Po# Eche der Gegenwart eschant täglich und kostet für brei Mtbükte intk. Stempel 1 Thir. 5 Sgr. burch die Pos 1 Thir. 10 Sgr. Der 2. August. „„ 1861. Insergte finden durch das Echo der Gegenwart die allgemeinste Verbreitung; die Zeile oder deren Raum wird mit 1 Sgr. berechunt. Vienstag. Rr. 255. Der ungarische Landtag ist aufzelöst. Langjährige Streitigkeiten zwischen dem mogyarischen Adel und dem österreichischen Laiserhause haben oft genug stattgefunden, und Europa hat sich sehr wenig darum gekümmert. Diesmal knüpfen sich allgemeinere Interessen daran und so ist die Theilnahme größer. Einmal sind die Magyaren ein Glied in der Kette der Nationalitäten, die von dem romanischen Element(un dessen Spitze Frankreich) aufgestachelt werden, um dem germanischen Element jede denkbare Verlegenheit zu bereiten. Es handelt sich um die seit einem Jahrtausend errungene Weltstellung Deutschlands. Wenn Frankreich diese Weltstellung erschüttern will, dann hetzt es die Nationalitäten gegen Deutschland, die durch das Uebergewicht der deutschen Sprache, Kultur, der deutschen Woffen sich bedrückt glauben, also die Polen, Mogyaren, die Italiener, die Slaren in Oesterreich und der Türkei. Da muß sich also Deutschland wohl darum bekümmern, was aus den Gährungen wird, in welche diese Völker gerathen sind. Es kommt noch ein zweites Interesse hinzu. Oesterreich ist endlich in seiner Noth nur Ein Rettungsweg übrig geblieben, das Mittel, welches es schon vor fünfzig Jahren hätte anwenden sollen. Deutsche Freiheit, deutsche Kultur ist die einzige Kraft, die das Reich verbinden, seine Dissonanzen allmälig lösen kann; konstitutionelle Einrichtungen können allein dieser deutschen Kultur zur Entfaltung ihres vollkräftigen Lebens und Wirkens verhelfen. Mit höchster Bezeisterung haben sich daher auch alle liberalen deutschen Elemente auf die Entwickelung der Februar=Verfassung des Gesammtreichstags geworfen, während die Pelen und Czechen recht gut wissen, warum sie diesen Institutionen alle denkbaren Hindernisse bereiten. Ebenso gut wissen es die edlen Magyaren. Sollten wir das Unwahrscheinliche, das hoffentlich Unmögliche erleben, daß die Freiheit in Oesterreich wieder unterginge, dann könnten nur die Polen, die Czechen, die Magyaren daran Schuld sein! Die Deutschen haben ihre Aufgabe begriffen, und sie haben sie, so schwierig sie ist, mit aller Kraft des Verstandes und Gemüths in Angriff genommen. Doch man sagt uns ja: die Magyaren haben ihre Verfassung, sie vertheivigen ihre Konstitution, sie ringen für ihre Freiheit. Wir möchten die englischen Publizisten, die diese Konstitution feiern, einloden, unter dieser Konstitution zu leben. Sie würden bald inne werden, daß es auf keinem Fleck der Erde eine schroffere Absonderung der Nacen und drückendere Adelsvorrechte gibt, keine ärgere Ausheutung des Volkes zu Gunsten Einer Klasse, als in dem Lande, von welchem der ungerische Edelmann, aber nur er, zu sagen pflegt: Extra Hungariam non est vita, si est vita non est ita; sie würden finden, daß nur der ungarische Adel lebt und genießt, während der ungarische Bauer und die nichtmagyarischen Einwohner arbeiten, geplagt und rechtlos sind. Sie würden einen Mittelstand nur in wenigen Städte finden, von deutschen Elementen gegründet in Blüthe gebracht, und als Korporationen und wenigstens zum Theil mit den Vorrechten des pripilegirten Standes begnadigt. Aber auch die Deutschen und die Juden haben sich seit dem Olteber. 1860 in Magyaren verwandeln müssen. Der Slovake ist noch immer„kein Mensch.“ Die Stuhlrichter und Komitatsbeamten sind seit dem Oktober v. J. wieder von den Edelleuten gewählt und dem Volke aufzedrungen; wer nicht Edelmann ist, hat dort keine Gerechtigkeit zu hoffen. Die Bauern, die den weggejagten deutschen Stuhlrichtern die Hände küßten, weil sie menschlich von ihnen behandelt wurden, haben wieder die ganze Herbigkeit und Herzlosigkeit eines unfühigen und herrschsüchtigen BeamtenAdels kosten müssen. Murcen darf über diese schöne Wirthschaft Keiner, verstohlen gelangen die Klazen nach Wien. Man weiß, daß kein Arel eifersüchtiger auf seine Vorrechte und drückender im Amte ist, als der kleine Adel, und mit diesem kleinen besitzlosen, ämtergierigen Adel ist ganz Ungarn überschwemmt. Die schönen Freiheiten, welche die Landtage von 1847 und 1848 auch für andere Volksklassen dekretirten, weil der kleine Adel die Fänste der verachteten Stände brauchte,(die Polen haben ja das auch ost genug gethan), wie sellen sie Leben gewinnen in einem Lande, wo ein erobernder Stamm seit langen Jahrhunderten seine Sitten, seine Anschauungen, seine Rangstufen behauptet hat! Die Konstitution der Ungarn ist in Wahrheit fast weiter nichts, als der Koder der Privilegien des Edelmanns. Als Osterreich, damals noch befangen in der Idee von den historisch=politischen Individualitäten, verführt durch einige Magnaten, die dem kleinen Adel durchaus nicht gewogen sind, die aber gegen seinen Terrorismus, wie sich nun sattsam gezeigt hat, nichts vermögen, im Oktober v. J. die Komitats=Verfassung, d. h. die Macht des kleinen Adels wieder herstellte, mußte es wissen, daß dieser kleine Adel einen furchtbar zähen Kampf für jene seine Konstitution unternehmen würde. Das zeigte sich sofort in den Komitatsversammlungen. Man rechnete in Wien darauf, der Sturm würde sich bis zum Zusammentritt des Landtags gelegt haben. Aber im Februar erschien die Reichsverfassung, und in ihr erkannte sofort der kleine Adel Ungarns seinen furchtbarsten Gegner, seinen moralisch überlegenen Gegner. Denn wenn diese ReichsVerfossung Wurzel faßt, wenn die Grundrechte, auf denen sie fußt, und die sie im ganzen Reiche durchgeführt wissen will, mit Ernst und Beharrlichkeit verwirklicht werden, diese Grundrechte, in denen sich eben das freie, Gleichberechtigung schaffende, tolerante deutsche Wesen ausspricht, dann ist es aus mit der Macht des kleinen Adels, dann werden die verachteten Racen und Stände in ihre Menschenrechte eingesetzt. So mußte also nun der ungarische Komitats=Adel seinen ganzen Widerstand gegen diese Reichsverfassung richten, und er hat denn auch lieber einen Landtag in die Luft gesprengt, als daß er auf Unterhandlungen über die Reichsverfassung eingegangen wäre. Die ganze Weisheit seiner Adressen und Repliken läßt sich in die poar Sätze zusammenfassen: wir wollen nicht unterhandeln, wir wollen keine Reichsverfassung, wir wollen nur PersonalUnion. Denn als ein abgesondertes Rein(in bloßer Personal=Union) kann man das deutsche Element, in dessen Besitz etwa ein Fünftheil des ungarischen Bodens ist, und das die Handwerker, Gewerbsleute, Fabrik= und Bergwerks=Arbeiter zum größten Theile liefert, erdrücken und magyarisiren; in der Reichsverfassung aber könnte der Magyarismus schließlich durch das geistige Uebergewicht des deutschen Elements überwunden werden. Daher ja keine Reichsverfassung, und um jede Unterhandlung abzuschneiden, lieber auch keinen Landtag; haben doch die Magyaren ihre Komitats=Versammlungen, ihre Stuhlrichter, und die werden schon Spektakel genag machen von ihrer Freiheit, ihrer Konstitution, und das sze Herr Deak sagt,„in strerger GeschDie konstitutionelle Entwickelung Oesterreichs, ihre Käupfe und Gegenkämpfe sind nicht das Werk eines oder weniger Jahre; dieser große Prozeß, der für Deutschland hochwichtig ist, wird noch mehr, als den gegenwärtigen sehr schwierigen Moment zu durchlaufen haben. Mögen die Staatsmänner Oesterreichs niemals die letzten und großen Ziele desselben aus den Augen vertieren! Wochenschau. Elberfeld, 25. August. Unsere geneigten Leser erinnern sich wahrscheinlich noch, daß, bemerkt die„Elberf. Zig., vor einigen Jahren unter den europäischen Diplomaten eine akute Schmerzelei über Völkerleiden grassirte. Der Kaiser Nopoleon ward zuerst von der Epidemie ergriffen und gab den Anfall seiner dolorösen Gefühle in seiner bekannten Thronrede kund. Wenn große Fürsten den Schnupfen haben, leiden, wie bekannt, ihre Minister gewöhnlich gleich an einem Steckkatarrh. Die Schmerzseuche rflanzte sich daher bald vom Throne auf die Diplomatie fort und ward so allgemein, daß, als die europäischen Premierminister und Gesandten in Paris zusammenkamen, sie sich sefort zu einem Kongreß von Heulweibern konstituirten und unter Vorklage des Heern v. Cavour über die Leiden Italiens unter Oesterreichs Druck und den despotischen Regierungen seiner Fürsten peinjammerten; selbst der preußische Premier, Herr v. Manteuffel, schluchzte Sympathien und unser Pariser Gesandte soll mehrmal sein Schnupftuch haben wechseln müssen. Die Thränen sammelten sie und brachten dieselben, zur Quintessenz abgezogen, in ein Protokoll. Nur der österreichische Gesandte, der zu ahnen schien, auf wessen Haupte sich später das Wasser der Thränendrüsen als glühende Kohlen sammeln würde, hielt, um nicht den Ton der hohen Heulgesellschaft zu verletzen, sich hinter seinem Tuche eine Hand voll kleingeschnittener Zwiebeln vor die Augen, um zum wenigsten einen Thränenfler in den Augen sicht. bar werden zu lassen. Es war ein rührendes Schauspiel urd so ansteckend, daß seitdem die Revolutionäre aller Länder fragten, ob sie auch nicht allen Grund zu einer erklecklichen Schmerzelei hätten. Wir wurden selbst angesteckt und, obwohl wir ein Lächeln über die allgemeine Diplomatenrührung nicht unterdrücken konnten, glaubten wir doch ein Weh in unsern revolutionären Hühneraugen zu empfinden. Die Krankheit scheint aber heut zu Tage bei vielen der europäischen Diplematen gründlich geheilt zu sein. Sie heulten damals ungemein erbaulich über die derzeitigen Leiden Italiens und jetzt, wo die Leiden des schönen Landes zehnmal größer sind, haben sie für dieselben auch nicht ein Tröpfchen Wasser mehr in den Augen und denken durchaus nicht daran, wieder zu einem Pariser Heulklub zusammen zu treten, obwohl sie Veranlassung hierzu im Ueberfluß haben. Nur der russische und österreichische Gesandte sollen in einer Note zu Paris erklärt haben, daß sie nahe daran seien, Thränen über die Leiden Italiens zu verzießen und deshalb den Kaiser bitten, ihnen durch Beseitigung der Gründe den Ausbruch dieses schmerzenreichen Zustandes zu ersparen. Der Kaiser, wie die Welt weiß, eine sehr empfindsame Seele, schaute mit tiesem Mitgefühle das Werden eines Wasserergusses in den Augen dieser Diplomaten und soll in einer Depesche sein feuchtes Sackluch seinem Freunde und Verwandten, dem König Viktor Emanuel, mit den Worten übersandt haben:„Sieh, was Du angerichtet hast. Wenn Du nicht in zwei Mona. ten die Schmerzensklogen Süditaliens zum Verstummen gebracht hast, werde ich mich genöthigt sehen, öffentlich zu weinen, und Du weißt, was das zu bedeuten hat.“ Selbst der lange dürre Lord Palmerston soll erklärt haben, doß er um die Zeit auch hinlängliche Empfindungen zusam. mengebracht haben werke, um sich einige Thränen auszupressen. Somit haben Cialrini, Pellini und die andern Sarden noch zwei Monate hindurch von den Westmächten die Erlaubniß erhalten, in Süditalten zu erschießen, zu plündern niederzabrenuen, einzukerkern und die anderen Versuche, ihre Beglückungslehre den Neapolitanern begreiflich und angenehm zu machen, auzustellen, und es sind die rechten Männer, diese Frist trefflich zu ihrem Zwecke zu benutzen. Bis dahin will also die eurepäische Diplomatie ihre Schnupftücher trocken behalten und das Wasser in ihren Thränensäcken sich sommeln lassen. Der Himmel segne diese Weichherzigkeit und Bedächtigkeit zugleich! Wird Cialdini bis zum Ablaufe dieser Zeit allen Jammer und Widerstand der Neapolitaner ein gesargt eingemauert oder ins Ausland traus. portirt haben? Er fühlt die Rothwendigkeit des Sieges der Sarden sehr wohl und wir begreifen sie mit ihm; dennoch ist es sehr zweifelhaft, ob Sardinien die genügende Macht hat, Süditalien wieder zu erobern. Sardinien muß diese Aufgabe fast allein lösen und kann sich dabei auf die Hülfe der anderen Italiener wenig verlassen; es muß sogar befürchten, daß, wenn es zur Unterdrückung der Neapolitaner die sardischen Truppen aus den anderen aunektirten Ländern zieht, sich diese empören, so ist die Stimmung jetzt dort gegen Piemont. Die Noth soll daher auch den General Cialeini auf den Gedanken gebracht haben, sogar ein Bündniß mit dem Teusel, das heißt mit den Aktions=Männern und den Republikanern, zu schließen. Er hatte schon den Anfang gemacht, dasselbe in Ausführung zu bringen. Er hatte dem erzrevolutionären und exaltirten Aktions=Manne Nicotera den Auftrag und gewiß auch die Geldmittel gegeben, zur Vertheidigung der Hauptstadt ein Korps von 8000 Menschen anzuwerben. Dieser, dem nichts willkommener sein konnte, machte sich sofort ans Werk, und hatte in einigen Tagen eine so heirliche Bande von 800 Mann zusammen, daß man sich in Turin entsetzte, und selbst Cialdini davor erschrak. Er bedeutete dem Nicotera, daß er sein Korps auflösen müsse, und keine Leute mehr anwerben dürfe. Wäre der Plan durchgeführt worden, würde die Mob=Herrschaft in Neapel fertig gewesen sein. Und welch ein Mod! 8000 bewaffnete Camoristen, Lazzaroni und andere Strolche unter dem Kommando eines Nicotera würden ein Hölleyregiment in Neapel geführt, und jeder ordentliche Mensch würde sich aus dieser unglücklichen Stadt geflüchtet haben. Cialdini ist schon terroristisch übergenug; doch dies Korps würde wahrscheinlich eine SchreckensHerrschaft ausgeübt haben, noch schlimmer als die der Sansculoten in Frankreich war. Wir daher auch den Obergeneral, daß er sich loben Der Umban von Paris. Die„Allg. Ztg.“ hat seit lange nachzuweisen gesücht, vpn welchen überaus nachtheiligen Folgen die grelle Centrolisation des französischen Lebens, namentlich der vielbewunderte Umbau von Paris aus einer Stadt des Bürgerthums in eine Stadt der Paläste, für die ewigen Interessen der Bildung und Freiheit sein und werden maß. Gerade weil in Frankreich so viele Momente zur Centralisation drängen, darum war es ehne conditio sine qua non dauernden gesunden Lebens, daß dieses Centrum vor Allem das bürgerliche Leben Frankreichs repräsentirte, jeues Leben, dessen Faktoren Intelligenz, Arbeit, und durch Arbeit gewonnene mäßige Kapttalien sind. Das„Welthistorische der bewundernswürdigen Revölution“ llegt insonderheit in dem, was sie für den Fritten Stand gethan hat.„Ou'estce que Je tiers-Stat?“ war der Titel der berähmten Brochare des genialen Sieyes.„Was ist der dritte Stand? Nichts! Was soll er werden? Alles!“ Darin konzentrirt sich das Prograum jener Zeit, auf welche die Franzesen fort and fort zurückgreifen, als den Ausgangspunkt der neuen Aera, die für sie mit dem Jahr 1789 bezonnen'hat. Die„Allg. Ztg.“ hat feit lange darauf aufcterksam gemacht, daß das Kaiserreich durch den Umbau von Paris die letzte Quelle gesunden Lebens in Frankreich zu verstopfen unternömmen, vas Sicherheits=Ventll zerstört hat, welches noch elnigermaßen dafür bürgte, daß der Cäsarismus, der Milttär=Despotismus nicht zur nothwendigen Regierungsform für Frankreich wird. Die„Allg. Zig.“ hat nientals engtstähben Ja erkiären, voß sie die Wohlfahrt von iesem Gedanken und von Nicotera losgemacht hat; aber was nun? Auch der Plan, eine Nationalgarde von 30,000 Neapolitanern zu bilden, ist fehlgeschlagen, und nur einige Kompagnien sind zusammengetreten, die ins Feuer zu führen sich wahrscheinlich Cieldini wehl haten wird. Das Wichtigste in dieser Woche in Deutschland ist die Erklörung des wärtembergischen Kriegsministers über die Würzburger Konferenzen in der Abgeordneten=Kammer. Sie wird jeden Deutschen befriedigen, der eine wahre, innige, friedliche Vereinigung der deutschen Fürsten und Bölkerstämme will. Der Minister erklärte, daß die Wärzburger Konferenzen sich einzig auf die Wehrhaftigkeit und Schlagfertigkeit ihrer Völker bezegen haben. Die Rheinfürsten haben die Uebereinkunft getroffen, bei dem Drohen eines Krieges mit Frankreich sofort mit 200,000 Mann an die Grenze zu rücken und den ersten Stoß des Feindes aufzunehmen. Dieser Beschluß ist wahrhaftig deutsch, muthig und entschlessen. Der zweite Beschluß ist nicht weniger schön und deutsch, und liegt eben in den Verhältnissen dort oben; darum ist er aufrichtig, und die Rheinfürsten werden sicher nach ihm handeln. Sobald ein preußisches Heer zu den Heeren jener deutschen Fürsten stößt, erhält Preußen das Ober=Kommando. Wir haben immer behauptet, daß es so kommen werde, und haben nie, es sei denn referirend, was jede Zeitung thun muß, in das Geschrei so vieler deutschen Blätter gegen die Würzburger eingestimmt, mit Ausnahme einiger Bemerkungen gegen die Idee der Trias und gegen den selbstständigen, unabhängigen Oberbefehl der Heere jener Fürsten. Recht ist es, daß, so lange wir nicht in ihren Schlachtreihen stehen, die Fürsten einen eigenen Oberbefehlshaber ernennen, denn die Forderung würde unbillig sein, daß wir da befehlen wollen, wo wir mit unserer Wehre nicht sind; wie lange werden wir aber unsere süddeutschen Brüder auf unsere Hülfe in den Togen der Gefahr warten lassen? Unser Vertheidigungs=System wie unsere Politik und Bundespflicht gebieten uns, so rosch als möglich mit unseren Armeekorps bei Mainz und dem Main zu sein; wo möglich müssen wir dort noch rascher sein, wie an der belgischen Grenze. Ganz Deutschland wird daher den Beschluß der Rheinfürsten mit Freuden begrüßen und wir um so mehr, weil es von jeher unser Wahlspruch war: „Vereinigung der deutschen Nation durch die Einigkeit ihrer Fürsten.“ Sachsen und Hannover brauchen solche Beschlüsse nicht ausdrücklich zu formuliren. Sie verstehen sich von selbst. Sobald das deutsche Volk gegen Westen oder Norden zum Kampfe aufmarschirt, sind wir Sachseus und Hannovers Hegemon. Der ganze Nord=Westen muß, wenn die deutsche Nation zum Kriege herausgefordert wird, wenn auch nicht unter unserer Fahne, doch unter unsern Schlachtkorps und unter unserm Kommando mitmarschiren, und sie werden sich dessen auch nicht weigern. Zweifelhaft war dies nur bei dem Süden, oder könnte doch in gewissen Fällen zweifelhaft werden; die Würzburger Beschlüsse haben uns hierüber beruhigt, so weit dies Beschlüsse vermögen, denn wir hegen großes Vertrauen zu den Rheinfürsten und ihrem deutschem Sinne. Hoffentlich werden von jetzt die Würzburger Beschlüsse nicht mehr der Gegenstand eines endlosen Geschimpfes, des Verdächtigens und selbst des Verleumdens vieler deutscher Blätter sein. Der würtemberger Kriegsder Nachbarvölker in jeder Richtung für eine wesentliche Bedingung der Wohlfahrt Deutschlands betrachtet, wenigstens als einesolche, welche dessen Entwicklung in Freiheit und Würde wesentlich erleichtert. Eben deshalb bekämpfte sie stetig das Kaiserreich, aber das Kaiserreich ist nicht identisch mit Frankreich, und es gibt in diesem Augenblick wohl keinen ehrenhaften Franzosen mehr, der das Rézime vom 2. Dezember für mehr als höchstens eine traurige Nothwendigkeit hält. Endlich scheint auch die liberale Partei über den wahren Endzweck der innern Reformen in Frankreich, auf welche das Kaiserreich seine angebliche Popularität stützt, klar zu werden. Sie haben im Grunde keinen anderen Zweck als den: soziale Zustände zu schaffen, welche das Rézime vom 2. Dezember zur Nothwendigkeit machen. Leider müssen wir gestehen, däß Louis Napoleon sein Ziel fast erreicht hat, und wir färchten, die Behauptung,„daß einst Frankreich blutige Thränen über alle Pracht weinen wird, die es jetzt bewundert“, hat nur zu viel Aussicht wahr zu werden. Für den Augenblick lebt und herrscht noch in Paris jene Generation, welche„das Bürgerkönigthum“ greß gezogen, aber sie wird aussterben, denn der Cäsarismus, das Kaiserliche Paris, erzieht keine Bürger. Die„Gironde“, der„Courrier du Dimanche“, der„Temps“, also Organe der verschievensten Parteien, erheben jetzt gegen das Régime vom 2. Dezember, und namentlich gegen den Umsturz und Neubau von Paris dieselben Anklagen, wie es seit der Gründung des Kaiserreichs die„Allg. Zig.“ gethan. Leider kommen die Klagen und Autlagen zu spät, und die Folgen des Umbaues von Paris werden da durch nicht aufgehoben. Momentan sino sie nur gering; aber dofür wirken sie stätig und werden dadurch mit der Zeit zu furchtbarer Höhe anschwellen. Gewiß zeichnet heute die„Gazette de France“ diese Folgen deshalb nicht zu grell, wenn sie auf die Rede des Präfekten Hausmann Nachstehendes erwidert:„Es ist ohne Zweifel ein hübsches Ding, aus einer Backsteinstadt— mit Sunton und dem Präfekten Hausmann zu reden — eine Marmorstadt zu machen. An und für sich ist die Sache nicht übel, und die Umwandlung, wenn sie von ein wenig Geschmack unterstützt wird, gibt der Stadt ein monumentales Ansehen, aber man hätte gleichzeitig die kleinen Rentiers und Arbeiter, welche sie bewohnen, in Millionäre umwandeln müssen, sonst läuft das Monument Gefahr, jenen stolzen Palästen des Todes zu gleichen, welche die Eitelkeit der Vergangenheit in den Ebenen Egyptens errichtete. Zwanzig Jahrhunderte haben sie betrachtet, aber wenn man in sie eindringt, findet man nichts als Oede und Schweigen*). *) Die„Gazette de France“ erinnert sich vielleicht des Schlusses von Chateaubriands wundervoller Parallele zwischen Washington und Napoleon: „Die Könige Egyptens errichteten ihre Todtenpyramiden nicht in Mitten blühender Gesilde, sondern in öden Sandsteppen! Diese hohen Leichensteine erbeben sich wie die Ewigkeit in weitem einsamen Raume. Napolcon hat das Denkmal seines Ruhmes nach diesem Vorbilde gebaut!“(Gehet hin nach den unbekannten Wäldern, wo das Schwert Washing= tons funkelte. Was werdet Ihr finden?— Gräber? — Nein, eine Welt! Washington hinterließ als i auf seinem letzten Schlachtfelde— die wranten Stagten!) Wir erkennen an, daß Paris nicht davon bedroht ist, in Oede und Schweigen zu fallen; seine Bevölkerung vermehrt sich jeden Tag, den Wohnungen mangeln weniger die Bewohner, als diesen die Wohnungen. Aber das wahre Leben der Völker und der Städte steckt nicht in der selbst sieberhaften Thätigkeit für die eitlen Sorgen des Lebens. Es besteht vor Allem in der nützlichen und produktiven Thätigkeit aller harmonisch mit einander gemischten und engverbundenen sozialen Kräfte. Eine Stadt, worin nur Millionäre leben können, ist eine Stadt, die offen dem Niedergange entgegengeht. Der Diener tritt dort nothwendig an die Stelle des Arbeiters, die Sklaverei an die Stelle der freien Arbeit. So war die Lage Roms zu jener Zeit, auf welche Herr Hausmann anspielte. Die Lehmhäuser, welche verschwanden, waren vor den Besiegern der Welt von einer thätigen und arbeitsamen Bevölkerung, die ihr Feld mit Hülfe einiger Sklaven selbst bebaute, bewohnt worden, einer Bevölkerung, welche die Größe des Vaterlandes einem bequemen Leben vorzog. Die Marmorpaläste, welche„der Neffe Cäsars“ an ihre Stelle setzte, wurden fast nur von Freigelassenen, welche vom Vaterlande nur das Recht liebten, die ganze Welt zu Dienern zu haben, und einigen durch Schwindel bereicherten Rittern bewohnt. Diese servile Bevölkerung zog die Spiele den Siegern vor, and die für ihr Vergnügen bestellten Aecilen wurden durch ihren Antrieb nicht bleß die wichtigsten Beamten der Stadt, sondern fast der Welt. Das Volk fiel in eine Art offizieller Bedürftigkeit, und der über die Lebensmittel=Versorzung bestellte Beamte wurde einer der einflußreichsten und beschäftigtsten des Kaiserreichs. Nach drei Jahrhunderten eines solchen Lebens war Rom nicht mehr in Rom, und die Barbaren, mit zahllosen Sklaven gemischt, waren überall. Vergeblich haben die Kaiser die Ueberfluthung der ewigen Stadt durch die servilen Massen vom Lande mittelst Gesetzen zu hindern gesucht. Die Bedürfnisse des Müßiggangs und der Eitelkeit waren stärker als die Kaiser. Die Gesetze wurden überschritten, kaum nachdem sie entstanden, und ihre Urheber verletzten sie oft zuerst. Die Verödung der Umgebung Roms, die noch heute nach fünfzehn Jahrhunderten besteht, bezeugt am besten, welchen zerstörenden Einfluß die„Marmorstadt“ auf ihre Rachbarschaft geüdr.“— Das sind furchtbare Prophezeiungen, aber leider nur zu wahr, und auch furchtbar für uns, denn die soziale Zersetzung im Innern Frankreichs, welche das Kaiserreich zum Nutz und Frommen des MilitärDespotismus systematisch betreibt, muß nothwendig zu ungeheuren Reaktionen gegen das Ausland führen. Wie sie vor Allem gegen Deutschland gerichtet sein werden, so ist auch dieses vor Allem berufen, die Kultur der Gegenwart vor dem modernen Cäsarismus zu retten. Wir müssen daher fort und fort an die Gefahr erinnern, welche uns von dem französischen Kaiserthron droht, aber wir wiederhelen, daß wir weit entfernt davon sind, Haß und Feindschaft zwischen Deutschland und Frankreich säen zu wollen. Das Kaiserreich bedroht nicht bloß uns, es bedroht, wie der„Temps" das trefflich nachgewiesen, vor Allem Frankreich selbst. Denn die Herrschaft nach Außen hat eben so gewiß die minister wird hoffentlich mit einem Schlage diesem Gerede ein Ende gemacht haben. — Unter„1849 und 1861“ bemerken die „Deutsche Blätter": Kein deutscher Fürst der Neuzeit ist wohl mehr gefeiert worden, als Großherzog Leopold von Baden. Unter ihm entwickelte sich das Verfassungsleben des Landes zu voller Blüthe. Seine Minister und Oberbeamten waren meist liberale Männer, welche nichts versäumten, um durch Gesetzgebung und Verwaltung Baden zu einem Musterstaat zu erheben, und es gab eine Zeit, wo man das Bildniß„Großherzog Leopold, der Volksfreund“ in ganz Deutschland fast in jeder Schenke hängen sah. Von Charakter human und edel, hat jener Monarch Alles gethan, um ein Volk glücklich zu machen— und wie waren seine letzten Lebensjahre? Auch nicht die geringste Klage über Staat und Landesherr war billiger Weise in Baden zu begründen. Aber man sehnte sich nach Neuem, Größerem. Wenn jetzt so manche kleine Größe der Kleinstaaterei herzlich müde ist und statt des Präsidentensessels auf dem kleinen Landtages einmal mit dem Vorsitz eines deutschen Parlaments versuchen möchte, so ist das Alles schon dagewesen. Wenn der liebe Gott selbst das Szepter über das badische Land ausschließlich zur Hand genommen hätte, se würde er doch jenen Männern nationalen Fortschritts nicht genügt haben. Man schürte und bearbeitete das Land. Der Antrieb ging von dem Professoren= und Advokatenthum aus, wie auch wieder jetzt, man wollte Revolution auf unblutigem Wege, aber die Bewegung wuchs den Herren über den Kopf. Ohne es gewußt und gewollt zu haben, hatten sie den Teufel der Revolution so oft an die Wand gemalt, daß er endlich erschien und namenloses Unheil anstellte. Man bemächtigte sich zunächst mittelst der gründlichsten Bearbeitung des Militärs. Junge Soldaten der Friedenszeit sind für solche Dinge ein recht brauchbares Material, wenn man mit Bier, Geld, Phrasen, Versprechungen sich nicht sparsam erweist.— Nachdem sich der Aufstand mit Hülfe der Vereine und der Presse über das ganze Land verbreitet hatte, kam es in der Residenz zu blutigen Szenen. Die berauschten Soldaten wagten es, das Zeughaus zu stürmen, das von treuen Bürgerwehren und Truppen vertheidigt war. In allen Kasernen brach der Aufruhr los. Hören wir über den weiteren Verfolg Herrn Häusser in seiner„Geschichte der badischen Revolution“ S. 341. Jetzt entschloß sich der Großherzog zur Flucht; es sollte bei Gottesau ein Wagenzug bereit gehalten werden, der ihn um Mitternacht nach Heidelberg gebracht hätte; von da wollte er nach Frankfurt gehen. Die Mitglieder des Ministeriums sollten ihm folgen, sobald es die Umstände räthlich oder nöthigm achten. Für's Erste waren dieselben noch entschlossen zu bleiben; der Großherzog wollte ihnen durch eine Vollmacht eine außerordentliche Gewalt ertheilen, vermöge der sie im Namen des Großherzogs je nach Bedürfniß Anordnungen treffen könnten. Belk entwarf die Vollmacht und sandte sie gegen 11 Uhr in's Schloß zur Unterzeichnung— der Hof hatte sich aber bereits entfernt. Aus der Sitzung nach 10 Uhr in's Schloß zurückgekehrt, vernahm der Großherzog das Feuer am Zeughaus, das Herumschwärmen der Meuterer in den Straßen, sehr natürlich, daß das Gerücht Glauben fand, es solle etwas gegen das Schloß unternommen werden. Der Großherzog brach mit seiner Familie sogleich auf, schlug den Weg durch den Schloßgarten ein, um so im Rücken des Zeughauses den Weg nach Gottesau und der Eisenbahn zu finden. Im nächtlichen Dunkel stieß die Fürstliche Familie auf eine Anzahl Bürgerwehrmänner, die mit ahnungsvoller Sorge nach dem Schloßgarten geeilt waren und den Flüchtlingen berichteten, daß es kaum mehr möglich sei, durch die streifenden Trupps der Meuterer bis nach Gottesau zu gelangen. Der Plan, auf der Eisenbahn zu flüchten, ward aufgegeben, und es war ein Glück, daß es sich so fügte. An den Stationen, namentlich in Bruchsal und Heidelberg, war nicht mehr durchzugelangen; Alles war dort mit vielem Geschick alarmirt worden, und z. B. in Heidelberg, wo der Großherzog hätte aussteigen und sich auf die Main=Neckarbahn begeben müssen, war die Raserei auf eine Höhe gestiegen, die eine sichere Berechnung des Wahrscheinlichen nicht mehr zuließ. Die Person des Großherzogs hatte zwar nirgends Erbitterung oder Haß erregen können, und in einem guten Theil des Landes war er ohne Zweifel auch jetzt noch ungefährdet; aber wo das revolutionäre Dilirium in Blüthe stand und die Gassendemokratie ihre Auserlesensten als Hüter der öffentlichen Ordnung aufgestellt, konnte auch das Aergste besorgt werden. Im Schloßgarten war General Hoffmann mit einer Abtheilung Dragoner zu dem Großherzog gestoßen; im nahegelegenen Walde kam die reitende Batterie von Gottesau hinzu, die der brave, aber unglückliche Hauptmann Großmann führte. Der Großherzog setzte sich auf den Protzkasten einer Kanone; sein Aeußeres zeugte von tiefer Bekümmerniß. So bewegte sich der traurige Zug durch den Haardtwald nach dem Rhein hin, um den Weg nach Germersheim einzuschlagen. So weit Herr Häusser, ein berühmter Professor und, wie man sagt, auch einflußreicher Rathgeber unker der neuen Aera von 1861. Warum nach abermals entfesselter Agitation die Dinge jetzt darum anders gehen müßten, weil Herr Lamey und von Roggenbach jetzt den Posten einnehmen, den damals Minister Bekk einnahm, ein Ehrenmann von nicht geringerem Talent und Kenntnissen— das möchten wir gern einmal in der beredten„Karlsruher Zeitung" nachgewiesen sehen. Knechtschaft im Innern zur Begleiterin, als umgekehrt. Die Eroberungsplane Louis Napoleons sind aber nur noch ein öffentliches Geheimniß. Sie werden in den höheren Kreisen der Führer des Heeres und der Flotte ausführlich besprochen, die Chancen für und wider erwogen. Es ist ein festes Programm, das in Angriff genommen werden wird, so wie die Verhältnisse sich günstiger gestalten. Es wird so leicht begreiflich, warum die französische liberale Partei, eben weil sie weiß, welche furchtbare Folgen für Frankreich selbst im glücklichsten Fall jeder Krieg haben würde, dem Chauvinismus mit fast leidenschaftlicher Heftigkeit entgegentritt, und für Oesterreich werden Wünsche in Kreisen laut, wo man sie sonst vermißte. Es ist so fast eine Solidarität der liberalen Parteien aller Nationen eingetreten, die sämmtlich Front gegen den Cäsarismus zu machen bezinnen. Berlin, 23. August. Die Referendare Brahe im Bezirk des Appellationsgerichts zu Paderborn, Ebers im Bezirk des Appellationsgerichts zu Hamm sind zu Assessoren, der Auskultator B. H. E. Mellinghaus ist zum Referendar bei dem Landgericht in Köln ernannt, und der Gerichts=Assessor Heidmann aus dem Departement des Justiz=Senats zu Ehrenbreitstein ist in Folge seiner Ernennung zum Garnison=Auditeur der Festung Minden aus dem Civil=Justizdienste ausgeschieden. — Der Advokatentag wurde gestern Vormittag hier in Meser's Saal durch den Rechtsanwalt Martiny, der zum Vorsitzenden berufen worden, eröffnet. In der Ansprache wurde auf die Bedeutung des Advokatenstandes hingewiesen und ausgesprochen, daß die Gesetzgebung eigentlich alle Mühe anwenden solle, dem Advokaten seine Berufserfüllung zu erleichtern. In der That aber verhalte es sich anders. Man trete die Advokaten in den Staub und verlange gleichwohl von ihnen, daß sie„rein wie Engel sein sollten.“ Zur Ehre des Advokatenstandes müsse es gesagt werden, daß er zu keiner Stunde ermüdet sei, seinen Beruf ehrenvoll auszufüllen. Die Advokaten in anderen deutschen Staaten seien denen in Preußen vorangegangen, welchen man nachfelgen müsse, da in unserem Staate eine Krisis bevorstehe. Bereits 261 Advokaten — in Preußen gäbe es über 1000— hätten zu dem auf den preußischen Advokatentag hinzielenden Programm ihre Zustimmung gegeben. Im Wesentlichen enthalte dasselbe Alles, was man brauche:„Eintracht mache stark.“ Nach dieser Ansprache erfolgte die Wahl des Vorstandes. Zum Präsidenten wurde Hr. Martiny ernannt, der wieder zu seinem Stellvertreter den Rechtsanwalt Schwartz von hier und zu Schriftführern die Rechtsanwalte Hammerfeld und Diersen erwählte. Eine längere Diskussion entspann sich darüber, ob ein jetzt von den Rechtsanwälten Volkmar und Fischer verfaßtes Programm angenommen werden solle, welches im Wesentlichen dahin geht: der Zweck des Advokatenvereins bestehe darin, den Gemeinsinn der Standesgenossen und die Belebung des wissenschaftlichen Geistes zu fördern. Der Verein gründet ein selbstständiges Blatt, dessen Aufgabe ist, die Zwecke des Vereins zu fördern. Die Mitglieder sind zur Haltung desselben verpflichtet. Das Blatt steht unter der Leitung eines vom Ausschusse erwählten Redaktions=Komité's. Der Ausschuß hat folgende Obliegenheiten: 1) er vertritt den Verein und sorgt für Ausführung der gefaßten Beschlüsse; )er beruft den Anwaltstag innerhalb der Gerichtsferien u. s. w. Auf Grund dieses Statuts konstituirte sich der Ausschuß in der Art, daß auf Berlin fünf, auf jede der acht Provinzen zwei Mitglieder kommen. Für Berlin wurden gewählt: Dorn, Schwarz, Ulfert, Hinschius und Volckmar, aus der Provinz Brandenburg: Schulze(Küstrin) und Naudé(Potsdam); aus der Provinz Preußen: Martini und Malisson; aus der Provinz Posen: Geßler(Bromberg) und Ahlemann; aus Pommern: Plato(Colberg) und v. Wilmonski(Schlawe); aus Schlesien: v. Hauteville(Trebnitz) und Fischer(Breslau); aus Sachsen: Moritz und Horwitz; aus Westphalen: Diersen und Macco, und aus der Rheinprovinz: v. Mittelstädt und Reinhardt. Hiermit wurde die Sitzung um 3 Uhr geschlossen. Die Zahl der Anwesenden belief sich auf nahe an Hundert. Heute wird der Advokatentag geschlossen werden. Ueber die Vorgänge in Polen wird jetzt viel geschrieben; man kann sich aber auswärts über die wahre Lage der Dinge schwerlich einen richtigen Begriff machen. Die Aufregung ist so groß, die Gemüther sind in einer so fieberhaften Bewegung, alle Zustände so gespannt, daß ein allgemeiner Aufstand und eine blutige Unterdrückung unvermeidlich erscheint. Einer der letzten Erlasse des geheimen Revolutions=Komité's spricht ganz offen von dem bevorstehenden Kampfe zur Befreiung der unterdrückten Nationalitäten und von der Verbrüderung der Polen mit den Italienern, Ungarn und den stammverwandten Völkern an der untern Donau. Viele fremde Agenten treiben sich seit einiger Zeit wieder in Polen umher, und es wird versichert, daß sich darunter auch ungarische Flüchtlinge befinden, welche schon in Turin und Bucharest eine Rolle gespielt haben. Die Polizei spürt ihnen zwar eifrig nach, aber sie ist in dieser wie in anderer Beziehung so ziemlich machtlos. Sie hat in der letzten Zeit auch die Ueberzeugung erlangt, daß die revolutionäre Partei keineswegs so wehrlos ist, als man bisher allgemein glaubte. Seit zwei Jahren sind sehr beträchtliche Waffenvorräthe eigeschmuggelt oder unter falscher vom Bord der„Arcona“ aus Tschifn, einem chinesischen Hafen an der Peihomündung, Folgendes: Herr Redakteur! Dumpfe Gerüchte, daß ein Krieg zwischen Preußen und Frankreich drohe, dringen bis zu unserer Abgeschiedenheit; eine telegraphische Depesche sei französischerseits in Kalkutta eingetroffen und durch Dampfer längs der Küste nach Cochinchina, Shanghai und dem Peiho weiterbefördert worden; die französischen Truppen würden jetzt überall in Asien eingeschifft und seien bereits auf dem Wege nach Europa. Ist es wahr oder falsch?— Wie dem auch sei, ich schicke Ihnen wie früher auch die nachfolgenden Mittheilungen, auf die Gefahr hin, daß sie Ihnen unter diesen Umständen weniger interessant erscheinen könnten. Wir haben durch den letzten französischen Postdampfer — die englischen und französischen Kanonenboote besorgen hier die Post wechselsweise— noch keine Briefe und Zeitungen aus der Heimath erhalten; sie waren in das Packet des Gesandten eingeschlossen und haben den Weg nach Tien=tsin gemacht, um mit der nächsten Post wieder zurück zu kommen. Zwei französische Segelfregatten— halb desarmirt, da zu Transportzwecken dienend— liegen nur zwei Seemeilen von uns entfernt. Die Spannung auf die nächste Post ist natürlich groß. Man hört hier häufig von Amerikanern und Engländern die Worte:„I hope, you will give those Frenchmen sufficient strokes.“ Wehringhausen(bei Hagen), 21. Aug. Zurückgezogen von der Welt lebt auf der Höhe der benachbarten Horsterhardt eine alte Frau ein gar wunderliches Leben. Im Winter gibt kein Zeichen Zeugniß von dem Dasein der seltsamen Berzbewohnerin. Sobald aber der Saft in die Bäume zieht, bevölkert sich der neugebaute zur Höhe mit Wallfahrern von Nah und Fern, denn während dieser Jahreszeit ist der „alten Hanne“ das seltene Glück beschieden, in die Zukunft wie in einen Spiegel zu schauen und neugierigen Menschenkindern gegen ein kleines Opfer ihre kommenden Ereignisse vorhersagen zu können. Keck und übermüthig hüpft manche junge Schöne den Berg hinan, ernst und ergeben schreitet die in dem gesetzten Alter des letzten Versuchs noch hoffende Dame hinauf, um aus dem Munde des alten Orakels gewöhnlich mit guten Aussichten für die Zukunft versehen zu werden. Sollte man es aber glauben, daß in den letzten Tagen mehrere fremde Personen den seltenen Weg aufgesucht haben, um bei der „alten Hanne“ einen Fingerzeig zur Auffindung des in Düsseldorf verschwundenen Bankdieners zu holen? So verleitet die Aussicht auf materiellen Gewinn die aufgeklärten(?) Menschen zu den albernsten Schritten. Trier, 22. August. Die Vorbereitungen zu dem großen landwirthschaftlichen Feste, das in den vier ersten Tagen des September hier stattfinden wird, werden mit dem Ernste und der Thätigkeit betrieben, welche das Beste erwarten lassen. Bereits sind aus der Schweiz 21 Stück Hornvieh, welche eine dorthin gesandte Kommission für den Verein zur Verloosung angekauft hat, wohlbehalten hier angelangt und entzücken den Viehkenner durch ihr Aussehen. Der Bau der Halle am städtischen Kaufhaus, für die Aufnahme der zur Ausstellung bestimmten landwirth= schaftlichen Geräthe, schreitet rasch voran, und die neuen Räume im Kaufhause selbst, wo am 2. und 4. September das Diner gehalten wird, zehen ihrer Vollendung entgegen. Das ausgegebene Programm bestimmt: Sonntag, den 1. September, 6 Uhr Abends, Vorstandssitzung im kleinen Kasinosaale. Reunion der Vereinsmitglieder in den Räumendes Kasinos. Montag, den 2. September. Von—11 Uhr Sitzung der Sektionen; von 11—2 Uhr Plenarsitzung; von—4 Uhr Diner im Kaufhaussaale; Abends ländliches Fest auf der Villa Recking. Dienstag, den 3. September. Von 8—11 Uhr Sitzungen der Sektionen. Zugleich von 6 bis 11 Uhr Viehausstellung und dabei von 11 bis 12 Uhr Prämirung.— Weinprobe; von 12—2 Uhr Dejeuner im Junk'schen Garten; von 2— 3 Uhr Verloosung auf dem vor diesem Garten gelegenen Viehmarkte, auf welchem Platze auch die zu Prämien bestimmten Vieh=Exemplare festlich aufgestellt sein werden. Um 4 Uhr Wettpflügen und Probiren der neuen landwirthschaftlichen Geräthschaften. Abends: Reunion der Mitglieder in verschiedenen Lokalen. Mittwoch, den 4. September. Von—11 Uhr Sektions=Sitzungen. Die Schau=Kommissionen besichtigen gleichzeitig die Ausstellung der Produkte und Geräthschaften und fällen ihr Urtheil über die Vertheilung der Prämien. Von 11—3 Uhr Plenarsitzung; um 3 Uhr Diner im Kaufhaussaal. Abends Ball im Kasino. Düsseldorf, 24. August. In der gestrigen 4. Plenarsitzung wurden zuerst einige Nachwahlen in die Bezirks=Kommissionen Behufs Regulirung der Grundsteuer vollzogen und sodann einige auf die Angelegenheiten der ProvinzialFeuer=Sozietät, insbesondere die Unterbringung der Bestände derselben, bezügliche Anträge erledigt. Der Gemeinde Datzeroth im Kreise Neuwied beschloß die Versammlung auf Antrag des Bezirksstraßen=Ausschusses aus dem rechtsrheinischen Bezirksstraßen=Baufonds des Regierungsbezirks Koblenz 1000 Thaler und die gleiche Summe aus den Zinsüberschüssen der Provinzial=Hülfskasse zum Wiederaufbau der am 8. Februar d. I. durch Wolkenbruch zerstörten Brücke über den Wiedbach zu bewilligen, dagegen einen Antrag auf Aufnahme der Troisdorf= Mondorfer Prämienstraße unter die BezirksAntrage des Ausschusses der Staatsregierung zur Berücksichtigung empfohlen. — Die Eröffnung der niedern Jagd ist für die Kreise Düsseldorf, Neuß, Grevenbroich, Gladbach, Crefeld, Kempen, Geldern, Moers, Cleve, Rees und Duisburg auf Montag, den 26. d.., für die Kreise Essen, Mettmann, Elberfeld, Barmen, Lennep und Solingen auf Montag, den 2. September d.., festgesetzt. Heidelberg, 25. August. Gestern Abend wurde im Kreise der Nationalvereinsgenossen der Anfang mit der Flottensammlung gemacht und wurden alsbald acht= bis neuntausend Gulden gezeichnet. Aus der Pfalz, 21. August. Dem Domfeste zu Speyer schien es vorbehalten gewesen zu sein, katholischen Sinn und Frömmigkeit im schönsten Glanze leuchten zu lassen. Bisher hörte man nur von einer protestantischen Pfalz sprechen, daß auch Katholiken in unserer schönen Provinz wohnen, daran mußte das Ausland zweifeln, denn wir wurden gleich einer züchtigen Hausfrau kaum in der Oeffentlichkeit erwähnt. Am Vorabend des hohen Festes Maria Himmelfahrt aber verließ sie die Einsamkeit, um sich im Feierkleide am Freudenfeste ihrer Mutterkirche zu betheiligen. Die Eisenbahnzüge konnten kaum den Anforderungen genügen, obgleich die Direktion alle nur mögliche Waggons zur Verfügung stellte; der Rhein war belebt und die Straßen, die nach Speyer führten, wimmelten von frommen Schaaren, die singend und betend zum Kaiserdome wallten; eine Prozession reihte sich der andern an, man schien sich nicht mehr in dem vorherrschend protestantischen Speyer, sondern in dem berühmten Wallfahrtsorte Einsiedeln zur Zeit der Engelweihe zu befinden. Wohl mögen 80,000 Andächtige während der vier Festtage an der Feier Theil genommen haben, da selbst katholikenfeindliche Blätter die Zahl der Besucher auf 60 bis 70,000 angeben. Erwägt man, daß die Diözese Speyer etwa 260,000 Einwohner zählt, so wird man den Eifer der Diözesanen nicht genug bewundern können, denn ein Drittel der Bevölkerung scheute keine Mühe, keine Kosten und selbst die tropische Hitze nicht, um sich an der Feier zu betheiligen. Gewiß ein Zeichen religiösen Sinnes! Noch mehr aber als die äußerst zahlreiche Theilnahme muß hervorgehoben werden, daß keinerlei Mißgeschick die Festfreude störte, alles verlief in schönster Ordnung; singend und betend zogen die Pilger mit flatternden Fahnen ein und ebenso wieder ab. Es war gar erfreulich und wohlthuend, wenn man die Tausende Bisthumsangehörige aus allen Richtungen so friedlich und einig dahin wallen sah, wie sie so andächtig dem heiligen Opfer beiwohnten und den Predigten so aufmerksam zuhörten, ja, wie sie auf der Rückfahrt in den Waggons noch religiöse Lieder mit abwechselnden Gebeten ertönen ließen. Den Schluß der Feierlichkeit bildete programmgemäß eine großartige Prozession, an der leider wegen der kurzen Strecke nur ein kleiner Theil der fremden Andächtigen Theil nehmen konnten, sie umstanden dagegen dieselbe in ehrfurchtsvollster Haltung, und als man an dem Altare auf dem freien Domplatze angekommen war, zog sich daselbst Alles zusammen, um den Päpstl. Segen, den Se. Eminenz der Apostol. Nuntius mit dem Sanktissimum ertheilte, knieend zu empfangen. Hierauf wurde das Te Deum intonirt und vom Volke in deutscher Uebersetzung:„Großer Gott, wir loben dich!“ mit mehr als 30,000 Stimmen fortgesungen, während die hochw. Herren Bischöfe mit der übrigen Geistlichkeit sich in den Dom zurückzogen. München, 24. August. Gestern Nachts um halb 10 Uhr verschied der in weitern Kreisen wegen seiner gründlichen und ausgebreiteten Kenntnisse mit hoher Achtung genannte Domkapitular Friedr. Windischmann, Dr. der Theologie und Philosophie, ordentliches Mitglied der Königl. Akademie der Wissenschaften und der deutschen morgenländischen Gesellschaft 2c. Er war am 13. Dez. 1811 in Aschaffenburg geboren, und wurde am 13. März 1836 zum Priester geweiht. Ein mehrjähriges Leiden entriß den Verstorbenen im nicht ganz vollendeten 50. Lebensjahr der Wissenschaft und seinem Berufe. Augsburg, 21. August. Solange Oesterreich noch nicht die volle Gleichberechtigung der Konfessionen proklamirt hatte, mußte der Kaiserstaat, obgleich die Protestanten in seinem Kreise eine ganz andere Freiheit genossen, wie die Katholiken in Baden und Würtemberg, Mecklenburg's und Holstein's nicht einmal zu gedenken, sich, bemerkt die heutige„Allg. Post=Ztg.“ in einem längeren Artikel, unausgesetzt die gemeinsten Angriffe gefallen lassen; seit jener großartigsten Ostentation schweigt freilich der liberale Pöbel; aber hat er auch etwa darauf gedrungen, daß in protestantischen Landen den Katholiken dasselbe Recht werde, und stellt er diese intoleranten Staaten darum, wie weiland Oesterreich, täglich an dem Pranger der Publizität? Nie ist uns dergleichen zu Gesicht und zu Ohren gekommen. Das ist eine Probe von der Parität der Liberalen, die nur ein Maß für sich, aber kein gleiches für Andere haben. Warum haben die liberalen Badenser und Würtemberger, indem sie die Konkordate vernichteten, nicht die katholische Kirche durch Parographen in ihren Verfassungen freigestellt, wie in Preußen, welches mit so rühmenswerthem Beispiele doch vorangegangen? oder wollen diese Duodezstaaten noch protestantischer sein wie Preußen? oder glauben sie etwa Hebel ansetzen zu können, um Preußen von der Höhe, die es dadurch in Deutschland errungen, hinabzustürzen und es wieder in die alte verhaßte Stellung, die es sülber und sicher.der Dellarten bei die Behechsichteit dun. straßen des ostrheinischen Thellsdes Regierungs= ehedem inne gehabt, zu torguiren? russischen Grenzwächter bezirks Köln abzulehnen. So sucht der verkehrte Liberalism Ein einfach unterstützter Antrag, betreffend die Vertheilung und Ausgleichung der Einquarsehr gut zu statten kam. Im geeigneten Augenblick werden dieselben zum Vorschein kommen. — Ein Mitglied der preußischen Expedition nach Oftasien schreibt der„National=Zeitung" sucht der verkehrte Liberalismus Position zu fassen gegen Fürsten und Katholizismus; gegen letzteren, weil er es redlich meint, seine Bedenken tirungslast, sowie eine angemessene Erhöhung und Wünsche zwar frei äußert, aber die Fürsten der Militär=Servis=Beiträge wurde nach dem schützt, sowie Jeden, der sich rechtlichen Besitzes erfreut. Das ist der Haß, welher sich gegen die Katholiken bei jeder Gelegenheit äußert, weil sie nicht kopfüber sich mit hineinstürzen wollen in das revolutionäre Treiben; darum drauf los gegen sie bis zur Vernichtung! Und sehtl ungeachtet aller Anfeindung schleudern wir euren boshaften Gischt von uns, und behaupten ruhig unseren festen, durch Natur, Recht und Offenbarung gesicherten Standpunkt. Euch zum Trotz werden wir siegreich aus dem Kampfe, den ihr gegen uns heraufbeschwört, gehen; und selbst, wenn eure wissenschaftlichen Kapazitäten zu München, Bonn und an andern Orten fortfahren, Gemeinheiten und Lügen in frivoler Weise gegen uns auszuspeien, uns werden sie damit nicht besudeln; sie vermehren nur den eklen Schmutz, den ihr auf euch gehäuft durch euer intolerantes, ja tyrannisches Gebahren gegen die Katholiken und ihr Oberhaupt. Die zerrissenen Verträge sind Denkblätter geworden in der Geschichte Deutschlands, und werden einst lauter gegen euch zeugen, als unsere Stimme es vermag. Mit welchen Gefühlen, mit welcher Hoffnung können wir nun auf unser zwei Mal gespaltenes Vaterland niederblicken? H Paris, 25. August. Der Katalog der Nationalitäts=Fragen, welche nach Aussage gewisser Publizisten eine rasche Lösung erheischen, bietet bereits eine anständige Reihenfolge von seufzenden Nationen, die alle ihre Hoffnungen auf Frankreich setzen, und scheint dennoch um eine neue vermehrt werden zu sollen; die heutige „Patrie“ veröffentlicht einen Artikel, der Europa überraschen wird, indem es demselben mittheilt, daß eine neue Nationalitäts=Frage existirt, die bis jetzt im Schatten blieb: die finnländische Frage. — Laut Berichten aus Rom wollte der heil. Vater am 17. d. M. sich nach Tivoli begeben, wo er die Villa Este, Eigenthum des Msgr. Hohenlohe, bewohnen wird. — Farini soll mit einer Mission bei den deutschen Höfen betraut sein, um dieselben für die italienische Angelegenheit günstig zu stimmen. — Die heutige„Patrie“ widerlegt die Nachricht von einer Gebiets=Abtretung an Rußland durch den Kaiser von China. — Wie allgemein bekannt, gedeiht die künstliche Fisch= und Austernzucht auf's Erfreulichste. Man geht jetzt mit dem Gedanken um, an die französischen Küsten des Mittelmeeres den Meerschwamm auf künstlichem Wege zu verpflanzen. Da der Schwamm sich schnell vermehrt, so hofft man, in vier oder fünf Jahren schon Schwämme ernten zu können und dem Lande eine jährliche Ausgabe von 11 Millionen Frauken zu ersparen, die Frankreich jetzt jährlich für Schwämme zahlt. — Man liest in der„Gazette du Midi“: Die spanischen Journale beschäftigen sich sehr mit einem Gerüchte, demzufolge das britische Kabinet dem Madrider Hofe angeboten habe, die rückständigen Entschädigungssummen Marokko's unter der Bedingung zu bezahlen, daß die spanischen Truppen sofort Tetuan räumen, während Tanger so lange von englischen Truppen besetzt werden sollte, bis Marokko die vorgeschossenen Summen zurückbezahlt habe. Tanger befindet sich Gibraltar gegenüber, es ist der zweite Schlüssel des mittelländischen Meeres. Wenn sich dieser Schlüssel eines Tages in den Händen unserer guten Freunde jenseits des Kanals befände, so würde das Meer, welches unsere Küsten bespült und aus welchem Napoleon einen französischen See machen wollte, ein britischer See werden, aus welchem nach Belieben der Engländer Niemand heraus und eben so wenig Jemand hinein könnte. Die Sache wäre sicher verderbenbringend für Frankreich, was folglich für das Londoner Kabinet ein Grund mehr wäre, sie verwirklichen zu wollen, und sicher würden wir, nachdem es erzielte, daß unsere Kolonien seinem direkten Handel geöffnet wurden, daß seine Flagge der unsrigen in unsern europäischen Häfen gleichgestellt wurde, und daß seine Seife die unsrige, selbst in Marseille verdrängte, nicht erstannt sein, uns von dieser liberalen Nation, nachdem sie uns zum Voraus in dem rothen Meer durch ihr zweites Gibraltar— die Insel Perim blockirt hat, im mittelländischen Meere doppelt eingeschlossen zu sehen. — Heute zirkulirte an der Börse eine Nachricht von höchster Wichtigkeit; es wäre schade, für den Handelsstand insbesondere, wenn sie nicht sich bestätigte; man erzählt nämlich, Prinz Napoleon habe sich in das Lager der Separatisten begeben, und in Begleitung des englischen Konsuls habe er daselbst seine Vermittlung zur Herstellung des Friedens zwischen den Staaten angeboten. Das erste Resultat dieser Intervention sei die Abschließung eines, wenn auch noch nicht unterzeichneten, jedoch gewissen Waffenstillstandes gewesen, der den Erfolg weiterer Unterhandlungen erleichtere. — Heute Nacht trafen wichtige Depeschen aus den Donaufürstenthün ern ein; es scheint, daß in jenen Ländern eine außerordentliche Gährung herrscht; das französische Gouvernement ist vor Allem wegen der Haltung Serbiens besorgt, in Anbetracht der Ausdehnungen, die ein Konflikt bewirken könnte. Eine Depesche aus Wien an das Ministerium des Auswärtigen schildert die Zustände als sehr drohend. — Der heute hier eingetroffene„New=YorkHerald“ vom 10. d. meldet folgendes Kuriosum: Der Präsident Lincoln hat so eben mehrere Generale ernannt, unter diesen befinden sich ein Professor der Astronomie, ein RegierungsBeamter und ein Apotheker. — Der„F..=.“ wird aus Paris geschrieben: Die hiesigen Blätter hatten bekanntlich angezeigt, Monsignore Nardi sei hier angekommen, um dem Kaiser auf dessen elgenhändiges Schreiben an den Papst in der Angelegenheit Goyon=Merode Pio Nono's Antwort zu überbringen. Tags darauf wurde von denselben Blättern diese Meldung widerrufen, und seitdem die Schlüssel zur Lösung. Monsignore Nardi ist allerdings in Paris angekommen, aber mit dem Inhalte des Päpstlichen Schreibens war man so unzufrieden, daß man es vollständig ignoriren iu müssen vermeinte und seine Zurückziehung von Seiten des heiligen Vaters veranlassen will. — Der österreichisch=deutsche Postverein hat einer uns zugehenden Statistik zufolge im verflossenen Jahre 348 Millionen Briefe spedirt. Der Löwenantheil fällt Oesterreich und Preußen zu; sodann folgt Bayern. Was den JournalTransport anbelangt, so stehen diese drei Länder wiederum in erster Linie, während in Betreff der Privatkorrespondenzen folgendes Verhältniß eintritt: Preußen, Oesterreich und dann Bayern. In Bezug auf die öffentlichen Blätter tritt Bayern an die Stelle Oesterreichs. Die Ziffer der durch den Postverein versandten Journale beträgt 157 Millionen 663,207 Exemplare; außerdem spedirte der Verband 66,127,988 Schriften verschiedener Art an seine Bestimmung und leistete Kaution für Valuten im Betrage von 6,844,935,443 Gulden österr. W. — Am 15. wurde Garibaldi der Degen überreicht, welchen ihm die Italiener in Melbourne (Anstralien) zum Geschenk machten. Derselbe ist von prächtiger Arbeit. Das Stichplatt stellt Italien dar, mit erhobenem Arm und dem Dolche des Spartacus in der Hand. Garibaldi antwortete auf die Adresse, welche dem Degen beigefügt war, Folgendes: Meine Herren! Indem Sie mir einen Degen während der Zeit eines so schimpflichen Waffenstillkandes anbieten scheinen Sie auf jenes heroische niillelalter Anspielung zu machen, wo eine Anzahl ausgewählter Ritter den Kämpen eines unterdrückten Volkes mit allen Waffenstücken ausrüstete.— Meinen Dank für das reiche Geschenk! Meinen Dank für das Symbol, welches ich in demselben sehe! Wir möchten, meine Gefährten und ich, das Volk bis zu dem Tage führen, wo es von der großen Liebe, welche man dem Vaterlande schuldet, und welche alle andern Empfindungen niederhält, durchdrungen ist. Aber vermögen wir es vor der kolossalen Furcht, welche die Seele derjenigen erfüllt, die uns regieren, und welche sich Tropfen für Tropfen in das Blut dieser Menge einimpft, die, um wahr zu sprechen, derselben nicht zu sehr bedarf. Nun denn, ich gestehe Ihnen, meine Herren, daß mich bei dem Gedanken an das, was ich immer mit großer Heiterkeit betrachtete, oft eine große Traurigkeit überfällt. Ich möchte noch auf einige Jahre der Kraft und des Lebens rechnen können, um meine Pflicht als Patriot zu erfüllen. Und ich leide schmerzlich durch die Verzögerung, welche die Feigen und Albernen nicht aufhören zwischen das beleidigte Italien und meine Pflicht zu stellen. Mit der größten Liebe verbleibt immer, Euer Joseph Garibaldi. — Die„Guienne“ will von einem in Deutschland reisenden Diplomaten ein Schreiben erhalten haben, in dem es u. A. heißt: Der König von Würtemberg, welcher sich seit einigen Tagen in Wiesbaden befindet, hat sich in einer Unterredung mit Lord Clarendon mit äußerster Lebhaftigkeit über den Herzog von Koburg ausgesprochen. Se. würtemberg. Majestät zeigt sich indessen über die innere Situation Deutschlands und über die revolutionäre Thätigkeit ganz beruhigt; sie hat hauptsächlich in ihrem Gespräch mit dem englischen Minister auf die Gleichgültigkeit hingewiesen, welcherzdiese Umtriebe bei dem Volk begegnen und auf den geringen Einfluß des Nationalvereins. Obenerwähnter Diplomat glaubt jedoch hierbei bemerken zu müssen, daß dieser Verein sich unter der intelligenten Bevölkerung Deutschlands rekrutire und bereits aus 20,000 Mitgliedern bestehe. - Ueber den Besuch Fanti's im Lager von Chalons sagt die„Gazette de France": Zu welchem Zweck ist General Fanti ins Lager von Chalons gekommen? Herr Fanti ist nicht der erste höhere piemontesische Offizier, welcher gekommen ist; er war Kriegsminister unter der Verwaltung des Herrn von Cavour gewesen, und es könnte wohl sein, daß er es in diesem Augenblick auch noch ein wenig wäre, obgleich das Portefeuille des Krieges augenblicklich in Turin vakant ist. Er ist eben so sehr Politiker, wie Soldat, wenn nicht noch ein wenig mehr, und er ist nicht in das Lager von Cholons gekommen, um sich das Vergnügen zu machen, Revuen zu sehen oder gar die Fortschritte der Kriegskunst in Frankreich zu studiren. Seine Abwesenheit von Turin und Italien in einem Augenblick, wo Piemont aller seiner Staatsmänner und aller seiner Generale so sehr bedarf, hat augenscheinlich in einer höheren und dringenderen Ursache ihren Grund. — Aus Venedig wird folgende Geschichte geschrieben, deren Wahrheit allerdings noch zu verbürgen: Am 20. d. M. Abends etwas vor 10 Uhr bemerkte der Polizei=Accessist Martini und die Civil=Polizeiwache Malabarba auf dem glänzend beleuchteten Markusplatze, daß aus dem leeren Piedestal des großen Kandelabers, gegenüber dem Militär=Kaffeehause, Rauch emporstieg. Malabarba näherte sich dem Kandelaber und entdeckte, daß der Rauch von einer angezündeten Lunte herrührte. Mit vielem Muthe und großer Kaltblütigkeit zog er die Lunte heraus und löschte sie ab. Hierauf untersuchte er das erwähnte Piedestal und fand in demselben ein eisernes Kästchen mit 2 Pfund Spreugpalver gefüllt. In geringer Entfernung stand der Erzherzog Joseph, von vielen Offizieren umgeben. — Das„Pays“ sagt, daß man in Enzland die offizielle Anzeige erhalten habe, daß im Nordwesten Indiens die„Cholera morbus“ herrsche. — Aus Neapel, den 17. August, wird die bereits durch eine telegraphische Depesche bekannt gewordene Einnahme der Städte Ponte Landolfo und Casalduni(Provinz Molise) bestätigt. Diese beiden Städte sind dem Erdboden gleich gemacht worden. Ein keineswegs reaktionärer Tendenzen verdächtiges Blatt, das„Popolo'Italia“, schreibt:„Ponte Landolfoist zerstört. Die äußerste Maßregel ist beklagenswerth, aber durch die Gratsamkeit der Reaktionäre provozirt worden. Nachfolgend ein Auszug aus einem Briefe vom 14., geschrieben in der Nachbarschaft des vorbesagten Ortes: Negri umzingelte mit 500 regulären Soldaten und mit Artillerie in der Nacht vom 13. auf den 14. Ponte Landolfo. Am Morgen des 14, drang er ein und übergab alles den Flammen. Der Rest seiner Streitmacht, der ebenfalls auf Ponte Landolso marschirte, erhielt Gegenbefehl und zog nach Casalduni, welches ebenfalls in Brand gesteckt wurde, mit Ausnahme von sieben Häusern, die liberalen Familien gehörten.(!) Eine piemontesische Abtheilung war am 12. in Ponte Landolfo eingerückt, wurde aber dort von den Reaktionären angegriffen, entwaffnet und erschossen, wofür nun die Piemontesen Rache genommen haben. Ponte Landolfo hatte 5300, Casalduni 3200 Einwohner; man vergesse nicht, daß der streitbare Theil meistens zu den Royalistenbanden gestoßen ist und sich auf Streifzügen befindet und sonach die Ortschaften größtentheils von Greisen, Weibern und Kindern bevölkert bleiben. Ein neapolitanischer Korrespondent der Pariser„Union“ konstatirt noch folgenden Umstavd:„Die Soldaten Negri'shatten sich anfänglich geweigert, Feuer an die Ortschaften zu legen; aber General Cialdini sandte einen Adjutanten mit strengen Befehlen, seinen Willen zu vollziehen.“ C London, 25. August. Das reichste geistliche Benefizium in England ist das Rektorat zu Doddington, mit dessen Vikariat von March (Cambridgeshire) in dem Sprengel von Ely. Dieses Rektorat trägt jährlich 7700 Pfund St. ein. Der jetzige Benefiziar, Algor Peyton(Kirchenpatron H. Peyton, Baronet) besitzt dieses Benefizium seit 1811 und hat demnach von dieser Zeit an gerechnet 365,300 Pfd. St. oder 11 Millionen 132,500 Frcs. eingenommen. — In Cityhall hat sich dieser Tage eine herzzerreißende Szeue zugetragen. Eine Frau erschien mit ihrem zweijährigen Kinde auf dem Arme in dem Bureau des Bürgermeisters und bat um Unterstützung. Ihr Mann befindet sich in dem Anderson'schen Zuaven=Regiment und sie sucht sich mit ihren drei Kindern kümmerlich zu ernähren. Das Hülfs=Komité konnte ihr nichts geben, da sich ihr Mann augenblicklich nicht in aktivem Dienst befand. Während sie noch ihre traurige Geschichte erzählte, sah diese arme Frau plötzlich ihr Kind in ihren Armen sterben. Hunger und Krankheit hatten es getödtet. — Im Jahre 1859 sind in England 25 Männer und 56 Weiber im Alter von 100 Jahren und darüber gestorben. Der älteste Mann jener Liste starb in Sunderland 107 Jahre alt, aber eine Frau in Berkshire wurde 108 und zwei Frauen in Mommouthshire und in Wales wurden 110 Jahre alt. Von diesen 100jährigen Greisen fanden sich acht in London und sieben in Somersetshire. T Paris, 26. Aug. Der eben erscheinende „Moniteur" enthält folgende Note: Hr. Roebuck hat kürzlich bestätigt, er habe Kenntniß von einer Uebereinkunft, die eventuell die Insel Sardinien an Frankreich abtrete. Nicht allein, daß dieses Uebereinkommen nicht existirt, sondern selbst der Gedanke, über diesen Gegenstand eine Unterredung mit dem Turiner Kabinet zu pflegen, ist niemals dem Gouvernement in den Sinn gekommen. T Paris, 26. August. Benedetti reist heute Abend nach Turin ab. — Gestern fand eine große Kundgebung zu Pesth unter dem Rufe: Es lebe Deak! Statt. — Die Ruhe ist in Ungarn nirgends gestört worden. — Aus Neapel meldet man heute: Im Sommagebirge wurde gestern eine Bande geschlagen und zerstreut. Zu Matese wurden die Aufständischen von 24 Bataillonen Truppen und Nationalgorde umzingelt; sie wurden sämmtlich getödtet oder gefangen, mit Ausnahme von 400, welchen es gelang, über die römische Grenze zu entkommen, wo sie von den Franzosen gefangen wurden. T Turin, 25. August. Das offizielle Journal veröffentlicht eine Depesche, datirt Sora, den 25.., der zufolge es falsch ist, daß die Franzosen eine Bewegung gegen den Bandenführer Chiavone bei Cosanova ausgeführt hätten. T Turin, 26. August. Die„Turiner Ztg." meldet, daß neue, von Cialdini verlangte Truppen nach Neapel abgehen würden, um dessen Plan zum gleichzeitigen Angriff gegen sämmtliche von den Aufständischen besetzten Punkte auszuführen. Der General drückt das Vertrauen aus, seine Aufgabe im September vollendet zu sehen. T Konstantinopel, 23. August. Die Stadt Peristi(bei Gallipoli) wurde theilweise durch eine Feuersbrunst zerstört. gungen zuzuwenden, und die Art und Weise, in welcher sie es thut, verdient alle Anerkennung. Das Ministerium des Innern hat eine CirkularDepesche erlassen, nach welcher allen willkürlichen Einwirkungen der Behörden auf die Wahlen und den Verlauf des Wahlverfahrens ein Ende gemacht werden soll.— So soll die Reihenfolge, in welcher die zu einem Wahlkreise gehörigen landräthlichen Kreise im Wahlakte ihre Stimmen abzugeben haben, nicht mehr unter das augenblickliche, möglicher Weise tendentiöse Belieben einer Behörde gestellt, söndern entweder durch das Loos oder durch einen konstanten Turnus festgesetzt werden; die einzelnen Ortschaften eines Kreises aber, und weiter hinab die Glieder der einzelnen Wahlkörper, sollen in alphabetischer Ordnung abstimmen. Auch allen Künsten der Willkür und des Parteiregimentes, welche sich sonst an vielen Orten in so eklatanter Weise bei Abgrenzung der Urwahl=Bezirke geltend gemacht haben, soll die Thür für immer verschlossen und sollen jene Bezirke in Zukunft lediglich nach den Ortsverhältnissen und sonstigen in der Sache liegenden Bedingungen organisirt werden. Köln, 25. August. In der vorgestern hier abgehaltenen Versteigerung von Racepferden des Grafen von Fürstenberg wurden keine annehmbaren Gebote gemacht und sämmtliche Pferde zurückgezogen. Düsseldorf, 26. Augast. Die hiesige Prozession nach Kevelaer zog heute früh von der Lambertus=Pfarrkirche unter Führung des Hrn. Kaplan Hardung ab. Sie war von etwa 500 Personen von hier, Bilk, Derendorf 2c. gebildet und kehrt Freitag Abend zurück. Lütticher Gewehr-Dépôt von M. J. Chaumont& Sohn, Hof.cieranten S. M. des Könige der Niederlande. Doppelte Jagdgewehre à 10½—100 Thlr., Lefaucheux à 40—70 Thlr. etc. etc. Ausserdem mehrere gute gebrauchte Jagdgewehren. Köln, 24. August. Vorgestern Nachmittag fand in der Bellevue in Deutz eine Versammlung Statt, in welcher über das Projekt einer Bahn von Deutz über Gladbach, Hückeswagen nach Hagen mit Zweigbahn nach Elberfeld berathen wurde. Es hatten sich Gewerbetreibende und Interessenten aus fast allen von der projektirten Linie berührten Orten eingefunden. Die Kosten für die Vermessung der Linie sind von den meisten Gemeinden oder Interessenten bereits bewilligt, und ist Herr Fresenius mit der betreffenden Arbeit beauftragt. Um die Sache auch in Köln und Deus zu fördern, wurden für Köln die Herren W. Meurer, Handelskammerpräsident Nierstraß und W. A. Hospelt, für Deutz die Herren Bürgermeister Schaurte und Hartmann als Lokalkomité gewählt, um das Weitere hier zu veranlassen. — In Preußen beginnt die Regierung jetzt ebenfalls ihre Aufmerksamkeit den WahlbeweDonnerstag, den 29. August, im großen Saale des Kurhauses: des Konzertmeisters Fritz Wenigmann, unter der Direktion des städtischen MusikDirektors Herrn Wüllner, und unter gefälliger Mitwirkung der Frau Diehl, des Pianisten Hrn. L. Brassin, der hiefigen Liedertafel und des durch verehrliche Dilettanten verstärkten städtischen Orchesters. Programm. 1. Ouverture zu„Medea“ von Cherubini. 2. Arie aus Rinaldo von Haendel, vorgetragen von Frau Potthof=Diehl. 3. Doppel=Konzert für 2 Violinen von Spohr, vorgetragen von Herrn Fleischhauer und dem Konzertgeber. 4. Zwei Männerchöre von Esser, vorgetragen von der hiesigen Liedertafel. Zweite Abtheilung. 5. Ouverture zu„Eurhanthe“ von C. M. von Weber. 6. Zwei Lieder: a. Lockung von Dessauer; d. Sehnsucht von Molique, vorgetragen von Frau Potthof=Diehl. 7. Klavier=Konzert von Henselt, mit Orchesterbegleitung vorgetragen von Herrn Louis Brassin. 8. Das deutsche Lied, für Solo und Chor, mit Orchesterbegleitung von Schneider. Die Subskriptionsliste für Einheimische liegt bis Donnerstag Morgen in der Musikalienhandlung des Herrn Naus zur Einzeichnung offen. An der Kasse kostet das Billet 1 Thlr. Anfang 7 Uhr. Wenigmann. 2 9 85 50 8. 12 2 23 4992. Ein Getränk, über dessen Güte und Vorzüglichkeit die Welt geurtheilt, bedarf keiner weiteren Empfehlung. Es ist dies der von mir erfundene und von mir allein echt destillirte „Boonekamp of Maagbitter, bekannt unter der Devise:„Oecidit, qui non servat.“ Ich habe deshalb nur vor Falsisikaten zu warnen. H. Underberg-Albrecht in Rheinberg a. Niederrhein, Hoflteferant Sr. Majestät des Königs Wilhelm I. von Preußen, Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich von Preußen, Sr. Majestät des Königs Maximilian II. von Bayern und Sr. Hoheit des Fürsten zu HohenzollernSigmaringen. 8 Zu haben bei denkbekannten Debitanten, in Nachen bei P. Kaatzer, Kleinmarschierstraße. NB. Ein Theelöffel voll meines Boonekamp of Maagbitter genügt für ein Glas von 1 Quart Zuckerwasser. * 3 2 8 8 5 * 2 Verkauf von Hausmobilien. Wegen Mangels an Raum stehen Bahnhofstraße Nr. 26 auf der ersten Etage mehrere schöne und gut gehaltene Hausmobilien von Mahagony= und Kirschbaumholz, darunter Bettladen mit Bettzeug, Nachtkommödchen, Kommoden, Schränke, Sopha's, Spiegel, Oelgemälde, Kupfersliche und Oefen, sowie ein schöner im besten Zustande befindlicher Mahagony=Flügel zu verkaufen. Heute Abend präzise 8 Uhr GeneralProbe in der alten Redoute für das am Donnerstag stattfindende Konzert. Der Vorstand. 5316. Am Sonntag ist eine goldene Broche von der Komphausbadstraße bis zum Markt verloren worden. Der redliche Finder erhält eine angemessene Belohnung. Auskunft in der Exp. Eine Frau, welche alle häusliche Arbeiten versteht, sucht stundenweise Beschäftigung. Auskunft Königstraße Nr. 3. 5310. Eine reinliche Frau findet für halbe Tage dauernde Arbeit. Auskanst in der Erp. 5311. Ein junger Mann sucht Stelle als Hausknecht oder in einer Wirthschaft. Auskunft in der Exped. Restaurant Asberger bayerisches Sommer=Lagerbier aus der berühmten Heimberg'schen Brauerei in Anstich. Wasserdichten Stoff, zu Bettunterlagen und Damen=Schürzen(nur Prima=Qualität) empfiehlt Karl Th. approbirter Bandagist und Lieferant Sr. D. des Herzogs von Arenberg. Ein Bäckergeselle wird gesucht: Pontdrisch 23. Ein schön möblirtes Zimmer auf der ersten Etage mit oder ohne Kost zu vermiethen: Kleinmarschierstraße Nr. 15. 5313. Zimmer erster Etage zu vermiethen, vor Jakobsthor Nr. 14. 5312. Komptoirpulte, ein=, zwei= und viersitzig, neu und gebraucht, vorüthig bei J. M. DeWilbt. 5327. Für eine Brauerei wird ein stadtkundiger, starker, junger Mann, im Alter von 16 bis 17 Jahren, am liebsten vom Lande, der mit Pferden gut umzugehen weiß, gesucht. Auskunft in der Exped. Ein Mädchen vom Lande sucht Stelle um mit auf Reisen zu gehen. Auskunft Pontstr. 67. 5328. Ein junger Mann wünscht für ein oder auch mehrere Häuser Aachens das Beischreiben der Bücher in den Abendstunden zu besorgen. Reflektanten belieben ihre Anmeldungen unter Chiffre A. Z. Nr. 5328 an die Expedition d. Bl. gelangen zu lassen. 5325. 5315. Die 5309. Zur Begründung eines GeschäftsBureaus im Auslande(Frankreich) wird ein Theilnehmer mit einigen Mitteln gesucht. Einem mit der französischen Korrespondenz vertrauten unverheiratheten Manne, welcher sich an den Arbeiten mitbetheiligen könnte, würde der Vorzug gegeben werden. Nicht anonyme Offerten sub H. B. Nr. 6 besorgt die Exp. Kchteenstaor, (Salon’huttres) von 5308. Holztambours von 31 Zoll Breite und 39 Zoll Durchmesser mit Achsen von 5 Fuß Länge, sich unter Anderm ganz gut zu Vorgelegen eignend, werden billig abgegeben. Auskunft in der Exped. 5285. Es wird ein starker Junge vom Lande im Alter von 16 bis 17 Jahren als BäckerLehrling gesucht, der sofort Geld verdient. Auskunft in der Exp. Vorräthig bei P. Kaatzer: Die Kunst, in 14 Tagen Braut zu werden. Siebente zuverlässige Auflage. geh. Preis 5 Sgr. Ferner auch: Die Kunst. in 14 Tagen glücklicher Bräutigam zu werden. Mit Bildern. Vierte Aufl. geh. 5 Sgr. Katechismus für Eheleute, oder die Kunst, wie sich Ehegatten den Frieden sichern und Liebe, Achtung und Treue gegenseitig stets erhalten können. Dargebracht allen Eheleuten, allen Heiraths=Kandidaten und Kandidatinnen von Alcibiades. Preis geh. nur 5 Sgr. Ein kleiner gelb und grau gefleckter Brackhund st entlaufen. Vor dem Ankauf wird gewarnt. Auskunft bei Wilten, Friedrich=Wilhelmsplatz. Lennertz, Klostergasse 23, empfiehlt täglich frische englische Austern, russischen Kaviar, Oderkrebse, kalte und warme Speisen, sowie gute Weine. Ein erfahrener thätiger Gärtnergehülfe gesucht von Comes in Burtscheid. — Ein Mann sucht Stelle als Gärtner oder Hausknecht in Tagelohn. Auskunft EilfschornKeinstr. Nr. 9. Am Sonntag ist ein Sparkassenbüchlein verloren worden. Dem Finder eine Belohnung in der Sparkasse(Theaterstraße.) Ein Bäckergeselle wird gesucht. Auskunft Ursulinerstr. Nr. 2. 5321. Es wird ein Schreinerlehrling gesucht, der gleich Lohn bezieht. Auskunft in der Exped. 5320. Für Küche und Hausarbeit wird ein tüchtiges Mädchen zum 1. Oktober gesucht. Auskunft in der Exped. 5317. Ein Bäckerunterhaus zu vermiethen. Auskunft in der Exped. 5319. Ein Mädchen sucht Stelle für Küche und Hausarbeit für gleich oder 1. Oktober. Austanst in der Erped. 5314. Ein Mädchen für Küche und Hausarbeit wird zum Oktober gegen hohen Lohn gesucht: Harskampstraße Nr. 74. Entlaufen: Ein schwarzer langhäriger Brackhund, vordere und hintere Füße sind etwas weiß gezeichnet. Vor dem Ankauf wird gewarnt. Der Wiederbringer erhält eine gute Belohnung. Auskunft Großmarschierstr. Nr. 59. 5324. Es wird eine in der feinen Lingerie erfahrene Arbeiterin gesucht. Auskunft in der Expedition. 5318. Eine Frau sucht halbe oder ganze Tage Beschäftigung. Auskunft in der Exped. 5326. Ein verheiratheter Mann, der Gartenarbeit versteht und gut mit Pferden umzugehen weiß, sucht tägliche Beschäftigung. Auskunft in der Expedition. Ein Bäcker=Lokal steht zu vermiethen: Burtscheid Nr 130. Täglich frisches Reh,frische Hasen und Feldhühner, englische Austern, frischen RheinSalm, Aale, Krebse, frische echte holländische Häringe, 3 Sgr. per Stück, seinste Sardellen, 6 Sgr. per Pfund, empfiehlt Johann Kremer, Hartmannstr. Nr. 16. Colle liquide et inaltérable. Fortwährend flüssiger und unveränderlicher Leim, der die größte Bindekraft besitzt und sich Jahre lang aufbewahren läßt, zu haben in Flaschen à 2½ Sgr. bei P. Kaatzer, Kleinmarschierstr. 8. Stadt-Theater in Aachen. Mittwoch, den 28. August: Czaar u. Zimmermann. Komische Oper in 8 Akten von Lortsing. M. Greiner. Die Wissenschaft und das praktische Leben. Wir haben oft„die Zeloten der Praxis“ getadelt, welche mit vornehmem Lächeln auf die Wiffenschaft herabsehen wollen, weil sie im praktischen Leben nicht tauglich sei; wir haben darauf hingswiesen, daß die Praxis nur die Erfahrung eines Menschenlebens, während die Wissenschaft das Resultat der Erfohrungen aller bedeutenden Männer der ganzen Geschichte ist; daß der Wissenschaft die ungeheuren Erfolge zu verdanken sind, welche die civilifirten Menschen von den Hottentotten unterscheiden. In dem schon erwähnten Jahresbericht der Zöheren Handelslehranstalt zu Prachist dieset Gegenstand in einem trefflichen Aufsatz behandelt, der den jungen Männern, welche in jener Anstalt ihre Ausbildung erhalten, eine höhere Meinung von der Wissenschaft geben soll, als ihre Väter hatten, damit sie durch das Zusammenwirken der Praxis mit der Wissenschaft des ganze Volksleben stärken und verjüngen helfen. Der Verfasser erwähnt zuerst: Wie unendlich seit den Tagen des Alterthums und des Mittelalters der Schauplatz der Geschichte, die Stätte folgenreichen Wirkens, erweitert worden st. Jenseits des Ganzes und des Belor dagh in Asien, jenseits der Donau und des Rheines in Eutopä und über die Anfänge der weit nach Norden reichenden afrikanischen Wüste hinaus gab es für die Völker, des Alterthums eigentlich keine Welt mehr. Hinter= und Nordasien, Nord= und Nordosteuropa und der größte Theil Afrika's gehörten fast gar ncht in den Bereich des damaligen Völkerlebens, und nur spärliche Kenntniß hatte mon von jenen Gegemden, ihren Bewohnern und Produkten. Das Mittelmeer war das Weltmeer des Altetthams; außerhalb desselben wurde im indischen andatlan. tischen Ozean eine nur sehr beschränkte Schifffahrt, meist längs der, Küste getriebet. Das größte Wagstück der Schifffahrt des Asterthums war die Umschiffang Afrika's, welche die Phönizier auf Anregung des egyptischen Königs Necho, um 610 v. Ehristk, innerhalb 3 Jahren ausgeführt hatten; aber dieses jedenfalls aller Anerkennung würdige Unternehmen blieb so isolirt und folgenlos, daß es sehr bald in Vergessenheit gerieth und selbst von einem Herodotos nur als abentenmliche Fabel erwähnt wird. Wurden auch während des Müttelalters die Grenzen des Bölkerverkehrs bedeutend erweitert, so waren doch immerhin noch sehr viele und sehr ausgedehnte Gegenden des die„alte Welt“ bildenden Kontinentes, besonders in Asten und Afrika aus demselden fost gänzlich ausgeschieden; das Mittelmeer war noch der elgentliche Tummesplatz der Schiffsbewegungen, und was außerhalb desselben geleistet wurde, fällt nicht schwer in die Wagschale. Wie ganz anders sieht es jetzt aus! Die Schranken, welche ehedem, wer weiß durch wie viele Jahrtausende, ganze Wilttheile von einander getrennt hatten, sind gefallen, und um zwei Konlinenke und eine unendliche Zahl der herrlichsten Inseln ist der Schaupzlatz der gedeihlichen Entwickelung des Menschengeschlechtes erweitert worden; selbst das Innere Afrika's, in welches man nicht eindringen kann, ohne sich einer Unzahl von Gefahren auszusetzen, wird besucht, durchforscht und wird nach und nach in den Völkerverkehr hineingezogen; ja selbst die Schreckendes Polarmeeres, womit die Natur den Menschen von diesen unwirthbaren Gegenden, wo alles Leben erstarrt, warnen zu wollen scheint, kann der Wißbegierde unserer fortgeschrittenen Jährhunderte nicht entgehen. Und welch ein Verkehr herrscht gegenwärtig in dieser offenen schrankenlosen Welt? Welch ein Abstand gegen das Alterthum und ebenso gegen das Mittelalter? Der unwirthbare unermeßliche Ozeon, der sonst der Schrecken der Menschheit gewesen, und den man für die Grenze der Welt überhaupt gehalten hat, ist gegenwärtig eine sichere Straße, er bietet die beste Kommunl##ien für die sonst durch Tausende von Jahren getrennten Welten. Zwischen Bordeaux und Rio Jeneire, zwischen Havre de Grace und Baltimore, zwischen London, Liverpool und New=York, zwischen Amsterbam und Batavia, zwischen Lisfabon und Goa, zwischen Cadix und den Philippinen, zwischen Portsmouth, Sidney und Melbourne ist jetzt der Verkehr sehr lebhaft und sicherer, als einst zwischen dem alten Sidon oder Tyros und Babylon, zwischen Korinth und Karthago, ungeaglet diese Städte einander unendlich viel näher lagen, als jene. Läßt sich wohl ein Vergleich anstelten zwischen den Kararanen, die sich mit der Langsamkeit hungernder Kameele durch die Einöden hinziehen und mit unsäglicher Mühe ein nur etwas gebirgiges Terrain übersteigen, und zwischen den jetzigen Eisenbahnzügen, wo eine einzige Lokomotive, unzählige Kameellasten ziehend, mit einer Schnelligkeit, welche bis dahin nur dem Bogel eigen war, über unabsehbare Ebenen dahinfllegt, und durch schaudererregende Tiennels Unter Bergen, welcht die Schneelinien überragen, dahinrauscht,— oder soll man vielleicht die alten phönizischen Tarsisschiffe, Musterwerke des Schiffebaues ihrer Zeit, und die Galeeren des Mittekalters, welche zum großen Theil der Gunst der Wiaserprelsgegeben waren und lange Zeit warten mußten, ehe ihnen das Auslaufen oder die Weiterfahrt gestattet war, an die Stelle der riesizen Doupfschisse unseres Zeitälters setzen, welche ohne Rücksicht auf widrige Winde, ja selbst den Stürmen trotzend, schwer belaven die zürnend brausenden Meereswogen mit Schnelligkeit und Sicherheit durchfurchen und ihrem Ziel entgegen ellen? Das größte Wagniß der Schlffahrt des Alterthuns, die Umschiffung Afrika's durch die Phenkzier, hat, wie schon erwähnt, drei Jahre in Anspruch genommen. Wie oft hätte während dieser Zeit der„Great Eustern“ Tünsende von um die Wels vollendet? Und beben wehl die Seeleute unserer Zeit eine leise Ahnung von jener qualvollen und gefährlichen Ungewißheit und Aengstlichkeit, mit welcher ihre Standesgenossen im Alterthutk und Mittelalter die Küsten verließen, um sich der osfenen See, und wenn es auch nur im Mittklmeere war, anzuvertrauen? Die Sonne bei Tage und die Sterne au hellen nächtlichen Himmek gewährten ihnen eine nur oberflächliche Orientirung, deren sie ein umwölkter finsterer Himmel vollständig beraubte, wogegen die verschiedenen Instrumente, welche unferen Seelenten zu Gebote stehen, fast zu jeder Stunde eine gründliche Orientirung zulassen. Sozekältig„gearbeitzte Seekarten weisen dem Saisfer bis ganze Verrain und warnen ihn vor den gefährlichen Stellen. Doch wir haben noch auf ein unendlich rascheres Verkehrsmittel, welches beinahe bereits dämönisch genannt werden könnte, aufwerksam zu mächen. Die von einanver entferntesten Gegenden können sich mit unberechenbarer Geschwindigkeit so ins Einverständniß setzen, als ob sie nicht eine Handbreit Raumes trennte; vermittelst eines elektromagnetischen Drahtes können die umständlichsten Berichte vom Cap S. Linechte nath dzut Osiccy in Asien, von der Bartow=Spitze nach dem Cap Höhn ungleich eher gelangen, als, was schon als das nen plus mitra schnellen Berichtes galt, der persischs Feldheer Mardonios verabredetermaßen einem Königlichen Gebieker Ferxes vermittelß des Feuertelegraphen die zweite Einnahme Arhens hutt gb. Und nun fragen wir: Wem hat wohl die Wen diese staunenswertheu Erfolge zu verdanken?„Alles dieses wäre nicht möglich gerörden, ohne die uneigennützigen und häufig mißverkannten Arbeiten einer langen Reihe von„Grüblern", welche die zum Forschungsktieb gesteigerte Wißbegierde nicht ruhen und ein weniger thätiges Leben führen ließ, sondern unablässig antrieb, verschiedenen Naturgesetzen nachzuforschen und neue Wahrheiten zu enthüllen. Daß die Schranken, welche ganze Kontinente durch Jahrtausende getrennt hatten, daß weder der Aequator noch irgend ein Meridien Länder und Völker von von einander abschließen: dies ist die Folge segensreicher Arbeiten auf dem Gebiete der Mathematik, Astrovemie und Geogrophie. Von jenen Männern, veren Namen sich im undurchdringlichen Dunkel des entferntesten Alterthums verlieren, welche zuerst nachzudenken und zu grübeln begannen über die Natur und Wesenheit der Himmelskörper und unserer Erde, weiter abwärts über die Weisen Griechenlands und die Mathematiker der Alexandrischen Kulturperiode, die arabischen und westeuropäischen Gelehrten des Mittelalters herab erweiterte sich, mit Benutzung von Reisebeschreibungen, deren wir die ausgedehntesten dem Venetianer Marco Polo und dem Araber Ihn Muo verdgaken, das Feld der Ercrwatnißz und Wohrheiten bis endlich auf Gtund dieser Ansichten die Entdeckungen der Portuziesen, Spaniet und anderer Bölker folgen konnten. Die Feststellung der Wahrheit von der Kugelgestalt unserer Erde, welche sich Columbus durch das Stüdsum solcher Werke angeeignet hatte, erzeugte bei demselben die unumstößliche, fast krampfhaft feststehende Ueberzeugung, daß eine konstant nach Westen gerichtete Fahrt an die Ostlüste Asiens bringen müsse; der damals als viel zu klein angenommene Erddurchmesser ließ nicht ahnen, daß zwischen Westearopa und Ostasien im ungeheuren Weltmeere eine ganz neue Welt liege. Demselben Sludium der Malhemalik, der Astronomie, so wie auch der Physik verdanken wir die genaue Kenntniß des gestirnten Himmels und die wannigfaltigen Instrumente(Sextant, Kompaß, Uhren 2c.), welche dem Schisser vermittelst Sicherstellung geographischer Breite und Länge die genaueste Orientirung im unabsehbaren Dzean, so wie gich alenthalben#e rl#tge Fixikung gines jeden Punktes auf der Erdoberfliche ermöglichen, so daß er auf der Meeresfläche seinem Fahrzettgeshut mehr Sicherheit die gehörige Richtung zu geben vermag, als oft mancher Karevanenführer dies zu thun im Stande ist, obwohl er sich auf einer schon Jahrtcusende lang benutzten Route befindet. (Schluß folgt.) Alt Auban dei Semeinden Gebeisbotf amd Haffekeweiler, repräsentirt durch ihren Bürgermeister Konstantin Frautzen zu Hasselsteiler, Beklagte, auf Grund der Sommation vom 22. Juli d. J. in die Rechte der Kläger subrogirt, mache ich meinen Herren Kollegen Statz, als Anwalt des Gutsbesitzers Kaspar Fleuster zu Coslar und Genossen; Jungbluth, als Anwalt des Gutsbesitzers Konrad von Meer und Genossen; Koch, als Anwalt des Kaufmannet Bernard Hirsch zu Iklich und Genossen; Houben, als Anwalt der Eheleute Heinrich Neunzig, Ackerer, und Anna Maria Pickartz zu Immerath und Genossen; Küchen, als Anwalt des Halbwinners Martin Kochs zu Hambach und Genossen, und Quadflieg, als Anwalt von Konrad Heupts und Genossen, Ackerer zu Gevelsdorf— hierdurch die Anzeige, daß das Gutachten der Sachverständigen in der Theilungssache des Gevelsdorf=Hasselsweiler Erbwaldes, sowie der von dem ernannten Richterkommissar, Herrn Landgerichts=Afsessor Pleuß, angefertigte Theilungsplan am 1. Juli d. J. auf dem Sekretariate hinterlegt worden sind. Demnöchst habe ich unterm 14. August d. J. eine Kopie des Theilungsplanes nebst der dazu gehörigen Karte bei dem Ortsvorsteher der Gemeinde Gevelsdorf, Herrn Aretz, zur Einsicht eines jeden Betheiligten hinterlegt. Die durch meine genannten Herren Kollegen vertretenen Parteien fordere ich demnach auf, innerhalb Monatsfeist von heute an von dem Gutachten und dem Theilungsplane Einsicht nehmen und ihre etwaigen Einsprüche gegen den letzteren zu erheben, widrigenfolls angenommen wird, daß sie dem Plane ihre Zustimmung ertheilen. Abschrift meinen Herren Kollegen Statz, Jungbluth, Koch, Houben, Küchen und Quadflieg gauibus zuzustellen. Aachen, den 15. August 1861. 972. J. Gleichlautend: J. Dick. Notistzirt abschriftlich duich den unterschriebenen Audienz=Gerichtsvollzieher den AdvokatAnwälten qquibus 1. Herrn Statz, redend mit ihm selbstz, 2. Perin Junzblath, tebend mit ihm selbst, 3. Herrn Koch, redend in seiner Wohnung mit der Dienstmagd Bertha Jansen, 4. Herrn Houben, redend mit dem Sekretär Petet Albert in der Wohnung, 5. Herrn Küchen, redend mit dem Sekretär Karl Diecken und 6. Herrn Quadflieg, redend in seiner Wohnung mit dem Sekretär Herrn Hauck. Nachen, den 21. August 1861. Sig. 24 Spr. gez. Jacobs. Gleichlgutend: Für vun#bw. Vollegen Dick. Welter, Adv.=Anw. Noutsizirt durch veit alstretlichutten Rubien# Gerichtsvollzieher den Advokot=Anwätten gchalbus 1. Herrs Jungbluth, redend mit ihm selbst; 2. Herrn Koch, redend in seiner Wohnung mit der Dienstmagd Berthe Jansen; 3. Herrn Statz, redend mit ihm selbst; 4. Herrn Küchen, redend mit dem Sekretär Herrn Kal Dicken in der Wohnung; 5. Herrn Welter, in seiner Wohnung redend mit dem Sekretär Hrn. Lambert Gielen. Nachen, den 21. Augast 1861. gez. Jacobs. Sig. 20 Sgr. Gleichlautend: 6e 9. 94. Auf Grund der§§. 47 und 30 des Gesetzes vom 19. Mai 1851 wird die vorstehende Anzeige hierdurch mit der Aufforderung an jeden Betheiligten bekannt gemacht, binnen Monatsfrist a dato von dem Gutachten der Sachverständigen und dem Ablösungsplane Einsicht zu nehmen und die etwaigen Einsprüche gegen den Ablösungsplan zu erheben, widrigenfalls angenommen wird, daß er seine Zustimmung zu demselben ertheile. Der den Gegenstand des Ablösungsverfahrens bildende Gevelsdorf=Hasselsweiler Erbwald ist im Kataster der Bürgermeisterei Hottorf unter Flar D Nr. 1175, Distrikt Hagelkrenzweg, mit einem Flächeninhalt von 847 Morgen 107 Ruthen 50 Fuß eingetragen, und wird von dem Weg von Kotzem nich Däckweiker, den Feldmarken von Katzem, Immerath und Gevelsdorf, der Bürgermeisterei Titz, dem Buchholzbusche, dem Müntzerwalbe und dem Weg nach Gevelsdorf, sowie der sogenannten Holzgracht begrenzt. Aachen, den 22. August 1861. J. Dick, Adv.=Anwo. Brönners Fleckenwasser, namentlich zum Waschen der Glack=Handschuhe, in Gläsern zu 6 Sgr. u. 2 1 Sgr. echt zu haben in der Seifenund Parfumerie=Handlung von N. Schürmanns=Hammer, 5122. Großkölnstraße Nr. 15. Auf Gru. d der§§. 47 und 30 des Gesetzes vom 19. Mai 1851 wird die vorstehende Anzeige hierdurch mit bet Auffotderung an jeden Betheiligten bekannt gemacht, binnen Monatsfrist a dato von Lein Gutachten der Sachverständigen und dem Theilungsplane Einsicht zu nehmen und die etwaigen Einsprüche gegen den letztern zu erheben, widrigenfalls angenommen wird, daß er dem Fheil####plant keine, Bustinggung ertheile. Der zu theilende Gevelsdorf=Hasselsweiler Erbwald ist im Kakaster der Bürgermeisterei Hottorf unter Flur D Nummer 1175, Distrikt „Hagelkrenzweg“, mit einem Flächeninhalt von 847 Morgen 107 Ruthen 50 Fuß eingetragen und wird von dem Weg von Kotzem nach Dackweiler, den Feldmarken von Immerath, Katzem und Gevelsdorf, der Bürgermeisterei Titz, dem Buchholzbusch, dem Müntzerwalde und dem Weg nach Gevelsdorf, sowie der sogenannten Holzgracht begrenzt. Aachen, den 22. August 1861. J. Dick, Adv.=Anwalt. TII III. IL HOEE Familien=Nachrichten. Verloht: Kaufmoon##, ck.###t Boisserte mit B. Th. A. Hub. Walb. Krauß. (Köln.)— Uhrmacher Gottfr. Doehmen mit Gerkr. Hannemann.(Düsseldorf.)— SchiffsKapitän Died. Ferd. Jak. Fisser mit Kath. Butzon. (Düsseldorf.)— Kaufmann Phil. Ludw. Jos. Ritzefeld mit Maria Hubert. Eva Josephine Radermacher.(Köln u. Rachen.)— Gymnastatlehrer Fr. Wilh. Hub. Sommer mit Maria Kath. Wilh. Zerres.(Bonn u. Köln.)— Klavier=Fabrikant Joh. Friedr. Prein mit Anna Kalb. Schiefser.(Köln.)— August Schmits mit Bertha Mebus.(Hanscheiderhof und Durscheidermühle.)— Rettor Friedr. Weber mit Theodore Bielefeld.(Petershagen u. Unna.) Verheirathet: Maler Wilh. Sohn mit Emilie Sohn.(Düsseldorf.) Gestorben: Murt, Biastein, 89 9.(Köln.) 2204. Das Haus Kurbrunnen= und Kasinostraßen=Ecke steht unter günstigen Bedingungen zu verkaufen oder zu vermiethen. Auskuuft Verbiudutgsweg 19. 2906. Salon und Nebenzimmer, schön möblirt, nach Wunsch mit Beköstigung, stehen an einen einzelnen Herrn billig zu vermethen. Auskunft in der Erped. Eine schöne mit Mutter von gutem Stahl, circa 8 Fußlang und 3½ Zoll dick, so gut wie neu, billig zu verkaufen. Auskunft in der Exp. 4532. Als Anwalt der Gemeinden Gevelsdorf und Hasselsweiler, sowie der Armenverbände daselbst, repräsentirt durch ihren Bürgermeister Konstantin Frantzen zu Hasselsweiler— theile ich meinen Herren, Kollegen Zungbluth, als Anwalt des Gutsbesitzers Gottfried Claessen zu Isenkroidt und Genossen; Koch, als Anwalt des Kaufmannes Bernhard Hirsch zu Jülich und Genossen; Statz, als Anwalt des Gutsbesitzers Kaspar Fleuster zu Coslar und Genessen; Küchen, als Anwalt des Halbwinners Martin Kochs zu Hambach und Genossen, und Welter, als Amoalt der Armenkommission der Bürgermeisterei Hottorf, repräsentirt durch den Landrath des Kreises Jülich, Freiherrn von Hilgers, Intervenienten— hierdurch mit, daß in der Servitutsablösungssache der Gemeinden Gevelsvorf und Hasselsweiler respektive der Armenkommission der Bürgermeisterei Hottorf gegen die Beerbten des Gevelsdorf=Hasselsweiler Erbwaldes der Bericht der Sachverständigen und der auf Grund desselben von dem ernannten Richterkommissar, Herrn Lundgerichts=Affessor Pleuß, angefertigte Abkösungsplan unterm 1. Juli l. J. auf dem Sekretariate des hiesigen K. Landgerichts hinterlegt worden sind. Demnächst habe ich eine Kopie des Ablösungsplaues nebst ver dazu gehörigen Karte am 14. August l. J. bei dem Ortsvorsteher der Gemeinde Gevelsdorf, Herrn Aretz, zur Einsicht eines jeden Betheiligten niedergelegt. Die durch meine genannten Kollegen vertretenen Pärteien fordere ich demnach auf, binnen Monatsfrist von heute von dem Gutachten der Sachverständigen und dem Ablösungsplane Einsicht zu nehmen und ihre etwalgen Einsprüche gegen den letztern zu erheben, widrigenfalls ihre Zustimmung zu demselben angenommen werden wird. Abschriftlich meinen Kollegen, Herren Jungbluth, Koch, Statz, Küchen und Welter zuzustellen. Auchen, den 15. August 1861. ###v. J. Dic. Gleschlautend: J. Dick. Aromatischer Kränter. Dieser Spiritus hat nicht nur die Eigenschaft. das Wachsthum der Haare auf eine außerordentlich rasche Art zu befördern, sondern ist auch ein ganz vorzügliches Mittel, das Gehirn zu stärken und Kopfschmerzen zu vertreiben; auch wirkt es zusehends, wenn man durch Krankheit die Haare verloren hat. Preis per ½/1 Flasche 20 Sgr., per ½ Flasche 12½ Sgr., nur allein echt zu haben in der Seifen= und Porfamerie=Handlung von N. Schürmanns=Hammer, Großkölnstraße 15. Aachen=Mastrichter Da die eingereichten Submissionen auf Anpachtung der Restaurationen Station MastrichtWyck und St. Trond die vorbehaltene Gerehmigung nicht erhalten haben, so bestimmen wir hiermit neuen Termin auf Montag, den 16. September 1861, bis zu welchem unter den früher bekabnt gemachten undauf den Stationen offengelegten Bevingungen wieder schriftliche Pachtofferten an uns eingereicht werden können. 6160. Die Das Möbel-Magazin von P. befindet sich Franzstraße Nr. 19. Dasselbe empfiehlt Sessel zum Zusammenlegen im Preise von—14 Thalern. Ebendaselbst wird ein Lehrting sefucht. Echte feinste (Eische holländ. Häringe, 3 Sgr. per Stück, welche ich besonders empfehle. Johann Kremer, Hartmannstr. Nr. 16. 5227. Zwei Zimmer, einzeln oder zusammen, an stille Miether abzugeben: Komphausbadstroße Nr. 3. 5283. Salon neht chlatim#### vermiethen: Harskompstraße Nr. 46. 5269.„Ein Mädchen mil guten Zeugnissen zum 1. Oktober gesucht. Pontstraße Nr. 76. 5289. Es werden gute Sandformer, welche im Anfertigen von Verzierungen geübt sind, gesucht, in der Ornamenten=Gießerei Templerbend. 5272. Ein Farbknechzt, der auf der Küpe Tücher zu hacken versteht, sindet gegen hohen Lohn dauernde Beschäftigung. Auskauft in der Expedition. 5274. Ein junger Mann für ei schaft, gesucht: Auskunft in der Exp. eine Wirth= 5298. Ein junger Belgier, welcher Deuisch und Französisch versteht, sucht Stelle als Lehring in einem Handlungshause. Derselbe zahlt für seinen Tisch. Sich zu melden Alexanderstr. bei Heserei1 demu. Bourdon zu Vezloster iu gerdiere), Beigen. wird ein Küchen= und ein zweites Mädchen, am liebsten vom Linde, füc k. Oktober gesucht. Auskunft in der Exp. Meinen geehrten Gönnern mache ich hiermit die ergebene Anzeige, daß ich von jetzt ab eingerichtet bin, bei vorheriger Bestellung jede Art von kalten und warmen déjenners, diners& soupers zu verabreichen. Indem ich mich dazu bestene empfohlen halte, verfehle ich nicht, den geehrten Familien mein Lokal als angenehmsten Vergußgungsort in empfehlende Erinnerung zu bringen. Tivoli, den 24. August 1861. 4278. H. Malmedie. 5297. Krankenwägelchen zu verkaufen: Köhnstroße Nr. 68. 5273. Mehrere im neuen Stadttheile gelegene neu erbaute Häuser stehen unter günstigen Bedingungen zu verkaufen oder ganz zu vermselhen. Auskunft bei J. Corr, Promenadenstraße Nr. 19. Rilgeneine Ausstellung in Metz. Unter dem Protektorate Ihrer Majestät der Kaiserin von Frankreich. Frankreich, Akzier, England, Deutschland, Belgien und andere Länder haben in der Gesammtzahl von 3000 Ausstellern die schönsten Prodakte der Kunst und Industrie zu einem intetnatibnalen Werkkampfe gefendet. Großärtige, monumentale Banten schützen dse Meisterwerke der menschlichen Produktion und bergen se in geschmackvollen Gruppen und bekerat ven Arrangements. Die Ausstellung bestehr aus Produkten der Gewerbe und Fabriken, der Mechankt, der Kunst, der Hortikultur, des Haudelsgewächsdaues und der landwirthschaftlichen Techait. Die Ansstellung ist täglich von 9 Uhr Morgens bis 5 resp. 6 Uhr Abends Gtöffhet. Eintrittsgeld an den Wochentagen 8 Sgr., an Sonntazen 4 Sgr. Des Abends ist Promenäde mit Musik im Ausstellungsgarten. Der Gesundheitszustand von Metz. läßt hichts zu wünschen übtig. Die Hotels von Metz erheben die alten Preise. Die Mehrzahl der Eisenbahnen, welche nach Metz führen, gewähren Retvurbilleks mit angemessenem Rabatt. Alles sichert der Ausstellung in Metz, den reichsten und vollständigsten von allen bisher in den Provinzialstädten gewährten Expostionen, einen tuhlgen Fortgang und besten Erfölg. Neuer Kitt für Glas, Porzellan, Stein K. Dieser Kitt hält so fest, daß beim Zerschlagen des damit gekitteten Gegenstandes, jede andere Stelle eher bricht, als die gekittete. Waren die zerbrochenen Gegenstände der Art, daß man sie der Hitze aussetzen konnte, so kann dies auch nach dem Kitten geschehen. Denselben empfiehlt in Fläschchen à 8 Ser. B. Kaatzer. Eau Athenienne, bewährtes Mittel, den Kopf zu reinigen und die Schuppen zu entfernen. In Flaschen à 8 Sgr. vorräthig in Kaatzer? Handlatg, Königs Wasch= und BadePulver, zur Herstellung einer schönen, zorten, weißen Hant, per Schuchtel 4 Sgr. zu haben in B. Kaatzer3 Hindlung. Als neu und bewährt wird empfohlen: Gicyerine-Soap, welche rauher, spröder, aufgesprangener und schuppiger Haut sofort eine wohlthuende, geschmeidige, sammtartige Weichheit ertheilt. Zu haben in P. Kaatzer's Handlung.. Abbildungen des h. Vaters Papst Pius IX., zum Einrahmen. Photographie à 1 Thlr. Stahlstich à 10 Sgr. Kleines Formät. Photographie à 7½ Sor. Dito mit Spitzeprand à 2 Sgr. Dito mit Spitzenrand unker Glas Auf bionen Geund à 5 Sgr. Bois durci à 15.Sgr. Dito mit Golbrahmen à 25 Szr. Galvanoplastik à 1 Thlr, Dito mit Rahmen und Wäppen&a 1 Tolr. (Vorräthig in P. Kaatzer's Handlung.) Nachen-Mastrichter Eisenbahn. Täglich Expreßzug!“ Vorm. von Aachen nach ganz Belgten, bis Landen auch mit Wagen 2. Klasse. Tcheinische Eisenbahn. Abfahrt nach Köln: 340, 7, 10“ Vorm., 12%,%% 5%, 726 Nachm. Abfahrt nach Verviers: 18 Nachts, 7W, 10% 11° Bm.,%, 7% Nachm. Verantwortlicher Redakteur: P. Kaater. on&m u Suet i#cen.