Aachen. Das Echo der erscheint täglich und kostet für 3 Monate inkl. Stempel 1 Thlr.; durch die Post 1 Thlr. 5 Sgr. * 1858. Inserate finden durch das Echo der Gegenwart die allgemeinste Verbreitung; die Zeile ober deren Raum wird mit 1 Sgr. berechnet. 18. November. Bestellungen auf das 4. Quartal werden fortwährend angenommen und die Nummern vom 1. Oktober an nachgeliefert. Abonnement für die Monate November und Dezember in Aachen und Burtscheid # S5 und Indien. (Aus dem Französischen des Grafen von Montalembert.) III. (Fortsetzung.) Wenn im Anfange allzuoft Selbstsucht der vorherrschende Charakter einer handeltreibenden Gesellschaft auf der indischen Halbinsel war, so haben seit mehr als fünfzig Jahren ihre Vorsteher und ihre Hauptagenten, wie Wellesley, Dcalcolm, William Bentinck, allen Eifer und alle Thätigkeit aufgeboten, die ihrer hohen Stellung ziemten, um das Unrecht ihrer Vorgänger zu fühnen, und um jeden unpartheiischen Beobachter zu der Anerkennung zu zwingen, daß die britische Herrschaft bei dem jetzigen Stande der Dinge gleichzeitig eine Wohlthat und eine Nothwendigkeit für die Einwohner Indiens ist. Sie vermochte nicht überall den natürlichen Stolz, die natürliche Kälte und Unbescheidenheit der Engländer zu verbessern oder zurückzuhalten; aber sie hat beständig gegen die üblen Folgen jener Mischung von Selbstsucht und Thatkraft gekämpft, die bei dem angelsächsischen Volksstamme allzuoft in Rohheit ausartet, und von der man in den Vereinigten Staaten zahllose Beispiele sieht. In den Gegenden, wo sie die Landeshoheit besaß, hat sie überall die Sklaverei und die Frohndienste abgeschafft, meistens hat sie die bisherigen Gesetze, und oft sogar die früher eingerissenen Mißbräuche bestehen lassen. Daher konnten die europäischen Agenten, welche durch die eingebornen Beamten, deren sie sich zum Verkehr mit der Bevölkerung bedienen mußten, beständig getäuscht wurden, als Mitschuldige der grausamen Mittel und der durch die Steuerempfänger angewandtek Gewaltmaßregeln angesehen werden; man sollte aber dabei nicht vergessen, daß Indier die Folterer waren, während Engländer die eingebornen Henker entdeckten, anzeigten und betesten.# uct urk. 6 In der so stritugen und noch so unvollkommen begriffenen Frage der Territorialverfassung Hindostans wußte die ostindische Kompagnie es immer zu verhindern, daß die Grundbesitzer durch die englischen Kolonisten oder Spekulanten aus ihrem Besitze vertrieben wurden, theils indem sie das Fundalrecht der großen Eigenthümer, welche Muhamedaner oder Hindu's waren, bestätigte, theils indem sie die mit dem Grundbesitze verbundenen Rechte der Bauern anerkannte und ordnete, wie in den Präsidentschaften Bombay und Madras, oder die Rechte der Landgemeinden bestehen ließ, wie in den nordwestlichen Provinzen. Man wirft der Kompagnie besonders vor, daß sie so eifrig bemüht gewesen sei, ihrer unmittelbaren Né 316. Herrschaft Staaten anzureihen, über welche sie das Oberlehenrecht unter dem Titel von Verbündeten oder Basallen empfangen oder erobert hatte.**) Allein man gibt sich nicht genug Rechenschaft darüber, ob sie in den meisten Fällen nicht gezwungen gewesen ist, diese unabhängigen Staaten zu absorbiren. Aus Allem, was wir selbst in Algier versucht haben, aus allen bisherigen Ereignissen aus China erhellt es, daß nichts schwieriger ist, als mit den orientalischen Völkerschaften als Verbündete zu unterhandeln, und daß ihr guter Glaube oder auch ihre Intelligenz sich jedem andern Verhältnisse, als dem des Krieges oder der vollen Unterwerfung, widersetzt. Alle Welt scheint darüber einig zu sein, daß die Unterwerfung des Königreichs Audh unter der Regierung des Marquis von Dalhousie ein nicht zu rechtfertigender Akt sei, welcher dem Aufstande der Seapoys einen gesetzlichen Vorwand gegeben habe. Billiger sollte man der englischen Verwaltung den Vorwurf machen, daß sie die Verbrechen des Hofes von Lucknow und der großen Lehnsmänner, welche das Land durch ihre Bürgerkriege und ihre Erpressungen verwüsteten, allzulange in Schutz genommen hat. Man lese in dem im Jahre 1855 erschienenen Werke:„Privatleben eines orientalischen Königs“ das Gemälde des Lebenswandels eines jener Ungeheuer, die vor der Unterwerfung zu Lucknow herrschten, und in dem Buche des Oberst Sleeman, der an diesem Hofe Geschäftsträger war, die täglichen Gewaltthätigkeiten und Plünderungen, denen die Landbevölkerung in Folge der Kriege ausgesetzt war. Die Engländer haben die Verantwortlichkeit nicht genug beherzigt, die ihnen durch die Schutzhoheit und das Oberlehenrecht seit dem Jahre 1801 auferlegt war, wo sie jenen Staat militärisch in Besitz nahmen, dabei aber den Fehler begingen, die eingeborne Herrscherfamilie unter der Aufsicht eines englischen Geschäftsträgers wiedereinzusetzen. Entweder hätten sie sich durchaus nicht in die Angelegenheiten dieser nächsten Nachbarn mischen, oder nicht dulden sollen, daß die früheren Ausschweifungen und Mißbräuche unter der englischen Oberhoheit fortbestehen blieben. Soviel ist gewiß, daß die Bevölkerung in den Gegenden, welche vollständig mit der englischen Herrschaft vereinigt sind, wirklich weniger mißhandelt worden ist, als in denjenigen, wo dem Namen nach noch das Ansehen der England trihutpflichtigen Rajah's und Nabob's besteht. Die Bemühungen der Gesellschaft, europäische Zustände allgemein einzuführen, welche mit den Gewohnheiten des Orientes in Bezug auf Rechtspflege, Vertheilung und Erhebung der Abgaben so wenig übereinstimmen, führten sie dahin, eine Menge persönlicher Interessen zu verletzen und die Massen übel zu stimmen. Obwohl nun die Bevölkerung viel weniger bedrückt war, als unter den eingebornen Fürsten, so brauchte sie doch nicht zu fürchten, daß das Eigenthumsinteresse, so wie sie es versteht und ausübt, dem Interesse des Fiskus untergeordnet und zum Opfer gebracht werde. Außerdem scheinen die Generalgouverneure, bisweilen gegen den Willen der Gesellschaft selbst, das Nationalgefühl der indischen Volksstämme tief verletzt zu haben, weil sie bei der Erbfolge auf den Thronen der Rajah's und Nabob's die Titel der Adoptiverben nicht kannten, denen die Gesetze und das Herkommen seit undenklicher Zeit dieselben Rechte zuerkennen, wie den Blutserben. Die in religiöser Hinsicht gegen die ostindische Kompagnie gerichteten Klagen scheinen aber besonders ungerecht und widersprechend zu sein. Die Einen tadeln sie bitter, daß sie zur Ausbreitung des Christenthums in Indien Nichts gethan habe, die Andern dagegen schreiben den Ausbruch des Aufstandes der Proselytenmacherei zu, die sie an den Missionären und gewissen, von einem allzu evangelischen Eifer begeisterten Beamten begünstigt oder geduldet habe. Beide Vorwürfe sind gleich falsch. Die Kompagnie, welche ausschließlich zu Handelszwecken errichtet war, hat nie, wie die spanischen und portugiesischen Eroberer, behauptet, zur größeren Ehre Gottes zu arbeiten; dagegen hat sie es nie unternommen, Völkern, welche fanatisch an ihren Irrthümern hängen, gewaltsam die Wahrheit aufzudrängen, und sie hat es nie gesehen, daß einer der ihren Gesetzen unterworfenen Volksstämme verschwand oder erlosch. Sie kämpfte langsam und vorsichtig gegen gewisse gesellschaftliche Verbrechen, die von der Religion der Hindu's unzertrennlich sind, wie das Opfer der Wittwen, der Kindermord und der Thuggismus; prinzipiell aber hat sie die Religion ihrer Unterthanen respektirt. Mehr durch ihr Beispiel, als durch bestimmte Maßregeln, hat sie den Geist einer blinden und verwegenen Proselytenmacherei unterdrückt, welche nur die natürliche Abneigung beider Volksstämme hätte vermehren und zu den Gräueln führen können, die man den Spaniern in Mexiko und Pern nur mit allzu großem Rechte zur Last legt. Weit entfernt aber, der Predigt des Evangeliums ein Hinderniß in den Weg zu legen, richtete sie zunächst den Nationalkultus für die anglikanischen Beamten ein, hierauf öffnete sie die Thore der ungeheuren Regionen Indiens diesseits und jenseits des Ganges den Christen aller Konfessionen, und sicherte dadurch allen Bemühungen des persönlichen Eifers die Freiheit, welche das erste und einzige Bedürfniß der wahren Missionäre ist. Diejenigen, welche unter uns von Zeit zu Zeit die Zurücknahme des Ediktes von Nautes vertheidigen, und Karl den Großen loben, daß er die Sachsen zum Tode verurtheilt hat, welche kühn genug waren, sich der Taufe durch die Flucht zu entziehen, werden wohl der Meinung sein, daß es besser wäre, die Leute zu erdrosseln, während man sie tauft, wie es die Spanier in Amerika gemacht haben; aber bei Weitem die große Mehrheit der Christen unserer Tage wird anderer Meinung sein, und kein vernünftiger Mensch wird es der ostindischen Kompagnie zum Verbrechen anrechnen, daß sie in Hindostan dasselbe System befolgt hat, welches wir selbst in Algerien befolgen, und dessen Einführung wir für das ottomanische Kaiserreich und für China verlangen. (Fortsetzung folgt.) Berlin, 15. November. Se. Königliche Hoheit der Prinz=Regent haben, im Namen Sr. Majestät des Königs, Allergnädigst geruht: Den mit dem Präsidium des Staats=Ministeriums beauftragten Fürsten zu Hohenzollern=Sigmaringen Hoheit zum interimistischen Chef der Admiralität zu ernennen; ferner Die Leitung der Verwaltung des Staatsschatzes und Münzwesens, wie solche von dem MinisterPräsidenten unter Theilnahme des Finanz=Ministers seither geführt worden ist, sowie Die oberste Leitung der Verwaltung der Hohenzollern'schen Lande, wie solche in Folge Allerhöchster Anordnung dem Minister=Präsidenten bisher zugestanden hat, dem Staats Minister von Auerswald zu übertragen; und Dem Rechts=Anwalt und Notar, Justizrath Lenze zu Soest, dem Pfarrer Bluth zu Petznick im gierungsbezirk Stettin, und dem Waffen=Fabrikanten Peter Daniel Lueneschloß zu Solingen den Rothen Adler=Orden vierter Klasse, sowie Dem Regierungs=Sekretär Taube in Bromberg den Charakter als Rechnungs=Rath zu veri— Ge. Köngl. Hoheit der Prinz Alerander von Preußen, welcher vor einigen Tagen in Begleitung seines Adjutanten, des Oberst=Lieutenants von Röder, von seiner Villa bei Vevay in der Schweiz hier eingetroffen ist, wird einen längern Aufenthalt in Berlin nehmen. Der Prinz befand sich vorgestern im Gefolge des Prinz=Regenten bei der feierlichen Einweihung der St. Bartholomäuskirche und es fiel auf, daß derselbe ein wohleres und frischeres Aussehen habe, wie früher. Auch der regierende Herzog von Mecklenburg= Schwerin wohnte, gleich allen Prinzen des Königl. Hauses, der eben gedachten Feier bei, nachdem er erst kurz zuvor aus der Schweiz, woselbst seine Gemahlin einen Winter=Aufenthalt nimmt, hier angelangt war. Die Bartholomäuskirche ist eins der wenigen Gotteshäuser Berlius, welches sich durch ein geschmackvolles, ansprechendes Aeußere auszeichnet, und es ist zu beklagen, daß sie in einem so entfernten Stadttheile liegt. Der Bau ist nach einem, auf den persönlichen Angaben Sr. Majestät des Königs beruhenden Plane des Geh. Ober=BauRaths Stüler in gothischem Style ausgeführt worden. — Mit der Direktion der Centralstelle für PreßAngelegenheiten ist Herr Dr. von Jasmund, früher Redakteur und jetziger Mitarbeiter des Preußischen Wochenblattes, betraut worden. Auch Herr Richard v. Bardeleben, früher Redakteur der Konstitutionellen Zeitung, übernimmt eine leitende Stellung in der Centralstelle. Der Vortrag über Angelegenheiten der Presse Seitens dieser Herren findet bei dem Staatsminister v. Auerswald Statt. Man hört zu gleicher Zeit, daß einflußreiche Personen in Regierungskreisen, deren Vertrauen Herr von Jasmund seit Jahren besitzt, seinen Eintritt ins Abgeordnetenhaus wünschen und, so weit dies thunlich, unterstützen. — Der hiesigen Dissidenten=Gemeinde, welche am vorigen Sonntage ihre Konfirmations= und Abendmahls=Feier mit Hinzuziehung der Frauen und Kinder abhalten durfte, ist die gleiche Genehmigung gestern von dem Königlichen Polizei=Präsidenten versagt worden. Zur gottesdienstlichen Versammlung hatten sich die Frauen und Kinder bereits eingefunden; als das Verbot verkündet wurde, forderte der stellvertretende Vorsitzende die Gemeinde auf, aus einander zu gehen:„weil er eine Erbanung ohne Frauen und Kinder nicht abhalten möge und wolle.“ Gleichzeitig trifft aus Magdeburg die Nachricht hier ein, daß gestern die konstituirende Versammlung einer neuen freien Religions=Gesellschaft polizeilich aufgelöst worden ist. Novelle von Julius Schwenda. II. (Fortsetzung.) Die Fremde war nicht eigentlich schön zu nennen, aber ein wundersam fesselnder Reiz lag in diesem Augenblick über ihre ganze Erscheinung ausgegossen. Es war eine eben erst zur Jungfrauenblüthe, aber reich und üppig entfaltete Knospe. Dichte kastanienbraune Flechten umrahmten die vollen, runden Wangen, deren leise gebräunter Teint durch die Erregtheit des Augenblickes mit einem tiefen Roth überpurpurt erschien. Ihr zusleich schlanker und voller Wuchs wurde von den Welinien eines einfach weißen Kleides anmuthig hervorgehoben. Und wie sie nun so dastand, das liebliche Kind an ihr Knie geschmiegt, wie sie nun mit etwas vorgesenktem Kopfe aus ihren braunen Augen zu Willibald emporblickte, scheu und doch furchtlos, von tiefstem Gefühl erregt und doch tiefsten Frieden athmend, gleich jenen anbetenden Engelsgestalten des„göttlichen Meisters“ von Urbino,— da mögen wir es wohl gerne entschuldigen, wenn unser junger Wandersmann erst nach einer ziemlich langen Pause die banalen Redeformeln der Gesellschaft wieder fand. „Sie schlagen die glücklich abgewendete Gefahr viel zu hoch an, mein Fräulein. Und zudem gebührt keinesfalls mir die größere Hälfte der Rettungsthat. Ich bin nichts weiter, als ein vom günstigen Geschick, oder besser, von einem freundlichen Engel herbeigerufener Gehülfe der jugendlich beherzten Retterin.“ Die Fremde erwiederte hastig und mit leuchtenden Augen:„Verringern Sie nicht selber mit bescheidenem Edelmuth das Verdienst Ihrer Liebesthat. Ja, Sie haben zwei Menschenleben gerettet, denn“— und dabei senkte sie die Blicke zu Boden und fuhr mit fast tonloser, aber entschiedener Stimme fort—„ich hätte mich sicher nachgestürzt in die Tiefe, wenn mein kleiner Engel durch meine Sorglosigkeit verunglückt wäre." Willibald trat, um dem Peinlichen der Situation ein Ende zu machen, zu der Kleinen, streichelte ihr das goldgelockte Haar aus der Stirne und reichte ihr das Strohhütchen, das neben ihr auf der Erde lag. Das Kind aber ergriff mit beiden Händchen Willibalds Arm und fragte fast zutraulich:„Sag' doch der kleinen Malvine, wie Du heißest, Du guter Mann, daß ich dem lieben Papa Alles, Alles erzählen kann.“ In den stummen, aber wie bittend auf Willibald gerichteten Blicken der jungen Fremden lag eine unverkennbar ausgesprochene Wiederholung der Frage des Kindes. Willibald blickte einige Augenblicke wie unschlüssig zu Boden; da sah er, vom Winde herübergeweht, das weiße Blatt zu seinen Füßen liegen, das er oben am Baume beschrieben hatte. Er bückte sich langsam darnach, schrieb unter die unvollendeten Verse einfach den Namen„Willibald“ und reichte das zusammengefaltete Blatt lächelnd Malvinen. Das Kind schien ihn nicht zu verstehen; das Mädchen aber nahm schweigend das Blatt in ihre Rechte, die sie mit zu Boden gesenkten Augen fest an ihre Brust drückte. Dann blickte sie mit ihren klaren braunen Augensternen dem jungen Mann noch einmal lange in's Auge, und flüsterte mit fast schmerzlichem Lächeln: „Wollen Sie uns eine kurze Strecke begleiten? Ein paar Hundert Schritte von hier muß unser Wagen halten. Man wird über unser langes Ausbleiben schon sehr, sehr besorgt sein.“ Willibald verbeugte sich stumm, und bot mit unngenem Anstande der Fremden seinen Arm, der auch schüchtern, aber nicht widerstrebend angenommen wurde. Die kleine Malvine hing sich unaufgefordert in Willibalds freien Arm und so wandelten die Drei, wie längst Bekannte traulich gesellt, durch den grünen Wald. Die verhängnißvolle Szene am Tannensteg war nicht ohne Zeugen geblieben. Unmittelbar nach dem Schusse erschien hoch oben auf der Waldhöhe die Gestalt der alten Gertraud. Sie hatte den Stab und ein mächtiges Bündel Waldkräuter zur Seite geschleudert und blickte mit angstvoll ausgestreckten Armen nach dem Orte der Gefahr. Als die Beiden am sichern Orte geborgen waren, betrachtete sie mit sreundlichem Lächeln die anmuthige Gruppe und murmelle, als die Drei im Tannengrunde verschwunden waren, mit betend gefalteten Händen die Worte vor sich hin:„Denn der Herr hat seinen Engeln befohlen, daß sie dich auf ihren Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein soßer!“"„a Unterdessen schritten die Drei in kurzem wiederholt stockenden Gespräche—selbst Willibald blieb, ganz gegen seine sonstige Gewohnheit, auffallend einsilvig— durch den Wald. Nach kurzer Wanderung erreichten sie einen breit ausgehauenen Fahrweg und gewahrten auch in geringer Entfernung eine offene Kutsche. Ein Bedienter in geschmackvoller Livree, hellblau mit Silber, schien, am offenen Wagenschlag lehnend, ungeduldig nach dem Wald zu spähen. Auf den schwellenden Kissen des Wagens behaglich zurückgelehnt ruhte mit geschlossenen Augen eine überschlanke Frauengestalt. Das dunkelfarbige Seidenkleid, das sie trug, war hoch bis an den Hals Sie schien so ziemlich über die erste Blüthenzeit der Lebens hinaus, und die in typisch steife Ringel gelockten aschblonden Haare und jener trausparente Teint, der uns auf englischen Bildern immer wieder begegnet, verriethen auf den ersten Blick eine Tochter Albions, ein Schluß, der durch das auf ihrem Schoße liegende, in rothen Maroquin gebundene Buch, darauf mit großen Goldbuchstaben„Romeo and Juliet“ gepreßt stand, seine weitere Bestätigung erhielt. Erst das Geräusch des zuklappenden Wagenschlages erweckte sie aus ihrem über die Gebühr lange ausgesponnenen„Sommernachtstraum“. Verwundert starrte sie mit ihren mattblauen Augen Willibald an, erwiederte mit steifem Kopfnicken seine stumme Verbeugung, und gab, als ihre junge Begleiterin eben den Mund zum Sprechen öffnete, mechanisch das Zeichen zum Fortfahren. Die Pferde zogen an und im raschen Trabe rollte der Wagen den Fahrweg entlang thalniederwärts. Willibald blieb wie eine einsame Silvanussäule festgewurzelt am Waldrande stehen. Halb lächelnd über die ihm aufgedrungene Rolle eines enfant perdu, halb verstimmt über die ziemlich prosaische Lösung des so romantisch begonnenen Abenteuers, brummte er ein spöttisches„delightfull“ zwischen den Zähnen und wandte sich eben langsam zum Fortgehen, als der Wagen um die Waldecke herumbog. Einen durchdringenden Blick noch heftete Willibald auf„Fee Mab's“ entsausendes Gespann, und... ja, es war nicht der blaue Schleier allein, sondern auch ein weißes im Winde flatterndes Taschentuch, das wie — Die Wahlmänner des vierten Wahlbezirks hielten gestern Abend eine Versammlung. Zuvörderst machte der Vorsitzende Bärwald bekannt, daß der Vorstand nicht an Jacoby in Königsberg geschrieben, der in der letzten Versammlung die nöthige Unterstützung der Wahlmänner erhalten habe. Hr. Deycks, Beisitzer, erörterte sodann in einem Vortrage, daß der Vorstand anfänglich nicht gewußt, wen der Antragsteller gemeint— Hr. Deycks ist Advokat—, daß er zuletzt auf die Idee gekommen, daß es der Dr. Johann Jacoby in Königsberg(Mitglied der Nationalversammlung) sei, und daß man Anstand genommen habe, diesen Mann einzuladen, weil er im Jahre 1848 die Ehrfurcht vor dem Könige verletzt habe. Hr. Deycks bat den Antragsteller, den Antrag zurückzuziehen, was auch geschah. Darauf trat Hr. Mathis als Kandidat auf. Seiner Rede Sinn war der, daß er ein ehrlicher unabhängiger Mann sei, der den Wahlkreis bereits zweimal vertreten, und ihn bei einer Wiederwahl in derselben Weise vertreten würde. Sodann interpellirte Dr. Borchardt den Kandidaten in Bezug auf die Einführung der Civilehe. Hr. Mathis sprach sich für dieselbe als ultimum refugium(letzte Zuflucht) aus, obschon er persönlich kein Freund derselben sei. Sodann beleuchtete er seine Abstimmungen in der Ehescheidungsfrage, wegen deren ihn Dr. Borchardt schon in der vorigen Versammlung scharf angegriffen hatte. Der Rechtsanwalt Deycks machte dann darauf aufmerksam, daß man sachkundige Juristen in die Kammer wählen möge. Dr. Borchardt schlug darauf Hrn. v Kirchmann vor. Der Hr. Rechtsanwalt Deycks bekämpfte sofort diese Kandidatur; man möge nur das traurige Jahr 1848 und die in demselben thätig gewesenen Personen erwähnen. Dr. Borchardt zog seinen Antrag zurück, da er nicht wisse, wo v. Kirchmann lebt, und der Vorstand ihm in der Auskundschaftung des Wohnortes.'s nicht behülflich sein wolle. Prof. Dielitz interpellirte noch Hrn. Mathis wegen seiner Thätigkeit vor 1848, ob er Chef der geheimen Polizei gewesen 2c. 2c.? M. stellte die gegen ihn im Umlauf befindlichen Anschuldigungen in allgemeiner Weise in Abrede. *“— Die gestrige Versammlung in Arnim's Hotel war zwar als eine Partei=Versammlung des ersten Bezirks angekündigt; sie war aber sehr zahlreich besucht und eine namhafte Zahl von Wahlmännern aus allen Parteien war erschienen. Man mußte sich denn auch bald in einen größern Saal desselben Hotels begeben. Als Kandidaten wurden namentlich unterstützt der frühere Abgeordnete Kühne, dessen Wiederwahl unzweifelhaft ist, der Minister von Patow und Heinrich von Arnim. Die Kandidatur des letztern ward unter Andern von dem als Wahlmann anwesenden Herrn Hansemann eindringlich befürwortet. — Herr V. A. Huber schreibt nvom Harz“ ein vortreffliches versöhnendes Wort über das„deutsche Gewerbewesenn. Er fordert die Innungen auf, sich zu reformiren,„offen und mannhaft sich allen bloßen Scheinvorzügen und Scheinvortheilen, zumal aber aller Scheinhülfe, aller Scheinverheißungen und aller Scheinbewunderung falscher oder befangener Freunde und Gönner(die solche Fragen eigentlich nur für die eigenen politischen oder sozialen Interessen auszubeuten suchen) entschlagen und dem Innungswesen die unter den unabweislich gegebenen Verhältnissen möglichen praktischen Einrichtungen, Zwecke und Stellungen zu bewahren und zu geben.“ „Die einzig wirklich wohlthätige, mögliche, sittlich und vernünftig berechtigte Bedeutung der Innungen,n sagt er,„liegt darin, daß sie die vorhandenen, fertigen, berufenen Träger und Organe derjenigen Entwickelung werden könnten, welche allein die Möglichkeit bietet, der produktiven Arbeit, sofern sie nicht Hand in Hand mit dem greßen Kapitale geht, im 19. Jahrhundert die möglich größten Vortheile, die möglich beste materielle, sittliche, intellektuelle und soziale Stellung zu sichern, die ihnen das alte Innungswesen im 15. und 16. Jahrhundert gewährte. Mag man das Wesen dieser Entwickelung nun als Assoziation, Korporation, Genossenschaft oder wie sonst bezeichnen— hier allein liegt die Aufgabe und Zukunft der Innungen.“ In einer Anmerkung wiederholt er dann, daßer sich„von jener Partei, mit welcher er früher Liberalismus und Revolution offen und entschieden und in den vordersten Reihen bekämpft, schon längst eben so offen und entschieden losgesagt habe, seit sie eben die Früchte sowohl der Revolution als ihrer Niederlage unter monarchischkonservativen Losungen zum Vortheil falscher Doktrinen und einer freilich unmöglichen Junkerherrschaft ausbeutet.“ — Der hiesige Pius=Verein begann, wie das katholische„Kirchenblatt“ schreibt, am 3. ds. seine Sitzungen mit gegenseitiger Verständigung,„wie er nunmehr auch bei uns die neue Handlung sich aneigne, die zu Köln seiner Ganzheit bestimmt sei. Es wurde dabei die bekannte Reichensperger'sche Rede zu Grunde gelegt und deren fleißiges Studium den Mitgliedern empfohlen, damit hinfür auch jeder Einzelne— gemäß der nunmehrigen Bestimmung des Vereins— ein Herz zeige für alle einzelnen Institutionen des katholischen Gemeinsinns.“ — Die„Wiener Zeitung“ meldet den am 12. in Eisgrub erfolgten Tod des Herrn Alois Joseph, sonveränen Fürsten und Regierers des Hauses von und zu Liechtenstein, Herzogs zu Troppau und Jägerndorf, Grafen zu Rietberg, Ritters des goldenen Vließes u. s. w. Der Verstorbene war am 26. Mai 1796 geboren, succedirte seinem Vater, dem Fürsten Johann Joseph, am 20. April 1836, und war— 8. August 1831— vermählt mit Franziska de Paula, geb. Gräfin Kinsky. Minden, 16. November. Die Patriotische Zeitung gibt an der Spitze ihres Blattes das nachstehende Glaubensbekenntniß ab: Wir dienen dem Könige, wir dienen dem Regenten und der von ihm eingesetzten Obrigkeit. Die Königliche Autorität bestimme den Gang der polischen Entwicklung nach Ihrer Weisheit; wir vertrauen und gehorchen: Unsere dauernden Genossen können nur diejenigen sein, welch: den berechtigten Ausflüssen der Königl. Gewalt in allen Entwicklungsphasen unseres Staatslebens Bahn zu brechen entschlossen sind. Von der Mosel, 11. November. Seit acht Tagen befinden wir uns im Herbst, d. h. in der Traubenlese, leider aber auch mitten im Winter, der noch dazu ziemlich imponirend auftritt. Die meisten Ortschaften sind noch nicht fertig mit Lesen, größere Weingutsbesitzer haben noch das Meiste hau gen und blos Vorlese gehalten. Die starken Fröste waren der beste Probirstein für die Reife der Trau ben, und daß ihnen dieselbe, die geringen Lagen freundlich herübergrüßend eben im dunklen Waldgrün Wir wissen nicht, ob und wie oft der kleine Kompaß, der an Willibalds Uhrband hing, heute prüfend zu Rathe gezogen wurde; so viel aber steht fest, daß unser Wanderer, trotz der klaren Sonne, die über seine Häupten stand, und trotz des breiten Fahrweges, der in : gerader Richtung zur Waldlichtung führte, erst um die späte Mittagsstunde im Forsthause anlangte. (Fortsetzung folgt.) — Heinrich Pröhle theilt in seinen Harzsagen folgenden nicht üblen Schwank mit. Auf der Lonau war früher ein Gesetz, daß wenn ein Junggeselle einer Jungfer einen Kuß geben wollte, er es vorher beim Ortsvorstande anzeigen mußte. Kam es einmal an den Tag, daß ein Liebespaar beisammen gewesen war, welches vorher keine Anzeige gemacht hatte, so mußte der Junggeselle und die Jungfrau ein volles Jahr lang jeden Monat einmal die Straßen reinigen. Dabei hatten die Burschen dann einen Strohkranz auf dem Kopfe und die Mädchen trugen ein Seil um den Leib. Das Verzeichniß ist nachher so dick geworden, daß zehn Pferde es nicht ven der Stelle schaffen konnten, und wer damals auf der Lonau sehen wollte, ob seine Braut ihm treu sei, oder ob sie es auch mit Andern hielte, der brauchte bloß zum Herrn Vorsteher zu gehen und das Kußregister nachschlagen zu lassen. So wird in Lerbach erzählt. ausgenommen, so wenig anhaben konnten, hat unsere Meinung von der Güte des Neuen etwas erhöht. Frost schadet bekanntlich der Qualität des Weines niemals, und auch der Verlust der Quantis tät ist nicht bedeutend, da er meist nur die geringsten, nicht vollständig reifen Trauben betrifft. Tretz des bedeutenden Abganges, von dem die Gegner der Spätlese fabeln, gibt es in den meisten Bergen noch mehr wie voriges Jahr, in manchen aber, wie z. B. im Braunenberge, kaum ein Viertel so viel. Auch mit der Qualität, so viel sich bis jetzt darüber urtheilen läßt, hat man alle Ursache, zufrieden zu sein. Der Most ist süß und schwer, nur traut man dem Neuen bei Weitem nicht die Stärke zu, wie seinem Vorgänger. Mit dem Preise aber hapert es ein wenig, wie dies unter den herrschenden Verhältnissen nicht anders zu erwarten war. Bis jetzt ist noch wenig verkauft, dies Wenige zu dem Preise von 11—13 Thlr. per Ohm, was nicht ganz mit den hohen Erwartungen der kleineren Winzer in Einklang steht. Fuderweise ist noch Nichts verkauft, und von fremden Kaufleuten hört man diesmal gar Nichts; freilich ist in der diesjährigen Traubenlese kein Vergnügen zu suchen, und das Wetter nicht sehr einladend zum Reisen. Der 57er hält sich noch ziemlich auf seinem alten Preise, die Verkäufer sind aber äußerst selten geworden. Köln, 14. Nov. Nachdem das Geschenk der Stadt Köln dem Prinzen und der Frau Prinzessin Friedrich Wilhelm überreicht worden, wird jetzt auch das Hochzeitsgeschenk der rheinischen Ritterschaft allmälig in Arbeit genommen. Der Schild, welcher dazu bestimmt ist, wird genau nach der Zeichnung des Professors Stilke zu Berlin gefertigt, da alle einseitigen Einwendungen dagegen, welche die Arbeit verzögerten, beseitigt worden sind. Wir freuen uns, mittheilen zu können, daß diese symbolreiche Zeichnung einen höchst bedeutenden Eindruck macht und leicht zu dem herrlichsten gehören dürfte, was dem geliebten Paare als Beweis inniger Huldigung geschenkt worden ist. So ist es uns vorgekommen, als uns Gelegenheit geboten worden, des vor Kurzem mit dem anhaltischen Albrechts=Orden beehrten Künstlers Arbeit in Augenschein zu nehmen, die jetzt nach Berlin gegangen ist, um dort modellirt zu werden. Köln, 16. November. Die Unvorsichtigkeit mit glühenden Holzkohlen hat schon wieder ihre Opfer gefordert. In der Nacht vom 10. auf 11. d. M. sind zu Holzthum im Kreise Bitburg sechs Menschen durch Kohlenstickstoff auf ihrem Nachtlager getödtet worden. Diese sechs Personen schliefen in einem Zimmer, in welches zur Erwärmung oder aus purer Unvorsichtigkeit ein Topf mit glimmenden Kohlen gestellt worden war. — Die wegen des Gatten= und Kindermordes verurtheilte Wittwe J. Brückmann in Köln befindet sich noch immer in der Ungewißheit, ob sie begnadigt oder hingerichtet werde. Vor einigen Tagen wurden ihre Hausgeräthe öffentlich und meistbietend versteigert, bei welcher Gelegenheit ein großes Publikum erschien und auffallender Weise die Preise bedeutend in die Höhe trieb. H Paris, 16. Novbr. Der Minister des Innern hat den Präfekten des Moseldepartements benachrichtigt, daß die internationalen gen für die Reisenden nach den Gränzen des MoselDepartements folgendermaßen festgestellt seien: 1. Die Bewohner der angrenzenden Länder, Bayern, Preußen und Luxemburger, welche mit regelmäßigen, von ihren kompetenten Behörden ausgestellten Pässen versehen sind, bedürfen keines französischen Visa's, um die Grenze zu überschreiten und bis Metz zu gelangen. Die Verpflichtung, ein französisches Visa vorzuzeigen, bleibt für diejenigen Ausländer indeß bestehen, die weiter als bis Metz ihre Reise ausbven.#r ius K cu 2. Das Visa ist für die Dauer einer Bahles— der gesetzlichen Dauer der französischen Pässe— gültig; es ist somit nicht erforderlich, dasselbe bei jeder Reise nach Frankreich zu erneuern. — Oberst Faidherbe, General=Geuverneur vom Senegal, befindet sich gegenwärtig hier; allem Anschein nach hat derselbe die Genehmigung des Planes erwirkt, den er dem Gouvernement unterbreitete, um die Ausdehnung der französischen Kolonisation am Senegal zu bewerkstelligen. Sobald diese Pläne zur Ausführung gelangen, wird die Herrschaft Frankreichs in dieser Gegend sich bis zum Niger erstrecken. — Bereits vor einiger Zeit meldeten wir, daß der Graf von Hatzfeld, Gesandter Preußens am hiesigen Hofe, in Kurzem seinen Posten verlassen werde; trotz des Dementi's mehrerer Blätter Preußens, welche behaupten, daß unter sämmtlichen gegenwärtigen Repräsentanten Preußens im Auslande Hatzfeld allein auf seinem Posten verbleiben werde, behaupten wir, daß dieser Diplomat abberufen werde, und er gerade der Erste ist, der sich darüber keiner Illusion überläßt. — Einem Berichte aus Turane zufolge hat man daselbst eine Art Standarte mit einem Kruzifix vorgefunden. Die Missionäre sagen, daß man dasselbe denjenigen vorhielt, die man im Verdacht hatte, sich zum Christenthume bekehrt zu haben. Falls sie sich nun weigerten, das Kruzifix mit Füßen zu treten, wurden sie als Christen erklärt und demzufolge behandelt, d. h. unter schrecklichen Martern getödtet. — Aus Marseille meldet man, daß daselbst 120 arabische Pilger landeten, die aus Mekka kommen. — Zu Rochefort wird ein Transportschiff ausgerüstet, welches dem Admiral Rigault de Genouilly, am 20. d. Mts. bedeutende Verstärkungen an Trupven zuführ..... g. ve. seubernt — In einem Leitartitel über Monlalenivelt vergleicht die Times seine lobpreisende Darstellung englischer Institutionen mit der Germania von Tacitus, findet aber, daß im alten Rom der Imperatoren ein Montalembert größere Schreibefreiheit als im Kaiserlichen Frankreich besessen haben würde.„Der Gesichtspunkt,“ sagt sie,„von dem er die englische Parteipolitik betrachtet, ist nicht der unsere, und seine Auffassung einzelner Staatsmänner und Redner theilen wir durchaus nicht. Aber wir gestehen, es ergreift uns das ungeheucheltste Erstaunen darüber, daß eine solche Schrift eines solchen Mannes von der französischen Regierung geradezu als ein Verbrechen behandelt werden kann. Wir können uns kaum vorstellen, was für eine Regierungstheorie es sein muß, die an einem solchen Werk Anstoß nimmt. Ist es denn ein tödtliches Vergehen in den Augen unseres Allürten, daß sich endlich ein französischer Schriftsteller fand, der einige Seiten zu unsern Gunsten zu schreiben wagte— für uns, die wir seit dem Beginn der indischen Wirren von einem großen Theil der französischen Presse ohne Aufhören in der maßlosesten Sprache geschmäht und verwünscht wurden. Vielleicht verblendet uns die Eigenliebe; aber wir sind wirklich ganz außer Stande, zu errathen, warum die französische Regierung, die mit so phleg matischer Geduld und Gelassenheit die wahnsinnigsten Angriffe auf unser indisches Reich und seine Vertheidiger ertrug, sich plötzlich zu so heftigem Einschreiten aufstacheln läßt durch die neue Erscheinung, daß ein Autor aufsteht, der da meint, es lasse sich auch etwas für uns sagen. Es kann England nicht ganz unberührt lassen, daß das Lob seiner Institutionen von einer befreundeten Regierung wie ein schweres Verbrechen behandelt wird u. s..“ V Bruges, 17. November. Dieser Tage traf der Kardinal Wiseman, Erzbischof von Westminster, aus Dover hier ein. Nach kurzem Aufenthalte zu Ostende begab er sich hierher. Man behauptet, daß der Kardinal während seines Aufenthaltes in Belgien das kleine Seminar zu Roukers und die Universität zu Löwen besuchen werde. London, 13. November. Endlich kommt den dürstenden Blättern eine Erquickung, die„jonische Frage. Wie oft wir das Wort werden zu hören bekommen! Ebendeshalb wollen wir uns aber nicht übereilen, wollen namentlich nicht mit der Brühe anfangen, dem Raisonnement der Zeitungen, sondern uns zunächst den Gegenstand selbst nothdürftig ansehen. Die sieben Inseln mit zusammen 230,000 Einwohnern, seit dem 14. Jahrhundert den Venetianern gehörig, wurden 1797 von den Franzosen in Besitz genommen, die sie jedoch zwei Jahre später an die vereinigten Russen und Türken verloren. Durch eine Erklärung vom 21. März 1800 gegründet auf einen Vertrag mit der Pforte von demselben Tage, machte Paul I. eine„Republik der sieben vereinigten Inseln“ daraus, unter russischem Schutz und unter türkischer Hoheit. Art. 9 des Friedens von Amiens erkannte die neue Schöpfung an. Indessen blieben die russischen Truppen stehen und wären schwerlich so bald abgezogen, wenn man sich nicht in Tilsit so gut mit Frankreich verständigt und die Republik an das Kaiserreich abgetreten hätte. Sofort ven Engländern angegriffen, kounten die Franzosen sich indessen nur in einigen festen Plätzen behaupten. Die Unterhandlungen in Wien, sehr schwierig, weil Nie. mand dem Andern das Besitzthum gönnte, wurden vertagt und später in Paris wieder aufgenommen. Das Ergebniß war eine Konvention(sonderbare Bezeichnung, wenn man auf den Inhalt sieht) vom 5. November 1815 zwischen Oesterreich, Rußland. England und Preußen, die nach den Einleitungs. worten betrachtet werden soll„als Bestandtheil des allgemeinen, in Wien am 9. Juni 1815 abgeschlosse. nen Vertrages“, und nach Art. 8 den übrigen Unter, zeichnern jenes Vertrages zum Beitritt vorgeleg werden soll. Die Floskel der Einleitung hat natür, lich keine Wirkung, einmal weil sie nicht in dem die. positiven Theile der Urkunde steht, und zweitens wei ein Hauptkontrahent des Wiener Vertrages fehlt. Von einem späteren Beitritt Frankreichs ist mir nichte bekannt. Art 1 verordnet, daß die sieben Inseln mit ihren in dem Vertrage von 1800 bezeichneten Pertinenzen„einen einzigen freien und unabhängigen Staat" bilden sollen. Derselbe wird nach Art. 2 unter„die unmittelbare und ausschließliche Protektionn Euglands gestellt,„in Folge dessen die übrigen Mächte jedem Rechte oder besondern Anspruche entsagen, den sie in dieser Beziehung erheben könnten, und alle Bestimmungen des gegenwärtigen Vertrages garantiren.“ Ich lasse nun den Hauptinhalt der Depesche des Gouverneurs Sir John Yeung vom 10. Juni 1857(man wolle auf das Datum achten) folgen, welche die Sendung Gladstone's erklärt. Seit langen Jahren war es Sitte, daß der Gouverneur die gesetzgebende Versammlung entweder unmittelbar nach der Eröffnung oder spätestens nach der AdreßDebatte auflöse. Diesmal gratulirt er sich, daß die Adresse nichts von hoher Polizei, von Verfassungsbrüchen gesagt und keine Beschwerde über das Protektorat geführt, sondern ihre Gravamina auf Rechtspflege. öffentlichen Unterricht und Pensionswesen beschränkt habe, und dabei jeder Paragraph nach den Beschlüssen der Opposition gefaßt sei, welche einer großen Majorität sicher sei. Nachdem er besprochen, was sich von diesem relativ günstigen Zustand der Dinge allenfalls erwarten lasse, fährt er fort:„Mein Eindruck ist, daß ein dauernder Vortheil für England und eine wahre Befriedigung für die Jonier nie zu erwarten ist. England ist hier in einer falschen Stellung und die Inseln liegen zu weit auseinander und ihr Interesse ist zu verschieden als daß sie je ein homogenes Ganzes unter ausländischem Schutze bilden könnten. Die Kleinheit der Inseln und ihre zerstreute Lage verhindert das Wachsthum einer gemeinsamen öffentlichen Meinung. Die Presse, frei wie sie ist, hat daher keine Realität, keinen Wiederhall in den Herzen der Bevölkerung. Beim Mangel dieser wichtigen Elemente fehlt es an der hinlänglichen Kraft, die Versammlung zu kontrolliren und ihr eine höhere Stimmung zu geben, erhaben über persönliche Interessen und Zänkereien zwischen den einzelnen Inseln. Napoleon sagt in einem Briefe an seinen Bruder Joseph:„Was eine Nation haßt, das ist eine andere Nation,“ und dieses Gefühl wird jede Woblthat, die wir erweisen könnten, vergiften und erkälten; und wenn der Ausspruch wahr ist von Provinzen, die zu demselben Reich gehören, so ist er gewiß wahr in Bezug auf Dependenzen, die zu einem andern Staate in dem Verhältniß stehen, wie diese Inseln zu England. Je eher also England sich aus der Stellung losmacht, desto besser für uns und für die Sache konstitutioneller Regierung. Wenn I. M. Regierung eine Gelegenheit finden oder herbeiführen könnte, den Gegenstand mit den anderen Mächten zu diskutiren, die den Pariser Vertrag unterzeichnet, so würde ich dringend dazu rathen.“ Er entwickelt seinen Vorschlag weiter. Corfu könne man kaum rechtlicher Weise aufgeben, weil es im Besitze des Königreichs Griechenland eine stete Quelle der Unruhe für Albanien und Epirus sein würde. Es müsse daher mit Paxos bei England bleiben, aber als eine wirkliche Kronbesitzung wie Gibraltar. Es werd die Absichten Oesterreichs auf Stücke von der Türkei ebenso im Zaum halten, wie Gibraltar einst die Gelüste Frankreichs auf Sizilien und Spegien.,„De sei mehr ein europäisches als ein englisches## de zur Erhaltung des Postens rathe: denn auch Na#onon I. habe Corfu für unentbehrlich gehalten für seine Anschläge gegen den Orient. Für die übrigen Inseln würde es am Besten sein, daß sie sich mit Griechenland vereinigten.„.... g. 9 bringt In einer Depesche vom 14. Juli d. J. Eillg. den Gegenstand wieder in Erinnerung. Stockholm, 10. November. Nachstehende Zahlen werden eine Idee von dem ungeheuren Verbrauch des Schnapses geben, der in Schweden eingerissen ist; nach dem uns vorliegenden amtlichen Bericht haben die verschiedenen Brennereien des Staats, Norwegen nicht eingerechnet, seit 1. Januar 1858 bis 31. Oktober 37 Millionen 500,000 Maß Schnaps fabrizirt, welche dem Staate 22 Millionen 600,000 Frs. eintragen. träg bis pfes Mei sein als eine dur 801 dem sicht lisch — Ueber die Größe einiger besonders merkwrürdigen Kometen gibt es folgende interessante Zusammenstellung: Die chinesischen Annalen berichten von einem Kometen, dessen Glanz die Sterne verdunkelte und die Nacht in Tag verwandelte.— Seneca erzählt von einem Kometen zu Demetrius Zeit, der so groß erschienen sei, wie der Mond, roth und seh hell.— Aristoteles von einem Kometen des Jahre 371 vor Christi Geburt, dessen Schweif den dritten Theil des Himmels eingenommen habe.— Der Komet von 43 vor Christi Geburt war selbst am Tag sichtbar.— Zur Zeit Nero's erschien ein Komet, der die Strahlen der aufgehenden Sonne verdunkelte.“ Im Jahre 1532 war ein Komet den sichtbar.— Beim Kometen von 1618 war Schweif noch nicht völlig aufgegangen, obgleigh ve Kopf schon hoch am Himmel stland.— Der g. von 1680 zeigte seinen Schweif die während der Kopf schon kurz nach der Sonne arfg; ging.— Ein Komet von 1744 zeigte zuer Helligkeit des Sirius dann des Jupiter, zules Venus, und war Nachmittags 1 Uhr Auge sichtbar.— Der Durchmesser der Kern 4108 wei Bi 0 Per anz 1n Di Di De He 5 u m 8 1 ie *• k kt en i er. 6 re Per it 16 9. t, im in ind erelten ine hlen;: die in late nd. cht, ler heit mit iser rarfu im elle Es als erde rkei Gesei das n I. Anseln land # ende VereinBegats, 858 Maß ionen hrürisamvon nkelte ca erder so sehr ahres dritten r Ko Tage er, der lte. Tag ir der ch der Komet Nacht, unterst die #t der loßem ne begägt bei den bis jetzt beobachteten Kometen von 5 vis über 1000 Meilen. Der Drachmesser des Kofes vom Kometen des Jahres 1811 hatte 140,000 Meilen, war also 80mal größer als der der Erde, sein räumlicher Inhalt somit 510,000mal größer, als der der Erde.— Der Komet von 1546 hatte eine Länge, welche den dritten Theil des Himmels durchsetzte, der von 1618 reichte etwas über die Hälfte, der von 1769 weit über die Hälfte. — Lola Montez ist neuerdings in Amerika mit dem katholischen Klerus in Fehdegerathen. Sie beabsichtigt nämlich, in New=York zum Besten einer kathoischen Kirche, welche eines Neubau's dringend veourser, eine Vorlesung zu halten. Als das Vorhaben der weiland schönen Tänzerin kund ward, erhob sich der Bischof und der gesammte Klerus dagegen, weil sie es für eine Unehre hielten, von einer so berüchtigten Person, wie Lola, etwas zum Besten einer Kirche i— Die N. Pr. Ztg. bringt folgenden Wachtruf und Wahlspruch an Preußens Väter und Söhne: Die Eulen kreischen und die Käuze schrei'n, Die Fledermaus zieht schrillend ihre Kreise, Das Sumpfvolk regt sich— ja! die Nacht bricht ein: Hoch Preußens Stern!— ihr Wächter wach und vn weise!— Arendfee, 12. November 1858. Albert Graf Schlippenbach. „An die Wahlmänner des Kreises Montjoie und Schleiden. überschrieben, hat das„Echo der Gegenwart zwei gegen den seitherigen Abgeordneten dieses Kreises, Hru. Geh. Tribunal=Rath Bloemer in Berlin, gerichtete Artikel gebracht, während die heutige „Nach. Zeitung“ einen„Aus dem Kreise Montjoie“ datirten Aufsatz enthält, welcher nach Form und Inhalt jenen beiden Artikeln diametral entgegenIm Juteresse der Wahrheit und Auftlärung und aus Hochachtung für unsern früheren, in dem ehrenvollsten Andenken hier fortlehenden Mitbürger, Hrn. Bloemer, halten wir es für unsere Pflicht, auf den erwähnten Bericht der„Nachener Zeitung“, welcher zugleich die angeregten stenographischen Berichte in sich faßt, aufmerksam zu machen, indem es dem Leserkreis des„Echo“ und ganz besonders den Wahlmännern des Kreises Montjoie nur willkommen sein kann, auch das audiatur et altera pars zu vernehmen.— Mehrere Aachener Bürger. Personal=Chronik der Erzdiözese Köln. Ernennungen zu Pfarr=, Bikarie= oder Kurat=Stellen. Am 30. Oktober: Gerh. Jos. Arnoldy, Neopresbyter, zu der durch anderweite Berufung des Bikars Eremer erledigten Vikariestelle zu Nideggen Am 4. Nov.: Heinr. Herm. Heicks, seither Pfarrer zu Frimmersdorf, zu der durch das Ableben des Pfarrers Rings erledigten Pfarrstelle zu Berrendorf im Dek. Kerpen.— Joh. Jos. Lamb. Auton Thyssen, bis dahin Pfarrer zu Dremmen, zu der durch das Ableben des Pfarrers Königs erledigten Pfarrstelle zu Balkhausen im Dek. Kerpen. Am 5. Nov.: Ferd. Schiefgen, bisher Vikar zu Glehn, Dek. Neuß, zu der durch das Ableben des Pfarrers Joecken erledigten Pfarrstelle zu Steckenborn im Dek. Montjoie. Am 6. Nov.: Andr. Jos. Spelthahn, bis jetzt Bikar an der Kapelle zu Rodt, Pf. St. Vith, zu der durch anderweite Beförderung des Pfarrers Grüneschild erledigten Pfarrstelle zu Maubach im Dek. Nideggen.— Christian Lussem, Neopresbyter, zu der neu kreirten Vikariestelle an der Pfarrkirche zu Bourheim im Dek. Aldenhoven. 866 Am 11. Nov.: Paul Theod. Hub. Korn. seither Rektor der Kapelle zu Floßdorf, Pf. Barmen, zu der durch die Amtsniederlegung des Geistlichen Maassen erledigten Rektoratstelle an der Kapelle zu. Etzweiler, Pf. Berrendorf, im Dek. Kerpen. Am 12. Nov.: Pascal Jos. Frölich, bis dahin Rektor der Kapelle zu Jackerath, Pf. Mündt, zum Pfarrer der daselbst nunmehr neu errichteten und dem Dek. Grevenbroich einverleibten Pfarrstelle. Todesfälle von Geistlichen. Am 7, Oktober: Kaspar Blanken, Weltpriester, adstribirt der Pfarrkirche zu St. Joh. Bapt. in Köln, alt 65 Jahre.(Verspätet zur Anzeige gebracht.) Am 28. Oktober: Ign. Jos. Theod. Krahe, Pfarrer zu Rellinghausen, alt 53 Jahre.— Heinrich Weißweiler, Vikar zu Eicherscheid, alt 62 Jahre. Vermischte kirchliche Nachrichten. Am 7. November d. J. hat der Hochwürdigste Herr Weihbischof und Erzbischöfliche General=Vikar, Dom=Dechant Dr. Baudri, im hohen Auftrage Sr. Eminenz in seiner Hauskapelle vorerst dem Subdiakon Joh. Bernard Stock,-geboren zu Elberfeld am 26. Juni 1831, die h. Diakonatsweihe, hierauf den beiden Diakonen Franz Alex. Wilh. geboren zu Berlin am 10. Sept. 1833, und Matth. Martin Wilden, geboren am 10. November 1833 zu Hasenfeld, Pf. Heimbach, sodann am 10. Nov. dem vorerwähnten nunmehrigen Diakon Joh. Bern. Stock ebenfalls die h. Priesterweihe ertheilt. Todes=Anzeige. Freunden und Bekannten bringe ich hiermit die traurige Nachricht von dem gestern Vormittag 8½ Uhr durch einen Herzschlag erfolgten Tode unseres lieben Schwagers und Onkels Gerhard Kirsch. Nachdem er in letzter Zeit zu verschiedenen Malen vom Schlage heimgesucht worden, erlag er denselben, gottergeben und frühzeitig gestärkt mit den heil. Sterbesakramenten der katholischen Kirche, im 77. Jahre seines Alters. Das Begräbniß findet Freitag, den 19. ds. Mts., Nachmittags 3 Uhr, Statt. Aachen, den 17. November 1858. Für die trauernde Familie Franz Malmedie. Sterbehaus: Franzstr. Nr. 55. Allen Freunden und Verwandten die traurige Nachricht, daß es dem Allmächtigen gefallen hat, meinen lieben Gatten Wilhelm Joseph Hausen in ein besseres Leben hinüber zu rufen. Er starb in Folge eines Schlaganfalls. Es bitten um stille Theilnahme die tiefbetrübte Wittwe und 10 Kinder. 1 Die Beerdigung findet am Freitag, den 19. November d.., Nachmittags 2 Uhr Statt. Familtere Verlobt: Friedr. Flume mit Wihelmine Quitmann(Lünen). Verheirathet: Christ. Decker mit Ther. v. Gartzen(Köln).— Joh. Nering Boegel mit Josine de Briese(Empel u. Zütphen).— J. Leendertz mit Friederike Raumfelder(Issum u. Wesel).— Peter Baermann mit Auguste Krippendorff(Kettwig u. Hamm)..66 265 Steffeng Gestorben: Juliana van Hees, gev. Sieffens (Köln).— Salomon Moses Friedlaender, 64 J. (Köln.)— Landgerichts=Afsessor Karl Augusti (Coblenz).— Georg Emil Elven, 29 J.(Düsseldorf.)— Lonise Hasenelever, 17 J.(EhringDansen. 6501. Eine Gerberei, in oder bei Aachen gelegen, wird zu miethen oder zu kaufen gesucht. Auträge mit Preis=Angabe und näherer Bezeichnung der Lage und Einrichtung unter F. K. besorgt die Expedition d. Bl. 6502. Drei Zimmer auf der zweiten Etage mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen: Großkölnstr. beimn Königl. Hof=chufsabrikanen Reif. 6503. Ein schönes, nahe am Markte gelegenes, mit allen Bequemlichkeiten versehenes Quartier ist für den 1. Dezember billig zu vermiethen. Auskunst in der Erpebition. 6500. Eine in gutem Zustande befindliche Hobelbank wird zu kaufen gesucht. Auch wird ein Schreiner=Lehrling gesucht. Auskunft Michgelstroße Nr. 17. 6499. Ein Damenstiefelchen wurde verloren. Der Wiederbringer erhält eine Belohnung in der Srebitioen. Der Fuhrmann Peter Krachen von Cörre welcher bei Gelegenheit des hiesigen Pfe dema hier anwesend war und sein Pferd zufällig an ei Fensterschlage des Wirthes Baptist Kluxen fest bunden hatte, hat das Unglück gehabt, daß ihm das Pferd gestohlen worden ist. Das Pferd war von dunkelbrauner Farbe, 5 Jahre alt, Brabanter Race, die Vorderfüße bärenklauig stehend, und konnte einen Werth von 100 Thlr. haben. Alle Polizeibehörden werden geziemend ersucht, dem Peter Krachen zur Wiedererlangung seines Pferdes behülflich zu sein. Aldenhoven, den 16. Nov. 1858. Der Bürgermeister, Lussem. Am Montag, den 29. November, Morgens 10 Uhr, läßt der wohllöbliche Kirchenvorstand zu Herzogenrath durch den unterzeichneten Notar 77 Nummern schwere Weidenbäume und 48 Nummern schwere Buchen, alle stehend in der Nähe von Herzogenrath, und am Dienstag, den 30. November, Morgens 10 Uhr, durch Hrn. Notar Daelen zu Neuenhagen 95 Nummern schwere Buchen und Eichen, sowie einige Nummern Schlagholz, stehend im Bären=Busch bei Hahnrath, öffentlich auf Kredit gegen Bürgschaft an Ort und Stelle versteigern. Die Versammlung der Kaufliebhaber ist bei Frau Wittwe Vaessen dahier. Herzogenrath, den 13. Nov. 1858. 6487.„ Corneli. Heute Morgen um 10 Uhr wieder frische Scheibische di 3 Kabeljau, im Ganzen zu 5 Sgr., ausgeschnitten zu 7½ Oslender Schellfische zu 4 Sgr. und Seetongen zu 6 Sgr. per Pfund, süße gefüllte Bückinge, Laberdan, Stocksisch, Titterlinge, Häringe, Sardellen, Muscheln, Austern, Kaviar, frisches Reh, Hasen, Waldschnepfen, Feldhühner und Krammetsvögel bei Johann Kremer, Münsterplatz Nr. 9. 6504. Die in Folge Aufstellung der Constantia=Gesellschaft gewählten Wahlmänner versammeln sich zu einer sprechung üder die Wahl der Abgeordneten am Freitag den 19. November, Nachmittags 3 Uhr, im Saale des Herrn Habets in der Edelstraße zu Aachen, und laden die gleichgesinnten Wahlmänner des Wahlkreises Aachen(Stadt= und Landkreis Aachen und Kreis Eupen) zur gefälligen Theilnahme ergebenst ein. Mein wohlassortirtes Lager in allen wollenen und baumwollenen Tricot=Unter= hosen und Jacken, Leibbinden und Knie= Süsse Schellfische. wärmern, Damen=Unterärmeln, Strümpfen und Socken, Glacs= und Buckskin=Handschuhen, Shawls, Sayette und Strickgarnen, sowie alle sonstigen Kurzwaaren empfehle ich zu billigen und festen Preisen. Graaff, Ursulinerstraße Nr. 14. Frische Rhein=Hechte zu 6 Sgr. und RheinKarpfen zu 4 Sgr. per Pfund empfiehlt Johann Kremer, Münsterplatz Nr. 9. 6496. Mehrere große Säulenöfen und eine große fast neue Fournaise billig zu verkaufen. Auskunft in der Expedition. Schüler=Soiree. Die erste Soiree findet Donnerstag, den 18.., Abends 7 Uhr präzis im Saale des Elisenbrunnens Statt. Theod. Lausmann. 64583. Ein Mädchen vom Lande gesucht: Schildstraße Nr. 5. 6497. Zwei in gutem Zustande sich befindende Fenster von 8 Fuß 8 Zoll Höhe und 4 Fuß 3 Zoll Breite werden billig abgegeben: Kleinmarschierstr. Nr. 38. 6505. Das in der Harskampstraße mit Nr. 9 bezeichnete, zwischen den Herren Suermondt und Curtial gelegene, und mit allen Bequemlichkeiten versehene Haus steht zu verkaufen. Nähere-Auskunft Adalbertstraße Nr. 35. Du„...ge Snfartkh. Schönes Blatt in Folio.] Preis 10 Sgr. Zu haben in Kaatzer's Handlung. Bimstein-Seife, à 2½ Sgr. per Stück. Mittelst dieser Seife kann man die Haut auf eine Weise reinigen, wie es keine andere Seife vermag, und selbst den rauhesten Händen nach kurzer Zeit eine zarte Weichheit erheilen. (Aachen, vorräthig in Kaatzer's Handlung.) aussergewöhnlich billig, schön und frisch, Nordfang, wie bekannt die beste Qualität. Die ersten ganz süssen vollen fetten Bückinge, feinste Sardellen und Häringe. Den vielen. Nachfragen zu entsprechen, werden während der Wintersaison wöchentlich frische Seefische bei mir eintreffen, welche für Rechnung der Absender, um schnell aufzuräumen, sehr billig abgegeben werden. H. Dierchx, Agent mehrerer Rheder, Holzgraben Nro. 7. Täglich frische englische gemastete Austern, süßer Kabeljau, Schellfische und Seetongen, mehrere Sorten lebende Fische, süße Bückinge, neuer Laberdan und Stocksisch, mehrere Sorten Sardellen und Häringe, Muscheln zu 2 Sgr. per 100, gutkochende weiße Bohnen und Erbsen, dicke Kastanien und Marrons, alter holländischer, Emmenthaler und Schweizerkäse, stets frisch und billigst bei Nikolas Jansen, Fischmarkt Nr. 7. Süßer Ostender Ka## beljau, süßer Schellfisch per Pfund 4½ „Sgr., ganz frischer wenig gesprenkelter Schellfisch per Pfd. amser# S zu 3 Sgr., Seetongen, ganz süße gefüllte Bückinge und große frische Muscheln per 100 Stück zu 2 Sgr.; ferner verschiedene Gattungen von Wildpret empfiehlt aufe Billigste Edmund Hartmannstr. Nr. 18. 6494. Damen=: das Paar 25 Sgr., Dutzend 8 Thlr., bei 8 Dutzend 6 3/3 Thlr.; Herren=: das Paar 1 Thlr., Dutzend 10 Thlr., bei 4 Dutzend 8 3/3 Thlr.; Kinder=: das Paar 15 und 20 Sgr., Dutz. 6½ Thlr., bei 8 Dutz. 5 Thlr.; ferner: Filzschuhe und Filzstiefelchen in allen Sorten; Pferdehaar=Sohlen, Filz=, Kork= u. Stroh=Sohlen. Gummi=Regenröcke, die allerfeinsten, welche existiren, zu 6½ Thlr. Gleichfalls empfehle ich mein Kinder=Spielwaaren=Lager en gros und en détail. P. W. Feldhaus, Banfroße, in Köln Schildergasse, in Elberfeld Schwanenstr. Donnerstag, den 18. d. Mats., abenos 8 Uhr: Gesellschafts=Kränzchen. Bücher=Auttion bei I. M. DeWildt hier. 6491. Gute Bücher 2c. für den begonnenen Katalog meiner Januar=Auktion 1859 werden nur bis Ende ds. angenommen. 6493. Ein junger Mann wünscht sich mit einigem Kapital an einem rentabeln Geschäfte zu betheiligen. Franko=Offerten unter A. B. 17 besorgt die Ewedion. 6492. Für einen einzelnen Herrn steht in der Jakobstraße Nr. 95 ein angenehm möblirtes Zimmer auf der ersten Etage an der Straße zu vermiethen. Auskunft im nämlichen Hause. 6495. Der 4. Band der Geschichte der Stadt Mülhausen ist vor einiger Zeit verloren worden. Der Wiederbringer erhält in der Exp. d. Bl. eine angemesene Belohnung. 6462. Ein Mädchen, welches in allen häuslichen Arbeiten erfahren, im Stande ist, eine kleine Haushaltung zu führen und gute Zeugnisse aufweisen kann, wird für den 1. Dezember gesucht. Auskunst in der Err. 6486. Das auf der Kurbrunnenstraße zu Burtscheid mit Nr. 383 bezeichnete Haus, mit Seitenbau, Hof und Garten, reichlichem Regen= und Trinkwasser, steht unter günstigen Bedingungen zu verkaufen. Auskunft in der Exp. 6498. Eine Person gesetzten Alters wird für ein Geschäft gesucht. Auskunft Rennbahn Nr. 2. Stadt-Theater in Aachen. Freitag, den 19. November. 26. Abonnements-Vorstellung. Deborah. Volks-Schauspiel in 4 Akten von Mosenthal. (Frl. Wölfel,— heiser.) Die Direktion. Nachdem sich die Wahlmänner von Stolberg mit den Wahlmännern der Städte Eupen, Burtscheid, Eschweiler und der benachbarten Gemeinden möglichst in Einvernehmen gesetzt haben, ist eine Vor=Versammlung auf Donnerstag, den 18. November, Nachmittags 3 Uhr, im Kasino zu Burtscheid behufs Besprechung der Wahl von Abgeordneten anberaumt worden, und werden sämmtliche Wahlmänner des Landkreises Aachen und des Kreises Eupen hierdurch zu derselben eingeladen. Tachen=Tussekret, Etsenr ahn Holz=Verkauf. 6412. Dienstag, den 23. November l.., Morgens 9 Uhr, sollen auf Anstehen des Herrn Dominikus Deutz, zu Kevenberg wohnhaft, 150 Loose, größtentheils Pappel=, Kirschen=, Buchen=, Eschen= und Erlen=Bäume, sodann 20 Loose schöne gesunde Eschen= und EichenSchneuköpfe, in den Wiesen der Teutermühle, Broicherhöfchen und der Ginsterwiese stehend, auf Kredit gegen Bürgschaft durch den Unterzeichneten verkauft werden. Der Sammelplatz ist in der Teutermühle beim Müller Beckers. J. Schummer, Notar. Holz=Verkauf. 6374. Montag, den 22. Nov. l.., Morgens 11 Uhr, läßt der zu Schönau, Bürgermeisterei Richterich, wohnende Rentner und Gutsbesitzer Herr Arnold Freiherr von Broich 26 Loose Kanada=Weiden und 14 Loose Kirschbäume, stehend in der unmittelbaren Nähe seines Gutes Schönau, auf Kredit gegen Bürgschaft an Ort und Stelle durch den Unterzeichneten verkaufen. Der dortige Verwalter Joseph Quix ertheilt die nähere Auskunft. J. Schummer, Notar. B. Von Ruhrort und Püsseldorf nach Nachen. In der Buchhandlung von Benrath& Vogelgesang in Aachen ist zu haben: C. W. Günther, Direktor der großen Wagen=Fabrik des Westens von Felch& Ritches zu Eineinnati, Musterblätter des modernsten nordamerit. Wagenvaues. Neöst erklärendem Texte. Dritte Lieferung, mit 2 Bogen Text und 6 Quartzeichnungen. In schön lithographirtem Umschlag. 4. Geh. Preis 25 Sgr. Die beiden ersten Lieferungen dieser schönen Musterzeichnungen haben in Deutschland bei ihrer Neuheit und praktischen Nützlichkeit außerordentliches Aufsehen gemacht und viele Hundert Fuhrwerke sind nach diesen Mustern gebaut worden. Diese dritte Lieferung übertrifft die vorhergehenden noch sehr wesentlich an überraschender Neuheit. 6438. Die Eröffnung meines neu etablirten Bunt=Stickerei=Geschäftes, Komphausbadstraße Nr. zeige ich hiermit ergebenst an und empfehle die neuesten in dieses Fach einschlagenden Artikel, namentlich angefangene und fertige Arbeiten, Muster, Perlen, Wolle, Seide 2c., in großer und schöner Auswahl zu festen, billigen Preisen. Nachen, im November 1858. Barb. Kuhl. Von Düsseldorf nach Gladbach. Von Ruhrort nach Abfahrt von Düsseldorf Abfahrt von Neuß... Ankunft in Gladbach.. Abfahrt von Ruhrort Abfahrt von Crefeld.. Ankunft in Gladbach: Abfahrt von Gladbach Ankunft in Aachen In Brüssel per Herbesthal „ Antwerpen..... „ Ostende:: „ London per Erquelinnes , Brüssel.. 3“ Nachm. 6• Abends. °° Morgs. 9° Abends 5° Morgs. Ausverkauf von Spielwaaren unter Faktura=Preis Anmerkung. Der Zug XI. hält auf Station Baal nicht an; die übrigen Züge halten auf allen Stationen. Aachen, den 10. November 1858. Königliche Direktion der Aachen=Düsseldorf=Ruhrorter Eisenbahn. bei Souheur=Dolne. Kleinmarschierstraße Nro. 3. Ebendaselbst wird eine Anzahl Puppenköpfe in Parthien abgegeben.„ 6419. Am 30. November und 1. Dezember 1858. 6436. Zur gefälligen Erinnerung, daß mein Kinder=Spielwaaren=Magazin vollständig asfortirt ist. Hoelscher=Lobet. Ziehungen der badischen u. Kurfürstlich hessischen Prämien= Staats=Antehen. 6231. Eine große Auswahl in modernen Oefen und Fournaisen zu besonders billigen Preisen empfiehlt 1e Karl Jos. Wasser. Canz-Akubrmit. Professor Berthier. 6236. Die Wiedereröffnung der Körperhaltungs=, Tanz= und Turn=Kurse beginnt den 4. November. Le lancier und’américain, neue Quadrillen. Man beliebe sich in dessen Wohnung bei Möbelfabrikant Dahm, Ecke der Ursulinerstraße, in en, zu melden. Reten, S 642E Die am Rölhther unter den Nummern 120 und 122, und Peterstraße Nr. 115 gelegenen Häuser, ersteres eine Miethe von 180, letztere beiden eine solche von 754 Thlr. aufbringend, sind zu verlaufen und sogleich zu übernehmen. Auskunft in Nr. 122, eine Treppe hoch. Hauptgewinne des badischen Anlehens sind: 14mal fl. 50,000, 54mal fl. 20,000, 12mal fl. 35,000, 23mal fl. 15,000, 55mal fl. 10,000, 40mal fl. 5000, 58mal fl. 44000, 366mal fl. 2000, 1944mal fl. 1000, 1770mal fl. 250. Diejenigen des Kurfürstl. hess. sind: Thlr. 1410,000, 36,000, 32,000, 8000 fl. Im ungünstigsten Falle müssen die bad. Loose mit 45 fl. oder 25 Thlr. 21 Sgr., und die Kurfürstl. hess. mit wenigstens 55 Thlr. pr. Kour. gezogen werden. Obligationsloose beider Anlehen erlassen wir zum Tageskours, nehmen aber solche auf Verlangen sofort nach obigen Ziehungen, und zwar die badischen weniger 2 Thlr., sowie die kurheffischen weniger 3 Thlr. wieder zurück. Unsere Abnehmer, welche diesen Rückverkauf jetzt schon beabsichtigen, haben daher auch nur erwähnten Unterschied des An= und Verkaufpreises für die zu verlangenden Obligationsloose von 2 Thlr. resp. 3 Thlr. einzusenden.(NB. Gegen Uebersendung von 24 Thlr. werden 13 badische und von 30 Thlr. 11 kurhessische Obligationsloose überlassen.) Ziehungslisten sofort franko nach der Ziehung. Aufträge sind direkt zu richten an Stirn& Greim, Bank= und Staats=Papiere=Geschäft 6399. 5 in Frankfurt a. M. 5779. Einzelne Zimmer, sowie ganze möblirte Quartiere sind abzugeben. Auskunft in der Exp. 5778. Wo ein Saal für eine geschlossene Gesellschaft abzugeben ist, sagt die Exp. Austern=Stube. 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