30. Jahrgang Nr. 267— 1921 Bezugs=Preis: Monatlich.00 Mark frei ius Erscheint täglich mittags Verantwortlich für den redaktionellen Tell Emil Schwippert, für den Rellame= und Anzeigenteil Johannes Tinner in Vonn. Für unverlangt eingegangene Manustripte übernehmen wir keine Gewähr. Bonner Dolks-Jeitung Geschäftstelle: Vonn, Sürst am Mänster Postscheck=Konto Köln unter Nr. 99841 Verleger: Deutsche Reichs=Zeitung S. m. b.., Vonn Dienstag, 27. September Drahtadresse: Reichezeitung Vonn Druck: Rhenania=Verlag, Buch= u. Steindr Bann Fernsprecher: Geschäftstelle Nr. 60 Me Schriftleitung Nr. 4835 Anzeigen=Preis: (28 mu dreit), mm=Höhe 50 4, ausw. 30 4 Reklame=Preis: (I breit), mmeHöbe 442—, ausw. 4.— Kleine Stellen= u. Wohnungsanzeigen das eins. Wort.—.4 bei viermaltg. Aufnahme Bei dreimonatigem Zahlungerückntande. fallt bewilligter Radatt fort. Blatzvorschrift wird nicht garantiert. igen=Verwaltung: Aenania-Annoncen-Expedition Beun. Sürst 1. Fernspr. 60. Bankkonto: Prom u. Co., Vonn. Bonner Stadt=Anzeiger Goldwerte und Sozialdemokratie! Zwar hat die Sozialdemokratie gemäß dem von dem Abgeordneten Hoch erstatteten allgemeinen Bericht der Reichstags=Fraktion bezüglich der sogenannten„Erfassung der Goldwerte" keine bestimmte Stellung zu diesem Problem genommen, aber das Referat Wilhelm Keils am dritten Verhandlungstage des sozialdemokratischen Parteitages zeigte doch, daß die Sozialdemokratie„mit aller Entschiedenheit“ auf eine ihren politischen und wirtschaftlichen Wünschen entsprechende Regelung dieser Frage drängt. Keil berechnet den Jahresbedarf des Reichshaushaltes auf etwa 160 Milliarden Papiermark, davon sind über 100 Milliarden Mark ungedeckt. Auch eine noch so große Anspannung der Steuern, namentlich auch der indirekten Steuern, von denen auch die Sozialdemokratie sich vollkommen klar ist, daß sie an ihnen nicht vorübergehen kann, würde nicht annähernd genügen, diesen Betrag zu beschaffen. Infolgedessen erhob der sozialdemokratische Parteitag„mit aller Entschiedenheit“ seine Forderung einer gründlichen Erfassung des Besitzes. Der Referent Keil richtete gegen die Reichsfinanzverwaltung den Vorwurf, daß sie nicht rechtzeitig Vorschläge zur Erhebung von Besitzsteuern gemacht habe. Das hätte schon vor Annahme des Ultimatums geschehen müssen. Der Luxus=Aufwand der Gegenwart zeige, daß die Wucherer und Schieber auch bei der Erzberger'schen Finanzpolitik noch recht gut gefahren seien. Die Inanspruchnahme der Sold= oder Sachwerte hält die Sozialdemokratie unbedingt für geboten. Einmal aus Gründen steuerlicher Gerechtigkeit. Man macht geltend, daß das Sachvermögen nicht mehr nach dem alten Werte bemessen werden kann, wenn das kleinste Sparkapital restlos herangezogen wird. Der wichtigste Gesichtspunkt ist aber der der finanzpolitischen Notwendigkeit. Es bleibe nichts anderes übvig, als dem Reiche einen Anteil an der Vermögens=Substanz zu sichern. Die Sozialdemokraten wollen aber das nicht auf dem Wege der Freiwilligkeit, nicht in Form eines Geschäftes ermößlichen, sondern nur auf dem Boden gesetzlicher Regelung. Man will die betreffenden Besitzteile ihrem Inhaber nicht entziehen, aber ein bestimmter Anteil dieses Besitzes soll dem Reiche überantwortet werden, damit dieses Wertobjekte für seine Kreditmaßnahmen im Auslande erhalte. Man gibt sich durchaus Rechenschaft darüber, daß diese Vermögensobjekte gegebenenfalls auch verpfändet werden müssen. Alle Einwände, die dagegen geltend gemacht werden, weist Keil zurück. Insbesondere wendet er sich gegen den Vorhalt, daß durch einen derartigen Eingriff das Wirtschaftsleben geschädigt würde. Die Arbeiterschaft hätte gar kein Interesse daran, den Ast abzusägen, auf dem sie sitzt. Sie würde das Wirtschaftsleben gewiß nicht zerstören. Aber wenn es die Not des Landes verlange, dann werde die Arbeiterschaft auch vor einem Eingriff in das große Privatvermögen nicht Halt machen, und das umsoweniger, weil dieser Besitz schließlich durch ihre Arbeit entstanden sei. Der Parteitag stimmt diesen Ausführungen Keils mit größter Lebhaftigkeit zu. Es wird allerdings vermieden, sich wegen der Form der Ausführung dieser Forderung irgendwie festzulegen. Aber das gesetzliche Verfügungsrecht des Reiches wird undedingt als Grundprinzip aufgestellt. Dieses Pringip hat auch von keiner Seite auf dem Parteitag eine Anfechtung erfahren. Man hat durch besondere Anträge vor allem die„unablösbare Beteiligung an den Realwerten des Handels, der Industrie und der Landwirtschaft" gefordert, und zwar als Grundlage und Voraussetzung für die kommende Währungs=Resorm. Es verdient ein besonderes Interesse, zu vernehmen, daß mit aller Leidenschaftlichkeit der Standpunkt vertreten worden ist, den Versuchen des Kapitals, den Steuerpflichtigen sich zu entziehen, auch mit„apitalistischen Methoden“ entgegenzutreten. Ein Debatte=Redner, Walter Loeb aus Frandfurt am Main, sprach offen auch mit unmoralischen Mitteln bekämpfen müsse. Zu diesem Zwecke forderte er die Errichtung eines Reichskommissariates gegen Steuerhinterziehung“ beim Reichssinanzministerium. Daß eine solche aus, daß man die unmoralische Steuerhinterziehung Student und Hochschule. Deutsche Sindlerende in Rom. Von cand. phil. Maria Bringewald=Vonn. Wenn ich heute, nur kurze Wochen nach meiner Rückkehr aus dem sonnig=schönen Italien, an und die Fülle unvergeßlicher Eindrücke zurückdenke, die dort auf, mich eingestürmt sind, wenn jene Stadt vor mir ersteht, die so ungeheure Gegensätze in sich vereint, in deren Straßen und Gassen das allermodernste Leben pulsiert, und die doch gleichzeitig ein Unterstrom allerältesten Kulturlebens durchflutet, der in den altersgrauen Trümmern vergangener Zeiten seinen symbolischen Ausdruck zu finden scheint,— dann möchte ich alle diese Bilder für schöne Traumbilder halten und nicht für Erinnerungen an etwas wirklich Erlebtes und wirklich Erschautes. Vier köstliche Augustwochen waren es, die ich im Verein mit anderen deutschen Studierenden(darunter Vertreter der beiden rheinischen Universitäten Bonn und Köln) in Rom BARMER BANK-VEREIN Hlasberg, Flecber& Comp. Bens e Zwsigsieles Siegburg u. Königswister Annahme von Geldeinlagen. Am die Ponin der Milte. Die Beratungen beim Reichskanz'er. Berlin, 26. Sept. Wie bereits gemeldet, sand heute vormittag zwischen dem Reichskanzler Dr. Wirth und den Führern der Koalitionsparteien eine Besprechung statt. In dieser erstattete der Wiederaufbauminister Dr. Rathenau Bericht über seine Verhandlungen mit dem französischen Minister Loucheur. Auch die Führer der Oppositionsparteien wurden vom Reichskanzler am Montag empfangen. Die Besprechungen waren vertraulich. Gegenstand der Aussprache waren vornehmlich die bevorstehenden Arbeiten des Reichstages. Es handelte sich insbesondere um die Frage, in welcher Reihenfolge die einzelnen Gesetzesvorlagen zur Erledigung gebracht werden sollen. Wie verlautet, sind die Besprechungen auch am Montagnachmittag fortgesetzt worden. Die Führer der Koalitionsparteien besprachen die allgemeine politische Lage, wie es vor Zusammentritt des Reichotages üblich ist. Daß dabei auch unverbindlich ein Meinungsaustausch über die Verbreitung der bisherigen Regierungskoalition stattgefunden hat, darf man wohl annehmen. Wie das Berliner Tageblatt wissen will, wird die Frage der Umbildung im allgemeinen in der Oeffentlichkeit mit zu großer Hast beurteilt, so daß manche Meldungen den Tatsachen weit vorauseilen. Die gegenwärtig noch inoffiziellen Besprechungen zwischen den Parteien beschäftigen sich lediglich mit der prinzipiellen Frage des Zusammengehens mit der Deutschen Volkspartei. Es sei zu erwarten, daß diese Besprechungen in Kürze zu einer Einigung führen würden. Die Frage, unter welchen Bedingungen die Parteien zusammenarbeiten könnten und würden, sei bisher ebensowenig geklärt, wie die Personenfrage. Nach Ansicht parlamentarischer Kreise sei kaum zu evwarten, daß die Frage der Regierungsumbildung vor der ersten Hälfte des Oktobers gelöst werden würde. Wie verlautet, sollen die Forderungen der Deutschen Volkspartei weniger in Personal= oder Ressortforderungen als in der Forderung der Aufstellung eines sachlichen Programms gur Lösung der aktuellen Frage, namentlich auf finanziellem Gebiete bestehen. In Kreisen der Deutschen Volkspartei halte man die finanzielle Lage des Reiches für außerordentlich ernst. Eine Mitarbeit käme nur dann in Frage, wenn energische Mittel angewandt würden, um das Elend der Reichsfinanzen zu beseitigen. Stresemann bem Reschskanzler. 0B. Berlin, 27. Sept.(Eig. Meldung.) Am gestrigen Nachmittag fand zwischen dem volksparteilichen Abg. Stresemann und dem Reichskanzler Wirth eine Konserenz statt, die sich über mehrere Stunden erstreckte und in der Hauptsache der Umbildung des Reichskabinettes galt. Besonders eingehend wurden die Hindernisse besprochen, die einer solchen Umbildung noch im Wege stehen. Endgiltige Ergebnisse wurden in dieser Besprechung nicht zutage gefördert. Es ist sehr wahrscheinlich, daß es zu neuerlichen Besprechungen kommen wird, nachdem Dr. Strefemann mit seiner Partei und der Reichskanzler mit den übrigen Mitgliedern des Kabinetts Rücksprache genommen hat. Keine Intriguen gegen Dr. Wirtk: Berlin, 26. Sept. Ueber die Aussichten det Kabinettsbildung äußert sich der Vorwärts nicht gerade sehr hoffnungsvoll. Das Blatt schreibt: Ob eine Verbreiterung der Koalition zustande kommt, ist noch ganz ungewiß. Auf Intriguen gegen Wirth lassen wir uns nicht ein. Eine Verbreiterung der Koaliti=g kann nur dann in Frage kommen, wenn die bisherige Politik des Kabinetts Wirth dadurch gestärkt nicht aber, wenn sie dadurch geschwächt und nach rechts abgelenkt wird. Berlin, 26. Sept. Heute vormittag tagten im Reichstag die Fraktionen der USP., der Kommunisten und der Demokraten. Die Deutschnationalen werden heute nachmittag zusammentreten. Morgen tagen das Zentrum und die Deutsche Volkspartei. Der Aeltestenrat des Reichstages hat auf morgen vormittag 11 Uhr eine Sitzung anberaumt. Die Vollversammlung des Reichstages tritt bekanntlich Dienstagnachmittag um 3 Uhr zusammen. Einrichtung ein„unmoralisches Mittel“ sein soll, hat der betreffende Redner nun zwar nicht sagen wollen, aber er plädierte dafür, daß eine derartige Institution auch mit unmoralischen Mitteln der Steuerhinterziehung zu Leibe rücke. Die Stellungnahme der Sozialdemokratie zur Steuerpolitik, insbesondere zu der Frage der Inanspruchnahme der Gold= und Sachwerte zeigt die ungeheuren Schwierigkeiten auf, vor welche der demnächst zusammentretende Reichstag sich gestellt sehen wird. Der Referent Keil hat auch ganz deutlich zu verstehen gegeben, daß eines Tages„die ganze Partei und die gesamte Arbeiterschaft zum Kampf antreten muß". Man würde gewiß einen verartigen Kampf nicht mutwillig heraufbeschwören. Man würde ihm aber auch nicht aus dem Wege gehen wenn es notwendig sei. Allerdings darf man auch nicht vergessen, daß die Sozialdemokraten auf ihrem Parteitag doch ganz anders zu reden gezwungen sind, als das in der Reichstags Fraktion oder auch im Reichstags=Plenum selber der Fall ist. Sie haben sich ja auch auf richts„festgelegt“. und man wird abzuwarten haben, wie sie den „Realitäten“ Rechnung tragen. alte Lied. Berlin, 26. Sept. Eine neue Note hat die militärische Kontrollkommission der Entente der Reichsregierung überreicht. Die Note richtet sich gegen die angeblich militärische Form der Schutzpolizei und nimmt besonderen Anstoß an der Kasernierung, an der Ausrüstung und an der Verschiebbarkeit der Schutzpolizei. Das Kabinett hat sich am Samstag unter Hinzuziehung von preußtschen Dienststellen mit der Note beschäftigt. Die Reichsregierung hofft, durch Vorstellungen und im Wege der Verhandlungen den Standpunkt der Kontrollkommission ändern zu können. Man geht dabei von der Erwägung aus, daß die Note nicht allein rechtlich unbegründet, sondern tatsächlich auch völlig undurchführbar sei. Die Erfüllung der Reparationsverpflichtungen sei abhängig von der Ruhe und Ordnung im Lande. Bis an die Grenze der Möglichkeit sei jede Forderung der Entente in bezug auf Entwaffnung erfüllt worden, aber weiter könne man nicht gehen." Die„gekelme“ Paris, 26. Sept. Die Times veröffentlichen unter der Ueberschrift: Die neue deutsche Armee einen Artikel, der die Veobündeten vor angeblichen deutschen Machenschaften zur Umgehung des Fricdensvertrages warnt und eine bessere Kontrolle durch die Verbündeten fordert.„Das Problem“, führte die Times aus,„ist von größter Wichtigkeit, nicht nur, weil die Rede davon war, die Interalliierte Kontrollkommission aus Deutschland abzuberufen, sondern auch, weil das Problem der Rüstungseinschränkungen an die erste Stelle des Programms der Washingtoner Konferenz gestellt werden soll.“ Es wird weiter behauptet, die deutsche Regierung bemühe sich, durch Anhäufung von Kleidungsstücken, Aufstellung von Kadres, Materialdepots usw. in der Lage zu sein, gegebenenfalls eine Armee von 800000 Mann aufzustellen. Ferner wird der deutschen Regierung vorgeworfen, in ihrem Budget Verschleierungen vorgenommen zu haben, wodurch die Kosten für Mobilisierung, Artillerie und Rüstungen als Pensionen und Lazarette dem Militärbudget entzogen und dem Zivilbudget überwiesen worden seien. Es wird zwar anerkannt, daß Deutschland eine große Menge Waffen zerstört hat, Deutschland sei aber dank seiner mechanischen Hilfsquellen, seines technischen Personals und seiner unvergleichlichen Methode zur Fabrikation giftiger Gase in der Lage, seine Handelsproduktion in Kriegsproduktion umzuwandeln. Das Ansuchen Deutschlands, seine Arsenale beibehalten zu dürfen, beweise ebenfalls, daß es die Absicht hat, mehr Munktion zu fabrizieren als für eine Armee von 100000 Mann notwendig ist. Aus der Tatsache, daß Deutschland die Mannschaftslisten, die für den deutschen Pensionsdienst unerläßlich sind, nicht vernichtet habe, will der Artikelschreiber schließen, daß es sich hierbei um verkappte Rekrutierungsbureaus handelt. Auch die Zahl der Unteroffiziere und Offiziere sei für die erlaubte Armee viel zu groß. * Das Oppauer„Gas“. TU. Paris, 25. Sept. Die Sonntagsblätter beschäftigen sich sehr ausführlich mit dem Interview des Reichskanzlers, das gestern im „Petit Parisien“ veröffentlicht wurde. Die„Action Francaise" schreibt: Der Kanzler ist erstaunt darüber, daß das Mißtrauen weiter besteht. Es besteht in der Tat weiter. Die Explosion von Oppau hat es sogar verstärkt, denn man vermutet, daß es sich bei dem neuen Gas um etwas anderes als um eine harmlose Erfin dung handelt. Dieser Verdacht wurde in England und gerade in den am wenigsten deutschfeindlichen Blättern Englands ausgesprochen. Die„Republique Francaise" schreibt: Der Reichskanzler erwartet besonders von Frankreich Gefälligkeiten. Hat er nicht im Londoner Abkommen auf 50 Prozent seiner Ansprüche verzichtet, hat es nicht darauf verzichtet, die 12 Milliarden zu verlangen, die am 1. Mai fällig waren, hat es nicht auf die Auslieferung der Kriegsschuldigen verzichtet? Was wünscht Herr Wirth noch weiter. Die„Victoire" erklärt, die wirtschaftlichen Sanktionen würden unverzüglich aufgehoben. Die deutschen Republikaner, schreibt das Blatt. können versichert sein, daß sie sich auf einem guten Weg definden, und daß sie bei Frankreich viel gewinnen werden, wenn sie auf diesem Wege verbleiben. Der Boykott seanzösischer Waren Paris, 26. Sept. Wie das Journal des Debats mitteilt, hat die französische Regierung dem deutschen Außenminister eine energische Protestnote gegen den Boykott französischer Waren in Deutschland überreichen lassen. Bayern und das Reich. München, 26. Sept. Amtlich wird mitgeteilt: Das Ergebnis der zwischen der bayrischen Regierung und der Reichsregierung gepflogenen Verhandlungen über den Erlaß der Reichsrezierung vom 29. August und über die Aufhebung des Ausnahmezustandes in Bayern wird morgen nachmittag Gegenstand der Beratungen im Versassungsausschuß des Landtagsausschusses sein. Um der versassungsmäßigen Entscheidung des Landtages nicht vorzugreisen, wurde bieher von einer Veröffentlichung des Wortlautes der Abmachungen Abstand genommen. Bedauerlicherweise ist durch Indiskretion eine unrichtige Darstellung der Abmachungen erfolgt und der Eindruck erweckt worden, als ob nach den letzten getroffenen Vereinbarungen der Reichsminister des Innern selbständig eine Verfassung erlassen könnte und die Landesbehörden lediglich das Recht der Beschwerde an den Reichsausschuß hätten. Das ist falsch. Im Gegenteil ist tatsächlich vereinbart worden, daß die Landeszentralbehörde allein das Recht zum Erlaß von Verboten hat. Dem Reichsminister des Innern ist lediglich das Recht eingeräumt, an die Landeszentraldehörde ein Ersuchen um den Erlaß von Verboten und Beschlagnahmen zu richten. Wenn die Landeszentralbehörde glaubt, einem solchen Ersuchen nicht Folge leisten zu können, dann tritt die schiedsrichterliche Entscheidung der föderalistischen Instanz des Reichsratsausschusses ein. Auf dem Wege zum inneren Srieden. (Politischer Brief unseres Münchener Vertreters.) Die Tage in Bayern, an denen das polittsche Barometer dauernd auf Sturm stand, sind gottlob vorliber. Wir haben ein neues Haupt an der Spitze des Staates: Graf Lerchenseld. In einer Arbeiterversammlung in Essen erreichte ihn die Berufung der Bayerischen Volkspartei, die stärkste Gruppe im Bayerischen Landtag den Ministerpräsidenten zu stellen hatte. Schon das mag eine günstige Vorbedeutung sein für den Mann wie für das schwere Werk der notwendigen Versöhnungspolitik, die allein Bayerns Entwicklung notwendig hat. Graf Lerchenseld hat, wie man das so nennt, eine„gute Presse“. Nicht nur die Zeitungen, die zur Koalitionsrichtung gehören, auch die sozialistische Presse, die ja den Kampf gegen das zurückgetretene Ministerium Kahr in schärfster Form führte, ist einsichtsvoll genug, den neuen Mann objektiv zu beurteilen Das sozialistische bayerische Zentralblatt, die„Münchener Post“. erklärt ganz richtig, daß der neue Ministerpräsident keine angenehme Erbschaft angetreten habe und daß man Graf Lerchenfeld nach seinem Können und seinen Handlungen bewerten müsse. Weiter ist es auch sehr verständig, wenn das genannte Blatt schreibt: „Wir wissen, daß es in keines Menschen Macht gelegen ist, und auch nicht in der Macht einer Regierung, unsere elenden und traurigen Verhältnisse von heute auf morgen zu ändern. Aber mit klugen Maßnahmen kann das gefördert werden. Vor allem ist eine ehrliche, von Hintergedanken freie Verständigung mit dem Reiche herbeizuführen.“ Nur das Organ der bayerischen Deutsch=Nationalen, die„München=Ausgburger Abendzeitung". die von dem bekannten evangelischen Pfarrer Trand der besonders durch den Kapp=Putsch unzrdn# dekonnt geworden war, geleitet wird, grezr in aufruchtbater Hetze erneut Oel ins Feuer. Aus chren Aeußerungen spricht die Wut darüber, daß Herr von Kahr nur die Stimmen der DeutschNationalen bei der Neuwahl des Ministerprästdenten erhielt. Aber heute kann man über die Deutsch=Nationalen in München zur Tagesordnung übergehen. Es geht auch ohne sie, aber es würde nicht mit ihnen gegangen sein. Bayerische Volkspartei, Demokraten und Bauernbündler sind stark genug, eine tragfähige Regierung zu bilden. Die Deutsch=Nationalen werden zwar alles daransetzen, das bayerische Volk nicht zur Ruhe kommen zu lassen, aber das dringende Bedürfnis nach Ruhe, das sich im ganzen bayerischen Volk bis tief hinein in die Kreise der Sozialisten geltend macht, wird Ordnung zu schaffen wissen. Freilich notwendig ist, daß auch manche heißblütige Mitglieder der Bayerischen Volkspartei, es sei nur an die temperamentvolle Rede des Bauernführers Dr. Heim erinnert, sich etwas straffer die Zügel anlegen. Einen Hauptunruhestifter, den Abgeordneten Dr. Zahnbrecher, hat man ja nun aus der Fraktion der Bayerischen Volkspartei ausgeschlossen. Bayern braucht Ruhe! Erfreulicherweise sieht man in den Kreisen der Bayerischen Volkspartei immer mehr ein, daß die Schuld an der Isolierung, in die Bayern hinein zugeraten drohte, nicht ausschließlich auf„Der anderen Seite“, beim Reiche und den Sozialdemokraten lag. In einem Nachruf, den die angesehene „Augsburger Postzeitung“ Herrn von Kahr wid met, wird sehr richtig hervorgehoben, daß auch „heute von Freunden des Herrn von Kahr rundweg zugegeben wird, daß das System Kahr=Pöhner an der ungleichmäßigen Anwendung der gesetzlichen Bestimmungen Schiffbruch gelitten hat". Es sei, sagt das Blatt,„mit den Grundsätzen der christ verleben durfte, einer Einladung Folge leistend, welche die Federazione Universitoria dei Cattolici Italiani— F. U. C. I.— an die Studierenden deutscher Hochschulen hatte ergehen lassen. Rom hat in diesem Augustmonat das ganze Füllhorn seiner Reichtümer vor uns ausgeschüttet und uns in seinen Denkmälern vergangener Zeiten die lange Reihe der Jahrhunderte vor Augen geführt, die über seine Mauern dahingegangen sind. Auf dem Forum Romanum, diesem Zentrum des alten Rom, tritt einem in Ruinen von Tempeln und Rostra, von Basiliken und Triumphbogen eine Weligeschichte in Trümmern entgegen. Aus den gewaltigen Bogenreihen des Kolosseums— das uns in einer Vollmondnacht ein Bild von unvergleichlicher Schönheit bet— und aus den auf dem Palatin sich hinziehenden Ueberresten der einstigen Kaiserpaläste spricht die üppige Prachtliebe der römischen Cäsaren. Die altehrwürdigen Katakomben, in deren labyrinthähnliches Gewirr von unterirdischen Gängen— nur dürftig erhellt durch flackernde Kerzenlichter—, in deren Reichtum an alten Decken= und Wandmalereien und an mit köstlichen Reliefs bedeckten Steinsärgen wir unter Führung des bekannten Katakombenforschers Monsignore Wilpert einen selten guten Einblick gewannen, lassen die ersten christlichen Jahrhunderte vor einem erstehen, da noch die blutigen Christenverfolgungen wüteten und die Katakomben nicht selten als Zufluchtsstätte für die Verfolgten dienten. Schöne alte christliche Basiliken, die oft von außen recht unscheinbar sind, aber im Innern um so reichere Pracht entfalten, enthüllen den Geist mittelalterlicher italienischer Baukunst. Wie kurz und wie nichtig das Menschenleben doch ist, kommt einem hier so recht zum Bewußtsein, wo die Steine zu reden anfangen und von den vielen, vielen Jahrhunderten erzählen, die über sie dahingegangen sind. Es ist mir unmöglich, im Rahmen dieser kurzen Skizze auch nur annähernd die Fülle von Eindrücken erstehen zu lassen, die uns in jenen vier Augustwochen in Rom überwältigt haben. Wie das Quattro= und Cinquecento in herlichen Kunstwerken vor uns auflebten, wie uns der Vatikan die Pracht seiner Bibliothek, die Kunstschätze seiner Antiken— und seiner Gemäldesammlungen, die Lieblichkeit seiner Gärten erschloß, wie die Umgegend Roms uns vertraut wurde und die glühenden Farben der italienischen Landschaft vor uns entfaltete, an der das deutsche Gemüt das Träumerische und das Heimelige der heimischen Landschaft vermißt,— all das bedürfte eingehender Schilderung, um in seiner ganzen Schönheit lebendig zu werden. Hinweisen möchte ich nur noch auf den eigenartigen Reiz der winkligen Felsennester in den Albanerbergen; wie angeklebt hängen sie an den schroffen Felsen der Berge; man meint, jeder Windhauch müsse sie wie ein Kartenhaus zusammenwehen.— Zu all diesen durch römische Kunst, Geschichte und Landschaft vermittelten Eindrücken gesellten sich zahlreiche Eindrücke in italienisches Volksleben und in die Psoche des Italieners. Auf abendlichen Spaziergängen durch die Straßen Roms kann man in bezug auf das Volksleben recht interessante Studien machen. Da sieht man die Römer lachend und plaudernd zum den Rand der Brunnen gruppiert, die eine Hauptzierde des Straßenbildes ausmachen, und die zum großen Teil unter den Meisterhänden Berninis, des großen Brunnenerbauers, entstanden sind. Oder sie lagern in malerischen Stellungen auf den prachtvollen Stufenreihen, die sich in imposanter Linienführung zu vielen der römischen Kirchen(z. B. Santa Maria Maggiore und Trinita de' Monti) hinaufziehen. Auch das Leben der Osterien spielt sich zum Teil auf den Straßen ab; die Osterienbesitzer pflegen— in weniger belebren Vierteln— ihre Tische und Stühle oft bis in die Mitte der Straßen und Gassen vorzuschieben. In meine Erinnerungen aus Rom mischt sich als eine der eindrucksvollsten und eine der unvergeßlichsten die Erinnerung an unsere Audienz beim Heiligen Vater. Als geschlossene Gruppe deutscher Studierender, begleitet von einigen Vertretern der F. U. C.., wurden wir am 16. August vom Heiligen Vater in Privataudienz smpfangen. In der Aussprache, die Venedikt XV. an uns hielt, und in der er u. g. die Hoffnung aussprach, daß die Romreise der deutschen Studierenden viel zur Verbrüderung der beiden Nationen dettragen möge, kam die warme Sympathie zum Ausdruck, die der Heilige Vater der katholtschen deutschen Studentenschaft, wie Aberhaupt unserem gesamten notleidenden, durch den Krieg zerschlagenen Vaterlande entgegenbringt.— In wenigen Wochen ist uns die Ewige Stadt ans Herz gewachsen. Und dazu trug nicht zuletzt auch die herzliche Aufnahme bei, die wir als Vertreter der deutschen Hochschulen in Rom gefunden haben; sie zeugt von dem starken Geist der Versöhnung, der sich Deutschland gegenüber immer mehr in Italien Bahn bricht. Und wenn die Italienfahrt deutscher Studierenber, die einen Bruchteil der akademischen Jugend beider Nationen einander näherbrachte, uns einen Schritt weiter auf dem Wege zur Verbrüderung der beiden Nationen geführt hat, so ist der Zweck erreicht, den die Veranstalter der Reise im Auge gehabt haben. Weitschauende Gedanken waren es ja, die das Sekretariat Sozialer Studentenarbeit(Berlin RW. 7, Georgenstraße 44) und seinen hochverdienten Leiter. Herrn Dr. Sonnenschein, veranlaßten, auf Einladung des F. U. C. J. einer größeren Zahl deutscher Studierenden die Reise nach Italien und Rom zu ermöglichen. Es gilt ja heute, deutsche Geisteskultur in Italien— wie überhaupt im Ausland— wieder zu Ehren zu bringen und so die Kluft überbrücken zu helfen, die der Krieg zwischen uns und dem Volke jenseits der Alpen aufgetan hat. Persönliche Fühlungnahme deutscher Studierender mit Vertretern und Trägern des italienischen Geisteslebens kann hierbei nur fördernd wirken. Unter solchem Gesichtspunkt betrachtet, ist die Romreise deutscher Hochschüler von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Ihren Veranstaltern gebührt daher wärmster Dank. Hoffentlich ist es dem Sekretariat Sozialer Studentenarbeit möglich, seinen Plan, Jahr für Jahr deutschen Studierenden den Weg über die Alpen zu ermöglichen, zur Ausführung bringen zu können. Universität Vonn. Geheimrat Professor De. Duisberg in Leverkusen, der hochverdionte Vorsitzende der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Universttät Bonn, feiert am 29. September seinen 60. Geburtstag. Geheimrat Duisberg, der als Generaldirektor der Leverkufener Farbenfabriben zu den führenden Persönlichkeiten des deutschen Wirtschaftslebens zählt, trat im Jahre 1917 an die Spige der von dem domoligen Rektor, dam versterbenen Geheimrat Ribbert, ins Leben gerufenen Gesellschaft von Freunden und Förderern der Universität Bonn. Duisbergs Einfluß und rastloser Werbetätigkeit vor allem ist es zu verdanken, daß die Gesellschaft der Universität zu ihrer Jahrhundertseier Stiftungen von über 3½ Millionen Mark überreichen, neuerdinge für ein Röntgen=Forschungsinstitut in Bonn wiederum über 800000 Mark sammeln und eine mit 300 000 Mark auszustattende Darlehnskasse für Bonner Studierende errichten konnte. Die Bonner Juvistensakultät ergannte bei Gelegenheit der Jahrhundertfeier der Universität Duisberg zum Ehrendoktor. Auch um andere deutsche Hochschulen hat Geheimrat Duisberg sich außerordentlich verdient gemacht, nicht zuletzt durch sein Eintreten für die im vorigen Jahre gegründete und mit reichen Mitteln ausgestattete Notgesellschaft der deutschen Wissenschaft. Duisberg ist Ehrendoktor von sieben deutschen Hochschulen. Der Bonner Privatdezent für Experimentalphychologie Dr. Erismann wird an den Vorlesungen der pädagegisch=wissenschaftlichen Herbstwoche in Wiesbaden vom 2. bis 8. Oktober teilnehmen. lichen Moral unvereinbar, die Kampffront einseitig nach einer Richtung einzustellen". Das neuerliche Verboi des Hetzblattes„Miesbacher Anzeiger“, die Verhaftung des Führers der National=Sozialisten, die einen Putsch gegen den Landtag vorbereitet hatten, zeigen ebenfalls, daß mit dem gegenwärtigen ungerechten System gebrochen wird. Die Ausschaltung des Münchener Polizeipräsidenten Pöhner, selbst, der durch seine offene Begünstigung der deutsch=nationalen und reichsfeindlichen Hetze, die Hauptschuld an der unerfreulichen Entwicklung der Dinge in Bayern trägt, ist wohl nur mehr eine Frage von Tagen. Möge es gelingen, durch eine vernünftige und versöhnliche Politik nach allen Seiten hin die guten Willens sind. Bayern wieder einig und reichsfreudig zu machen. Entscheidung in der oberschlesischen Srage. CU. Genf, 27. September. Die Mitglieder des Völterbundsrates haben beschlossen, nach Schluß der Tagung des Völkerbundes, der Anfang nächster Woche erwartet wird, noch einige Tage in Geuf zu verbleiben. Aus diesem Beschluß entnimmt man, daß die Entscheidung des Nates des Vönerbundes in der oberschlesischen Frage unmitteldar bevorsteht. Berufung oberschiesischer Arbeiterführer nach Genf. (U. Venthen, 27. Sept. Nach vierwöchiger Beratung ist die Kommission der Völkerbundsversammlung, die die oberschlesische Frage bearbeitet, zu dem Entschluß gekommen, die Arbeilerschaft Oberschlesstens In der oderschlesischen Frage seldst zu hören. Nachdem die Gewerkschaften ihren Standpunkt in mehreren Dentschriften niedergelegt haben, sind zwei Arbeiterführer, nämlich der Gewerkschaftssekretät Karger vom Bezirkskartell der Freien Gewerkschaften und der polnische Gewerkschaftesekretär und Stodtrat Kott aus Beuthen nach Geuf berufen worden und am Montag abgereist. Graf Oppersdoeff aus Polen. Seuf, 26. Sept. Die Bemühungen, den Völkerbund in polenfteundlichem Sinne zu beeinflussen, nohmen immer seltsamere Formen an. So hat man bereits vor einigen Tagen den oberschlesischen Erundbesitzer, Grafen Oppersdorff, hierher kommen lassen. Mit welchem Programm Oppersdorff hier eingetroffen ist, lehrt ein Blick in die FremdenUste, die das Genfer Gesellschaftsblatt La Mondaine veröffentlicht. Dort ist nämlich wörtlich folgendes zu lesen: Sraf Oppersdorff, Polen. gleichfalls noch nicht übersehen. Eine gesetzliche Verpflichtung zum Ersatz der außerhalb der Fabrik entstandenen Schäden besteht für unnicht. WTB. Mannheim 26. Sept. In einer Unterredung mit Vertretern der Presse erklärte der Direktor der Badischen Anilin= und Sodawerke, Dr. Julius, daß bis heute vormittag 330 Tote(einschließlich einiger Vermißter) festgestellt worden seien. Nach Ansicht der Direktion müsse die Ursache der Explosion von Außen gekommen sein. Dr. Julius teilte weiter mit, daß kein Arbeiter wegen Stillegung des Oppauer Betriebes entlassen werde. Sämtliche Arbeiter würden vielmehr mit Rotstandsarbetten beschäftigt werden. Spende für Oppau. Bei unserer Geschäftestelle gingen weiter ein: Ungenannt 10.A; H. F. Töpfer 100 JA; Ung. 6 A; D. W. H. 50 A; Kegelklub Merkur 50 MA; J. R. 5 M; K. Hoffmann 10 M; E. Sch. 20 A; Fr. A. H. 2 A: Angen. Ersdorf bei Meckenheim 55 A; Dis 100 M; Ungenannt 100 A; C. R. 10 M; Ungenannt 300 M; Ungenannt 50 M; J. M. 10 A; B. K. 5 A; Sa. 882 M. Bieher insgesamt 3716,50 M. MTB. Koblenz 26. Sept. Die Stadt Koblenz hat für die durch die Explosionskatastrophe Betroffenen 15000 Mark der Stadt Ludwigshafen unter dem Ausdruck herzlichster Teilnahme überwiesen. Wiesdors 26. Sept. Die Gewerkschaften von Wiesdorf, dem Sitz der Farbenfabriken vorm. Bayer und Co., die mit dem Oppauer Werk in Interessengemeinschaft stehen, beschlossen, alles Geld. das bisher für die Russenhilfe gesammelt wurde, den Hinterbliebenen der Opser von Oppau zukommen zu kassen. 938. Steckholm 26. Sept. Das Schwedische Rote Kreuz spendete den Geschädigten von Oppau 100000 Mark. WTB. Berlin 26. Sept. Der Reichshilfsausschuß für Oppau macht darauf aufmerksam, daß sömtliche Liebesgaben für die Opfer des Oppauer Unglücks auf der Reichseisenbahn frachtfrei befördert werden. Es empfiehlt sich, die Sendungen im Frachtbrief als Liebergabensendung für Oppau kenntlich zu machen. Sendungen sind zweckmäßig an den Stadtrat in Ludwigshafen zu eichten. KPd erklärt. Vorläufig verlautet nichts darüber, ob sie auch ihre Reichstagsmandale niederlegen oder sich einer anderen Fraktion, etwa der der Unabhängigen anschließen werden. Die Höchsler Larbwerte von der Arbeiterschaft besehzt. Höchst a. M. 26. Sept. Infolge der Schließung der Höchster Farbwerte und der fristlosen Entlassung sämtlicher Arbeiter und Arbeiterinnen kam es zu einer Besetzung des Betriebes durch die Arbeiterschaft. Die Angestellten und Beamten des Werbes, die heute früh zur Arbeit erschienen waren, wurden om Betreten des Werkes durch Arbeiterwachen, die jedem den Zutritt verweigern, falls er nicht im Besitz eines Ausweises des Betriebsrats ist, gehindert. Die Ruhe ist nirgend gestört. Der französische Kreisdeleg'erte hat einen Aufruf an die Arbeiterschaft erlassen, daß er sich nicht in den Streitfall zwischen der Direktion und der Arbeiterschaft einmischen wolle, und fordert sie auf, sich jeden Gewaltakts zu enthalten Die zum Wert gehörigen lebenswichbtigen Betriebe, wie Bäckerei, Gaswerk, Wasserwerk, Elektrizitätswerk usw., werden von der Arbeiterschaft aufrechterhalten. Der Betriebsrat und die Vertrauensleute des Betriebs verhandeln über die Lage.— Die Stadt versuchte durch Verhandlungen mit dem Betriebsrat zu erreichen, daß wenigstens 60 Beamte die von den Arbeitern besetzten Farbwerke betreten dürfen. Er handelt sich um die Betriebsführer der einzelnen Abteilungen, die aus wichtigen betriebstechnischen Gründen nach dem Rechten sehen sollten. Els diese Beamten die von der Werkleitung ausgestellten Papiere vorzeigten, wurde ihnen der Eintritt jedoch verweiger und die Scheine wurden zerrissen. Griesheim 26. Sept. Auch bei den hiesigen Werken der Chemischen Fabrik Griesheim=Elektron verhinderten Arbeiterwachen den Zutritt zur Fabrik. ken kommen immer noch vor. Die Polizeiverwaltung wird jetzt die Milch auf ihren Feitgehalt in umfangreicherem Maße untersuchen. Unzuverlässige Elemente müssen, daran hat auch der reelle Milchhandel das größte Interesse,(ausgeschieden werden. Die Entziehung der Konzession ist hier das beste Mittel. In den nächsten Tagen werden die Namen der Milchhändler, denen die Konzession mit Wirkung vom 1. Oktober ab entzogen wird, veröffentlicht werden. Bonner Nachrichten. Das Unglück von Oppau. Frankfurt a. M. 26. Sept. Ueber die Schadenfrage, die das Oppauer Unglück aufgeworfen hat, gibt die Badische Anilin= und Sodasabrik Ludwigshafen nachstehende Mitteilung bekannt: Der Umfang, der durch das Oppaner Unglück in der Fabrik entstandenen Schäden läßzt sich naturgemäß zurzeit noch nicht übersehen. Die Gebäudeund Fabrikeinrichtungen sind gegen Explosionogefahr versichert, und zwar zum Teil bei privaten Gesellschaften, zum Teil von der von unsrer Interessengemeinschaft geschaffenen Selbstversicherung. Ob und inwieweit die aus dieser Seldstversicherung zur Verfügung stehenden Mittel zur Deckung des darauf entfallenden Schadens ausreichen, läßt sich und Wissen. Reparation und Landwütschaft. WIV. Beelin, 28. Sept. Heute trafen auf Einladung des Reichskanzlers führende Vertreter der deutschen Landwirtschaft und landwirtschaftlichen Großorganisationen in der Reichskanzlei zusammen, um die Möglichkeit einer Unterstützung der von der Industrie und den Banken geplanten Aktion für die Entschädigungsverpflichtungen zu erörtern. Die Erörterung hatte den Charakter einer Vorbesprechung und wird fortgesetzt werden, nachdem sich die Vertreter der Landwirtschaft mit ihren Organisationen ins Penehmen gesetzt haben. Neue Besprechungen zwischen Loucheur u. Rathenau. XU. Paris, 27. September. Wie von zuständiger Seite gemeldet wird, werden die Besprechungen zwischen Loucheur und Rathenau zwischen dem 16. und 18. Oktober in Wiesbaden stattfinden. Austeitt aus der K. P. D. Berlin, 26. Sept. Wie die Parlamentarisch=Polittschen Nachrichten melden, haben die kommunistischen Reichstagsabgeordneten Däumig und Adolf Hoffmann soeben ihren Austritt aus der Die Rheintschen Kunst=Duppenspiele haben für einige Tage ihre Bühne in der Beethovenhalle aufgeschlagen, um nachmittags den lieben Kleinen, abends den Erwachsenen ihre Kunst zu zeigen. Wer sie besucht, hat alle Voreingenommenheit durch Theater, Posse und namentlich Film auszuschalten. Nicht um mehrere Jahrhunderte braucht man sich deshalb zurückzuversetzen; zu der Zeit, als unsere Mutter noch im Flügelkleide in die Mädchenschule ging, gab eo für alt und jung ein größeres Vergnügen, als im Kasperle=Theater einmal echte Volkskunst zu genießen und sich dabei herzlich auszulachen. Storms Pote Poppenspöler braucht nur erwähnt zu werden. Goethe der Jugend ansängt, ist nicht zum wenigsten Ziel schließlich ganz zu verschwinden, war es um den eigentlichen Charakter des Volksspieles geschehen. Heute, wo der Deutsche sich vielleicht noch stärker als früher auf die Heimat besinnt, ist der Zeitpunkt gekommen, wo grade der Westen unserer Vaterlandes zurückgreisen soll und muß auf bodenständige Schätze seiner Vergangenheit. Gerade unser Blatt läßt sich die Pflege der Heimatkunde und Heimatsprache besonders angelegen sein, und so können wir die Beweggründe des für Bonn neuen Unternehmens nur begrüßen, zumal, da noch ein schwerwiegender Gesichtspunkt nicht außer acht ge lassen werden darf. Die rheinische Fröhlichkeit und Naivität droht, wie Dr. W. Hermanus, der künstlerische Beirat in seiner kurzen Begrüßung am Montag abend betonte, in unseren Kindern zu versanden. Ein seeltscher Wiederaufbau, der bei empfing die Anregung zu seinem„Faust“ aus der Vorführung in einem Leipziger Puppentheater. Von den Romantikern bis zurück auf Haus Sachs hat Geist, Humor und deutsches Volksgut an Dichtung, Märchen. Sage oder Geschichte den Puppenspielen Pate gestanden. Gründe genug, die eine Wiederbelebung rechtsertigen dürften; denn sobald dei Millowitsch's„Kölsch Hänneschen“ lebende Schauspieler die Puppen verdrängten und die echt rheinische Figur des allzeit lustigen, pfiffigen Hänneschen hinter den mehr oder weniger tölpelhaften, dicknasigen Tünnes zurücktreten mußte, um der Bestrebungen. In Köln hat schon eine künstlerische Wiedergeburt des Kölner Hänneschen im alten Rahmen stattgesunden. Dort ist es namentlich die Lehrerschaft, die in erster Linie die Puppenbühne in die Reihe der Erziehungsmittel zu rücken bestrebt ist. Aachen hat nun auch sein festes Marionettentheater erhatten, ganz zu schweigen von den Städten Süddeutschlands, die dies alte Kulturgut bis heute unentwegt und erfolgreich pflegen.— Bei dem Bonner Gastspiel gelangt Genoveva in der Bearbeitung von Dr. Willi Hermanns zur Aufführung: der Untertitel— fast alle Puppen,p#ele füh Sehübung den Müchggeier. Am 1. August d. J. mußte bekanntlich wegen der durch die langanhaltende Trockenheit entstandenen ungünstigen Futterverhältnisse der Müchpreis um 40 Pfg. auf 3,80 Mark das Liter im Kleinverkauf erhöht werden. Die Hofsnungen, daß durch ergiedigen Regen noch Futter heranwachsen würde, haben sich nicht erfüllt. Infolgedessen ist bereito in letzter Zeit überall der Müchpreis erhöht worden. Im Industriebezirk, der jetzt in diezer Frage einheitlich vorgeht, ist ein Verkaufspreis von 4 Mark festgesetzt, in unserer Nachbarstadt Köln von.20 Mark. Vonn hat bioher an dem bisherigen niedrigeren Preis festgehalten. Die Folge davon ist, daß nach der vorübergehenden Milchschwemme im August jetzt wieder Milch in andere, besser zahlende Gemeinden abfließt. Besonders scharf ist die Konkurrenz, die die Stadt Trier in unsern Lieferungsbezirken betreibt. Wollen wir uns, besonders für den Winter, die nötige Milch erhalten, so ist eine abermalige Mischpreiserhöhung unumgänglich. Der stäbiische Michausschuß, erweitert durch die Vertreter der Landwirte der benachbarten Kreise, hat sich, wie und das städtische Presscamt mitteilt, mit dieser Frage eingehend befaßt und sich einstimmig dahin ausgesprochen, daß ab 1. Oktober ein Milchpreis von 4 Mark im Kleinhandel in Kraft treten soll. In der Sitzung kam zur Sprache, daß trotz der mannigsachen Warnungen die Milchhändler immer noch aus E gennutz die Verbraucher schädigen. Ueberschreitungen des als angemessen bezeichneten Preises, Verwässerung der Milch, edenso Preistreibereien in den Lieferbezirren einen solchen— lautet: Fuutele gilt nicht.(Wir Bonner würden sagen: Futtele silt nich). Dadurch kommt nämlich auch der Humor in dieser sonst schmerzensreichen Tragödie zu seinem Rechte. Und Sartorius, der Bearbeiter des kötsch=platten Teilo, beweist damit nicht weniger als durch sein tiefgefühltes Gedicht„Do denn ich ze Huus“, daß er trotz seiner grauen Haare noch ein echt rheinischer Junge ist. Die Handlung baut sich einfach und durchsichtig auf, wodurch sie der allem dem kindlichen Verstande Rechnung trägt. Die ehemals übliche Art des rheinischen Pusperspiels ist beibehalten. Darum sucht man vergebens nach jener Klein= und Feinkunst, die ein Paul Brauns zum Merkmal seiner Münchener Marionettentheaters machte. Dort kostspielige komplizierte Ausstattung. kleine, leicht bewegliche, von oben en seinen Drähten geführten Puppen; bei der rheinischen Bühne Einsachheit, Beschränkung auf das Notwendige, größere. steifere Puppen, die von unten, auf Eisenstäben bejestigt, gehandhabt werden. Die Aufführung am Montag Abend unter der Spielleitung R. Bricos entbehrte noch der letzten Abrundung. Die Sprechweise war teilweise zu dunkel gefärbt, manche Bewegungen hätten etwas größere Lebhafztigkeit vertragen dürsen. Die Perspektive in den Figuren wurde nicht immer eingehalten: so wollte das Hänneschen immer zu hoch hinaus, während Ritter Wolf fast auf den Knien spazierte. Daß die Puppen im Verhältnis zum umgebenden Raum ein Direktor Hermann Söhren, der frühere Leiter der städtischen Werke, ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Söhren, der vorher im Baufach gewesen war, wurde als Vierzigjähriger 1877 nach Bonn derufen. Er hat das städtische Gaswerk gedaut und geleitet, auch die Pläne für das Elektrizitätswerk entworfen und bei der Ueberführung des Wasserwerkes in die städtische Verwaltung mitgewirkt. Seit 1908 lebte Direktor Söhren im Ruhestande. Katholischer Gesellenverein. Das 71. Stiftungsfest des Katholischen Gesellenvereins verlief bei starkem Besuch der alten und jungen Mitglieder sowie vieler Gäste in jeder Beziehung glänzend. Der Vorstand und vor allem der eifrige Vorsitzende, Kaplan Stahl, hatten ein abwechllungsvolles, sehr unterhaltendes Programm aufgestellt: Musikstücke, gemeinsame Lieder, Männerchöre, ernste und heitere Vorträge und einige gute Reden. Besonders verdient gemacht haben sich Frl. Frechen mit einem sinnvoll gesprochenen Prolog und mehreren wunderschön gefungenen Liedern, davon zweien in Gemeinschaft mit ihrem Bruder, ferner Musikdirektor Schnee, ein alter Freund des Vereins, der sich wieder als seinsinniger Begleiter der Gesangchöre erwies, die Gesangabteilung des Vereins und ihr Dirigent, Herr Berief, der diesen Chor schon jahrelang mit Fleiß, Amsicht und, wie die Vorträge zeigten, gutem Erfolge leitet, und die Theaterabtellung, die mit der flotten Aufführung eines lustigen Einatters viel Anerkennung und Beifall sand, vor allem die Hauptdarsteller, Frl. Greichen Müller und Herr Fritz Pieler. Auch der ebenso bekannte wie beliebte„Ohm Moll“ darf nicht vergessen werden, seine Damenrede erfreute alle Teilnehmer. Doch auch der Ernst der Zeit kam in der Feier zum Ausdruck, er klang an in der Festrede des Pfarrers Nadermacher, der, wie früher als Oberlehrer und Garnisonpfarrer, auch jetzt noch gern im Kreise fröhlicher Jugend weilt und mit seinen trefflichen Worten ihre Herzen zu finden weiß. Der im Kriege gesallenen 72 Gesellen wurde mit Wehmut gedacht, eine Sammlung für ihre eherne Gedenktasel ergab 581 Mark. Die besondere Wertschätzung, der sich der Gesellenverein auch in Handwerkerkreisen ersreut, kam dadurch zum Ausdruck, daß fast alle Innungen Vertretungen zum Stiftungsfest entsandt hatten. mittags stand die junge Fußballmannschaft zum erstenmal einem Gegner gegenüber und zwar der Fußballmannschaft des Deutschen Handlungs=Gehülsen=Verbandes, und konnte nach einem schönen slotten Spiel den Sieg mit:1 Toren davontragen. Die angesagten Faust=Schlagballspiele konnten wegen Nichtantreten der eingeladenen Mannschaften nicht ausgetragen werden. Im Fünf=Kampf war 1. Sieger W. Hatterscheid. Er erhält somit den Wanderpreis mit 102 Punkten. Einzelkämpfe 200Meter=Lauf: H. Krutwig 26,4 Sek. Dreisprung: K. Paul 11,15. Kugelschocken: W. Hatterscheid 16 Meter. — Eingesandt. Zestnahme des Vonner Opernschwindlers. Wie uns nach Redaktionoschluß mitgeteilt wird, wurde der Vonner Opernschwindler Heinz Horst Düring in Leipzig verhaftet. Sport. Don Turnmrin Vermonia, Vopprichen veranstaltete am vergangenen Sonntag auf dem Venusberg sein Vereinswetturnen, verdunden mit einem Spielfest der Schlag=, Faust= und Fußballmannschaften. Morgens 9 Uhr begann der Kampf um den Wanderpreis, bestehend aus einem FünfKampf, sowie Einzelwettkämpfen, 200=Meter=Lauf, Dreisprung und Kugelschocken. Unter starker Konkurrenz nahmen die Kämpfe einen schönen Verlauf und wurden sehr gute Leistungen erzielt. Nachwenig groß erscheinen, mag noch hingehen; dagegen müßte die ganze Bühne viel weiter zurückgerückt werden, damit man den nötigen Abstand gewinnt und auch die Seitenplätze bessere Sicht haben. Oder man müßte sich zu einer dreieckigen Bühnenausstattung verstehen, wobei die Spitze des Dreiecks in die Bühnentiefe ginge. Von den Sprechern— Darstellern kann man schlecht sagen— verdienen Ritter Golo und Kammerzose Irieichen das beste Lob. Genoveva wies eine zu schulgemäße Aussprache auf. Das Klavier dachte auch:„Fuutele gilt nicht" und offenbarte in Ton und Hand grade nicht Höhen seiner Kunst. Daß gelacht und geklatscht wurde, braucht, da selbstverständlich, kaum erwähnt zu werden. Die Duisburger Oper bringt am heutigen Dienstag(27. September) die Erstaufführung einer Neudearbeitung von Gluck's„Orpheus“. Diese Neubearbeitung stammt vorwiegend von Oberspielleiter Franz Mannstädt, im musikalischen Teile unter reger Mitarbeit von Kapellmeister Grümmer(Wien). Das Tänzerische, Rhythmische nimmt in dieser Neubearbeitung einen besonderen Raum ein. Der letzte Akt löst sich ganz in große Tänze auf. — So viel wir hören, stammen auch die Bühnenbilder zu den kommenden Aufführungen von „Maria Stuart"(ab 30..) in unserem(Bonner) Stadttheater von Mannstädt Zuschriften, die an dieser Stelle veröffentlicht werden, geben die Auffassung des Einsenders, nicht ohne weiteres die der Schriftleitung wieder. Herrn F. E. in Godesberg=Friesdors. Höflichst bezugnehmend auf Ihr Eingesandt in Nr. 266 der„D..“ lade ich Sie hierdurch ergebenst ein, einmal mit mir zusammen die Höheren Privatschulen des Kreises zu besuchen. Ich habe Hoffnung, daß es gelingen würde, Sie von der Notwendigkeit der Beihilfe des Kreises an die Schulen zu überzeugen und zwar umsomehr, als Ihre Ausführungen völlige Unkenntnis in diesen Dingen überhaupt, wie besonders in Sachen Not und Wert der Höhern Schulen glänzend beweisen. Vorher könnten Sie vielleicht in der Stadt Vonn erfahren, welche Kämpfe dort um die privaten höheren Schulen geführt worden sind und welche Opfer dafür gebracht wurden. Den Idealismus der katholischen Ordensleute, wie auch weiterer evangelischer Kreise zu verteidigen, sollte man gegenüber Katholiken nicht notwendig haben. Vielleicht lernen Sie bei unserm Rundgange auch davon soviel, daß Sie selbst die Aussichtsbehörde angesichts der tatsächlich großen Not bitten, mit der Genehmigung keinen Tag zu zögern und nicht erst lange zu fragen, ob die Schulen zufällig in Godesberg oder sonstwo liegen. In bester Meinung Ihr sehr ergebener Pei. Hensen, Mitglied des Kreistages und Kreisausschusses. Handel. Köln, 26. Sept. Wertpapierbörse. Das Geschäft nahm beim Wochenbezinn einen noch nicht dagewesenen Umsang an, wodurch sich die Kursfestsetzungen bis gegen Abend himogen. Die Mehrzahl der Industrieaktien war stark gefragt bei bedeutenden Kurssteigerungen. Dahlbusch Bergwerk gingen in erheblichen Mengen mit 850(+ 00) um; ebenso Bonner Bergwerk 736(+61), Felten und Guilleaume konnten sogar dis auf 1000 springen(+4170). Gasmotoren Deutz konnten 100 Punkte gewinnen; fernex wurden in Posten gehandelt Basalt, Eschweiler Bergwerk, Humboldt=Maschinen Adler=Brauerei, Köln=Rottweil, Rhein.= Westf. Industrie, Rhein.=Westf. Sprengstoff und Stolbwerk=Vorzüge, außerdem waren im Verkehr Harpener Bergbau, Hubertus Braunkohlen. Rhein. Braunkohlen, Dynamit Nobel, Rhein. Bau, Bielefelder Mech. Weberei, Kölner Gummisäden und Viersener Spinnerei. Am Versicherungsmarkt wurden umgesetzt: Nachen=Münchner, Gachener Rück, neue Colonia=Feuer, Magdeburger Feuer, Union Hagel, Vaterländ. und Rhenania sowie in Posten Concordia Lebens und Kölner Hagel. Von Bankaktien gingen um ein Posten Barmer Bankverein sowie ein Eleiner Betrag Essener Creditanstalt. Der Anleihemarkt war ebenfalls lebhaft. Es wurden u. a. umgesetzt: 4proz. Bonner Stadtanleihe, 4proz. Kölner Stadtanleihe, 4proz. Rheinboden und 4proz. Westboden PPfandbriese, 3½ proz. und 4proz. Rheinprovinzanleihe, 4proz. Gas Deutz, 5proz. Rhein. Braunkohle und 5proz. Rhein. Elektrizitätewerk in Braunkohlenrevier=Schuldverschreibungen. Der Zulassungsantrag ist gestellt worden für 27 Mill. Mark neue Aktien der Nheinisch=Westfälischen Sprengstoss=.=G. in Köln. Der Wert unserer Mark. Notierung der Kölner Börse. Wasserstends=Nachrichten. Bonn, 27.., 8 Uhr morgens...... 082--.08 Kaub, 26. 9..24--.15 Köin, 26.., Rhein, 6 Uhr morgens.....684·0.09 Wasserwärme des Rheines...... 17 Grad Für die uns aus Anlass der DoppelHochzeit so zahlreich erwiesenen Aufmerksamkeiten sprechen wir hierdurch allerseits tiefgefühlten, herzlichen Dank aus. Famate Bür bulr caie. Anstl. Läufer, Portièren Dekorstoffe aller Art werden chemisch gereinigt oder In schöne, sollde Farben umgefärbt. Damen- und Herrenkleider aller Art werden in kurser Zeit chemisch gereinigt oder in moderne und sollde Farben umgefärbt. Esgeichtrchenellaggen Wonzeigasse JT Meckenheimerst. 9“ Fabrik: Bonu, Rosestesl 22. Famspr. 2332 Annahmestelle: Endenich, Frengasse 3. S BrürLO altbewährt in Qualltät und Ausglebig. keit, Ist nur etwa b mai se teuer als fröher, während andere Nahrungs- und Genussmittel heute mindestens das zehnfache kosten. ausdrücklich MAGGI- Würze. Vorteihaftester Bezug in plombierten Originalllaschen Nr. 8. Straßeniverrung. Die Lothar= und Sternenburgstraße zwischen Bonnertalweg und Jagdweg, sowie die Goebenstraße zwischen Ermekeilstraße und Moltkestraße werden wegen vorzunehmender Kanalbauarbeiten vom 1. Oktober 1921 auf die Dauer von 10 Wochen für den durchgehenden Fuhrverkehr gesperrt. Bonn, 24. Sept. 1921. Der Oberbürgermeister. Zwangsversteigerung. Am Mittwoch den 28. September 1921, vormittags 10 Uhr, soll in dem Versteigerungslokal, hier, Jo hanniskreuz 6 ein Klavier, ein Klubsessel, ein Geldschrank, ein Sofa, ein Teppich, Bufett, Tisch, Sofa, Spiegel, Ofen, Tafelaussatz, Blumenständer, zwei Bilder, Registratur, ein Lexikon, ein Pelz durch den Unterzeichneten öffentlich meistbietend gegen gleich bare Zahlung versteigert werden. Hennig Gerichtsvollzieher in Vonn Goebenstraße 43. Möbel-verkaut S gre. Se. Beimaute in gei „ ann-los, Bani, Schlafzimmer in gedieg, Ausführung, keine Fabrikware. Seits Gelegenheisckärte in gebrauchten Möbeln. Schreinerei, Furnierhandlung, Polsterei. 45 nur Heerstrasse 145. 4 An der Spitze aller Waschmittel sicht MEISEE frei von Chlor, greift die Wäsche nicht an. Zu haben in den einschlägigen Geschäften. Vertreter: Math. Krupp a Troisdorf Telefon Nr. 444, Amt Siegburg. * Helzungwwers Radiator K voselerach Sonne-A Kohlenhandlung, Bonn, Viktoriastr. 13. Teleion 2149. 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Mai wieder eröffne t) Restaurant Fürstenberg: Röln Deutscher Ring ind die bestgeführten Häuser der Westdeutschen Hotelsgesellschaft m. b. H.& Co. Aus Provinz und Reich. Köln: Zum Tode verurteilt wurde der Heizer Heinrich Vollmari, der seine Frau in Mannheim und der Leiche noch einen tiefen Schnitt in den Hals beigebracht hatte.— Pfarrer Wollersheim von St. Severin deging in rüstiger Frische sein diamantenes Priesterjubiläum.— Die Schuhmacher=Meister=Innungs-Krankenkasse St. Crispinus konnte ihr 106jähriges Bestehen feiern. Düsseldorf: Veruntreuungen. Im Wirtschafts=Betrieb der hiesigen Krankenanstalten sind große Unregelmäßigkeiten vorgekommen. Der Betriebsdirektor Nielsen und der Verwalter des Lebensmittellagers Wirz sind ihres Amtes enthoben worden. Koblenz: Die letzte städtische Volksküche wird infolge geringer Inanspruchnahme seitens der Bevölkerung am 30. September geschlossen. Wiederum Veruntrenungen bei der Kölner Stadtverwaltung. Köln, 25. Sept. Das städtische Presseamt verössentlicht eine Mitteilung, in der es u. a. heißt: Die städtische Diebstahls=Überwachungsstelle hat ermittelt, daß ein städtischer Monteur, ein Hilfsmonteur, ein Meister und ein Magazinverwalter der Installationsabteilung des Hochbauamtes, sämtliche im Arbeitsverhältnis, seit längerer Zeit in dem Installationslager im Stadthaus Glühlampen teils gestohlen, teils durch falsche Arbeitsgettel abgehoben haben. Das gestohlene Gut verkauften sie an Privatgeschäfte, die es dann teilweise wieder an die Stadt zurückverkauften. Ein Teil der Beteiligten, darunter auch hiesige Geschäftsinhaber, bei denen besonders schwere Verfehlungen vorliegen oder Verdunklungsgefahr in Frage kommt, sind in Haft gegommen. Weiter ist festgestellt, daß mehrere MoGebrandmarkt. Roman von S. Freifreu von Schlippenbach. 6(Nachdruck verboten.) „Wir dürfen ihm die letzte Ruhestätte nicht verweigern“, siel hier die sanfte Stimme des Greises auf Tiesenhall ein,„heißt es doch in der Bibel: „Die Nache ist mein. Ich will vergelten, spricht der err." Es sähe wie ein Nacheakt aus, wenn wir ihn auch hier verstießen. Vergiß nicht, daß wir alle Sünder sind, und vor Gott Barmherzigkeit und Guade zu suchen haben.“ Tiefe Stille folgte diesen ernsten Worten. „Nun gut“, stimmte der Major bei,„aber ich hoffe, daß kein einziger Pseileck hinter dem Sarge Günther Erichs einhergeht; mag er ohne Sang und Klang beerdigt werden.“ „Ich werde jedenfalls eine Ausnahme machen", sagte der alte Freiherr,„ich stehe schon mit einem Fuße im Grabe. Ich werde mich nicht abhalten lassen, Günther Erichs Tochter mit Nat und Tat beizustehen, ihr als einziger Stammverwandter in der schweren Stunde zur Seite zu bleiben. Sie kann kanm achtzehn Jahre alt sein und wird eines Beraters bedürfen.“ Die Sitzung wurde aufgehoben und die Türen geöffnet. In diesem Moment schtüpfte eine kleine in allen Nuancen. Bohnwachs, Bohnmaschinen, Bohnbürsten, Schwämme Fensterleder alle Lacke— Farben— Pinsel, empfichlt das Spezialgeschäft Bruno Wolkenaer, Köln Ehrenstrasse 8. tordiebstähle auf das Konto einiger der Festgenommenen kommen. Die Angelegenheit beschäftigt zurzeit die Anklagebehörde.— Ferner sind in der Besatzungsabteilung Veruntreuungen aufgedeckt worden. In den nachgeprüften Rechnungen verschiedener Installationsfirmen wurden bedeutende Preisüberschreitungen festgestellt. Gegen verschiedene Personen mußten Strafverfahren wegen Betrugs, Preistreiberei und Preiswuchers eingeleitet werden. Zur Deckung etwaiger Schäden hat die Stadt aus lausenden Rechnungen von Firmen, gegen deren Inhaber sich die Strafanzeige richtet, einen Betrag von über ½ Million Mark vorläufig zurückbehalten. Jur Verordnung über die Lohupfändung. Nach der Verordnung über die Lohnpfändung vom 10. August 1920 sind von dem Jahresverdienst eines alleinstehenden Schuldners unpfändbar: 4000 Mark sowie ein Fünftel des Mehrverdienstes bis zum Höchstbetrage von 6000 Mark. Bei unterhaltsverpflichteten Schuldnern bleiben frei: 5000 Mark sowe ein Fünftel des Mehrverdienstes; außerdem für jeden unterhaltsberechtigten Angehörigen ein Zehnte! des Mehrbetrages, jedoch höchstens im ganzen sechs Zehntel. Soweit hiernach der unpfändbare Teil des Lohnes 9000 Mark übersteigt, ist die Pfändung unbeschränkt zulässig. Angesichts der erheblich fortgeschrittenen Teuerung aller Lebensbedürfnisse erscheint eine Anpassung dieser Bestimmung an die gegenwärtige Zeitlage alv drinzend ersorderlich. Da eine tiefergreifende Umgestaltung des Lohnpfändungsrechtes nur im Rahmen der Neuordnung des gesamten Zwangsvollstreckungsrechtes angäzig ist und daher der allgemeinen Prozeßreform vorbehalten bleiben muß, anderseits aber beschleunigte Maßnahmen notwendig sind, dürfte durch eine schematische Heraufsetzung der Pfändungsgrenzen am ersten geholfen werden können. Die Handelskammer zu Köln hat sich für die Heraufsetzung der pfandfreien Einkommen von 4000 auf 10000 bezw. von 6000 auf 12000 Mark ausgesprochen und die Freilassung von ein Viertel anstatt wie bisher ein Fünftek des Mehrverdienstes bezw. ein Achtel anstatt wie bisher ein Zehmek für jeden Unterhaltsberechtigten bis zum Höchstbetrage von drei Viertel des Mehrverdienstes, befürwortet. Die Höchstgrenzen von 6000 bezw. 9000 Mark für das gesamte pfandfreie Einkommen müßten dann im Verhältnis zu der Heraussetzung der Mindestgrenzen wesentlich erhöht werden, sofern sie nich: gänzlich fallen gelassen werden, was im Hinblick auf die ständig sortschreitende Teuerung und insbesondere mit Rücksicht auf kinderreiche Schuldner zur Vermeidung von Härten zu erwägen wäre. Entschädigung für gestörte Fernsprechauschlüsse. Für die Dauer der Schließung eines Anschlusses werden künftig die laufenden Gebühren auf Antrag Frauengestalt wie ein Wiesel davon. Es war Fräulein Hulda von Pfeileck, das einfältigste, neugierigste und gutmütigste Gechöpf von der Welt, die gern etwas erhaschte, was für sie nicht bestimmt war und es dann in ihrem Kopf verarbeitete. Der Familientag berührte Dinge, die sie ungemein interessierten, deshalb wünschte sie zu erfahren, was die Männer verhandelten. Sie hatte um einen kleinen Zuschuß zu ihrer bescheidenen Jahresrente gebeten, und mußte doch wissen, ob er ihr bewilligt wurde. Mit tiefer Befriedigung vernahm sie, daß ihre Hoffnung erfülltwurde. Schon wollte sie sich leise entfernen, als der Name des„wi.den Pseileck“ an ihr Ohr schlug und sie rezungslos an ihrem Lauscherposten verharrte. Sie hatte als reise Jungfrau für Günther Erich geschwärmt, der ihr in einer seiner tollen Launen auf einer Jagdgesellschaft den Hof gemacht. Fräulein Huldas altes Jungfrauenherz brannte lichterloh für den Taugenichts, der so„furchtbar nett“ sein konnte. Eigentlich war sie eine„Allerweltstante“, die fast das ganze Jahr von Haus zu Haus bei den Pfeilecks umherreiste, überall etwas geneckt wurde und in ihrer Harmlosigkeit niemand etwas zu Leide tat. Sie hatte ihren Wohnsitz in“, war aber die Hälfte des Jahres auf Lögierbesuch und jedermann hieß sie freundlich willkommen, wo sie mit ihrem Strickbeutel und dem setten Mops erschien. Hartwig kam einige Male im Jahre nach dem Grafenhorst. Er war Rittmeister bei den Kürassieren, die in der Hauptstadt der Provinz standen, und persönlicher Adjutant des Prinzen, der das Regiment besehligte. Vorläufig war er mit Leib und Seele Soldat, und dachte noch nicht daran, sich auf dem Lande niederzulassen. Im Herbst, zur Jagdzeit nahm er einen mehrwöchigen Urlaub, denn wie fast alle Pfeilecke war er ein leidenschaftlicher Freund des edlen Waidwerkes. Sein stolzes Heim auf der Höhe war in bester Ordnung, da seine Mutter Sommer und Winter auf dem Grafenhorst lebte. Nar um die Weih nachtszeit verließ sie das tief verschneite Schloß, um einen Monat bei ihrer verheinateten Schwester in derselben Stadt, wo ihr Sohn in Garnison stand, zu verleben. Fräulein Hulda leistete der einsamen Schloßfrau treulich Gesellschaft; den beiden Damen wurde die Zeit nicht lang: Besuche in der Nachbarschaft, Gäste im Hause, Armenpflege anteilmäßig erstattet, wenn der Anschkuß länger als 14 Tage ununterbrochen vollständig außer Betrieb war. Das gleiche gilt, wenn ein Anschluß ohne Verschulden des Inhabers aus techntschen Ursachen betriebsunfähig geworden ist und die Unterbrechung, nachdem sie zur Kenntnis der Telegraphenverwaltung gelangt ist, länger als 14 Tage dauernd bestanden hat. Handel und Wirtschaft. Ueber die Arbeitomarktlage in der Rheinprovinz in der Woche vom 17. bis 23. September d. J. berichtet das Landesarbeitsamt, daß die Arbeitslosigkeit in fast allen Berufsgruppen einen weiteren Rückgang erfahren hat, da die Belebung der Geschäftslage infolge des außerordentlichen Tiefstandes der Mark anhielt. Bei der Unnatur dieser Erscheinung muß mit einem früher oder später einsetzenden Rückschlage gerechnet werden, der sich auf dem Arbeitsmarkt um so fühlbarer bemerkbar machen wird, als sich dann beim Ausbleiben der Auslandsaufträge und dem neuerdings erreichten Stand der Arbeitslöhne der gehobene Beschäftigungsgrad in Handel und Industrie kaum aufrecht erhalten läßt. Die Verschleppung hinsichtlich der Aufhebung der Sanktionen hat in die wirtschaftlichen Kreise wiederum eine große Unsicherheit hineingetragen, da mit ihrer endlichen Beseitigung als mit einem bestimmt in Rechnung zu stellenden Faktor gerechnet worden war. Als weiteres Hemmnis werden die mehr oder minder umfangreichen Versandspuren über einzelne wichtige Bahnhöfe empfunden. Während die Nachfrage in der Landwirtschaft im Vergleich zur Vorwoche geringer war, hat in den metallgewerblichen Betrieben die Aufnahmejähigkeit für Facharbeiter angehalten, ebenso wie sich auch die Arbeitsmöglichkeit für ungelernte und angelernte Arbeitskräfte iin geringem Umfange besserte. Anhaltend günstigen Beschäftigungsgrad weisen ferner auf die Parfümerieindustrie, das Spinnstoffgewebe, die Papierindustrie, das Holz=, Bau= und Bekleidungsgewerbe. Das Handelsgewerbe hat nach wie vor Bedarf an tüchtigen und geschäftskundigen jüngeren Kaufleuten, an Versicherungsbeamten, Stenotypistinnen und ersten Verkäuferinnen Im Gastwirtsgewerbe ist die Zahl der Arbeitssuchenden gestiegen Aeußere Preiskennzeichnung von Waren. Aus den Kreisen des Handels und der Industrie sind gegen die Gesetzervorschriften über äußere Kennzeichnung von Waren erhebliche Bedeuten beim Reichswirtschaftoministerium vorgebracht worden. Insbesondere wird geltend gemacht, daß die Festsetzung einheitlicher Preise in Anbetracht und Lektüre füllten die Zeit aus und ungern trennte sich die Allerweltstante von Frau Hedwig, um einer anderen Einladung zu folgen. Wo es in der Familie ein frohes Ereignis gab, eine Verlodung, Hochzeit, Tause oder Heimkehr eines Angehörigen, da durfte„das Huldchen“ nicht fehlen, denn sie bejaß das Talent, hübsche Gelegenheitsgedichte zu machen und recht geschmackvolle lebende Bilder und kleine Aufführungen zu veranstalten. Als sie das Rücken der Stühle im Ahnensaale hörte, huschte sie eitig in ihr Zimmer und ans Fenster, die Hand aus das Herz pressend. „Ich bin so erregt", flüsterte sie,„er ist wieder da. Richtig da weht die rot und weiße Fahne von der Zinne der Pfeildurg.“ Unwillkürlich feuchteten sich ihre Augen. „Mir tut er doch schrecklich leid“, fuhr sie in ihrem Selbstgespräch sort.„So ganz allein zu sterben, ohne einen Menschen, der bei ihm bleibt, der ihm die Augen zudrückt. Eo ist aber Unrecht von mir, ihn zu bemitleiden! Ich din eine Pseileck, und er hat uns allesamt durch seinen Leichtsinn gelränkt.“ Sie richtete ihre kleine Gestakt höher auf und schritt erhobenen Hauptes durch das große Speisezimmer— in dem bereits die festlich gedeckte, lange Tafel stund. An der Beratung der Männer am Familientage hatten die Frauen keinen Anteil; später vereinte ein fröhliches Mahl die beiden Geschlechter und heitere Geselligkeiten füllte die Räume des Stammschlosses. Die Damen hatten ebenfalls mancherlei zu besprechen. Auch sie steuerten ihr Scherflein bei, ihre Aufgabe war die Armenpflege auf den Pfeilechchen Gütern, und eben beratschlagten sie eifrig, wie de Zinsen des Kapitals am besten für das nächste Jahr zu verwenden seien. Frau Hedwig hatte hier den Vorsiz, wie ihr Sohn bei der Beratung der Männer; heute war sie jedoch nicht wie sonst bei der Sache, ihre Augen irrten otf zum Fenster und schauten nach der Stelle, wo die Pfeilburg lag, die man indes von hier aus nicht sah, weil der Wald sie verbarg. Die Damen hatten sich gerade dehin geeinigt, er solle ein Armenhaus in Tiefenhall erbaut und die Waisenanstalten erweitert werden, als ein etwa vierzehnjähriger hübscher Backfisch in das Erkerzimmer stürmte mi: dem Ruf: der Angleichheit der Geschäftsunkosten und der bedeutenden Frachtunterschiede den größten Schwierigkeiten begegien. Auch wird darauf hingewiesen, daß der Zweck der Vorschrift, die Preise zu überwachen, nur selten erreicht werde, da der Aufdruck des Kleinhandelspreises die Möglichkeit einer Uebeworteilung des Verbrauchers zu verhindern, nur im geringen Umfange diete. Wenn der Preis der Ware heruntergehe, sei die vorgeschriebene Auszeichnung mit hohem Preise für unredliche Kaufleute nur die Veranlassung, der Preisentwicklung nicht zu folgen. Wenn dugegen die Preise steigen, liege die Gefahr nahe, daß die von den redlichen Händlern zum vorgeschriebenen Preise abgegebene Ware in den Besitz gewissenloser Leute gelangen, von diesen nur emgeschüttet oder umgepackt und dann zu hohen Preisen verkauft werde. Es kann nicht verkannt werden, daß diese geltend gemachten Mißzstände in gewissem Umfange vorhanden oder zu befürchten sind. In Anbetracht des großen Nutzens, den die Oeffentlichkeit des Preises für den Verbrauchsschutz bedeutet, sind die einzelnen Behörden jetzt in zweckentsprechenden Prüsungen darüber eingetreten, ob der durch den Preisaufdruck erzielte Nutzen im Hinblick darauf, daß auf weiten Gebieten des Warenhandels Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht gelangt sind, noch so hoch zu bewerten ist, daß trotz der bestehenden Schwierigkeiten an der beanstandeten Vorschrift festgehalten werden muß, ferner wieweit etwa für einzelne Gruppen dieser Erzeugnisse eine besondere Beurteilung einzutreten hat. Im besetzten Gebiet ist die Auszeichnung der Waren noch besonders durch eine Verfügung der Besatzungsbehörde angeordnet. Eröffnung der Franksurter Messe. D3B. Frankfurt a.., 25. Sept. Die fünfte Frankfurter internationale Messe wurde heute vormittag mit einem Rundgang der zahlreich erschienenen in= und ausländischen Pressevertreter eröffnet, nachdem Direktor Sutter vom Meßamt die Gäste in der Notunde der Festhalle begrüßt hatte und mit kurzen Worten auf die baulichen Veränderungen und Fortschritte seit der letzten Frühjahrsmesse hingewiesen hatte. An den Rundgang schloß sich die seierliche Eröffnung des Hauses Werkdund, der letzten Schöpfung der Frankfurter Messe, in dem dem Kunstgewerbe eine würdige Stätte bereitet ist. Direktor Modlinge: vom Meßamt betonte, daß die Frankfurter Messe seit den zwei Jahren ihres Bestehens ein ansehnlicher Faktor des deutschen Wirtschaftslebens geworden sei. Das Haus Werkbund verpflichte noch mehr, den Grundsätzen Geltung zu verschaffen, die der Werkbund aufstelle, nämlich echt und wahr sein in allem, was uns umgibt. Im nächsten Frühjahr hoffe man, das Haus Technik zeigen zu können. Professor Niemerschmidt „Mama, Mama, weißt Du es schon, der wilde Pfeileck“ ist zurückgekehrt! Tante Hulda erzählte er mir soeben!“ Gräfin bedwig deugte sich tiefer über das Buch, in welches sie Zahlen notierte. „Wirklich?“, rief die lebhafte Frau Landrat. „Wußtest Du es, Hedwig?“ „Ja“, klang es zurück,„ich erfuhr es vor Euerer Ankunft.“ „Mamachen, mir ist ganz unheimlich, seit der böse Rensch in der Nachbarschaft ist", flüsterte die kleine Elsa von Pfeileck, sich an die Mutter anschmiegend. „Wo und wie mag die Tochter Günther Erichs ein? Schlecht genug erzogen ohne Zweisel", bemerkte eine sehr ernst aussehende Matrone, Mutter von sechs Söhnen, die sie mit soldatischer Strenge erzogen hatte. „Wir müssen uns hüten, dem armen Mädchen mit Vorurteilen zu begegnen“, warj die freundliche Freifrau von Pfeileck auf Tiefenhall ein„vielleicht ist sie gar nicht so, wie wir denken, vielleicht verdient sie unsere Liebe und Achtung.“ „Der Apsel fällt nicht weit vom Stamm“, meinte eine Jüngere der Anwesenden,„ich bitte Dich, Tante, die Tochter solcher Eltern!“ „Rottraut— so heißt die Tochter des„wilden Pseileck“— ist mit ihrer Schwester von zartester Jugend auf in einem vortrefflichen englischen Pensionat gewesen" erzählte eine junge, freundlich aussehende Frau, die erst seit kurzer Zeit verheiratet war und aus Süddeutschland stammte. „Sie scheinen ja recht genau unterrichtet zu sein, Liebste“, lautete die spitze Entgegnung einer alten Jungfer, die man wegen ihrer Bosheit fürchtete. „Woher haben Sie denn Ihre Nachrichten, wenn man stagen darsk“........ „Meine ältere Schwester ist in England verheiratet“, erwiderte die junge Frau ruhig.„Sie kennt Rottraut und ihre um sechs Jahre jüngere Schwester Willis, da ihre Tochter eine Schulfreundin der letzteren ist. Günther Erich heiratete bekanntlich zum zweiten Mase, auch diesmal freilich nicht standesgemäß.“ „Und wer war denn eigentlich seine zweite Frau?“ unterbrach sie eine Stimme.„Wahrscheinlich eine Ballettänzerin oder Zirkusreiterin, da die erste Kreadid. Hohe Strasse 79 Köln Brückenstr. 5/9 Konditorei u. Weinhaus ersten Ranges. Eigene Konditorei, erstklassige Küche bestgepflegte Weine, Bier in Garaffen Salon-Orchester. Tischbestellungen durch Fernspr. A 54 erbeten. vom Werkbund führte aus, daß die Messen gute Leistungen in den Vordergrund rücken, damit Belehrung und Aneiserung gegeben werde. Reichskunstwart Redslob hob hervor, der Qualitätsgedanke, den das von ihm geleitete Amt vertrete, finde erstmalig auf der Frankfurter Messe den sichtbaren Ausdruck. Bau eines Hafens in Graudenz. DA. Graudenz 25. Sept. In allernächster Zeit wird hier mit dem Bau eines neuen Hasens begonnen werden. Das Projekt ist nunmehr in allen technischen Einzelheiten festgestellt. Die Baukosten in Höhe von über 80 Millionen polnische Mark sind bereite bewilligt. Lolomotivbau in Italien. Die italienische Industrie hat kürzlich den Vorschlag der Regierung, einen Auftrag auf 300 Lokomotiven nach Deutschland zu vergeben, mit grozem Nachdruck und Erfolg betämpft. Im Zusammenhang damit dürfte es, wie die„Deutsch=Italienische Vereinigung", Berlin SW. 68, mitteilt, von Interesse sein, die bisherigen Leistungen der italienischen Industrie zu prüfen. Von 669 Lokomotiven, die sich in Auftrag befinden, sind disher erst 163 zur Ablieferung gelangt; sie gehören zu einer Bestellung von 406 Stück, die bereito in den Monaten Juli und August 1919 vergeben worden ist. Der zweite Auftrag vom 12. April d. J. umsaßte 183 Lokomotiven. Die italienischen Fabriken haben demnach noch 506 Maschinen in Auftrag: wenn im bisherigen Tempo weitergearbeitet wird, ist dafür eine Bauzeit von drei Jahren erjorderlich. Freifrau eine Chansonet#ensängerin die Ehre zu ein gehabt hat.“ „Entschuldigen Sie gütigst, mein Fräulein. Die zweite Frau war eine sehr schöne und feingebildete Deutsche, welche in einer aristokratischen englischen Familie als Lehrerin angestellt war. Sie liebte den glänzenden Kavalier und folgte=ihm als sein Weib nach Wien. Die Unglückliche blieb aber nur einige Jahre bei dem leichtsinnigen Gatten; er war auch ihrer überdrüssig geworden und ließ sie gern gehen. Durch Vermittelung von Lady Deepmoore, bei der sie als Erzieherin gewesen, erhielt sie die Stelle einer Vorsteherin in dem Institut, in dem die beiden Töchter Günther Erichs ihre Ausbildung genossen. Vor zwei Jahren ist sie gestorben, ihre kleine zarte Willis der liebevollen Obhut der älteren Schwester anvertrauend.“ „Nun das klingt so übel nicht,“ meinte die Frau Landrat,„es ist ein Glück, daß die Kinder so wenig vom Vater wissen.“ „Rottraut weiß, daß er sie und ihre kleine Schwester gebrandmarkt, sie weiß, daß er ehrlos ist, daß man sie mit Mitleid und Verachtung betrachtet. Ihr Stolz leidet sehr schwer darunter, ich weiß er durch meine Schwester.“ KommGes. BONN, Kaiserplatz 22 Pernspr. 3538, 3367, 3568 Telegramm-Adresse: Saassenbank Reichsbank-Giro-Konte Postscheckkonto Köln 77649 empfiehlt sich zur Ausfunrung aller ins Bankfach einschlagenden Geschäfte. *- Brillanten Jamelen, Perles Dle tin Gebisse, Kontakte, Tiegel, Piacm- Zahne, Lrähte, Abfälle usw. Gald-„Silher-Schmnek, Uhren, Ketten, Rlnge „eunel Bestecke, Tafelgeräte etc. sow. alte Münzen zwecks Selbstfabrikation Kaust höchstzahlend Hartmann, Geldschmied Köln, nur Blindgasse 25, II.„ Iss Kein Laden! Gold Silber Platin A. 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Baschderf, Messdorf, Kriegsdorf, KölnKalk, den 25. September 1921 Die Beerdigung findet statt am Donnerstag den 29 September, morgene 9½ Uhr vom Sterbehause aus; daran anschliessend die folerlichen Exequlen in der Kapelle zu Buschdort. ie ue uue uiherche “Telnahme und die reichon Kranz. spenden bei dem Hinscheiden meines lioben Manres sage ich allen Verwandten und Bekannten, besonders dem Kath. Arbeiterverein von Hangelar meinen innigsten Dank. Frau Heinrich Knitterscheid. Hangelar, den 26 September 1921. ATa Am Mittwoch, d. 28 September 1921, vormittags 10 Uhr, sollen in Bonn, neben dem Güterbahnhof, im Wege der Selbsthilfe für Rechnung dessen, den es angeht: vier Waggon verdeusches Biefeaher ca. 360—400 Zeuiner durch den Unterztichneten öffentlich meisibietend gegen gleich bare Zahlung versteigert werden. (Kaufliebhaber sammeln sich in der Immenburgstraße gegenüber dem Güterbahnhofe). Raspe, Gerichtsvollzieher in Bonn. Haus=u. Landverkauf in Ludendors. Kreis Rheinbach. 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