50 Nr. 249— 1921 aoo Mar seui iue Gus. Erscheint täglich mittags Verantwortlich für don redaktionellen Telt 1. 8. Audress Malles, für den Reilame= und Anzeigenteil Johannes Tinner in Vonn. #in unverdengt singegengene Monziiote Aberneomen wir beine Gewähr. Bonner Dolks=Zeitung 5 Geschäftsstelle: Vonn, Sürst i am Mänier Postscheck=Konto Köln unter Nr. 99841 Verleger: Teutsche Reichs=Zeitung G. m..., Vonn Sreitag, 9. September Drahiadresse: Reichszeitung Vonn Drucki: Kaenants=Herlag, Buch, u. Siuemor Vonu. Fernsprecher: Geschästsstelle Nr. 60 gunnen Schriftleitung Nr. 4835 Unzeigen-Preis. # n breit), mm= Höbe 50 S ausw. 80 4 Reklame=Preis: (#mm breit), umHote 42—. ausw. S.— Kleine Stellen= u. Wohnungsaneeigen das einf. Wort.—.4 dei viermalig. Aufnahme Bei dreimonatigem Zaylungsrücstenen sallt bewilligter Rasatt fort. Blatzvorichrift wird nicht garantiert. Anzeigen=Verwaltung: Rhenauto=Annoncen-Expedition Boun. Gürn 1. Feraspr. 64. Bankkonto: Prom u. Co., Bonn. Bonner Stadt=Anzeiger Die Bewährungsprobe des Dölkerbundes. Dier Gutachten über Oberschlesien. Bisher hatte der Völterbund Aehnlichkeit mit einem jungen Arzt, der sein Sprechzimmer sorgsältig einrichtet und auf die ersten Patienten geduldig wartet. Jetzt aber bekommt der Völkerbund Zulauf und Arbeit. Zuerst wurde ihm die oberschlesische Frage zugewiesen,— allerdings nicht der Vollversammlung. sondern dem Rat des Völkerbundes, und nicht zur selbständigen Entscheldung, sondern nur zur Abfassung eines Gutachtens für den Obersten Rat der Entente. Von größerer grundsätzlicher Bedeutung ist die Berufung, die soeben Bollvien beim Völkerbunde eingelegt hat, um eine Abänderung des Vertrages zu erreichen, der ihm von dem siegreichen Chile auferlegt worden ist. Eln dritter Anruf soll vom deutsch=österreichischen Bundesrat erfolgen. Dessen drei Parteien wollen den Völkerbund auffordern, die geeigneten Maßnahmen zu ergreisen, damit der Friede der Republik Oesterreich geschützt werde gegen die Ungarn, die das Burgenland vergewaltigen, das nach den Friedensverträgen an Oesterreich fallen soll. Ob der Völkerbund in Sachen des Burgenlandes überhaupt sich noch bemühen muß ist zweiselhaft, da die Entente bereits ein Ultimatum an Ungarn gerichtet hat und also ihrerseits Ordnung und Ruhe schaffen zu wollen scheint. Uns Deutsche interessiert diese Angelegenhett besonders deshalb, weil die Ungarn gegen Oesterreich nach demselben Rezept arbeiten, wie die Polen gegenüber Deutschland in Oberschlesien. Man bildet Banden unter Beteiligung von regulären Soldaten, man liefert ihnen Kriegsgerät aus staatlichen Vorräten und läßt sie das Gebiet überrumreln, das man dem Nachbar rauben will. Korsanty und seine Hintermänner machen Schule im Burgenlande. Die Entente aber behandelt den ersten Sünder viel gnädiger, wie den zweiten. Die Ungarn werden von einem strengen Ulttmatum betroffen; die volnische Bandenpolitik wird mit mütterlicher Nachsicht behandelt, von den Franzosen sogar wirksam begünstigt. Es muß sich erst noch zeigen, ob nach erfolgtem Gutachten des Völkerbundsrats in der Entente die Gerechtigkeit und die Friedlichkeit zum Durchbruch kommen werden. Der Streitfall Bollvia=Chile berührt ebenfalls die deutschen Interessen; denn Boliv'a beklagt sich über einen Vertrag, der ihm aufgezwungen worden ist und sich als unerträglich erweist. Dieselbe Klage könnten wir erheben gegen den sogenannten Friedensvertrag von Versailles und gegen das Ultimatum. Wird Bosivia beim Völkerbund Erfolg haben? Das ist noch sehr zwesselhaft. da Chlle sich entschieden sträubt gegen die Einmischung des Völkerbundes und als letztes Abwehrmittel in Aussicht stellt, daß es durch sein eigenes Votum die von der Satzung verlangte„Einstimmigkeit“ eines bezüglichen Beschlusses des Völkerbundes vereiteln werde. Wenn freilich der Widerspruch des angeklagten'aates zur Abweisung der Klage genügt, dann ist die schiedorichterliche Herrlichteit des Völkerbundes gar nichts wert. Bolivien hat vorläufig nur erreicht, daß die Sache in dem politischen Ausschuß des Völkerbundes zur Besprechung kommt. Da Chile keine Großmach ist jäßt es sich möglicherweise durch die Erörterung zu einer gewissen Nachgiebigkeit bestimmen. Eine Entscheidung in der Frage ist noch nicht getroffen. Aber wenn Deutschland dieselbe Klage erheben würde gegen die unerträglichen Lasten und Schäden. die man ihm aufgezwungen hat, so müßte der Völkerbund, wenn er uns Recht geben wellte, Front machen gegen die Großmächte, die den Vertrag von Versailles geschaffen und das Altimatum in London beschlossen haben. Woher sollten dazu die Kraft und der Mut kommen in einem Gebilde, das von denselben Großmächten geschaffen ist und tatsächlich nur von der Enade der Enten“e sein Dase'n fristet. Der chilenische Vertreter redet wie ein geschickter Advokat, als er in der Versammlung des Völkerbundes ausführte, ebenso wie Bolwien könnten die anderen besiegten Staaten den Bund arrufen.=und der letztere müßte dann eine neue Aufteilung der Welt vornehmen. Das soll abschreckend wirken. Grunde steckt darin eine Verleugnung des ganzen Gedankens, der dem Völkerbund zugrunde liegt. Was hat denn diese umständliche Organisation zu bedeuten, wenn sie den Schwachen den Rechtsschut versagt und dem obstegenden Staat gestattet, sein Orser nach Belieben zu knechten und auszubeuten. auch wenn es dabei zu Grunde gehl? Der Völkerbund muß jetzt zwei Probestücke leisten. Aus seinem Verhalten in der bolivianischen Frage und in der oberschlesichen Frage wird man folgern können ob dieser Bund überhaurt ein ledens= und leistungsfählges Gebiste darstellt oder bei den totgeborenen Kindern beigesetzt werden muß. * Dom Dölkerbund. Oberster Leitsah: Gerechtigkeit. WTB. Seuf 8. Sept. Lord Robert Cecil gab in der heutigen Versammlung bei der Besprechung der Berichtes des Nates folgende Erklärung zur oderschlesischen Frage ab: Ich will nichts in der Sache selbst sagen, aber die Hoffnung aussprechen, daß der Völkerbundrat nicht nur eine völlig gerechte Lösung finden wird, was seltstverständlich ist, sondern eine Lösung, die aller Welt gerecht erscheint. Denn es genügt nicht, daß eine Lösung gerecht ist, sie muß auch als gerecht empfunden werden. Der Zwischenfall zwischen Bolivien und Chile #.#ixer Lösung entgegengehen. Beide Völker sollen sich, so heißt eo, damit einverstanden erklärt haben, den Streitfall vor einen Ausschuß zu brinden, der prüfen soll, ob die Angelegenheit dem inLrrationalen Gerichtshof zu unterbreiten oder durch den Völkerbund selbst zu regeln sei. Aanes Flügel, Harmoniums von C. Geonsteln. Greir as, Steinmeg asw. in gronster Ausschl. Tehlrchungen bereut erihlenn abia, Hi. benzellerarin: 2. A. Sauerwald. Paris 8. Sept. Nach einem Genfer Bericht des Petlt Parisien kamen die vier Mitglieder des mit der Prüfung der oberschlesischen Frage beaustragtes Ausschusses gestern nachmittag erneut zusammen. Jedes dieser vier Mitglieder arbeitet ein persönliches Gutachten aus. Die vier Gutachten werden dann zu einem Bericht vereinigt und dieser dem Völkerbundrat vorgelegt. Der Bericht wird indes keinen Lösungsvorschlag enthalten, sondern lediglich eine neue Prüfung des Gesamtproblems darstellen. Eine neue Abstimmung un. Obeaichichent DA. London, 8. Sept. In hiesigen Kreisen, die stets ausgezeichnet unterrichtet sind, wird mit Bestimmtheit behauptet, daß man sich in London und Paris ernstlich damit deschäftige, der Völkerbundskommisslon eine neue Abstimmung in Oberschlesien vorzuschlagen. Der Plan werde bereits nach allen Richtungen hin ernstlich erwogen. Amer ka und die Mandatsfrage. Geus, 8. Sept. Den Höhepunkt der Darlegungen Ceclls in der heutigen Sitzung bedeutete zweisellos seine Schilderung über das Verhältnis zwischen dem Völkerbundsrat und Amerika in der Mandatsfrage. Cecil kündigte an, daß nach langem Stillschweigen der amerikanischen Reglerung jetzt Mittellungen aus Washington über die amerikanischen Forderungen bei der Behandlung der Mandate eingetroffen seien. Er benutzte die Gelegenheit, um die Vorwürfe Amerikas über die europäische Mandatsvertellung zu entkräften, indem er erklärte, daß diejenigen, die an der Verschiebung der Frage schuld seien, kaum das Recht hätten, dem Völkerbund vorzuwerfen, er wolle in der Mandatsfrage nur Annektionspolitik treiben. Amnestie für die Kelegsgefangenen. Geus, 8. Sept. Der hier tagende Kongees für Völkerrecht hat eine Entschließung angenommen, in der die Regierungen, Parlamente und der Völkerbund zugunsten einer allgemeinen Amnestie für die Kriegsgefangenen angerufen werden, die wegen Fluchtversuchs, Gehotsamsverweigerung usw., sich in festländischen oder kolonialen Gesängnissen befinden. Englische Aebeiter verlangen Atrüstung WTB. London, 8. Sept. Der Gewerkschaftskongreß in Cardiff nahm heute eine Entschliekung an, worin gefordert wird, daß die Arbeiterschaft auf der Washingioner Konferenz vertreten sein solle, welche die Flottenpolitik Großbritanniens verurteilen würde. Der Arbeiterführer Thomas erklärte in einer Rede, England müsse den andern Mächten ein Beispiel geben, indem es die Arbeiten für die neuen Schlachtschiffe einstelle. Der einzig mögliche Weg ist, auf die Abrüstungskonserenz mit reinen Händen zu kommen und als Beweis für unsere Aufrichtigkeit zu erklären, daß wir kein Kriegsschiff mehr bauen werden. Die Abrüstung der Chemie. 23B. Newyork, 8. Sept. Bei Eröffnung der Tagung der Amerikanischen Chemischen Gesellschaft wurde eine Entschließung angenommen, die im Hinblick auf die bevorstehende Abrüstungskonserenz auf eine ernsthafte Erwägung der Frage der chemischen Abrüstung dringt. D3B. Edinburgh, 8. Sept. In der Eröffnungssitzung der Jahreszusammenkunft der British Assoclation richtete der Vorsitzende, Sir Edward Thorpes, einen scharfen Protest gegen die drohende Fortsetzung des Gebrauches giftiger Gase in der Kriegführung, der eine Herabwürdigung der Wissenschaft und eine Verneinung der Zivilisation bedeute. Der Vorsitzende forderte die versammelten Gelehrten auf, ihren Einfluß zur Beseitigung dieses Mißbrauches geltend zu machen. Vorbesprechung zur Umbildung des preußischen Kabinetts. Berlin 8. Sept. Die ersten einleitenden Verhandlungen mit dem Ziel der Umbildung der preußischen Regierung sind heute begonnen worden. An diesen Besprechungen sind zunächst Vertreter der Deutschen Vokkspartei nicht beteiligt, vielmehr sind nur die drei Parteien der alten Koalition, des Zentrums, der Mehrheitssozialdemokraten und der Demokraten in einer Aussprache begriffen. An diese Beratungen soll sich gegen abend ein Empfang von Vertretern. der Sozialdemokraten beim Reichspräsidenten Ebert anschließen. ine Uebereinst mmung erzielt. Berlin, 8. Sept. Bei der Besprechung über eine Umbildung der preutischen Regierung, die Päsiment Leinert auf Anregung des Ministerpräsidenten Stegerwald einberusen hatte, konnte eine Ueber sinstimmung nicht erzielt werden. Die Sozialdemokraten lehnten eine Mitarheit mit der Deutschen Volkspartei ab. Es ist nicht anzunehmen, daß vor dem Wiederzusammentritt des Landtags. Ende September, noch irgendwelche Versuche zur Umbildung der preußischen Regierung unternommen werden. Präsident Leinert hat dem Ministerpräsidenten Stegerwald mitgeteilt, daß der Versuch, zu dem Stegerwald angeregt habe, gescheitert sei. Auch Mintsterpräsident Stegerwald hat sich daraufhin damit einverstanden erklärt, daß Leinert seine Mission domit als erledigt ansieht und vorläufig Zeine weitern Schrltte unternlmmt. Die Verkandlungen mit Bagern. Berlin, 8. Sept. Die Beratungen der Reichsregierung mit den Vertretern der bayerischen Regierung und der bayerischen Koalitionsparteien haben heute nachmittag einen vorläufigen Abschluß gefunden. Die bayerischen Vertreter reisen heute abend nach München und werden das Ergebnis der Besprechungen mit der Reichsregierung, der bayerischen Regierung und dem ständigen Ausschuß des Landtages unterbreiten, der am Samstag zusammentritt. Berlin, 8. Sept. Ueber den Inhalt der Vereinborungen, die zwischen der Reichsregierung und den bayerischen Vertretern in Berlin getroffen worden sind, enthält der amtliche Bericht nichts. Aber so viel ist sicher, daß die Vertreter der bayerischen Regierungsparteien die Bereitwilligkeit gezeigt haben, für die Aushebung.e Ausnahmezustandes in Bayern unter gewissen Voraussetzungen einzutreten. Das Wort hat nunmehr die Regierung Kahr. von Kahrs Bedingungen. Berlin, 8. Sept. Der„Germanka“ wird aus München gemeldet, daß die bayerische Regierung gewillt sein soll, bei ihrem Entgegenkommen über zwei Bedingungen nicht hinauszugehen: Sie fordert, daß der Ausnahmezustand in Bayern nicht von Reichswegen aufgehoben wird und daß weltere Verbote rechtsstehender Blätter unterbleiben. Die Einheitsfront der Sozaldemokraten. Berlin, 8. Sept. Ueber das gemeinsame Vorgehen der Sozialdemokraten und Unabhängigen macht der„Vorwärte“ eine Reihe interessanter Mitteilungen. Am Mittwoch hat eine vertrauliche Aussprache von Vertretern beider Parteien stattgefunden. Es wurde die Frage der Unterstützung besprochen, die die Arbeiterschaft ganz Deutschlands, falls es notwendig werden sollte, der bayerischen Arbeiterschaft leisten muß. Es wurde betont; daß die sofortige Aufhebung des Belagerungszustandes in Bayern unerläßlich ist. Es ergab sich auch eine weitgehende Uebereinstimmung hinsichtlich der gesetzgeberischen Maßnahmen zum Schutze der Republik. Am Abend nahmen die Vertreter der beiden Parteien Gelegenheit, den Reichskanzler und den Minister des Innern über ihre Auffassung zu unterrichten. Sie lenkten dabei die Aufmerksamtelt der Regierung auf die Tatsache, daß die Verordnung des Reichspräidenten jetzt auch auf kommunistische Blätter angewendet wird. Der im wesentlichen gegen rechts gerichtete Charakter der Verordnung dürfte nicht durch untergeordnete Verwaltungsorgane verwischt und nach links umgebogen werden. Demzegenüber betonten der Reichskanzler und der Minister des Innern, daß, wenn lirks gerichtete Blätter zu Geraltanwendung gegen die Versassung und gegen die Vertreter der Republik aufsorderten, die Verordnung auch gegen links angewendet werden müßte. Eine Unterredung über die polktische Lage. Paris, 8. Sept. Nach dem Temps trug die gestrige Unterredung zwischen Briand und dem deutschen Botschafter allgemeinen Charakter und bezog sich auf die derzeitige politische Lage in Deutschland. Um die Goldmilliarde. In Doumers Reise nach London. WVB. London, 8. Sept. Der diplomatische Berichterstatter des Daily Telegraph schreibt, es wäre versehlt, von Doumers Besuch in London Abänderungen des Pariser Abkommens zu erwarten. Die durch das Pariser Uebereinkommen gelösten Hauptfragen dürften nicht erörtert werden, da dies eine zerstörende u. verhägnisvolle Wirkung auf die gemeinsame Politik gegen Deutschtand haben könnte. Die Morning Post schreibt zu der Behauptung einiger französischer Blätter, daß der wahre Grund für das Wiesbadener Abkommen die Furcht Frankreichs vor einem deutschen Bankrott sei, diese Ansicht stimme nicht überein mit der von verschiedenen französischen Regierungen vertretenen Aufsassung, daß Deutschland fählg sei, Entschädigungen zu zahlen. Die Frage eines möglichen deutschen Bankrotis, die in England immer sehr ernst genommen werde, hänge zum großen Teil von der Potitit der Verbandsstaaten und von vielen Fragen ab, die nicht reine Finanzfragen seien. In der City fürchteman, daß das Wiesbadener Abkommen Deutschlands finanziellen Rücken drechen könne. Ein solches System von Zahlungen an eine der Verbandsmächte könne nicht nur, solange Deutschland zahlungsfählg bleibe, zum Schaden der andern’äubiger Deutschlands sein, sondern es könne tatsächlich Zahlungsunfähigkeit herbeiführen. Der Pariser Berichterstatter der Westminster Gazette schrelbt, wenn Deutschland zum Bankrott verurteilt sei, könne es nicht alle Verbandsstaaten und alle Forderungen andrer Länder bezahlen. Sei das jetzt vollkommen sicher, so müsse man Frankreich in Freundschaft gestatten, auf dem Wrack seiner Wiederherstellungshoffnungen zu retten, was zu retten sei. Die französische Unzufriedenhelt. TU. London 8. Sept. Daily Telegraph führt offenbar auf Grund amtlicher Informationen energlich den Nachweis, daß Frankreich ausreichend berücksichtigt und die Haltung Englands auch incistisch unangreifbar sei. Die Differenz nimmt allmählich einen bedrohlichen Umsang an wobei Briand erneut seine innervolitische Stellung betont. Bemerkenswert ist, daß der italienische Finanzminister bereits in London anwesend ist, was Paris veranlaßt, ein englisch=italienisches Einvernehmen bezüglich der Pariser Abmachungen zu vermuten.— Manchester Gpardian schretbt. niemand wisse hier. welches in Wirklichkeit die Politik Frankreihs sei gegenüber den deutschen Reparationen. Frankreich habe versucht, eine wirtschaftliche Entente mit Deutschland ganz außerhalb des Gerichtes der Reparationen zu erzielen. Der springende Punkt sei der:„Hat Frankreich die Absicht, den alllierten Reparationsplan über Bord zu werfen oder nicht?“ WTB. Paris 8. Sept. Finanzminister Deumer ist nach London abgereist. Die Antwort an die Sinn=Leiner. London, 8. Sept. Die Antwort an die Sinn=Feiner enthält eine Bedingung: Irland muß im britischen Reiche verbleiben.— Lloyd George erklärte einem Londoner Messenger Boy, der ihm eine Sendung Zigarren von einer Gruppe Amerikaner in London überbrachte, als er den Empfang bescheinigte:„Das ist die Feder, mit der ich den Friedensvertrag unterzeichnet habe, und ich hoffe auch das irische Abkommen mit dieser Feder zu unterzeichnen.“ Erwartung der irischen Antwort. WrB. London, 8. Sept. Es ist ein Ausschuß eingesetzt worden, der aus allen in Schottland anwesenden(acht) Kabinettsmitgliedern besteht und die irische Frage behandeln soll, mit allen Vollmachten, zu handeln, sobald de Baleras nächste Antwort eintrifft. Mögliherweise wird noch ein weiterer Kabinettsrat in Inverneß abgehalten werden. Weiter ist ein Kabinettsausschuß eingesetzt worden, der sich mit der Arbeitslosenfrage beschäftigen soll. Wie der Berichterstatter des Daily Telegraph in Inverneß: zu wissen glaubt, lädt Lloyd George in einer Note die Vertreter der Sinn=Feiner ein, sich mit ihm am 20. Sept. in Schottland zu treifen. Aus Höflichkeit. WTB. Washington, 8. Sept. Die amerikanische Regierung hat Anstalten getroffen, um die Berbandemächte über die Unterhandlungen zu unterrichten, die zwischen Deutschlaud und Amerika zur Aufletzung des Friedensvertrags geführt haben, doch geschieht dies nicht auf amtlichem Wege, was besonders hervorgehoben wird. Die Art der Uebermittlung läßt erkennen, daß es sich um eine reine Höflichkeit handelt. Amerlkanische Ansprüche an Deutschland. Paris, 8. Sept. Nach einer Kabelmeldung des Newyork Herald aus Washington wird die Abwicklung aller Ansprüche amerikanischer Staatsbürger an Deutschland, wie sie im deutsch=amerikanischen Friedensvertrag vorgesehen ist, mehrere Jahre dauern. Die Angelegenheit gestaltet sich deshalb nicht einsach, weil es sich um mehrere hundert Millionen handelt. Amerlkanische Kredite! D3B. Loudon, 8 Sept. Evening Standard meldet, daß ein neuer Plan einer Kreditgewährung an Deutschland in den Vereinigten Staaten entworsen werde. Mr. Malcolm Sommer, ein sehr bekannter amerikanischer Advokat, sei gestern in London aus Berlin eingetroffen, wo er Verhandlungen in dieser Frage geführt habe. Ungarn und Oesterreich. DB. Wien, 9. Sept. Die ungarische Regierung wird in ihrer Antwort an den Botschafterrat nochmals betonen, daß sie die zweite westungarische Zone als Sicherheit für ihre materlellen Ansprüche gegenüber Oesterreich bis auf weiteres besetzt halten müsse. Noch immer kein Abbau der Sauktonen. Im Anschluß an einen in der„Deutschen Allgemeinen Zeitung" veröffentlichten offensichtlich halbamtlichen Artikel, der sich mit der Frage der französischen Einsuhr im Zusammenhang mit den noch immer aufrechterhaltenen Sanktionen beschäftigt, schreibt die Köln. Zig.: Der 15. September rückt immer näher heran, und trotz aller gespannten Erwartung hört man nichts, rührt sich nichts. Noch ist nirgends etwas von einem Abbau der Sanktionen zu demerken. Ja, es deutet sogar nichts darauf hin, daß an diesem Tage endlich die Binnenzollinie fallen wird. Sollte bei den Verhandlungen in Paris die deutsche Regierung vielleicht nicht deutlich genug gesagt haben, daß den unhaltbaren wirtschaftskriegerischen Maßnahmen ein Ende gesetzt werden muß, wenn wir an den Ernst der französischen Regierung glauben sollen, einen wirklichen Wirtschaftsfrieden mit Deutschland herzustellen? Vor allen Dingen aber ertönt aus den Kreisen der rheinischen Wirtschaft der Ruf nach Klarstellung der Lage. Die ewige Unsicherheit bedeutet auf die Dauer für das Rheinland nichts anderes als eine unerträgliche Verschärfung der Sanktionen, die bereits so unheilvoll gewirkt haben und deren Rutzlosigkeit von den Verbündeten selbst zugegeben werden mußte. Gegen das Umageverfahren. Berlin 8. Sept. Im Hauptausschuß des preußischen Landtages wandte sich bei der Bevatung des landwirtschaftlichen Haushalts der Abgeordnete Schlange=Schöningen(Deutschnational), gegen das Umlageverfahren, das als Uebergangsverfahren zur freien Wirtschaft nicht angesehen werden könne. Auf diesem Wege werde sich die Erzeugung nicht heben lassen. Die Härten müßten gemildert werden, um auch für die Verbraucher die Teuerung erträglich zu machen. Die hohen Verwaltungskosten des Umlagegetreides seien nachzuprüsen; erzeugunghindernd sei auch besonders die Unsicherheit auf dom Lande. Unnütze Steiks müßten verhindert werden. Sollte eine Umbildung der preußischen Regierung kommen, so dürfe man der Landwettschaft nicht wieder einen ahnungslosen Theoreiiter aufdrängen. Der Abgeordnete Schiftan(Deutsche Vp.) besprach die Ernteaussichten, die auch hinsichtlich des Getreides recht verschieden zu beurteilen seien. Der Minister beionte, daß Erzeugungssteigerung die Hauptsache sei, und daß man diese nur dann erzielen könne, wenn man sämtliche dabei mitwirkenden Faktoren in Betracht zöge. Vom Zentrum wurde zur Einigung auf der mittleren Linie gemahnt. Der Abgeordnete Dr. Wendorff(Dem.) sah das wirksamste Mittel zur Hebung der Erzeugung in der freien Wirtschaft. Der Sozialdemokrat Richard Wende, Berlin, verurteilte das Verhalten der ländlichen Arbeitgeber. Das kommende Hausgehllfengesetz. Berlin, 8. Sept. Der Entwurs einer Hausgehllsengesetzes soll demnächst dem vorläufigen Reichowirtschaftsrat zugehen. Der Entwurf umjaßt das Hauspersonal in weitem Umfang, soweit es niczt zu den Angestellten im Sinne des Versicherungsgesetzer für Angestellte gehört. Nicht zu den Hausgehillen rechnet jedoch grundsätzlich wer außer der Arbeit im Hause landwirtschaftliche Arbeit leistet oder überwiegend in andrer Weise, namentlich gewerblich, beschäftigt ist. Hinsichtlich der Arbeitsdauer der Hausgehilfen sucht der Entwurf zwischen den widerstreitenden Meinungen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer zu vermitteln, indem er eine dreizehnstündige Arbeitsbereitschaft sowie angemessene Ruhepausen und Freizeiten vorsieht. Der Entwurf schreibt ferner zur Feststellung der Ioentität nach österreichischem Vorbild für die Hausgehilfen den Besitz eines Personalausweises vor, der in den Händen des Hausgehilfen bleibt und dessen Ausstellung grundsätzlich nicht versagt werden durf. Den Besonderheiten der Länder ist weitgehend Rechnung getragen worden. Den Ländern ist die Einführung der Schriftform des Arbeitsvertrags der Hausgehilfen sowie die Einrichtung einer Hausdienstanssicht durch parttätische Hausdienstausschüsse Überlassen, letztere sollen im allgemeinen nur auf Antrag einschreiten. Weitere Vorschriften betreisen den Kinder= und Jugendlichenschutz, die Rechtsverhältnisse der nicht in die häusliche Gemeinschaft aufgenommenen Haushaltsarbeiter, die Stellung der Hausfrau und der Haussrauenvereine, sowie die Schlichtung von Streitigkeiten. Der Entwurf wird demnächst im Reichoarbeitsblalt veröffentlicht werden. Zue Sicherung der Republik. Röln, 8. Sept. Das Bezirkssekretariat des A. D. G. B. für Rheinland und Westjalen in Verbindung mit dem Bezirkskartell der Asa hat eine Eingabe an die Oberprästdenten und Landeohauptleute, sowie an die Rogierungspräsidenten in den beiden Provinzen gerichtet. In der Eingabe wird gesagt, daß die Provinz= und Bezirkobehörden in gleicher Weise wie die Reichoregierung energische Maßnahmen zur Sicherung der Republik zu ergreifen haben, wenn die Erregung im demokratisch gesinnten Teil der Bevölkerung einigermaßen zur Ruhe kommen soll. Es wird der Vorschlag gemacht, daß eine Konferenz der Oberpräsidenten mit den Landeshauptleuten und den Regierungspräsidenten unter Hinzuziehung von Gewerkschaftsvertretern zur Besprechung der in Frage kommenden Maßnahmen einberufen werden möge. Beratung von Wohnungsfragen. Berlin 8. Sept. Der vom Wohnungsausschuß des Reichstages zur Begutachtung der Vors hläge über die künftige Organisation des Mietwohrungswesens und Beschaffung der Mittel zum Wohnungsbau eingesetzte, aus Reichstagsmitgliedern und Sachverständigen bestehende Unterausschuß hat seine Arbeiten vorläufig beendet. Die Mehrheit beschloß dem Ausschuß zu empfehlen, daß der Vorschlag des Stadtrats Hofmann=Letpzig über die Begründung von Wohnungsgenossenschaften zur Veowaltung der vorhandenen Wohnungen des gewerbemäßigen Hausbesitzes näher geprüft werden soll. Die Beratungen über die Oeganisationen der Baustofsbewirtschaftung sollen demnächst fortgesetzt werden. Zur Aufbringung der Mittel für die weitere Firanzierung der Bautätigkeit soll dem Ausschuß eine Erhöhung der Wohnungsabgabe unter der Voraussetzung vorgeschlagen werden, daß gieichzeitig geprü,t wird, inwiewelt auch aus der Baustofsproduktion Mittel für diesen Zweck flüssig gemacht werden können. Aueschreitungen der Kommunisten. WIB. Braunschweig 8. Sept. Zu Ausschreitungen dam es am Donnerstag abend aus Anlaß einer vom Stahlhetm einberufenen Monatsversammlung. Kommunistische Elemente unter Führung der kommunistischen Landtagsabgeordneten stürmten des Standquartier des Stahlhelme und durchsuchten die Räume. Verschiedene Personen wurden schwee mißhandelt und verletzt. Einen ehomaligen Leutnant wollte man in die Oder wersen; es wurde auch geschossen. Der Poltzei gelang es schließlich die Menge auselnander zu treiben. Zusammenbruch dreier Sportkonzerne in Dreoden. Dreoden 8. Sept. In Dresden sind wieder drei sogenannte Sportkonzerne zusammengebrochen. Die Dreodener Sportbank sollte heute früh mehrere Millionen auszahlen, hatte aber keinerlei Mittel in der Kasse; ebenso ging es bei der Kapitalverwertungsgesellschaft, in die dieher im ganzen 50# Millionen Mark eingezahlt worden sind. Heute früh sollten 15 Millionen Mark ausgezahlt werden, es mar jedoch ebenfalls kein Geld vorhanden. Endlich ist ein sogenannter Bankgeschäft Bergmann zusammengebrochen. Die Inhaber aller drei Unternehmen sind flüchtig. Empire-Demos die beliebten Marken der Zigarettenfabrik Berkowicz& Co. Köln. Eine aber Reugereie vien dase ich nur alererst: Qualltäten mit denkbar geringstem Nutzen verkaufe. 33 Neckenheimerstr. 33. C Schallbegnn. Knaben-Anzüge besonders preiswert u. doch aus guten Stoften. : In allen Größen: herabgesetzte Sachen. S n W 3 p s! Spezialgeschäft 1. Ranges 53 Wenzelgasse 53. Gladbach mitgeteilt wurde, vom Justizminister das Einverständnis dazu erklärt worden, daß die Preise sein sollen, welche die Börse zu Köln jestsetzt. Eo wird darum auch von jetzt ab jeden Freitag bei Feststellung der Preise bei der Kölner Börse ein Mitglied der Landwirtschaftskammer mit tätig sein. Der Wasserstand des Rheines geht in den letzten Tagen wieder zurück. Die Verkehrsverhältnisse für die Schiffahri haben eine weseniliche Besserung nicht erfahren und die Meldungen der oberrheinischen Pegelstellen lassen auch für die nächste Zeit wenig Aussicht auf eine günstige Aenderung zu. Der Schleppverkehr war bis in die letzten Taze durchweg lebhaft, vor allem sind es Kohlen und Brikette, die in langen Schleppzügen rheinauswärts verfrachtet werden. Mültärische Unterstützung Oesterreich# dnich Rumänien? T. U. Wien, 9. Sept. Der rumänische Handelsminister, der zum Abschluß eines Handelsvertrages hier weilt, hat Oesterreich den Vorschlag gemacht, der Kleinen Entente beizutreten. Er betonte die freundschaftlichen Gefühle Rumäniens gegen Oesterreich und verurteilte die Haltung Ungarns. Rumänien wäre bereit, Oesterreich eventl. eine militärische Unterstützung zu gewähren. Furch bar gestraft. Aus dem Elsaß 7. Sept. Eine schreckliche Explosion ereignete sich bei Egingen. Vier Knaben im Alter von 13 bis 14 Jahren waren mit Kühen auf der Weide. Außerhalb des Ortes zündeten sie ein Feuer an und zu ihrem Zeitvertreib spielten sie mit einem Sprengkörper, der plötzlich explodierte. Die vier Jungen wurden sofort getötet. Kirchliches. Kardinal und Erzbischof Dr. Karl Josef Schulte vollendet am kommenden Mittwoch sein fünfzigster Lebensjahr. Seit dem 25. März 1920 verwaltet er unsere Erzdiözese, nachdem er vorher schon zehn Jahre lang die Mitra der heimatlichen Diözese Paderborn getragen hatte. Im März d. J. erfolgte die Aufnahme unseres Erzbischofs in das hl. Kollegium der Kardinäle durch Papst Benedikt XV. — Möge Gott der Herr unseren Oberhirten segnen und ihn uns noch viele lange Jahre erhalten, so daß er gleich dem Nestor der deutschen Bischöse, dem hochw. Herrn Bischof Dr. Korum von Trier, dereinst sein 25jähriges und 40jähriges Bischofsjubiläum im Kreise seiner Erzdiözesanen feiern kann. Kath. Beamten=Verein. Sonntag den 11. Sept. vorm. 8 Uhr gemeinschaftl. hl. Kommunion in der Marienkirche. Nachm..30 Uhr Versammlung im Gasthof Növer, Wilhelmstr. 22 mit folgender Tagesordnung: 1. Besprechung des Winterprogramms, 2. Erweiterung des Bildungsausschusses, 3. Verschiedenes. Die Vorstandsmitglieder wollen sich eine halbe Stunde früher zur Vorbesprechung einfinden. Um zahlreichen Besuch wird gebeten. Einen Kursus der Krankenpflege hat für diesen Monat die Krankenpflegeschule des St. FranziskusHospitals vorgesehen. Kursusleiter ist San.=Rat Dr. Hagemann. Näheres ist zu ersehen aus dem Inseratenteil der Nr. 246 vom 6. d. M. Prüfung. Im hiesigen Säuglingsheim Krausfeld, Chefarzt Dr. Begen, unterzogen sich gestern 17 Kandidatinnen der staatl. Prüsung als Säuglingspflegerinnen. Alle bestanden die Prüfung, darunter 14 mit Sehr gut. D. H. V. Ein Westmärkertag findet am 10. und 11. Sept. auf der Insel Grafenwerth statt. Am Samstag ist nachmittags Versammlung und abends Verbandsgründungs=Gedenkfeier. Sonntag vormittag veranstalten die Teilnehmer eine Kundgebung der Westmark=Gemeinde, bei der Verbandsvorsteher Bechly=Hamburg über das Thema: Was bedeutet der D. H. V. für Stand und Volk sprechen wird. Mit der Tagung ist ein Jugendtag und Gautrefsen verbunden. Der Sonntag nachmittag gilt der geselligen Unterhaltung. Der Zutritt zu dem Saalfest am Abend ist nur gegen Eintrittsgeld gestattet. Aus der Umgegend. Steuerbefreiung für Führerhunde von Kriegs= und Friedensblinden. Der Reichsarbeitsminister hat angeregt, nach dem Muster einiger Länder im Interesse der Kriegsund Friedensblinden auf die Kreise und Gemeinden dahin einzuwirken, daß sie in ihre Hundestenerordnungen eine Befreiungsvorschrift für Führerhunde von Kriegs= und Friedensblinden aufnehmen. In einer Reihe von Ländern, so in Mecklenburg=Schwerin und Hamburg ist bereits eine derartige Steuerfreiheit für alle Hundehalter, welche körperlicher Gebrechen wegen oder aus ähnlichen Gründen Hunde zu ihrer Sicherhett nicht entbehren können. zesetzlich vorgesehen. Es ist zu hoffen, daß die Gemeinden dieser Anregung, die auch einem von Blinden geäußerten Wunsche entspricht, nachkommen werden. wanderung nach dem Adolfsplatz. Bei der Fülle der gedotenen Belustigungen und Ueberraschungen ist dies aber auch nicht zu verwundern. Die einen in den Gesallen an der Figur 8 Bahn, andere an den verschiedenen Karnssellfahrten oder Schiffsschauteln andere in den Preisschießbuden, der eine versucht ein Glück in den Verlosungsbuden, deren eine ganze Reihe Aufstellung gesunden hat, ein anderer bewundert die Naturwunder, viele versuchen im Hippodrom ihre Reitkunst, viele auch auf der rollenden Scheibe ihre Standfestigkeit. Die Leitung hat für überreiche Abwechslung bestens gesorgt. Heute nachmittag haben die Waisenkinder der Stadt Vonn sowie alle Kinder unserer Kriegsbeschädigten freien Eintritt in den Volkspark und freien Zuteitt zu alben Fahr= und Schargeschäften. Doch damit noch nicht genug: beim Verlassen des Parles erhält jedes Kind ein Geschenk mit auf den Heimweg.— Für Sonntag und Montag sind zwei Volkstage mit ermäßigtem Eintrikt in Aussicht genommen. Straskammer. Der Pfarrer a. D. Fritz Bormann, früher in Vonn, jetzt in Berlin, hatte sich am Donnerstag wegen Aufreizung zum Widerstand gegen die Staatsgewalt zu verantworten. Im Mai d. J. war er vom Bonner Schöffengericht deshalb zu 500 Mark Geldstrafe verurteilt worden. Er hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt und begründete diese damit, daß er in der Mertener Versammlung im Sommer v. J. nicht zur Verweigerung der Getreideabgabe ausgefordert habe, sondern nur gegen die ungerechten Urteile des Wuchergerichtes in Köln wegen der Obstpreise protestiert habe. Das Gericht kam auf Grund der Zeugenaussage zu der gleichen Auffassung wie das Schössengericht und verwarf die von Bormann eingelegte Berufung kostenfällig. Königswinter: Der Evangelische Oberkirchenrat hat die Wahl des Herrn Pfarrer Neutrop von hier zum Superintendenten der Kreissynode Bonn bestätigt. Die feierliche Einführung durch den Herrn Generalsuperintendenten findet am 20. Sept. statt. Siegburg: Zugunglück. Der von Betzdorf nach Köln fahrende Eilzug stieß heute morgen in Au infolge Ueberjahrens der Haltesignale auf leerstehende Wagen. Der Materialschaden ist groß. Personen sind nicht zu Schaden gekommen. Euskirchen: Kraftwagenverbindung EuskirchenKirchhelm. Die Oberpostdirektion wird ab 10. 9. 9. J. zwischen Euskirchen=Flamersheim Schweinheim=Kirchheim Kraftragen=Personenposten einrichten. Der Fahrpreis deträgt 60 J pro Kilom. Der Verkehr, der vorläufig nur an Sonn= und Feiertagen stattfindet, regelt sich ab Euskirchen: .30,.30,.20,.35,.35 und ab Kirchheim:.25, .20, 11.35,.20,.16. Bonner Nachrichten. Aenderung an den Wuchergerichten. Mit Bezug auf die Handhadung des Wacherparagraphen ist jetzt eine wichtige Aenderung getrossen worden. Während bisher jeder bestraft wurde, der Waren über den von der Lebensmittelkommission festgesetzten Preis verkauft hatte, ist jetzt, wie in einer Bauernvereinssitzung in.= Kunst und Wissen. Die Interalliierte Rheinlandkommission hat durch eine neue Verordnung vom 1. September 1921 ihre bisherigen Bestimmungen der Verordnung 3 über die Einreise in das besetzte Gediet ergänzt. Bisher lautete die Bestimmung dahin, daß Angehörige anderer als an der Besetzung teilnehmender Nationen und deutsche Staatsangehörige, die aus einem anderen Lande als Deutschland stammen, zur Einreise in das besetzte Gebict eines von ihren heimischen Behörden ausgestellten Passer bedürfen. Diese Vorschrift ist nunmehr dahin ergänzt worden, daß der von der heimischen Behörde ausgestellte Paß den Erfordernissen der deutschen Paßgesetze zu entsprechen hat.— Die Interalliierte Rheinlandkommission hat den Vertrieb der anonym erschienenen Flugschrift„Oeffentliche Erklärung der jetzigen Raub= und Blutregierungen zu Paris, London und Brüssel" im bejetzten rheinischen Gediete verboten. Beginn der geographisch heimatkundlichen Studienfahrt. Am nächsten Montag beginnt die.f Anregung des Universitätskuratoriums unter der Leitung des Geh. Reg.=Rats Prof. Dr. Philippson geplante geographisch=heimatkundliche Studiensah.t durch die Umgebung von Bonn. Die Anmeldungen zu dieser Veranstaltung sind so zahlreich eingelausen. daß leider kaum die Hälfte der Angemeldeten zugelassen werden konnte. Es ist dies um so erstaunlicher, als ähnliche Veranstaltungen in anderen Landeskeilen aus Mangel an Teilnehmern nicht zustande gekommen sind. An der Bonner Studienfahrt nehmen akademisch und seminaristisch vorgebildete Lehrer aus allen preußischen Provinzen teil. Die Riesen=Wanderschau auf dem Adolfplatz erfreut sich fortgesetzt der größten Beliebtheit der Bonner Bevölkerung. In den Nachmittags= und Abendstunden gibt es täglich eine wahre Völker□ Neues Operettentheater. Die Tanzgräsin. Operette und Leben. Ein merkwürdig Verhältnis. Was das Leben verspricht, das hält die Operette. Die Bettelliese bekommt ihren Prinzen. Arm kommt zu reich, schön zu schön, und jung zu jung. Ganz genau so, wie es nicht im Leben ist. Die Operette wirkt wie Opium. Drei Stunden Rausch. Dann das dunkle Grau wieder. Die Menschheit liebt den Betrug. Wenn er so angenehm vorgesetzt wird wie in der Tanzgräfin des Bonner Operettentheaters, läßt man sich gern betrügen. Wir müssen bekennen, daß es eine der besten Vorführungen ist, die wir hier zu schauen bekamen. Die Dekorationen im zweiten Akt waren sehr stilvoll. In den etwas klein und leer geratenen Raum des ersten Aktes hütte vielleicht noch irgendein bohsmeartiger Gegenstand gepaßt. Die Stileinheit war vielfach sogar in den Kostümen gewahrt. Die szenische Geschlossenheit gab dem heiter sprudelnden Werkchen den stärksten Zusammenhalt. Was an Zweifelhaftem im Libretto steckte, hat die Regie Dir. Steffters gestrichen. Das vornehm intime Milien blieb immer gewahrt. Die Musik von Nobert Stolz gibt keine Offenbarung. Sie hat aber angenehme Leichtigkeit und in dem „Mädelchen von Montmartre“ sogar einen Zug ins Adelige. Wenn auch Puccini's süßliche Sentimentalität dabei etwas angepumpt worden ist. Die Partitur besitzt die saubere Klarheit eines Oskar Strauß. Willi Bunten präsidierte am Dirigentenpult sehr gewandt. Dir. Steffter nutzte auch das Letzte und Beste in seinen sehr hervorragenden Kräften aus. Walter Friebel als Komiker ist kein Tünnes. Sein Spiel ist von köstlichem, vornehmem Humor. Erwin Frieser, der neue Tenor, wird zum Stoßseufzer junger und älterer Mädchen. Der Ton ist im Forte nicht ganz fest. In der Mezza voce liegt angenehmer Wohlklang. Das Spiel ist flott und gewandt. Cilli Schönberger überzeugte auch einmal schauspielerisch. Vielleicht denkt sie daran, daß Leidenschaft nicht immer Heftigkeit zu sein braucht. Ueber Heinz Schien kann man nichts sagen. Man muß hingehen und ihm zujubeln. Als Gegenstück hat ihm bisher die Herri Janowitz noch gefehlt. Nun ist sie da und bringt selbst den Griesgram in=Bewegung. Ihr Tanz ist von geradezu klassischer Schönbeit.— Wenn die Direktion so weiter arbeitet, muß es immer ein volles Haus geben. H. A. ballspiel. Die 2. und 3. Mannschaft vom„Tondor" errang den 2. und 3. Preis.„Condor" Bonn hat durch diesen Sieg erneut bewiesen, daß seine Mannschaften über gute Spielerkräfte verjügen und „Condor“ wird seinen Meistertitel bei den bevorstehenden Meisterschaftekämpfen zu behaupten wissen. Großer Straßenpreis vom Rhein. Nach den nunmehr abgeschlossenen umjangreichen Vorarbeiten zu urteilen, verspricht die morzige unter der Kontrolle des Bundes Deutscher Radjahrer stehende Zuverlässigkeits=Fernfahrt um den Grohen Straßenpreis vom Rhein ein sportliches Ereignio für Deutschland zu werden. 35 der besten deutschen Berufs=Straßenfahrer, sowie der bekannte Wiener Duschinsky haben ihre Meldungen für die über 309.2 Km. führende Strecke von Krefeld nach Koblenz und zurück abgegeben. Die Herrenfahrerklasse sieht 75 Teilnehmer aus allen Gauen Deutschlands vor, die ebenfalls ihre besten und erfolgreichsten Mitglieder in dem schweren Wettkampf entsenden. Hier starten als Favoriten die vorjährigen Sieger des Großen Straßenpreises vom Rhein, Sachs und Zeißner=Schweinfurt, die mit ihren gleichfalls gefürchteten und erfolgreichen Klubkameraden Pfister, Schneidawind und Lorenz aus dem Bayernlande erscheinen. Aus dem übrigen Reiche seien besonders Brenne=Leipzig, ZeehHamburg, Köhler=Zella, Mehlis, Knappke und Hohe=Frankfurt genannt. Der Rheinische Sau schickt seine besten Fahrer an den Start. Von ihnen verdienen Kinzen=Aacher, Niesen=Krefeld, der im vorigen Jahre als erster Rheinländer am Ziel eintraf, Mettels=.=Gladbach, Fuchs=Solingen Hermann Fischer=Köln und nicht zuletzt BowinkelmannBonn besondere Beachtung. Ueber die Durchfahrtszeiten im hiesigen Bezirk haben wir bereits berichtet. Auch das Prunk=Saalfest und die gleichzeitige Siegesseier am Abend im großen Saale der Krefelder Stadthalle erhalten durch die Teilnahme der besten deutschen Kunst= und Reigenfahrer ein erhöhtes, über Rheinlands Grenze hinausgehendes Interesse. Handel. Köln, 8. Sept. Wertpapierbörse. Das stark Anziehen der Kurse für ausländische Zahlungsmit tel bleibt auf den Wertpapiermarkt nicht ohne Ein fluß. Industriewerte sind nach wie vor stark ge fragt, was bei dem knappen Material immer wie der z. T. bedeutende Kurssteigerungen zur Folghat. Nur vereinzelte Werte haben Kurseinbuß aufzuweisen. Die Umsätze waren mieder bedeuten) zumal in Berlin die Börse geschlossen war. In Vordergrund standen Feiten u. Guilleaume, die 50 Punkte über der, gestrigen Notiz in bedeutende Mengen umgingen. Ferner wurden in Posten ge handel:: Basalt(+ 40), Bonner Bergwerk(+ 20) Dahlbusch(+), Rhein.=Westj. Sprengstoff(+ 45) Eschweil. Bergwerk(+ 12), Adler Brauerei(+12) Humboldt Maschinen(—10), Gasmotoren Deutz Köln=Rottweil, Stollwerk(—77). Außerdem wur den bezahlt: Gelsenkirchener Bergwerk, Lothring: Hütte, Dynamit, Rhein. Zucker, Rhein. Industrie Bieleseider Mech. Weberei und Viersener Spinne rei. Von Bankwerten wurde ein Posten Barmer Bankverein umgesetzt. Am Versicherungszmark: gingen um: Nachen Münchner, Vaterl. und Rheua nia, Aachener Rück, Colonia Rück, Kölner Hagel u neue Colonia Feuer. Am Markt für festverzinslich Werte fanden keine größere Umsätze statt. Wettervorhersage für den 10. Sept.: wolkig. sonst vorerst wenig Aenderung. Zeitweise — Lebensmittel. Lubensmittelversorgung der Stadt Vonn. Woche vom 12. bis 18. September. Kochmehl oder Brötchen: Auf Warenmarke Nr. 239 ¾ Pfund Kochmehl zum Preise von.85 oder 6 Brötchen mit einem Durchschnittsgewicht von 80 Gr. zu.25 Mark. Zucker: Auf Zuckerkarte Nr. 24 250 Gramm zu .20 Mark. Gegen Sänglingskarte Nr. 24: 200 Gramm Zucker zu 1,75 Mark. Malzextrakt kann in beliebiger Menge in den Apotheken und Drogerien gekauft werden. Sport. — □ 39. philharmonisches Konzert. Die Musik Mozart's besitzt auch heute noch eine köstliche Spannkraft. Ihre Ausdeutung bedarf allerdings eines Instrumentes, das feinnervig, zierlich, spinettartig klar, alle diese charmanten, reizenden Rokoko=Gedanken herausholt. Wie deim Solisten eine besondere Eignung zum Mozartspieler nötig ist, so auch beim orchestralen Klangapparat. Zu wenig ist unser Orchester auf diese aller. seinste Mozart=Präzision eingestellt, als daß es gleich beim ersten größeren Versuch allen Anforderungen genügen könnte. So schien mir, daß das Spiel zwischen Forte und Piano etwas zu stark unterstrichen war. Gibt eo dazwischen keine mittelmäßigen Temperaturen mehr? And im Andante der Serenade. Wäre da ein Ssorzato nicht etwas leichter zu nehmen? Die Symphonie wies in einem erhöhteren Maße die edenmäßigen Züge Mozarts auf. Im Andante=Satz gelang die Abtönung ausgezeichnet. Bis auf einige zu scharf derausgepreßzte Oboentöne. Die klangen überforziert. Dem Ton selbst sehlte die gleichmäßige Schwingung. Dagegen zeigten die Hörner eine angenehme Weichheit. Emil Nikolaus von Rezuicek präsentierte seine Ouvertüre zur Oper„Donna Diana“, Leo Weiner eine Fasching=Humoreske. Eine Controverse zwischen Fagott und Oboe war zu ulkig. Ein Maler neben mir sah darin komische Bilder. Im Brummen des Fagotts wollte er den Mann, im leifenden Diskant der Oboe die Frau erkennen. Natürlich Ehe=Disput. Zertrümmern des Küchenvorzellans. Närrische Leute, diese Maler. Die ewig jungen und„lustigen Weiber von Windsor". sangen ihre Jubellieder. Das Haus war gut besacht. Einige Konzertfreunde baten mich, der Konzertleitung für die in betzder Zeit ausgelucht nehmen Programme besonderen Dank auszusprechen. Was hiermit pflichtschuldigst geschehen ist. 5. A. Städtisches Orchester. An Dantes 600jährigen Todestaze (Mittwoch, 14. d..) findet zum Gedächtnis des Dichters ein Symphonie=Konzert in der Beethooenhalle statt. Im ersten Teile des Konzerts haben zwei alte italientsche Meister das Wort:=#nardo Leo, einer der hervorragendsten Vertreter der neapolitanischen Schule, geboren 1091, mit seiner Sinsonie zum Oratorium„Sant Elena al Calvaria“, und Arcangelo Corelli, der typische Repräsentant der klassischen italienischen Violinmusik, geboren 1653, mit seinem Concerto grosso Nr. 8. Den zweiten Teil des Konzertes bildet Franz Liszt's Symphonie zu Dantes Divina Commedia, in der neben dem verstärkten städtischen Orchester die Damen und Knaben des Münsterchores, sowie Herr Musikdirektor Veith am Harmonium mitwirken. Das Werk zerfällt in zwei Abteilungen: Inferno und Purgatorio. Wie in den meisten seiner Programmkompositionen beschränkt sich Lißzt darauf, hervorragende Momente der Dichtung musikalisch zu iUnstrieren. Hölle und Fegefeuer werden mit allen Mitteln der modernen Musik geschildert. Der zweite Teil, eine groß angelegte Idolle, führt uns gleichsam zu himmlischen Höhen. Sanfte Melodien, rellgiöse Weisen, ein Fugensatz und dann am Schluß das von Frauen= und Knabenstimmen gefungene Magrifikat. Richard Wagner, dem das Werk gewidmet ist, nennt die DauteSymphonie eine ebenso geniale als meisterliche Schöpfung und äußert sich in einer seiner letzten Schriften,„Das Publikum in Zeit und Raum“, auf das„freche Mißwollen der deutschen Musikwelt für Liszt's Austreten als schaffender Tonsetzer" hinweisend, wie solgt:„Nachdem ich kurz zuvor mit der Großer Wanderpreis vom Rhein. Die westdeutsche Meistermannschaft der D. R.., der Radklub„Condor“ Vonn, errang am Sonntag unter Konkurrenz von 16 Mannschaften den„Groden Wanderpreis vom Rhein“ im Zweier=Rad= spielen eine Klasse tiefer. Vonner Fußballverein: Kölner Klub f. Rasenspiele. Am Sonntag nachmittag 4 Uhr spielt der Bonner Fußballverein gegen Kölner Klub für Rasenspiele. Es ist das 2. Gauligaspiel und für Bonn wohl das schwerste der ganzen Saison. Wirken doch für Köln u. a. Göbler, Haas, Kochaneck, Muntz, Bölije Peter und Bosch mit, die in diesem Sommer von einem erstklassigen süddeutschen Lehrer trainiert, eine seltene Spielstärke erreicht haben und von Kennern jetzt schon mit dem Titel des rheinischen Hauligameisters bedacht werden. Ihr letztsonnsägliches Spiel gegen Rheydt ging trotz großer Ueberlegenheit der durch Ersatz geschwächten Kölner Mannschaft 1: 0 verloren, sodaß sie kommenden Sonntag alles daransetzen wird, die Scharte wieder auszuwetzen und sich die kostbaren Punkte zu holen. Daß Bonn natürlich die dieses Jahr einen seltenen, dafür aber umso erfreulicheren Ehrgeiz an den Tag legen das Seinige sun wird, um als Sieger den Platz zu verlassen, ist selbstverständlich. Schümmelfeder, Könen, Franken und nicht zuletzt der in guter Form spielende Rütt werden sorgen, daß der Tore gegen Bonn nicht zu viele werden. Steg=Rhein=Gau, 3. Bezirk. Die diesjährige Schlag= und Faustballspiele sind beendet und haben folgendes Ergebnis. 1. Schlagball: =Klasse. 1. Nordstern 18 Punkte, 2. Rheinland 16 Punkte. 3. Bonner Turn=Verein 12 Punkte. 4. T. u. Sp. V. Witterschlick 6 Punkte, 5. Allg. TurnVerein 4 Punkte, 6. Rasenspiele 0 Punkte. =Klasse 1. Nordstern 20 Punkte, 2. Vater Jahn 13 Punkte, 3. Allg. Turn=Verein 10 Punkte, 4. Turn=Verein Rheindorf 7 Punkte. 5. Germania B. W. 4 Punkte, 6. Bonner Fußb.=Verein 2 Punkte. =Klasse. 1. Germania Bonn=West 10 Punkte, 2. Rheinland 8 Punk“e. 3. Vater Jahn 6 Punkte, 4. Turn=Verein Godesberg 0 Punkte. Jugend. 1. Nordstern 24 Punkte, 2. Rheinland 18 Punkte, 3. Rheindorf 14 Punkte. 4. B. T. V. II. 14 Punkte 5. B. T. V. I. 8 Punkte. 6. Germania B. W. 6 Punkte, 7. A. T. V. 0 Punkte. 2. Faustball: Damen. 1. Allg. Turn=Verein U. 8 Punkte, 2. Allg. Turn=Verein II. 6 Punkte, 3. Rheinland 0 Punkte. =Klasse. 1. Allg. Turn=Verein 20 Punk'e, 2. Nordstern, 20 Punkte, 3. Germania B. W. 45 Punk'e, 4. Bonner Turn=Verein 15 Punkte, 5. Rheinland 13 Punkte. 6. Vater Jahn 5 Punkte, 7. Bonner Fußb.=Verein 0 Punkte. BKlasse. 1. Bonner Fußb.=Verein 16 Punkte, 2. Germania B. W. 12 Punkte. 3. Bonner TurnVerein 6 Punkte, 4. Allg. Turn=Verein 4 Punkte, 5. Rheinland 2 Punk“e. CKlasse. 1. Beueler Fußb.=Club 20 Punkte. 2. Allg. Turn=Verein 16 Punkte, 3. Fußb.=Klub Germ. 12 Punkte, 4. Godesberger Turn=Verein 8 Punk'e. 5. Ahrweiler Turn=Verein 4 Punkte, 6. Bonner Fußd.=Verein 0 Punkte. Alte Herrn. 1. Germanio B. W. Die ersten Sieger in jeder Klasse gehen zum Gau über und spielen um die Gaumeisterschaft. Termin wird noch bekannt gegeben. Ferner werden die ersten Mannschaften der B= und CKlasse mit der böchsten Punk zahl im nächsten Jahr in die höhere Klasse spielen, dagegen die letzten Mannschaften Sonderzüge zur Frankfurter Herbstmesse Angesichts des zu erwartenden besonders starken Eisenbahnverkehrs zur Frankfurter Herbstmesse sint auf Grund von zwischen dem Meßamt Frankfurt a. M. und der Eisenbahnverwaltung getroffenen Abmachungen alle Vorkehrungen getroffen, um die Bewältigungen des Verkehrs in bequemer Weise durchzuführen. Für Rheinland und Westfalen kommen die Verbindungen Hagen—Frankfurt a M. und Dortmund—Frankfurt a. M. in Bekracht für Württemberg und Baden die Züge von Stutt gart und Karlsruhe. Den schon an sich stark bekasteten Linien Altona—Hamburg—HannoverFrankfurt a. M. ist besondere Sorgfalt gewidme: worden, ebenso wie für den zu erwartenden starken Verkehr von Berlin, Magdeburg und Leipzig alle Vorkehrungen getroffen sind. Für die Zureise zur Franksurter Messe kommen vor allem die Tage vom 23., 24. September, für die Rückreise der 29. und 30. September sowie der 1. und 2. Oktober in Betracht. Hamburger Futtermittelmarkt. Hamburg 8. Sept. Die Preise sowohl für Reis suttermehl wie Oelkuchen blieben im wesentlichen unverändert. Durch den Kursrückgang der Mark wird die Rohware verteuert und ist deshalb mit Preiserhöhungen zu rechnen. Tendenz stetig. Reisfuttermehl, 24—28 Proz. Fett und Protein ab Hamburg per 50 Ko. 128—162 M. Reisfuttermehl, weißes, 156—162 J, Braureisgrieß 245 bis 255 JA. Erdnußkuchen und=Mehl, 53—58 Prozen: Fett und Protein, 192—204 A, Kokosnußkuchen und Mehl, 28—34 Prozent Fetr und Protein, 170 bis 182 M. Palmkernkuchen und=Mehl, 22—26 Prozen Fett und Protein, 161—173 A. Napskuchen und =Mehl, 38—44 Prozent Fett und Protein, 129 bie 141 M. Leinkuchen und=Mehl 109—211 K. * 1321. Obst und Gemüse. Boun=Kölner Marktbericht vom 8. Sept. (Die Zahlen von Köln stehen in Klammern.: Sechhaubeionreie. Stangenbohnen Pfd.—.20(.50—4,50) f. Wirsing Psd. 1,60(—.20) M. Kohlrabi Pfd. 3: (30—50) J. geide Möhren Pfd. 1(.80—): Kartoffeln, hiesige Pfd. 65—90(60—85) J, Ein machzwiebel Pid..20—.40(.70—.20) M. Zwie bel, holl. Pfd..10(.90—.10) JA, Ehärfel Pid .40—2(.50—.50) M, Kochäpfel Pfd..70—.30 (.70—.20) MA. Weißkohl Psd. 80—100(80—90) Rotkohl Psd. 30—90(90—100) J. Pfirsiche Psd. —5(.50—6) M. Pflaumen Psd.—.20(.50 bis 3) M. Tomaten Pfd..50(.80—.20) M, Blumen kohl—5,50 M. Einmachgurken 100 Stück 14—17 (12—22) M, Gurken Stück—3 M, Endivien Stück .80—1,50(.80—.40) MA. Kochdirnen Pfd..60 bis 1(.60—.20) A. Eßbirnen Psd..20—.30(1,80 bis.70) M, Karotten Pfd. 40—50(60—80) Eier 100 Stück 225 JA, Sellerie Stück—2„A Gebund—5 MA, Weintrauden Psd.—.20 M. Spina: Pid.—(.80—2) M, Rüdstiel Gebund 35 J, Breit lauch Stück 40—60 J, Gebund—3 M. Marktlage in Bonn: Zufuhr in Obst reichlich sonst unverändert; in Köln: Zufuhr reichlich, Preise haltend. Der Wert unserer Mark. Notlerung der Kölner Bärve. Es kosteten in Mk. Lektüre der göttlichen Komödie beschäftigt gewesen, und hierbei neuerdings alle die Schwierigkeiten der Beurteilung dieses Werkes erwogen hatte, trat jetzt jene Lilzt'sche Tondichtung mir wie der Schöpfungsakt eines erlösenden Genius entgegen, der Dautes unaussprechlich tiessinniges Wollen aus der Hölle seiner Vorstellungen durch das reinigende Feuer der musikalischen Idealität in das Paradies selbstgewisser Empfindung befreite. Dies ist die Secle des Daute'schen Gedichtes in reinster Verklärung. Solchen erlösenden Dienst konnte noch Michelangelo seinen grohen dichterischen Meister nicht erweilen; erst als durch Bach und Beethovon unsere Musik auch des Pinsels und Griffels des ungeheuren Florentiners sich zu bemächtigen angeleitet war, konnte die wahre Erlösung Dante's vollbracht werden.... wenngleich es der über Zeit und Raum weit hinausliegenden Natur des Liszt'schen Genlus bedurfte, ein ewiges Werk zu gewinnen.“ Dem Vonner Vildhauer Dr. Meuser wurde ehrenamtlich die Berotungsstelle für Kriegerehrungen der Rheinprovinz(Sitz Düsseldorf) für Bonn und die wettere Umgebung bis zur Mosel übertragen. B. K. S. Als erste Veranstaltung, welche die Bonner Künstler=Gemeinschaft in diesem Winter den Bonnern bietet, kann das große Konzert gelten, das Frau Elvira Schmuckler=Wolffberg am 4. Oktober im grohen Saale des Bürgervereins mit dem Städttschen Orchester gidt. Kapellmeister Taube=Godesberg wird dirigieren. Die Mitglieder der B. K. C. haben eine bedeutende Preisermäßigung. Meisterbieigenten=Konzerte in Köln. Eis die Kölner Konzerdtrektion sich entschloß, eine Anzahl greßen Orchesterkonzerte unter Leitung der hervorragendsten„Deutschen" Dirigenten zu veranstalten, ging sie von der richtigen Voraussetzung aus, daß es einer Großstadt wie Köln unter keinen Umständen vorenthalten bleiben dürse diejenigen Orchesterleiter in Ausübung ihrer Künstler= schaft zu sehen, von denen tagaus, tagein die inund ausländischen Zeitungen in langen Lobeshymnen berichten. Kein Wunder ist, daß die Ankündigung der Kölner Konzertdirektion von den weitesten Kreisen mit der lebhaftesten Befriedigung aufgenommen wurde, und die Nachfrage nach den im großen Saal des Gürzenichs stattfindenden Veranstaltungen bereits sehr stark ist. Als Dirigenten wurden gewonnen: Generalmusikdirektor Hans Pfitzner(München), Generalmusikdirektor Bruno Walter(München), Generalmusikdirektor Peter Naabe(Aachen). Oskar Fried(Berkin). Hermann Hans Wetler(Köln). Prof. Otto Lohse(Leipzig). Wildelm Furtwänaler(Berlin). Generalmusikdirektor Fritz Busch(Stuttgart), Generalmusikdirektor Max v. Schillines(Berlin), Gustav Brecher(Verlin), Generalmusikdirekt. Karl Panzner(Düsseldo-). Max Fiedler(Essen) und Paul Scheinpflug(Duisburg). Die mitwirkenden Solisten sind: Robert Hutt, Richard Tauber(Tenor). Cornelius Brousgeest(Bariton). Julius Gleß(Baß). Frau Charles Cabier(Alt), Pros. Lampe. Prof. Ansorge. Engen 5Albert(Klavier), Terese Sarata, Felix Berber, Prof. Karl Flesch(Geige), Ludwia Wüllner(Rezitation). Die ausführenden Orchester sind: die Städt. Orchester Aachen. Essen. Duisburg. Düsseldorf, das Tonkünstlerorchester Köln und das Blüthnerorchester Berlin. Die Abonnementsbedingungen für 12 Konzerte sind: Block B 300 Mark. Blocks A und C 200 Mark. Blocks D bis K 125 Mark. Vorbestellungen werden entgegengenommen von der Geschäftestelle der Kölner Konzertdirektion, Köln, Venloerstraße 23. der Gulden(Holland“ die Krone(Dänemark) dieKrene(Schweden) .Kreneabgest.(Wien) dis Krene(Prag) das Plund(England) der Dellar(Ameriks) 4. Frank(Frankreich) der Frann(Beigien) der Frank(Schweiz) Wasserstands=Nachrichten. Bonn, 9.., 8 Uhr morgens..78--.02 Maut. 8 9..18-.03 Bingen, 8. 9. Köln, 8.., Rhein, 6 Uhr morgens.....66—002 * Wasserwärme des Rheines...... 19 Grad SSanin-Konfekt Co eiie Sermträghelt kiamorrbaiden Keichptlücher Bad Neuenache: Dieses im herrlichen Ahrial ge legene Heilbad liegt in dem von Amerikanern besetzten Gebiet, ist aber besatzungsfrei. Zur Einreise genügt ein einfacher Personalausweis mit Lichtbild. Bad Neuenahr verdankt seinen Weltruf den hier en: springenden alkalischen Säuerlingen, den einzigen in dieser Art in ganz Deutschland, die ihre Heilkraft bei Magen= und Darmleiden, Zuckerkrankheit Leberlei den, Gallensteinen, Blasen= und Nierenleiden. Gicht und Nheumatismus bisher stets wirksam gezeigt ha ben. Denen aber, die nicht der Kur obliegen, bieten die wildromantische Eisel, das obere Ahrtal, das Siebengebirge und der nahe Rhein Gelegenheit zu vielen schönen Ausflügen. Jetzt, wo an den Hängen des Uhrtales die Traube Im Sonnengolde reift ist die rechte Zeit für einen Besuch dieser Gegend gekommen. Das prächtige große Kurhaus in Bad Neuenahr sowie die zahlreichen Hotels daselbst, unter denen Bonns Kronenhotel ein sehr beliebtes Haus ist, die ten alles auf, um den Gästen den Kurausenthalt an genahe zu gehelten. hotelRestaur uu dem Drachensels Separater Festsaal hotel Beigischer hof u. Vierstall Komödienstr.—27 Möln Komödienstr.—27 (seit 19. Mai wieder eröfinet) a Restauram Zurstenberg? Kom Deutscher Ring eind die bestgeführten Häuser der Westdeutschen Hotelsgesellschaft m. b. H.& Co. Aus Provinz und Reich. gestaltete. Die Versammlung wurde durch den Vorsitzenden der Pertei Kaufmann Lingeno eröffnet. Als Redner war Abg. Joos, München=Sladbach anwesend, der nach einem Nachruf für die Toten der Fraktion aus der letzten Zeit ein Bild des Lebens, Charakters und der Tätigkeit Erzbergers entwarf. Er schloß mit einem Ausblick auf die Aufgaben der Partei in der nächsten Zeit. An den Reichskanzler wurde ein Telegramm abgeschickt, das den Abscheu über die gransige Tat Ausdruck verUnterstützung Köln: Die Einlagen bei der Sparkasse Köln betragen zur Zeit 711 Millionen Mark, darunter 197 Millionen Mark Gtroeinlagen von 14000 Kunden. — die Krankenschwestern Columba, Engelberta, Hedwig und Vincenzia im Bürgerhospital begingen ihr goldenes Ordensjubiläum.— Der Streik in der Wäscheindustrie ist beigelegt.— Die Wucherkammer verurteilte einen Briketthändler aus Essen wegen Beirugs zu zwei Wochen Gefängnis und 3000 Mark Geldstrafe. Er hatte anstatt 100 Briketis den Kunden 95 gegeben. Köln: Das Erscheinen des Berichtes über den Bevölkerungspolitischen Kongreß in Köln wird sich infolge des Streiter der Kölner Buchdrucker um einige Wochen verzögern, sodaß die Herausgabe voraussichtlich erst Ende Oktober erfolgen kann. Nachen: Anläßlich der Ermordung Erzbergers hatte die Zentrumspartei der Stadt Aachen für gestern abend eine Versammlung einberufen, die sich zu einer Massenversammlung größeren Stils Gesina van Ingen. Originalroman von Anny v. Panhuys. 25(Nachdruck verboten.) Und dann erzählte er ihr aus seinem Leben. Ich bin von Natur ein windiger Bursche, Gesina, wie gewonnen, so zerronnen, meine Bilder brachten wohl seit langem viel Geld, aber dies Geld festzuhalten war tausendmal schwieriger, als es zu verdienen. Als deine Eltern starben, saß ich just am allevmeisten in der Patsche und ich konnte dich nicht in mein damals sehr wenig gemütliches Junggesellenheim bringen. Deine Tante machte mir außerdem klar, du gehörtest zu ihr und es sei Pflicht, dich für einen Beruf vorzubereiten, da du kein Geld besäßest. Ich sah das ein und ließ dich mit ihr gehen.“ Er blinzelte ihr zu, ein Zug von Behagen umspielte seine Lippen:„Seit einem Jahr aber reiße ich mich zusammen und mache keine Schulden mehr. Und ich gebe kein Geld mehr für unnützen Krempel fort. Vor einigen Monaten ward mir dann Gelegenheit, dieses Haus hier billig zu kaufen, ein Kollege von mir, der nach Norwegen übersiedelte, überließ es mir mit vollständiger Einrichtung zu einem Spottpreis und wenn du jetzt nicht heiraten würdest, böte ich dir nun, nach dem Tode deiner Tante, selbstverkändlich ein Heim unter meinem Dache an,“ schloß er. spricht gegen jede Hetze einerlei ob von rechts oder links. Düffeldors: Die in Aussicht genommene Loharegelung der städt. Arbeiter erfordert für die Stadt eine Mehrausgabe von 3546 886 Mark.— Einem Dienstmädchen, daß dem Gaoherd zu nahe kam, gerieten die Kleider in Brand. Das Mädchen starb an den erlittenen Verletzungen. Freies Brot ebenso billig wie Kartenbrot. Begisch=Gladbach: In der Stadtverordnetensitzung kam die Tatsache zur Sprache, daß freies Brot bester Qualität zu demselben Preis wie das Kartenbrot zu haben ist, obwohl es doch naturgemäß bedeutend teurer als das aus„billigem“, zwangsabgadepflichtigem Mehl hergestellte Brot sein müßte. Daraus wurde die berechtigte Forderung abgeleitet, daß nunmehr auch die Zwangsbewirtschaftung von Getreide schnellstens aufgehoben werden müsse. Essen: Die Verhandlungen über die von den Strahenbahnern geforderten Lohnerhöhungen, die zwischen den beteiligten Gewerkschaftsorganisationen und den Arbeitgeberverbänden für die Straßenbahnen im rheinisch=westfälischen Industriegebiet stattfanden, sind gescheitert. Der Reichs= und Staatskommissar in Dortmund ist wegen eines Schiedsspruches angerufen worden. EAn: In den Verhandlungen zwischen dem Zechenverband u. Vertretern der Angestelltenverbände wurde eine Erhöhung der Gehälter um 16 v. Köln Köln SALZRUMPCHEN Rechtsschule 24, am Dom u. Muscum Alt behanntes bürgerliches Haus Beliebte bürgerliche Küche Prima Biere und Weine Hotel im Hauso Jeden Abend gross. Künstler-Konzert Frann Jes. Hoch. Gefina nickte ihm zu. „Du bist gut, Onkel Bouwers, und all das andere verstehe ich nun.“— Gesina wurden die Glieder schwer, und so sehr sie sich auch zusammennahm, so mußte sie gleich nach Tisch doch gestehen, sie sei entsetzlich müde. Da klingelte Willem Vouwers und Frau Kuypers geleitete Gesina in ihr Zimmer. Sie erwachte erst, als ihr die Morgensonne ihre Strahlen durchs Fenster sandte. Verwundert hielt sie Umschau, denn sie mußte sich tatsächlich erst besinnen, wo sie sich befand. Sie öffnete ihren Kosser und entnahm ihm ein loses kila Kleid. Der viereckige Ausschnitt brachte ihre schneeige Haut, diese allerzarfeste Haut der Rothaarigen. zu vollster Geltung. Nachdem sie vollständig fertig angekleidet war, betrachtete sie sich flüchtig im Spiegel und eilte sich dann, zum Frühstück zu kommen, der gesunde Appetit ihrer achtzehn Jahre meldete sich stürmisch. Nach dem Frühstück bat Willem Bouwers Gesina mit in sein Zimmer zu kommen und dort erstattete er Bericht von den Vorbereitungen, die er für die Zeremonie der Heirat habe treffen müssen, und was dazu noch nötig war. Er selbst stand an der Stelle des Bräutigams und vertrat ihn, der nicht abkommen konnte, bei der Trauungsformalität. „Drollig, nicht wahr, Gesina, daß das beinahe sein wird. als ob du meine Frau wirst.“ In seinen Augen blitzte es auf, aber er zwang das leidenschaftliche Wort, das sich ihm auf die Lippen drängte, zurück in das für Schönheit so leicht empfängliche Herz. Er war Gesinas Vormund und somit eine Art von Vater für sie. „In zehn Tagen wirst du Cornelius van Coopers Frau und drei Tage sräter sticht der Dampfer in See, mit dem du in die neue Heimat fährst", erklärte er. Gefina dachte erschreckt, also in zwei Wochen besand sie sich schon weit draußen auf dem Meer. Wie weit, weit hinter ihr lag dann Deutschland! Haus Elmhorsts herrisches Jungengesicht erstand vor ihr und verschwand wieder. H. eine Echöhung des Kindengeldes um 50 2. H. u. zuberdem eine Erhöhung deo Wohnungsgeldzuschof##s vom 1. September an zugebilligt. Koblenz: Flußpiraten. In der Gegend von Koblenz ist es in der letzten Zeit wiederholt vorgekommen, daß nachts eine Räuberbande mit geschwärzten Gesichtern die Besatzung der im Strome liegenden Schiffe übersallen und sie unter Bedrohung mit Waffen zur Herausgabe ihrer Barmittel zwingen. In einem Falle ist es vorgekommen, daß die Nänder dem Schiffsführer auch den Ehrring vom Finger zogen. Der Ring trägt die Inschrift:„E. Kienzer 1890.“ Vom Westerwald: Ein namhafter Betrag! Der Neuwieder Zeitung wird geschrieben: In einem Westerwaldorte ist Bürgermeistereisitzung. Nachdem der Etat, der besonders viel Kopfzerbrechen machte, angenommen worden ist, bringt der Vorsitende noch einige Kleinigkeiten vor den demilligungsfreudigen„hohen Rat“; u. a. schlägt er vor, einen namhaften Betrag für die Säuglingsfürsorge festzusetzen. Da erhebt sich eines der Dorfoberhäupter und meint:„Nä, für die Faulenzer gewe mer nix". Wahrscheinlich hatte er statt Säuglingsfürsorge„Säuferfürsorge" verstanden. Erst als ihm erklärt wird, daß kleine Kinder noch nichts arbeiten könnten, da meint er:„Na, wann datt su es, dann schlan ech fir, 10 Mark zu bewilligen.“ Sein Vorschlag wird angenommen und die ganze Bürgermeisterei bewilligt 10 Mark für die Säuglingsfürsorge. Trier: Ein Eisenbahner wurde von zwei Straßenräubern überfallen und seiner Barschaft von 250 Mark berandt. Den Tätern ist man auf der Spur.— Wegen Wurstsälschung wurde ein Metzger und sein Sohn zu 1000 bezw. 500 Mark Geldstrafe verurteilt. Der Wurst war 38 Prozent Wasser zugesetzt worden.— Fabritbesitzer Löser, ein allgemein geachteter Mitbürger und großer Wohltäter starb im Alter von 66 Jahren. Sie atmete tief und bedrängt. Sonderbar, daß ihr die Zukunft so trübselig und grau erschien— sie sollte doch eine sehr, sehr reiche Frau werden und das Land der Polmen kennen lernen.— Am Nachmittag unternahm Willem Bouwers einen längeren Ausgang mit ihr und er quittierte mit stolzem Lächeln jeden bewundernden Blick, der Gesina galt. Dieser Cornelius van Cooper hatte wirklich ein unerhörtes Glück, auf so einfache Weise zu einer solchen Frau zu kommen. Daß sich das Mädchen in den paar Jahren seit dem Tod der Eltern so herrlich entwickeln würde, hätte er niemals gedacht. Gesina übertraf die Mutter schon heute an Schönheit. Das Junge, Unsertige in der Gestalt gab ihr noch einen ganz besonderen Reis statt ihr zu schaden. Es wurden liebe trauliche Tage, die Vormund und Mündel verlebten, und Bouwers war traurig, wenn er daran dachte, wie bald Gesina ihn nun verlassen mutte. Er hatte sich in der kurzen Zeit, die sie bei ihm im Hause weilte, vollständig in sie gewöhnt. Ihre stete Liebenswürdigkeit, die etwas Scheues an sich hatte, gefiel ihm besonders, und er schlug ihr noch in letzter Minute allen Ernstes vor. die Heirat aufzugeben, und fortan als seine Tochter bei ihm zu bloiben. Er wollte fleißig sein, sparen. damit sie niemals später in Sorgen käme. Gesina bat ihn, darauf nicht mehr zurückzukommen, sie habe Corneltus van Cooper ihr Wort gegeben und werde es halten. Da wandte sich der Maler und seine Lippen pretzten sich fest auseinander, ihm war zumute wie einem Geizhalz, der einen Schatz abgeben mußte in endere Hände. O, hätte er sich nur früher um Gesina gekümmert, vielleicht wäre manches anders gekommen. Er beschaute sich im Spiegel, er fand sich forsch und gut aussehend, ebenso gut wie Cornelius van Cooper auf der Photographie, die Gesina immer mit sich herumtrug. Trübselig kleidete er sich am Morgen des Trauungstages an, und fuhr mit Gestna nach dem Standesamt. Zwei dem Maler bekannte Herren, ein Moinz: Boggerarbeiten im Binger Loch. Wegen Vaggerarbeiten ist das Fahrwasser im Binger Loch bis auf weiteres von 3 Uhr 30 Minuten abends bis 5 Uhr morgens gesperrt. Das kinksseitige Fahrwasser ist benutzbar. Zischbes b. Mainz: Der Fabrikbesitzer Kuhlmiche aus Bochum hat während der Jagd im hiesigen Revier keinen 16jährigen Sohn aus Versehen erschofsen. Die Schrotladung drang dem Berunglückten in den Kopf, sodaß der Tod auf der Stelle eintrat. Kreuznach: Ein aus Rußland geflohener Nechtsanwalt hat sich mit seiner Familie in Kreuznach niedergelassen. Als Angehöriger der bürgerlichen Kreise und ehemaliger Mazor in der Armee des Zaren mußte er vor den Bolschewisten flüchten. Er nahm hier eine Stellung als Maurer bei 400 Mark Wochenlohn an, mußte sich aber eine neue Existenz suchen, da er den körperlichen Anstrengungen des Maurerberufes nicht gewachsen ist. Oberinerlheim: Blühende Apselbäume, eine Seltenheit für die jetzige Jahreszeit, kann man auf der Straße von Gau=Algesheim nach Ockenheim sehen. Jur neuen Sernsp echordnung. Die neue Fernsprechordnung sieht die Einrichtung einer neuen Art öffentlicher Sprechstellen vor, wie sie bereits bei der früheren bayerischen Telegraphen= verwaltung mit Erfolg in größerer Zahl betrieben worden sind. Es sind dies die gemeindlichen öffentlichen Sprechstellen. Sie werden ohne Prüfung des Bedürfnisses und ohne Erhebung der Einrichtungsgebühr und des einmaligen Fernsprechbeitrags auf Antrag der Gemeindevertretung errichtet, wenn sich die Gemeinde verpflichtet, unentgeltlich einen geeigneten Raum zur Verfügung zu stellen, die Sprechstelle unter Einziehung der bestimmungsmäßigen Gebühren ohne Zuschlag zu bedienen, Telegramme anzunehmen, und weiterzugeben. Telegramme an Ortseinwohner aufzunehmen und zuzustellen. PersoJessaurant Jos.Comp, Röln Neumasht 15 Jemnsprechm R 801 Schkriftsteller und ein Bildhauer, denen er schon letzthin sein Mündel vorgestellt, sanden sich als Zeugen ein. So ward Gefina van Ingen die Gattin Cornelius van Coopers. Die Herren erstatteten ihren Glückwunsch und Gesing lächelte fast erschreckt, als sie da bei das erste Mal„Frau“ genannt wurde. Willem Bonwers hatte ein reiches Mahl richten lassen, und als man heim kam, setzte man sich zu Tisch der Herr des Hauses, Gesina und die beiden Tranzeugen. Roter und weißer Wein stand bereit, und aus eisgesülltem Kübel lugten die Hälse mehrerer Sektflaschen. Willem Bouwers griff gleich nach dem Sekt. „Wir wollen damit anfangen, anderer Wein ist nicht gut geurg. denn Frau Venus hat heute Hochzeit gemacht. Frau Venus aus dem Hörselberg im Thüringer Lande, das muß gefeiert werden!" Er schenkte ein und mit feinem, leise nachhallenden Klingen stießen die Kelche aneinander. Auch Gesina muß'e lachen, und so ward es eine frohe Feier, es sah wenigstens so aus. Richtig froh aber waren bloß der Schriftsteller und der Bildhauer, denn Gesinas Denken irrte trotz aller Mühe, die sie sich gab, es zu verhindern, zu Hans Elmhorst. Immer wieder meinte sie ihn vor sich zu erblicken, wie er thr die weißen Rosen in den Zug reichte, und Willem Bouwers tat das Herz weh. weil ihn Gesina morgen verließ. Ehe sie kam, hatte er nichts vermißt, sein Haus war voll und reich genug für ihn gewesen, nun sie aber ging, ward es leer, so leer. Nach Tisch stahl sich Gesina von den Herren fort, in ihrem Zimmer auf dem Tisch lagen ein Brief und Telegramm, daneben stand ein prachtvoller Kord mit Rosen aller Arten. Ein beigefügtes Kärtchen verriet, daß der Spender Hermann Elmhorst war. Von seiner Frau war eine antike Spitzengarnitur eingetroffen, und Haus Elmhorst sandte ein Telegramm:„Der Fuchsin die herzlichsten Glückwünsche!“ — Gesina versank in Nachdenken. War das nun Spott? Es hörte sich fast so an. ecebunus An ein un elib dm A Kannover-Lindener Bier Münchener Löwen-Bier Züssener Arquell Ausgezeichnete Füche Vorzügl. Weine Weingrophandiung Aellereien: Ieumarkit 16. 23. 27. Drüderstr. 4 nen im Ort zu Gesprächen herbeizurusen, turze Nach. richten von auswärts an Ortseinwohner zu übermitteln, die tägliche Bekanntgabe der Zeit, ferner Kreistelegramme und die Wettervorhersage entgegenzunehmen, letztere auszuhängen und den Unfalbweldedienst zu besorgen. Die Gemeinde muß dabei eine Mindesteinnahme an Orts= und Ferngesprächsgebühren von 500 Mk. jährlich gewährleißen. Wird das Siebengebirge Naturschugzpart? Der Regierungspräßident hat die Gemeindevorstände und die größeren Grundbesitzer des Siebengebirges, namentlich die Besitzer von Waldungen, auf den heutigen 9. Sept., mittags 12 Uhr zu einer Konferenz auf den Drachensels eingeladen, in der darüber verhandelt werden soll, ob das Siebengebirge zum Naturschutzpark bestimmt wird. Ueberhaftig öffnete sie den Brief, er war von Cornelius van Cooper. Sie„überflog das Schreiben. „Dein Vormund soll in meinem Auftrag diesen Brief aufheben bis zu unserem Hochzeitstag, alse wenn du ihn liefest, bist du schon mein, du Geliedte, Schönste, und dein Fuß wird bald das Schiff besteigen, das dich zu mir bringt. Indien wartet auf dich, diese ganze Welt der Wunder wartet auf dich de Zauberin, die du bis übers Meer Kraft hattest wein Herz wieder aus starter Gleichgültigkeit zu heiß pulsierendem Leben zu erwecken. Wie ich auf dich warte, wie ich mich nach dir sehne. Leb##### und auf frohes Sehen, du meine Gesina, mein Wei" Gesina fuhr sich über die Augen und keise sagte sie vor sich hin: „Nun bin ich Cornelius van Coopers Weib.“ Am Abend schenkte ihr Willem Bouwers einen Ring in Form eines Ankers, der aus vielen kleinen Diamanten zusammengesetzt war. „Trag ihn zum Andenken an mich. esina, er gehörte einst meiner Mutter, er soll mein Hochzeitsgeschenk für dich sein.“ Und dann kam der Abschied. Bouwers aber war es schwer sie wieder zu verlieren. Urbans Weinsalon Köln, Hohestrasse 38 gegenüber Tietz. Vornehrner Aufenthal: Stellen-Gesuche (männlich) Junglehrer sucht Biüroarbeit oder sonstige Fatsn Beschäftigung — jührliche Angebote unter H 84241 an die Geschättsst.“ Ledensmittelbrauche! 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Feld D: Leichen von Kindern, beeroigt in der Zett vom Juli 1901 bis Ende Februar 1903. 4. Feld K: Leichen von Kindern, beerdigt in der Zeit von Anfang Februar 1903 bis Ende Dezember 1904. Die Elnebnung dieser Felder findet in nächster Zeil statt. Diejenigen Angehörigen, welche die Amlegung der Leichenüberreste in ein Privatgrab beablichtigen, haben diese Anträge spätestens bis zum 1. Oktober d. J. im Friedhossamt, Rathausgasse 26, Zimmer 7/8, anzubringen. Die auf diesen Gräbern befindlichen Denkmäler, Einfassungen gehen in das Eigentum der Stadt Bonn über, falls nicht die Berechtigten die Auslieferung innerhalb 3 Monaten vom 1. Oktober d. J. an gerechnet beantragen. Vonn, den 7. September 1921. Der Oberbürgermeister. ZandwirkschaftsSleve 2 Jahre, war 2 Jahre auf mitil. Gut tätig. wünsch Stellung cuf Gemüse= und Ob baugut, wo er zugl. Ein sicht in den Marit= u. Gemüsehandel gewinnen kann im liebsten Vorgevirge od Niederrhein Anirtt Nov 56. J. Anzebote erbittet B. Thospann, Antseld, Kr. Brilon, Westfalen. Das Jahrgedachtnie für den verstorbenen Herrn „„ Einden flndet am Samstag, den 10. September, nin 9 Uhr, in der Parrkirche zu BonnEndenich statt, wozu treundlichst eingeladen wird. Das Jahrgedachtnis für den Herrn Braves, souberes n. aachen von 14 bis 15 Jahren zu 2 indern gesucht Heimershein an der Ahr Ehlugerstraße 2, Schulgebäude. Faur Telten findet am Samstag, den 10. September, morgens um 9 Uhr in der Jlünsterkirche statt. Famille Joh. Teaten. Aelteres, braves Mädchen welches evtl. etwas kochen kann, für Hausarbeit in gute angenehme Stellung zum 1. Ottober gesucht. Aölustr. 117 ( Sta t Koten. Ihre Vermählung beehren sich ergebenst aranzeigen Josef Lohkampff Sophia Lohkampff geb. Piel Hersel Rheindorterstr. 10 10. 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Es muß als ein Ding der Unmöglichkeit bezeichnet werden, im Nahmen eines Presseberichts auch nur skizzenhaft ein Bild vom Inhalt dessen zu zeichnen, was in der Freitag endigenden religiös=wissenschaftlichen Woche geboten wird. Da dürfte sich wegen der Zeitgemäßheit der Probleme und der unleugbaren inhaltlichen Vollkommenheit ihrer Behandlung die Herausgabe der Vortragsreihe in Buchform empfehlen; ob nicht die Bereitschaft der Teilnehmer zur Abnahme die Kostendekkung schon einigermaßen sicherstellen könnte— vielleicht erwägenswert? Bei der Druckwut heutiger Zeit wird so vieles unbegreiflich Minderwertiges gedruckt, und diese Stoffe der religiösen Woche sollten nicht an erster Stelle Veröffentlichung verdienen? Mit solcher Frage, die sich wohl jedem Teilnehmer aufdrängte, ist schon ein Fingerzeig auf die ganz ausnehmende Bedeutung der Kurse dieser Woche gegeben, mochte es sich handeln um die neueren philos. Strömungen und die Grundlehren des kath. Glaubens(Priv.=Doz. Dr. Honecker) oder das Relative und Absolute im kulturellen Leben der Gegenwart(Stud.=Rat Dr. Schnippenkötter) oder den Wert von Kopf= und Handarbeit im Lichte der christlichen Gesellschaftslehre(Prof. G. Briefs)— oder den Geist der neuen Jugend(P. Nielen, C. ss..) oder die Annäherung und Versöhnung der Völker auf dem Boden der Liturgie(Baron von Cramer=Klett)— oder die Weltanschauung des hl. Augustinus(Prof. Simon), Dantes Frauenideal und unsere Zeit(Dr. Gerta Krabbel), den hl. Franz von Assisi und die Gegenwart (Priv.=Doz. Dr. von Hildebrand)— oder um wahre und sälsche Mystik(Priv.=Doz. Dr. Andres) und den Sinn der Kirche(Dr. Guardini). Kritische Geister geringschätzen gern alles, was nach einem sogen.„Stimmungsbild“ aussteht, in dem oft— wie bei manchem Literaturwerk der Einband— die Aufmachung, der„genial hüpfende“. Aphorismus und das stilistische Feuerwerk das Wesentliche, fast der Zweck der Uebung ist. Soll aber ein solches doch versucht werden, dann scheinen uns die Worte kaum stark genug und die Farben kaum leuchtend genug, um den ganzen, satten, reichen, eigenartigen Eindruck wiederzugeben, den jeder Teilnehmer und erst recht ein„unbelasteter“ Beobachter von diesem Bonner Erlebnis erhält und heimtragen wird. Gewiß,„belastet" waren bezw. sind die Teilnehmer übergenug, eingefangen in einen Reigen von Vorlesungen, der eben eine knappe Mittagspause und nicht mal die Abende freigibt, da auf diese dies großen„Aussprachen“ für die Freunde der Jugend, der Liturgie und der Mystik angesetzt worden sind. Daß die Last der Kurse aber von sehr vielen voll übernommen, von allen aber, soweit sie mittun, mit allem Eifer und unbeirrter Freudigkeit getragen, ja mit unverhohjenem Verlangen gesucht wird, das macht eine hervorstechende Eigenheit aus und bietet zugleich den besten Tatsachenbeweis dafür, wie richtig die Verbandsleitung erwogen und wie glücklich sie gegriffen hat: sie kam geistigen Bedürfnissen der Gegenwart mit Sicherheit entgegen und hat wahrlich nicht Steine statt Brot gegeben! Der neue große Hörsaal mit seinen Hunderten von Sitzplätzen ist stets so gefüllt, wie ihn seiten die Alma mater in den Arbeitsmonaten steht. Der Lehrstoff: auf höchster Stufe der Geistigkeit, es ist kein anderes Wort am Platze. Wie nachhaltig die Wirkung: das bezeugt das treue Ausharren bis zur letzten Kurostunde, die Sammlung und Hingegebenheit der Hörerschaft, der Nachhall in der Diskussion, auf den Wandelgängen, im gejelligen Kreise, deim gemeinsamen Mittagstisch im Collegium Albertinum, das die Mehrzahl der Gäste beherbergt, ja in manchen Gruppen auf den Promenaden unserer schönen Musenstadt. Und kein Zweisel: daß die entscheidende Aufgabe, das geistige Einbauen ino innere Denken und Wollen nicht verabsäumt wird! Es soll ja zum Apostolat der katholtschen Taten führen, zum kathollschen Menschen, der in Taten zeigt, wie seine Weltanschanung den Anspruch erfüllt, den rettenden Menschentyp zu schaffen, an dem wir genesen und durch uns vielleicht dann wieder die Menschheit sich zurückfinden könnte: dies Wort aus der Festrede des Regensburger Oberbrgüermeisters soll nicht vergessen sein! Die verschiedenen Sioffe anzuwagen und Werturteile zu fällen, sollte eigentlich nicht verlangt werden, es bleibt meistens wohl eine subjektwe Angelegenheit. Jedoch wäre es ein Unrecht gegenüber der Bonner Tagung, an diesem Punkte ganz mit Stillschweigen vorbeizugehen. Denn es gab ein wahrhaftes, großes„Erlebnis der Woche“— Romano Guardini! Wie der Sinn der Kieche" unter seiner Führung uns aufging, Kopf und Herz mit allen Gewalten geistig=seelischer Beeindruckung erfaßte! Hier standen wir in ehrlichem hinnehmendem Staunen und ließen Reichtum willigst in uns senken, von dem begnadeten Theologen mit dem südlichen Blute und der hinreißenden Formulierungskunst. Guardini bedeutet das ganz jähe, geniale Emporreißen einer kaum geborenen Disziplin der Theologie, der Sozialtheologie nämlich, fast zum Höhepunkt ihrer Entwicklung! In ihm geht Gedankenkeimgut, das gewiß schon bereitlag, auf. zur reisen Frucht, wie über Nacht ist mit einem Male jene wundersame Blüte aufgebrochen, vor der wir mit stillem Dank an die Vorsehung stehen. Er umriß in gedrängtester packendster Linienführung eine soziologisch=theologische Gedankenwelt, die sich aufbauen und gruppieren läßt um die Idee der Kirche als Wegweiserin zur wahren reifen Volksgemeinschaft. Muß noch betont werden, daß das bedeutet, gerade den eigensten heutigen Zeitbedürfnissen Labsal reichen und die Schwelle einer wiedervercheistlichten Neuzeit legen? Auf das wahre soziale Neuland weisen in seiner überzeugenden, allein zureichenden Echtheit und seinem bezwingendem Reiz zugleich, auf ein Neuland, das nichts gemein hat mit dem Traumland mit Illusionen abgespeister materialistisch erzogener Massen? Wir vermerken an dieser Stelle schon: viel Verwadntes nach Voraussetzung und Grundstruktur hat in diesem Gediete der Spekulation ein Denker wie M. Scheler. Und viele gedankliche Voranlagen stammen aus dem Guten und Besten der Gedankensamen, welche die Denker in und seit den Tazen der Romantik legten. Heute hat die Reifezeit eingesetzt und beginnt die Ernte. Wenn Guardinis Buch über den„Sinn der Kirche", in einigen Monaten, erschienen sein wird, dann haben wir eine Perle, die sich anreiht an die kostbarsten Gaben der religiösen und theologischen Spekulation von der Art etwa der Pfalmenerklärung eines Bellarmin, der„Gedanken" Pascals, der Symbolik Möhlers, der Mysterien Scheebens, Schellis Gott und Geist, Newmanns„Grammar" usw.— um nur Einiges vom Nachmittelalterlichen zu nennen. Es muß uns ein Gefühl der Ueberlegenheit erfüllen, wenn wir erfassen, wie die reichsten Gedankenquellen über wahre Menschenbestinmung im Katholiziomus geboten werden, in Lehre und Literatur der katholischen Kirche, vom Katholizismus geboten werden als dem gottgewollten Verwalter in Diensten dessen, der Worte des ewigen Lebens hat! Auf einzelne der Vortragsreihen der Woche kommen wir noch zurück desgleichen auf die drei bedeutsamen abendlichen„Aussprachen“ der Freunde der Jugend, der Liturgie und der Mystik. Es muß wiederholt werden, was wir in der Begrüßung vom Sinn der Tagung hielten: Den Kern der Tagung stellen die religiös=wissenschaftlichen Vortragsreihen, in denen für Hauptzebicte der menschlichen Kulturgestaltung die Probe gegeben wird auf die Tauglichkeit katholischer Weltanschauung. And der Nachweis, daß katholische Gedankenwelt einen überreichen Schatz an Leitbildern bietet für die Bewältigung der Kulturaufgaben auf allen Arbeitsseldern: in Rechts= und Staatsordnung. in Kunst, Wissenschaft, Bildung und Erziehung, und im Wirtschaftsloben. Richt Inseriovität— das kindliche Schreck= wort!—, sondern höchste Superiorität! Uno ziemt der Geist der Offenstoe! Und Katholizismus und Kirche ist uns die deutsche Wirtschaftskraft in einem Maße belasten, das es nicht mehr rechtfertigt, nach den bisherigen steuerlichen Methoden zu verfahren. Eine Mehrbelastung des Arbeitseinkommens kann nach der Willensmeinung der erdrückenden Mehrheit der Parlaments, wie der gesamten Oeffentlichkeit nicht mehr in Frage kommen. Die Einkommensteuer ersaßt fundiertes und unfundiertes Einkommen in gleicher Weise. Sie steigt bis zu 60 Prozent an. Als laufende Vermögensbelastungen konnten dislang die Grund= und Gebäudesteuern angesehen werden, deren Ausnutzung und Ertrag zur Zeit den Ländern u. Gemeinden überlassen ist, und die zum Teil bereits außerordentlich stark ausgebaut sind oder doch demnächst ausgebaut werden, für die Kapitalvermögen ferner die Kapitalertragssteuer, die in Höhe von 10 v. H. zugunsten des Reiches erhoben wird. Hierzu treten als Vermögenszuwachssteuern die lausende Besitzsteuer und die Kriegsabgabe von Vermögenszuwachs, sowie als reine Vermögenssteuer das Reichsnotopfer. Die Frage, inwieweit der Vermögenszuwachs, sei es einmal zur Ersassung der Nachkriegsgewinne, sei es lausend, im weiteren Umfang als bisher erfaßt werden kann, soll durch besonders vorgelegte Gesetze, ein Vermögenszuwachosteuergesetz, das dem früheren Besitzsteuergesetz entspricht, sowie ein Gesetz über die Abgabe von Vermögenszuwachs aus der Nachkriegszeit beantwortet werden. Die polltische Toleranz. Von J. Finke=Vonn. Christas triumphans! Nr. Die geplante ReichsvermögensSteuer. Nach der Meinung der Reichsregierung. In der Reihe der von unserem Berliner Steuersachmann ausgearbeiteten Aufsätze veröffentlichen wir heute nachstehende Ausführungen über die Reichsvermögenssteuer. Ei dürfte für weitere Kreise doch wohl von erhedlüchem Interesse sein, die Eründe kennen zu lernen, welche die Reichsregierung zum Vorschlag der jetzt so viel von sich reden machende Reichsvermögenesteuer veranlaßten. Bekanntlich stellt diese Steuer in ihrer jetzigen Gestalt einen Komprom.5 dar zwischen zwei scharf sich gegenüberstehenden Auffassungen, erstens, derjenigen vom Reichswirtschaftsminister Schmidt vertretenen, die auf einen Die materialistische Geschichtsausjassung. Von Dr. Max Fischerr, Frankfurt a. M. Unter materiakistischer Weltanschauung verstehen wit jene Deutung der Welt, die da lehrt, die Materie bilde das eigentliche Wesen alles Seins, alle Dinge jeien materieller Wesenheit oder sie feien nicht. Der philosophische Materialist glaubt, daß auch die Gefühle und Gedanken der Menschen uirtetieller Natur sind und matevieller Verursachung umterliegen; er leugnet, daß es außermaterielle oder übermaterielle Sphären gibt. Die waterialistische Geschichtsauffassung hingegen besteht gänzlich ruabhänzig von der Annahme oder Ablehnung der materialtstischen Weltanschonung. handelt überhaupt nur von der historischen ErSeiruzgeform der Dinge, nicht von ihrem wesenvesten Sein. Sie lehrt, daß geschichtliche Verändesich zunächst in der Sphäre des Materiellen, Des virtschaftlichen Lebens, auf Rocht und Stoat, ei Sitte und Sittlichkeit, auf Kunst und Wissenja selbst auf Philosorhie und Rekigion. Derbezeichnet die matertalistiche Geschichtsaufci die Wrischaft als den Unterbau den geecaichen Ledens, die anderen Ledensgebiete als # ihm in seiner Erscheinungsform abhängiEn Voerdau. Wenn ich unn aber sage, die Erinungsform des Rechtes, der Kunst oder der Reli319 seien in solcher Weise von dem materiellen jeden bedingt, so sage ich darüber durchaus nichts dus, was denn das Recht, die Kunst oder die Region ihrem Wesen nach ist. Auch wenn ich der Andaus Verches a. 2, Saer.. iceich 1924..—.—, wwua, April=Doppelhest unmittelbaren Zugriff des Reiches an den Sach=, wie überhaupt Vermögenswerten abzielte und zum zweiten derjenigen Auffassung, die es bei der einmaligen Vermögensabgade, wie sie durch das Reichsnotopfer fixiert war, belassen wollte. Die Reichsregierung hat die Pläne des Reichswirtschaftsministeriums unter Führung des Reichskanzlers von vornherein abgelehnt, hat sich dagegen, in dem Bestreben, dem Reiche so rasch als möglich Geld zu beschaffen, für eine dauernde, in regelmäßigen Zwischenräumen neu zu veranlagende Reichsvermögenssteuer unter Zugrundelegung nicht mehr des Ertrags= u. Gestehungswertes, sondern des gemeinen, also des Verkaufswertes entschieden. Bei dieser Stellungnahme geht die Reichsregierung davon aus, daß die dem Deutschen Reiche durch das Ultimatum auferlegten Verpflichtungen Der Grundstein für die Vermögensbesteuerung war gelegt in dem Reichsnotopfer. Dieses war aber als eine einmalige große Abgabe vom Vermögen gedacht. Der Opfergedanke ging davon aus, daß „der Besitz der äußersten Not des Reiches opfern“ sollte. Der Renten=Besitz hat zweifellos dieses Opfer aus seiner Vermögenssubstanz heraus leisten müssen. Dagegen ist das produktive Kapital, wie übrigens unverhohlen von allen in Betracht kommenden Seiten zugegeben wird, fast durchweg in der Lage gewesen, die Reichsnotopferabgabe aus dem laufenden Ertrag des Vermögens zu entnehmen, ohne also gezwungen gewesen zu sein, das Kapital selbst, also die Vermögenssubstanz anzugreifen. Zu dieser allerdings sehr wichtigen Frage macht nun die Reichsregierung in ihrer Begründung zur neuen Vermögenssteuer unter anderem folgendes geltend: „Die Geldnot des Reichs auf der einen, die Wir kungen der Noteninflation auf der anderen Seite haben dazu gedrängt, von der Verteilung des Reichsnotopfers auf 28 oder 45 Jahre abzugehen. Nach dem Gesetze vom 22. Dezember 1920 über die beschleunigte Veranlagung und Erhebung des Reichsnotopfers sind 10 v. H. des Vermögens, mindestens aber ein Drittel der Abgabe, mithin bei den größten Vermögen etwa 21.6 v. H. des Vermögens, in der Zeit vom 1. Mai 1921 bis zum 1. Mai 1922 zu entrichten. Der Teil des Notopfers, der über die hiernach zu entrichtenden Beträge hinausgeht, soll in Tilgungsrenten entrichtet werden, die vom 1. Oktober 1922 zu laufen beginnen. Arch in der Form, die das Notopfergesetz durch das Gesetz über die beschleunigte Erhebung erhalten hat. erscheint es indessen auf die Dauer nicht durchführbar, ohne schwere Schädigungen des einen, unbegründete Bevorzugungen des andern Teils der Wirtschaft zu bewirken. Der beschleunigt zu entrichtende Teil des Reichsnotopfers muß in die Reichskasse fließen; insoweit kann an eine Aenderung des Gesetzes nicht mehr gedacht werden. Im Aebrigen aber muß versucht werden, das Reichsnotopfer der fortschreitenden Entwertung der Mark und den Arn derungen der Wirtschaftsverhältnisse, denen es nach seiner Anlage nicht Rechnung tragen konnte, anzupassen. In erster Linie entbehrt das Festhalten an einem bestimmten Stichtag, der nicht nur über die Stererpflicht, sondern auch über den Vermögensstand und die Bewertung des Vermögens entscheitet. bei der gegenwärtigen Gestaltung der Wirtschaft die jeder Schwankung der Mark folgt, der sachlichen Berechtigung. Es kommt hinzu, daß die Ablösung des Reichsnstopfers, das auf der Grundlage einer besseren Mart errechnet worden ist, mit der schlechteren vorgenommen werden kann. Das Reichsnoiopfer läßt mithin gerade diejenigen in weitem Umseng unberührt, die im wahren Sinne des Wortes Rutz nießer der Geldentwertung geworden sind. Es stellt aber weiter deshalb eine unzulängliche Erfassung des tragfähigen Vermögens dar, weil die in ihm gegebenen Bewertungsvorschriften unter dem Grundsatz einer besonderen Schonung der Sachwerte stehen. Es genügt, daran zu erinnern, daß das Belziebsvermägen mit nur 80 v. H. seines Wertes der Grundbesitz nur mit dem Ertragswert, und war mit einem der Negel des§ 152 der Reichsabzaben ordnung gegenüber um ein Fünftel verminderten Ertragswert herangezogen worden ist. Bielsach wird darüber hinaus dem Gesetz entnoumen, daß die dauernd dem Betriebe gewidmeten Gegenstände mit dem Anschaffungs= oder Herstellungspreis eingestellt werden dürfen, und daß die Vergünstigungen, die im Ertragswert und in der Aussetzung des Betriebsvermögens mit nur vier Fünftel seines Wertes belegen sind, zusammentreffen können. Eine Bevorzugung der Sachwerte gegenüber dem reinen Kapitalvermägen erscheint unter den zegenwärtigen Verhältnissen nicht mehr vertretbar. Das Kapitalvermögen vermindert sich bei gleichbleibe ndem Rennbetrage wirtschaftlich mit der sinkenden Kraft der Mark. Dagegen bieiden Gewerbebetrieb und Grundbesitz im wesentlichen von der Geldentwertung verschont, sofern sie entweder als Träger einer Infolge der Ermordung Erzbergers hat der Venderzwist des deutschen Volkes erneut Triumphe geseiert; allmählich setzt aber eine Klärung der politischen Lage ein. Insbesondere haben Führer der Deutschen Volkspartei ihre Bereitwilligkeit betont, eine Politit des Giocks der Mitte, auf dem Boden der Verfassung mitzumachen und mit Zentrum, Demokraten und Mehrheitssozialisten eine parlamentarische Arbeitsgemeinschaft zu bilden. Wenn nicht die Mehrheitssozialisten im entscheidenden Augenblick ihr Parteiwohl über das Wohl des Reiches stellen, so eröffnen sich wenigstens einige Lichtblicke und wir können, von einem Alpdruck befreit, wieder aufatmen angesichts des in Bildung begriffenen positiven Arbeitsblocks der Mitte. Immer mehr bricht auch bei unseren politischen Gegnern die Ueberzeugung durch, daß die Koalitions= und Kompromißpolitik des Zentrums die einzig mögliche ist bei unseren verfahrenen parteipolitischen und außenpolitischen Verhältnissen. Wie liegen die Dinge? Wie die Kirche auf religiösem Gebiete die höchste Gemeinschaftsform darstellt, so ist der Staat auf nationalem Gebiete die letzte Form der Schichalogemeinschaft. Auf religiösem Gebiete streiten die einzelnen Kirchen um ihre Priorität, um die Echtheit und Wahrheit ihrer Lehren. So sehr wir uns in dieser Hinsicht für die katholische Kirche entscheiden, so müssen wir doch die Ueberzeugung A. aderedenkender achten. Das ist wahre bürgerliche Toseranz, die wir auch für uns beanspruchen; und diese gegenseitige Duldung ist die allein sichere Grundlage des konfessionellen Friedens. Auf nationalem Boden liegen die Dinge ähnlich. Die einen bekennen sich zur Republik sozialist:scher oder demokratischer Färdung, die anderen zur Monarchie auf konstitutioneller oder demokratischer Basis als nationale Gemeinschaftsreform. Sollen wir nun den Streit um die Staatsform auskämpfen, uns jahrzehntelang zerfleischen, wie wir seit mehr als 4 Jahrhunderten unsere Gegensätze auf dem Gebiete der Religionsform ausgekämpft haben? Will der Sozialismus fortfahren die nationale Gemeinschaftsform überhaupt zu untergraben und dafür die Gemeinschaftsform der Klassen aller Länder zu propagieren, sie in unversöhnlichsten Gegensatz als Ausbeuter und Tusgebeutete dauernd gegenüberstellen? Ist das Band der Klassengemeinschaft stärker als das Band der Stammesgemeinschaft? Die Ueberspannung der nationalen Gemeinschaftsform durch die Alldeutschen muß fortwährend zu außenpolitischen Konflikten führen und ist deshalb abzulehnen. Aber für so klug halte ich die alldeutschen Politiker doch daß sie nach dem Mißerfolg des Kapp=Putsches gar nicht daran denken, etwa jetzt oder auch in den nächsten Jahren auf dem Wege des Putsches die Monarchie in Deutschland wieder einzuführen. Sie wären politische Kinder, wenn sie angesichts unserer gesamten politischen Lage die neue Monarchie belasten würden mit all den nationalen Demütigungen, Wiedergutmachungssorgen usw. Im Gegenteil, ihr Ziel wird sein, all diese Widerwärtigkeiten der jungen Republik aufzubürden, um sie möglichst stark in Verruf zu bringen— so kann vielleicht die Zeit für den monarchischen Gedanken arbeiten. Eine unmittelbare Gefahr für die Republik besteht nicht, sie ist von den Linksparteien zu Agitationszwecken an die Wand gemalt. Auch die Regierung scheint in die. ser Beziehung ein größeres Maß von Ruhe zu bedürfen. Man soll nicht am hellen Tage Gespenster sehen und ungereimte Dinge reden. Wenn der Reichskanzler sein kürzlich in Frankfurt gefallenes Wort„Ich din entschlossen links zu gehen", wahr machen will, wie seine Berliner Rede, vom letzten Sonntag vermuten läßt, so wäre das im Interesse parteipolitischer Toleranz zu bedauern. Es würde nichte verschlagen, wenn der oberste Beamte des Reiches seltener und zurückhaltender sprechen würde. Es wird sonst nicht ausbleiben, daß er sich selbst berichtigen muß, und das hat immer satale Begleiterscheinungen. Wenn Leute mit Hakenkreuzen oder schwarzweißroten Schleifen herumlausen, so hat das nicht mehr zu bedeuten, als wenn anläßlich des jüngsten Berliner Demonstrationszuges für die Republik hauptsächlich rote Fahnen mitgeführt wurden. Jene kennzeichnen sich als Freunde der monarchischen Staatsform, diese als Anhänger der sozialistischen Republik; beide sind Gegner der demokratischen Republik, deren Farben betanntlich schwarz= rotgold sind. Möge es gelingen, recht bald den Arbeitsblock der Mitte ins Leben zu rusen, der Regierung eine breiteste parlamentarische Grundlage zu geben, um eine zielsichere Politik der Mitte zu befolgen. Das deutsche Volk sollte sich daran gewöhnen, die Hetzapostel von rechts und links, mögen sie sich in Wort oder Schrift gebärden, unbeachtet zu lassen. Es gibt in Deutschland viele Leute, die in der monarchischen Staatsform erzogen sind und sie für die beste halten. Man kann seine Ueberzeugung nicht wechseln wie seinen Rock, und auch die Republik muß solche Ueberzeugungen achten und tolerieren. Um des gesamten Volkes willen müssen alle Gutgesinnten auf den Boden der Verfassung treten. Sie brauchen ihre grundsätzlichen Anschauungen nicht aufzugeben. wie wir auch im Interesse des konfessionellen Friedens bürgerliche Toleranz üben und andere Ueberzeugung achten. Fort mit verhetzendem Bruderzwist und Parteihader, fort mit dem zersetzenden Klassengeist, fort mit politischer Unduldsamkeit. Wir müssen endlich zur Ruhe kommen und das ist nur denkbar auf dem Boden der Weimarer Verjassung. Das deutsche Volk braucht religlösen und konfessionellen Frieden und parteipolitische Toleranz. Das Ministerium Wirth genießt auch im Auslande Anerkennung und Vertrauen. Wenn es auf innerpolitischem Gebiete den Sozialdemokraten nicht zu große Zugeständnisse macht, dürfen wir beruhigt sein. Sofern auch die Deutsche Volkspartei in die Regierung eintritt, wird die angedeutete Gefahr parallelisiert werden. Man muß die Mehrheitssozialdemokratie unter gewissen Einschränkungen als eine linksstehende Mittelpartei ansehen. Sie sind trotz tseigehenster Gegensätze kultureller und wirtschaftlicher Natur, unsere Mitbürger und Volksgenossen, und wir müssen willens sein mit allen Volksgenossen, die bereit sind unter zeitweiliger Zurückstellung ihrer grundsätzlichen Forderungen. gemeinsame vaterländische ufbauarbeit zu leisten. Das Band. das uns zur nationalen Gemeinschaftsform und Schicksalsgemeinschaft verbindet, muß sich stärker erweisen, als alle auseinanderstrebenden Elemente. als bevorzugte Kapitalsanlagen unter dem Gesichtspunkte besonderer Sicherheit einen erhöhten Marktwert erlangen. Schließlich vermag das Reichsnotopfer in seiner bisherigen Gestalt die ihm für die Staatswirtschaft zugewiesene Aufgabe auch um derwillen nicht zu erfüllen, weil die Abgabe— auf 28 oder 45 Jahre verteilt— die Erträgnisse zugunsten des Reiches nicht in angemessener Weise steigert.“ Die Reichsregierung glaubte daher, daß nur ein sachgemäßer Auebau des Rotopsergedankens zur Abhilfe führen kann, die dem Interesse der Gesamtwirtschaft an einer gleichmäßigen Belastung ebenso wie dem Interesse des Fiskus genügt. Man mußte daher zu einer entscheidenden Aendetung der Grundsätze des Gesetzes über das Reichsnotopfer schreiten. Daher schlägt der neue Vermögenssteuerentwurf vor, den festen Stichtag aufzugeben und damit alle neugebildeten Vermögen zu erfassen, die Steuer in Zeitabständen von höchstens 2 zu 3 Jahren zu veraulagen und damit Wertsteigerungen und Wertminderungen Rechnung zu tragen und damit die schwer empfundene Angleichmäßigkeit der geltenden Regelung auszugleichen. Ziel der Gesetzzebung muß sein, soweit irgend möglich, dauernde laufende Einnahmen für die großen Lasten sicherzustellen. Darum schlägt der Entwurf über die bereits angedenteten Verbesserungen hinaus vor, daß in erster Linie eine lausende Vermögenssteuer erhoben werden soll, die von.05 bis zu 1 o. H. aufsteigt und bei nichtphysischen Personen 1½ v. T. beträgt. Freilich bleibt, da die Vermögenssteuer grundsätzlich den Einkünften enmommen werden soll, das Bedenken, daß das Einkommen im Deutschen Reiche chon bis aufs äußerste belastet erscheint. Die vorgeschlagene Belastung trifft indessen ihrer Natur nach nur die fundierten Einkommen. Es darf erwartet werden, “„ daß die Steuer, wenn ihre Sätze nicht überspannt ourch die Zwangswirtschaft nicht oder nicht wirkam werden, bei eingeschränktem Verbrauch und gesteigebundenen Produktion ihren Ertrag der allgenei###ter Gütrerzengung aus dem Nutzen der Vermönen Geldentwertung anpassen können, oder sofern sie materiabistischen Philosophie zum Trotz überzeugt bin, daß das Wesen des Rechtes, der Kunst oder der Religion im Metaphysischen verankert sei, so steht kein grundsätzliches Bedenken dem gegenüder, daß ich zu der Ueberzeugung komme, ihre Ausgestaltungen in Raum und Zeit seien abhängig von den maberiellen Lebensverhältnissen. Man kann als Anhänger der verschiedensten philosophischen Standgunkte der materialisttschen Geschichtsauffassung annehmen, ebenso wie man von den verschiedensten Weltanschauungen her eine phosikalische, chemische oder biologische Theorie annehmen kann. Die weitverdreitete Begriffoverwirrung geht in gewissem Betracht schon auf Marx und Engels zurück, die trotz all ihrer schöpferischen Leistungen nen den Einflüssen der materialistischen Modephilosophie ihrer Zeit nicht frei waren. Wenn man aber einmal erkannt hat, daß diese Verguickung materialistischer Philosophie und materialistischer Geschihtsauffassung nur eine zeitlich bedingte, nich eine im Wesen der Sache begründete ist, dann wird man zugestehen müssen, daß der Kampf um die materialistische Geschichtsauffassung nicht auf dem Gebiet der Erkenntmistheorie, sondern nur auf dem Gebiet der Geschichtswissenschaft ausgesochten werden kann. Ohne Zweisel enthält die materialistische Geschichtsauffassung richtige, fördernde Elemente. Gegenüber der Mißachtung der ökonomischen Ledenstatsachen durch die ihr vorausgehende Geschichtsforschung, gegenüber der ideologischen Spekulation der damals herrschenden Geschichtsphilosophie bedeutet sie eine furchtbare Erweiterung des geschichtlichen Forschens und Schauens. Karl Marx nahm es als eines seiner größten Verdienste in Ansperch, daß er die Geschichte, die in der Ideenlehre Hegels auf dem Kopf gestanden habe, wieder auf die Füße, auf die Erundlage der ökonomischen Tatsachen gestellt hätte. Obwohl die Geschichtsforschung sich theoretisch ablehnend verhielt, ist sie doch praktisch in sehr fruchtbarer Weise von ihr angeregt und gefördert worden. Wichtige Rufhellungen der moder nen Geschichtsforschung, wie etwa das durch Jansser angebahnte Verstehen für die Ursachen der Reformation, sind ohne die Anregung der materialist schen Geschichtsauffassung undenkbar. Alle Gebiete historischer Forschung, die Rechtsgeschichte und die Staatsgeschichte, die Geschichte der Zivibsation und der Sitten, die Geschichte der Wissenschaft und der Kunst, die Geschichte der Weltenschauung und der Religionen— sie albe haben eine Bereicherung und Vertiefung dadurch erfahren, daß der Gesichtspunkt gegeben war, nach der Ronomtschen Bedingtheit all dieser Dinge zu forschen und somit tiefer in die innige Verflochtenheit aller Gediete der Menschberleichene elenbringen Ferker Galreisergung gen noch getragen werden kann. Tagel. Der Entwurf muß Als gesichertes Ergebnis dieser Forschung ür Schee der unschalbücher be #hung kann gelten, daß die Lehre der—mnsetschen weschichte: auffassung insoweit irrig ist, als von dem ökonomischen Leben, und zwar sowohl von der Produktion als auch von der Diotribution. Einflüsse auf die anderen Sphären des Lebens ausgehen. Aber es fragt sich: Ist deshalb die Ronomische Veränderung die bewingte Ursache aller geschichtlichen Veränderungen, ist das wirtschaftliche Leben wirklich der Unterbau, auf dem sich alles andere Leben erhebt? Oder werden vielleicht, ebenso wie das Oekonomische auf alle anderen Lebensgebiete, auch diese bedingend auf das Oekonomische einwirken? Wirken denn nicht auch Recht uad Sitte und Staat, wissenschaftliche Erkenntnis und religiöse Ueberzeugung auf das ökonomische Leben ein und beeinflussen sich alle diese Gebiete nicht gegenseitig? Wenn sich schon bei der Betrachtung der sozialistischen Bewegung die Grenzen der ökonomischen Geschichtsbetrachtung zeigen— wie will man gar erklären, daß allem ökono nischen Vorteil entgegen, die Sitte aufkommt, dem Toten kostbarste Dinge mit ins Grab zu geben— daß Menschen sich in Wüsten und Einsiedeleien zurückziehen— daß man die Difserentialrechnung entdeckt oder die Relativitätstheorie erfindet— daß ein Volkslied entsteht oder daß ein großer Künstler geboren wird? Die bedingende Kraft des Oekono mischen stellt nur einen, wen nauch noch so wichtigen Ausschnitt aus der gegenseitigen Beeinflussung aller Gebiete des menschlichen Lebens dar, die in Wahrheit alle bedingt werden und bedingen. Ist es also möglich, das zu erreichen, was die materialistische Geschichtsauffassung verhieß: Einheit zu bringen in die verwirvende Fülle des historischen Lebens, die bewirkende Ursache zu bringen, aus der sich die geschichtlichen Veränderungen in ihrer Gesamtheit demonstvieren lassen? Oder zersplittert mit dem Verzicht auf die maseriatistische Geschichtsauffassung die Geschichtsbetrachtung wieder in eine Fülle wirrer, zusammenchangloser Einzelgeschehnisse und Einzeltatsachen, ist es uns endgültig versagt, Struktur, Inhalt und Sinn der geschichtlichen Lebeus erfassen zu können? Wir sind dieser Meinung nicht. Es gibt eine Einheit, von der aus die geschichtliche Totalität angeschaut und begriffen werden kann. Nur ist eben die schöpferische Quelle alben geschichtlichen Lebene dort, wo man sie am wenigsten vermutet und gesucht hat. Sie ist nicht im Räumlichen, ilso nicht in irgendeinem Kulturgebilde, sondern im Unräumlichen und Ungestalteten, im Reiche der Seele Aus dem Tabernakel der Seele brechen die neuen geschichtlichen Antriebe hervor und objektivieren sich dann im Leden als Formen der Wirtschaft und des Sraates, des Rechtes und der Sitte, der Wissenschaft, der Kunst, des Glaubens, der Kirche und so fort. Die Seele ist das Zentrum, von dem neue Kräfte in die Gestaltungen des Lebens strömen und diese wandeln. Nur ist es aber nicht so einfach, daß diese Antriebe der Seele sich hemmungslos in aber, soll ein vollwertiger Ersatz für das Rotopfer geschaffen werden, in seinen Anforderungen an den Besitz darüber hinausgehen. Die Vermögenssubstanz kann nicht unberührt bleiden. Der Entwurf sicht daher für die Dauer von 15 Jahren einen Zuschlag zur Vermögenssteuer vor, der für physische Personen 300 v.., für nichtphysische Personen 150 v. H. der Vermögenssteuer beträgt. Jede Begünstigung des werbenden Vermögens ist beseitigt. Dadurch mehrt sich der Druck für das Betriebs und Grundvermögen. Der Entwurf vermeldet aber, indem er den Zugriff als Vermögenssteuer ausgestaltet und die Leistungen an das Reich in Geld ablösbar maht, jeden un mittelbaren Zwang zu unwirtschaftlicher Abgabe von Teilen der Substanz. Er überläßt es der eigrnen wirtschaftlichen Entschließung. in welcher Weise der Steuerpflichtige die regelmäßig nicht aus seinen Einkünften tragdare Steuerlast abbürden aill. Damit bleibt der Weg offen, unter außerzewöhnlicher Belastung der Anlagewerte die Leistungen aufzubringen, die darin liegende Mehrbelastung des Gesomlbetriebs aber im weiteren Verlaufe der Wirtschafteführung auszugleichen. Der krittschste Punkt ist bei alledem der Matzstab zur Bewertung des Vermögens. Grundsätzlich soll der gemeine Wert, wie ihn die Reichsabnjabenordnung umschrieben hat, zur Grundlage der Wertermittlung gemacht werden. Damit kehrt der Entwurf zu einem Grundsatz zurück, den die Regierungsvorlage des Gesetzes über das Reichsnotopfer ent hielt. Schon damals war auf die Untauglichkeit des Ertragswertes für die Bewertungspraxis in der gegenwärtigen Wirtschaft hingewiesen. Die Erfahrungen haben dieses Urteil bestätigt. Fast einstim mig haben die Landesfinanzämter die Ermittelung eines zuverlässigen Ertragswertes für die Landwirtschaft als unausführbar bezeichnet und darauf hingewiesen, daß der Ausweg, den die Praxis gefunden hat, in weitem Umfang eine Bevorzugung der Landwirtschaft darstellt. Aber selbst die Reichs Lebensformen umsetzen. Die Objektivität früherer Seelenzustände, die Eigengesetzlichkeit der einzeinen Lebensgebiete treten hemmend entgegen. Den neren Sehnsüchten, Bedürfnissen und Forderungen stehen die herrschende Wirtschaftsordnung, die geltende Verfassung, der anerkannte Kult, die überkommenen religiösen Ueberzeugungen hemmend entgegen. Und ebenso läßt das Eigengesetz, das im metaphysischen Wesen von Wirtschaft und Recht, Wissenschaft und Kunst und all den anderen Gestaltungen des Ledeno gegründet ist, die neuen Kräfte der Zeit sich nicht ungebrochen gestalten. Vielmehr kennzeichnet dieser Kampf der neuquellenden Antriebe ait der Realität des schon gestalteten Lebens das Wesen der geschichtlichen Entfaltung. So ist zwar die Seelengeschichte der tiesste und eigentliche Inhalt allen geschichtlichen Werdens, aber eine Betrachtung der Totalität des Menschenledens ist nur dann möglich, wenn all die Eigenkräfte und Wechselwirkungen der geschichtlichen Objektivationen als wirkende Faktoren in die Betrachtung mit einbezogen werden. So zeigt sich die materialistische Geschichtsauffassung den höchsten Gebieten des hiftorischen Gescheheus gegenüber ohnmächtig, weil sie nicht die Quellen aufzuzeigen vermag, aus denin sich die weschichte ter Kunst, der Wissenschaft, der Religion beg.eisen lassen. Zwar wird nie irgendeine Geschichtsarffassung an die letzte Ursächlichkeit allen historischen Geschehens heranreichen; früher denn jede andere Wirklchkeitswissenschaft naht Geschichle der Stelle, wo wissenschaftliches Erkennen aufhört und ein anderes Reich anhebt. Wohl aber kann eine Geschichtsauffassung, wie wir sie eben andeuteter, die Wandlungen aller geschichtlichen Gebiete auf die Urfache seelischer Veränderungen zurückführe:.0 so zu einem in sich geschlessenen Gesch.# 2. 1 einem Erkeinen des Neine:nd Ir. führen. regierung muß in ihrer Begründung zu dem neuen Vermögenssteuergesetz zugeben, daß sich aber nicht verkennen lassen wird, daß auch mit der Aufnahme des gemeinen Wertes und der Grundsätze der Reichsabgabenordnung in das Gesetz allein für den.mittelbaren Vollzug keineswegs alles gewonnen ist. Der Kampf um die Bewertung bei Betriebs und Grundvermogen, wie er im Anschluß an die Veranlagung zum Reichsnotopfer geführt worden ist, zeigt— wir skizzieren bei diesen und den lachstehenden Darlegungen, wie wir ausdrücklich betonen möchten, die Meinung der Reichsregierung selber — daß mehr auf die praktische Durchführbarkeit und Gleichmäßigkeit der Bewertung als auf die theoretische Bezeichnung des Wertmaßstabes ankommt. In einer Zeit ständiger Bewegung der Mark ist mit den herkömmlichen Mitteln der Wertberechnung nicht auszukommen. Von dieser Erkenntnis aus schlägt der Entwurf zunächst für die Dauer des Zuschlags vor, daß für alles Vi mögen, das nicht wie das Kapitalvermögen der Abwärtsbewegung der Mark folgt, besondere, der Geldwertbewegung angepaßte Bewertungsgrundsätze gelten sollen. Damit knüpft der Entwurf an Gedanken gänge an die bereits der Ausschuß der Nationalversammlung bei der Beratung des§ 138 der Reichsabgabenordnung angedeutet hat, und die dann vielfach im Ausschuß des Reichstages bei der Erörterung des Reichsnotopfers wie der Einkommensteuer Gegenstand der Verhandlungen gewesen sind. Eine sachlich einwandfreie Formel für den gemeinen Wert, d. h. den von den Einwirtungen der Geldwertschwankung losgelösten Wert, der auch bei der Rückkehr zu normalen Wirtschafts= und Preisverhältnissen seine Geltung behielte, kann nicht ausgestellt werden. Nur für einzelne Zweige der Wirtschaft läßt sich bei genauer Prüsung ungefähr ein Wert finden, der den zur Zeit wirklich vorhandenen Sachwert festhält. So glaubt die Reichsregierung, daß unter Berücksichtigung der eben erwähnten vorgeschlagenen Verbesserung des Notopfergedankens dem Reiche durch die Vermögenssteuer und den Zuschlag eine Beteiligung am Ertrag und Vermögen der deutschen Wirtschaft gesichert wird der die Verpflichtungen aus dem Ultimatum auf die Dauer zu einem wesentlichen Teile mittragen hilft. E haltung der Aindviebbestände. Der geringe Ausfall der Heuernte und die äußerst knappen Futterbestände auf den Wiesen und Weiden urd auf den Feldfutterflächen zwingen gebleterisch, der Erzeugung möglichst großer Mengen von Herbstsutter die ganz besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden. Auch der diesjährige Strohertrag wird den normalen Durchtschnitt kaum erreichen, da das Semmergetreide kurz im Halme geblieben ist. Diese Ausfälle lassen sich durch reichliche Herbstfuttecgewinnung— günstige Witterungsverhältnisse vorausgesetzt— wenigstens teilweise ausgleichen. Die Getreideernte ist frühzeitig eingetreten, so daß den raschwüchsigen Stoppelfrüchten eine längere Begetationszeit beschieden sein dürfte. Zum Anbau empfehlen sich: Stoppelfrüchte für die Herbstsuttergewinnung. Für den Anbau von Stoppelfutterpflanzen kommen wie sich schon in früheren futterknappen Zeiten bewiesen hat folgende in Betracht: Der weiße Seuf, der in zirka 6 Wochen eine Höhe von 30 40 Zentimeter erreichen kann. Ueber den Zutterwert des Senfes best hon zwar verschiedene Arsichten, jedoch hat die Erfahrung erwiesen, daß vor der Blüte seine reichlichen Blattmassen ein durchaus brauchbares Futter, auch für Milchvieh. bilden. Der Anbau von Senf kommt besonders auf leichterem Boden in Betracht, und es beträgt die Saatmenge bei Reinsaat 12—15 Pfund je Morgen. Drislsaat ist empfehlenswerter. Senf wird auch in Verbindung mit Buchweizen(silbergrauer oder gewöhnlicher brauner), etwas Sommerraps und Oelrettig gebaut. weil der Ertrag sicherer und das noch besser sein soll. Die Aussaatmengen würden die folgenden sein: 6 Pfund Senf. 15 Pfund Buchweizen. oder 5 Pfund Senf. 14 Pfund Buchweizen und 5 Pfund Als schnellwachsende Grünfutterpflanze kommt serner noch besonders der Spörgel in Betracht. Der „kleine“ bringt weniger Massonertrag als der „große“. jedoch ist bei ersterem die Entwickelung eine raschen:, was für die Herbstsaat von erhöhlem Werte ist. Die Aussaatmenge beträgt je Morgen beim großen 15 Pfund, beim kleinen 10 Pfund. Sowohl bei Seuf wie Spörgel kann die Nachsricht verunkrautet werden, weil bei ersterem nicht alle Samen in diesem Jahre aufgehen und weil letzterer bereits bei der Grünfutternutzung reifen Samen ausfallen läßt. Daher sollte tunlichst eine Hackfrucht als Nachfrucht newählt werden bei der durch sorchältiges Hacken das Feld gereinigt wird. Zur etwas späteren Verwendung und auf besseren, seuchten Böder kommt der Anbau der werschiedenen Gemenasaaten in Betracht, wie Wicken und Haser oder Wicken und Gerste. oder Wicken kleinkörnige Erbsen. Haser und Gerste oder Sommerroggen. Als sehr brauchbares Gemenge je Morgen dürfte sich empfehlen: 20 Pfund Futterwicken, 30 Pfund kleinkörnige Erbsen, 20 Pfund Gerste und 20 Pfund Haser. Auch ist der Anbau von Stoppel= oder Wasserrüben sehr empfehlenswert. Sie lassen sich zwar nicht einmieten und aufbewahren, sondern müssen vom Felde sofort verfüttert werden und liefern bis gegen Weihnachten hin ein gutes Futter für Milchvieh. Die breitwürfige Saat mit nachfolgendem Eineggen und späterem nochmaligen Eggen zur Bekämpfung des Unkrautes soll für die Entwicklung im Herbst besser geeignet als Drillsaat sein. An Saatgut je Morgen benötigt man 1¾ bis 2½ Pfund. Grünsutter zur Verwendung im zeitigen Frühjahr. Da es von außerordentlicher Wichtigkeit ist, auch im Frühjahr rechtzeitig Grünfutter zu haben, ist der Anbau von folgenden Pflanzen zu empfehlen: Zur Aussaat in diesem Herbst: Inkarnatklee, Saatmenge ca. 15 Pfund je Morgen, oder Inkarna# Sternhausen v. Nebelflecke. Astr. Plauderei von Gotth. Herzig. (Nachdruck verboten.) Bei klarem mondfreiem Himmel sind zurzeit wegen ihres günstigen Standes zahlreiche interessante Sternhaufen und Nebelflecke gut zu beobachten. Zur Beobachtung und Auffindung dieser Objekte ist ein gutes Feldglas oder ein astrononisches Fernrohr erforderlich. Von den grob verteilten Sternhaufen sind in erster Linie die dem unbewaffneten Auge ohne weiteres am Osthimmel auffallenden Hyaden und die Plejaden im Sternbild des Stieres gu nennen, von denen die letztgenannten in einem schwach vergrößernden Nohr oder Opernglas einen wundervollen Anblick bieten. Die helleren Sterne des Plejaden sind von einem seinen Nebelschleier umhüllt. Besonders interessant ist der Hauptstern dieser Gruppe, Alkyone, der sich als vierfach erkennen läßt. Zwei helle Sternhaufen, die dem Beschauer ebenfalls mit freiem Auge zugänglich sind, finden wir im Perseuo; im Fernrohr sind sie besonders reizvoll. Der schönste und bemerkenswerteste Sternhausen dieser Beobachtungsperiode ist im Herkules zu finden. Gute Nohre zeigen einen Hausen prächtig sunkelnder Edelsteine auf dem gächtlichen Himmelsuntergrunde. Die Rebelflecke sind besonders zahlreich in der klee und italienisches Raygras, Johannisroggen im Gemisch mit Zottelwicke; beste Saatmenge 50 Pfund Wicken und 40 Pfund Johannisroggen. Da Wickensagt sehr teuer, ev. 30 Pfund Wicken und 50 Pfund Roggen, oder 20 Pfund Wicken und 60 Pfund Roggen und äußerstenfalls 10 Pfund Wicken und 80 Pfund Roggen. Wo Zottelwicke nicht zu haben ist verwendet man 10—15 Pfund Raps. Anstelle der Zottelwicke können auch Wintererdsen in weniger rauhen Lagen gesät werden. Schließlich kommt in Betracht: Futterroggen, Roggen für sich, auf besonders kräftigen und gedüngten Feldern, oder im Gemisch mit Futtergerste; Saatmenge je Morgen etwa 100 Pfund. Zur Aussaat im zeitigen Frühjahr: Inkarnatklee, weißer Sonf. Saatmenge des letzteren 12—15 Pfund je Morgen, die verschiedenen Gemengsaaten wie Wicken und Haser. Wicken und Gerste, Wicken und Sommerroggen. Besonders empfehlenswertes Gemenge ist: 20 Pfund Futterwicken, 30 Pfund kleinkörnige Erbsen 20 Pfund Gerste und 20 Pfund Hafer je Morgen. Weitere Maßnahmen zur Sicherung der Futterversorgung. Sofern die Kleeaussaaten nur lückenhaft aufgingen, sind sie durch Nachsaat von Inkarnatklee und italienischem Raygras auszubessern. Ganz mißlungene Kleeaussaaten können durch Anbau von Inkarnattlee ergänzt werden. In solchen Fällen empfhielt sich auch, gut bestandene alte Kleeschläge ein weiteres Jahr zu nutzen und zu diesem Zwecke während des Winters mit einer reichlichen Kaliphosphatdüngung zu versehen. Außerdem sind alle Futterflächen reichlich zu düngen, weil dadurch das Wachstum beschleunigt und voraussichtlich eine frühere Nutzung möglich ist. Neben Thomasmehl, Superphosphat und Kalisalzen kommi auch Stickstojfdünger in Frage. Be währt hat sich überall eine Düngung mit Jasche. Ebenso unerläßlich und bedeutungsvoll ist das sorgsame Sammeln aller erreich= und brauchbaren Herbstsuttermittel, wie Rühenblätter. Rübenköpfe. Stoppelklee. Nachgras. Waldgras, sowie der als Herbstfutter angebauten Futterpflanzen: Senf, Spörgel. Seradella und die empfohlenen Gemengsaaten, sowie die zweckmäßige Konservierung, soweit dieselben nicht frisch Verwendung finden. Da das Trocknen dieser Futtermittel sehr schwierig und die künstliche Trocnung zur Zeit mit sehr hohen Kosten verknüpft ist. kommt die Herstellung von Süß und Sauersutter hauptsächlich in Betracht. Sauerjutter gewinnt man durch Einmieten der Futtermassen in flache Erdgruben. Ausnutzung des Waldes zur Futter= und Streugewinnung. Bei der großen Futternot muß der Wald in weitestgehender Weise für die Futter= und Streuge winnung herangezogen werden. Die Kammer hat sich daher nachdrücklichst dafür eingesetzt, daß alle Wälder für diese Zwecke in weitherziger Weise zur Verfügung gestellt werden. Zwar ist für die Laubgrünfütterung wie auch für die Laubheubereitung die Jahreszeit schon sehr weit vorgeschritten, sodaß das Laub bereits hart und schwerer verdaulich geworden sein dürfte. Immerhin kann es als Beifutter noch verwendet werden. Das Laub und die Zweigspitzen fast aller Holzarten mit Ausnahme der Traubenkirsche des Faulbaumes= und des Goldregene sind als Viehfutter verwendbar. Wegen des hohen(erbstoffgehaltes darf Eichenlaub nur in kleinen Mengen verabreicht werden. Wenn dasselbe von Pilzen befallen und mit den Exkrementen von Blattläusen und Raupen beschmutzt ist, eignet es sich nicht für Futterzwecke was auch für die Blätter aller übrigen Laubböume gilt. Waldgras, das sich vielfach in reichlichen Mengen auf Waldblößen. Waldlichtungen. Waldwegen und in den Zwischenreihen der jungen Kulturen vorfindet, hat zwar nicht den Nährwert wie das Gras auf landwirtschaftlich genutzten Futterflächen, ist aber trotzdem ein sehr beachtenswertes Futtermitt el. Ehrenpflicht eines jeden Landwirtes der vie Berechtigung zur Ausnutzung des Waldes für die Futter= und Streugewinnung erhalten hat ist es. strengstens darauf zu achten, daß der Wald im Allgemein= und volkswirtschaftlichen Interesse möglichst wenig beschädigt wird! Als sonstige Streumaterialien kommen auße rdem noch inbetracht: Torfstreu, Sägemehl und Hobelspäne. Rauh= und Kraftsutterzukauf. In vielen Fällen wird die Durchhaltung der Rindviehbestände durch den Winter ohne Zukauf von Rauhfutter, Heu und Stroh, nicht ermögl'cht werden können. Zur Verhütung einer übermäßigen Preissteigerung sollten die Rauhjutterbezüge mög lichst gemeinsam durch die örtlichen Genossenschaften, Gemeinden oder Vereine durchgeführt werden. Die genossenschaftlichen Hauptbezugs= und Absatzzertralen, nämlich die Handelsgesellschaft ländlicher Genossenschaften in Koblenz(Raiffeisenhaus), Roonstraße, in Bonn. Rittershausstraße 16, in Trier, Glockenstraße 7, und die Warenzentralen des Rheinischen Bauernvereins in Köln a. Rhein. Altenbeegerstraße 1a, haben sich bereit erklärt, diese gemeinsamen Rauhfutterbezüge zu vermitteln und tatkräf tig zu unterstützen. Den Interessenten kann nur dringend empfohlen werden, bei Bedarf sich an diese Bezugszentralen zu wenden. * Vor einer übereilten Abstoßung von Vieh ohne vorherige Ausnutzung aller Hilfsquellen muß ebenso nachdrücklich wie dvingend gewarnt werden. weil unsere Viehbestände unter den Einwirkungen der Zwangsbewirtschaftung und den Folgen der Raulund Klauenseuche schon schwer gelitten haben. Wer zu Schleuderpreisen jetzt unzeitig Vieh verlauft, erleidet einen größeren Schaden als derjenige, welcher sein Vieh durch Zukauf von Futtermitteln aller Art — auch bei hohen Preisen— durchhält, denn die Wiederergänzung der Bestände müßte später durch sehr hohen Geldaufwand erfolgen. Milchstraße vertreten. Der berühmteste des Nordhimmels ist in der Andromeda zu finden. Er ist dem freien Auge schon als verwaschenes Lichtwölkchen sichtbar. Günstig steht die Leier für die Beobachtung des bekannten Ringnebels. Die Nebel im Großen Bären sind wegen des tiefen Standes dieses Sternbildes zurzeit nicht vorteilhaft zu beobachten. Ein interessanter Nebel, der jedoch der direkten Beobachtung nicht zugänglich ist, ist im Schwan enthalten. Da er in seinen Unrissen dem nordamerikanischen Kontinent ähnelt, heißt er „Amerikanebel". In der Gegend des Himmels, wo der östliche Arm der südwärts strebenden Milchstraße den Südhorizont zu treffen scheint, befindet sich eine ausgedehnte Sternkonstellation, die zu den Bildern des Tierkreises gehört und wegen einer Fülle von Nebeln und Sternhaufen interessant ist, das Sternbild des Schützen. Ein besonders schönes Objekt für den Himmelsfreund ist darin der Sternhaufen M 8, in jedem besseren Sternverzeichnis eingezeichnet, dessen einzelne Sterne durch ein seines Nebelgebilde verbunden zu sein scheinen. Nördlich davon steht der berühmte Trifid=Nebel. Beide Objekte sind mit freiem Auge zu sehen, allerdings nur bei reinem, klarem Himmel. Mit freiem Auge sichtbar ist auch M 24 im Schützen, der bei schwacher Vergrößerung betrachtet werden möge, desgleichen die benachbarvon schächeren Objekte M 18 und M 17, letzterer Gegen das Absterben der Wälder. In letzter Zeit ist vielsoh darüber Klage geführt, daß insbesondere Privatwaldbesitzer jedes Verständnis für die Erhaltung landschaftlicher Schönheiten bei der Bewirtschaftung ihrer Forsten und Waldstücke vermissen lassen und durch rücksichtsloses Abholzen von Waldbeständen oder Baumgruppen gerade in den landschaftlich so reizvollen Flußtalern unserer Heimuiptobinz und in der an sich schon waldarmen näheren Umgebung unserer Städte hohe für die Allgzemeinheit ideale Werte zerstören. Es bestehen vorsäufig noch keine gesetzlichen Bestimmungen die den Privatwaldbeitz in seiner sorstlichen Wirtschaftsführung irgendwie beschränken, umsomehr sollte es sich der Privatbesitz zur Pflicht machen, landschaftlich schöne Teile seines Waldes, auf dessen Erhaltung die Gesamtheit des Volkes einen Anspruch hat, unangetastet zu lassen und mit aller Sorgfalt zu pflegen. Der Rheintsche Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz nimmt sich in dankenswerter Weise der Erhaltung kandschaftlich wertvoller Gegenden an und wird in allen Fragen auf die wärmste Unterstützung und Förderung durch die Regierung rechnen können. Die Staatsoberförster werden in erster Linie in den Staatsforsten und Gemeindewaldungen mit besonderer Liebe und in vorbildlicher Weise sich der Teile des Natur= und Heimatschutzes annehmen und jeder Behörde oder sonstigen Interessenten mit sachnemäßem Rat zur Seite stehen. Die Indianer Amerikas und das Christenium. Wie dem„Osservatore Romano“ gemeldet wird, sind von den zirka 330 000 Indianern die noch heute in den Vereinigten Staaten leben etwa zweideittel noch nicht getauft. Man zählt 275 katholische und 432 protestantische Missionäre. Die Zahl der protestant. Indianer beträgt aber nur 12.000. Ein Aussterben der Rothäute ist nicht zu befürchten, die Regierung der Vereinigten Staaten sorg tauf jede Weise für ihre Erhaltung. Handel und Wirtschaft. Die unvermeldliche Unterbletung Vor einigen Tagen hitte die liberale englische Zeitung„Westminster Gazette“ erkläct,„unter dem gegenwärtigen Reparationssystem sei die Unterbietung des Weltmarktes durch Deutschland unvermeidlich". Es ist in der Oeffentlichkeit als etwas Grundverschiedenes hingestellt worden ob wir unere Reparationsverpflichtungen durch Barzahlungen oder durch Sachleistungen erfüllen. In Wirklichkeit besteht dieser scharfe, Gegensatz nicht. Wir können uns die Barmittel, mit denen wir Zahlungen an unsere Gläubiger zu leisten haben, im wesentlichen auch nur durch Sachlieferungen verschaffen. Ueber die bedenklichen Folgen übermäßig gesteigerter deutscher Sachlieferungen war man sich von vornherein im Klaren. Die Industrie des von Deutschland belieferten Landes verliert einen erheblichen Teil des eigenen Inlandabsatzes und wird damit in erhöhtem Maze von Der Konjunktur auf dem Weltmarkte abhängig. Aber auch Geldzahlungen haben ihre Schattenseiten. Am 31. August ist die erste Goldmilliarde,— d. h. nicht einmal ein volles Drittel der ersten Jahreszahlungen,— voll an unsere Gläubiger abgeführt worden. Hierbei haben wir für alle auf Import angewiesenen Länder die Auslandsdevisen so verteuert, daß geradezu von einer Krise gesprochen werden kann. Deutschland wird die mit der Erfüllung des Reparationsprogramms verbundenen wirtschaftlichen und finanziellen Anstrengungen nicht einmal wenige Jahre aushallen können. Vielleicht hat sogar der Engländer Keynes recht, wenn er den finanziellen Zusammenbruch Deutschlands zwischen Februar und August kommenden Jahres erwartet. Für die deutsche Ausfuhr entwickeln sich Bedingungen, die selbst wirtschaftspolitischen Laien auf die Dauer unerträglich erscheinen müssen. In Deutschland vollzieht sich gegenwärtig die Abbürdung der öffentlichen Unterschüsse auf die Wirtschaft. Gelingt dies auch nur in erheölichem Umfange, so wird die deutsche Produktion mit um 20 bis 30 Prozent gesteigerten Unkosten arbeiten. Im Ausland sind die Löhne zum Teil in sehr erheblichem Umsange abgebaut worden. Die Kohlengruben in Süd=Wales haben neuerlich wieder die Preise für britische Kohle um 10 Schilling für die Tonne ermäßigt. Für das Ausland tritt also gleichzeitig eine Ermäßigung der Produktionskosten ein. Diejenigen Länder, die in den letzten zwei Jahren besonders unter der billigen deutichen Einjuhr gelitten haben, haben ihre Zoll nauern nach dem deutschen Preisstand vom Jahre 1920 errichtet und werden sie schwerlich sehr bald nach dem Stand der deutschen Preise von 1921—22 abtragen. Hätte Deutschland nicht internationale Schuldenverpflichtungen, so müßte es sich vom Weltmarkte in erheblichem Umfange zurücktziehen. Dies ist indessen im Hinblick auf die zu leistenden Zahlungen ausgeschlossen. Die Herstellung der Frankreich zuges zen Sachkieferungen ist zum erheblichen Teil auf ausländische Roh= und Hilfestoffe angewiesen. Diese Einfuhren können auf die Dauer nur mit deutschen Ausfuhrgütern bezahlt werden. Die Deckung des deutschen Nahrungsmittelbedarfs durch die Eigenerzeugung ist erst nach einer langen Reihe von Jahren zu erreichen; bis dahin müssen auswärtige Zujuhren aushelfen, die auch wieder nur mit deutschen Ausfuhrgütern bezahlt werden können. Wir stehen also unter dem volkswirtschaftlichen Zwang zu exporvieren und gleichzeitig vor der Uamöglichbeit, dies mit kaufmännischem Nahen zu tun. Wer bezahlt die Differenz wwischen den steigenden Herstellungskosten und den sinkenden Erlösen auf dem Weltmarkte? Soll der Aussuhrhandel unter volkswirtschaftlichen Verlusten und unter Geldopfern des Reiches aufrecht erhalten oder gar gesteigert werden, damit wir die nächsten ein oder zwei Teilraten bezahlen können? Sollen wir mit dieser Proxis uns selbst das Grab schausein und unsere Gläubiger um ihre künftigen Ansprüche an uns als„Omega=Nebel" bekannt. Die weiteren Nebel und Sternhausen des Sternbildes sind mit freiem Auge nicht aufzufinden, bilden dagegen in einem nicht zu stark vergrößernden Fernrohre sehr interessante Beobachtungsgruppen. Der Schütze steht am Monatsanfang um 8 Uhr ziemlich genau im Süden. Zu den größten und prächtigsten Nebelgebilden des Himmels gehört der große Orion=Nebel, auf den wir zu gegebener Zeit zurückkommen werden. Bekanntlich herrscht im Weltall nirgends absolute Ruhe. Die„Fixsterne" sind auf stetiger Wanderung begriffen, und die in sich ausstabilisierten Sternsysteme wiederum strömen in Gruppen und Zügen durch das All. Während des Weltkrieges haben neuere Forschungsergebnisse die Ansicht begründet, daß die Milchstraße, der gigantische Sternenring zu unseren Häupten, in dem unsere Sonne ein winziges Fünklein bedeutet, ebenfalls in rasender Fahrt als einheitliches System durch die Ewigkeiten von Zeit und Raum eilt und zwar mit einer Geschwindigkeit von 600 Kilometern in der Sekunde also mit über zwei Millionen Kilometern in der Stunde! Der scheinbare Zielpunkt dieser Milchstraßenreise liegt im Steinbock. Aehnliche unvorstellbare große Geschwindigkeiten konnten neuerdings bei mehreren Nebeln der vorhin besprochenen Art festgestellt werden, von denen zum Teil mit Sicherheit angenommen werden darf, daß sie aus unendlichen Fernen zu uns herüberschi mmernde betrügen? Sollte es sich nicht verlohnen, diese Zusammenhänge mit reichtichem und zuverlässigem Zahlenmaterial zu belegen und zu versuchen unter den gerecht empfindenden, vernünftiger Ueberlegung noch zugänglichen Menschen in allen Ländern der Welt den Entschluß wachzurufen die Deutschland, seinen Gläubigern und allen anderen Völkern der Welt drohende Lebensgefahr abzuwenden? Die hoffnungslose Daluta. Es geht bergab. Der Pessimismus lächelt. Er hat es von Anfang an gewußt. Die Schuld hat nur die Revolution. So argumentiert die Rechte tagtäglich. Und brüllt und gestikuliert sehr heftig. Und kann sich nicht genug tun, immer wieder auf die kaiserliche herrliche Zeit hinzuweisen. Damit wird die Bourgeoisie aufgepeitscht und mürbe gemacht. Diese verfluchte Republik. Im Tageskampf der Meinungen geht vieles drunter und drüber. An manchen Dingen lassen sich Geschichtsfälschungen vornehmen. Nur an den Zahlen nicht. Die sind start und unbeweglich. Und sehr halsstarrig gegen bösartige Vergewaltigung. So behaupten diese Zahlen zum Beispiel in einer von dem Direktor des Statistischen Amtes in Bremen, Dr. Wilhelm Böhmert, aufgezeichneten Kure sehr hartnäckig, daß die deutsche Mark bereits im dritten Viertel des Jahres 1918 auf etwa 40 Pfennigen gestanden hat. Ende 1017 auf unter 50 Pfenwigen. Das deutsche Schwert war noch scharf. Und dennoch dieses geringe Vertrauen der Welt zur deutschen Wirtschaft! Wo liegen die tieferen Ursachen? Sie können nur in der deutschen Wirtschaft selbst liegen. Der frühere Finanzminister, Herr Helfferich, seines Zeichens Staatsminister a. D. und Erzbergerfresser, leitete die deutsche Wirtschaft so glücklich, daß es unabwendbar zu dieser Erniedrigung der deutschen Mark kommen mußte. Als„ultima ratio“ arbeitete die Notenpresse. Das Reich gab eine Milliarde nach der anderen durch Schatzanweisungen. Kriegsanleihen aus, ohne sich um Deckung durch neue Steuern zu kümmern. Die Inflation begann ihre zersetzende Wirtung. Die Papiervermögen stiegen ins Ungemessene. Die Sachgüter wurden durch den unproduktiven Krieg dezimiert. Die Ausbalanzierung des Kriegsetats geschah gewaltsam. Ausgaben und Einnahmen deckten sich auf dem Papier und nur mit dem Papier. Die zu Geld gemachte Kriegsanleihe hatte nicht ihren fixierten Wert. Das reale Fundament war drunter weggezogen durch die überforzierte Notenausgabe. Das war Helfferich's Werk, dessen er sich immer so sehr rühmte. Klarheit und Wahrheit über alles, auch über dieses Kapitel. Der militärische Zusammenbruch brachte keine Katastrophe der Wirtschaft. Sie war eben schon da. Das Heruntergleiten ging Ende 1919 bis auf 20 Pfennige, nicht sturzartig, sondern immer konsequent dem, was die Liquidierung des Krieges uns vorschrieb. Was an dutzbaren, produktiven Sachgütern noch verblieben war, es mußte dem Feinde ausgehändigt werden. Handelsschiffe. Eisenbahnen. Es begannen die Zwangslieferungen an landwirtschaftlichem Gerät. Erzbergers Steuerreform schröpfte das Kapital. Seine Flucht nach dem Auslande setzte ein. Erneuter Druck auf unsere schwächliche Valuta Die Besatzungskosten absorbierten ungeheuerlich. Das Heer der Arbeitslosen wurde zur Gefahr. Heute ist die Gefahr bis auf etwa eine halbe Million Unbeschäftigter gebannt. Amerika hat 6 Millionen Arbeitslose. Bei uns zing es auf Kosten einer Ueberfüllung in den staatlichen Diensistellen. Besser dort eine Ueberfüllung, als die fortgesetzt drohende Geste der Straße. Die Revolutionsstimmung schuf ein eigenwilliges Menschengebilde. Das Recht auf Arbeit wurde herausgekehrt. Aber der Wille zur Arbeit litt Schaden. Besonders zu einer von oben her bestimmten Arbeit. Die Landwirtschaft klagte zeitweilig über Arbeitermangel. Es war niemand da, der die Macht besaß, die Leute dahin zu schicken, wo es nötig tat. Sonst hätte man sicherlich sofort mit den Meliorationsarbeiten beginnen, den Ausbau neuer Wasserkräfte, die Kultivierung des in Deutschland in der Größe Württembergs vorhandenen Moorgebietes in Angriff nehmen können. Die sozialistische Zentrale war noch nicht geschaffen, die die Macht besaß, die Arbeitskräfte dahin zu schicken, wo es nottat. Vielleicht wird die bittere Not noch einem jeden von uns die Hacke und den Spaten in die Hand drücken. Der Achtstundentag wird immer mehr zum Luxus. Desgleichen macht der Unternehmer zu wenig Ersparnisse. Die Steuer absorbiert, indem sie mit allen Kräften zur vermehrten Konsumtion drängt. Die Reichsindexzifser für die Lebenshaltungskosten ist von 963 auf 1045 rapide gestiegen. Den Ziffern legt kein absoluter Wert zu Grunde. Sie können nur Wertmesser sein für die Lebenshaltungskosten, die der Berechnung zu Grunde gelegt sind. Aber die Inderzahlen sind doch immerhin durch die Tatsachen beglaubigt. Die Lohnforderungen singen bereits wieder ihr unerbittliches Lied. Neue Irflation gewaltiger Paviermassen. Das Papiergo'd hat in sich keine Wertsubstanz. Unser Währungsold ist zerschlazen. Der Schrei nach einem Ausweg aus der Valutanot wird von Tag zu Tag heftiger. Vorschläg. werden von allen Seiten gemacht. So will man die Paviermark auf einen Groschen jestsetzen. Das ist keine Herabsetzung, sondern die wirklich berechtigte Fizierung. Man schlägt vor, an Stelle des Goldes Deutschlands bestes Rohprodukt— neben der Kohle selbstverständlich— das Kali als festen Wertmaßstab einzusetzen. Der Weisheit letzter Schluß wird wohl der sein, daß der Wirtschaftswert, der Sachwert unterlegt werden wird. Aber was nützen alle noch so kühnen und eontl. auch realisterbaren Vorschläge, wenn der Reichsetat nicht in Ordnung gebracht werden kann. Die Schuld des Krieges, daß die außerordentlichen Ausgaben nicht durch Steuern gedeckt worden sind, rächt sich heute bitter. Jeder= mann weist eine staatsnotwendige Begleichung der Schulden aus dem Kriege weit von sich. Die Steuersabotage will in Aktion treten. Für die Republik für die Demokratie keinen Pfennig Daß Millionen von Menschen der Monarchie, mit der sie innerlich Milchstraßensysteme darstellen(Nebet der Andromeda usw.). Im Juliheft des Bulletins der astron. Gesellschaft von Frankreich wird ein Messungsergebnis des Lowell=Observatoriums vermerkt, nach dem die Spiralnebel 584 und 936 des Dreyerschen Generalkatalogs sogar mit Sekundengeschwindigkeiten von 1800 bezw. 1300 Kilometern durch das All dahinrasen. So löst sich die augenscheinliche Starrheit des Sternenhimmels in eine überwältigende Vielheit der Bewegung auf! keinen Kontakt hatten, ihren Steuerobulus entrichteten, wurde als selbstverständlich angesehen. Die Reaktion bestreitet für ihren Teil heute ihre Verpflichtung dazu. Wo ist da die Gerechtigkeit? Wo ist da überhaupt ein nationales Veranvwortungsgefühl? Ist unser Vaterland identisch mit Monarchie oder Republik? Oder aber mit den 60 Millionen Menschen aus deutschem Geblüt? Gebt doch Antwort, ihr Herren! Wenn ihr wahrhaftig seid und ehrlich. Die neue Fernsprechgebühren=Ordnung. Die neue Fernsprechordnung ist mit Wirkung vom 1. Oktober ab am 25. August vom Reichsrat genehmigt worden. Die Fernsprechteisnehmer sind danach berechtigt, Einrichtungen, deren Gebühren durch die Fernsprechordnung erhöht werden, bie zum 15. September 1921 zum 30. September 1921 zu kündigen. Hinsichtlich der Hauptanschlüsse endigt diese Kündigungsfrist nach dem s. Z. verkündeten Fernsprechgebührengesetz am 1. September 1021. Die wichtigsten Gebühren der neuen Fernsprechordnung sino folgende: 1. Einmalige Gebühren: Die Einrichtungsgebühr beträgt: Für einen Hauptanschluß 200 M, für einen Nebenanschluß im Gebäude des Hauptanschlusses 100 M, für einen Nebenanschbuß in einem anderen Gebäude 300 2. Lausende Jahresgebühren. Zuschlag bei Anschlüssen, die mehr als 5 Kilometer von der Vermittlungsstelle, entfernt Knd, für jede vollen oder angesangenen nach der Luftlinie gemessenen 100 Meter Doppelleitung außerhalb des 5 Kilometer Kreises 36 M. Gebühr für einen reichseigenen Nebenanschluß mit gewöhnlichem Apparat 126 M. Dazu für jede vollen oder angefangenen nach der Luftlinie gemessenen 100 Meter Doppelleitung zwischen der Haupt= und Nebenstelle 36 K. Gebühr für einen nichtreichseigenen Nebenanschluß 60 4 Zuschlag für jede Nebenstelle, die sich in den Wohnoder Geschäftsräumen eines Dritten befindet 40 A. Gebühr für eine Querverbindung zwischen verschiedenen Grundstücken 804 M. (720 A Pauschbetrag und 42 A für jjedes bei den beiden Hauptstellen durch die Querverbindung belegte Anschkußorgan) dazu für je 100 Meter Doppelleitung 36 A. Gebühr für Anschlußdosenanlagen, für jede Anschbußdose 12 K. Für jeden außer dem Hauptapparat gewünschten tragbaren Apparat 84 M. Für jeden mit der Anschlußdosenanlage verbundenen kleinen Wecker 24 M. Für je 100 Meter Anschlußdosenlinie(LustUinienentfernung) 36 M. 3. Gesprächsgebühren, Telegrammaufnahmegebühren usw. Gebühren für ein Ortsgespräch von einer öffentlichen Sprechstelle aus 50 S, für ein Gespräch im Vororts= und Bezirksverkehr 75 J, für die vorherige Uebermittlung des Namens der Person, mit der ein Ferngespräch geführt werden soll 2 A, Gebühr für eine Dauerverbindung zwischen zwei Teilnehmersprechstellen desselben Ortsnetzes während einer Dienstpause der Vermittlungsstelle 1 M. Gebühr für die Aufnahme eines Telegramms durch Fernsprecher für das Wort 10 S mindestens 2 M. Das Zusprechen angekommener Telegramme durch den Fernsprecher an Teilnehmer gestkeht auf Antrag kostenfrei. Wegangabe für Innktelegramme im Verkeur mit Amerika. Da vom 1. August an die Gebühren für den Funkund den Drahtweg nach den Vereinigten Staaten von Amerika und darüber hinaus verschieden hoch sind, ist es notwendig, daß die Telegramme nach diesen Ländern von den Aufliefern unter allen Umständen mit einer Wegangabe versehen werden. Andernfalls ergeben sich beim Haupt=Telegrarhenam: Berlin Schwierigkeiten, insosern nicht bekann: ist, für welchen der Wege der Absender die.bürren bezahlt hat, und über welchen Weg die Telegramne daher zu leiten knd. Eingesandt. Verbreitung des guten Geschmackes. Im ersten Augustheft der„Deutschen HandelsWarte" spricht Alexander von Gleichen=Rußwurm der„Verbreitung des guten Geschmackes" das Wort. Nur eine Herrschaft des guten Geschmackes, nur eine wahre Geschmackskultu:, wie sie die Zeiten der Gotik, der Renaissance und des achtzehnten Jahrbunderts besaßen, dietet die Gewähr, daß sich eine gesunde, von persönlichem Ausdrucke beseelte und darum auch persönlichen Ansorderungen genügende Werkkunst entwickeln kann. Was nämlich dem alten Kunsthandwerk zu seiner hohen, heute noch immer unerreichten Blüte verhalf, das wurzelt nicht nur in seiner werkmeisterlichen Gediegenheit, sondern mindestens ebensosehr in de: bewußten Ausprägung eines durchaus persönlichen Wüte an die Aüterhabadtreiten. Gedeoberg: An die Eisenbahndirektion Köln richten die Bürger von Godeoberg=Friesdorf die inständige Bitte, die Beseitigung des Eisenbahn übergangs zwischen Friesdorf und der elektrischen Eisenbahn möglichst bald verwirtlichen zu wollen. Der alleinige Verkehrsweg zwischen dem mehr als 3000 Einwohner zählenden Ort und der elektrischen Bahn Godesberg##Bonn, die Annabergerstraße, welche täglich von Hunderten Borohnern und einer entsprechend großen Anzahl von Fuhrwerken und Kraftwagen benutzt wird, ist in den meisten Fällen durch Eisenbahnschranken gesperrt und zwar oft so lange, daß die mit pünktlicher Innehaltung der Zeit rechnenden Arbeiter und Angestellten diese innezuhalten außerstande sind. Gerade in den für den Verkehr der Friesdorfer Bewohner in Frage kommenden Stunden rollt Zug an Zug über die Gleise, meist gerade am Uebergang längere Zeit haltend, weit die Einfahrt nicht gegeben ist. Wir Friesdorfer sind, nicht so undescheiden, eine so kostspielige Straßenunterführung, wie im benachbarten Hochkreuz beanspruchen zu wollen, obwohl die Annabergerstraße in Friesdorf mindestens zehn mal so stark benutzt wird wie die Hochtren: Allee. Eine einfache Fußgänger=Ueberführung aus Holz oder Eisen von 9 Meter Länge und 1½ Me ter Fußpjadbreite würde für längere Zeit genügen. den Uebelstand zu beseitigen bis wieder Mitte vorhanden sein werden, eine allen Anforderungen genügende Unterführung für Fuß= und Falrgele genbct ansnbonen. göces. Form= und Schmuckempfindens. Einer persönlichen Färbung unseres heutigen künstlerischen, d. h. geschmackbeseelten Hausrates scheint aber das He stellungsverfahren der Industrie völlig entgegen zu sein.„Eine Fabrik fertigt tausend Stühle an, tausend Briefbeschwerer, tausend Rahmen, tausend Mäntel, einen wie den andern nach der Schablone ohne Unterschied ausgeführt, wie sie lieblos kalkuliert, gezeichnet und in Auftrag gegeben worden. Ist es verwunderlich, daß sie den Geschmack des Publikums erwirren, statt ihn durch Auslese individueller Dinge heranzubilden? Ist es verwunderlich, daß der Arbeiter dabei seinen Berufestolz und sein Selbstvertrauen verliert?... Am[#hilfe zu schaffen, muß man deshatb auch nach der psycho logischen Seite hin dem guten Geschmack Ausbil dungsmöglichkeit und freie Entwicklung schaffen, die Herstellung gleichgültiger, lieblos und geschmacklet# erzeugter Dinge überhaupt unterbinden, bis si## vollständig vom Schauplatz verschwunden sind un auch das ve stockteste Publikum keine Gelegenheit mehr hat, seinen Ungeschmack zu befriedigen.## kulturfrohen Zeiten ist die Welt anhäßlichen Die gen immer ausgehungert gewesen.“ So ist den auch der Industrie eine künstlerische Einstellun vonnöten. Wir möchten hinzufügen, daß diese am ersten gesichert erscheint, wo der Uebergang### der Massen= zur Wertwarenerzeugung vollzogen###