59. Jahrgang Erscheint täglich mittags Betants den wan iu in dut. Verantwertlich für Volltit und Jeuilleton Umii Schwippert, für den übrigen reraktionellen Teil Andreas Mäller, für den Reklame= und Anzeigenteil Lohannes Tinner, alle in Vonn. „„ 8 Für unvertangt eingegangene Manustripte übernehmen wir keine Bouner Dolks-Zeitung Sessthsebele Somn Sichlunfbihte Postscheck=Konto Köln unter Nr. 99841 Verleger: Deutsche Reichs=Zeitung S. m. b.., Vonn Bonner Dolkswacht Donnerstag 30. Juni Drahtabresse: Reichszeitung Vonn Druck: Koanaula=Verlag, Buctz= u. Steinde Vonn. Fernsprecher: Geschäftestelle Nr. 60 so##onngggnwen Schriftleitung Nr. 4835 Nr. 173— 1921 Sshen atg(Ia nlegs Anzeigen=Preis: #8 mn breit). wm Höhe 50 4 ausw. A A. etlamen 72 um breit, as-Dose.Kleine Stellen= u. Wohnungsanzeigen das einf. Wort.— 4 bei viermalig. Aufnahme. Bei dreimonatigem Zahlungerückstande tälle bewilligter Rabatt fert. Plazverschrift wird nicht garantiert. Bankkonte: Prom u. Co., Vonn. Bonner Stadt=Anzeigen Die stalienische Ministerkrisis. Hinsichtlich der italienischen Ministerkrisis wird behauptet, daß die Schwäche der Regierungsmehrheit hauptsächlich herrühre von dem Widerwillen vieler Abgeordneten gegen die Liebedienerei, die Graf Sfocza gegenüber den Franzosen und Polen in der oberschlesischen Frage bewiesen habe. Es mag schon sein, daß sich hier und da das Rechtsund Ehrgefühl geregt hat. Doch ist die sittliche Aufwallung immer ein unsicherer Faktor in der politischen Rechnung. Wenn Graf Sforza fallen sollte, muß man erst zusehen, weß Geistes Kind sein Nachfolger ist und ob das neue Ministerium überhaupt gewillt und befühigt ist, die italienische Politik aus der Abhängigkeit von Frankreich zu lösen. Auch müßte die Neubildung und die Einarbeitung der neuen Regierung recht schnell erfolgen, wenn eine veränderte Haltung Italiens bei der bevorstehenden Ententekonferenz noch maßgebend wirken soll. Auf die Hilfe der Italiener haben wir uns vor sieben Jahren verlassen und sind bitter enttäuscht worden. Salandra verkündete damals den sacro egoismo, den schnöden Eigennutz als den einzig richtigen Leitstern. Wenn die engherzige Berechnung des eigenen Vorteils auch heute noch ausschlaggebend bleibt, so werden die Oberschlesier und ganz Deutschland bei den italienischen Realpolilikern weniger in die Wagschale fallen, als die eigenen Aspirationen in der Adria, in Jugoslawien und im Orient. Sollte die künftige Regierung in Rom uns eines Besseren belehren und zeigen, daß sie eine edlere und großzügigere Politik unter Rücksicht auch auf die wichtigen Beziehungen zu Deutschland treiben wollen, so würden wir uns sehr freuen, aber erst Tatsachen sehen. Junächst steht Italien vor der Wahl, ob es sich auch weiterhin mit Frankreich solidarisch machen oder wieder den Anschluß an England sich offen halten soll. Da wir von der englischen Regierung gegenwärtig immer noch mehr Verständnis und Enade für unsere Interessen erwarten dürfen, wie von den französischen Machthabern, so ist es uns recht, wenn Lloyd George durch die Beendigung des großen Kohlenstreiks und durch Ausgleichsverhandlungen in Irland seine Position stärken kann, so daß er in der europäischen und astatischen Politik mehr Tatkraft entfalten kann. Allerdings bleibt der fatale Umstand bestehen, daß die verschiedensten Probleme gleichzeitig brennend werden. Daraus ergibt sich immer noch die Gefahr, daß Oberschlesien zum Gegenstand eines weltpolitischen Schachergeschäftes gemacht wird. Die Krisis in Italien wird in dieser Hinsicht schwerlich eine Aenderung herbeiführen. Weil die Gesamtlage so sehr verwickelt und unklar. ist, hat der deutsche Reichstag in der heitlen Angelegenheit von Oberschlesien das vorläufige Schweigen für Gold erachtet. Die betreffende Interpellation soll zurückgestellt werden. Man will erst abwarten, was aus der begonnenen„Räumung" wied. Die vorsichtige Zurückhaltung ist begreiflich, denn die Gegner(Franzosen und Polen) verstehen es meisterhaft, die Schuld an weiteren Friedenestörungen vom Wolf auf das Lamm zu schieben, wenn das Lamm überhaupt nur sich hat hören oder sehen lassen. * Frauzösische und englische Stimmen. Paris, 28. Juni. Die Blätter legen dem Sturz des Rabinette Sielitti eine große Bedeutung bei. Vielsach kommt die Befürchtung zum Ausdruck, daß eine Aenderung der italienischen Außenpolitik nicht ohne Rückwirkung auf die Beziehungen zur Eutente bleide. So meint das„Eche de Paris“, daß der Ministerwechsel in der oberschlesischen Frage die Aufgabe der französischen Diplomatie außerordentlich erschwere. London, 28. Juni. Der Daily Telegraph hofft, daß der Rücktritt des Grasen Sforza zu einer Aenderung der erientalischen Politik Italiens führen werde. Ssorzas türkenfreundliche Politik habe Italien eine Enttäuschung nach der andern gebracht, so daß man jetzt in Rom vielleicht einem Zusammengehen mit England und Geiechenland geneigter sein werde. Gleichzeitig warnt der Dotly Telegraph den König Voris von Bulgarien und den Ersten Minister Stamboliiski vor dem Versuch bulgarischer Politiker, mit den Bolschewiken und Kemalisten gemeinsame Sache zu machen. Bulgarien möge nicht daran zweifeln, daß der Kleine Verband jedem Versuch Bulgariens, eine griechenfeindliche Politik zu unternehmen, sofort entgegentreten werde. Die Juden und Palästina. Pros. Ehnstein als Dolksredner. DR. Berlin 29. Juni. Im überfüllten Blüthnersaale, vor dem noch große Ulenschenmengen Einlaß begrhrten, veranstalteten am Montag abend eine Reihe jüdischer Organisationen eine gemeinsame Kundgebung für den Aufbau des jüdischen Palästina. Besonderes Interesse erweckte es, daß sich unter den Rednern Prof. Einstein befand, der mit fesselnden Worten für Dalästina eintrat und über seine Amerikareise und die dabei erzielte Mitarbeit der amerikanischen Juden berichtete. Es sprachen noch Rabbiner Dr. Uobel-Frankfurt, Dr. Apfel-Berlin und Kurt Blumonfeld-Berlin. Es ergab sich, daß unter den deutschen Juden weitgehende Einigkeit in Bezug auf den Aufbau Palästinas besteht. Ein wichtiges C Der Dolksentscheld. Die Verfassung von Weimar, die das deutsche Volk aus dem chaotischen Zustand der Revolution wieder zur staatlichen Rechtsordnung zurückführte, und somit das Fundament wurde für das neue Staatswesen selbst nach dem Willen der überwiegenden Mehrheit des deutschen Volkes und seiner Vertreter, hatte neben die gesetzgebenden Körperschaften und die von ihnen auszuübenden Funktionen bereits eine andere verfassungsrechtliche Einrichtung gestellt, aus der in erster Linie klar zu erkennen ist, wie groß Wandel und Umschwung ist, der sich vollzogen hat. Neben das Volksparlament des Reiches und neben die Volksparlamente der Länder, die an sich schon den Willen aller Staatsbürger repräsentieren, sollte noch der Volksentscheid treten, der, unter bestimmten Voraussetzungen anwendbar, der Erforschung des gesamten Volk villens dienen soll. Nunmehr ist das Gesetz über den Volksentscheid am 22. Juni im Reichstage verabschiedet worden und zwar mit einer Lautlosigkeit und Stille, die zwar der Sachlichkeit des Reichstages in diesem Falle alle Ehre macht, die aber nach außen hin kaum hat ahnen lassen, daß hier ein Gesetz von einschneidender Bedeutung erlassen worden ist. Zwei Hauptformen sind beim Volksentscheid auseinanderzuhalten: das Reserendum und die Initiative. Der wesentliche Unterschied beider Formen untereinander besteht in dem Ausgangspunkt, den beide in der Praxis haben. Beim Reserendum handelt es sich um ein bereits vom Reichstage genehmigtes Gesetz und bei der Initiative handelt es sich um einen Gesetzentwurf, der vom Volke her an die gesetzgebende Körperschaft herangebracht wird. Beim Referendum spielen sich die einzelnen Phasen etwa folgendermaßen ab: Nachdem der Reichstag ein Gesetz verabschiedet hat, fordert ein Drittel seiner Mitglieder die Aussetzung seiner Verkündigung um zwei Monate. 5000 Stimmberechtigte beantragen innerhalb dieser Zeit von 2 Monaten ein Volksbegehren über jenes Gesetz. Hierin liegt jedoch erst die Tatsache, daß diese 5000 die Vornahme eines Volksentscheids empfehlen. Nunmehr müssen ein Zwanzigstel aller stimmberechtigten Deutschen gewonnen werden, wenn der Volksentscheid eintreten soll. Zu diesem Zweck verschicken die Antragsteller an die Gemeinden Eintragungslisten und zwar auf eigene Kosten hin; in diese können sich alle diejenigen einzeichnen die für eine Vornahme des Volksentscheid plasoieren. Diese Listen müssen mindestens 14 Tage hindurch aufgelegt werden. Findet sich das Zwanzigstel allet Stimmberechtigten, dann tritt der Volksentscheid ein. Nach den Vorschriften des Wahlzejetzes wied nunmehr über eine Annahme oder Ablehnung des Gesetzes abgestimmt. Zur Annahme reicht die Mehrheit der Abstimmenden aus, die Ablehlung dagegen erfordert einmal, daß die Rehrheit aller Stimmberechtigten überhaupt ihre Stimme abgegeben hat und dann, daß die Mehrheit derer, die abgestimmt haben, ihre Ablehnung kundgegeben hat. Für die Initiative gelten folgende Bestimmungen Es müssen 5000 Stimmberechtigte ein Volksbegehren verlangen auf einen Gesetzentwurf den sie=ltst vorlegen. Der Weg bis zur Vornahme der Initiative ist genau derselde, wie im Falle des Referendums mit dem Unterschied, daß sich ein Jehntel der Stimmberechtigten für das Volksbegehren aussprechen. Ist dies der Fall, dann ist der Reichstag verpflichtet, über den vorgelegten Gesetzentwurf Beschluß zu fassen. Bei Annahme durch den Reichstag wied der Entwurf Gesetz aus dem gewöhnlichen Wege. Im Fall der Ablehnung durch den Reichstag oder auch der Abänderung kommt es zur Vornahme des Volksentscheids über die Gesetzesvorlage und über den abweichenden Beschluß des Reichstages. Dieser Entwurs. der dem deutschen Volk zweisellos eine große Freiheit an die Hand gibt und eine in politischer Beziehung nach jeder Richtung hin nicht nur interessierte, sondern auch geschulte und einsichtige, von sachlichen Motiven getragene politisch reise Bevölkerung verlangt, wenn seine Anwendung nicht zu Auswüchsen führen soll. fand bereits im Ausschuß unter den Parreien verschiedene Aufnahme. Die Parteien der Rechten waren ihm zugeneigt— vielleicht versprechen sie sich viel davon— die Demokraten begegneten dem Entwurf mit einigem Mißtrauen und die Sozialdemokraten waren objektiv genug, auch die Bedenken anderer anzuerkennen. Denn daß Bedenken vorliegen gegen einen Gesetzentwurf, der leicht zum Anlaß aller möglichen Quertreibereien oder auch zum Anlaß von unmöglichen Wünschen gemacht werden kann, ist durchaus nicht von der Hand zu weisen. Es bedarf zweifellos einer starken politischen Reise eines Volkes, wenn ein solcher Gesetzentwurf immer und in jedem Falle zu seinem besten ausschlagen soll. Denn wir wissen, daß auch die Schweiz und Amerika, die den Volksentscheid bereits besitzen, eigenartige Erfahrungen damit gemacht haben. Es ist darum zur Charakteristik nicht uninteressant, was der sozialistische Abgeordnete Gustco Rarbruch über vielleicht im Augenblick eintretende Folgen dieses Gesetzentwurfs launig gesagt hat: „Kein Zweifel, daß in den nächsten Jahren Menschenfreunde, aber auch Sonderlinge und Fanatiker aller Art ein Volksbegehren auf das andere gegen den Reichstag loslassen everden. Alkoholgegner, Vegetarier, Bodenreforme:, Gegner der Todesstrafe, Gegner der Strafe für Abtreibung, auch Impfgegner, Vivisektionsgegner, Schächtgegner, schließlich Fanatiker einer neuen Stenographie oder Orthographie, Enthusiasten eines neuen Kalendersystems, wunderliche Heilige neuer Religionen, sie alle werden demnächst im Volksbegehren ihr Heil suchen. Ein Narr findet für seine Idee leicht die 5000 andern Narren, deren er zur Zulassung eines Volksbegehrens bedarf,— viel weniger leicht freilich die Millionen Narren gleicher Kappe, die für ein erfolgreiches Volksbegehren erforderlich sind. Und so wird nach ein paar Jahren nach einer Reihe fehlgeschlagener Versuche die Flut der Volksbegehren wieder abebben. Die Steuern. Der Verband und die neuen Steuern. Berlin 29. Juni. Die Garantiekommission hat gestern der deutschen Regierung fünf Uoten überreicht, in welchen sie zu der geplanten Eine bedeutsame Tagung. Der Reichsausschuß der Jentiumsper ei. Berlin 29. Juni. Der Reichsausschuß der deutschen Zentrumspartei tagte am Peter- und Pautstage im Reichstagsgebäude in Berlin. Die Mitglieder des Ausschusses waren in ungewöhnlich großer Jahl erschienen. Die Verhandlungen wurden von dem Vorsitzenden Abg. Gehelmrat Crimvorn grleitet. Der Ausschuß nahm ein Steueraufbringung Stellung nimmt. Es ergibt längeres politisches Referat des Reichskanzlers entgegen und behandelte dann ausführlich die sich daraus, daß die Garantiekommission noch viel radikalere Eingriffe auf steuerlichem Gebiet für notwendig hält als sie bisher von der deutschen Regierung geplant sind. Die Getreidepreise. Berlin 29. Juni.(Telegr.) Die Reichsregierung hat heute dem Reichstag die Vorlage zugehen lassen, in welcher die Preise für das im Umlageverfahren aufzubringende Getreide der nächsten Ernte festgesetzt werden. Die Vorlage der Regierung steht folgende Preise vor: Roggen pro Conne 2100., Gerste 2000., Hafer 1800., Weizen 2300 Mark. Ueber die Julage für das besetzte Gebiet ist noch nichts bestimmt. Erzber er=He ffer ch. 130 Berlin 29. Juni. In der Strafsache gegen den früheren Reichsfinanzminister Erzberger wegen Uleineids, den dieser gelegentlich der Vernehmung im helfferich-Prozeß geleistet haben sollte, beschloß das Landgericht auf den übereinstimmenden Antrag des Generalstaatsanwalts und der Verteidiger, den Beschuldigt.n mangels Beweises auf Kosten der Staatskasse außer Verfolgung zu setzen. Wie wir weiter hören, hat die Staatsanwaltschaft über die angeblichen Unwahrheiten, die das Moabiter Gerichtsurteil im Prozeß helfferich-Erzberger als nachgewiesen ansah. eine abweichende Ansicht. Die ausführliche Begründung die die Staatsanwaltschaft ihrem Verzicht auf die Einleitung des Gerichtsverfahrens gegen Erzberger beigegeben hat, wird das im einzelnen dartun. Die Kölnische Zeitung weiß noch zu berichten: In dem Antrag des Generalstaatsanwalts wird dargelegt, daß die Urteilsfeststellung im Helfferichprozeß, soweit sie Erzberger absichtliche Verletzungen seiner Eidespflicht in diesem Prozeß vorwirft, keine Stütze gefunden habe, teilweise sogar widerlegt sei. Auch die vom Staatssekretär a. D. helfferich gel gentlich seiner Vernehmung angeführten Punkte, in denen Helfferich eine Verletzung der Eidespflicht durch Erzberger finden zu können glaubte, sind von der Staatsanwaltschaft geprüft und für unbegründet gefunden worden. Der preußische Gesandte in München. Berlin, 28. Juni. Der bisherige Landrat des Kreises Limburg. Karl Scheilen, ist zum Gesandten in München ernannt worden. Der schwarz=weid=rete Selbstschutz. Der Korrespondent des„Manchester Guardian" berichtet seinem Blatte aus Oberschlesien, daß an der ganzen deutschen Front nicht eine einzige republikanische Flagge zu sehen ist. Dagegen wehen bei allen Truppenteilen des deutschen Selbstschutzes schwarz weiß=rote Fahnen. Viele Mannschaften sind mit Hatenkreuzen versehen. Verband rhein.=westf. Gemeinden. Ita. hagen 29. Juni. Gestern wurde hier die Cagung des Verbandes Rhein.=Westf. Comeinden eröffnet. Der Verband umsaßt in seinem Mitgliederbestand etwa 4470 Gemeinden mit etwa 6½ Millionen Einwohner. Die Versammlung nahm eine Entschließung an, worin darauf hingewiesen wird, daß die Sanktionen auf die Industrie und Landwirtschaft der betroffenen Gemeinden verheerend wirhen. Auch die Gemeinden werden in Mitleidenschaft gezogen, weil deren Steuerkraft zurückgeht. Die Reichsregierung wird deshalb gebeten, darauf hinzuwirken, daß die Sanktionen aufgehoben werden. Ein Attentat in Serdien. Nach einer Meldung der Vossischen Zeitung aus Belgrad wurde gestern am Jahrestage des Attentates von Serajewo ein Attentat aus den Peinz“ regenten Alexander von Serbien verübt. Als der Peinzregent nach der Eidesleistung auf die Verfassung die Nationalversammlung verließ, warf ein Mann von einem Baugerüst herab eine Bonde gegen den Wagen, in dem der Prinzregent und der Ministerpräsident Pasitsch saßen. Die Bonbe flog gegen eine Telegraphenstange und explodierte in der Luft. Der Prinzregent und Pasitsch blieben Erzbergerfrage. Dabei hatten die Mitglieder des Ausschusses Gelegenheit, vollständig frei und ungehindert zu dieser Frage Stellung zu nehmen. Der Abg. Erzberger war bei den Beratungen zugegen. Zum Schluß wurde folgende Entschließung mit 57 gegen eine Stimme bei vier Stimmen Enthaltung angenommen: 1. Der Reichstagsausschuß nimmt mit Genugtuung davon Kenntnis, daß das Verfahren wegen Verletzung der Eidespflicht zugunsten des herrn Erzberger entschieden ist. 2. Herr Erzberger erklärt, daß die Wiederaufnahme seiner parlamentarischen Cätigkeit von der gesamten politischen Lage abhängt. Er legt dab.i Wert auf die Feststellung, daß er bei seiner politischen Wirksamkeit stets bestrebt sein wird, die Einigkeit in der Partei und in der Fraktion zu pflegen. Ferner nahm der Reichsausschuß folgende Entschließungen an: 1. Sauktionen: Nach Auffassung des Reichsausschusses der deutschen Zentrumspartei stellen die als Sanktionen vollzogene Besetzung der deutschen Städte und die Aufrichtung einer Zollgrenze am Roein Zwangsmaßnahmen dar, die als widerrechtlich und als der Völkerversöhnung widersprechend zu bezeichnen sind. Zugleich haben diese Sanktionen die schwersten wirtschaftlichen Schädigungen unseres Landes zur Folge. Sie zerrütten die erganischen Zusammenhänge innerhalb der Industrie des Westens und zerreißen anderseits ebenso viele wirtschaftliche Beziehungen, die zwischen der westdeutschen und der gesamten deutschen Industrie bestehen. Der Rückgang der Erzeugung. Stillegung von Betrieben, Arbeiterentlassungen, eine sich mehr und mehr steigernde Ausschaltung der deutschen Gesetzgebung kennzeichnen die Wirkungen der Sanktionen, die von dem gesamten deutschen Volke als unerträgliche G unverletzt. Es wurde eine Perion schwer und sechs leicht verwundet. Der Attenläter wucde festgenommen. Er erklärte, der bolschewistischen Partei anzugehören und seine Tat selbst beschlossen zu haben. Lohnermäßigungen in England. TU. London 28. Juni. In der Baumwollindustrie ist endgültig eine 16prozentige Ermäßigung der Löhne angenommen worden. Last empfunden werden. So ehrlich die überwiegende Mehrheit des deutschen Volkes gewilli ist, die aus der Annahme des Ultimatums sich ergebenden Lasten und Leistungen zu tragen, mit ebenso großer Sorge betrachtet das deutsche Volk die Störungen seines gewerblichen Lebens im Westen, bedeuten sie doch einen überaus großen Verlust an Einnahmen aus Steuererträgnissen, die der Erfüllung des Ultimatums hätten dienen können, ganz zu schweigen von den kulturellen Einbußen, die durch die Schließung der Schulen und die damit verbundenen Schädigungen des Jugendunterrichts herbeigeführt werden. Der Reichsausschuß fordert deshalb mit aller Entschiedenheit die Aufhebung der Sanktionen. Die Zentrumspartei wird jeden Schritt der Reichsregierung nachdrücklich unterstützen, der geeignet ist, eine unverzügliche Räumung von Düsseldorf, Duisburg und Nuhrort und die Aufhebung der Zollschranke herbeizuführen 2 Oberschlessen: Die Sanknionen lasten um so schwerer auf dem deutschen Volke, weil es gleichzeitig in Oberschlesien den härtesten Schickalsschlägen ausgesetzt ist. Wir erheben Einspruch dagegen, daß eine der blühendsten deutschen Landschaften von polnischen Insurgentenbanden verwüstet wird, die zum großen Teil von jenseits der deutschen Grenze herüber gekommen sind, die deutschen Bewohner Oberschlesiens werden verwundet, verstümmelt, ermordert, die Frauen werden geschändet, die deutschen Wohnstätten niedergebrannt. tausende von Dutschen sind von Haus und Hof vertrieben. Dasieht in einer Provinz, die mit großer Mehrheit, unter denkbar widrigen Umständen ein erhebendes Bekenntnis der Zugehörigkeit zum Deutschen Reich abgelegt hat. Unteren schwergeprüften Volksgenossen gilt unser Dank für ihre unerschütterliche Treue. Die interalliierte Kommission, die die Verwaltung des Landes übernommen hat, ist verpfli“ dem schwer darntederliegenden Lande ausreichenden Schutz für Person und Eigentum zu gewähren. Wir machen die öffentliche Meinung aller Länder nachdrücklich auf die Tatsache aufmerksam, daß Deutschlands Leistungsjähigkeit wesentlich davon abhärgt, daß ein ungeteiltes Oberschlesien beim Deutschen Reiche verbleibt. Wir verlangen für Oberschlesien Frieden und Gerechtigkeit und ungeteiltes Verbleibden beim Deutschen Reich. mit dem es seit Jahrhunderten verbunden ist. Der Reichsausschuß ermächtigte den Parteivorstand, den nächsten Reichsparteitag Mitte November einzuberufen. Handel und Wirtsc. haft. Weibliche Kommunaldeamte. TU. Brüssel 29. Juni. Der Ministerpräsiden: hat einen Gesetzentwurf eingereicht, wonach Frauen zu Bürgermeistern, Stadträten und Gemeindesckretären ernannt werden können. Aus Provinz und Reich. Köln: Die Arbeitszeit für die städtischen Beamten bleibt auch weiterhin wie vom Oberbücgermeister Adenauer entsprechend dem Erlaß des Ministers des Innern und des Finanzministers festgesetzt, und zwar von—1 Uhr nachmittags, einbegriffen wie bisher eine halbe Stunde Vesperpause. Das ist das Ergebnis der gestern und vorgestern zwischen den Vertretern der Gewerkschaften, der Stadtverordneten(Maus, Falk, Hölken) und der städt. Verwaltung gepflogenen Verhandlungen. Die Gewerkschaften beabsichtigen, sich an die Staatsregierung zu wenden, damit in der Frage die leetzte Klärung herbeigeführt wird. Dortmund: Sozialisten schenken eine Reichsflagge. In der letzten Stadtverordnetensitzung hatten die Sozialdemokraten an den Magistrat einen Antrag auf Anschaffung einer Reichsflagge in den neuen Farben gerichtet. Aus der Mitte des Kollegiums war ihnen zugerufen worden, sie sollten doch erst eine stiften. Dieser Aufforderung waren sie nun in der letzten Stadtverordnetensitzung nachgekommen. Vor Eintritt in die Tagesordnung teilte ein sozialdemokratisches Mitglied mit, daß er und seine Parteifreunde der Stadtverwaltung eine Reichoflagge stifteten. Zugleich wurde vor den Augen der völlig überraschten und verblüfften Stadtväter von der Zuschauertribüne eine große schwarz=rot=goldene Fahne entsaltet. Da der Aufforderung des zweiten stellvertretenden Versitzenden, ein Volksparteiler, die Flagge zu entfernen, nicht nachgekommen wurde, hob der Vorsitzende die Sitzung auf. Nach einer kurzen Besprechung des Vorstandes des Stadtverordnetenkollegiums wurde die Sitzung nach einer halben Stunde wieder aufgenommen, nachdem die Fahne entfernt worden war. Vonner Schlachtviehmaekt, am 28. Juni 1921. Auftrieb: 134 Großvieh, 281 Kälber. 136 Schweine, 21 Schafe. Bezahlt für 1 Pfund Schlichtgewicht: Großvieh—13 J, Kälber 10—14 Kl. Schweine 14,50—16.25 JA. Geschäftsgang: langsam geräumt. Rückzahlung von Ein- und Ausfuhrgebühren. Der Jollausschuß der Rheinlandkommission hat bestimmt, daß Ein- und Ausfuhrabgaben für nicht oder nur teilweise ausgenutzte Ein- und Ausfuhrbewilligungen für die nicht ein- bezw. nicht ausgeführten Waron zurüchgezahlt werden und zwar für den Fall, daß die Abgaben, bei einem Jollamt des besetzten Gebietes entrichtet worden sind. Millionenaufträge. Wie uns mitgeteilt wird, soll die Steigerung der Humboldiaktien darauf zurückzuführen sein, daß diese Firma Millionenaufträge für die Reparationen erhalten haben soll. Köln 28. Juni. An der heutigen Setreide= und Produktenbörse blieb, obgleich die Devisen heute ruhiger und niedriger waren, die feste Haltung für alle Futtermittel unverändert bestehen. Die Kauflust war wiederum sehr rege, das Angebot knapp, so daß sich ein lebhaftes Geschäft zu teilweise weiter steigenden Preisen entwickelte. Amtlich wurden in Mark notiert: Mais(Mittelsorte) 270—295, gelde Viktoria=Erbsen 340—360, Ackerbohnen 230—250, Rübkuchen 175, Palmkuchen 230, Leinkuchen 330, Trockenschnitzel 150—160, Zuckerschnitzel 200 205, Wiesenheu 85—95, Kleehen 120—150, Stroh 14 46, alles die 100 Kg. Kartoffelmarkt: An der heutigen Börse wurden für neue holländische Mäuse=Kartoffeln 153—.155 Mark für den Zentner einschließlich Sack frei Köln notiert. Der Wert unserer Mark. kosteten in Mk. der Gulden(Helland) die Krone(Dänemark) dieKrene(Schweden) .Kreneabgest.(Wien) die Krone(Prag) das Plund(England) der Dellar(Amerika) 4. Frank(Frankreich) der Frank(Beigien) der Frank(Schweiz) ALS PRAKTISCHE GESCHENKE EMPFEHLE FBINE LEDBRWAREN-REISE-ARTIKEL EIGENE FABRIKATION GEGR. 1848 WTEA SUTUGT VORMALS BONNGASSE NEUTOR 2 AM KAISER WILHELN-DENKMAL 10—20% RABATT. REPARATUREN TELEFON 1291 Stadent und Jochschuld. Büchich Der Gesamtvorstand des Bayerischen Christlichen Bauernvereins hat beschlossen, an sämtliche Mitzlteder einen Aufruf zu erlassen zur Organisierung einer Studentenhilfe. Er soll aufgefordert werden, in der Zeit von Anfand Juli bis Ende Oktober möglichst viele Studenten bei den Erntearbeiten zu beschäftigen. Universität. Der ordentliche Professor für Staatswissenschaften an der Universität Gießen Dr. August Skalweil hat den Ruf an die Landwirtschaftliche Hochschule Poppelsdorf(Bonn) angenommen. Der Verband der Vereine katholischer Akademiter steht sich leider gezwungen, die provisorisch auf den Oktober 1921 verlegte Rompilgerfahrt des Verbandes bis zum Frühjahr 1922 zu verschieben. Der endgültige Termin der Romreise wird auf der vom 2. bis 4. September in Bonn tagenden Generalversammlung bekannt gegeben werden. „Hausd uns Miser. Stadttheater. In der Kölner und Vonner Presse erschienen in oiesen Tagen Veröffentlichungen über den endgültigen Spielplan des Bonner Stadttheaters für die nächste Spielzeit. Wir stellen fest, daß von dir endgültigen Festsetzung des Spielplans nicht eher die Nebe sein kann, bis der Spielplan=Entwurf vom städtischen Ausschutz für Volkebildung angenommen worden ist. Dieser Ausschußz hat sich mit dem Spielplan aber noch gat nicht deschäftigt. Wir bitten die Interessenten, ihre Wünsche zu dem von uns in der Nummer vom 26. Juni voröffentlichten Entwurf eines Spielplans entweder der Schriftleitung der Deutschen ReichsZeitung oder dem Vorsitzenden der Gesellschaft für Volksbildung, Herrn Univ.=Pros. Dr. C. Enders in den nächsten Tagen zu übermitteln. Bonner Nachrichten. Der Provinziallandtag der Rheinprovinz ist zum 10. Juli nach Düsseldorf einberufen worden. Ueber Saisonausverkäufe hat der Regierungspräsident eine neus Verordnung erlassen. Danach dürfen solche Ausverkäufe innerhalb eines Jahres nur zweimal stattfinden, und zwar vom.—22. Januar und vom.—21. Juli. Priese an die Stadtverwaltung und deren Dienststellen. Die Bevölkerung wird wiederholt in ihrem eigenen Interesse darauf aufmerksam gemacht, Briese an die Stadtverwaltung usw. nicht an die persönliche Adresse des Oberbürgermeisters, der Beizeotdüsten oder aüderer Beamten zu richten, da bei Adwesenheit der Adressaten, zumal in der augenblicklichen Ferienzeit, Verzögerungen in der Erledigung oder gar Fristversäumnisse mit unangenehmen Folgen eintreten können. Die Anschrift laute:„An den Herrn Oberbürgermeister“, ohne Namensnennung, oder„An die Stadtverwaltung“. Die teure Eisel. Die Hauptversammlung des Eiselvereins in Adenau hatte beschlossen, daß ein Ausschuß die Klagen über die Preise in manchen Gasthösen der Eisel prüfen solle. Dies ist nunmehr geschehen, wobei u. a. zunächst festgestellt wurde, daß der diesjährige Eisenbahnverkehr nach der Eisel zu Pfingsten schon schwächer gewesen ist als der nach sonstigen Wandergebieten. Eine Verallgemeinerung der Beschwerde über zu hohe Preise und Unterkunftsverhältnisse erscheine unbegründet. Leider seien aber tatsächlich Ueberforderungen vorgekommen, die den Ruf der Eiseler Lastwirte schädigen könnten. Ewurde derhalb beschlossen, den Effelbesuchern zu überlassen, begründete Beschwerden unter Beifügung der Nachweise an die Vorstände der Ortsgruppen zu richten. Sodann wurde gewünscht, daß die Preise so abgestuft werden möchten, daß auch anspruchslose Wandern, besonders aus dem Mittelstand und den Kreisen der Festbesoldeten, die früher einen großen Teil der Fremden stellten, die Möglichkeit hätten, die Eisel zu besuchen. Dabei wurde hervorgehoben, daß diese namentlich auf den Fortfall des Weinzwangs Wert legten, der in andern Gebirgsgegenden überhaupt nicht bestehe. Von den Eiselwirten wird erwartet, daß sie diesen Darlegungen folgen und die Preise denen wirtschaftlich gleichartiger Gebiete mehr anpassen. Verbotene Druckschriften. Die Broschüre:„Die schwarze Pest“ von Alexander Haus in Leipzig ist im besetzten Gebiet verboten worden, ebenso drei Monate die Zeitung:„Rote Hand“. Die Zwangeinnung für das Konditeren=Gewerbe in Vonn hat den Antrag gestellt, den Innungsbezi## auf den Siegkreis auszudehnen. — Personalnachricht. Strafanstaltssekretär von Haß in Bonn wurde zum Strafanstalteinspektos in Hannover ernannt. ur Steckbrieflich verfolgt werden von Bonn aus der 17 Jahre alte Lehrling Gustav Dietz aus Von zur Strafverbüßung, der 22 Jahre alte Heizer Ank ton Siebertz aus Vonn wegen schweren Dieh stahls.„„„ 4 Wettervorhersage zum 1. Juli 1921: Zeitweise woltig, vorwiegend trocken, Temperatur weni geändert. Wetter=Aussichten für mehrere Tage im voraus, 3. Juli: Veränderlich, angenehm, windig.—.4 Kaum verändert, streichweise Gewitter.—.: Wenig verändert.—.: Wolken, Sonne, strichweis# Gewitter, Regen.—.: Wenig verändert.—.1 Veränderlich, angenehme Luft.—.: Wolken, Regen, windig, teilweise Gewitter, schwül später kühl. 5 9 K Ochsch-Ausvorkaufg In allen Abtellungen zu bedeutend herabgesetzten Preisen### Die neuen Ausverkaufspreise## sind mit Blaustift vermerkt. 1 Prgiim. Preitag term. 8 2onrA ar Freitag den 1. Juli beginnt mein ** Saioeh-Tiuoterkauf in Auch in der guten Ware liegt der billige Preis. Benutzen Sie bitte die Vormittagsstunden zum Einkauf, da nachmittags bekannt— lich der Verkehr sehr gross ist.— I. Min „*„ Bolln, Skturkterucke—8. #n an au um aun um h A Ena „ * Hochwertige Waren zu niedrigsten Preisen! Statt jeder besonderen Anzeige. Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, unsere gute, unvergessliche Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Schwester, Schwägerin und Tante Krau PRe. Erhet noyer Sophia geb. Klötzchen heute vormittag 12¾ Uhr, nach langem. sebweren, mit musterhafter Geduld ertrageuem Leiden, rechtzeitig vergehen mit den hl. Sterbesakramenten, Im Alter von 72 Jahren zu Sich in die Ewigkeit abzuberufen. Dies zeigen allen Verwandten und Bekanpten mit der Büte um stille Leinahme an Di Maunten Aaterbichenn Bonn, den 29. Juni 1921. Jehlerfreier, 7 jähriger Doppel-Pony nebst Geschirr u. sehr leichtem Halbverdeck(Seldstf.) preiswert zu verkaufen. Cerh. Wirtz, Heimerzheim, Bz. Cöln. Teleson Weilerswist Nr. 6. 8 Remigiusstraße 13. Stütze oder Haushälterin die gut kocht, backt, einmacht, für größeres Pfarrhaus bei Euskirchen gesucht. Hilse vorhanden. Gefl. Angebote mit genauen Zeugnisabschriften und Bild unter 31 A 690 an die Geschästsstelle. Die felerlichen Exequlen werden gehalten am Freitag, den 1. Juli, vorm 8½ Uhr, in der Pfarrkirche zum hi. Remigius Das Begrübnis findet am gleichen Tage nachm. um ½3 Uhr, vom Sterbehause Rathausgesse 18, zum Nordfriedhof statt. Balmsagung. Für die allseitige aufrichtige Teilnahme beim Tode, sowie die überaus grosse Beteiligung u. herrlichen Blumenund Kranzspenden bei der Beerdigung unseres lieben, so jäh ums Leben gekommenen Sohnes u. Bruders Andrens sagen wir hierdurch allen Verwandten, Freunden und Bekannten, besonders der Direktion und dem Schaffner Personal der Cöln-Bouner bisenbahnen, de m SportVerein, dem Junggesellen-Verein„Eintracht“ und dem Theater-Verein„Freundschaltsbund“ In Dransdosf sowie dem Begina meines Scison AeisVorkauf Preitag, 1. Juli Bedeutende Preisermässigungen! Selten günstige Kaufgelegenheit! Es kommen meine bekannten Qualitäts-Waren zum Verkauf. Schühhaus Rieberz Bonn Markt 37. Bitte Schaufenster besichtigen. Alles Nähere durch Sonder-Angebet in meinen Schaufenstern. Awwang“ ai im e. Am Freitag, den 1. Juli 1921, vormittags 10 Uhr, sollen im Psandlokale Johanneskreuz 6 zu Bonn 2 Mir. schwarzer Cheviot, 3 Mir. brannkarierter Herrenstoff, 3 Mir. grankarierter Herrenstoff u. 1 überzieher durch den Unterzeichneten öffentlich meistbietend gegen gleich bare Zahlung versteig. werden. Versteigerung bestimmt. Schuster, Gerichtsvollzieher in Bonn, Cölnstraße 76. ObsiversandKorde billig zu verkaufen. Westd. Korbindustrie Heerstr. 134a(Toreingang). Eichtung! Thnamo= u. Motorbesitzer. Neu= und Umwicklungen sewie sämtl. Reparaturen an Dyuomos, Elektromotoren, Transsormatoren u. Anlossern Kurze Lieserzeit. Kollektorenbaul Billigste Preise. Für fachgemäße Ausführung wird gargutiert. Godesberger Clektromotorenwerke A. Stanek(Inh.: M. Jäger), bedscherg a. M. Teieson 767 Klavierstimmer empfiehlt sich zum Stimmen. billiger Preis zute Ausführ. Angebote an Degen, Coisdorf. Nr. 39 bei Sinzig erb. 8 - Jona Beide Rbende in der Besihonenhalle. Erster Abend: Meatag den 4. Juli, abende 8 Uhr I. Paradeisspiel(ausdemi4 Jahrhundert, z. Totentanz(Bülderszenen nach Drucken des, 15. Jahrhunderts). Zweiter Abend: Dienstag den 8. Juli, abende 8 Uhr von Grimm 1. Diekluge Bauerntochter(Schwank. 2. Die zertanzten Schuhe. Ein fröhliches Spiel mit Gesang und Tanz. Eintrittskarten im Vorverkauf bei Sebbesse, Am Hof 9 und an der Abendkasse. Preis: Mk. 10.40,.50,.80 einschl. Steuer. Mittenung. Für das Hospital Venusberg werden bedeutende Neugen von Material für die ehirurgische Abt. benötigt. Angebote werden bis 9. Juli entgegengenommen. Proben müssen bis zum 7. Juli eingeliefert werden. Für alle Einzelheiten bitte sich an die Verwaltung des Venusberg-Hospitals zu wenden. Dessenil. Tieheersteigerung Am 5. Juli, nachmittags 8 Uhr werden 10 Stück Jungviey Oldbg. Abstammung,—3jähr, teils tragend, gegen Barzahlung versteigert. Besichtigung am Verkaufstage. Guteverwaltung Heyderhof b. Godesberg. Samstag, den 2. Juli 1921, vormittags 9 Uhr, sollen an der Viehhalle im Schlachthofe zu Bonn, für Rechnung dessen, den es angeht, zirle 600 Zeutner Kunstdünger, Converter Auswurs in Säcken, bestimmt durch den Unterzeichneten öffentlich meistbietend gegen gleich bare Zahlung versteigert### werden. Raspe, Gerich tsvollzieher in Vonu, Humboldtstraße 15. Zs Hauuet it Gasanilienhans mit 8 Räumen und Garten sofort b ziehbar, wenn ein ähnliches Haus oder Wohnung von—5 Räumen in Bonn oder Umgegend in Tausch gegeben werden kann Angebete erbeten unter A. E. 689 an die Geschäftestelle Btinges Angeset! P Aristanzucker pr Pfand bei Abnahme von 10 Pfund.90 Mk. bei Abnahme von 50 Pfand.75 Mk. Garant. reiner Gacao 11.50 per Pfand 41.90 in den Verkaufsstellen Anom Aaumaue für Lebensmittel. Junge vom Lande, im Alter von 16—17 Jahren, für Feld= u. Gartenarbeit gesucht. Bonn, Kölnstraße 179. Stellmacher gesucht. Wagenfabrik Mohr, Köln=Kalk, Vorsterstr. 74. Näderes Hilgers, Vonn=Sad, Bergstraße 35. Für herrsch, Etagenhauset c c- e crälen oder Stütze zu sofort oder später, evtl. Oktober gesucht, die im Kochen, Backen, Einwecken perfekt und mit Morgenmädchen und Waschfrau alle Hauserb. übern. Frau Joh. Schlitz, Mainz, Walpodenstraße 4. Rind hochtragend, zu verkaufen. Drausdorf, Grootesttz. 29 0 EichenSchlatzimmer ##dreitür, Spiegelschrank, Waschtisch m. Marmor, 12 Betten mit prima Roßzhaar=Einlagen umständehalber billig abzugeben. Rosental 44. am 3. u. 4. Juli 1921. Am 3. Juli, nachmittags 2 Uhr: danach Preisschiessen auf bem neu angelegten Schießstande. Vall am Schießstand u im Vereinslokal Grüsgen Am 4. Juli Königsvogelschießen u. Ball i. Vereinslok. Zum Besuch ladet ein Schützenverein Waldorf(Vorgeb.) Empfehle diese Woche prima settes Fohlensleisch sowie sämtliche Wurstwaren in altbekannter Güte. Roßschlächterei P. Huizenga Vonn, Welschnonnenstraße 8.— Teleson 1085. Fantasie-Mäntel 45. 75 Modefarb. Mäntel 95: 150 Tuchmäntel 175: 250 Regenmäntel 125: 145: Mod. Kostüme 95. 150: Gabardine Kost. 295:395 Waschkleider 30. 45. Voile-Kleider 55: 75: Waschblusen 15. 19. Voile-Blusen 21. 35: Stoffröcke 19. 25Waschröcke Breite Straße Ecke Berlich Freitag, den 1. Juli beginnt mein Seidenstofte k„„ Ohne Rücksicht auf den Einkaufspreis alles beispiellos billig! : Sommerstoffel::: Chosen:: Kleiderstoffe:: Konfektion Rönder Niedrigste Preise für hochwertige Qualltäts-Waren. Außergewöhnlich Wilioe Gelegenheits-Angebote. ich bin ab 1. Juli zur Kassenpraxie zugelauen Dr. med. A. Wollf Facharzt für Haut- und Blasenleiden. K aiserplats 12, 1. Elage. Fornruf 2700. Sprechstunden: Wochentage von 10—1 und-—6 Uhr. „„ llabe mich Bonn, Blemareketr. 8 ale Facharzt für Haut-, Blasen-, und Sexaalleiden niedergelasen. Sprechzeit: werktags 8½—6 nachm. ausser Samstege. Teleion 3185; Röntgen- u Licht behandig. Dur. med ei phll. A. V. Franz. Föner Schillswallfahrt nach Vornhoten. Trotz großer Schwierigkeiten wird auch in diesem Jahre die althergebrachte und bei den rheinischen Katholiken so beliedte Schifsswallfahrt zur schmerzhasten Mutter in Vornhosen wieder veranstaitet werden. Sie findet auf vielseitigen Wunsch schon vor Beginn der kühlen Herbsttage und zwar am ecsten Sonntag und Montag im August: am 7. und E. August, statt Da im vorigen Jahre der Andrang außergewöhrgroß war und dem tiefen religiösen Zuge, der durch weite Kreise unseres Volkes geht, entsprechend, auch in diesem Jahre eine besonders große Beteiligung zu erwarten ist, so hat die Dampfschiffahrtsgesellschoft der Pfarrei Maria=Lyskirchen in Köln den großen Dampfer Hindenburg für die Wallfahrt in Aussicht gestellt. Auch die Preise können mit Rücksicht auf den religiösen Zweck trotz der allgemeinen Teuerung ungefähr auf der gleichen Höhe wie im vorigen Jahre gehalten werden. Sie betragen für Erwachsene 28 Mark, für Kinder(nicht unter 12 Jahren), die nur in Begleitung von Erwachsenen mitgenommen werden können, 28 Mark. Für Verpflegung und Unterkunft müssen die Teilnehmer der Prozession rechtzeitig selbst sorgen. Die Abjahrt findet am 7. August, morgens 7 Uhr, vom Leystapel statt, nachdem um 6 Uhr in MariaLuskirchen die Pilgermesse stattgesunden hat. Das Schiff legt wie üblich unterwegs gegen.30 Uhr in Porz=Urbach, gegen 9 Uhr in Wesseling und gegen.45 Uhr in Bonn an, sodaß auch den ireuen Freunden unserer Wallsahrt aus der Umgebung von Köln und vom Vorgebirge, von Düren, Porz und Bergisch Gladbach, von Bonn und vom Stegkreise günstige Gelegenheit zur Teilnahme gegeben ist. Rückehr der Wallsahrt Montag abend gegen .8 Uhr. Fahrkarten sind, solange der Vorrat reicht, möglichst im Vorverkauf(auf dem Schiff wird für jede Karte.50 Mark Zuschlag erhoben), und zwar von Sonntag, den 3. Juli, ab zu haben bei der Geschäftestelle der Rheinischen Volkswacht, Breitestraße 85, Geschäftsstelle des Rheinischen Merkur, Unter Käster 8, Frau Ruers, Ulrichgasse 165, Frau Gundert. An Lysbirchen 11, Küster Aldenhoven, Leystapel 5, sowie bei der Pfarrgeistlichk.it von St. Maria=Lyskirchen. Dr. Albert Leune Pfarter an St. Maria=Lyskirchen in Köln. weis- u. gelb die denkbar beste Friedenequalittt, aus seinem französischen Terpenn51 hergestellt, 1t wieder in jeder Menge aus eigeuer Fabrikation lieferbar in 1/1 ½ und ½ Kllodosen, a Möbelpolitur vorzüglich geeiguet. Lieferung frei Haus. Oel-, Lack- und Parben- Industrie Wilhelm Graf Telef. 338 u. 4996 Neckanbeimerstr. 6. Guterhaltene(Für Daupftessel, Zeutralheizungen u. größ. Feuerungen Möbelverkauf! Bodtckurihiung Ast, Lusppel, Schelholf, Ktat säcrct Copie uil. Gieschecht nu verklaur.. in 39—40 am wie 50—-.60 em Lingen. Trameanzspiegel. Chalse, Pet. Becker Fiorentiusgr. 25a. Wilh. Streck, Bonn, Kölnstraße 125/134longi Fernruf 4853. perk. Handollneng“- Pesseu n. ngue Herde gr. Eitschrauk zu Poeste und Verperzgz, rl. Vonn, Margane 171 Audaumzäch br: 1 83, 100 128., 140-, SSe.- Scicer an. be 110.: 128-, 190.-: 183, 200-, 290.Lauton 175.-, 190., 200.-225,, 250. Selbstesteraschse us ales lastrunesles unsonst. ackung zum Leidstkostespreisa. Preisliste gratis. Husbers& Comp., Neuenrade, Westf. k. Aihsel didcäfriger Saisoli Heiielr.“ beginnt Freitag, den 1. Juli 1921. Es gelangen nur unsere bekannt guten Qualitätswaren mit grosser Preisermässigung zum Verkauf. Hervorragend günstige Gelegenheitskäufe in: Dackenkleider, Mäntel, Rleider, Plusen, Rostümröcke, Kleiderstoffe Geideshieße, Baumwochlogse, Wamenidasche, Srrumpse eic. Damenkleider nur au prima Voll-Voile in Berien en Nlk. 98—. 193—. 295Strickjacken in Kunstsside, zeiner Wolle ete. in prima engl. Stoffen, reinwollener Sackennielder Kammgarn und Gabardine in Serien an Nr. 430—. 650—. 875Als ganz besonders vorteilhaft empfehlen wir: Plusen in getem Voll-Voile in Serien an Nik. 25— 48—. 69— Regenmäntel impräguiert Corercmt, Wolle u. Seide in Serien au nlt. 158— 250— 395— Oattilmyär's in Frotté, reinwollenem Kammgarn und Rcrumtrocke Gabardine in Serien an nik. 39— 98— 148— 250— in Serien en Nk. 148—. 195—. 293— in Wrim Kammgarn und Gabardine Slegante Modellkleider, Mäntel und Plusen bis zu 30 Prozent heruntergesetzt. Mehrere Hundert Winter=Mäntel aus besten Stoffen von der letzten Saison zu ganz enorm herabgesetzten Preisen. Rleiderstoffe reinwollene Cheviots, doppeltbreit, per Mir. Mk. Rammgarn-Serge reine Wolle, doppeltbreit... per Mtr. Mk. Rinderschotten 10 gute Qualität, doppeltbreit.. per Mtr. Mk. 10 Blusenstosfe u u 22“ schöne Streifen...... per Mtr. Mk. 530 vorzügliche Qualität, 80 cm breit......... Nk. 10 Besonders preiswerte Gelegenheitekäufe in Hemdentuch. Zeinen, Halbleinen, Damast, Bett-, Bisch- und Hauswoälsche Dirnölstoffe Gesonts wiergint in Herohnusgusachin Kart Kaiser, Lonn Jchaantekreus 4. Anferügung v Oralraischmen u. Lcisten auf eigssem Kchlu. Grahrerst Braves, fleißiges madchen für alle Arbeiten gesucht. Honecker, Bonn=Endenich, Burg Endenich, Am Burggraben 18. Morgen-Prau gesucht,... Boun, Gillltller gut möbliert, von jungem Kaufmann bald oder später gesucht. Augebote unter„Zimmer 4097“ an die Geschäftsstelle dieses Blattes erbeten. Weounhr be 1 Pfingüch. billig zu verkaufen. Vonn, Dorothersstraße 119. Stachelbeerstecklinge bewurzelt, sortenecht, kauft Godesberg, Amaberger, srbe 90 den ch Zinder-Zastenwagen uu verkaufen, Somn: Hehratuthe 161. Belbank Mahagont, sehr schön geschnitzt, zu verkaufen. Bonn, Kreusbergweg 1. id. Can J1 in bekannt schönem Schnitt zu besonders billigen Preisen. Wilh. Streck: Bonn. De mein Mädchen Familienverhältnisse halber nach Hause muß, wird für den 15. Juli nach Bonn zu 2 Damen, kleine Ztage, ein besseres, katholisches Aueinmädchen gesucht. Guter Lohn. Keine Wäsche, Cenuralheiza, Melden von 10—5 Uhr nachmittags. Frau Landgerichtsrat Closset, Vonn, Münsterhaus, Sürst 6, III. Schine sunge Fertel obzugeben. Broichbof bei Mehlem. Relers Kindermädchen oder Mädchen für alles sosort gesucht. Bonn, Kodlienzerstraße 83. Gut angemästete Ferkel u. Länferschmeine der Hanm. Schnellmastrasse zu bill. Tagespreisen abzug. [Das. einige Schaftämmer Hellamd, Bilich=Müldorf Vselte ein sehr guies Ackerpferd billig zu verkaufen. Bonn, Dorotheenstraße 110. 150 Bfund: Rübsamen neue Ernte, lange grünköpfize, u verk Ww. Weisweiler, Fritzdorf. 1 Schaufensterkasten 1 kleines Regal billig zu verkaufen. Anzusehen bei Kr. Ella Dörpinghaus. am eütmichet Diekebehnenläuse Erdflöhe Slattlässe a. Blumer Sund Pflanzen tötet man sofort mit Jucksin Pak. 8..50, 10.- M. ##.##l. Apoth. u. Drog. Großes SoenneckenMollpult fast neu, Friedensware, zu verkaufen. Vonn, Koufmannstraße 65, von—4 Uhr. Bonner Stadttheater. Preitag, den 1. Juli. Dauerkarten Vorstellung(blau) „Bettinae Verlobung“, Anlang 7 Uhr. Ende 9½ Uhr. Gew. Preise 1 Stadl. Erchester wonn Donnerstag, den 30 Juni, abends 8½ Uhr im Restaurant Rhelngold in Beuel Hoslhormonsche Konen Ziotrit: 290 Mt. m Steuer. Vurverhauf: Verkehrmamt und Bachbeadlung Rd en, Ponalt 21; ia Deuel: K rurenSlt un, tcickfumre. „Im Krug zum grünen Kranze“ Fernspr. 393 Srug-Diele Coblonzerstr. 27 Ausschank v. Original„Kroses“,„Spaten“,„Urquell“. Auserlesene Weine, Hamburger Küche. Täglich von—11 Uhr: Erstklassiges Künstler-Quartett Kapelmoister W. Schugel. Zimmer frei! Ker S 3 Miuusten vom Bahnhof. Weinhaus u. Gotel Eeick str. Grsch Deteun uundesee uswuns f6he erir Sgziel.30 R. mo.— M. Bönner Burger-Verein Aktien-Gesellschaft Weinhandlung Grosse Lager in Rhein- u. Moselweinen, deutschen und ausländischen Rotweinen, Südund Schaamweinen, Apfelwein. Annahme von Bestellungen: Geschlltszimmer Kronpeinzenstr. Ba, Geschäftsstunden: Vorm—12½, Nachm 2½—6 Uhr. Fernsprecher 193. Kleiaverkauf nur bei: unserem Oekonomen Emil Temme, Eingang## Poppeisderfer Alles, letste Türe. Auen, Josef, Rosenstr. 35 Gertner,., Könlgstrasse 65 Martmann, Jeb., Poststrasse 23 Jansen, Gerb., Burbacherstrasse 7 7/79 Kerp, lielar., Sternstrasse 50 Lasgen, Tonl, Jagdweg 2 Wwe. Math. Maassen, Lossingstrasse 50 Mirgeler, Melar., Mozartstrasse 58 Geschw. Schell, Herwarthstrasse 11a. In Beuel: Dr. Ludw. Bayer, Apoth., Friedrichstr. 16. In Gedeeberg: J. B. Freesmann Nachf., Coblenzerstr. 18. Kein Ristio, keine Haftung keine Nachschußgaßlung aber 28 20 bis 25% Dividende## jährl. zahlt gut sundierte, seriöse Kohlenbohrgesellschaft aus Kohlenfelderverkäusen an Großindustrielle, Bunken, Behörden. Vorzügl. Kapitalanlage. klassiger Aussichtsrat, beste Refer. Prospekt durch Bergdtreitor Jng. Hemicke, Dresden A. 34. Grosser Gewinn! Suche von Selbstgeber Kapital zum Vertrieb fertig ausgearbeiteter Modelle, große Sache. Angebote nuter E B 4084 an die Geschäftest. Für Metzger Bäcker, Lebensmittelgeschäfte! piel preiswert abzugeben. Deutsche Reichs-Zeitung Sürst 1. Billige GrahtLaste grats und franko. Drahtgeflechte-Fabrik Marx& Becker Köin-Lindenthal Nr. 89 Telefen B 5394 Stellenvermittlung des Nath. Frauenbunbes in Vonn Kaiserstr 44, be##egt sortgesetzt gute Stellen. an weibliches Hauspersonal. Vermittlung kosterios. Kinderwagen Marke Brennabor, vorrätig. Fritz Brahen Beuel bei Bonn. Wilhelmstraße 88/108, Fernr. 2763, neben der Sonagege. Gana- a. Privalgelder n. Wilbert Colmantstr. 4 Fernr. 2125 Gülerh. Model: Schlafzimmer in Eiche u. Nußbaum, Küche m. weißem Herd, Speise= u. Wohnzimm., Bafett, Schreibtisch, Bücherschrank, Ausziehrtisch, Stühle, Spiegel, Beriko, Sofa, Kleiderschrank, Betten mit guter Einlag: Wosch= und Nachtkommodi. 41 Maxstr. 41. Dle Das einzig echte holländ. e te Wiederverkäufer u. Verbraucher. Schmidt, Köln. Levstapel 35. Eichen=Schlafzimmer Bäsett, Schreibtisch Teppich Bertike, Sosa, Ansziehitch Stühle, w. Herd, 675 Me. Lüche 1100 Mi. Betten. Matratzen, Piümo, Kleiderschr., Waschk usw. bil. Herstr. 120..) Marienticte Warnung! Wer auf die Geireidekarih der Frau Brenner, Bockerots borgt, dafür kommt dieselbe nicht auf. Deutsche Reichozeitung. Urbans Burghof Köln, Hohestrasse 38 degenüber Tiets. Aggeschmer Famllien-Aufenthall. Bekanat gute Küche. Prime Weine und Biere. Sonn- u. Feiertage 11½ Uhr Frühkonzert. bei Italien, wo der gefährliche„Vermittler“ Graf Sforza durch das neue Vertrauensvotum gefestigt erscheint, noch bei Nordamerika, dessen neue Regierung sich durch das Verschleppen der Friedensschlusses mit Deutschland schon genügend gekennzeichnet hat. Also bleiben trotz der Meldungen vom Beginn der„Räumung“ in Oberschlesien die Aussichten trübe, die Zukunft dunkel. Unsere diplomatischen Aussickten. Griechenland hat die Vermittlung der Entente abgelehnt und will den Kampf gegen die Türkei auf eigene Faust weiterführen. Das berührt unsere Interessen nicht unmittelbar, da Kleinasien sehr weit und Thrazien auch noch recht weit von Deutschland abliegen. Aber mittelbar geht diese Stö rung auch uns an, und zwar wegen der bekannten Gefahr, daß Oberschlesien zum Austauschwert gemacht werde, wenn sich England, Frankreich und Italien über ihre orientalischen Interessen auseinandersetzen. In Griechenland ist dieselbe Krankheit ausgebrochen, die sich in fast allen Ländern geltend macht, wo man sich für„Sieger“ hält. Die Griechen wollen nicht auf die Eroberungen verzichten, die ihnen im ertrag von Seores verheißen sind, und auch die „#genwärtige Regierung muß mit dem Größenwahn rechnen und mit der entsprechenden Begehrlichkeit, die in den tonangebenden Volkskreisen herrschen. König Konstantin, der früher häufig seine Besonnenheit bewiesen hat, scheint sich den Widerstand gegen diese Stimmung nicht zuzutrauen und Hasardspiel des weiteren Krieges nicht verhüten zu können. Die Folge davon ist, daß in Kleinasien und im Rest der europäischen Türkei die Ordnung der Dinge verzögert wird und die Grundlage für die Aufteilung der griechischen Erbschaft von ungewissen Kriegsergebnissen abhängig gemacht werden. Die Ententemächte sind also gezwungen, entweder abzuwarten, was bei der neuen Kraftprobe schließlich herauskommt, oder ihrerseits mit neuen Truppensendungen sich einzumischen. Vor einem solchen gewaltsamen Eingreifen werden die Beteiligten zurückscheuen, da sie ihre Streitkräfte meistens anderswo bereit halten wollen und obendrein mit der Gefahr rechnen müssen, daß dort in dem alten berüchtigten Wetterwinkel auch die Streitkräfte der verschiedenen Großstaaten unter sich in Streit geraten könnten. Die Vorbedingung einer gewaltsamen Orientpolitik müßte offenbar sein, daß die drei Mächte sich erst vollständig und endgültig einigten über die Verteilung der Beute, und diese reinliche Scheidung der sich kreuzenden Interessen ist noch eine sehr schwere Aufgabe. Also wird auf jeden Fall die Lösung des or ientalischen Problems verzögert? Soll nun die Entscheidung über die oberschlesischen Verhältnisse ebenso lange hinausgeschoben werden? Den Franzosen möchte das vielleicht passen, denn ihr Ministerium Briand betreibt ja schon seit Monaten eine systematische Verschleppungstaktik und hat dabei bisher viel Erfolg gehabt. Sowohl in der oberschlesischen Angelegenheit als auch in achen det Sanktionen am Rhein, die noch immer echt erhalten werden, obschon die Ursache derilben(das Scheitern der Londoner Konferenz) zuch die nachträgliche Annahme des Ultimatums ausgeräumt worden ist. Frankreich hält hartnäckig alles fest, was es an wirklichen oder vermeintlichen Machtmitteln in der Hand hat, und sucht durch die Verschleppung der schwebenden Fragen England mürbe zu machen. Es fragt sich nun, ob Lloyd George sich diese Geduldprobe noch weiter gefallen läßt. Wenn er gestattet, daß die Entscheidung über Oberschlesien und über die Sanktionen am Rhein hinausgeschoben wird bis zum höchst unsicheren Ablauf der orientalischen Wirren, dann ist die Niederlage der englischen Politik eklatant. Daher sollte man denken, daß England nun endlich energisch bestehen müßte auf dem rrechtzeitigen Zausammentritt der Boulogner Konferenz und auf sofortiger Beschlußfassung wegen der schwebenden Fragen, die Deutschland und die Beruhigung von Mitteleuropa betreffen. Aber wer weiß, ob die zähen und geschickten Franzoten nicht doch noch weitere Kunstgriffe sinden, um ihre Verschleppungstaktik fortzusetzen, z. B. durch die Vorschiebung von weiteren„sachverständigen“, Ermittlungen und Vorverhandlungen. Das Ziel dieser Staatskünstler bleibt offenbar, England zur Auslieferung des beston Teiles von Oberschiesien an die Polen zu veranlassen unter der Aussicht auf Zugeständnisse Frankreichs im Oxient. Im Hintergrunde winkt dabei die Drohung mit, daß Frankreich sich entschieden auf die Seite von Nordamerika gegen England schlagen könnte, wenn England den Parisern nicht Deutschland auslieserte. Eegenüber dieser Bedrohung unserer wichtigsten Interessen finden wir keine Unterstützung, weder Dr. Wirtk u. Stegerwald. Die Rechtsopposition beliebt es in ihrem Kampf gegen die Regierung, immer wieder von neuem den Versuch zu machen, einen Gegensatz zwischen den beiden Zentrumspolitikern zu konstruieren, die im Reich und in Preußen an der Spitze des Kabinetts stehen. Neuerdings hat sich auch die Frankf. Ztg., die sonst die gegenwärtige Reichspolitik nach Kräften zu stützen bestrebt ist, in dieser Weise an die„Feststellung“ eines angeblichen rechten und linken Flügels im Zentrum gegeben; bei ihr ist die Triebseder aber eine Abneigung gegen die preuhische Regierungskoalition von heute. Sie will in einem Aufsatz ihrer Nr. 462 erneut entdeckt haben, daß der Gegensatz zwischen rechts und lints im Zentrum immer deutlicher„zwischen Dr. Wirth und Stegerwald zum Ausdruck kommt, und Herr Stegerwald sich als ein Führer des rechten Flügels zu fühlen scheint", daß man aber wohl heute schon sagen könne, daß„die Krise im Zentrum zugunsten des Reichskanzlers ausgehen werde“. Dieser Auffassung tritt die von Herrn Stegerwald gegründete Zeitung Der Deutsche mit bemerkenswerter Energie entgegen. In dem Aufsatz heißt es u..: „Diese Auffassung der Dinge ist, soweit wir über die politische Denkweise der beiden apostrophiereten Herren unterrichtet sind, eine sehr schiefe. Die entscheidende Frage im Reiche für das nächste halbe Jahr ist, nach Annahme des Ultimatums die erforderliche Steueraufbringung. In dieser einstweiligen Kernfrage der deutschen Innenpolitik besteht zwischen Wirth und Stegerwald kaum eine Meinungsverschiedenheit. Stegerwald sagte kürzlich im Preußischen Landtag, daß, wenn das Reparationsprogramm durchgeführt sei, in Deutschland keine Volksgruppe der andern mehr vorhalten könne, daß sie zu wenig Steuern bezahle. Jede Bevölkerungsschicht müsse wielmehr so viel leisten, als sie nur irgend tragen könne. Das gleiche führte der Reichskanzler in seiner Essener Rede wie auch seiner Reichstagsrede vom letzten Freitag aus. Der angeblich große Gegensatz zwischen Wirth und Stegerwald, der sowohl von rechts wie von links in Fragen. der übrigen Politik ausgemacht wird, beruht nach unserer Kenntnis der Dinge überwiegend entweder auf parteiagitatorischer Spekulation oder auf einer Verkennung der politischen Gesamtlage Deutschlands. Ueber die erste Alternative ist nicht zu reden. Bei der zweiten ist davon auszugehen, daß weder die Regierungsbildung im Reich noch jene in Preußen das Werk klarer politischer Ueberlegung war, sondern daß beide Regierungen überwiegend aus Augenblicksnotwendigkeiten ge bildet sind. Die Reichspolitik ist zudem durch die Vorgänge der letzten Jahre bis auf weiteres für jeden Staatsmann zu einem großen Teile zwangsläusig vorgezeichnet. Für die Bewegungsfreiheit des Reichskanzlers besteht aus außen= und innenpolitischen Gründen nur ein verhältnismäßig schmaler Pfad. Würde unter solchen Verhältnissen Stegerwald an Wirths Stelle stehen, so würde er voraussichtlich keine wesentlich andere Politik machen können wie Wirth, und wenn der Reichskanzler Ministerpräsident von Preußen wäre, so würde er, wie wir sicher zu wissen glauben, in Berücksichtigung der Gesamttatsachen ebenso wie Stegerwald handeln.“ Diese klare Sprache wird hoffentlich weitesten Kreisen zeigen, daß bei den fortgesetzten Versuchen, Gegensätze im Zentrum herauszufinden oder gar eine schwere Krisis in unserer Partei an die kräftig angepackt habe. Die Mehrheit im Zentrum aber, die sich wohl gleichmäßig aus dem rechten und dem linken Flügel zusammensetzt, ist mit der Art, wie Erzberger meist Politik macht, nicht einverstanden und vermag trotz vieler Vorzüge Erzbergers in ihm auch nicht den geeigneten Mann zur Führung des Zentrums und zum Wiederaufbau des deutschen Staats= und Wirtschaftslebens anzuerkennen. Mit den alten Schlagworten von rechte und links wird man also den gegenwärtigen Strömungen im Zentrumslager nicht gerecht, wie auch mit ihnen bis zu den Wurzeln der politischen Probleme der Gegenwart nicht vorzudringen ist. Bei den anormalen gegenwärtigen Verhältnissen und bei dem großen deutschen Parteiwirrwarr, der hoch gar nicht auf das parlamentarische Regierungssystem eingestellt ist, muß mit den alten Begriffen von rechts und links und mit dem überlieferten alten Parteieninhalt noch gründlich aufgeräumt werden, bevor wieder feste und klare Linien in der Politik erkennbar sind.“ Die Kardinalsbriefe des Reichsboten. Unter dieser Ueberschrift schreibt der„Bayerische Kurier“ in Nr. 267: Von kompetenter Seite sind wir zu der Mitteilung ermächtigt, daß der in Nr. 206 des „Reichsboten“ veröffentlichte Brief des Herrn Kardinals von Bettinger nach Rom als reine Erfindung bezeichnet werden muß. In gleicher Weise können wir mitteilen. daß der Brief des Herrn Kardinals von Hartmann=Köln im Reichsboten(Nr. 254) „An einen Münchener Prälaten“ keinem der Münchener Herrn Prälaten bekannt ist. Die wenigen Geistlichen, die überhaupt in Betracht kommen könnten, haben auf Anfrage erklärt, daß sie niemals mit dem Herrn Kardinal Hartmann in Briefwechsel gestanden haben. Die fraglichen Briefe des Berliner Protestanten= blattes, die hier von berufener Seite als grobe Fälschung bezeichnet werden, haben bekanntlich den Abg. Erzberger zum Gegenstande. Sie gingen vor kurzem durch die ganze deutschnationale Presse. Durch die Erklärung des Kuriers ist der„Reichsbote“, als gemeiner Fälscher entlarvt und diese jüngsten Giftpflanzen gehässiger Polemik mit konfessionellem Hintergrund zerpflückt. beitszeit seine Geschäfte dort abwickeln kann. Nicht die Gleichheit, sondern die ausgleichende Gerechtigkeit muß bei der Festsetzung der Arbeitszeit Richtschnur bilden. Läuft ein großer Teil der deutschen Arbeiterschaft dauernd den Sirenengesängen des Radikalismus nach, läßt sie sich durch Phrasen und Schlagwörter leiten und nicht durch Einsicht und gesunden Fortschrittsgeist, dann braucht man kein Prophet zu sein, um auszusprechen, daß wir dann in absehbarer Zeit unsere politische und wirtschaftliche Machtstellung verlieren. Prof. Francke, der Vorsitzende der Gesellschaft für Soziale Resorm, hat vor einiger Zeit die christliche Gewerkschaftsbewegung„das Salz der deutschen Arbeiterbewegung“ genannt. Zeigen wir uns dieses ehrenden Ausspruches würdig und tragen wir volkswirtschaftliches und soziales Verständnis in die Reihen der Arbeiterschaft hinein, reißen wir aus den Herzen der Sozialisten den Gedanken heraus, daß Arbeit ein Fluch sei, verpflanzen wir dagegen hinein die hohe und edle Auffassung vom Segen der Arbeit! Drokende Kohlennot. Perlin, 29. Juni. Im Hauptausschuß des Landtages erklärte Handelsminister Fischbeck, Deutschland stehe vor einer schweren Kohlenknappheit Die Förderung habe; betragen im Januar 7,8 Mill. Tonnen gleich 82,7 Proz. des Friedensquantums, im April nur noch 7,648 Mill. Tonnen und im Mai 6,7 Mill. Tonnen. Im Sommer sei ein arbeitstäglicher Ausfall von 40000 To. zu erwarten. Dazu komme, daß in letzter Zeit Oberschlesien ganz ausfalle, das früher ein Drittel der Kohlen geliefert habe. Die Vorräte seien aufgebraucht. Der englische Bergarbeiterstreit und der Ausfall der englischen Kohlen wirkten mit. Dazu komme dann die Erfüllung des Spaabkommens, so daß wir trüben Zeiten in bezug auf die Kohlenvorräte entgegengehen. Bonner Nachrichten. — Kuns und Misen. Der Dante=Jestakt. Der Dante=Festakt am St. Peter= und Paulstage, in der dichtbesetzter. Beethovenhalle, führte Spitzen der Behörden, der Universität, weite Kreise der Bürgerschaft und Studentenschaft einträchtig zusammen zu einer Huldigung für den größten der Dichterfürsten. Hatte schon der Aufruf zur Veranstaltung durch seine Unterzeichner die Einmütigkeit aller Konsessionen, Stände und Parteien versprochen, so wurde die Festfeier selbst zur ausdrucksvollen Kundgebung dafür, daß aller Zank und Streit der Meinungen und Gegensätze verstummen muß vor den wahrhaft Großen, in der Anerkennung der überragenden Darstellung reifen Menschentums, das die Großen aller Zeiten uns werbend vor Augen führen. Und ein Dante Alighieri ist wahrlich der Größten einer! Recht und Pflicht drum ist es, sein Führertum willig hinzunehmen! Inmitten eines grünen Hains schaute eine neue Dante=Büste, ein Werk von Dr. Menser, auf die festliche Schar herab: das tiefernste, herbe, durchgeistigte Antlitz des leidgeprüften Denkers und Sängers der Menschheit, der in großartigen Visionen alle Tiefen und Höhen der Menschenschicksale geschaut. Um ihn, in sinniger Symbolik, die Banner und Vertreter katholischer studierender Jugend, der er ja in erster Linie allezeit Führer bleiben muß! Alle Künste wetteiferten in edlem Wettstreit mit der Wissenschaft, um der Würde der Aufgabe gerecht zu werden, und schufen ein stilles Reich der Schönheit, in dem man dem Wesen Daute'scher Wand zu malen, nur der Wunsch der alten Zentrumsgegner der Vater des Gedankens ist, der Wunsch nämlich, das verhaßte Zentrum sich bald in seine Bestandteile auflösen zu sehen. So weit sind wir glücklicherweise noch lange nicht. Gewiß stehen dem Zentrum bei der Führung der Staatsund der Reichspolitik in diesen schweren Zeiten be sonders große Aufgaben bevor. Aber wir sind der festen Ueberzeugung, daß es sie mit der Kraft und Einigkeit lösen wird, die immer noch am größten war, wenn Zentrumsfeinde hofften, ihr Tag sei nun endlich gekommen. Jur Erzbergerfrage. Zur Erzbergerfrage sagt Stegerwalds Zeitung „Der Deutsche“ in der Nummer vom 28. d. Mts.: „In der Erzbergerfrage ist es falsch, die Anhänger Erzbergers ohne weiteres zum linken und seine Gegner glatt zum rechten Zentrumsflügel schlagen zu wollen. Zahlreiche rechtsgerichtete Kreise im Zentrum sind vielmehr der Meinung, daß die tiefste Wurzel des Kampfes gegen Erzberger auf antikatholische Instinkte zurückzuführen sei, und stehen deshalb erst recht zu Erzberger, während im linken Zentrumsflügel. insbesondere viele Arbeiter, der Ansicht sind, daß Erzberger hauptsächlich verfolgt werde, weil er mit seiner Steuerpolitik den Besitz Größe näher kam, ja, man fühlte sich emporzetragen zu der Schwelle des Religiösen, aus dessen heiligen Wirklichkeiten das unsterbliche Meisterwerk Dante's, die Göttliche Komödie, ihren einzigartigen Charakter schöpft. Dante Alighieri ist für immer Führer zu höchstem Menschentum. Dante gehört, wie alle wahrhaft Großen in der menschlichen Kulturgemeinde. der Menschheit an, er gehört allen Zeiten und allen Völkern an. Aber ebenso gewiß ist, daß Daute unser ist! Das war der Leitgedanke in der geistvollen Festrede von Geh. Rat Pros. Dr. Dyroff. Dante ist unser, vielleicht schon dem Leiblichen nach. Denn die strenge Wissenschaft hat gute Gründe, aus seinem Namen Alighieri die Hindeutung auf Gotenblut zu entnehmen. So hat auch germanisches Blut, vielleicht von den Hohenstaufen her, der hl. Thomas von Aquino, der größte Philosoph und Theolog im Mittelalter, der die Philosophie aller Zeiten mitbestimmen wird. Und sicher ist Dante unser dem Geiste nach. Er kennt wie Schiller und Goethe die unerbittliche Treue gegen ein einmal erwähltes Ideal des Lebens und Schaffens. Ideengehalt seiner Werke ist deutsch; die Ideen der Freiheit des Menschen, sein Rechtsbegriff, der die soziale Seite vollbedacht aufnimmt, seine Anschauung von Wesen und Aufgabe der Menschengemeinschaft, deren wertvoller Gehalt noch lange nicht voll aufgedeckt werden ist; schließlich das Ideal der Liebe, dem auch Goethes größte Schöpfung der Faust, gegolten hat. Dante ist unser,— was Wunder dann. daß gerade deutsche Wissenschaft berufen war, das Dante=Verständnie in allen Tiefen aufzuschließen, es wirksam und nachhaltig zu beleben, und Vonn als Vorort dieser deutschen Danteforschung stets voran seit den Tagen der Romantik!— Den Kern des Huldigungsaktes. die Gedenkrede von Geh. Rat Dyroff. umschloß ein würdiger Rahmen: vortreffliche Chordarbietungen des verKärkten Münsterchores unter Musikdirektor J. J. Achtstundentag und Arbeiterschaft. Ueber dieses Thema sprach unlängst in München der Gewerkschaftssekretär Bosbach. Die Ausführungen verdienen ob ihres Freimutes und der nüchternen Darstellung der volkswirtschaftlichen Zusammenhänge weiteste Beachtung. Redner führte nach der Augsburger Postzeitung(Nr. 280) aus: Die Frage der Arbeitszeit läßt sich nicht in das Prokrustesbett des sozialistischen Parteiprogramms pressen, wenn sie einer gedeihlichen Lösung entgegengeführt werden soll. Sie ist vielmehr abhängig vom Stande der Ergiebigkeit der Wirtschaft, vom kulturellen Hoch= oder Tiefstand eines Volkes, vom B brauch. Nicht übersehen dürfen wir, daß ein verlorener Krieg hinter uns liegt, eine ungeheure Schuldenlast uns drückt und die Feinde gewaltige Wiedergutmachungen von uns verlangen und wir aus diesen Miseren nur durch Arbeit wieder herauskommen können. Da muß, um mit Karl Marx (Kapital, 1. Band) zu reden, der Arbeitstag eine „variable Größe" bilden, er muß sich den Bedürfnissen anpassen. Eine kurze Arbeitszeit, in welcher die notwendigen Verbrauchsgüter nicht angefertigt werden können, wobei ein Volk hungern mußte, ist keine Wohltat, sondern eine Plage. Ein sehr zweifelhaftes Verdienst der Revolutionsregierung bildete die Einführung des schematischen Achtstundentages, der nicht nur volkswirtschaftlich ein Unding ist, sondern auch sozial ungerecht wirkt. Auch sozialistische Arbeiterführer mit Verantwortlichkeitsgefühl, wie Schlicke. Schmidt. Bauer, Staatssekretär Müller und Calwer haben mit Schärje die schematische Einführung des Achtstundentages kritisiert. Ist der Achtstundentag für die kommenden Jahre aufrechtzuerhalten? Eine Frage, die angesichts der ungeheuren Belastung des deutschen Volkes durch die Wiedergutmachung, der gewaltigen Innenschuld und der großen finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Opfern des Krieges schwer zu beantworten ist. Eines steht wohl fest; daß wir mit dem Maximalarbeitstag von acht Stunden, mit der Schablone, nicht durchkommen, nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern auch aus sozialen Gründen.(Dagegen ist der Redner Optimist genug. um zu erklären, daß der Normalarbeitstag von acht Stunden wohl zur Bewältigung unserer wirtschaftlichen und finanziellen Aufgaben genügen würde, wenn die Intensität der Wirtschaft großmöglichst gesteigert und weise Sparsamkeit in Verwaltung, Produktion und Verbrauch eintreten würde.) Eine straffe Durchführung unserer Steuergesetzzebung muß dem Drohnenleben den Boden unter den Füßen nehmen. Die Amtsstunden in den öffentlichen Bureaus müssen verlängert und so gelegt werden, daß der Arbeitsmann auch außerhalb seiner ArVeith; ein gedankentiefer Prolog von Dr. Schnitzler, vorgetragen durch Herrn Wernicke vom Stadttheater. Dann Rezitationen aus den 3 Teilen der „Göttlichen Komödie", in tieswirkender Darbietung durch den Intendanten des Stadttheaters, Dr. Fischer; zwei der Sonetten aus dem„Neuen Leben“ und das Ave Maria aus der Göttlichen Komödie in überraschend feiner Vertonung durch Musikdirektot J. J. Veith, vorgetragen von Kammersänger H. Schoenenberg und begleitet von Geh. Rat Prof. Dr. Meißner; nicht zu vergessen schließlich der reizvollen italienischen Streichmusik, die das Orchester unter Landgerichtsrat Bücheler bot. Durfte Bonn im Reigen der deutschen Dantefeiern fehlen oder auch nur hintanstehen? Gewiß nicht, und wir meinen, daß eine ganz eigene Weihe über der Bonner Veranstaltung ruhte, ganz erlesene Formen der Geistigkeit prägten ihr die besonderen Züge auf, die zu erwarten waren in Ansehung der Persönlichkeiten ihrer Anreger und Veranstalter. Abg. Burlage erkrankt. Berlin, 28. Juni. Der Abg. Reichsgerichtsrat Burlage, der dritte Vorsitzende der Zentrumsfraktion des Reichstages, ist leider erkrankt. Sein Befinden gibt zu Bedenken erfreulicherweise keinen Anlaß, aber der Erkrankte ist doch so schonungsbedürftig, daß das dringende Gebot besteht, vorerst keinerlei Zuschriften an ihn zu richten, die eine Beantwortung erforderlich machen. Ein konservativer Abgeordneter gestorben. Berlin, 28. Juni. Am Samstag ist auf seinem Gute Torquitten in Ostpreußen unmittelbar vor Vollendung des 82. Lebensjahres der konservative Abgeordnete und Wirtschaftspolitiker Graf Julius v. Mirbach gestorben. Die Schuldlosigkeit der Vergleute erwiesen. TU Berlin, 28. Juni. Die Schuldlosigkeit der Bergleute bei dem Herner Grubenunglück ist durch die Feststellungen der Untersuchungskommission einwandfrei festgestellt worden. Es ist anzunehmen, daß angesichts der bisherigen Untersuchungsergebnisse ein Besprechung der Interpellationen im Reichstage nicht mehr stattfinden wird. Generalstabsarzt von Schierning 1 WTB Berlin, 28. Juni. Generalstabsarzt a. D. Professor Dr. voi Schjerning, während des Krieges Chef des Feld Sanitätswesens, ist heute morgen an den Folgen eines Schlaganfalles verschieden. Ende des Streiks in England. London, 29. Juni. Die Einigung zwischen den Bergwerksbesitzern und der Exekutive der Bergarbeiter ist vollständig und zwar auf der Basis der kürzlich von der Arbeiterschaft verworfenen Bedingungen. Eine geringe Verbesserungist durch die Verlängerung des vorläufigen Abkommens erzielt worden, das nunmehr den Arbeitern den Friedenslohn plus 20 Prozent für 15 Monate zusichert. Beide Parteien ersuchten die Regierung um die früher zugesagte Beihilse von 10 Millionen, was die Regierung vorbehaltlich der Zustimmung des Parlaments bewilligen dürfte. Darauf wird die Exelutive die Wiederaufnahme der Arbeit am nächsten Montag vorschlagen. Vermutlich geschieht das durch keine neue Ballotage, sondern auf einer Delegiertenkonferenz. Togerübewegung. Nicht zufällig sind im Maiheft des„Hochlandes“ mehrere Artikel über die neue Jugend und im kath. Sonderheft der„Tat“ ein wesentlicher Artikel des Heftes:„Die Sendung der lath. Jugend“ von Dr. Romano Guardini ausgenommen. Durch den Krieg gereift, ist eine Jugend herangewachsen, die mit festem Wollen eine ihrem Wesen zusagende Form erstrebt. Wenn man das Wollen dieser neuen Jugend in wenigen Worten zusammendrängen könnte, wären es folgende: Sie will die Eigenart der Jugend selbständig pflegen, durch eigene Arbeit aus sich herausholen, zur. Vollkommenheit emporheben. So ist denn die Jugendbewegung eine Bewegung zur Sellstzucht, zu eigenem Tenken und Planen innerhalb des Bereiches der jugendlichen Betätigung, eine Bewegung zu allen jenen Vorbereitungen für das Leben fürwelche Schule und Familie— beim besten Villen keine Zeit und Möglichkeit haben, eine Bewegung zur Einfachheit, Natürlichkeit, Ursprünglichkeit, jugendlichen Art der Religiösität, zur Reinheit und Aufrichtigkeit. Doch dieses Formstreben, das sich besonders scharf bei der katholischen Jugendbe## wegung ausgeprägt hat, wäre undenkbar ohne den Wandervogel, der den Bann, der sich auf die Jun gend gelegt, gebrochen hatte. Eine Tagung der westdeutschen Wandervögel wird nun am Sonn abend, den 2. und Sonntag, den 3. hier in Bon# stattfinden, auf die wir an dieser Stelle aufmer# sam machen möchten. Sie wird von jugendliche### Art Kunde geben. Die deutsch=französischen Verhandlungen. MXB Paris, 29. Juni. Die deutsch=französischen Verhandlungen haben gestern in Paris unter dem Vorsitz Loucheurs in Paris begonnen. Als französische Sachverständige waren beteiligt Seydoux und Chaysson und die deutschen Sachverständigen Bergmann und Guggenheimer. Diese Verhandlungen trugen lediglich den Charakter technischer Vorbesprechungen, die nichts an den bereits abgeschlossenen Verträgen ändern. Sie haben lediglich den Zweck, die Modalitäten des Wieberaufbaues der zerstörten Gebiete festzusetzen und die Grenze für die Liejerung von Materialien, die durch Deutschland gemacht werden, festzusetzen. Das 2. Stiftungssest des Kath. Jugend= und Jung=Männer=Vereino an St. Nemigius konnte wegen besonderer Umstände am Sonntag den 26. Juni nicht stattfinden. Es wird an dieser Stelle, darauf aufmerksam gemacht, daß das Fest au Freitag, den 1. Juli, im Krönungssaale, Max4 straße(neben der Feuerwehrwache) abends ½8 Uhr stattfindet., Die bereits gelösten Karten behalter ihre Gültigkeit., Karten im Vorverkauf zum Preise, von 2,60 Mark sind zu haben bei: Herrn Kaplatz Jos. Ibach, Rathausgasse 18, Herrn Nich. Böhmer, Tempelstraße 11, und Herrn Joh. Weidenbrück, Giergasse 17. Dr. Paul Kaufmann, der Präsident des Reichsversicherungsamtes, welchen am 28. Juni seinen 65. Geburtstag beging, feiet zugleich in diesen Tagen das 25jährige Dienstjubiläum bei dieser Reichsbehörde. 1886 trat e# kurz nach Errichtung des Reichsversicherungsamte# von der Oberstaatsanwaltschaft des Kammergerich tes kommend, in das neue Reichsamt ein und fand hier nicht nur einen seiner sozial denkenden Per# sönlichkeit durchaus entsprechenden Wirkungskrei### sondern auch, in demn Präsidenten Bödicker einen hervorragenden Lehrmeister, dem er schnell ein Mitarbeiter von Tatkraft und Bedeutung wurde. Nach zehnjähriger Tätigkeit beim Reichsversicherungs### amt kam dann Dr. Kaufmann als vortragenden Rat ins Reichsamt des Innern, kehrte aber 1906 wieder als Präsident in das Reichsversicherungs## amt zurück und ist nun fünfzehn Jahre dort als Leiter der höchsten deutschen Versicherungsbehörb## tätig. Seit 1919 ist Kaufmann auch Präsident des dem Reichsversicherungsamt angegliederten Reichsversorgungsgerichtes. Seine in jahrzehntelange# Beschäftigung in der Sozialversicherung erworbeng umfassende Sachkunde, sowie seine große organisan torische Begabung und ein warmes soziales Empe finden haben Kaufmann befähigt, mit bestem Erfolge auf seinem Arbeitsgebiete als Führer und Vorkämpfer zu wirken. Eine Erinnerungs=Eiche für Dr. P. Kaufmann wurde am 28. Juni, seinem 65. Geburtstage, an Eingangstor der Heilstätte Rheinland in Honne## gepflanzt. Der Präsident der Landesversicherung### anstalt Rheinprovinz. Appelius, würdigte in eine Ansprache die großen Verdienste Kausmanns auf dem Gebiet der sozialen Versicherung. Ferner wan ren anwesend Vertreter der Landesversicherung## anstalt, der Provinzialverwaltung. der Städte Bon## und Honnef, sowie in großer Zahl die Aerzt## Schwestern und Kranken der Anstalt. 10 haftig nicht nötig gewesen, ebenso wenig der Leiter Dr. Swerkoff, da jeder rein mechanisch seine Balalaika zupfte oder strich. Eigentümlich wirkt es, wenn die Menge— und trotz zweier gleichen Gastspiele vor wenigen Wochen war es wiederum eine„Menge“— infolge der Unpünktlichkeit der Spieler und Tänzer ungeduldig trampelt, dann aber sofort Bravo ruft und klatscht, wenn einer der Angebeteten erscheint. Kurzum: ein Zeichen der Zeit. Ich schlage dem städt. Gesangverein vor, im nächsten Winter einmal von deutschen Werken ganz abgesehen und uns mit ausländischen Kompositionen, vor allem russischen zu beglücken, wobei exotische Tänze nicht fehlen dürften. Der Stadtsäckel würde sich prall füllen.—0— Der städtische Arbeitonachweie wurde wie folgt in Anspruch genommen: Im Me nat April: Stellengesuche 1618(1185 männl.,## weibl.). Offene Stellen: 955(553 männl., 404 weibl.). Vermittelt wurden: 756(512 männliche, 244 weibl.). Im Monat Mai: Stellengesuche 155# (1164 männl., 395 weibl.). Offene Stellen: 1066 (672 männl., 394 weibl.). Vermittelt wurden: 831 (634 männl., 197 weibl.). Für die Oberschlesier. Die Bonner Singspiele gesellschaft, die demnächst mehrere Wohltätigkeitsvorstellungen geben wird, wird auch eine besondere weitere Vorstellung für die Oberschlesierhülfe ein legen. * Mit den Obst= und Gemüsepreisen wird sich eing Vollversammlung der Preisprüfungsstelle heuté vormittag beschäftigen. Volalaite=Orcheßer Als die stolze Kultur Roms in der Kaiserzeit von ihrer Höhe herabstieg, war ein äußeres Zeichen dieses Niederganges die Freude von Hoch und Niedrig an Gladiatorenspiel und Mimus. Wenn man die Beifallfreudigkeit sieht, mit der die Darbietungen der Russen entgegengenommen werden, so wird man unwillkürlich an das Altertum erinnert, namentlich da die wildesten und tollsten Tänze den stürmischsten Beifall erztelten. Bonn steht aber in diesem Punkte nicht allein. Daß die russischen „Wandervögel“ in München 17 Tage lang mit Erfolg auftreten konnten, besagt genug. Wo bleibt da der Sinn für ernste Kunst? Denn was das Balalaika=Orchester bietet, ist wohl ganz„nett" und „hübsch", aber ein künstlerischer Untergrund liegt nicht darin, zumal, da die Vortragsfolge— es war die gleiche wie die des ersten Auftretens— Abend für Abend heruntergeleiert wird. Die obligaten Noten wären also bei den russischen Weisen wahrDer Kulturfortschritt als Aufgabe. Von Th. Steinmann. Unser Zeitalter war kulturenthusiastisch und ist es vielleicht noch immer. Denn so rasch lassen wir Menschen uns nicht belehren, wenn wir einmal einen Glauben gefaßt haben. Wir aber glaubten ganz eigentlich an die Kultur wie man an eine höhere Macht glaubt. Und das Hauptdogma dieses unseres Kulturglaubens war, daß die Kultur es in sich habe, immer fortzuschreiten, wie von selbst und ganz unwiderstehlich. Inzwischen aber schritt unsere Kultur keineswegs weiter fort. Gewiß, sie veränderte sich. Sie ward immer mehr Technik, Handel, Industrie. Und wir ließen sie so weiterwachson, freuten uns wohl gar dieses so gewaltigen Wachstums. Wir nahmen ihn ohne weiteres für Fortschritt, getreu unserm Glauben an ein beständiges Fortschreiren der Kultur. Daß Kultur sich verändert, das macht sich gewiß von selbst; nicht aber, daß sie fortschreitet. Die wirkliche Geschichte der Kultur kennt ebenso gut den Rückschritt wie den Fortschritt. Unsre ganze Kultur ist ja doch nicht einfacher Wildwuchs. Die wilde wüchsige Natur liegt ihr wohl zugrunde. Die Aufe gabe der Kultur aber ist, grade den natürlichen Wildwuchs mit klarem Zielbewußtsein zu meisternz und die Not der Kultur, daß statt dessen oielmehr. sie durch den natürlichen Wildwuchs umgestaltet wird. Das ist dann auch Kulturveränderung. aben als Verwilderung. Kulturrückschritt, nicht Fortschritt macht sich so von selbst. Kulturfortschritt dagegen muß allemal bewußt gewollt und allerlei Widerständen abgerungen werden. So wenig ist er das Selbstverständliche, das darum wie von selber kommt, weil die Kultur es so an sich hat, unwiderstehlich immer weiter zu wachsen. Unser kulturseliges und bei all seiner Kulturseligkeit tatsächlich kulturarmes Zeitalter vergaß, daß Kultur Aufgabe ist; daß sie nicht wird und wächst, wenn man sie einfach so treiben läßt und al ihren zufälligen Wandlungen gutgläubig nachläuft. Rechte Kultur will immer bewußt erstrebt werden. Ihre Ziele liegen allemal als wirkliche Vorwärtsziele voraus; je klarer es wirkliche Kulturziele sind. um so stärker sind die Widerstände und um so deutlicher wird ihr Aufgabecharakter. Diesen Aufgabecharakter der Kultur vergaßen wir aber darum, weil wir von keinerlei Dualismus etwas wissen wollten. So zu denken, erschien uns veraltet. Undualistisch aber ist. klar gesehen, nur der Naturalismus. So war auch unser unbedingter Glaube an den selbstverständlichen Kulturfortschrittz naturalistisch. Und unsere von selbst wachsende Kultur steht selber ganz unter dem Zeichen des Naturalismus. Das wäre leicht im einzelnen an allen ihren charakteristischen Hervorbringungen nachzuweisen; an ihrem Kapitalismus nicht minder wie an ihrem Sozialismus, an ihrem Rassenglauben und an dem spezifisch modernen Nationalismus, an ihrem Weltkrieg und an ihrer Nevolution. Es gilt, daß wir aus unserm blinden naturalistischen Kulturglauben herauskommen und die Kultur und ihren Fortschritt wieder ernstlich als wirkliche Aufgabe erfassen lernen. Lohnstenergese Dem Reichstag ist jetzt der Entwurs des Lohnseuergesetzes zugegangen. Der Entwurf will die Paragraphen 45 bis 52 des Einkommensteuergesetzes durch völlig neue Vorschriften ersetzen. Nach dem neuen§ 45 wird der Arbeitolohn in vereinsachter Form besteuert. Als Arbeitslohn gilt der Gesamtbetrag der Einkünfte, die in öffentlichen oder privaten Diensten beschäftigte oder angestellte Personen aus dieser Beschäftigung oder Anstellung, gleichviel unter welcher Bezeichnung und in welcher Form, beziehen. Dazu gehören, auch Wartegelder, Ruhegehälter, Witwen= und Waisenbezüge und andere Bezüge oder geldwerte Vorteile für frühere Dienstleistungen oder Berufstätigkeit. Nicht zum Arbeitslohn gehören Entgelte für Lieferungen und sonstige Leistungen, die der Umsatzsteuerpflicht unterliegen. Nach§ 46 wird die Steuer in der Form erhoben, daß der Arbeitgeber vom Arbeitslohn einen Betrag von 19 v. H. für Rechnung des Arbeitnehmers einzubehalten hat. Bei ständiger Beschäftigung ermäßigt sich der Betrag von 10 v. H. 1. für den Steuerpflichtigen und für seine zu seiner Haushaltung zählende Ehefrau a) im Falle der Berechnung des Arbeitslohnes nach Tagen um je.40 Mi. täglich, b) im Falle der Berechnung des Arbeitslohnes nach Wochen um je.40 Mk. wöchentlich, c) im Falle der Berechnung des Arbeitslohnes nach Monaten um 10 Mk. monatlich; 2. für jedes zum Haushalt des Steuerpflichtigen zählende minderjährige Kind entsprechend den eben angeführten Berechnungsarten um.60 Mk. bezw..60 Mt. dezw. 15 Mk.: Kinder im Alter von mehr als 14 Jahren, die selber Arbeitseinkommen beziehen, werden nicht gerechnet; 3. zur Abgeltung der nach § 13 zulässigen Abzüge um.60 Ml. bezw..60 Ml. bezw. 15 Mk. Stehen Abzüge in wirtschaftlichem Zusammenhang mit anderm Einkommen als Arbeitslohn, so sind sie zunächst von dem andern Einkommen abzusetzen; nur insoweit diese Abzüge das andere Einkommen übersteigen, sind sie in der Abgeltung des Absatzes 1 nicht einbegriffen. Für die nach Nummer 1 und 2 abzusetzenden Beträge ist der Familienstand des Arbeitnehmers am 1. Oktober des jeweils vorangegangenen Jahres für ein Kalenderjahr maßgebend. Bezieht ein Steuerpflichtiger aus ständiger Beschäftigung oder Anstellung neben den laufenden Bezügen sonstige, insbesondere einmalige Einnahmen, Tantièmen, Gratifikationen usw., so wird der von diesen Einnahmen einzubehaltende Betrag von 10 v. H. ohne Berücksichtigung der Ermäßigungen abgezogen. Bei! nicht ständiger Beschäftigung oder Anstellung tritt an die Stelle der normalen Ermäßigungen eine feste Ermäßigung von 3 v. H. des Arbeitslohnes. Uebersteigt das gesamte steuerbare Einkommen nicht den Betrag von 24000 Mark und besteht es entweder nur aus Arbeitslohn oder aus Arbeitslohn und aus sonstigem Einkommen bis zu 300 Mt., so bedarf es nach§ 48 keiner Veranlagung. Die Steuer gilt als getilgt, wenn für die nach§ 46 einbehaltenen Beträge im Steuerbuche des Arbeitnehmers in entsprechender Höhe Steuermarken geklebt und entwertet sind. Uebersteigt das gesamte steuerbare Einkommen nicht den Betrag von 24000 Mk. und besteht es außer Arbeitslohn aus sonstigem Einkommen über 300 Mk., so wis) nur das sonstige Einkommen veranlagt. Uebersteigt dagegen das gesamte steuerbare Einkommen den Betrag von 24000 Mk., so gelten die allgemeinen Vorschriften über die Veranlagung. Der Steuer pflichtige hat jedoch auf die Steuerschuld im Sinne der Paragraphen 29 und 30 des Einkommensteuergesetzs nur noch den Betrag zu entrichten, um den diese Steuerschuld den auf den Arbeitslohn einbehaltenen und vorschriftsmäßig verrechneten Betrag übersteigt. Geht dieser Betrag über die endgültige Steuerschuld hinaus, so ist er nach der endgültigen Veranlagung in bar zurückzuerstatten. Der§ 49 enthält die Bedingungen, unter denen ein Steuerpflichtiger, obwohl sein steuerpflichtiges Einkommen 24000 Mark nicht übersteigt, die Veranlagung der Einkommensteuer beantragen kann. Die weiteren Paragraphen regeln das Verfahren der Steuerentrichtung durch Kleben und Entwerten von Steuermarken im Steuerbuche des Arbeitnehmers.§ 52a spricht aus, daß der Arbeitgeber für die Einbehaltung und Entrichtung der Steuerbeträge neben dem Arbeitnehmer als Gesamtschuld ner haftet. Das Gesetz zur ergänzenden Regelung des Steuerabzuges vom Arbeitslohn vom 21. Juli 1920 soll mit dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes aufgehoben werden. Für die Uebergangszeit bis zum Inkrafttreten des neuen Gesetzes enthält ein Schlußartikel der Novelle besondere Bestimmungen. Darnach gilt, wenn das gesamte steuerbare Einkommen den Betrag von 24000 Mark nicht übersteigt, die Einkommensteuer vom Arbeitslohn für die Zeit vom 1. April 1921 bis zum Inkrafttreten des neuen Gesetzes durch den für diese Zeit nach den bisherigen Vorschriften bewirkten Steuerabzug als getilgt. Wenn das gesamte steuerbare Einkommen den Betrag von 24000 Mark übersteigt, werden auf die endgültige Einkommensteuer für das Rechnungsjahr 1921 die in der Zeit vom 1. April 1921 bis zum Inkrafttreten des neuen Gesetzes vom Arbeitslohn einbehalten und vorschriftsmäßig verrechneten Beträge angerechnet. Das Inkrafttreten des neuen Gesetzes soll vom Reichsfinanzminister bestimmt werden. Die Neuregelung der Getreldewirtschaft. Der Reichsanzeiger Nr. 144 vom 23. Juni enthält das Gesetz über die Regelung des Verkehrs'it Getreide vom 21. Juni 1921, das ebenfalls mit dem Tage der Verkündung in Kraft getreten ist. Für den Verkehr mit Getreide aus der Ernte 1919—20 gelten indessen bis zum 15. August d. J. die Bestimmungen der bisherigen Brotgetreideordnung. Die in dem neuen Gesetz vorgesehone Umlage von .5 Mill. To. Getreide ist von den Ländern nach dem Anteil aufzubringen, mit dem sie an dem Ernteertrag an Brotgetreide, Gerste und Hafer im Durchschnitt der Jahre 1906—1920 beteiligt waren. Die Höh: der Lieserpflicht jeder einzelnen Kommunalverbandes setzen die Landesbehörden fest. Diese Arbeit muß bis zum 1. Juli d. J. erledigt sein. Bei der Unterverteilung auf die Erzeuger sind Getreideanbauflächen von nicht mehr als 1 Hektar freizulassen. Das Liefersoll muß den Er zeugern bis zum 1. August bekanntgegeben werden. In welchen Arten Getreide die Umlagemenge von den einzelnen Landwirten und den Kommunal= verbänden aufgebracht wird, ist grundsätzlich gleichgültig, jedoch werden Lieferungen von Haser nur zu drei Fünftel auf die Amlage angerechnet. Die Reichsgetreide stelle ist zur Abnahme der ihr zur Verfügung gestellten Umlagemengen binnen zweier Wochen verrflichtet. Betreffe Saat gut ist die Bestimmung von Belang, daß der Er zeuger, der nachweist, daß er unter Berücksichtigung oder anerkanntes Saatgut abliefern müßte, um sein Liefersoll zu erfüllen, sich von der Verpflichtung zur Lieferung durch Zahlung eines Betrags be freien kann. Dieser Betrag entspricht ähnlich wie bei der Ersatzleistung für nicht rechtzeitig geliefertes Getreide, dem Unterschied zwischen Umlage und Weltmarktpreis. Verträge über Lieserung von Broigetreide, Gerste oder Haser aus der Ernte 1921 dürfen vor dem 16. Juli 1921 nicht abgeschlossen werden. Die bereits abgeschlossenen Verträge sino nichtig. Die Bestimmungon über den Verkehr mit den Mühlen bleiben im wesentlichen unverändert. Die Müh len, die gewerbsmäßig Getreide vermahlen, haben das Getreide zu verarbeiten, das die Reichsgetreidestelle oder der selbstwirtschaftende Kommunal verband, in dessen Bezirk sie liegen, ihnen zuweist. Weigert sich eine Mühle, die Verarbeitungspflicht zu erfüllen, so kann die zuständige Behörde die erforderlichen Arbeiten auf Kosten und mit Mitteln der Mühle ausführen lassen. Brotgetreide darf nicht verfüttert und Brotgetreide und Hafer nicht auf Branntwein umgearbeitet werden. Die Preise für das durch die Umlage erfaßte Getreide werden von der Reichsregierung mit Zustimmung des Reichstags und eines achtundzwanziggliedrigen Reichstagsausschusses festgesetzt. Mit dem 15. August d. J. treten eine Reihe von Verordnungen u. a. über das Verfüttern von Brotgetreide, Mehl und Brot, über den Verkehr mit ausländischem Mehl die Verordnungen über Kleie und über die Bereitung von Backware und Kuchen außer Kraft. Nach einer in derselben Nummer des Reichsan zeigers veröffentlichten Bekanntmachung des preußischen Staatskommissars für Volksernährung vom 22 Juni wird die auf Grund des§ 73 A der Reichsgerreideordnung für die Ernte 1921 erlassene Ver ordnung über Schrotmühlen vom 11. Dezember 1859 aufgehaben. Der Rückgang der Gastwirtschaften in der Rkeluprovinz Unter den jetzigen Verhältnissen haben aus leicht begreiflichen Gründen die Gastwirte am allermeisten zu leiden. Zwar wird ganz allgemein noch geklagt über die ungeheuere Vergnügungssucht und die Tanzwut, aber der Verbrauch an alkoholischen Getränken ist doch so stark zurückgegangen, daß sich eine gange Reihe von Gastwirtschaften einsach nicht mehr halten konnten. Da ist es denn kein Wunde:, wenn sich ihre Zahl nicht unerheblich verringert hat. Im Jahre 1913 wurden in ganz Preußen an Gastund Schankwirtschaften zusammen gezählt 1610:9, im Jahre 1918 aber nur noch 152867. Sie haben sich also um 8172 oder um rund 5 Prozent verringert. Dieser Rückgang macht sich in allen Regierungsbezirken geltend, mit Ausnahme des Regierungsbezirks Münster, wo eine kleine Vermehrung stattgefunden hat. Noch viel stärber ist der Rückgang bei den Branniweinkleinhandlungen. Davon gab es 1913 in Preußen 22766, im Jahre 1918 aber nur noch 20676. Hier ist also ein Rückzang von 2090 oder von rund 10 Prozent zu verzeichnen. Seit dem Jahre 1918 aber dürfte noch ein weiterer recht erheblicher Rückgang sowohl bei den Gast= und Schankwirtschaften, als auch bei den Branntweinkleirhandlungen eingetreten sein. Dahingegen haben sich die alkoholfreien Wirtschaften etwas vermehrt, aber nicht in allen Regierungsbezirken, sondern nur in einigen, während sie in den anderen ebenfalls zurückgegangen sind. Davon gab es 1913 in Preußen 9377, im Jahre 1918 aber 9592. Es gewinnt demnach den Anschein, als ob die jungen Deutschen die Bahnen ihrer Väter, die immer noch eins tranken, verlassen wollten. Es wurden, geNhlt: Im Regierungobeziek Köln: Gast= und Schankwirtschaften 1913: 5295, 1918: 5206, Branntweinkleinhandlungen 1913: 551, 1918: 514, alkoholfreie Wirtschaften 1913: 502, 1918: 730. Im Regierungsbezirk Koblenz: Gast= und Schankwirtschaften 1913: 4401, 1916: 4263, Branntweinkleinhandlungen 1913: 436. 1918: 376, alkoholfreie Wirtschaften 1913: 290, 1918: 260. Im Regierungsbezirk Düsseldors: Gast= und Schankwirtschaften 1913: 10997, 1918: 10814, Branntweinkleinhandlungen 1913: 1790, 1918: 1724, altoholfreie Wirtschaften 1913: 1657, 1918: 2070. Im Regierungsbezirk Nachen: Gast= und Schankwirtschaften 1913: 3973, 1918: 3832, Branntweinkleinhandlungen 1913: 326, 1918: 292, altohölfreie Wirtschaften 1913: 162, 1918: 185. Im Regierungobezirk Trier: Gast= und Schankwirtschaften 1913: 4522, 1916: 4343, Branntweinkleinhandlungen 1913: 293, 1918: 259, alkoholfreie Wirtschaften 1913: 128, 1918: 142. Briefkasten. Das Federrupsen der Hühner kommt meistens daher, daß die Sitzstangen zu dicht angebracht sind. A. B. C. Die Einquartierungsgelder sind Ihnen sicher. Gehen Sie erneut vor, aber so schnell „schießen die Preußen“ nicht. Das müssen Sie bedenken! U. N. 20. Setzen Sie Ihre Koufine als lebenslängliche Nutznießerin im Testament ein. Bei einem sog. eigenhändigen Testament brauchen Sie keinen Notar. Vergessen Sie aber nichts. Der Unwissende. Sie müssen sich eine Steigerung von mindestens 20 Prozent gefallen lassen. Weigern Sie sich, mehr zu zahlen, dann kann ja Ihe Hauseigentümer das Mietseinigungsamt anrufen. A. B. Sie können ohne Notar ein sog. eigenhändiges Testament machen, das Sie in allen Teilen selbs schreiben müssen, auch dürfen Sie nichts vergessen (Ort, Datum. Unterschrift usw.) Ihre Frau setzt dann eigenhändig darunter, daß der vorstehende Wille auch ihr Wille sei. H. Th. Der Färbereibesitzer haftet Ihnen für den Schaden. K. R. Vorsichtiges Ausziehen der Haare mittels Pinzette ist das beste, aber auch schmerzhafteste Mittel. Oefteres Einreiben mit Ameiseespiritus hilft ebenfalls. Sie können des weiteren in jeder Drogerje und Apothele derartige Mittel schalten. Einspruch. Jeder kann Einspruch erh ben, je mehr es jedoch sind, desto nachhaltiger ist er. Der Einspruch ist an den Kreisausschuß zu richten. „Auskunft". Wenn Ihre Eltern bedürftig sine und gefallener Bruder der Haupternährer der Familie war, dann steht Ihren Eltern das Kriegselterngeld zu, das in Ihrem Ort wahrscheinlich rund 1000 Mark beträgt. Lassen Sie Ihren Vater beim Kreiswohlfahrtsamt(Landratsamt) vorsprechen. 4 H. L. Petroleumflecken verschwinden mitunter von selbst, doch ist es besser, das nicht abzuwarten sondern folgendes Verfahren anzuwenden: Man legt den befleckten Stoff zwischen zwei reine Löschblätter und plättet darüber mit einem recht heißen Plätteisen. Die Löschblätter müssen aber wiederhalt durch neue ersetzt werden. Hurtig. Stearinflecke aus Kleiderstoffen zu entfernen. Man wäscht die Stellen mit ganz kaltem Wasser und sofort löst sich der Stearin; nicht das kleinste Teilchen bleibt haften. Unw. Käthe. Wie wird der Hausschwamm bekämpft? Ist die Fäulnis noch nicht so weit vorgeschritten, so kann man sie durch einen Anstrich von drei Zehntel Liter Alkohol und 6 Gramm Salzsäure beseitigen. Vorher müssen die Stellen jedoch durch Bürsten und Abkratzen von den Wucherungen befreit werden. F. C. in Siegburg. Wer jemanden betrügt, barbiert ihn über den Löffel. Wie ist nun diese merkwürdige Redensart zustande gekommen, mit der wir gar keinen Sinn mehr verbinden? Antwort: Die Dorfbarbiere früherer Zeiten, die noch nicht über die Kunst ihrer heutigen Kollegen verfügten, bedienten sich eines Löffels, um; ein gefallenen und faltenreichen Wangen ihrer älteren Kunden, damit für das Bartscheren zu glätten. Dap Hohlrund des Löffels wurde an die Innenseite der Backe gelegt, die Wange so gerundet und eine glatte Fläche für das Schermesser gebildet. Ueber den Lössel barbieren heißt also zunächst nichts anderes, als jemanden so behandeln, wie der Dorse babier den Bauer. Diese Bedeutung des Keineumständemachens, des mit jemanden Grob=Verfahren, ging dann allmählich in den Sinn des Betrügens und Betrogenwerdens über. Convictolitavis. Erzählung aus den Jahren 53 bis 38 v. Chr. Von L. de Ridder. 8 (Nachdruck verboten.) Und als sein Roß ihn nun langsam den Kreuzberg") hinauftrug, erinnerte er sich, wie vor drei Wochen er und seine beiden Brüder. Celillus und Donnotaurus, dengelben Weg emporgeritten wuren. Alle drei waren bekrünzt, bekrünzt die ihnen folgenden Knechte, sie kamen von Bonn, wo Drappes in der Gegenwart von Eporedorix eine große Ansprache an das herbeigeströmte Volk gehalien hatte. Er erzählte, wie die Fürsten Galliens in einem Wald zusammengekommen seien“), wie sie das gemeinsame Schicksal Galliens bedlauerten, wie sie alle Staaten aufforderten, um jeden Preis die Feindseligkeiten gegen die Römer zu eröffnen und Galliens Freiheit mit eigener (iefahr zu erringen. Und alles Volk stimmte Drappes begeistert zu, niemand fragte, ob dieses Unterfangen möglich sei. Und’aburns behauptete, daß Drappes in ganz unverantwortlicher Weise das betörte Volk in den Krieg getrieben hätte?! War es dann möglich gewesen, einen Zweisel zu äußern? Hätte man sich dann nicht den ärgsten Mißhandlungen, wenn nicht dem Tode ausgepetzt? Und wenn seine Brüder ohne ihn in den Tod gezugen waren. hatten ihn nicht alle gebeten, zu Hause zu bleiben, damit Einer das gemeinsame Besitztum verwalten 6) Um die Orte bezeichnen zu können, mußten die heutigen Ortsnamen gewühlt werden. 7) C. B g. V. 1. könne. Celtillus, der neunzehnjährige, hatte dann noch rasch Eponia, die Schwester von Decctia, seiner Frau. geheiratet. Was würde diese sagen, wenn er die Nachricht überbrächte, die er jetzt gehört, wenn er mitteilte, was er jenseits des Rheines gesehen?! Nein, da war es besesr, daß er schwieg, eine schlechte Nachricht kommt immer noch früh genug. Sein ganzer Zorn gegen Caburus hatte sich in Trübsal gewandt. Wer hütte so elwas geahnt?! Alle glaubten an einen sicheren Sieg, man wollte die zurückkehrenden Helden mit großem Geprünge empfangen. Die würden gewiß viele Beute, Vich, Gefangene und Gold mit sich führen. Statt dessen waren sie selbst Gefangene und hinter ihnen nahten die Römer. Wie würde es dann hier allen ergehen?! Wahrscheinlich würden dann alle zu Gefangenen gemacht und die Götter wüßten allein wohin— verkauft. Der Schweiß rann von seiner Stirn, als der kühle Schatten des Waldeihn jetzt aufnahm. Nun war er zu Hause. Zwischen Buchenstämmen eingebaut, lag hier seine Wohnung. Ueber den silbergrauen Stämmen wölbten sich hollgrüne Blätter, zwischen denen das Blau des Himmels leuchtete. Ein großes Tor öffnete sich ihm, um einen viereckigen Hof reihten sich Stalle und Scheunen. Nach links war die Türe seines Hauses, in ihrem Pfosten hatte er ein griechisches K. den Anfangsbuchstaben seines Numens, am Tage eingeschnitten, als er Decetia hier einführte. In der dämmerigen Stube, durch deren kleine Fenster das (Grün des Waldes blickte, saß Decetin, seinen kleinen Sohn auf dem Schoß, nehen Eponia ihrer Schwester. Freudig sprangen die Beiden bei seinem Eintritt auf. „Was bringst du Gutes.“ fragte Decetin.„ilu hast gewiß Nachricht von unseren Helden, von den Verteidigern des Vaterlandes?“ Convictolitavis zuckte die Achsel. Es war schwer für ihn, zu lügen, aber es schien ihm unvermeidlich und deshalb sagte er,„mnan habe noch nichts erfahren und das sei beseer wie eine schlimme Nachricht.“ „Schlimme Nachricht,“ lachte Eponia,„s0 etwas gibt es nicht, wo Celtillus ist, geht alles gut, er war stets ein Sonnenkind, dem nur Licht auf seinen Wegen beschert war.“ „Hast du gespeist.“ fragte Decetia, er bejahte,„ich gehe in den Garten, um Aepfel zu pflücken, um sie für den Winter zurückzulegen.“ Er ging hinaus. Der Garten bildete eine Lichtung, nach außen war das ganze Dorf von einem Waldgürtel umgeben, der es schlitzend vor fremder Raubgier verbarg. Nach Osten, von wo ein Weg vom Rhein zu ihm emporstieg, war es durch eine große Wasserlläche, die sich nach Süden zu einem Sumpf aus breitete, geschützt. Seitwärts davon stieg steil ein un durchdringlicher Wald an, so daß fremde Scharen, die vom Rhein kommend, dae Waldtal hinaufzogen, stets nach Süden abgeleitet wurden, ohne zu ahnen, daß hinter den Sümpfen im dunklen Wald ein Dorf sich barg. Der junge Mann stellte die Leiter an einen Baum und einen Korb am Arm. stieg er zu den rotbückigen Früchten empor. Er wollte arbeiten, um sich zu betäuben, um nichts zu denken, um Eponia nicht zu schen, die wahrscheinlich jetzt schon Witwe war oder wenigstens ihren Mann niemals wieder erblicken würle. Nuch einiger Zeit erschien Decetia bei ihm, den kleinen Jungen auf dem Arm. Er war eben heruntergestiegen und breitete die Aepfel auf den Rasen aus, um den Korb aufs neue zu füllen. Decetia schmiegte sich an ihn, küßte ihn und dann sagte sie: „Weist du auch dus Neueste?“ „Doch etwas Gutes?“ fragte er bestürzt. „Gewiß, wenn du es willet,“ und dann gestand sie errötend, daß er wieder Vater würde. „Eine gute Nachricht.“ sagte er erfreut,„denn Land hier ist so leer von Menschen, es müssen noch viele geboren werden, denn überall sicht man nur Brachland, soweit das Auge reicht, welches doch so viele Menschen ernähren könnte. „Du hast recht,“ erwiderte Decetia,„das denke auch ich immer. Mein größtes Glück wäre, die Mutter von vielen Kindern zu sein, die Großmutter von noch vielen mehr. Ich denke, wenn man eine solche Schar um sich sicht, stirbt man zufrieden und glücklich, man hat die Erde bevölkert, die hier nach Menschen schreit, denn man kann Stunden lang wandern, ohne einen einzigen gn treffen und wozu dienen die Felder, die nur Unkraut erzeugen, die goldene Aehren reifen könnten?“ Er war mit ihr an den Rand des Waldstreifens getreten, der den Garten umschloß. So weit das Aug reichte, nur wüstes Gestrüpp. Unkraut und Distelg, welche den alten Getreideboden überwucherten. Nach Süden ein dunkles Waldgebirge, neben welchem sich def einsame Basaltkegel des Tomberges hob. Nach Westen eine unendliche Ebene, aber leer von Menschen und Wohnungen. Er blickte langs des Waldes nach Osten. Dort schien er am Rande der Buchenstämme etwas zu bemerken.„Ich meine“, sagte er zu der jungen Frau,„dort Reh oder sonst ein Wild gesehen zu haben. Stellen wir uns so, daß wir nicht geschen werden.“ Sie zogen sich hinter den Saum des Waldes zurück, den Blick, an die von Convictolitavis bezeichnete Steild gcheftet. „Ein Mann.“ sagte Decetia. Suehen Sie Oersonal? Dureh ein Inserat in unserer Zeitung erhalten Sie tüchtige und zuver#ige Leute. Ein Versuch überzeugt. Für Personalge-uche berondere Berechnung. 2# Properes mädchen welch s in der Hausarbeit erfahren ist, gesucht. Keine Wäsche. Jeden Sonntag Ausgang. Meygerei Scheben, Vonn Rosental 1. Tüchtiges kath, in Küche und allen häuslich. Arbeiten erfahrenes Alleinmädchen in kleinen Privathaushalt 2 Pers), per sofort gesucht Waschfrau vorhanden. Vorst zwisch—3 u. nach 7 Uhr. sonn, Kronprinzenst. 11, Anstreichergehülfe sofort gesucht. Karl Leymacher, Stieldorf. Reteret Aileinmädchen ür Küche u. alle Hausarbeit zum 1. od. 15. Juli gesucht. Voun, Cölnstraße 148. der auch in Konditorei bewandert ist, sucht Stelle. Am liebsten sofort. Ang bote u. 3 F 4095. Braves mädchen welches.n Haushalt erlernen will, bei guter Behandlung gesucht. Frau Wilh. Harloff Köln, Lauggasse 10“ Icherknecht gesucht. Franz Schmitz, Meßdorf bei Bonn. cacht. madchen für alle Hausarbeit gesucht. Vonn, Heerstraße 91. Selbständiger Bäckergeseile gesucht. Näh. in der Gesch. Selbständiger Backergehülte sofort gesucht.“ Bonn, Sternenburgstr. 60 Stellen-Gesuche (welblich) Junges madchen welches zu Hause schlafen, kann, zur Stütze der Haus frau gelucht. Waschfrau wird geholten. Bonn, Rosental 16, Anständiges maachen sucht nachmittags von 5 Uhr an Beschäftigung für Hausarbeit, evtl zum Bügeln. Angebote unter W O 4089. Kinderl. Ehepaar möchte einem alleinsteh, gesunden, katholischen mädchen von 14—16 Jahren dauerndes Heim geben, evil. adoptieren. Angebote unt. 11 R 684. Besseres zuverlässiges maachen für U. Geschäftshaushalt geg hohen Lohn sofort gesucht. Conditorei Wirn, Vonn, Brückenstr. 40, Ecke Hundsgasse. Zuverlässi ges Maachen für Haus u. Küche auf's Land gesucht, welches einige Kühe melken muß geg. hohen Lohn (bis 250 Mk. monatl.) und gute Behandlung. Angebote unter V 686. Besseres mädchen od. einfache Stütze, katholisch, welches kochen kann, für kl. herrschaftl. Haushalt, 2 Pers. ges. Bonn, Coblenzerst. 47. Jung. Kriegsinvalide, led., sucht Stellung auf Büro oder dergl. War bis jetzt auf Baubüro tätig Maschinenschreiben erlernt. Zu erfragen Laubach, Groß=Büllesheim 2. Urig urng, gewandte Verkäuferin für bald oder August=Sept. gesucht. Cuno Wilden. Bonn, Neutor 8 Junges Mädchen 21 J aus guter Familie, welches im Haushalt, Nähen und Flicken erfahren ist, sucht Stelle zum 1. August als* Fräulein in besserem Hause, am liebst. zu Kindern, wenn möglich Familien=Anschluß. Augeb. zu richten an Gertrud Kerkhoff, Duisburg-Ruhrort, Ludwignraße 40 Eim darte 14 Uhrage maachen sucht passende Stundenarbeit für morgens. Vonn=Dottendorf, Quirinstraße 39. Küchen= und Hausmadchen vom Lande in Herrschaftshaus nach Bonn sosort gesuch Boun, Joachimstraße Draves, fleißiges mädchen welches einige Jahre im Pfarrhause gedient hat, sucht Stelle als Stüt bei kath. Geistl. Angebo: unter C D 4083 Löschel ereun-Rnstalt, Hotn Zeughausstrasse 10— Ecke Mohrenstrasse Telephon B 2691. Hauptsitz: Essen-Kuhr Zwei anstalten in: Altenessen, Bocholt, Bochum, Borbeck, Borkum, Bottropp, Dorsten, Dortmund, Duisburg,.-Ruhrort, Düsseldort, Emden, Emmerich, Gelsenkirchen, Hamborn, Hattingen, Herne, Homberg(Rhein), Iserlohn, Kreteld, Linden, Mörs, Mülheim(Ruhr), Münster(Westf.), Oberhausen(Rheinl.), Recklinghausen, Wanne, Wesel u. Witten. Eigenes Vermögen 160 Millionen Mark. Ausführung aller bankmässigen Geschäfte. indern sucht braves, fleißiges Witwe ohne Kind nicht ausgeschlossen), welches mit Londarbeit etwas vertraut ist. Später Einheirat nicht ausgeschl. Angebote unter I1 B 679.“ Wlartes seihiges—. mädchen zum Obstpflücken sof. gesucht. Oedekoven, Staffelsgasse 14 Zu verkauten Junges, kat. olisches Schönes Landhaus m. GarMädchen sten, nach Wunsch auch etwas aus kl. Stadt am Niederrh. Land dazu Meindorf, Rchnungen Kleines Hause in Beuel nahe Rheinbrücke, mit großem Nebengebäude zu jedem industriellen Unternehmen geeignet, ganz oder geteilt zu verkaufen. Angeb unter A O 4085 an die G. sucht Stellung in kl. Hausalt, um denselben und evt Küche zu erlernen Angebote unter J H 4081 an die G. maachen von 15 bis 16 Jahren zu 2 Kindern und leichte Hausarbeit gesucht. Angebote u. P W 680 an die Geschäftsst. Wraves daihe üges madchen 16 bis 18 Jahre, für alle Hausarbeit sof. gesucht. Gut: Verpflegung. Lebensmittelgeschäft R K Godesberg, Bahnhofstraße 16. Suche geeigneten Arbeitsraum möglichst in Hof. Angebote unter B 4090 an die Gesch. Möbliertes ** (elektr. Licht), mit guter bürgerlicher Pension zu vermieten. Boungasse 5, 3. Et. Direkt am Markt. Suche für Mündel(anständiger junge: Mann) Host und Logis in gutem Hause H. Nieberg, Bonn, Seimanstrcße 1. 8 NN. LI mit mögl. anschließ, größ. Arbeitsraum per bald gesucht. Angeb. u. L. K 683 a. d. 3jähr. brauner Wallach mittl. Rasse,.45 hoch, von gesundem kräftigen Bau, sehr brav, als Wagenpferd bereits eingefahren, steht preiswert z. Verkauf b. Jakob Pütz. Lüisdorf=Rh., Oberstr. 17. Wurf prima reiner deutscher Schaferhande #: verkaufen. Siegb Mülldorf, Bonnerser. Hochtrag. Kuh zu verk Jakob Nathau, Dersdorf. Wegen Aufgabe 4 jähr. Lrrauer Fuchs sehr schön u. stoti, brav, m. Dogcart und Geschirr zu verkaufen. Pass. für Vorgebirge. W. Bickendorf. Euskirchen. Junger Wach= und* Ziebhung zu verkaufen. Alfter, Pelzstraße 20. Stark. Ziehhung zu verkaufen. Bilich=Müldorf, Siegburgerstr. 16. Eine tragende gute Kuh weil überzählig, zu verkaufen. Greuelsiesen Nr. 22. Reinrassige weiße Riesen zu verkaufen. Mehlem, Coblenzerstraße 22. Flares Rossepterd .75 groß zu verkaufen. Bonn, Maxstraße 1. Angehendes Rind von guter Abstammung zu verkaufen. Sechtem, Kaiserstraße 18. 3 junge Bühner Hayn, 2 Enteu sowie Glucke nebst 9 reinrassigen Zwergküken zu verkaufen. Roisdorf, Siegesstraße 5. Ein gebrauchtes Herrentabrrad zu kaufen gesucht. Niederholtdorf, Hauptstraße 40. Schw. emaillierter Berd verkaufen. Hangelar, Sehtrarhotel Grosse moderne Fremdensimmer Gute Küche, In Biere(Pilsener Urquell) W. Schloemer, Köln An den Deminikanern Nr. 3 Inhaber: Hans Basting. Weige Größte Auswahl, beste Fabrikate in jed. Preislage Spezialhaus für Kuchenberde u. Oefen Vonn, Brückenstraße 48. Knzase Herren- und Knaben* sowie alle Sorten Schuhwaren kauft man am besten im Kaufhaus Fritz Salz Bonn, Langgasse 3, an der Kölnstrasse Bekannt für gut und billig. Alte 6 Fabrradgestelle zu kaufen gesucht. Angebote unter W J 4093. Rossbaare gebrauchte, zu kaufen gesucht. Angebote unter 0 R 4082. Kleiner nachen zu verkaufen. Wa sagt die Seicgzstostell. Jagdwagen g, billig#zugeben. un Römerstraße 117. Eisernes weißes Kinderbeit Kinderklappftuhl, Sofa, Kleiderständer, zu verk.—3 Uhr. Bonn, Rosental 80. Ceppich fast neu, 3243½, preiswert, sowie wachsame 9 Wochen alte Hunde zu verkaufen Bonn, Königstraße 86. 2 Platesuwagen für Obst= und Gemüse, mit hohen Bracken und Patentachsen, billig zu verkaufen. Wesseling, Hauptstr 99.“ Robrstühle werden mit prima Rohr geslochten. Fr. Heun, Siegburg, Vervindungsweg 1. 3 Altes Gold Stort, 7— w. Brennstifte, Gebisse. Münzen, Ringe, Ketten verkaufen Sie nur bei ein. Fachmann vorteilhaft. Graveur Schneider Bonn, 10 Brüdergasse 10. Kinderwagen wie neu. für 400 Maik zu verkaufen. Bonn, Maargasse 1, II. a Zigarren u. Tabake (Coblenzer Strangtabak) Grimm u. Triepels Nordhäuser zu Fabrikpreisen stets vorrätig.— Lager I Happerschoß, Importhaus, Siegburg, Franifarterstr. 47. 2 Minuten vom Landratsamt. Starker sehr guterhalt. Marktsederwagen 20—25 Zentner Tragkraft sowie leichter Ponywagen zu verkaufen. Bornheim, an der Höhle 10. Singer=Nähmaschine eine Mangel un) maschine, zehr gut erhalten, billig zu verkauen. H. Schwaneberg, VonnSüd, urbacherst aße 11. Eine fast neue Waschmaschine und ein hochelegantes LederReise=Necessaires billig verkaufen. Beuel, Rheinst. 38. Ein Schwein entlausen in der Nähe Casselsrube. Gegen Belohabzugeben. Zu erfragen in der Geschästsstelle.