50. Jahrgang Bezugs=Preis: Ersche int taglich mittage mon atlich.00 Mart frei in das Less.— bon: 30 bis Zuneligtbult. Beien und Bornien in a5d Orten. Veront wortlich für Volttik und Feuilleton ai Schwippert, für Provinz und necch, Umgegens und Bonner Nachrichten Apstees Maller, für den ubrigen peettion ellen Zeil Toal Meinans. für den Reilame- aud Anzeigenten Sebaunes Zinner, able in Benn. Bonner Dolks-Zeitung Geschaftsstelle: Vonn, Sürst am Munner Postscheck=Konto Köln unter Nr. 9984 Verleger: Deutsche Reichs=Zeitung C. m. d.., Vonn Bouner Dolkswacht Sonntag, 8. Mal Drahtadresse: Reichezeitung Vonn Druck: Roenanta=Verlag, Buch= u. Steinor Bonn. Fernsprecher: Geschaftsstelle 59 u. 60 Sa e Schriftleitung Nr. 4835 Nr. 126— 1921 Anzeigen=Preis: (38 mm breit), mm=Höbe 50 Pfg., ausw. 8 Pig. Reklamen 72 un breit, undde: Uotal)".—(ausm.).— Bei dreimonatigem Zahlungsrückstande sallt bewilligter Rabatt fort. Plazvorschrift wird nicht garantiert. gür uubellungt eingegangene Mianuitripte übernehmen wir Leine Gemaht. Bankkonto: Prom u. Co, Boun. Bonner Stadt=Anzeiger Soiten Wil das Keynes für die Annahme. Professor Keynes, der als britischer Vertreter an den Pariser Friedensverhandlungen teilgenommen und aus Unzufriedenheit über den Gang der Verhandlungen sein Amt niedergelegt hat, drahtet der Kölnischen Zeitung aus London einen Artikel, in zem er zu dem Ultimatum der Entente Stellung eimmt und Deutschland zur Annahme rät, trotzdem n die Forderungen für unerfüllbar hält. Es heißt in dem Artikel u..: Der Plan der Alliierten sieht eine Zahlung von wei Milliarden jährlich vor und darüber hinaus den Gleichwert von 26 v. H. der Ausfuhr. Nach neiner Ansicht ist es unmöglich, daß Deutschund jetzt diese Summe zahlen könnte. Es ist festgestellt, daß Deutschlands Ausfuhr gegenwärtig ungefähr vier Milliarden jährlich oder etwas mehr beirägt. Danach würde die Abgabe von 26 v. H. 1010 Millionen und die Gesamtzahlung über drei Rilliarden jährlich ausmachen. Aber es ist ganz klar, daß Deutschland unmöglich aus einer Ausfuhr in Werte von vier Milliarden dem Verband über drei Milliarden zahlen könne, da Deutschland doch auch einführen muß, nicht allein um seine Verhungerung zu verhüten, sondern um sich die Rohstoffe u verschaffen für die wieder auszuführenden Waren. Der Plan setzt demnach voraus, daß Deutschland eine Ausfuhr stark ausdehnen werde. Doch im selben Verhältnis erhöht sich die Abgabe. Wenn sich beispielsweise seine Ausfuhr verdoppelt, steigt die Entschädigungszahlung auf 4 Milliarden und 80 Millionen. Tatsächlich kann Deutschland nicht das bezahlen, was der neue Plan verlangt, ohne Ausdehnung seines Ausfuhrhandels in einem Maße, selbst wenn möglich, das der Verband niemals gestatten wird. Deutschland könnte 26 Prozent der Ausfuhr oder 2 Milliarden jährlich zahlen, aber keinesfalls beides. Der Vertrag, wie er jetzt beabsichtigt wird, ist gerade so unmöglich, wie er jemale war. Wenn nun der neue Plan, wie ich glaube, noch immer ein unmögliches Verlangen stellt, wie son ihn Deutschland betrachten? Ich zögere, diese Frage zu beantworten oder setze aus, wo Schweigen weiser ist. Aber ich fühle so stark, daß dauernder Weltfriede das höchste Interesse aller ist, daß ich wage, einige Gründe zu äußern, warum Deutschland ihn nicht zurückweisen sollte. Deutschland hat den Vertrag unterzeichnet. Der neue Plan fügt nichts zu den Lasten des Vertrages, in mancher Beziehung erleichtert er sie(), wiewohl er in der Hauptsache die Abänderung des Vertrages und die Schaffung eines dauernden Zusandes wie vorher der Zukunft überläßt. Die Gekanntgabe des Planes ist in Uebereinstimmung nit dem Vertrag und führt nur aus, was Deutschland seit zwei Jahren Ucsache hatte vorauszusehen. Der Plan verlangt nicht von Deutschland, unnittelbar, das heißt in den nächsten sechs Monaten. etwas zu leisten, wozu es unjählg ist. Insbesondere wischt er die unmögliche Verpflichtung zur sofortigen Zahlung von 12 Milliarden, die am 1. Mai fällig war, aus. Er zieht das Verlangen der Auslieferung der Goldreserve der Reichsbank zuzück, und ersetzt es durch das ganz und gar vershiedene Verlangen einer Zahlung von einer Milliarde in Gold oder in fremder Valuta innerhald dreier Monate, eine Zahlung, die zwar nachteilig ein mag und nicht beständig wiederholt werden tönnte, die aber gewiß jegt geletstet werden kann. Es ist tatsächlich derselbe Betrag, den Deutschland bereits in seiner den Vereinigten Staaten übernittelten Note anbot. Was die mehr entfernten Zahlung betrifft, wird Zeit und Erfahrung lehren. ed sie möglich sind. Diejenigen, die glauben, daß sie es nicht sind, können auf die Festigung dieser Glaubens durch die zukünftigen Tatsachen vernauen. Dies sind machtvolle Gründe, weshalb Deutschland sich unterwersen soll, und damit den Frieden Europas erhalten. Es ist ein bezeichnender Unterschied, daß der Plan kein neues Uebereinkommen ist, sondern einfach die Annahme einer Notifikation eines bestehenden Vertrages. Wenn es sicher ist, daß die Reoision des Vertrages jetzt noch nicht möglich ist, so ist er im Interesse der Welt, daß der Friede erhalten bleibe und damit eine Zeit zum Atemschöpfen gewonnen wird, in der die allgemeine Meinung sich weiter kristallisieren, und die Mitarbeit von Amerika gesichert werden kann. Ich hoffe deshalb, daß Deutschland die Notifikation der Verbündeten annehmen, und sein Bestes tun werde, sie zu befolgen im Vertrauen, daß nicht die ganze Welt unvernünftig und ungerecht ist. was auch immer die Zeitungen sagen, im Vertrauen, daß die Zeit heilt, daß die Zeit erleichtert. und daß wir noch ein bißchen warten müssen, ehe Eurova und die Vereinigten Staaten in Weisheit und Barmherzigkeit die wirtschaftlichen Aufgaben erfüllen können. Die deutschen Industriellen gegen die Annahme des Ultimasums. Die in Berlin tagende Mitgliederversammlung des Vereins Deutscher Eisen= u. Stahlindustrieller wendet sich mit aller Entschiedenheit gegen das Gerücht, daß die deutsche Industrie der Unterzeichnung des neuen Ultimatums der Entente nicht viderspräche. Die deutschen Eisen= und Stahlindustriellen, insbesondere die eheinisch=westsälischen Industriellen, wollen lieber alle mit der Besetzung des Ruhrgebiets drohenden Lasten und Opfer auf sich nehmen, als unerfüllbare Bedingungen ankehmen, die früher oder später doch die Besetzung des Ruhrgebiets zur Folge haben würedn. Genügt doch nach den neuen Bedingungen die Nichterfüllung irgendeines Punktes, um den Feinden für weitere Zwangsmaßnahmen, für die Besetzung des Ruhrgebietes jogar einen Rechtstitel zu verschaffen. Die Berliner Dresse zum Ult matum. Während die Rechtspresse kategorisch die Ablehkung des Entente=Ultimatums fordert, nehmen die Blätter des Zentrums, der Demokraten und der Sozialdemokraten entweder eine abwartende HalAng ein oder enthalten sich jeder Stellungnahme. Anttinarattt annehmen? Die Partesen und das Ultimatum. Berlin, 7. Mai. Schon die Lektüre der Mantelnote des Ultimatums hat bei den Parteien eine peinliche Ueberraschung hervorgerufen. Selbst diejenigen, die auf wirtschaftlichem Gebiet die größten Zugeständnisse machen wollten und die Leistungsfähigkeit des deutschen Volkes optimistisch zu beurteilen geneigt waren, sind nicht gewillt, die Bedingungen der Mantelnote zu unterschreiben, da sie weit über den Friedensvertrag von Versailles hinausgehen und uns zwingen, diese weitergehenden Bedingungen als neue Rechtstitel anzuerkennen. Dazu gehört die Besetzung der Rheinlande ad infinitum und die neue Besetzung des Ruhrtales, die bei jeder Nichterfüllung einer Forderung eintreten soll. Erstaunt ist man, daß die Entwaffnung über die Forderungen des Friedensvertrages hinaus von Deutschland in einem Augenblick verlangt wird, wo der Verband nicht imstande ist, seinen Verpflichtungen zum Schutze Oberschlesiens nachzukommen. Man hält es weiter für unerträglich, daß Deutschland unter eine Art wirtschaftliche Diktatur gestellt werden soll, wie sie ebenfalls im Friedensvertrag nicht vorgesehen ist, zumal von den Vorbedingungen für seine Leistungen, nämlich der Gewährung einer Anleihe, von einer wirtschaftlichen Handlungsfreiheit und von dem Besitz Oberschlesiens mit keinem Wort die Rede ist. Man ist deshalb innerhalb der Regierungsparteien geneigt, schon auf Grund der Mantelnote dem Verband neue Vorschläge zu unterbreiten. Die Frage erhebt sich noch, ob die Beantwortung des Ultimatums noch durch die alte Regierung erfolgen soll, weil gewisse Zweifel bestehen, ob eine neue Regierung die Beantwortung des Ultimatums überhaupt übernehmen wird. Man nimmt jedoch an, daß unsere Stellung stärker sei, wenn das alte Kabinett auf das Ultimatum nicht mehr reagiere, sondern möglichst schnell einer neuen Regierung Platz mache. Amerikas Wunsch. TU. London 7. Mai. Die amerikanischen Blätter fordern Deutschland auf. die Bedingungen anzunehmen und eine Aenderung derselben dem Urteil der Welt zu überlassen. Andernfalls werde sich Deutschland der Nichterfüllung des Versailler Vertrages schuldig machen. Englische Politiker über das Ultimatum. N3V. London, 6. Mai. Im Oberhause sagte gestern Lord Curzon, keine der alliierten Mächte, am wenigsten Großbritannien, habe den Wunsch, in eine so kostspielige und undankbare Operation. wie die Besetzung des Ruhrgebietes, verwickelt zu werden. England habe genug mit seiner Wiederherstellung und dem Schutze seiner vielfach bedrohten Interessen zu tun und wünsche keine Erneuerung des Kampfes. Die Franzosen dächten ebenso(?) und hätten wiederholt ausdrücklich erklärt, daß sie, falls die Besetzung notwendig werde, nicht dauernd im Ruhrgebiet bleiben würden. Curzon sagte, er hoffe, daß Deutschland den Ernst der Lage bezreife und entsprechend handeln werde. damit die Besetzung vermieden werde und alle Länder einschließlich Deutschland, in absehbarer Zeit ihre Aufmerksamkeit dem zuwenden könnten. was das wichtigste sei: dem Wiederaufbau Europas. TOUNEA* Weltwirtschaftliche Verständigung! Ueber die Bemühungen des Führers der Deutschen Volkspartei Dr. Streismann um eine wirtschaftliche Zusammenarbeit der Völker können wir noch folgendes mitteilen. Siresemann sagte dem Vertreter des Pariser Journal u..: Man hat in Deutschland davon gesprochen, daß man in den Rahmen des Entschädigungsprogram. mes ein Projekt der Beteiligung der Verbündeten am Ausschwung der deutschen Industrie oder wenn Sie wollen, an den Dividenden unserer Industrie aufnehmen werde. Aoer man hat dabei vollkom men phantastische Zissern angeführt. In Wirklichkeit haben unsere Aktiangesellschaften im Jahre 1920 nur 330 Millionen Geldmark an Dividenden verteilt. Rehmen wit an, daß Ihre Bezeiligung mit einem Drittel festgesetzt wäre. Was würde dabei für Sie herauskommen? Kaum 120 Millionen Goldmark, allo eine lächerliche Summe, die in keiner Weise Ihren Einanzminister befriedigen könnte. Man könnte natürlich diese Summe erhöhen, indem man die Erträgnisse der Privatgesellschaften in gleicher Weise heranzieht. indem man sie zum Beispiel zwingt, sich in juristische Personen umzuwandeln. Aber eine derartige Umwandlung ist mir zuwider, well sie eine gehässige Einmischung in private Rechte darstellen würde. Meiner Meinung nach würde die Vorwegnahme eines Teilo der Gezinne der deutschen Industrie und die Durchführung besonderer Umlagen auf die einzelnen Industrie zweige— Steuergemeinschaften— die Ansammlung bedeutender Fonde ermöglichen als Grundlage für die Schaffung von Psändern, die dazu bestimmt sind, die Ausführung der deutschen Verpflichtungen zu verbürgen. Nichtsdestoweniger ist es nicht dieser Gedanke. der mich beseelte, als ich von einer Interessengemeinschaft Deutschlands und Frankreichs sprach. Rein, mein Gedanke ging viel weiter. Lassen Ste mich Ihnen zunächst sagen, daß ich ganz die Auffassung Hardings teile, der in seiner Wahlkampagne erklärt hat, daß er heute ein Welt=Clearinghouse einem politischen Völkerbund vorzöge. Wie ist denn talsächlich die Weltlage? Frankreich ist sinanziell stark erschüttert, England leidet unter dem Zusammenbruch der Weltschiffahrt und befürchtet soziale Erschütterungen von der Art, wie es sie während der letzten Generalstreiks durchgemacht hat. Die Vereinigten Staaten gehen durch eine Krise, weil sie ihre Rohstoffe nicht absetzen können. Deutschland hat seine Produktionskräfte teilweise intakt erhalten leidet aber unter der Entwertung seines Geldes. Die neutralen Staaten können nicht exportieren. weil ihr hoher Wechselkurs sie darin hindert. Ich halte es für notwendig. eine weltwirtschaftliche Verständigung und außerdem eine besondere Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland herzustellen. Die weltwirtschaftliche Verständigung könnte später zu der Prüfung führen, ob es nicht möglich wäre, der Weltproduktion Abgaben(Zehnten) aufzuerlegen, deren Betrag dazu dienen würde, einen Reparationssonds zu bilden, der für die Bezahlung der Kriegokosten bestimmt ist. Die Verwirklichung dieser Idee würde in der Tat die vollkommene Befriedigung aller sinanziellen Ansprüche Frankeeichs ermöglichen. Aber abgesehen von der weltwirtschaftlichen Verständigung ist die Verwirklichung einer besonderen wirtschaftlichen Interessengemeinschaft zwischen Frankreich und Deutschland eine Notwendigkeit, weil das Schicksal beider Länder eng zusammen hängt. Frankreich kann in der Tat aus seinem gegenwärtigen Finanzelend nur heraus, wenn Deutschland wirtschaftlich hinreichend start ist, um zum Nutzen seines Nachbars große Leistungen zu vollbringen. Das ist nur möglich, wenn in den beiden Ländern die Industriegruppen, die in wirtschaft lichem Konnex miteinander stehen. z. B. die französische Rohstoffindustrie und die deutsche Eisenindustrie, sich verständigen. Ich weiß nicht, ob und ich zweifle sogar daran, daß Loncheur und Stinnes, um die Namen zweier hervorragenden Persönlichkeiten der Großindustrie zu zitieren, zu einer Verständigung gelangen können. Wenn diese Verständigung zustande käme, so müßte sie eine Verständigung sein an der die Staatsmänner, die Führer des wirtschaftlichen Lebens und auch die Führer der Arbeitsgemeinschaften teilhaben. Schließlich wird man einen Boden für die Verständigung finden müssen, denn das Elend der beiden Länder verlangt es. Oberschlesiens Unolück. In Oberschlesien ruht fast der gesamte Verkehr, alle Gruben und Industrien stehen still, Landwirtschaft, Handel und Gewerbe liegen darnieder. Selbst die dringendsten Notstandsarbeiten sind in Frage gestellt, weil die deutschen Beamten. Ingenieure und Direktoren mit Gewalt von der Stelle ihrer Tätigkeit vertrieben worden sind.— Die sogenannte Oberschlesische Volkspartei hat sich für den Aufstand erklärt, sie ist aber nicht eine deutsche Partei, wie es die Polen vorzutäuschen suchen, sondern eine von Korsanty aufgemachte, rein rolnische Gründung. der nicht ein einziger deutsch gesinnter Oberschlesier angehört. TU. Beeolan, 6. Mai. Aus Antonienhütte werden neue Kämpfe zwischen Italienern und polnischen Insurgenten gemeldet, bei denen die Polen wieder eine Anzahl von Toten und Verwundeten hatten. Die französische Artillerie in Pleß ist mit unbekanntem Ziel abgezogen. Die Massenslucht der Beamten und Argestellten aus dem östlichen Kreisgebiet dauert an.— Das dem Fürsten Henckel=Donnersmarck gehörige Schloßz Neudeck wurde völlig nusgeplündert. Die verschiedenen Abteilungen polnischer Abstimmungspolizei wurden von den Verbandstruppen entwaffnet. In Kattowitz wurde von den Aufrührern das Gebäude der Pleßschen Verwaltung besetzt. Die Aufrührer sind also schon bis in die Stadt vorgedrungen. Wie aus Oppeln gemeldet wird. sind Verstärkungen der interalliierten Truppen aus dem besetzten Gebiet im Anrollen nach Oberschlesien. Auch aus Mainz kommt die Nachricht, daß von dort bereits Truppen nach Oberschlesien unterwegs sind. Einer bisher unbestätigten Nachricht zufolge soll Graf Opperodors in Oppeln eingetroffen sein. Die meisten erkannten ihn und wollten ihn lynchen. Nur durch das Eingreifen französischer Soldaten konnte er davor beschützt werden. * Der deutsche Selbstschut. Die bisher mit Erlaubnis der Kreiskontrolleure gebildeten deutschen Selbstschutzwehren haben bereits Erfolge zu verzeichnen. Im Kreise Natibor haben sie nach schwerer Gegenwehr das von den Polen besetzte Dorf Zabelkow genommen. Auch die Orte Vorhofen und Neuhofen, sowie sämtliche Eisenbahnbrücken im Kreise Natidor wurden den Polen von deutschen Selbstschutzleuten entrissen und das linke Oderufer vollkommen von den Polen gesäubert. * Bereitstellung der Nürnberder Garnison. TU. Nürnberg, 7. Mai. An die Nürnberger Garnison ist in der Nacht zum Freitag angesichts des pos tischen Aufstandes in Oberschlesien Bereitstellungsbesehl ergangen. Der Staatsrat ist zusammengetreten. Berlin 7. Mai. Der Preußische Staatsrat trat gesternd im Herrenhaus zu seiner ersten Sitzung zusammen. Ministerpräsident Stegerwald führte in der Eröffnungsrede aus: Der Artikel 31 der Versassung bestimmt, daß zur Vertretung der Provinzen bei der Gesetzgebung und Verwaltung des Staates ein Staatsrat gebildet wird. Schon in dieser knappen, klaren Fassung wird die außerordentliche Bedeutung zum Ausdruck gebracht, die die Verfassung dem Staatsrat zuweist. In der Richtung der preußischen Politik, den berechtigten Bestrebungen der Provinzen auf freie Entwicklung ihrer Eigenart entgegenzukommen, ist die Schaffung des Staatsrats der wichtigste und bedeutsamste Schritt. Es soll seine Aufgabe sein. bei der Gesetzgebung und Verwaltung des Staates die Fühlung zwischen den Provinzen und den Zeutralbehörden des Staates enger zu gestalten. Damit soll einmal erreicht werden, daß die Bedürfnisse und Wünsche der Provinzen ihre höchstmögliche Berücksichtigung finden. Darüber hinaus wird es die Aufgabe der Staatsrats sein, auf Grund der peaktischen Erfahrungen seiner Mitglieder, frei von engherzigem Partikulariomus, dem Wohl des ganzen Staatee zu dienen und seine Weiterentwicklung zu fördern. Der preußische Staat, wie er in einer halbtausendjährigen unvergleichlichen Geschichte herangewach. sen ist, trotz der schmerzlichen Wunden, die unter allen deutschen Staaten gerade ihm der verlorene Krieg geschlagen hat, noch immer ein Staategebilde von sestem Wuchs und von seltener Ausgeglichenheit. Ein Staatsgebilde, das, wie das preußische. auf einem so langen organischen Wachstum beruht. läßt sich nicht von heute auf morgen vom grünen Tisch aus in völlig neue Lebensformen umzwängen. Die organische Entwicklung allein kann allmählich zum angestrebten Ziel führen. In der gegenwärtigen Zeit furchtbaren außenpolitischen Drucks kann es jedenfalls nur unser aller Aufgabe sein, das Gefühl der Zusammengehörigkeit mit aller Kraft zu pflegen. Wie die einzelnen Volksgenossen, so gehören auch in der heutigen Zeit die Verwaltungskörper innerhalb des Staates fest zueinander. Auch sie dienen den Bedürfnissen der schweren Zeit, wenn sie sich in erster Linie als Glied eines großen Ganzen fühlen. Das Wohl der Provinzen ist das Wohl des Staates. Das Wohl des preußischen Staates ist bei unserer gegenwärtigen politischen Gesamtlage eine wesentliche Voraussetzung für das Wohl des Reiches. So greifen die Interessen untrennbar ineinander. Ich zweifle nicht, daß bei Ihrer Arbeit Ihnen stets diese Zusammenhänge bewußt bleiben werden. Eine besondere Aufgabe weist die Verfassung dem Staatsrat noch auf sinanziellem Gebiet zu. Sie wissen alle, daß die finanziellen Fragen zu alles absorbierenden Fragen im Reich und im Staat geworden sind. So brauche ich die Bedeutung der Aufgaben, die dem Staatsrat hier gestellt sind, nur zu erwähnen, ohne sie noch besonders unterstreichen zu müssen. Eine der ersten Vorlagen, die Ihnen zugehen werden, wird der Staatshaushalt für 1921 sein, der ein Urteil über die ernste finanzielle Lage des Staates gestatten wird. Weitere Vorlagen werden unmittelbar folgen. Ich will auch die Stunde nicht vorübergehen lassen, ohne aufs wärmste unserer leidenden Volkegenossen in den besetzten Gebieten zu gedenken. Meine Herren! Mit besonderer Trauer erfüllt es uns, daß wir die rechtmäßigen Vertreter Oberschlessene infolge eines ungeheuern Rechtobruchs nicht in unerer Mitte begrüßen können. Gegen die Vergewaltigung des Rechts, gegen den brutalen Ueberfall auf schlesische Bürger lege ich auch an dieser Stelle schärfste Verwahrung ein. Unsere Sorge wird dahin gehen, alles, was in unserer Macht steht, zu tun, um den mit der Volksabstimmung klar zum Ausdruck gekommenen Wünschen Oberschlesiens zur Geltung zu verhelfen. Meine Herren! In überaus ernster Zeit treten Sie zum erstenmal zusammen. Von Osten und Westen drohen dem Reich und Preußen nicht nur Gefahren für seinen augenblicklichen Bestand, für die Unabhängigkeit und Freiheit des Landes, sondern auch sinanzielle Belastungen, wirtschaftliche Schädigungen und drükkende Maßnahmen, unter denen noch Kinder und Kindeskinder zu leiden haben werden. Trotz dieser dunkeln Wolken, die das Leben jedes einzelnen von uns und des gesamten Volkes verdüstern, wird der preußische Staatsrat, davon bin ich überzeugt, im festen Glauben an die Zukunft unseres Volkes, im vollen Bewußtsein seiner Verantwortlichkeit an seine verfassungsmäßige Aufgabe herangehen und sein volles Teil dazu beitragen, unseren Kindern und Enkeln ein glücklicheres Vaterland zu übergeben, als wir Lebende es besitzen. Zweite Sitzung Samstag vormittag. vermeidbaren Folgen des Umlageverfahrens alwenden. Der mit der Vorlage verfolgte Zweck wird am vollkommensten erreicht, wenn eine möglichst große Menge von Getreide durch das Umlageverfahren der öffentlichen Hand zugeführt wird. Das in dem Entwurf vorgesehene Verfütterungsverbot muß als vollkommen wirkungslos abgelehnt werden. Die Erfassung einer genügenden Getreidemengim Umlageverfahren steht und fällt mit der Haftung der Länder und Gemeinden für die Erfüllung der Ablieferungopflichtigen der Erzeuger. Daraus en gibt sich die Bedeutung der Bestimmungen der Vorlage über die Form der Haftung und die not wendige Sicherung ihrer Durchführung, die keine Milderung erfahren dürfen. Zur Beseitigung von Notständen und zur Verhinderung spekulatives Preiotreibereien muß die Beschlagnahr#e von Brotgetreidemengen ermöglicht werden. Gegen die religionslose Schule. Der Kathol. Junglehrer=Bund(Ortsgruppe Köln) hat aus Anlaß der Bestrebungen auf Einrichtung von sogen. weltlichen Schulen in Köln auf Grund eines Reserats des Lehrers Rave seine Stellung zu diesen Schulen einstimmig wie folgt kundgetan: „Alle im Kathol. Junglehrer=Bund organisierten Junglehrer weigern sich für jetzt wie in Zukunft, auch nur vertretungsweise Beschäftigung an weltlichen(sogen. freien) Schulen zu übernehmen.“ Köln 7. Mai. Die Stadtverordneten lehnten ein von den Mehrheitssozialisten gegen den Regierungspräsidenten Brugger beantragtes Mittrauensvotum wegen seiner Stellungnahme in der Frage der religionslosen Schule mit den Stimmen sämtlicher bürgerlicher Parteien ab. Die Krsis. Ueber die Lösung der Regierungskrisis verlautet noch nichts Endgültiges. Die Verhandlungen dauern ununterbrochen an. Als aussichtsreichster Kandidat für den Kanzlerposten gilt der frühere Statthalter von Elsaß=Lothringen Dr. Schwander. Als feststehend kann im Augenblick angesehen werden, daß nach Auffassung des Reichopräsidenten und der Regierungsparteien die sogenannten Fachministerien in der Hand ihrer bisherigen Inhaber voraussichtlich verbleiben werden. Es ist dies das Reichspostministerium, das Reichsverkehrsministe rium, das Justizministerium und das Reichsernährungsministerium. Ueber die weitere Zusammensetzung des Kabinetts läßt sich natürlich absolut nichts sagen, da es letzten Endes Sache des neuen Reichskanzlers ist, sich, natürlich vorbehaltlich der Zustimmung der Fraktionen, sein Kabinett nach eigenen Erwägungen zusammenzustellen. Der Reichswirtschaftsrat zur Getreidebewietschaftung Berlin, 4. Mai. Der Ausschuß des vorläufigen Reichswirtschaftsrats für Landwirtschaft und Ernährung beschäftigte sich mit dem Gutachten zur Regierungsvorlage über die Regelung des Verkehrs mit Getreide, nlucho m er sich bereits grundsätzlich mit ihr einverstanden erklärt hatte. Da die gegenwärtige Form der Getreidebewirt. schaftung sich als immer wirtungsloser erweist, erblickt der Ausschuß im Umlageverfahren ein geeignetes Mittel zu der allmählichen Anpassung der Getreidebewirtschaftung an die Erzeugungs= und Verteilungsformen, die sich auf den meisten anderen Gebieten der Ernährungswirtschaft durchgesetzt haben. Die Form der Getreidebewirtschaftung steht im engsten Zusammenhange mit der Festsatzung der Getreidepreise. Der Preis für die rationierten Brotmengen baut sich auf dem im Umlageverfahren erfaßten Getreide auf; er wird ferner durch die Einfuhr von Brotgetreide und die dabei befolgte Preispolitik beeinflußt. Da der zu begutachtende Entwurf Bestimmungen über den Pflichtenanbau nicht vorsieht, war die Vertretbarkeit der einzelnen Getreidearten unvermeidbar. Dadurch entsteht die Gefahr, daß nach Art und Beschaffenheit minderwertiges Getreide bei Erfüllung der Umlagepflicht abgeliefert und das bessere Getreide dem freien Verkehr zugeführt wird. Eo sind daher Bestimmungen vorzusehen, die diese durchaus der Umgegend. Godeoberg: Die erste Generalversammlung der ehemaligen Schüler des Kollegium Hubertinum zeigte durch die erfreulich rege Beteiligung, daß der Gedanke einer bleibenden Vereinigung gezündet hatte. Der Vorsitzende, Herr H. Hohnen, eröffnete die Sitzung mit einer warmen Begrüßung und der Vorlage des Satzungsentwurfs, der im wesentlichen gebilligt wurde. Der Bund wird demnach als eingetragener Verein in aller Form gebildet, mit der Absicht, den geselligen Verkehe unter den alten Schülern zu pflegen. Die Versammlung wählte darauf den bisherigen vorläusigen Vorsitzenden, Herrn H. Hohnen, zum eigentlichen Vorsitzenden wieder. Die Ortsgruppe Godesberg wird einen regelmäßigen Stammtisch einrichten: im August ist eine Jahresversammlung des ganzen Verbandes vorgesehen. Nachdem noch Herr Inspektor Cremers, der nebst mehreren älteren und jüngeren Lehrern der Anstalt durch sein Erscheinen die Versammlung erfreute, der Toten gedacht und eine dauernde Ehrung durch eine Gedenktafel angeregt hatte, begann unter Führung des Herrn Assessors Blumenthal der Kommers, der nach einer gemütvollen Festrede des Herrn P. Rembold einen bunten Wechsel humorvollen Darbietungen brachte.— Sehr erwünscht ist die Vermittlung von Anschriften ehemaliger Schüler, sowie von Nachrichten über die Gestordenen(Adr.: Herr Rendant Hohnen, Godesberg, Ortskrankenkasse). Königswinter. Die Zollmaßnahmen scheinen nunmehr strenger gehandhabt zu werden. Seit Mittwochnachmittag werden an der Fähre in Mehlem auch die Personalausweise verlangt. Königswinter: Einbruch. In einem Verkaufsstand in der Bahnhofstraße wurde in der Nacht auf Donnerstag eingebrochen. Der ganze Vorrat wurde gestohlen, darunter ein großer Posten Zigaretten und Schokolade, welcher tags zuvor erst neu eingetroffen war. Sport. — Deutsche Turnerschaft. Sieg=Rhein=Gau. Schloghall. Die beiden Schlagballmannschaften des Kölner .= u..=Cl. boten am vergangenen Feiertag dem .= und Sp.=Kl. Nordstern hier das fällige Rückspiel. Nordstern schlug beide Mannschaften mit Ueberlegenheit aus dem Felde. Weitdälle, wie man sie hier in Bonn noch nicht gesehen, flogen bis in das Klubhaus. Besonderen Beifall erhielt der lange Mittelspieler des Nordstern, der in dreister Art den Gegner reizte und durch geschickte Bewegungen mehrere Querwürse des Gegners veranlaßte. Der Erfolg Nordsterns ist um so höher zu bewerten, als er im.= F. u..=Cl. einen ausgezeichneten Gegner hatte. Ergebnisse: 2. Mannschaft 54:33; 1. Mannschaft 82:58 für Nordstern. Die Meisterschaftspiele der Beu.=Klasse(Shlagball) finden vormittags um 9 Uhr statt und nicht wie irrtümlich mitgeteilt, um 3 Uhr. Der Düsseldorfer Reiter= und Nenn=Verein kann seine diesjährigen Frühjahrsrennen infolge baulicher Veränderungen auf der eigenen Bahn nicht abhalten und ist deshalb an diesen beiden Tagen, nämlich nächsten Sonntag, den 8. und Pfingstmontag den 16. Mai, auf der Rennbahn Köln=Merheim zu Gaste. Odwohl es bisher an Gelegenheit zur Ausnutzung des Materials nicht gefehlt hat lassen doch die zahlreich abgegebenen Nennungen erkengen, daß die Stolle die bevorstehenden Nennen start zu beschicken beabsichtigen. Der u Biemer ansässige Sta“ Gestü Eichendorf, desse Reien ach dem Westen mehrsach erfolgreich daten. vi dich fünf Pferde vertreten sein. PSISyST“ Poststraße 8 Bonn Sattlermeister Poststraße 8 Spezialhaus für Reiseartikel und keine bederwaren— eigene Werkstätte angbalß in bobennten Preismdrtighel: Reise-Koffer und Taschen, Hktenmappen, Damentaschen größte Auswahl.— flle seinen bederwaren. Kreeidi. Hebe Strasse r9 Köln Brückenstr. 5/9 Konditorei u. Weinhaus ersten Ranges. Elgene Konditorei, erstklassige Küche bestgepflegte Weine, Bler in Garaffen Salon-Orchester. * Tischbestellungen durch Fernapr. A 54 erboten. Sieg=Rhein=Gau, 3. Bozick. vom 8. bis 15. Mai. Schlagball,=Klasse: 11..,.45 Uhr nachm.: Vater Jahn 2— Rheinland 2. Kampfrichter und Linienrichter B. T. V. Spieffeld Nordstern. 14.., 7 Uhr nachmittags: Vater Jahn 2— Godesberg 1. Kampfrichter A. T. V. Linienrichter Nordstern. Spielfeld A. T. V. Jugend: 18.., nachm. 7 Uhr: Spielfeld 1 A. T. V.— B. T. V. 1, G. B. W. 2. Spielfeld 3. Nordstern.— Rheinland. Kampfrichter A. T.., B. T. V. und Rheinland. Linienrichter je zwei: Nordstern, Godesberg und Germania.=W. Spielfeld Nordstern zwei, A. T. V. eins. Faustball, AKlasse: 11.., 7 Uhr nachm.: Spielfeld 1. A. T. V. — B. F. V. 1, B. T. V. 1— Germania.=W. Spielfeld 2, Spielfeld 3 Nordstern gegen Rheinland. Spielfeldet ausbauen Nordstern 2, Allg. Turnverein 1. Kampfrichter je einen B. T.., A. T. V. und Nordstern, Linienrichter je zwei G. .=., Rheinland und B. F. V. 14.., 7 Uhr nachm.: Spielfeld 1 B. F. V. 1— G..=W. 1, Spielseld 2 B. T. V. 1— Nordstern 1, Spielfeld 3 Rheinland 1— Vater John 1. Spielfelder aufbauen Allg. Turnverein zwei, Nordstern eins. Kampfrichter je einen: Rheinland. B. F. V. und B. T. V. Linienrichter je zwei: Valer Jahn, Germania.=W. und Nordstern. Sämtliche Spiele linden auf dem Kölnplatz statt. Die Leitung der Klasse im Faust= und Schlagball wurde vom 3. Bezirt übernommen. Der 16. Mai fällt als Spieltag aus und deshalb ist der bisherige Spielplan der=Klasse geändert. Schuiamigert. Bei den am Himmelfahrtstage in Köln abgehal deuen Rationalen Schwimmwetttampfen konnten Bonner Schwimmer wieder schöne Erfolge erringen. K. Vobis siegte im Juniorbrustschwimmen überlegen vor Teilnehmern aus Köln, Düsseldorf. Hannover und Duisburg. G. Bohné wurde in diesem Wettkampf 3. Gleger. Beide sind vom S. C. Salamander. Bouner Nachrichten. Die Stadtverordneten genehmigten gestern eine Reihe von Sonderrechnungen aus dem Jahre 1919, tätigten eine Ausschußwahl und ersuchten die Stadtverwaltung darauf hinzuwirken, daß der Entwurf der neuen Besoldungsordnung, der die Vorerte Grav=Rheindorf, Dransdorf und Dottendorf in andere Ortsklassen setzt wie die Stadt selbst in dem Sinne geändert werde, daß die Stadt mit allen Pororten als ein Gemeinwesen betrachtet wird. Die Kosten für die Veröffentlichung einer Aufforderung an die Bürgerschaft zum Schutze der Anlagen in den Bonner Zeitungen wurden bewilligt. Die übrigen Vorlagen waren unwesentlicher Art. Einen ausführlichen Bericht über die Sitzung finden die Bonner Leser im Stadtanzeiger. * Rheindampfschiffahrt. Die Köln=Düsseldorfer Rheindampfschiffahrts=Gesellschaft nimmt am 8. Mai ihren Betrieb auf. Vorläufig werden wegen des niedrigen Wasserstandes die Bergfahrten ab Bonn:.05 Uhr die Mainz. 12.40 Uhr bis Andenach,.40 Uhr bis Koblenz und die Taljahrten:.15 Uhr,.05 Uhr und.30 Uhr bis Köln, ausgeführt. Sodann kann wegen des niedrigen Wasserstandes mit: Wesseling, Honnef. Unkel, Niederbreisig, Rhens, Camp, St. Goar und Walluf vorläufig nicht verkehrt werden.— Die Güterschisse verkehren auf der Strecke von Mannheim bis Rotterdam. Am 8. Mlai noch freier Bersand. Am den Uebergangeschwierigkeiten bei den am 10. Mai in Kraft tretenden Genehmigungsvorschriften für die Ein= und Ausfuhr von Waren über die Rheinzoll=Linie zu begegnen, hat die Interalltierte Rheinlandkommission anzeordnet, daß Sendungen, deren Begleitpapiete(Frachibrief, Paketadresse usw.) das Dalum des 9. Mai oder eines früheren Tages tragen, ohne Ein= und Ausfuhrgenehmigung die Zwischen=Zollgrenze überschreiten können. Für Waren, welche ab 10. Mai zur Versendung gelangen, ist dagegen eine Bewilligung erforderlich. Der Verein katholischer Religienslehrer Nordwest=Deutschland hält in der Pfingstwoche vom 18. bis 20. Mai 1921 in Vonn im Leoninum einen theologischen Ferientursus. Vorträge werden halten Herr Prosessor Dr. SickenbergerBreslau über die Evangelten, Herr Professor Dr. Vogels=Bonn über Einleitungsfragen der Apostelgeschichte und Herr Professor Dr. MaierBreslau über ausgewählte Kapttel aus der Pau lusforschung. Im Anschluß an den Kursus findet die Generalversammlung statt. Abfahrende Züge. Von Bonn nach Köln:.24; 434;.2;.44; W..47; E..21; W..47; 11,29;). 12.16; D. 12.30;.15; .50: D. 5,10; 5,40;.57; E. 7,03;.35:). 10.24; 10.50 Nach Koblenz: 12.27; 12.57;.11;.52; D. 8,01: D..15; 11,01; 11.11; E. 12.08;.30..58; D..12; W..23; D..33; 7,44: E..55;.44. Nach Euskürchen:.00;.36, 11.32;.39; W. 5,42: 7/42. Von Beuel nach Köln: 5,38;.21;.56;.21; 10.20: D. 11,36: .13;.08; 351;.46;.16; D..02; 10.25. Nach Niederlahnstein:.20, 7,40;.25; D. 981; 11,52;.21;.02;.40;.11; D. 731; 7,42; .87; 11,53. Neues Operettentheater. Auf die heute Abend! stattsindende Uraufführung der Opereit:„Der Alpenrosenkavalier“, sei hiermit nochmals hingewiesen und werden die Verfasser der Aufführung deiwohnen. Die Gesellenprüfung im Bäckerhandwert hat Math. Schmitz, Sohn des Josef Schmitz aus Hersel, mit„gut“ bestanden. Lehrherr war Johann Schweinheim, Bäckermeister. Cölnstraße 47. Strafkammer. Zwei Arbeiter aus Vonn hatten in Pützchen Kaninchen, Hühner, Enten und Wäsche gestohlen. Da es sich um einen schweren Diebstahl handelte, nahm sie das Gericht in eine Gesängnisstrafe von je 6 Monaten. Festgenommen wurden ein junger Mann von auswärts, der in einem hiesigen Kino während der Vorstellung einen Taschendiebstahl verübte, ein Fürsorgezöoling der aus einer Anstalt entwichen ist. und ein lteter Mann au. Bonn der wegen Betruges steckbriefli,, gesucht wird. Handel. Die Basalt=.=G. in Linz(Rhein), die im verflossenen Jahr ihr Aktienkapital um 5000 000 M Vorzugs= und 16 450000+A Stammaktien auf 30 Mill. erhöhte, dürfte in nicht allzu ferner Zeit eine weitere größere Kapitalerhöhung in Erwägung ziehen, an der teilweise die Aktionäre zu günstigen Bedingungen beteiligt würden, während der Rest zur Durchführung bereits eingegangener Geschäfte verwandt werden soll. Köln 6. Mai. Wertpapierbörse. Der Verkehr war auf allen Märkten recht lebhaft. Am Industeieaktienmarkt waren zum Teil in großen Beträgen Felten u. Guilleaume, Gasmotoren Deutz, Dahlbusch, Bergwerk, Hubertus Braunkohlen, Humboldt Maschinen, Bonner Bergwerk, Kalker Brauerei und Bielefelder mech. Weberei gehandelt. Ebenfalls waren Versicherungswerte lebhaft gehandelt. Umgesetzt wurden alte Nachener=Münchener, alte Colonia Feuer, Vaterländ. Rhenania, Agrippina, Kölner Rück, Concordia Leben und Kölner Hagel. Am Markt der festoerzinslichen Werte fanden Umsätze statt in 4proz. Nachener, 4proz. Bonner StadtWeieboden Pfdbe. Bezngsrecht Biele. felder mech. Weberei 140 bez. 6. An der Warenbörse bestimmte die weitere klarheit der Auswirkung der neuen Zollbestimmungen auch heute die Käufer zu abwartender tung. Die Nachfrage nach Südfrüchten hielt an Korinthen werteten 13.30 4 das Pfund: Reie und Kaffee lagen fest, ersterer kostete in prinia Wan .252|9, Bruchreis 1,75 K. Rohlaissee, Gaa, tos. 16—16,50 A das Pfund: kondensierte Mlich, gezuckert..50 Al. ungezuckert 245 4 die Kiste(13 Büchsen). An der Getreide= und Produktenbörse war die Nachfrage sehr rege, namentlich nach Kraftsutter. Auch Rauhfutter war besser gefragt. Amtlich netierte Preise in Mark: Mais(Mittelforte) 240 bis 255, gelde Viktoriaerbsen 320—350, Ackerbohnen 210—235, Palmkuchen 165 170, Rübluchen 120 bis 125, Leinkuchen 275—280, Trockenschnitzel 110—115, Zuckerschnitzel 185, Wiesenheu 95—100. Kleeher 110—145, Stroh 48—52, alles die 100 Kg. Kartosselmarkt. Amtlich wurden in Mark netiert: norddeutsche Spätkartoffeln, geldfleischige 52—54, weiße 46 und rote 44 die 30 Kg. frei Köln. Der Wert unserer Mark. Wasserstands=Nacheichten. Vonn, den 7. ö. morgens 8 Uhr..58--0 08 Heilbroun, 6.., Reckar 9 Uhr morgens.38--.11 Frauksurt, 6.., Staat=Peg, morgens.45--.19 Mainz, 6.., Rhein, 8 Uhe morgens.22u.Nuli Kobleuz. 6. 6. Rhein, 9 Uhr morgens.92—.00 Trier. 6 5, Mosel, 9 Uhr morgens.29—.29 Abin 6.., Rrein, 6 Uhr morgens.98—.01 Gottes unerforschlichem Ratschinss hat es gofallen, heute nacht um 2 Uhr meinen innigstgeliebten Mann, unsern guten, treusorgenden Vater, Schwiegervater, Grossvater, Bruder und Oukel, den wohlachtbaren Herrn im Alter von 72 Jahren aus diesen! Leben abzuberufen. Die trauernden Histerbliehenen. Bonn, den 6. Mai 1921. Die Exequien finden statt am Montag, den 9. Blai, 9 Uhr morgens in der St Remigiuskirche, darau auschliessend um 10 Uhr die Beerdigung vom Trauerhause Kreuzstr. 1a nach dem Poppeisdorfer Friedhof. Nachrut unserem unvergenslichen Kameraden Josef Mählberg Ruhe sanft Du treuer Freund, Der Du uns so huro’ entrissen: An Deiner Bahre schwer voll.eid Viel“ heisse Tränen um Dich fliessen. Alleutrüh' musstest Du uns verlassen, DesSchichsal-Hobel versteht keinSpassen: Er schont die junge Kno-pe nicht. Fin Trost uns Aermeten ist geblieben: Wenn wir auch einsam bier durch'e Leben geh’n, Wir werden Dich u. alle unsere Lieben Droben im Himmel ein tens wiedersch’n. Drum rube sanft in kühler Erde, Wir schhiensen im Gebe: Dich ein Aut dass Du nie vergessen werdes, soll unser Seuwur nur dieser sein. Wer ausharrt bis ihm die Kraft gebricht, Und schgetirbt, ach, den vergißt man nicht. Bewidmet vom Junggesellen-Verein„Freundschafts-Bund“ Sechtem. Große Am Montag den v. dss. Mis., vormittags 10 Uhr, versteigere ich im Lokale Vertram, Cölnstr. 23, össentlich mestbietend gegen gleich bare Pahlung mu Genehmigung der Pre.sprufungsstelle Bonn 1 Eichen=Schlafzimmer mit 3tür Spiegelschrank. 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Mit dem Kreis der Aufgaben der Städte selbst wüchsen auch die Aufgaben, die Staat und Reich ihnen übertragen. Alle diese Aufgaben konnten nicht von ehrenamtlichen Dezernenten verwaltet werden. Bis vor kurzem gab es in den meisten Städten nur amtliche Berufsbeigeordneten. Neuerdings sei man wieder mehr zum ehrenamtlichen Beigeordnetentum übergegangen. In Bonn habe man damit den Anfang gemacht. Heute lasse sich feststellen, daß sich in Bonn die Einrichtung durchaus bewährt habe. Von Anfang an habe er manche Befürchtungen gehabt, die teils die Personalfragen z. T. die sachliche Seite betrafen. Er habe sich überzeugt, daß bisher in Bonn die gejährlichen Klippen vermieden worden seien. Die Einrichtung werde der Stadt daher wohl weiter zum Segen gereichen. In der Person des Herrn Gentrup sei die beste Gewähr dafür geboten, daß die Sparkasse unter seiner Leitung sehr gut fahren werde. Er hoffe, daß die Tätigkeit des Herrn Gentrup ihm selbst Befriedigung gewähre und von reichem Segen für die Stadt begleitet sein möge. Stadtv. Gentrup(Ver..) dankte dem Vorsitzenden für seine Begrüßungsworte, dem Kollegium für das ihm durch die Wahl bewiesene Vertrauen und versprach, daß er alles tun werde, um die Sparkasse einer glücklichen Zukunft entgegenzuführen. Mitteilung des Ergebnisser der Ausschußzwahlen naoch dem Verhältniswahlsystem in der letzten Stadtverordnetensitzung. Das Ergebnis ist den Stadtverordneten schriftlich mitgeteilt worden. Jestsetzung von Sonderrechnungen für das Rechnungsjahr 1919. Oberbürgermeister Bottler bemerkte im allgemeinen, daß bedeutende Ueberschreitungen des Etats vorgekommen seien. Das liege in der damaligen beginnenden sprunghaften Entwicklung, die sich im Etat für 1920 noch viel mehr zeigen werde. Allgemeine Verwaltung: Einnahme 454 382,52„A, Ausgabe 1 461 066,86 J4, Zuschuß 1 006 684.34 k. mehr Restausgaben 2 032,63 J. wirklicher Zuschuß 1008 716,97 A. im Haushaltsplan vorgesehen 600 400.— M. mithin mehr Bedürfnis 399 316.97 MA. Poltzeiverwaltung: Einnahme 12567533 M. Ausgabe 1399180.73 J4. Zuschuß der Stadt 1273 505.40 M, mehr Resteinnahmen 223,78 M, bleibt wirklicher Zuschuß 1 273 281.62+A, im Haushaltsplon vorgesehen 850 600.— J4, mehr Bedürfnis 422 681,62 M. Kapitalvermögen und Schuldenwesen: Einnahme 4767 817,45 J, Ausgabe 4231 229.03 J4. Bestand 536 588,42 JA, mehr Restausgaben 2386 578,31 MA, Zuschuß 1 849989,89 JA, im Haushaltsplan vorgesehen 1 832 600.— J, weniger erforderl. 82 610.11 M. Hochbauamt: Einnahme 1 652 034,18 K. Ausgabe 2 404 844,81 J, Zuschuß 752 810,63 JK. an Restauzgaben 84 546,33 JA, Gesamt=Zuschuß 837356.96 im Haushaltsplan vorgesehen 497 000.— A. mehr Bedürfnis 340 356.96 J. Erundstücksverwaltung: Einnahme 362517,77 M. Ausgabe 97138,98 JA. Bestand 265 378,79 J. mehr Rostausgaben 299917,49 J4, Zuschuß erforderlich 34 538,70 M, mehr Bedürfnis 10338,70 A. Tiefbauamt: Einnahme 1 113322.55 J. Ausgabe 1504 880.17 J. Zuschuß der Stadt 391557,62 J, mehr Restausgaben 311 130.13 JA. Gesamt=Zuschuß 702 687.75 JA, vorgesehen 235 400.— KK, mehr BeJürfais 437 287.75 J. Gymnasium und Realgymnasium: Einnahme 105 952,64 J4, Ausgabe 543 075.20 JA. Juschuß 437 122.56 J4. mehr Restausgaben 458,31-A. Gesamt Zrschuß 437 580,87 A vorgesehen 223900.— A mehr Bedürfnis 213 780.87 J4. Realschule: Einnahme 98078,22 J, Ausgabe 207877,24 M, Zuschuß 109 799.02 K. an Restausgaben 74,52 J, Gesamtzuschuß 109 873, 54 J4, im Haushaltsplan waren vorgesehen 95 100.— M4, mehr Bedürfnis 14 773.54 M. Lyzeum u. Studienanstalt: Einnahme 133 956,07.4. Ausgabe 307 535 28 J. Zuschuß 173 579.21 M, mehr Resteinnahmen 17,36 M, bleibt wirklicher Zuschuß 173 561,85 A. vorgesehen 31000.— M. mehr Bedürfnis 142 561,85 J. Frauenschul=Kursus: Einnahme 7820.—,., Ausgabe 2946,83 JA. Bestand 4873.17 Volksschulen: Einnahme 245 872,56 J, Ausgabe 1 640 988,56 J. Zuschuß 1 395116.— M, mehr Restausgaben 4442.27 K, Ges.=Zuschuß 1 399 558.27 J. vorgesehen 875 000.—, K. Nachbewilligung für die Freiluftschüle 24000.— M, mehr Bedürfnis 500 558,27 M. Handelsschulen: Einnahme 13 466,88 J, Ausgabe 29135,97 J. Zuschuß 15 669.00 JA. vorgesehen 1600.— M, mehr Bedürfnis 14 069.00 J. Fortbildungsschulen: Einnahme 45380,87 all, Ausgabe 233 347,61+. Zuschuß 187 966,74 J, mehr Restausgaben 324.32 JA, Zuschuß 188 291,06 M. vorgesehen 88 800.—.A, mehr Bedürfnis 99 491,08.4. Fortbildungsschule für gewerblich beschäftigte Mädchen: Einnahme 16 222,50 JK, Ausgabe 20 509.81 K. Zuschuß 428731-A. vorgesehen 9 300.— A weniger erforderlich 5012,69 M. Stadttheater: Einnahme 434042.73 J. Ausgabe 588690,30 J4, Zuschuß 154647,57 4. vorgesehen 100000, mehr Bedürfnis 54 647,57 M. Verkehrsamt: Einnahme 5719,34 MA. Ausgabe 5 122,30 J, Bestand 597,01 M. Restausgaben 4 751,21 J4, Zuschuß 4154,17 A, vorgesehen 11 200,—. J. weniger erforderlich 7015,83 JK. Rheinbrücke: Einnahme 636975 23 J, Ausgabe 527 360.23 J, Bestand 109 615.—, K. Restausgaben 2173,15 J. Bestand 107 441,85 M. Handelswerst: Einnahme 21261.89 JK. Ausgabe 37 421,82 JK. Zuschuß 16 159.93 J. mehr Restausgaben 6 059,63 4, Zuschuß 22 219.56 J. vorgesehen 18 300,.— M. mehr Bedürfnis 3919.56 J. Vittoriabad: Einnahme 309 350.33 JA. Ausgabe 281 422,11 J. Bestand 27 928.19 KK. Resteinnahmen 177,49 J. wirklicher Bestand 28 105 68 K, im Haushaltsplan war ein Zuschuß von 33 900 J vorgesehen. Rheinbadeanstalten: Einnahme 39 101.89 JA. Ausgabe 48010.47 JK. Zuschuß§ 903,58 A. Restaus gaben 32801 MA. Gesamtzuschuß 923659 A, vorgesehen 12200 J, weniger erforderlich 2963.41 M. Fuhrpark: Einnahme 815 824.23 A. Ausgabe 1 232 709.54 J. Zuschuß 416 885.31+K. mehr Resteinnahmen 2383.20+, Zuschuß 414 502.11 JA. vorgesehen 25 000.— MA, mehr Bedürfnis 389 502.11 M. Feuerlöschwesen: Einnahme 2835,50 J, Ausgabe 58 019.97 JK, Zuschuß 55 184,47 M. mehr Restausgaben 2 465,75 JK. Gesamt Zuschuß 57 650.22 4 vorgesehen 37 300,— M. mehr Bedürjnis 20 350,22.4. Städtischer Sportplatz Neuterstraße: Einnahme 46 279.77 M. Ausgabe 53 757.62 J. Zuschuß 7 477.85 A. an Resteinnahmen.50 JA. Zuschuß 7 475,35 vorgesehen 14000.— J. weniger erforderlich 6524.65 K. Museum„Billa Obernier“: Einnahme 10648,79 K. Ausgabe 11 287.05 J, Vorschuß 638,26 J4. Den Rechnungsstellern wurde Entlastung erteilt. Festsetzung eines Fluchtlinienplanes. Der Bauausschuß empfiehlt die Festsetzung des Fluchtlinienplanes am Ippendorfer Kirchweg zwischen der Gemeindegrenze Ippendorf und dem Klostergarten Kreuzberg. Das Kollegium genehmigt den Fluchtlinienplan. Anlage eines Fußpjades bei Grau=Rheindorf. Bau= und Finanzausschuß haben sich auf Antrag von Einwohnern von Grau=Rheindorf für Anlegung eines 2 Meter breiten Fußzweges ausgesprochen, der die Verbindung zwischen der Rheindorferstraße und Römerstraße vermitteln soll. Die erjorderlichen Kosten werden bewilligt. Oberbürgermeister Bottler bemerkte, das sei in kurzer Zeit der zweite Fall, wo ein derartiger Antrag gestellt worden sei, er hoffe nicht, daß dies Schule mache. Wenn auch die Kosten nicht groß seien, so dürfen die Wünsche dieser Art doch nicht überhand nehmen. Vorschußweise Zahlung von Kleidergeld an nicht unisormierte Polizeibeamte. Die nicht unisormierten Polizeibeamten bitten. ihnen auf das demnächst wieder zu zahlende Kleidergeld einen Vorschuß von je 700 Mark zu gewähren. Kosten rund 30 000 M. Die Stadtverordneten sind mit der Vorschußzahlung einverstanden. Siedlung Hochkreuz Die Baupläne für eine Häusergruppe der Siedlungs=Gesellschaft Hochkreuz mit 20 Wohnungen sind vom Aufsichtsrat der Gesellschaft, vom VerwaltungsAusschuß der Bahn Vonn Godesberg=Mehlem und vom Bau= und Finanzausschuß genehmigt worden. Es wird vorgeschlagen, daß die Stadtverordnetenversammlung das Bauvorhaben auf Grund der vor gelegten Pläne gleichfalls genehmigt und sich damit einverstanden erklärt, daß die zur Deckung der Bau kosten erforderliche Anleihe durch das Bahnunter nehmen aufgebracht wird. Beigeordn. Sieberger teilte mit, daß die Baukosten insgesamt eine Million Mark betragen. Ein Teil der Kosten trägt das Reich und der Staat. Die Versammlung stimmt der Vorlage zu. Erhöhung der Gebühren beim Einwohnermeldeamt. Es wird vorgeschlagen, die Gebühr für Auskunft von 50 Pfg. auf 1 Mark zu erhöhen. Die Versammlung ist für die Erhöhung. Stadlv. Klein(Ver..) stellte über die Auskunftserteilung verschiedene Anfragen, die von der Verwaltung beantwortet werden. Neu= und Ergänzungswahlen zu Ausschüssen. In den Lohntarif=Ausschuß sind 9 Mitglieder zu wählen. Von diesen 9 Mitgliedern würden 5 bezw. 2 und 2 auf die einzelnen Parteien entfallen. Es wurden gewähl: die Stadtv. Rühmann. Schmitt, Wallenfang. Krantz, Wassermeyer als Arbeitgeber, Esser, Faßbender Spork und Nonnenmacher als Arbeitnehmer. Die Beisitzer des Kleingartenschiedsgerichts sind durch die Gemeindevertretung zu wählen. Es waren bisher vom Stadtausschuß gewählt die Herren. Hubert Nachtsheim. Rheinweg 29. Mich. Müller. Lengsdorfer Straße als Eigentümer, Josef Müller. Hubertusstraße 11. Barthel Moll, Paulstraße 21, als Pächter. Stadtv. Krickel(Ver..) meint, man habe doch im Bauausschuß beschlossen, auf die Einrichtung zu verzichten. Oberbürgermeister Bottler bemerkte, das gehe nicht, weil ein Gesetz die Einrichtung verlange. Wahl wird vertagt. Rechtsanwait Justizrat Dr. Schumacher II hat sein Amt als Mitglied des Ausschusses für Rechtsangelegenheiten infolge von Ueberlastung mit anderen Arbeiten und aus Gesundheitsrücksichten niedergelegt. Ersatzwahl wird empfohlen. Auch diese Wahl wird vertagt Antrag des Stadtverordneten Klein betreffend Schutz der gärtnerischen Anlagen und Waldungen.“ Die Stadtverordneten=Versammlung wolle beschließen, in allen in Bonn erscheinenden Zeitungen eine Mahnung an das Publikum zu veröffentlichen, die gärtnerischen Anlagen und Waldungen zu schonen und zu schützen. Stadtv. Klein(Ver..) betonte gerade die Bedeutung unserer Stadt als Gartenstadt. Auf Begründung der Notwendigkeit des Schutzes unserer Anlagen könne er verzichten. Redner gab dann Kenntnis von der Besprechung, die in der vergangenen Woche im Hühnchen stattgefunden hat. Eine Anzegung in der Versammlung ging damals da hin, in einem öffentlichen Aufruse die Bürgerschaf: zum Schutze der Anlagen aufzufordern. Oberbürgermeister Bottler dankte dem Stadto. Klein dafür, daß er sich der Sache angenommen habe. Von den Anregungen, die laut geworden seien, verspreche er sich recht wenig, da man mit allem schon den Versuch gemacht habe. Die Verwahrlojung des Hofgartens beeinträchtigt das Gesamtb.!d der Stadt Vonn. Den auswärtigen Besuchern falle dies sojort auf. Die Polizei habe alle: 18 Anor Sichtäucern. versucht. Das Schössengericht habe die Uebertreter der Polizeiverordnung freigesprochen. Mit diesem Freispruch sei die letzte Handhabe zum Schutze der Hofgartenwiese genommen. Man werde alle erforderlichen Schritte im Auge behalten. Die Waldwärter seien bedacht auf den Waloschutz. Die Schuie ermahne wiederholt die Kinder zum Schutze der Anlagen. Es sei zu begrüßen, daß die verschiedenen Vereine sich den erwähnten Bestrebungen widmen wollen. Es sei auch eine besondere Kommission gewählt, die prüsen solle ob nicht noch mehr für die Ausstattung der Anlagen geschehen könne. Der An regung des Stadtv. Klein könne stattgegeben werden. Den Text könne der Antragsteller mit der Verwaltung beraten. Stadtv. Breitzler(Zentr.) meint, die Einwohner der Vororte beklagten sich darüber, daß die Polizei vieljach zu scharf vorgehe, besonders wenn Landwirte nicht gerade den Weg einhalten könnten bei der Bearbeitung der Felder. Oberbürgermeister Bottler bemerkte. Anzeigen darüber seien nicht eingegangen. Selbstverständlich müsse man Rücksicht auf die Landwirte nehmen. Stadtv. Mengden(Zentr.) beklagt sich darüber, daß man die bisherigen Feldhüter in Dottendorf entlassen habe, obwohl die Zustände von Tag zu Tag schlimmer würden und eher noch die Anstellung weiterer Feldhüter erheischten. Auf Antrag des Stadtv. Heinen(.=.) wird die Debatte geschlossen und im Sinne des Antrages dem Stadtv. Klein zugestimmt. Antrag Butscheidt. Stadtv. A. Butscheidt hat folgenden Antrag eingebracht: Ich beantrage an Stelle der bei dem hiesigen Mieteinigungsamte tätigen Vorsitzenden Stadtverordneten Henry und Rech andere Vorsitzende zu wählen, weil diese. als Vorsitzende, anstatt die Parteien nur zu belehren. Parteivertretungen als Rechlsanwälte vor diesem Amte. gegen Entgelt übernommen haben, was unzulässig ist, well dadurch eine Beeinflussung des Mietein gungs amtes stattfindet und die unter ihrer Parteiver= tretung seitens des Amtes ergangenen Entscheidungen rechtsungülttr sino und der Berufung unterliegen. Oberbürgermeister Bottler hat den Stadtverordneten zugleich mit der Zusendung dieses Antrages schriftlich mitgereilt, daß Siadto. Lenry sein Amt als Vorsitzender des Mieteinig ungsamtes bereits am 24. April, also lange bevor de. Antrag Butscheidt einging, nie####elegt hat daß serner beide Herten(Henry.d Rech) seit 1 Artil überhaupt keine Vertretungen nihr em Micteinigungsamt übernommen haben. Da der Antrag Vutscheidt nicht rechtzeitig ein gereicht worden ist, wird mit aller zegen die Stimme des Antragstellers beschlossen, erst in der kommenden Sitzung darüber zu beraten. (Anmerkung der Schriftleitung:) Herr Butscheidt versucht aus durchsichtigen Gründen auch hier wieder einmal die bei ihm übliche Verschleierung von Tatsachen, da der Unkundige aus seiner Anfrage leicht den Eindrud gewinnen könnte, als ob die benannten Herren in Angelegenheiten. in denen sie als Vorsitzende wirkten, auch als Parteivertreier aufgetreten sind. Das ist natürlich nie geschehen, vielmehr haben die 4 Rechisanwälte die am hiesigen Mieteinigungsam als Vorsitzende tätig waren(3 der Herren haben in den letzten Monaten ihr Amt niedergelegt) gelezentlich auch Parteivertretungen übernommen in Fällen, wo sie als Vorsitzende nicht in Frage kamen. Man wird sich auch in Zukunft etwaige Anfragen des so ungemein zartbesatteten Herrn Butscheidt geaan auf ihre Unterlagen besehen müssen.) Ein unsinnige Ortoklasseneinteilung. Die Stadtverordneten Soergen, Breitzler und Roth haben einen Antrag eingebracht, in dem die Verwaltung ersucht wird, darauf hinzuwirken, daß die Vororte Grau Rheindorf. Dransdorf und Dot tendorf nicht wie es in dem Entwurf für die neue Besoldungsordnung vorgesehen sei, in die Ortsklasse B eingereiht werden, während Bonn selbst in Ortsklasse A sei, sondern, daß auch diese Vororte in die gleiche Ortsklasse wie die Stadt Vonn selbst gesetzt werden. Stadtv. Goergen(Zentr.) führte aus, daß der Entwurf des neuen Besoldungsgesetzes tatsächlich die Zuweisung der drei erwähnten Vororte in die Ortsklasse B vorsehe, während die Stadt selbst in Klasse A sei. Es sei doch nicht angängig, daß Vororte, die mit der Stadt ein Gemeinwesen bildeten, anders behandelt würden wie die Stadt selbst. Er nehme an, daß es sich bei dem Entwurf um einen Irrtum handele. Er sei aber der Auffassung, es sei trotzdem angebracht, wenn die Stadt die nötigen Schritte unternehme, daß das Versehen richtig gestellt werde. Er wünsche ferner, daß von der Verwaltung ausdrücklich festgestellt werde, daß sie bei dieser Einteilung nicht mitgewirkt habe, und daß sie auch nicht vorher darüber befragt worden sei. Oberbürgermeister Bottler bemerkte, daß die Stadtverwaltung bei dieser Einteilung nicht mitgewirkt habe auch nicht irgendwie vorher befragt worden sei. Den Vorschlag selbst halte er für einen groben Unfug. Die ganze Wohnungspolitik werde bei einer solchen Einteilung über den Hausen geworsen. Was die Behandlung der städtischen Beamten angehe, so erkkäre er jetzt schon, daß er für den Fall, daß der Entwurf Gesetzeskraft erlange, einen Antrag an die Stadtrerwaltung einreichen werde, daß in Bonn die bisherige einheitliche Behandlung bestehen bleibe. Stadtv. Heinen(.=.) meint, die Sache sei bestimmt ein Irrtum, der vielleich, von selbst schon berichtigt, werde Stadtv. Schultheis(Zentr.) weist nochmals auf das Unzinnige der Einteilung hin und bittet um den Einir ruch der Stactverwaltung gegen die Einter lung. Die Versamr=lung beschließt im Sinne des An trages. Damit ist die Sitzung beendet. Schluß.20 Uhr. Leben und Tod in Bonn in den Jahren 1911 bis 1920. Das vor einiger Zeit errichtete städtische Statistische Amt ist bisher wenig in die Erscheinung getreten. Dies liegt daran, daß infolge des durch die notwendige Sparsamkeit bedingten Personalmangels die Arbeiten nur langsam gefördert werden konnten. Bisher ist das vorhandene Zahlenmaterial bei den einzelnen Dienststellen gesammelt und gesichtet. Teilweise war noch eine Bearbeitung der gewonnenen Zahlen nötig, denn Vorbedingung einer brauchbaren und einwandfreien Statislik ist, daß nur gleichartige Zahlenreihen zusammengestellt und verglichen werden. Nunmehr kann an die Verarbeitung des Materials gedacht werden. Beabsichtigt ist die Herausgabe von statistischen Jahresberichten, die zahlenmäßig alles Wissenswerte über die Stadt Bonn bringen und ein Nachschlagewerk für alle diejenigen, die sich mit dem kommunalen Leben beschäftigen, darstellen. Außerdem sollen von jetzt ab statistische Viertelsjahrsberichte, in einfachster Form vewielfältigt, herausgegeben werden, die in gedrängter Zusammenstellung das wichtigste Zahlenmaterial vierteljahrsweise bringen und den Stadtverordneten und sonstigen Interessenten zugänglich gemacht werden. Das Statistische Amt hat sich besonders die Pflege der Bevölkerungs=Statistik angelegen sein lassen, die ja überhaupt das hauptsächlichste Gebiet jeder amtlichen Statistik bildet. Hierzu waren zunächst umfangreiche Vorarbeiten nötig, da aus den Standesamtsregistern jeder einzelne Fall herausgeschrieben werden muß, ehe eine Zusammenstellung der Tabelle erfolgen kann. Insbesondere sind die Vorarbeiten für die von der Stadtverordneten=Versammlung gewünschte Untersuchung über die Kindersterblichkeit betrieben. Leider hat sich infolge des Personalmangels die Arbeit unerwünscht lange hingezogen. Sie wird aber in nächster Zeit fertiggestellt sein. Selbstverständlich ist nicht erst dieses Zahlenergebnis abgewartet, um erst auf Grund dessen die erforderlichen Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Was alles schon auf diesem Gebiete von den verschiedersten Stellen und besonders seitens der Stadtverwaltung geschehen ist. ist kürzlich in einer zusammenfassenden Darstellung „Kinderfürsorge“ bekanntgegeben. Die nachstehenden Tabellen geben einen Ueberblick über die Bevölkerungsbewegung des letzten Jahrzehnis im allgemeinen. Dabei sind die Ortsfremden, da es sich nur um Bonner Verhältnisse handelt, fortgelassen. Nicht berücksichtigt sind auch die in Vonn standesamtlich zugehörigen, während des Krieges gesallenen oder gestorbenen Militär. personen. Deren Zahl belief sich in den Jahren 1914 bis 1918 auf 133, 667, 391, 327, 430, insgesamt also 1957. Allerdings erscheint durch diese Fortlassung die Gesamtsterblichkeit günstiger, als sie in Wirklichkeit war, da ja auch ein Teil dieser Personen naturgemäß in Friedenszeiten hier gestorben wären: ist überflüssig, da der Einfluß des Krieges auf die Bevölkerungsvorgänge sofort in die Augen springt. Hervorzuheben ist, daß die Zahl der Geburten trotz der Förderung infolge der Demobilmachung und der vermehrten Eheschließungen noch nicht den Stand der Jahre 1911 und 1912 erreicht hat. Beim Vergleich der Sterbefälle ist das Jahr 1911 außer Betracht zu lassen, da damals bekanntlich infolge des heißen Sommers die Kindersterblichkeit außerordentlich groß war. Die Einwirkung des Krieges macht sich vom Jahre 1916 ab stark bemerkbar. 1917 und 1918 ist die Zahl der Gestorbenen nicht unerheblich höher als die der Geborenen. Der Einfluß des Krieges auf die Gesamtsterblichkeit und die Kindersterblichkeit wird in der oben erwähnten Untersuchung, bei der insbesondere die Todesursachen berücksichtigt werden, eingehender dargestellt. Heute sei nur auf die Zunahme der TuberkuloseSterblichkeit hingewiesen. Es starben nämlich: noch günstig zu nennen im Verhältnis zu andern Gemeinden, besonders im Industriegebiet, wo sie teilweise drei mal so hoch war. Dies ist zu verdanken den ohne Frage günstigeren Ernährungsverhältnissen in Bonn, besonders der Versorgung mit Milch, für die ja die Stadtverwaltung alle nur möglichen Maßnahmen ergriffen und große Mittel aufgewendet hat. Der verhältnismäßig günstigen Milchversorgung ist es auch zu verdanken, daß die Säuglingssterblichkeit, d. h. die Sterblichkeit im 1. Lebensjahre während des Krieges nicht ungünstig war und die früheren Friedensjahre nicht überschritten hat. Jugendverein St. Nemigius. Sonntag den 8. Mai: Wanderung. Abmarsch 2 Uhr vom Kaiserdenkmal über den Rheinhöhenweg zur Godesburg. Montag den 9. Mai abende 8 Uhr wichtige Vorstandssitzung. Dienstag den 10. Mai abends punkt ½8 Uhr auf dem Arndtplatz Ballspielen unter Leitung von Herrn sind. phil. 5. Büching. Wir bitten die Mitglieder, die sich regelmäßig an den Ballspielen und Wanderungen beteiligen wollen, ihre Adresse an den Schriftführer Joh. Weidenbrück, Giergasse 17 bis spätesten: Test und empsehil die„Denische Keichrzlilung! Dauer Stchtäucker 1 Dienstag abends ½8 Uhr abzugeben. Mittwoch den 11. Mai abends 3 Uhr religiöser Kursus für die jungeren Mitglieder(Kapitelsaal). Blumentag in Endenich. Die Ortsvereine von Endenich veranstalten am Sonntag, den 8. Mai einen sogenannten Blumentag, dessen Reinertrag für das Endenicher Kriegerehrenmal bestimmt ist. Junge Damen der Vereine werden an diesem Tage auf den Straßen und in den Wirtschaften Blumen verkaufen. Im Interesse der guten Sache ist zu hoffen, daß jeder Bürger von Endenich sein Scher# lein zum guten Gelingen beiträgt. Alle an die Front! Eine Volksseuche wirksam zu bekämpfen ist nur möglich unter bewußter Mitwirkung des ganzen Volkes. In vergangenen Zeiten erblickten die Gesundheitslehrer ihre Hauptaufgabe in der Ausstellung von Geboten und Gesetzen, die den Massen des Volkes einsach als zu befolgende Verordnungen übergeben wurden. Es hat sich gezeigt, daß auf solche selbstherrliche Weise allein den Volksseuchen auf die Dauer nicht beizukommen ist, und diese Erkenntnis hat in neuerer Zeit dazu geführt, auf die aktive Mitarbeit aller Bevölkerungsschichten bei der Bekämpfung der Volksseuchen Wert zu legen. Tätige Mitarbeit kann aber nur von Leuten erwartet werden, die wissen, um was es sich handelt, und die durch Aufklärung und Belehrung von der Notwendigkeit der durchzuführenden Maßnahmen überzeugt sind. Die Aufklärung über Gefahren und Abwehr der übertragbaren Geschlechtskrankheiten war nie notwendiger als heute, wo diese Volksseuche einen niemals erwarteten Umfang angenommen hat. Mit Aufklärung allein wird der Seuche nicht beizukommen sein, aber sie bildet die wichtige Grundlage jeder zu Enfolg führenden Maßnahme. Von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, stellt die Ausstellung zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, die z. Zt. in Bonn, Beethovenhalle täglich von 10—7 Uhr(Montags und Freitags nur für weibliche Besucher) gezeigt wird, eine vielversprechende Tat dar. Es ist bekannt und von Fachärzten tausende Male bestätigt, daß vor allem das Nervensystem durch Ausschweijungen und insbesondere durch die unausbleiblichen Folgen derselben zerrüttet wird. Um weiteste Kreise über diese furchtbare Gefahr der Geschlechtskrankheiten zu belehren und damit beizutragen zur Bekämpfung dieser verheerendsten aller Volksseuchen, wird der Oberarzt der hiesigen Klinil für psychische und Nervenkranke Prof. Dr. Hübner am Montag, den 9. Mai, abends 7 Uhr, im großen Saale der Beethovenhalle einen Vortrag über die Einwirkung der Syphilis auf das ervensystem halten. Bönnsche Plauderer. Samstag, den 7. Mai 1921. Sehe jeehrte Herr Redakdör! Eisentlich wollt ich mich bei Ihrem Briefkasteonkel mal jenauer unisormiert habe, wat dat am Sonntag für en Versammlung in de Schauburch an für ne Umzug in Beuel jewese is. Doch erfuhr schon von nem Mitläufe, dat mer doch schon an de jeringe Beteilijung erkenne könnt, dat et de mächtigste Partei im Reichstag sei. Dene Sozis scheint et jenau so ze jehe wie sone VereinsmitDie Bonner Marktve kältnisse zur Zeit der franzosischen Herrschaft (1794—1814). Die nachstehenden Ausführungen entnehmen Wit dem im Verläge von Nöhrscheid in Bonn erschienenen Buche: Verfassung und Verwaltung der Stadt Bonn zur Zeit der französischen Herrschaft von Dr. phil. Peter Friedrichs. Die Schilderung dürfte gerade in der heutigen Zeit für unsere Bonner Bürgerschaft eine angenehme Lektüre bilden. Die Unordnung, die in den ersten Jahren der französischen Zeit in viele Verhältnisse eingedrungen war, hatte auch im Marktwesen vielen Mißbräuchen Vorschub geleistet. Die bestehenden Verordnungen wurden gar nicht oder doch sehr schlecht beachtet, die Lebensmittel gewaltig verteuert. Erst im September 1796 erschien eine neue Marktordnung, um die sen Mißbräuchen abzuhelsen. Vor allem verbot sie das Verkaufen der Marktleute an die Vorkäufer außerhalb des Marktes. Die Vorkäuferherrschaft auf dem Bonner Wochenmarkt scheint also ein altes Uebel zu sein. Als wöchentliche Markttage setzte die Verordnung Mittwoch und Samstag fest. Nur an diesen Tagen durfte auf dem Markt verkauft werden. Die Mißbräuche hörten damit freilich nicht auf. Die Kleinkrämer hielten fast täglich auf dem Markte Verkauf ab, und die Munizipalität war zu schwach, hiergegen energisch einzuschreiten. Erst im Jahre 1800 unternahm sie es, mit aller Strenge besonders gegen die Wiederverkäufer von Ezwaren vorzugehen. Am 6. August erließ sie eine Verordnung, nach welcher ein jeder Wiederverkäufer einen Gewerbeschein besitzen mußte. Ebenso bestimmte sie, daß die Verkäufer von Eßwaren getrennt von den Bauern ihre Stände halten mußten und nirgends sonst in der Stadt als nur auf dem Markte kaufen und verkaufen durften. Erst nach dem Läuten der Marktglocke, im Sommer um 9 Uhr, im Winter um 10 Uhr, durften die Vorkäufer Eßwaren einkaufen. Trotz dieser strengen Verfügung versuchten die Vorkäufer immer besonders gern, schon vor dem Läuten der Marktglocke ihre Waren einzukaufen und dadurch für den Bürger die Lebensmittel zu verteuern. Häufig noch mußte die Munizipalität hiergegen in den folgenden Jahren Verordnungen erlassen; doch auch dann wieder störten sich die Vorkäufer nicht daran und kauften schon vor den Toren den Bauern, ehe sie auf den Markt kamen, die Waren ab. Die Bürger litten hierunter am schwersten; mit teurem Gelde mußten sie ihre Waren auf dem Markte eintaufen. In Verbindung mit dem städtischen Wochenmarkte stand eine Fleischhalle(in den Räumen der heutigen Stadtkasse an der Rathausgasse), in der die Metzger ihre Marktstände hatten. Sie war von kurfürstlicher Zeit her Eigentum der Metzger, die das Kapital vom Stadtrate geliehen hatten. Im Juni 1802 ging sie indessen in den Besitz der Stadt über. Unter dem Rathause— wahrscheinlich in der jetzigen Stadtbibliothek— befand sich weiterhin ein städtisches Kaufhaus mit der Stadtwage und der Mehlwage. In ihm konnten einheimische und fremde Kaufleute ihre Waren niederlegen und feilbieten. Es durften aber nur Waren im großen, jliedere, die in de Versammlunge imme wat ze stänkere habe. Je mehr die de Vorstand anjreife könne, je mehr die de Muhl schwade könne, um so mehr Achtung. Ansehe und Respeck jewinne se bei de Kolleje. Da heiß et bei jede Jelejeheit:„Loß de Pitte ens rädde; dä wild et inne schonn unge de Naas rieve. Sobald diese Herre et abe soweit jebrach habe, dat se selbs in de Vorstand mit drinn sind, dann schweich auf einmal det Sängers Höflichkeit, un ihre ursprüngliche Jenosse sage sich: „Nu süch ens dä Pitte aan! An demm hamme ons ävve vedonn.“ Ja, so is et. Solang me sich in de Opposition befind un alles kritisiert un besse vesteht, solang is me Hahn im Korb. Heiß et abe emal:„Hic Rote, hic Salat" ode wie dat lateinische Sprüchwort heiße tut, dann is et mit dem Salat Essig. Frühe, als et noch ne staatsjefährliche Sach war, sich an ne öffentliche Demonstration zu beteilige, da lief Pontius un Spekulatius mit. Heut abe, wo et de Sozis freisteht, jede Tag en Massekundjebung zu veanstalte, heut, wo se selbs de Händ am Rude habe, da merk me de Ruck nach de Mitt. Nur bei unsere Stadttheateleitung scheint ne Ruck nach links einjesetz ze habe; denn„de jeborene Vebreche" wär besse unjebore jebliebe. Wenn dat Stück nämlich als Abonnemangsvorstellung auf de Spielplan jesetz würd, brauchten sich de Besuche nich darübe ze beklage, dat vor laute Zuschauejedräng im Musetempel schlächte Luff hersche tät. Wenn de Theateleitung absolut Monologe aufführe will, so brauch se doch nur an nem Abend sämtliche Monologe aus Schillers Drame ze jebe. Ich wette, dat würd hundetmal mehr ziehe un auch d. h. in halben oder Viertelzentnern, Küse und Schinken usw. stückweise ausgelegt werden. Jeder Kaufmann mußte Lagergeld bezahlen, wofür im Jahre 1801 ein genauer Tarif aufgestellt wurde. Dieselbe Verordnung stellte auch für die Tarif auf. Da aber anschei nend beide der Stadtverwaltung nicht genug ein brachten, sie auch lieber eine reine Einnahme haben wollte, wurden sie im Jahre 1802 an den Bürger Orth zu einem Jahrespachtpreise von 191 Fr. ver steigert. Doch erhielt Orth schon nach zwei Jahren auf seinen Antrag wegen allzu geringen Verdienstes ein jestes Gehalt. Um die Einnahme zu erhöhen, wurde 1807 bestimmt, daß jeder Fremde, der im Tarif benannte Waren in die Stadt zum Verkaufe bringe, diese nicht anders als im städtischen Kaufhause niederlegen und seilbieten dürfe. Im Jahre 1812 wurde in ihm auch in Rücksicht auf das nötigste aller Lebensmittel, das Brot, ein Depot für Weizen, Korn, Frucht und Mehl errichtet. das jeden Tag von—6 Uhr nachmittags geöffnet war; man wollte dadurch Gelegenheit geben, auch außer den Markttagen einkaufen zu können. Der Verkauf geschah nach dem Mittelpreise des jedesmaligen letzten Marktes; es wurden aber nut von einem Sester an bis zu 2 Malter(3 hl) für jeden Bäcker, jede Haushaltung und auf den Tag verabfolgt. Außer dem Gemüsewochenmarkte bestanden in Bonn noch ein Fischmarkt, der jeden Freitag und Samtag abgehalten, wurde, ein täglicher Viehmarkt auf dem heutigen Friedrichsplatz und ein Fruchimarkt, der Mittwochs und Samtags auf dem gesäuberten Viehmarkte stattfand; auf letzterem war im Interesse der Bürger und Bäcker die nützliche Einrichtung getroffen, daß in der ersten Verkaufsstunde von—9 Uhr nur Bürger und Bäcker Getreide und Mehl usw. einkaufen durften; erst nach dieser Zeit wurden Handelsmänner und Maklex zum Kaufe zugelassen. Neben diesen Wochenmärkten gab es noch fünf Jahrmärkte in der Stadt, deren Festsetzung nach den Handelsinteressen geregelt war. Am 22. und 23. Februar wurde der Markt Petri Stuhlfeier abgehalten, am 2. und 4. Mai der Maimarkt auf dem Münsterplatze, am 24. und 25. Juni der St.= Johannis=Markt, am 2. und 8. August der Portiunkulamarkt und am 25. und 26. November der Katharinenmarkt. Die Erhebung des Standgeldes auf den Bonner Märkten hatte der Marktmeister in Be gleitung eines Polizeisergeanten auszuführen. Der Marktmeister allein durfte das Geld in einer verschlossenen Büchse in Empfang nehmen, die er nach getaner Arbeit an die Mairie abzuliefern hatte. Um jeden Verdacht des Publikums zu vermeiden, durften beide während der Erhebung keine Schente betreten. Als Basis des Tarifes wurden der Wert und die Quantität des Gegenstandes angenommen. Im Jahre 1808 hatte er nach der am 18. Juni vom Maire abgeschlossenen Aufstellung in seinen Hauptartikeln folgendes Aussehen: Für einen Stand mit grünem Gemüse 1 Stüber. Der Korb seinere Gemüse(Artischocken, Blumenkohl) 2 Stüber, der Korb trockene Gemüse(Erbsen, Bohnen 1 Stüber, die Mange Obst geringerer Gattung 1 Stüber, die Mange Obst feinerer Gattung 2 Stüber, ein Viertel (26) Eier ½ Stüber, ein Pfund Butter ¼ Stüber. junge Hühner per Stück ¼ Stüber. Hühner, Hahweit jehaltvollere Koß sein als dat vieraktige Selbsjespräch von Herrn Dokte„Ich". Jut, dat de Franzose et Theate für sich beanspruch hatte; sonst hätte me de poetische Ade von Paul Duysen vielleich noch öftes fließe höre. Alledings würd me vor e paar Jahre nich dran jedach habe, dat me hier in Vonn Hundetjahrjedächnis von Napoleons Tod feiere würde. Trotzdem Frankreich Republik is, die in ihre Entstehungsjahre von Navoleon jleich wiede ine Kaiserreich umjewandel: worde is, vergiß de Staat doch nich, seine Nationalhelde jebührend ze ehre. Wir Deutsche abe scheine dadurch, dat uns von oben erunte unsere ruhmvolle Bejangenheit dircck vebote wird, fleichsam uns selbs vejesse ze wolle. An dat nennt me dann Wiedeaufbau! Hoffentlich abe besinnt sich unsere Presse, deren Vertrete aus Rheinland un Westfale jrad in diese Tage in Bonn tage, auf ihr Veantwortung in diesem Punkte. Diese Zeile solle abe nich de Zweck habe, sehr jeehrte Herr Redaldör, dat Se mich auf Irund meine harmlose Briefche an Sie so mir nix dir nix zum Ehrevorsitzende vorschlage; denn zu so nem Poste, der von de jeistige Führe unseres Volkes jetrage wird, jehöre janz andere Kerls, als so ne Schwadronöres, wie ich et bin. Doch wünsch ich alle Erschienene rech viel Anrejung un nach Erledijung der jewaltige Aufjabe auch einije jemütliche Stunde in unserem schöne Bonn. Vejesse Se nich, dat zu bestelle! Mit jurnalistischem Foaplimang Ihr Wichel Veraderang Sauer Bibcuce wen per Stück ½ Stüber, Hasen per Stück 1 Stüber, der Stand gesalzene Fische 1 Stüber, der Staud stisches Fleisch 1 Stüder, Kühe, Ochsen per Stück Süthern, Rliader per Siüc ,/hater ze e pe per Stück 1½ Stüber, Schweine, Stück 2 Stüber, der Stand irdenes Geschir: ber, der Stand Porzellan 8 Stüber, alte Kleider. Foßer Stand 2 Stüber, alte Kleider, kleiner Stand 1 Stüber, Kurzwann in Butiten 2 Stzg, 1 waren auf einem Diich 1 Stüber. Im belief sich der Beuttoertrag aus dem Standgelde Dieser Tarf our in setonr Austelung sche kompliziert, in seiner Verteilung der Gebühren aber äußerst ungerecht. Die Pariser Regierung griff auch hier reformierend ein. Ein Zirkularschreiben des Ministers des Janern verurteilte die Hebungsart als ungesetzlich, da das Standgeld keine Abgabe von von Gegenständen, sondern einzig und allein von dem Platze sein solle, den der Stand oder die ausgestellten Waren einnähmen. Das Schreiben befahl, einen Tarif der Abgabe kür das Quadratmeter ohne Berücksichtigung der Waren aufzustellen; so wollte die Regierung einen möglichst einfachon Tarif sen, dem vor allem das Prinziv der teilung zugrunde lag. Der Munizipakrat ließ doraushin von der dazu ernannten Kommission am 4. April 1810 sich einen Entwurf vorlegen, der aber noch so unvollständig war, daß er an die Kommission wieder zurückgegeben wurde. Ob diese neue dungsart in damaliger Zeit wirklich zustande kam, zeht leider aus den Quellen nicht hervor. Ebenso ist es nicht möglich, über die Vonner Marktpreise selbst in der ersten Zeit der Okkupation sichere und zuverlässige Angaben zu den unruhigen und allgemein zerrütteten nissen werden die Preise äußerst stark haben: und daß sie manchmal ganz gewaltig in die Höhe schnellten, ist wohl die natürliche Folge der vielen Kriege, Truppendurchzüge, Requisitionen und Kontributionen aller Art. Dem Bönnischen Intelligenzblatt vom 20. August 1776 zufolge gefgzizten sich die Preise damals folgendermaßen: Das (150 1) Weizen 5 Rtl. 2 Albus, das Malter Roggen 3 Rtl. 9 Albus, das Malter Gerste 2 Ntl., das Malter Haser 1 Rtl. 40 Albus, das Pfund Ochsonfleisch 5 Stüber, dao Pfund Kuhfleisch 4 Stüber, das Pfund Kalbfleisch 4 Stüber, das Pfund Hammelfleisch 5 Stüber, das Pfund Schweinefleisch 1½ Stüber. Demgegenüber setzt die niedrigst gehaltene Aufstellung vom Jahre 1795, wo die stand der ersten Jahre der französischen erreichten, fest für das Malter Weizen 13 Ntl., das Malter Noggen 10 Ntl., das Malter Gerste 4 RIl., das Malter Haser 3 Ntl. 18 Stüber.„ Daraus ist schon zu ersehen, daß die Preise in der tanzösischen Zeit äußerst stark stiegen; sind doch diese Zahlen noch die niedrigsten, die genannt werden. Die erste zuverlässige Preistabelle datiert von#. August 1798. Die Verwaltung des Rhein=Mosel Departements, die in alle Gebiete Ruhe und geordnete Verhältnisse wieder einzuführen suchte, gab von jetzt ab offizielle Berichte über die Festsetzung der Marktpreise in den einzelnen Monaten heraus. Aus diesen Berichten erkennt man, daß im Jahre 1796 die Preise wieder gesunken sind. Aber diese hohen Preise hingen keineswegs mit der Fremdherrschaft an sich zusammen; die kaiserliche Regierung wird ihr möglichstes getan haben, um ein Sinken der Preise zustande zu bringen. Wenn es ihr nicht in vollem Maße gelang, so war das in de. Harptsache eine Folge der unruhevollen und kriegerischen Zeitläufte. Auch in der ersten preußischen Zeit— ganz abgesehen von dem Teuerungsjahr 1817— ist kaum ein Sinken der Preise zu beobachten. Noch im Jahre 1820 bestand ein wesentlicher Unterschied zwischen den Marktpreisen der letzten französischen Zeit nicht; fünf Jahre später allerdings, nachdem das Land sich einer gen Friedenszeit erfreut hatte, wurden die Lebensmittel erheblich billiger. Nie die Bahe vonm 1. buid ul. ulel Nad baer u. Teite (Paos.): nachm. 2 Uhr Chriskeniehre. 7 Uhr., Roizn. dacht.— Bei allen Gottesbiensten ist eine Kouerte für das neu zu gründende St. Mümel=Rektorat in beim=Soeldorf, welche den Gläubigen recht warm emouie ve ult ier Ranskertast, Bapire);i. u. jedem 1. Freitag des Monats nachm. 5 Uhr Hers=Zein schech un Srnen deri=Jesu=Kirche(om Hosgarten). Sonntag. Hochamt zu Ehren des sel. Petrus Canistus. (Liebfrauen=Luzcum), 10.30(Festorediot): abends 6 Uhr Böhrend des Monats, Mai it an Outezgghomente Sonnnas wird dieselbe um 6 Uhr abends gehalten. Stifiskirche: Sountag. ausnahmsweise.20, 6, 7 (bl. Kommunion der Jungfrauenkongregation),(.20 bl. Messe mit Predigt in der Provinzial=Leil= und Pflegcanstalt), 8 Hochamt, 9(bl. Kommunlon der Kinder der Nordschule),(9 dl. Messe mit Predigt Augusta=Stift), 10 Auszug der Prozession, 11 letzte Messe. Gemäß Beschluß des Dibeesankomitecs vom 10. Deuember 1920 flndet, im Auschluk Vangnge. 1900 eine der deutschen Bischöse vom 1. November 1920 eine gemeinsame Kundgebung aller Jungfrauen! Erzdibzele statt, und zwar für den Bertrr Vonu am Sonntag, 8. Mai. Nach gemeinschaftlicher bl. Kommun. einzelnen Pfarrklochen versammeln sich asle Iunstrauen=Konaregationen des Dekonszen, 2 ge e mittags 4 Uhr in der Stftskirche reiiattien Rendosbung gegen die kun tretende Unsittlichkeit. Die Gestpredigt häf: Herr Kaplo Ludwig von Si. Ellabeth. Werktagen 7 Uhr. Am fl. Pfingteße 8 Uhr feierl. Hochamt mit Predigt. Remieinskirche: Conntag. 6, der Jungfrauenkongregation),.43 Scialmesse. (Städt. Gomnastum und Realschule),.30 sakramentalem Segen vorber Umgang, 10.00 Akad. Gottesdienst mit Predigt, 11.30(mit Prediath, nachm. 2 Uhr Andacht für die Schulkinder. 5 Uhr Predigt und Andacht. Werktags hl. Messen.30..45,.13,.45, Marienkirche: Conntag. 6, 7 mit dl. Kommunion der Jungfrauenkongregation, 8 Uhr'. Kommun, der Knaben der Heerstraßenschgle, 9(Pred.), 19 Poinz, 11(Pred.): nachm. 2 Uhr Andacht für die Schultinder, Werktags vl. Messen.20,.15,.20 und.30 Uhr. Weisenbaus=Kapelle: An Sonntagen.30,.30,.16 Uhr: nachm..30 Andackt.„ Werktags hl. Messen.00 und: Uhr.— Do. u. Gr. Im Monat Mai allabendich.10 Naianbacht, Sonntags.20. Elisabethkirche: Tonntag. 6,.30,.20 mit bl. Komm. der Schulmödchen. 8 Uhr bl. Komumn. des St. Joseube Vereins, 9 Uhr Schulmesse(Pred.), 10 Hochamt für 0e Pfarre. 11.15 letzte hl. Messe(mie Predigt); nachm. 2 Uhr Christenlehre, 6 Maiandacht mit Segen. Werktags hl. Ressen.80,.15(Schuinesse), 9 Uhr. Samstag Vigil vor Pfingsten, 8,15 Taufwasserweihe. danuch gegen 9 Uhr feierl. Hochamt. St. Sebastian, Poppelodorf: Sonntag. 6, 7(hl. Kom. mun, der Jungirauenkonar.), 8. 9 Hordumt, 11(Pred.): nachm. 8 Christeulehre und Maiandacht, 1 Versammschansene De. Lainstans Aaudi 1 sihr Matae.!. an den Sonntagen ist diese nochm. 3 Uhr. Vonn=Kessenich: Sonntag. 6,.90 mit bl. Kommun. des Jünglingsvereins,.30 Schulmesse mit Pred.,.45 Hochamt, 10 Predigt: nachmittags i Andacht für den Jünglingsverein, 2 Chrisvenlebre und Paiandacht. Werttags hl. Messen.30(im Kloster),.15(Di. u. De Naioendacht mind Schalten Rouazs, Nittwog;, Donnerstags und Samstags abends 7 Uhr. Dienstaus und Freitags in Verbindung mit der Schulmesse. Die Kommunion der Jungirmenkonar. wird auf Sonntag. 20. Mai, den Tag der feterl. Aufnahme verlegt. Bonn=Dottendors: Sonntag. 7, 9(Hochamt); nachm. 21 Christenlebre und Andacht.„„ Vonn=Endenich(Pfarrkirche): Sonntag. 6, 7, Hochamt: hl. Kommunion des 3. und 1. Jahrganges und des Jünglingsvereins St. Joseph: nachmittags .45 Cleine Andacht,.30 Maiondacht. Die Malandacht wird Montags. Mittwochs und Freitags abends 8 Uhr gehalten, an den übrigen Tagen bei der Messe um.10. Kavelle der Benediktinerinnen von der ewigen Anbetung Vonn=Endenich: Täglich.45 nibe bl. Messe, .80 Hochamt: nachm..30 Besoer Aussetzung. Aussevungstage: Sonntag. Donnerstag. Täotich abends 7 Uhr Raianduc,, Augiegn Kleiter Kreuzberg: Sonntag. 6..50 mil Ausfroung 7 Uhr: nachm. 2 Uhr Versammlung der inabtongrsantu,, Dug megehhr,# Malandabt. Dienstag 6 Uhr Segensmene, nachm. 5 Bonn=Drausdorf:„An allen Sonn= und Festtagen 7,.15,.30; nachm..20 Andacht. Werktags.15 Uhr. Vonn=Grau=Rbeinders: Sonntag. 6..30 und bl. Kommunton der Zünalingskonareg,.20 Hochamt mit Predigt: nachm..30 Kongreganon###n docht u. Standesvortrag für die Jünalinge, danach VersammSamstag: Jeremonten mit Tanfwaserweibe, dauuch Wertags dl. Messen.20 und.15.— Samstag nachm. von 4 Uhr ab sowte Sonntag zwischen der ersen und zweiten dl. Mosse Beichtoelegenbett. Monseenssssansensengr Beuel(St. Joierbspfarte). Ssaston. d..80 messe mit bl. Kommunton der Jungfrauenkougres und der Kommunionkinder der Mittelklassen),.16. Hochamt. 11 Uhr Pred.); nachm..16 Chrtstenlebre und Andacht, 5 Andacht für die Jungfrauenkongreg. mint Gestpredigt und Sezen, zugleich als Maiandacht. Werktags hl. Messen 6 und 7 Uhr. Dienstag und Donnerstog abends 8 Uhr Maiandacht. Samstag 6 Uhr Tauiweslerweiße. Schwarz=Rheindors: Sonntag. Gl. Messen.20, 6 (mit bl. Kommun, der Schulkinder),.30 Hochamt mit Predigt: nachm..30 Maiandacht,.15 Aufnahme in die Jungfrauenkongregation. Dienstags, Donnerstags und Samstags abends.20 Motandacht. Vereinszachrichten. Zuuafrauenkonaregation des Dekanates Bonn. Jenn. tag, 8. Mai nachm. 4 Uhr geweinsame Versammlen# aller weiblichen Kongregationen und Jugendveretne#n der Sthitskirche(Stehe unter Gottesdlenstordnung bei Marianische Junasesellen=Sodallikt. Sonntag e. Mai 7 Uhr gem. dl. Kommun, auf dem Chore des Münsters, nachm..15 Versammlung in der Klosterkapelle=Maargasse, auschließend Wanderung nach Oberdollendors.— Mittwoch Gesangprobe.— Freiton literarischer Abend. T2st2 4 Insendverein der Münsterpfarre. Freitag, 6. Rol, .0 Uhr Beichtvordereitung.— Sonntig. 8. Mai 7 Uhr bl. Kommun. in der Krovta,.15 Andacht in der Marienkavelle(Bachstr.), danach Aubflug nach Siesler. Montag.30, Gesamt=Vorstandssitzung.— Dienstag .30 Orchesterrrobe.— Mittwoch.30 stterarischer Abend der älteren Abteilung.— Donnerstag.30 Sportversammlung.— Freitag.30 literartscher Abend der jünoeven Atneiiung. sgesum Teeute. 8. Natbol. Jugendverein, Stistsvlarre. Tonntag, 8. Ma 7 Uhr gem. h. Kommun.,.30 versammeln sich die Mitglieder zur Teilnahme an der Pfarrprozession bei der Fadne aus dem Stiitsplatz. Die Bücherausgabe und Versammlung in der Kloster=Kavelle=Maargasse fasten an diesem Tage aus Insend= und Jungmännerverein der plarre. Am Mittwoch 11. Mai 8 Uhr Versommlung der tüngern Abteilung. Weitere Veranstaltungen, besonders die Pfinasttour, sind am schwarzen Brett im Kremngang angeschlagen. Tms".1##i Kaib. Arbeiterinnenverein. Sonntag, 83. Mai 4 Ule Teilnahme an der Kundgebung der weiblichen Jugendvereine Bonns in der Stistskirche, dancch Versammlung im Vereinölokal.— Montog,.30 Näbabend.— Donnerstag 8 religiöser Kursus für die ältere udKath. Frauenbund, Bevirk St. Nemiains. 11. Mai abends 8 Uhr im Vinzenszimmer Vortrag des Herrn Kaplan Dr. Kroegel„Pfingstliturgte“. Güste vllsonme. 5 Katb. Kreuzbünduie Vonn. Sonniag, 8. Mai 3 Uhr Arbeitsgemeinschaft für westth Bege ue uus Remigins=Kapitelsaal.— Freitag.u v.—. Ftng verstorbene Mitglied Frau Emmerich in St. Remigius. Die Kirchensteuerzahlstelle der katb. Pfarreten dieidam 9. und 10. d. M. geschlossen.##n Ausmes. Rentnerverein. Bonu. Sprechnunden einstweilen Montags, Dienstags und Minwochs vorm.—11 Uhr Verein crisl. Mätter(Münkterkirche). Jeden sweten Dienstag im Monat nachm. 5 Uhr in der Krovm Vortrag und Andabn und Mittwochs daran'„# .45 Vereinsmesse. Um regelmäßiges zahlgeig. scheinen zu den Vortrügen und den bl. Pessen wied dringend gebeten.— 3— Katb. Kreusbünduis, Otlserusse Bonn. sommlungen finden statt im Kapitessaal der Remioinskirche jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat. nachm. um 6 Uhr. Gäste sind siets willkommen.— Auskunf in Trinkerfürsorge erteilen: Kaplan Zbach, geistl. Beivat, Ratbausgasse 13, und Peter Fatzbender. Vorsitzender, Klorentinsgraben 13. B4 Der Katbol. Fürsorgeverein für Frauen, Siautgen und Kinder, Rathausgasse 18 erteilt gern und auch an Kriegsbinterbliebene. Rat und Hülfe. Corechstunden wochentags von 11—19.30 Uhr, Bgu Kath. Frauenbund(Zweiaverein Vonn). Stellenoxt. mittlung für häusl. Dienstversonal. täglich geöffnet von 10—12 und von.80—.30 tag nachmittags geschlossen Katb. Gesellenverein. Jeden Montag abend 9 Uhr Mitaliederversammlung mit Religionsvortrag. Marienhaus, Bachstr. 4 Stellenvermittlung für. liche Dienstboren und billige Unterkunft. Männerbruderschaft an der Stiltskirche. Jeden und Feiertag 10.45 Uhr Versammlung in der StttEirche: darnach 11 Uhr bl. Messe fur die leb. und Muglieder. Seuntag, 8. Mei. 8 Uhr Jrühootiesdtenst in der Schlotzkirche.##5 Uhr Vouesdtent in der Prov,=Heilaxsalt, 10 Uhr Gnt. dienst in der Kirche am Kaiservias. Ingleich Und tätsgottes diens. Anschließend Einführung des or eriame. 10 wo: Lanzersone. 91.28 fr hr. 8 dorf. 10.16 Udr, zu. L n er c in Vovvelsdorf. 11.30 Kindergottesdienst in der Kirche am Kaiservlad. 11.30 Kindergottesdienst im Kessenich. 11.30 Kindergottesdiens im Gemeindehause Peuck. Lonnon 4. Nal uui. 12, i, Seroe (eintübrung der Latechumenenj.# wer#Verantwortlich: Andreas Müller. Druck: Rhenawia=Verlag, Buch= und Steindruckerei. Vonn am Rhein. Lecserkaltrres„mm bn In. und Audlandes Tinner, Bonn Bünst Ur. 1 11 ferasprecher Nr. 60 Anzeigen-Vermittlung an alle Leitangen des on- und Flübunider Reklame-Vermittlung für zeitschriften, Broschüren, Programme nw. Deutschen Reichs=Zeitung in Bonn und Sieg-Rhein=Zeitung in Siegburg 903 Nr. 19. dee Gonntag, den 8. Mai 893 1921 Im Böhmerwald. Von Adalbert Stifter. An der Mitternachtsseite des Ländchens Oesterweich zieht ein Wald an die dreißig Meilen lang seinon Dämmerstreifen westwärts, beginnend an den Quellen des Flusses Thaya, und sortstrebend bis zu jenem Grenzknoten, wo das dohmische Land mit Oesterreich und Bayern zusammenstoßt. Dort schießt ein Gewimmel mächtiger Joche und Rucken gegeneinander und schiebt einen derden Gebirgsstock empot, der nun von drei Landen weithin sein Waldesdlau zeigt, und ihnen allerseits wogiges Hügelland und strömende Bäche absendet. Er beugt, wie seinesgleichen öfter, den Lauf der Bergeslinie ab, und sie geht dann mitternachtwärts viele Tagesreisen weiter. Wenn sich der Wanderer von der alten Stadt und dem Schlosse Krumau westwärts wendet. so wird ihm zwischen unscheinbaren Hügeln bald hier, bald da ein Stück Dämmerblau hereinscheinen. Gruß und Zeichen von draußen ziehendem Gedirgslande, bis er endlich nach Ersteigung eines Kammes nicht einen vor sich sehl, wie den ganzen Vormittag, sondern mit eins die ganze blaue Wand von Süd nach Norden streichend, einsam und traurig. Sie schneidet einfarbig, mit breitem, lotrechtem Bande den Abendhimmel und schließt ein Tal, aus dem ihn wieder die Wasser der Moldau anglänzen, die er in Krumau verließ; nur sind sie hier noch jugendlicher und näher ihrem Ursprung. Im Tale, das weit und fruchtbar ist. sind Dörser herumgestreut, und mitten anter ihnen steht der kleine Flecken Oberplan. Die Wand ist obengenannter Waldesdamm, wie er eben zordwärts beugt, und daher unser vorzüglichstes Argenmerk. Der eigentliche Punkt aber ist ein See. den sie ungefähr im zweiten Drittel ihrer Höhe trägt. Dichte Waldbestände der eintönigen Fichte und Föhre führen stundenlang vorerst aus dem Moldautale empor, dann folgt, dem Seebache sacht entgegensteigend, offenes Land;— aber es ist eine wilde Lagerung zerrissener Gründe, aus nichts bestehend, als tief schwarzer Erde, dem dunklen Totenbette tausendjähriger Vegetation, worauf viele Granitkugeln liegen, wie bleiche Schädel von ihrer Unterlage sich abhebend, da sie vom Regen bloßgelegt, gewoschen und rund gerieben sind. Ferner liegt noch da und dort das weiße Gerippe eines umgestürzten Baumes und abgeschwemmte Klötze. Der Seebach führt braunes Eiswasser, aber so klar, daß im Sonnenschein der weiße Grundsand glitzert, wie lauter rötlich deraufslimmernde Goldkörner. Keine Spur von Menschenhand, fungfräuliches Schweigen.— Ein dichter Anflug junger Fichten nimmt uns nach einer Stunde Wanderung auf, und von dem schwarzen Sammet seines Grundes herausgetreten, steht man an der noch schwärzeren Seefläche. Ein Gefühl der tiefsten Einsamleit überkam mich jedesmal unbesieg lich. so oft und gern ich zu dem märchenhaften See hinaufstiog. Ein gespanntes Tuch, ohne eine einzige Falte, liegt er weich zwischen dem harten Geklippe, gesäumt von einem dichten Fichtenbestande, dunke und ernst doraus manch einzelner Urstamm den ästelosen Schaft emporstreckt, wir eine einzelne altertümliche Säule. Gegenüber diesem Waldbestande ##rigt ein Felsentheater lotrecht auf, wie eine graue Mauer, nach jeder Richtung denselben Ernst der Farde breitend, nur geschnitten durch zarte Streifen grünen Mooses, und sparsam bewachsen von Schwarzföhren, die aber von solcher Höhe so klein herabsehen, wie Normarinkräntlein. Auch brechen sie häufig aus Mangel des Grundes los und stürzen in den See hinab: daher man. über ihn hinschauend. der jenseitigen Wand entlang. in gräßlicher Verwirrung, die alten ausgebleichten Stämme liegen steht. in traurigem weißleuchtendem Verhack die dunklen Wasser säumend. Rechts treibt die Seewand einen nächtigen Granitgiebel empor, Blockenstein gehei ben; links schweist sie sich um ein sanfteo Dach herum. Dieses Stück ist zugleich eines der besten Beispiele für die wunderbare Satzperiodik der Stifterschen Sprachtent Luft des freien Geiltes. von Ernu Moritz Arndt Horch! der Himmel klingt von Geigen. und du fragit: wer führt den Reigen? Antwort tönt: der freie Scilt, er, der Einzlghochgeborene, er, der beuchtendgotterkorene, der die Sonnen tanzen heißt. Auf denn, Herz, zu seiner Wonne! kanze du(auch eine Sonne) mutig mit dem Sternenlanz! Millionen Und die Flieger, nur der Schnelllte bleibt der Sieger. nur der Rühnlte greift den Kranz. Da in diesem Becken buchstäblich nie ein Wind weht. so ruht das Wasser unbeweglich, und der Wald und die grauen Felsen, und der Himmel schauen aus seiner Tiefe heraus wie aus einem ungeheuten schwarzen Glasspiegel. Ueber ihm steht ein Fleckchen der tiesen, eintönigen Himmelsbäue. Man kann hier tagelang weilen und sinnen und kein Laut stört die durch das Gemül sinkenden Gedanken, als etwa der Fall einer Tannenfrucht oder der kurze Schrei eines Geiers. Oft entstieg mir ein und derselde Gedanke, wenn ich an diesem Gestade saß: als sei es ein unheimliches Naturange, das mich hier ansehe— tief schwarz— überragt von der Stirne und Braue der Felsen. gesäumt von der Wimper der dunklen Tannen— drin das Wasser regungslos wie eine versteinerte Träne. Rings um diesen See. vorzüglich gegen Bayern ab. liegen schwere Wälder, manche nie besucht, einsame Talkrümme, samt ihren Bächlein zwischen den dreiten Rücken führend, manche Fellenwand schiebend mit den tausend an der Sonne glänzenden Flittern, und manche Waldwiese dem Tagesglanze unterbreitend, einen schimmernden Versammlungssaal des mannigfachsten Wildes. Das leuchtende Band der Moldau, wie es sich da darstellt von einem Höhepunkt desselben Waldzuges angesehen, aber etwa 10 Wegestunden weiter gegen Sonnenaufgang, liegt, durch die dustblauen Waldrücken noch glänzender, geklemmt in den Talwindungen, weithin sichtbar, erst ein Lichtfaden, dann ein flatternd Band und endlich ein breiter Silbergürtel um die Wölbung dunkler Waldesbusen geschlungen— dann. bevor sie neuerdings schwarze Tannen= und Föhrenwurzeln netzt, quillt sie auf Augenblicke in ein lichtes Tal hervor, das wie ein zärtlich Auge aufgeschlagen ist in dem ringsum trauernden Waldesdunkel.— Das Tal trägt dem wandernden Wasser gastliche Felder entgegen und grüne Wiesen, und aus einer derselben, wie auf einem Sammetkissen. einen kleinen Ort mit dem schönen Namen Friedberg.— Von da, nach kurzem Glanze, schießt das Wellensilder wieder in die Schatten erst des Jesuitenwaldes dann des Klienberges, und wird endlich durch die Schlucht der Teuselsmaner verschlungen. Der Punkt. von dem man aus fast so weit als hier beschrieben, den Lauf dieser Waldestochter übersehen kann, ist eine zerfallene Ritterdurg, von dem Tale aus wie ein lustblauer Würfel anzusehen, der am obersten Rande eines breiten Waldbandes schwebt. Friedbergs Fenster sehen gegen Südwesten auf die Ruine, und dessen Bewohner nennen sie den Thomasgipfel oder Thomasturm.— Keller, Gänge, Stuben— alles Berge von Schutt, gesucht und geliebt von mancher dunkeläugigen Blume. Einer der Schutthügel reicht von innen bis gegen das Fenster des zweiten Stockwerkes empor. Dem, der ihn erklimmt, wird ein Anblick der. obwohl in geradem Gegensatze mit den Trauerdenkmalen ringsum, dennoch augendlicklich fühlen lätzt, daß eben er die Vollendungsltnis um das beginnende Empfinden lage, nämlich: über alle Wipfel der dunklen Tannen hin. ergießt sich der nach jeder Richtung hin eine unermessene Aussicht, strömend in deine Augen und sie fast mit Glanz erdrückend. Der Weoweiser. Skizze von Georg Persich. Die beiden Brüder machten ihren Sonntagsspaziergang auf den Wald= und Feldwegen vor der Stadt. Es wurde Frühling. überall sah man das neue Werden. Hell und warm schien die Sonne sie weckte nicht nur Leben sondern auch Lebenefreude. Ader Wilhelm Dewald blickte grämlich und er sprach nicht vom Frühling und seiner Schönheit, er beachtete sie wohl gar nicht, sondern vom Geschäft.„Kannst dich freuen, daß du aus den Sorgen heraus bist!“ sagte er.„Wenn ich geahnt hätte, daß solche Zeiten kommen würden, hätte ich auch nicht so lange ausgehalten.“ „Meinst du etwa, ich hatte eine Ahnung davon?“ „Jedenfalls bist du draußen und hast all die Widerwärtigkeiten nicht mehr.“ Friedrich hlieb stehen. Er war fünf Jahre älter als der Bruder, sah ader trotz seines weißen Haares viel jünger aus, so aufrecht hielt er sich noch und so klar blickten noch seine Augen. „Klag nicht immer!“ meinze er.„Das machts nicht desser.“ „Weiß ich!" brummte Wilhelm Dewald.„Aber ich bin jetzt zu unem Entschluß gekommen: ich liquidiere! Und von neuem aufzubanen, was eingestürzt ist, dazu bin ich zu alt. Ich glaube auch nicht, daß die Arbeit sich lohnen würde. Und für wen soll ich mich noch abruckern? „Ein sehr törichter Entschluß!" stellte der ältere Bruder mißbilligend fest„Merkst du rundum etwas von Liquidation? Fragt die Natur danach ob ihre Arbeit sich lohnen wird? Sie daut immer wieder von neuem auf, und immer wird##os Hervsiches daraus.“ „Ich bin kein Philosoph, sondern ein Kaufmann“ antwortete Wilheln Dewald verdrossen,„und ziehe als Kaufmann meine Schlüsse." „Die ich oder nicht gelden lassen kann. Und damit du nicht denkst, ich hätte gut anderen predigen und handelte selbst nicht nach meinen Worten— eben weil die Zeiten so geworden sind, wie sie sind und weil wir mit den Trümmern aufräumen und Neues schaffen müssen, will ich noch mal wieder ansangen. Ich habe mich entschlossen, eine neue Firma zu gründen!“ „Du wolltest——?“ Withelm war aufs höchste überrascht.„Eine neue Firma willst du gründen? Ja, ist denn unsere alte nicht mehr für dich vorhanden?“ „Mit dir wieder zusammen arbeiten—? nein, mein Junge! Wir zwei laufen nicht gut in einem Geschirr. Und du bist ja müde, willst ausspannen Ich habe mir schon einen anderer Teilhaber gesucht, einen tatkräftigen.“ „Gratuliere!“ sagte der Bruder verstimmt. „Danke. Es ist eine junge, fnsche Kraft. In unserem Alter kann man eine Stütze brauchen. Hättest sie ja auch haben können— dein eigenes Blut.“ „Nichts davon!“ klang es schroff zurück. „Ich muß nun wiede gerade daran denken. So manchmal sind wir diese Wege gzeganzen, mit anseren Frauen und deinem Einzigen, dem Erwin Ich sehe ihn noch herumspringen. Ein liebes, munteres Kerlchen! Man mußre ihn gern haben.“ „Du hattest einen Narren an ihm gefressen. Hast alle seine Dummheiten gutgeheihen— auch später Friedrich Dewald lachte auf.„Kinder, die keine Dummheiten machen, sind keine Kinder!" „Ader später, später!“ ereiserre sich Wilhelm. Er war kemn Kind mehr, als er gegen, neinen Willen davonlief und gegen meinen Willen—“ eine Frau nahm, die du nicht genommen hoben würdest“, ergänzt der Bruder.„Er hatte 74 Sonntag, den 8. Mai 1321. einen anderen Geschmack; vielleicht ist der deine besser, vielleicht schlechter— varüber soll man nicht streiten.“ „Er hatte nicht nöttg, ein armer Mädchen zu heiraten.“ „Man hat vieles nicht nötig und tut es doch. Du hättest dich deswegen nicht von ihm loszusagen brauchen, und hast es auch getan. Aber wir wollen uns an diesem schönen Gottestage nicht zanken. Man soll sich seines Daseins freuen und dankbar dafür sein. Auch uns kann ja bald die Stunde schlagen, wo wir von hinnen müssen.“ „Soeben wolltest du noch Bäume ausreißen und jetzt willst du wohl gar schon sterben?“ „Muß ich es denn sein. Wilhelm?“ Der Bruder stutzte. Du meinst, ich——?“ Friedrich zuckte mit den Achseln. Es schadet nie, wenn man darauf vorbereitet ist.“ Sie gingen ein Weilchen schweigend nebeneinander her.„Ich habe mir nichts vorzuwerfen“, sagte der Jüngere, wie im Selbstgespräch.„Ich habe stets das Beste gewollt. Auch bei meinem Sohne.“ Und nach einer Pause:„Was treibt er übrigens? Weißt du es?“ Sie waren an eine Wegkreuzung gekommen. Ein alter, von Wind und Wotter vermorschter Wegweiser streckte seine Arme nach verschiedenen Richtungen aus. Die Aufschriften waren kaum n leserlich. „Hier standen wir vor Jahren auch einmal an einem Frühlingstage“, sagte Friedrich.„Erinnerst du dich noch? Wir murden gewahr, daß ein Mutwilliger die Arme vertauscht hatte. Sie zeigten verkehrt. Wir machten uns daran, sie wieder richtig zu stellen.“ „Ich erinnere mich.“ „Und freuten uns, als das Werk gelungen war, so daß niemand mehr irre gehen konnte. Man muß auch im Leven dann und wann nach den Wegweisern sehen, ob sie nicht in verkehrter Richtung weiten: „Sprich nicht von Bildern! Sags offen: Du bist der Ansicht, ich sei auf salschem Wege? So führe nich doch richthg! Wohin soll ich mich wenden?“ Es war ein wenig Spott in dieser Aufforderung. „Warte nur erst mal!" antwortete der Bruder. „Es könnde auch eine Umkehr in Frage kommen. Man hörte einen raschen Schritt hiuter sich. Die beiden Herren drehten die Köpfe. Ein junger Mann näherte sich eilig. Nur wurde ein Gang zögernd. Wilhelm kniff die Augen zusammen. Ein Forschen. Fragen war in seinem Blick. Jetzt ein Ercennen. Sein Gesicht verfinsterte sich. „Bater!“ Der alte Heer wandte sich, um weiterzugehen. „Holt! Nicht weiter in dieser Richtung!" nief Friedrich und hielt den Bruder am Arm fest. „Willt du deinen Sohn nicht begrüßen, so schente die Ehre meinem Tetlhaber, denn das ist er!“ „Vater!“ klang es nochmals flehend. Zwei zitternde Hände streckten sich aus. Und sie griffen nicht lange ins Leere... Zwei andere Hände erfaßten sie, erst noch widerstrebend, dann mit innigem Druck. Zwei Herzen schlagen aneinander. Eine tiese Stille. Da erhob sich aus gesegneter Ackerfurche eine Lerche, schwang sich hoch hinauf ins Blau des Himmnels und sang ihr Jubellied von Licht und Liebe. all den Lerchen und Schmetterlingen, den Heckenrosen und Engelsköpfen in den Ringelreihen gezogen. „Was unterstehen Sie sich eigentlich, mein Herr!“ schrie Petrus erbost.“ O. gestatten Sie gütigst, Johann Strauß ist mein Name— Johann Strauß. k. k. Hofballmusikdirektor aus Wien.“ „Und da glauben Sie einfach—“ „Ich habe den Herrschaften nur eben die„Geschichten aus dem Wiener Wald" erzählt. Möchten Sie auch gerne„An der schönen blauen Donau“ hören? „Ja!“ jubelte der Chor der Lerchen und Schmetterlinge und Heckenrosen und Engelsköpfe. Und als Zugabe spielte er auch noch den„Frühlingestimmen=Walzer". Petrus aber hatie die Himmelspforte offen stehen lassen, so kamen immer neue Zuhörer. Männlein und Weiblein, faßten sich unter und tanzten. „Das Konservationslexikon!“ schrie Petrus. Dann schlug er auf: Johann Strauß, geboren am 25. Oktober 1825 zu Wien, sein Vater schon als Hofballmusikdirektor gestorben, gründete 1844 eine eigene Kapelle, reiste durch ganz Deutschland, Rußland, Frankreich, England, Amerita und den Balkan, schrieb eine Menge Operetten, die„Fledermaus" den„Zigeunerbaron“, wurde auf Kosten der Stadt Wien wie ein Kaiser beerdigt.— „Das genügt wir alles nicht, mein Herr“, sagte Petrus sachlich und streng und wollte noch eine lange Rede halten über äußeren und znneren Lebenswandel. Da aber drehte sich Johann Strauß kurzerhand um, zog einfach seinen Frack an, spielte noch wütend den Radetzky=Marsch seines Vaters und verließ auf Nimmerwiedersehen den Himmel. Seit der Zeit lebt er auf Gastspielreisen, verdreht Jung und Alt das Herz und die Beine. Heute noch... Heute noch... Es war Lisa Kerns ganzes Glück. Wunschlos und friedlos floß seitdem ihr Leven dahin, sie war nicht alt, nur müde. Die neuen Glocken haben ihr Lied zu Ende gesungen— die letzten Klänge verzittern—— Auch die Sonne ist eingeschlafen, sie liegt mit geschlossenem Auge in der Wolkenwiege, hinter den fernen Bergen. Lisa Kern öffnet noch einmal die Augen und schließt sie lächelnd, und es war ein unirdisches Sehnen darin... Mainachtzauber. Astronomische Planderei von Gotthard Herz g. WDohl dem Volke, vo das heilige Herdieuer noch nicht erloschen ilt, wo reine Frauen als Priefterinnen daran wallen! Wo der Valer in krohem, tüchtigem Schallen lelt den Grund seines Haules legt, kraftvoll die Mauern des tellen Julammenhalles aulbaut und den Iarken Sottesglauben als schirmendes Dach darübertügt. Wo die Mutter Wärme und Traulichkeil und milde Süte im keim verbreitel und die verlländnisvolle, idealgelinnte Mitarbeiterin des Gallen Ill, der gute Geilt leines Hauses, die kluge, gollestreue Erzieherin leiner Kinder. Aus lolcher Familie wächlt ein Itarkes, tüchtiges hochgelinntes Gelchlecht heran— zum Segen der Heimat, des Valerlandes, des Menschenlums. Henrielle Brey. Glocken. Johann Strauß. Eine fröhliche Silhouette. Von Heinrich Zerkausen. (Nachdruck verboten. Vo. der Himmelstür stand ein armes Geigerlein, m Frack und ohne Hut. Den Geigenkasten hatte er auf der großen Reise hierher irgendwo versetzt. Nur die nackte, braune Geige hielt er noch unterm Arm geklemmt. St. Peter, der Pförtner, auf Musikanten und Dichter nicht sonderlich zu sprechen, hieß ihn warten. Zudem mußte er eben einem Regierungsrat die himmlischen Pässe ausfertigen. Das hielt immer länger auf und ging auch vor. Das einsame Geigerlein setzte sich also auf ein Stückchen Rasen unter einem Heckenrosenbusch. Die Junisonne(man schrieb den 3. Juni 1899) drannte nicht schlecht, er zog seinen Frack aus und geigte drum in Hemdsärmeln. Da geschah etwas Wundersames: Die Lerchen und Schmetterlinge lamen zu Hausen heran, faßten sich unter und tanzten. Alle Heckenrosen sprangen vom Strauch herab, faßten sich unter und tanzten. Und über die Himmelsmauer hinab kletterten lauter Engelsköpfe, saßten sich unter und tanzten. In die sem Augenblick erschien Sank: Perrus unter der Himmelspforte, ging gemessenen Schrittes und Krengen Blickes nach vorne, wurde aber zugleich von Von Erika Walden. (Nachdruck verboten.) Lisa Kern sitzt und träumt. Sekundenlang zittert ein Sonnenflimmer über ihr leicht ergrautes Haar— dann ein wehmütiges Erlöschen; und drüben hinter den Bergen leuchtet noch ein roter Schein. Neue Glocken hat man in ihrer großen Turmstube untergebracht; am Samstag sollen sie den Tag des Herrn einläuten, so jubelt das spielende Kindervolk. Nun ist es Samstag und Lisa Kern sitzt und wartet. Die Sonne ging hinter den Bergen schlafen, da kommt der Küster mit dem großen Schlüssekbund und hinter ihm her die Buben.„Gott zur Ehr“. sagt der Alte andächtig und greift nach dem Glockenseil, Knabenfänste bemächtigen sich des zweiten. Und nun geht ein Klingen und Singen an,—— das Lied der neuen Glocken wandert feierlich durch den milden Sommerabend, es steigt auf die Berge und zieht zu Tal— zieht zu Lisa Kern's kleinem Hause. Mit gefalteten Händen sitzt sie und lauscht und am ihre Lippen spielt ein Lächeln. O, sie weiß es noch: einmal haben die Glocken geläutet, da war sie glücklich. Da war Sonnenschein, blauer Himmel, Vogellied und Wellenrauschen— — da ging sie Hand in Hand mit dem einen, dem ihr Herz gehörte, in die sinkende Sonne hinein, wie durch ein leuchtendes Tor, in eine Welt voll Glück. — Und wieder haben Glocken geläutet— dumpf und bang, wie schweres Weinen. Sterbegeläute ... Grabgesang... Man sagte: es ist eins gestorben. Es klang so alltäglich—„eins gestorben". Der Zauber einer Mainacht kommt dem Naturfreund besonders tief zum Bewußtsein, wenn er jetzt den prachtvollen Sternhimmel mustert. Ganz neue Bilder sind im Osten heraufgezogen, und was der Sternhimmel durch den bald nach dem Versinken der Sonne erfolgenden Untergang der leuchtenden Figuren des Orions, Stiers und Großen Hundes an Glanz einbüßt, wird durch die funkelnden eindrucksvollen Sommersternbilder Leier, Schwan, Adler, Krone, Bärentreider, den in später Abendstunde bereits tief im Südosten aufblitzenden Skorpion und andere charakterist. Gruppen u. Figuren geichlich aufgewogen. Besonders das Sternbild des Schwans mit seiner Gestalt eines großen regelmäßig gebildeten Kreuzes fesselt unsere Aufmerksamkeit. Denn dieses Sternbild, das sich um die Mitte des Monats in den ersten Abendstunden bereits ganz über den Nordosthorizoni erhoben hat, bildet einen Markstein auf dem mächtigen Sternenwege, den wir Milchstraße nennen. In ihm schließen sich zwei weitausgreifende Arme dieses eigenartigen, geheimnisvoll schimmernden Himmelsbandes, die unmittelbar in und bei dem genannten Sternbilde ihr Licht besonders hell zusammengeballt haben. In den kommenden Monaten wird der milchige Sternenring höher und höher steigen und den schönsten Schmuck mondloser Sommer= und Herbstnächte bilden. Augenblicklich dehnt sich die Milchstraße über den ganzen Nordhorizont aus, im Osten beginnend, von wo die beiden Arme im Sternbild des Schwans zusammenlaufen, um dann in mächtigem kühn geschwungenem flimmerndem Bande den Nordhimmel nicht allzuhoch über dem Horizont zu durchqueren und im Westen unterhalb des Sternbildes der Zwillinge wieder unterprlauchen. Die Milchstraße stellt eine ungeheure Sternanhäufung dar, zu der auch unsere eigene Sonne gerechnet werden muß, und bildet als Ganzes eine gigantische aus Abermillionen von Einzelgliedern zusammengesetzte Firsterninsel im Raum. Zu allen Zeiten hat sich die Phantasie mit der Deutung des geheimnisvollen Himmelsringes beschäftigt und seitdem der unermüdliche Menschengeist die großartigen Hilfsmittel moderner wissenschaftlicher Forschung zur Verfügung hat, bildet die Milchstraße eines der bevorzugresten Studien=Objekte der beobachtenden Astronomie. Mit neuen Erfolgen der Beobachtung mehrten sich die Deutungen, und so sind im Laufe der Zeit die Theorien über die Natur des seltsamen Sternengürtels zahlreich geworden und auseinanderstrebend wie seine Lichtringe selber. Gegenwärtig hat die Auffassung wohl Allgemeingültigkeit, daß die Milchstraße eine etwa linsenförmig angeordnete Sternaushäufung ist, deren seitliche Raumausdehnung die vertikale Dicke wesentlich übertrifft, deren Form aber nicht die einer regelmäßig gebildeten Scheibe sein kann, sondern spiralige Struktur aufweisen muß, wie sie uns in einer Reihe von Sternspiralen gewissermaßen in Miniaturausgaben am Himmel selbst vor Augen steht (Spirale in den Jagdhunden. Andromedanebel usw.) Unsere Sonne befindet sich etwa in der Mitte der Milchstraßenspirale. Bis vor kurzem neigte man der Ansicht zu, daß die uns optisch und durch andere Hilfsmittel der astronomischen Forschung erreichbare Welt der Sterne eine in sich gewissermaßen abgeschlossene räumlich begrenzte Organisation im unendlichen All sei und daß alle Objekte unserer Beobachtung in das Gefüge des galaktischen(Milchstraßen=) Systems eingeordnet werden könnten. In den ersten Jahren des Welttrieges ist jedoch wertvolles Material für die Annahme beigebracht worden, daß eine Reihe von Spiralnebeln sich unbedingt außerhalb des Milchstraßensystems befinden muß. Das bedeutet, daß wir aus unserer eigenen aus Myriaden von Sonnen bestehenden Milchstraßenwelt gewissermaßen durch Sternlücken hindurch zu anderen galaktischen Systemen hinüberschauen, zu Nachbarwelten, die in sich wiederum eine ganze mächtige Organisation von Sonnen darstellen. welche sich vielleicht in ebersolcher Unendlichkeit der Zahl wiederholen wie der Raum selbst unendlich ist. in dessen Tiefen sie sich dehnen. Mit dieser Erkenntnis sind frühere Vorstellungen von der Anordnung der Weltsysteme im Raume neu bekräftigt Sountag, den 8. Mai 1921. 76 worden. Unser Blick hat sich damit wieder ins Un begrenzte, Unbegreifliche verloren. Sternsysteme Milchstraßenlinsen von unvorstellbarer Größe schmelzen zu nebeligen Spiralen und Ellipsen zu sammen, die wir mit einem flüchtigen Blick des Auges umfassen. Und doch schließen sie ein Stück Unendlichkeit in sich ein. Tausende von Jahren braucht vielleicht der eilige Lichtstrahl, um von einem Ende dieser Sternenlinsen zum anderen zu gelangen, länger vielleicht noch, um von der fernen Weltenspirale zur bescheidenen Erde niederzublitzen. Und doch ruht in stiller Mainacht das zierliche Bild dieser unvorstellbar großen Sonnenreiche mildflimmernd in unserem winzigen Auge! Und wenn wir wiederum den Blick zur Milchstraße selbst wenden, die für uns Erdenmenschen nach diesem Verlieren in geheimnisvolle Tiefen des Raumes etwas Heimatliches zu haben scheint, fühlen wir einen Hauch der Erhabenheit, die durch den Kosmos weht, und der majestätischen Größe, vor der in schweigender Sternennacht der Mensch verstummt, der sich im engen Bezirk des irdischen Geschehens als das Maß er Dinge und den Mittelpunkt der Schöpfung fühlt. Vierzeiler. Von Wilhelm Ruland. Had're nicht; wohl aber frag' dich leise, Ist das Schicksal hart mit dir verfahren, Wieviel Schuld trägst du. In Greisenjahren War noch stets mit sich versöhnt der Weise. * Ach, es war zu jeder Zeit Schwer, dem Nächsten Trost zu spenden! Klage andern nicht dein Leid: Laß es bei dir selber enden. * Schlägt den Stein der harte Stahl. Siehst du, wie die Funken springen. So kann oft nur harte Quarl. Herz. dir die Erleuchtung bringen. * Die Liebe wie die Freundschaft leben Sowohl vom Nehmen als vom Geben. du belebend sie erhalten, Laß Zartgefühl mit Scharssinn wakten. * Halt ein im Glück, halt aus im Leid; Sei weder hier noch dort von Sinnen Und trink vor jeglichem Beginnen Den kühlen Trunk Gelassenheit. Deutsche Taktlosigkeit! Von M. zur Megede. In der Elektrischen unterhielten sich kürzlich zwei Personen: ein älterer Herr und eine Dame aus der ehedem guten Gesellschaft. Der Herr entrüstet sich: „Kann man es unseren Feinden verdenken, wenn sie glauben, daß wir geben können, was sie fordern? Wenn diese Fremden nur durch die Straßen gehen, im Auto daher rasen, was hören, was sehen sie? Luxus, Toiletten, Schmuck, Sektgläser, Delikatessen, Witze, Gelächter, Kreischen. Gejohle. Die Schausenster strotzen, die hohen Preise versetzen nur ein selnen den Atem, die Stimmung erscheint lustig, lustiger, am lustigsten. Wer das alles kauft, verkauft, den drückt die Sorge für heute und morgen nicht. Den darf man pressen! Bis aufs Blut kommt es noch lange nicht.“ Die Dame war eben aus Berlin zurückgekommen, erquickt, entzückt. Unwürdigen Genüssen k te sie sich sicher nicht hingegeben. Aber die K ist, die geistigen Anregungen, das ganze bunre, freudige mitreißende Berlin!„Nein, nein, trotz des Ernstes der Zeit— man darf die Lebensfreude nicht unterbinden. Wozu Unkenrufe! Es wird so schlimm schon nicht werden! Unser Feinde geben nur Schreckschüsse ab! In Wahrheit blicken sie tiefer. Blicken sie wirklich tiefer! Durch eine schillernde Oberfläche auf die wahren Leidtragenden unserer Zeit, die sich schen und schamvoll noch zu verbergen streben, auf den Stand, der früher als die Grundjeste eines gesunden Staates erkannt und geschützt wurde. Es ist der Mittelstand, der sich aufs Sterben vorbereitet, auf jenen langsamen Tod. dessen Stationen der Hunger, das Verlumpen und Ver kommen sind. Freilich, manche Kreise dürfen noch hoffen und fordern: Gehaltserhöhungen, Teuerungs zulagen. Auch der Kaufmann und der Handwerker kann einen großen Teil seiner Lasten auf die Schullern des Publikums abladen. Doch liegt auch auf ihnen ein schwerer Druck, der Arbeitsfreudigkeit und Unternehmungslust. Familienvater und Mutter zu sein, wird außer bei Schiebern und Kriegsgewinnlern, in allen Schichten, ein immer zweiselhafteres Vergnügen. Wie aber steht es um die, die von ihren Zinsen und Ersparnissen gelebt ha ben und weiter leben müssen, um die mittleren, kleinen und kleinsten Rentner, um Alte. Kranke, Un fähige, die beim besten Willen nichts dazuverdienen können? Denen wirtschaftliche Talente, Sparsam keit und Ordnungsliebe früher einen bescheidenen Wohlstand sicherten, bei dem auch für Kunst= und Naturgenüsse, sowie harmlos gesellige Freuden noch manches abfiel. Jetzt, wo Nähnadeln und Zwirnrolle, Stopfgarn und Wäscheknöpfe schon ein Kosten punkt sind, werden sie sich langsam an zerrissene Wäsche, ungestopfte Strümpfe, ungeflickte, ja unsaubere Kleider gewöhnen müssen. Der Magen geht eben vor. Die Mahnung:„Richtet euch ein!“ ist einfach lächerlich. Es gibt nichts Billiges mehr. Trockenes Brot und Kartoffeln, Salz und Heringe haben ihren guten Preis. Ein Stück Stoff zum Flichken kostet mehr als früher ein ganzes Hemd. „Kaufe oder hungere und darbe“ heißt die Varole. und die Schar der„verschämten Armen“ ist schon unheimlich groß und wird täglich größer werden. Ich habe nicht Nationalökonomie studiert, und weiß daher nicht, wieweit es seine Nichtigkeit hat, daß Luxus und Verschwendung für Handel und Wandel eine Notwendigkeir sind und unseren neuzubegründenden Wohlstand aufbauen helsen müssen. Und daß der Mensch nicht vom Brote allein lebt. steht schon in der Bibel. Aber muß deshalb die Menge des deutschen Volkes, nach außen hin repräsentiert, sich so benehmen, als od es Milliarden zu fordern hätte, statt zu zahlen, und so dazu beizu tragen, daß der Steuerstrick jedem Ehrlichen und Fleißigen die Kehle zuschnürt? Und Lebensfreude? Sind denn diese Orgien, diese Lach= und Tanzkrampse, diese Zuckungen des Uebermutes und der Zügellosigkeit. Ausbrüche der Ledensfreude? Gewiß, die Jugend dieser Zeit hat wenig gehabt auch andere Altersklassen haben entbehren müssen durch den äußeren und inneren Krieg. Man gönnt ihnen viel und sieht ihnen auch viel nach. Aber steht ihnen deshalb ein Betragen an, über das jeder ernste Deutsche sich seiner Volksgenossen bitter schämen muß. Man braucht, weiß Gott. kein Lobredner des Auslandes oder gar unserer getreuen Nachbarn der Polen zu sein, doch wer alt genug ist, wird sich persönlich erinnern, daß polnische Damen und Kinder, einstmals auch auf den Promenaden der elegantesten Badeorte nur in schwarz erschienen, in tiefer Trauer um ihr verlorenes Vaterland. Steigt da niemand die Schamr' ins Gesicht?! In vielen Fällen mags nur Gedankenlosigkeit sein. was die Leute verführt, sich gerade jetzt, weit über ihre Verhältnisse oft zu kleiden, ihre Zeit, ihr Geld unlos zu verschwenden Mögen sie daran erinner sein, daß es Taktlosigkeit und Roheit ist, dem Lärm und der Lust zu frönen, wenn in einem Hause ein schwer krankei Angehöriger sich in Qualen winde Ja, daß auch der lachende Erbe sich schämen würd seiner Lebensfreude durch Kleiderbuntheit. Gelage und lautem Jubel Ausdruck zu geben. Und hier ist es doch eine Mutter, die von feindlicher Gewalt auf ein Leidenslager geworfen wurde.— Unsere Mutter! Deutschland! Abei sie soll nicht sterben, sikann und wird genesen, es sei denn, daß ihre eigenen Kinder sie hohnlachend in der Not verlassen, einen Feinde verraten, von dem sie das einzige nicht gelernt haben, was lernenswert war. in Glück und Not ihr Vaterland zu lieben. oneunl Die Inseln. Und da sind Inseln voller Frühlingliede. Vor meines Vaters Hause ist ein Garten. Da stehen Kinder, die auf Wunder warten. Ofe Sonne steigt.#nt fhre goldnen Flügel Auf grünen Rasen und auf Blüttenbäume. Und Vögel singen bunte Kinderträume. An einem solchen frommen helben Tage Sah ich auf reinen sonnigen Wegen Ein fremdes Kind in weißem Kleide gehen Und in den Händen fremde Blumen tragen. Ste kam herein. Es knarrte le; die Pforte. Ich stand und staunte vor der schönen Blassen, Und wagte nicht, was sie mir bot, zu fassen, Und stand erschrochken da und ohne Worte. Karl Röttzen. Der Brief. Von Hans Wohlgemut. (Nachdruck verboten.) So kommt der Tag. Wie ein Lausbuh, der einem zum Fenster herein eine Grimasse schneidet. Dann wirft er eine Hand voll Morgenlicht in die Stube und ist schon weiter. Und dann ist er schon drauden bein Bach, wäscht sich die Augen blau und tut neit den Birkenmädchen schön. Und ich sitze derweil in meinem Zimmer voll Morgenlicht und trinke Kassee. Und die Sonnenstrahlen sp#elen Nach=Laufen um meine Tasse. Mein Frühstücksbrot fängt zu leuchten an wie eine Buttersemmel. Dann klingt es und der Postbote bringt mir eine Honoraranweisung, einen Bücherpack und einen Brief! Wenn ich den Brief von meiner Braut bese, ist die Sonne schon ganz heroben und liest mit mir Und sie fährt jede Zeite mit ihrem Finger nach, wie es die kleinen Schulbuben beim Lesen malden Und.: nacht einen goldenen Punkt nach jedem Heuiger Lutschluß. So wechseln, wie die Jahreszeiten, auch die Zeiten des Kirchenjahres. Osterzeit ist vorübergegangen, mit dem Feste Christi Himmeljahrt schloß sie ab, uns allen ein Wahrzeichen, daß Himmelfahrt nur feiern kann, der zuvor Ostern, Auferstehung, gefeiert hat. Eindringlich, wie jedes Jahr, hat die Kirche gemahnt, Ostern zu halten, immer wieder läßt sie diese Pflicht durch den Mund ihrer Diener den Gläubigen mitteilen.„Wer Ohren hat zu hören, der höre.“ Aber es sind noch lange nicht alle gekommen, und ob sie zur letzten Stunde noch kommen werden, ist kaum anzunehmen. Gottes Wort ist auch heute noch das Samenkorn, das ausgestreut wird in die Herzen der Menschen, aber auch heute ergeht es diesem Samenkorn, wie es der göttliche Heiland so treffend schön in der Parabel vom Säemann geschildert hat. Zum hl. Gastmahle ladet die Kirche ein, aber auch heute muß sie erleben, was jenerL iusvater erfahren hat: Als die Stunde des Mahles gekommen und alles bereit war, fingen die Geladenen einmütig an, sich zu entschuldigen. Lsterzeit war Gnadenzeit. Wer sie benutzt hat, trägt reichen Gewinn heim, wer sie verpaßt hat, wird leer ausgehen. Jene tragen reiche Garben ein in ihre Schennen, haben ihre Lampen wieder gefüllt mit heiligem Oel; diese haben die Stimme des besten Freundes überhört, der auch bei ihnen anklopfte, ohne Einlaß zu finden, sind der unfnichtbare Feigenbaum geblieben, von dem der himmlische Gärtner vergebens dieses Jahr wieder die Früchte erwartete. Der bekannte Alpenführer Michel Croz, der als erster im Jahre 1865 das Matterhorn erklomm, sand bei diesem waghalsigen Unternehmen seinen Tod. Auf dem Friedhof von Zermatt liegt er beerdigt, und über seinem Grabe erhev: sich ein hohes Kreuz mit der Inschrift:„Nur kein Todsünd.“ Eine mahnende Inschrift, die uns allen gilt. Wenn Osterzeit wirklich fruchtbar sein soll, dann müssen sich die Früchte auch zeigen. Der Sakramentenempfang war nicht bloß ein Stehen am Scheidewege, sondern war ein heiliges Entschließen, ein mutvolles Vorwärtsschreiten auf neuem besseren Wege. Die alten Irrwege hat man zurückgelassen, tiefer hineingeschaut in seines Herzens verborgene Tiefen, Täler, vielleicht Abgründe entdeckt, verkehrte Neigungen und böses Dorngestrüpp gefunden. Das alles ist vorbei, reicher an hohen Erkenntnissen, entschlossener zu edlem Tun, sind wir als neue Menschen erstanden. „Wer will haben, der muß graben!“ sagt ein Sprichwort. Jetzt heißt es graben und sich anstrengen, damit der Besitz der hl. Euade uns erhalten bleibt. Oft ist sogar dieses Erhalten schwerer als das Erweoben, denn wir haben in der Osterzeit den alten Menschen nicht ausgezogen, wohl ist er zurückgedrängt in seine Schranken, aber er wird sich wieder geltend machen. Da bedarf es der Anstrengurg und des Kampfes, das setzt Mut und Entschlessenheit. Wachsamkeit und Treue voraus. Doch wir brauchen nicht ängstlich zu sein. Der uns zum neuen Leben wieder erweckt hat, wird das übernatürliche Leben der Enade in uns erhalten. sofern wir guten Willens sind. „Ich will euch einen andern Tröster senden. Was Osterzeit grundgelegt hat, wird Pfingsten vollenden. Nicht eher wagten die Apostel mit der Frohbotschaft des Evangeliums vor dem Volke aufzutreten, nicht eher verließen sie den Abendmahls. saal, als bis der versprochene hl. Geist über sie gekommen, sie gestärkt und gefestigt hatte. So verharrten sie einmütig im Gobete. Ein Rorbild für uns. Pfingsten naht, das Hochfest der Seele. Betend wollen auch wir es erwarten, damit die Gaben des hl. Geistes auch uns zuteil werden, damit auch uns werde Kraft aus der Höhe „Komm hl. Geist, der alles schafft, Komm such uns heim mit deiner Kraft. Erfüll mit Gnaden süßer Gast Das Herz, das du erschaffen hast.“ Dr. Ernst Lenken. * Sonntag, den 8. Mai 1921. 76 Es ist doch schön, eine Braut zu haben, die Briefe schreiben kann. Meire Braut kann es. * Hans! Immer, wenn ich etwas Schönes sehe, muß ich an Dich denken. Und wenn ich an Dich denke, dann muß ich dem lieben Gott danken. Ich hade Dich ja so gerne! Ich lese jetzt Mörikes Briefe an seine Braut. Das gefällt mir gut, wenn er seine Elisabeth„Seele“ nennt. Ist es doch das Vornehmste, was der Mensch sein kann. Seele sein. Ob wohl Mörtke so ein lieber Kerl war, wie Du? Schreibe mir bald wieder viel von Dir und Deinen Büchern. Ich habe Dir schon etwas Schönes ausgesucht für Weihnachten. Etwas Dickes und viel Bilder darin.— Wer staubt Dir Deinen Schreibtisch ab und Deinen Bücherkasten? Später tue ich es immer. Aber Du mußt mir dann dafür eine Geschichte lesen. Morgen schicke ich Dir Apfelkuchen mit Aepfeln von dem alten Apfelkaum in unserem Garten. Hans, ich weiß jetzt schon sehr viel von Dir. Ich kann sogar schon erraten, was Du denkst. Halt. immer sollen unsere Seelen zueinander stimmen. Und wir wollen froh durchs Leben gehen wie die Kinder. Ich kann es oft gar nicht fassen, mein Leben ist so wunderschön und ich bin doch nur ein kleines, dummes Mädchen! Aber ich habe Dich lieb. Du mußt mir helfen. Hans. Du mußt immer mein Freund sein. Deine Margarete. N. B. Wenn Du kommst, tun wir beide beim Nachbar Huber Kartosseln ausgraben und Gäuse hüten. Dann machen wir ein Feuerchen an am Feld und essen Brattartoffeln.——— So kommt der Tag zu mir. Mit einer Hand voll Sonne und einem Gesicht voll Liede. SSe: Kinderzeitung. Der Engel. Von Christion Andersen. Jedesmal, wenn ein gutes Kind stirbt, kommt ein Engel vom Himmel zur Erde hernieder, nimmt das tote Kind in seine Arme. pflückt eine Hand voll Blumen, breitet dann seine grohen, weißen Flügel aus und flegt mit dem Kind und Blumen zu Golt. Im Himmel blühen die Blumen dann noch viel schöner, als auf der Erde. denn der liebe Gott drückt alle Blumen an sein Herz, der Blume aber. welche ihm die liebste ist, gidt er einen Kuß und dann erhält sie eine Stimme und kann mitsingen. wenn die Engel singen.. Sieh. dies erzählte ein Engel Gottes einem toten Kinde, welches er gen Himmel trug, und das Kindlein hörte ihm zu wie im Traume. Sie flogen über die Gefilde der Heimat. wo der Kleine gespielt hatte, und kamer durch Gärten nirt schönen Blumen. „Welche von diesen Blumen wollen wir nun mitnehmen und in den Himmel pflanzen?" fragte der Engel. In dem Gorten stand ein schlauker prächtiger Rosenstock, aber eine döse Hand hatte den Siamm zerbrochen, so daß alle Zweige herabdingen und die großen, halbaufgebrochenen Rosenknospen halbversteckt die Köpfchen senkten. „Ach der arme Rosenstock.“ sagte der Kleive, „nimmt lha, damit er im Himmel wieder blüden kann!" Und der Engel nahm ihn und gab dem Kinde dafür einen Kuß, so daß der Kleine die Augen ein wenig öffnete. Dana pflückten sie noch mehr Blu men, reiche Prachtdlumen. nahmen aber auch die berachtete Butterdlume und das wilde StlefmütLerchen. „Nun haden wir Blumen,“ sogte das Kind und der Engel nickte. Ader er flog noch nicht zu Gott emvor. Es war Nacht und tiese Stille herrschte über all. sie blieden in der grohen Stadt und schwebten durch eine schmale Gasse wo es sehr rnordentsich aussah, denn es war Umzug gewesen. Da lagen Hausen von Stroh. Scherben und Töpsen und Tellern, Lumpen und Gipsstücke; es sah sehr schlecht aus. Der Engel zeigte hinunter in diesen Wier warr auf einen alten zerbrochenen Blumentopf. dest en Erde zur Hälfte herausgefallen war. aber durch die Wurzeln einer vertrochneten Feldblume zusammengehalten wurde. Die Blume taugre nichts, und deshalb hatte man sie auf die Gasse geworfen. „Diese Blume nehmen wir mit.“ sagte der Engel. „ich vill dir erzählen wrrun, während wir Plegen“ 1n Sie flogen in die Höhe und der Engel erzählte. „Dort unten in der schmalen Gasse, im allen Keller wohnte ein armer Knade. Er war r. seiner Geburt an immer bettlägerig gewesen und konnte höchstens an seinen Krücken ein paarmal in der Stube auf und ab gehen, das war alles. Wenn an schönen Sommertagen die Strahlen der Sonne auf ein halbes Stündchen bis is den Keller hinab schienen, dann setzte er sich an das Fenster und ließ sich von der Sonne bescheinen. Er hielt die Finger vor die Augen und sah das rote Blut hindurchschimmern. Den Wald kannte er nur dadurch, daß ihm der Sohn des Nachbarn im Frühjahr den ersten grünen Buchenzweig brachte. Den dielt er sich über den Kopf und träumte dann, im Walde unter grünen Buchen zu sein, wo die Sonne scheint und die Vögel singen. An einem Frühlingstage brachte ihm der Nachbarssohn auch einige Feldblumen mit, von denen eine noch die Wurzeln hatte. Sie wurde in einen Topf gepflanzt, grünte und blühte lustig weiter und erhielt jedes Jahr neue Blumen. Das war des armen Kindes Blumengarten, sein Liebstes auf Erden. Er begoß und pflegte sie und sorgte, daß sie jeden Sonnenstrahl erhielt, der durch das niedrige Fenster in den Keller fiel. Die Blume verwuchs mit seinen Tränen, sie blühte nur für ihn. sie duftete nur für ihn und erfreute nur sein Auge. Ihr galt sein letzter Abschiedsblick, als er einschlief ... Seit einem Jahre ist er jetzt im Himmel, so lange hat die Blume vergessen im Fenster gestanden und ist verdorden: beim Umzuge wurde sie deshalb auf die Straße geworfen.— Dies ist die arme verwelkte Blume, die wir mit in unseren Strauß genommen haben und macht mir mehr Freude als die schönste Blume aus dem Garten der Königin!“ „Ader woher weißt du das alles?" fragte das tote Kind den Engel, der es gen Himmel trug. „Ol“ sagte der Engel.„das weiß ich sehr gut, denn ich selbst war der arme, kleine kranke Knade. der immer auf Krücken gehen mußte, und meine Blumen kenne ich wodl!“ ** Da öffnete das Kind seine Augen und sah voll in das frohe, strahlende Antlitz des Engels, und im gleichen Augenblick waren sie auch schon im Himmel. Gott drückte das tote Kind an sein Herz und siehe, da dekam es Flügel und wurde auch ein Engel und flog Hand in Hand mit dem anderen Engel. Die Blumen, welche der Engel mitgebracht hatte, drück:e Gott alle an sein Herz und sie singen alle an zu blühen und zu duften. Die verwelkte Feldblume aber küßte er und sie dekam Stimme unn konne nun mitsingen in dem Chor der seligen Engel, weiche Gott umschweden und seine Güte und Allmacht preisen. Das--C. Am Sonntag kam Herr Meier, Bestellte ein Schock Eier. Curt zog sogleich sein Mützel, Desgleichen ich und Fritzel. Er aber, der Herr Meier— Flugs gab er uns drei Dreier. Gab uns die Hand und lachte: ob ich mir's nicht dachte! Ich kenn schon meine Sorte— Kenn' sie mit einem Worte!...“ „Los!“ sagten wir zu Fritzel. „Nach' schuell und hol' dein Mützel. Nachher gehi's flink zum Bäcker— O Fritz. mir wird schon lecker! Punschmalz Schol'ladenbohnen, Quartkuchen und Makronen. ##habarberzucherstengel. Sandkuchen, dunte Engel, Törtchen mit Marmelade Und seine Rußschok'lade Beckauft der Bicker Schreier, Weit wir'e sind, für'n paar Dreier: Xaverl vom Fleischer Wurstig. Ysooh vom Brauer Durstig. Zickmüller und so weiter Sind unsere Begleiter!“ Hascherdreieck. Hascherdreieck. An diesem hübschen Hascherspiel können sich nur drei Spieler beteiligen. In eine sandige Fläche wird ein Dreieck gezeichnet, an dessen Kanten die Spieler Platz nehmen. Run wird ausgezählt: „Ritz und rat. Maus und Katz, Katz und Maus— Und du bist raus!“ Nachdem einer ausgezählt worden ist, zählen die beiden andern unter sich noch einmal aus, am die Reihenfolge der Spieler zu bestimmen. Alsdann ruft der zuletzt übrig gebliebene:„Los!“ und die Haschjagd beginnt. Ist die Reihenfolge der Spieler B. Walter, Fred. Max, so darf Walter nur Fred, Fred nar Max und Max als letzter nur den ersten, nämlich Walter, haschen. Wer den ersten Schlag Wer rät es? Rätsel. Die erste Silbe ist ein Tier. Die zweite und dritte ist ein Knabe. Vor'm Ganzen schließe deine Tür. Denn es deraubt dich deiner Habe. Augsshleutgabe Mit einem E beginnend, zähle man von links nach rechts herum, immer um eine bestimmte Anzahl von Feldern weiter, wobei jedoch einmal ausgezählte Buchstaben nicht mehr mit rechnen. Bei richtiger Lösung erhält mon alsdann ein bekanntes Zitat. Sahteil=Küset. Den Wörtern: Brechstangen, Sonnenwende, Selma, Belutschistan und Nero sind in derselben Reihenfolge 2 bis 4 zusammenhängende Buchstaben zu entnehmen, um ein neues Wort zu bilden. *•"— Aufläsung des Diamant=Rätsels aus Nr. 18: = Feiertag. Auflösung des Zahlen=Rätsels aus Nr. 19. Bsungen haben eingeschickt: Mariechen., Weberstr., Haus Sch., Endenicher Allee, Else., Kölnstraße, Pitteche und Hännes. Sandkaule, Veilchen. Kaiserstr., Aennchen., Münsterplatz, Else Reinartz, Argelanderstr., Franz Schaden, Roisdorf. Christoph Haas, Wesseling. H. Hupperich, Rostingen, Elfriede., Godesberg. Kleines Mänschen in Beuel, Geschw.., Königowinter, Kätchen und Joepha Beogen. Honnef. Theo Boosten, Stegburg. Joseph Heer, Siegburg. Herzblätichen in Treisdorf, Seline Heinzer, Troisdorf, Schängche in Berchem. Verantwortlich: Emil Schwippert. Druck: Rhenanis=Verlag, Buch= und Steindruckerei. Bonn am Rhein.