Das Echo der Gegenwart erscheint täglich und kostet für 3 Monate inel. Stempel 1 Thlr.; durch die Post 1 Thlr. 5 Sgr. 6. Mai. 1856. Inserate finden durch das Echo der Gegenwart die allgemeinste Verbreitung; die Zeile oder deren Raum wird mit 1 Sgr. berechnet. (Dienstag) Ne 125. Bestellungen auf diese Blätter werden fortwährend angenommen und die Nummern vom 1. April an nachgeliefert. Zur italienischen Frage. II. Wien, im April. Parma und Piacenza waren sicherlich ein sehr geringer Ersatz für die Königreiche Neapel und Sizilien und für die an den König von Sardinien abgetretenen Landschaften; inzwischen war doch von wesentlicher Wichtigkeit, daß der Plan des letztern, für sich ein lombardisches Königreich zu stiften, vereitelt, und daß Mailand zuruckgegeben wurde. Alle Theilnehmer am Wiener Frieden hatten die pragmatische Sanktion garantirt, als aber Kaiser Karl VI. starb, erklärten doch die meisten sich gegen seine Erbtochter, die große Maria Theresia. Frankreich schloß mit dem Kurfürsten Karl Albrecht von Bayern, der auf die ganze österreichische Monarchie Ansprüche erhob, am 22. Mai 1741 den Allianztraktat von Nymphenburg, in dessen offenen Artikeln es eine Hilfe von 36,000 Mann, in den geheimen aber die Unterstützung der Ansprüche des Kurfürsten mit ganzer Macht zusagte. Am 1. November 1741 unterzeichneten Bayern, Sachsen und Preußen einen sogenannten Accessionstraktat. Preußen sollte Niederschlesien und Glatz, Sachsen Oberschlesien und Mähren, Bayern Böhmen, Oberösterreich, Tirol und den Breisgau, Frankreich die Niederlande erhalten, Spanien wollte für den Infanten Don Philipp, zweitgebornen Sohn der Königin Elisabeth Farnese, Mailand, Parma und Piacenza; Sardinien endlich sollte wegen der Ansprüche, die es auf Mailand habe, eine Entschädigung erhalten. Der staatskluge König Karl Emanuel III. von Sardinien war keineswegs sofort mit jenen Ansprüchen hervorgetreten. Sowie ihm aber Spanien anzeigte, daß es die österreichischen Staaten in Italien mit seinen Truppen besetzen lassen wolle, erklärte er, daß er selbst vollgiltige Ansprüche auf das Herzogthum Mailand habe, und sammelte an den Grenzen desselben ein nicht unbeträchtliches Heer. Das war indeß nicht feindselig gegen Oesterreich gemeint, vielmehr befolgte Karl Emanuel die Politik seines Vaters, die Bourbonen von Oberitalien auszuschließen und die Verlegenheit Oesterreichs zur Erlangung von Abtretungen zu benutzen. Nachdem der zweite Transport spanischer Truppen im Golfe von Spezzia, folglich im Genuesischen, anlangte, gediehen die Unterhandlungen zwischen Oesterreich und Sardinien zu einem raschen Schlusse; am 1. Februar 1742 wurde die Turiner Allianz unterzeichnet und Karl Emanuel versprach, während deren Dauer seine Ansprüche auf Mailand ruhen zu lassen. Nach erfolgter Ratifikation vereinigte Karl Emanuel seine Truppen mit den österreichischen Streitkräften unter dem Grafen Traun. Spanien bot Alles auf, um den König von Sardinien von der mit Maria Theresia geschlossenen Allianz abtrünnig zu machen. Um seinen Abfall zu hindern, vermochte England Maria Theresia zu Abtretungen, obschon sie sich lange dagegen sträubte, sagend, daß das nicht die pragmatische Sanktion vertheidigen heiße, wenn man sie nöthige, Stück um Stück von ihren Staaten abzutreten. Endlich fügte sie sich dem Gebote der politischen Nothwendigkeit und durch den am 13. September 1743 zu Worms zwischen Oesterreich, England und Sardinien geschlossenen Vertrag wurde die sardinische Allianz befestigt und erweitert. Maria Theresia trat aber an Sardinien mit voller Souveränetät ab: das Gebiet von Vigevano, den zwischen dem Po und dem Ticino, und den jenseits des Po gelegenen Theil des Herzogthums Pavia, die Stadt Piacenza mit dem Theil des gleichnamigen Herzogthums, der zwischen dem Pavesanischen liegt, soweit als der Lauf des Flusses Nura von seinem Ursprunge bis an den Po(qui est située entre le Pavesan, et aussi loin que le lit de la rivière Nura de sa source jusqu'au Po), einen Theil der Grafschaft Anghiera und die Markgrafschaft Finale. Es wurde also der König von Sardinien Besitzer der Stadt Piacenza und des beschriebenen Theils des gleichnamigen Hekzogthums. Oesterreich dagegen blieb Besitzer des anderen Theiles des Herzogthums Piacenzsa und des Herzogthums Parma. Guastalla war nach dem Tode des letzten Herzogs Joseph aus dem Hause Gonzaga an Oesterreich gekommen und von Maria Theresia dem Herzogthum Mantua einverleibt worden. Diese Besitzverhältnisse erlitten aber durch den Aachener Frieden eine Aenderung. In den am 30. April 1748 unterzeichneten Friedenspräliminarien von Aachen bestimmte der vierte Artikel: „Die Herzogthümer Parma, Piacenza und Guastalla werden dem durchlauchtigsten Infanten Don Pbilipp abgetreten, um ihm als Versorgung zu dienen, mit dem Rechte des Heimfalls an den gegenwärtigen Besitzer (au présent possesseur), nachdem Se. Maj. der König beider Sizilien zur Krone von Spanien gelangt sein wird, oder im Falle, als benannter durchlauchtigster Infant Don Philipp ohne Söhne sterben sollte.“ Der Bevollmächtigte der Kaiserin Maria Theresia, Graf Kaunitz, protestirte am 4. Mai 1748 Namens seiner Souveränin gegen die Friedenspräliminarien, soweit diese, die ohne ihr Zuthun geschlossen worden, ihren Interessen nachtheilig waren. Allein da die Kaiserin von den Seemächten im Stiche gelassen wurde, war der Krieg nicht fortzuführen, und so erhielt denn Kaunitz den Befehl, den Präliminarien rein und einfach beizutreten. Der Definitivfriede von Aachen wurde am 18. Oktober 1748 unterzeichnet. Der siebente Artikel lautet:„In Anbetracht der Zurückstellungen, welche Seine allerchristlichste und Seine katholische Majestät(die Könige von Frankreich und Spanien) durch den gegenwärtigen Vertrag, sowohl Ihrer Maj. der Kaiserin, Königin von Ungarn und Böhmen, als Sr. Maj. dem Könige von Sardinien machen, werden die Herzogthümer Parma, Piacenza und Guastalla in Zukunft dem durchlauchtigsten Infanten Don Philipp gehören, um von ihm und seinen männlichen, in legitimer Ehe gebornen Nachkommen in der nämlichen Weise und in dem nämlichen Umfange besessen zu werden, wie sie von den gegenwärtigen Besitzern(par les présents possesseurs) besessen worden sind; und besagter durchlauchtigster Infant, oder seine männlichen Nachkommen, werden die besagten drei Herzogthümer genießen, in Gemäßheit und unter den in den AbtretungsUrkunden der Kaiserin Königin von Ungarn und Böhmen und des Königs von Sardinien ausgesprochenen Bedingungen. Die in das Friedensinstrument selbst eingerückten Abtretungsurkunden der beiden Monarchen berufen sich auf den vierten Artikel der Präliminarien mit der Heimfallsklausel. Auf die nämliche Heimfallsklausel beruft sich auch der fünfte Artikel des Definitivfriedens von Aachen, lautend:„Besagte hohe Parteien verzichten feierlich, sowohl fur sich als für ihre Erben und Nachfolger, auf alle Rechte und Ansprüche, es sei aus was immer für einem Titel oder Grunde, auf alle Staaten, Länder und Plätze, welche sie sich verpflichten, beziehentlich zurückzugeben oder abzutreten, mit Ausnahme jedoch des stipulirten Heimfalls der an den durchlauchtigsten Infanten Don Philipp abgetretenen Staaten(sauf cependant la réversion stipulée des états cédés au sérenissime Infant Don Philippe). Ne sutor ultra— Ticinum. Wenn nur die Hälfte von, dem was nach den antizipirten Berichten aus den Pariser Konferenzprotokollen von dem Grafen Cavour gesprochen sein soll, wirklich gesprochen worden ist, so können wir nur hoffen, daß der edle Graf, der jedenfalls italienischer sich gebärdet als Italien selbst, auch sardinischer gewesen als Sardinien. Was wir auch über den Repräsentanten Sardiniens denken mögen, wir können unmöglich glauben, daß die sardinische Regierung die Verantwortlichkeit für die Erklärung zu übernehmen gesonnen ist: sie werde sich niemals mit Oesterreich verständigen, solange Oesterreich noch einen Zoll italienischen Bodens besitze. Stolz lieben wir auch den Sarden, selbst wenn der Becher überschäumt, aber auch der Sarde hat ein Interesse, sich nicht lächerlich zu machen. Wir begreifen den Unmuth einer Politik, die, nachdem sie bereits in der revolutionären Lotterie eine Niete gezogen, sich jetzt mit dem zweifelhaften Ruhm begnügen muß, die Civilisation oder, wenn das besser klingt, die Türkei retten geholfen zu haben Freilich hat speziell die sardinische Armee— damit soll ihrer Tüchtigkeit, die nur keine Gelegenheit hatte, sich zu erproben, nicht zu nahe getreten werden— wenig von sich reden machen, aber ohne Zweifel hoffte Sardinien aus dem Schatz der überschüssigen Verdienste seiner Verbündeten für seine verhältnißmäßig bedeutenden Opfer an Geld und Menschen, trotz der uneigennützigen Klausel des Allianzvertrages, in materiellerer Weise als durch Sitz und Stimme im Friedenskongreß entschädigt zu werden. Diese Hoffnung ist fehlgeschlagen, und noch scheint man in Turin die gute Miene zum bösen Spiel nicht wieder gefunden zu haben. Das Boot, das Cäsar und sein Glück zu tragen bestimmt ist, wird einstweilen, und bis der Strom der italienischen Einheit arrangirt ist, hart am Ufer des Zukunftsstroms in einem Schuppen auf trockenem Lande untergebracht, und Cäsar, einstweilen ohne sein Glück, mürrisch und grollend mit aller Welt, hat seine Rüstung mit der Toga vertauscht, und ist, wenn auch kein Redner, ein Schwadroneur mit entschiedenen Reminiscenzen aus dem miles gloriosus geworden. Sehr gefährlich ist das alles nicht; die piemontesischen Bäume werden sicher nicht in den Himmel wachsen; man hat es betreffenden Orts schon einmal empfunden, daß hinter— Novara auch Leute wohnen, und es dürfte selbst in unserer kreditschwangeren Zeit nicht eben leicht sein, sich auf Kredit als Großmacht zu etabliren. Es gibt wenig Dinge zwischen Himmel und Erde, von welchen sich die sardinische Philosophie nicht träumen läßt; aber wenn sie einmal ausgeträumt hat, wird sie finden, daß jenseits des Ticino noch immer nichts zu holen ist als— deutsche Hiebe.(Allg..) London, 3. Mai. Der Adreß=Antrag, welchen am Montag im Oberhause Lord Ellesmere stellen und Lord Glenelg unterstützen wird, lautet: Wir versichern Ihrer Majestät, daß, während wir es für unsere Pflicht gehalten hätten, Ihrer Majestät freudig unsere vollste Unterstützung angedeihen zu lassen, wenn die Fortsetzung des Krieges unglücklicher Weise nöthig befunden worden wäre, wir mit Freude und Befriedigung vernommen haben, daß Ihre Majestät im Stande gewesen ist, den Frieden unter Bedingungen herzustellen, die so ehrenvoll für die Krone Ihrer Majestät sind und die großen Zwecke, um derentwillen der Krieg unternommen war, so vollständig erfüllen. Wir drücken Ihrer Majestät die hohe Befriedigung aus, welche wir darüber empfinden, daß, während jene Bündnisse, die so wesentlich zu der kräftigen und erfolgreichen Führung des Krieges beigetragen haben, sich eben so wirksam für die Konsolidirung des Friedens erwiesen, sich auch Mächte, die sich nicht thätig an dem Kriege betheiligten, den kriegführenden Mächten beigesellt haben, um durch ihre Sanktion und ihren Beitritt dem Abkommen, durch welches die Ruhe Europa's in Zukunft gegen Störungen gesichert werden soll, noch größere Festigkeit zu verleihen. Wir sprechen Ihrer Majestät unsere Freude darüber aus, daß trotz der großen Anstrengungen, welche der Krieg nöthig gemacht hat, die Hülfsquellen des Landes keine Abnahme erlitten haben. Wir drücken die Hoffnung aus, daß durch die Gnade der göttlichen Vorsehung der eben abgeschlossene Friede lange seine Segnungen über Europa ausgießen und daß die Eintracht unter den Regierungen und der freundschaftliche Verkehr unter den Nationen den Fortschritt der Gesittung stetig fördern und die Wohlfahrt und das Gluck der Menschheit sichern möge. — Ueber den Friedens=Vertrag schreibt der toryistische Herald:„So schmachvoll und gefährlich auch die Friedensbedingungen sind, sinken viele von ihnen doch zur Unbedeutendheit herab in Vergleich mit dem Aufgeben des DurchsuchungsRechtes. England ist zum ersten Male in seiner Geschichte protokollisirt worden, und jenes Seerecht, kraft dessen es die Herrin der Meere wurde, ist durch einen die Gesetze und Verfassung Großbritanniens direkt verletzenden Federstrich Lord Clarendon's ohne Weiteres vernichtet worden. Aber auch dieses Verzichten auf unsere Seemacht erscheint unbedeutend im Vergleich mit der Art, wie es zu Stande kam, und mit dem dadurch Der verhängnißvolle Bleistift. Dem Postmeister und Posthalter v. Charmier in Ikshausen merkte man's durchaus nicht an, daß er eben ein Postbeamter war. Er hatte sein Schäschen bei Zeiten geschoren—(dieser glückliche Umstand ist's aber keineswegs, der ihn von andern Postmeistern unterschied)—, hatte in seinem Poststalle 24 der stattlichsten Gäule, hielt auf schmucke, adrette Postillone, die es verstanden, die langweilige Fahrt auf oft grundlosen Wegen, denn damals war das Netz gut chaussirter Straßen noch nicht in so großartiger Weise über Deutschland ausgespannt als jetzt, durch ein geschickt angebrachtes Stückchen auf dem wohlklingenden Posthorn zu mildern, bewirthschaftete nebenher ein Gut von zweibis dreihundert Morgen des besten Landes, war Eigenthümer des besten Gasthofs in der Stadt, in welchem er zur großen Annehmlichkeit und Bequemlichkeit der Reisenden zugleich die Passagierstube etablirt hatte, kurz, er war ein Mann, der sich sehen lassen konnte. Dabei aber war er voll köstlicher Laune, gefällig nach Oben und Unten, leutselig, voll komischer Einfälle und harmloser Späße, und zweifelsohne der beste Gesellschafter von der Welt, und das waren just diejenigen Eigenschaften, die ihn damals von vielen, ja den meisten seiner Kollegen unterscheiden mochten, die es aber zweifelhaft machen, ob sie es waren, die täglich Abends einen traulichen Kreis treuer Stammgäste in seinem Lokale versammelten, oder der Krug trefflichen Bieres und das Glas reinen, unverfälschten Weins, die man dort fand. Eines schönen Winterabends saß nun wieder ein solcher Kreis achtbarer Stammgäste in dem wohlgeheizten, freundlichen Lokale und schwatzte von Krieg und Frieden und von anderen Dingen, wovon sich's bei einem Glase guten Bieres, bei einer Pfeise Tabak, während der Schnee draußeu wirbelt und der Sturm durch die Straßen fegt, gemüthlich plaudern läßt. Eben hatte der Kreisjustizrath erzählt, daß ein Maler in Dresden dadurch, daß er einem in's Wasser gefallenen dicken fetten Mopse, der zufällig einer alten steinreichen Jungfer angehörte, trotz der kalten Herbstzeit in die Elbe nachgesprungen war und den Mops vom Ersaufen gerettet, sich das schönste junge Mädchen, das zufällig die Nichte und Erbin der alten Jungser war, ersprungen, also sein zeitliches Glück einem Mopse zu danken gehabt hätte; da schob unser Postmeister sein grünes Käppchen ungeduldig auf dem Kopfe hin und her, gleichsam als jucke ihm im Hirn eine ähnliche Geschichte, die nur auf Erlösung warte, schlug dann den Zinndeckel seines Kruges lautkrachend zu und sagte komisch verächtlich: „Einem Mopse? das will noch nicht viel sagen. Ich kenne Jemanden und der ist zufällig mein allerbester Freund, der verdankt seine Frau, und die ist mindestens eben so gut als jene wunderschöne Nichte der reichen Jungfer, und damit sein ganzes irdisches Glück einem Bleistifte!" „Einem Bleistifte?“ fuhr's aus aller Mund heraus. „Heraus mit der Schnurre, alter Freund!“ Denn Jeder wußte sogleich, daß wenn der Postmeister von einem gewissen Jemand sprach, der zufällig sein bester Freund sei, Niemand anders damit gemeint war, als er selbst. aus damit! gib die Geschichte zum Besten.“ „Nun meinetwegen!“ erwiderte er still schmunzelnd, „aber ich bevorworte hier gleich, die Geschichte ist wahr, buchstäblich wahr, wie Ihr gleich sehen werdet. Ich stand hier vor etlichen zwanzig Jahren als Rittmeister bei den Husaren in Garnison. Wenn ich damals auf einen Baum, gestiegen wäre, hätte ich auf der lieben weiten Gotteswelt nichts zurückgelassen, von dem ich hätte sagen können, daß es mein Eigenthum gewesen, als ein paar Uniformstücke einige Reitgerten und zwei Pferde im Stalle, von denen das eine schon alt und stumpf zu werden anfing, aber bei Heller und Pfennig bezahlt, das andere jung und feurig, aber leider noch unbezahlt war. Ein Soldat in Friedenszeiten, müßt Ihr nur wissen, namentlich ein HusarenOffizier ohne Geld in der Tasche spielt keine beneidenswerthe Rolle; außerdem hatte ich in den harten Kriegsjahren meinem sonst starken Körper manchen derben Knacks gegeben und so bewarb ich mich denn in aller Stille schon lange um eine Postmeisterei, hatte auch die Zusicherung erhalten, bei vorkommender Gelegenheit damit versorgt zu werden. Aber das war's nicht allein, um was ich mich damals bewarb. Mir gegenüber wohnte der reiche Kaufmann Pfefferkorn und dieser hatte eine achtzehnjährige Tochter, und die achtzehnjährige Tochter hatte einen schlanken Wuchs, ein ganz allerliebstes Gesichtchen und in dem Gesichtchen ein Paar so helle Augen und mit diesen Augen blickte sie manchmal des Tags, wenn ich im Fenster lag und vor lieber langer Weile die Steine im Straßenpflaster zählte oder wenn ich auf meinen jungen feurigen Rappen stieg und ausritt, so freundlich und theilnehmend zu mir herüber, daß es gar kein Wunder, wenn ich dem Mäochen herzlich gut war, ehe ich nur ein Sterbenswörtchen mit ihr gesprochen hatte. Aber zum Sprechen kam es sobald noch nicht, wenigstens nicht mit den Lippen; unsere ganze Unterredung blieb lange auf die Augensprache beschränkt. Denn der alte Herr gegenüber gab keine Gesellschaften, empfing keine Besuche, saß Abends nach saurem Tagewerke gern allein bei den Seinigen, kurz es gab keine Gelegenheit in sein Haus zu kommen. Aber der Himmel sorgte doch für eine solche Gelegenheit. Eines Nachts wache ich auf und höre wüstes Geschrei und Feuerlärm. Rasch springe ich an's Fenster. Ueber meines Nachbars Pfefferkorn Haus wälzt sich bereits eine rothe Feuersäule; seine Hintergebäude mußten schon in vollen Flammen stehen oder die Gebäude seines Nachbars nach hinten. Wie ein Blitz war ich in den Kleidern, lasse meine Husaren zusammenblasen, besetze alle Eingänge des Hauses, lasse keine neugierigen Gaffer und Bummler hinein, helfe selbst, wo ich kann und meine Husaren griffen auch als brave Kerls geschaffenen Präzedenz=Fall. Nicht nur haben wir einem Rechte entsagt, von welchem unsere Macht abhing— wir können jetzt unsere Flotte zu Spithead als Brennholz verbrauchen und das Standbild Nelson's von seiner Säule entfernen sondern ein englischer Gesandter hat es auf eigene Hand, ohne Einwilligung der Königin, der Lords und der Gemeinen gewagt, auf das Gebot des Feindes hin die Abschaffung der Gesetze Englands zu unterzeichnen.“ — Die Times beschäftigt sich heute mit den die amerikanischen Werbungen betreffenden Dokumenten und hebt hervor, daß die Zeugen, deren Aussagen nach Ansichten der Amerikaner den englischen Gesandten und die englischen Konsuln graviren, schmutzige Subjekte seien, auf deren Zeugniß hin kein englischer Richter einen Angeklagten verurtheilen würde. Was die Times von dem früheren Lebenslauf zweier dieser Leute — leider führen sie deutsche Namen: H. Hertz und M. Strobel— erzählt, klingt allerdings nicht erbaulich. Um ferner zu beweisen, daß die Amerikaner der englischen Presse Unrecht thun, wenn sie ihr vorwerfen, daß sie durch ihren heftigen Ton Oel in's Feuer gegossen habe, führt die Times Auszüge aus einem amerikanischen Blatte, dem Pennsylvanian, an. Da heißt es unter Anderem:„Seit Jahrhunderten hat England die Welt in's Bockshorn zu jagen und zu bestechen gesucht.... Seine Anmaßung ist wahrhaft erstaunlich.... Im stillen und atlantischen Der Prinz nimmt einen ganzen Kranz von Gelehrten und Künstlern mit, an deren Spitze Hr. v. Saulcy, das Mitglied des Instituts, und Fr. Leplay stehen. Letzterer ist Chef=Ingenieur der Minen und war Direktor der allgemeinen Aus. stellung. Unter den Gelehrten und Künstlern befinden sich ferner: Giraud, Dr. Avan, Alfred Arago, Schoieski(Verfasser der„Florentine“) und Ferri=Pisani, welcher Adjutant des Prinzen ist. Die Dampf=Fregatte„Reine Hortense“ wird vom Schiffs=Kapitän Baron Klemens de la Roncière, der Dampf=Aviso„Korse“ vom SchiffsLieutenant Dufoullois befehligt werden. Die Reise dauert drei Monate, die Abfahrt ist auf den Tag nach der Taufe des kaiserlichen Prinzen festgesetzt. — Beim kaiserlichen Prinzen ist folgende Etiquette gebräuchlich: Im Vorzimmer befinden sich Huissiers und sechs Lakaien; im Salon die Gouvernante und eine Unter=Gouvemante, im Schlafzimmer die Amme, die englische Bonne, eine Dienerin und zwei Lakaien; bei seinen Promenaden wird der Prinz gewöhnlich von der Bonne getragen, die Funktion der Amme beschränkt sich lediglich auf das Nähren des Kindes. Die Patrie zieht gegen Griechenland zu Felde. Alle Berichte, die von dort in Paris angelangt sind, sprechen von einer großen Aufregung, die in diesem Lande herrsche, und behaupten, daß man nur den Abzug der westlichen Truppen erwarte, um von Neuem den Krieg Ozean, auf der Landenge von Panama, kurz, aller gegen die Türkei zu beginnen. Zugleich zitirt sie Orten glotzt uns der hagere Wüstling Groß= einen Artikel des Journals„Die hellenische Fahne," hritannien, der so lange das Rlut anderer Na worin mit Bezugnahme auf die Ermordung des bulgarischen Mädchens in der Nähe von Varna offen verlangt wird, daß Griechenland die Waffen ergreife für seine unglücklichen, unter dem Joche der Türken erliegenden Brüder. Dieser Artikel ist an die europäischen Staatsmänner gerichtet, und man verlangt darin, daß Europa bei diesem Kampfe neutral bleibe. Die Patrie erhebt sich mit aller Energie gegen diese Sprache und erklärt, daß beilannten, der so lunge das Billr anderer Nationen getrunken hat, bis er vor Schwäche wankt und taumelt, mit seinen rothen Augäpfeln an.... England ist eine—, ein übertunchtes Grad“. u. s. w. An einer andern Stelle werden Sir Gaspard le Marchant und Herr Crampton„niederträchtige Verschwörer“ genannt,„die eine Schande für den Hosenband=Orden sind," zu dessen Mitgliedern der pennsylvanische Publizist, Gott sei Dank,„als einfacher Republikaner nicht Europa keineswegs sich diesen Wünschen fügen gehört.“(Er hat beinahe eben so viel Aussicht und sich jedem Insurrektions=Versuche mit den darauf, wie die beiden vorerwähnten monarchischen Waffen in der Hand widersetzen würde. Diesem Englänver.) Das sind allerdings etwas giftige Artikel der Patrie nach zu schließen, ist an ein und übelriechende Blüthen der transatlantischen Aufhören d#### G-...!..: Journalistik; doch ist es wohl kaum billig, nach ihnen den Ton der gesammten amerikanischen Presse zu beurtheilen. C London, 4. Mai. Lord Clarendon legte auf den Tisch des Oberhauses den Tert eines Aufhoren der Besetzung Griechenlands durch die Truppen der Westmächte noch lange nicht zu denken. II Paris, 4. Mai. Der Moniteur veröffentlicht ein Schreiben, worin der Minister des Innern der strengen Wachsamkeit des PolizeiZusatzvertrags nieder, der zwischen Oesterreich, präfekten die strafbaren Umtriebe andeutet, womit Frankreich und England abgeschlossen ward, um gewisse Subjekte die öffentliche Leichtgläubigkeit die Aufrechterhaltung der Türkei zu gewährleisten; ausbeuten, indem sie sich irgend eines Einflusses jede Invasion ihres Gebietes wird als casus belli rühmen, den sie auf die Entscheidungen der Verangesehen. Die Ratifikationen dieses Vertrages waltungen auszuüben vermöchten, die sich auf sind verflossenen Dienstag, den 29. April, in Paris Konzessionen von industriellen Unternehmungen ausgetauscht worden. H Paris, 4. Mai. Die Gedächtnißfeier des Todestags Napoleon's I. findet morgen in den „Invalides“ statt.— Die Kaiserin Eugenie feiert morgen ihren 30. Geburtstag.— Was der Reise des Königs von Würtemberg hierher einen gewissen politischen Charakter verleiht, ist, daß zwei seiner Hauptmitglieder des Kabinets ihn begleiten. — Wir lenken noch die Aufmerksamkeit speziell auf jene Schlußerklärung, durch welche die beim Kongresse repräsentirten Mächte ein neues Seerecht einführten. Dieser Umstand ist von unberechenbarer Tragweite und man fragt sich, ob die Vereinigten Staaten Amerika's, deren Macht im Falle eines Krieges ausschließlich in der Ausrüstung von Korsaren bestände, dem neuen Koder beipflichten, den der Pariser Kongreß so eben einsetzte.— Die richterliche Untersuchung gegen den Herausgeber der Lithographirten Korrespondenz, dessen Verhaftung wir bereits mittheilten, wird eifrigst fortgesetzt. — Die große Tour, welche Prinz Napoleon in Kurzem nach dem hohen Norden antreten wird und die auf Finnland, Schweden, Norwegen, Lappland und Spitzbergen abgesehen sein soll, kann auch wissenschaftlich sehr bedeutend werden. beziehen.— Die Berichte aus dem Orient widersprechen der Abreise Omer Pascha's nach Asien; es heißt, er werde in Disponibilität gesetzt. Denselben Nachrichten zufolge fielen den Gewaltthätigkeiten zu Naplouse zehn Europäer zum Opfer und dreißig derselben wurden verwundet. — Der morgige Moniteur wird einen Bericht Vaillant's an den Kaiser veröffentlichen, wonach die Militärs der Klasse von 1848 ihre definitive Entlassung erhalten. Die Einverleibung der Klasse von 1855 ist vollzogen. Der Uebergang zur Reserve der Militärklasse von 1849, die bereits den Orientfeldzug mitmachte, ist schon angeordnet. Die Verminderung des durch diese Maßregel bewirkten Bestandes beläuft sich auf 52,000 Mann. Der Kaiser genehmigte ebenfalls die Entlassung des 4. Husarenregiments. Rom, 24. April. Gestern Abend wurde Kardinal Franzoni mit ungewohntem Leichenpomp zur Kirche San Lorenzo in Luzina gebracht, deren Titular er im Leben gewesen. Er war erster Kardinalpriester, weßhalb dem Leichenwagen Tausende von Geistlichen aller Klassen, Gebete sprechend, nachfolgten. Heute Vormittag fand ein feierliches Requiem für das Seelenheil des Hingeschiedenen in San Lorenzo in Luzina statt. Nach der vom tüchtig zu, kurz, das Feuer, das in dem Gehöfte des Nachbarhauses ausgekommen, ward glücklich gelöscht, mein Nachbar Pfefferkorn kam mit dem blauen Auge davon, ich aber von der Zeit an als Familienfreund in's Haus; und daß ich diese günstige Gelegenheit nach Soldatenmanier ehrlich benutzte, meine Absichten zu fördern, brauch' ich nicht erst zu sagen. Nach vier bis acht Wochen schon, während deren ich meine Besuche, die gern gesehen wurden, fleißig fortgesetzt hatte, merkte Luisens Mutter die Sache und ließ mir's nicht undeutlich merken, daß sie mir wohl gewogen sei. Auch Luischen hatte gewiß etwas gemerkt, und hatte sie's nicht, nun so erfuhr sie's doch deutlich genug, als ich ihr bei erster Gelegenheit gerade heraus sagte, daß ich nicht ohne sie leben könne und sie verwies mich an ihre Eltern, mit einem Blicke, der mir genug sagte.“ Hier machte der Postmeister eine Pause und ließ sich einen frischen Krug füllen. Ein alter Aktuarius aber konnte es nicht lassen, hier eine Bemerkung einzuschalten:„Ich sehe schon, worauf's abgesehen ist. Eine Heirath durch eine Feuersbrunst! Pah! schon oft dagewesen! Wo aber bleibt der versprochene Bleistift?“ „Warte nur, alter Aktuarius,“ erwiderte der Postmeister, „der Bleistift wird schon kommen, wenn's Zeit dazu ist. Der alte Pfefferkorn,“ fuhr er dann fort,„war mir seit der Feuernacht auch nicht übel gewogen, und ich dachte bei mir, er möchte von meinen Absichten auch längst Wind bekommen haben. Aber der alte Pfissikus ließ sich nicht merken. Ich klopfe also bei passender Gelegenheit bei ihr auf den Busch; aber er merkt's noch immer nicht ode thut wenigstens so. Na! da falle ich denn eines schöue Tags mit der Thür in's Haus und sag's ihm rund hei aus, was ich auf dem Herzen trug, und falle, Gott mir gnädig, total durch. Nein! nein! lieber Herr! sag er so trocken als ob sich's um einen Sack mit Rosine gehandelt hätte, das ist nichts und kann zu nichts führer Sie sind adeligen Standes, wir sind schlichte Bürgers leute. Sie sind Offizier, der's Geld verthut, wir sir betriebsame Kauf= und Handelsleute, die Geld verdiene wollen, kurz, unsere Lebensverhältnisse passen nie un nimmer zu einander. Und damit war die Sache vor Erste rein abgemacht, und ich zog mit ellenlanger Na davon. Luisens Mutter freilich schmollte mit dem Alter und Luischen selbst weinte ihre bittern Thränen; aber de Alte blieb bei seiner Weigerung und war stätisch wie de Rapphengst, den ich bei Waterloo geritten. „Das war nun eine trübe Zeit für mich, und nur d Hoffnung, die thörichte Hoffnung, der Alte werde sich m der Zeit noch eines Bessern besinnen und durch das stil Leid seines Kindes gerührt werden und nachgeben, hie mich aufrecht. Aber da hatte ich mich garstig verrechne Mein Bursche, der seit lange mit Pfefferkorns Küchenmag charmirte und damit umging, sie zu heirathen, brachte m in seiner Weise eine unerwünschte und niederschlagent Kardinal Cagiano de Azevedo celebrirten Todtenmesse sprach Se. Heiligkeit der Papst selber über dem von allen Kardinälen umstandenen Leichnam die Absolution. Entschiede die Altersprärogative, so würde Kardinal Barberini in dem wichtigen Amt eines Präfekten der Propaganda Fide in Franzoni's Stelle treten. Da er jedoch schon bei andern Gelegenheiten ähnliche Aemter, welche außerordentliche und angestrengte Thätigkeit erfordern, zurückwies, so wird der Papst, dem Vernehmen nach, unter den Kardinälen Brunelli, Reisach und Catterini Franzoni's Nachfolger wählen. — Es geht das Gerücht, der h. Vater beabsichtige, einen orientalischen Prälaten zum Kardinal zu ernennen. Die päpstlichen Ceremonien= meister sollen den Auftrag erhalten haben, die Sache zu prüfen und über diesen Punkt die alten Urkunden zu Rathe zu ziehen. Sie hätten sich, wie man sagt, dahin geäußert, es werde kein Beispiel gefunden, daß ein mit dem römischen Purpur bekleideter orientalischer Prälat in seiner Nationalkirche und bei seinem besondern Ritus verharrt sei. Gewiß ist, daß Isidor aus Ruthenien, Erzbischof von Kiew, und der Grieche Bessarion, Erzbischof von Nicäa, als sie vom Papst Eugen IV. die Kardinalswürde erhielten, zu dem lateinischen Ritus übertraten. Man kennt den Entschluß des h. Vaters nach so geschehener Mittheilung bis jetzt noch nicht. Wien. Die„Ostd. Post“ bemerkt: Die Angelegenheiten des Kirchenstaates sind naturund sachgemäß der Sorgfalt der beiden katholischen Großmächte anheimgegeben. Wenn Oesterreich und Frankreich sich verständigen, so braucht es weder des Eingreifens eines europäischen Kongresses, noch der Rathschläge und Mitwirkung einer Macht zweiten Ranges, um bei dem päpstlichen Stuhle Gehör zu finden, der gewiß diesen beiden mächtigen Säulen seiner Macht mehr Vertrauen schenkt als dem Staate der spada’Italia. Wir glauben, die italienische Frage, so weit sie den Kirchenstaat betrifft, kann auf gesetzlichem Wege nur zwischen Rom, Wien und Paris zweckmäßig geordnet werden. Jedes andere Hilfsmittel ruft die Revolution zu Hilfe, und die Revolution, das weiß Jedermann, hat an Louis Napoleon einen eben so energischen Gegner als an Oesterreich. Darum erscheinen uns die gepriesenen Vorschläge des Herrn Cavour wie jener kreisende Berg, der eine Maus geboren. — Die Dauer der bischöflichen Konferenzen wird sich über zwei Monate hinaus erstrecken. Es finden in der Regel wöchentlich nur drei Plenarsitzungen Statt, und die einzelnen in den Sektionen vorbereiteten Punkte werden in den Haupt=Versammlungen noch einer sehr gründlichen, ein schnelles Fortschreiten hemmenden Erörterung unterzogen. Bei den bisher Statt gehabten Diskussionen haben sich besonders die Erzbischöfe von Wien und Agram, die Kardinäle Ritter von Rauscher und Haulik, durch Schärfe und Tiefe der Auffassung hervorgethan. Bis jetzt sind Konflikte mit der Regierung glücklich vermieden. Wien, 30. April. Der„Oest. Vlksfr.“ meldet: Verflossenen Sonntag wurde die Fahne des kathol. Gesellenvereines, welche wohlthätige Frauen mit eigener Hand prachtvoll gestickt und dem Vereine gespendet hatten, in der Pfarrkirche Mariahilf feierlich geweiht. Der Stifter der katholischen Gesellenvereine, Adolf Kolping, vollzog unter Assistenz der hochw. Pfarrgeistlichkeit und der beiden geistlichen Vorstände des hiesigen Gesellenvereines die von dem Herrn Probst und Pfarrer von Mariahilf mit einer Predigt eingeleitete heilige Handlung. Mit einem reichen Kranze lebendiger Blumen von der Fahnenmutter geschmückt und von weiß gekleideten Mädchen umgeben, wurde die Fahne sodann den Gesellen von dem Celebranten als eine Fahne des Kampfes, wie er in der vom Altare aus gehaltenen Ansprache sich ausdrückte, im Bilde der allezeit unbefleckten Jungfrau, die der Schlange den Kopf zertritt, zugleich Kunde nach der andern; denn ich selbst hatte meine Besuche bei Pfefferkorns eingestellt.„Da drüben bei Pfefferkorns geht's bunt über," begann er etwas zaghaft, denn ich duldete sonst dergleichen vertrauliche Gespräche meines Burschen nicht:„Alle reunen mit den Köpfen wider einander. Die Alten sprechen fast kein Wort zusammen, und die Jungfer heult den ganzen Tag über.“ Ich that, als ginge das mich gar nicht an, mußte aber rasch zum Fenster hinaussehen, denn ich fühlte, die Augen wurden mir naß. Nach einigen Tagen brachte er neue Kunde:„Die Jungfer drüben ist so gut wie Braut. Ein junger Kaufmann Namens Reismeier aus Hamburg wird sie heirathen. Soll ein hübscher und reicher Kerl sein.“ Ich pfiff aus purer Verzweiflung ein lustiges Reiterlied, im Zimmer auf= und abgehend; aber das Herz blutete mir, als wär' ihm zur Ader gelassen. Wenige Tage darauf fing er von Neuem an zu bohren, wie ein Holzwurm, der in der starken Eichenbohle arbeitet:„Der Alte ist nach Nordhausen gefahren, wo er seinen künftigen Schwiegersohn etabliren will.“„Ei, laß ihn in des Henkers Namen fahren, wohin er will, Hallunke!“ fuhr ich heraus, denn mein innerer Aerger mußte sich doch Luft machen,„was geht's denn dich an!“ Aber ich selbst hatte den Alten mit der Post abfahren sehen; ich konnte nicht zweifeln, aber wollte verzweifeln. Ueberdem schöpfte ja der Bursche seine Nachrichten aus der sichersten Quelle.(Forts. folgt.) des heil. Nährvaters Christi übergeben. Ein von den Gesellen gesungenes Weihelied beschloß mit Tedeum unter dem Geläute aller Glocken die gewiß Allen, die ihr beiwohnten, unvergeßliche Feier.— Der Abend desselben Sonntags versammelte die Vorstands= und Vereinsmitglieder und zahlreiche Gäste in dem zu Ehren des geliebten Gesellenvaters festlich geschmückten Vereinssaale zu einem von Gesellen aufgeführten dramatischen Handwerkerstücke:„der Gesellenverein" betitelt. Ihre Erzellenzen die hochw. Erzbischofe von Argam und Kalocza, die hochw. Bischöfe von Vesprim, Stuhlweissenburg, Steinamanger und Großwardein lat. und griech. Ritus beehrten in Begleitung ungarischer Prälaten diese Festversammlung mit ihre Gegenwart.9 Karlsruhe, 2. Mai. Die diesjährige Saison ist in Baden gestern eröffnet worden, leider war aber die Witterung so schlecht, daß der Zufluß von Fremden gestern ein sehr geringer war. Von den 933 Personen, welche seit dem 1. April dort angekommen sind, sollen etwa 300 zur Zeit noch dort anwesend sein. Berlin. Wie verlautet, werden die Vorbereitungen für die am 13. d. M. erwartete Hierherkunft der verwittweten Kaiserin von Rußland getroffen. — Den am Ende des Monats August stattfindenden Krönungsfeierlichkeiten in Moskau wird der Prinz von Preußen, wie man hört, beiwohnen. — Ueber die Fortschritte der Landes=Kultur im Regierungsbezirk Aachen gehen uns, meldet die P.., neuerdings erfreuliche Mittheilungen zu. Das in vielen ländlichen Gemeinden und unter einzelnen Landwirthen dortiger Gegend erwachte Bestreben, die Produktivität des Bodens durch rationelle Bewirthschaftung zu erhöhen, hat recht guten Fortgang. So wurde neuerdings im Kreise Heinsberg der im Gemeindebanne von Hilfahrt gelegene Theil des Kappbusches beinahe ganz zu Aeckern und Wiesen umgeschaffen. Im Gemeindebezirk von Wassenberg ist von einem Privaten eine bedeutende Kultur auf einem Haideund Wald-Terrain ausgeführt worden, und soll nunmehr auch ein neuer Hof dort erbaut werden... Im Kreise Geilenkirchen ist man mit den Vorarbeiten zur Trockenlegung des gangelter Gemeindebruches beschäftigt. Im Kreise Schleiden sind in diesem Jahre sehr viele, sonst zu Schiffelland oder zu Wald=Kulturen benutzte Grundstücke unter Anwendung von Guano besäet worden. Im malmedyer Kreise werden jetzt Versuche in ausgedehnterem Maße mit dem Anbau der Lupine gemacht werden. Man hofft, auf diesem Wege die dortigen Haiden in gute Fruchtfelder umzuwandeln. Münster, 3. Mai. Amtlicher Bekanntmachung zufolge wird die definitive Eröffnung der Eisenbahn nach Rheine am 1. Juni c. stattfinden; die Personen=Beförderung soll jedoch schon in einigen Tagen erfolgen. Vom Rhein, 3. Mai. Zu den vielen Eisenbahnprojekten, die in jüngster Zeit aufgetaucht sind, ist ein neues getreten, das seiner Bedeutsamkeit halber die größte Beachtung in weitesten Kreisen verdient. Es handelt sich nämlich darum, eine Eisenbahn von Köln über Euskirchen, Schleiden, Echternach und Luremburg nach Thionville zu führen, die sich dort an die über Metz, Nancy und Dijon nach Marseille gehende Bahnlinie anschließen soll. Dadurch würde Köln, der Mittelpunkt des rheinischen Handels, mit Marseille durch eine direkte Eisenbahn verbunden, die 43 Meilen kürzer ist, als die Route über Paris. Zunächst muß die Bedeutung Marseilles für den Handel in Südfrüchten, fremden Weinen 2c. in Betracht gezogen werden. Dann aber fallen die Verbindungen, welche dieser wichtigste Hafen des mittelländischen Meeres mit der Levante, Italien und der Nordküste Afrikas unterhält, schwer in die Waagschale der Entscheidung zu Gunsten dieser Linie. Mit dem wiederhergestellten Frieden nimmt der Verkehr nach Südfrankreich, Italien und dem Oriente einen ganz anderen Charakter — Se. kaiserl: Hoheit der Erzherzog= Statthalter in Tyrol gewinnt täglich mehr die Herzen der Tyroler. Das Journal„Deutschland“ erzählt mehrere die Herzensgüte des erlauchten Herrn darlegende Züge. Wir erwähnen darunter den folgenden: Kürzlich ging der Erzherzog nach Thauer und wollte auf's Schloß Thauer, wo einst St. Romedius gelebt, hinaufsteigen. Fand einen Knaben und sagte ihm:„Führ' mich auf's Thaurer Schloß!“ Der Knabe folgte und führte den vermeinten Soldaten hinauf. Droben sagte der Erzherzog zum Buben:„Jetzt kannst schon heimgehen“ und wollte ihm 2 Fl. C. M. geben. Der Bube nahm nichts und sagte:„Von einem Soldaten nehme ich nichts an.“„Warum nicht?“„Ja, weil sie selbst kein Geld haben.“„Wie weißt Du das?“„Ja, das weiß ich gut. A Bruedar von mir iß a Soldat und hot nie a Geld.=Schreibt alm der Muatter drum. Die hot erst gestern a Goas(Geis) verkaft, um ihm a Geldl schicken zu können.“ Der Erzherzog ging bald mit dem Knaben, trat in die Hütte und fragte die Mutter um den Thatbestand. Diese bestätigte das vom Knaben Gesagte. Da gab er dem Weib zwölf Gulden, um damit eine zu kaufen, und noch zwölf Gulden, damit sie Geld im Vorrath habe, wenn der Sohn Geld braucht. Was kann man am Abende nicht machen? Frühstücken. Die Donau wird in Zukunft von ihren bis herigen Hemmnissen befreit sein, das schwarze Neer wird von Handelsflotten befahren, die überall me Märkte fur die Produkte des Zollvereins suichen können. Auf der Pariser Ausstellung haben ie Pölker Gelegenheit gehabt, sich von den Fortschritten der rhemischen Industrie zu überzeugen. Wenn Eisenbahnen das wichtigste Vehikel zur Ausdehnung der Handelsverbindungen sind, so die in Rede stehende Linie durch die Verhindung Norddeutschlands mit dem Mittelmeer eine glänzende Zukunft verheißen. Ein besonderes Interesse dürfte sie für die Eifel und das obere Moselthal haben. Alles, was bis jetzt zu Gunsten Luremburg=Saarbrückener und der DürenSchleidener Eisenbahn gesagt ist, kommt auch bei Linie, allein in erhöhetem Maße, zur Anwendung. Die Eifel birgt ungeheure Mengen Eisen=, Blei= und Kupfererze im Schooße ihrer Bis jetzt konnten diese Schätze nicht gehoben werden, weil das Brennmaterial fehlte und der Anlage von bequemen Verbindungsstraßen zahlreiche Hindernisse in den Weg traten. Während die Eisenerze im Hochwalde ein schlechtes und kalkbrüchiges Roheisen geben, welches mit anderem besseren Roheisen vom Rhein versetzt werden muß, sind die Eisenerze der Eifel von der besten Beschaffenheit. Im Kreise Prüm wird Bleiund Kupfererz gegraben; in den Kreisen Daun und Wittlich hat man neuerdings reiche Lager von diesen Erzen entdeckt; in dem Kreise Bittburg findet sich an 43 Orten, im Kreise Daun an 11, in Kreise Prüm un 15 Orten Eisenerz. Mühlensteine, Gyps, Schleifsteine und Kalk sind in Fülle vorhanden. Dem Betrieb dieser Gruben würde durch die projektirte Bahnlinie nicht blos ein neuer Aufschwung gegeben, es müßte sich auch die Zahl der vorhandenen bedeutend vermehren, sobald sich der Spekulationsgeist jener Gegend zuwendete und Frachten wie Kohlenpreise sinken würden. Ist nun die in Rede stehende Bahn in nationalökonomischer Hinsicht von der größten Wichtigkeit, so können wir nur wünschen, daß sich ihr das Interesse der hohen Staatsregierung zuwenden und sie den Vorrang vor der über Luremburg, St. Vith, Spaa und Aachen in Aussicht genommenen finden möge. Ist jene Linie vollendet und reiht sich ihr die Nymwegen=Mainz=Baseler Linie mit einer Fortsetzung nach Piemont an, so ist der uralten Verkehrsstraße des Rheinthals die ehemalige Bedeutung wiedergegeben.(Elbf..) : E l b e r f e l d, 4. M a i. D i e h i e s i g e Z e i t u n g v e r öffentlicht heute folgende Zuschrift: Aachen, den 2. Mai 1856. An Die Wohllöbl. Redaktion der Elbf. Z. in Elberfeld. Herr Redakteur! Ihre geschätzte Zeitung bringt unter Nro. 100 einen Artikel vom Niederrhein 17. April, betreffend die von der Aktien=Gesellschaft für Bergbau, Bleiund Zinkfabrikation zu Stolberg in Westphalen gegen die Mitglieder ihres früheren VerwaltungsRathes eingeleitete Entschädigungsklage. Es heißt darin unter Anderm: „Die Aktionäre behaupteten, die Gesell. schaft sei in eine solche Lage versetzt worden, daß ein Falliment kaum zu vermeiden sein dürfte. Eine derartige Behauptung ist von den Aktionären nicht gemacht worden und kann auch nicht gemacht werden, da der Kredit der Gesellschaft vollständig wieder hergestellt ist. Es wird vielnehr behauptet,„die Gesellschaft sei aus durchaus günstigen Verhältnissen in eine solche Lage versetzt worden, daß, ohne die größten Anstrengungen und Opfer ein Falliment kaum zu vermeiden gewesen sein würde.“ Ich ersuche Sie, Herr Redakteur, diese Berichtigung in einer der Nummern Ihrer geschätzten Zeitung aufnehmen zu wollen. Die übrigen Herren Redakteure, in deren Blätter der Artikel übergegangen ist, werden gleichfalls um Aufnahme dieser Berichtigung gebeten. Ich empfehle mich Ihnen mit Hochachtung. Der General=Direktor, Wilhelm v. d. Heydt. halten. Nachdem sie sich so lange mit lachenden Hoffnungen wegen der künftigen Regeneration der Ottomannen gewiegt, ist es schwer, diese plötzliche und grausame Enttäuschung sich einzugestehen. Angesichts dieser Zweifel erklären wir laut, daß wir die vollkommene Richtigkeit unserer Berichte verbürgen, die wir nur aus glaubwürdigen Quellen schöpfen. Den Thatsachen, welche wir früher berichteten: dem Mord des GriechenKnaben, der Entweihung des griechischen Tempels zu Lacaburno, den Mißhandlungen des Popen von Skrakokei, folgten verwichene Woche neue Gräuel. Zu Magnesia, wo die Bevölkerung aus drei Viertel Moslims besteht, war der Christenhaß stets allgemein und heftig. Bei Beginn des Kriegs hatten wir mehr als einmal Gelegenheit, uns von der Gewalt des muselmännischen Fanatismus zu überzeugen. In den Kaffeehäusern sprach man nur von der Entthronung des Sultans und der Erhebung seines Bruders Haziz, um sodann über die Giaurs herzufallen. Türkische Bübchen durchrannten, gleich öffentlichen Ausrufern, die Straßen und schrien: Ungläubige, bereitet Euch vor, denn künftigen Sonntag werdet Ihr alle erwürgt und Eures Guts und Bluts beraubt. Dieselben Auftritte wiederholten sich zu Magnesia bei Veröffentlichung des Hatti=Humayun. Jeder Türke versieht sich mit Munition; in vielen Häusern werden Waffenniederlagen errichtet; kein Christ wagt sich in den Straßen zu zeigen, ohne verhöhnt zu werden. Auf die Vorstellungen der Christen Magnesias an den Erzbischof von Smyrna und den Gouverneur Soliman Pascha sandte dieser am 20. Februar seinen Fegerdat, um die Ordnung zu schützen. Zu Horoskoi(Dorf bei Magnesia) erschlugen die Türken den Ortsvorsteher, einen Griechen. Die Leiche lag zwei Tage in der Straße, und erst das kräftige Einschreiten des Bey von Magnesia bewirkte dessen Auslieferung an die griechische Gemeinde, um begraben zu werden. Auf dem Wege von Tripolis nach Hieropolis fand man die verstümmelte Leiche eines griechischen Arbeiters. In einem Kaffeehaus zu Kuslar schnitten die Türken einem griechischen Kaufmanne die Ohren ab, weil er sagte, sie seien jetzt alle Brüder; sodann verjagten sie ihn mit Peitschenhieben. Wenn heutzutage die Christen, wo sie unter unmittelbarem Schutz der curopäischen Mächte stehen, solchen Leiden preisgegeben sind, was wird dann aus ihnen, wenn ihre Beschützer fort sind? Alles, was man von ottomanischer Civilisation, Aufklärung, Regeneration dieser Race spricht, sind nur Worte; erst durch direkte Berührung mit Europa und durch Waffenmacht gezähmt, wird man mit den Türken fertig. Gewohnt, sich als bevorzugte und souveräne Race zu betrachten, besitzen die Osmanlis eine Anmaßung, die keine Bemerkung hinnimmt. Kaum vom Joche Europas befreit, werden sie in ihren alten Haß zurückfallen und überall, wo sie die christliche Bevölkerung überwiegen, werden sie sich an derselben für die Demüthigungen rächen, womit die europäischen Heere sie überhäuften. testen Diebinnen gebraucht zu werden pflegt, wenn eine andere Beschonigung ihres Verbrechens ihnen nicht mehr übrig bleibt. Sie blieb in der heutigen Sitzung, aller Vorhaltung ungeachtet, bei ihrer durch sämmtliche übrigen Ermittelungen widerlegten Behauptung und äußerte sich rücksichtlich der Aussagen aller auftretenden Zeugen in einer wirklich seltenen frechen Weise. Nicht zu verwundern war daher, daß die auf Antrag des Vertheidigers gestellte Frage nach mildernden Umständen von den Geschwornen bei Feststellung der Schuld verneint wurde worauf die Verurtheilung der Angeklagten zu 2jähriger Zuchthausstrafe nebst 2jähriger Stellung unter Polizei=Aufsicht erfolgte. Aachen, 5. Mai. In der heutigen Sitzung erschienen vier Angeklagte, von denen zwei dem Kreise Erkelenz, die beiden andern einem Dorfe des angrenzenden Regierungsbezirks Düsseldorf angehörten, vor den Schranken, von welchen die drei ersten in einem Gebäude eines Ackerers des dicht an der Grenze des Düsseldorfer Bezirkes gelegenen Dorfes Borschemich im Februar d. I. einen Diebstahl von Getreide mittelst Einbruchs und Einsteigens verübt, der letzte aber einen Theil der gestohlenen Frucht, wissend, daß sie gestohlen war, angekauft resp. verhehlt zu haben angeklagt war. Der von seinen beiden der Miturheberschaft angeklagten Genossen bezüchtigte erste Angeklagte, welcher übrigens bereits viermal wegen Diebstahls verschiedene Gefängnißstrafen abzubüßen gehabt hatte, läugnete auf das Hartnäckigste und bekundete bei seiner Vernehmung eine ganz besondere Zungenfertigkeit. Alles dasjenige, was gegen ihn bekundet wurde, ward von ihm bestritten, und behauptet, daß die Aussagen von Mitbeschuldigten, die zu dem Diebstahle, den sie in seinen Einzelnheiten beschrieben, von dem ersten Angeklagten verleitet zu sein erklärten, ihn nicht belasten könnten. Ein weiteres Interesse bot die Verhandlung nicht.— Die Geschwornen sprachen sämmtliche Angeklagte schuldig und der Assisenhof verurtheilte den ersten(rückfälligen) Angeklagten zu fünfjähriger Zuchthausstrafe nebst fünfjähriger Polizei=Aufsicht, die beiden andern Miturheber, zu deren Gunsten Milderungsgründe angenommen worden, zu fünfzehnmonatlichem resp. einjährigem und den Hehler zu sechsmonatlichem Gefängniß, sowie zeitiger Untersagung der Ausübung der Ehrenrechte. sollen Se. Majestät der König schließlich die reiflichste Prüfung des vor Allerhöchstdemselben erörterten Für und Wider gnädigst verheißen haben. B Smyrna, 15. April. Die Nachricht von dem Abziehen der verbündeten Truppen hat auf die Oristlichen Bevölkerungen einen derartig entmuthigenden Eindruck hervorgebracht, daß man alle Hoffnung aufgegeben, jemals die Reformen in Erfüllung gehen zu sehen. Namentlich die Griechen, welche von ihren einstigen Vorurtheilen zulückgekommen, in der Anwesenheit der Alliirten nur noch eine Schutzverheißung für ihre Glaurensgenossen erblickten, wehklagen im Innern der Provinzen unter der abscheulichen Verwaltung der Lürken. Ihrer Ansicht nach eröffnet der HattiAmayun den Unterdrückungen und Gewaltthaten eurch die Muselmänner eine neue Reihenfolge. Unglücklicherweise sind diese Befürchtungen nur sehr begründet durch die blutigen Auftritte, deren Schilderung seit Verkündigung des HattiHumayun aus allen Provinzen des Reiches zu uns gelangen. Jene Herren, die aus ihrem Kaeinet oder hinter dem grünen Teppich der DiPlomatie sitzend, die Turkei bereits europäisirt wahnen und unwiderstehlich in die Bahnen der Lwvilisation lenkend erblicken, werden die Köpfe schütteln, wenn sie die Scheußlichkeiten lesen und sie für Uebertreibungen, Journal=Erfindungen Assisen=Verhandlungen. Aachen, 3. Mai. Auf der Anklagebank erschien heute Nachmittag eine 25jährige Frau aus Neustraß bei Herzogenrath, angeklagt eines Diebstahlsversuches mittelst Anwendung falschen Schlüssels. Der Thatbestand dieses Verbrechens war ungefähr folgender: Der Eigenthümer des von der Familie der Angeklagten mitbewohnten Hauses hatte bereits seit längerer Zeit die Bemerkung gemacht, daß ihm aus der in seiner verschlossenen Schlafstube stehenden, ebenfalls verschlossenen Kiste verschiedentlich Geld entwendet worden, welches, ohne daß der Dieb entdeckt werden konnte, zu einem ziemlichen Betrage bereits angewachsen war. Als nun im Januar d. J. wieder Geld in der Kiste vermißt wurde, stellte sich der Bestohlene gegen Abend in einem hinter der Schlafstube gelegenen Zimmer auf die Lauer, um endlich den Dieb, der seiner Meinung nach nur unter den Mitbewohnern des Hauses zu suchen sein konnte, zu ertappen. Nachdem er mehrere Stunden abgewartet, hörte er plötzlich, wie ein Instrument von außen in die Thüre des Schlafzimmers gesteckt und diese letztere geöffnet wurde, wie Jemand keise in das Zimmer schlich und zu der Kiste ging. Auch diese hörte er öffnen und als nun auch sogar das in der Kiste befindliche kleine Schublädchen, worin das Geld aufbewahrt wurde, krachte, kam er aus seinem Versteck hervor und faßte die im Dunkeln in der Stube befindliche Person, in der er sofort die Angeklagte erkannte. Nachdem Licht herbeigebracht und mehrere Nachbarn auf das Hülferufen herbeigeeilt, hatte die Diebin sich, unterstützt von einer herzugekommenen Schwester, auf ihre Stube geflüchtet und von dieser aus dem Bestohlenen, der eines Dietrichs, welchen er im Schlosse seiner Stubenthüre stecken gesehen, sich nicht hatte bemächtigen können, da er durch die Angehörigen der Angeklagten entfernt sein mochte, noch hohnisch zugerufen: er möge kommen und sich das„Klosmännchen“ holen. So auf der frischen That ergriffen, hätte die Angeklagte durch ein reumüthiges Geständniß die Milde ihrer Richter anflehen sollen. Sie hatte aber von Anfang an einen ganz andern Weg eingeschlagen, indem sie zu einer Ausrede ihre Zuflucht nahm, welche nur von den unverschämLousberg. Aachen, 5. Mai. Es ist nun einmal so, ein Bischen Sonnenschein und gutes Wetter zu machen liegt nicht in des Menschen Hand. Aber sich unter einander das schlimme Wetter zu erhellen und erträglicher zu machen, dafür hat es noch nie an wackern Menschen gemangelt. Das hat unser Mitbürger Herr Ed. Krauthausen, der neue Anpächter unseres Belvedere, des schönsten„Siehdichum“, das Aachen besitzt, denn auch gestern zu seinem Troste erfahren. Trotz des unfreundlichen Wetters hatte sich nämlich eine zahlreiche Gesellschaft auf dem Lousberge eingefunden, und es ist erfreulich, hinzusetzen zu können: Alle hatten Ursache, mit ihrer Aufnahme zufrieden zu sein. Nicht allein, daß Buffet und Getränke ausgezeichnet, Preise und Bedienung reell, auch die innern Lokalitäten waren des Etablissements würdig ausgestattet. Es ist daher nur eine Pflicht, die man einem wackern und reellen Streben schuldet, wenn wir dieses zu Nutz und Frommen des freundlichen Wirthes wie des gesammten Publikums hiermit öffentlich anerkennen.— Wird Herr Krauthausen in dieser Weise fortfahren, so zweifeln wir nicht, daß das Belvedcre unseres Lousbergs bald wieder die erste Stelle unter unsern öffentlichen Vergnügungs= und Erholungsorten einnehmen und der besuchteste Lieblings=Ausflug der Aachener wie der Fremden sein wird! Gebe der Himmel nur recht viel schönes Wetter dazu! Berlin, 4. Mai. Bekanntlich ist von der überwiegenden Mehrzahl der rheinischen Mitglieder des Abgeordneten= und des Herrenhauses eine Adresse an des Königs Majestät unterzeichnet worden, worin Allerhochstderselbe gebeten wird, die von der Majorität der beiden Häuser des Landtages angenommene neue rheinische Städteund Landgemeinde=Ordnung an den ProvinzialLandtag zur eingehenden Prüfung und Begutachtung zurückzuverweisen. Dem Vernehmen nach hat die Ueberreichung dieser Adresse durch die des Endes erwählte Deputation zwar nicht Statt gefunden; inzwischen haben des Königs Majestät eines der Mitglieder dieser Deputation, den Grafen von Fürstenberg=Stammheim, bald nachdem die Adresse in gewöhnlichem Wege befördert war, zu Sich befehlen lassen und Sich mit ihm und einem anderen rheinischen Mitgliede des Herrenhauses, dem Kommerzienrath Daniel v. d. Heydt aus Elberfeld, über die in der Adresse ausgesprochene Bitte in einer mehrstündigen Unterredung zu unterhalten geruht. So viel über den Gang und das Resultat dieser Unterredung verlautet, hätten die in der Angelegenheit bestehenden Gegensätze in den genannten beiden rheinischen Mitgliedern des Herrenhauses ihre freimüthige Vertretung gefunden, und Landwirthschaftlicher Verein. Die General=Versammlung der Lokal=Abtheilung X des landwirthschaftlichen Vereins für Rheinpreußen, welche auf Donnerstag, den 8. Mai., Morgens 11 Uhr, in dem Robens'schen Gartensaale hierselbst vor Kölnthor anberaumt ist, wird den verehrlichen VereinsMitgliedern hiermit ergebenst in Erinnerung gebracht. Gemäß Einladungs=Schreiben sollen mehrere, das spezielle landwirthschaftliche Interesse der Abtheilung betreffende Anträge zur Berathung kommen. Daher wäre eine möglichst zahlreiche Betheiligung an der Versammlung sehr zu wünschen. Gerichtlicher Verrauf. 2045. Mittwoch, den 7. Mai 1856, Morgens 10 Uhr, sollen durch den unterzeichneten Gerichtsvollzieher auf'm öffentlichen Markte zu Aachen mehrere Mobilien, als: Tische, Stühle, Schränke, eine Kommode, eine Bettlade, eine Theke, ein Stabel, eine Partie neue Gebetbücher, eingerahmte Bilder und Schreibmaterialien, sowie andere Gegenstände dem Meist= und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkauft werden. Neuhaus. Gerichtlicher Verkauf. 2046. Mittwoch, den 7. Mai 1856, Morgens 10 Uhr, sollen durch den unterzeichneten Gerichtsvollzieher auf'm öffentlichen Markte zu Aachen mehrere Mobilien, als: ein vorzellanenes Kaffee=Service, vorzellanene Teller, Gläser, ein seidener Herrenhut und andere Sachen dem Meist= und Letztbietenden gegen gleich baare Zahlung verkauft werden. Neuhaus. Guter Gartengrund ist in Marschierstraße, Franziskanerkloster, nnentgeldlich zu haben. 2047. Ein zweijähriger echt holländischer Stier steht auf der Burg in Alsdorf zu verkaufen. 2044. In einer angenehmen Lage der Stadt steht ein geräumiges Quartier, bestehend in 9 Zimmern, Domestiken=Zimmer, Küche, Keller, Speicher, großem Hofraum und Garten, theils im Erdgeschosse, theils in der Bel=Etage, ganz oder theilweise zu vermiethen und kann nach Belieben bezogen werden. Auskunft in der Exp. 2043. Ein Kindermädchen, welches gut nähen kann, wird gesucht. Auskunft in der Exp. 2014. In einer hiesigen Band= und Garnhandlung wird eine gewandte Laden=Gehülfin gesucht. Auskunst in der Exp. 2049. Ein guter Maschinenwärter sucht eine Stelle in oder außerhalb der Stadt. Auskunft in der Exp. Eine Magd gesucht, Wirichsbongardstr. 1281¾. 2050. Sattler, Gestellmacher, Bankarbeiter, finden Beschäftigung bei Friedr. Zeppenfeld. Große Krevse, frischer Rhein=Salm, angekommen bei Joh. Kremer, Münsterplatz 1248 Frischer ## frische englische Austern und lebende Rhein=Aale sind täglich zu haben bei Nikolas Jansen, Fischmarkt Nr. 1103. Frische Mäifische von 2 bis 5 Pfd. schwer, eben noch angekommen bei Johann Kremer, Münsterplatz Nro. 1248. vom 5. Mai 1856. Nordb.(Fried.-.) 61% bez. Köln-Mind..-A. 165 bez. Berg.-Märk..-A. 92¾ bes. Düss.-Elb. Eis.-A. 145 bez. Rheinische Eis.-A. 1 16¾ ber Ludw.-Bexb.-A. i57½ ber. Franz.-Oest..-A. 179 bez. Berliner Börse 4% n. Staats-Anl. 96½ bez. 4½% Staats-Anl.— bez. Präm.-Anl. 1854 113¼ bez. Bank-Antheile 136 bez. Darmst. Bank-A. 145 bez. Auch.-Düss..-A.— bez. Anch.-Mast..-A. 65¾ bez. Kölm, 5. Mai. .Schaafh..-A. excl. Div. Bonn-Kölner Eisenbahn-Aktien Köln-Mindener Eisenb.-Akt. dito Prioritäts-Aktien I. Emiss. dito II. Emiss. Aachen-Mastrichter Eisenbahn-Aktien Aachen-Düsseldorfer.-A. Ruhrort-Crefelder Eisenbahn-Aktien Rheinische Eisenbahn-Aktien dito Prioritäts-Stamm-Aktien Köln-Krefelder.-A. Colonia-Aktien Rückversicherungs-Aktien Agrippina-Aktien Concordia-Lebens-Versicherungs-Aktien Hagel-Versicherungs-Aktien Aachen-Münchener Feuer-Vers.-Aktien Stettiner National-Feuer-Vers.-Aktien Magdeburger Feuer-Versicherungs-Akt. Vaterländische Feuer-Versicherungs.-A. Kölner Dampfschifffahrts-Aktien Dässeldorfer Dampfschifffahrts-Aktion Kölner Dampf-Schleppsch.-Akt Nachen=Düsseldorf=Ruhrorter Eisenbahn. vom 21. Oktober 1855 ab bis auf Weiteres. A. Von Nachen nach Düsseldorf und Ruhrort. B. Von Düsseldorf und Ruhrort nach Nachen. As des Zuges. Büsseldorf. Abfahrt. Nachen. Ankunft. II. Güter=Schnellzug..... (Mit Personen=Beförderung.) IV. Schnellzug......... VI. Personenzug VIII. Personenzug “0 Morg. 10°0 Morg. 3“ Nachm X. Personenzug......... 7“ Abends. yri Hatzn Schmellu, 94 Abends. XII. Güter=Schnellzug.... (Mit Personen=Beförderung.) 81 Marge. 10· Morgs. 138 Nachm. 6° Abds. 10“ Abends. Aumerkung. 1. Die Güterschnellzüge befördern nur II. und III. Wagen=Klasse, die übrigen Züge(inkl. Schnellzüge) alle 3 Wagenklassen und halten auf allen Stationen. 2. Tages=Retour=Karten sind zu allen Zügen gültig. Ansch In Aachen: Züge III. und VII. aus Pacis. Zug VII. aus Ostende. Züge., VII. und IX. aus Mastricht. Züge., VII. und IX. aus Köln. In Neuß: Züge III.,., VII. und IX. aus Köln und Krefeld. Züge III.,., VII. und IX. nach Köln. Züge., III. V. und VII. nach Krefeld. In Düsseldorf: Züge., II., VII. und IX. nach Berlin an die Courier-, Schnell= und Personenzüge der Köln=Mindener Bahn. Zug VII. auch nach Hamm. Züge., III.,., VII. und IX. nach Deutz. Züge., III., VII. und IX. nach Elberfeld. Zug V. desgleichen, Schnellzug nach Halle und Leipzig(Ankunft 5° resp. 730 folg. Morgens). In Krefeld: Züge III.,., VII. und IX. aus Köln. In Ruhrort: Züge., III., VII. und IX. nach Berlin und Hamm, wie vorstehend in Düsseldorf. Aachen, den 26. Januar 1856. Königliche lüsse. In Düsseldorf: Züge IV., VI. und XII. aus Berlin, an die Courier=, Schnell= und Personenzüge der Köln=Mindener Bahn. außerdem Zug VIII. aus Hamm. Züge IV., VI., VIII. und X. aus Deutz. Züge IV., X. und XII. aus Elberfeld. Zug VIII. desgleichen, Fortsetzung des Schnellzuges aus Halle(Abgang 11° Abends vorher) und Leipzig(Abgang 10° Abends vorher). In Neuß: Züge IV., VI., VIII. und X. nach Köln und Krefeld. Züge IV., VI., VIII. und X. aus Köln. Züge VI., VIII., X. und XII. aus Krefeld. In Ruhrort: Züge IV., VI., VIII. und XII aus Berlin und resp. Hamm, wie vorstehend in Düsseldorf. In Krefeld: Züge IV., VI., VIII. und X. nach Köln. In Aachen: Züge IV.(in einem Tage) und X. nach Paris. Zug VI. nach Belgien. Züge IV. und VI. nach Mastricht. Züge IV., VI. und VIII. nach Köln. Direktion der Aachen=Düsseldorf=Ruhrorter Eisenbahn. sae. Hausverkauf. Freitag, den 27. Juni d.., Morgens 10 Uhr, soll das den Geschwistern Türk zugehörige, in hiesiger Stadt, auf'mTemplergraben, neben Jardon und ArmenVerwaltungs=Kommission, in der Nähe des AachenDüsseldorfer und Mastrichter Eisenbahnstationsplatzes gelegene, mit Nr. 607¾ B. bezeichnete Haus nebst Garten, mit einer Fläche von 14 Ruthen 60 Fuß, in der Amtsstube des Unterzeichneten öffentlich dem Meistbietenden versteigert werden. Die günstig gestellten Bedingungen sind bei dem Unzeichneten einzusehen.: Kaentzeler, Rotar. Instrumental=Verein. Dienstag Aufführung: Ouvertüre zur Zauberflöte von Mozart.— Sopran=Arie.— Ouvertüre zu den Abenceragen von Cherubini.— Symphonie in-mol! von Beethoven. Feinste Sommer=Buckskins, Tuche, Westenstoffe, Kravatten, Foulards, in reichster, modernster Auswahl. Preise fest und billig!!! Kouett=Palm, 1646. 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Schön geb. mit Goldschnitt 12 Sgr. In feineren Einbänden à 20 Sgr., 25 Sgr. und 1 Thlr. (Kaatzer's Handlung, Kleinmarschierstr. 1150.) Schreib= u. Handlungsbücher in allen Sorten, liniirte und unliniirte, findet man stets sauber gebunden vorräthig zu billigen Preisen in Kaatzer's Handlung. Diese neu entdeckte Komposition verdient mit Recht als die bis jetzt bekannte beste und vollkommenste Tiute empfohlen zu werden. Die Hauptvorzüge derselben sind: daß sie, frei von Säure, sich vorzüglich für Stahlfedern eignet, die von ihr nicht angegriffen werden. Sie fließt, wohlthätig fürs Auge, in schöner blau=grüner Farbe äußerst leicht aus der Feder und verwandelt sich sehr bald ins tiefste Schwarz. Sie bildet weder eine Kruste an den Stahlfedern, noch einen Bodensatz in den Tintengefäßen. Sie ist unzerstörbar und widersteht den Einwirkungen von Säuren, Dämpfen und der Zeit und schimmelt nie. Endlich dient solche gleichzeitig als eine vorzügliche Kopier=Tinte, die trotz ihrer Dünnflüssigkeit eine vollkommene, schöne Kopie liefert. Verkaufs=Niederlage von diesem Fabrikat befindet sich in Flaschen à; 10, 6 und 3½ Sgr., sowie in Steinkrügen von 4 und 2 Pfund à 30 und 16 Sgr. bei P. Kaatzer. Andachten, Gebete und Gesänge (lateinisch und deutsch) zur Verherrlichung der Marienfeste und Andachten im ganzen Jahre und insbesondere zur Feier der unbefleckten Empfängniß im Mai. Nebst dem desfallsigen päpstlichen und erzbischöflichen Erlasse. Br. 1 Sgr. (Aachen, P. Kaatzer's Verlag.) So eben erschien: Die vier letzten Dinge: Tod, Gericht, Hölle, Himmel. Ein Betrachtungsbuch für die Reise nach der Ewigkeit. Nebst einem Anhange der besten Kirchengebete, Litaneien 2c., von P. Martin von Cochem aus dem ehrwürdigen Kapuziner=Orden. XXV. Aufl. 576 S. br. Preis 10 Sgr., geb. 15 Sgr. (Nachen, vorähig bei P. Kaatzer.) So eben erschien: O Mensch! Redenke es wohl! Kurze Betrachtungen über die vier letzten Dinge des Menschen, mit Beispielen. Nebst auserlesenen Gebeten. 336 S. Br. 5 Sgr., geb. 7½ Sgr., fein geb. 10 Sgr. (Vorräthig bei P. Kaatzer.) Vollständigstes französisch=deutsches und deutsch=französisches von Dr. J. A. E. Schmidt. Neu bearbeitet und vermehrt von Karl Friedrich Köhler. 18. Auflage. 2 Bände. Preis 1 Thlr. 15 Sgr., schön geb. 2 Thlr. (Tachen, zu haben bei P. Kaazer.) Gutes u. billiges Schreibpapier. (Vorräthig bei P. Kaatzer.) Nro. 1 pr. Ries 1 Thlr. 5 Sgr., pr. Buch 2 St 1 1 1 1 2 2 10 15 20 24 7½ 20 2½ 3„ 3½ 3½ 4„ 5„ Gelb Konzept. Nro. 8 pr. Ries 1 Thlr. 10 Sgr., pr. Buch 2½ Spr. „ 9„„ 1„ 15„„„ 8„ „ 10„„ 1„ 20„„„ 3½ Patenttafeln mit Holzrahmen, große Sorte 5 Sgr., kleine Soit 3½ Sgr., vorräthig in P. Kaatzer's Handlung. Verantwortlicher Redakteur: P. Laayzer. Kaatzer's Verlag. Druck von C. H. Müller in Nachen.