Rachen Das Echo der Gegenwaxt erscheint täglich in Verbindung mit dem Nachener Anzeiger ür Intelligenz, Gemeinde: gesen, Bekanntmachungen, Enzeigen 2c. Tchi enr Wrg 1854. Das Echo der Gegenwart nebst Nachener Anzeiger kostet für 3 Monate inel. Stempel 1 Thlr. Inserate werden mit 1 Sgr. per Zeile berechnet. Politik und Geschichte— Wissenschaft und Kunst— Industrie und Verkehr. (Nebst Nachener Anzeiger.) 23. Jannar. (Montag.) NE 23. Bestellungen auf das 1. Quartal werden noch! alshng gnraict. ∆ Paris, 21. Jan. Ein Dekret im heutigen Moniteur gestattet den Gened'armerie=Offizieren in ihre früheren Corps wieder einzutreten, jedoch nur auf dem Wege der Auswechselung mit anderen Offizieren, wie es in der Infanterie und Cavallerie der französischen Armee gebräuchlich ist. Die zu: rückgetretenen Offiziere können indessen nie mehr in der Gensd'armerie wieder eintreten. — Ein Artikel im heutigen Constitutionell hat um so mehr Aufsehen erregt, als man gewohnt ist, den Verfasser desselben Herrn Granier de Cassagnae als den Dolmeischer der Regierungspolitik zu betrachten. Unter dem Titel:„die Mittel zu einem schnellen und sicheren Frieden zu gelangen“, sucht der Verfasser nachzuweisen, daß der Krieg sich in keinem Falle auf die Gestade des schwarzen Meeres beschränken kann, und daß die Anwesenheit aller Flotten der Welt im schwarzen Meere nicht im Stande ist zu verhindern, daß Rußland den Krieg bis ins Unendliche zwinge, um die Ressourcen der Türken zu erschöpfen, wenn dies sein Willen, oder sich auf dem Landwege Constautinopels zu bemächStigen, wenn es rasch zu handeln entschlossen ist. Nachdem er nachgewiesen hat, daß, was übrigens keinem Zweifel unterlag, die orientalische Angelegenheit eine europäische Frage geworden ist, sagt er: „Diese wichtige Frage, wobei die wichtigsten Interessen Europas betheiligt sind, kann, der einfachste gesunde Menschenverstand wird es einsehen, nicht blos an der asiatischen Küste, sondern mitten in Europa und durch Europa gelöst werden. Im ersten Augenblick konnte Oesterreich und Preußen ohne die gegen den Sultan eingegangenen Verbindlichkeiten zu verletzen, schonende Rücksichten gegen den Czaaren nehmen; nachdem aber das türkische Gebiet seit 6 Monaten von den Russen besetzt ist, und nachdem das Petersburger Cabinet sich nicht mehr die Mühe gibt, die ungeheuren Kriegsrüstungen zu verbeimlie chen, die es zur Eroberung der Türkei vorbereitet, würde ein System einer mehr oder weniger absolu ten Neutralität von Seiten der Großmächte ein öffentliches Verleugnen der geschlossenen Verträge sein. Alle Ideen, welche in diesem Augenblick über die Neutralität der großen deutschen Mächte zum Vorschein kommen, sind ebensoviel Illussionen und Chimären, welche der kleinste Strahl eines gesunden Verstandes zu vernichten hinreicht. Die Neutralität Oesterreichs und Preußens scheint uns unter den genwärtigen Umständen eine Unmöglichkeit zu sein. Die Neuralität Deutschlands würde die Türkei, Frankreich und England mißstimmen, ohne Rußland zufrieden zu stellen, welches auf den Beistand seiner Nachbaren gerechnet hat. Man würde mit diesem System zu dem Verlust der Ehre, der Aufrichtigkeit und aller Vortheile der Klugheit gelangen.“ Nach dem Herr Cassaignac noch eine Menge Gründe gegen die Unmöglichkeit der Neutralität Oesterreichs und Preußens vorgebracht hat, kommt er zu dem Entschlusse, daß eine Allianz zwischen den vier Großmächten das einzige und sicherste Mittel sei, einen schnellen und dauerhaften Frieden zu Stande zu bringen, und einem allgemeinen mörderischen Kriege vorzubeugen. — Das„Pays“ antwortet heute den Blättern, welche die Aechtheit des Briefes der Herzogin von Orleans in Abrede gestellt haben, mit der Bemnerkung, daß es sehr gleichgültig sel, ob der Brief wirklich von der Herzogin geschrieben worden sei oder nicht, weil es ganz allein darauf ankomme, ob die Herzogin von Orleans der Fusion beigetreten ist, oder dagegen protestirt habe. Das„Paps“ fordert die orleanistischen Journale auf, diese Frage kathegorisch zu beantworten. — Die uns mittelst des„Tancred“ zugekommene Correspondenz aus Konstantinopel enthält nur wenige Nachrichten, welche nicht durch die telegraphische Correspondenzen veröffentlicht worden sind. Unser Correspondent schildert den günstigen Eindruck, den das Absegeln der Flotten auf die Bevölkerung von Konstantinopel gemacht hat. Eine unzählbare Menge Zuschauer bedeckten die Gestade, als am 3. und 6. Morgens die 39 Kriegsschiffe mit einander ihre Vorbereitungen zum Absegeln begannen. Als das englische Linienschiff die„Qucen“ von 120 Kanenen mit der Flagge des Admirals Lyons auf einmal alle seine Segel entfaltete, und ohne Remorqueur mit derselben Präcision und Schnelligkeit wie ein Dampfer in die Meerenge einlief, erhob sich auf dem Gestade ein unermeßlicher Beifallsruf, von der Bewunderung erzeugt, welche dieses meisterhafte Maneuvre bei den Zuschauern hervorgebracht hat. — Das Wesentlichste aus der Instruktion, welche den beiden Admiralen Hamelin und Dundas beim Auslaufen in das schwarze Meer zur strengsten Danachachtung ertheilt worden ist, lautet nach einer Mittheilung aus Briefen:„Die Schiffe der vereinigten Flotten haben beim Begegnen russischer Schiffe diese nach Seemannsbrauch zu salutiren; sie haben sich auf die einfache Begleitung der nach den verschiedenen türkischen Häfen segelnden türkischen Schiffen und auf das Kreuzen längs den türkischen Küsten zu beschränfen; sie haben jede Colision mit den russischen Schiffen zu vermeiden und Sorge zu tragen, daß kein Zusommenstoß zwischen russischen und türkischen Schiffen Statt finde. Den russischen Küsten ist sich nicht zu nähern. Im Fall eines Angriffes von Seiten der russischen Marine hat sich jedes Schif der kombinirten Flotten auf einfache Rothwehr(?) zu beschränken.“ — 2 araguay'Hilliers trifft in Konstantinopel bereits Anstalten zur Verpflegung des französischen Hülfskorps, das demnächst nach dem Orient abgehen soll, falls die Russen die Donau überschreiten würden. Er läßt die größten Lieferanten, größtentheils Armenier, zu sich kommen und erkundigt sich genau nach allem, was nöthig ist, um eine Armee von 40,000 Mann und 10,000 Pferden auf drei Monate zu verpflegen. Die Kontrakte sind noch nicht abgeschlossen und werden erst zur Prüfung und Genehmigung der französischen Regierung eingeschickt werden. t, 18.9 P. iume e — Man sagt, daß die türk. Regierung framösische Büchsen gekauft und von dem Pascha von Aegypten 15.000 Mann und 25,000 Gewehre erhalten hat. Die Flotten begegneten nach ihrem Auslaufen einem Dampsschiffe des österreichischen Lloyds, dessen Cabinet ihnen anzeigte, daß 14 russische Kriegsschiffe vor Barna kreuzen. Es wurden sofort die nöthigen Signale gegeben, und die vereinigten Flotten schlugen den Weg dahin ein. — Eine Privatkorrespondenz aus Odessa meldet uns folgende Thatsache, deren Wahrheit vom Korrespondenten verbürgt wird, Mehrere der angesebensten Bewohner von Odessa, welche durch die Nachricht von dem Einlaufen der vereinigten Flotten in's schwarze Meer allamirt worden sind, haden eine Collectivbittschrift an den kommandirenden General Frodorff gerichtet, worin sie ihn baten, einige Kriegsschiffe zum Schutze des Hafens von Odessa kommen zu lassen. Der General übersandte die Bittschrift dem Großadmiral Mentschikoff, welcher statt aller Antwort die Unterzeichner der Bittschrift in's Gefängniß stecken ließ. — An der heutigen Börse waren beunruhigende Nachrichten im Umlauf; man sagte, daß die Kabinette von Paris und London eine Rote nach Wien und Berlin gesandt haben, worin sie eine Erklärung über das fernere Verhalten der beiden Mächte ver: langten. Man sprach von der morgigen Abreise des Herrn von Kisseleff. Andererseits wollte man wissen, daß die Protestation von Oesterreich und Preußen gegen das Einlaufen der Flotten hier angekommen sei. Von der Colleetivnote Frankreichs und Engländs war heute keine Rede mehr an der Börse. Paris, 21. Jan. Folgende telegraphische Depesche ging von Konstantinopel hier ein: Den 9. Januar. Die Englische Division desteht aus zehn Linienschiffen, eine Fregatte und sieben Dämpfer. Ein französischen Offizier ward im Duell von einem andern französischen Offizier getödtet. Crajowa, 14. Jan. Die Kämpfe sind gänzlich eingestellt. Seit dem 10. haben die Türken Kalafat und die acht von ihnen besetzten Dörfer nicht verlassen; die Russen haben keine weitern Angriffe unternommen, sie verschanzen sich aber fortwährend. Am 9. de, wurden 500 türkische Gefangene hier durchgeführt und nuch Slatina gebracht: unter ihnen befinden sich viele Egypter und mehre Offiziere von hohem Rang; gleichzeitig langte eine große Anzahl Wagen mit Russischen und Türkischen Verwundeten an.„„.i4h — In Triest traf die Adria mit Berichten von Konstantinopel vom 9. ds. ein. Die Häuser des Patriarchen von Jerusalem, des Griechischen Patriarchen und eines Griechischen Bischofs wurden durch eine Feuersbrunst verzehrt. In Persien brach die Cholera aus. Die Beziehungen zwischen England und Persien sind hergestellt, auch fand ein Annäbern an die Türkei statt.— Das Sinken an der Börse dauert fort. Die 3proc. deren Cours vor der Orientkrifis 82 war, siel heute auf 69. — Die neuesten Nachrichten aus Syrien bestätigen die große Aufregung der dortigen Muselmänner, besonders seitdem die letzte nach Damascus zerückgekehrte Karawane von Mecca=Pilgrimen die Nachricht mitgebracht hat, daß auf Mahomed's Grabe ein Brief des Propheten an den Sultan gefunden worden sei, worin derselbe ihm Sieg über die Russen verheiße. Die freiwilligen Eintritte ins Heer dauern fort, und aus Latakia waren eben erst wieder 600 Mann über Land in Beyrut eingetroffen, wo sie nur auf Schiffe warten, um nach Konstantinopel zu eilen. Der erwähnte Brief des Propheten soll auf der Stelle nach Konstantinopel befördert worden sein. — Der Breslauer Zeitung schreibt man unterm 17. Jan. aus Paris, Uebereinkommen mit Belgien. Die Hinneizung des Königs von Belgien zur englisch=französischen Allianz scheint sich zu bestätigen. Der Wiedereintritt Lord Palmrrstons Kabinet gab das Signal zu Eröffnungen des Herrn Firmin Rogier, welche im Beisein des englischen Gesandten am biesigen Hoseund des Hru. v. Moquard, Geheimsekretair des Kaisers stattfanden. Die innern Vorgänge dieser Konferenz und die spätere zuvorkommende Annäherung Louis Napoleons an Leopold von Belgien werden mit einer Diskretion bewahrt, die bei der rücksichtsvollen Stellung Belgiens zu Rußland und„Oesterreich begreiflich erscheint. Aber dieses Interregnum wird plötzlich durch Mittheilungen bestätigt, die, wenn sie sich bewähren, über die Stellung Belgiens in einem europäischen Kriege keinen Zweifel übrig lassen. Um kurz zu sein: Das erste französische Armeckorps von 120,000 Mann unter dem Befehle St. Arnand's würde sich zu gemeinschaftlichen Operationen mit einem belgischen Armeekorps vereinigen. König Leopold soll vorläufig seine Einwilligung für den ungebinderten Einmarsch des französischen Armeckorps in Belgien gegeben haben. Beigefügt wird, daß in der Folge Louis Napoleon selbst den Oderbefehl über die vereinigten Armeekorps einnehmen würde. Es wird uns versichert, daß die Entwicklung der militärischen Pläne Frankreichs eine der Hauptschwierigkeiten war, welche das englische Kabinet in seiner früheren Majorität zu überwinden hatte. Heute hat man in London wie in Brüssel resolut annehmen müssen, daß der Krieg rasch beendigt werde, wenn ein französisches Armeekorps in Belgien einrückt; ein zweites die Alpenarmee bildet; ein drittes im Verein mit englischen Truppen nach Konstantinopel eingeschifft wird; daß die römischen Okkupationstruppen verstärkt werden; daß die Operationslinie in der Schweiz durch Theitnahme der eidgenössischen Truppen gesichert ist u. s. w. Wir dürfen nur noch hinzufügen, daß die AlpenArmee unter das Kommando des Prinzen Napoleon Bonaparte gestellt, General Canrobert das Expeditionskorps nach dem Orient und ein anderer General die algierischen Truppen ebenfalls dahin führen würde, so wie, daß Marschall Castellane trotz der gegentheiligen Versicherungen die Reservearmee kommandiren wird, Lyon, 19. Januar. Jede Post aus Marseille bringt neue bedenkliche Nachrichten aus der Levante. Man betrachtet einen See=Krieg zwischen der russ. und der englisch=französischen Flotte als unvermeidlich. In unseren Seehäfen werden Handwerker aller Art geworben, um sie nach Konstantinopel zu schicken. Alle verfügbaren Fahrzeuge haben zugleich Befehl erhalten, sich zu dem Geschwader in das schwarze Meer zu begeben. Hier und in Toulon werden auch Vorbereitungen zur Einschissung von Truppen nach Algerien getroffen, da die daselbst liegenden für den Orient bestimmt sind. Aus Aegypten wird gemeldet, daß neue Verstärkungen an Truppen und Geldsendungen nach der türkischen Hauptstadt abgegangen waren und die Bevölkerung den löblichsten Eifer für Bekämpfung der Moskowiter zeigt. Berlin, 21. Jan. Die Reserendarien Schwiete, im Bezirke des Appellationsgerichts zu Paderborn, und Hück, im Bezirke des Appellalionsgerichts zu Hamm, sind zu Assessoren, und die Ausculatoren Brockhoff, bei dem Appellationsgerichte in Hamm, und Cramer und Bergius, bei dem Appellationsgerichte in Paderborn, sind zu Referendarien ernannt vorden., Sialsamesger“ emikut ain B. — Der heutige„Staatsanzeiger“ enthält ein Verzeichniß von 45 Personen, wriche auf Vorschlag des Kapitels des St. Johanniter=Ordens zu Ehrenrittern des Ordens ernannt sind. — Des Königs Majestät haben unter dem 16. d. M. den Minister des Innern ermächtigt, den Kammern die Gesetz=Entwürfe, betreffend: 1) die ländliche Polizei=Verfassung In den sechs östlichen Provinzen der Monarchie, und 2) die Abänderung des Ariikels 42 und die Aufbedung des Artikels 114 der Verfassungs=Urkunde vom 31. Januar 1850, zur verfassungsmäßigen Berathung und Beschlußnahme vorzulegen. Berlin, 21. Jan In einer heute stattgehabteni geheimen Sitzung der zweiten Kammer ist der mit Oldenburg abgeschlossene Staatsvertrag wegen Erwerbung des Johde-Busens fast mir Stimmeneinhelligkeit ohne eine längere Debatte genehmigt worden. Es herrschte die größte Einmüthigkeit. Die Sitzung war nur von kurzer Dauer. — Der in der letzten Sitzung der zweiten Kammer von dem Handelsminister eingebrachte GesetzEntwurf über gewerbliche Unterstützungs=Kassen unterscheidet sich von dem Reichensperger'schen Vorschlage hauptsächlich dadurch, daß der letztere die Nothwendigkeit der Errichtung von Kassen von der Feststellung durch die Gemeinde=Behörden abhängig macht, während der Regierungsentwurf diese Feststellung der Regierung vorbehält. Zugleich hat der Entwurf den Zweck, in den westlichen Provinzen,„in welchen die Fremdherrschaft die Innungen aufgehoben hat, ohne daß es der neueren Gesetzgebung geUngen will“, dort wieder Theilnahme für das Innungswesen zu erwecken, für die dort besehenden gewerblichen Unterstützungs=Kassen die Beitrittspflicht, welche in Bezug auf die Innungs=Kassen besteht, einzuführen. — Von Seite der egyptischen Regierung ist ein sehr gewandter und kenntnißreicher Agent, Namens Arakl=Bey hierher gesandt worden. Derselbe widmet besonders den hiesigen industriellen und HandelsVerhältnissen seine Aufmerksamkeit und stattet darüber seiner Regierung Bericht ab. Arakt Bey ist ein Armenier und soll früher ein Mann von vielem Einfluß bei der egyptischen Regierung gewesen sein. — In den biesigen juristischen Kreisen wird die in der ersten Kammer stattgefundene Verhandlung binsichts des Gesetzes in Betreff der unehelichen Kinder eifrig fortgeführt. Im Allgemeinen ist man hier der Ansicht, daß das am Rheine geliende Gesetz: pia recherche de la parternité est interdites für die Verhältnisse in den altländischen Provinzen nicht passe, weshalb auch die von dem Abgeordneten Brüggemann in der ersten Kammer vertbeidigte Ansicht, daß den bisher unbescholtenen verführten Mädchen ein Rechtsschutz zu gewähren sei, Anklang findet — Prof. von Raumer, welcher an der hiesigen Hochschule eine so lange Reibe von Jahren einen hervorragenden und anerkannten Wirkungskreis gehabt hat, ist, wie es heißt, gesonnen, um Ostern seine bisherige Thätigkeit als Lehrer der Geschichte niederzulegen und sich wegen seines vorgerückten Alters in Ruhestand zu begeben. Wer die Stelle des hochgeschätzten bewährten Geschichtsschreibers einnehmen wird, ist noch in keiner Weise zu bestimmen. Die Aufmerksamkeit richtet sich in dieser Beziehung, namentlich in den hiefigen höhern militairischen Kreisen, auf Prof. Droysen in Jena, den verdienstvollen Verfasser des Lebens Dorks. — Die französische, über Metz in der Richtung nach Saarbrück geführte Telegraphenlinie ist so weit vollendet, daß nicht nur die Verbindung dieser Leitung mit der diesseitigen in kurzer Frist bewerkstelligt, sondern auch dann mit dem direkten Durchtelegraphiren zwischen Paris und Berlin begonnen werden kann. Doch ist zuvor eine Verständigung zwischen den beiden Regierungen über das bei dieser Telegraphenverbindung zu befolgende System erforderlich, über welches zur Zeit die Verhandlungen noch nicht zum Abschluß gediehen sind. — Berichten aus dem Regierungsbezirke Königsberg entnehmen wir, daß die Flachsernte des Ermlandes und des Oberlandes sowohl der Menge als der Beschaffenheit des Produktes nach sich als eine günstige herausgestellt hat. In Masuren hat die Flachsernte ebenfalls einen reichlichen Ertrag gewährt, jedoch ist das Produkt dort nicht überall von entsprechender Güte. Wie bisher, ist dieser Artikel wiederum in nicht unbedeutender Menge nach England und Schlesien ausgeführt worden. Hanf wurde in sehr beträchtlichen Quantitäten nach Westpreußen, Pommern und den westlichen Provinzen versendet. — Die offizielle Weimarsche Zeitung sagt, sie se zu der Erklärung ermächtigt, daß das vom Morning Herald veröffentlichte Schreiben der Herzogin von Orleans an den Herzog von Nemours aller und jeder Begründung entbehrt und folglich der Abdruck unecht i.„„,.,.8 A 9. — Die„Weim..“ erklärt, daß der Regierung keine Zumuthung zugegangen sei, in Gemeinschaft mit Sachsen und Baiern in verschiedenen Tagesfragen diplomatisch gemeinschaftlich gegen Preußen zu wirken. — Der in der inländischen und auswärtigen Presse verdreiteten Nachricht, als sei von Seiten der Königlichen Rrgierung gegen die neueste Bewegung der comdinirten Geschwader Englands und Frankreichs Protest eingelegt worden, haben wir jüngst die Mittheilung entgegengestellt, daß der diesseitige Gesandte in Konstantinopel, Herr v. Wildenbruch, einfach davon Akt genommen hat, daß die betreffende Maßregel ohne vorherige Verständigung mit Preußen erfolgt ist. So sehr dieses Verfahren sowohl mit dem wirklichen Sachverhältnisse als mit der bisherigen Haltung Preußen, den Verwicklungen der orientalschen Frage gegenüber, im Cinklange steht, so ist doch neuerdings ein Gerücht im Umlauf gesetzt worden, welchem zufolge dieser Schritt des Herrn r. Wildenbruch höheren Orts getadelt oder mit Mißfallen aufgenommen worden wäre. Wir sind in der Lage, mit Bestimmheit versichern zu können, daß das Verhalten des diesseitigen Gesandten in Konstantinopel beim Einlaufen der englisch=französischen Flotte in das Schwarze Meer von Sr. Maj. Regierung vollkommen gebilligt worden ist. — Ueber die eventuelle Stellung Preußens bemerkt die Kreuz=Zeitung:„Preußen ist am wenigsten von dem dermaligen chaotischen Gewirre berührt, weil hinsichtlich der Hauptfrage anders gestellt als die übrigen Mächte. Seine Thätigkeit würde erst eintreten, wenn die Gelüste nach den „natürlichen Grenzen“ Körper und Gestalt anzunehmen beginnen. Dann freilich gilt es, das schwarzweiße Panier jenseits des Rheines zu entfalten, aber auch nur dort.— Für uns ist diese Politik sehr verständlich! — Der PC. geht folgende telegraphische Depesche aus Konstantinopel vom 9. Jän. zu:„In Folge eines Sturmes ging die vereinigte Flotte nicht, wie früher gemeldet am., sondern erst am 4. Januar unter Segel; sie befand sich am 5. auf der Höhe von Sinope, Lord Redeliffe erließ eine beruhigende Erklärung an die britischen Unterthanen, worin er denselben anzeigte, daß die Sendung des Admirale Dundas nur zum Zwecke habe, den türkischen Interessen den möglichsten Schutz zu gewähren, ohne deßhalb die freundschaftlichen Beziehungen mit Rußland abzubrechen. Die türkische Regierung wird morgen 26 Geschütze nach Trapezunt abschicken, die zur Verstärkung der dortigen Land=Batterie bestimmt sind. Es waren 14 russische Kriegsschiffe gesehen worden, welche ihre Richtung nach Sebastopol nahmen.“ In einer Correspondenz aus Sinope in der Triester Zeitung heißt es:„Unter der großen Meuge russischen Geschosses das am Ufer aufgelesen worden, befinden sich viele Pairhans=Kugeln, im Gewichte von 36 Oka oder 48 Wiener Pfund — Wie das„C..“ vernimmt, steht für unsere Marine nach vorliegenden Plänen demnächst der Bau von 3 Fregatten, jede zu 60 Kanonen, bevor. Von der russischen Grenze, 12. Januar. Wat bei einem Offensivkriege gegen Rußland für dasselbe streitet, die unermeßlichen Fernen, das wird ihm bei dem jetzt begonnenen Kriege verderblich. Einestheils werden dadurch unübersehbare Operationslinien nothwendig, anderntheils sind die verschiedenen Armcen vonemander dadurch nicht blos so weit entfernt, sondern auch so voneinander abgeschnitten, daß das Operiren auf der innern Linie ein Haupttheil der neuern strategie, geradezu unmöglich wird. Man tadelte mit Recht 1812 an Napoleon, daß er die lange Operationslinie von Wilna bis Moskau zog; denn sie wurde leicht vom Feinde durchbrochen und führte aul dem Rückzuge die Auflösung der französischen Armee herbei. Was ist aber diese Operationslinie gegen die der Russen im gegenwärtigen Kriege? Wie ist eine solche für die Armee in Asien namentlich denkbar? Welche Verbindung kann zwischen den russischen Heeren am Finnischen Meerbusen, denen an den Donau und in Anatolien stattfinden? Für alle diese Heere gidt es keine innern Linien untereinander, denn jedes derselben ist von dem andern entweder durch den Feind oder durch unermeßliche Fernen abgeschnitten. Selbst die Heere in Kurland und Livland können der Armee von Finnand ncht rechtzeitige Hülse bringen, odwohl sie nur der Finnische Meerbusen von einander trennt; denn die Engländer werden den letzteren beherrschen und es wird zwischen den benannten beiden russischen Heeren nur eine Verbindung auf dem langen Umwege über Petersburg möglich sein. Auf dem südlichen Kriegsschauplatze ist es ebenso. Die Armeen in der Walachei, in der Krim und in Anatoiien können auf dem natürlichen kürzesten Wege, dem über das Schwarze Meer, nicht mit einander in Verbindung treten, fondern dies kann nur auf dem langen um das Schwarze Meer herum, durch Kaukasien, geschehen, wenn anders die Tscherkessen ruhig bleiben. Petersburg, 12. Jan. In Betreff der orienialischen Frage soll von hier aus auf die vorläufige Mittheilung der betreffenden neuen Vermittelungs. vorschläge an Hrn. v. Meyendorff ein Schreiben des Grafen Resselrode gerichtet worden sein, daß wenig Hoffnung auf einen Erfolg derselben übrig läßt. Inzwischen findet mancher politisirende Russe bei der gegenwärtigen Lage der Dinge eine Beruhigung in den freundlichen Beziehungen Rußlands zu den beiden deutschen Groß=Mächten. Wie könnie sonst Rußland der Türkei die ganze Wucht seiner Macht fühlen lassen, wären seine Flanken nicht durch das Bollwerk Deutschland gegen den Westen gesichert? — Der Kaiser hat ferner durch Ukas an den dirigirenden Senat das Reglement für die Zunft der„freien“ Matrosen in Kronstadt bestätigt. vorigen Jahre wurden Schulen, Bildunge= und Versorgungs=Anstalten für diejenigen dieser Zunft gegründet, welche sich dem Dienste in der Handelsund Kriegsflotte widmen wollten. Auf diese Weise beabsichtigt man dem sehr fühlbaren Manzel an tüchtigen Matrosen abzuhelfen. — Die Marinezeitung bringt Folgendes über den gefangenen schwerverwundeten türkischen KontreAdmiral Osman Pascha. Nach ausgehaltener Quarantäne wurde zerselbe angeblich nach Sebastopol zur Pflege gebracht, wie sie ein unglücklicher und kapferer Gegner verdient.„Es befinden sich bei ihm zwei gefangene Korvettenkapitäne und der schwerverwundete Kapitän der ehemaligen türkischen Fregatte„Rafael“. Osman Pascha ist 61 Jahre alt; 42 Jahre hat er auf dem Meere zugebracht, davon 21 in Diensten Mehmed Alt's von Egypten, und 10 mit dem Range eines Kontre=Admirals. Bei Navarm kommandirte er eine egyptische Brigg, später ein Linienschiff als Admiral Slopford St. Jean'Acre bombardirte. Er drückt sich ziemlich geläufig in italienischer Sprache aus. — Nachdem auswärtige Blätter, namentlich die Kreuzztg., die Mobilmachung sämmtücher russischer Reserven bereits gemeldet haben, ist endlich am 11. d. wirklich die desfallsige Ordre in Kalisch eingetroffen. Die nöthigen Einstellungsbefehle sind sofort erlassen und die Mannschaften müssen sich ohne Verzug in den ihnen angewiesenen Depots einfinden. Diese Maßregel ist von umfassender Bedeutung für das russische Kriegsheer, als die Einberufung der Kriegsreserven in andern Ländern, da sie sich auf eine verhältnißmäßig wohl vierfach größere Zahl von Individuen erstreckt, das stehende Heer also in außerordentlichem Maße verstärkt. In Rußland und Polen begreift man nämlich unter dem Namen Reservisten die sogenannten Halbveteranen, die schon längere Zeit, oft 10 bis 12 Jahre in der Linie gedient haben und dann bis auf weitere Ordre in ihre Heimath entlassen worden sind. Die Zahl dieser wohleingeübten Haldveteraneu ist, bei der eigenthümlichen Organisation und der langen Dauer des russischen Kriegsdienstes, so außerordentlich groß, daß das stehende Heer dadurch in kurzer Zeit mit wohldisciplinirten Soldaten verdoppelt werden kann. Wien, 20. Jan. Heute langte hier die Nachricht an, daß die Russen mit einer starken Truppenmacht am 13. d. Morgens die Donau bei Matschin passirt und em sehr heftiges Gefecht mit den abwehrenden Türken sich entsponnen haben soll, dessen Resultat beim Abgange des Couriers um 1 Uhr Mittags, noch nicht entschieden war. Matschin soll in Flammen stehen(ist bereits vor vier Wochen nach russischen Berichten schon einmal abgebrannt) und das Gemetzel, Morden und Schlachten furchtbar sein.— Nach Berichten aus Belgrad vom 14. d. M. soll die Pforte unter dem 10. den Fürsten Alerander neuerdings haben auffordern lassen, die beabsichtigten, alle Vorrechte des Fürstenthumes garantirenden, das russische Protectorat unnullirenden Firmane anzunehmen und publiciren zu lassen; ferner wünscht die Pforte, daß Fürst Alexander die Neutralität gänzlich aufgeben und unumwunden sich zu Gunsten der Türkei erklären möge. [Eine dritte Ausgabe der Times vom 21. Jan. bringt eine Depesche aus Wien, Freitag Abends, worin es heißt:„Die wiener Vorschläge sind unbedingt verworfen; doch will der Kaiser seine Friedensliebe zeigen, indem er den Fürsten Gortschakoff zu seinem Bevollmächtigten ernennt; an ihn habe die Pforte sich zu wenden. Doch müsse die Pforte verstehen, daß Rußland keine der Menczikoff'schen Forderungen fallen läßi, und in dem Firman ihres Bevollmächtigten die Ueberzeugung aussprechen, daß die Differenz zwischen Rußland und der Türkei alein schwebt und ohne Intervention einer dritten Macht zu schlichten ist Posen, 19. Jan. Genaueren Nachforschungen zufolge gewinnt die neueste polnische Verschwörungsgeschichte doch eine ganz andere Bedeutung, als man ihr anfangs unterlegte. Von einer eigentlichen Conspiration dürste dabei kaum die Rede sein können, vielmehr scheint der Hauptanklagepunkt darin zu bestehen, daß Proklamationen der polnischen Centralcomites in London und Paris von den Verhaf. teten im Umlauf gesetzt und bei ihnen gefunden sein sollen. Freilich reicht im Königreich dies schon hin, um die Betroffenen den härtesten Strafen auszusetzen, zumal wenn Schriftstücke dabei sind, wonach die Emigration den Fürsten Czartoryski in Paris zum Haupt der Nation desiguirt. Magdeburg, 20. Januar. Ueber den wegen Münzsälschung verfolgten Gastwirth Wenzel aus Halberstadt berichtet ein Journal uon Calais: Die dortige Polizei hatte bemerkt, daß dieser Mann häusig über Calais nach England gereist sei, und faßte Argwohn gegen ihn. Als er am 2. Jan. wieder von England zu Calais ankam, wurde er vom Commissar Vatel verhaftet. Bei Durchsuchung fand man bei ihm 2000 falsche Bankzeitel der Leipziger Bank, jeden zu 20 Thlr. Es scheint, daß die Leipziger Polizei dem Fälscher schon auf die Spur gekommen, indem gleich nach seiner Verhaftung ein Sächsischer und ein Londoner Polizeibeamter sich einfanden, um seine Auslieferung zu erwirken; sie folgten ihm auf dem Fuße und deabsichtigten ihn erst bei der Durchreise zu Köln verhaften zu lassen. Die Polizei zu Calais kam ihnen aber zuvor. Volmerstein, 20. Jan. Heute legte der hier seit beinahe 5 Jahren fungirende Prediger Rings= dorf sein hiesiges Pfarramt nieder, weil er vorgidt, es vor dem Richterstuhl seines Gewissens nicht verantworten zu können, neugeborne Kindlein zu tansen, und soll derselbe zu den Baptisten übertreten wollen. Krefeld. Im Sommer dieses Jahres soll hier das zweite niederrheinische Sängersest gefeiert werden. Es ist auch bereits ein Comite aus Mitgliedern der Liedertafel und der Bürgerschaft Krefelds, an dessen Spitze der Ober Bürgermeister stebt mit den Vorbereitungen dazu beschäftigt. Zugleich haben viele und namhafte Vereine ihre Mitwirkung schon Lugesagt, und die Herren Musik=Direktoren Wilhelm aus Krefeld und Knappe aus Düsseldorf haben die Leitung übernommen. — Der Industrieritter, welcher dieser Tage in Crefeld und Düsseldorf so geniale Streiche machte, hat seinen Belrug noch mit Hohn gewürzt, indem er dem hiesigen Hotelbesitzer von Elberseld aus schrieb, er wöge die Güte haben, ihm eine gewisse Summe Geldes zu überschicken, er könne ihmrübrigens versichern, daß der Elberfelder Champagnee bei weitem dem Crefelder nicht gleich käme. Baden. Die Allg. Zig. bringt die folgende Notiz aus Baden vom 15. Januar:„Dem früheren Vorgehen der großherzoglich badischen Regierung zufolge, in Betreff der Ausweisung der Väter vom Orden Jesu aus badischem Gebiete hätte man der Ausicht sein sollen, es sei den Jesuiten überhaupt der Aufenthalt im Großßerzogthum Baden versagt; dem ist nun abco nicht so. Die Gensdarmerie entdeckte vor einigen Tagen zwei Patres von besagtem Orden auf dem Gute des Freiherrn von Andlaw in Hugstetten bei Freiburg und als man sich anschickte dieselben sofort auszuweisen, wurde von höherer Stelle bedeutet, daß den Jesuiten nur untersagt worden sei, Wohnsitz im Großherzogthume zu nehmen, ihnen aber das Gastrecht nicht verwehrt werde.— Es ist dieß wieder eine der in jenem Lande üblichen Halbheiten! Sind die Jesuiten staatsgefährlich, so weise man sie unbedingt aus dem Lande hinaus; sind sie es aber nicht, so ist diese feine Distinction zwischen Wohnsitz und Gastrecht einr pure bureaukratische Chikane! M. 3. Aus Mainz, 15. Januar wird der„Mittelrheinischen Zeitung“ berichtet und das Frankfurter Journal druckt es sofort nach:„Ein erbauliches Histörchen bildet gegenwärtig die Flucht einer barmherzigen Schwester aus dem hiesigen Krankenhause. Zu Anfang dieser Woche langte ein fremder junger Mann an, der alsbald so gefährlich erkrankte, daß er um Aufnahme in das hiesige Krankenhaus der barmherzigen Schwestern bat, und dieselbe auch erlangte. Man hatte kein Verdacht geschöpst, als derselbe namentlich in ein Zimmer gebracht zu werden wünschte, das der Aufsicht einer noch ziemlich sungen barmherzigen Schwester anvertraut war. Nachdem der Kranke etwa fünf Tage im Kranken hause verbrackt hatte, war derselbe mit einem Male verschwunden und mit ihm die darmherzige Schwester. — Wir haben zu diesem erbaulichen Histörchen nichts weiter zu bemerken, als daß es von Anfang bis zu Ende erlogen und daß nicht das Mindeste vorgefallen ist, was auch nur entfernt zu einem solchen Gerücht Veranlassung hätte geben können. Hoffentlich werden die Verwaltungen beider HHospitäler energisch einschreiten, um diesem fortgesetzten Systeme von Lügen und Jatriguen, als dessen letzte Quelle man eine hier wohlbekannte Persönlichkeit bezeichnet, endlich ein Ziel zu setzen. Karlsruhe, 21. Jan. Die badische Landeszeitung hört, daß die auf die Schlichtung des Kirchenstreites abzielenden Unterhandlungen vollständig gescheitert seien, weil der Erzbischof erklärt habe. nicht im mindesten von seinen Forderungen zurückgehen zu können. Rom 19. Jan. Ueber das alljährlich am h. Dreikönigsfeste abgehaltene Fest der Propaganda lesen wir im„G. di Roma“: Im Tempel dieses katholischen Institutes, das jederzeit die Bewunderung derjenigen veranlassen wird, die Großes zu würdigen verstehen wurden am Dreikönigstag die göttlichen Ministerien in fünffach verschiedenem Ritus celebrirt, die Hostie des Friedens nach lateinischem, chaldäischem, maronitischem syrischem und armenischem Brauche dargeboten. In demselben Tempel wurde am 8. und 9. mehr als 100 Zöglingen des Institutes Gelegenheit geboten in 43 verschiedenen Sprachen Vorträge zu halten Französisch und Englisch, Spanisch und Polnisch, Türkisch und Griechisch, Porlugiesisch und Deutsch, Schottisch und Irisch, Schwedisch und Celtisch, Holländisch und Ungarisch, schweizerische und romanische Idiome, Syrisch, Arabisch, Persisch und Hedräisch, Chinesisch und Aethiopisch, Lateinisch und Altgriechisch, Chaldäisch, wie es im gewöhnlichen Leben gesprochen und wie es in der Schriftsprache gebräuchlich, Alt- und Neuarmenisch, Koptisch, Birmanisch und Bengalisch, die Sprachen aus dem Sudan 2c. wurden in rascher Reihenfolge nach einander vernommen. — Wir Preußen, schreidt ein Corres. der N. P. Ztg. aus Rom, sind in diesem Augenblicke hochanShenung Peigien g. nung unseres Prinzen umgibt, fällt auf uns mit. Römer versichern uir, daß selbst katholische Souveraine oft nicht mit solcher Aufmerksamkeit hier umgeben worden sind, wie der fürstlicke Hohenzoller. Madrid, 16. Jan. Die Herzogin von Monipensier hatte während ihrer Anwesenheit in Madrid eine Privat=Zusammenkunft mit der Königin, ihrer Schwester, worin sie derselben aber so emfindliche Vorstellungen über gewisse Dinge gemacht haben soll, daß diese ihr verbot, jemals wieder anders als bei officiellen Gelegenheiten ihr zu nahen. — Ein gereimtes Beschleunigungsgesuch ist vor einigen Tagen an ein hiesiges Gericht adressirt worden. Der Sonderbarkeit wegen geben wir in Folgendem den Tert: Vor vierzehn Tagen, o ihr guten Götter War ich auf dem..... Gericht; Ich heiße Carl Friedrich.... wetter Und habe doch noch mein Erkenntniß nicht Daß man nicht pusten kann, fürwahr das weiß ich, Doch wochenlang kann ich nicht warten, nein! Das Aktenzeichen 8 und 32, Da wird der Krempel bald gefunden sein. Sie sehen, meine Herren, dies Schreiben kürz ich, Indem ich meine Worte wohl erwog: Man trifft mich..... Straße 42, Bei Herrn Neumann eine Treppe hoch. In diesem Hause kennet mich ein Jeder. Bin in der ganzen Nachbarschaft bekannt; Die mich betrog, sie heißt Louise— üder Nun, meine Herren! Die Akten frisch zur Hand! Civilstand der Stadt Nachen. Geburten. 21. Jan.: Kunigunda Brammertz, Mar.=Inst. — Karl Afred Stephan Hubert Maria Bruckner, Selgrahen Heirathen. 21. Jan.: Franz Leon. Hub. Gossen mit Wilbel, mina Hellmans.— Peter Egidius Jünger mi Anna Helena, Lüth.— Joh. Peter Knops mit Anna Gertrud Brandi.— Lurwig Jos. Dominieue Hubert Noppenei mit Anna Margareiha Weilt,— Xavier Jos. Falck mit Gertr. Dorr.— Xavier Gülpen mit Anna Marg. Blase.— Heinrich Joseph Zander mit Anna Helena Schwartz.— Pet. Jakob Thummer mit Maria Theresia Hillmann. Sterbefälle. 21. Jan.: Elisab. Süllé, 3., Peterstraße.— Franz Michael Hub. Schmitz, 3., Seilgraben.— Jos. Klinckenberg, 52., Anunciatenbach. Freiwilliger Hausverkauf. Das zu Burtscheid mit Nro. 190 bezeichnete auf einer der gangbarsten Straßen gelegene Haus, welches seit 50 Jahren zum Laden gebraucht, sich zu allen Zeiten einer glücklichen Kundschaft zu erfreuen gehabt, und jetzt noch hat, steht unter sehr annehmbaren Bedingungen aus freier Hand zu verkaufen und kann den 1, Mai d. J. bezogen werden. Nähere Auskunft darüber Nro. 247 in Burtscheid. Café Capellmann, Seilgraben Uro. 423. Einem geehrten Publikum hiermit die ergebene Anzeige, daß ich meine unter odiger Bezeichnung bisher geführte Restauration auch ferner fortführen und das mir bisher geschenkte Zutrauen durch reelle und gute Bedienung zu erhalten mich stets bestreden werde. Aachen, 20. Januar 1854. Wittwe des verstorbenen Stadtsekretärs p. J. Capellmann Unsere hente vollzogene eheliche Verbindung beehren wir uns hiermit ergebenst anzuzeigen. Carl Quos. Therese Quos, etur ch mn. 9, geb. Thomas. eintig u. Walyorn, 23. Januar 1854. Unsere am 19. d. M. Statt gehabte Verlodungs= seier beehren wir uns Verwandten und Freunden hierdurch anzuzeigen. Bonn u. Homburg v. d. H. Antonnette Ermekeil, Louis Waldschmidt. Durch bedeutenden Einkauf von schönen Reifenstöcken(Weiden), bin ich im Stande meinen Herren Collegen, so wie Alle, welche deren bedürfen, davon nach Bedarf zu überlassen. L. Kersf, Faßbindermeister, Alerianergraben 431. Zwei Thaler Belohnung! Ein Damen=Ring ist verloren worden. Eine längliche Roseite, in deren Mitte ein rother Stein in Gold eingefaßt, auf jeder Seite 3 kleine Diamanten, und oben und unten einen Diamanten. Der redliche Finder wolle ihn gegen obige Belohnung Theaterstraße Nro. 1354 zurückbringen. 215. Möblirte Zimmer zu vermiethen Kleinkölnstraße Nro. 1045. 217. Eine mit guten Zeugnissen versehene Arbeitsmagd wird um gleich einzutreten gesucht. Auskunft in der Expedition. 216. Eine Person, die sehr gut Leinen und Gebild stopfen kann, kann in oder außer dem Hause Arbeit bekommen. Die Exp. sagt wo. Montag, 23. Jan. 1854. Neunte Extra-Vorstellung. Zum Benenls für Frl. Quandt: MARIA STUART. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Schiller. Maria: Frl. Quandt— Elisabeth: Frau Pätsch.— Mortimer: Hr. Nicolas.— Leicester: Hr. Blattner. per Scheffel. Weizen direkt. dite 89pfd Roggen direkt. Gerste hiesige. oberländ Hafer, neuer. Köln, 21. Januar. Thl. Sgr. Pf. : 9 6 17 7 4 4 3 2 1 7— per Ohm. Thl. Sgr. Pf. Spiritus effect 36¼—— per Partieen.——— ter Dezember.——— gereinigter... 46—— Rüböl effekt. 33—— in Partieen. 32½—— Meteorologische Beobachtungen. Jan. Th. n. R. B. 552 F d. Ros. Wind. Wetter. Verantwortlicher Redakteur P. Kaatzer. Kaatzer's Verlag Schnellpressendruck von Wittwe Franz Urlichs (Firma: M. Urlichs, Sohn.)