für Geilenkirchen, Heinsberg und die Umgegend. Samstag, den 19. August 1854. heselbgich Somoashaur) Iolren elr ue onien at egr. bie Leuenal. Ditschen disn ader ds. donustg, Bungeitun inr Gtpaiten in. Lalnlichzaent Amtliche Nachrichten. Berlin, 9. August. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Regierungs=Assessor M. J. Claessen zum Landrathe des Kreises Heinsberg im Regierungs=Bezirk Aachen zu ernennen. Die Eröffnung der niedern Jagd wird hier. mit festgesetzt für die Kreise: a Stadt und Landkreis Aachen, Düren, Erkelenz, Geilenkirchen, Heinsberg und Jülich auf den 4. Septhr. laufenden Jahrs, d. Eupen, Malmedy, Montjoie und Schleiden auf den 11. Septbr. l. I. Indem wir diesen Beschluß hierdurch öffentlich bekannt machen, weisen wir zugleich die Königliche Gensbarmerie, die Forst= und Polizeibeamten, so wie die Feldhüter an, darauf zu wachen, daß die Jagd nicht früber als an den vorstehend genannten Tagen ausgeübt werde. Nachen, den 15. August 1854. Königliche Regierung. Vermischte Nachrichten. Aus dem Kreise Heinsberg. In den Nachmittags=Stunden des 15. c. brach zu Dremmen in der Nähe der Kirche Brand aus, der so rasch um sich griff, daß in kurzer Zeit 2 Häuser und eine Scheune in lichten Flammen aufloderten. Der unerschrockenen, umsichtsvollen und aufopfeinden Thätigkeit einzelner Hülfleistenden verdankt man sowohl die baldige Besiegung des verheerenden Elementes, wie die Bewahrung vor größerm Schaden. Eschweiler, 15. Aug. Gestern Nachmittag entlud sich über hiesiger Stadt ein bestiges Gewitter. Der Blitz fuhr durch ein Wohnhaus, rödtete eine Frau und zündete die hinter dem Hause gelegene Scheune, die augenblicklich in heller Flamme stand. Durch die rasch herbeigeeilte Hülfe wurde das Feuer bald unterdrückt. Köln. Bei der nun beendigten Nachmusterung And etwa 30 Personen zum Militärdienst gezogen worden. — Zu der in den ersten Tagen dier stattfindenden Versammlung der katholischen Vereine Deutschlands haben sich, wie es heißt, schon über 700 Theilnehmer gemeldet, unter denen mehrere Bischöfe und Prälaten aus den verschiedensten Staaten Deutschlands. Hamburg. Ein Ehebündniß, wie vielleicht noch nie bestanden, nämlich zwischen zwei Taubsummen, ist am 13. d. in der hiesigen reformirten Gemeinde geschlossen worden. Wie wir hören, sind dem jungen Paare bei Nachsuchung um die Erlaubniß zur Verheirathung anfangs von der Behörde Schwierigkeiten gemacht worden. — Die ganze Insel Aland ist von den französischen Truppen desetze. Die Russen haben sich in die Forts zurückgezogen. Das Bombardement dauert seit dem 8. d. ununterbrochen fort.(Die Forts in Bomarsund liegen aber auch auf der Insel Aland, und sind also noch in den Händeu der Russen.) Oesterreich. Die von den Westmächten in Entgegnung auf die russischen Vorschläge gestellten Propositionen für die Gewinnung einer Basis zum abzuschließenden Frieden sind von dem österreichischen Cabiner aus nach Petersburg zur Annahme empfohlen worden. Diese Propositionen verlangen Garantieen für einen dauernden Frieden, beanspruchen aber keine Veränderung im Territorial=Besitze, sondern nur Aenderungen im Verhältnisse der an Rußland gränzenden Länder.— Die Besetzung der von den Russen geräumten Fürstentbümer ist, sicherem Vernehmen nach destnitiv beschlossen. Der Einmarsch dürfte zwischen dem 15. und 20. d. Mis. erfolgen, aber gegenwärtig nur eine pacificatorische Bedeutung baben. Schon ist ein österreichischer Offizier in das Hauptquartier Omer Pascha's abgesandt, um den Eintritt der österreichischen Truppen in die Fürstentbümer zu ordnen.— Die Wiener Conferenz wird in den nächsten Tagen wieder zusammentreten. Italien. Auf mehreren Punkten Italiens tauchen wieder Symptome Mazzinischer Umtriebe auf. Die österr. Regierung hat sich daher veranlaßt gesehen, die im lombardischen Königreich stationirten 3 Armee=Corps auf den vollen Kriegsfuß zu setzen. Belgien. In Brüssel und Lüttich wurden mehrere französische Verbannten und sonstige Personen verhaftet, welche an einem Complotte betheiligt sind, das den Zweck gehabt haben soll, den Kaiser der Franzosen mittelst einer Höllen=Maschine zu tödten. — Durch Königl. Dekret vom 11. August werden die delgischen Fünfundzwanzig=Francsund Zehn=Francsstücke in Gold nur bis zum 4. September an össentlichen Kassen zum vollen Nennwerthe gegen Silber umgewechselt. Nach Ablauf dieses Termins haben diese Münzen keinen oistziellen Cours mehr. Frankreich. Aus der durch den Moniteur veröffentlichten Anwort der französischen Regierung auf die letzte Erklärung Rußlands gebt hervor, daß Frankreich sich mit dem Status quo ante bellum nicht begnügt, und u. u. die Aufgedung des Protectorats Rußlands über die Fürstenthümer, die Freiheit der Schifffahrt auf der Donau, und eine Revisson des Vertrages vom 13. Juli 1841 im Interesse des europäischen Gleichgewichtes und im Sinne einer Beschränkung der Macht Rußlands im schwarzen Meere verlangt. In Paris hat diese Antwort große Befriedigung hervorgerufen. — Das offizielle Organ des Kriegsministeriume bestätigt ausdrücklich die Expedition nach der Krimm, der es den Zweck beilegt, sich eines „Pfandes“ nach moscowitischem Beispiel für die Rußland aufzuerlegenden Bedingungen und für die der Türkei und den verbündeten Mächten zu gewährenden gerechten Entschädigungen zu bemächtigen. — Der Moniteur veröffentlicht folgende vom Kaiser gehaltene Rede, womit er eine Ansprache des Bischofs von Bayonne aus Veranlassung des gestrigen Festtags beantwortete: „Monseigneur! Der Gebrauch hat es gewollt, daß es einen Ta, im Jahre gäbe, wo die ganze Nition das Fest des Souveräns feiert. Angesichts dieser allgemeinen Kundgebung und der Gebete, die in ganz Frankreich zum Himmel emvorsteigen, ist es die Pflicht des Souveräns, sich auch seinerseits zu sammeln, um zu wissen, ober Alles getban hat, was von ihm ab hing, um diese Harmonie von Huldigungen und Wünschen zu verdienen. Es ist insbesondere seine Pflicht, am Fuß der Altäre den Himmel durch die Dazwischenkunft seiner geheiligten Diener zu bitten, daß er seine Bemühungen segnet, sein Gewissen erleuchtet und ihm ohne Unterlaß die Kraft gibt, das Gute zu thun und das Böse zu bekämpfen. Meine Anwesenheit zu Bayonne an diesem Tag ist ein Faktum, daß ich mit Vergnügen erwähne. Es beweist, daß Frankreich, ruhig und glücklich, keine solcher Befürchtungen mehr hat, die das Staatsoberhaupt nöthigen, stets in Waffen und auf der Hut in der Hauptstadt zu sein. Es beweist, daß Frankreich einen Krieg in der Ferne führen kann, ohne daß sein inneres Leben aufhört, frei und regelmäßig zu sein. Ich danke Ihnen, Monseigneur, für die Gebeie, die Sie für mich zum Himmel richten; aber rufen Sie auch sein Schutz auf unsre Heere herab; denn für diejenigen beten, die da kämpfen, wie für diejenigen, die leiden, heißt ebenfalls noch für mich beten.“ — Der Marschall St. Arnand hat zu Barna an die verbündeten Armeen folgenden Tagesbefehl erlassen, der den Beginn der Kriegsoperationen im Orient ankündigt: „Soldaten der verbündeten Armeen! Bald betreten wir das feindliche Gebiet. Ich zähle auf euern Geborsam, enern Muth, eure Ausdauer im Kampf. Die Aufgabe, die wirzu erfüllen baben, ist schwer. Der Feind, dem wir entgegenziehen, ist stark und zahlreich. Die vierzig Jahre des Friedens, die wir zur Beförderung des Handels, der Gewerbe und Künste verwandt haben, sind von ihm zum Studium der Kriegskunst und militärischen Rüstungen verwandt worden. Frankreich und England erwarten von eurer Tapferkeit und Energie den Sieg. Die Augen Europas sind auf euch geheftet. Zeigt euch eurer Väter würdig. Wir betreten das feindliche Gebiet mit dem Entschluß zu siegen. Wir werden unser Vaterland als Sieger wiedersehen oder nie!“— Spanien. Die Nachrichten aus Spanien lauten wieder beunruhigender. Man fürchtet, daß Espartero die eher im Steigen als im Sinken begriffene Aufregung nicht beschwichtigen könne, und der Sturz der Königin Isabella mit der demnächstigen Proclamation der Republick dennoch erfolgen werde.— Die Königin Mutter wird stark bewacht. Man will sie ihres Wittwengehaltes berauben, ihren Gemahl den Herzog von Rianzares seiner Würden entkleiden, und seine Güter confisciren.— Die constituirenden Cortes werden zusammen berufen, und zunächst die einzige Landesvertretung bilden. — In Barcelona hat sich am 9. August ein Regiment empört, und zwei seiner Officiere ermordet. Der Aufstand ist unterdrückt und die Soldaten werden nach der Colonie geschickt werden. Es sollte anfänglich je der zehnte Mann des Regimentes füstlirt werden, nach einer spätern Entscheidung sind jedoch nur 3 Häupter des Aufruhrs erschossen worden — In der Provinzen ist die Anarchie vollständig. Privatbriefe balten das Leben der Königin Mutter für ernstlich bedroht. Großdritannien. Um 12. August dat die Königin in Person das Parlament vertagt. In Beziebung auf die orientalische Frage sagt sie in ihrer Rede, es werde in herzlicher Gemeinschaft des Handelns mit dem Kaiser der Franzosen ihr Streben auf die wirksame Unterdrukkung jenes ehrgeizigen und eroberungssüchtigen Geistes von Seiten Rußlands gerichtet sein, welcher uns gezwungen hat, die Waffen zur Vertheidigung eines Bundesgenossen zu ergreifen, und die zukünftige Rube Europa's zu sichern. Sodann spricht die Königin ihre Bewunderung aus über den Muth und die Ausdauer, welche die Truppen des Sultaus bei der Vertheidigung von Silistria und in den verschiedenen MilitärOperationen an der Donau bewiesen haben. Türkei. Der Rückzug der Russen über den Pruth hat am 2. August auf 5 Punkten begounen. Bis Ende August dürfte die Moldau von russischen Truppen gänzlich geräumt sein. — Ueber das eigentliche Ziel der englisch=französischen Flotten= und Truppen=Expedition, ob solche nämlich gegen Anapa, Kaffa, Odessa oder Sebastopol selbst gerichtet sein werde, verlautet noch nichts Bestimmtes. Die Einschiffung der längs der bulgarischen Küste aufgestellten englisch französischen Truppen sollte am 29. oder 30. Juli beginnen. — Bucharest ist von 10.000 Türken besetzt. Briese von dort melden, daß ein Theil der Balkan=Armee auf den asiatischen Kriegsschauplatz abgehen werde. — Aus Petersburg schreibt man: 21 Kriegsschiffe erschienen am 26. Juli vor Sebastopol, machten Messungen bei den Landzungen von Lukull und gingen 12—14 Seemeilen davon entfernt vor Anker. Stockholm, 16. August. General Baraguay ’Hilliers hat die„Befreiung Alands von den Russen“ in den dortigen Kirchen proclamiren lassen. — Der größte Theil von Bomar=Sund ist, eingenommen. Aus Wien, 16. Aug. wird der Independance Belge telegraphirt:„Einer telegraphischen Depesche aus St. Petersburg zufolge hat der russische General=Lieutenant v. Wrangel einen bedeutenden Sieg bei Bayazid erfochten. 3000 Türken wurden getödtet. Die Russen nahmen 4 Kanonen, 17 Fahnen, 2 Lager und besetzten Bayazid.“ Der Kriegsgefangene. Erzählung nach einer wahren Begebenheit von G. Fecht. (Fortsetzung.— Siehe No, 32 d. Bits.) Und doch war's ihm dann wieder zu Muthe, als ob freundliche Lichtgestalten aus der Zukunft herüberlächelten in seine finstere Gegenwart, als wenn heilverkündende Sterne besserer Tage ihn ermutbigten, nicht zu brechen unter der Last des erdrückenden Augentlicks. Wie ein tröstender Engel des Friedens senkte sich dann die Erinnerung an seine Lieben im fernenrheinischen Heimathlande wieder in sein aufwallendes Herz und die Wogen seiner empörten. Seele legten sich wieder und wie Sonnenstrahlen nach dem Gogungg chimaernder .# wieder auf der plattgewordenen Spiegelfläche seines innern Lebene. Wo, die Noth am größten, da ist Gottes Hülfe. am nächsten. Dieser Gott, der den Menschen nie verläßt, wenn der Mensch nicht vorhen ihn verlassen, stand auch in der Wüste Sipiriens, bei ihm in der Stunde der Versuchung, und half ihm tragen und überwinden. Ja noch mehr. Als er eines Tages seine Hütte verließ, um die Fallen und Schlingen nachzusehen, und etwa in der Nacht gefangene Beute beimzubringen, begegnete er in einiger Entfernung von da einer kleinen Schaar von Männern in Jägertracht, Sie hatten, wie dies zuweilen geschiebt, aus der etwa 20—30 Stunden entfernten Stade einen größern Jagdzug gemacht. Dei jenige unter ihnen, welcher augenscheinlich der Vornehmste war, redete sogleich unsern Zobel fänger, zuerst in französtscher, daun in deutscher Sprache freundlich an. Welche Gefühle diese Lame seiner seit mehreren Jahren nicht mehr in sein Ohr gekommenen lieden Heimathsprache und dieß in solch fernem wildfremdem Lande im innern Herzen erweckten, dieß mag Der sich vorstellen, der es kann. Anfangs war ihm die Zunge wie gelähmt er hatte sie bisher nur im stillen Herzeusgrunde deutsch sprechen können und dürfen, und es war ihm, als müßte er in stummer überwältigender Freude dem wackern Jägerswann um den Hals fallen. Bald jedoch löeten sich die Banden seiner Zunge, deredte Worte der Freude und des geruhrtesten Dankes strömten wie sprudelnde Wellen von seinen Lippen, und es schien ihm, als müßte er Alles, was er so lauge in des Herzens schweigsame Kammer hatte verschließen mussen, auf einmal ausschütten in die erste Menschenbrust, die seit Jahren zum ersten Male ihm mit Liebe und Theilnahme entgegengekommen, ihn mit den trauten Tönen der Heimath begrüßt hatte. Der Oberforstmeister, denn das war der fremde Herr, fand ein sichtliches Wohlgefallen an dem offenen biederherzigen und dabei männlich ernsten Wesen des Gefangenen. Er erwiderte die bewegten Worte desselben mit den Ausdrücken warmer väterlicher Theilnahme und freundlich aufmunternden Zuspruches trennte sich von ihm mit einem deutschen Händedruck und dem Versprechen, daß er seiner gedenken werde. Während der kurzen Unterredung hatte der Jäger einen tieten Blick in das edte Herz des gefangenen Kriegsmannes gethan und hatte zugleich erkannt, daß sein neuer Bekannter eineu in vielfacher Beziehung ausgebildeten Geist besaß Und so kam denn etwa nach drei Wochen eine Meldung an den Posten und an den Gefangenen selbst, es sei dem Oberforstmeister M. gestattet, den Kriegsgefangenen Alfred G. unter die Zahl seiner Dienerschaft in sein Haus aufzunehmen. Wie dem hin= und hergetriebenen Schiffbrüchigen, der eine Zeitlang eine hoffnunggrüne Insel von ferne gesehen hat, und endlich von einer rettenden Welle au's Ufer geworsen wurde, so war es dem glücklichen Empfänger; dieser Nachricht zu Muth. Die Vorbereitungen zur Abreise waren bald getroffen, der Abschied von der ärmlichen Hütte, von Zobelschlingen und Fuchsfallen, von dem finstern Gesichte der Kosacken., die ihn gehüter hatten, wurde ihm nicht sonderlich schwer, und kostete keine Thränen, sicherlich keine der schmerzlichen Treunung. Ein Diener des Forstmeisters hielt mit einem Schlitten vor der Hütte, und bald brauste das flüche tige Kosackenroß mit dem leichten Fahrzeuge und den beiden Reisenden, die freilich nur mühsam durch Zeichen sich verständlich machen konnten, über die harte Schneedecke dahin. Gegen Abend desselben Tages trafen sie in Jakutzk bei der Wohnung des Forstmeisters ein, und alt unser Gefangener da eintrat in die ohnedieß so wohnlich eingerichteten Räume des russtschen Wohnhauses, und ihm der alte härtige Hausherr, und die freundliche Hausfrau und gar noch ein lieblich Töchterlein von 17—18. Jahren, alle mit dem offenen Ausdruck ungee heuchelter Freude, mit Händedruck und herzlichem Willkomm in seiner süßen Muttersprache entgegentraten, war's ihm so unaussprechlich, wohl und überglücklich um's. Herz, als ob er schon halbwegs wieder in der Heimath wäre. Und er war es auch, bald beinahe ganz; denn der alte Forstherr bestellte ihn zum Hauslehrer für die Tochter und zwei jüngere Knaben, die bald auch an seiner Seite standen, und die Hausfrau, eine. Ostseeländerin, hatte ihr Wohle. gefallen an dem lieben verständigen Hausgenossen, den sie gewonnen hatte, und der Tochter stel manchmal eine verstohlene Thräne aus. dem blauen Auge, wenn er von blutigen Schlachten und harter Gefangenschaft erzählte; denn auch sie hatte einen lieben Bruder unter den russischen Fahnen, der war mit den Heeren nach Deutschland und Frankreich gezogen, und seit mehr denn vier Jahren war keine Nachricht mehr von ihm eingelaufen. Der Vater aber, wenn er Abends heimkehrte von seinen Ausflügen und ven beschwerlicher Pflichterfüllung, setzte sich behaglich in den geräumigen Lehnstuhl, dampfte sein Pfeischen mit rechtem Behagen und erzählte dann selber von vergangenen Tagen in der fernen Heimath, wie er im lieben Deutschland geboren, als ein Jüngling von zwanzig Jahren, getrieben von unwiderstehlichem Drange, die engen Schranken seines kleinen Lebenskreties zu durchbrechen und die weite Welt zu sehen, einst mit wenigen Gulden in der Tasche unter einem andern Namen die hohe Schule verlassen habe, und auf gut Glück hin fort gegangen sei in's innere Deutschland, und, bald da bald dort Halt machend, nirgends eine ruhige Stätte findend, endlich an die Grenzen Polens und Rußlands gelangt war. Hier fand er Beschäftigung bei einem Forstbeamten, zeichnete sich durch Brauchbarkeit und Fleiß und uamentlich durch Tüchtigkeit in mathematischen Wissenschaften aus, und wenn er nicht ein Fremder und dazu ein etwas stolzer undeugsamer Gradaus gewesen wäre, so würde er ohne Zweisel in einer höhern Stellung und nicht in Sibirien sein Gtück gemacht haben. Während seines Aufenthaltes in den westlichen Provinzen des russischen Reiches hatte er seine Frau kennen gelernt, welche aus einer deutschen Familie in Riga stammte, hatte mit ihr eine Zeitlang als Angestellter im Forstfach am Kaukasus gelebt, und war endlich wegen einer Aeußerung, die er über das unlautere Treiben eines Vorgesetzten hatte fallen lassen, nach Jakutzt, freitich in die höhere Stele eines Ober= forstmeisters versetzt worden. Das Alles hatte Alfred theils von ihm selbst, theils von andern Hausgenossen nach und nach erfahren. So saßen sie auch wieder eines Abends traulich beisammen im warmen Zimmer, und Alfred, durch die Freunde dazu aufgefordert, und noch besonders darum gebeten durch Maria, die Tochter des Hauses, die neuerdings gar viel über Alfred vermochte, und deren stiller Einfluß zwar unsichtbar, aber desto mächtiger und gewaltiger im Wachfen begriffen war, berichtete von seiner eigenen Familie im Vaterlande, und wie seine Mutter ihm in seiner Jugend oft erzählt hätte von einem ältern Bruder, der einst in fremde Länder gegangen, wohin wußte sie nicht, weil sie damals noch ganz jung war und von den Eltern und Geschwister alle weitere Spur verloren hätten. Diese hätten ihn als todt beweint, die Brüder und Schwestern des Verschollenen hätten sich längst an diesen Gedanken gewöhnt, besonders da von dem fernen Bruder nie eine Nachricht in die Heimath gelangt wan., Nur die Schwester Maria, Alfred's Mutter, habe nie an der Möglichkeit des Wiedersehens verzweifelt, und auch ihm bei seinem Abzug in's Feld Nachforschungen nach dem Onkel Philipp dringend an'e Herz gelegt. Bei diesem Worte siel dem Jäger vor plötzlicher Ueberraschung die Pfeife aus dem Munde. „Philipp, Philipp,“ ruft er aus, indem eraufspringt, und mit den Worten:„Ich, ich din Dein Onkel Philipp!“ dem jungen Manne um den Hals fällt.„Ich hieß anders im deutschen Vaterlande, als ich hier heiße, ich heiße Philipp F. und Deine Mutter Maria., und sie ist meine liebe kleine Schwester Marie, und Du bist meiner lieben Schwester Sohn!“: Alfred selbst vermochte sich in diesem plötzlich ausgebrochenen Sturm der Freude kaum zu fassen, und seine Gedanken zusammen zu finden bei solcher überraschenden Entdeckung. Freuvig bewegt drückte er Oheim und Muhme an's Herz, zweimuntene Knabonz Alfred's Zöglinge sprangen demmeuentdeckten Better, den sie als freundlichen Lehrer schon unendlich lieb gewonnen hate tem, an den Hals, und auch dast evröthend bei Seite stehendr Bäschen Maria wurde durch einen Kuß zum Bäschen gestempelt. Und doch wollte es. Alfred bedünken, als habeter bei dieser ersten zärtlichen Begrüßung viel mehr und ganz Anderes empfunden, als en sich die vetterlichen Empfindungen dabei denken mochte. (Schluß folgt.) Civilstand der Bürgermeisterei Geilenkirchen pro Juni und Juli 1854. Es wurden gemelder: Geburten. Den 14. Juni. Joseph Moriz Hubert Tamoni, von Hünshoven.— 17. Maria Sophia Gertrud Engelen, von dito.— 23. Anna Maria Frommelt, von Geilenkirchen.— 24. Conrad Flammang, von Niederheid.— 30. Hubert Joseph Schmitz, von Bauchem. Den 11. Juli. Maria Gertrud Jacobi, von Gillrath. — 19. Peter Jacob Derichs, von Hatterath.— 22. Peter Joseph Braun, von Geilenkirchen.— Anna Cath. Hub. Stenten, von Hünshoven. 25. Maria Anna Basten, von Niederheid.— 28. Johanna Cath. Schmitz, von Geilenkirchen. Heirathen. Den 17. Juli. Salomon Gottschalk, von Bauchem mit Johanna Stiel, von Kinzweiler. Sterbefälle. Den 1. Juni. Maria Cath. Wassen, 2 Jahr, von Niederheid.- 3. Maria Cath. Hutmacher, Wittwe von Cornel Schloetels, 52 Jahr, von Tripsrath.— 8. Hein= rich Zilgens, Ehegatte von Elisabeth Goergens, 51 Jahr, von Tripsrath.— Elisabeth Leonards, Wittwe von Peter Henzen, 79 Jahr, von Geilenkirchen.— 12. Gertrud Kohnen, Wittwe von Arnold Joseph Derichs, 60 Jahr, von Bauchem.— 13. Heinrich Wilh. Hutmacher, Ehegatte von Josepha Pohlen, 46 Jahr, v. Tripsrath. — 20 Ein todt gebornes Kind von Gillrath.— 22. Johanna Mar. Schaps, Ehefrau von Wilhelm Joseph Geller, 30 Jahr, von Hänshoven. Den 7. Juli. Ein todt gedornes Kind von Gillrath. — 8. Joh. Joseph Dohmen, 25 Jahr, v. Hünshoven. — 17. Ein todt gebornes Kind von Bauchem.— 18. Maria Agnes Haselier, 2 Jahr, von Tripsratb.— 19 Christ. Wilh. Jos. Derichs, 1½ Jahr, von Hünshoven. — 21. Joh Leon. Kohnen, 4 Jahr, von Bauchem.— 27. Ein todt gebornes Kind von Hatterath.— 28. Joh. Peter Kohnen, 2 Jahr, von Bauchem. Civilstand der Bürgermeisterei Heinsberg pro Juni und Juli 1854. Es wurden gemeldet: Geburten. Den 1. Juni. Wilhelmina Friederica Tilgenkamp, von Heinsberg.— Anna Maria Bernhardine Blanke, von dito.— 2. Johann Hubert Schiffer, von Unterdruch.— 6. Maria Magd. Hubertina Kocks, von Heinsberg.— 11. Martin Joseph Hubert Louis, von dito.— 12. Carl Johann von dem Bruch, von dito.— 14. Maria Jos. Hubertina Nüsser, von dito.— 28. Hubert Heinrich Gottfried Florack, von dito. Den 3. Juli. Anna Sibilla Derichs, von Heinsberg. — Maria Magd. Dreessen, von Unterdruch.— 11. Anne Mechtildis Laumen, von dito.— 13. Joh. Jos. Görg, von Heinsberg.— 16. Margaretha Josepha Huberting Knur, von dito. Heirathen. Den 17. Juni. Christian Joseph Moll, von Unterbruch mit Anna Catharina Schmitz, von Schafhausen. Sterbefälle. Den 19. Maria Josepha Hubertina Nüsser, 6 Tage all. von Heinsberg.— 21. Maria Josepha Hubertina Thönnissen, 34 Jahr, von dito.— Franzieka Barvara Sommer, 2½ Jahr, von dito.— 26. Sibilla Neugen, 64 Jahr, von Unterbruch. Den 5. Juli. Joseph Rochus Dorst, Wittwer von Anna Catharina Rossie, 68 Jahr, von Heinsberg:— 22. Johann Wilhelm Knur, Wittwer von Maria Jos. Sassenberg, 53 Jahr, von dito.— 20. Johanna Jos. Gercrud Laurency, 87 Jahr, von dito. Unzeigen. Verpachtung zu Bauchem. Montag den 21. August, Morgens Punkt 11 Uhr, werden zu Bauchem beim Wirthe Steinbusch, 32 Morgen Ackerland, dem Herrn von Zantiß zugehöng, im Bauchemer Felde an die Landstraße ausschießend, in Parzellen von 3. Morgen, auf 9 Jahre durch Herrn Notar Corneli zur Wiederverpachtung ausgestellt. Schwarßz, Gerichtschreiber. Verpachtung zu Beek. Montag den 21. August, Nachmittags 2 Uhr, werden zu Beek im Hause und auf Anstehen von Peter Joseph Schröder und der Vormünder seiner minderjährigen Kinder, das von Ersterem bewohnte, zu Beek neben Fischer gelegene, zur Ackerwirthschaft, Wirtbschaft und Bierbrauerei vorzüglich gu: eingerichtete Haus, anhabend Scheune, Stallung, Garten und Wiese; sowie 8 Morgen im beßten Zustande befindliches Akkerland und 1½ Morgen Wiefe, auf 6 bis 9 Jihre durch Herrn Norar Corneli verpachtet. Der auf Dinetag den 22 August und den folgenden Tag anberaumte Mobilar=Verkauf, wird nicht an diesen Tagen, sondern am Montag den 28. und Dinstag den 29 August, Morgens 10 Uhr abgehalten werden. Verpachtung zu Oidtweiler. Donnerstag den 31. August Morgens 10 Uhr werden die Pastorallänvereien, im Hause des Wirthes Breuer zu Ordtweiler, durch Herrn Notar Corneli auf—9 Jahre verpachtet. Schwart, Srichtschreiber. Bekanntmachung. Am Montag den 28. August, Morgens 10 Ubr, sollen zu Hünshoven beim Wirthen Kofferatd, auf Anstehen des Heinrich Vonderhagen daselbst, a. ein zu Hünshoven auf dem Berg, neben Baum und Wamper gelegenes Haus mit Garten und b. ein daselbst gelegener Hausplatz, auf Kredit versteigert werden. ar Bekanntmachung. Am Mittwoch den 30. August, Morgens 9 Uhr, sollen zu Leiffarth im Sterbehause der Wd. Higer Schillings, allerlei Hausmoditten, 1 Ziege 2c; ferner ein zu Leiffarth gelegenes Haus mit Garten, 1 Parzelle Ackerland mit aufstehender Haferschaar und 1½ Viertel Morgen Busch, zu Leiffarth an der Eisenbahn gelegen, auf Kredit versteigert werden. gtef, Notar. Immobilar=Verkauf. Am Montag den 21. August 1854, Nachmittags 3 Uhr, lassen die Erben von Herrn Heinrich Klingens zu Nachen 3 Morgen 17 Ruthen Ackerland, im Wurmbusche, in der Bürgermeisterei Randerath gelegen, neben Heinrich Kamps von Stahe und Leonard Schölgens von Honsdorf, im Gasthofe des Herrn Franz Reiners zu Randerath, durch den unterzeichneten Notar, öffentlich auf Credit verkaufen. Holzverkauf. Am Dinstag den 22. August 1854, Nachmittags 2 Uhr, wird der unterzeichnete Notar, auf Ansteben des Handlungshauses A. J. Berens zu Heinsberg: 20 Haufen eichen Kuppholz von ¼ bis 4½ Länge und 6 Haufen Bodenstöcke von % bis% Länge, bei dem Wirtden Peter Harr zu Oberbruch, öffentlich auf Cresit verkaufen. Das Holz ist an der Papiermühle zu Oberbruch aufgestellt. Haus=Verkauf in Tüdderen. Samstag den 26. August, Nachmittags 2 Uhr, wird zu Tüdderen bei dem Wirthe Ehlen auf Anstehen des Anton Gladbach zu Rheydt ein Wohnhaus mit Zubehör, Garten und Baumgarten zu Tüdderen am Messenweg öffentlich auf Kredit verkauft. Jungblur h, Rotor. Immobilar=Verkauf zu Gangelk. In der gerichtlichen Theilungssache: 1. der Eheleute Joseph Schmeetz und Johanna Maria Jansen, diese Wittwe erster Ehe von Paul Keimas, Ackersleute zu Schinveld im Kanton Sitard wohnend, in ihrer Eigenschaft als Vormünder der Minderjährigen: Joseph und Hubertina Keimes, ohne Gewerb daselbst wohnend, Kinder erster Ehe der genannten Johanna Marta Jansen mit ihrem verlebten Ehemanne Paul Keimes, über welche Minderjährige der Ackerer Peter Mathias Jansen in Schinveld die Rebenvormundschafv führt; 2. der Eheleute Cornel Speckens, Wagner und Wirtb, und Gertrud Keimes zu Gangelterheide wohnend; 3. des Franz Keimes, und 4. des Edmund Keimes, beide Ackersleute zu Gangelt wohnend, Kläger, durch Heern Advokat=Anwalt Joerissen in Aachen vertreten; gegen den Leonard Goertz, Ackerer zu Gangelt wobnend, in seiner Eigenschaft als natürlicher Vormund seiner mit seiner verledten Ehefrau Maria Agnes Keimes gezeugten gewerblos bei ihm wohnenden noch minder jährigen Kinder: 1. Gertrud; 2. Christian Joseph; 3. Josepha; 4. Ludwig und 5. Paul Joseph Goertz, über welche der Ackerer Joseph Dahlmans zu Gangelterheide Nebenvormund ist, Beklagten, vertreten durch Herrn Advokat= Anwalt Houben in Aachen; sollen am Montag den 4. September laufenden Jahres, Morgens zehn Uhr, zu Gangelterheide in der Wohnung des Wirthes Cornel Speckens vor dem unterschriebenen, hierzu durch Urtheil des Königlichen Landgerichtes zu Nachen vom 23. Mai dieses Jahres kommittirten, zu Gangelt im Landgerichts=Bezitke von Aachen wohnenden Königlichen Notar Leonhard Jungbluth die hiernach beschriebenen Immobilien öffentlich versteigert werden, als: A. Grundgüter in der Gemeinde Gangelt. 1) 86 Ruthen 81 Fuß Ackerland im Ganderfeld, Section B. No. 672, neben Hermann Joseph Claessen und Peter Donners, tarirt zu achtzig Thalern; 2) 111 Ruthen 39 Fuß Ackerland im Jungferbergerfeld, Section C No 744, neben Erben Martin Tholen und Johann Kleinjans, tarirt zu 40 Thalern; 3) 50 Ruthen 3 Fuß Ackerland daselbst, Section C. No. 772, neben Johann Jansen und Theodor Schlun, taxirt zu fünfzehn Thalern; 4) 88 Rutben 60 Fuß Ackerland an den Sittarder Hecken, Section K. No. 211c, neden Erden Wilhelm Keimes und Kulturfurche, taxirt zu 60 Thalern; 5) 75 Ruthen 43 Fuß Ackerland im Hübnerbusch, Section A. No. 99 neben Christian Reiners und Franz Hennes, tarirt zu 51 Thalern; 6) 84 Ruthen 90 Fuß Ackerland in der Staher Heide, Section J. No 3½½, neben Paul Dahlmans und Gebrüdern Leydecker, taxirt zu 25 Thalern; ), 1 Morgen 29 Ruthen 38 Fuß Ackerland im Grootfeld, Section C No. 235, neben dem Heinsberger Wege und Erden Martin Tholen, taxirt zu 200 Thalern; 8) 157 Ruthen 92 Fuß Ackerland im Jungserbergerfeld, Section C. No. 899/60, neben Anton Hennes und Mathias Willms. tarirt zu 35 Thalern; 9) 88 Ruthen 90 Fuß Ackerland im Grünenthal, Section C. Nv. 8 41/313, neden Edmund Keimes und Anton Hennes, taxiré zu 50 Thalern; 10) 113 Rutben 40 Fuß Ackerland, im Hühnerfeld, Section B. No. 82 7/673, neden Erden Wilhelm Keimes und Erben Wilhelm Schneiders, karirr zu 110 Thalern; 11) 1 Morgen 32 Ruthen 21 Fuß. Ackerland am Muhlenweg, Section E. No. 84, neden Leonard Ingendahl und Heinrich Kamp, taxirt zu 90 Thalern. B. Grundgüter in der Gemeinde Schümmerquartier. 12) 410 Ruthen 70 Fuß Ackerland im Hühnerfeld, Section X. No. 696, neben Wittwe Leonhard Horrich und Paul Dahlmans, taxirt zu 100 Thalern; 13) 108 Ruthen 60 Fuß Ackerland daselbst, Section 4. No. 695, neben den vorigen Grenznachbaren, taxirt zu 100 Thalern. C. Grundgüter in der Gemeinde Schinveld im Holländischen. 14) 50 altörtliche Ruthen Schkagholz in der Leifarth neben Joseph Schmeetz und Heinrich Verhoven, kaxirt zu 15 Thalern Expertenbericht und Bedingungen liegen auf der Amtsstube des Unterzeichneten zu Jeder= manns Einsicht offen. Gangelt den 1. Juli 1854. Jwngbistn. In der Buchdruckerei von G. Kochist zu baben: Deutsches Eine Sammtung von 337 der bekanntesten und beliebtesten Volks=Lieder. Press:“6 Szr. Höhere Töchterschule zu Geilenkirchen=Hünshoven. General Versammlung der Actionäre Samstag den 26. August c. Abends gegen 7 Uhr in dem Gasthofe Lerürh zur Berathung über Fortsetzung der Schule. Der Vorstand. Versicherung der Erndten in Scheunen und Schobern sowie des Viehs, der ackerwirthschaftlichen Geräthe und Gebäude gewährt die von. uns vertretene Kölnische Feuer=VersicherungsGesellschaft Colonia gegen feste, mäßige Prämie. Das Nähere wird, auf gefällige Anfrage, prompt mitgetheilt und das zur Ordnung der Versicherung Ersorderliche sorgfältig von uns besorgt. H. J. Königs in Geilenkirchen. Fr. Lüttger in Linnich. J. H. Breuer in Gangelt. Fr. Breidkopff in Waldfeucht. W. Rohe in Heinsberg. Heilanstalt für Augen= und Gebörkrankbeiten in dem Flecken Baels 3/ Stunden von Nachen. Konsultationen täglich von—2; für die Armen grafich. Med Dr Elvenich. Bruch=Bandagen, Leibbinden, Schnürstrümpfe, Suspensoirs 2c. 2c. werden angefertigr, mit reeller Behandlung von Carl Th. Schmets, approbirter Bandagist in Nachen. Ursulinenstraße 1100. Ausberkauf. Herr Dasse aus Aachen(wohnend Fischmarkt No. 1104), welcher nach gien verzieht, wird dieserhalb in dem genannten Hause von jetzt ab seinen ganzen Waarenvorrath bestehend in einer großen Auswahl Leinen, Gebild, Swahls, Thibeis, Bettzwillig, Ressel, Orleans, seidene und wollene Tücher, Hosen= und Westenstoffe, carrirte wollene Stoffe Kattune, Gedrucktes, wollene Jacken, gewebte Unterhosen, fertige Hemden, Vorhemden, allerlei Kurzwaaren, als: Zwirn, Sayette, Band, Baumwolle 2c. in den nächsten sechs Wochen verkaufen und sogar unter dem Fabrikpreise ablassen. Anzeige. Dem geehrten Puplikum die ergebene Anzeige, daß mein Geschäft unter meiner Firma vor wie nach fortbesteht. Für das mir bis jetzt geschenkte Zutrauen bestens dankend, werde ich mich bestreben selbiges ferner zu verdienen, mit dem Bemerken, daß meine großjährigen Söhne wie früher ihr Geschäst für eigene Rechnung fortsetzen. Randerath den 4. August 1854. Andreas Mendel. Ich zeige hiermit an, daß ich den 20. August, und während der Octav auf den andern Tag, mit dem Wagen nach Aldenhoven fahre a Person, für hin und zurück 15 Sgr., für allein hin oder allein zurück a Person 10 Sgr. Die Abfahrt ist hier Morgens um 5 Uhr und in Aldenhoven Nachmittags um 4 Uhr. en. Bester peruanischer Guano pr. 100 Pfd. 4 Thlr. und Essener Fettgeriß steis vorräthig im Lager auf dem Linderer Bahnhof beim Gastwirthe T doma, Zwei erfahrene Schreinergesellen können daurende Arbeit finden beim Schreinermeister Bolten in Loverich. Schul=Urlaubs=Scheine, Schulversäumniß=Listen, Schultagebücher und alle andern Druck=Formulare sind stets zu den billigsten Preisen zu haben in der Buchdruckerei von G. Koch. In der Buchdruckerei von G. Koch ist zu haben: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte zur Bereitung der verschiedenartigsten Speisen, kalter und warmer Getränke, Gelees, von Gefrornem, Backwerken, sowie zum Einmachen und Trocknen von Früchten. Mit einem Anhange, enthaltend Arrangements zu kleinen und größeren Gesellschaften, zu Frübstücks, Mittags= und Abendessen, Kaffee's und Thee's, und einem Küchenzettel nach den Jahreszeiten geordnet. Mit besonderer Berücksichtigung der Anfängerinnen und angehenden Hausfrauen bearbeitet von Henriette Davidis. Fünfte, verbesserte und vermehrte Auflage. Dreis 27½, Sgr. Vegetabilische Stangen-Pomade (à Originalstück 7½ Sgr.) autorisirt v. d. K. Professor der Chemie Dr. Eindes zu Berlin, wirkt sehr wohlthätig auf das Wachsthum der Haare, verleiht ihnen einen schönen Glanz und erhöhte Elastizität und eignet sich gleichzeitig ganz vorzüglich zum Festhalten der Scheitel. Einziges Depot in Geilenkirchen in der Cigarren= u. Tabaks=Handlung bei Casp. van Gils u. in Heinsberg bei F. Alstedt. Beim Unterzeichneten ist fortwährend bester Traß, Portlant=Cement und Ziegelsteine käuflich zu haben. Bauchem im July 1854. I Peter Haups, Maurermeister. Peruanischer Guano beste trockene Waare per Tausend Pfund 39 Thlr. bei J Pringmann. Eine Haushälterinn wird gleich gesucht bei W. I Fränzen in Beggendorf. Vogelschießen am Sonntag den 20. August, Nachmittags 4 Uhr beim Wirthe Fr. Perer Pennartz in Puffendorf. Es wird geschossen um ein 1½ jähriges Rind im Werthe von 16 Thaler.— Jede Rummer zu 7½ Sgr. Sonntag den 20. August auf Ritzerfeld um eine neue goldene Cylinderuhr im Werthe von 35 Thlr. Wenn die Gelder nicht zusammen kommen wird für das Einsatz Geld geschossen. Der Nummer 5 Sgr. Es ladet ergebenst ein; Sonntag den 27. August Preisvogelschuß bei Thoren an der Kreuzstraße um ein neues doppeltes Jagdgewehr von 17 Thlr. Wer das Gewehr nicht halten will, erhält 14 Thlr. Im Falle daß die Nummern nicht zusammen kommen, wird ein Gewehr von 11 Thlr. ausgeschossen, der dies nicht halten will, erhält 8½ Thlr. Die Gewehre sind vom Schlosser Hermanns aus Geilenkirchen. Vogelschießen. Bei Gelegenheit der Uebacher Kirmes am St. Rochusfeste Sonntag den 27. d. M. findet bei Unterzeichnetem ein Vogelschießen für eine Kugelbüchse und für ein neues doppeltes Jagdgewehr statt. Wer die Pfänder nicht will, erhält das Geld dafür. b. Krent. Rochus=Kirmes. Sonntag den 27 August Schützenfest.— Montag den 28. Nachmittags 2 Uhr SchützenVogelschuß.(Der Zug beginnt beim Wirthe Wetzler.) Dinstag den 29. Einführung des neuen Schützenkönigs. Zu diesen Festlichkeiten ladet ergebenst ein der Schützenverein. Sonntag den 27 August Nachmittags 4 Uhr Preisvogelschuß für eine tüchtige Kub, im Werthe von 45 Thirn. Wer die Kuh nicht nimmt, bekommt das Geld nach Abzug von 1 Thlr. für gemachte Unkosten, beim Wirthe Wetzler in Scherpenseel. Sonntag den 27. Auaust Nachmittags 4 Uhr Vogelschuß um ein schönes Pferd von 40 Thlr. Wer dasselbe nicht will erhält 36 Thlr. Esladet ergebenst ein A. Ofsermanns in Scherpenseel. Montag den 28 und Dinstag den 29. Aug. nach dem Vogelschuß Conzert, darnach kaltes Essen und hiernach einen guten Drung und einen löstlichen Sprung beim Wirthe Casp. Offermanns in Scherpenseel elschuß. Sonntag den 27. d. M. findet bei Wirtbin Wittwe Krampen in Uebach Preisvogelschuß um eine 2örbige fehlerfreie Kugelbüchse statt, wozu alle Liebhaber eingeladen werden. Nachschrift. Großberzogthum Baden. Aus Karlsrube wird gemeldet, daß der kirchliche Conflict durch eine zwischen der Regierung und dem päpstlichen Stuhle abgeschlossene interimistische Convention beigelegt sei in welcher die Regierung der Eurie sehr bedeutende Concessionen mache, und die Hauptforderungen des Erzbischofes genehmigt sind. Aldenboven. Der hochwürdigste Herr Weihbischof und Erzbischöfliche General.Vikar, Domdechant Dr. Baudri wird am Sonntag den 20. August, von Linnich, we Hochderselbe das h. Sakrament der Firmung ertheilt hat, hieber kommen um das Jubiläum zu eröffnen. Neuester Handels=Bericht. Neuß, 15. August. Wegen der geringen Getreidezufuhr hatten wir ein ganz beschränktes Geschäft. Die Stimmung blieb flau, Rüböl höher gehalten. Der gestrige Weidriehmarkt führte uns 133 Stück Rindvieh zu, wovon 118 verkauft wurden. Köln, 14. August. Weizen effect 112 Sgr. Br., per Nov. 89 1/ Sgr.., 88 1/ Geld, per März 89½ Sgr. Br., 88½/ Geld.— Roggen effect. 85 a 91½ Ser Br, per Novd. 70½ Sgr. Br., 69½ Geld, per März 70½ Sgr. Br., 69½ Geld.— Rübdl effect. per 256 Pfund Thir. 34, in Partieen Thl. 33¾ Br., per Octd. Thir. 33½ Geld, per Mai 1855 Thir. 32¼ Br., 33 Geld.— Spiritus eff. Thl. 35 Br., in Partieen Thl. 34½ Br., rectificirt 43 a 44 Thlr. per 130 Quart a 90%. Amsterdam, 14. August. Weizen und Roggen bei einiger Consumtions=Frage für den Platz und das Inland ziemlich behauptet.— Gerste wenig angeboten.— Buchweizen fest. Fruchtpreise(per Berliner Scheffel.) Neuß, den 18. August. Thir. Sg. Pf. Weizen. S 20— Roggen.: 2 20— Sommergerste„ 1 18— Wintergerste 1 18— Buchweizen—— Hafer.. 1 15— Rübsaamen„ 3 24— Kartosfeln— 25— Heu, p. Centner à 110 pfd. 29— Stroh, p. Schock à 1200 pfd. 5 15— Rüböl v. Ohm à 282 Pfd. ohne Faß 36—— Rübkuchen p 1000 Stück Stampf„ 41—— Preßkuchen p. 2000 Pfund 37—— Branntwein v. Ohm a 123 Quart zu 47% sohne Maklergeld) 20 15— Gereinigtes Oel 37—— Gachen, den 15. August. Weizen... 4 6— Roggen S 5— Gerste 1 19— Hafer 10— Geld=Course zu Düsseldorf, am 18. August. Briefe. Geld. Gestenkirchen auf'm Markte Ne. 85.