Dieses Blatt erscheint wöchentlich zweimal(Sonntags und Mittwochs) uno kostet virrteljährlich 12½ Sar, durch die Expedition u. die Boten, Sgr. durch die k. Post Anstalten bezogen. Gerdendroicher Anzeigegebühren * Garmondzeile 1 Sgr.— Anzeigen sl per Garmondzeile 1 Sgr.— Anzeigen für die Sonntagsnummer werden bis Freitag Nachmittag, für die Mittwechsnummer bis Dinstag Morgen erbeten. T,, und Untry, (Zugleich Landwirthschaftlicher Anzeiger für das Jülicher Land.) Nr. u. Mittwoch den 11. Jannar 1865. 34. Bestellungen für das 1. Quartal 1865 dieses Blattes wolle man entweder bei der zunächstgelegenen kgl. PostAnstalt, in der Expedition oder bei den betreffenden Boten gefl. recht bald machen. Rundschau. * Berlin, 9. Januar 1865. Der Umstand, daß über das Ergebniß der letzten Verhandlungen zwischen Preußen und Oesterreich nichts Näheres bekannt geworden, hat vermuthen lassen, daß kein greifbares Resultat erzielt worden ist. Dies mag im Ganzen auch wohl zutreffen. Oesterreich hält sich den preußischen Absichten gegenüber noch immer in der Negative; hat sich aber doch thatsächlich, wenn auch immerhin nicht ausdrücklich, in das Provisorium gefügt und wartet auf die Formulirung der diesseitigen Forderungen. Es liegen außerdem Anzeichen vor, daß, wenn Preußen, wie dies versichert wird, im Interesse Deutschlands sowohl wie dem der Herzogthümer für das Zusammenbleiben Schleswigs und Holsteins in erster Linie eintreten, ja, darauf mit seinem ganzen Einflusse bestehen will, Oesterreich der Verwirklichung dieses Prinzips wenigstens nicht entgegentreten dürfte, mag man auch in Wien, was die Mittel und den Modus betrifft, von ganz anderen Gesichts puncten ausgehen. Hier treffen, die Anschauungen der beiden Mächte auch ohne Zweifel mit denen der Herzogthümer zusammen und die Stände, wenn später darüber befragt, würden sich gewiß, was das Prinzip angeht, in demselben Sinne aussprechen. In Folge der Einberufung des Landtages ist vom 15. d. M. ab für die Dauer desselben die vorgeschriebene kirchliche Fürbitte wiederum durch die Consistorien angeordnet worden. Von Seiten der Ober=Telegraphen Station in Altona sind die Telegraphen=Stationen in den beiden Herzogthümern angewiesen worden, von jetzt ab wieder Depeschen in dänischer und schwedischer Sprache anzunehmen und zu befördern. Wie aus Rom vom 6. Janaar geschrieben wird, verfügte der Papst in Anwesenheit der im Vatican versammelten Cardinäle die Veröffentlichung eines Decrets, kraft dessen zur fcierlichen Canonisirung von 19 Martyrern geschritten werden soll. Das Memorial Diplomatique schreibt:„Die römische Regierung nimmt die Convention vom 15. September so ernsthaft, daß sie augenblicklich mit der Prüfung der in jener Convention aufgestellten Finanzfragen beschäftigt ist, und unsere Correspondenten nehmen keinen Anstand, hinzuzufügen, es sei gar nicht unmöglich, daß der Papst bald mit Frankreich in Unterhandlung treten werde wegen Uebertragung seiner Staatsschuld. Wie der France aus Rom gemeldet wird, hat Herr von Sartiges im Auftrage des Herrn Drouyn de Luhs dem päpstlichen Hofe kund gethan, daß die 80 Sätze der Encyclica vom 8. Dec. in Frankreich einen bedauerlichen Eindruck gemacht hätten und der französischen Regierung die von ihr übernommene Aufgabe, das Papstthum mit der gegenwärtigen Gesellschaft zu versöhnen, sehr erschweren müßten.— Cardinal Antonelli soll Herrn v. Sartiges bedeutet haben, die Encyc lica könne das Concordat zwischen Frankreich und Rom nicht umstoßen, und es liege daher auf der Hand, daß dieses Dokument, obgleich es die Lehren der Kirche enthalte, doch keineswegs veröffentlicht worden sei, um die Lage der TDinge, wie sie in Frankreich sich gestaltet habe zu treffen. Man habe einfach gewissen Gelüsten, die sich in andern katholischen Ländern kundgeben, ein Ziel setzen wollen. Nach Mittheilungen des Ministeriums des Rußlanos.ungefähr 5h Miäsonen antänger tlter Dichof zwei Leberwürste im Gewichte bon der guthadaren griechischen Kirche, Protestanten drei Pfund gestohlen zu haben. der priovvogen, Freinwuen attige, Protesianten gibt es 1,600,000, zumeist in den Cstsee=Provinzen; Katholiken 2,800,000, vorzugsweise im Westen; armenische Christen 500,000. Die Zahl der Juden beläuft sich auf 1,450,000, die der Muhamedaner auf 5,700,050. In Sibirien endlich gibt es ungefähr 500,000 Heiden. Aus New=Vork wird gemeldet: General Shermann hat Savannah am 22. d. M. besetzt. Er erbeutete 150 Kanonen, sowie 30,000 Ballen Baumwolle, und machte 800 Mann zu Gefangenen. Der übrigen Besatzung gelang es, zu enkkommen. Die Expedition, welche unter Admiral Parker von Hampton Roads nach Wilmington abgegangen war, ist nach Fort Monroe zurückgekehrt, nachdem ihr, wie es scheint, die Landung bei Wilmington theilweise gelungen war. Der in der Verfolgung des Süd=Generals Hood begriffene General Themas stand am Sonntag, 25. Dec., 20 englische Meilen südlich von Columbia. Die Ost=Deutsche Post veröffentlicht einen Brief aus Mexico, worin das Unwesen der Räuberbanden als geradezu unerträglich dargestellt wird. Ferner hält der Correspondent die indianische Bevölkerung für jede Wiederbelebung abgestorben und baut seine Hoffnung nur auf Ersetzung derselben durch die kaukasische Race, mit andern Worten: auf europäische Einwanderung, eine Hoffnung, die etwas weit aussehend ist. Ferner ist es durchaus nöthig, daß der Kaiser gegen das seige, saule Beamtenthum unerbittlich einschreite. Man sieht, das Feld seiner Thätigkeit ist groß; wenn dem Kaiser Maximilian nur nicht mittlerweile das— Geld ausgeht! Vermischtes. Ein verhungerter Krieger. Das die preußischen Truppen in Schleswig alle nur denkaren Strapatzen durchzumachen gehabt haben, die ein Feldzug während eines so harten Winters, wie der vorigjährige, im Gefolge hat, ist Jedermann bekannt; daß sie aber nebenher hätten hungern müssen, hatte bisher noch Niemand behauptet. Der Erste, der über Hunger, den er im schleswig'schen Kriege gelitten haben will, geklagt hat, war ein Schlächtergeselle mit Namen Rodominsti, der vor einigen Tagen in Berlin unter der Anklage vor Gericht stand, dem SchlächtermeiPräsident: Haben Sie die Würste genommen? Angeklagter: Ja mein Herr, das habe ich getban; aber nehmen Sie Rücksicht auf mich, es ist nur aus Hunger geschehen. Ich habe den Feldzug mitgemacht und bin ganz verhungert zurückgekehrt. Wie viel Hunger ich gehabt, mögen Sie daraus ersehen, daß ich die beiden Würste sogleich nach der That vollständig aufgegessen habe, ohne auch nur einen Zipfel davon übrig zu lassen. Präsident(verwundert): Beide Würste gleich ganz aufgegessen? Sie wogen ja drei Pfund — das ist doch schon etwas. Angeklagter: Ja, ich war, wie gesagt, so verhungert. Testament des Wucherers. Novelle von Ewald August König. (Fortsetzung.) Der Friedensrichter hatte inzwischen eine Beschreibung des Zimmers in Hinsicht auf seine Lage, Einrichtung und den Zustand, in welchem es bei der Oeffnung vorgefunden worden war, entworfen und trat nun, von den Uebrigen gefolgt, in die anstoßende Schreibstube des Verstorbenen, um hier das Protocoll aufzunehmen. Genannte Schreibstube war ein enger, dumpfer, ärmlich ausgestatteter Raum, in welcher sich außer einem alten schwarzen angestrichenen Schreitpulte und dem dazu gebörigen mit Leder überzogenen Drehstuhle nur noch ein schmutzig gelber tannener Tisch, ein bretterner Stuhl und einige Zins= und Münz Tabellen befanden. Zahlreiche Spinngewebe hingen in den Ecken, den schmutzig grauen Fußboden bedeckten unzählige Dintenflecken von der Größe eines Nadelkepfes an bis zu der eines Kronthalers, selbst die verblichenen Tapeten zeigten in der Nähe des Schreibpultes mannigfache Spuren dieser schwarzen Flüssigkeit, und eine dumpfe, drückente Schwüle herrschte in dem niedrigen, unfreundlichen Gemache, dessen dicht vergitter tes Fenster durch trübe Scheiben nur spärlich das Tageslicht einließ. Der Gerichtsschreiber nahm sofort den bretternen Stuhl, Becker dagegen den Drebsessel in Beschlag, der Commissär trat an's Fenster und machte den Versuch, durch die trüben Scheiben nach den beiden Gensd'armen zu spähen, welche den Eingang bewachten. Der Polizeirath und der Notar holten Stühle aus dem Nebenzimmer und setzten sich neben den Friedensrichter, der eben das Gutachten des Arztes zu Protokoll nehmen ließ. Der Act war fertig und der Richter erhob sich und forderte den Gerichtsdiener auf, die Vorbereitung zur Siegel=Anlage zu treffen. „Entschuldigen Sie“, fiel hier der Rechtsconsulent ein, indem er seinen Sitz verließ und dem Richter ein versiegeltes Papier überreichte, gich glaube, daß es unnöthig ist, die Siegel anzulegen, denn hier ist das Testament des Verstorbenen, auf dessen sofortige Eröffnung ich dringe." „Ein Testament?“ fragte der Richter erstaunt. „Ja, ja, ein Testament“; entgegnete Becker ruhig,„mein Freund übtrreichte mir dasselbe ver ungefähr zwei Jahren, als ich ihm einen wichtigen Dienst geleistet hatte und bemerkte dabei, daß ich, um alle Gerichtskosten zu vermeiden, dasselbe gleich nach seinem Tode öffnen lassen solle. Sie werden also die Güte haben, dem Willen des Erblassers sofort nachzukommen. „Ich nehme Sie zu Zeugen“, versetzte der Richter, indem er das Siegel erbrach,„hören wir, was das Testament bestimmt: „Ich Endesunterzeichneter, Robert mann, Rentner bierselbst wohnhaft, setze hiermit meinen Jugendfreund, den Rechtsconsulent Peter Becker zu meinem alleinigen Erben ein, dergestalt, daß alle bewegliche und unbewegliche Güter, sowie alle Ausstände, Documente und Forderungen, welche ich hinterlasse, ungetheilt und unbestritten sofort in seinen Besitz übergehenZu dieser Erklärung, die ich freiwillig, ohne Zwang und bei voller Vernunft eigenhändig ge= und unterschrieben habe, bewegt mich die langjährige, treue und eigennützige Freundschaft, welche mir vorgenannter Peter Becker bewiesen hat. So geschehen zu C. am Himmelfahrtstage des Jahres 1840— Robert Hollmann." Ueber das Antlitz des glücklichen Erben glitt ein stolzes, selbstgefälliges Lächeln. „Ich heiße Sie willkommen in meinem Hause, nahm er jetzt das Wort, indem er sich in die Brust warf,„machen Sie es sich bezuem, meine Herren, ich werde— Präsident: Also in Schleswig sind Sie aus gehungert? Angeklagter: Ja. Präsident: Wie lange waren Sie denn schon wieder hier, als Sie den Diebstahl verübten Angellagter: Seit fünf Wochen. Päsident: Seit fünf Wochen? Und dashatten Sie sich izwischen nicht nur noch nich satt gegessen, sondern Sie haben noch so viel Hun ger, um zehren z1 Das 4 dominslt auf 14 Tage wieder auf schmale Kost zu setzen, die er in der Stadtvogtei zu genie ßen haben wird. — Eine ergötzliche Mittheilung des zu Antwerpen erscheinenden„Précurseur“ macht gegenwärtig die Runde durch die Blätter. Am vergangenen Sonntag— so erzählt das antwerpener Blatt— bildete sich vor dem Polizei=Bureau auf dem großen Stadtplatz ein Zu sammenlauf vieler Neugieriger. Man hatte nämlich gesehen, wie ein Droschkenkutscher mit eingebläutem Gesicht, blutend an Mund und Nase, arretirt worden war. Ein breitschulte riger Brite, welcher aus dem Wagen gestiegen, folgte hinten drein, und aus dem Polizeiamte schallten heftige Auseinandersetzungen auf die Straße. Hören wir, um was es sich handelte. Der Engländer hatte sich am Bahnhofe in die Droschke gesetzt und dem Kutscher die Adresse gegeben:„Master C. aus dem Visch=Market.“ Auf dem Fischmarkte angekommen, konnte un ser Reisender jedoch das Haus des Herrn C. nicht ausfindig machen, obgleich er auf Eng kisch verständlich machte, daß er dort schon gewohnt habe. Um sich zurecht zu finden, be deutete er dem Kutscher, ihn nach der Domkirche zu fahren. Als der unschuldige Wagenlenker ihn dorthin geführt hatte, fluchte der Engländer ganz wüthend in seiner Landessprache und erklärte den Kutscher für einen Schurken; denn die Kirche da sei gar nicht der Dom; bei dem wahren Dom würde er den Weg nach dem gesuchten Hause sicher finden. Der Kut scher wußte nicht, was der gestrenge Herr denn eigentlich wolle, setzte aber auf die Worte: „near the docks“ sein Pferd wieder in Trab nach dem Wirfte zu. Hier angelangt, konnte der Engländer seinen Zorn nicht länger bemeistern. Er wirft sich auf den Kutscher und tractirt denselben reichlich mit Faustschlägen und Fusttritten, indem er die Hülfe der Polizei mit dem Ausrufe:„Policeman! Policeman!" requirirt. Man eilt herbei und führt den angeblich Betrogenen auf die Polizeiwache, wo der functionirende Beamte, welcher glücklicherweise Englisch verstand, das Räthsel endlich löste. Der Engländer kam von London über Ostende, um sich direct nach Brüssel zu begeben, war aber auf der Station zu Mecheln in den falschen Zug gestiegen und auf diese Weise, ohne eine Ahnung davon zu haben, nach Antwerpen gerathen. Er glaubte fest, daß er sich in der Hauptstadt befinde. John Bull Bull mußte das Opfer seiner Täuschung und Rauflust um Entschuldigung bitten und ihm dazu ein nicht geringes Schmerzensgeld zahlen, um nur selbst wieder aus den Hängen der Polizei, die er so wüthend angerufen, loszukommen. Der barmberzige Samaritan. Ein Weid, bekannt als Rentnerin, Den eig'nen Sohn dort zu verklagen. Sie hatte ihm vergangnes Jahr Auf Pfand und Zinsen Geld geliehen Und, weil er noch im Rückstand war, So rieth die alte Praktika, Ihn vor Gericht zu ziehen. Der Veit— gewiß kein Bösewicht, Der Absicht hatte zu betrügen, Erschien gehorsam vor Gericht Und sprach:„Fürwahr, ich läugne nicht, Die Mutter hat das Geld zu kriegen. Indeß es ist gar böse Zeit Und Alles ist gar schlecht gerathen, Soust hätte ich nach Schuldigkeit Mit dem Ertrage meiner Saaten Erspart der Mutter Herzenleid. Nun aber ist kein Mehl im Topf. Kein Oel im Krug und Nichts im Fasse, Wie kann ich da, ein armer Tropf, Noch tilgen eine Schuldenmasse? Drum ruse ich die Mutter an Sich noch ein Wenig zu gedulden, Ich will als Sohn und Ehrenmann, Sobald als ich es machen kann, Brzahlen meine Schulden!“ Die Mutter schwieg.— Der Richter sprach: „Nun, Weib, willst Du die Frist gewähren?“ Sie aber hustetc und sprach: „Bei Gott, ich gebe keinen Tag, Und wenn es auch nur Stunden wären.“ Und alles Bitten, alles Fleh'n Vermochte nicht ihr Herz zu rühren, So daß ein Jeder, der's geseh'n, Dem Nachbar mußte eingesteh'n, Sie wisse wohl zu intriguiren. Desselben Tags, als dies geschah, War auch Herr Izik Schmul zugegen. Als er die Pseudo=Christin jah, Wie schämte sich der Jude da— Nicht seinet= sondern ihretwegen. Er hatte als Kapitalist Auch manchen Schlucker vorgeladen, Doch Allen die gewünschte Frist, Alb Einer der barmherzig int, Gewährt, die sie von ihm erbaten. Der wandte sich zu Beit dem Sohn, Und also zu ihm sprach: „Die Mutter sprach dem Kinde Hohn, Das ihr zu Füßen lag! Ist meine Hilf' Dir angenehm, So zahl' ich Deine Schuld, Und bis wir bess’re Zeiten seh'n, Hab ich mit Dir Geduld. Da brach der Veit in Thränen aus Und rief:„Bei Gott, es ist Herr Izik Schmul ein bessrer Mensch, Als meine Mutter Christ. Drum sei euch Allen kund gethan, Herr Izik Schmul, der Ehrenmann Nun auch mein Vater ist. Schw... E. Amtliche Bekanntmachung. Milttärpflichtigen der 20jährigen Altersklasse, also die im Jahre 1845 Geborenen und außerdem diejenigen Heerespflichtigen der älteren Jahrgänge, über deren Militär=Verhältniß eine definitwe Entscheidung noch nicht ergangen ist, werden hierdurch aufgefordert, sich in der Zeit vom 18. bis Ende Januar 1868 bei dem Herrn Bürgermeister ihres Wohn= resp. Aufenthaltsortes behufs ihrer Eintrugung in die Militär=Stamm=Rolle persönlich zu melden. Sollte ein Ersatzpflichtiger an dieser persönlichen Meldung durch Krankheit oder Abwesenheit behindert sein, so haben die Fltern, Vormünder, Verwandten oder Dienstherrn die Meldung zu übernehmen. Aeltere Ersatzpflichtige haben bei der Meldung den ihnen etwa bei einer früheren Aushebung ertheilten Loosungs= und Gestellungsschein vorzuzeigen. Die Unterlassung der rechtzeitigen Anmeldung zieht eine Geldstrafe bis zu 10 Th. und im Unvermögensfalle verhältnißmäßige Gefängnißstrafe nach sich; außerdem werden diese Säumigen demnächst unter Verlust des Anrechts auf die Loosung und der Ansprüche auf Reklamation vorzugsweise zum Militärdienste herangezogen. Grevenbroich, 27. Dezember 1864. Der Königliche Landrath, v. Heinsberg. Bekanntmachung. In Folge Allerhöchst genehmigter anderweiter Eintheilung der Landwehr Bataillons=Bezirke im Bereiche der Königlichen 28. InfanterieBrigade, bestehen die Compagnie=Bezirke des Landwehr=Bataillons Neuß Nro. 39 vom 1. Januar 1865 ab aus folgenden Bestandtheilen: Die s. Compagnie aus dem ganzen Kreise Neuß mit dem Stations. Orte Neuß für den Bezirks=Feldwebel; Die 2. Compagnie aus dem ganzen Kreise Grevenbroich mit dem Stations=Orte Grevenbroich für den Bezirks=Feldwebel; Die 3. Compagnie aus den Bürgermeistereien. Gladbach, Viersen, Neersen, Schiefbahn, Neuwerk und Hardt des Kreises Gladbach mit dem Stations Orte Gladbach für den Bezirks=Feldwebel: Die 4. Compagnie aus den Bürgermeistereien: Rheydt, Dahlen, Odenkirchen, „Halt“, siel der Friedensrichter in die Rede, „bevor Sie die Erbschaft antreten können, sind noch einige Formalitäten zu erfüllen. „Und die wären?“ fragte Becker. „Zuvörderst ist die Richtigkeit des Testaments zu prüfen und festzustellen, zweitens zu ermitteln, ob Hollmann keine Verwandten hinterläßt, die gesetzmäßig zur Participirung an der Hinterlassenschaft berechtigt sind, und drittens, ob kein späteres Testament oder Codicill vorhanden ist, welches andere. Bestimmungen enthält. „Thun Sie Ihre Pflicht“, entgegnete Becker, „ich kann's ruhig abwarten, denn ich weiß, daß das Testament richtig, und weder ein naher Anverwandter, noch ein späteres Testament des Erblassers vorhanden ist. „Ich bedaure, Ihre Ruhe stören zu müssen“, nahm der Notar das Wort, indem er ebenfalls dem Richter ein versiegeltes Papier überreichte, „vor ungefähr acht Wochen handigte mir der versiorbene Rentner Hollmann dieses Schriftstück in Gegenwart von sechs Zeugen mit dem Bemerken ein, dasselbe sei sein Testament, er erklärte es ausdrücklich für das einzig richtige, und da er mich zum Executor desselben bestimmt habe, möge ich dafür Sorge tragen, daß gleich nach seinem Tode dieses Papier dem Gerichte übergeben würde.“ Becker ward erdfahl geworden, stier traten seine Augen aus ihren Höhlen hervor, und wie vom Fieberfrost geschüttelt, ziuterte er am ganzen Leibe. „Fälschung!“ schrie er endlich mit heiserer Stimme, indem er, wie die Hyäne die Hände auf ihren Raub, auf das Papier zustürzte, welches der Richter eben öffnen wollte,„Fälschung, sage ich nochmals, oder das Testament eines Wahnwitzigen!“ „Halt!“ rief der Polizeirath dazwischen, „keine Gewaltthat, mein Herr, oder ich lasse Sie sofort verhaften! Bedenken Sie wohl, was Sie thun; Ihr Benehmen ist nicht derart, daß es Vertrauen erwecken könnte!" Der Rechtsconsulent biß sich auf die Unterlippe und trat an das Schreibpult zurück, ohne jedoch von dem Acte, welchen der Richter jetzt entfaltete, seinen Blick abzuwenden. „Ein langes Testament“, hub dieser an,„hören Sie zu, meine Herren!“ „Ich unterzeichneter Robert Hollmann fühle mich gedrungen, folgende Erklärung abzugeben: Es sind jetzt zweiundzwanztg Jahre verstrichen, daß ich, obgleich ich damals die Vierzig schon überschritten, ein junges, bildschönes Mädchen zum Weibe nahm. Man hat mir dies derzeit sehr übel genommen; mich Thor und Tollhäus ller gescholten; ich ließ die Leute reden und heirathete, weil ich das Mädchen glühend liebte. Aus welchem Grunde sie meine Hand genom men, ist mir später freilich klar geworden, doch das gehört nicht hierhin. Im zweiten Jahre unserer Ehe schenkte mir der Himmel ein Töchterchen und mein Glück war so vollständig, als ich dies nur wünschen konnte.— Bald nachher jedoch begann der Himmel sich zu trüben. Ich will's verschweigen, welcher Art die Wolken waren, die ihn bedeckten, die Schuldige ruht nun schon seit zwanzig Jahren unter dem Rasen— ich habe vergeben und vergessen. Mein einziger Trost, meine einzige Freude blieb das Kind, ich nahm eine Freundin mei ner Frau zu mir ins Haus, sie sollte dem Kinde eine zweite Mutter sein. Ein halbes Jahr hindurch ging Alles gut, mein Kind gedieh vortrefflich, und schon hegte ich den Plan, Anna, der Freundin meiner verstorbenen Gattin, die dasselbe mit aufopfernder Liebe pflegte, aus Dankbarkeit mein Vermögen anzubieten, als eines Tages das schrecklichste Unglück, welches mich nur treffen konnte, über mich hereinbrach. Es war am Himmelfahrtstage, also heute vor achtzehn Jahren, ich hatte eine kleine Geschäftsreise gemacht und kam spät am Abende wieder nach Hause. Mich schon im Voraus auf das Wiedersehen freuend, öffnete ich die Hausthür, erstieg leise die Treppen, weil ich meine Angehörigen überraschen wollte, schlich behutsam über den Gang und öffnete dann plötzlich die Thüre zum Wohnzimmer, in welchem ich mein Kind und dessen Pflegmutter zu finden gewiß war. Eine Ahnung, daß in meinem Hause nicht Alles in gewohnter Ordnung sei, befiel mich schon, als ich die Stube leer und dunkel fand. In Fieberangst durcheilte ich nun alle Zimmer dieses Stockwerk, rannte in das zweite und dritte, durchsuchte das Haus vom Keller bis unters Dach— vergebens, nirgends fand ich mein theures, so unsäglich geliebtes Kind. Als ich zum dritten Mal das Haus erfolglos durchsucht hatte, mußte ich einen Augenblick ausruhen, mir war, als bätte der Schlag mich getroffen und meine Glieder gelähmt, ich barg das Antlitz in meine Hände und weinte,— ja, ich weinte— ja ich weinte zum ersten Male in meinem Leben, ich, ein alter Mann, dessen Haare schon zu ergrauen begannen.— Aber nicht lange litt es mich, so Corschenbroich, Kleinenbroich, Liedberg u. Schelsen des Kreises Gladbach mit dem Stations=Orte Rheydt für den BezirksFeldwebel. Neuß, den 29. Dezember 1864. Der Oberstlieutenant und stellv. BateillonsCommandeur v. Steinwehr. Anzeigen. Büe D Grestrach Srile Mittwoch den 11. Januar 1865, Nachmittags 4½ Uhr, General Versammlung im Gastboje des Herrn Joh. Igu. Esser zu Grevenbroich. Der Vorstand. Geg=etrta“ An nachstehendem Tage und Orte, um 9 Uhr Vormittags, wird der Königliche Oberförster zu Benrath, in Folge des genehmigten Hauungsplanes der Oberförsterei Gerresheim pro 1865 folgende Holzquantitäten öffentlich und meistbietend versteigern, nämlich: Freitag den 13. Januar dieses Jahres, in der Behausung des Wirthes Schmittmann zu Straberg: in dem Schlage„Rehwinkel“ des Forstbelaufs Nievenham: 9 Stück Eichen=Rutzstämme von 9 bis 36 Fuß Länge und 19 bis 38 Zoll Durchmesser, 46„ Buchen Nutzstämme von 16 bis 53 Fuß Länge und 14 bis 27 Zell Durchmesser, 3¾ Klafter Eichen=Nutzholz, 10„„ Knüppel, 58„ Buchen=Scheite, 22½„„ Knüppel, 48½ Schock„ Schanzen. Die allgemeinen und besondern Verkaufs Bedingungen liegen bei dem Königlichen Ober= förster vor der Versteigerung zur Einsicht offen, und sind die Schutzbeamten angewiesen, den Kauflustigen auf Verlangen das Holz, wie es in Loosen verkauft werden soll, anzuzeigen. Benrath, den 2. Januar 1865. Der Königliche Oberförster, von Metternich. Holzverkauf. Am nächsten Mittwoch den 11. nuar., Morgens 10 Uhr, beim Wirthe Hoppen zu Hülchrath, lassen Herr Caspar Schotten zu Ramrath und Wittwe Bongartz zu Oekoven, das nachbezeichnete Stammbolz öffentlich auf Credit versteigern, und zwar: A. aus dem sogenannten Broichschen bei Hülchrath, neben Stübben gelegen, 7 Nro. Eschen, 17 Nro. Eichen, 1 Nro. Kirschbaum, B. aus dem sogenannten Calvinerbusch daselbst neben Hüsen. 10 Nro. Eichen. Die Bäume sind namentlich für Stellmacher und Faßbinder geeignet. Grevenbroich. v. Zuccalmaglio. Kapitalten verschiedener Größe ist hypothekarische i gegen hy Sicherheit auszuleihen beauftragt Notar v. Zuccalmaglio. Großer Mobilarverkauf auf dem Gute Barbarastein im Stommeler Busche bei Der Oekonom Herr Wilhelm Egyptien auf Barbarastein läßt Montag den 30. Januar 1865 und nöthigenfalls am folgenden Tage, jedesmal Morgens 10 Uhr anfangend, auf dem Gute selbst, verziehungshalber auf Credit gegen Bürgschaft verkaufen: 5 schwere Ackerpferde it Pferesgdechirr,m worunter 2 tragende Stuten, 17 Stück Horn vieh, worunter 15 tragend und milchgebend, 1 dreijähriger Stier, 2 Mastschweine, 1 Ziege, 1 neuer Erndtewagen, 1 neue Schlagkarre mit breiten Rädern, Pflüge, Eggen, 1 Welle, 1 Schlitte, mehrere Bottiche und Fässer, 1 Viehkessel, 24.000 Pfund runde Kartoffeln, worunter 4000 Pfd. frühe, 1 Wannmühle 2c. Dormagen. Roffers, Notar. Die Mitglieder des Vorstandes der hiesigen kandw. Local Abth. Grevendroich werden hierdurch ergebenst zu einer Sitzung auf Donnerstag den 12. Januar 1865, Nachmittags 2½ Uhr, in den Koberstein'schen Gasthof nach Grevenbroich behufs Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten eingeladen. Der Abtheilungs=Director, R. J. Herriger. Landwirthschaftliches Casino zu Aldenhoven. Die Mitglieder werden eingeladen, am Donnerstag den 12. Januar, Nachmittags 4 Uhr, bei Holzapfel sich zu versammeln. Tages=Ordnung: 1) Rechnungs=Ablage; 2) Neuwahl des Vorstandes; 3) Besprechung verschiedener landwirthschaftlicher Fragen. Der Vorstand. Feuerversicherungsbank für Deutschland in Gotha. Zufolge der Mittheilung der Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Theilnehmern für 1864 ca. 72 Procent ihrer Prämieneinlagen als Ersparniß zurückMobilar=Verkauf zu Bedburdyck. Montag den 16. Januar d.., Nachmittags 1 Uhr, läßt die Wittwe von Anton Breuer in ihrer Behausung zu Bedburdyck wegen Niederlegung der Ackerwirthschaft auf Credit gegen Bürgschaft öffentlich versteigern: 1 gutes Ackerpferd, Pferdegeschirr, 1 tragende Kuh, 2 fette Schweine, 1 Karre mit breiten Rädern und eiserner Achse, 1 Pflug, 2 Eggen, Wannmühle, Hausuhr 2 steinerne Tröge und verschiedene andere Sachen. Jüchen. Ramsler. Englische Dampfdreschmaschine. Den Herren Landwirthen empfehle ich meine englischen Dampfdreschmaschinen als das billigste Mittel, die Frucht rein und rasch zu dreschen. Durch die Renovirung der Dampf= und Dreschmaschinen ist die Leistungsfähigkeit bedeutend erhöht und der Kohlenverbrauch so vermindert, daß 8 Scheffel pro Tag genügen. Die Miethe, beträgt pro Stunde, die die Maschine arbeitet, 1 Thlr. 10 Sgr. Fernere Auskunft wird gerne ertheilt Morschenich, bei Buir. Leopold Wirtz e Sunsuu iu grher witer „ mit braunen Flecken(Jagdhund) entkaufen. Der Wiederbringer erhält Belohnung von And. Wolf in Gustorf. geben. Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, so wie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1864 wird am Ende des Monats Mai d. J. erZur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich jederzeit bereit. Grevenbroich, den 6. Januar 1865. Heinr. Chaudiere, Agenk der Feuerversicherungsbank f. D. r Der Omnibus zwischen Grevenbroich und Neuß fährt von heute ab aus Grevenbroich Morgens präcise ½6 Uhr, von den Vierwinden ½7 Uhr. Grevenbroich, 3. Jan. 1865 Gräfe& Brendgen. Bettfedern sind in Prima=Qualität zu billigen und festen Preisen stets zu haben bei B. Winzen in Jüchen. wicht-Holzschuhe dar steis voräbis Mathias Bister, Holzschuhmacher in Gieratt. verschiedene. Kirchen=Capitalien er Größe besorgt C. Göbels in Borschemich. unthätig da zu sitzen, ich raffte alle meine Kräfte zusammen und verließ das Haus, um mich bei den Nachbarn zu erkundigen, ob sie nichts von meinem Kinde gesehen hatten, ja ich hegte sogar die Hoffnung, es bei dem Einen oder Andern von ihnen zu finden. Auch diese Hoffnung zerfiel, einige meiner Nachbarn hatten bemerkt, daß Anna am Abend des vorhergegangenen Tages mit dem Kinde in einen Wagen gestiegen und davon gefahren war. Ich wartete acht lange, lange Tage und Nächte, ehe ich einen Schritt zur Verfolgung des undankbaren Weibes that, ich konnte mirs nicht ausreden, daß Anna nur eine dringend nöthige Reise unternommen und das Kind, um es nicht allein zu lassen, mitgenommen habe, jedenfalls aber zu mir zurückkehren werde; und jedesmal, wenn ein Wagen an meinem Hause vorbeifuhr, eilte ich ans Fenster in der sichern Hoffnung, denselben halten und Anna mit dem Kinde aussteigen zu sehen. Als aber acht volle Tage verstrichen waren, ging ich endlich zum Polizeiamte und machte dort die Anzeige don dem räthselhaften, spurlosen Verschwinden meines Kindes, dann nahm ich Postpferde, durchreiste die ganze Umgegend in einem Umkreis von 10 Metlen, fragte an jeder Station, an jedem Wirthshause, an jedem Häuschen auf der Land. straße, ja sellst die Leute auf dem Felde, ob sie nicht eine Frau mit einem Kinde des Weges hätten kommen sehen— umsonst, nirgends fand ich eine Spur von dem theuren, kleinen Wesen. Es blieb mir nun nur noch eines zu thun übrig, nämlich in den Zeitungen von meinem Verluste Anzeige zu machen und meine Mitmenschen fern und nah aufzufordern, mir zur Auffindung meines Kindes bebülflich zu sein: Auch dies versäumte ich nicht, doch alle meine Schritte und Bemübungen, die ich fünf Jahre hindurch mit unermüdlicher Geduld fortsetzte, blieben ohne Erfolg. Ich gewöhnte mich nun an den Gedanken, mein Kind nie wieder zu sehen und die Lücke, die in meinem Herzen entstanden war, füllte bald der schmutzige Geiz, ein Geiz, der um so thörichter war, als ich ja Niemand mehr besaß, für den ich sparte und darbte. Der Einzige, an dem ich hing, für den mein Herz noch etwas fühlte, war mein Jugendfreund Peter Becker, er bewies mir eine uneigennützige, treue Freundschaft und leistete mir in jeder Hinsicht manchen guten Dienst. So schwanden meine Jahre eintönig und freudlos hin, nur wenn Peter Becker mich besuchte, und dies geschah sehr häufig, fand ich im Gespräch mit ihm eine kleine Zerstreuung, deren mein Gemüth bedurfte. Seine Freundschaft bewog mich t zwei Jahren, ihn zu meinem Universalerben zusetzen; ich übergab ihm hierauf bezügliche piere versiegelt und zweisle nicht daran. ß er es nach mmeinem Tode vorzeigen wird. dert. Nicht nur, daß in den letztvergangenen ei Jahren die Ahnung, daß mein Kind noch t und einst zum väterlichen Heerd zurückren wird, wenn dieser auch vielleicht schon gst verödet ist, plötzlich wieder in meinem rzen auftauchte, von Tag zu Tag stärker rde und jetzt fast als Gewißheit vor meiner ele steht, entdeckte ich auch an meinem Freunde #iten, die mir bis dahin unbekannt geblieben iren und die mich allein schon zu einer Aenlung jenes Testaments bestimmen würden. Ich weiß nicht, ob er den Inhalt jenes Paers, welches ich ihm anvertraute, kennt und Zuversicht hegt, daß jetzt nichts mehr daran indert werden könne, doch scheint's mir fast denn er ist viel gleichgültiger gegen mich worden, vernachlässigt mein Interesse und mitunter sehr brutal gegen mich haisge sich die Vermutzung in muit austitzt, nach meinem baldigen Tode. (Fortsetzung folgt.) wählet das Beste! .. Der seit Jahren von mir aus den feinsten aromatischen Pflanzenstoffen, Weingeist und Arar fabiiglkte, auf der Industrie=Ausstellung in London 1862 prämürte Magen=Litter„Alter Schwede“. zeichnet sich durch seinen angenehmen Geschmack besonders aus, und wird nicht allein von Herren, sondern auch von Damen gerne getrunken. Derselbe hat in sehr vielen Fällen gute Dienste geleistet und sollte sich davon in jeder Familie stets eine Flasche als treuer Haussreund vorinden, da täglich—2 Liqueurgläschen hinreichen, mancherlei Unpäßlichkeiten beseitigen. Um aber nicht gelauscht zu werden, so achte man genau auf mein Flaschen=Etiquet mit Unterschrift und Siegel.Bhillpr= Greve=Stirnberg in Vonn, alleiniger Bestinateur bes echten Magen=Bitters„Alter Schwede.“ Geehrtester Herr Greve=Stirnberg! Flums Canton St. Gallen in der Schweiz, den 6. October 1864. Was ich verehriester Herr in einem Zeitraume von 6 Jahren an den heftigsten Magenschmerzen und Krämpfen gelitten habe, läßt sich nicht beschreiben. In dieser Zeit habe ich mehrere Aerzte gebraucht, Bäder und manche Flasche Medizin genommen, aber alles dieses wollte auf meinen traurigen Zustand keine günstige Wirkung hervorrufen; es war mit mir zuletzt so weit gekemmen, daß ich keine Speisen mehr vertragen konnte, daß jedesmal uach dem Genusse derselben Würgen und Erbrechen erfolgte. Auf einem Besuch bei einer Freundin, wo ich mich dem Essen nicht so sehr in Acht nehmen konnte, wurde ich wiedirum von meinen Leiden derart befallen, daß ich befürchtete, meine Rückreise nicht mehr antreten zu können. In dieser traurigen Lage wurde mir ein Gläschen von Ihrem Magenbitter, Alter Schwede, gereicht, und als ich dasselbe kaum getrunken, empfand ich eine Wärme in den Eingeweiden und nach kurzer Zeit legten sich meine Schmerzen und das Erbrechen hörte auf. Auf meinen Wunsch wurden mir bei meinerAbreise ein paar Flaschen überlassen, wovon ich denn bis jetzt täglich Morgens und Abends ein Liqueurgläschen getrunken; seit dieser Zeit kann ich wieder verschiewerde ich von meinem früheren großen Leiden gar nicht mehr belästigt. Da ich nun die feste Ueberzeugung gewonnen, daß ich die Wiederherstellung meiner Gesundheit Ihrem vortrefflichen Magenbitter, Alter Schwede, der sich durch seinen angenehmen Geschmack besonders auszeichnet, zu verdanken habe, so bitte ich Sie um die Gefälligkeit, mir mit Bahnwendung„für mich und einige Bekannte“ 25 Flaschen, unter Nachnahme des Betrages als Eilgut zuzusenden.7 Allen, die mit ähnlichen Leiden zu kämpfen haben, kann ich Ihr herrliches Fabrikat mit Recht empfehlen. Ich verbleibe Ihre dankbare Ergebene Witwe Elise Mannbardt. Zu haben in Grevenbroich bei Herrn O. Koberstein, in Rommerskirchen bei A. Huppertz, in Elsgen bei I. M. Bähren, in Garzweiler bei J. Stein hauer, in Jüchen bei G. Bernrath, Geschw. Conrads, I. Wahlen, B. Schrey. NB. Solide Geschäftsleute in den verschiedenen Orten, die den Alten Schweden zu erkaufen wünschen, belieben sich an uns zu wenden. Kölner Vombau=Lotterie. Die Prämien dieser Lotterie bestehen: a) In Geldgewinnen von 100,000 Thlr., 10,000 Thlr., 5000 Thlr. und 5 mal 1000 Thlr. d) In Werthgewinnen(Gemälde, Kunstwerke 2c.) von zus. 30,000 Thlr. Vereinen, Geseuschaften, Instituten 2c., welche eine Anzahl von Loosen zusammennehmen, und ferner Gastwirtben, Buchhändlern und Ladengeschäften 2e., welche sich dem Vertrieb von Loosen unterziehen wollen, gewähre ich bei Abnahme von 1. Stufe 20 bis 20 Loosen 5 Proc. 5 Stufe 0000 hie 2500 K 2.„ 50„ 500„ 6„ 3.„ 500„ 1000„ 7„ 4.„ 1000„ 2000" 8 5. Stüft 1000 bis 2000 Toosen 9 Proc. 6.„ 2500„ 3000" 10 „ 3000„ 5000„ 11 8. 5000 10000 12 9. Stufe 10,000 bis 15,000 Loosen 13 Proc. und zwar der Art, daß Derjenige, welcher von einer geringeren Stufe zu einer höheren gelangt, von allen entnommenen Loosen die Provision der höheren Stufe, mithin die Differenz nachgezahlt erhält. So z. B. wer mit 20 anfängt und kommt vor und nach auf 1000 Loose, der erhält so viel Loose nachgezahlt, daß er im Ganzen 8½/.80 Loose für Provision erhalten vat. Die Provision wird in Loosen zum Nennwerthe vergütet und in der Weise, daß ich bei B. 20 Thlr. baar dagegen 21 Loose; z. B. 50 Thlr. baar dagegen 53 Loose; 2. S. 500, Thlr: baar dagegen 535 Loose ausliefere reip, versende. Einzelne Loose kosten per Stück. Die Verabfolgung der Loose geschieht nur gegen Baar und ind Gelder franco erhrten 5 werden Briefe un. Weleet fluute elbeten. Köln, im September 1864. Briefe zu adressiren: Brückenstr. 2. Der Haupt=Agent, Paul Rud. Meller, Wohnung: Brückenstr. Nr. 2. Verkaufslokal Hochstr. Nr. 42. Aniversal-Kräuter-Bitter. Dieser Bitter, auf der landwirthschaftlichen Ausstellung zu Grevenbrosch anerkannt und prämiirt, von mehreren tüchtigen Aerzten untersucht und in seinen Wirkungen empfohlen, erfreut sich seit seiner kurzen Existenz einer verbreiteten und ausgedehnten Nachfrage. Aus den heilsamsten und kräftigsten Kräutern bereitet, liefert er ein wirksames Mittel gegen Hämorrhoidul=Beschwerden, Magenkrampf u. Magen=Verschleimung, Blähungen, Colik 2c., überhaupt gegen alle aus verdorbenem Magen entstehenden Uebel; namentlich aber ist er ein Präservativ gegen ansteckende Krankheiten. Seine ausgezeichnete Wirkung ist durch die besten zugnisse von Consumenten aller Stände hinlänglich dargethan; der Gebrauch liefert übrigens den besten Beweis. Bestellungen(die Flasche zu 15 Sgr. bei Rückgabe der ersteren) werden auf das prompteste und sorgfältigste essestuirt. Garzweiler(Kr. Grevenbroich). Alex. Marie Lacombe. Sonntags Handwerker=Fortbildungs= Schule zu Grevenbroich. Der Unterricht hat Sonntag den 8. d. begonnen. Anmeldungen werden noch fortwährend beim Rendanten Herrn H. Leimkühler entgegengenommen. Engels, Lehrer. Ein Paar ganz neue Mißbetsenster von eichen Holz, 6“ 3“ lang, 5° breit, stehen billig zu kausen bei Gerhard Sohns, Schreiner zu Wevelinghoven. (in braver Mann, der Gartenarbeit versteht E und mit einem Pferde umgehen kann, wird sofert gesucht. Die Exped. s. w. in Faßbindergeselle gesucht. Die Ex+ pedition sagt wo. Ein Birnbaum, 2 Fuß Durchmesser, 20 Fuß lang, welcher sich für Formenstecher und Möbelholz eignet, steht zu verkaufen bei Gerhard Marks in Stommeln. änner=Gesang=Verein Liederkranz! Zur Feier des diesjährigen Stiftungsfestes wird am Sonntag den 15. d. Mts. in dem Koberstein'schen Saale eine zweite Fr. Arhallung, verbunden mit einer theatralischen Vorstellung, stattfinden und erlauben wir uns, zu recht zahlreichem Besuche freundlichst einzuladen. Das Programm wird im nächsten Blatte veröffentlicht. Den Ehrenmitgliedern werden die betreffenden Karten zugestellt. Grevenbroich, den 10. Januar 1865. Der Vorstand. Der Kirchen=Gesangverein zu Höningen wird in Verbindung mit den Gebrudern Schwarz aus Gohr am 15. Jannar bei der Wittwe Faller in Ramrath ein Concert veranstalten zum Besten der Höninger Kirche. Abonnements=Preis zum Concerte 7½ Sgr., an der Kasse 10 Sgr. Nach dem Concerte Ball. Der Vorstand. #amtliches Schmiedegeschirr wird zu kaufen gesucht. Von wem s. d. E. Och, wat es dat e leev Oesche und et soch esu lecker us. Dán 8% vom 1. November ab. Rheinische Eisenbahn. (Strecke Cöln=Cleve.) Von Neuß nach: Cöln 8,—;9,20; 11,55; 1,50; 3,50; 6,5; 9,5. Crefeld 7,55: 10.10; 11,40; 2,5;.45; 6,20; 8,15 Cleve 7,55; 11,40; 2,5; 6,20. Nach Neuß von: .10; 10.45;.25;.50; 5,30;.20. Crefeld 7,30; 8,45; 11,45: 1,25: 3,15; 5,30;.40. Cleve 6,50: 8,30; 11,55;.55;.50. Frucht=Preise. Neußam 10. Januar. Thl. Qualität 5 „ 5 3 3 Weizen à 200 Pfd. Weizen per Scheffel zu 84½ Pfund Landroggen p. 2 0 Pfd..=G. per Scheffel Wintergerste à 200„ Sommergerste„„ Wintergerste per Scheffel zu 65 5/8 Pfd. Sommergerste„„„„ Buchweizen à 200 Pfd. Zollgewicht „ per Scheffel zu 74 3/10 Pfd. Hafer 200 Pfr. Zollgenicht. per Scheffel zu 46 1/8 Pfd. Erbsen 200 Pfd. Zollgewicht Raps per berl. Scheffel Kartoffeln à 200 Pfd. Heu per Ctr. 100 Pfd. Zollgewicht Strob per 200 Psd. Zollgewicht Ein Schwarzbrod von 12 Pfd. Zollgew. Aveelsamen Rühöl per 100 Pfd. neues Gewicht. Rübkuchen per 2000 Pfd. Stampf. Preßkuchen per 2000 Pfd. Zollgewicht Leinkuchen„„„„„ Branntwein per Ohm à 123 Quart zu 47%(ohne Maklergeld) Gereinigtes Oel Sgr. 14 4 9 4 3 16 21 22 27 28 20 15 10 7 18 20 3 Pf. 5 11 Geldcourse In Geld. Preuß. Friedrichs'or Ausländische Pistolen 20 Franksstücke Holländische 10 fl. Leopoldsd'or Carolin Dukaten, vollw. Neuthaler Fünf=Francs rab. Kronthaler Neuß, 3. Januar. Cöln, 5. Januar. 5 5 5 5 6 3 1 1 1 20 15 11 15 4 3 16 10 16 20 15 10 16 17 10 16 Verantwortlicher Redakteur: J. P. H. Schmit in Grevenbroich. Expedition Druck und Vertag von Wd. W H. Bechun. in Greveubroich.