8 Jahrgang. * #20 Thennemen; Vieneljährlich pränum. für Vonn(einschließlich 10 Sgr. m## 3 Sgr. für den Träger) 1 Thlr. 6 Sgr.; bei den deutschen Postämtern und für Luxemburg 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. Organ für das katholische deutsche Volk. Die. 3ntsche Reschs=Zeitung erscheint täglich, an den Wochmpon Abends, an Sonn, ierH, Feihzigen Morgens, Julizrtionsges ühren in oder deren Raum I2 Sgr. lung. rein che. VE ein. Uhr. *, rie II. seitzer. hlr., Einladung zum Abonnement auf die„Deutsche Reichs=Zeitung“ pro 1874. die„Reichs=Zeitung, da dieselbe bereits eine Auflage von über Es war im März 1871, als in Berlin zum ersten Male seit Gründung des deutschen Reiches die Vertreter unseres Volkes zusammenkamen, um daselbst nach Kräften mitzuwirken und mitzuarbeiten an dem inneren Ausbau des neuen Werkes. Ihre Aufgabe war es, dem deutschen Volke, das sie entsendet, die Güter der Ordnung und Rechtssicherheit, des Friedens und der bürgerlichen und religiösen Freiheit zu sichern. Heute stehen wir abermals vor den Wahlen; das Mandat jener Männer, welchen im Frühjahre 1871 die Vertretung unserer Interessen anvertraut wurde, ist abgelaufen; ein neuer Reichstag soll an des ersten Stelle treten. So dürfen wir uns denn im gegenwärtigen Augenblicke wohl fragen, ob die Wünsche, welche wir gehegt, in Erfüllung gegangen, ob die große Mehrzahl der seitherigen Abgeordneten sich den Anspruch auf das dauernde Vertrauen des Volkes erworben haben. Wollte Gott, wir könnten mit einem unbedingten freudigen„Ja“ antworten; aber nur ein kurzer flüchHärte und unter Anwendung aller Mittel der Gewalt alles das zu Boden zu werfen, was ihren verderblichen Grundsätzen nicht huldigt. Aehnlich jenen, welche unter dem Rufe:„Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" am Ende des vorigen Jahrhunderts die edelsten Männer Frankreichs in die Verbannung oder unter das Beil des Henkers führten, wollen die„Wissenden des Bundes" nun in Deutschland die wahre Freiheit vernichten. Den Zwecken jener Gesellschaft aber entspricht die Thätigkeit jener Männer, welche, unter der Fahne des Liberalismus und unter dem Vorgeben, für das Wohl und Gedeihen des Vaterlandes zu wirken, unsere Gesetzgebung majorisiren und dem deutschen Volke die Bahnen vorzeichnen, die es wandeln soll. Das deutsche Volk hat Brod von ihnen verlangt, und sie haben ihm Steine gegeben. Oder wurde von ihnen auch nur der Versuch gemacht, das Volk von dem schwer auf ihm lastenden Steuerdruck zu erleichtern? Milliarden sind aus Frankreich in den deutschen Staatsschatz geflossen; was ist aus ihnen geworden? Wie steht es um unsere Preßfreiheit, wie um unsere Vereinsfreiheit? Angesichts der e ee tgen„u untworten; aber nur ein kurzer flüch gusere Preßfreiheit, wie um unsere Vereinsfreiheit? Angesichts der tiger Blick auf die gegenwärtige Lage unseres Vaterlandes genügt, Erfahrungen der letzten Jahre bedarf es einer näheren Beleuchtung um uns mit Schmerz und Trauer zu erfüllen. wahrlich nicht. Statt der Werke des Friedens, der Wohlfahrt 10 Die Einigkeit im Inneren, für die unser Herz schlägt, ist mehr denn je in Frage gestellt, sie ist erstickt in dem Kampfe, welchen eine mächtige Partei gegen ein Drittel deutscher Reichsbürger heraufbeschworen hat. Millionen Katholiken, die sich der treuesten und gewissenhaftesten Erfüllung ihrer staatsbürgerlichen Pflichten bewußt sind, sehen sich seit langen Monaten den schmählichsten Insulten und Anfeindungen ausgesetzt; sie, die in trüben und schweren Zeiten unerschrocken mit Gut und Blut für Fürst und Vaterland eingestanden sind, müssen es sich gefallen lassen, als entartete Söhne des Vaterlandes, als Verräther und Friedensstörer gebrandmarkt zu werden. Jene dagegen, die noch vor wenigen Jahren die rechtmäßige Autorität bekämpft, die Fahne des Aufruhrs aufgepflanzt, sie genießen heute als„Freunde der Ordnung und des Königthums“ hoher Ehren, nachdem der Gang der Ereignisse sie bestimmt hat, ihren Vortheil anderswo zu suchen als auf den Barricaden. Viele hunderte unserer edelsten Brüder, welche kein anderes Verbrechen begangen, als das Ordenskleid zu tragen, wurden gezwungen, den Wanderstab zu ergreifen und als arme Verbannte in der Fremde Unterhalt und die Freiheit zu suchen, welche die Gesetzgebung des neuen deutschen Reichs in der Heimath ihnen versagte. Auf der anderen Seite wieder sehen wir, unangefochten und mächtiger Protection sich erfreuend, diejenigen dastehen, deren Haß jene zum Opfer gefallen sind. Und doch sind gerade sie es gewesen, welche theilweise durch die jüngsten Katastrophen auf dem volkswirthschaftlichen Gebiete als gewissenlose Ausbeuter des Volkes an den Pranger gestellt wurden. Auch sie gehören zum großen Theil einer Gesellschaft an, und zwar einer solchen, die ihre Mitglieder zu unbedingtem Gehorsam verpflichtet, deren Zweck und Treiben aber in letzter Reihe zum Umsturz von Thron und Altar, zur Zerrüttung der Gesellschaft zu führen scheint. Der Freiheit Hohn sprechend ist diese Gesellschaft in übermüthiger Ausnutzung ihres augenblicklichen Einflusses bestrebt, mit der größten und der nationalen Gesittung sehen wir überall Werke des Krieges in rastlosem Eifer gefördert. In stets größerem, stets drückenderem Maße fordert der Militärzwang die besten Kräfte des Landes— nirgends das Gefühl der Ruhe und Sicherheit— überall Zuckungen, überall Furcht vor neuen Verwickelungen, neuen Kriegen und neuen Kämpfen. Katholiken Deutschlands! An der Wahlurne sollt ihr eure Stimme abgeben, sollt ihr erklären, ob ihr mit diesem Zustande zufrieden seid; ob ihr damit einverstanden seid, daß die heiligsten Interessen des Vaterlandes von Männern verkein Herz zeigen für des Volkes Rechte und Freiheiten. Wahrlich die Erfahrungen der letzten Jahre sind bitter und schmerzlich und doch würden wir uns selbst täuschen, wellten wie annehmen, die Gegues ließen## bei ihren bisherigen Versuchen und Erfolgen bewenden. Schon werden Stimmen laut, daß man beabsichtigte, die preußischen Kirchengesetze, deren unheilvolle Folgen immer mehr zu Tage treten, auch dem Reiche zu octroyren; das heilige Sacrament der Ehe möchte man zu einem bloßen bürgerlichen Vertrage herabwürdigen und es auf diese Weise seines hohen sittlichen Charakters entkleiden. Sucht man ja selbst Hand anzulegen an die heiligsten Rechte der Eltern auf ihre Kinder. Der Staat ist es, der künftighin Vater= und Mutterstelle bei unseren Söhnen, bei unseren Töchtern einnehmen möchte, dessen Macht die Seele des Kindes überliefert werden soll. Mit einem Worte: unsere christlichen Schulen müssen aufgehoben werden, um den confessionslosen oder, was dasselbe ist, den religionslosen Schulen, verbunden mit dem Schulzwange, Platz zu machen. Deßwegen hat man bereits damit begonnen, die Schulbrüder und Schulschwestern zu entfernen, obwohl gerade eben der Mangel an Lehrkräften so empfindlich ist, obwohl gerade diese Schulschwestern und Schulbrüder uns fleißige, pflichttreue Männer, sittsame tüchtige Hausfrauen erzogen haben, obwohl tausende von Eltern nichts sehnlicher wünschen, als ihnen ihre Kinder anvertrauen zu können. ) D a s L e b e n e i n K a m p f. Roman von Henriette Franz. (Fortsetzung.) Schon lange hatte sie bemerkt, daß er sehr trübe gestimmt war heute aber fiel ihr sein finsteres Wesen mehr noch auf als sonst. Du hast heute etwas auf dem Herzen, begann sie, während er, sie begleitend, an ihrer Seite schritt. — Ich sag' Dir's, Clara,'s wird zu was kommen, erwiederte der Bursche,'s ist einmal zu arg, was unser Herr treibt; aber 's ist noch nicht aller Tage Abend und der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. — Georg, um Gotteswillen, laß Dich in nichts ein! Es könnte Dein Unglück werden. Gar Mancher hat schon im Zorn etwas gethan, was ihn sein ganzes Leben lang gereut hat. Deine Kameraden wollen Dich zu etwas Unrechtem verleiten, merk' nicht auf das, was sie reden. Laß' uns geduldig sein. Gott wird uns nicht verlassen. #.# Wenn Ale so geduldig wären wie Du, möchten uns die Reichen völlig in den Staub treten. Du nur in den Tag hineinsprichst, wie viele gute Menschen gibt es nicht unter ihnen! "— Unser Herr ist aber nicht gut. Und wenn's wirklich dazu umt, wie es heißt, daß er wieder mit einem Lohnabzug oder einer Verlängerung der Arbeitszeit herausrückt, dann wollen wir ihm zeigen, daß auch wir einmal bös sein können. wieder. Wie au uich gict so, bat Clara, ich kune ein anderer Geig in Zich u. du doch: 3 is gerade, als ob das bemerst us Lug ad oesahren wär! Schon lang hab' ich uin un## aug daß Du jetzt immer so traurig bist, Du dürfDir nachgsagt, daß Ha. wir Ss wohr, was mon ein falsches Zeugniß ahgelegt sos. Georg's Gesicht verfinsterte sich. — Wärm' die alte Geschichte nicht auf, sagte er, ich mag nichts mehr davon reden hören. — Ich hab' Dich gegen Alle verthädigt, die Dir so etwas Schlechtes zugetraut haben, das kannst Du glauben. — So etwas Schlechtes? sagte Georg betroffen. Möcht' wissen, ob das gar so ein Schelmstück gewesen wär’, wenn ich dem armen Ding aus der Noth geholfen hätt'. Ken Mensch ist dabei zu Schaden gekommen. — Es ist also doch wahr, was die Leute sagen, Du hast nicht die Waheheit gesprochen! 9, Du M0 — Laß' mich in Frieden— was gest es Dich an? — O Georg, Georg, was hast Du gehan! rief Clara bestürzt. Der Bursche senkte den Blick.uv. — Georg, um Gotteswillen! hast Zu Dich wirklich bestechen esen Buic Bachze — Bestechen, nein; aber der Docto hat mir wieder zu den fünfzig Gulden, welche dem Martin sei Freund mir herausgeschwindelt, verholfen. Aus Dankbarkeit dfür und weil es mir um Fräulein Viola leid that, hab' ich gelgen. Hättest nur sehen sollen, wie die Arme auf der Anklageban gesessen ist; weiß, wie ihr Sacktüchel, war ihr Gesicht und di Augen hat sie zu mir aufgeschlagen, grad' so, als wollt' sie nich bitten, daß ich sie nicht verrathen möcht“. Und ich hab' gjagt, was mir der Vertheidiger geschafft hat, daß ich sagen soll Daß sie mir durch ihn aus dem Gefängniß Geld geschickt, ja, das ist wahr, aber keine Bestechung ist's nicht gewesen, ich hab es mir durch mehrere Gänge, welche ich für sie gemacht, verdint. sautes fagte Siare. 1 uis wehz, 46 ste Dir haut Georg schwieg betroffen. — Siehst Du, sagte sie,'s ist also doch was Wahres dran. Gegen alle diese Eingriffe in unsere Rechte und Freiheiten gilt es laut und feierlich Protest zu erheben; und wie könnten wir dieses besser, als indem wir zu den Wahlurnen treten und jenen Männern unsere Stimmen geben, die bis jetzt allein den Muth hatten, hoch zu halten das Panier der Wahrheit, der Freiheit und des Rechtes, es zu vertheidigen gegen alle Angriffe und Anfeindungen; die ihren Nacken nicht beugten vor der Gewalt und durch den Erfolg sich nicht verführen ließen. Wohl war ihr Kämpfen und Ringen scheinbar vergebens, bildeten sie ja im Reichstage nur eine kleine Minorität, verurtheilt, stets niedergestimmt zu werden. Aber es gibt Niederlagen, die ehrender sind als die glänzendsten Siege, Niederlagen, welche die Morgenröthe des Triumphes bezeichnen. Wohlan denn, wünschen wir uns Glück, daß die Abgeordneten des katholischen Volkes jene Siege nicht zu verzeichnen haben, welche die Gegner davongetragen, rühmen wir uns vielmehr der Niederlagen des Centrums, denn auf dem Denkmale, das ihnen die Geschichte einst zu setzen hat, werden in goldenen Lettern die Worte eingegraben sein: „Sie haben Deutschland gerettet.“ Dieser Schaar, die makellos und ruhmvoll der Welt entgegentritt, unsere Dankbarkeit darzubringen, ihr neue Streiter zuzuführen, das sei unser Streben. Fürst Bismarck sprach vor nicht langer Zeit von 140 Abgeordneten, welche die Ultramontanen in's Centrum schicken wollten. Katholiken Deutschlands! welch ehrenvolleres Ziel könnten wir uns setzen, als indem wir Sorge tragen, daß dieses Wort des Reichskanzler, soweit es die Verhöltnisse gestatten, in Erfüllung gehe. Wohlan denn, seien wir Männer, Männer im vollsten Sinne des Wortes! Dem Manne geziemt es, niemals zu verzagen, und besser und ehrenvoller ist es, kämpfend zu unterliegen, als vor der Schlacht die Waffen zu strecken. Vieles kann noch gerettet, Alles muß zurückerobert werden. Ueber die Stimmen von so viel Millionen Katholiken geht man nicht einfach zur Tagesordnung über. Möchte darum am Tage der Wahl kein einziger zurückbleiben, damit klar und deutlich zu Tage trete, daß es das ganze katholische Bort ist, welches butch die Fraktion des Centrums seinen Willen zur Geltung gebracht haben will. Sage Keiner, auf seine Stimme komme es nicht an; jede einzelne Stimme ist von Bedeutung; unter Umständen kann von ihr der Sieg abhängen. Wer es der Mühe unwerth hält, von seinem Rechte Gebrauch zu machen und als freier Bürger seine Stimme zu erheben, der verdient nicht, daß er ein Recht besitze, der darf sich nicht beklagen, wenn an seine Freiheit Hand angelegt wird. Darum auf zu den Wahlurnen! es handelt sich um unsere heiligsten Interessen. Der Ruf der Freiheit, der einst durch das geknechtete und zertretene Irland erscholl, ertöne auch in den deutschen Gauen. Das Rauschen unserer Ströme, das Echo unserer Berge, die Stimme unserer Herzen sollen es verkünden und weiter tragen: Deutschland muß frei sein, ein Hort des Friedens, der Wohlfahrt und christlichen Gesittung! Es wird es sein, wenn wir im Vertrauen auf die Hülfe des Allmächtigen fest und treu wie Brüder zusammen stehen, Schulter an Schulter kämpfen, ungebrochenen Muthes„für Gott und Vaterland". Der Verein der deutschen Ratholiken. Sie haben Dich durch Zureden und durch Geld dahin gebracht, daß Du ein falsches Zeugniß abgelegt. Bis heutigen Tag hast Du mir das verschwiegen, kann ich Dir jetzt noch glauben, wenn Du etwas sagst? Schlechte Menschen, darunter auch der Martin, verführen Dich und Du läßt Dich verführen. Wärst Du im Anfang unserer Bekanntschaft gewesen, wie Du jetzt bist, ich hätt' Dich nicht so lieb gewonnen, Du hast Dich leider sehr verändert. Thränen entrollten Clara's Augen, sie wandte ihr Gesicht ab. Georg antwortete nichts, niedergeschlagen und mürrisch schritt er an Clara's Seite fort. Er bereute, das Geheimniß, welches er so lange bewahrt, nun plötzlich und ohne dazu gezwungen zu sein, der Geliebten entdeckt zu haben. — Ich weiß gar nicht, wie das Alles heut' zur Sprach' gekommen ist, sagte er endlich. Mir stecken jetzt ganz andere Dinge im Kopf, ich muß nach Haus. Er wandte sich trotzig zum Gehen. Eine plötzliche Angst erfaßte Clara. ###.#5, Dich zu nicht Bösem verleiten, begib Dich in keine Gefahr! flüsterte sie ihm zu und ergriff seine Hand. Er murmelte einige Worte vor sich hin und verließ sie. Das Mädchen setzte mit schwerem Herzen den Weg nach der Stadt fort. Es schien Clara, als halte Georg etwas vor ihr verborgen. Seit er mit der Zeininger und Martin außerhalb der Linie wohnte, sahen sie sich seltener, daher kam es wohl, daß, ihnen unbewußt, eine Entfremdung eingetreten war. Es verdroß den jungen Burschen ungemein, daß ihn seine Geliebte der Bestechlichkeit geziehen, hatte er sich doch so viele Mühe gegeben, seine Handlungsweise vor sich selbst zu entschuldigen, u. nun riß Clara das leichte Gewebe, mit dem er sich beschönigend geschmückt, entzwei; was er gethan, stand nur zu deutlich vor seiner (Fortsetzung folgt.) Deutschland. Berlin, 22. Dec. Nach Andeutungen der Köln. Zig.“ haben wir ein neues Ausnahmegesetz zu erwarten. Der Preßgesetzentwurf und sein§ 20 berüchtigten Andenkens sollen zwar vom Bundesrathe Milderungen erfahren haben, jedoch soll das Gesetz so modelirt sein, daß die Regierung es bequem gegen die „ultramontanen“, Blätter verwerthen kann. Möchten doch endlich die Liberalen, die zu solchen Ausnahmegesetzen ihre Hand bieten, einmal einsehen, daß sie zweischneidige Waffen schmieden, deren Schärfe sich auch einst gegen sie kehren wird, denn die Welt ist rund und dreht sich, was jetzt oben ist, wird nächstens unten sein. Man spricht in gewissen Kreisen viel über eine Annäherung des Kronprinzen an Bismarck, dessen Politik dem Thronfolger zusagen soll. Die frühe Uebersiedelung des Reichskanzlers aus Varzin hierher bringt man mit dem Gerücht von einer demnächst eintretenden Regentschaft zusammen, sollte das Leiden des Kaisers nicht bald behoben werden.— Die„Köln. Ztg., die neulich mit Recht vom Abg. Windthorst die ministerielle Provinzial=Correspondenz in solio genannt wurde, schwärmt wieder einmal für die Güte und Herrlichkeit des Nationalliberalismus. Das Blatt glaubt immer noch, die Rheinländer seien in Masse nationalliberal gesinnt. Selten hat sich ein Blatt einer so hartnäckigen Täuschung hingegeben, als die zahnlose und mondscheinköpfige„Kölnerin". Man muß allerdings Nachsicht mit ihr haben, denn es ist seit ihrem Bestehen das erste Mal, daß sie das Volk am Rhein nicht mehr hinter sich hat. Ihr Größenwahn hat sie jedoch triefäugig gemacht, so daß sie bei offenen Augen nicht sieht.— Die„Elberf. Ztg.“ schreibt heute bezüglich des Reinken'schen Hirtenbriefes:„Das ist christlicher, das ist deutscher Klang,— Fleisch von unserem Fleische (aha!) und Bein von unserem Beine, können auch wir Evangelischen(!) sagen, die die innere Zusammengehörigkeit nicht nach äußeren Merkmalen abmessen". Natürlich Reinkens und Scheerenberg— gleiche Brüder, gleiche Kappen! Seid umschlungen Millionen, diesen Kuß der ganzen Welt! Das Reinkens'sche Schreiben war wieder Wasser auf Scheerenbergs Mühle:„Hie Reinkens, hie Papst“, wird wohl das nächste Elaborat des pegasuskleppernden Redakteurs der„Elberf. Ztg.“ betitelt sein.„Das Papstthum taumelt seinem Untergange entgegen“, schreibt Herr Scheerenberg. Aber, mein bester Herr Scheerenberg, warum haben Sie gegen den Taumelnden erst neulich ihren Gaul aufgeschirrt und den Marsch dazu viermal komponiren lassen? Taumelnden weicht man aus und läßt sie ruhig ihre Wege ziehen. Warum wappnet sich und wirft sich ins Zeug eine ganze Welt mit Staatsomnipotenz, Polizeistock und deutscher Wissenschaft gegen das seinem Untergange entgege taumelnde Papstthum? O Scheerenberg, o Scheerenberg, si tacuisses, philosophus mansisses! Hättest Du geschwiegen, wärest weise Du geblieben, denn Schweigen ist Gold, aber Reden Blech, nämlich bei der„Elberfelderin". Zugleich mit Herrn Wehrenpfennig ist das übrige Redaktionspersonal aus der Spenerschen Zeitungsfabrik ausgetreten. Die neuen Redakteure hat Legationsrath Aegidi, Vorsteher des preußischen Preßbüreaus, besorgt. Man weiß also, wer bei der Fabrikation des Blattes die eigentliche Walze sein wird.— Da der Berg durchaus nicht zu Mahomed kommen wollte, ist Mahomed zum Berge gegangen, da am Donnerstage das Ministerium nicht zu den Nationalliberalen kommen wollte, sind diese am Freitage zum Ministerium gegangen. Nun, das ist gerade nichts merkwürdiges mehr, ist ja doch die Demaskirung des sogenannten Liberalismus erfolgt, und alle Welt spricht nicht von einem parlamenturischen Ministerium in Preußen, sondern von einem ministeriellen Parlament. Für die Liberalen ist es freilich unangenehm, daß sie durch die„Schwarzen“ vor dem Lande, ja vor der ganzen Welt so unbarmherzig entlarvt worden sind. Sprecht doch nicht von Freiheit, so ruft ihnen jetzt Jedermann zu, die ihr mit Wollust Ketten traget. 2 Breslau, 22. Dec. Der nationalliberale Künzer hält, wie er der„N. Geb. Ztg. schreibt,„blos aus Liebe zum Vaterlande“ seine Reichscandidatur aufrecht. Er hofft, es werde ihm gelingen, Staat und Kirche zu versöhnen. Der Herr hat bekanntlich seit Langem intime Verbindung mit den Rumäniern und soll einem on dit zufolge auf vakante Bischofsstühle vigiliren. Er kann ja Bischof der Staatskatholiken werden, so wie Reinkens Bischof der Altkatholiken geworden ist und wie sich letzterer von altkatholischen Holländern, so kann sich ersterer von staatskirchlichen Russen salben lassen. Von Breslau nach Rußland ist nur eine Tagereise.— Die Agitationen für die Reichstagswahlen werden immer lebhafter. Trotz der Mißbilligung, welche die amtlichen Wahlbeeinflussungen erst kürzlich im Landtage erfahren haben, liest man doch schon wieder in den in den landräthlichen Bureaus redigirten Kreisblättern Wahlaufrufe zu Gunsten der ministeriellen Candidaten. So z. B. im„Kreuzburger Kreisblatte, wo Bethusy=Huc— derselbe Herr, der so wacker über den Einfluß der Geistlichen auf die Wahlen herzog— empfohlen wird.— In Grottkau unternahmen es der weltliche Schulrevisor und der Schulinspektor, den Pfarrer bei Ertheilung des Religionsunterrichtes zu controliren. Der Unterricht wurde sofort geschlossen. Wenn wir nicht irren, war der betreffende Pfarrer noch vor einem Jahre der Revisor des nunmehrigen Schulinspektors. Am 16. d. M. wurden aus der Demeriten=Anstalt des Kapellenberges 7 Demeriten durch den Landrath v. Wittenburg fortgeschickt. Die armen Leuten wissen nicht wohin. Einstweilen hat der Magistrat von Neustadt ihre Unterhaltung übernehmen müssen.— In Lublinitz hat wieder ein Staatskatholik(Fleischermeister Jablonka) seine Unterschrift von der Rumänier=Adresse zurückgezogen. * Freiburg, 21. December. Das Anzeigeblatt für die Erzdiöcese Freiburg enthält folgende Erklärungen: „Ministerium des Innern. Karlsruhe, den 22. November 1873. Nr. 16,844. Die rechtliche Stellung der Kirche im Staate betreffend. In das Gesetz= und Verordnungsblatt ist einzurücken: In dem Anzeigeblatt für die Erzdiöcese Freiburg Nr. 20 vom 12. d. M. wird eine Constilution Papst Pius IX.=Super vicariis capitularibus nec non electis et nominatis ad sedes episcopales vacantese verkündet, ohne zuvor Staatsgenehmigung erhalten zu haben. Die Constitution kann deßhalb nach Bestimmung des§ 15 des Gesetzes vom 9. October 1860, die rechtliche Stellung der Kirchen und kuchlichen Vereine im Staate betreffend, weder rechtliche Geltung in Anspruch nehmen, noch in Vollzug gesetzt werden. Dies wird hiermit zur Darnachachtung öffentlich bekannt gemacht. II. Erzbischöfliches Capitels-Vicar at beehren wir uns hiervon ergebenst in Kenntniß zu setzen. gez. Jolly. Erzbischöfliches Capitels=Vicariat. Freilurg, den 4. December 1873. Nr. 9542. Die rechtliche Stellung der Kirche im Staat, hier: die kirchlichen Verordnungen und deren Mittheilungen betreffend.— Großheizoglichem Ministerium des Innern beehren wir uns auf den verehrlichen Erlaß vom 22. v. Mts. Nr. 16,844 ergebenst zu erwidern: Die im Anzeigeblatt für die Eezdiöcese Freidurg vom 12. v Mts. Nr. 20 publicirte päpstliche Constitution vom 28. August d. I.=Super vicariis capitularibus nec non electis et nominatis ad sedes episcopales vacanter# enthält lediglich Bestimmungen über die Bestellung resp. dischöfliche Jurisdiction der Capitelsvicare, welhe bis zur päpstlichen Institution des Bischofs fortzudauern hat. Jeder von einem päpstlich nicht instituirten(bestätigten) Bischofe oder nicht von dem nach dieser Constitution bestellten Capitelsvicare oder seinem Detegirten ausgehende Act der kirchlichen Regierung und Verwaltung ist hianach kanonisch strafbar und nichtig. Diese Constitution, deren Inhalt in unserer Erzdiöcese schon längst observanzgemäß geltendes Recht war, verfügt also nur über rein kirchliche Functionen, greift deßhalb nicht in lürgerliche oder staatsbürgerliche Verhältnisse ein. Sie ist mit ihrer in Rom geschehenen Promulgation geltendes, kirchliches Recht geworden. Deßhalb, sowie gemäß§ 7 und 15 des Gesetzes vom 9. October 1860 bedarf sie zu ihrer Rechtswirksamkeit keiner Staatsgenehmigung. Im Hinblicke auf den dortigen Erlaß vom 13. März 1865 Nr. 4033 und den diesseitigen in obigem Betreffe vom 26. Januar 1865 Nr. 750 haben wir aber das citirte, obige Constitution enthaltene Anzeigeblatt Hochdenselben mitgetheilt. Die katholischen Kirchenbehörden und die Katholiken sind also verpflichtet, die Bestimmungen dieser Constitution Pii P. IX. als geltendes Kirchenzesetz zu befolgen. gez. f L. Kübel. §8 Straßburg, 20. December. Aus ganz zuverläßiger Quelle theile ich Ihnen mit, daß die Post weder Ihr Blatt trotz Aufhebung der Dictatur zum Neujahre ins Reichsland lassen will, noch die Polizei gesonnen ist, die Gründung einer Zeitung katholischer Richtung hier zuzulassen. Auf eine Anfrage soll man polizeilicher Seits geantwortet haben:„Es werde nicht erlaubt, daß man hier ein ultramontanes Blatt herausgebe, und es werde nicht gelitten, daß ein Priester an der Redaction eines Journals sich betheilige. Ferner soll man einem Herrn, der auf Ihr Blatt mit nächstem Quartale abonniren wollte, geantwortet haben:„Das geht nicht. Und doch soll mit Ende dieses Jahres die Dictatur fallen, und Elsaß=Lothringen unter das deutsche Gesetz treten. Im Gesetze über das Postwesen des deutschen Reiches vom 28. Oct. 1871 lautet es aber in§ 3 wörtlich:„Auch darf keine im Gebiete des deutschen Reiches erscheinende politische Zeitung vom Postdebit ausgeschlossen werden.“ Freilich heißt es in einer Anmerkung zu diesem Paragraph:„Bis zum Erlaß eines Reichspreßgesetzes wird die Zulässigkeit des Verbotes von Zeitungen durch die Landesgesetze bestimmt.“ Wir kennen jedoch hier kein solches Landesgesetz und die Verfügungen der gegenwärtigen dictatorischen Verwaltung verlieren mit Aufhebung der Dictatur ihre Kraft, in keinem Falle können sie als Landesgesetze angesehen werden. Die„Germania“, der wohl dasselbe Schicksal bestimmt zu sein scheint, hat sich, wie ich höre, an den Oberpräsidenten um Auskunft gewandt. Als das weitere Verbot Ihrer Zeitung durch ein Telegramm der„Germania“ bekannt wurde, haben sämmtliche unabhängige Blätter ihr Mißfallen über eine solche Maßnahme ausgesprochen[Wir werden, wenn das Verbot sich bestätigen sollte, die Verwaltung für den erwachsenden Schaden verantwortlich machen. D. Verl.], zumal ein Ihnen günstiger Präcedenzfall vorliegt. 1868 ist nämlich eine ähnliche Entziehung des Postdebits Seitens der Mecklenburger Regierung vom Reichskanzleramte für unzulässig erklärt worden. Das„Frankfurter Journal“ nennt eine solche Maßnahme eine Ungehörigkeit und will gar nicht einmal daran glauben. Wie wenig Rücksicht man in Preßangelegenheiten auf die katholischen Elsässer nimmt, mögen Sie aus folgender Zusammenstellung eines hiesigen Blattes ersehen: „Es erscheinen zur Zeit im ganzen Reichslande 55 Zeitschriften, und zwar im Unterelsaß 32, im Oberelsaß 10 und in Lothringen 13. von werden gedruckt in deutscher Sprache 35, in deutscher und französischer 24 und in französischer 6. Hinsichtlich ihres Inhalts zählen wir 37 politische, 7 religiöse, 2 pädagogische, 6 wissenschaftliche und technische und 3 den Geschäftsanzeigen dienende Blätter. Die protestantische Confession verfügt über vier eigene Organe, der Katholicismus nur über eins. Die Interessen der ärztlichen Wissenschaft und der Feuerwehr werden jetzt durch je ein und die des Ac==baues durch zmei Organe vertreten„In unserer Stadt erscheinen im Ganzen 25 Zeitschriften, nämlich### in deutscher, 6 in deutscher und französischer und zwei in französischer Sprache; hiervon sind 12 politischen, vier religiösen, eine pädagogischen, fünf wissenschaftlichen und technischen und drei geschäftlichen Inhaltes. Die Abonnementszahl sämmlicher Blätter läßt sich nicht genau feststellen, doch dürfte die Zahl 34,000 nicht unrichtig gegriffen sein. Etwa vier politische Blätter haben 2000—3000, andere zwischen 400 und 700 Abnehmer; die übrigen Zeitschriften schwanken mit einer Abonnentenzahl von 70 bis 300. Mit Ablauf der Dictatur=Periode wird hier— wie man vernimmt— ein weiteres politisches Blatt mit einem humoristischen Beiblatt herausgegeben werden.“ * München, 22. December. Die sämmtlichen 5 Mitglieder der wegen„Anerkennung" des„Bischofs“ Reinkens als„Bischof“ niedergesetzten Commission sollen, gutem Vernehmen nach, sich dahin geeinigt(natürlich!] haben, ihr Gutachten im bejahenden Sinne abzugeben. Das letztere wird demnächst dem Könige zur Entscheidung vorgelegt werden. * Wien, 22. December. Von der„Neuen Freien Presse“ wird aus Constantinopel gemeldet, die Pforte habe mittelst Circularschreibens alle mit ihr geschlossenen Handelsverträge gekündigt. Von dem Minister des Auswärtigen, Raschid Pascha, werde in dem gedachten Circulare die Nothwendigkeit einer Revision der dermalen bestehenden Handelsverträge mit dem Hinweis auf die veränderte Lage des Handels und der Industrie gerechtfertigt. Italien. Rom, 20. December. Seit der Berliner Königsreise sind auch bei uns Preßprocesse an der Tagesordnung. Die„Frustra“ feierte dieser Tage ihre 52. Beschlagnahme, ihr Redacteur ist bereits zu 7000 Franks und 7 Jahren Gefängniß verurtheilt. Natürlich lauert der Staatsarwalt nur auf die Oppositionsblätter, während den liberalen Zeitungen auch die ungeheuerlichsten Leistungen durch die Finger gesehen werden. Dafür sind diese auch dankbar und singen dasselle Lied, das Sie neulich bezüglich der Köln. Ztg. urgirt haben, in allen möglichen Tonarten, nämlich das Lied, daß die Preßprccesse selten geworden seien, was eine Uebereinstimmung der herrshenden Regierung mit den Gesinnungen des Volkes bekunde. Unsei landläufiger Liberalismus ist doch gar zu naiv! * Luzern, 20. Dec.] In der vom 30. November zum 1 December wurden von reigionslosem Pöbel das Pfarrhaus zu Dittingen wie Häuser gläusiger Katholiken bombardirt, und wurden dabei gräßliche Flüche und wüste Drohungen gegen das Leben der Angegriffenen ausgestofen. Großer Schrecken bemächtigte sich von da an der Katholiken zu Dittingen. Bezüglich jener Attentate wurde eine gerichtliche Klage eingeleitet. Das hiesige„Vaterland“ berichtet darüber und über die Zustände in Dittingen also: Der Gerichtspräsident des Amtsbezirks Laufen verurtheilte sechs dieser Schreckensmänner wgen„nächtlicher Ruhestörung zu je neun(!!) Francs Buße, finer zur Vergütung des zugefügten Schadens und Tragung det Gerichtskosten; jedoch mit der„Bemerkung, daß er in dieer Materie eigentlich nicht competent, sondern daß dies Sache der Jury wäre. Das ist Berner Justiz! Mittlerweile fahren trotz Pllizei und Bürgerwacht von fünf Mann die Schreckensmänner in Attingen fort, den„Ultramontanen“ Scheiben einzuschlagen und mit Steinen um sich zu werfen. So flogen am letzten Montag Nachts einem ruhigen Bürger wiederum zwei Steine durch's Fenster in die Stube, wodurch mehrere Menschen gefährdet wurden. Niemand fühlt sich mehr sicher und keiner geht Nachts ohne Revolver oder Tolch über die Gasse. Sind das nicht entsetzliche Zustände in der freien Schweiz?“ Existirt denn für die Liberalen und Gegner der katholischen Kirche kein Gesetz 8 Vermischte Nachrichten. Köln, 22. Der. Die„Köln. Ztg.“ hatte sich kürzlich darüber beschwert, daß sie, wie ihr in einem anonymen Schreiben mitgetheilt worden, im hiesigen Hospital von dem Rector und den geistlichen Schwestern den Insassen vorenthalten worden sei. Der hiesige Oberbürgermeister hat nun sofort Recherchen vornehmen lassen, welche aber die Grundlosigkeit der anonymen Denunciation herausgestellt haben. Zu diesem Vorfall möhten wir Folgendes bemerken. Wir kennen ein Hospital in einer rheinischen Stadt, wo Blätter katholischer Richtung selbst den katholischen Bewohnern systematisch vorenthalten werden, ohne daß irgend eine Behörde Notiz davon nähme. Immer und überall zweierlei Maaß und Gewicht. * Köln, 22. Dec. Ein Nachtwächter nebst Frau, welche des Diebstahls resp. der Hehlerei dringend verdächtig sind, wurden verhaftet. Es wurden nämlich in der Nacht vom Samstag zum Sonntag auf dem Krummbüchel ein Einbruch verübt, wobei für ca. 200 Thlr. an Goldsachen gestohlen wurden. Diesen Diebstahl ausgeführt zu haben, sind Erwähnte beschuldigt. Oberpleis, 22. Dec. Unsere Filiale Eudenbach ist heute Morgen ihres Geistlichen beraubt worden. Der angedrohte Verhaftungsbefehl wurde durch den Bürgermeister und Polizeidiener thatsächlich ausgeführt. Gegen Mittag nahm Herr Rektor Kochen als Gefangener von seinem Pfarrer Abschied, um noch vor Abend nach Bonn transportirt zu werden. So wird denn ein seeleneifriger Priester die schönen Weihnachtstage unthätig im Gefängnisse zuzubringen gezwungen sein, weil er dem Rufe seines geistlichen Oberhirten nicht untreu werden wollte. c Remagen, 22. Dec. Unser Städtchen Remagen fängt an von Tag zu Tag den größern Städten Köln, Trier ähnlich und daher berühmter zu werden. Auf Eisenbahnen, Dampfbooten und Postwagen hört man von Remagen reden. Grund dazu bietet die letzte Stadtrathswahl. Da machte ich nämlich eine Reise und ein Herr im Coupé begann alsbald sein Gespräch:„Es ist doch erfreulich, daß auch die Remager Bürger so tolerant und liberal bei der Stadtrathwahl zu Werke gegangen sind. Es scheint, daß das Licht der Aufklärung auch allmälig unter die dortigen Bürger, besonders aber unter den Bauern Eingang finde, ungeachtet der Pfaffen und Mönche, die demselben entgegen arbeiten“. Der Mann mag Recht haben, wenn man auf diese Wahlen sieht. Denken Sie, der Präsident des Kirchenvorstandes gab seine Stimme einem Manne, der seit mehr als 20 Jahren keine Kirche mehr besuchte und ein Feind alles katholischen Lebens und der römisch=katholischen Kirche ist. Der Kirchenrechner aber erwählte sich einen liberalen Protestanten. Sind das nicht chinesische Zustände? Nun sage man noch, daß die katholischen Geistlichen Kanzel und Beichtstuhl mißbrauchen, um das Volk zu beeinflussen. Dagegen soll der protestantische Prediger, wie mir ein gewisser Bürger mittheilte, in mehrere Häuser gegangen sein, um seine Gesinnungsgenossen herbeizuholen, damit sie Stimmenmehrheit erlangten. §8 Vom Rhein, 22. December. In der Ausführung der„Maigesetze“ ist man jetzt schon so weit gediehen, daß man auch solchen Geistlichen Amtshandlungen untersagt, denen nicht einmal ein Amt übertragen worden— und trotz der nicht geschehenen Uebertragung eines geistlichen Amtes doch die Anzeige einer Uebertragung beim Oberpräsidenten erfordert. Gerade in den letzten Tagen nämlich sind mir mehrere Fälle bekannt geworden, wo man auch solche Herren„gesperrt“ hat. Die als Hausgeistliche bei alten Pfarrern Wohnung genommen und zu diesen in ein vollständig privates Verhältniß getreten, ohne daß von der Uebertragung eines geistlichen Amtes an sie jemals die Rede gewesen.— Einem jungen Geistlichen wurde dieser Tage eröffnet, daß er, weil im Widerspruch mit § 15 des„Maigesetzes“ über die Vorbildung und Anstellung der Geistlichen angestellt, sich aller Amtshandlungen zu enthalten habe. Auf seine Frage, was er denn unter Amtshandlung zu verstehen habe, wurde ihm — so erzählte er mir— bedeutet, dazu gehöre vor Allem Taufen, Trauen, Beerdigungen und Unterricht in den Schulen, und„man glaube auch öffentliches Messelesen". Da er sich mit dem„man glaube auch öffentliches Messelesen“ nicht einverstanden erklärte, so wurde ihm aus einem gräßern Actenstücke eine Stelle folgenden Inhaltes mitgetheilt: Im Zweifel, was Amtshandlungen sei, wäre alles öffentliche Functioniren als Geistlicher zu untersagen. * Niederberg, 20. Der. Die„Cobl. Volksztg.“ schreibt:„Die Verkündigung einer Amtssperre in der Kirche unter Gebet und Gesang mit Orgelbegleitung.— Ganz richtig! Die Eröffnung der Amtssperre sollte dem Herrn Pastor F. Wehn in Niederberg ausnahmsweise auf dem Bürgermeisteramte in Ehrenbreitstein, wohin er vorgeladen worden, gemacht werden. Da er natürlich nicht erschien, so ließ sich also der Bürgermeister v. Eyß die Sistirung desselben durch persönlichen Zwang, wie er angedroht war, angelegen sein. Was geschieht? Während der Herr Pastor am 17. dieses Morgens auf der Filiale Urbar beschäftigt ist, kommt ein Gensdarm und ein Polizeidiener nach Niederberg, um den Befehl des Bürgermeisters zu vollstrecken. Von da geht's nach Urbar, aber auch dort war der Gesuchte nicht zu finden. War er etwa flüchtig geworden? O nein, denn andern Morgens besorgte er den Gottesdienst in der Pfarrkirche zu Niederberg. Aber siehe, während desselben erschienen die Häscher; zwei Polizeidiener, zwei Gensdarmen mit Gewehren kommen, ihnen folgt nachher noch ein Gensdarm, es zeigen sich noch zwei Gensdarmen, zwei andere endlich seien noch zwischen Niederberg und Ehrenbreitstein geritten, das war schon eine anständig bewaffnete Macht, welche den Herrn Pastor nehmen sollte. Derselbe war noch am Altare, als schon ein kleines Durcheinander bemerkt wurde, auf welches dann ein allgemeines Weinen und Schluchzen in der Kirche ausbrach, das kein Ende nehmen wollte. Alt und Jung klagten laut ihrem nach beendigtem Gottesdienste vom Altare kommenden Seelsorger die Ankunft der Gewaltigen am Eingange der Kirche, die dort ständen, um ihn zu holen, man ließe aber niemanden herein, er dürfe eben nicht hinausgehen. Alles stellte sich von innen an die Thüre, das Eintreten war nicht möglich, ein dicker Polizeidiener, der es versuchte, mußte zurück, der Herrn Pastor selbst, welcher mehrmals heraus wollte, wurde nicht durchgelassen, die Frauen nehmen ihn vor sich, halten ihn am Arme, lassen ihn nicht los, umringen ihn, die Mädchen dienen ihnen zur Unterstützung, die Männerwelt hält an der Thüre, da war an ein Herauskommen nicht zu denken. Frühzeitig wurde es noch bemerkt, daß einige eiwachsene Knaben an die Glocken wollten. So sind wir in der Kirche. Was aber jetzt? Nun, wir fangen den Rosenkranz an. Alle stimmen ein, wir singen bald auch Lieder zwischen den einzelnen Gesetzen, hierzu spielt der Herr Pastor die Orgel. Da wurde es doch den Gewappneten da draußen etwas lange, es mochte ihnen während den 2 Stunden vor der Kirche wohl kalt werden und dazu war in der Kirche der Tienst so herrlich im Gange, daß er noch lange kein Ende zu nehmen schien. So läuft denn einer von ihnen zurück nach Ehrenbreitstein, um den Bürgermeister zu benachrichtigen. Der kommt, geht in die Wohnung des Lehrers, aus welcher er früher den Herrn Pastor hat ausweisen lassen und schickt Boten zur Kirche, damit der Herr Pastor doch dorthin zu ihm kommen möge. Der trug aber kein Verlangen, den Bürgermeister in einer Wohnung zu sprechen, aus welcher er ihn hatte ausbieten lassen und schickte abschlägigen Bescheid. Dann möge derselbe doch in seine Wohnung gehen, da wolle er zu ihm kommen. Auch wieder nein. Ueberhaupt wurde von den Leuten erst verlangt, daß die Gewappneten sich entsernten, eher sei nicht daran zu denken, daß der Herr Pastor komme. Das geschah denn auf Geheiß des Bürgermeisters, gleichwohl bekam er den Herrn Pastor noch nicht heraus; den konnte er erst sprechen, als er in die Kirche sich bemühte, wo er zu dem gerade wieder angefangenen Liede die Orgel spielte und er kam hier erst zu Wort, als das Lied beendigt war, er verlangte aber auch vergeblich, den Herrn Pastor abseits, und so mußte er sich denn dazu verstehen, theilweise unter dem Tönen der Orgel und Protestiren des Herrn Pastors nach wiederholtem=Erlauben Sits sein Schriftstück abzulesen. Der Herr Pastor unterließ es nicht, mit Ernst zu protestirey gegen eine Maßregel, die wohl bei gemeinen Verbrechern am Platze sei, bisher aber noch nicht gegen einen Geistlichen, dem die Amtssperre verkündigt werden sollte, weder von einem Landrathe, noch viel weniger von einem Bürgermeister angewendet worden sei. Sonstwo hätte sich vielmehr der Landrath oder der Bürgermeister anständig zu dem betreffenden Geistlichen begeben. Her“ von Eys entschuldigte sich zwar damit, daß er das im Auftrage des# Landrathes habe thun müssen, mag es aber auch der Ausführung dieset aufregenden Maßregel zuschreiben, daß später auf der Straße vor dem Hause des Ortsvorstehers und seines Genossen ein Auflauf entstand, de## nachher durch gute Worte des Herrn Pastor beigelegt wurde". p# 1 d c0 B 9 de ri i w w 6 ku ch fl 8 zu kr al be ni * E P u A m de ke de u m D br „ fa S N r1 er m un de G gr ho de u1 h5 ja i fer sul nel ##0 Pf wiun 8ne die Ja seie hie Uel den den Pfe lich * der dur ner mit Hag Wu ein sofo Leid Ach * sen Güt und späti * Her besei Lehr Anst gewe schw Ver * kathe seiter * kreis mer * Wah daß zustel * Castl gentei fung seiner Bau * der C Span gehab ben i wäre — * Mainz, 22. Der. Das Central=Wahl=Comité der katholischen Volkspartei für das Großherzogthum Hessen hat im„Mzr. Journal“ einen Aufruf an die Wähler erlassen und das Programm der Partei in folgende zwölf Punkte zusammengefaßt: 1. Bewahrung des verfassungsmäßigen Charakters des deutschen Reiches als eines Bundesstaates; 2. eine den Frieden dauerhaft sichernde Politik; 3. verfassungsmäßige Bürgschaften für die religiöse Freiheit aller Reichsangehörigen; 4. Schutz der Rechte der Religionsgesellschaften gegen die Eingriffe der Gesetzgebung; 5. das ungeschmälerte Recht religiöser Erziehung und Eheschließung; 6. Herstellung des gestörten confessionellen Friedens; 7. gesetzliche Maßregeln gegen die uusbeutung des Volkes durch Wucher und durch trügerische Speculationen und Gründungen; 8. Verminderung der Steuern und der Militärlast; 9. Umgestaltung der Socialgesetzgebung zur Rettung der bedrohten Gemeinden und zur Besserung der Lage des Arbeiter= und Handwerkerstandes; 10. Fürsorge für die durch Uebersteuerung und durch Mangel an Arbeitskräften bedrohte Landwirthschaft; 11. ein freisinniges Reichs=Preßgesetz, um die Kundgebung der wirklichen Volkswünsche zu ermöglichen, und 12. Bewilligung von Diäten an die Reichstags=Abgeordneten, damit das allgemeine Wahlrecht nicht wirkungslos sei.— Wie man vernimmt, hat Hr. Kaufmann N. Nacke, welchem von verschiedenen Wahlkreisen eine Candidatur angetragen wurde, für Dieburg=Offenbach sich definitiv entschieden. Für den Wahlkreis VilbelFriedberg=Büdingen haben die Katholiken dem Ober=Rechnungsrath Backé zu Darmstadt eine Candidatur für den Reichstag angeboten. Im Wahlkreise Groß=Gerau=Darmstadt ist Frhr. Philipp v. Wamboldt in Bensheim als Candidat der katholischen Partei aufgestelt. 1 Prüm, 22. Dec. Auch die„Sperrung“ hat ihre Komik. So behagt es z. B. dem wackeren Pfarrer Concemius zu Großkampen gar nicht so übel, seit er im kirchenpolitischen Welttheater auf den Sperrsitz gelangt ist. Am Anfange des Monats lud ihn der Bürgermeister von Eschfeld auf sein Büreau, wo er ihm im Namen der Königl. Regierung Eröffnungen bezüglich seines geistlichen Amtes machen werde. Der Herr Pastor bei sich erwägend, daß er sein geistliches Amt von seinem Bischofe und nicht von der Regierung habe, diese ihm also in Bezug darauf nichts Amtliches mitzutheilen haben könne, dachte, die Polizei hat ja so weit zu mir als ich zu ihr und blieb. Da erschien zwei Tage darauf ein Diener des hl. Hermandad mit umgeschnalltem Säbel, den er zu dieser Feierlichkeit aus der Ecke hervorgesucht und blank geputzt hatte, am Pfarrhause, doch es war„gesperrt". Der Herr Pfarrer war auf die Filiale gegangen und hatte sein Haus abgeschlossen. Mit Säbel und Sperrungsacten mußte, also der Vollstrecker der weltlichen Macht wieder abziehen. Doch voll Grimm im Herzen erdachte er eine List. Am Nikolausabend spät erschien er, aber ohne Säbel, wieder und die„Sperrung“ war vollbracht. Als auf oberpolizeiliche mündliche Anfrage ob der Gesperrte seine Habseligkeiten nicht freiwillig aus dem Pfarrhause entfernen wolle, ein „Nein“ erfolgte, erschien am 13. d. der Bürgermeister mit zwei Polizisten fand aber das Pfarrhaus verschlossen und Pfarrer Concemius behielt den Schlüssel in der Tasche. Am nächsten Morgen, noch breitete feuchter Nebel seinen Schleier über Concemius und seine Gemeinde erschien wiederum der Wächter des Gesetzes ohne Säbel aber mit großer Schelle. Ehe er jedoch ans Ausschellen kommen konnte, ging Concemius mit seiner Gemeinde zur Kirche, es war Sonntag, und begann das Hochamt. Auch unter dem Polizeirocke schlägt mitunter ein frommes Herz. Der Hüter der Ordnung stellte sein Glöcklein bei Seite und wohnte mit Andacht dem Gottesdienste des Gesperrten bei. Dann aber, nach Beendigung desselben, griff er eiligst zur Schelle und läutete, als ging es zur Elfuhrmesse. Mit hochwichtiger Miene zog er einen Zettel aus der Tasche und verkündete laut und vernehmlich: die Uebertragung der Pfarrei Großlampen an „den Concemius“ sei als nicht geschehen anzusehen und klebte das Blättchen ans Schulhaus. So die Geschichte mit Pfarrer Concemius und seiner Sperrung. * Trier, 19. Der. In der letzten Sitzung des Stadtrathes wurde mitgetheilt, daß laut Verfügung der kgl. Regierung der Unterricht an der Welschnonnenschule mit dem 1. April 1874 weltlichen Lehrerinnen übergeben würde und den Schulschwestern rechtzeitig die Mittheilung zu machen sei, daß ihre Thätigkeit an besagter Anstalt mit jenem Zeitpunkte aufzuhören habe.„Die Stadt,“ bemerkt dazu der„Eucharius“,„hat dadurch jährlich 3000 Thlr. Ausgaben mehr für Schulzwecke als bisher, so daß man daran denkt, eine Anleihe zu machen.“ Die Versammlung beschloß ferner, auf den Bericht der Schul=Commission von der sofortigen Entlassung zweier Lehrschwestern an der St. Laurentius=Pfarrschule Abstand zu nehmen. * Trier, 22. Dec. Wegen ungesetzlicher Anstellung des Herrn Kaplans Joseph Anheier zu Neumagen und des Frühmessers Herrn Weyrauch in Pfalzel wurde, wie die„Moselztg.“ meldet, heute Morgen unser Hochw. Herr Bischof auf Grund der§§ 1, 2, 15 und 22 vom 11. Mai er., so wie auf Grund des§ 79 des Strafgesetzbuches und 194 der.=.=O. unter Verbindung dieser beiden Sachen zu einer Geldstrafe von 400 Thlrn. event. drei Monaten Gefängniß verurtheilt, jedoch mit der Maßgabe, daß diese Gefängnißstrafe mit den früher verhängten das Strafmaß von zwei Jahren nicht überschreiten darf.— Die„Moselztg.“ schreibt: Der in der letzten Nummer mitgetheilte Regimentsbefehl, daß die Husaren beordert seien, ihre Säbel zu schleifen, und daß von jeder Escadron sechs Mann hierzu bestimmt seien, ist als solcher zwar richtig, soll jedoch nur eine Uebung im Schleifen bezwecken. * Düsseldorf, 22. December. Die Zahl der„Gesperrten“ mehrt sich ganz gewaltig. Dieser Tage vernahmen wir, daß fast gleichzeitig drei Neopresbytern unserer Diöcese das„Sperrdecret" zugestellt worden sei, nämlich dem Herrn Esser aus Burtscheid, Kaplan in Euskirchen; dem Herrn Lentz aus St. Vith, Hausgeistlicher des achtzigjährigen Herrn Pfarrers in Heerdt, und dem Herrn Theilen aus Burtscheid, Hausgeistlicher in Derendorf. * Elberfeld, 22. Deebr. Ein bedeutendes Eisenbahn=Unglück ist auf der Bahnstrecke von Elberfeld nach Hagen in der vergangenen Nacht dadurch herbeigeführt worden, daß auf der Station Gevelsberg in Folge einer Rangirbewegung zwölf Wagen eines Güterzuges abgetrennt wurden, mit großer Schnelligkeit auf die in starkem Gefälle zur Bahnstrecke nach Hagen liefen und hier auf die Maschine eines Rangirzuges mit solcher Wucht aufstießen, daß zwei der Wagen über die Maschine hinweggingen, ein dritter auf der letzteren hängen blieb. Der Heizer der Maschine ist sofort getödtet; der Locomotivführer nach anderthalb Stunden qualvollen Leidens gestorben, außerdem sind zwei Arbeiter des Güterzuges getödtet. Acht Colli=Wagen sind zertrümmert. * Barmen, 22. Dec. An dem Eisenbahn=Uebergange zu Rittershausen brach in der Nacht vom Samstag auf Sonntag an dem Waggone nes Güterzuges eine Achse, in Folge dessen verschied ne Wagen zertrümmert und das Geleise gesperrt wurde, wodurch mehrere Züge bedeutende Verspätungen erlitten. : Brilon, 22. Dec. In unserem Kreise sind bereits 6 Geistliche „gesperrt“. Aus dem Mescheder Kreise meldet man die Sperrung des Herrn Pastor Schupmann in Ramsbeck. Auch die Schulvikarieen sollen beseitiget werden. Da diese in der Regel dazu dienen, armen Gemeinden Lehrer und Geistlichen in einer Person zu gewähren, werden nun durch Anstellung eines weltlichen Lehrers und durch die dadurch nothwendig gewordene höhere Dotation der Vikarie für die Gemeinden neue und: schwerere Lasten erwachsen. Und doch war eine Aenderung der bestehenden Verhältnisse nicht nothwendig. * Darmstadt, 22. Der. Die Anerkennung des„Bischof" Reinkens als katholischen Bischofs ist, wie die heutige„Darmstädter Zeitung“ meldet, seitens der großherzoglichen Regierung erfolgt. * Aus Württemberg, 22. Dec. Im 13. württembergischen Wahlkreis Aalen=Elwangen wollen die Katholiken den Stadtschultheiß Bayrham= mer als Rlichstags-Candidaten aufstellen. Metz, 22. Dec. Dem„Temps“ wird von hier geschrieben, daß eine Wahl=Versammlung seitens der Wähler französischer Zunge abgehalten und daß einstimmig beschlossen wurde, den Bischof von Metz als Candidaten aufzustellen. dieses Ausspruchs zu tragen, welche aus dem mit der spanischen Regierung abgeschlossenen Protocoll hervorgehen. Telegraphische Depesche. Berlin, 22. December, 2 Uhr 30 Min. Nachm. Preuß. 4½% cons. Anl. 105% 3½% Staatsschuldscheine 92 Rhein.=Westf. Rentenbriefe 97 Rhein. Eisenbahn=Actien 147 do. do. L. B. 90½ Berg.=Märk. Eisenbahn 107 ⅞/8 Oesterr. Silber=Rente 65⅜8 „Köln=Mindener Eisenbahn 149½ Köln=Mind. Eisenb. L. B. Mainz=Ludwigsh. Eisenb. Lombarden Oest. Credit=Actien Darmstädter Bank Disconto=Commandite Antwerp. Centr.=Bank Stimmung: matt. 159 99½ 140 163½ 180¾ 91¾ Handel und Verkehr. Köln, 22 December Cours=Besicht. Grmmung geschäftslos. Industrie-Actien. Nach.=Munch FB 310 B/Köln. Schleppschiff65 1/ 8 ColoniaF.=V. 259., Köln. Bwollsp. 111 B #agd..=.=Ges 167 G/Köln Maschinenb 1546 Sladb..=Ve s. 118¾ B Köln=Müs. V. 100 B Vaterl..=Vers. 161 ½ B/An., Ess. M. A G 120 B Kh.=Wesif. Lleyt 110B,(Boch. Gußsl.=A. 145 G Geßtd..=Sonk 105¼ BMechern.==B123 G Köln. Räckv. 115., Hörd. Vger.=V. 94 G ##ripging 120 G Phänix Lit. A. 130 B Lo#cord..=V. 122½ B Phönix Lit. B. 187 B Germ. Lb.=V.— 6 Kein Berzw.=B 205 G KölnerHagel=V 97B(Seg=Rh.alte A. 95 B Keln.Dampschiff 90., do. Pr.=Act. 101 ½ G Düf Dampfschif 100B, Nach=Höng. B. A. 150 B Bank=Actten Pchaaffhausen 137½ bz Darmst. Bank 162 1/ G Kdin. Priv.=Bk.112½ B(Kaxem5. Bank 123 B Wechsl.=Vl. 79B Oest. Credit 139¾ G p. U. Efs. Credit 69½ B Freußz. Bank=A. 204.,(Verl. Hand.=G.— B Rhein. Eff. 86 1/ G WestfB8(Courl) 168 ½/16 Rd.=r. Ind.=A 105 B Tauerei Köln 93 8 Bg.=M. Bgw.=V. 105B Humboldt.=A. 1028 Harpener.=V.— G Harkort, Masch.=Brücken= bau=Act. 40 B Dortm. Union 82½ G Bonif. Bgw.=G. 142 G Wissener Bergbau= und Hütten=A. 96½ B Harzer Eisenw. 65½ B Eschw. Baw.=V. 966 Atw. Centralbk. 91 5z Amsterd. Bl.=A. 81 B Große Wahlerversammlung zur Besprechung der bevorstehenden Reichstagswahlen: am Sonntag den 28. Becbr., Nachmitt. halb 4 Uhr, zu Sinzig, im Saale des Herrn Claßen, wozu alle christlich gesinnten Wähler der ganzen Umgegend hiermit eingeladen werden. dritter Auflage erschien: esrinmungen über die Wahlen zur Liic.=Comm. 180 G Barmer Banke. 82 B Deutsche Bank— B do. junge 83 G Meininger B. 110 G G Eerg.=Mark. 107¼ do. junge 105 G Köln=Minden 148 G Rente 105¾ bz Nr:=Sc 3 1/% 923 Bankf. Rh. u. 28.66 G Eisendahn=Attien. Nachen=Mastricht 33½ B Köln=Mind...109½ B, Khein. 146 ¼ #msterd.=Rotid 1016(Rannz=Ludwigd 158B Rheinische, junze 140 ½ G Cberschles. A. C. 184 G Rh..=B Lit. B. 90½ B .=F. Ttaast 199½ p. U. Rhein=Nobe 25½ B Sdi.(L5) Stb 101 B Rumän. Eis.=Act. 35 B 45liationen. Ital. 5% Anl.— B Rhei. 5% Oblig. 102 bz Französ. Rente—. B Rhei.Köln=Cref. 98 ½ B Prm=St=A. 3 ½% 120 G, Amer. 1882 St.=.98 ½ G, Rh. Vonn=Köln 99 B .=westfRentend 978,(Amer.1885 St.=A. 100¼ Berz.=Mirk. 3. S. 82½ G Cest 100Fl#rdt 1106(S3, 1E 1½%101 G„„ 5. S 99½B Oest5% 1859 Lrcs9 1 ½ Gan“., 5% 1046„„.8, 99¾ B Oest. 1864er Loose 879(.ig“„(.,4 14% 100 G Rhein=Kahe g 2r.99⅛ 6 Oeß. Süberrente 65¼ G 578“., 4% 91 ¼ G Oeß.=Fr. Stactsb. 308 G Mainz=Ldnigsh. 102 16(., 4¾90 G„ Eädl.„ 248 B Bad. 4% Pr=A. 111.,.=Mind. Prä.=Z. 92¾ B, Kdl.=Stadi=Odli 99¼ G Baier 4% Pr.=K1136, Kheen4= Obl 99 1/ G Rheinprov.=Obl. 103½ B Wechselcvurs. Amsterdam kurz1 41 3/10 B Londen kurz.23½ B 2 M. 140½ G„ 3M..21% B Paris kurz 80 ¼ G,[Hamburg Jurz— 6 " 2 M.— G„ 22— 8 Antweipen kurz 80 B Bremen kurz— G Brüfsel kurz 80 B,[Leipzig 2M.— 8 ninsrut der Breus. Bank: für Wbechsei%. Frankf. a. M. k. 00.0 B „ 2 M. 00.00 G Augsburg kurz 85 1/10 B „ 2 M. 84 9/10 G Wien kurz 88 G „ 33 87¼ G für Sombaro 6·0 Köln, 22. Dec.(Notirungen der Handelsmakler.) Wetter mild. Rüböl unverändert, per 100 Pfd. mit Faß in Eisenb. eff. in Partieen von 100 Ctr. 11 Thlr. B. Weizen behauptet, ohne Sack per 200 Pfd. hiesiger(niedrigster Preis) eff. 9½—9½., fremder 9 ½8—½.,(Lieferungsqualität à 75 Pfd. per 50 Liter). Roggen behauptet, ohne Sack hiesiger per 200 Pfd.(niedrigster Preis) eff.—8., fremder—8.,(Lieferungsqualität à 69 Pfb. p. 50 Liter). (Notirungen der Productenhändler.) Weizen matter, eff hienger 9¼., fremder 9 ½ G. Roggen matter: eff. 7 C. Rüböl matter: eff 11 G. Leinöl eff. in Partieen von 100 Ctr. Thlr. 14. Köln, 22. Dec. Am heutigen Viehmarkt waren 174 Ochsen und 222 Kühe, zusammen 399 Stück zugetrieben. Preis pr. 100 Pfd.: Bestes Vieh 25—26 Thlr., kleines Vieh 21—22 Thlr. Ochsenhäute per Psd. 5 Sgr. — Pf., bis 5 Sgr. 6 Pf., Kuhhäute 4 Sgr. 10 Pf. bis 5 Sgr.— Pf., Feit 2 Sgr.—6 Pf.— Kleiner Viehmark:. Zutrifft 200 Schweine. Bezahlt wurden 5 Sgr. 6 Pf. bis 5 Sgr. 10 Pf. per Pfd. Münster, 20. Dec. Weizen Thlr. 9,5; Roggen 7,7,6; Gerste, Brauwaare 7,10; Futtergerste 6,22,6; Hafer 6; Buchweizen 6,2); Erbsen, gelbe Kochwaare 7,22,6; graue 7,7,6; weiße Bohnen 10,5. Alles per 100 Kil. Rappskuchen per 1000 Stück 54 Thlr. Kassel, 21. Der. Das Wetter verblieb auch in dieser Woche mild und regnigt.— Die Geschäftsstille steigert sich, je mehr wir den Feiertagen und dem Jahresende entgegengehen. Das Angebot, vornehmlich in Weizen, ist sehr groß, doch kommen nur wenig Geschäfte zu Stande; im Ganzen haben sich die Preise nicht sehr verändert, sind aber theils nur nominell zu verstehen. Zu notiren: Weizen 9½ Thlr., Roggen 73/8, feine grobkörnige Qualitäten 7 3/4, Braugerste, hiesige 7, fremde 7 5/8, Hafer 7½3, Alles per 100 Kil. Weiße Bohnen 4,10, große hessische 6 Ttlr., Erbsen 3,20, Linsen 4,15, Feldbohnen 3,5 Thlr., Roggenkleie 2,7,6, Weizenkleie 1,25, Alles per 50 Kil. Berlin, 20. Dec. Marktpreise. Weizen, 100 Pfd..27.—bis.15.— Kartoffeln, 5Lit.—. 2. 6 bis—..— Roggen„„ 3: 1. 6„.11. 8 Rindfl., 500 Gr.—. 5. 6„—. 7. 6 gr. Geiste„„.27.—„.19. 6/ Schweinefleisch—. 6. 6.—. 7. 6 Safer(=W.„.13. 6„.27.—sHammelfleisch—..—.—..— #se:(z. L.„.26. 4„ 3..—Kalbfleisch—..—„—. 7. 6 Erbsen, 5 Lit.—.10.—„— 15.— Butter 500 Gr.—.10.—„—.14.— * L o n d o n, 2 2. D e e. D i e„ T i m e s“ e n t h ä l t e i n e n B r i e f a u s C a p e C o a s t Castle vom 27. Nevember, nach welchem der Oberbefehlshaber der Insurgentenschaaren in dem District Elmina am 25. November seine Unterwerfung angeboten haben soll. Die englischen Behörden hätten als Beweis seiner Ergebenheit gesordert, er solle 300 Mann zur Unterstützung beim Bau der Eisenbahn senden. * Wasyington, 22. Dec. Officiellen Mittheilungen zufolge hat sich der General=Staats=Anwalt der Vereinigten Staaten dahin ausgesprochen, Spanien habe den Beweis geliefert, daß der„Virginius" nicht das Recht gehabt, die amerikanische Flagge zu führen, da er sich durch falsche Angaben in den Besitz der Schiffspapiere gesetzt habe. Wie weiter verlautet, wäre das Washingtoner Cabinet in Folge dessen bereit, alle Consequenzen Berlin, 22. Dec. Weizen. Termine fest. Kündigungspreis 87½ Thlr. per 2000 Pfd. Roggen. Termine fest. Kündigungspreis 67 3/8 Thlr. per 2000 Pid. Gerste per 2000 Pfd. große und kleine 58—73 Thlr. nach Qualität. Hafer. Termine still. Kündigungspreis 54 3/4 Thlr. per 2000 Pfd. Oelsaaten. Rapps, Kündigungspreis 90 Thlr. per 2000 Pfd. Berlin, 22. Dec. Weizen per Dec. 85¼ bez., Frühjohr 86¼ bez. Roggen fest, per Dec. 65⅜ bez. Rüböl per Dec. 19 bez. Spiritus loco ohne Faß Thlr. 20,18, per Dec. 21 bez. Mannheim, 21. Dec. Im Getreidegeschäft ist die Stimmung sehr ruhig, wie dies übrigens aus den bevorstehenden Feiertagen erklärlich. Es wird nur das Nöthigste gekauft und Jedermann will mit neuen Unternehmungen den Beginn des kommenden Jahres abwarten. Zu notiren ist heute Weizen nordd. fl 18, do. poln. 18,20, do. russ. 1ma 17,25; Roggen russ. 13,16, do. franz. 15,7,6, Gerste franz. 15, do. pfälzer 14; Hafer 10,7,6 fl. Oberwesel, 22 Dec. Rheinhöhe 6 Fuß 4 Zoll, gest. 7 Zoll. Coblenz, 22. Der. Rheinhöhe 6 Fuß 9 Zoll, gest. 7 Zoll. Bonn, 23 Dec., Mitt. 1 Uhr. Rbeinhöde 6 Fas 7., gest. 1 8 11. Der., 8 Uhr.: 22. Der., 8 Uhr M. Witterungsberichte. Haparanda—10. Moskau—4. Stettin t 4,2. „—8."—2,5.„ t 5,6. bentschen Keichslag. Preis: 1 Sgr. In Partien von 15 Exemplaren 10 Sgr. Selbstverlag der„Deutschen Reichs=Zeitung“. Bestellungen pro 1. Quartal 1874 auf den in Linz a. Rh. wöchentlich 3 mal erscheinenden Linzer Anzeiger, Anzeigeblatt für Stadt und Kreis Neuwied, bitten wir auf den K. Postanstalten baldigst machen zu wollen. Quartalpreis 15 Sgr. Der„Linzer Anzeiger“ ist das in hiesiger Gegend einzig verbreitete und viel gelesene Blatt. Seine starke Auflage ist verbreitet durch den ganzen überwiegend kath. Kreis und die angrenzenden Kreise Ahrweiler und Sieg. Er eignet sich daher vorzüglich zu geschäftlichen, amtlichen und Privat=Anzeigen jeder Art mit bestem Erfolg. Expedition des„Linzer Anzeigers“. Abonnements=Einladung auf die Nachrichten für Stadt und Land. Dieselben erscheinen 6mal in der Woche zu dem äußerst billigen Preise von 1 Mark— 35 Kreuzer— 10 Sgr. vierteljährlich. Tendenz: katholisch=conservativ. Die Verbreitung des Blattes sichert den Erfolg von Inseraten. Zweibrücken(Rheinpfalz), im December 1873. Die Expedition. Einladung zum Abonnement auf die Ng i. ae. Sg er tergertung. Dieselve erschein in großem Zeilungsformat, und kostet pro Quartal, bei der Post 1 Thlr. 5 Sgr. und durch diese frei ins Haus gebracht 1 Thlr. 8 Sgr. 9 Pfg. Mit einer entschiedenen Haltung verbindet die„Niederrheinische Volkszeitung“ prompte(telegraphische) Mittheilung aller irgendwie interessanten Tagesereignisse auf politischem, kirchlichem und socialem Gebiete, bietet ein gediegenes, moralisch rein gehaltenes Feuilleton und trägt auch der Industrie, dem Handel und Gewerbe, sowie den Interessen der Landwirthschaft gebührende Rechnung. Die Neußer Fruchtpreise werden stets am Tage des Marktes selbst, die Berichte von andern benachbarten und entfernteren Märkten stets am folgenden Tage gebracht. Indem wir zum Abonnement pro I. Quartal 1874 einladen, können wir uns eines Hinweises darauf nicht enthalten, wie mit dem Ernste der kirchlich=politischen Lage einestheils die Bedeutung der katholischen Presse, anderntheils aber auch die Menge der Schwierigkeiten gewachsen ist, die den ihrer Aufgabe sich bewußten Redaktionen und Verlegern katholischer Organe in den Weg gelegt werden, und wovon auch die„Niederrheinische Volkszeitung“ ein Lied zu singen weiß. Das Odium und die Unannehmlichkeiten, denen wir uns durch entschiedenes Eintreten für die christlichen Prinzipien und die heiligsten Rechte der Menschheit aussetzen, wollen wir gerne tragen, materielle Opfer aber müssen Sache der Gesammtheit sein, der wir ein würdiges und der liberalen Concurrenz in jeder Beziehung gewachsenes Organ zu sein uns bestreben. Das haben die Katholiken am Niederrhein erkannt und deshalb die „Niederrheinische Volkszeitung“ so willkommen aufgenommen und sie durch Abonnements und Zuwendung von Inseraten so wacker unterstützt, daß dieselbe sich in 2 Jahren zu einem der verbreitesten kath. Blätter in Rheinland und Westfalen emporschwingen konnte und sich noch im letzten Quartal eines Zuwachses ihrer Abonnentenzahl um 200 zu erfreuen hatte. In der Hoffnung, in dieser Weise die„Niederrheinische Volkszeitung" auch ferner mit jedem Quartal weiter verbreitet zu sehen, laden zu gef. Abonnement für das I. Quartal 1874 ein Redaktion und Verlag. der verfolgte Bischof von Basel, unterhält gegenwärtig den gesammten gemaßregelten Clerus seiner Diöcese aus eigenen Mitteln und zwar 97 abgesetzte Geist, l i c h e a u s d e m B e r n e r J u r a, 4 a u s d e m C a n t o n S o l o t h u r n u n d : die gesammte Stadtgeistlichkeit von Basel. In so großer Bedrängniß hat der fromme Bischof bereits sein väterliches Haus, sein Mobilar und seine Bücher verkauft, und bald werden alle Hilfsquellen erschöpft sein. Schleunige Hilfe thut noth. Die gegenwärtige Zeit ist für die Katholiken eine Zeit schwerer Opfer, sie ist aber auch eine Zeit großer Segnungen. Bringen wir die ersteren, damit uns die letzteren zu Theil werden! Die Expedition dies. Zeitung erklärt sich zur Uebermittlung von Beiträgen bereit. Ferner eingegangen: Ungenannt„Aber, sprach der Atheist, wie du doch betrogen bist, wenn der Himmel eine Fabel ist, Aber, sprach der Christ: Atheist, wie du noch betrogener bist, wenn die Hölle keine Fabel ist“ 2 Thlr. A. in K. 2 Thlr. Von der Expedition der Schlesischen Volkszeitung(abzügl. Porto) 48 Thlr. 27 1/8 Sgr. Gesch. M. 1 Thlr. N. N. in H. 5 Thlr. L. Th. in U. 1 Thlr. Für den verfolgten Bischof 1 Thlr.. E. S. 1 Thlr. Unbekannt 1 Thlr. Von Mitgliedern des Katholischen Vereins in Vonn 9 Thlr. 10 Pfg. Wir suchen in unserer Weberei starte und ordentliche Zungen Pder Mädchen im Alter von 14 bis 20 Jahren gegen guten Lohn. Alired Merenmas& Cie. Vonn, 25. Tecbr. 1079. Ein Mädchen für alle häusliche Ein möbl. Zimmer nebst Alkove Arbeit gesucht. Näh. in der Exp. zu vermiethen. Brüdergasse 28. Familien=Nachrichten. Jettchen Wolters, Wilh. Heiming, Essen.- Mathilde Giesen, Peter Vissers, Crefeld.- Maria Obladen, Jean Obladen, Köln. Elisabeih Menge, Emil Aulebach, Arnsberg und Arnstadt. Gevoren: U. Klecker e.., Crefeld.= Ernst Melchiore.., Deutz. Peter Kuhsel e.., Düren. Gestorben: M. Cath. von der Gathen geb. Kiefener, 32., Essen.-Wilh. von Benthum, 53., Essen. Elmine von Roppertz geb. von Pfeil, Salzbrunn.- Heinr. Hub. Göbels, 32., Crefeld.- Prof. Jos. Ant. Chérnit, 75., Düfseldorf.- Friedr. André, 86., Kaiserswerth.-Anna Finck geb. Fischer, 26., Düsseldorf. Bekanntmachung. Zu Fest= und Weihnachts=Geschenken Piano-Magazin Ghel empfiehlt außer„„USSTR I„ 99 reichhaltigem Lager * Todes=Anzeige. Dem Allmächtigen hat es gefallen, am 21. d.., Morgens 6 Uhr, unsere innigst geliebte Tochter, Schwester u. Schwägerin Anna Schild, Ordensschwester des h. Bincent im Kloster zu Rippes, gestärkt durch den Empfang der hl. Sakramente, nach kurzen, aber schweren Leiden, zu Sich zu nehmen. Verwandten, Freunden und Bekannten diese traurige Nachricht statt besonderer Meldung. Bonn, 23. Deebr. 1873. Die trauernden Hinterbliebenen. mischten Unterklasse der katholischen Schule in Much soll baldmöglichst eine Lehrerin angestellt werden. Mit dieser Stelle ist außer den Entschädigungen für Wohnungsmiethe im Betrage von 20 Thlrn. und 9 Thlr. für persönlichen Brennbedarf ein sixes Gehalt von 210 Thlrn. pro Jahr verbunden. Die Entschädigung für die Heizung des Schullokals beträgt 26 Thlr. Qualificirte Bewerberinnen wollen sich unter Vorlegung ihrer Zeugnisse innerhalb 14 Tagen bei dem Schulvorstande, bei dem Schulpfleger, Herrn Pfarrer Oberdörffer zu Winterscheid und bei dem Unterzeichneten persönlich melden. Much, den 20. December 1873. Der Bürgermeister, Komp. in von O. Standke. Wirthschaftslokal in frequenter Lage, mit großen Räumlichkeiten, zu verkaufen event. pr. 15. Mai zu vermiethen. Näheres bei Christ. Klötzchen, Viehmarkt 8. Seltene Gelegenheit! Ein großes Haus mit Hinterbauten und sehr geräumigem Terrain, für Holzhandlung 2c., die auch daselbst besteht, ausgezeichnet geeignet, kauf= oder miethweise zu haben, auch den Platz allein. Näheres in der Expedition d. Ztg. Todes=Anzeige. Es hat dem Allmächtigen gefallen, unsere liebe Gattin, Mutter, Schwieger= und Großmutter, die Frau Geh. Canzleirath Gertr. Inge.„ gb. Alela, kurz vor Mitternacht, nach längeren, mit größter Geduld ertragenen Leiden, gestärkt durch den mehrmaligen Empfang der hl. Sakramente der katholischen Kirche, rufen. Um stille Theilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen. Bonn, den 23. Der. 1873. Die Berdigung findet Statt Mittwoch den 24. Dec., Nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehause, Giergasse Nr. 3, aus. r Morgens 8½ Uhr, wird von Seiten der Männerbruderschaft in der Stiftskirche eine heilige Messe gelesen für den in Wetzlar verstorbenen Gabriel Roth. Oestentüiche Sitzung der Stadtverordneten, Samstag den 27. Deebr. 1873, Nachmittags 4 Uhr. Tagesordnung: 1. Benennung von Straßen. 2. Ankauf zweier Gasometer in der Beethovenhalle. 3. Annahme eines Legates. 4. Bildung der EinschätzungsReclamations= Commission Einkommensteuer pro 1874. 5. Erstattung des Verwaltungsberichtes pro 1874. 6. Prüfung und Feststellung des Gemeindehaushalts=Etats pro 1874, 7. Gesuche. Bonn, den 23. December 1873. Der Ober=Bürgermeister, Kautmann. Im Ausverkauf 2 berliner Elten breiter wollener Teppich&a Meter 19 Sgr., ganz große Teppiche unter Fabrikpreisen. Bonner Tapetenfabrik. *4 in Nachen, Promenadenstraße 16. Schöne Weihnachts=Krippen von 5 Sgr. an bis Thlr. 180 auf Lager. Mein Depot der Mayerschen Kunstanstalt in München und verschiedener anderer berühmter Anstalten enthält sehr kunstvolle Statuen in Holz, Stein, Crament, Terra-cotta, Steinmasse und Gyps; ChristusKörper, Kreuze 2e. 2c., polychromirt und in natura zu Fabrikpreisen. Ferner Oeldruckbilder, Kupferstiche, Lithographieen 2e. Auch größte Auswahl Kreuzweg=Stationen, die der sieben Schmerzen Mariae's, sowie auf die Münchener Pieta in Lebensgröße wird besonders aufmerksam gemacht. Ed. Fischer, Kirchendecorateur. wand- und ComptoirKalender für 1874 auf weissem Carton. Preis 8 Sgr. Zu haben in der Expedition der Deutschen Reichs=Zeitung. Reingehaltene Herrenhüten jeden Genres Kinder=u. Knabenhute anf's feinste und geschmackvollste verziert. Filzschuhe und Pantoffel mit und ohne Ledersohlen. Alles in reichster Auswahl „ in der Belait=Handlung der Graff'schen Hutfabrik, 18. Wenzelgasse 18. Zu Weihnachten. Damen-, Herren- und Kinderschirme in Seide, Alpacca und Zenella empfiehlt die Schirmfabrik von Peter Auweiler, Vivatsgasse Nr. 3, neben der Post. An,hrgeschenle, u angekommen, empfiehlt M. Foppen, Bonngasse 17, eine große Auswahl Portefeuilles- und Lederwaaren, als: Mappen, Albums, Albums mit Musik(auffallend billig), CiPortemonnaies, Brieftaschen, Necessaires Cigarrenspitzen, Cigarren= und Toilettenkasten, Gebet= und Notizbücher, Bilder= und Erzählungsbücher, verschiedene Spiele, Modellirbogen, Schreibzeuge und Dintenfässer, Reißzeuge, Feder= und Farbkasten, Christbaum=Decorationen und 5000 Neujahrswünsche und=Karten. Die Preise sind fest und bedeutend herabgesetzt. Mich. Foppen, Bonngasse 17, Schreibmaterialien=Handlung, neben dem Gymnasium. Gucel! 16 „Au Technächten! Trck 16 empfehle ich mein reich assortirtes Lager in Gold= und Silberwaaren, sowohl einfache als reichste Muster, alles bester Qualität. Ed. Fechner, Juwelier, Gold= und Silberarbeiter. Dreieck 16 Dreieck 16 Passend zu Weihnachts=Geschenken empfiehlt eine schöne Auswahl von Lampen und Spielwaaren Wegen Ueberfüllung des Lokals werden sämmtliche Pianos zu bedeutend ermässigten Preisen verkauft. Neue Sendung engl. Bisquits. Schöne Apfelsinen, Prinz.-Mandeln, Feigen, Citronen, franz. Wallnüsse, Ital. Haselnüsse, ital. Maronen, Aachener Printen, PunschEssenz von J. Selner in Düsseldorf, feinster Cognac, Arac, Jamaica-Rum, Liebig’s Fleisch-Extract und bester Mocca-Kaffee empfiehlt billigst Peter Berg. Poppelsdorfer Allee. Koch’s Malz-Extract täglich in frischer Füllung. Unterzeichneter erlaubt sich in empfehlende Erinnerung zu bringen sein Lager in: Causeusen, Chaiselonques, Sopha, Sessel, Stühlen, Fußbänkchen, Garderobe=, Handtuch= und Schlüsselhalter, sämmtlich zu Stickereien eingerichtet, in schwarz und antique geschnitztem Holz. Fenster=Decorationen, als Gallerie= und Holzknöpfe aller Art, weiße und wollene Halter mit und ohne Quasten. Möbel= und Vorhangsstoffen in Plüsch, Reps, Damast und ittun.„Wollene Decken in roth, weiß und grau, weiße baumwollene Bettspreite mit geknüpften Fransen. Teppichen, Sopha= und Bett=Vorlagen, wollene und CocosLäufer, Tisch= und Fußboden=Wachstuch aller Art, eine schöne Auswahl in Bett=Drelle, Federn, Roleaux und karirtem Leinen, in allen beliebigen Farben und Breiten. Daunen, Federn, Roßhaaren und Flocken von den billigsten bis zu den besten Qualitäten. Alles Vorbenannte passend zu Weihnachtsgeschenken. Ed. Steinhauer, Polsterer, Tapezierer, Decorateur. Josephstrasse 64, nahe der Sandkaule. Das Stadt-Bonner Musik-Corps empfiehlt sich bei herannahender Wintersaison zur Aufführung von Ballmusik bei geschlossenen, Privat- und Familien-Festen, sowie zu jedweder Musikaufführung in Besetzung von 4 bis zu 30 Mann, sowohl Streich- als Blasmusik. Gefl. Aufträge sind an den Kapellmeister des Corps Herrn A. Schumacher, Rheingasse 42, oder an den Cassirer Herrn J. Auweiler, Achterstr. 24, zu richten. Zu Weihnachten empfiehlt schöne lebende Karpfen, fr. Schellsische, schönen Wintersalm, lebende Lachsforellen, Hechte, Aale, Schleien, Krebse, sowie schöne Goldsische Pet. Brenner, Brüdergasse 2. Werne, eigenes Wachsthum, empfiehlt, per Ohm von 40 Thlr an und höher, M. Berger, Weingutsbesitzer in Rheinbreitbach. Nachener Printen und feiner zu herabgesetzten Preisen wegen Ausgabe des Geschäfts B. Lenzen, Josephstraße 45. Feine Molton= und sowie Gummischuhe prima Qualität. Alle Sorten eleganter selbst gefertigter epetalatas an lciun gushenund selche und#. Schuhwaaren, komischen Figuren, feinste Criststolen,(vtior und vanerhaft, zu billigen Preisen bei und Luterzütze, Rodon und Kaselschen 1 der feinste Chocolade, Schaum= und Zuckerkonfekt empfehlen Bekanntmachung. In der öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten vom 27. December er., Nachmittags 4 Uhr, wird der Unterzeichnete über den Stand der Gemeinde= Angelegenheiten Bericht erstatten. Bonn, den 23. December 1873. Der Ober=Bürgermeister, Kaufmann. Bauplätze (Endenicher Allee) mit schöner Aussicht zu verkaufen. Näh. in der Exp. d. Ztg. 500, 800, 1000, 1800, 2500 und 4000 Thaler liegen zum Austhun bereit durch Franz Heynen, Stiftsplatz 35. Ein Studirender hiesiger Universität, welcher in Gymnasialfächern bereits mit Erfolg unterrichtete, wünscht noch einige Privatstunden— auch während der Ferien— zu geben. Näheres in der Exp. d. Zte. Geschwister Weber, Stockenstraße 12 und Wenzelgasse 58. Stollen, Butterplätze, Süsses Roggenbrod in grosser Auswahl bei J. J. Seidenberg, Brüdergasse Nr. 4. Wclagercie empfiehlt Z. Müller, Brüderg. 21. Roggenbrod, eine Butterplätze, sowie Criststollen zu verschiedenen Preisen zu haben in der Bäckerei von G. Schmitz, Wenzelgasse 36. Fr. Egm. Schellfische, frischer Kabeljau, süße Bückinge und neuer Laberdan bei N. Kuipp, Heisterbacherhofstraße 3. Alle Sorten Vogelsamen gut gereinigt bei Gebr. Biesing, Endenicherstraße Nr. 7. M. H. Schmitz-Türk, Belderberg 24. Blühende Hyacinthen, Tulpen, Maiblumen, Camelien, Azalien, Veilchen etc. Blumen- Körbchen, Schaalen, Bouquets etc. empfiehlt die Handelsgärtnerei von Emil Lückerath, Siegburg, Aulgasse 280. Bonn, Remigiusstrasse 3. DombauLotterie=Loose, wovon die Procente für Hausarmen verwendet werden, sind das Stück à 1 Thlr. zu haben in Bonn bei: Heinrich Vianden, Sternstr. 35, W. B. Radermacher, Kasernenstraße 1, Anton Lützenkirchen, Wenzelgasse 37, Wilsberg, Markt 3, Heinrich Siebertz(Ad. Käuffer), Markt 16, und in der Expedition der Reichszeitung. 500 Thlr. gegen 1. Hypothek zum Austhun bereit. Zu erfr. Kapuzinerstraße 4. Dombau=Loose, wovon die Procente für den Elisabethen=Verein von St. Remigius verwandt werden, zu haben Brüdergasse 6. Dombau=Loose à 1 Thaler. Achterstraße 10. Eine Partie beste Sorten Aepfel= u. Birnen=Pyramiden und Spaliere sind zu haben Vornheimerstraße Nr. 49, bei Handelsgärtner Joseph Schenk. mödirt oder unmöbitt für gleich oder 15. Februar zu vermiethen. Kölnstraße 28. Eine stille Familie sucht Wohnung von—3 Zimmern, Stallung für —3 Pferde, Remise für—2 Wagen. Zu erfahren in der Exp. d. Ztg. Dombau-Lotterie. 125-5 Bestes oberruhr sches Schrott=& Fettgeriß sowie Flammkohlen zu beziehen von Jos. Felder, Josephstr. 1. Das Schiff liegt am Josephsthor. Frischer Kabeljau, Schellfische, süße Bückinge, Blumenkohl, schöne süße Apfelsinen bei Joachim, Brüdergasse. Fr. lebende Schellfische, Cabeljau, süße Bückinge, gewässerten süßen Laberdan, Stocksich. Sardinen, Sardellen, Häringe, suße Apfelsinen, Citronen, Baumnüsse empfiehlt J. Wedemeyer Jr., Sie—, Achterstraße 15. Fur die Feiertage empfiehlt Rodon, feine Stollen und Butterplätze, Theebrode und Spekulatius bestens W. Schäfer, Brüdergasse 7. Bestes oberruhr'sches Schrott=u. Fettgeriß aus dem Schiffe zu beziehen von Gebrüder Schmelz. Nach 2 , Teiterswist. Der liebenswürdigen Tante Eva Sch.. s zu ihrem Namensfeste ein Sdreifach donnerndes, von Bonn schallendes, nach Peilerswist hallendes Lebehoch! Ein stiller Verehrer. Eine Herrschaft auf dem Lande, unweit Bonn's, sucht für Lichtmeß ein Madchen für Küche und Hausarbeit, und ein Zweitmädchen, welches bügeln und nähen kann. Näheres Markt Nr. 12. Ein Mädchen aus anständiger Familie sucht Stelle in einer stillen Familie. Näh. in der Exp. d. Ztg. Kanarienvögel zu verkaufen. Wenzelgasse 43. Für einen jungen Mann (Gymnasiast) in einem anständigen Hause Kost und Logis gesucht Off. sub E. B. 569 besorgt die Exp. d. Ztg. Einerfahrener Bäckergeselle gleich Dreieck 10. Ein starler Bäckergeselle gleich gesucht. Brüdergasse 28. Ein starker junger Mann katholischer Confession als Hausknecht zum sofortigen Eintritt gesucht. Franz Frühling. Material=& Farbwaarengeschäft. Siegburg, Mühlengasse Nr. 78. Ein ordentlicher Fuhrnecht zum baldigen Eintritt gesucht. Endenicherstraße 35. 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