55. 9ang Semal, Bertabehter besteht hein Anspruch anf Pl bezd. Rüchzahlusg. Anzeigenpreie: Absine dher Ködae bei 93 mm Grun Nr. 196 natich:..— Bonn, Donnerstag, 26. August 1926 Erzeigenprste ##. 0. das Mmillmachr göbe, bei 33 mm Famillienanzeigen 20 k Ermätzigung. ###. uo 8. Du. 2 esburg Gahnl Treisbell: Koigynz, 1700 Reklamepreis: das Millimeter Höhe. bei#9 mi an: Vonn. Wasselkr.—1. Feraspr. A. Stegbung: Pahnhostr. 44, Femspr. 156 ##donl: Kölnerstr. 144, Fernspr. Elegburg 260; Storf: Lichtue Mardt; Hendef; Kheipdosf. Franzsurtertr.: Honnes; Habpistr 280, Fernsor. 350 Godeoberg: Codlcnzerstr. 6. FenFernsor. 47. „„ 8 Montags: Sportnachrichten= Mittwochs: Für unsere Frauen= Freitags: Familienblau für das christliche Haus Einzelpreis.10.=M, dnch und Oumeiche Tunie-bniag, Redaktion u. Geschksteftelle: Codin. Wesselstraße—7. Fernsprecher: 55, 60. 2225 nach Geschsftsschluß 111. Postschechkkonto Köln 24062. Senkkonto 9076 Städtische Sparkasse Bo##. Verlag: Deutsche Reichezeitung G. m. b. F. Verantwortlich für Poltik und Feuslleion: Emil Schwippert, Handel und Wirtschaft: Toni Weinand, den äbrigen jedatztionellen Teil: Hugo Rudoiph. den Anzeigentell: Franz Krath, alle in Bonz. Berliner Korrespondent: Dr. Wilhelm krscheint iäglich außer Sohn= und Feiertage Gespräcke mit Bismarck. WVielleicht will Sott für Deutschland eine neue Ruhmeszeit auf der Basie der Republik.“ Von der großen„Weimarer Ausgabe“ der„Gesammel= ten Werke Bismarcks“, die der Verlag Otto Stollberg u. Co. in Berlin herausbringt, erscheint demnächst der dritte Band der Gespräche Bismarcks. Wir geben hier bisher ungedruckte Gespäche wieder, die der Herausgeber, der Heidelberger Historiker Projessor Willy Andreas zum ersten Male veröffentlicht. Von besonderem Interesse ist die vorahnende Aeußerung Bismarcks über die Bedeutung, die für Deutschland der Gedanke der Revub lik gewinnen werde. Sie ist öbrigens nicht die einzige ihrer Art, es findet sich in den bereits veröffentlichten Bänden des Bismarck=Werkes manches Seitenstück zu ihr. In einem bioher unveröffentlichten Gesoräch mit der Freifrau von Spitzemberg, der Tochter des früheren württembergischen Ministervräsidenten Freiherrn von Barnbühler, hat er zunächst seinem persönlichem Empfinden über die Form der Entlassung Ausdruck gegeben. Auf die weitere Frage der Frau von Spitzemberg, ob er sich denn gar nicht vorstellen könne, daß ein Weg gefunden werde, ihn wieder in bessere Beziehungen zu dem Kaiser zu bringen, antwortete er: „Nein, das ist aus und vorbei; stellen Sie sich vor, wie sich das gestalten würde, wenn ich in Berlin lebte! Wie sollte ich mich stellen zu all denen, die mich so schamlos verlassen haben, als sie glaubten, ich gelte nichts mehr. Der Kaiser hat mich wie einen Bedienten weggejagt; ich habe zeitlebens einen Edelmann in mir gespürt, den man nicht ungestraft beleidigt; dem Kaiser gegenüber kann ich keine Genugtuung fordern, so bleibe ich eben fern, und von all denen, die glauben, ich suche wieder ans Ruder zu kommen, weiß keiner, # g l e i c h g ü l t i g m i r j e t z t H o f= u n d F ü r s t e n g u n s t s i n d. D i e Schurkerei ist ein einträgliches Handwerk und wird in schamlosester Weise in Berlin selbst von denen geübt, die unabhängig von Stand und Stellung sind. Was soll ich dazu sagen, wenn ein Lumpenhund wie August Dönhoff einen großen Umweg auf der Straße macht, um Herbert nicht zu begegnen?„All diesen Leuten gegenüber habe ich nur das Gefühl des Götz von Verlichingen am Fenster in Möckmühl. Selbst den Kaiser nehme ich nicht aus bei solcher Wertschätzung. Ich fühle nichts mehr für ihn. Bei der Boykottierung— ich kann es, nicht anders nennen— die über mich verhängt ist, ist nur der Gedanke und die Furcht maßgebend, ich könnte mich zwischen ihn, den Kaiser, und die Sonne stellen... Das furchtbar Gefährliche im Charakter des Kaisers ist, daß er dauernd keinem, momentan jedem Einfluß zugänglich ist, und alles sofort zur Tat werden läßt, womit jede Stetigkeit aufhört.“ Noch deutlicher wurde Bismarck am nächsten Tage, ebenfalls in einem Gespräch mit Freifrau von Spitzemberg. Als diese ihn fragte, ob er in Kürze den Grund klar machen könne, warum des Kaisers Wandlung gegen ihn eingetreten sei, antwortete er: „Gewiß kann ich das; ein Wort Versens, seines Hauptschmeichlers drückt es aus; dieser sagte ihm, wenn Friedrich der Große einen solchen Kanzler gehabt oder vorgefunden hitte, wäre er nie der Große geworden. Under will der Große werden.— Möge ihm Gott die Gabe dazu verleihen! Ich bin der dicke Schatten, der zwischen ihm und der Ruhmessonne steht, er kann nicht, wie sein Großvater, zugeben, daß von dem Glanze der Regierung etwas auf seine Minister falle. Dazu der Mangel an Rechtsgefühl und an Augenmaß, er achtet weder, noch empfindet er das Recht anderer, und schießt über das Ziel hinaus. Der Gedanke an mich ist ihm wie Dietrich von Bern, mit dem ich ihn sonst nicht vergleichen möchte, der sich an Odoaker erinnert, als er ihn umgebracht hatte.“ „Ja,“ fuhr Bismarck fort,„ja, wenn der Kaiser wirklich etwas von Friedrich dem Großen hätte; er ist aber weit davon entfernt. Er ist kein Friedrich der Große. Man sagt es ihm fortwährend, und er glaubt es. Er will alles selbst machen und bestimmen, und wenn wir das Unglück haben sollten, einen Krieg führen zu müssen, dann würde er die oberste Leitung nicht aus der Hand lassen. Das kann surchtbar werden.“ Diese Urteile Bismarcks sind sicherlich ein wertvoller Beitrag zur Erfassung der Persönlichkeit Wilhelms II., da sie nicht an zufälligen Geschehnissen haften, sondern den innersten Kern treffen, aus einer Kenntnis eben dieser Persönlichkeit, wie sie kaum ein anderer besessen haben dürfte. Es sei noch ein disher unbekanntes Wort vermerkt, das Bismarck am 19. März 1893 am Frühstückstisch in Friedrichsruh ebenfalls Frau von Spitzemberg gegenüber äußerte. Es wurden in diesem Gespräch mancherlei Sorgen um die politische Lage der damaligen Zeit geäußert. Auch Bismarck erklärte, daß es nicht„erfreulich aussehe", und fuhr dann fort: „Es kann ja sein, daß Sett für Deutschland noch eine zweite Zeit des Versalles und darauf eine neue Ruhmeszeit vor hat, aus einer neuen Basio der Nevublik. Das aber berühet uns nicht mehr.“ Welch ergreifendes Bekenntnis zu Staat und Volk jenseits von Staatsform und Negierungsart, ergreisend aus dem Munde der Mannes, dessen gewaltiges Werk eben die Schaffung des deutschen Kaiserreiches gewesen war! Ein 60jähriger. Zum 68. Geburtstag des Abgeorduckten Rheinländer. Heute, am 26. August, feiert das Reichstagomitglied der Deutschen Zentrumspartei, Kreisschulrat Anton Rheinländer, den 60. Geburtstag. Mit der Fraktion sprechen wir heute dom warmherzigen Vertreter der Idee einer katholischen Bekenntnisschule unseren herzlichsten Glückwunsch aus. Sein Wirten im Reichstage galt und gilt dem Schulwesen. Auf diesem Gebiete ist er Meister. Hingegeben an die Idee: Verteidigung und Förderung der christlichen Schule, Anerkennung des Anrechts der Kirche auf Erteilung und Leitung des Religionsunterrichts und erfüllt von dem Gedanken der Unterrichtsfreiheit als Gegengewcht gegen das Schulmonopol des Staates, trachtete er aber auf der anderen Seite leidenschaftolos und kühl danach, den Standpunkt der übvigen Parteien zu verstehen, aber immer in dem Bestreben, die Gegner von dem Recht der eigenen Forderungen zu überzeugen. Im Reichotage ist er für die Zentrumspartei der Sprecher für das gesamte Schulwesen und einer der führenden Parlomentorter im Bildungsausschuß. A. Rheinländer ist Vorsitzender des Kath. Lehrerverbander des Deutschen Resches, dem Reichotag gehört er seit 1919 an. Ihn seichnen Lauterkeit und Vornehmheit des Charakters, eine tiefinnere Bescheidenheit und Hilfobereitschaft für jeden und jeder und absolute Ehrlichkeit aus. Er ist einer der Besten der Frakvion und ein warmer Freund des Volkes. Wir wünschen ihm loch one rechtlange und ersprießliche Tätigkeit im Reichstage. Heatikreich und Täliger. England im Hintergrund. (Von unserm Pariser Korrespondenten.) Die plötzliche Aufwerfung der Tangerfrage durch Spanien hat, obwohl ein Teil der französischen Presse versucht, beruhigend zu wirken und das Problem als keineswegs ernst hinzustellen, doch nicht geringe Beunruhigung hervorgerufen. Ein Zufall will es, daß jetzt Poincare als Chef der Regierung einen Vertrag angegriffen sieht, den er erst vor kurzem selber mit Spanien geschlossen hatte. Die französtsch=spanische Uebereinkunft über Tanger datiert überhaupt erst vom Dezember 1923 und wurde von der spanischen Regierung am 7. Februar 1924 ratifiziert, zu einer Zeit, als Poincare noch am Ruder war. Zwei Jahre nach dieser Natifizierung ist es Spanien, das neue Ansprüche erhebt, und derselbe Poincare hat sich jetzt mit ihnen auseinanderzusetzen. Um was handelt es sich 1ett? Niemand wird im Ernst annehmen wollen, daß die rund 10000 Spanier, die in der Tangerzone wohnen, einen so überraschenden und so großen diplomatischen Aufwand hervorgerufen haben. Die Erklärung, daß Spanien durch ihn eine Kompensation für den vorauszusehenden Mißerfolg auf der kommenden Völkerbundstagung sucht, scheint bei näherer Betrachtung nicht völlig befriedigend. Es handelt sich augensichtlich um weit mehr, um eine neue Zielrichtung der spanischen Auswanderung. Spanien gibt jährlich rund 200000 Menschen an das Ausland ab, in erster Linie an Südamerika, ohne daß es aus dieser Auswanderung wirklichen Gewinn erzielen kann. An eine politische Beherrschung Südamerikas ist nicht zu denken, an eine wirtschaftliche Durchdringung in Anbetracht der eigenen Verhältnisse des Landes ebensowenig. Die Auswanderung nach Südamerika bringt daher Spanien wenig Nutzen. Da hat es Primo de Rivera gefallen, seine Augen auf das um so vieles näher gelegene Gebiet Nordafrikas zu werfen. In den letzten Jahren sind immer größere Scharen spanischer Auswanderer nach dem französischen Algier gefahren, hauptsächlich nach dem Gebiet um Oran, wo von insgesamt rund 190000 anfässigen Ausländerr die Spanier rund 145000 Mann derstellen. Wenn die Entwicklung so fortschreitet, so werden sie binnen kurzem schon die Hälfte der hier wohnenden Franzosen erreicht haben. Schon seit geraumer Zeit aber wird in der spanischen Kolonial= presse Propaganda für eine verstärkte Auswanderung nach Nordafrika gemacht, unter ausdrücklichem Hinweis auf die Aehnlichkeit der klimatischen und wirtschaftlichen Verhältnisse Andalusiens mit den nordafrikanischen Küstengebieten. Eine Aenderung in der Verwaltung von Tanger zugunsten Spaniens würde nun die Kanalisierung und systematische Zielrichtung dieser Auswanderung ermöglichen, mit anderen Worten die Energie der spanischen Auswanderung aus Nordafrika lenken. Tanger würde damit das Ausfalltor nach dem französischen Nordafrika werden. Diese Sachlage ist es, die in erster Linie Frankreich beunruhigen muß. Sein nordafrikanischer Kolonialbestand wird bereits auf der anderen Flanke durch die italienischen Ansprüche in Tunis angegriffen, militärisch bildet die Italienische Mittelmeer= und Luftflotte eine ernsthafte Bedrohung für die Verbindung Afrikas mit Frankreich im Ernstfalle. Wer weiß aber wirklich, was in dem soeben abgeschlossenen spanisch=italIenischen Vertrage steht? Niemand wird daran zweiseln, daß der veröffentlichte Text nicht den vollen Wortlaut darstellt. Und selbst wenn heute noch keine besondere Bindung hinsichtlich Nordafrikas zwischen den beiden Mächten besteht, wer kann sagen, was sich ereignen würde, wenn Italien in eben beschriebener Weise bedroht und Spanien auf der anderen Seite von Tanger aus heranrückt? Gibraltar spielt heute längst nicht mehr die Rolle, die es einst gespielt hat, aber Tanger als Stützpunkt für eine Unterseebootflottille ist heute ausschlaggebend für den Eingang zum Mittelmeer, ein Eingang, den die französische Flotte des Atlandischen Ozeans unbedingt braucht. Die Rechtsparteien und die Rechtspresse Frankreichs ist sich darin einig, daß an eine völlige Befriedigung der spanischen Tangeransprüche überhaupt nicht zu denken sei. Sie ist sich ferner darin einig, daß hinter diesem Schritt in erster Linie England zu suchen sei, weniger um den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund durch Kompensationen an Spanien zu erreichen als im Mittelmeer die Stellung Frankreichs zu schwächen. Es mag darauf hingewiesen werden, daß spanisch=französische Verhandlungen zur Neuregelung der Einwandererfrage vor längerer Zeit begonnen haben. Es kann im Augenblick nicht gesagt werden, ob sie die Lage erleichtern oder erschweren werden. Es kann aber als sicher gelten, daß im Rahmen des Möglichen Frankreich alles tun wird, um Spanien zu befriedigen und um die drohende Umklammerung durch Italien=Spanien zu verhindern. Eine der Hauptgefahren für einen neuen europäischen Konflikt ist der sich zuspitzende Gegensatz zwischen Italien und Frankreich im Mittelmeer. Wenn auch vielleicht die italienische Flotte der französischen im Mittelmeer überlegen ist, so würde doch die Bedrohung Norditaliens durch einen Einmarsch der französischen Armee genügend sein, um Italien in Schach zu halten, falls es allein dastünde. Die große Gefahr für Frankreich aber besteht in der mehr oder weniger offenen Begünstigung Italiens durch England. Acht Jahre nach Unterzeichnung des Waffenstillstandes steht sich heute englische und französische Politik in wesentlichen Punkten, trotz offiziell betonten guten Einvernehmens, so scharf wie seit langem nicht gegenüber. Und der Mittelpunkt der Krise ist Afrika. Mit Abessynien ist es der nordafrikanische Kolonialbesitz Frankreichs, der das Spiel leitet. Dom deutschen Katholikentag. Graf Lerchenfelds Rede. Am letzten Tage der Breslauer Katholikenversammlung sprach der frühere bayerische Ministerpräsident und derzeitige deutsche Gesandte in Wen, Graf Lerchenfeld, über das Thema„Christi Herrschaft im Leben der Staaten und Völkor“. In den weit ausholenden roligiös=philosonhischen Betrachtungen, mit denen Graf Lerchenfeld seine Grundgedanken umrankte, suchte er eine besondere Zuspitzung gegen Liberalismus und Sozialismus, die fälsch Schlußrede: Die Kathonlten Deuhunlanos gatten heute Der Redner schloß mit dem Wunsch, daß sich das kathol'sche Volk allzeit der Bedeutung des symbolischon Königtums Christi und der darin zu übernehmenden Verantwortung klar bewußt ein möge. Dr. Horions Schlußwort Nach dem Grafen Lerchenfeld ergriff der Präsident des Katholikentages, Landeehauptmann Dr. Horion, das Wort zur Schlußrede: 0;.=holiken Deutschlands hütten, haute— so Eindruchsdiebstahl beim Hauptzollamt in Karlsruhe. — Berlin, 26. Aug. Im Hauptzollamt in Karlsruhe wurde bestern ein schwerer Geldschrankeinbruch verübt. Die Täter, die der Kriminalpolizei bis jetzt noch unbekannt sind, erbeuteren Seuerwertzeichen im Werte von mehr als 30.000 Mark. bicherweise für sich das Verdienst um die Kulturfortschritto der Abendlandes in Arspruch nähmen und in ihrer Auffassung vom Staat auf einer Ueberspannung des Staatsgedanken jußten, sei es, daß der Staat zu einer Art Gottheit erhoben, sei es daß er mit demokratischer Allgewalt über seine Angehörigen ausgestattet werde. Der Katholik sehe im Staat eine Stuf: der göttlichen Weltordnung; sein Ideal sei der sittliche Staat, der aus dem christlichen Sittengesetz heraus Wohlfahrts=, Rechts= und Sozialstoat im höchtten Sinne verkörpere. Die Katholiken hätten den Fehler begangen, zu lange die soziale Frage hinter der Karitas, dem christlichen Liebeswerk, zurücktreten zu lassen. Sie hätten zu spät die ungeheure Gefahr ersaßt, die eine falsche kavitalistische Entwicklung für die handarbeitenden Volksschchten und für das ganze Bevölkorungsproblem mit sich gebracht habe. Das Lieberwerk sei eine Ergänzung. nicht ein Ersatz für die soziale Ordnung, die den Schutz der Schwachen gegen die Ausbeutung durch die Starken sicherstelle, die einen gerechten Ausgleich unter den sozialen Schichten schaffe die aber auch in dem sozial ungünstiger gestellten Teil der Gesellschaft das Verständnis für das vernünftigerweise Erreichbaue und den guten Willen zur friedlichen Lösung erweck: Heute nach dem Kriege stünden sich Nationaliomus und Jnternationalismus gegenüber. Diesen Gegensatz können nur Gemeinschaftsgedanken und Gesinnung in der Na htelge Christi lösen. Nicht die Nation ei Selbstzweck wie eine Gottheit; auf der andern Seite aber sei jede Nation eine Persönlichkeit mit eignem Leben und Eigenberuf in der Ordnung der menschlichen Gesellschaft. Im christlichen Weltbilde füge sich beides zusammen. Deshalb entspreche es der Ordnung, daß jede Nation sich behaupte, vorwärto strebe und ihren Tel zur Vermehrung der maberiellen und geistigen Werte beitrage, ebento aber, daß sie sich in der Entfaltung ihrer Macht Schranken auferlege. Wenn im Verhältnis der Nationen untereinander der Kampf unvermeidlich sei, so komme es nur darauf an, in welcher Weise und in welchem Geist der Kampf ausgetragen werde. Der Rendner malt an den Grundgedanken seiner Ausführungen die Lage des deutschen Volkes und führt dabei aus: Deutsche Art, deut= man uns auf scher Stolz und deutsche Würde sind ebenso berechtigt wie die Gleichh Liebe zu unserm Vaterlande und zur großen deutschen Nation ohne Unterschied der Staatsgrenzen. Wie die andern Völker, so haben auch wir Deutsche durch Ueberspannung des Machlgedankens gefehlt, und dadurch zu dem Unheil beigetragen, das über die Welt gekommen ist. Schwer lastet das Unrecht, das uns seither zugefügt worden ist und immer noch zugefügt wird. Das Unrecht zu brandmarken und zu bekämpsen, ist unsere sittliche Pflicht. Auf der andern Seite muß sagte er—, nachdem vielr äußere Hemmungen für ihre Arbeit und Wirksamkeit gefallen soen und die Kirche in Deutschland entfesselt sei, eine weit größere Verantwortung als früher. Deshalb habe man allen einen heiligen Franz von Assisi und einen Mann des öffentlichen Lebens, Joseph v. Görres, als Beispiel vor Augen gestellt. Im weitern Verlauf seiner Rede ging Dr. Horion auf das Thema der Eini gkeit der deutschen Katholiken im öffentlichen Leben ein. Ueber allem Trubel dürfe der Blick nicht getrübt werden durch dar was trenne, sondern müsse auf das gemeinsame karholische Glaubensbekenntnis gelenkt werden. Der Glaube an die Mission der Kirche, das Vertrauen auf die siegende Macht ihrer Grundsätze, sei eine sehr starke und fesie Grundlage, daß sie allen redlich Suchenden übr die Tagesmeinungen hinweghelfe. Dr. Horion meinte, daß diese Gedanken immer noch lebendig wären, da die Katholiken ein: von allen Seiten bedrängte Minderheit seien. Wenn einzeln. Kathob ken es wirklich nicht mehr für möglich hielten, sich an': dom Gros der deutschen Katholiken. d. h. mit der Zentrumspartei, in die gleiche Linie im öffentlichen Leben zu stellen, so möge doch keiner von der einen wie von der andern So:: jemal aus den Augen lassen, daß auch der getrennt Kämpfende der katholische Mitbruder sei, der das Beste wolle für Kirch= und Vaterland. Im weiten Verlauf seiner Ausführungen über die Teilnahme der Katholiken am öffentlichon Leden sagte der Redner:„Für unsere Arbeit im öffentlichen Leben hat aber die Tatsache, daß wir Katholiken eine Minderh##t sind. noch eine besondere Bedeutung. Wenn wir unsere eignen wrundsätze durchietzen wollen und wenn wir im öffentlichen Leben nicht bloß kritisieren, sondern auch etwas erreichen wollen, so sind wir genötigt, mit Andersgesinnten zusammenzuarbeiten, als politische Partei mit andern pokitischen Parteien, als religiöse Gemeinschaft mit unsern andersgläubigen deutschen Mitchristen. Wir wollen und wünschen von Herzen ein solch friedliches Zusammenarbeiten mit jedem, der guten Willens ist, um dabei unsern eignen Idealen so nahe alo möglich zu kommen. Aber erste Voraussetzung für dieses Zusammenarbeiten ist, daß staatspob tischen Gebiet Freiheit und Gleichberechtigung zugestcht und jeder Gedanke an Unteodrückung und Bekämpfung aufgegeben wird. Es ist der Stolz unerer Generalversammlungen von Anfang an gewesen, daß auf denselben kein verletzendes Wort gegen Andersgläubige fällt, und daß deren Angelegenheiten und Lehren uns nicht beschäftigen. Aber wir kennen von den frühen Goneralversammlungen auch die bittern Klagen, die wir in der Vorkriegszeit auf dem Gebiet der konfessconellen Friedens zu erheben hatten. Unter dem Druck der gewaltigen gemeinschaftspricht:„Die Spaltung im Glauben ist das beklagenswerte Mißgeschick unseres Vaterlandes und unseres Volkes. Aber sie ist eine Tatsache, die Gott zugelassen hat, die wir einstweilen nicht ändern können. Aber wehe dem, der dieses Mißgeschick ausbeuten und die Kluft, die mitten durch das Herz unseres Volker geht, zu einer noch mehr klaffenden machen, wollte! Wer das tut, der ist ein Verräter am Vaterlande.“ Ich habe diesen Worten nichts hinzuzufügen. Bei uns soll niemand sein, auf den die Kennzeichnung des Kard'nals zutrifft. Damit komme ich zum Schluß noch auf den Dienst an unserm lieben deutschen, so schwer geprüften Vaterlande. Wir sind deutsche Katholiken. Die Liebe zu unserm Vaterland beruht nicht nur auf weltlichen Erwägungen, sie ist geheiligt und geadelt und in unserer Seele verankert durch die Gebote Gottes und die Lohren unserer heiligen Kirche. Darum haben gerade de Vertreter des kotholischen Volksteils sich vorne an die Bre'sche gestellt. Da hat sich durch die Tat gezeigt, daß„gut deutsch" und„gut katbolisch“ nicht nur keinen Gegensatz, sondern aufs innigste miteinander verbunden ist. Daher unsere Parole auch in Zukunft:„Die Katholiken in Deut voran!“ Der Präsident Dr. Horion schloß seine Rede mit der Bitte an den Fürstbischof Vertram um den oberhirtlichen Segen Fürstbischof Vertram erklärte es als seine Liebhaberei, Vergleiche mit dem katholischen Mittelalter zu ziehen. Wie man auf einem Bilde aus dem Jahre 1050 de Stadt Gottes dargestellt sieht, wie sie vom Gotteslicht erleuchtet wird, so hoffe er, daß auch die Katholiken Deutschlands von demselben Licht bestrahlt würden. Wie im Mittelalter von dem Ostersamstagsfeuer ein jeder eine glühende Kohle als Symbol der Auferstehung mit nach Hause nahm, so möchten auch die deutschen Katholiken von dieser Tagung inneres Feuer mt in ihre Heimat nehmen. Der Fürstbischof dankte allen denen die sich um die Vorbereilung und Leitung des Katholikentags verdient gemacht hätten, insbesondere dem Landeshauptmann Dr. Horion, der der beste Präsident gewesen sei, don man in Deutschland habe finden können. Zum Schluß erteilte der Kardinal Vertram seinen bischöfIchen Segen, der kniend entgegengenommen wurde. Mit dem allgemeinen Lied Großer Gott, wir loben Dich, wurde die diesjährige Tagung der deutschen Katholiken geschlossen, an die sich am Abend noch eine Versammlung der Breslauer katholischen Eltern schloß, in der Dr. Tosetti(Perlin) über Christus und das Kind sprach. In dieser Versammlung ergriff auch der Nachskanzler Dr. Marx noch einmal das Wort, um die katholische Schulauffassung darzulegen. Der Heilige Stuhl richtete an den apostolischen Nunzius Paceilu folgendes Telegramm: Ew. Exzellenz woll: im Namen und im besondern Auftrag des Heiligen Vaters nochmals den Apostolischen Sigen übermitteln an alle Tcilnehmer des 65. Kongresses der Karholiken Deutschlands, und dies insbesondere arch an alle Lehrer und Lehrerinnen. Allen dankt Seine Heiligkeit in väterlicher Liebe für ihre treue, hingebung=voll. Gesinnung. KarLinal Gasparri. das deutsche Volk don gerechten und friedlichen Ausgleich lichen Not hat sich in der Kriegszeit und auch in der Nachkriegszwischen den Völkern fordern. Katholischer Universa= zeit vieles gehessert. Es schien sogar= ab ein Verständnis für lismus hat von jeher seine Aufgabe darin erblickt, das einigende Geistesband um die Völker zu schlingen. Der Gedanke eines Völkerbundes ist eminent kathollsch. allerdings in der Reinheit des Strebens, der Welt Frieden und Gerechtigkeit zu bringen, nicht in seiner augenblicklichen Form die dem Machtgedanken nur allzuviel Spielraum gibt und die goößte sittöche Kraft ausgeschaltet läßt. Das ist der Weg, den der unvergeßliche Vorkämpfer des Friedeus, Benedikt XV., wie unser erhabener Oberhirte Pius XI. unermüdlich und eindringlich gewiesen haben, der Weg. der zur wahren Gemeinschaft im Volk und unter den Völkern im Zeichen der Herrschaft Christi führt. geit virtes gebessell. Es schien sogar, als ob ein Verständnis für unsern Stanopunkt und auf Grund dessen die Zeit eines friedlichen Zusammenarbeitens und eines edlen Wettbewerbs auf den Gebieten der christlichen Liebestätigkeit gekommen wäre. Ich din überzeugt, daß bei den meisten unserer evangelischen Mitchristen dieses Gefühl und dieses Bestieben auch heute noch vorhanden ist. Es scheint aber, daß doch manche Kreise die Herbeiführung der Vorkriegs zustände auf diesem Gebiet zurücksehnen, nicht nur im Herzen zurücksehnen, sondern auch für deren Rückführung arbeiten wollen. Ihnen möchte ich zurufen, wuas der hollselige Kardinal Fischer auf der Düsseldorfer Versammlung in seinem Schlußzwort ausUm Deutschlands Völkerbundsaufnahme. Mtb. London 25. Aug. Die Erörterungen über die Erweiterung des Völkerbundsrates, den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund und die spanischen Tangerwünsche nehmen einen breiten Raum der heutigen Morgenblätter ein. Aus den Ausführungen geht hervor, daß man mit einem glatten Verlause der Geufner Tagung rechnen kann. Auch glaubt man, daß eine Vereinfachung bezüglich der spanischen Wünsche ohne viele Schwierigkeiten erreicht werden dürfte, die auch die mung der spanischen Regierung finden wird, und der beabsichtigte Abänderungsvorschlag, der den spanischen und polnischen Wünschen gerecht werden soll, für die Mehrheit der im Reorganisationsausschuß vertretenen Mächte, insbesondere für Spai annehmbar sein werde, sei allerdings noch nicht bekannt. Ruch der„Times“ sei im gegenwärtigen Augenblick keine Ausgabe heitler, als die Erwägung der künftigen Zusammensetzung des Völkerbundsrates. Die„Times“, hält den im Mai von der Studienkommission aufgestellten Plan für gut und es besitze kein anderer Vorschlag mehr Aussicht auf Annahme. Das Blatt fährt fort: Wenn ein Sitz im Rate gesordert werden soll als Ersatz für die Aufgabe eines anderen Anspruches, wenn Nichtwahl folgen soll auf eine Geste des Trotzes gegenüber dem Völkerbund, so würde der Völkerbundsrat nur ein weiterer Zankapfel in Europa sein In einem Leitartikel bemerkt„Daily Chroncle“ zu dem Entschlusse der deutschen Regierung. nicht eher nach Genf zu gehen, dis die Aufnahme Deutschlands reibungslos vonstatten gehen könne, nichts sei notwendiger al: dieses, wenn der Locarnovertrag überhaupt eine Bedeutung haben soll. Das Blatt hofft, daß Chamberlain nicht wieder den bedauernswerten Fehler wie bei der Frühjahrstagung wiederholen werde, indem Deutschlands Aufnahme zu irgend welchen Tauschhandelsgeschäften benutzt werde.— Zu den spanischen Tangerwünschen bemerkt der Berichterstatter, daß die augenblickliche internationale Verwaltung Tangers keineswegs vollkommen sei, daß aber Spanien nicht die vielen mit Tanger verknüpften Interessen zu schützen befugt sei. Unklug sei es auch, ein solches Thema angesichts anderer in Aussicht stehender Prätendenten auf anderen Gebieten im gegenwärtigen Augenblick zu erörtern. Ernste Lage in Spanien WTB. London, 26. Aug.(Telegr.) In einer Neutermeldung heißt es: Einer französischen Quelle zufolge ist in Spanien eine sehr ernste Lage eingetreten, infolge der Forderungen von Artillerieoffizieren, daß der König den Premier= minister General Peimo de Nivera entlassen solle. Alls Antwort darauf unterbreitet Primo de Nivera einen Besehl, der das Offizierkorps aushebt und die Wassenverbündeten in Toledo und Trubia unter Zivilkontrolle stellt. Weiter wird mitgeteilt, der König habe sich geweigert, den Besehl zu unterzeichnen und sei sofort nach Santander abgereist, wo die königliche Familie sich aushalte. Erwerbslose in der Landwirtschaft. = Berlin, 26. Aug. Auf eine Beschwerde über die Entziehung der Erwerbolosenunterstützung im Gebiete des Kreises Freienwalde hat der preußische Minister für Volkowohlfahrt die grundsätzliche Antwort erteilt, daß die Entziehung der Erwerbslosenunterstützung in den Fällen gerechtfertigt ist. wo die Arbeitsnachweise genügend Arbeitsstellen in der Landwirtschaft ausweisen konnten. Die Unterstützung sei inebesondere denjenigen ledigen Arbeitern und Arbeiterinnen zu entziehen, die sich nicht um landwirtschaftliche Arbeiten bemühten oder sogar ablehnten, in der Landwirtschaft zu arbeiten. Die großdeutsche Frage. Von Dr. Paul Boschmann. waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb, Sie konnten zusammen nicht kommen, das Wasser war viel zu tief.“ Wer denkt nicht, wenn er das Verhältnis Oesterreichs zum deutschen Reich betrachtet, an dieses alte Volkslied. Zwei Völker, eng verbunden durch Bande des Blutes und der Geschichte, bestimmt zu einem Ganzen, sind gehindert, diese Vereinigung zu vollziehen. Ist nun dieses tiefe, trennende Wasser der Versailler Vertrag? Ja und Nein; denn auch nach dem Versailler Vertrag könnte mit Zustimmung des Völkerbundes die Vereinigung der beiden Länder erfolgen. Aber auch für den Fall, die beiden Länder würden sich über die Bestimmungen des Versailler Vertrages hinwegsetzen und die Welt durch ihre Vereinigung vor eine vollendete Tatsache stellen, auch dann würde kein italienischer Versaglier die Alven übersteigen, keine polnische oder tschechische Kanone würde losgehen, und auch keine französischen Tanks über die Rheinbrücken rasseln. Das ist vorbei. Doch weil das deutsche Volk im Reiche wie in Oesterreich, in Frieden mit der Welt leben will, und diese Vereinigung zu hoch und heilig steht, als daß sie einem Gewaltakt ihre Möglichkeit verdanken sollte, so denkt diesseits und jenseits der Grenze niemand an einen solchen Schritt. Man ist überzeugt, daß Wahrheit und Klarheit in der Welt sich Bahn brechen werden, und daß das Selbstbestimmungsrecht der Völker auch einmal für Deutschland und Oesterreich gelten wird, und diese Zeit wird kommen. Nein, das wirklich tiese Wasser, das die Vereinigung der beiden Länder verhindert, ist ganz anderer Natur. Wir am Rhein und die Süddeutschen kennen den Oesterreicher anders und besser, als das übrige Reich es tut. Entgegen den Ostprovinzen Preußens hat der Westen nie Oesterreich feindlich gegenüber gestanden.(Im Bruderkrieg 66 waren die Sympathien der Rheinländer auf Seiten Oesterreichs.) Das leichtere Temperament, die Anschmiegungsfähigkeit des Rheinländers und Süddeutschen harmonieren mit den gleichen Eigenschaften des Oesterreichers, und daraus resultiert größtes Verständnis für seine Psyche. Weil wir gewohnt sind deutsch zu denken und zwar großdeutsch von Urahnen her, verstehen wir Oesterreichs Geschichte, Oesterreichs Entwicklung und Oesterreichs Sorgen und Bedenken, während man im Osten in Oesterreich mehr oder minder den Feind von gestern und vorgestern sieht, woran auch die Waffenbrüderschaft des Weltkrieges wenig ändern konnte. Jawohl, die Bedenken und Sorgen Oesterreichs sind eigentlich das tiefe Wasser, welches den Zusammenschluß noch verhindert, und diese Bedenken lassen sich nicht ohne weiteres von der Hand weisen. Es sind keine Kleinigkeiten äußerlicher Natur, wie etwa die Flaggenfrage; denn Oesterreich würde an dieser seinen Eintritt in das Reich nicht scheitern lassen. Andererseits möchten wird den Reichsdeutschen sehen, der, wenn schwarz=rot=gold die Bedingung für ein Großdeutschland wäre, dieser nicht freudig zustimmte. Nein. Oesterreichs Bedenken und Sorgen resultieren aus seiner Geschichte, die eine andere Auffassung hat, wie die preußischen Lehrbücher. Oesterreich hat seine Vergewaltigung durch Preußen nicht vergessen, sieht dasselbe Preußen auch im republikanischen Reich dominieren. Es sieht die Bestrebungen, aus Deutschland ein Groß=Preußen zu machen, und in Preußen aufzugehen, das bringt kein Oesterreicher über das Herz. Das sozialdemokratische Wien ich nicht Oesterreich, ebensowenig wie Berlin Deutschland Katholiken. All dieses Sichaufdrängen von deutscher sozialdemokratischen Verbrüderungsszenen in Wien oder Berlin gar nichts an der Tatsache ändern, daß der Anschlußgedanke in Oesterreich ins Stocken gekommen ist, und wir noch keinen Schritt weiter sind. Der katholische Oesterreicher steht zum Zentralismus ein wenig anders, als eine Menge deutscher Katholiken. All dieses Sichaufdringen von deutscher sozialdemokratischer Seite dient nur dazu, daß der wirkliche Oesterreicher sich vorsichtig immer mehr zurückzieht. Andererseits steht dem ungestümen Drängen der deutschen Sozialdemokratie ein kaltes Zurückhalten in der österreichischen Anschlußfrage bei gewissen ostelbischen Kreisen gegenüber. Wir sagen als rheinische Katholiken gerade heraus, daß wir uns freuen, vier Millionen stammes= und blutsverwandter österreichischer Katholiken ins Reich zu bekommen. Ebenso aber scheuen diese evangelischen ostelbischen Kreise den Zuwachs weiterer Katholiken und der ihnen wesensfremden Süddeutschen. Das große deutsche Reich mit Einschluß Oesterreichs wird kommen, das ist gewiß. Vielleicht in unsern Tagen noch, sicher aber zu unserer Kinder Zeiten. Dieses Reich aber wird anders aussehen, als die zentralistischen Sozialdemokraten und ihr Anhang es wünschen. Dieses Reich wird föderalistisch sein, geteilt nach Stämmen und ohne erdrückendes Uebergewicht eines einzelnen künstlich zusammengewachsenen Staates. Von diesem Reich wird es heißen:„Seht Ihr, wie der Regenbogen dort in sieben Farben quillt, dennoch, hoch und festgezogen, wölbt er sich, der Einheit Bild.“ Ohne ein söderalistsches Deutschland kein Anschluß Oesterreichs, aber Oesterreich wird kommen, weil das föderalistische Deutschland kommen wird. Ist aber Oesterreich es wert, daß ihm auch von zentralistischer Seite das Opfer eines föderalistischen Deutschlands gebracht wird, wenn man es ein Opfer nennen kann? Und wenn uns Oesterreich nichts brachte, als das österreichische goldene Herz und sein gutes Blut, dann wäre kein Opfer für diesen Bruderstamm zu schade, aber es kommt auch sonst nicht mit leeren Händen. Die„Deutsche Bergwerkszeitung", die es ja wissen muß, schreibt: „So wahr es aber ist, daß Oesterreich nur durch den Anschluß an Deutschland vor dem Untergange gerettet werden kann, so wahr ist es daß aus dieser politischen Vereinigung für Deutschland große Vorteile erwachsen. Das wissen die Feinde Deutschlands und des Anschlusses besser als die Deutschen im Reiche! Oesterreich wurde schon oft die Drehscheibe Europas genannt. Oesterreich hat ungemein interessante Grenzen, welche erst als Grenzen des großdeutschen Reiches bedeutsam werden. indem der Geltungsbereich deutscher Macht und Wirtschaft an neue Völkerschaften des Südens und Ostens herangerückt wird. Das deutsche Wien ist durch seine unübertreffliche geographische Lage dazu bestimmt, ein Hamburg des Ostens zu werden, nicht nur als europäisches Eisenbahnzentrum erster Ordnung, auch als Donauhafen, der durch den Rhein=Donau=Kanal zu größter Geltung gelangen muß. Oesterreich bietet neuzuschaffenden Industrieen die gewiltigen steirischen Erslager, seine Holzüberschüsse, seine reichen Wasserkröße. Oesterreich bietet dem deutschen Warenverkehr seine von alteroher ausgebauten, heute von ihm selbst nicht voll ausnützbaren reichen persönlichen Beziehungen mit dem Osten und Südosten Eurovas. Oesterreich kommt nicht mit leeren Händen.“ Wer den Zweck will, muß auch die Mittel wollen, der Weg zum herrlichen Oesterreich führt über eine föderalistische Gestaltung des Reiches, nicht über Grobpreußen und nicht über die Sozialdemokratie. Die englischen Manöver. = Berlin, 26. Aug. Die großen Manöver der englischen Armee, die in der Nähe des Truppenübungsplatzes Alder. hot stattfanden, wurden nach den Operationsplänen der Schlacht von Tannenberg ausgeführt. Zur Tagung der deutschen Landgemeinden Von Dr. J. Göb, Berlin. Zum dritten Male in der Nachkriegszeit hält der Reichsverband der Landgemeindeverbände der deutschen Einzelländer, der Deutsch: Landgemeindetag, eine Migliederversammlung ab. In der Zeit, als die Länder in Gesetzgebung und Verwaltung noch ihre sast volle Sellsicke gkeit befahen, hatten sich die Landgemeinden zur Förderung ihrer gemeinschaftlichen Interessen nur in Landesverbänden zusammengeschlossen. Die Entwicklung der Gesetzgebung in der Nachkriegszeit hat.e jedoch den Zusammenschluß der Gemeindeverbände der deutschen Einzelländer in einen Reichsverband notwendig gemacht. So wurde im Jahre 1922 der Deutsche Landgemeindetag ins Leben gerufen, um die Wohlfahrt der ihm angehörenden Gemeinwesen zu pflegen, ihre Interessen, insbesondere auf dem Gebiete der Gesetzgebung und Verwaltung des Reiches zu wahren und die Konntnis und Ausbildung der Verwaltungseinrichtungen untereinander zu fördern. Dem Deutschen Landgemeindetag gehören zurzeit an: 1. Der Preußsche Landgemeindeverband West, der über 4000 Landgemeinden der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen mit rund 5,4 Mill. Einwohnern, das sind 98,2 v. H. der Gesamtbevölkerung in den Landgemeinden, umfaßt. In der Hand dieses Verbandes hiegt die Geschäftsführung des Deutschen Landgemeindetages. 2. Der Verband der Preußischen Landgrmeinden, Spitzenverband der Preußischen Landgemelnden außer Rheinland und Westfalen, in dem ein großer Teil der Landgemeinden in den Provinzen außer Rheinland und Westfalen mit einer Ginwohnerzahl von 8,0 Mill., das sind 74 v. H. der Gesamtbevölkerung der Landgemeinden der genannten Provinzen vertreten ist. 3. Sächsischer Gemeindetag mit 3,8 Mill. Einwohnern. 4. Verband der Landgemeinden Bayerns mit 3,6 Mill. Einwohnern. 5. Württembergischer Gemeindetag mit 1,3 Mill. Einwohnern. 6. Der Verband der Badischen Gemeinden mit 1,0 Mill. Einwohnern. 7. Der Hessische Landgemeindetag mit 711 000 Einwohnern Der Deutsche Landgemeindetag umfaßt also nicht weniger als 23840 000 Einwohner, das sind 82 v. H. der Gesamteinwohnerzahl von 29,1 Mill. in den Landgemeinden des deutschen Reiches. Unter den bestehenden kommunalen Spitzenverbänden nimnt somit der Deutsche Landgemeindetag ame hervorragende Stellung ein. Der Deutsche Städtetag umfaßt rund 26 Mill. und der Reichsstädtetag.2 Mill. Einwohner. Die Organe des Deutschen Landgemeindetages sind: Der Verbandstag und der Vorstand. Der engere Vorstand setzt sich zurzeit zusamrnen aus dem Ersten Vorsitzenden, Bürgermeister Lange=Weißwasser(Oberlausitz), aus dem Zweiten Vorsitzenden, Bürgermeister Alexander, Gonsenheim bei Mainz(Hessen) und dem Geschäftsführer Dr. Schmoll, der gleichzeitig Geschäftsführer des Preussschen Landgemeindeverbandes West ist. Die Tätigkeit des Deutschen Landgemeindetages mußte naturgemäß in erster Linie auf die Entwicklung der Gesetzgebung eingestellt werden. Die hauptsächlichsten Arbeitsgebiete erstreckten sich auf die Finanzreform, bezw. den Reichesnamausgleich, die Reichsfürsorgeverordnung, die Bildung des endgültigen Reichswirtschaftsrats, die Erwerbslosenfürsorge und Arbeitslosenversicherung, die Wohnungsgesetzgebung, das Otkupationsleistungsgesetz, die Aufwertung bezw. Ablösung kommunaler Anlechen, die Preiesenkungsaktion der Reichoregierung und andere wichtige Kommunalangelegenheiten. Die Tätigkeit des Deutschen Landgemeindetages war von um so größerer Wichtigkeit, als in Gesetzgebung und Verwaltung manchmal die Meinung hervortrat, die Landgemeinden seien gegenüber den Städten von minderer Bedeutung. Daß durch diese Auffassung das Wesen der Dinge vollständig verkannt wird, ergibt sich schon rein zahlenmäßig aus der Tatsache, daß in den Landgemeinden nicht weniger als 29.1 Mill. also fast die Hölfte aller Einwohner des Reiches wohnen. Dazu kommt, daß die Landgemeinden nicht etwa nur Zwerggebilde mit ein paar hundert Einwohnern darstellen, sondern daß es eine große Anzahl Landgemeinden gibt, die sowohl hinsichtlich ihrer Einwohnerzahl, als auch in anderer Beziehung viele Städte weit übertreffen. Im deutschen Reich gibt es nicht weniger als 1840 Landgemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern. Die Gesamteinwohnerzahl der Landgemeinden beläuft sich auf 7,3 Mill. In Preußen befinden sich 72 Landgemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern. Hiervon entfallen auf die Rheinprovinz und die Provinz Westsalen allein 57 Landgemeinden. In diesen be den Westprovinzen gibt es nicht weniger als 441 Landgemeinden mit 2000 bis 5000 Einwohnern, 119 Landgemeinden mit 5000 bis 10000 Einwohnern, 50 Landgomeinden mit 10.000 bis 25.000 Einwohnern und 6 Landgemeinden mit 25.000 bis 50 000 Einwohnern. Auch hinsichtlich schrer wirtschaftlichen Bedeutung stehen viele Landgemeinden in keiner Weise zurück. Die amtliche Statistk versagt leider in dieser Hinsicht. Auf dem Gebiete des Sparkassenwesens z. B. entfallen in den belden Westprovinzen von 426 Sparkassen auf die Städte 188 gleich 44,1 v.., auf die Landgemeinden(Bürgermeistereien und Aemter) 169 gleich 39.7 v. H. und auf die Kreise 69 gleich 16,8 v. H. In Baden entfallen von 152 Sxarkassen auf die Städte, die allein von Landgemrinden verbürgt werden 66 gleich 43,4 v. H. In Bayern entfallen von 386 Sparkassen auf de Bezirke nur 140. An Straßen befinden sich z. B. in Bayern 19700 Km. in Unterhaltung der Bezirke, 59000 Km. dagegen sind rein Gemeindestraßen. Aehnlich tiegen die Verhältnisse bei zahlreichen sonstigen wirtschaftlichen Unternehmungen. In Hessen gibt es z. B. 30 Gaswerke, 70 Wasserwerbe und 20 Elektrig tätswerke, die sämtlich von Landgemeinden unterhalten werden. Aus allen diesen Tatsachen geht die unbedingte Notwendigkeit hervor, daß der Deutsche Landgemeindetag gegen eine mindere Einschätzung der Belange der Landgemeinden auf den verschiedensten Gebieten der Gesetzgobung und Verwaltung Front machen mußte. Freilich sind trotzdem die Interessen der Landgemeinden nicht immer so gewahrt worden, wie es ihrer Bedeutung entsprochen hätte, so z. B. auf dem Gebiete der Fürsorgepflicht. Die beiden Hauptfragen, die gegenwärtig von den Landgemeinden mit größter Besorgnis verfolgt werden, sind die der Finanzausgleichs und der Wahrung der Selbstverwaltungsrechte, zwei Materien, welche innerlich im engsten Zusammenhange miteinander stehen, da ja ein gerechter Finanzausgleich nur unter der Voraussetzung einer starken Selbstverwaltung möglich ist. Die Finanzlage ist gerade bei den Landgemeinden die denkbar schlechteste. Sie ist gekennzeichnet bei den Landgemeinden mit landwirtschaftlichem Charakter durch die unvergleichliche Notlage der Landwirtschaft in all ihren Betriebszweigen und findet bei den industriellen Landgemeinden in Stillegungsprozessen, Betriebseinschränkungen, Feierschichten und Arbeitelosigkeit ihren traurigen Ausdruck. Ene gerechte Regelung des endgültigen Finanzausgleichs ist daher unbedingt erforderlich. Dies steht aber in engstem Zusammenhange mit der Selbstverwaltung der Landgemeinden. In der bisherigen Gesetzgebung sind die Selbstverwaltungsrechte der Gemeinden sowohl im Reich wie auch besonders in den einzelnen Länderstaaten immer mehr eingeschränkt worden. Staat und Parlamente bemühen sich, die kommunale Selbstverwaltung in den Landgemeinden zu beseitigen, was besonders deutlich aus dem Verwaltungsreformprogramm der Preußischen Staatsregierung hervorgeht. Aus diesem Grunde heraus stehen im Vordergrunde der Verhandlungen auf der diesjährigen Tagung des Deutschen Landgemeindetages, die am 28. und 29. August d. J. in Mainz stattfindet, diese, für die Gemeinden wichtigsten Fragen über den Finanzausgleich und die Selbständigkeit der Gemeinden, mobrsondere über die technische Gestaltung des Zuschlagsrechter und die Mitwirkung der Gemeinden bei der Gesetzgebung. Außer diesen Gegenständen wird auf der Tagung u. a. auch noch über Fr gen des besezten Gebietes(Okkupationsleistungsgesetz), über Arbeitsgerichtsgesetz, über Postverhältnisse auf dem Lande sowie über Bekämpfung der Arbeitslosigkeit beraten werden. Möge die diesjährige Tagung dazu beitragen, daß man endlich in Gesetzgebung„Verwaltung, Parlamenten usw. aufhört, nur Großstadtpolitik zu troben und daß man endlich den Landgemeinden diejenige Berücksichtigung zuteil werden läßt, die ihnen hinsichtlich ihrer Einwohnerzahl, ihrer Leistungsfähigkeit, der ihnen übertragenen Aufgaben im Rahmen der Gesamtverwaltung sowie ihrer sonstigen Bedeutung für die gesamte Volkswirtschaft zukommt. Das Rätsel. Ein seltsamer Brief zur Eisenbahnkatastrophe bei Hannover. Alle Ermittelungen zur Klärung der Ursache der furchtbaren Eisenbahnkatastrophe bei Hannover verbesen bisher ergebnislos. Der Hildesheimer Staatsanwaltschaft ging aus Berlin mit dem Poststempel vom 21. August ein namenloser Brief zu, der die Unterschrift„Ultor“(der Nächer) trägt. Der Brief hat folgenden Wortlaut: „Sie werden die Eisenbahnattentäter nicht finden.“ Der eine derselben ist ein im Disziplinarwege wegen einer ganz geringfügigen Verfehlung entlassener Beamter, der durch die Entlassung verbittert, aus Haß und Nache die Tat begangen hat. Ich. Meine Entlassung war eine Roheit. Ich hätte Milde verdient. Roheiten räche ich durch Roheiten. Mögen auch die Unschuldigen leiden, ich habe auch unschuldig geltien. Den schuldigen Minister wird einst meine Nache treffen qualvoll zu sterben. Man hat mein Leben vernichtet, ich will tausend Menschenleben vernichten. 21 sind es erst. Nächstes Attentat bei Berlin. Ultor.“ Dieser Brief ist mit verstellter Handschrift geschrieben. wird von der Staatsanwaltschaft dringend gewünscht, daß die Handschrift von recht vielen Leuten geprüft wird, weshalb der photographierte Brief heute noch in zahlreichen Orten veröffentlicht und ausgehängt werden soll, damit aus irgendwelchen Anhaltspunkten der Schreiber ermittelt werden kann. Obwohl er unwahrscheinlich ist, daß der Schreiber einer der Attentäter der Eisenbahnkatastrophe ist, wäre es doch wertvoll, den Verüber enes so unverantwortlichen groben Unfugs zu ermitteln. * Weil er eine Entgleisung sehen wollte. = Berlin 26. Aug. Der 15jährige Lehrling Bunn, der den Anschlag auf einen Vorortzug der Strecke Berlin—Bernau verübte, hat bei seinem Geständnis erklärt, er habe die Tat begangen, weil er sehen wollte, wie ein Eisenbahnzug entgleist. Abteitirche Maria=Laach päpstliche Basilika. KV. Maria=Laach, 25. Aug. Nachdem der Abt Ildefons v. Herwegen am Dienstag zwei Mönchen im Pontifikalamt die Mönchswethe erteilt hatte, verlas der hochw. Pater Prior im Beisein des ganzen Konvents und zahlreicher Gäst: im großen Sakristeisaal ein päpstliches Breve, in dem der Heilige Vater mitteilt:, er habe die Abteikirche in Maria=Laach zur Würde einer päpstlichen Basilika erhoben und dem hochw. Abt Dr. Ildefons Herwegen und seinen Nachfolgern das Recht erteilt, bei feierlichen Gottesdiensten sich der Cappa magna zu bedienen, wie sie die Bischöse tragen. Das Breve, in dem der Heilige Vater seinen Entschluß begründet, und das aufs neue das große Wohlwollen bestätigt, welches Se. Heiligkeit in letzter Zeit der Abtei am Set schon verschiedentlich bekundet hat, sagt u..: Hier vollzieht man das Lob Gottes und die Mysterien der hl. Liturgie mit größter Feierlichkeit, und mit vollem Recht gelten die Abtei und die Kirche von Laach für die dortige Lage als eine monumentale Verwirklichung des religiösen Lebens und des göttlichen Grußes. Prälat Mosterto f. Düsseldorf 26. Aug. Prälat Mosterts, der Generalpräses des katholischen Jungmännerverbandes, ist in Lausanne, wo er nach längerer Krankheit zur Erholung weilte, plötzlich an Herzschwäche gestorben.(Wir werden das Lebenswerk des so #äh Verstorbenen noch an dieser Stelle würdigen.) Kapitalverdoppelung bei Stahlschmidt Die gestrige Generalversammlung der Stahlschmidt.-G. Bonn beschloß einstimmig die Erhöbung des Aktienkapitale von 100 600 auf 200 600 Rm., also eine Verdoppelung. Es sollen 100 neue Inhaberaktien ausgegeben werden, und zwar 80 Stammaktien zum Kures von 110 T und 20 Vorzugsaktien zum Kurse von 115 F. Die Vorzugeaktien erhalten eine Vorzugedlvidende von 5% und fünflaches Stimmrecht. Die seuen Aktien sollen vom 1. Januar 1927 ab dividendenberechtigt sein. Ferner genchmigte die Generalversammlung, in der 5 Aktionäre 98(von 100) Stimmen vertraten, den Abschluß für 1925. Er ergidt Reingewinn von 7580,10 Rm. 5% wurden dem Reservelonds überwiesen, 67 beträgt die Dividende, 1168.60 Rm. werden auf neue Bechnung vorgetragen. Dem Geschäftsbericht ist zu entachmen, daß die Zentralisierung weitere Fortschritte gemacht hat. Die Filiale in Düren wurde aufgelöst. Das Eflektengeschäft lag 1925 durch die Börsenbaisse schr darnieder, hat sich 1926 aber stark gehoben. Die Zinsepanne ist darch den Abbau der Zinsen geringer geworden. Eine Satzungsänderung fand Genehmigung, wonach der Vorstand nur noch aus einer Person besicht. Das durch Los ausscheidende Mitgliede des Aufeichtsrates Dr. Stahlschmidt wurde einstimmig wiedergewählt. Kasenkuree der Berliner Börse vom 25. August 1926. (Ohne Gewähr.) Deuteche Anlagepaplere. 4½ Reicheschats IV—V.4325, 4½ Reichsschats VI—IX.4225, 5proz. D. Reichsanleibe.49, 4proz. D. Reichsanleihe.44, 8½sproz. D. Reichsanleihe.44, Spros. D. Reichsanleihe.5025, Deutsche Sparprämie.295, 4proz. Preuß. Konsols .4426 Blpros. Preuß. Konsols.4425, Sproz. Preut, Konrole.4165. Wertbeständige Anleiben. Sproz. Bad. Ld. Elektr. Kople 12 Sproz. Preuß. Kaltwertenleibe.97, Sprot. Röggehrentenbenk.48 Sproz. Sächs. Braunkoble.82 Ausländische Eisenbahnen. Beltimore 86, Schantungbehn.87. Schiffahrtsaktien. Hapag 168.125, Hamburg 80d 197, HanDampf 165, Nordd. Lloyd 186.5, Vereinigte Elbe 54.875. Bankaktien. Bank k. elektr. Werte 185, Barmer Bankverein 121, Barmer Kredltbank 75.75, Berliner Handelsges, 211.5 Darmstädte; Bank 218.5, Deutsche Bank 167, Diskontobank 168.75. Dreedner Banh 140.75, Mitteld. Kredit 144, Preuß. Bodenkredit Bk. 129, Reichebank 158.5, Rh.-Westf. Bodenkredit 140, Westd. Bodenkredit 128, Wiener Bankverein.375. Brauereien. Schulthelß 285, Dortmunder Aktien-Brauerei 172, Dortmunder Union 195. Industrieaktien. Aachener Leder 24.125. Accumulatoren 141, Adlerwerke 86, Alexanderwerk 79, Alfeld Delligsen 44.875, A. E. G. 159, Ammendorfer Papier 167.5, Angelo Guano 90.125. Anhalter Kohle 92. Annab. Steingut 67.5, Annener Guß 40, Augsburg Nürnberg 94, Banning Maschinen 84, Baroper Walz 15.9, Basalt Lins.-G 81.5, Bemberg J. P. 172, Berg Eveking 95, Berger Tielbau 179.25, Bergmann Elektr. 157.25, Berl. Gub. Hutfabrik 200. Berlin Karlsruße 103.125, Berliner Masch.-B. 91.25, Berzellus Berg 55, Beton- u. Monlerbau 88, Bingwerke 70.125, Bochumer Guß 144, Bösperde Wals 69.75, Braunkohle und Brikette 116. Braunschweiger Masch. 54, Bremer Linol 174.75, Bremer Vulkan 69, Buderus Eisen 98.75, Busch Liidenscheid 54, Busch Waggon 57.75, Butzke 88, Byk Gulden 79.5, Calmon Asbest 52.5, Charlottenb. Wasser 109, Chem. Grünau 75, Chem. von Heyden 109.5. Chem. Industrie Gelsenkirchen 94.25. Chem. Werke Albert 141.5, Daimler 88, Delmenhoret Linol 185. Dessauer Gas 149.5, Deutsche All. Tel. 72.5. Deuteche Lux 151.5, Deutsch-Niederl. Tel. 13.5, Deutsche Babcok 105, Deutsche Eisenb. Signalw. 89, Deutsche Erdöl 145. Deutsche Kabel 100.25. Deutsche Kall 128.75, Deutsche Maschinenf. 108.25, Deutsche Spiegelglas 80. Dittmann Neuhaus 142, Donnersmarck 90, Dresdener Gardinen 115. Dürener Metall 94, Dürkoppwerke 65.5, Düssell. Eisenb. Weyer 39. Düsseld. Eisenhütte 48, Düsseld. Kammgarn 76.5, Düsseld. Maschinenbau 60, Dynamit Nobel 130.25. Eisen Velbert 44. Eisenwerk Kraft 69. Elektr. Lieferung 149, Elitewerke 48, Elektr. Licht und Kraft 149. Eschweiler Berg 138, Eschweiler.-Hetall 33.25, Essener Steinkohlen 147. Faber Blei-tift 91. Fahlberg List 90.5, Farbenindustrie 292.25. Feldmühle Papler 137, Felten u. Guilleaume 144.75. Flöther Maschinen 74.75. Fraustädter Zucker 120. Frister R. 58, Fuchs Waggon.65. Gaggenau 50, Gelsenkirchener Berg 175.25, Gelsenkirchener Guß 25.75. Ges. f. elektr. Untern. 179.875, Girmes u. Co. 125. Gladbacher Wolle 125. Glas Schalcke 138, Glauziger Zucker 86, Gödhard Gebr. 75. Glockenstahl 52. Gol-lechmidt 109.875, Görlitzer Waggon 35. Gothaer Waggon 52.25. Grevenbroich 62.5, Gritzner 116.5, Hackethal Draht 98, Hallesche Masch. 154.5, Hammersen 120. Hannover Masch. 75. Hannover Waggon 17.5, Harb.-Wien Gummi 75.1, Harkort Berg 78, Harkort Brücken 62.5, Harpener Berg 156.875. Hartmann sächs. 50.5. Heckmann Kupfer 80.75. liedwigshütte 112, Ilein Lehmann 72, Hemmor Zement 195.25, Hilgers Verzinkerei 60.5. Hllpert Maschinen 51.75, Hirsch Kupfer 122.75. Hösch Eisen 134. Hoffmanns Stärke 75, Hohenlobe 20.9. Holzmann 119.75, Hubertus Braunkohlen 144.75, Humholdt Masch. 69.125. IIse Berg 163.5. Kahla Porzellan 91.5, Kall Aschersleben 142. Kalker Maschinen 70. Kasseler Federstahl 24.5, Klauser Spinn. 91. Klöcknerwerke 118. Köln-Neuessen 139.75. KölnRottwell 145.25. Köln Gas 82. Kontinental Asphalt 72. Körting Gebr. 98.25. Körting elektr. 112, W. Kreift 70. Kraus-Maschinen 70, Kronprinz-Metall 92.75, Lahmever 134.5, Laurahlltte 52.625, Lconhard Braunkohle 103.5, Linde Eism. 152.5. Lindenberg Stahl 58, Lindström 145, Linke Hoffmann 83.5, Ludwig Loewe 187. Ludenscheil Metall 71, Magirus 50. Malmedie 13.625, Mansfelder Kupferz##.#5. Mannesmann Mulag 15.875. Mannesmann Röhren 137.5, Maseninen Buckau 112.5, Nix und Genost 118.25, Motoren Deutz 69.5. Mülheimer Berg 123, Nordd. Wolle 141. Oberschl. Eisbd. 74, Oberschl. Caro-H. 82.5. Oberschl. Kokswerk 117.375, Oekinger Stahl 64.5. Genstein u. Koppel 104.5, Osnabrücker Kupfer 80, Ostwerke 245. Ottensen Eisen 29. Phönix Berg 124.5, Pöge Elektr. 85. Polyphon 102. Poppe und Wirth 77, Rasquin Farben 68.5. Reichelt Metall 88.75, Retsholz Papier 173. Rh. Braunkohle 213.75. Rh. Chamotte 64, Rhein. Elektrizität 137, Rheinmetall Vorz. 26.5, Rh. Möbristoff 108. Rh. Spiegelglas 170. Rheinstahl 144. Rhein.-Wostf. Kalk 115.5, Rh.-Westf. Sprengstoff 106.25, Rh.-Westf. Zement 127.75. Chem. Rhenania 85, Rheydt elektr. .5, Riebeck Montan 171.5, Riedel 92.25, Roddergrube 501, Rombacher Ilütte 15, Rosenthal Porz. 94, Rositger Zucker 78. Rüttgerswerke 116.9, Sachsenwerk 112, Sarotti 159.375. Scheidemantel 43, Schles. Leinen 63. Schneider Hugo 68.25, Schuckert elektr. 133.625. Schweimer Eisen 187.5 Seilfert u. Co. 79, Sieg-Sol. Guß 60.75. Siemens Glas 143.75, Siemens u. Halrke 169.5. Stadtberger Hiütte 54.75. Stettiner Chamotte 83.5, Stettiner Vulkan 58.5, Stock u. Co. 79.5. Stöhr Kammgarn 146. Stoewer Maschinen 92. Stolberger Zink 138. Gebr. Stollwerck 119.5. Teleph. Berliner 91. Friedr. Thome 107. Thörls Oel 79.875. Tietz Leonhard 104.5. Tuchfabrik Aachen 97.375. Unlon Gießerei 54. Varsiner Papier 93.75, Ver. Deutsche Nickel 173.75, Ver. Glanzstoff 288, Ver. Märk. Tuch 61, Ver. Portland Zement 208.75, Ver. Schmirgel 71.5, Ver. Schuhf. Bernals u. Wessel 57. Ver. Zypen und Wissen 161. Stahltrust 146, Vogel Telegr. Dr. 100.5, Vogtland. Maschinen 57.875, Vorwohl Zement 136. Warsteiner Gruben 163.5. Wasserwerk Gelsenkirchen 106.5. Wegelin Ruß 114. Wegelin und Ilühner 85. Wessel Porzellan 58.75, Westeregeln Alkall 48. Westfalla Eisen 60. Westf. Draht Hamm 76, Wicking Portland 187, Wissener Metall 32.25. R. Wol“t 55, Zeitzer Maschinen 142.375, Zellstoff Waldhof 187. Zimmermanr. 37.5.„„ 16 8 Wnm Kolonialwerte. Deutsch-Ostafrika 100, Kamerun 16.5. Neu-Guinen 488. Otari 34.75. Kölner Wertpapierbörse. Köln, 25. Aug. Nachdem die Grundstimmung im Verkehr mit Wertpapieren gestern nachmittag recht fest gewesen war, setzte auch die heutige Börse fest ein. Das Geschäft war freilich nicht erheblich, wie denn auch die Umsätze an den letztverflossenen Tagen erbeblich nachgelassen hatten. Nach der Fesistellung der ersten Kurse zeigte eich eine kleine Ermattung und einige Preise gaben eiwas nach.— Am Kassamarkt war die Grundstimmung überwiegend fest. Das Geschäft ließ weiter nach. Zum ersten Male wurde das Bezugsrecht für Aktien der Deutschen Bank gehandeit; der Kurs stellte eich auf 3% Tor.— Bei einer Versteigerung von 1500 RM. Westtalia-Film-Aktien wurde ein Kurs von.65 T erzielt. Deutsche Anlagepapiere. Preuß. Zentralbodenkredit-Vorkriegs pfandbr. 1006, Rhein.-Westf. Bodenkredit-Vorkriegsplandbr..470. 47 desgl. Pfandbr. S. 14.756, 10% desgl. Goldplandbr. S. 2 105½00. 107 desgl. S. 3 105½bB, 107 desgl. S. 5 105½G. 8T desg.. S. 4 99 120 8% desgl. S. 4a 1006. 87 desgl. S. 6 1090, 107 deegl. Gokiko naloblig. S. 2 1060, 10% desgl. S. 3 1050 8% desgl. S. 4 960. 4“ Westdeutsche Bodenkreditpfandbr. S.—10.750, 88 desgl. Goldpfandbr. S. S 96.80, 8% desgl. S. 9 1000. 107 desgl. Goldpfandbr. S. 5 1070. 10% desgl. Goldpfandbr. S. 6 1070, 77 desgl. S. 10 940. 5% desgl. Goldkommunaloblig. S. 1.10, 8% desgl. S. 4 990, 8% LandesbankGoldpfandbr. 1000, 7% desgl. 970. Bank-Aktien. Barmer Bankverein 120. Commerzbank 140. Darmstädter Bank 210, Deutsche Bank 169, Dresdener Bank 140.5. Rhein. Bauernbank 80.25, Rh.-Westf. Bodenkred. 137. Wesd..Kr.A. 121.5. Industrie-Aktien. Adler-Brauerei 105. Adler-Kohle 43.25, Alexanderwerk 76, Basalt.-G. 83, Bonner Bergwerk 158, Br. Zukunf: 141.5. Buderus Eisen 99.25, Dahlbuech 114, D. Atlant. Tel. 71.5, Deutsche Enlöl 147, Deutsche Masch. 108. Düsseld. Dampfschilf. 250. Düssell. Masch. 50, Dynamit Nobel 137, Erben Sehmer 21“. Eisen Heerdt 16. Eschweiler Bg. 138“, Farbenindustrie 291. Felten u. Guilleaume 140, Flender 12, Gelsenk. Bg. 176, Hammereen 120, Harpener Bg. 155.5. Hilgers Verzinkerei 60.25. Hoesch 133. Houbenwerk 34.25. Huberiu# 145, Humboldt 68. Isola-Werke 30, Kalker Brauerei 95. Kalker Masch. 70, Klöckner-Werke 118.5. Köln. Dampf. 155, Köln. Gummifäden 54, köln-Linde.70“ Köln-Neuessen 188.75. Köln-Rottweil 144.75, Laursütte 54. Mand Piano 49, Mannesmann 187. Motorf. Deutz 71. Phön z Beb. 124.75, Rasquin 69. Rhein. Bau 28, Rhein. Braun. 214.75, Rhein. Zucker 65, Rhein. Masch.-Leder 40, Rhein. Stahlwerk 143.5, Rhein. Wasser 130, Rhein.-Westf. Spreng. 105, Rhenania 88, Stollwerck 119.87. Leonh. Tietz 102. " b e d e u t e t: A k t i e n k a p i t a l n o c h n i c h t a u f R M. u m g e s t e l l t. Verises Verleangretee. England(1 Pid. Sterl.) Newyork(1 Doll.) Holland(100 Fl.) Belgien(100 Fr.) Itahen(100 Lire) Dänemark(100 Kr.) Norwegen(100 Kr.) Frankreich(100 Fr.) Prag(100 Kr.) Schweiz(100 Fr.) Spanien(100 Pes.) Schweden(100 Kr.) Wien(100 Schlll.) Wasserstands-Nachrichten. Konstanz, 25. August, Bodenser Kehl, 25. August, morgene Mannheim, 25. August, morgene Mainz, 25. August, morgene Bingen, 25. August, morgene Kaub, 25. August, morgene Trier, 25. August, Mosel morgens Koblenz, 25. August, morgene Kömn, 26. August, morgene Düuseldort, 25. August, morgene * orm Joh. Hg. BONN““ 88 1850—Massaueericune#19258 1 Spezlalgeschäft— Hatre Gorantie für todellosen Sit 2 Juwelen Gold- u. Silberwaren Trauringe Voter Möuids Goldschmied Bonn Poststraße 28 Eigene Werkstatt Taschen- und Armband-Uhren Bestecke fer bidene Verkitafte Bruckenstn. 99 Tel. 30#3 KROGE FARBEN CHIEMIKALIEN 1106 HOLZBEIZEN Fiedrichstr.20S PHOTO-ARTIKE Der Aufbau der Erde. Neue Untersuchungen des Innern unserer Planeten. Regierungsrat Dr. Gerhard Krumbach, Jena, in„Natur und Kultur“, Monatsschrift für Naturwissenschaft und ihre Grenzgebiete(Verlagsanstalt Tyrolia A.., Innsbruck=Wien=München) schreibt u..: Die durch die Katastrophen ausgelösten ungeheuren Energlen der Erdbeben breiten sich durch und über den ganzen Erdball in Form elastischer Wellen aus. Folglich müssen Untersuchungen über die Fortpflanzung der Wellen im Erdinnern Rückschlüsse auf die Struktur des Erdballes ziehen lassen. In der Tat gelingt es, im Innern der Erde Unstetigkeitsflächen festzustellen, von denen die zwei stärksten in 1250 Km. und 3000 Km. Tiefe liegen. Der Aufbau der Erde ist dreiteilig. Die Untersuchungen über Lage und Dichte der Schichten wurde von E. Wiechert und einen Schülern fortgesetzt. Gerade die Untersuchungen des Jahres 1925 brachten wesentliche Fortschritte. Wir haben heute folgende Werte über den Aufbau: Mittlere Dichte der Erde 5,.527, Dichte der Rindenschicht 3,4, Dichte der Zwischenschicht 6,39, Dichte des Kernes 9,63. Eine ähnliche Dreiteilung im Aufbau der Materie findet man auch bei Untersuchungen von Schmelzflüssen im Hochofen. Nimmt man daher an, daß die Erde aus dem flüssigen Zustand durch Kristallisation hervorgegangen ist, so ist die Analogie des Vorganges und Aufbaues in beiden Fällen völlig hergestellt. Es ergibt sich, daß die obere Schicht vornehmlich aus Silikaten, die Zwischenschicht aus Eisenverbindungen(Magnet= und Schwefeleisen) und der Kern aus reinem Eisen, Nickel und edleren Metallen besteht. Nachdem jetzt der Aufbau des Erdkörpers in großen Zügen ermittelt worden ist, soll auch die strittige Frage, ob das Erdinnere fest, flüssig oder gasförmig ist, gestreift werden. Auch in dieser Frage hat die Forschung Mittel und Wege zur Lösung gefunden. Unter dem Einfluß von langsamen und schnell veränderlich wirkenden Kräften erfährt der Erdkörper Deformationen, die Rückschlüsse auf den Zustand im Innern erlauben. Die stärtsten Deformationen sind auf Gravitationswirkungen der Gestirne zurückzuführen, und zwar am deutlichsten bei den Ebbe= und Flut=Erscheinungen unter dem Einfluß von Mond und Sonne. Würde die Erde im ganzen sich wie ein flüssiger oder gar gasförmiger Körper verhalten, so könnte die als Eble und Flut bezeichnete Bewegung der Wassermassen gegenüber der Grundlage nicht auftreten. Die Kontinente würden sich dann genau so verhalten wie die Wassermassen. Da aber Unterschiede im Verhalten von Land und Wasser beobachtet werden, so geht zunächst daraus hervor, daß die Erde sehr viel unnachgiebiger sein muß, und so ist die Größe der Schwankungen in Verbindung mit direkten Deformationsbeobachtungen der Rinde ein Maß für die Starrheit des Erdkörpers. Die chinesische Mauer. Von H. Hesse=Newyork. Die Chinesen haben sie„die zehntausend Meilen lange Mauer“ genanm. Sie zieht sich allgemein in ostwestlicher Rchtung fünfzehnhundert Meilen lang durch den nördlichen Teil Chinas, und im Arlas sieht sie aus, als wäre ein schwarzer Faden zufällig auf die Karte gefallen. Das Ostende steigt bei Shankaikun am Liautung Golf aus dem Meere auf, und die Mauer erstreckt sich westwärts, bis sie schließlich an einem Abgrund endet, der das verbotene Tibet überblickt. Die Seiten der Mauer, die sich bis zu einer Höhe von zehn Metern erhebt, sind aus schwerem Mauerwerk erbaut, gekrönt von einer Brustwehr aus Ziegelstein. Der Raum zwischen den beiden äußeren Mauern ist mit großen Steinen ausgefüllt, die mit festgestampfter Erde bedeckt sind. Aus Steinen und Ziegeln gebaut waren ursprünglich nur die Teile der Mauer, die die Haupt= und Karawanenstraßen kreuzten. Später wurden diese Lücken ausgefüllt, so daß mit Ausnahme kurzer Strecken die Nauer eine ununterbrochene Linie aus Mauerwerk darstellte, die über zwölfhundert Meilen lang war. Der Bau der Großen Mauer wurde im Jahre 214 vor Christi Geburt begonnen, und zwar von Shih Hwang Ti, dem ersten Kaiser, der die vorhergehenden sieben Jahre seiner Herrschaft damit verbracht hatte, das Feudalsystem abzuschaffen und die Klassiker zu vernichten, einschließlich der verehrten Werke des Konfuzius. Die Erschichte verzeichnet, daß der erste Kaiser ein abergläubischer Mensch war und daß er im Traum vor einer Gefahr gewarnt wurde, die von Norden kommen würde. Wahrscheinlich baute er die Mauer, um sein Herrschergebiet vor dem Gndringen der Tataren und Mongolen zu schützen Stih Hwang Ti ließ jeden dritten arbeitsfähigen Mann im Reiche ausmustern und zwang ihn zum Arbeiten an der Mauer die ein Zwanzigstel des Erdumfanges lang werden sollte. Reich und arm, Adelige und Bauern wurden in den Dienst gepreßt. Weder Stand noch Reichtum konnten eine Ausnahme bewirken. Wenn ein Arbeiter unter der anstrengenden Arbeit erschlaffte oder aufsässig wurde, so tötete man ihn und warf den Leichnam mit Steinen und Erde zwischen die Mauern. So viele erlitten dieses Schicksal, daß man die Mauer„den längsten Kirchhof auf Erden“ genannt hat. Es war dem ersten Kaiser nicht beschieden, die Vollendung der Großen Mauer zu sehen. Viel wurde von seinen Nachsolrn getan. Der Wiederaufbau der Mauer wurde im fünfAuch noch eine weitere Erscheinung deutet darauf hin, daß die Erde sich im ganzen wie ein fester Körper verhält. Bei Gradmessungen zeigt sich, daß die Rotationsachse der Erde nicht ihre konstante Richtung im Raume beibehält, sondern ständigen periodischen Aenderungen unterworfen ist. Es ist dies eine Erscheinung, wie sie auch bei Untersuchung von Kreiselbewegungen beobachtet wird, und zwar in dem Falle, wo die Rotationsachse nicht genau mit der Symmetrieachse zusammenfällt. Die Größe und Periode deser Bewegung läßt sich genau mathematisch bestimmen, und es ergibt sich nach Euler eine Periode von 305 Tagen. Untersuchungen aber zeigen erhebliche Abweichungen. Die beobachtete Periode beträgt nach Chandler 425 Tage. Diese Erscheinung läßt einen äußerst wichtigen Schluß zu. Die Erde ist nicht ganz starr, sondern muß eine gewisse Nachgiebigkeit besitzen, so daß Massenverlagerungen auftreten, die diese Periote der Polschwankungen verursachen. Die rechnerische Durchführung dieses Problems führt zu dem Refultat, daß die Erde halb so nachgiebig ist wie eine Stahltugel gleicher Größe. Bo. den Erdbebenuntersuchungen beobachten wir Transversalwellen bis in 2900 Meter Tiefe. Bis in diese Region verhält sich der Erdball also wie ein fester Körper. Dem aver schonen die Erscheinungen des Vulkanismus und die Schwingungen der Erdrinde bei den Oberflächenwellen der Erdbeben zu widersprechen. Jedoch ist das Auftreten des Vulkaniemus an rein peripher gelegene isolierte Herde gebunden, die mit dem ziefen Erdinnern in keinem Zusammenhang stehen. Auch für de Plastizität unterhalb der Kontinentalschollen läßt sich ein Analogon finden. Eine Stange Asphalt, Siegellack oder Glas z. B. verhält sich bei Stößen oder überhaupt kurzperiodischen Bewegungen wie ein fester Körper; legt man aber den Versuchsstab an den Enden auf Schneiden, so findet bei langen Versuchen ein langsames Durchbiegen unter Formänderung statt. Ein gewaltsames Zurückbiegen in die alte Lage ist unmöglich. Es zeigt sich, daß es Materalien gibt, die im allgemeinen starr sind, aber bei lang wirkenden Kräften eine Nachgiebigkeit(Plastizität zeigen. Aehnlich müssen wir uns auch den Vorgang bei der Schicht unterhalb der Kontinente erklären. Transversalwellen gegenüber verhält sich die Schicht wie ein fester Körper, dagegen bei den langsamen wuchtigen Bewegungen der Oberflächenwellen gibt die Schicht nach. Ganz eigenartige Erscheinungen treten bei Untersuchungen über den Erdkern auf. Bis vor kurzem war man auf Grund des allgemeinen elastischen Verhaltens der Erde der Ansicht, daß die Erde im Innern sich wie ein fester Körper verhielte. Jedoch gab immer wieder das Fehlen von Transversalwellen in dieser Zone zu Zweiseln Anlaß. Die Geschwindigkeit der Longitudinalwellen geht im Innern stact zurück. Errechnet man die entsprechende Transversalgeschwindigkeit, so zeigt das Ergebnis, daß die Kompressibilität im Innern wesentlich kleiner sein muß als in den höher gelegenen Schichten. Dies ist jedoch nach den Untersuchungen über die Dichte nicht möglich. Es bleibt daher nur die Möglichkeit eines nachgiebigen(Fehlen der Transversalwellen) und inkompressiblen Kernes. Das heißt also: Wir gelangen zu dem Schlußresultat, daß die Erde im Innern sich wie ein flüssiger Körper verhalte. zehnten Jahrhundert von den unternehmungslustigen und mächtigen Mng=Kaisern unternommen. Heute steht sie da als ein großes Werk der Ingenieurkunst und eines der sieben Wunder des Altertums. Nie wieder Eisenbahn— nur noch Luftfahrt. — Köln, 25. Aug. In Dortmund spielte sich kürzlich ein Vorgang ab, der für das zunehmende Interesse der Oeffentlichleit am Luftverkehr bezeichnend ist. Einom Herrn, der einen Flugschein nach Borkum bestellen wollte, mußte bedeuter werden daß alle Plätze dorthin ausverkauft feien. Als man ihm vorschlug, auf der anderen von Dortmund ausgehenden Strecke wenigstens nach Bremen zu fliegen und von dort mit dem Dampfer nach Borkum überzusetzen, lehnte er entschieden ab mit der Begründung, er könne de Reise im Schiff nicht vertragen, während ein Flug auch bei böigem Wetter ihm keine Beschwerden bereite.— Aber auch jeder Neuling gehört dem Flugzeug, wenn er einmal einen Versuch gemacht hat. Ein Fluggast der Lufthansa, der Stockholm besucht hatte und über die Ostsee geflogen war, faßte seine Eindrücke zusammen in den Worten:„Ich werde in jeder Zeitung, die mir zur Verfügung steht, schreben, daß das mit der Seekrankheit ein Unsinn ist.“ Ein bekannter Berliner Schauspieler sagte nach der Rückkehr von seinem ersten Flug lakonisch:„Nie wieder Eisenbahn!“ Ein Fallschirm zur Rettung von Flugzeugen. W7 B Los Angeles, 25. Aug. Ein Fallschirm von 50 Fuß Durchmesser der von einem Marineingenieur der Vereinigten Staaten von Nordamerika erfunden worden ist und zur Rettung von Flrgzeugen und Fliegern dienen soll, wurde heute hier erprobt. Der Fallschirm brachte das Flugzeug aus 2500 Fuß Höhe zur Erde, nachdem die Motoren abgestellt worden waren. Das Flugzeug landete auf einem Hügelabhang, wobei ein Propellerflügel brach, während es, auf den Rädern weiter rollend. im übrigen unb schädigt blieb. H. M. Pütschen. Wenden Sie eich an Herrn Musiklehrer Dauben, Bonn, Kölnstraße 111. Er ist Voreitsender des Bundes der Kinderreieden. A. S. Wenn Sie 4. Klasse fahren wollen, ist die Verbindung nach Breslau folgende: Ab Bonn.45 nachmittags, in Köln.40; ab Köln.55, in Berlin.08 morgens; ab Berlin 11.10. in Breslau.34. * Sotet Prunners ist keine Kunstseide im gewönlichen Sinne. Hergestellt nach einem ganz besonderen Verfahren, das als Rohstoff nicht Holzzellulose, sondern Baumwolle verwendet, kommt sie von allen Kunstseidenarten der Naturseide am nächsten. Durch die Feinheit der Einzelfaser, durch ihre Weichheit und Geschmeidigkeit gibt sie der fertigen Ware nicht einen steilen, sondern einen weich fließenden Charakter. In jahrelanger Praxis ist erwiesen, daß Bemberg-Seide eich waschen läßt wie Baumwollware. daß sogar nach dem Waschen und Bügeln das Aussehen immer wieder schöner wird. 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Klasse-Zug ist die Verbindung folgende:.12 abends ab Bonn, in Köln.46; ab Köln.20, in Berlin.16 morgens; ab Berlin .13, in Breslau.57. Der Fahrpreis beträgt 4. Klasse 27.80 Mk., S. Klasse-Zug 48.80 Mk. Durchgehende Fahrkarten könen Sie beim Reiscbüro Brinck, Bonn, Am Hof 9, erhalten. Eisenbeton. Fachschulen für Eisenbeton gibt es nicht. Die Ausbildungsschulen für Eisenbetoningenieure sind den Baugewerkschulen Für Schüler mit Abitur geschicht die Ausbildung auf den Technischen llochschulen. 166a. Der Erlaß ist nur möglich, wenn das Haus am 1. Juli 1918 gernicht oder mit nicht mehr als 20 Prozent belastet war. Da Ihr laus nach Inrer Darstellung erst 1919 belastet wurde, käme abo der Erlaß in Frage. Abonnent Nordstraße. Der Mieter ist verpflichtet, Ihnen die Miete für Juni zu zahlen. Fordern Sie ihn durch Einschreibebrief sur Zahlung auf. Leistet er diese nicht, so müssen Sie klagen. H. Lannesdorf. Berufung kann schriftlich oder mündlich beim Landgericht eingelegt werden. Sie muß sofort erhoben werden. Sie können das selbst tun. C. B. Troisdorf. Der Käufer mußte die Fehler bei der Abnahme des Hauses feetstellen. Allendings haben Sie die gänzliche Zerstörung des Beckens ja mitverschuhlet. Gegenüber einem Hauskauf handelt es sich hier aber doch um eine geringfügige sache. Einigen Sie eich doch! Den Rest des Kaufpreises zurückzuhalten, ist der Käufer allerdings kaum berechtigt. Wenn der Waschkessel als mitgekauft gelten sollte, hätte das im Kontrakt erwähnt werden müssen. Bia treuer Abonnent. Sie müssen auf Räumung klagen. Wenn Sie kein Geld zur Klage haben, beantragen Sie das Armenrecht. Pr. F. H. Siegburg. Oelllecken entfernt man mit Terpentin. Alter Abonnent. Die Verzinsung beginnt am Quartalsersten nach erfolgter Wiedereintragung. Sie betrügt für 1926 und 1927 je 8 Prosent, von dann ab 5 Prozent. A. K. Für Holzhauten, die von einer Gemeinde als Notwohnungen errichtet werden, braucht der const vorgeschriebene Abstand von 6 Metern nicht eingehalten zu werden, wenn die örtlichen Verhältnisse es bedingen.— Das kommt wohl darauf an, wer den Brand verschuldet hat. H. H. H. Zu Ihrer Anfrage wird ung noch folgendes mitgeteilt: Dis zur Invalldenvereicherung geleisteten Beittäge werden in der Angestelltenversicherung nur als Anwartschaft, aber nicht als Warteseit(wo es drauf aukommt) angerechnet. Im vorliegenden Falle kommt eine Anrechnung der Invalidenmarken auf die Anwartschaft in der Angestelltenversicherung überhaupt nicht in Frage, da vorber keine Marken in der Angestelltenvereicherung geklebt worden sind. — Wenn jemand 10 Jahre invalldenversichert war und dann Beiträge nur Angestelltenvericherung zahlen muß, so hat er auf die Leistungen der Angestelltenvereicherung noch keinen Anspruch. Einen Anspruch auf Leistungen aus der Angestelltenversicherung. z. B. Kurbehandlung. Rente oder Ilinterbliebenenrente hat nur der Versicherte, welcher z. B. für eine Kur mindestens 12, bei einer Rente miriestens 120 und bei Ilinterbliebenenrente mindestens 60 Beitragsmarken in der Angestelltenversicherung geklebt hat. Eine Anrechnung von Invalldenwarken, gleichgültig, ob diese für 10. 20. 80 oder mehr Jahre geklebt sind, kommt in den vorgenannten Fällen oder bei sonstigen Leistungen aus der Angestelltenversichverung niemals in Frage. Vielmehr müssen die obengenannten Marken, wie schon gesagt, nur in der Angestelltenvesieherung geklebt sein. Kampf, ung. sah. A. I. V. unz die und 0 Allgemeiner Turnverein Bonn. E. V. Glänzende Erfolge konnten die Leichtathleten des..V. bei der Veranstaltung des Siegburger Turnvereins am verllossenen Sonntag erringen. Die ganze Veranstaltung wies erfreulicherweise eine sohr große Teilnchmerzahl und eine infolgdersen auch schr starke Konkurrenz zuf. Der Hauptkampf, die„Große Staffel um den Aichaberg“, ech zwei langjährige Gegner, Kölner Turnverein 1813 ur Allgemeiner Turnverein Bonn, am Start. Beide Mannschaften hatten ihr bestes Läufermaterial gestellt und es entspann siche der abweclsselnd bahl die Köiner, bald die Bonner in Fal Galt es doch, den Wanderpreis der Stadt Siegburg, der biBesitze des Kölner Turnvereins war, nun emigültig zu er# Wanderpreis geht in diesem Jahre in den Besitz des eins über.) Allen Voraussetzungen entgegen, die nur in Mannschaft den vorauseichtlichen Erringer schen, braMannschaft den Sieg überlegen mit 10 Mater Vor In der Mittelstufe starteten 12 Mannschilten. Iller zweite...-Mannschaft den dritten Sieg. Die Jugendstaffel trat mit nur 8 Maann. austatt 10. trotzdem noch die dritte Stelle belegen. In der 4 mal 100 Meter-Damenstillel lief die...-Damen-tallel 1 Meter hinter..V. al, zweite durchs Ziel. Eine Massenbeteiligung wies die 4 mal 100 Meter-Herrenstallel auf. Nicht weniger als 21 Mannschaften stellten sich dem###rter. Auch hier lief die Bonner Mannschaft knapp 1 Meter hinter..V. als zweite ein. Herren-Einzelkämpfe: Im 100 Meterlaut wurde Mager vom..V. Bonn, nicht wie irrtümlich berichtet Hambrck vom..V. mit Brustbreite hinter Wessendorf(...) in einer Zeit von 12.1 Sek. zaciter Sieger. Im 400 Mrterlauf wurle Rieck in 55.4 Sek. erster Sieger. Im Diekus belegte Lchmann mit 31.40 den dritten Platz. Der 3000 M. lauf zeigte ein Feld von 36 Tellnehmern. Es war vorauszuschen, daß der Sieg Gottfr. Pesch nicht zu nehmen war. Einzelkämpfe der Turnerinnen: Im 100 Meterlauf belegte Martha Nelles knapp hinter der ersten Siegerin die zweite Stelle Im Dreikampf für Turner-Unterstule wurden lolgemde Turmr Sieger: Pampus, Lommerrheim, Kurt Römer, Peter Grün und Fritz Schellmann. In der Oberstule konnte Anton Kortekamp erfolgreich sin. Dreikampf der Turnerinnen-Oberstufe: Schnabl zweite Sic####rn. Dreikampf der Turnerinnen-Unteretufe: Martha Nelles erste Siegerin. Dreikampf Jugend-Oberstule: Philipp Hüsken., Josef Krmig., Wilh. Brenner., Josef Schott 12., Gottfr. Pesch 16.. Munzlinger 17. Sleger. Jugend-Unterstufe: Verkeen 11., Schütz 16. Sieger. .Kl.„Adler“ Meindort— Spielv. Mondorf:0. Am Sonntag standen eich die beiden Gegner im Pflichtpokal-piel gegenüber. Sie waren ebenbürtig. Bis Spielzeit wogte der Kampf auf und ab. wurde. In der Verlar den Treffer. Bis zum Schluß der regularen ihne daß ein Tor erzielt llngerungszeit erzielte Meindort den siegbringenDer Regenbogen. Eine Jugenderinnerung und mehe... Von F. Schrönghamer=Heimdal. Wie lag die Welt erschrocken Vor jäher Wetter Wut! Nun feiern rings die Glocken Mit Stimmen klar und gut. Von Bergen springt zu Bergen Ein Farbenbogen bunt, Gezaubert wie von Zwergen, Geheimer Dinge kund. Wir drängen aus den Räumen Ungläubigen Gesichts, Und lächeln froh und säumen Erstannt ob solchen Lichts. Er hat uns angezogen Und wissen selbst nicht, wie. Es liegt im Regenbogen So tiefe Harmonie. Das ist die Kraft der Leiden: Je weher etwas grobt, Je heller steh'n die Freuden Darnach, wenn's ausgetobt. Schau auf und laß dir zeigen, Wie wunderbar er ist: Die fernen Donner schweigen, Der blaue Himmel grüßt. Geh' hin, dort wo er mündet, Liegt eine Schale Gold's, Und wer den Ort ergründet, Der holt's. Wieder einmal war zu meiner Bubenzeit eines der tobenden Sommergewitter, die Himmel und Erde erschüttern, über unser Walddorf niedergegangen. Ich laufe und komme richtig an den Platz, wo der Regenbogen aussteht. Es ist gerade über der Rindenhütte des Waldhirten auf dem grünen Anger, wo die Herde glockenbimmelnd um den Waldbrunnen steht, in leichten, lichten Dämpfen der Kühle und Schwüle, die sich nach Gewittern auszugleichen pflegen. „Setz' dich her zu uns, bist müde,“ sagt der Waldhirt.„Ekann dir nicht schaden, wenn du ein paar Worte hörst vom Regenbogen und seinen Wundern! Erst jetzt merke ich, daß beim Waldhirten auf dem Bänklein noch einer sitzt, ein fremder, herrischer Stadtmensch, wie sie manchmal in die Gegend kommen und seltene Käser, Steine und Pflanzen in ihre Büchsen sammeln. „Es ist schon etwas Wahres an der Sage, daß der Bogen dort, wo er niedergeht, eine Schale Goldes hinterläßt,“ meint der fremde Herr, dieweil ich auf der Waldstreu vor der Hütte veratmend lausche.„Nur ist es kein wirkliches Gold, das man mit Händen greisen kann, sondern ein Schatz der Seele, der aber nicht minder Wirklichkeit ist wie das Erdengold, um das sich die armen Menschenkinder die Füße wund laufen.“ Die uralte Erde erzählt uns vom Regenbogen als von einer„Brücke" Bifröst, die vom Himmel zur Erde und von der Erde zum Himmel geht und beide verbindet:„Manheim“, das Heim der Menschen unserer Erde, und„Asgard“, den Himmel der hohen Lichtgeister. Auf dieser Regenbogenbrücke hält der Lichtase Heimdall Wache. Er ist, wie Michael, der Hüter des Sonnengeheimnisses, der Torwart der himmlischen Lichtwelten, die im Regenbogen auch unseren irdischen Augen schon erstrahlt als sichtbares Zeichen des ewigen Bundes zwischen Himmel und Erde, zwischen Allvater und Menschentind.“ „Wie wunderbar!“ wage ich von meiner Streuschütte her einzuwerfen. „Ja, wunderbar!" bestätigt auch der Waldhirt. „Die ungläubige Naturwissenschaft," fährt der Fremde fort, „hat die Welt entgöttlicht, die Zauber zerstört, die unsichtbar und sichtbar, wie der Regenbogen, zwischen Himmel und Erde weben. In den Strahlen des Regenbogens zerlegt sich das weiße Licht der Gotteswelt in sieben Wunderfarben, dem sterblichen Auge sichtbar. Und so macht Gott seine Verheißung, daß er den Regenbogen als Zeichen seines Bundes zwischen sich und den Erdenkindern gesetzt habe, in allwege wahr. Es sind die Strahlen von oben, die sich wie an einer senkrechten Kristallwand des Aethers brechen und so ihr Fam#nrad entfalten. Dieses Gotteslicht, sonst dem Auge unsichtbar, will sich der Erde vermählen und sie umgestalten zu einem neuen Eden, wie der wissende Goethe seherisch verkündet: „Nun aber bricht aus jenen ewigen Gründen Ein Flammenübermaß, wir steh'n betroffen. Des Lebens Fackel wollten wir entzünden. Ein Fevermeer verschlingt uns, welch ein Feuer! Ist's Lieb, ist's Haß, die glühend uns umwinden, Mit Schmerz und Freuden wechseln ungeheuer? So daß wir wieder nach der Erde blicken. Zu bergen uns in jugendlichste Schleier.“ Mit diesen Worten deutet der Dichter die gänzliche Erneuerung und völlige Verjüngung im göttlichen Urlicht an. „Allein wie herrlich diesem Sturm entsprießend Wölbt sich des bunten Bogens Wechseldauer Bald rein gezeichnet, bald in Luft zerfließend. Der spiegelt ab das menschliche Bestreben. Ihm sinne nach und du begreifft genauer: Am farbigen Abglanz haben wir das Leben.“ Das ist das wahre Leben in Einklang und Eintracht mit dem Göttlichen, das sich im Regenbogen spiegelt. Hier, mein Waldbüblein, liegt die Schale voll Gold, die du vergebens an Bogens Niedergang findest. Aber dort, wo er in's göttliche Urlicht mündet, wirst du sie finden— unendlich, unermeßlich, in nie geahnter Herrlichkett. Denn war wir hier als Schönheit bestaunen, wird uns dort als Gold der Wahrheit umglänzen. „Was wir als Schönheit hier empfinden, Wird einst als Wahrheit uns entgegen geh'.“ Der Dichter Schiller, der diese Worte ausgesprochen hat, steht das Geheimnis des Regenbogens offen, wenn er sagt: „Wie sich in sieden milden Strahlen Der weiße Schimmer lieblich bricht. Wie sieben Regenbogenfarben Zerfließen in das weiße Licht, So fließt in einen Bund der Wahrheit In einen Strahl das Licht zurück.“ Der Waldhirte hat seine Bibel auf den Knien und lauscht offenen Mundes den Worten des weisen Fremden. Mir geht es auch nicht anders. Ich möchte ihn auch immer reden hören von so hohen, lieben, lichten Dingen. Aber jetzt erhebt er sich, gibt uns beiden die Hand und geht weiter in den perlenfunkelnden Tann, über dem die Abendsonne blitzt. „Ja,“ sagt er zum Scheiden noch,„es werden noch große Zeiten kommen. Finsternis liegt über der Erde. Der Mensch hat sich vom Göttlichen abgewandt. Sein Licht vermag nicht mehr in die Herzen zu dringen. Alles rennt dem Gelde und Genusse nach. Darum wird ein großer Krieg kommen, Hunger, Not, Erdbeben und alle Plage. Reinigende Mächte werden am Werk ein und alles Schlechte gänzlich zerstören. Und dann wird das Gotteslicht wieder frei und fessellos über die Menschheit drausen wie an einem Weltenpfingsten. Wart's, Waldbüblein, du kannst es noch erleben, wenn du zum Mann erwachsen bist. Halte dein Herz offen und deine Sinne rein. Dann wirst du die Sprache des Herrn verstehen und seine Stimme hören, wenn sie dich als Streiter ruft auf die Seite der Seinen. Denk an meine Worte!"— Es ist vieles erfüllt, was der Fremde geweissagt hat: Krieg und Not und Erdbeben. Und die Welt liegt in Fiebern, Wann wird der Siebenfarbenbogen als Sinnbild des ewigen Bundes über der erlösten Erde strahlen? Wann werden#### alle das Gold der Wahrheit finden, das uns als Shänheit fütz kurze Augenblicke im Regenbogen erstrahlt? Schau auf und laß dir zeigen, Wie wunderbar er ist: Die fernen Donner schweigen, Der blaue Himmel grüßt. Geh' hin, dort wo er mündet, Liegt eine Schale Gold's, Und wer den Ort ergründet, Das Jahrgedächtnis unseres lb. unvergeßlichen Sohnes u. Bruder: Theo Friedetzky 5 dndet am Samstag den 28 August, 8½ Uhr. in der Stiftekirche statt, wozu hiermit (reundlichet eingeladen wird. Familie Karl Friedetzky. Zurückgekehrt! Sani.-Rat ür. Lichtenstein Bonn a. Rh. Facharzt für Nieren- und Blasenleiden Praxis Auguststraße 5 Part.(am Hofdarten) Sprechstunden ½11—1 Uhr, ½3—½6 Uhr Fernruf 2868 Fischerei=Vervachtung. Am Dienstag, den 14. September 1926, nachm. 3 Uhr, werde ich in der Wirtschaft Wassong in Rohr die übung der Forellensischerei der Gemeinde Rohr in dem Armutsbache von dem Austritte aus dem Gemeindewalde„Buch“ in der Gemeinde Tondors bis zur Kreisgrenze Adenau, cg. 4800) Meter lang, auf eiten sechsjährigen Zeitraum, beginnend am 15. Sept. 1925, verpachten. Die Entfernung von der nächsten Bahnstation Mütbeim(Abrtalbahn) bis zum Orte Rohr beträgt cg. 4 Kilometer. Die Bedingungen liegen bei mir zur Einsicht offen. Zingsbeim(Eisel), den 20. August 1926. Der Bürgermeister. Becker. Höhl Köln Mladion=Verchacd. Wegzugshalber werden Herwarihstr. 32 hier am Freitag, den 27. Aug. er., nachm. 3 Uhr 1 Eichen=Speisezimmer=Büsett, 1 dio. Ausziedtisch, 1 summer Diener, 1 sast neuer gr. Senking=Herd(weiß), 1 elektr. Krone, Mädchenzimmer: Bett, Schrank, Waschnsch, Tisch, 1 Eisschrank usw. gegen Varzahlung versteigert. Die Sachen sind gut erdalten. Besichtigung nur 1 Stunde vorder. Cari Sinon, Auttonator, Bona, Seunstr. 91. 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Herren mit einem Sonderdampfer der Köln=Düsseldorfer Gesellschaft Abfahrt von Vonn: Montag, den 30 August, morgens 8 Uhr. Rücksahrt von Camp(nach Rüdesheim und zurück): Dienstag, den 31. August, morgens gegen 9 Uhr. Das Schiff legt auf der Hin= und Rückfahrt in Godesberg und Königswinter an. Preis für Hin= und Rückfahrt: Erwachsene 7 Mk., Kinder 4 MiDie Pilgermessen werden auf dem Schiffe gehalten und beginnen oberhalb Königswinter. Nach den hl. Messen ist den Pilgern Gelegenheit geboten, die hl. Komunion zu empfangen. Laut Bestimmungen der kirchl. Behörde ist es den Teilnehmern an der Wallfahrt ermöglicht (an Stelle der Kiichenbesuche) unter den üblichen Bedingungen, den Jubelablaß zu gewinnen. Auch wird in diesem Jahre eine Musikkapelle bei der Hin= und Rücksahrt. sowie des Abends bei der Lichlerprozession, die schönen Wallfahrtsgesänge begleiten. Fahrkarten sind zu haben bis Sonntag, den 29. August bei Herrn Courad Tondorf, Vonn, Sternstr. 63. Die für die Prozession eingerichteten Gebetbücher sind auf dem Schiffe zu haben. Kafteehaus Königshof- Bonn Heute Donnersing, den 26. August, abends 8 Uhr Opern-Abend mit verstärktem Orchester. Zum Vortrag kommen Werke von:* Meyerbeer, Wagner, Verdi, Rossini, Lortzing, Kreutzer und Counot Ssssssssss Zumer Züharr, von.821) Mi. bis.50 Mk. abzugeben. [2. Fuhrbach, Heiterschoz.“ (Immes . Bonn Belderberg 5 Im Coblenzer Ter Das älteste Opezial-Seschäft in Porzellan, Glas, Kristall □C von Calderon. Regisseur: Peter Erkelenz aus Einsiedein, Schweiz 450 Mitwirkende! 5000 Sitzplätze! anm##ste Aufführungen: Samstaß den 28. August, Sonntag den 29. August und Mittwoch den 1. Sepiember, abends 8 Uhr Thibünenplätze zu Mk..—,.—,.—,.—; Stehplatz Mk..50 Preisermäßigung für Schulen und Verbände. Vorbestellung und Auskunft: Gesellschaft für Festspiele in Bad Godesberg e.., Hansa-Haus, Fernruf 931 Der Vorverkauf für Bonn findet bis zum Mittage des Vorstellungstages im Städtischen Verkehrebüro, Bonn Poststr. statt. Ende der Vorstellung gegen 11.15 Uhr. Rückfahrtgelegenheiten nach Bonn mit bereitstehenden Wagen der elektr. Bahn u. mit dem Eilzug der Reichsbahn 11.44 Uhr. Mehrfache Ueberfahrtsmöglichke t zur rechten Rheinseite. Für den sicheren Anschluß an den Zug 11.52 Uhr ab Niederdollendort nach Neuwied ist desorgt. Weinbrand Mk..25 einschl. Glas u. Steuer fl. Eiter Nacht. Bonn, Wenzelgasse Ecke Kreuzstraße Vlicher GS8-8 Tel 213 Bonn Gewissenhafte Ausbildung für alle Klassen für Veruts-uherrenfahn Grosse Reparat Tüchtige Reisende gegen sesten Spesen uschuß u hohe Provision gesucht. Meld. bei Heirn Stein am Freitag von—11 Uhr im Hotel Be am Berliner Hof, Bonn. WIRRTE Klletnen Siadtgarten Bonn Heste Donnersiag den 25 Augusl 1926, nachm. 4½ Uh Phiharmonisches Kouzert abends 8 Uhr Rheinischer Abend mit bengalischer Beleuchtung des Gartens und Feuerwerk Eintritt 40 Pig. Dutzendkarten.— Mk. Der Wistschaltebeirl b ist geöfast: im Hause täglich von 10 Uhr ab im Garten wos entags von 2, Bonstage von 11 Uhr ab Fernspr. 2490 Auto- und Fahrradwache. Erniu Temmane. Stadtgarten K eute„Rheinischer Abend“ Ab 6 Uhr in den Weinstaben Extra-Souper à 2 Mark Die Weinstuben sind auch nach dem Gartenfest geöffnet Auto- Führerscheine schalten Sie durch Benner Privat-Krattfahr-Schule Josef Rauß schtrctich ermächtigter Fahrichere Aheinderteruir.1" Teisgg 3148 lezerereregeresereroreregere# Prima vollf. Schweizerkäse Pid..90 Holl. Süßrahmhutter feinst Pid..32 Johaunisbeer-Gelee 2 Pid.-Eimer.10 Manaiunigungunbu nen u Fertig gum Austelen Wilh. Btreoh Vonn. Weinsülze Räucherlachs Oelaardinen Krabben desch. Salm... Mayonnaise Eseig-Essenz, hell u. dunkel Moselwein-Essig. 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Liköre preisw. Leont. Netz.-C. Bonn. Bülg zuverkas. 2türig. Kleidersch Itürig. Kleidersch Gr..- 9 # Senn, Karl-Marzfr. 97 0 Deutsche Reichs-Zeitung, Bonn am Rhein Bieg-Rhein-Zeitung, Siegburg.. Trolsdorfer „„ Tageszeitung, Trolsdorf Vermehrte Rotstandsarbeiten. Donnerstag, den 26. August 1926. FMme BORNWOEN Das Anwachsen der rkeinischen Städte. Die Verhandlungen der Reichsregierung über eine Vermehrung der Notstandsarbeiten, insbesondere über die Verwendung der vom Reichstage bewilligten 100 Millionen A zur Verstärkung der bisherigen Reichsmittel für die produktive, Erwerbslosenfürsorge, haben jetzt in einem Erlasse des Reichsarbeitsministers vom 14. 8. ihren Niederschlag gefunden. Der Deutsche Landkreistag hatte zusammen mit den anderen kommunalen Spitzenverbänden am 22. 7. insbesondere den Wunsch geäußert, daß bei der Auswahl der Notstandsarbeiten die Anerkennung in beherzterer Weise und in weniger umständlicher Form erfolgen möchte als bisher. Dies wird nun geschehen können, insofern eine mildere Handhabung der Bestimmungen für diejenigen Gebiete Platz greisen soll, die als besondere Notstandsgebiete gelten. Dies sind nicht nur diejenigen Länder und preußischen Provinzen, in denen die Zahl der Unterstützungsempfänger 2 Proz. der Einwohnerzahl übersteigt, sondern außerdem diejenigen Gemeinden, in denen die Zahl der Hauptunterstützugsempfänger mehr als 5 Proz. der Einwohner= zahl beträgt. Für alle diese Bezirke ist die obere Grenze für die Gewährung von Notstandsmitteln allgemein auf das sechosache der ersparten Unterstützung erhöht worden; der Zinssatz ist von 5 auf 4 Proz. herabgesetzt und die Tilgungsdauer der Darlehen bie auf die Zeit von 15 Jahren ausdehnbar. Die gewünschte Verwaltungsvereinfachung ist dadurch herbeigeführt, daß für länger als 6 Monate dauernde Notstandsarbeiten, die bisher von der Reichsarbeitsverwaltung bewilligt wurden, die Zuständigkeit der Reichsverwaltung nicht mehr aufrecht erhalten wird. Eine gewisse Planmäßigkeit bei der Verteilung der 100 Millionen Mark wird dadurch herbeigeführt, daß für jedes Notstandsgebiet Programme aufgestellt werden, und zwar von den Länderregierungen im Einvernehmen mit der Reichsarbeitsverwaltung. Hierzu werden noch weitere 50 Millionen Mark vom Reiche zur Verfügung gestellt. Neu ist ferner, daß das Reich öffentlichen Körperschaften für eigene Anleihen, die sie zum Zwecke der Notstandsarbeiten aufnehmen. Zinsverbilligungen gewähren wird, und zwar in der Regel um 4 Prozent, für eine Dauer von höchstens 3 Jahren. Die Kommunalverwaltungen der Notstandsgebiete werden diese Fortbildung der Bedingungen sicherlich begrüßen, obwohl die eigenen Lasten, die ihnen bei Einrichtung von Notstandsarbeiten entstehen, bei der gegenwärtigen Finanzlage der Kommunen sie schwer drücken werden. Sie haben in der Regel ja roch 20 Prozent aufzubringen, dort wo hohe Materialkosten itstehen, z. B. bei Straßenbauten, aber noch viel mehr, selbst —70 Prozent der Gesamtkosten. Baudarlehen für Kriegsbeschädigte. Die Verwendung und Begebung der Mittel des Reichswohnungsfürsorgefonds, soweit sie für die Wohnungsfürsorge für Kriegsbeschädigte und Witwen der im Kriege Gefallenen in Preußen in Frage kommen u. zur Verfügung stehen, ist durch den Reichsarbeitsminister einem besonderen Institut, der Deutschen Wohnstätten=Bank A. G. in Berlin übertragen worden. Aus diesem Fonds werden Ergänzungs=Baudarlehen an solche Kriegsbeschädigten und Witwen der im Kriege Gefallenen gewährt, die auf Grund des Reichsversorgungsgesetzes Anspruch auf Versorgung haben. In erster Linie sind die Mittel für die Erstellung von Wohnungen für Schwerstkriegsbeschädigte(insbesondere Blinde und Lungentuberkulöse) zu verwenden, sodann für sonstige versorgungsberechtigte Kriegsbeschädigte und Witwen der im Kriege Gefallenen, falls es auf Grund der Arbeitsfürsorge oder wegen besonderer Familienverhältnisse(zahlreiche Kinder) nötig erscheint. Die Baugelder werden unter denselben Bedingungen gewährt, wie die Hauszinesteuer=Hypothelen, also 3 Proz Zinsen und ab 1. 4. 1930 1 Proz. Tilgung, zuzüglich der ersparten Zinsen. Darlehnsanträge müssen durch die zuständige örtliche Fürsorgestelle an den Landeshauptmann in Düsseldorf gestellt werden. Dem Landeshauptmann liegt die Auswahl der Bauorte und der Personen, die berücksichtigt werden sollen, ob. Die technische und wirtschaftliche Prüsung des Baugesuchs wird sodann von der Rheinischen Wohnungsfürsorge=Gesellschaft geprüft. Auf die so geprüften Unterlagen gewährt die Wohnstätten=Bank dann gegebenenfalls das Baudarlehn. Die Wohngebäude sollen nach ihrer Lage, Größe, Bauart, Ausstattung usw. den Verhältnissen der Baulustigen entsprechen. Die Höhe der Beträge ist etwa die gleiche, wie bei den Hauszinssteuer=Hypotheken. Weiter wird grundsätzlich die Kapitalisierung der den Kriegsbeschädigten zustehenden Rente und Verwendung auch dieses Betrages für das Bauvorhaben und im allgemeinen die Gewährung einer Hauszinssteuer=Hypothek verlangt. Der Antragsteller muß nachweisen, wie die sonstigen Kosten, die aus den Mitteln des Wohnungsfürsorge=Fonds nicht gedeckt sind, aufgebracht werden, d. h. es ist der Nachweis zu erbringen, daß die anderweitigen Beträge rechtsverbindlich zugesagt sind, bezw. bestimmt zur Verfügung stehen. Wer einen Antrag stellt, tut gut, von vornherein alle erforderlichen Unterlagen, über welche die örtlichen Fürsorgeämter und die Bürgermeisterämter Auskunft geben können, beizufügen, da sich im anderen Falle die Bearbeitung endlos verzögert. Das Reichobanner Schwarz=Rot=Gold hält heute abend 8 Uhr in der Remigiusschule an der Hundsgasse eine außerordentliche Mitglieder=Versammlung ab. Für aktive und inaktive Kameraden ist es Ehrenpflicht, zu erscheinen. Auch Freunde sind herzlich eingeladen. Im Godesberger Welttheater. Dunkle Tannen umrahmen das Bild: da sitzen einige Tauend Menschen im Abenddämmern im großen Redoutenpark und schauen und schauen, lautlos still, ganz hingegeben dem großen Gelchehen, das sich Welttheater nennt. Dunkler wird die Nacht, ein Stern flammt auf droben am herrlichen Sommerhimmel, noch einer, und weit und mächtig spannt sich der Horizont. Groß, unsagbar groß und tief ist der Zauber der Sommernacht. Hier und da leuchtet ein Johanniswürmchen auf, aber niemand achtei es. Wie losgelöst sitzen die Menschen von aller Erdenschönheit und Pracht, so sehr packt und zwingt das herrliche Spiel von des Menschen ersten und letzten Dingen. Aber doch könnte dieses wundervolle Festspiel dort auf der lichtüberstrahlten Weltbühne nie so ergreifen und aufwühlen, wenn nicht diese paradiesisch schöne Umgebung den kostbaren Rahmen dazu gäbe. Gerade das, die Schönheit der Natur steigert und läutert die Gefühle, läßt einen ganz still die Hände falten und beten: so kein, lo groß, so kühn und alle Himmel stürmend wirkt das Spiel, Keine Enge, keine Grenze, nur Gottes herrliche Natur, vir auein der Erhabenheit des Spieles entsprechen kann.— Man wird ganz frei vom Alltag, ganz rein vom Staub der Erde, von allen Nichtigkeiten und Eitelkeiten, man fühlt nur bott und fühlt die Ewigkeit, man weiß, daß man nur Seele ist. Das Spiel könnte berufen sein, in vielen Herzen den Mascrialismus unserer Zeit zu töten, es könnte helfen, die sozialen Legensätze unserer Tage zu überbrücken: vor Gott, den das Spiel so machtvoll bekennt, sind wir alle gleich. Ich will nichts davon sagen, wie sehr ich von der künstälschen Leistung ergriffen war. Ich sah zufällig das Fest Piei im Entstehen, ich sah, wie man dort im Redouinpark im Regen und schlimmsten Wetter einübte und probte. und als ich das sah, als ich sah, wie der Regisseur P. Erkelen; Vermüdlich sich mit ganzer Seele einsetzte für das Gelingen des Verkes, da ahnte ich schon etwas von der bezwingenden Größe Die Flucht vom Lande zur Stadt. Nach einer Notiz in der Zeitschrift des Berliner Messeamts soll Berlin„nach statistischer Ueberlegung“ in fünfzig Jahren 16 Millionen Einwohner haben— ein grauenhafter Gedanke! Eine derartige Zusammenballung(Agglomeration) der Bevölkerung auf einem angen Gebiet muß zu einer Katastrophe führen. Seit Jahrzehnten geht, nicht nur in Deutschland, der Drang der Zeit nach einer Verstadtlichung oder„Verstädterung“ der Bevölkerung. Diesem Zug nach der Stadt steht die Entvölkerung des platten Landes gegenüber; die ländlicht Bevölkerung(daruntero die Gemeinden unter 2000 Einwohnern zu verstohen) gehi zurück, die städtische, vor allem die großstädt sche, nimmt ganz auffallend zu. Dieser Umschichtungsprozeß, der seine sehr ernsten Folgon hat, begann mit den siebziger Jahren, mit der intensiven Industrialisierung Deutschlands. Noch 1871 lebten 64 Prozent der deutschen Bevölkerung ländlich; 1925 ist es gerade umgekehrt: der ländliche Anteil ist nur noch 36 Prozent. Allein 27 Prozent leben in den 45 Großstädten mit über 100000 Einwohnern, und weidere 13,4 Prozent in den 214 Mittelstädten von 20—100 000 Einwohnern. Insgesamt nahm die ländliche Bevölkerung seit 1871 von 26 auf 22 Millionen ab, dagegon die städtische von 14,8 auf 40 Millionen zu. Am höchsten ist der Anteil der städtischen Bevölekrung in Westsalen mit 83 Prozent. Nach der vorjährigen Volksgählung verteilte sich die rheinländische Bevölkerung von 7,22 Millionen auf 2885 Gemein= den, von denen nur 403 über 2000 Einwohner hatten also städtischen Charakter trugen. Aber nur ein Bruchteil wohnte in den 2400 ländlichen Orten, 1,3 Millionen oder 18 Prozent der gesomten Bevölkerung. Die fünfsache Anzahl, 5,9 Millionen oder 82 Prozent saß dagegen in den 403 städtischen Orten. Allein in den zwölf rheinländischen Großstädten sitzen weit über doppelt soviel Menschen, abe in den sämtlichen Landgemeinden zusammen genommen, nämlich rund 3 Millionen oder 40 Prozent der Gesamtbevölkerung; in den 30 Mittelstädten wohnt eine weitere Milvon oder 14,4 Prozent, sodaß also 56 Prozent der Gesamtbevölkerung allein von den 42 größeren Städten absorbiert werden. Diese Millionenanhäufung legt den dortigen Verwaltungen ein ungeheures Maß von Verantwortung auf und erfordert einen komplizierten Apparat, um allen Versorgungs=, Verkehrs= städtebaulichen und hygienischen Ansprüchen zu genügen, damit von der zusammengedrängten Bevölkerung die besonders auf gesundChristliche Gewerkschaften. Die nächste Kartellversammlung ist am Sonntag, 29. August, morgens 10 Uhr, in dem Lokale „Gesell“ Karl=Marxstraße. Herr Willscheidi=Siegburg spricht über„Die Bedeutung der Jugend für die Idee der christlichen Gewerkschaften". Die Mitglieder aller christlichen Berufsverbände sind zu dieser Versammlung dringend eingeladen. Zur Aenderung der Fernsprechgebühren. Der Reichsverband des deutschen Handwerks hatte bereits vor längerer Zeit Veranlassung genommen, in einer Eingabe an den Reichspostminister entschieden gegen eine beabsichtigte Aenderung der Fernsprechgebühren Verwahrung einzulegen. Das Bestreben der„Vielsprecher“ geht nach wie vor darauf hinaus, statt der jetzigen Gebühr von 15 4 für ein Gespräch wieder eine Grundgebühr und daneben eine geringere Gesprächsgebühr einzuführen. Nach den Aeußerungen in der ersten Postwirtschaftstagung Mitte Mai d. Is. würde diese beabsichtigte Neuregelung eine Verdoppelung, ja, sogar eine Verdreifachung der bisherigen Kosten bedeuten. Zweifellos würde die beabsichtigte Aenderung eine starke Belastung der Wenigsprecher mit sich bringen und zu einer starken Aufgabe der Anschlüsse führen. Damit wäre aber auch den Vielsprechern wenig gedient. Dazu ist wieder für manche Berufe, wie Aerzte und Geschäftsleute, der Fernsprecher eine dringende Notwendigkeit. Benutzt z. B. ein Gewerbetreibender selbst wenig seinen Anschluß, so benötigt er ihn trotzdem, um den Bestellungen seiner Kundschaft nachkommen zu können. Der Reichsverband des deutschen Handwerks hat sich daher an die Abgeordneten im Verwaltungsrat der Deutschen Reichspost gewandt und unter Hinweis auf die schwere wirtschaftliche Schädigung weiter Kreise dringend gebeten, die Bestrebungen des Handwerks auf Beibehaltung der jetzigen Fernsprechgebühren zu unterstützen. Sollte eine Aenderung der Gebühren unvermeidlich sein, so müssen auch die Belange der Wenigsprecher berücksichtigt werden. Prämie für das Auslehren Taubstummer. Für das Auslehren taubstummer Knaben und Mädchen in einem Handwerk hat der preußische Handelsminister im Einvernehmen mit dem Finanzminister den Höchstbetrag der Prämie auf 175 Mark festgesetzt. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Bonner Essektenbank ist an Stelle des verstorbenen Rechtsanwalts Dahlem, Rechtsanwalt Dr. Heitmann zum Konkursverwalter ernannt worden. Achtung Gistpflanzen! Jetzt ist wieder die Zeit, wo verschiedene gefährliche Giftpflanzen, z. B. Bilsenkraut, Nachtschatten, Steckapfel, Eisenhut, Tollkirsche, gesleckter Schierling, Hundsvetersilie usw. reifen. Da die Kinder die Samenkavseln und Beeren gern zu ihren Spielen verwenden, kann leicht ein Unglück geschehen. Die Eltern sollen daher den Kindern aufs schärfste einschärfen, nichts zu genießen, als was ihnen von Erwachsenen gereicht wird. Schon eine Beere des Nachtschattengewächses z. B. kann den Tod oder andere körperliche Schäden herbeiführen. des Spieles, und mir wurde klar, daß es nicht nur für einen kleinen Teil des Volkes bestimmt sein konnte. Und ich wünschte, daß doch viele, viele kommen und sehen möchten, nein, alle, alle: hier enthüllte sich der Sinn des Lebens in überwältigend künst lerischer Form. Und gerade deshalb, weil ich sah, wie das Werk entstand, darum packte es mich so in seiner Vollendung. Ich wußte, was es heißt, diese Massen so ganz in eine hohe Idee hineinzustellen, sie so ganz damit zu beseelen: man schaut nur eine große überirdisch schöne Harmonie voll von Leben und Bewegung, voll von Buntem und raschem Wechsel, voll von Stille und Tiefe. Man möchte es allen zurufen, allen, die im materialistischen Zeitgeiste versinken: kommet und schauet, kommet und laßt euch ergreifen von solch wundervollem Geschehen, eure Seele hungert ja danach, oft, oft, in euren stillsten und besten Augenblicken. Kommet und sehet, wo das Glück liegt, der Friede des Herzens, lernet aus den Irrungen der„Schönheit“, aus den Irrungen des„Landmannes", lernt aus der Schuld des„Reichen".— Und ich wünschte, es wäre jemand da, der Freikarten zur Verfügung stellte für diejenigen, die schwer mit des Lebens Not ringen, denen sich hier im Welttheater der Sinn auch ihres Lebens kund tut, denen sich hier neue Kraft dietet zum großen Daseinskampfe. Euch allen wird sich der übersinnliche Zauber der Weihestunde offenbaren: kommet und schauet. Städtisches Orchester. Heute nachmittag.30 Uhr findet im Stadtgarten ein Philharmonisches Konzert des städtischen Orchesters statt. Aus der Vortragsfolge werden erwähnt: Ouvertüre zur Oper„Die Regimentstochter“ von Donizettl, Fantasie aus„Hoffmanns Erzählungen“ von Offenbach, Ouvertüre zu„Italienerin in Algier“ von Rossini, Potpourri aus der Operette„Der Bettelstuden!“ von Millöcker; abends 8 Uhr: Rheinischer Abend mit bengalischer Beleuchtung des Gartene und Feuerwerk, zum Vortrag gelangen u..: Aufforderung zum Tanz von Weber, Volkoszene aus der Oper„Der Evangellmann“ von Kienzl, Fantasie aus der Ope:„La Traviata“ von Verdi, Ouvertüre zur Operette„Die Amazone“ von Blon. Die Post im Walde(Solo für Trompete aus der Entfernung: P. Oefler), Rheinischer Sang, Potpourri von Hannemann. heitlichem und sittlichem Gebiei drohenden Gefahren ferngehalten werden. Sie stellt aber auch hohe finanzielle Anforderungen, denen die Reichsfinanzverwaltung, deren Kostgänger ja die Gemeinden geworden sind, leider bisher nicht das notwendige Verstännis entgegengebracht hat. Die Agglomeration In den größeren Städten beruht fast nur auf der ungemein heftigen industriellon und kommerziellen Entwicklung; sie bewegt sich in der südlichen Provinz in weit nuhigeren, normalen Bahnen. Wir geben zum Vergleich folgende Tabelle: Das Zuwacheprozent seit 1871 bewegt sich imn nördlichen Industrierevier vielfach auf„amerikanischer“ Höhe. So wuchs Hamborn um 5452 Prozent, was einem Anwachsen auf das 50fache entspricht; Köln um 310 Prozent, Essen um 700 Düsseldorf um 525 Prozent, dagegen Aachen und Koblenz nur um zirka 110 Prozent, Trier um 173 und Bonn um 250 Prozent. Das Anwachsen der größeren Städte beruhte nicht allein auf dem inneren Wachstum im ursprünglichen Weichbild der Stadt, durch Geburtenüberschuß und fremde Einwanderung, sondern es wurde velfach auch durch Eingemeindungen bewirkt. So vergrößerte sich bei großzügigen Eingemeindungen die städtische Gemarkung auf ein Vielfaches, z. B. bei Köln seit 1871 von 770 Hektar auf über 25.000 Hektar, in Essen von 882 Hektar auf fast 10 000 Hektar, in Düsseldorf von 5000 auf 11000 Hektar. Gegen 1880 hat sich die rheinländische Landbevölkerung um 220000 verringert, die städtische mehr als verdoppelt. Damals machte de ländliche Bevölkerung noch 38 Prozeni aus, heute nur noch 18 Prozent. Das ganze Schwergewicht legte sich auf die zwölf Großstädte, von denen 1880 erst eine einzige vorhanden war, Köln, und auch dieses nur mit 144 772 Einwohnern. Heute hat Köln allein mehr Einwohner, als die 233 Landstädte von 1880 zusammen genommen. Wer hat noch Wassen zu Hause? Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Herren Bürgermeister des Kreises BonnLand für ihre Bezirke in ortsüblicher Weise die Bekanntmachung des Herrn Ragierungspräsidenten zu Köln vom 30. 7. 1926 über die Ablieferung von Schußwaffen und Mugition veröffentlichten, nach der Schußwaffen und Munition aller Art bei den Ortepolizeibehörden bis spätestens zum 31. d. M. abzuliefern sind. Zuwderhandlungen werden brstraft. Näheres, insbesondere Ausnahmen von der Ablieferungsrflicht, waren aus der Bekanntmachung selbst zu ersehen. Die Militär=Versorgungsgebührnisse für September werden bei der Post Samstag, den 28. August an acht Zahlstellen von —12½ und von—6 Uhr gezahlt. Die Abhebung am Hauptzahltag ist dringend geboten. Nachzügler können ihre Gebührnisse am 30. August und 1. September bei der Reutenzahlstelle, Eingang Vivatsgasse, Tür 2, empfangen, aber nur vormittags. Die Siegburger Einbrecherbande beschäftigte gestern wieder einmal die Bonner Strafkammer. Der wegen Einbruch und versuchten Straßennaubs zu einem Jahr und vier Monaten Gefängnis sowie zu drei Jahren Ehrverlust verurteilte St. hatte Berufung eingelegt. Er sollte nach Angabe seiner Mitang.klagten der Urheber der ganzen Diebstähle und Einbrüche und auch der Anführer zu dem versuchten Stratzenraub an der Siegburger Witwe M. gewesen som. Drei Personen sollen diese Tat, die an der Geistesgegenwurt der angegriffenen Frau scheiterte; begangen haben. Die bereits verurteilten Mittäter belasteten gestern den St. sehr schwer. St. aber bestritt hartnäckig, dabei gewesen zu sein. Er gab an, zur fraglichen Zeit von.30 bis 9 Uhr abends in einer Kommunistenversammlung in Siegburg gewesen zu sein, über deren Verlauf er ziemlich zusammenhängend zu berichten wußte. Außerdem glaubt er, durch verschiedene Zeugen sein Alidi beweisen zu können. Der Staatsanwalt hielt den Angeklagten nicht für so intelligent, daß er sich künstlich einen solchen eotl. Beweis konstruiert habe. Das Gericht beschloß, die Angelegenheit zu vertagen und weitere Zeugen zu laden. Ein überschuldeter Kaufmann hatte bei einem Bonner Möbelhändler eine Kücheneinrichtung gekauft und diese Ware auch auf Wechsel erhalten, weil er den Eindruck zu erwecken wußte, als sei er„gut und kreditwürdig". Die Summe betrug 450 M. Anderen Tages verkaufte er diese Küche schon für sage und schreibe 200 K und— löste die Wechsel nicht ein. Die Ware stand aber auch noch unter Eigentumsvorbehalt. Weiter ergab sich, daß der Käufer zur Zeit der Anschaffung schon so stand, daß er mehr Verpflichtungen hatte, als er aus seinem Vermögen erfüllen konnte. Zu seiner Entschuldigung und Verteidigung führte er aus, daß er noch nie mit Gefängnis bestraft, wohl aber zum Unglück geboren worden sei. Das aber half ihm nichts. Das Gericht kam zu der Ueberzeugung, daß gerade in der heutigen Zeit das Geschäftsleben vor derartigen Elementen geschützt „werden müsse. Das Urteil des Vorderrichters, das auf zwei Monate lautete, wurde als„gering“, aber als zu recht bestehend erkannt. Die Verufung wurde verworfen. Wegen Konkursvergehens und Konkursbegünstigung war ein hiesiger Keufmann angeklagt und vom Vorderrichter verurteilt worden. Eine Gesellschafterversammlung hatte ihn als Geschäftsführer abgesetzt. Dann war er hingegangen und hatte Konkurs angemeldet, den das Gericht jedoch zurückwies, weil er dazu nicht mehr berechtigt war, da er seiner Stellung als Geschäftsführer enthoben sei. Er hätt: früher Konkurs anmelden müssen. Zudem war er beschuldigt worden, seinen Schwager aus der Konkursmasse schon vorher begünstigt zu haben. Der Angeklagte erbrachte aber den Beweis, daß seine Firma trotz der ihr vorgeworfenen Ueberschuldung nicht eher zahlungsunfähig geworden sei, als er gemeldet habe. Das Verufungsgericht sprach den Angeklagten frei. Welche Hunde dürsen frei umherlausen? Der Kaufmann P. in Crefeld besitzt einen großen Schäferhund, der frei umherläuft und Menschen anspringt. Als P. zur Verantwortung gezogen wurde, weil er entgegen den polizeilichen Vorschriften einen bissigen Hund habe frei umherlaufen lassen, wurde er vom Amtsgericht freigesprochen, weil der Hund wohl Personen anspringe, aber nicht bissig sei. Gegen diese Entscheidung legte die Staatsanwaltschaft Revision beim Kammergericht ein und betonte, die Vorentscheidung sei rechtsirrig; ein großer Hund, welcher Personen anspringe, dürfe weder nach der maßgebenden Polizeiverordnung noch auch nach§ 367 des Reichsstrafgesetzbuchs frei umherlaufen. Der 1. Strafsenat des Kammergerichts hob auch die Vorentscheidung auf und wies die Sache zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an das Amtsgericht zurück, indem u. a. ausgeführt wurde, nach der für Crefeld erlassenen Polizeiverordnung dürfen weder bissige Hunde noch solche Hunde frei umherlaufen, welche 60 Zentimeter Rückenhöhe besitzen. Ferner komme§ 368(11) des Reichestrafgesetzbuchs in Betracht, wonach sich strafbar mache, wer ohne polizeiliche Erlaubnis wilde oder bösartige Tiere umherlaufen lasse. Es sei zu prüfen, ob der in Rede stehende Hund nicht einen Rücken von 60 Zentimeter Höhe habe oder zu den wilden, bösartigen Tieren zu rechnen sei, da er andere Leute anspringe. Habe sich der Angeklagte in einem Irrtum befunden, so liege ein undeachtlicher Rechtsirrium auf dem Gebiete des Strafrechte ver. Siebengebirgs-Zeitung, Honnef: Godesberger Zeitung, Godesberg.. Eitorf-Hennefer Tageszeitung, Eitorf und Hennet. Der Karneval kein Artikel des täglichen Bedarso! Ein Friseur, der zur Zeit des Karnevals tätig war und Personen schminkte und ihnen Perücken zur Verfügung stellte, hatte sich mehr als üblich für seine Tätigkeit bezahlen lassen und war schließlich wegen Wuchers zur Verantwortung gezogen worden. Das Oberlandesgericht in Düsseldorf erachtete aber den Angeklagten nicht für strafbar und sprach ihn frei, indem u. a. ausgeführt wurde, in der gegenwärtigen Zeit können karnevalistische Veranstaltungen nicht als zur Befriedigung des täglichen Bedarfs dienend angesehen werden; der einsichtige und verständige Teil der Bevölkerung lehne in der jetzigen Zeit karnevalistische Veranstaltungen ab, auch seien die Behörden ernstlich bemüht, Veranstaltungen der erwähnten Art einzuschränken. GLues Due Uhezreezund Aus Beuel. Der Obst. und Gartenbau=Verein besichtigte am Sonntag die Gärtnereianlagen des Herrn Engels in Müllekoven sowie die Rosengärtnerei des Herrn Fischer in Eschmar. Den 60 Teilnehmern bot sich in den genannten Gärtnereien ein prachtvolles Bild. Die für den 18., 19., 20. und 21. September d. J. vorgesehene Obst=, Gemüse= und Blumenausstellung wird recht reichhaltiges Material zeigen. Keiner sollte die Besichtigung versäumen. Kauft in den Vormittagsstunden! Der Verband der Einzelhändler Beuel erläßt einen Aufruf an das kaufende Publikum, sich mehr als bisher an die Vorschriften über den 7 Uhr Ladenschluß zu halten. Um jedem gerecht werden zu können, bittet der Verband, die Ladenbesitzer dadurch zu unterstützen, daß die Einkäufe nach Möglichkeit nicht in den Abendstunden gemacht werden, sondern am Vormittag oder in den ersten Nachmittagsstunden. Vorromäus=Bibliothek. Es sei darauf hingewiesen, daß entliehene Bücher nicht Kaiserstraße 2, sondern im Vorcomänszimmer(Vereinshaus) Montag von—4 Uhr und Donnerslag von—6 Uhr abzugeben sind. Der M. G. Verein Liederkranz machte Sonntag mnit DieselRhein=Booten einen Familienausflug nach Leutesdork, iu dem etwa 250 Personen teilnahmen. Außer dem M. 6. V. Liederkranz beteiligten sich an der Sänger fahrt der Ge angverein Germania=Siegburg und ein Gesangverein aus Frechen bei Köln. Die Fahrt war vom schönsten Wetter begünstigt. In Leutesdorf wurden die Gäste von dem M. G. Verein Leutesdorf herzlich begrüßt. Gemeinsam wurde Kaffee eingenommen, an den sich ein geselliges Zusammensein anschloß. Unter Leizung des Musikdirektors Außem trugen die Vereine einzeln ihre Lieder vor. Den stärksten Eindruck hinterließ zweifellos das von annährend 300 Sängern vorgetragene Lied„Du herrlicher Rhein“ von Außem, das im Frühjahr dieses Jahres bei der Beueler Heimatfeier uraufgeführt wurde. Nachdem am Rhein noch einige Lieder vorgetragen worden waren, erfolgte die Abfahrt gegen 8 Uhr. Ein Blasorchester sorgte für die nötige Unterhaltung. Gegen 10 Uhr legte das Schiff wieder inVonn an. Fröhliche Menschen betraten das Ufer im Bewußtsein einen herrlichen Tag auf dem schönen Strom verlebt zu haben. Ueber die Brücke gings dann in das nachtschlafende Beuel hinein. Namersdorf: Diebe stiegen nachts in das Gehöft einer Witwe ein. Sie sprengten 2 Vorhangschlösser und stahlen 9 Hühner, die sie im Stalle abschlachteten. Schwarz=Rheindorf: Die hiesige St. Hubertus=Schützengesellschaft errang auf dem Schützenfest der Sebastianus=Schützengesellschaft in Vonn=Endenich durch den Schützen Jakob den 1. Ehrenpreis und durch Theo Schmitz den 2. Ehrenpreis. ferner vom Bürgervogel das 5. Pfand. Limperich: Die Wasserabflußverhältnisse unseres Ortes. die seit Jahren recht schlecht waren, erfahren jetzt eine gründliche Verbesserung. Die Haus= und Tageswässer des untern Dorfes Limperich fließen fast ausschließlich in die Kolbschen Weiher, wo sie versickern und verdunsten. Vis vor Jahren waren die Weiher noch gut schlingfähig. und konnten dem Zwecke, die Abwässer zu verschlingen, genügen. In den letzten Jahren war dies jedoch nicht mehr der Fall. Die Mißstände verschlimmerten sich. Endgült ge Abhülfe schaffen kann nur eine Kanalisation. Da die Kosten hierfür augenblicklich zu hoch sind, wird dem Zustand vorläufig dadurch abgeholfen, daß die Abwässer aus dem Dorfe abgeleitet und ins Rheinfeld geführt werden. Die Entwässerung erfolgt dann in ähnlicher Weise wie in Küding= hoven. Westlich des Eisenbahn=Dammes liegen verschiedene große Kiesgruben, die sich zum Schlingen eignen. Das Wasser muß durch Rohrleitungen unter dem Bahnkörper der Siebengebirgsbahn und durch den Damm der Reichsbahn geführt werden. Die Kosten sind vom Gemeinderat bereits bewilligt. Die Arbeiten sollen gemeinsam mit den großen Kanalerweiterungs= arbeiten in Beuel als Rotstandsarbeiten ausgeführt werden. Die Arbeiten haben aber auch noch etwas Gutes. Dadurch, daß die Kolbschen Weiher gewissermaßen als Schlinggrube dienten, haben sie ihre frühere Schönheit als Burgweiher des Mylendoncker Hofes eingebüßt und hielten nur schmutziges und übelriechendes Wasser. Hoffentlich vergißt man nicht die Weiher jetzt einmal gründlich zu reinigen um sie der wunderschönen Umgebung des Mylendoncker Hofes etwas mehr anzupassen. Aus dem Siegkreise. Oberdollendorf: Die Bittprovession nach dem Kalvarienberg bei Ahrweiler zieht am Sonntag nach der hl. Messe in Begleitung eines Geistlichen aus. Zahlreiche Teilnahme von erwachsenen Pilgern ist sehr erwünscht. Wir wollen trotz der Ungunst der Zeit an dem Gelübde unserer Voreltern, das in ähnlichen Verhältnissen gemacht wurde, festhalten. Königowinter: Gegen den Steuerdruck. Zu einer Protestkundgebung gegen den Steuerdruck versammelten sich über 700 Angehörige des Mittelstandes, Gewerbetreibende und Handwerker auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft der Wirtevereine von Honnef. Königswinter, Niederdollendorf, Oberdollendorf und Oberkassel sowie der Innungsverbände der drei Rheinbürgermeistereien des Siegkreises am Montagnachmittag 6 Uhr im Hotel Adler. Den Vorsitz führte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Wirte=Vereine, Gasthofbesitzer Paul van Laak. Nach eingehenden Referaten, in denen gegen den Steuerdruck zu Felde gezogen wurde, wurde eine Resolution gefaßt, die einstimmige Annahme fand und an die maßgebenden Instanzen nach Berlin weitergeleitet werden soll. Kreis Kheinbach. Rheindach: Grnennung. Justizobersekretär Rommersnichen wurde zum Justizinspektor ernannt. Heimerzheim: Der hiesige Kneipp=Verein hält am nächsten Conntag eine Versammlung ab. die das Interesse für naturgemäße Heil= und Lebensweise nach dem System Kneipps neu deleden soll. Dr. Claßen (Köln) wird einen Vortrag halten üder Packungen und Kräuterkuren. Meckenheim: Der Gemeinderat trat dieser Tage zu einer Sitzung zusammen. Es wurde von der Verwaltung mitgeteilt, daß die Badeanstalt von den Einwohnern stark benutzt worden sei. Geländer und Sprungbrett sollen demnächst noch angebracht werden. Die Anstalt soll auch Sonntags geöffnet sein. Für den neugegründeten Schwimmverein und für die Damenwelt sollen besondere Stunden eingelegt werden. Reckenheim: Besizwechsel. Der Sängerhof, früher zur Domkirche Köln gehörig, ging durch Kaus in den Besitz eine Herrn Weit aus Wittlich über; als Kaufpreis werden 130 000 Mark genannt.— Freiwillige Feuerwehr. Ihr 26. Stiftungsfest beging am vergangenen Sonntag die hiesige Wehr. Um 3 Uhr fanden am Steigerturm die Schulübungen und zum Schluß eine Sturmübung statt, die sehr gut ausgeführt wurden. An dem folgenden Festzug beteiligten sich sieben auswärtigt Wehren. Ein Waffengang. koman von Edmund Cabott. Verlag Carl Duncker, Berlin. 16(Nachdruck verboten.) Es sah aus, als habe eine gewaltige Faust hier in die felsige Fläche einen tiefen Riß geschlagen. Eine Kluft, vierzig oder fünfzig Meter tief und mehr als zweihundert breit, zog sich zwischen den steilen Felswänden hin. Auf dem Grunde des Tales floß der Dschaggestreh, jetzt ein bescheidenes anspruchloses Flüßchen, in seinem engen Bett. Seine dunkelgrauen Wasser gurgelten gischtig um die scharfen Kanten der Felsblöcke, die hier und da uber die Wasserfläche hervorragten. Aber später, im Frühjahr, wenn die Sonne die gewaltigen Schneemengen auf den Hochflächen und in den Bergen schmolz, dann leckte er über seine User und erfüllte schließlich mit seinen Fluten brausend und rauschend das ganze weite Tal, riß an den Wänden, schäumte an ihnen empor, und trug die Felstrümmer, die von Wasser und Kälte losgesprengt, das Tal füllten, hinweg in seiner reißenden Strömung. Osterroth ließ seine Blicke über alles hinwegschweifen, über das Tal, über die jenseitige Felsenwand und über die Hochfläche, die etwas niedriger war als die diesseitige und die sich auch drüben in weiter unübersehbarer Ferne verlor. Elendes winziges Gebüsch hing an der Wand, wo es nur immer seine Wurzeln hatte versenken können. Aber in dieser Einöde, inmitten dieser Trümmer von Felsen, hatte Narjas in weniger als zwei Monaten ein ganz stattliches Dorf erstehen lassen. Er hatte fleißige Arbeit getan. Drüben stand Zelt an Zelt. Hütte an Hütte, Schuppen an Schuppen. Lange Baracken dehnten sich, das wären die Ställe für die Maultiere, die Pferde und Esel. Auch die Treiber, die Mukaris, hausten dort, wie sie es wünschten. Noch schienen längst nicht alle Hütten und Zelte bewohnt zu sein, dennoch aber kam fröhliches Gejauchz und Gekreisch herüber. Die Errichtung des Dorfes war nicht die einzige Arbeit gewesen, die Narjas geleistet hatte. Schon hingen, wie festgeklebt an der Felswand, die riesigen Silos, schon zog sich, dicht am Rande des Abhanges entlang, das Geleise einer Lorenbahn, mit deren Hilfe man von den entfernten Steinbrüchen und Sandgruben die Baustoffe heranfahren würde. Ganz bequem konnte dann aus den umgekippten Loren der Inhalt in die darunterhängenden Silos entladen werden. Feuchtigkeitgeschützte Schuppen für den Zement waren entstanden, und die ersten Vorbereitungen für den Bau eines Laufkrans waren getroffen. Eine Schmiede war errichtet worden und nicht zu vergessen die langgestreckte niedrige Baracke, worin die Kantine Unterkommen gefunden hatte. Narjas deutete mit der Reitpeitsche hinüber:„Da drinnen werden wir an manchem Abend eine wunderbare Flasche Bier trinken, Osterroth, das verspreche ich Ihnen. Ich verspreche Ihnen auch, daß dieser edle Stoff uns niemals ausgehen soll— wenn er uns nicht auf dem Wege hierher geklaut wird.“ Das war das erste, was Narjas sagte, als er seinem Chef das Ereignis seiner achtwöchigen Arbeit zeigte, und nun wollte er sein Pferd nach rechts wenden, um auf einem inzwischen abgesprengten Pfad hinunter zu gelangen auf die Talsohle. Aber Osterroth hielt ihn zurück. Lange hatte er hinuntergesehen auf die Arbeitsstätte, die nun sein unumschränktes Reich war, wo er mehr als ein Jahr lang hausen sollte, wo sein Werk entstehen sollte, das ihm Brot und Ansehen gab. Er hatte kein Wert gesprochen, kein Wort der Anerkennung und des Dankes an Narjas, jetzt aber überwältigte ihn Freude, Stolz und frohe Arbeitslust. Er legte seinen freien Arm um Narjas Schulter und stieß einen langhallenden Juchzer aus, den die Felswand von drüben vervielfältigt zurückgab. Sei es nun, daß Narjas diesen Juchzer mißverstand und ihn nur für einen Zuruf an die Gefährten dort drüben hielt, oder sei es, daß er sich von Osterroihs Uebermut anstecken ließ: er stieß ein mächtiges erschütterndes Gebrüll aus und schwenkte seinen Hut. Drüben war man längst auf die beiden Reiter aufmerksam geworden. Ein paar Gestalten drängten sich dicht an der Kante des Abhanges, und durch den Krimstecher erkannte Osterroth deutlich Josef Hickesang, den dicken Betonmeister. Der hatte irgendeinen durchlöcherten Lappen in der Hand und schwenkte ihn zur Begrüßung hin und her wie eine Fahne. Zwanzig oder dreißig Stimmen brüllten wie auf Befehl einstimmig ein Willkommen! Aber bevor Osterroth sein Pferd hinablenkte auf den Pfad, sah er sich noch einmal um und schaute hinter sich zurück über die weite graubraune Hochfläche, deren spärliche Farben nun im herabsinkenden Abend vollends erloschen. Er warf einen Blick zurück in die Richtung, wo die Heimat lag. Es ward ihm feierlich zumut. Heimlich grüßte er Deutschland, grüßte auch die beiden Frauen und dachte— ein wenig beschämt und doch selig— an zwei Küsse, die er sich zum Abschied auf diese Reise genommen hatte. Dann wandte er sein Pferd und ritt hinab. II. Daß man trotz aller Arbeit doch sehr oft des Abends zu der von Narjas versprochenen Flasche Bier kam, war lediglich sein Verdienst. Sofort nach der Schneeschmelze und dem Hochwasser mußten die Betonarbeiten in Angriff genommen werden, wenn man pünktlich ein Jahr später mit der Brücke fertig sein wollte. Was aber gab es alles bis zum Beginn dieser Arbeit noch zu tun! Die ungeheuren Holzmengen für die Verschalungen und Gerüste mußten herbeigeschafft werden, und es war ein großer Vorteil, daß einige Kilometer oberhalb der Baustelle ein mächtiger Wald lag mit Eichen und Fichtenbeständen. Darin räumten Osterroths Arbeiter gehörig auf, die glatten Stämme wurden flußabwärts geflößt und an Ort und Stelle in einem schnell angelegten Sägewerk unter Zuhilsenahme der Wasserkraft zu Brettern und Balken zerschnitten. Die ganze Talsohle glich allmählich einem Holzstapelplatz. Aus diesen Vorräten ließen sich auch Osterroth und Narjas zwei hübsche luftige Häuschen bauen, Bungalos mit zierlicher Veranda und niedlichen Zimmern. Ganz wohnlich war es jetzt in der Einöde geworden, die der Dschaggesireh durchfloß. Je weiter sich die Bahn von Giolegk aus vorschob, umso größer wurden die Sendungen, die täglich eintrafen. Das Lager wuchs und wuchs, es stappelten sich die Eisen, die zur Bewehrung des Betons in den Pfeilern und Gewölben dienen sollten. Die Gassen und Plätze des Lagers waren damit vollkommen belegt. Immer neue Lieferungen trafen ein, und als Ende April das Hochwasser vorüber war, mit dem es der Wettergott in diesem Jahr gnädig gemacht hatte, ging es an die Aufstellung der Gerüste und der Holzverschalung; ein Eisengerüst wurde mitten im Flußbett errichtet, die anderen auf der felsigen Talsohle. Die notwendigen Aussprengungen für die Fundamente und Widerlager waren schon vorher vorgenommen worden. Große Schwierigkeiten bereitete die Arbeiterfrage. In Massen strömten zwar die Helfer zu, aber nicht um zu arbeiten, sondern nur, um Osterroths Lohn einzu cken, der viel höher war als sonstwo. Ein behagliches Faulenzerleben zu führen konnte aber weder Osterroth noch Narjas den Arbeitern gestatten. Namentlich Narjas war es, der mit Humor und Grobheit alle Schwierigkeiten zu überwinden verstand. Belohnungen wurden ausgesetzt für besonders tüchtige Arbeiter, und wer fünfmal belohnt worden war, rückte empor zum Aufseher, er bekam dann nicht nur einen höheren Lohn, sondern er durfte, was mindestens ebenso wichtig war, seine Gefährten anbrüllen und antreiben, durfte auf seine eigenen großen Verdienste hinweisen und eine„große Klappe“ haben, wie Narjas es nannte. Ein Antreiber war hier wirklich mehr wert als zehn Arbeiter. Ließ sich aber einer der Aufseher nur das geringste zuschulden kommen, so flog er in sein früheres unscheinbares Dasein zurück. * Diese Einrichtung wirkte Wunder. Scharen von Arbeitern wanderten zwar wieder ab, aber neue kamen hinzu; und was die Hauptsache war, die gut eingearbeiteten Leute, die einen recht auskömmlichen Lohn bezogen, hielten der Brücke die Treue. Bunt aber sah es im Lager aus, hundert verschiedene Völkerschaften schienen sich hier ein Stelldichein gegeben zu haben. Türken, Perser, Griechen, Armenier, sogar einige Kurden, die auf ein paar Monate ihrem Räuberleben entsagten, hatten sich eingefunden. In Dutzenden von Mundarten wurde befohlen, geschimpft, geflucht und erzählt. Die Arbeit aber ging vorwärts, vorwärts und immer weiter vorwärts. Schon in der Mitte des Sommers standen die beiden Mittelpfeiler blitz und blank da, die Verschalungen von den andern konnten nach und nach abgenommen werden. Jetzt dröhnten und knatterten aus den Gewölben die pneumatischen Stampfer. Wie Maschinengewehrfeuer hörte sich dieses Geräusch an. Niemals in seinem ganzen Leben hatte sich Osterroth so glücklich und froh gefühlt wie hier in dieser einsamen Felsenwüste. Was für prächtige Menschen waren es, mit denen er hier arbeitete: Narjas, dieser gutmütige Bär, der niemals ein Unmöglich kannte, und der fette Betonmeister Hickesang, der nur den einen Fehler hatte, sich in ziemlich regelmäßigen Abständen von vier Wochen einmal gehörig zu betrinken. Aber er arbeitete wie nur einer, zuverlässig und flink. Trotz seiner zwei Zentner kletterte er auf den Gerüsten umher wie ein Eichhörnchen, und ihm allein war es zu verdanken, daß einmal das eine Klettergerüst am fünften Pfeiler mit seiner ganzen Besatzung vor dem Sturz in die Tiefe bewahrt worden war. Hickefang hätte für diese Tat einen Orden bekommen, wenn es hier welche zu verteilen gegeben hätte, aber er begnügte sich mit einem anerkennenden Hieb auf seine Schulter, den Narjas, ihm gab, und mit einem Händedruck von Osterroth. Auch die andern, die Osterroth von Deutschland hierher gebracht hatte, junge aufgeweckte Burschen, waren zum erstenmal in die weite Welt hinausgekommen, hatten zum erstenmal die dumpfen Steinwüsten der Städte verlassen und ihren Fuß setzen können in diese jungfräuliche Gotteswelt. Das Herz ging ihnen auf. Abwechslung im gewöhnlichen Sinne gab es nicht viel im „Duar“, dem Zeltdorf Osterroths, trotz der musikalischen Unterhaltungsabende, die von zwei jungen Ingenieuren gegeben wurden und wobei sich das ganze Zeltdorf versammelte. Man war recht anspruchslos geworden, und es sehnte sich auch eigentlich niemand recht nach den Städten zurück, zuweilen fuhr man wohl nach Erzerum, kaufte dort ein, was man zu seiner Bequemlichkeit brauchte, erschacherte in den Suks, den kleinen Bazaren, von gerissenen persischen Händlern echte orientalische Andenken, die meistens aus Pforzheim kamen, aber sonst gab es wenig „moderne Zerstreuungen“. Ein Ereignis war es schon, wenn einmal ein Wanderderwisch ins Lager kam und alle Eingeborenen um seine Trommel versammelte, oder wenn einmal eine Zigeunertruppe auftauchte mit Tanzbären und Kastagnetten. Zog die Truppe wieder ab, so liefen gewöhnlich bei Osterroth eine Menge Diebstahlsanzeigen ein. Das war Abwechslung genug. Und zu lachen gab es immer im Duar. Einmal gab es sogar ein Abenteuer in der Nähe des Duar. Es begann damit, daß Narjas sich vor der Arbeit drückte. Osterroth verwunderte sich, aber er sagte nichts. Tag für Tag ließ Narjas sein Pferd satteln, ritt zu seinem Vergnügen in der Umgegend umher und kam spät abends, manchmal sogar erst in der Nacht zurück. Das ging so eine Woche lang, dann nahm auch Hickefang die gleiche Gewohnheit an, rollte sich Tag für Tag auf sein Pferd und ritt zur Gesellschaft mit. Osterroth sah das mit Befremden, aber er bekam die Lösung des Rätsels zu wissen, als Hickefang eines späten Abends rot und strahlend im Gesicht in seinen Bungalo trat und ihn mit einer formvollendeten Verbeugung zum Abendessen lud. „Ein Abendessen?“ fragte Osterroth erstaunt. „Tschawoll, Ihnen werden die Augen übergehen, Herr Osterroth!“ Er nahm seinen Herrn und Meister nun einfach unter den Arm und führte ihn in das„Herrenzimmer“ der Kantine, wo Narjas auf dem Feldherd gerade etwas briet. Ein lieblicher Duft erfüllte den Raum, und eine Viertelstunde später saßen sie um den Tisch, aßen gebratenes Fleisch. und Osterroth mußte raten, was das für Fleisch wäre. Im Lager gab es Hammel, nur Hammel, nichts als Hammel. Osterroth hatte vollkommen vergessen, wie anderes Fleisch schmeckte. Man ließ ihn lange raten, bis man ihm offenbarte, daß er Bärentatzen äße. „Bärentatzen?“ fragte Osterroth zurück, und der Bissen blieb ihm im Munde stecken. Da warf sich Hickefang in die Brust, Narjas tat das gleiche. „Tschawoll, Bärentatzen!“ Es waren wirklich Bärentatzen, sie schmeckten ausgezeichnet, und als Beweisstück bekam Osterroth die abgezogene Haut zu sehen. Es war wirklich ein Bärenfell. An diesem Abend gab es Rheinwein, der im Wasser des Dschaggestreh gekühlt war, und es ließ sich später nicht genau feststellen, wer von den beiden Jägern den Bären erlegt hatte. Je weiter der Abend vorschritt, umso verwirrter wurde die Berichterstattung. Tatsache jedenfalls war, daß Narjas den Bären, übrigens ein ziemlich junges Tier, entdeckt und ihm dann gemeinsam mit Hickefang nachgestellt hatte. Einer von den beiden hatte ihn dann auch getötet. Wer das gewesen war, blieb für immer unklat, und als sie an diesem Abend um das Fell knobelten, fiel es Narjas zu, worauf Hickesang beschloß, nach einem neuen Bären zu suchen, aber er fand keinen mehr. Als der Sommer zur Rüste ging. stand es fest, daß der Termin der Fertigstellung unbedingt eingehalten werden konnte. Eine Abordnung der türkischen Regierung traf eines Tages ein, um die Arbeiten zu besichtigen. Alles verlief zur Zufriedenheit, nur einer der Herren wollte bemängeln, daß die Fundamente der Mittelpfeiler bedenklich seien. Narjas knurrte so etwas wie„Idiot!“ in seinen stoppeligen Bart. Die Mittelpfeiler standen nämlich Maizen a, Klodr das Nahrmehl Franke schräg zum Flusse abfallend gelagert waren, und nach Ansicht jenes Regierungsvertreters konnte die Gefahr bestehen, daß der Pfeiler einmal abrutschte, wenn gar zu heftige Strömung oder dagegen geschleuderte Felstrümmer die Fundamente erschütterten. Es gelang aber, die Herren zu beruhigen und sie von der Festigkeit der Fundamente zu überzeugen. Sie zogen in Frieden ab, und Narjas schickte ihnen eine Verwünschung nach, als sie auf der Bahn, die nun schon bis zur Brücke vorgeschoben worden war, davonfuhren. Dutsburg: Unter Mordverdacht. Der aus der hiesigen Separatistenzeit als„Poltzeikommissar“ bekannte Dutsburger Joseph Köpp steht unter dem Verdacht, ein 33sähriges Mädchen in Merzig an der ermordet zu haben. Nach dem Zusammenbruch des Sonderbündlerputsches war Köpp zu den Franzosen nach Diedenbosen gestüchtet. Dann sledelte er zum Saargebiet über, um dort ebensalls Unredlichketten zu begeben. Schließlich wurde er gesaßzt und in das Gesängnis gebracht. Dem Verbrecher gelang es, mit einigen Kumpanen zu entweichen. Zur Beschaffung von Zivilkleidung wurde nachts in ein Haus in Merzig eingebrochen. Hierbei muß er wodl von dem Mädchen überrascht worden sein, sodaß er es ermordete. Köpp ist noch auf freiem Fuß. Er soll wiederholt in Dutsburg geseben worden sein. Dutsburg: Im Strandbad ertrunken. In dem kürzlich eröffneten Strandbad in der Wedau ertrank am Montag der 11jährige Schüler Kilian von dier. Trotzdem der Knabe sofort geborgen wurde, waren die Wiederbelebungsversuche ohne Ersolg. Der Verungtückte, der nicht schwimmen konnte, datte sich zu weit ins Wasser gewagt. Düsseldorf: Zwei. Polizeibeamte niedergestochen. In der Nacht von Sonntag aus Montag wurden in Rödlingbausen zwei Polizeibeamte von etwa 20 aus einer Wirtschaft kommenden angetrunkenen Leuten angefallen. Ebe sich die beiden Beamten zur Wedr setzen konnten, waren ste niedergestochen worden. Der eine der Beamten hat neun gefährliche Messerstiche und liegt mit zertrümmerter Schädeldecke und schweren Lungenverletzungen besinnungslos im Krankenbaus. Od es sich um einen spstematischen Uebersall auf die Beamten handelt, müssen die kriminellen Erbebungen ergeben. Etwa zehn der Täter sind verdaftet worden. Vermutlich kam es zu Gegensätzlichketten dadurch, daß die Beamten Feierabend geboten daben. .=Gldabach: Den Schwiegervater erschossen. Die Frau des Arbeiters Fritz Paradies aus der zum benachbarten Neersen gebörenden Sektion Vennheide datte ihren Mann wegen dauernder Zwistigkeiten verlassen und sich zu ihrem Vater nach Anraid begeben. Ihr Vater und mehrere idrer Brüder gerieten mit Paradies in Streit. Paradies gab auf sie medrere Revolverschüsse ab, von denen einer den Schwiegervater tötlich in den Unterleid traf. Durch einen zweiten Schußz verletzte Paradies einen seiner Schwäger am Arm. Er wurde sofort verhaftet. Valder:(Kreis Altena): Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich aus der Weide vor dem neuen Steigerturm. Dort wollte ein Händler gelegentlich eines Fackelzuges, den die freiwillige Feuerwehr veranstaltete, ein Feuerwerk abbrennen. Er hatte zu diesem Zweck zwei Gasrohre mit Pulver gefüllt, von denen ein Nohr versagte und explodierte. Dabei wurden dem Händler beide Hände bucbstäblich in Jetzen gerissen. Außerdem erlitt er Brandwunden am Oberschenkel. Der Verunglückte wurde ins Krankenhaus gebracht. Alsfeld: Selbstmord eines Achizigjährigen. Erbängt hat sich im naden Reibertenz der 80 Jahre alte Schneldermeister Och. Kasper. Die Ursache dieser Tat dürfte in Lebensmüdigkeit des alten Mannes zu suchen sein. Halden: Im Brunnen seinen Tod gesucht hat Samstag der Arbeiter Albert B. von den„Lichten Böken“, einer ländlichen Besitzung zwischen Garenseld und Berchum. B. war als ein fleißiger und tüchtider Arbeiter bekannt. Er zeigte in letzter Zeit ein merkwürdiges Wesen und glaubte, Verfolgungsideen zu haben. Karlsruhe: Mücksichtsloser Autofahrer. In der Nacht zum Sonntag überfudr ein Kraftwagen einen Polizeibeamten, der auf seinem Rade von Durlach nach Kartsrube sahdren wollte. Der Beamte erlitt so schwere Verletzungen, daß er kurz nach dem Unfall stard. Der Kraftwagenführer fuhr, ohne sich um sein Opfer zu kümmern wetter. Noch am selben Avend überrannte er einen nach Kartsrube zurücktebrenden Steinbauer. Auch in diesem Falle suchte der Wagenführer das Weite und ließ den Steinvauer mit tebensgefährlichen Kopsverletzungen auf der Straße llegen. Der Pollzei ist es am anderen Tag gelungen, den rücksichtslosen Fahrer zu stellen und festzunehmen. Tod in den Bergen. Innobruck, 24. Aug. Wie der„Tiroler Anzeiger“ meldet, stürzte beim Edelweißpflücken am Penegal der 26jährige Robert Giesecke aus Epran ab. Auf dem Zug von Valsertal bei Brixen erlitt de 22jährige Luise Mayer das gleiche Schicksal. Am Brenner stürzte die 30jährige Marie Eisenstecher bei ab. Sämtliche Algestürzten sind tot. ... 5 sind Maggi's Suppenwürfel. In der gleichen Weise, wie die erfahrene Hausfrau in der Küche ihre Suppen kocht, werden Maggi's Suppen im großen aus den besten Rohstot#en und den nötigen Zutaten mit peinlicher Sorgsalt hergestellt Darum schn ecken sie auch so gut, z. B Erbs. Eiernudeln, Reis. Tomaten, Blumenkohl und viele andere 1 Würsel, ausreichend für 2 Teller, 13 Pig. Guterd. 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