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Behufs Besprechung der bevorstehenden Reichstagswahl hielt der Verband katholischer Arbeiter und Handwerker gestern Mittag im Gertrudensaale an der Severinstraße eine Versammlung ab, die einen sehr zahlreichen Besuch aufzuweisen hatte. Der Vorsitzende des Verbandes, Hr. Buchdrucker Rings, eröffnete die Verhandlungen mit einem dem verstorbenen Reichstags=Abgeordneten Landgerichtsrath Greiß gewidmeten warmen Nachrufe, dessen Andenken die Versammlung durch Erheben von den Sitzen ehrte. Je mehr, so fuhr Redner alsdann foft, die Interessengegensätze sich verschärften und die wirthschaftlichen Verhältnisse schwieriger würden um so höher sei die Bedeutung der Wahl zum Reichstage, derjenigen Körperschaft, in welcher ein Ausgleich der sich widerstreitenden Interessen gefunden werden müsse. Wie der reelle Handel, das Handwerk und die Landwirthschaft gesetzlichen Schutz ihrer Interessen verlangten, so hielten auch die Arbeiter den Kreis der in ihrem Interesse erlassenen Gesetze nicht als abgeschlossen.(Beifall.) Um so mehr sei es zu beklagen, daß man nun in Berlin einer völligen Stillsetzung der socialen Gesetzgebung bezüglich der Arbeiter das Wort rede, mit der Begründung, dieselbe habe das Wachsthum der SocialDemokratie doch nicht gehindert. Bereits 1869 habe Bischof Ketteler Schutz der Industrie=Arbeiter einschließlich Maximal=Arbeitstag verlangt. In dem Entwurf eines socialen Programms für die Katholiken Deutschlands habe der die jetzigen Zustände voraussehende Kirchenfürst eine ganze Reihe von Schutzmaßregeln für die Arbeiter, Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeiter gefordert. Damals seien Industrie und Handel im Aufblühen gewesen; hätte Fürst Bismarck auf die Stimme dieses Bischofs gehört, anstatt diejenige sittliche Macht zu bekämpfen, welche allein berufen sei, die Arbeiter mit ihrem irdischen Loose auszusöhnen, so würde man sich heute der social=demokratischen Hochfluth nicht zu erwehren haben.(Sehr richtig!) Der erste Fehler der socialen Gesetzgebung sei gewesen, daß man mindestens ein volles Jahrzehnt zu spät damit gekommen sei, der zweite, daß man dann wiederum Jahre in Unthätigkeit habe verstreichen lassen, und den dritten Fehler scheine man jetzt begehen zu wollen, indem man einer völligen Versumpfung das Wort rede. Keinen großern Gefallen könne man der Social=Demokratie thun, als wenn man nunmehr auch diejenigen Arbeiter vor den Kopf stoße, welche eine Fortführung der Social=Reform erwarteten und die Hoffnung auf endliche Verwirklichung des kaiserlichen Erlasses vom 4. Februar 1890 nicht völlig aufgegeben hätten. Die christlichen Arbeiter erwarten und verlangen eine Verbesserung der Versicherungs=Gesetzgebung; Herabsetzung der Altersgrenze des Altersversicherungsgesetzes, wenn dasselbe für den Industrie=Arbeiter überhaupt einen Sinn haben solle. Wie sie die Maßregeln bezüglich der Wohnungsfrage im Interesse der kleinen Beamten und staatlich angestellten Arbeiter freudig begrüßten, so erwarteten sie gleiche Maßregeln für sich im Interesse der Sitte und Moral. Redner verlangt sodann gesetzlich geschützte Organisationen, durch welche es den Arbeitern ermöglicht werde, ihre Interessen zu berathen und zu vertreten. Nicht gegen=, sondern miteinander müßten Arbeitnehmer und Arbeitgeber erwägen, was dem Wohle beider frommt. (Lebhafte Zustimmung.) Können die christlichen Arbeiter erwarten, daß jene Partei ihre Grundsätze vertrele, welche die Saat des Unglaubens, des Hasses und der Zwietracht ausstreut, die nie ein Wort der Anerkennung für all' das Gute hat, was hochherzige Arbeitgeber im Interesse ihrer Arbeiter schaffen? Redner erinnert an die Vorgänge auf dem social=demokratischen Parteitage, wo der Führer der Social=Demokratie seine Genossen Legien und Vollmar herunterkanzelle, weil sie dafür eintraten, auch schon unter den heutigen Verhältnissen eine Besserung der Lage der Industrie=Arbeiter und Kleinbauern zu erstreben. In gleicher Weise habe er diejenigen„Genossen“ angegriffen, welche seiner Zeit den socialen Cursus des deutschen Hochstifts in Frankfurt besucht hatten. Warum? Weil Bebel wisse, daß eine zufriedengestellte Arbeiterwelt auf den socialdemokratischen Zukunftsstaat etwas pfeife.(Reicher Beifall.) Eine dreiste Entstellung der Thatsachen sei es, wenn das jüngste social=demokratische Flugblatt behaupte, das Centrum habe nichts für Verbesserung der traurigen Zustände gethau trotz seiner ausschlaggebenden Stellung; während die Social=Demokratie den Arbeitern fort und fort vorhalte, eine Verbesserung der„verfaulten Zustände“ sei überhaupt nicht möglich, während dieselbe allen gesetzlichen Vorschlägen gegenüber sich ablehnend verhalte, habe man die Stirn, eine solche Behauptung aufzustellen! (Hört! Hört!) Eben so wenig, wie auf parlamentarischem Boden habe die SocialDemokratie anderwärts den Befähigungs=Nachweis erbracht, daß sie im Stande sei. ihre Versprechen wahrzuhalten, welche sie den Arbeitern machte. Redner weist auf die social=demokratischen Genossenschaften hin, die fast ausnahmslos zu Grunde gewirthschaftet würden, und wie die Arbeitergenossen sich beklagten über schmachvolle Behandlung und Ausbeutung, wie dies schlimmer bei den Bourgeois=Arbeitgebern nicht der Fall sei. Hinweisend auf die Thätigkeit des Hru. Stadtverordneten Trimvorn gerade in social=politischer Hinsicht, versicherte er denselben unter allgemeinem Beifall des vollen Vertrauens der christlichen Arbeiter, welche alles daran setzen würden, ihm im ersten Wahlgange zum Siege zu verhelfen. Die Versammlung, welche Hru. Trimborn bei seinem Eintritt während der Rede des Hrn. Rings stürmisch begrüßt hatte, stimmte in das zum Schluß der Rede auf ihn ausgebrachte Hoch begeistert ein. Hr. Packer Giesberts bezeichnet als die Hauptfrage der Gegenwart die sociale Frage, welche sich mit der Erörterung aller Miß= und Nothstände befaßt, die sich auf dem industriellen Gebiete unter dem Einfluß des materialistischen Liberalismus herausgebildet haben. Ein Theil dieser allgemeinen socialen Frage ist die Arbeiter=Frage, bei der besonders scharfe Gegensätze zu Tage treten. Diese Frage muß gelöst werden unter Mitwirkung aller Stände, vor allem aber auch unter thätiger Beihülfe der Arbeiter selbst.(Sehr richtig!) Daß die Arbeiter nichts von der Social=Demokratie zu erwarten haben, und daß die christlich gesinnten Arbeiter die social=demokratischen Bestrebungen verabscheuen müssen, bewies Redner durch Anführung verschiedener socialdemokratischer Aeußerungen, die ein grelles Schlaglicht auf die letzten Ziele dieser Partei zu werfen geeignet waren. Anknüpfend an das letzte social=demokratische Flugblatt wies er besonders treffend nach, mit welchem Unrecht die Social-Demokratie auf das Beispiel der ersten Christen sich berufe, um darzuthun, daß neue Ideen, und seien sie auch voll lauterer Wahrheit, stets unter der härtesten Verfolgung zu leiden hätten. Welch' tiefer Gegensatz zwischen den ersten Christen und den heutigen Social=Demokraten! Obwohl von der heidnischen Obrigkeit unterdrückt und blutig verfolgt, lehnten sich die ersten Christen doch nicht auf, und fanatisirten nicht die Massen des Volkes, indem sie ihnen, nach Art der socialistischen Agitatoren, den Geist der Empörung einpflanzten, sondern sie überwanden das Heidenthum durch das ruhmvolle Beispiel ihres nach der Lehre Christi eingerichteten Lebens. (Reicher Beifall.) Unsere Social=Demokraten schimpfen zwar wie die Rohrspatzen über unsere elenden, unerträglichen Zustände, leben aber unter uns— und das thun vor allem die mit fetten Parteipfründen bedachten Führer — wie echte Bourgeois.(Sehr richtig! und Heiterkeit.) Redner schildert dann als den Ausfluß einer wahrhaft christlichen Gesinnung die bekannten Musterschöpfungen des französischen Fabricanten Léon Harmel, der als leuchtendes Vorbild den christlichen Social=Politikern aller Länder hingestellt werden dürfe. Die gemeinsamen hohen Ideale, die uns mit der Centrumspartei verbinden, führen uns stets unter ihrer ruhmreichen Fahne zusammen, wenn wir zum Wahlkampf aufgerufen werden, und so wird auch bei der bevorstehenden Reichstagswahl unsere Parole lauten: Auf zum Kampf für Wahrheit, Freiheit und Recht. (Lebhafter Beifall.) Hr. Stadtverordneter Rechtsanwalt Karl Trimborn, von der Versammlung lebhaft begrüßt, beginnt mit der Erklärung, daß er es für seine Pflicht gehalten habe, sich hier noch besonders den Kreisen der christlichen Arbeiter vorzustellen. Soll Köln bei der Reichstagswahl nicht, wie bereits die andern deutschen Großstädte, der Social=Demokratie auheimfallen, dann sind wir vor allem auf die Mitwirkung der christlichen Arbeiterschaft angewiesen, die hier stets die Kerntruppe der Centrumspartei gebildet hat. Wenn die hiesigen Social=Demokcaten in ihrem letzten Flugblatt sich mit den ersten Christen zu vergleichen wagen, so könnten unsere christlichen Arbeiter wahrlich mit hundert Mal mehr Berechtigung diesen Vergleich für sich in Anspruch nehmen. Wer gegenüber den in den Werkstätten und Fabriksälen üblichen socialdemokratischen Lästerungen und Schmähungen offen und unerschrocken seinen christlichen Glauben bekennt, der hat sicherlich mehr Muth und Bekenntnißtreue, als die social=demokratischen Raisonneure.(Lebhaftes Bravo.) Ich bin nicht hierher gekommen, um vor Ihnen eine politische Candidaten=Rede zu halten. Es ist dieses bereits an anderer Stelle geschehen und hier schon deshalb nicht nöthig, weil Sie mich, der ich unter Ihnen aufgewachsen bin und maniches gemeinsam mit Ihnen gearbeitet habe, kennen.(Sehr wahr!) Nachdem in der ersten Periode der Geschichte der Centrumspartei der Culturkampf im Vordergrunde gestanden, ist es in der Gegenwart vor allem die sociale Frage, welche die Centrumspolitik beherrscht, und darin liegt auch für uns Jüngere auf dem social=politischen Gebiete die Vorbereitung für das öffentliche Leben. Auf diese social=politische Seite der Centrumspolitik will ich aber hier bei dieser Gelegenheit nicht näher eingehen, sondern einige Vorwürfe beleuchten, die von social=demokratischer Seite gegen mich erhoben wurden. Bekanntlich habe ich auf dem im verflossenen October zu Dortmund vom Volksverein für das katholische Deutschland veranstalteten social=politischen Cursus einen Vortrag über communale Social=Politik gehalten und darin u. a. gefordert, daß die Communen ihre eigenen Betriebe zu Musterbetrieben gestalten sollen.(Beifall.) Das sucht nun die Social=Demokratie gegen mich auszubeuten, indem sie mir vorwirft, daß ich in meiner Eigenschaft als Stadtverordneter nichts gethan hätte, um das in Dortmund vertretene Programm zur Wirklichkeit werden zu lassen.(Hört! Hört!) Die Social=Demokraten scheinen also der Ansicht zu buldigen, daß derjenige, welcher ein solches Programm entwirft, verpflichtet ist, dasselbe auch in vollem Umfange in eigener Person in's Werk zu setzen. Was haben dann aber, so frage ich nun, bisher die Social=Demokraten zur Ausführung ihres schönen, umfangreichen Programms gethau, obwohl sie doch schon seit Jahrzehnten am Programm=Enwerfen sind und mächtiger in ihrer Organisation sind, als wir?(Heiterkeit und Beifall.) Ich war in der städtischen social=politischen Commission nach bestem Können bestrebt, im Sinne dieses Programms zu wirken, und bin u. a. auch entschieden dafür eingetreten, daß dem social=demokratischen Gewerkschafts=Cartell eine Vertretung in der Verwaltung der allgemeinen Arbeits=Nachweisanstalt eingeräumt würde. Wer uns CentrumsStadtverordnete vorwirft, daß wir sonst nichts auf social=politischem Gebiet zu Stande gebracht, sollte doch vor allem bedenken, daß wir die Minderheit bilden und daß die social=politischen Auschauungen der Mehrheit im Stadtrath sich in einer ganz andern Richtung bewegen, (Sehr richtig.) Wenn das von mir auf dem Praktisch=socialen Cursus in Dortmund vorgetragene social=politische Programm ein SocialDemokrat vertreten hätte, so wäre man auf jener Seite vollen Lobes darüber, aber ein Centrumsmann findet nun ein Mal bei ihnen keine Guade.(Bravo!) Das größte Verbrechen aber, das man mir von social=demokratischer Seite zum Vorwurf macht, ist meine Haltung in der Frage, betr. die Errichtung eines Stadtwaldes.(Heiterkeit.) Daß bei einer Wahl für den deutschen Reichstag die Sache herangezogen wird, ist mir der beste Beweis, wie sehr man auf jener Seite in Verlegenheit ist um andere triftige Gründe zur Bekämpfung meiner Candidatur(Lebh. Beifall.) Wer Recht in dieser vielumstrittenen Frage des Stadtwaldes hat, das wird die Zukunft lehren. Ich nehme Niemandem übel, wenn er meine Meinung nicht theilt, ich verlange aber, daß er meine Meinung ebenso respectirt, wie ich die seinige achte. In dem Stadtwald erblickte ich ein Werk, das so recht dienen soll zum Besten der ganzen großen Bevölkerung, und deshalb habe ich gerade, trotz den erforderlichen bedeutenden finanziellen Aufwendungen, aus socialpolitischen Rücksichten dafür gestimmt(Reicher, anhaltender Beifall.) Ich kann mich in meinem guten Glauben geirrt haben, aber ein Verbrechen liegt sicherlich in meiner Abstimmung nicht.(Sehr richtig!) Kluge Leute auf social=demokratischer Seite meinen, man hätte die 2½ Millionen M. anstatt für den Stadtwald für Errichtung von Arbeiterwohnungen verwenden sollen. So lag aber die Sache nicht. Hätten wir vor der Frage gestanden: entweder für einen Stadtwald oder für Arbeiterwohnungen, so würde ich nicht einen Augenblick gezögert haben, mich für letzteres zu entscheiden. Im vorliegenden Falle hatten wir aber nur die Frage zu entscheiden: Soll die sich darbietende Gelegenheit zur Errichtung eines Stadtwaldes benutzt werden oder nicht? Daß ein Stadtwald für Köln sehr wünschenswerth ist, gibt man selbst von social=demokratischer Seite zu, nur will man dort das Project auf spätere Zeiten verschieben, wo es uns aber nach meiner Meinung noch einige Millionen mehr kosten würde.(Sehr richtig!) Und nun soll diese meine Haltung in der Stadtwald=Frage entscheidend sein, um mich für den Deutschen Reichstag unmöglich zu machen!(Heiterkeit und Beifall.) Nein, der Dorn im Auge meiner Gegner ist der schwarze Fleck, meine Gesinnung als Centrumsmann. Das Centrum, das auf festem Boden ruht, ist und bleibt ihr gefährlichster Gegner, dem gegenüber sie ihre ganze Schwäche fühlen. Stark in seinen Grundsätzen, ist das Centrum auch stark auf dem Boden der praktischen Social=Reform. Hier liegt der Lebensnerv der Centrumspartei.(Lebhaftes Bravo.) Wir werden vor allem dafür sorgen müssen, daß der Curs der kaiserlichen Februar=Erlasse innegehalten und, so weit er bereits verlassen ist, wieder eingeschlagen werde. Steter Fortschritt auf der Bahn der ruhigen, aber energischen Social=Reform— das wird immer das Ziel meiner Thätigkeit auf socialem Gebiete sein und bleiben.(Reiche Zustimmung.) Wahren Sie den glanzvollen Namen unserer Stadt als der einzigen Großstadt, wo noch nicht die SocialDemokratie siegreich ihr Banner aufgepflanzt, weil in unserer Mitte noch die alte katholische Glaubenstreue waltet. Wir wollen dem alten heiligen Köln die höchste Ehre dadurch bereiten, daß wir seinen Ruf als katholische Stadt immerdar schützen und schirmen.(Stürmischer, anhaltender Beifall.) Nachdem der Vorsitzende dem Redner für seine begeisternden Ausführungen herzlich gedankt, richteten noch die Herren Hennes. Odenbach und Bozian in eindringlichen Worten einen Appell an die Versammlung, durch eine recht eifrige Wahlagitation dafür Sorge zu tragen, daß dies Mal die Centrumspartei gleich aus dem ersten Wahlgange siegreich hervorgehe. Gegen 1½ Uhr wurde die glänzend verlaufene Versammlung geschlossen. * Auf heute Vormittag hatte das Central=Wahlcomité der Centrumspartei eine allgemeine Wähler=Versammlung im großen Saale der Bürger=Gesellschaft einberufen, der sich pünktlich mit einer stattlichen Zahl von Gesinnungsgenossen füllte. Die Leitung übernahm Hr. Abg. Ed. Fuchs. Die Versammlung nahm einen würdigen und dabei überaus auregenden Verlauf. Die beiden Hauptredner ergänzten sich vortrefflich, indem der erste die Person des Candidaten der Centrumspartei mit einer durch langjährige persönliche Freundschaft gesteigerten Wärme in's rechte Licht setzte und der andere die Bedeutung und Thätigkeit der Centrums=Fraction des Reichstages in um fassender Weise behandelte. Hr. Hauptredacteur Dr. Cardauns. Als vor vierzehn Tagen Hr. Rechtsanwalt Karl Trimborn seine Programmrede hielt, hat er in pietätvoller Weise des verstorbenen Abg. Greiß gedacht, dem wir alle eine so tief dankbare Erinnerung bewahren, und dessen Werth wohl mancher erst nach seinem Tode voll erkannt hat. So ist es schon vielen Vertretern der Centrumspartei ergangen: erst werden sie geschmäht und nach ihrem Tode belobt. Als Hr. Greiß gegen die Militair=Vorlage im Reichstage gestimmt hatte, da hat ein hiesiges Blatt unserm Abg. Greiß vorgeworfen: so viel an ihm lag, habe er dem Feinde die Thore Köln's geöffnet, und nach seinem Tode hieß es in demselben Blatt: er war doch ein ehrenwerther Mann, den auch die andern Parteien betrauern. Nachdem nun Hr. Rechtsanwalt Karl Trimborn als Candidat für die Reichstagswahl in Köln aufgestellt worden, möchte ich ihn ein Mal von der persönlichen Seite behandeln, da vor vierzehn Tagen hierzu die Zeit nicht reichte. Ich kenne Hrn. Karl Trimborn schon seit langen Jahren und ich will beginnen mit seiner Jugendzeit, die den Wenigsten von Ihnen bekannt sein dürfte. Schon in den siebenziger Jahren fiel mir unter den 14 Kindern des Justizraths Trimborn ein kleiner, schwarzer Student auf, der sich alsbald als ein Häkchen entpuppte, das sich bei Zeiten krümmen wollte. Er war als Student kein Kopfhänger, aber auf ihn fand der Spruch Anwendung: tuti eramus, wir waren geschützt durch unsern Glauben. Schon damals bewies er, daß er aus einer guten, alten katholischen Familie Köln's stammte, der stets und überall seinen Glauben bezeugte und während seines Studienganges diesen Glauben umbildete zu dem selbsterworbenen geistigen Eigenthum. (Bravo!) Karl Trimborn hat als Student durchaus ideale Ziele verfolgt. Dieser junge Student ist in der akademischen katholischen Bewegung einer der ersten gewesen. Wo er hinkam, hat er katholische Studenten=Vereine gegründet oder, wo solche schon bestanden, sie gefestigt und ausgebildet. Aus diesen akademischen Vereinen gehen ja vornehmlich die Leute hervor, welche uns im parlamentarischen Leben vertreten; ich könnte deren eine ganze Reihe nennen. Aber er beschränkte sich nicht auf die studentischen Kreise; in ihm lag von Natur die Vorliebe für die Armen, die Gedrückten, die Nothleidenden. Deshalb war er schon als Student ein eifriges Mitglied des Vincenz=Vereins.(Libhaftes Bravo). Als solcher hat er die Armen aufgesucht in den Häusern und kennen gelernt, wie es in den untern Schichten aussieht. Wollte man dieses Beispiel nur allenthalben nachahmen; dann würde manchmal in den bürgerlichen Kreisen ein besseres Verständniß für die Noth und das Elend in den unbemittelten Volksschich en herrschen. In Köln hat Karl Trimborn diese Seite seiner persönlichen Neigungen weiter gepflegt. Der erste Verein, dem er als Referendar beitrat, war der Kölner Gesellen Verein.(Lebhafter Beifall). Er, dem zufolge seiner gesellschaftlichen Stellung die besten Häuser offen standen, ging in's Gesellenhaus, setzte sich unter die Gesellen und Meister und hielt diesen Vorträge, daß sie ihre Freude daran hatten. Dort im Gesellenhause hat er für sein social=politisches Leben und Auftreten vielleicht mehr gelernt, als in einem volkswirthschaftlichen Colleg der Universität: er behielt die Berührung mit dem praktischen Leben und eignete sich die persönliche Kenntniß der verschiedenen socialen Schichten der Bevölkerung an. Das war der Anfang seiner gemeinnützigen Wirksamkeit gewesen, und er hat diese ausgedehnt von Jahr zu Jahr. Wenn wir in Köln fünf Personen neunen, die in der opferwilligsten Weise zusammengewirkt haben in dem Kampfe für die Kirche und die Centrumspartei, dann ist Hr. Trimborn sicher unter ihnen. Er hat nicht nur Reden gehalten sondern sich auch betheiligt an der praktischen Organisation der Partei in Köln und an der persönlichen Agitation. Namentlich seitdem Hr. Abg. Fuchs wegen seiner parlamentarischen Thätigkeit vielfach in Berlin sein mußte, hat er für den Ausbau der Partei in Köln überaus viel gethan.(Sehr richtig!) Und wie hat Hr. Trimborn gearbeitet im Stadtrath! Auch nicht in einer einzigen Sitzung hat er gefehlt, soweit nicht Krankheit oder Reisen ihn abhielten. Auch in den Commissionen hat er an den Berathungen sich eifrig betheiligt, besonders aber in der social=politischen Commission. Ihm verdanken wir hauptsächlich den städtischen Arbeits=Nachweis, und er hat sich dabei auch nicht gescheut, mit den Vertretern der Social=Demokratie zusammenzusitzen. Daß man ihn gerade auf social=demokratischer Seite besonders angreift, ist ein Zeichen des persönlichen Respects, den er auch dort genießt. Werden doch in der Regel von den Social=Demokraten gerade die tüchtigsten Vertreter der Centrumspartei am meisten heruntergezogen, weil sie ihre gefährlichsten Gegner sind. Ich erinnere nur an unsern trefflichen Abgeordneten Hitze, dem man u. a. zum Vorwurf machte, er habe in einem Kochbuch dies und jenes geschrieben. Zwar ist schon zum so und so vielten Male festgestellt worden, daß der Abg. Hitze das betreffende Kochbuch überhaupt nicht geschrieben hat; aber die Beschuldigung kehrt immer wieder.(Sehr wahr!) Was Hr. Karl Trimborn als Vorsitzender des Provincial=Aus schusses der rheinischen Centrumspartei geleistet hat und wie er durch seine Geschicklichkeit manch' Mal widerstrebende Köpfe unter einen Hut gebracht hat, das wissen nur diejenigen zu würdigen, die dabei gewesen sind. Aber das größte Verdienst hat sich unser Candidat als stellvertretender Vorsitzender des Volksvereins für das katholische Deutschland erworben. Dieser Verein ist bekanntlich das Vermächtniß unseres unvergeßlichen Windthorst an die deutschen Katholiken, und hier in Köln hat die Wiege dieser neuen Gründung gestanden. Als Windthorst mich im November 1890 zu sich in's Hotel Ernst beschied und mich frug:„was sagen Sie dazu, wenn wir den Karl Trimborn zum stellvertretenden Vorsitzenden des Volksvereins nehmen", da antwortete ich ihm:„Wenn Sie ihn dazu kriegen können, dann nehmen Sie ihn und freuen Sie sich.“ Und wir dursten uns wirklich freuen, daß er diesen Posten annahm. Ueber halb Deutschland hat sich jetzt schon der Volksverein ausgedehnt, und was hai Hr. Karl Trimborn dafür geopfert! Mitunter klagte er, daß er keine Zeit mehr finde, seine Bücher anzusehen, und daß er seit Monaten keinen Sonntag in seiner Familie habe zubringen können. Das ist ein wirkliches Opferleben gewesen.(Stürmisches Bravo.) Für dieses Opfer sind wir ihm aber auch dankbar. Seine Candidatur ist im engern Kreise nicht durch Acclamation aufgestellt worden, sondern es wurden auch von verschiedenen Seiten Bedenken erhoben, die aber alle nur dahin gingen: wer wird, wenn er durch seine parlamentarische Thätigkeit in Anspruch genommen wird, an seine Stelle treten in seinem bisherigen Wirken? Das war das größte Ehrenzeugniß für ihn. Einstimmig wurde er dann doch als Candidat aufgestellt, und unter Ihnen allen ist keiner, der ihm nicht gern seine Stimme gibt und für ihn arbeitet, damit wir, wenn möglich, schon im ersten Wahlgang ihn durchbringen.(Allgemeiner Beifall.) Das ist bei einem solchen Mann eine Ehrenpflicht, und wir sind dies auch schuldig der CentrumsFraction. Was sind nicht an andern Orten bei Nachwahlen günstige Ergebnisse für die Centrumspartei erzielt worden! Der Wahlkreis Rees=Mörs, welcher bei der letzten Militair=Vorlage dem Centrum verloren gegangen war, wurde wiedergewonnen mit 2000 Stimmen Mehrheit. Als bei der Wahl in Passau die Bauernbündler besonders heftig gegen das Centrum auftraten, sprach mir ein baierischer Politiker ernste Befürchtungen für den Wahlkreis aus, und das Ergebniß war für das Local-Anzeiger Nr. 6 4 Dinstag, 7. Jannar 1896. Seite 3. Centrum eine Mehrheit von 2000 Stimmen. In Aschaffenburg derselbe Vorgang, ähnlich bei der Wiederwahl des Abg. Gröber. Müssen wir uns angesichts dessen nicht etwas schämen, daß bei der letzten Wahl in Köln die Stimmen der Centrumspartei um 1000 zurückgegangen waren? Die holen wir ein und gehen darüber noch hinaus.(Lebhafte Zusimmung.) Wir gehen an die Wahl heran mit dem Gefühl, für einen vortrefflichn Candidaten zu arbeiten, und mit dem Bewußtsein der bedeutsamen Stellung des Centrums im Deutschen Reichstage. Nach dem Tode Windthorst's war die Stimmung in der Centrumsfraction des Reichstages etwas gedrückt, und es wurden Zweifel geäußert, ob es mötzlich sein werde, die beherrschende Stellung des Centrums im Reichstaue zu behaupten. Heute können wir mit Stolz sagen: das ist gelungen. Noch im abgelaufenen Jahre hat die Centrumsfraction gezeigt, was sie kann, wenn sie will und einig bleibt. Verdoppeln wir am 13. Januar unsere Kräfte, damit Hr. Karl Trimborn als Gewählter Köln's aus der Wahlurne hervorgehe;er wird eine neue, junge Zierde der Centrumsfraction des Reichstages werden!(Stürmischer, auhaltender Beifall.) Hr. Abg. Amtsrichter de Witt: Ich möchte zu Beginn meiner Ausführungen eine Seite kurz berühren, welche Hr. Dr. Cardauns eben angeschlagen hat. Es geziemt sich, daß wir zunächst desjenigen Mannes dankbar gedenken, der seit vielen Jahren Köln im Reichstag und Landtag vertreten hat. Als wir vor zwei Monaten der Leiche des Abgeordneten für Köln, des Hru. Landgerichtsraths Greiß, die letzte Ehre erwiesen, da hieß es allgemein: Sie haben einen guten Mann begraben. Wir aber können mit Recht hinzufügen: Und uns war er mehr. Die Lauterkeit seines Charakters, seine liebenswürdige Bescheidenheit, gepaart mit streuger Gewissenhaftigkeit und tiefer Religiosität, die werthvolle Thätigkeit, welche er im Parlament auf Grund seiner reichen Kenntnisse aller Lebensverhältnisse entwickelt hat, sichern ihm in der Geschichte der Centrumsfraction dauernd einen Ehrenplatz. Darum Ehre seinem Andenken. Die Erinnerung an den Todten soll uns doppelt anspornen, dafür zu sorgen, daß seinen Platz ein würdiger Nachfolger einnehmen wird. Ein solcher ist gefunden in der Person des Herrn Rechtsanwalt Karl Trimborn. Der Name Karl Trimborn hat nicht nur in Köln, sondern in ganz Deutschland einen guten Klang. Mit Freuden wird die Centrums=Fraction ihn als Mitglied aufnehmen und begrüßen, weil wir der Ueberzeugung sind, eine gute Kraft an ihm zu gewinnen. Die gegnerische Presse hat vielfach die Behauptung aufgestellt, das geistige Niveau des Parlaments sei gesunken. Eine gewisse Berechtigung kann man dieser Behauptung nicht absprechen, namentlich wenn man Umschau bei den gegnerischen Parteien hält. Was bleibt beispielsweise von der conservativen Partei noch übrig, wenn es gelingt, Herrn Stöcker hinauszudrängen, nachdem Herr v. Hammerstein definitiv von der Bildfläche verschwunden ist? Die National=Liberalen sind geschaart um eine einzige hohe Säule, die von verschwundener Pracht noch zeugt: v. Bennigsen. Die Fahne des Freisinns wird gehalten von den zwei feindlichen Brüdern und Rufern im Streite: Richter und Rickert. Es muß zugegeben werden: auch die Centrumspartei hat große Verluste erlitten durch den Tod ihrer Führer Windthorst, Mallinckrodt, Franckenstein, Schorlemer und Reichensperger. Aber sie hält den Vergleich qualitativ mit allen Parteien aus. Noch ist die alte Garde nicht ausgestorben. Ich neune nur die Namen Heeremann, Graf Galen. Ein jüngeres parlamentarisches Geschlecht ist herangewachsen, welches im Geiste der verewigten Führer die Sache des Centrums mit Geschick und Energie weiterführen wird. Ich nenne ihnen nur die Namen Hitze, Lieber, Spahn, Roeren, Groeber, Porsch, Bachem, Männer, welche den Gegnern vollauf gewachsen sind. Als ein würdiges Glied in dieser Kette wird sich der Name Karl Trimborn anschließen. Ohne Ueberhebung darf man sagen, daß die Centrumspartei die ausschlaggebende ist. Diesem Umstande, sowie der besonnenen Finanzpolitik, die das Centrum verfolgt, die dem Reiche gewährt, was ihm gebührt, wie die Bewilligung der Börsen=Steuer beweist, ist es zuzuschreiben, daß das deutsche Volk vor dem Siener=Bouquet des Finanzministers, wie Fabricat=Steuer, Tabak=Steuer, Quittungs=Steuer usw., bewahrt geblieben ist, trotz dem liebenswürdigen Appell des großen Finanzministers an„die klugen, das Ganze überschauenden Männer des Centrums“. Schon aus diesem Gesichtspunkte muß es die erste Sorge des katholischen Volkes sein, dafür zu sorgen, daß dem Centrum disse ausschlaggebende Stellung erhalten bleibt, und doppelten Werth mässen wir darauf legen angesichts der Bestrebungen auf weitere Ausdehnung des preußischen Wahlsystems, welches Fürst Bismarck so treffend gezeichnet hat. Es kommt noch der viel wichtigere Gesichtspunkt hinzu, daß der Einfluß der ausschlaggebenden Stellung des Centrums im Reichstage auf die Dauer nothwendiger Weise auch auf die Einzelrezierungen und Landtage sich geliend machen muß. Die ausschlaggebende Stllung des Centrums im Reichstage ist von der größten Bedeutung füs die Forderungen, welche die Katholiken im Landtage und bei der Rezierung geltend zu machen haben, wo sie nicht ausschlaggebend sinz. Was sie da erreichen wollen und müssen, kann nur durch das Midium der Reichstags=Fraction erreicht werden. Daß die ausschlaggebende Stellung des Centrums den Gegnern ein Dorn im Auge ist, wollen wir ihnen nicht verübeln. Hervorheben aber will ich, daß in höhern einflußreichen Kreisen sich die Erkennntniß Bahn bricht, daß außer mit dem Centrum eine vernünftige Politik nicht möglich ist. Es ware sehr gut, wenn von dieser Erkenntniß allmälig etwas durchsickerte in die untern Kreise. Das Centrum ist aber nicht nur ausschlaggebend, sondern auch führend ist es geworden, und das verdankt es keinem Geringern als dem Fürsten Bismarck. Es ist ja bekannt, daß dem Fürsten Bismarck zum 80. Geburtstage eine Ovation bereitet werden sollte. Dankbar wollen wir der Verdienste des Fürsten gedenken; dabei soll aber nicht verschwiegen werden, daß die Position des Centrums schwieriger und verantwortungsvoller geworden ist. Auch bei seinem 70. Geburtstage ist ihm eine Ovation bereitet worden; es ist aber nicht zu vergessen, daß er damals noch in Amt und Würde war. Damals aber hat man die Gelegenheit zu einer Verherrlichung seiner Grundsätze ausgebeutet. Es wäre Selbstverleugnung, ja politifcher Selbstmord gewesen, hätten die Katholiken unter diesen Umständen sich bereit gefunden, beim 80. Geburtstage des Fürsten mur zu thun. Für den Katholiken sind Fürst Bismarck und der Culturkampf untrennbare Begriffe.(Lebhaftes Bravo!) Dür sind über den Bismarck=Rummel zur Tagesordnung übergegangen, und bei der Wahl des Präsidenten wurde zum ersten Mal seit Besteher des Reichstages ein Mitglied des Centrums gewählt. Wenn wir fragen, wodurch ist es gekommen, daß das Centrum groß und mächtig geworden ist, so lautet die Antwort: weil das Centrum Volkspertei ist, welche die Wurzeln ihrer Kraft in den breiten ssen des katholischen Volkes hat, weil es eine politische Partei mit Esthümlichem Programm ist, und seinen Grundsätzen in 25 Jahren geblieben ist sage, das Centrum ist eine politische Partei mit einem be####nen politischen Programm und nicht etwa ein Asyl für politisch Oppachlose, die sagen: Ich bin auch katholisch, aber sein Programm ist mir Wurst und egal. Diese thun besser, wenn sie ihren Stuhl vor die Thüre des Centrums hinpflanzen. Das Centrum ist eine Partei, die sich den Schutz und die Wahrung der durch die Verfassung gewährleisteten Rechte des Volkes und der Verfassung selbst zum Ziele gesetzt. Wenn ich hier die verfassungsmäßigen Rechte des Volkes betone, so geschieht das nicht etwa im Gegensatze zu den Rechten und Privilegien der Krone. Die sind für uns undiscutabel, und zwar aus dem Grunde, weil wir in unserm Monarchen die uns von Gott gesetzte und gewollte höchste Obrigkeit tuen sihnr erblicken(Lebhaftes Bravo!), die ihre Herrschaft nicht etwa von dem kundbaren Mandat eines allgemeinen Volkswillen herleitet.(Stürmisches Bravo!) Deshalb wollen wir auch nicht, daß die Person des Monarchen auch nur des geringsten Privilegs entkleidet wird, mit dem die Verfassung sie umkleidet hat.(Bravo!) Wir werden deshalb auch nie für Anträge zu haben sein, die darauf ausgehen, die§§ 94 u. ff., die von der Beleidigung des Landesherrn handeln, aus dem Strafgesetzbuch zu eliminiren. Aber ebenso unzweifelhaft ist, daß die Centrumspartei der Hort der verfassungsmäßigen Rechte des Volkes ist, als welcher sie sich auch bewährt hat. Aus diesem Gesichtspunkte heraus ist die ablehnende Haltung zu beurtheilen, welche die Centrums=Fraction gegenüber dem Antrage der Staatsanwaltschaft in Beilin auf Strafverfolgung des Abg. Liebknecht beobachtet hat, ein Antrag, der die Immunität der Vertretung des deutschen Volkes sehr schwer in Frage stellte. Obschon das Centrum durch seine Redner nicht den geringsten Zweifel ließ, daß es nach seiner ganzen politischen Vergangenheit, sowie nach den Grundsätzen, die es auf politischem wie auf religiösem Gebiet vertritt, jede Verletzung der gebührenden Ehrfurchtsbezeugung gegenüber dem Monarchen auf's entschiedenste verurtheilt, mußte dennoch diese Gefühlsregung gegenüber den klaren, unzweifelhaften Bestimmungen der Verfassung, welche die Grundlage bildet für die constitutionelle Freiheit und gesicherte Entwickelung unseres innern Staatslebens, zurücktreten. Als Partei, welche die constitutionelle Grundlage des Staates hochhält, hat sich die Centrumspartei des Landtages gezeigt, indem sie gegen die Aufhebung der Artikel 15. 16 und 18 der preußischen Verfassung geschlossen stimmte. Aus diesem Gesichtspunkte ist auch der Antrag auf Wiederherstellung dieser Artikel zu beurtheilen, den die Centrums=Fraction in der vorigen Session gestellt hat, der aber von der Cartellmehrheit sofort abgelehnt wurde. Sie können aber versichert sein, daß er wiederkommen wird. Als Verfassungspartei muß die Centrumspartei auch Front machen gegen die Bestrebungen auf Beseitigung bzw. Beschneidung des allgemeinen Reichstags=Wahlrechts. Es ist ja erklärlich, daß die Cartellparteien nichts sehnlicher wünschen, als eine Aenderung dieses Wahlrechts. Anstatt das Centrum für ihre politische Misere verantwortlich zu machen, sollten sie an ihre eigene Brust schlagen und sagen: Mea culpa, mea maxima culpa. Die Centrumspartei hat am allerwenigsten Grund, den Ast abzusägen, auf dem sie sitzt. Gleichwohl müßte das ParteiInteresse zurücktreten, wenn eine Beseitigung oder Beschneidung wirklich im Interesse des Gemeinwohls liege. Die Cartellparteien thäten wohl, wenn sie sich diese Auffassung zu eigen machten, wenn es sich um Anträge auf Abänderung des preußischen Wahlrechts handelt. Die Beseitigung oder Beichneidung des allgemeinen Wahlrechts kann nicht als im Interesse des Volkes liegend bezeichnet werden. Am wenigsten wird damit die Social=Demokratie vernichtet. Wohl würde mit der Beseitigung des allgemeinen Wahlrechts das Ventil beseitigt, durch welches die socialistischen Gase den Weg in's Freie suchen. Aber es wächst die Gefahr, daß die socialistischen Gase den Staatskessel zersprengen. Kein Ausnahmegesetz, wie die Erfahrung gezeigt, keine Beseitigung des Reichstags=Wahlrechts oder Beschränkung der Vereinsfreiheit kann die Social=Demokratie bannen. Die Agitation zieht sich in das uncontrolirbare Dunkel zurück und wird um so erbitterter, weil mit dem Schein der Rechtlosigkeit umgeben, bis der von der SocialDemotratie ersehnte Augenblick gekommen ist, wo die Flinte nicht mehr schießt und der Säbel nicht mehr haut. Will man eine erfolgreiche Belämpfung der Social=Demokratie, so nehme man sociale Reformen energisch in die Hand und führe sie auch durch. Darum ceterum censco: Man gebe der Kirche ihre Orden frei! Keine Beseitigung oder Beschränkung des Reichstags=Wahlrechts! Die letzten Dinge könnten sonst schlimmer werden als die ersten. Das Centrum ist nicht allein ein Hort der Verfassung und der verfassungsmäßigen Rechte des Volkes, es ist auch eine Partei der gesunden socialen Reformen. Auf der verfassungsmäßigen Grundlage einer gerechten Abwägung und Ausgleichung der collidirenden Interessen der verschiedenen Bevölkerungsklassen hat es seine Fürsorge vornehmlich dem materiellen Wohle der mittlern und untern Klassen zugewendet. Die parlamentarische Geschichte beweist, wie das Centrum seit 1877 den Boden schrittweise und mühsam hat erringen müssen für seine ReformIdeen. Die Reform=Bewegung hat immer weitere Kreise gezogen und schließlich sogar die freisinnigen Volksbeglücker zu einer Neuaufstellung ihres Programms geführt, das freilich trotz der Magerkeit eine schwere Geburt gewesen zu sein scheint. Was im Einzelnen die Thätigkeit des Centrums auf social=politischem Gebiete angeht, so hat es das Unwesen im Handel und Gewerbe bekämpft; es beweisen das auch die Anträge auf Abänderung der Concurs=Ordnung, die Gesetz=Entwürfe betreffend den Hausirhandel. Der Frage des unlautern Wettbewerbes hat sich ja so recht eigentlich das Centrum angenommen. Was die Thätigkeit des Centrums das Handwerk angeht, kann ich mich ja hier kürzer fassen, als die#e vor zwei Jahren auf dem Handwerkertage von einem berufenen Vertreter hierselbst anerkannt worden ist. Im Uebrigen brauche ich nur noch an die jüngste Verhandlung im Reichstag über den Bötticher'schen Entwurf und die Resolution Hitze=Lieber zu erinnern. Was das Centrum für die Arbeiter gethau hat, dafür liefern beredtes Zeugniß die Arbeiterversicherungsgesetze, welche jetzt auf ein zehnjähriges Bestehen zurückblicken. Wenn die Millionen, die auf Grund dieser Gesetze kranken, invaliden Arbeitern zugeflossen sind, Spatzen wären, so sind sie immer noch besser als alle Tauben auf dem Dache des socialistischen Zukunftsstaates. Richter hat nachgewiesen, daß ein Arbeiter im Zukunftsstaate noch nicht ein Mal den Durchschnitt des Verdienstes eines jetzigen Arbeiters erreichen würde. Der Vorwärts konnte die Richtigkeit der Richter'schen Rechnung nicht bestreiten. Was hat nun aber die Social=Demokratie für die arbeitenden Klassen geleistet? Das läßt sich auf den Nagel des kleinen Fingers schreiben. Eine einzige Barmherzige Schwester hat mehr für die Milderung des socialen Elends gethan, als alle Bebel, Liebknecht und Singer zusammengenommen. Die Social=Demokratie hat gegen alle Gesetze gestimmt, welche einen großen Fortschritt zur Besserung der socialen Noth bedeuten. Alles oder nichts, lautete ihre Parole. Diese Parole ist nicht ein Mal richtig. Bereits 1877 hat Bebel gesagt und letzthin bei Berathung des Etats hat er eine ähnlich lautende Bemerkung gemacht, daß die SocialDemokratie erst dann an die Verwirklichung ihrer Ideale denken könne, wenn die capitalistische Entwickelung ihren Höhepunkt erreicht habe. Dies zu verhindern, ist der Zweck der Wohlfahrtsgesetzgebung; aber deshalb stimmen auch die Social=Demokraten dagegen; sie müssen auf die völlige Verelendung der Massen hinarbeiten. Nun bin ich freilich der Meinung, daß die bisherige Gesetzgebung noch nicht sämmtlichen berechtigten Wünschen der Arbeiter genügt. Die bestehende Gesetzgebung bedarf der Vereinfachung und Verbesserung. Allerdings scheint die Stimmung in maßgebenden Kreisen einer Weiterführung der Social=Reform nicht günstig; Sache des Centrums wird es aber sein, zu einem kräftigen Allegro aufzuspielen. Es ist nicht gewillt, auf der betretenen Bahn stehen zu bleiben, wie die Anträge Hitze=Lieber beweisen, allerdings nach dem Grundsatze: Fostina lente— Eile mit Weile. Ich übergehe an dieser Stelle die Stellung des Centrums gegenüber der Nothlage der Landwirthschaft, weil ich hier vor einem städtischen Publicum spreche. Nur eines möchte ich sagen: das Centrum ist bereit, mit allen Mitteln zu helfen, die durchführbar und zweckentsprechend sind; aber man verschone uns mit Anträgen a la Kanitz. Groß und achtunggebietend ist das Centrum geworden, weil es einzig und allein den idealen Inte#en der katholischen Bevölkerung gerecht geworden und eingetreten ist für die Rechte und Freiheit der katbolischen Kirche. Ich will unterlassen, die unselige Zeit des Culturkampfes zu illustriren, wo Bischöfe abgesetzt und eingesperrt, katholische Priester zu schweren Strafen verurtheilt und exportirt wurden— eine Maßregel die von einer national=liberalen Größe als gerecht und human dargestellt wurde(Pfui)— es muß allerdings ein netter Humanitäts=Apostel gewesen sein— weil sie die hl. Messe lasen und Sterbenden die hl. Sacramente brachten. Es war die Zeit, wo der deutsche Verein sein schmähliches Denunciationswesen hier im Rheinlande trieb, während der Mainzer Katholiken=Verein aufgelöst wurde. Alles Dinge, die noch heute das Knirschen des innern Menschen hervorrufen.(Sehr richtig!) Für alles, was geschehen, haben wir das eine Wort: Vergeben, aber vergessen— niemals.(Lebhaftes Bravo.) Ich will stillschweigend ein Ereigniß übergehen, das letzthin noch die Gemüther der Katholiken Deutschlands auf's tiefste berührt hat: das Leichenbegängniß des hochseligen Hrn. Cardinals Melchers. Wenn dasselbe in Köln stattfinden konnte, so haben wir das der hochherzigen Gesinnung unseres Kaisers zuzuschreiben, und wir wollen es an dieser Stelle noch dankbar anerkennen.(Bravo!) Nicht vergessen wollen wir bei dieser Gelegenheit aber auch den liebenswürdigen Fußtritt, welchen eine hiesige Zeitung dem Verstorbenen noch glaubte versetzen zu müssen. (Pfui!) Man sagt: der Culturkampf ist ja zu Ende. Gesetzt den Fall, es wäre so! Haben wir denn nicht ein Interesse hinsichtlich der Schulfrage, der Beseitigung der Imparität auf fast allen Gebieten des öffentlichen Lebens? Ich erinnere an den Fall Rastiga in Elsaß=Lothringen. Ein Blatt schrieb zu der Ernennung Rastiga's,„die Gründe könne man einzig und allein in einer Schonung der Klericalen erkennen, die man, wie anderswo, so auch hier mit Freundlichkeiten gewinnen zu müssen glaubt, während sie sich in ihrer reichsfeindlichen Gesinnung bei jedem derartigen Erfolg einfach in's Fäustchen lachen.“ Wenn in Schlesien ein katholischer Oberpräsident bestätigt wird, dann bekommt die Kreuzzeitung Beklemmungen. Wenn wir in der Rheinprovinz solche Beklemmungen über einen protestantischen Oberpräsidenten bekämen, dann wäre uns längst der Athem ausgegangen; denn wir haben bisher noch keinen katholischen Oberpräsidenten gehabt.(Sehr wahr!) Wenn auch ein Mal alle Wünsche der Katholiken erfüllt sind bezüglich der vollen Beseitigung des Culturkampfes und der Imparität, dann muß das Centrum erst recht am Platze sein, um darüber zu wachen, daß das Erreichte auch gewahrt bleibt. Aus dem Grunde können wir den„freundlichen" Wunsch des Hrn. v. Puttkamer nicht erfüllen: zu verduften. Wenn man sagt, der Culturkampf ist beendet, so ist das nicht ganz richtig. Allerdings, der Zugang zum Frieden ist eröffnet, die größten Härten der Maigesetzgebung sind beseitigt; aber immer noch ragen zahlreiche Ruinen jener Gesetzgebung in die Gegenwart hinein. Wir haben im Reiche noch immer den Kanzel=Paragraphen und das Jesuitengesetz, dessen Aufhebung der Reichstag schon zwei Mal, bis jetzt vergeblich, volirt hat. Wir haben in Preußen noch das Ordensgesetz, das kirchliche Vermögensverwaltungsgesetz und die Lücken in der Verfassung an Stelle der Artikel 15, 16 und 18. Wir müssen es erleben, daß die Apostel des Unglaubens ungestört durch Deutschlands Gauen ziehen und ihre Thron und Altar untergrabenden Theorieen vortragen, während einem Jesuiten ein social=politischer Vortrag untersagt ist. Wir müssen es erleben, daß katholischen Ordensschwestern die Ertheilung des Näh- und Strick=Unterrichts untersagt wird, wie es kürzlich in meinem Heimathkreise geschehen ist, während socialistische Agitatorinnen ungehindert predigen dürfen. Die Katholiken, die treuesten und loyalsten Unterthanen, die selbst während der Weißglübhitze des Culturkampfes niemals mit einer Revision ihrer monarchischen Gesinnung gedroht haben, sind schlechter gestellt als die Social=Demokraten. Das Ausnahmegesetz gegen die Social=Demokratie ist gefallen, Ausnahmegesetze gegen die Katholiken bestehen fort. Wir ziehen deshalb in den Wahlkampf mit der Loosung: Hinweg mit den Ausnahmegesetzen(Lebhaftes Bravo), Wiederherstellung des Zustandes vor 1870, den der hochselige Kaiser Wilhelm I. als einen wohlgeordneten bezeichnet hat.(Wiederholter Beifall.) Der social=demokratische Abgeordnete Singer hat auf dem Parteitage hier vor zwei Jahren die Hoffnung ausgesprochen, daß demnächst die rothe Fahne von den Kirchen und öffentlichen Gebänden Köln's wehen möchte. Es ist bis jetzt noch nicht geschehen, wird freilich auch in recht ferner Zukunft noch nicht geschehen.(Niemals!) Ich bin der festen Ueberzeugung, die katholischen Männer Köln's werden am nächsten Montag Mann für Mann zur Wahlurne gehen, und es wird auch in Zukunft von den Kirchen Köln's die weiß=gelbe päpstliche Fahne und von den öffentlichen Gebäuden keine andere als die schwarz=weiße Fahne des Hauses Hohenzollern herniederflattern.(Stürmischer, sich wiederholender Beifall.) Hr. Abg. Fuchs stellte nochmals die großen idealen Ziele mit eindringlicher Wärme in den Vordergrund des Wahlkampfes: Hie Christenthum— hie Atheismus! Das ist der große Geisteskampf, den wir auszusechten haben werden. Darum ist es dringend nothwendig, daß das Centrum in seiner Stärke erhalten bleibt. Obgleich es nahe liegt, will ich nicht an die Opfer im einzelnen erinnern, welche große Vorbilder in der Zeit des Culturkampfes uns gegeben haben; aber das bischen Opfer können wir doch wohl bringen, im Sinne jener Vorbilder unser Wahlrecht auszuüben. Stichwahl darf es dies Mal nicht geben. Der nächste Montag sei zugleich der Tag der Stichwahl; d.., wir müssen schon am Montag in einer Weise arbeiten, als ware es Stichwahl. Zeigen wir ein Mal, was wir können, damit wir am MontagAbend schon in diesem Saale die Siegesfeier halten können.(Stürmischer Beifall.) Locales. ); L a n d t a g s= W a h l. D a d e r v e r s t o r b e n e R e i c h s t a g s= A b g e o r d nete für Köln, Hr. Landgerichtsrath Greiß, die Stadt Köln auch im preußischen Abgeordnetenyause vertrat, so ist auch für letzteres eine Ersatzwahl vorzunehmen. Bekanntlich erfolgt dieselbe in der Weise, daß zunächst die Urwähler Wahlmänner, dann letztere den Abgeordneten zu wählen haben. So fern die im Jayre 1893 gewählten Wahlmänner verstorben oder aus dem Urwahlbezirke verzogen oder auf sonstige Weise ihrer Eigenschaft als Wahlmann verlustig geworden, sind hierfür Neuwahlen vorzunehmen; die übrigen Wahlmänner sind auch in diesem Jahre zur Vornahme der Ersatzwahl eines Abgeordneten berechtigt. In 107 Bezirken sind 158 Wahlmänner neu zu wählen. Die Wahlmänner=Wahl findet am Montag den 3. Februar, die Abgeordneten=Wahl am 10. Februar statt. Urwähler ist jeder Preuße, welcher bis zum Tage der Wahl das 24. Lebensjahr vollendet, seit einem halben Jahre in Köln wohnt, die bürgerlichen Ehrenrechte besitzt und keine Armen=Unterstützung aus öffentlichen Mitteln bezieht. Auch diejenigen sind wahlberechtigt, welche keine Steuern bezahlen. Die Liste der wahlberechtigten Urwähler liegt am., 9. und 10. Januar. Morgens von —12½ und Nachmittags von—6 Uhr, im Zimmer 6 der SteuerVerwaltung(Glockengasse 35—37, altes Postgebäude) zu Jedermanns Einsicht offen. Einwendungen gegen die Richtigkeit der Listen können während diesen drei Tagen in dem genannten Saal mündlich oder bei dem Wahlcommissar, Hru. Beigeordneten Piecg, schriftlich erhoben werden. Bekanntlich wählen Stadt und Vororte bei der Landtagswahl gemeinsam(zum Unterschied von der Reichstagswahl). Rbeinhöbe am 7. Jan., Morgens" Uhr m 468—.60 Korhirr Nr. 6 4 Dinstag, 7. Januar 1896. Zu Mark.70,.80,.90,.— f A. Zuntz sel. Wtwe., Unübertroffen in Wohlgeschmack Reinheit und Kraft“ zu haben in den bessern Geschäften der Lebensmittelbranche. Offene Stellen. Ein angeh. Metzgergeselle gesucht. Köln=Nippes, Holbeinstraße 63. Ein Eisenwaaren=Detail=Geschäft in Neuenahr sofort. Eintritt einen zuverlässigen kath. j. Mann als Commis, der möglichst selbständig arbeitet, treu u. fleißig ist. Off. m. Gehaltsansprüchen unt. Nr. 30 an die Geschäftsstelle d. Bl. Ein braver, kath. j. Mann mit guter Schulbild. für ein hies. Engrosgeschäft als Lehrling gesucht. 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