54. Jahrgang Nr. 162 Bezugspreis monatlich 2 In Fallen böberer Gewal. Betriebsnörung, Streit. Verboi usw. besteht kein Anspruch auf Lieterung beiw Nückzablung. Anzeigenpreis: 20.=Pf. die einspaltige Millimeterböhe: Famitienanzeigen 33½% Ermätigung. Reklamepreis: 60.=Ps. die 90 mm breite Millimeierhöbe. Alle Preise versieden sich freibleibend. Boun, Donnerstag, 16. Juli 1925 „ 5 Montags: Sportnachrichten= Mittwochs: Für unsere Frauen= Samstags: Familienblatt für das christl. Haus: Illustrierte Tinnjo=Beilage Einzelpreis.10.=M. Verlag: Deutsche Reichs-Zeitung G. m. u. H Druck: Teanio=Vertag Vonn. Sürst 1. Verautwortlich: Politik und Feuilleton Emil Schwippert, für den übrig, redakt. Teil: Hugo Rudolph. Anzeigenteil: Franz Krath, alle in Bonn. Anzeigenverwaltung Binnso=Verlag, Bonn. Fernspr. 59. 60, 2835, nach Geschäftsschl. 171 Postischeckonto Köin 2402 Bankkonto 8076 Städtische Spartasse Vonn. Scheidung der Geister.... Zur Aussprache über Stratmanns Friedensbuch. Zu den gewichtigsten Büchern des letzten Jahres, katholischer= seits, zählen Arams„Wesen des Katholizismus" und Stratmanns„Weltkirche und Weltfriede". Ersteres hat uns in der Phänomenologie des Katholischen weit voran gebracht, nachdem diese Fragestellung durch die Lippert S.., Mager O. S.., Przywara S.., Hermann Platz, auch Scheler, Michels und Hefele mitsamt den Gesinnungskreisen um die katholischen Tatheite mehr ins Blickfeld gerückt worden ist; von Adams Buch wird eine Fülle fruchtbarer Anregungen für die Gelehrtendiskussion ausgehen können. Ganz anders bei Stratmanns Werk. Sein Buch ist ein Kampfruf ans katholische Gewissen, ja, ans Weltgewissen. Und in der zu betreibenden Nevolution der Gesinnung und Gesittung einer— soll man sagen alternden und finkenden?— Christenheit wird dieses Buch an einem entscheidenden Punkte ein Eckstein werden: ein Stein des Anstoßes hier, ein Merkstein der Wende dort. Das ist, wenn auch auf weite Sicht, so doch nicht suviel gesagt. Denn die Friedenssache, die Entscheidung razifistischer Einstellung, zu der auch dies Buch wieder aufruft, ist imner und unter allen Umständen zuerst Willenssache; Pius Xl. Wort von der Umwandlung der kriegsbereiten Herzen in eine friedfertige Welt zielt auch auf gar nichts anderes hin. Da helsen keine Halbheiten, keine Vorbehalte, keine sophistische Deutelei, keine noch so packende Ausmalung der„realen“ Schwierigkeiten, wie es die Aberisten, die„Ja, aber"=typen belieben. und so oft mit der Geste der allein„Vernünftigen“ und nüchternen„Realpolitiker“ und mit soviel hochmütig herablassendem Bedauern gegenüber dem gutmütigen„Phantasten", den weltfremden„Armen im Geiste". Und eine Willenssache wird insbesondere auch das Endurteil über dieses Buch, für jeden der es mit durchlebt— so paradox es klingen mag—. gerade weil es zum Verstande spricht in den entscheidenden Kernstücken und mit einer Klarheit, die man nicht zu häufig findet in Abhandlungen von so reichem philoophischen, dogmatischen und moralgeschichtlichen Hintergrund. Zu dieser Abgeklärtheit tritt dann eine vorbildliche Objektivität, Ruhe und Vornehmheit in der Behandlung dieses heitlen Stoffs; nicht zuletzt hat gerade diese formale Höhe des Friedensbuches der protestantischen Kritik besonders imponiert. Wer also die hier vollzogene grundsätzliche Entscheidung nicht mitmacht, der, meinen wir, will eben nicht. So wird dieses Friedensbuch letzlen Endes gewissermaßen zu einer Herzenssonde, und es greift In Herz und Nieren, in Theologen= wie Laienkreisen, wenn die Fage gestellt wird: Wie stehen Sie zu Stratmanns Buch. der leitischsten Erscheinung des katholischen Büchermarktes in den Nachtriegsjahren. Entstanden ist das Werk aus Stratmanns Vorträgen auf der Heidelberger Akademikertagung(1922); der relative Erfolg in der damals gewiß nicht günstigeren psychologischen Situation ermunterte zu dem groß angelegten Versuch, den ganzen Fragenkomplex in seinen Weiten und Tiefen im Buche auszubreiten. Eine holländische Uebersetzung ist bereits in Druck, die französische, englische und Esperantoausgabe werden vorbereitet. Das Buch ist„Dem Andenken Benediktus XV.“ gewidmet, und der Inhalt knüpft in wesentlichen Teilen immer wieder an ein Motto der vier letzten Päpste an; so darf Stratmann mit vollem Recht in seinen verschiedenen neuen Aufsätzen der letzten Wochen darauf den Nachdruck legen, daß er nichts anderes will, als den Friedensruf der Päpste aufgreifen und hinerziehen auf— katholischen Gehorsam gegen die päpstliche Parole! Da der Inhalt auch an dieser Stelle schon ausführlich gewürdigt wurde, so erübrigt sich eine neue eingehendere Analyse. Nur die für Stratmann wichtigsten Ziele und die ihm entscheidenden Thesen mögen hier kurz in Erinnerung gebracht werden.“) Stratmann geht mit wohlüberlegter Steigerung vor. Fürs erste geht es um die psychologische Vorbereitung, durch einen entschlossenen Kampf gegen die Kriegsromantik, die die Köpfe verwirrt und die Herzen verdirbt, nicht bloß bei der Jugend. Es ist eine gründlich zupackende Demastierung des Götzen Krieg, der in seiner wahren Gestalt als methaphysisches und moralisches Uebel gekennzeichnet wird, mit einer Wucht der Darstellung, die ebenso überzeugend zum Verstande wie erschütternd zum Herzen spricht. Auch der Denkfehler vom Naturgesetzlichen„Muß" des Krieges wird erledigt: wir wiederholen: wer da nicht mit zeht. der will nicht mehr. Nun wird der Weg frei zum Zweiten, zur Revision der gesunkenen Kriegsmoral. Es ist in gewissem Sinne das Neue in dem Buche, und das eigenste Verdienst Stratmanns, daß er diesen Abschnitten über den gerechten und ungerechten Krieg nachweist, wie weit wir seit den Zeiten der Nenaissanze und des Absolutismus in Sachen der Krigesmoral abgefallen sind von der Reinheit der Lehre der augustinisch=thomistischen Schule. Deren Kriegslehre hat Stratmann nun jetzt mit aller Klarheit und Genauigkeit wieder herausgearbeitet und zur Diskussion gestellt. Damit ist eine außerordentlich tragfähige Unterlage für eine allseitige Erörterung der Frage des„erlaubten Kriegs“ geschaffen. Und zwar im grundsätzlichen und praktischen Sinne. Es bezeug: Stratmanns Dentgründlichkeit, daß alles auf diese letzte unausweichbare Fragestellung hinausläuft, die wir formulieren möchten als das Problem der Möglichkeit eines erlaubten Krieges. Denkbar ist er schon, unter zehn Voraussetzungen, aber auch praktisch möglich? Hier bringt Stratmann die ernstesten Bedenken an der Erfüllbarkeit der zehn Regeln, *) Ueber manche Hauptstücke des Inhalits bieten die eben herausgegebenen Erläuterungen Stralmanns zu den„Richtlinien des Friedensbundes deutscher Katholiken“ eine Zusammenfassung.(Heft 4, der Sammlung„Der Friede Christi usw.“, Theatiner=Verlag, München.) und Rechtsgründe, die bei dieser Stellungnahme bei gewissen Gegeninteressenten hervortreten. Die Landwirte würden, wenn ein Agrarzoll zustande käme, der zur Industrie nicht im Verhältnis steht, und nur dazu dienen sollte, bei Handelsverträgen einen autonomen(Verhandlungs=) Satz zu haben, gegen eine derartig ausgebaute Zollvorlage sich absolut ablehnend verhalten müssen. Die deutsche Landoirtschaft steht vor einer Katastrophe, und das deutsche Landvolk würde es nicht verstehen, wenn man seinen berechtigten Interessen so wenig Einsicht und Berücksichtigung widerjahren ließe. Wird dieser Antrag Schulte=Breslau und Gen. angenommen, dann bildet in Zukunft der Zweikampf im Heer und in der Marine ein besonderes militärisches Delikt. Von ausschlaggebender Bedeutung würde diese angedrohte Dienstentlassung sein, auf die schon bei der Herausforderung zum Zweikampf und bei der Annahme der Herausforderung erkannt werden müßte. Damit wäre endlich und gründlich mit der, auf falschen Auffassungen über die Wahrung der Ehre aufgebauten Praxis des alten Heeres aufgeräumt, daß derjenige unwürdig ist, Offizier zu werden, der das Duell aus grundsätzlichen Erwägungen verwirft. Die Jollfrage. Vom Abgeordneten Feilmayr=Ruital, M. d. R. Reichlich lange hat die Reichsregierung warten lassen, bis sie mit einem„Entwurf eines Gesetzes über Zolländerungen“ an den Reichslag herangetreten ist. Bei stärkerer Initiative seitens des Reichsernährungsministeriums wäre es nicht ausgeschlossen gewesen, den Agrarzoll auf dem Verordnungswege wieder einzuführen, da die Einfuhr in Getreide, Vieh und so weiter nur„während der Dauer des Krieges" freigegeben war Der Zollkampf ist jetzt allgemein. Sozialdemckraten und Kommunisten stimmen dagegen, die Demokraten schließen sich an. Die Regierungsparteien sind mehr oder weniger unsicher. In den Reihen der Deutschnationalen bis zum Zentrum finden sich Zollgegner bezw. Leute, welche sagen, sie sind für Agrarzölle, jedoch für so niedrige, daß sie nicht die geringste Wirkung hätten. Das Zentrum hat bis zur Stunde keine Entscheidung getroffen. Die Landwirte der Zentrumspartei stehen auf dem Boden der Rezierungsvorlage mit Forderung auf Mindestzoll bei Getreide und Viehprodukte. Dr. Wirth hat Ende März im Zentrum erklärt:„Die Landwirtschaft muß rentabel gemacht werden. Das Zentrum muß die Initiative ergreifen wie 1902, ich denke nicht, daß Zell allein helfen kann, denn so hoch kann er nicht sein, sondern es muß zum Zollschutz hinzukommen: Erleichterung der Steuern, Verbilligung der Bedarfsartikel des Landwirts(Maschnen, Geräte), sowie freie Ausfuhr von Agrarprodukten.“ Diese Auffassung wird auch von den Landwirten geteilt. Die Abmachungen hinter den Kulissen, Besprechungen in Gruppen und Verhandlungen in Ausschüssen gehen einen anderen Weg, welcher für die Landwirte als höchst ungünstig bezeichnet werden muß. Im Steuerausschuß: Keine Ermäßigung der Steuern. Im Sozialen Ausschuß: Neue Lasten und Forderungen(Anfallversicherung, Invalidenversicherung, Jugendfürsorge und dergl.). Die Aufwertung wird manchen Landwirt hart treffen. Der Industrie sind vorerst Zölle zugesagt. Damit scheidet eine Verbilligung der Bedarfsartikel aus. Bleibt also noch das Hilfsmittel: Zoll. Die Zollfrage untersteht dem Handelspolitischen Ausschuß. dieser ist zusammengesetzt aus 28 Köpfen, davon sind 8 Lanswirte. Werden sich diese durchsetzen? Was sagen die Zollgegner? „Der Zoll bringe dem Bauern ein Ruhekissen.“ Dies ist eine große Bekeidigung des Bauernstandes. Wer halbwegs die Arbeit in der Landwirtschaft kennt, muß zu der Ueberzeugung kommen, daß von gesundheitlichem Standpunkt aus, besonders bei Frauen= und Kinderarbeit, gesagt werden muß:„Der Bauer arbeitet zu viel.“ Weiter sagt man: „Der Zoll produziere nicht, er verschiebe das Einkomnen.“ Jeder Arbeiter ist des Lohnes wert. Von einem Versienst in der Landwirtshaft ist nicht im entferntesten zu reden. Soll ein solcher nur bei anderen Berufen Berechtigung haben, dann ist dem Bauer nicht zu verübeln, wenn er die Scholle verläßt. Ferner wird eingewandt: „Die Landwirtschaft habe vor dem Krieg 650 Millionen Schuldzinsen bezahlt. Dreiviertel der Schulden seien durch Inflation vernichtet.“ Die Rechnung ist salsch. Von den 650 Millionen Schuldzinsen gehen die Zinsen ab, die die Landwirtschaft eingenommen hat. Dies ist rechnerisch nicht festzustellen, aber die Regel war, daß der junge Landwirt Schulden hatte, der alte Kapital, welches sich bei Versorgung der Kinder wieder vert#itte. Welche großen Summen Lankkapital waren angelegt in Sparkassen, Darlehnskassen, Genossenschaften, Schuldscheinen, Hypotheken, die heute für die Landwirtschaft verloren sind? Dem früheren Schuldner bringt die Auswertung mit 25 Prozent die gleiche Zinsenlast, weil der Zins drei= bis viermal so hoch ist als früher. „Die Agrarzölle bedeuten erhöhte Bodenpreise, diese ermöglichen eine erhöhte Verschuldung. Bei Absetzung der Zölle senkt sich der Bodenpreis, das bedeutet für die Landwirtschaft eine Katastrophe.“ Die Agrarzölle haben die Landwirtschaft rentabel zu nachen, dann ist eine Verschuldung ausgeschlossen. Nach dieser These könnte man schließen, daß die Agrarprodukte im Preis noch weiter zu senken wären, bis der Boden vollends wertlos vürde. Liegt darin die Hilse? Nach meiner Auffassung wäre das die Zerschlagung der Bodenkultur. „Die Agrarkrise sei in allen Ländern.— Der Kunstdünger= preis sei günstig. Das Verhältnis habe sich seit 1924 zu Gunsten der Landwirtschaft geändert, die Landwirtschaft habe heute mehr Produktiodskraft als zu Caprivis Zeiten.“ Die Hauptausgabe des Landwirts ist nicht der Kunstdünger. Wenn er in Geldnot ist, kann er diese Ausgabe lassen. Der Landwirt hat keine Beschwerde zu führen, daß er zu wenig einnmimt, sondern darüber, daß ihm die Politik und andere Verhältnisse seine früheren Auslagen mehrfach erhöhen. Steuern und öffentliche Abgaben sind vervierfacht, die Löhne sind verdoppel:. Der Gerätepreis ist ebenfalls verdoppelt. Handwerksmäßige Anschaffungen und Reparaturen müssen dreimal so hoch bezahlt werden. Soziale Lasten sind verdoppelt. Die privaten Haushaltungsausgaben, Kleider, Haushaltungsgegenstände, hat der Landwirt in Aufschlag zu nehmen wie jeder andere. „Bezüglich der Kreditnot stehe die Landwirtschaft besser als die übrigen Erwerbszweige, sie habe 2½ Milliarden Kredite erhalten.“ Der Kredit hilft, wenn der Kapitalszins unter den Rentabilitätsprozenten steht. Das Verhälnis ist aber umgekehrt. Der Kredit schiebt die Katastrophe in der Landwirschaft einige Jahre hinaus, läßt sie aber dann um so sicherer eintreten. „Eine Uebersee=Konkurrenz sei nicht mehr vorhanden. Amerika habe hohe Produktionskosten. Canada habe Abnehmer in England. Rußland und die Donaustaaten wären durch die Revolution von Agrarausfuhrländern zu Eiafuhrländern geworden.“ In Canada hat die Anbaufläche während des Krieges um 18 Millionen Hektar zugenommen. Die Vereinigten Staaten mußten ihre Farmer durch Zoll schützen. Canada hat pro Zentner 5 Mark Produktionskosten. Mit diesem Preis soll der deutsche Bauer mit seinem ausgenützten Boden konkurtieren? Polen lieferte im Monat Mai 31000 Doppelzentner Schweine= fleisch nach Deutschland, Argentinien Vieh und Gefrierfleisch wic zu Vorkriegszeiten, während sich die Einfuhr von europäischen Slaaten: Holland, Dänemark, Frankreich vervielfacht hat. Wenn Rußland durch die Revolution vom Ausfuhr= zum Einfuhrland geworden ist, so hat die Sozialdemokratie alle Veranlassung, ihr Agrarpregramm zu ändern. Der gute Rat der Zollgegner heißt: Die Landwirtschaft müsse„Veredelungsproduktion“ treiben. Dieses neue Wort soll sagen: Die Roh= und Halbpro##kte, Futtermittel, Getreide, ollen in Fleisch, Butter, Käse, Eier umgewandelt werden; dazu müßte geholsen werden, indem Futtermittel möglichst billig ins Land kämen. Hier kann man ein Stück Wegs mitgehen. Aber auch das Veredelungsprodukt muß geschützt werden, denn es kann kein Landwirt Kraftfutter kaufen, nur um Arbeit zu haben, sondern es muß sich lohnen und das Risiko gegen Preisstürze, Krankheiten, Seuchen, muß gedeckt sein. Für Süddeutschland liegt die Sache insofern ungünstig, weil im Norden durch billige Fracht industriemäßige Mastereien entstehen, mit denen der Süddeutsche nicht konkurrieren kann. Was soll aber aus unseren Getreideseldern werden in Gegenden, die nach Klima, Boden, Niederschlagsmengen sich nicht umstellen lassen, wie Mitteldentschland, Rheinland, Bayrisch Franken, Niederbayern. Württemberg und Hohenzollern? In der letzten Woche wurde eine Sachverständigen=Kommission im Reichstagsgebäude zusammenberufen. Die Herren der Wissenschaft kamen stark in Widerspruch, so daß nichts dabei herauskam. Das Ergebnis läßt sich kaum in einem einheitlichen Gesamtbericht zusammenbringen. Bei den Zollberatungen des Reichswirtschaftsrates wurden 368 Sachverständige zugezogen, ohne ein einheitliches Resultat zu gewinnen! Der Zoll auf Industrieprodukte wurde seit 1914 wesentlich erhöht, während er auf Agrarprodukte fallen gelassen wurde. Die Außenwelt hat sich während des Krieges industriell umzestellt zu Ungunsten der deutschen Industrie. Den Zoll verlangt zuerst die Industrie. Die Landwirtschaft ist infolgedessen gezwungen, Zoll zu fordern. Dessen ungeachtet geht der Kampf nicht gegen die Industrie sondern gegen Agrarzölle. Die einseitige Begünstigung der Industrie ist bitteres Unrecht gegenüber der Landwirtschaft, die man ihrem Schicksal überläßt. Es sind nicht immer nationale, volkswirtschaftliche Die Räumung der Ruhr ist im Gange. WTB. Essen 15. Juli. Ueber die im Gange befindliche Räumung des Ruhrgebiete, erhalten wir folgende Nachrichten: Die Stadtverwaltung Herne teilt mit, daß Herne am 16. Juli geräumt wird. Aus Hattingen wird gemeldet, eine Kompagnie der französischen Besatzung ist in der vergangenen Nacht abgerückt. Die Angehörigen der Besatzungstruppen haben Hattingen verlassen. Sämtliche Wohnungen sind der Stadt zurückgegeben worden. Die vollständige Räumung von Hattingen ist gegen Ende der Woche zu erwarten. Die Truppen kommen nach Ludwigshafen. Aus Osterfeld wird berichtet: Die Besatzung von Osterseld hat die Wafsen der Zivilibevölkerung, seweit sie vorhanden waren, an die Stadtverwaltung zurückgegeben. Die Waffen dürsen vor dem 15. August nicht ausgehändigt werden. Die Ortskommandantur Sterkrade hat für Osterfeld eine Bekanntmachung erlassen, daß Anträge auf Schadenersatz innerhalb acht Tagen nach dem Abrücken bei der Generalkommandantur Duisburg abzugeben seien. WTV. Brüssel 15. Juli. Das Peuple, das Organ Banderveldes, schreibt zu der bevorstüehenden Rückkehr der belgischen Besetzungstruppen aus dem Ruhrgebiet in ihre belgischen Garnisonen:„Damit geht ein Abenteuer zu Ende, das so viel Leiden und Zerstörungen in Belgien und in Deutschland hervorgerufen und die Wiederherstellung des Friedenz in gefahrdrohender Weise verzögert hat. Die Räumung der Ruhr stellt den Sieg der demokratischen Ideen und des Friedenswilleng über die Mächte des Krieges dar. Sie wird bei allen mit Freuden begrüßt werden, die an dem Wiederaufbau Europas und an der Schaffung einer wirklichen Sicherheit gearbeitet haben. Man hat allen Grund, zu glauben, daß der Abmarsch der belgischen Truppen aus der Gegend von Düsseldorf wenige Tage nach der Räumung der letzten besetzten Städte des eigentlichen Ruhrgebietes erfolgen wird. Köln wird in dem Augenblick geräumt, in dem Deutschland alle seine Entwassnungsverpflichtungen erfüllt haben wird. Es besteht guter Grund für die Annahme, daß dieser Augenblick nicht mehr fern ist.“ Im Kampf gegen das Duell. Im Rechtsausschuß des Reichstages ist dieser Tage bei Gelegenheit der Beratung des Gesetzentwurfs zur Vereinfachung des Militärstrafrechts von den Zentrumsabgeordneten SchulteBreslau, Wegmann und Buchholtz mit Unterstützung des Abgeordneten der Baverischen Volkspartei Dr. Pfleger ein Antrag eingebracht worden, der in das Militärstrafbuch folgenden besonderen Abschnitt über den Zweikampf ausgenommen wissen will. § 112: Der Zweikampf mit tödlichen Waffen(§ 201 des Strafgesetzbuches) unter Kameraden wird mit Freiheitsstrafe nicht unter sechs(6) Monaten, die Herausforderung zum Zweikampfe und die Annahme der Herausforderung mit zwei(2) Monaten bis zu einem Jahr(1) Jahr bestraft. § 112a: Der Zweikampi unter Kameraden(§ 112) aus dienstliche Veranlassung wird mit Freiheitsstrafe nicht unter einem(1) Jahr, die Herausforderunt zum Zweikampf und die Annahme der Herausforderung mit Freiheitsstrafe von sechs (6) Monaten bis zu zwei(2) Jahren bestraft. § 1126) Der Zweikamvi mit tödlichen Waffen(§ 201 des Strafgesetzbuches) eines Soldaten mit einem Vorgesetzten oder im Dienstrang Höheren aus dienstlicher Veranlassung wird mit Freiheitsstrafe nicht unter drei(3) Jahren, die Herausforderung zum Zweikampf und die Annahme der Herausforderung mit Freiheitsstrafe nicht unter einem(1) Jahre bestraft. § 112c: In dem Fall der S8 112 bis 112 c ist zugleich auch Dienstemlassung zu erkennen. unter dem berechtigten Hinweis auf den Geist und die Technit moderner Kriegsführung, die bewußt hinwegschreitet über die Regel der Moral und auch den erlaubten Krieg schließlich, nach Benediktus XV. Wort, zu einer„ehrlosen Metzelei“ würde sich entwickeln lassen. An diesem Kapitel und speziell an diesem Punkte muß alle Kritit, die gründlich und fördernd sein will, einsetzen. Es soll nun gewiß nicht gesagt sein, daß an diesem tragfähigen grundsätzlichen Gerüst nicht noch neue Verstärkungen und Nieten angebracht werden könnten! Aber wir können die Ausweitung und Vertiefung des hier Ausgesponnenen wohl erwarten bei späteren Gelegenheiten, die Str. schon in Aussicht genommen hat. Er läßt z. B. die Frage der Kriegsdienstverweigerung usw. noch offen weil er zu diesen Zielpunkten den Weg bahnen will durch eine moralphilosophische Prüfung der Idee der allgemeinen Wehrpflicht. Dabei wäre dann das Problem durchzudenken, mit dem erst die letzte Tiefe und letzte Entscheidung erreicht wird. Nämlich: wie ist das Verhältnis der Individualethik zur Kollektivethik, wie stehen denn eigentlich der versönliche und der gesellschaftlich=staatliche Pflichten= und Rechtekreis zueinander? Auf diesem dornigen Wege ist alles Fortschrittsbemühen der philosophischen Ethik bis heute noch nich: sonderlich vorangekommen. Die mit dem Bisherigen vollzogene theoretischazrundsätzliche Ueberwindung des Krieges muß nun noch in ganz anderen Seelentiefen verwurzelt werden, dann erst verspricht der Aufbau einer neuen Mentalität, die seelische Umstellung und Herstellung einer neuen Geistesverfassung Dauerhaftigkeit und Festigkeit gegenüber dem Ansturm der menschlichen Leidenschaften. Stratmann zieht hierzu die tiefsten Motivkräfte aus der christlichen Gedankenwelt heran: die paulinische Theologie mit ihrem Geheimnis von der innigen Gliedschaft Aller am mystischen Leibe Christi, um deretwillen die Glieder nicht gegeneinander wüten können. Wenn wir wirklich noch Christen sind, d. h. Christi Jünger, und wenn die Glaubenskraft und die Liedesglut des urchristlichen Geistes in uns Nüchternen und Verweltlichten des 20. Jahrhunderts noch zu zünden vermag, dann hat Stratmann mit dieser reiiziöschristlichen Verankerung der Friedensgesinnung keinen Konstr##ktionefehler begangen. Dieser nun grundsätzlich und gesinnungsmäßin gewissermaßen wieder zurechtzerückte Menschentup, der katholische Pazifist nach Stratmanns Ideol, sieht sich nun aber erst vor den größeren Teil seiner eigentlichen, positiven Ausgaben in der Welt der Dinge und Verhältnisse gestellt. Mit der Herstellung einer neuen Mentalität und der Gesinnungsänderung beginnt erst das eigentliche Werk: es soll von dieser neuen Geistesverfassung aus dfe verrottete Welt neu gestaltet werden. Die kriegerische Gewaltlösung soll also ausgemerzt werden und in sittlichem Bewußtsein geächtet sein. Menschliche Leidenschaften und vörk'sche Zwistigkeiten werden aber immer wieder austreten. Welche Lösungswege und Entspannungsmethoden treEngland baut Kriegsschiffe. TU London, 15. Juli. Das englische Flottenbauprogramm sieht für die nächsten drei Jahre folgende Bauten vor: 1925/26: 5 neue Kreuzer, 1926 27: 7 neue Kreuzer, 1927/28: ebenfalls 7 neue Kreuzer. Insgesamt wären also 19 neue Kreuzer zu bauen. Die gesamten Kosten belausen sich auf 5 Millionen Pfund Sterling im nächsten und den daraus folgenden Jahren. Bei den Neubauten handelt es sich um 10 000=Tonnen=Kreuzer, die im Washingtoner Abkommen gestattet werden. Diese Maßnahmen der englischen Regierung zur Verstärkung der Flotte sind durch die in den nächsten Jahren erfolgende Außerdienststellung veralteter Schiffe verursacht und gehen noch auf den Plan Lord Amerys zurück, der in dem ehemaligen Kobinett Baldwin Erster Lord der Admiralität war und damals 8 Kreuzer sorderte, die von MacDonald auf 5 zusammengestrichen worden sind. Zunahme der Ehescheidungen im Rheinland. Doppelt soviel Scheidungen wie vor dem Kriege. Zwar ist die Anzahl der Ehescheidungen gegen das 1, wo mit 62,9 Ehescheidungen auf 100.000 Deutsche der Rekord erreicht wurde, auf 55 zurückgegangen, jedoch weist 1924 immer noch mehr als die doppelte Anzahl Ehescheidungen gegen das letzte Vorkriegsjahr auf. Am meisten Scheidungen gab es in Groß=Berlin mit 175 Scheidungen auf ie 100 000 Einwohner. Dann kommen die Hamburger mit 171. In weitem Abstand folg! Lübeck(91), Bremen(77), Freistaat Sachsen(69.). Die stärtste prozentuale Vermehrung weisen aber die Provinzen Sachsen, Westfalen. Rheinprovinz, Mecklenburg=Schwerin und Schaumburg=Lippe auf. Am wenigsten geschieden wird in der Grenzmark Posen=Westpreuhen, im linksrheinischen Bavern, Hessen und Oldewburg. Der„Hochverrat“ der Kardinäle. Kardinal Faulhaber hat durch seinen Rechtsbolstand gegen den Freispruch im Hamburger Beleidigungsprozeß Berujung einzelegt. Die Hamburger Strafkammer hat nun Gelegenheit, oinen Justizskandal allereister Ordnung zu beseitigen; es ist zu hoffen, daß sie im Interesse des guten Rufes der deutschen Rechtspflege von dieser Gelegenheit den richtigen Gebrauch macht. Die Proteste gegen das Hamburger Urteil häufen sich von Tag zu Tag, und zwar auch in der anständig donkenden nichtkatholischen Presse. Die Kölner Zentrumspartei hat gestern in einem längeren Schreiben an den Reichsjustizminister Dr. Frenken Einspruch gogen das Urteil und seine Begründung erhoben. In dem Schreiben heißt es:„Dieses Urteil und seine Begründung erklären wir, die Vertreter der Kölner Zentrumspartei, als unerhört in der Geschichte der deutschen Justiz. Beides Urteil und Begründung, ist geeignet, das Vertrauen in die deutsche Rechtssprechung aufs tiefste zu erschüttern. Es ist ferner geeignet, namentlich im Hinblick auf Vorkommnisse ähnlicher Art aus jüngster Zeit, den Frieden im deutschen Vaterlande in Gefahr zu bringen. Wir sind überzeugt, daß wir nicht nur im Namon der Mitglieder der Kölner und der Mitglieder der Zentrumspartei ganz Deutschlands, sondern auch vieler polidisch andersdenkender Menschen handeln, wenn wir gegen das Urtei# des Homburger Schöffengerichts und seine Begründung hiermit in aller Form den schärfsten Einspruch erheben.“ Die Tophusepidemie in Solingen. WXB. Köln 14. Juli. Wie Wolsss Provinzialdienst aus Solingen berichtet, ist die Zahl der Typhuserkrankungen im Solinger Bezirk bereits auf 89 gestiegen. Bisher sind 6 Personen gestorden. In Gräfrath sind 9, in Wald 4 und in Höhscheid eine Person erkrankt. ten also an Stelle der geächteten Gewaltmethode? Stratmann hat sich viel Mühe gegeben, alles das zu sichten, was die historischen Richtunzen des Paz.sismus bisher ersonnen haben, in Vergangenhoit und Gegenwart, innerhalb und außerhalb der Kirche. zum Aufbau und zur Aufrechterhaltung der Ordnung in einer neuen pazifisttichen Welt und Menschheit, in der man die kriegerischen Mittel zu ächten sich entschlossen hat. Was in der Gegenwart auf den Gebieten wie Schiersgerichtsgedanke, Weltgerichtshof, Völkerbund, Vereinigte Staaten von Europa usw. an theoretischen und praktischen Bemühungen um die Uoberführung des Gewaltsystems in ein Rechtssystem hervortritt. wird in einer Uebersicht zusommengestellt, welche größte Vollständigkeit anstrebt und für sich allein schon eine dankenswerte Leistung darstellt. Ueberdies hal Stratmann vermocht, auch hier manche eigenen Gesichtspunkte anzubringen; dieser gange positive Aufbau ist durchaus kritisch und trägt, wie das ganze Werk, die Zeichen einer fast „unheimlich", ruhigen, überparteiisch=überlegenen und reifen Denkarbeit; es haben ihm schon nichtkatholische Völkerrechtler, wie Wehberz, das Zeugnis ausgestellt, daß er mit manchen Betrachtungen mancherlei von den Genfer Stipulationen vorweg genommen bezw. überboten habe. Als Seitenfrage kommt in den Schlußkapiteln auch das Problem der Nation und der Vaterlandsliebe zur Behandlung. Es ist ein Versuch, der altes und neues zusammengreift und weiterführt, und von dem die Psychologie und Pädagogik des Nationalgefühls viel gewinnen kann, auch wenn sie nicht in allem zu solzen bereit ist. Viele werden die dort ausgesponnene originale Gedankenwelt revolutionierend nennen. vom Standpunkt derer aus, die in allem Denküblichen und Bestehenden eine unantastbare,„gottgewollte Ordnung" zu sehen belieben. Die aber tiefer den Sinn des Geschichtlichen und Politischen erfassen, als notwendig vorwärtsdrängenden Fluß alles Institutionellen und als planmäßige Veränderung vorhandener Zustände, die werden gerade in diesen Schlußkapiteln eine reizvolle Zeichnung sehen, mit Zügen von Genialität und Linien, die in verheißende und realisierbare Zukunft weisen; es werden Blickstellungen(zeboten, die wirklich fest umrissenes Neuland und nicht Nebelland erkennen lassen. Der unerschrockene Dominikaner handelt weise mit seiner grundsätzlichen Haltung, daß„für ein großzügiges polis Denken und Handeln der Blick in eine weitere Zukunft unerläßlich“ ist und ebenso nötig„eine klare, von einer höheren Wahrheit beleuchtete Anschauung und Erfüllung der politischen Gegenwartsaufgaben“. Im übrigen können wir getrost es der Ideenentwicklung überlassen, was sie von den Antizipationen Stratmanns wahr macht. So wird der Kölner Dominitaner unbestreitbar ein Führende. in eine neue Welt, des Pazifismus; ja. nichtkatholische Kritiker haben ihm noch Schmeichelhafteres gesagt. Doch darüber in einer weiteren Betrachtung, die die wesentlichen Ergebnisse der bieherigen außerordentlich bewegten Aussprache über das Friedensbuch zusammenfassen will. H. Ruster. Das Aufwertungsgesetz angenommen. Die gestrige Reichstagssitzung. WrB Berlin, 15. Juli. Das Haus nimmt zuerst die Beratung des Gesetzentwurfe über die Errichtung der Deutschen Nentenbank=Kreditanstalt, welche zur Gewährung und Beschaffung von Krediten für die deutsche Landwirtschaft gegründet werden soll, vor. Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft empfiehlt den Geerentpurk Adg. Dietrich, Prenzlau(Dn.), erklärte, man erosse von der Anstalt, daß sie zum Wiederausstieg der Landwirtschaft und des gesamten Wirtschaftslebens beitragen möge, Besonderer Wert wurde von den Regierungsvarteien darauf pelegt, daß die Kredite der Anstalt für Zwecke der Förderung der landwirtschaftlichen Produktion, Bodenkultur und Siedlung verwendet würden. Der Demokrat Roenneburg bestätigt das Vorliegen des Kreditbedürfnisses für die Landwirtschaft, aber auch alle anderen Kreise des Wirtschaftslebens könnten konsequemerweise von der Regierung ebenfalls Unterstützung ihrer Kreditbedüefnisse erwarten. Notwendiger als die Beschaffung von Krediten für die Landwirtschaft sei die Schaffung von erträglichen Zinssätzen. Die Rechtfertigung für die Gründung der Rentenbank=Kreditanstalt liege darin, daß die Anstalt Auslandskredite für die Landwirtschaft hereinbringen solle, aber diese Auslandskredite müßten zum Zwecke der Produktionssteigerung verwendet werden. Die Abstimmungen über die Vorlage wurden vorläufig ausgesetzt. Das Haus beginnt die Dritte Lesung des Hopothekenauswertungsgesetzes, In welcher die Gegner der Kompromißvorlage noch einmal ihren Standpunkt darlegen. Das Haus lehnt auch in dritter Lesung der Aufwertungsvorlage die zum Teil wieder eingebrachten Anträge der Gegner des Kompromisses ab. Der völkische Redner kündigte die Einleitung eines Volksentscheides über die Aufwertungsfrage an. Der Antrag wurde aber durch den weiteren Verlauf der Beratungen hinfällig. Die Einzelabstimmung brachte unter Ablehnung aller Anträge der Opposition die Aufrechterhaltung der Kompromißvorlage. In der namentlich vorgenommenen Abstimmung stimmte das Haus mit 230 gegen 197 Stimmen bei einer Stimmenthaltung der Kompromißsassung des Gesetzeo über die Aufwertung von Hypotheken und sonstigen Ansprüchen zu. Die Zustimmung des Reichsrates. WXV. Berlin, 15. Juli. Der Reichsrat beschäftigte sich heute abend in nichtöffentlicher Sitzung mit dem Aufwertungsgesetz. Wie zuverlässig verlautet, hat der Reichorat dem Gesetz in der Fassung zugestimmt, wie es vom Reichotag heute abend in dritter Lesung verabschiedet wird. Die Annahme des Aufwertungsgesetzes im Reichotag in der endgültigen Schlußabstimmung ist gesichert, da alle Abänderungsanträge von der geschlossenen Front der Kompromißparteien abgelehnt werden. Wie wir weiter erfahren, wird mit Rücksicht darauf, daß die Dritte Steuernotverordnung heute abläuft, daß Gesetz noch heute nacht vom Reichspräsidenten verkündet werden. (Die Zustimmung des Reichsrates macht den völkischen Volksabstimmungsantrag hinfällig.) Die Agrarzollfrage. im Handelspolitischen Ausschuß der Reichstages. TU. Berlin 15. Juli. Der vom Handelspolitischen Ausschuß des Reichotages eingesetzte Agrar=Enqucte=Ausschuß zur Prüfung der Agrar=Zollfrage hat seine Arbeiten beendet und das Ergebwis in einem umsangreichen Gutachten niedergelegt. Der Ausschuß kam zu dem Ergebnie, daß eine durchgreisende Heilung der Agrar= und Wirtschaftskrise ohne weilgehende Veränderung der politischen Verhältnisse und Völkerbeziehungen nicht denkbar sei. Die deutsche Landwirtschaft leide zurheit am morten unter den besonderen Bedingungen der deutschen Gegenwart. Die in Angriff genommenen Reformen des landwirtschaftlichen Kreditwesens stellen eine rasche Wirkung leider nicht in Aussicht. Die bisherigon Reformen der Amsatzsteuer seien nicht ausreichend. Bis zur gänzlichen Aufhebung der Umsatzsteuer sel ein sinanzieller Auegleichszoll notwendig. Der Ausschuß geht von dem Gedanken aus, daß oin lückenloser Zollschutz der wirtschaftlichen Lage Deutschlande nicht entsppicht. Notwendig sei der Abbau vieler Industviezölle. Solange ein Abbau der Industriefölle nicht erfolge, dürfe der Landwirtschaft ein Ausgloich nicht versagt werden. Die Agrarzölle seien ale Teil eines Intensivierungsprogramms anzusehen, das gleichg auf die Agrarfähigkeit der Verbraucher Rücksicht nimmt. Die Verdelungserzeugnisse müßten dahor eine Bevorzugung erfahren. Die Mehrheit des Ausschusses stimmie darüber überein, daß eine langiistige Ragelung der Zollverhältnisse jetzt nicht zu empfchlen sei. Bei einer kurzjvistigen Regelung könne aber auf den Schutz des Getroidebaus nicht verzichtet werden. Neben den Getreideschutzzöllon sei ein mäßiger Zoll auf Mais und Futtergerste notivendig; dagagen müsse für alle Oelfrüchte und hochwertige eiweißhaltige Futtermittel Zollfreiheit herrschen. Diese Ausführungen beziehen sich auf die Frage eines echten Zollschutzen, der über die Funktionen eines bloßen Finanz= und Ausgleichszolls hinausgeht. Daß hohe Verhandlungszölle auch für Brotgetreide erforderlich soien, um die agrarischen Ausfuhrländer zum Abbau ihrer Industriezölle zu veranlassen, ist die einstimmnige Meinung der Ausschussen. Die Sicllernensragt. Um Stresemann. Die Festlegung auf den Sicherheitspakt. Aug parlamentarischen Kreisen wied uns geschrieben! Ein Rücktritt der Außenministers Stresemann wegen der Disserenzen, die über die Grundlinien seiner Politik zwischen ihm und der deutschnationalen Reichstagsfraktion bestehen kommt nur dann in Frage, wenn die Deutsche Bolkspartei selbst Stresemann fallen lüßzt, der nicht nur der Vorsitzende ihrer gesamten Partei, sondern auch alg Vertrauensmann der Deutschen Volkspartei in der Regierung das Amt des Außenministero führt. Wie wir hören, ist aber an einen derartigen Entschluß der Deutschen Volkspartei nicht zu denken. Ganz im Gegenteil strebt die Deutsche Volkspartei dahin, den Kampf auszutragen und auch als Fraktion eine Klä. rung der außen= und innenpolitischen Situation durchzusetzen. Stresemann selbst ist auch für sich persönlich entschlossen, seine Stellung unter allen Umständen zu verteidigen und er weiß sich dabei durch den Reichokanzler Luther gedeckt.— Ganz abgesehen von der Personenfrage ist aber sachlich die Bindung der Außenpolitik bereits erfolgt. Von der Festlegung auf die Politik des Sicherheitopaktes wird kein'e Jegierung herunterkommen, auch wenn Stresemann nicht mehr Außenminister wäre. Auch aus diesen Gründen kann man wohl annehmen, daß eine Krisi, im Außenministerium, die bei der heutigen Sachlage sehr leicht zu einer Krisi, der gesamten Regierung führen könnte, trotz allem noch vermieden wird. Einigung über die Zwischennote. WIB. Berlin, 15. Juli. Das Reichskabinett ist heute vormittag zu der angekündigten Beratung der Antwort auf die ranzösische Note vom 18. Juni betr. Abschluß des Sicherheitspaktes zusammengetreten. In der Sitzung, die bis gegen 2 Uhr nachmittags andauerte, hat sich das Reichokabinett aus einen Entwurf der Antwort geeinigt. Die Schlußredoktion wird ersolgen. sobald die Fühlungnahme mit dem Auswärtigen Ausschuß der Reichotages und den Ministerpräsidenten der Länder stattgesunden hat.„4 Die große außenpolitische Aussprache im Neichstag wird am Mittwoch der nächsten Woche, nach Absendung der Note beginnen. Dr. Luther wird heute im Laufe des Tages die Führer der Parteien zur Aussprache über die deutsche Antwort auf die Sicherheitsnote Briands empfangen. Auch die Parteiführer der Demokraten und Sozialdemokraten sind zu diesen Besprechungen eingeladen worden. Wie verlautet, ist die Absendung der Note für Samstag in Aussicht genommen. Die Veröffentlichung werde gleichzeitig in Berlin und Paris am Dienstag erfolgen. Die bisherige Geschichte des zur Srörterung gestellten Sicherheitspaktes ist folgende: Am 9. Februar hat das auswärtige Amt mit Wissen und Billigung des Reichskanzlers den Alliierten die bekannten Vorschläze unterbreitet. Diese arifsen im wesentlichen auf das Angebot zurück, daß seiner Zeit die Regierung des Reichskankers Kuno der franzosischen Regierung gemacht hatte. Die Regierung Luther=Stresemann war aber bereit, zur endgültigen Bereinigung der zwischen Deutschland und den Westmächton immer wieder auftauchenden Konflikte Verpflichtungen auf sich zu nehmen, die über die Kunoschen Vorschläge hinausgehen. So enthielt das Memorandum der Ragierung insdesondere die Anerkennung des territorialen Besitzstandes im Westen für alle Zeit, was im Kuno'schen Angebot nicht der Fall war. Ferner sah das Memorandum ebenfalls in Erweiterung des Kunoschen Paktvorschlages den Abschluß von Schiedoverträgen mit den Oststaaten nor, um auch hier zu einer Verständigung mit unseren unruhigen östlichen Nachbarn zu kommen. Das Memorandum der deutschen Rogierung sollte die Grundlage für die weitere Behandlung der Frage bilden. Auf dieser Memorandum vom 9. Februar hat die fran zösische Regierung am 16. Juni geantwortet. Die deutsche Regierung war sich, als sie das Memerandum absandte, natürlich darüber klar, daß die Gegenseite nicht ohne weiteres ihre Vorschläge in Bausch und Bogen annehmen würde. Das deutsche Memorandum war absichtlich sehr lose gehalten, um etwaigen Gegenvorschlägen möglichst großen Spielraum zu tassen. Man hatte aber selbstverständlich angenommen, daß die Gegenseite auch ihren Vorschlägen die Grundgedanken des deutschen Memorandums zugrunde legen würde Das war nun leider nicht der Fall. Gegenüber dem klaren deutschen Memorandum, enthielt die französische Note ein ganzes Bündel verwickelter vertragsrechtlicher Konstruktionen, deren Entwirrung unsere tüchtigsten Juristen und Diplomaten im Auswärtigen Ami vor sehr heikle Aufgaben stellte. Weit schlimmer war es aber, daß dieses komplizierte Werk nicht mehr die geringste Aehnlichkeit mit den Grundgedanken der deutschen Vorschläge zeigte. Insbesondere stellte sich heraus, daß einer der wesentlichsten Gedanken der deutschen Memorandums vom 9. Februar die unbedingte Gegen. seitigkeit des geplanten Sicherheitspaktes, theoretisch zwar anerkannt, in Wirklichkeit aber in vielen Punkten außer Acht gelassen war. Eine ungeheure Belastung stellte es für die Regierung angesichte der zu fassenden Entschlüsse dar, daß ihre Politik im eigenen Lande sabotiert zu werden drohte. Nicht etwa, deß ihr Gefahr von der Opposition des Reichstags drohte, die Parteien, die jahrelang die Verantwortung für die Außenpolitik der Reiches getragen hatten, waren sogar geneigt, in der Politik der Regierung ein Anzeichen dafür zu erblicken, daß der außenpolitische Kurs der frühern Rogierung, der allein geeignet war, zum Frieden zu führen, auch von der neuen Regierung fortgesetzt würde. Der Doschstotz ersolgte von ganz anderer Seite. Wobald nach der gleichzeizigen Veröffentlichung der französischen Rote und des deutschen Memorandums setzte ein ungeheures Resseltreiben der Deutschnationalen gegen die Außen. polltik im allgemeinen und gegen den derzeitigen Auhenminister im besonderen ein. Der deutschnationale Führer Sraf Westarp scheute sich nicht, das Memorandum als eine leichtfertige, die Regierung zu nichts verpflichtende Arbeit des Außenmimistere herahzuschen und so don Schritt der Regierung in der gefähnlichsten Woise dem Ausland gegenüber zu verdächtigen. Ein deutschnationaler Minister hielt es für geschmackvoll, in aller Oessentlichkeit von seinem Ministerkollegen Stresemann abzurücken. Ein ungeheurer Wierwart in Kabinett und Reichstag war die Folge. Sämtliche Parteien mit Ausnahme der Deutschnationalen forderten die Klärung der Dinge durch eine außenpolitische Aussprache im Reichotag. Auch die Deutsche Volkspartei war über das Vorgehen ihrer Koolitionegenossen aufs viesste empört. Sie brachte eine außenpolivische Interpellation ein, die die Deutschnationalen zwingen sollte, in öffentlicher Perlamentsschlacht Farbe zu bekennen. Aber es kom anders. Reichskanzler Luther, der die Gesahr erkannt und wußte, daß ein völlig unheterogenes Kadinett einen solchen Ansturm nicht überdauern würde, sprang den Deutschnationalen hilfsbereit zur Seite und verhinderte die Reichstagidebatte. Niemand war dem Reichskanzler dafür dankbarer als die Deutsche Volkspartei, die sich nun der Notweno'gkeit enthoben sah, klar und unzweideutig Stellung zu nehmen. Noch nie hat sich eine deutsche Regierung ein ähnliches Armutszeugnig ausgestellt. Dr. Luther hat damit bewiesen, daß er selbst seiner stärksten Regierungsfraktion nicht über den Weg traut. Es wird nun Aufgabe des auswärtigen Ausschusses und der Parteiführerbesprechung sein, noch vor der Absendung der Note die vom Reichskanzler im Reichstag verhinderte Klärung zu schassen. Bei dieser Note kommt alles auf die Formulierung an. Die Gerüchte, daß die Deutschnationalen mit der Rote einverstanden sein sollen, legen die Vermutung nahe, daß die Note nur den Zweck verfolgt, innenpolitisch Zeit zu gewinnen. Auherordentlich bedauerlich wäre es, wenn die Note so gehalten wäre, daß ihre Folge nicht sosortige konkrete Verhandlungen, sondern ein endloser schriftlicher Meinungsaustausch wäre, der zu keinem Ziel führt. Im auswärtigen Amt scheint man leider mit dem letzteren zu rechnen. Die Ruhrräumung. MTB. Bochum, 15. Joli. In Bochum wurden heute die französischen Truppenproviantstellen für die ganze Bochumer Etappe geschlossen. Für Freitag dieser Woche ist die Räumung Abzug der Truppen für die Nacht zum 19. Juli. In Essen haben Abzug der Truppen für die Nachkt zum 19. Juli. In Essen haben die Behörden noch keine offizielle Anweisung der Besatzung erhalten. Man ist jedoch bereits mit der Abgabe der Quartiere deschäftigt. 31TB Trier, 15. Juli. Wie die Wohnungsbehörde mitteilt, wird voraussichtlich im August eine ganze Anzahl in den Kasernen untergebrachter deutscher Familien die Wohnung räumen müssen, weil durch die Ruhrräumung eine Verstärkung der Trierer französischen Garnison zu erwarten ist. Die Reichsregierung hat sich, einer Anregung der Stadtverwaltung folgend, bereit erklärt, sofort 800 000 Mark zum Bau von Baracken für die betroffenen Familien verfügbar zu machen. Kutisker ohne Kaution aus der Haft entlassen. TU Berlin, 15. Juli. Unter Abänderung ihres Beschlusser vom 4. Juli hat die erste Strafkammer des Landberichts 1 nunmehr den Haftbesehl gegen den ehemaligen Generaldirektor der Steinbank, Iman Rutioker, ausgehoben. Diesem Beschluß liegt ein ärztliches Gutachten zugrunde, wonach bei Kutioker wegen sehr starker Blutdrucksteigerungen Lebensgefahr besteht und auch bei seinem weiteren Verbleiben in der Charitee mit der Herstellung seiner Verhandlungsfähigkeit nicht zu rechnen ist. Von der Stellung einer Kaution hat die Strafkammer Abstand genommen, weil nach glaubhaften Angaben mabgebender Stellen die finanzielle Lage des früheren Generaldirektorz die Aufbringung insendwelcher größerer Geldmittel unmöglich mache. Der Dawesplan. XU. Newyork, 15. Juli. Während des Aufenthaltes der deutschen Botschafters in Chicago gab derselbe seiner Meinung über den Dawesplan dahin Ausdruck, daß dessen Erfüllung durch Deutschland vor allen Dingen von den Maßnahmen Frankreichs und Englands abhänge, die die beiden Staaten auf die besetzten Gebiete in Anwendung brächten. Bis jetzt habe Deutschlands Energie über alle finanziellen Schwierigkeiten gesiegt. Die deutsche Zahlungsfähigkeit hinge von der Ausnützung der deutschen industriellen Hilfsquellen ab, die nicht genügend ausgenutzt werden könnten. Himmelsbach. Die Entscheidung deo hessischen Himmelsbach=Ausschusseg. TU. Darmstadt, 16. Juli. Der Ausschuß des Hossischen Landtages zur Untersuchung der Himmelsbachs=Affalre hat einstimmig folgende Entscheidung getroffen: Der Ausschuß stellt fest: 1. Ein Verschulden der Staatsbehörde, insbesondere der Landesforstverwaltung ist nicht nachweisbar. 2. Die Frage, ob die Firma Himmelsbach bei Abschluß der Verträge glauben konnte, unter Zwang zu handeln, wird bejaht. 3. Ein Verschulden der Firma Himmelbachs bei der Ueberprüfung der Verträge, die den hessischen Staat zur Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen ermächtigen könnten, war für den Ausschuß nicht feststellbar. Eine deutsch=amerikanische Nordpolexpedition? MXB Newyork, 15. Juli. In einem Interview mit dem Berliner Vertreter der Blätter des International News Services F. B. Wenher mit Dr. Eckener begrüßte der Letztere die eventuelle Möglichkeit, daß auch die Vereinigten Staaten demnächst ein Luftschaff für eine Nordpolexpedition bauen würden. Nach Dr. Eckeners Vorschlag würden dann boide Luftschiffe, das deutsche wie das amerikanische, gleichzeitig nach dem Pol abfahren und sich fortlausend gegenseitig unterstützen und ergänzen. Die Amerikaner würden eine Operationsbasis in Alaoka errichten, während die Deutschen von Norwegen aus vorgehen würden. Der bayerische Ministerpräsident nach Berlin abgereist. TU. München, 15. Juli. Der bayerische Ministerpräsident Dr. Held ist gestern abend nach Berlin abgereist. Er wird dort über die Frage des Finanzausgleichs verhandeln und außerdem am Freitag an der Besprechung der Ministerpräsidenten der Länder über die außenpolitische Lage teilnehmen. Achtstundentag— in Amerita! WTV. Newyork 14. Juli. Die Standard Oll Company, New Jersey, kündigt an, daß sie in ihren mittelkontinentalen Oelseldern den Achtstundentag einführen wolle. Gleichzeitig sollen die Löhne nach der neuen Skala berechnet werden, wodurch den Arbeitern ein teilweiser Ersatz für den entstehenden Lohnaussall gesichert werden soll. Seit den ersten Bohrungen im Jahre 1859 wurde täglich 12 Stunden gearbeitet. Eine Zeppelin=Route Deutschland-Japan. ##V. Berlin 14. Juli. Wie wir erfahren, wird sich Hauptmann Bruns, das bekannte Mitglied der Studiengesellschaft zur Erforschung der Arktis, am Donnerstag im Flugzeug nach Moskau begeben, um dort mit Frithsof Nansen und der russischen Regierung gemoinsame Besprechungen über die geplante ZeppelinExpedition nach dem Nordvol aufzunehmen. Weiter wird über das Luftschiffverkehrsprojekt Europa=Japon verhandelt werden, ein Projekt, dem man in russischen Kooisen mit großem Interesse bagagnet. Der Abbau verheirateter Beamtianen. Berlin, 15. Juli. Ein große Erregung unter den weiblichen Reichstagsabgeordneten hat der Artikel 14 des Personalabbaugesetzes hervorgerufen. Dieser soll der Reichsregierung das Recht geben, verheiratete Beamtinnen, auch wenn sie auf Lebenszeit angestellt sind, mit dreimonatiger Kündigung zu entlassen. Gegen diesen Artikel 14 haben jetzt sämtliche weiblichen Mitglieder aller Fraktionen, von der deutschnationalen bis einschließlich der Kommamisten, in einem Schreiben an die Mitglieder des Reichstages Stellung genommen, das folgenden Wortlaut hat: Die Frauen des Reichstags wenden sich nochmals dringend an die Mitglieder des Reichstags, den Beschlüssen des Haushaltsausschusses zu Artikel 14 der Personaladbauverordnung nicht zuzustimmen. Der Artikel 14 widerspricht den verfassungsgemäß den Frauen gewährleisteten Rechten, geht über die heutigen großen sozialen Schwierigkeiten der Eheschließung hinweg und unterstellt die verheirateten Beamtinnen einem Sonderrecht, gegen das sie rom Standpunkt der Frau und der Beamtin mit Recht aufs nachdrücklichste Verwahrung einlegen. Dieses Schreiben ist von sämtlichen weiblicher Abgeordneten unterzeichnet. Alle weidlichen Abgeordneten sind auch unterwiesen, bei der Beratung des Artikels 14 der Personalabbauverordnung gegen den Beschluß des Haushaltsausschasses zu summen, damit die Annahme des Artikels 14 insofern gefährdet ist, als für ihn nur die Regierungsparteien eintreten und elf weibliche Abgeordnete der Regierungsparteien mit der Opposition stimmen werden. Srohseuer auf der Neunbahn. Altona, 15. Juli. Gestern morgen brach irt neuen Stall der Bahrenfelder Rennbahn, in dem sich etwa 50 Rennpferde besanden, ein Großfeuer aus. Mit Unterstützung der Polizei gelang es, 36 Pferde zu bergen. 16 Pferde kamen im Feuer um. Ueber die Entstehung des Brandes sind noch die Ermittlungen im Gange. Wahrscheinlich ist er auf die Anvorsichtigkeit des Stallmeistere Paul Ost zurückzuführen. Seine Leiche wurde vollkommen verkohlt im Stalle aufgefunden. Die geretteten Pferde brachen zum Teil aus. Zwei Kinder verbrannt. WDB. Hartenstein 15. Juli. In dem benachbarten Orte Raum sollte der siebenjährige Sohn des Hausbesitzers Schettler Heu vom Boden holen. Er nahm seinen zweijährigen Bruder mit. Als beide nicht wiederkamen, begab sich die Mutter nach dem Boden und sand, den ganzen Raum bichterloh brennend. Sie hörte die Angstschreie der Kinder, konnte ihnen aber keine Hilse beingen. Die beiden Kinder verbrannten. Das Haus#t bis auf die Umsassungsmauern niedergebrannt. Begetn Trabewiede unbraunt. MTB Altona, 14. Juli. Im neuen Stall der Fahrenhorster Rennbahn brach heute früh Großfeuer aus. Nach den bisherigen Feststellungen sind dabei 14 Pferde in den Flammen umgekommen. Die Ursache des Brandes ist wahrscheinlich auf die Unvorsichtigkeit eines Stallmeisters zurückzuführen, dessen Leiche völlig verkohlt aufgefunden wurde. Die geretteten Pierde, 36 an der Zahl, sind teilweise ausgebrochen. Einen neuen Titel hat die Stadt Köln eingeführt: Den Mitgliedern des städtischen Orchesters in Köln, die ihre Probezeit deendet haben, wird nach Beschluß der Stadtverordnetenversammlung künftig die Amtsbezeichnung Städtischer Kammermusiker verliehen. Handel und Wirtschaft Bonner Marktbericht vom 16. Juli. Großhandelspreise in Pfennigen für ein Pfund, wenn nichts anderes bemerkt: Wirsing 15-17. Kchlrabl, Stück-8, neue Kartoffeln.-7, fremde Zwiebel 16, hieelger Salat, Stück-10, blesiger Weißkohl 12, hlesiger Rotkohl-12. #eziger Blumenkohl. Stück 25. fremder, Stück 50-60, fremde Gurken. Stück 35-40. Einmachgurken, Stück-1½. Spalier-Eßbirnen 35-40. Karotten. Gebund 5. Eier. Stück 12-14½. Tomaten 25-40, dicke Bohnen mit Schoten 12-13. Erbsen mit Schoten 32. saure Klrschen 40-42. süße Klrechen 40-50, reife Stachelbeeren 15-20, Himbeeren 50-55, Blaubearen 40. Redleschen. Gebund 8. Strauchbohnen 20-). Pfirsiche 60. Aprikosen 60. tremde Prühpflaumen 35-40. Johannisbeeren 20.2. Landbutter 200. Molkereibutter 205. Die Zufuhr wer reichlich. Kölser Lederbörse. Köln, 15. Juli. Leder. Es wurden folgende Richtpreise(Groshasdelspreise ans erster Hand und für erste Bortimente, Spealalfabrikate sind wichl einbegriften) in Reichamark genannis Dichenlon rhein. Sohlloder in Hälften.85-.05, in Kernstücken.90-8, Sohll## in Hälften.30-.80. in Kernstücken.20-7, Zahm-Vacheleder in La## ten.10-4,60, in Kernstücken.40-.60, Zahm-Vachehälse.10-.00 Zahm-Vacheseiten.50-.40, Wild-Vacheleder in Hälften.45-.80, Kernstücken-.10, Wild-Vachehälse.55-3,25, Wild-Vacheselten.1 bis 3. Spalte, lohgar und liselert, Kernstücke.90-.50, Blankleder#### Hälften, braun.56-.20, braun, feine und feinste.70-.76, Rlem z lederkerpstücke, kurzgeschnittene.90-7,10, braune Fahlieder.20-.25 für 1 kg. Rindbox, schwars.48-.56, farbig.70-.80, Borkalf echwarg,.90-2,25, farbig.06-.30, Roßchevreau, schwarz.98 0 f für 1 Qusdratful eff. Maschinenmaß, gefärbto Vachetten, gewöhnll## Sorten.75-18.75, feine und feinste Sorten 14.50-18, für 1 gm Maschinenmaß. Knappes Angebot, gute Nachfrage. Häute und Felle. Ochsen, Kühe, Rinder, Bullen bis 29 Pfd. 1. Kl.—. 2. El..75-.95, von 80-49 Pfd. 0,68-0,85 bezw..62-.75, Och.- u. Kühe, Rinder von 30-69 Pfd,.75-.95 besw. 0,65-.78, 70 Ptd. mehr.78-.88 bezw..64-.78, Bullon von 50·79 Pfd..68-.78 bezu. .600,70, 80 Pld. und mehr.68-.78 bezw..60-.70, Fresserfelle, gesalzen, jo nach Qualitat, Herkunft und Schlachtung.85-1, Kalbfel## desgl..05-.80 für 1 Pfund Frischgewicht, Schaffelle, gesalzen.## nach Qualität und Wollklasse.48-.6e für 1 Pfund Salzgewicht..1# genfelle, trocken, je nach Qualität und Gewicht.50-.50, Roßhäute, gesalzen, bis 219cm lang-12, desgl. 220cm lang aufwärte 18-24 fh ein Stück. Trotz der schwierigen Geldverhältnisse herrschte re#### Nachfrage zu deh notierten Preisen. Kassakarse der Berliner Börse am 15. Juli 1933. (Ohne Gewähr.) Wertbeständige Anleihen. Sproz. Bad. Ld. Elektr. Kohle 94 Sproz. Preuß. Kallwertanlelbe.45. öpros. Roggenrentenbank.51 5proz. Sächs. Braunkohle.25. Schilfahrteaktien. Hlapag, 54, Hamburg-Süd 80.75, Hansa Dampt 80.125, Norddl. Llord 57.25. Vereinigte Elbe 38.6. Ausländische Eisenbahnen. Baltimore 82.5, Schantunglahn 2 Hlapag 54. Hamburg-Süd 80.75, Hansa Dampf 80.125, Nord. Llort 57.25. Vereinigte Elbe 38.6. Bank-Aktien. Bank f. elektr. Werte.25. Barmer Bankver### .125. Barmer Kreditbank.175. Berliner Handelsges. 121, Comme## und Privat 97. Darmstädter Bank 118. Doutsche Bank 119.6. Diskon### bank 107.75, Dreedner Bank 101.3. Mitteld. Kredit 96. Oenabrück# Bank 71. Preuß. Bodenkr. Bk. 53. Reichsbenk 124, Rh.-Westf. Boden# kredit.8, Wostd. Bodenkredit.3, Wiener Bankverein.126. Brauereien. Schultheiß 120.375. Dortmunder Aktien-Brauerei 119.5. Dortmunder Union 65.25. Industrie-Aktien. Aachener Leder 30.6, Aschener Spinner# .2. Accumulatoren 111.8. Adler-Werke 58,.-G. für Anilin 113.), Aleranderwerk 75. Alfeld Delligsen 38, A. E. G. 99.76. Amme Glesecke 70. Ammendorfer Papler 121. Angelo Guano 96. Anhalter Kol## 185. Annab. Steingut 84. Annener Guß 87, Aplerbeck Bergbau 62 Augsburg Nürnberg 104.25, Badischo Apilin 126.4, Balcke Masch. .875, Barover Walz 11.25, Bedburgerwolle 60. Bemberg J. P. 104 Berger Tieldau 111.75. Bergmann Eicktr. 74.7. Berl. Gub. Hutfabrik 139.25, Berlin Karleruhe 84.25, Berliner Masch.-B. 61.1. Berzell#### Berg.5, Beton- und Monierbau.375, Bingwerke 56.2, Bochume: Guß 70.5. Bösporde Walz 50.1, Braunkohle und Brikette 97.5, Baus schweiger Masch. 65.5. Bremer Linol 124.5, Bremer Vulkan 60. Bu#llrus Eisen 52. Basch Lüdenscheid 37.3, Busch Waggon 52.5, Butzie 67, Byk Gulden.6, Calmon Asbost 44.75, Capito u. Klein 26.5, Charlottenb. Wasser 70.5, Chem. Grieshelm 113.5, Chem. Grünau 54 Chem. von Herden 61. Chem. Weller 114. Chem. Industrie Gelsenz 69. Chem. Werke Albert 102.1. Daimler 58. Delmenhorst Linol 116.-5, Dessauer Gas 84.5. Deutsch Atl. Tel..26, Deutsche Lux 61.1, Deutsch-Niederl. Tel. 18.5. Deutsche Babcok 87.25. Deutsche Eisenb Signalw. 52. Deutsche Erdöl 94.6. Deutsche Kabel 65.5, Deutsche Kall 28.5. Deutsche Maschinenf. 53.875. Deutsche Spiegelglas 80.2 Dittmann Neubaus 90. Donnersmark 81. Dresdener Gardinen 71. Durener Metall 82. Dürkopp-Werke 71.5. Düsseld. Eisenb. Weyer## 87.5. Dusseldorfer Eisenhürfe 45. Düsseld. Kammgarn 61, Düsseld. Naschinenbau 85.2, Dynamit Nobel 76.3. Eisen Velbert 40, Eisenwerk Kraft 87.5. Elberfelder Farben 116. Elektr. Liferung 81.75, Elektt. Licht und Kraft 100. Elite-Werke 79, Eschweller Berg 124. Eschwei .-Metall 33.4. Essener Steinkohlen 71. Faber Bleistift 84.25. Fafnir. Werke.1, Fahlberg Liet 64.5, Feldmühle Papier 66.5, Flôtber N# schinen 67. Frister R..75, Fuche Waggon.65. Gaggenau 58.5. GarLudwig.1. Gelsenkirchener Berg 54.26. Gelsenkirchener Gus 44.8 Ges. f. elektr. Untern. 110.875. Girmes u. Co. 190.625, Gledbache Textll 44. Gladbacher Wolle 78.5. Giesenbeck 29.5. Glas Schalcke 130. Glauziger Zucker 94.5. Gödhard Gebr. 42. Glockenstahl 58.5, Goldschmidt 81.5. Görlitzer Waggon 36. Gothser Waggon 36. Grovenbroich# 44. Gritaner 123. Hackethal 88. Hallesche Masch..2, Hammerre:## 18.1, Hannover Masch. 77. Hannover Waggon.75, Harb.-Wien Gumnl 39.9. Harkort Berg 60, Harpener Berg 108, Hartmann eächs. 51. Heckmann Kupfer 70.5 Hedlwigshütte 52.9. Hein Lehmann 60. Hemmer Zement 100. Hilgers Verzinkerei 46. Hilpert Maschinen 41. Hire## Kupfer 96.5. Höchster Farben 116. Hösch Eisen 93.75, Hoffman##### Stärke 58.5. Hohenlohe 18. Holamann 60, Hubertus Draunkohles# 112.25. Humboldt Masch. 115.5. IIse Berg 96.5. Kahle Porzellan##. Kall Aschersieben 123.5. Kattowitz Berg 14.75, Klauser Spinn. 75. Klöckner-Worke 70.25, Köln-Neuessen 62.6, Köln-Rottwell 88.75, Kön Gas—. Kontlnental Asphalt 42. Körting Gebr. 72. Körting elchtr. 73.25, W. Kreift 46.25, Kraus-Naschinen 42. Kronprinz-Metall##.# Lahmeyer 79. Laurahütte 46.5, Leonhard Braunkohle 116. Lind### berg Stahl 53.25, Lindstrom 108, Linke Hoflmann 48.5, Ludwig Locve# 129.5. Lüdenscheld Metall 35. Luther Naschinen 74. Magirus 28. Mo.medie 60. Manncsmann Mulag 62. Mannesmann Röhren 75.75. March. Breuer 60. Maschinen Buckau 78.25. Dr. Paul Meyer 87.5. Mix urd Genest.1. Motoren Deutz 47.375. Mülheimer Berg 96. Nordd. Gumni .25. Nordd. Wolle 96. Oberschl. Eiebd. 53.5. Oberschl. Caro-H. 4% Oberschl. Kokswerk 73.25, Ochinger Stahl 60. Orenstein u. Kopf61.6. Oenabrücker Kupfer.5. Ostwerke 111. Otlensen Eisen 30.# Phörix Berg 85.25. Pöge Elektr. 46.5. Polypon 78, Tonge Spinn. 41 5. Poppe u. Mirth 75.25, Rasquin Farben 39. Reichelt Metall 61, Res## holr hapiétele. Rh. Braunkohle 125.5, Rh. Chamotte 61, Rheinisce## Elektrisität 71.5. Rh. Gerbstoff—. Rheinmetall 32.3, Rh. Möbelst##### 91.25. Rh. Nassau 71.5. Rh. Spiegelglas 125, Rheinstabl 67.375, RLWestf. Kalk 125. Rh.-Westf. Sprengstoff 60. Rh.-Westf. Zement 62. Chem. Rbenania.3. Rherdt elektr. 3. Riedel 70. Rombacher Hün56.625, Rosenthal Porz. 103, Roeitzer Zucker 85. Rüttgerswerke 69 4. Sachsenwerk 72.25, Sarotti 121. Scheidemantel 11.1. Schles. Cellulo#e 92. Schles. Leinen 64. Schneider Hugo 51.125. Schoeller Eitort 70. Schuckert elcktr. 60.875, Schwelmer Eisen 120. Seiffert u. Co.#.# Sieg-Sol. Gus 40.5, Siemens Elektr. Betr. 54, Siemens Glas 97.33 Siemens u. Halske 74.75. Stadtberger Hütte 50, Steitiner Chamotte 7. Stettiner Vulkan 43.1. Stock u. Co. 51. Stöhr Kammgarn 29.7. Steewer Naschinen 75, Stolberger Zink 104. Gebr. Stollwerk 77.75. Telept. Berliner 57. Friedr. Thome 62, Thörls Oel 52.75, Tietz Leonhart 61.25, Tuchfabrik Aachen 39.1. Union Gieberei 38. Varziner Papier 53.25. Ver. Deutsche Nickel 93. Ver. Märk Tuch 51, Ver. Portlau## Zement 106. Ver. Schmirgel 60.75. Ver. Schuhf. Bernals u. Wersel# 67. Vogel Tel. Dr. 60.5. Vogtländ. Naschinen.75. Vorwärte Spits## 74. Vorwoll Zement 85. Warsteiner Gruben 137.25, Wasserwerk Celsenkirchen 87.75. Wegelln Ruß 98.5, Wegelin u. Hübner 72.25. Wersl# Porzellan 57.5. Westeregeln Alkall 70.75. Westfalla Eisen 49.5. We### Kupfer 47. Wicking Portland 73.5. Wittener Guß 82, R. Wolff 401. Zeitzer Maschinen 119.25, Zeilstoff Waldhof.6, Zimmermann 25..5 Kolenialwerte. Deutsch-Ostafrika.375, Kamerun.9. Otavi 2715 Kölner Wertpapierbörse. Köln, 15. Juli. Die Wertpapierbörec eröffnete infolge der inner politischen Schwierigkeiten in schwacher Haltung. Trotzdem war Geschäft anfangs ziemlich lebhaft. Die Börse schloß ruhig. Deutsche Anlagepapiere. Rbein.-Westf. Bodenkredit-Vorkriee# Pfandbriefe.1, Sproz, deegl. Gold-Pfandbriefe 68, Sproz, desgl. Gel Pfandbriefe Serie 1V 85.5, Serie IVa 85.5, 10proz, desgl. Gold-Pfatt briefe Serie II 93. Seric III 93. Sproz, desgl. Gold-Kommumi-Oblig 63.5, 10proz, desgl. Serie 1I 94, 10proz, desgl. Seric 111 95.25, 10pret# desgl. Serie V 94. 4proz. Westdeutsche Bodenkredit-Pfandbriefe 3.-11 5. 8pror desgl. Gold-Pfandbriefe 85, sproz. Westdeutsche Boderkre# Gold-Kommunal-Obligationen 84, Sproz. Landesbank-Gold-Pfandbrich 94.50. Bankaktien. Barmer Bankverein 1. Commerzbank 97. Darmstädtet## Bank 117.25. Deutsche Bank 119.5. Diskonto-Komm. 107.25, Dresdte##### Bank 101.25. Rhein. Bauernbank 80. Rhein.-Westf. Bodenkredit.33 Industriraktien. Adler-Brauerei 148. Adler Kohle 36, Alexande werk 72.30. Badische Anilin 125. Basalt.-G. 84.25, Berl. Sped### .40, Berzellus.25, Bielefelder Weberei 135, Bochumer Gub 41 Bonner Bergwerk 107. Buderus Eisen 51. Chem. Weiler 112. Contin# tal Isoia 2. Dahlbusch 91.50, D. All. Tel..25, Deutsche Erdöl 94#4 Düsseldorfer Maschinen 35. Dynamit Nobel 75.50. Ehrh. Sehmer#### Eschweller Berg 121. Felten u. Guilleaume 129. Flender 41.50. senkirchener Berg 53.30. Hammersen 16.75. Harpener Bergbau 107### Hllgers Verzinkerei 47. Houbenwerk 21. Hubertus 110. Humboldt#### Kalker Brauerei 77, Kaller Maschinen 60, Klöckner-Werke 72. Költa Dampf 130. Kölner Gummifäden 60. Köln-Lindenthal.80. Köln-) essen 64.50. Köln-Rottweil 88.50. Laurahütte 47.50. Mand Piano Motoren Deutz 48. Oel Stern Sonneborn 68, Phönix Bergbau 85. Iur quin 59. Rhein. Braun 125, Rhein..-Leder.3, Rhein. Wasser 101/ Rhenanis.3, Rodlergrube 330, Schoeller Eitorl 70. Jul. Sichel Gebr. Stollwerck 74.5, Leonhard Tletz 61, Viersener 75. Aug. Wer 98. Westd. Handelsges. 14.5. Bastioer Dertesngrdien. und(1 PAA) York(1 Dollar) nd(100 Fl.) an(100 Fr.) n(100 Lire) mark(100 Kr.) treich(100 Fr.) (100 Kr.) ein(100 Fr.) an(100 Peseta) eden(100 Kr.) (100 Schilling) Nosersands ochrichten. Bonn, 16. Juli, 8 Uhr morgenKonstanz, 15. Bodensse vormittage Kchl, 15, morgenMazau(beyr.). 15. 9 Uhr morgene Nannheim, 15. Rhein 8 Uhr morgene Nainz, 16. Rhein 8 Uhr morgen: Blagen, 15. morgen.80—.08— .50—.|m .54—.11m 422—.7m .00—.12m .76—.11m .#8—0s Wasserwärmet 20 Gras Celatus. Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die geistige und soziale Achsendrehung im Unternehmertum und in der Arbeiterschaft. Von Universitätsprosessor Dr. Briefs.“) Ich kann verstehen, daß über das Gewerkschaftsleben sich ein gewisser Pessimismus lagert, zu dem sich außerordentlich viel Anlaß angesammelt hat. Der Wechsel war zu stark und zu schroff. Einmal der Wechsel von der Bedeutungslosigkeit der Gewerkschaften innerhalb des öffentlichen Lebens im Zeitalter Kaiser Wilhelme II. zu der nach dem Krieg eingetretenen Ueberbetonung der gewerlschaftlichen Bedeutung, und dann der neue Wechsel, wiederum gewissermaßen das Zurückschieben des gewertschaftlichen Einflusses, das den Gewerkschaften selbst natürlich sehr hart und unerhört vorkommen mag. Was hat sich eigentlich durch den Krieg geändert und wie sieht die Sachlage gegenwärtig aus? Wirtschaftliche Kräftezusammensassung nach dem Kriege. Industriewirtschaftlich haben wir eine ungeheure Beschleunigung jenes Prozesses bekommen, der vor dem Kriege schon einsetzie: des Prozesses der Kombination der Betriebe, der Kartellierung und Spndizierung, des Insammenschlusse der Arbeitgeberverbände und des weiteren Zusammenschlusses zu großen Zentralverbänden der Arbeitgeber. Dieser Vorgang ist ein ungeheurer Konzentratiensvorgang. Konzentriert hat sich ganz zweisellos die Verfügung über die industriellen Wirtschaftsmittel, die Verfügung— und zwar meine ich dabei die rechtliche und rein ökonomisch=dispositive Verfügung— über Werksanlagen. Die Form, in der diese Verfügung sich konzentrierte, pflegen wir heute als Konzern zu bezeichnen. Die industrielle Verfügungsmacht hat sich in hochtürmigen Gebilden zentralisiert, die manchmal aus Unsummen von Einzelbetrieben und von Einzelgroßwerken bestehen. Diese industrielle Verfügungsmacht hat sich in Gestalt gewaltiger wirtschaftssührender Verbände konzentriert. Wir haben also eine Konzentration des Kapitals, eine Konzentration der Versügungsmacht über die industriellen Werkmittel und über die Werke. Beim großen Konzern hat sich gewisermaßen das vielköpfige System von direktorialen Verwaltungen zusammengeschlossen; es hat sich zentralisiert. Es sind einige wirtschaftsführende Köpfe vorhanden und unter diesen ist zunächst ausgebaut ein breites generaldireltoriales System und unter diesem wieder ein breiteres Direktorialsystem. Es hat sich im Rahmen der mittelalterlichen Rechtsgeschichte gesprochen, die Ministerialität der neuen Unternehmung, des neuen Unternehmertums gebildet; es ist ein Prozeß der Bildung eines Dienstadels der großen Kapitalsherrschaften im Gang. Die großen Konzerne selbst sind ungefähr dasjenige, was die Grundherrschaften des Mittelalters waren, den„Ministerialen“, d. h. dem Dienst= und Verwaltungsadel des mittelalterlichen Grundherrn entsprechen heute der Generaldirektor und die Direktoren. Da haben wir also zunächst die charakteristische Figur des Generaldirektors. Ihm zur Seite stellt sich nun auf dem Gediete, wo dieses so konzentrierte Kapital dem Arbeitnehmertum gegenübertritt, eine weitere charakteristische Figur: die Verwaltung der Arbeit, jenes Elementes, von dem neben dem Kapital die moderne Unternehmung lebt, und die Taktik den Arbeiter, der Arbeiterschaft und ihren Verbänden gegenüber übernimmt der Syudikus. Der Syndikus ist gewissermaßen die vorgeschobene spezialistisch zugeschulte Person, mit der das Arbeitgebertum, der Unternehmer von heute, den Ansturm der Gewerschaften und die Ansprüche der Arbeiter abzuwehren sucht. Die Bedeutung des Sondikus liegt darin, daß er spezialistisch vorgeschult ist. Er ist alademische Intelligenz; er kommt von der Universität oder jedensalls von der Hochschule, er kommt mit der ganzen Taktik und mit der ganzen Vorschulung, die die Universität in diesen Dingen zu geben hat, mit dieser Taktik und dieser Vorschulung aber eingestellt, im Dienste der Abwehr von Arbeiterinteressen, im Dienste der Abwehr des Angriss organisierter Arbeitermassen in Gestalt der Gewerkschaften. *) Auf dem kürzlich in Karlsruhe stattgesundenen Verbandstag des Zentralverbandes christlicher Bauarbeiter Deutschlands hielt der bekannte Sozialpolitiker und Volkswirtschaftler Universitätsprofessor Dr. Briefs, Freiburg i. Br., einen Vortrag, der Beachtung verdient und den wir darum, abgesehen von einigen unwesentlichen Kürzungen, an dieser Stelle bringen. Das ist diese Seite der Sachlage. Auf der anderen Seite haben wir die zweite Front, die auch ihren charakteristischen Sozialopponenten vorschickt, das ist der Gewerkschaftesührer. Syndikus und Gewerkschaftoführer. Synditus und Gewerkschaftsführer sind die für unsere Zeit charakteristischen Figuren auf dem Gebiete des Kampfes zwischen Kapital und Arbeit. Hinter beiden stehen große Machtverbände, mit einem Unterschiede. Auf der Sondikusseite ist die Macht der vertretenen Interessen, Besitz= und Eigeniumsmacht, Kapitalsmacht, Macht, die es gestattet, auszuhalten, Macht, die es gestattet, zu warten, im Gegensatz zu der in außerordentlich mächtigen Verbänden gesammelten Arbeiterschaft, die bei aller Massenhaftigkeit des Aufmarsches nicht über die Eigenschaft verfügt, zu warten, auf lange Sicht zu manöverieren, sondern bestrebt ist, angesichts des sehlenden wirtschaftlichen Rückgrats entweder zuzuschlagen oder nichts zu tun. Dieser Mangel an Taktik, an technischen Möglichkeiten hängt, wie es Brentano schon genannt hat, mit den Eigentümlichkeiten der Arbeitskraft zusammen, die überhaupt nicht warten kann, sondern die eben tagtäglich Lohn haben muß. Der Lohn ist die Achse des arbeiterlichen Daseins, und der Lohn hängt an der Arbeitsstelle. Und so kreist um die Arbeitsstellen und um den Lohn das taktische Vermögen der Gewerkschaften und der Gewerkschaftsführung. Aus diesem Grunde konnte bereits im Jahre 1921 Professor Marr im Jahresbericht des Frankfurter Sozialen Museums sagen:„Die Gewerkschaften mögen heute noch so sehr in der Macht sich befinden,— das ist alles fauler Zauber, das geht alles vorbei; dersenige, der die Arbeitestelle hat und der den Lohn zahlt, wird über kurz oder lang das Heft in der Hand haben.“ Als ich das damals las, habe ich mir gesagt: Wäre es wohl möglich, daß die Gewerkschaften, die kraft der politischen Demokratie und kraft auch des gestiegenen sozialen Prestiges heute so einflußreich sind, wirklich eines Tages von dem, der die Arbeitstelle hat, und von dem, der den Lehn zahlt, so zu Paaren getrieben werden können? Zwei Jahre später, 1923, als ich an der Ruhr war, im Oktober und November, sah ich, wie sich die Katastrophe schon vollzogen hatte: Aus den Werken entlassene Leute stürmten unter völliger Nichtbeachtung aller gewerlschaftlichen Taktik und aller gewerkschaftlichen Vorschläge mit Gewalt an die Fabriktore, um die ersten zu sein, die wieder ausgenommen wurden. Der Anschlag am Fabriktore aber führte aus:„In Bedingungen der Vorkriegszeit.“ Zu Hunderten drängten sich die Leute heran, durch die Gärten, über die Zäune ging alles. Wirklich, jener Mann hatte recht, der gesagt hatte, dersenige, der die Arbeitsstelle habe und der den Lohn zahle, werde zum Schluß das Heft in der Hand haben. Trotz allem— die Unternehmer haben etwas gelernt. Run inzwischen? Es ist bekannt, was alles darauf gefolgt ist, wie der Vorstoß von seiten mancher unkluger Arbeitgebervertreter kam, ein Vorstoß, der die Absicht hatte, mit den Gewerkschaften vollständig aufzuräumen. Syndikus Dr. Klenter bediente sich in Elberfeld des Satzes:„Societates esse delendas.“ Also, „ich bin der Meinung, man muß die Gewerkschaften kaputschlagen“. Das Charakteristische der Situation und der Meinung auf Arbeitgeberseite, zumal auf seiten der Arbeitgeberverbände, scheint mir jedoch darin zu liegen, daß die Reigung zum Niederschlagen und zur Zerstörung der Gewerkschaften bei den Arbeitgebern nicht sehr groß war. Die Berliner Zentrale der Vereinlgung der deutschen Arbeitgeberverbände hat jedenfalls, was ein Vorgehen nach dieser Seite anbelangt, sehr rechtzeitig zurückgehuft und sich sehr vorsichtig geäußert. Das deutet darauf hin, daß auf jener Seite aus der Vergangenheit doch vieles gelernt worden ist. Man habe ja, so wird man sich dorr sagen, nicht etwa die Wahl„Hewerkschaften oder keine Gewerkschaften“, sondern man habe nur die Wahl„Gewerkschaften oder aber Herrschaft der Masse“! Entweder organisiert sich die Arbeiterschaft zur Vertretung ihrer gerechten und berechtigten Interessen in disziplinierter Form, oder aber, wenn wir ihr diese disziplinierten Formen der Organisation zusammenschlagen, dann wird ganz etwas anderes herauskommen als die Zufriedenheit, die sich wohl mancher Dummkopf im Arbeitgeberlager dabei als erreichbar gedacht hat. So kann man verfolgen, wie die Stellung der Arbeitgeberverbände, der Syndikate, und vor allen Dingen der großen Arbeitgeber selbst zu den Gewerkschaften sehr wesentlich modisiziert erscheint. Das ist der große Eesolg des Gewertschaftogedankeng. In der Vorkriegszeit hätte, von wenigen Ausnahmen abgesehen, jeder deutsche Arbeitgeber mit Wonne die Gelegenheit benutzt, die Gewerkschaften zu zertrümmern. Inzwischen war man klug geworden. Auch auf seiten der Arbeitgeber sieht man ein, daß man nicht mehr die Macht hat,„Organisation— unzufriedene Arbeiter“,„ruhige Arbeitsverhältnisse— keine Organisation“, sondern„keine Organssation und Betriebsunfrieden“. Für den typischen deutschen Unternehmer, zumal densenigen der Schwerindusteie, ist es ein geradezu sabelhafter Fortschritt, daß er dazu gekommen ist, das zu begreisen. Der„Arbeitgeber“ hat in den letzten Jahren sich in vielen Fällen so positiv und zustimmend zu dem Gedanken der Arbeitergewerkschaft und zu dem Gedanken der sozialen Gerechtigleit geäußert, so willig zur Zusammenarbeit mit dem Arbeitnehmertum gezeigt, daß diese Haltung geradezu in Ersteunen setzen muß. Die Ehrlichkeit der Motive des„Arbeitgebers““illich nicht anzweiseln. Die Tatsache steht jest, daß heute das im Reichsverband onzanisierte deutsche Arbeitgebertum zweierlei einzesehen hat. Erstens:„Gewerkschaft muß kein“, denn sie ist eine Garandie der Disziplin, der Oednung in den Arbeiterlämpsen. Das Zweite ist, daß diese Aobeitgeberschaft ausdrücklich erklärt:„Wir sind ja auch für die Arbeitsgemeinschaft, Volkegemeinschaft, wir wollen gemeinsam mit den Arbeitern raten und taten.“ Daß die Taten nicht immer mit den Worten übereinstimmen, Fi eine Sache für sich. Für uns in Deusichland ist es ein großer moralischer Gewinn, daß heute das Arbeitgebertum offen die Bodeuung moralischer Tatbestände zugibt, daß es sieht, wie kommen nicht aus, wenn wie uns auf den reinen Machtstandpunkt stellen. Diese Dinge sind von unabsehbarer Bedeutung. Dag Arbeitgebertum vor dem Kriege hat ganz anders gesprochen, ganz anders gehandelt und hat sich geiftig ganz onders eingestellt. Man muß nur setzt noch z. B. die Arbeiten von Alexander Tille und ähnlicher Leute lesen und an die Praxis mancher Arbeitgeber von der Vortriegszeit denken. Ich erinnere an das samose„Kartell der schaffenden Hände“,. das im Jahre 1923 ins Leben gerusen wurde ganz offensichtlich mit dem Zwecke: gegen die organisierte Arbeiterschaft. Wir sind im Zeichen einer heranziehenden gewaltigen sozialen Reaktion in den Krieg gegargen. Heute ist ein großer Szenenwechsel vor sich gegangen, wenn Arbeitgeber, wie Herr v. Borsig, diese Gedanken vertreten, die ich eben dongelagt habe. Eine Jahrtausendfeier der Jugend in Heisterbach. Auf Anregung von Rektor Roth(Oberdollendorf) befaßten sich die Leiter der Volksschulen in der Bürzermeisteret sest einigen Monaten mit dem Plan, eigens für die gesamte Jugend eine Jahrtausendfeier zu veranstalten. Es war ein glücklicher Gedanke, als Ort der Jubiläumsfeler Heisterbach mit seiner kulturhiftorischen Vergangenheit, im Mittelpunkt der vier Gemeinden gelegen, zu wählen, auch weil die politische Feier dazu nicht geeignet evschien. Ganz im stillen reifte der Plan, dank der zielbewußten Leitung zur Tatsache. Die Einladunzen ergingen an die Leiter der Schulen beider Konfessionen, die Geistlichen, Elternbeiräte, Bürgermeisterei= und Gemeindevertreter durch das Bürgermeisteramt. Für den musikalischen Teil wirklen mit das Trommekkorps aus Heisterbacherrott in weißer Sportskleidung, die vereinigten Feuerwehrkapellen von Oberkassel und Dollendorf, sowie die Muthsche Musikkapelle aus Königswinter. Um ½4 Uhr kamen die Oberkasseler Schulen unter klingendem Spiel in Oberdollendorf an, vereinigten sich hier mit den beiden Dollendorfer Schulen, und marschierten mit Sanz und Klang nach Heisterbach. Dort trafen um 4 Uhr die Schulen von Heisterbacherrott unter Vorantritt des Trommlerkorps ein, setzten sich an die Spitze des unübersehbaren Festzuges und zogen durch die ehemalige Klosterpforte zu dem reich geschmückten Festplatz vor der Chorrnine. Unter Führung der Lehrpersonen nahmen die tausend Kinder, nach Schulklassen in guter Ordnung, Ausstellung auf dem Rasenplatz. Den Austakt ntachten die Musiter, und mächtig widerhallten die Feierklänge in den ehrwürdigen Hallen der Ruine und den sie umschattenden Baumtronen. Hiermit begann das 18 Nummern umsassende Programm. Von einer Empore aus, zwischen den schlanken Säalen der Chorruine sprach ein Schüler mit guter Betonung einen Festprolog. Anschließend hielt Bürgermeister Nücker(Oberkissel) eine herzliche Begrüßungsansprache an die Festgäste und die Kinder, wobei er beionte, daß aus treudeutschem Empfinden. aus Liebe zur schönen Heimat und aus Dankbarleit gegenüber den Vorfahren, die Jahrtausendfeiern im Rheinland gehalten würden. Auch die Kinder hätten ein Recht, sich einmal herzlich zu freuen nach echt rheinischdeutscher Art, in froher Erinnerung der ruhmreichen Geschichte der Heimatprovinz. Nach zwei passenden Gedichten aus Kindermund und einem Musikstück folgte die Festrede von Rektor Roth. Wie tief ein Jugendbildner in die Seele der Kinder den Samen für Religion, Heimat= und Vaterlandsliebe einsenken kann, bewiesen seine an die liebe Juzenh gerichteten Worte. Sein Rückblick auf die tausendfährige Geschichte der Rheinprovinz, die vielbeneidete und beseindete cheinische Heimat, rollte denkwürdige Bilder der ruhmreichet Vengangenheit auf, unter Hinwels auf den hehren Dom zu Köln als Symbol deutscher Einheit und Kraft, die auch vor vielet hundert Jahren die Steine zu dem Heisterbacher Gotteshaus gefügt hat, auf dessen Resten wir heute stehen. Wenn alle seiern, dann darf auch die Volksschule, unsere ländliche Jugend sich anschließen. Also es ist euer Fest, so betonte der Redner, euch allein gült die schöne Feier. Ihr tausend Kinder der Bürzermeisterei sollt euch heute von Herzen freuen, denn das herrliche Rheinland ist eure Heimat, euer Vaterland. Die formvollendeie Rede riß nicht bloß die Kinder zu warmer Heimatliebe hin, bei der scharf beionten Frage:„Wo gibt es ein Land, wo fließt ein Strom, so klar und rein; wo steht die Kultur, die Religion, die Kunst, die Wissenschaft, das Gewerbe und die Arbeitsstätten so hoch als im Rheinland?“ Mit dem Wunsche, daß nach tausend Jahren noch ein freier deutscher Rhein die Heimat durchfließe chloß Rektor Roth seine undergeßliche Meisterrede. Einer Stromwelle gleich rauschte das Chorlied der Schulkinder, suchkundig geleitet von Lehrer Brinkmann(Oberkassel):„Ein alter König hochgeboren, dem jedes deutsche Heri geschworen!“, daß es in den Sieben Bergen widerhallte. Run folgte gemeinschaftliche Kaffetasel für die Kinder mit musikalischer Unterhaltung. Dann wechselten wieder Gedichte. Chorlieder und Musikstücke ab. Anschließend führten sämtliche Schulklassen voltstümliche Spiele und Reizen auf. Das gab Appetit zu dem Abendimbiß, gewürzt mi: Ansprachen und Liedern. Ein unvergeßlich schöner Nachmitte wars für die Kinder beim goldenen Sonnenglanz. Den Abschluß bildete der langersehnte, unübersehbare Fakelzug ins Heimattal, Gewiß wird die liebe Jugend allen recht dankbar sein, die zu dem vollen Gelingen des unvergeßlich schönen Fesies der eigenartigen Feier mitgewirkt haben. Rolandswerth: Die Gemeinderatssitzung am letzten Samstag stimmte dem Vorschlag des Vorsitzenden, Bürgermeisters Froißzheim von Remagen=Land, zu, die verlangte Rückzahlung der Ruhrgelder zunächst abzulehnen. Dem Verschönerungsverein Oberwinter=Rolandseck wurden die Kosten für vier neue Ruhehänke bewilligt. Die Bänke sollen jedoch im Gemeindebezirk aufgestellt werden. Das Wassergeld wird neugeregelt, die Mindestgebühr ist 24 Mark. Als Armenarzt soll Herr Sanitätsrat Dr. Wirtz weiter tätig sein. Die Vereinbarungen, welche der Vorsitzende mit der Thüringer Gasgesellschaft beggl. Verzinsung getroffen hat, wurden gebilligt. Der Antrag zur Errichtung einer landwirtschaftlichen Berufsschule wurde abgelehnt, weil zurzeit keine Schüler vorhanden sind. Die Unterzeichnung des Gestattungsvertrages bezgl. des Vittoriabrunnens mit der Reichsbahn wird vorläufig zurückgestellt, da die Eigentumssrage noch nicht geklärt ist. Die neue Hundesteuerordnung wurde genehmigt.— Eine Autostraße. Die Gemeinde Oberwinter plant, um den vielen Unglücksfällen auf unserer engen Koblenzer Straße vorzubeugen, die Anlage einer 10 Meter breiten Autostraße am Rhein vorbei. Die Straße soll oberhalb bezw. unterhalb von Oberwinter in die Landstraße einmünden.— Ium Geschäftssührer der Provinzial=Feuerversicherungs=Anstalt Rheinprovinz ist der Oberstadtsekretär a. D. Peter Schmitz aus Rolandswerich gewählt worden. Der„Klergernig erregende“ Pfarrer. Die„Menschheit“ schreibt: Das Presbyterium Koblenz hat sich bei der Kreissynode über Pfarrer Krüger=Vetthusen, sowie einige andere Pfarrer beschwert, weil sie in„fremden Gemeinden das Aergernis detragen haben, daß sie für Marx, den Führer des Zentrume und eifrigen Förderer der katholischen Machtpolitik“ geworben haben. Diese Handlunzsweise reiht sich würdig an diejenige der chleswig=hollteinischen Synode gegen Geheimrat Baumgarten an, der ja auch bekanntlich für Marx gekämpft hat. Nur von wenigen Kollegen unterstützt, mußte der angeklagte Pfarrer eine Verteidigung durchführen, unter treffendem Hinweis auf die katholischen Kirchendehörden, die es keinem Geistlichen verboten hätten, für Hindenburg zu stimmen. Wo bleibt bei einem solch unduldsamen Geiste in der protestantischen Kirche die Geistesund Gewissensfreiheit, die doch immer als ihre edelsten Eigenschaften bezeichnet werden? Und wenn das im Rheinlagd geschehen ist, welchen Tertor müssen erst pazifiktische Pfarrer in Osteldien über sich haben ergehen lassen? Die Sache erscheint uns so ungeheuerlich, daß wir dem betreifenden Blatt die Bürgschaft für seine Mitteilung überlassen müssen. Holl. Süßrahmbutter Pfd..55 n Kristall-Zucker Pfd..38 9 Schmalz Pfd..95 n Himbeersaft, lose, Pfd..90 gesch. Calif. Aprikosen Celik. Plirsicho Rhein,’üirziche, Mirabellen. Biruen......... 'flaumen Reineclunden...... Gem.(Uint......... Weichsrikirschen........ Zwetschen mit Stein...... Apfelkompot........ Prima Bowlenwein Fl. Statt jeder besonderen Anzeige. Am Montag abend 8 Uhr entschlief sanft nach schwerem Leiden gestärkt mit den hl. Sterbesakramnenten, Herr Albert Grunenberg im Alter von 57 Jahren. Bonn, Heilsberg(Ostpr.), den 15. Juli 1925. Die trauernde Schwester. Die Beerdigung findet Donnerstag, den 16. Juli, mittags 134 Uhr von der Leichenhalle des Nordfriedhofes aus statt. Die Exequien wurden bereits am gleichen Tage, morgens.10 Uhr in der Stiftskirche gehalten. -Pid.-Dose.75 2 Pld.-Dose 200 1PId.-Dose.78 2 PId.Dose.15 Pld.-Dose 120 2 PId.-Dose.9 .PId.-Dose.30 2 Pid.-Dose 299 2 PId.-Dose.39 2 PId.-Dose.75 2 PId-Dose.73 Erbsen, mittellein-Pld.-Dose.95 Erbsen mit Karotten....... 2Pid.-Dose.75 Spargel-Absclnitte....... 2PId.-Doso.75 Stangenspargel 50—-60.......Pd.Dose 325 Bruchspargel, mittelstark.....-Pfd.-Dose.90 Stangenschnitbohnen....... aPfd.-Dose.30 Geschnittene Karotten...... aPId.-Dose.40 Steingilze......... aPfd.-Dose.75 Junge Plilleringe.........Pd.Dose.39 Maggi's Suppenwurtel nen eingehrollen Aprikosen-Marmelade Pflaumen-Marmelade Aprikosen-Marmelade Himbeersalt, Kirschsaft Erdbeersaft Salatol, allerleinstes Feinster Räucherlachs Pfd..65 .......: Pld. 6s5 -Pid.-Eimer.25-Pfd.-Eimer.00 10.PId. Eimer.30, 28.PId.-Eimer 14.50 ....... Fasche 123 ......: Fasche.70 ....... Liter.40 Dose.50.76.25 493 Kaflee Haag Kaflee, frisch gebrannt Holl. Cacao... Apkelwein.... Paket.00 Pld..80.50.00.49 ..... Pid..89 : Liter mit Steuer.50 Vollt. Räse, Wurstwaren bester Qusl läten. L. Tietz.-G. Telefonische und schriftliche Bestellungen erfolgen durch unser Auto franko Haus. mit Steuer.90 Weinbrand-Verschnitt, besonders zu empfehlen, ¾ Liter mit Steuer.45. Danksagung. Für die vielen Beweise wohltuender Teilnahme und die zahlreichen Kranzspenden bei dem Hinscheiden unsers lieben Vaters, sprechen wir hierdurch allen Verwandten, Bekannten, insbesondere der Freiwilligen Feuerwehr Bonn und seinen Hausmitbewohnern unseren herzlichsten Dank aus. Geschwister Palm. Bonn, 15. Juli 1923. Nachruf. Am 14. Juli starb unser langjähriger Hausmeister Ser Er hst 54 Jahre hin urch in seltener und vorbildlicher Pf.ichttreue unserem Hause se ne Dienste gewidmet. Sein Andenken wrd mit der Geschichte der Anstalt immer verbunden’eiben. Die Leituag der Dr. Hertr'schen Auranstalt. Das Jahrgedächtnis für unsere liebe, unvergebliche Motler Frau Wwe. Max Schemuth Christine geb. Bäumgen find Freiteg, den 17. Juli, morgens 9 Uhr in der Stlicklirche in Bonn siah, vozu heund. eniaden Geschwister Schemuth. S nie gückliche Gchun: eines kräftigen Stammhelere zeigen hocherfreut an Willi Kuchem u. Frau Liebeth geh. Schwaspa. Ronn, den 15. Juli 1925. Rheinwertt 8. z. Z. Frauenklialk. Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen: Peter Lexendecker Cäcille Lexendecker grb. Klammer Walberberg b Brühl Alfter b. Ronn 16. Juli 1923 Aovel m Wozen Ausgabe ders Ein neuer Martiseder Milchwirtschaft zu verkau=wagen, 35 Ztr. Tragkraft, ###en: 2 gute frische Milch=und ein leichter Bäcker#tühe, 1 Zentrifuge, eine wagen mit abnehmbaren Buttersak, 1 Häckselma=Sitzen und Aufsatkasten #schine, Schrotmühle, Haus sals Bückenwogen sehr backosen ferner weil überjählin ein gani schwores zugicstes abgrzahntes Arbeitopserd. Godesberz. Bumstraße 90. seignet, zu verkaufen. Brühl, Bonnstr. 16. Landunsenthalt! In der Nähe Königswintr. mit voller Pension.: Tao.50 Mk. Näd. Tinnso-Verkag Vonn. Selbstgezogener Spinatsamen, Rheinische Riesen(dunkelblätterig), noch abzugeben.; Burg Aedorf.: Naumn unc-rbch. krommeter von PrioatAbillig abnngeben. Nährres im Tinnso=Verlaa Bonn.“ Kastenwagen für MilchBier= und Bäckernagen billig zu verkaufen. Abek seiima. Haupsstr. 99. Telefon 116.—* Schlafzimmer, Küche, Herd, Bett zu verskausen. Vonn, Maxstraße Nr. 57.— askratze Höherer Staatsbeamter, lin unkündbarer Stellung. sucht für 1 Jahr 1990.K. Rückgabe 1350. Als Sicherheit erstklassige Möbel u. Haus u. Grundbesitz Angebote u. Staat 6579 an Tinnso=Verlag Vonn. 3 Rubin& Co. Bonn Bonngasse 24-26 Precid Küchen, Eheimmer, Schlaßimmer, Einzelmöbeln Berren, Einlagen Steppdecken, Sofas, Herde, Kinderwagen, Bettwaren, Teppiche. Opereiteniheater. Heute Donverstag abends 8 Uhr Zum ersten Hale: Ganz neues Programm!! Dr. Fischers Musikalischen Komödien. Preitag u. Samstag inlole aus w. Gastspiele geschlossen Sonntag, abends 8 Uhr Das vollsrändig neue Piar gem von Dr. Fischer's Musikalischen Komödien. Preise vo. 60 Pig bi.2 Pk. Wir laden Sie höflichst zur zwanglosen Besichtigung unserer groß. Lägerohne Kaufzwang ein. „Gaumnisches# Helluastitel# für alle Leiden Bonn, Mauspfad 5, n. Tiez (Ausk., Prospekt u. Probesitzung kostenlos. Steickwesten in allen Farben, reine Wolle, für Damen und Herren, auch schwarz St. .59 und.3o JA. Hanstuch und Leinen für Betttücher Ia Qual. Met..36 Bettuchnessel Mei..40 4. B. Zwiebel, Bonn, Gudonaugasse 10, 2, Etage. Schuufenster und Abullbe zut erhalten, zu verkaufen (Spiegelglas:.778233, Mauermaß mit Oberlicht: 1868295. Ferd. Sollers. Vonn. Dreieck 4. Glas— Bierbecher glau Bierbecher gemustert Sich. glatt....... Römer weißegrün Glasteller.......... Teller Fesion, weiß....... Tassen mit Untertasse, weiß....... Lonnengarnitur Betors: F. Porzellon und Kaffeeservice 29 teilig, ft. Porzellan, Dekor Kaffeservice mister“ vWaschgarnitur 5 teilig, Goldrand — Steingut .10 ...15 ..30 ...55 ......10 .55 .30 16.50 19.75 12.50 .75 Ein Posten schwer geschliffene Kristallwaren mit 20% Rabatt. Bade=Wäsche Anzüge, Schuhe, Tücher u. Mäntel besonders ermäßigt. Haushaltwaren Tortenplatte mit Rickelrand, Fruchtdekor....95 Zucherschale mi Glaseinsatz, mefsingvernichett...95 Brotkorb in Masolika, vernichelt........95 Butterdose mit Glaseinsatz, vemichelt.. Te..95 Salz u. Pfeffermenage Stug.... r..25 Salz u. Pfessermenage Stug.......95 Eiermenage Britannia, Cetellig........75 Kasse= u. Zucherdose Steingut, m. Richeldechkel.25 Tee= u. Kakaodose Steingut, mit Richeldeckel.95 Gießhanne lachten Fliegenschranke Salatbesteck Galalt...........95 11 .95 Blech, lacktert 3200 24.00 19.50 9 L. .50 Zum Einmachen .75 .95 Einboch= Pegrate us Thermondter verzinkt verzinnt emailliegt .75.75 12.50 Fruchtpressen verzimn........... Geleebeutel rein Leinen..: 7:7..... Bohnenschneider.............. Gelegläser mut Rand 2 ut uc ce. Steintöpse per Süter.............25 Hasgsce u eue e. r. 92 Monopol=Einkochgläser mit Gummiring. „ ¼1 1½ 2L 60 65 75 80 85 Psa. Bei Abnahme von 100 Stick 107, Rabat schwere la Ware, 28 cm weiß. grau .75.50 8 0 N N Teppiche und Gardinen ca. 1855=285 cm Tapestiy ea. 2008.900 om .....: 52.50 . r 7800 64.00 Haargarn ca. 250 350 cm„# ag e* 2002-900 am 178.00 157.00 143.00 12800 9800 Releur ausgesucht schöne moderne und PerserBrivu. Muster 25028350 cm-g 20088900 an 17800— 132.00 11500 Wollulüisch schwere Ware, in allen Größen Wouptusch vorrätig, ea. 200X8300 om 11R·00 134.00 11800 110.00 Anker=Belou au. 20,8200 on..... 155.00 I Läufer ca. 69 cm breit, solide Qualitäten 1 75 J. Tunstr per Meter.75.25.10 Tapestry u. Haargarn Beste z. Strapazieren.80 per Meter.95.50.60 Halbstores in Stamine, mit br. Cijgtg.2.50 Halbstores in Eiamine mit Filei....von 8. 75an Spannstoffe doppeltbreit, Tupfen und moderne Opamnstoste Muster, sehr solide Auastggen.18 Madras=Garnituren 2 Sillgel und! Be,gog.95an Gardinen, Meterware und Scheibengardinen in großer Auswahl. Anfertigung von Gardinen und Dekorationen in eigenen Werkstätten. das Beste zum Strapazieren ca. 200X900 cm Vorführung unserer eigenen Sochen-Fabrikation im Karterre. Mobilar=Verkauf. Am Freitag, den 17. Juli 1925, morgens 9½5 Uhr werden in dem Auktionslokale Bertram, Bonn, Kölnstraße Nr. 23 hier, gut erhaltene Mobilien als: 1 Eichen=Büsett und 1 Serviertisch, 1 Sarnitur Korbmöbel, 1 kleiner Schreibtisch, 1 MahagonisTeetisch, 1 Blumentisch und 2 Ständer, Bilder, 2 kompl. Nußbaum= und 1 weißes Eisen=Bett, 3 Waschkommoden, 1 Leinenkommode, 3 Küchentische und Stühle, 1 Flurgarderobe, 1 Zimmertüre öffentlich melstbietend gegen gleich bare Zahlung versteigert. Bonn. Wwe. L. Lausenberg, Colmantstr. 3. Besichtizung eine Stunde vor dem Verkaufe. Zwangs=Versteigerung. Am Freitag, den 17. Juli 1925, vormittags 10 Uhr sollen in Vonn im Versteizerungslokale. Cölnstr. 52 2 Schreibtische, Schreidmaschine, 11 Bronze= und Messinakronleuchter, Sopha, 2 Sessel, Tisch, Klavier, Vertiko, Spiegel, sodann als Nachlaß 1 Handkosser, Aktentaschen, gold. Armband, silb. Armbanduhr, silb. Kette, Damenhemden, Beinkleider, usw. zum Teil voraussichtbich bestimmt durch den Unterzeichneten öffentlich meistbietend gegen gleich bare Zahlung versteigert werden. Schmidt, Gerichtsvollzieher in Bonn. Nie kone eiung Teschoste und zur Eiamachzeit ompichle meinen altbrkannseit 50 Jahren eingeführten Deutschen Weinbrand, 1, FI. von Nk..00 an. JamaiksRum, Batavia-Arrac, Original Gusdenhefer Kern Liter.20, Alter Franzbranntwein. Medisinal, Vorlauf zum Einreiben(auch alles ausgemessen In jedem kleineren Quanium). Ferner alle Spirttuosen, Liköre, Südweine, Welb-, Rot- und Schaumweine, Obetsckt, Frankfurter Apfelwein für Bowle, sowie Schekeinden, Pralinen, Koke, Zwiebsck, alles zu billigsten Preisen. Cognachaus Franz Jos. Müller, Achers raße 18 Gegründet 1844. Mehrere Tausend gebr. Tührer-Scheine für alle Klassen erhalten Sie durch die Bonner Privat-Chaufleur-Schule Jos Raub, Bonn, Rheindorferstr. 73, Tel. 3165. Staatl. konzessionierte Fahrschule. Fahrzeuge aller Klassen stehen zur Vertügung. Tuchhandlung Peter Pelman Bonn. Mönsterstraße 26 gegenüber dem Ad.- olas: Herren- und Damensiefte. Suche für sofort zwei tüchtige Pferdeknechte. Peter Buschheuer, Rotterhof bei Brühl. billig zu verkaufen. Joseph Möller Dachdecker= und BauUempnergeschäft. Bonn Nordstr. 56— Tel. 1443 Zu verkausen ein gebr. Herd sehr gut, eine gebr. Badewanne, zwei Wäschemangeln versch. Näh. im Tinnjo=Verlag Bonn. — Was schenken Sie zum Namenstag? S Die Lösung dieser Frage finden Jie beim Besuche der grossen, sehenswerten Ausstellungsräume er Wessel'schen Niederlage Grösstes Spezialhaus Westdeutschlands + Ihr Bruch wird immer größer, wenn Sie das lästige und unbequeme Federbruchband oder ein Gummiband tragen. Durch diese schlechtsitzenden Bänder verschlimmert sich das Leiden und kann zur Todesursache werden.(Es entsteht Brucheinklemmung, die operiert werden muß und oft den Tod zur Folge hat.) Durch Tag= und Nacht=Tragen meiner äußerst bequemen, unverwüstlichen Spezialbandage haben sich nachweislich Bruchleidende selbst gehellt. Werkmeister A. B. aus Frankfurt schreibt u. a.„mein schwerer Leistenbruch ist geheilt. Ich bin wieder in meinem 66ten Lebebensjahre ein ganzer und glücklicher Mensch". Landwirt Fr. St. Höringhausen(Waldeck) schreibt u. a.„Ich sehe mich genötigt, Ihnen nach zwei Jahren meinen iunigsten Dank auszusprechen.... wurde ich ganz befreit von meinem Leiden". Garantie für tadellosen Sitz auch in schwersten Fällen. Bandagen von Mk. 15.00 an. Kostenlose Sprechstunden für alle Bruch= und Vorfall=Leidende nur Montags von—1 und—5, Sonntags von 11—2 Uhr. K. Ruffing, Spezialbandagist jür Unterleibsbrüche Köln, Bonnerstraße 249. Kinderlose Schweizer, samilie sucht sofort oder zum 1. 8. Stelle zu 20 bis 25 Milchkühen oder entsprechenden Zuchtstall. Angebote u. S. M. 6574 an Linnio=Verlag Vonn.“ Erfahrener Buchhalter übernimmt—2 Abende in der Woche Beischreiben der Bücher, sowie Aufstollen d. Bilanz. Gefl. Adressenangade unt. J. A. 6578 an TinnsoVVerlag Vonn. Junges Mädchen für alle Hausarbeit bei Familienanschluß für sofort gesucht Jean Ley. Mekkenheim, Hauptstr. 100 a.“ Mirignoders UudVAPVVI.. gcht weiter! Auf diese Preise gewähren wir noch 15% Rückvergütung Schuhwaren Konfektien Konfektien Kinderschuhe...... von.50 M. an Damenstiefel Boxcalf u. Chevrcaux...".50„ Damenhalbschuhe Boxcall u. Chevreaux...".00„„ Damen-Lack-Halbschuhe Orig. Goodyear-Weit.....50„„ Herren-Stiefel, Rindbox Ofig. Goodyear-Welt„ 11.90„ Herren-Halbschube, Boxcalf„ 12.50„„ Kinder-Lack-Spangenschube".50„„ Damen echwarze Leinenschuhe„.25„„ Arbeiteschuhe In„.50„„ Nerren-Anzüg: Jüagllage-Anzüge Sport-Anzüge Cord-Anzüge Läster-Saoees Wasch-Joppen Windjacken Bozener-Män'el Sport-Hosen von 32.00 M. an " 87.00„ " 1 0. 0 0 " 87.00 " 18.00 ".50 " 1 2. 3 0. " 21.00 ".00 Gummi-Mäntel „„*„„„ Kieler Anzüge Kalehosen, Orig. Kleiee Leibehenhosen Knlehesen in Zwirn u. Buckekin von 18.00 M. an " 20.00„ 26.00 " 1 2. 0 0 .50 .90 Leibebenhosen in Zwirn und Buckskin Blau Leinen-Ansüge .85 .70 Großer Posten Kinder-Anzüge, weit unter Preis Großer Posten Anzug-Stoffe, weit unter Preis, 140 cm breit Großer Posten Hosen, enorm billig.... von.90 M. an von.20 M. an von.80 M. an Konsum-Schesschschäft„Eintracht Bekleidungs-Abteilung, Bonn, Friedrichstraße 27. IB. Schuhwaren auch in Gedesberg, Abgabestelle Meitkeplatz. Braves Mädchen mit guten Zeugnissen für alle Hausarbeiten per sofort gesucht. Frau Wilh. Neuscher, Ziegeleibesitzer, Heumar bei Köln. „Di Steir, 24 Jahre. ht Steue an Büfett, am liebsten in Café. Angeb. u. B. 2952 an TinnjoVerlag Bonn. Tüchtige, selbständige Maschinen= und Hand=Näherinnen sowie Großitückschneider v. sofort gesucht. N. B. Anton, Bonn, Vornheimer Straße 12a. Fräulein, seriös. 30., evang, wünscht„Stellung in frauenlos. Haushalt. Angeb. u. M. L. 6575 an Tinnjo=Verlag Bonn. Alleinmädchen über 20 Jahre für alle Arbeit zu 3 Pers. in gute dauernde Stelle gesucht. Oberkassel. Grün Hosterbachstr. 42. 2 Gesucht Zweitmädchen und selbst. Küchenmädchen zu sofort oder später. Frau Prof. Spiethoff. Bonn. Popvelsdorfer Allee 25a. Suche zum sofortigen Eintritt in gutem Hause (1 Personen) einfaches katholisches Fräulein für alle Hausarbeit. Hilie für Wäsche und aröbere Arbeiten vorhanden. Gut. Lohn u. gute Behandlung eventl. d. Familienanschl. Ang. an Frau Direktor E. Deimann. Ründeroth. Bz. Köln. Oststr. Aelteres Mädchen welches seibst, die Küche versteht. Keine Wäsche. Lohn 59 Mark sof. gesucht. Frau Jos. Kohlhaas. Bonn. Markt 34. Res ehe a Weinbrans je Liter.50 M in Mengen von 2 Hel. aufwärts ab Lager Vonn. Angebote unt. Vino 6576 an TinnioVerlag Bonn. Für die Reise mnmmm empfehle zu teilweise sehr ermäßigten Preisen: Jacken-Kleider— Taillen-Kleider Burberry-Mäntel— Imprägnierte Seiden- und Seiden-Gummi-Mäntel Sportkleider und-Anzüge auch bei Maßbestellung sehr preiswert Winand Schmitz:: Bonn. Mauhertsche Regelspiele. Fallenlegenester Regelkugeln. belgwarenhaue Vonn, Maargasse 7. Hiesiger Sportverein sucht einen Geschäftsführer derselbe muß flotter Stenograph u. Maschinenschreiber sein sowie die Vereins=Geschäfte, selbständig führ gzommen. Angebode mit Bohgiltsantgric-konnen. Andegele, min Gel 6577 an den Tinnso=Verlagz Bom. ste selbstchmong##ren F 8 Beliect gpgchte## für alle Leiden Bonn, Wenzelgasse 41 1 Treppe 10—5 Uhr, auch Sonntags Herrengarten Siegburg. Donnerstag. den 16. Juli 9 F, abends 8 Uhr Philharmonisches Konzert Richard Wagner— Franz Lehar des städtischen Orchesters Bonn Leitung: Städtischer Kapellmeister Musiksuz Paigst. Tsthma ist heitbar! Das Inhalatorium für Asthma und alle Erkrankungen der Luftwege(Spezialbehandlung), Vonn, Bahnhofstraße 36, ist geöffnet— auch für Neuaufnahmen— werktäglich von—5 Uhr nachmittags. (Immes # vom Zelderberg-5b:: am Coblenzerter Porzellan, Glas, Kristal! Praktische und preisverte Geschenke. Aniannn Damenhemden Unterröcke Prinzeßröcke Nachthemden Schürzen Blusen Taschentücher Kissenbezüge Plümobezüge Bettücher Handtücher nur gute Ware extra billig 6. Lazarus Vonn, Brüdergasse 37 lchen unter F 3/ LCHOSSLER PALLLT7 MOtter Uoe MULLER 0 0 0 X91C nasiehaimsen-SCM EIFER schnellstens im Hause. Sehr preiswerte Wäsche, elegante Blusen Voiles, Batiste, Hemden= und Bettuchstoffe in Halb= und Reinleinen, Crepe de chine, Waschseide. Spezialität: Schweizer Stickereien. Ia Klöppel, franz. Valenciennes. 10% Räumungs=Rabatt auf alle regul. Waren fürstenstraße 4 I. Etage. Spitzenhaus Fr. Walser, Bonn Wo? kauft man die besten und billigsten Hosenträger? B. aer Hosenträgerfabritk vonn, Rathausgasse 31 Kinder=Kordwagen, neu gefertigt, für 40 M zu verkaufen. Bonn, Mechenstraße 56.“ Namenstagsgeschenke 15 Uhren und Goldmaren schr preiswert unter fachmänsischer Garaslie. P. Hünten, Bonn, 42 B üdergasse 4mp; Altes Silbergeld wird in Zehlung gesemmen. Abonnemenis- und Anzeigen-Annahme für die„Deutsche Reichs-Zeitung“ In BONN-sOD bei: Geschwister Verdingen, Pützetr. 14 Papier- und Schreibwaren: Schulartikel- Lieferung von Druchsschen fur dun Geschalg u. Prwsteder Tinnjo-Verlag Deutsche Reichs-Zeitung, Bonn Gogesberger Zeitung, Sodesberg„ Rheinische Volksstimme, Köln, Sieg-Rhein-Zeitung, Siegburg 7 Eitort-Henneter Tageszeitung, Siegburg 7 Troisdorter Tageszeitung, Treisdort, Siebengebirgs-Zeitung. Honnet Som Carst. Reichskanzler a. D. Wilhelm Marx. Der Bonner Bildhauer Dr. Menser hat eine, in der Deutschen Reichs=Zeitung schon eingehend gewürdigte, Bronzebüste des früheren Reichskanzlers Marx geschaffen. Wir sind heute in der Lage, unseren Lesern eine bildmäßige Wiedergabe des prächtig gelungenen Kunstwerkes zu zeigen. Reichskanzler a. D. Marx wurde bekanntlich jüngst zum Ehrendoktor der Bonner Universität ernannt. Wann ist eine Ermäßigung der Hauszinssteuer möglich? Es herrscht noch vielfach die Meinung, daß die Hauszinssteuer infolge ungünstiger Einkommens= und Familienverhältnisse wesentlich ermäßigt werden könne. Diese Annahme ist irig, da es sich um eine Objektsteuer handelt, die an das Objekt geknüpft ist. Der Hauszinesteuer unterliegt der gesamte behaute Besitz mit Ausnahme der Forst= und Landwirtschaft. Ferner unterliegen nicht der Hauszinssteuer alle Neubauten und durch Neubauten geschaffenen neuen Wohnräume, sofern sie ohne Zuschuß aus öffentlichen Mitteln hergestellt sind. Eine Ermäßigung der Hauszinssteuer ist jetzt, da die Einspruchsfrist wegen zu hoher Einschätzung des Gebäudeo längst verstrichen ist, nur noch in folgenden Fällen zu erreichen: 1. Ist das Gebäude so hoch eingeschätzt, daß durch den gesamten Friedensmietwert keine 6 Prozent Verzinsung erreicht wird, so kann die Hauszinssteuer auf 4 Prozent des Friedensmietwertes ermäßigt werden. Ein Haus ist z. B. mit 20000 Mark eingeschätzt. Bei 6 Prozent Verzinsung müßte der monatliche Mietwert also 100 Mark betragen. Da das Haus 1914 aber nur 75 Mark Miete einbrachte, wird die Hauszinssteuer nach 4 Prozent von 75 Mark= 3 Mark Grundbetrag(anstatt bieher 4 Mark) festgesetzt; hierzu kommen dann die jeweiligen Prozente als Zuschlag, zurzeit 700 Prozent je Monat, bezw. 500 Prozent oder 400 Prozent, wie das nächste Beispiel zeigen wird. Ein diesbezüglicher Ermäßigungsantrag ist bei dem zuständigen Katasteramt vorzulegen mit den entsprechenden Unterlagen. Diese können sein: das Mietbuch von 1914, eine von der Behörde beglaubigte Bescheinigung des Mieters über die 1914 bezahlte Miete, Festsetzung des Mieteinigungsamts oder auch ein Gutachten eines anerkannten Sachverständigen. 2. War das Haus am 1. 7. 1914 hypothekarisch nicht bolastet oder mit nicht mehr als ein Fünftel des eingeschätzten Wertes, so ermäßigt sich auf Antrag die Steuer von 700 Prozent auf 500 Prozent. Ueber die Nichtbelastung ist beim Grundbuchamt (Amtsgericht) eine entsprechende Bescheinigung einzuholen. War im vorigen Jahre bereits die früher zulässige Ermäßigung um ein Viertel zugestanden, so ist eine neue Bescheinigung nicht bei—Kunst und Wissen I. Konzert des Berliner Kinderchores. Man konnte in den letzten Jahren beobachten, wie die seit den Anfängen des öffentlichen Konzertlebens und der dann folgenden Einrichtung jachmännisch geschulter und disziplinierter Orchester so sehr stiefmütterlich behandelte Gesangokunst nun immer ernster genommen wird. Der alte Schlendrian in den städtischen Gesangvereinen ist da besonders, wo junge Kräfte am Werke sind, gehörig ausgerottet; auch in den Kirchenchören regt es sich allenthalben, obwohl ihre Leistungen noch mit dem Maßstab dilettantischer Kunstansprüche gemessen werden müssen. Am stärksten beginnt sich der weltliche Gesang in den Männergesangvereinen aufzuschwingen. Ihre Kunstbestrebungen werden besonders seit dem Kriege staatlich und privat stark gefördert, sei es auf Grund vaterländischer oder heimatlicher Motive oder sei es auf Grund neuer sozialer Einrichtungen. So sind besonders viele Gesangvereine unter den Arbeitern entstanden, bei denen bioher das beste stimmliche Material brach lag. Ein solcher Ausschwung des Männergesangs ist gerade im Industriegebiet wie etwa an der Ruhr zu verzeichnen, wo es auch heute schon Kirchenchöre gibt, die„vom Blatt“ singen können. Die Wurzel der Volksgesanges aber steckt in der Schuljagend für deren Stimm= und Musikbildung neuerdings eifrige Reformen angestrebt werden. Was auf dem Gebiet der Schulmustk zu erreichen ist, das bewiesen die Schulmusikwochen des letzten Jahres in der Reichshauptstadt, das bewies auch gestern der Besuch der Berliner Kinderchores in Bonn. Dieser nach seinem noch nicht lange verstordenen Begründer benannte Schwarzmeiersche Kinderchor war zuletzt vor drei Jahren in der Beethovenhalle, wo er schon Aufsehen erregte. Heute steht der aus Schulknaben und Schulmädchen im Alter von 10—15 Jahren zusammengesetzte Chor unter der Führung der Chormeister Bernhard Klank und Karl Helvig und hat in seinem gestrigen Konzert vollwertige bünstlerische Leistungen zustande gebracht. Der vierstimmige Chor erstrebt und erzielt dieselbe Kunst, die den Männerchören obliegt, worin freilich eine nicht zu verkennende Gefahr besteht. Inwieweit die Kindesseele dem höheren Kunstgesang dienstbar gemacht werden darf und wie überhaupt das Problem der gesangstechnischen Gefahr für die sinanzielle Selbst igkeit der Städte. Eine Unterredung. Der erste Vorsitzende des Deutschen Städtetages, der Berliner Oberbürgermeisters Boeß, gewährte dem Chefredakteur der Telegraphen=Union eine längere Unterredung, in deren Verlauf er sich ausführlich über die Ausschußbeschlüsse zum Finanzausgleich zwischen Reich, Ländern und Gemeinden äußerte. 1. Frage:„Halten Sie den im Ausschuß angenommenen Kompromiß in der Frage des Finanzausgleichs zwischen Reich, Ländern und Gemeinden für eine geeignete Grundlage zur weiteren Entfaltung finanzieller und wirtschaftlicher Selbstverwaltung der deutschen Städte?“ Antwort:„Nein, keineswegs! Der vorgeschlagene Kompromiß wird den Städten und Gemeinden einen sehr erheblichen Einnahmeausfall bringen, dessen Deckung kaum möglich erschoint, Die erhöhte Beteiligung an dem Ertrag der Umsatzsteuern bindet Länder und Gemeinden noch mehr als bisher an das ungewisse Schicksal der Umsatzsteuern und vergrößert damit die Unruhe in ihrer Finanzwirtschaft. Die Neuregelung mit ihrem Einnahmeausfall tritt in einem Augenblick an die Gemeinden heran, in dem durch die Lösung der Aufwertungsfrage diesen neue Ausgabenaufgebürdet werden. Eine Erhöhung der kommunalen Steuererträge ist aber unmöglich, weil hierdurch der Wirtschaft der Todesstoß versetzt würde. So bleibt nur rücksichtsloseste Ausgabenkürzung übrig. Diese wird in erster Linie die Ausgaben für Wohlfahrtszwecke treffen, die heute das fünffache des Friedens betragen. Jahrelang hat der Reichstag die ihm vom Reichsarbeitsminister vorgelegten Wohlfahrtsgesetze bewilligt und es den Gemeinden überlassen, die Kosten hierfür zu zahlen. Der Selbsterhaltungstrieb der Städte fordert rücksichtslosen Abbau und wird damit zu einem Kampf gegen die Schwachen und Schwächsten. In dieser Regelung sehe ich die größten Gefahren. 2. Frage:„Handel und Wirtschaft fordern seit langem aus sozialen und produktionspolitischen Gründen die Herabsetzung oder gänzliche Beseitigung der Umsatzsteuer. Welche Rückwirkungen wird die stärkere Interessierung der Länder und Gemeinden an dem Ertrage der Umsatzsteuer auf diese Bestrebungen haben?“ Antwort:„Die Städte waren der unsozialen Umsatzsteuer niemals freundlich gesinnt. Selbst die Reichsinstanzen verschliehen sich nicht den Klagen über ihre Unbilligkeit, können aber wegen der Finanzlage des Reiches auf die ertragreiche Einnahmequelle zurzeit nicht verzichten. Der Kampf um die Umsatzsteuer wird also weitergehen. Es kann aber seinem gerechten Austrag nur schaden, wenn man jetzt die bisherige Arbeit der Länder und Gemeinden um Ausmerzung dieser schädlichen Belastung durch stärkere Beteiligung am Ertrag dieser Steuer Uühent“ 3. Frage:„Wie hoch schätzen Sie den Ausfall, der durch Herabsetzung der Quote für Einkommen= und Körperschaftssteuer und Heraufsetzung der Umsatzsteuerquote entsteht. (Nach unserer Ausrechnung für 1926 rund 100 Millionen Mark und wie werden die Städte diesen decken?“ Antwort:„Ich halte ihre Schätzung von 100 Millionen Goldmark nicht für zu hoch. Das Gesamtaufkommen an Einkommen= steuern wird man auf nicht ganz 2½ Milliarden schätzen können. Ein Ausfall von 15 Proz. für Länder und Gemeinden bedeutet danach 330 Millionen Goldmark. Die 15 Proz mehr an Umsatzsteuern erbringen bei einem Gesamtaufkommen von 1½ Milliarden etwa 225 Millionen Goldmark. Der Einnahmeausfall würde nach dem Beschluß des Steuerausschusses also tatsächlich rund 100 Millionen Mark betragen. Nicht berücksichtigt hierbei ist die neuerdings beschlossene Senkung des Umsatzsteuersatzes von 1½ auf 1¼ Proz. Die Einnahmeausfälle dis zur Einführung des Zuschlagrechts zur Einkommensteuer am 1. April 1927 zu decken, ist den Gemeinden überlassen. Zur Verfügung stehen nur die Realstenern, die Hauszinosteuer und die Werktarife. Praktisch bedeuten alle drei Steuerarten eine scharfe indirekte Steuerbelastung der gesamten Bevölkerung ohne Rücksicht auf ihre individuelle Leistungsfähigkeit. Eine weitere Inanspruchnahme der Grund= und Gewerbesteuer halte ich zurzeit unmöglich. Trotz dringendsten Finanzbedarfs hat sich Berlin entschließen müssen, den Gewerbesteuerzuschlag vom Ertrag für das Jahr 1925 ab 1. Juli von 500 auf 400 Proz. herabzusetzen. Die Hauszinssteuer ist durch ihre hohe Form denkbar ungerecht. Zudem hat der preußische Finanzminister gefordert, daß ihr Aufkommen zur Ausgleichung des Fehlbetrages im preußischen Haushalt 1925 dienen soll.“ 4. Frage:„Wird der vorgeschlagene Kompromiß die bisher von den Städten geübte vorsichtige Politik aus lausenden Mitteln finanzielle Vorräte zu sammeln und werbende Anlagen zu machen, weiterhin ermöglichen? Wie beurteilen Sie die Aussichten auf dem kommunalen Anleihe= markt im In= und Auslande?" Antwort:„Der einem kleinen Teil der Gemeinden im Halbahr 1924 zufließende reichliche Steuereingang hat vielfach zu Etatsbewilligungen für werbende Zwecke im ordentlichen Haushaltsplan geführt. In der Zwischenzeit sind den Städten und Gemeinden vom Reich zahlreiche neue Lasten aufgebürdet worden. Entsprechend der Verteuerung der Lebenshaltung mußten überall Lohnerhöhungen bewilligt werden, die den Haushaltsplan der Städte auf das Aeußerste verknappen. Das hat zur Folge, daß die Unterhaltung der Schulgebäude, der Krankenhäuser schon jetzt scharf zurückgestrichen werden mußte, obwohl die Kriegs= und Nachkriegsschäden noch keineswegs wieder ausgebessert waren. Alle Stadtbauverwaltungen klagen darüber, daß sie keine Mittel besitzen, den sehr viel rascher gewordenen Strahenverschleiß auch nur einigermaßen auszugleichen. Die Aussichten auf dem kommunalen Anleihemarkt sind im Inlande völlig negativ, wie schon das langsame Wachsen der Sparkassenzugänge beweist. Für die größeren Städte fällt der Inlandsmarkt fast ganz aus. Im Ausland werden nur einige große Städte bescheidene Erfolge haben.“ 5. Frage:„Wie wird sich das nach dem Kompromiß den Gemeinden ab 1. April 1927 zustehende Zuschlagsrecht zur Einkommensteuer auf die Finanzgebarung der deutschen Städte auswirken?“ Antwort:„Wahrscheinlich werden die Städte von diesem Zuschlagsrecht nur einen sehr mäßigen Gebrauch machen können. Das Reich ist in der Lage, in der Frage der Einkommensteuer einen scharfen Tarif festzusetzen und durchzuhalten, weil er eine weit verteilte große Masse trifft. Die Zuschläge, die nicht gestaffelt werden dürfen, treffen dagegen ausschließlich und allein diejenigen, die diese Zuschläge selbst festsetzen, sodaß höchstens in ganz radikalen Gemeinden hohe Zuschläge zu Lasten weniger Besitzender vorkommen werden, die dann zur raschen Abwanderung des Besitzes führen müssen. Im übrigen kann man die Wirkung dieser Freigabe des Zuschlagrechtes heute noch garnicht Übersehen, da ja seit Stabilisierung unserer Währung noch keine neuen Einkommensteuer=Veranlagungsgrundlagen geschaffen sind. Aus diesem Grunde wäre auch eine frühere Einführung des Zuschlagrechts unzweckmäßig.“ Abschließend kam dann Oberbürgermeister Boeß noch ausführbich auf die Bestellung der Reichsfinanzbehörden zu Kontrollorganen und auf die beabsichtigte Beschränkung der finanziellen Selbständigkeit der Städte zu sprechen, die darin liegt, daß die Länder berechtigt sein sollen, die Zuweisungen an die Städte nach ihrem Ermessen zu kürzen, wenn der Finanzbedarf unter Berücksichtigung des Teuerungsfaktors den Bedarf von 1914 um mehr als 10 Proz. übersteigt. Er führte dabei aus: „Eine wirksame Finanzkontrolle durch das Reich bedingt die Schaffung eines neuen ungeheuren, aber absolut unproduktiven Beamtenapparates zu reinen Kontrollzwecken, während die schon bisher vorhandene Staatsaufsicht in der Praxis auf dem Papier steht. Ein amtliches Kontrollsystem ist bei der Vielgestaltigkeit der städtischen Haushaltspläne unabwendbar. Um so größer muß der aufzubauende Beamtenapparat sein, wenn die Kontrolle je wirksam werden soll. Ganz unannehmbar ist die Bestimmung der Einnahmekürzung; das geht schon daraus hervor, daß selbst die Länder sich gegen die Uebertragung des ihnen zu verbleibenden Rechts gewehrt haben. Ein solcher willkürlicher Einkommensraub ohne jede Rechtsgarantie bedeutet das Ende jeder geregelten Finanzwirtschaft und Selbstverwaltung, zumal wenn man berücksichtigt, wie durch den Kriegsausgang die Verhältnisse der einzelnen Städte sich häufig ganz entgegengesetzt entwickelt haben.“ zubringen. Eo genügt nicht, wenn die Hypothek 1914 abgetragen war, sie muß auch 1914 im Grundbuch abgeschrieben gewesen sein. Bei Wohn=Grunkstücken dieser Art, die nur vom Eigentümer bewohnt werden, tritt auf Antrag eine weitere Ermäßigung um 100 Prozent(von 500 Prozent auf 400 Prozent) ein. Wird das Haus außerdem von einem Zwangsmieter bewohnt, so kann die Ermäßigung gleichfalls beantragt werden. Daß er sich um einen Zwangsmieter handelt, muß durch eine entsprechende Bescheinigung des Wohnungsamts nachgewiesen werden. Der Antrag ist beim Katasteramt zu stellen. Kleinrentner, Sozialrentner, Erwerbslose und sonst mittellose Hausbesitzer stellen zweckmäßig bei der zuständigen Gemeinde. behörde schriftlich den Antrag, daß ihnen die Hauszinssteuer bie auf weiteres gestundet wird. Außer Darlegung der Einkommensverhältnisse ist zur Vermeidung von Rückfragen anzugeben, wieviel Räume selbst und wieviel vom Mieter bewohnt werden und wie hoch sich die Friedensmiete der Wohnungen beläuft. Die Steuer wird dann soweit gestundet, als sie auf die eigene Wohnung entfällt. Für den vermieteten Teil der Wohnung kann die Steuer nicht gestundet werden, da der Mieter in der gesetzlichen Miete die Hauszinssteuer(zurzeit 28 Prozent) mit bezahlt und dieser Betrag vom Hauseigentümer ohne Rücksicht auf seine persönlichen Verhältnisse abgeführt werden muß. Kann der Mieter die volle gesetzliche Miete(72 Prozent) wegen Unvermögens nicht mehr zahlen, so wird auf Antrag auch dieser Teil gestundet. Schulung beim Kinde ohne Einbuße seiner seelischen Kräfte gelöst werden muß, ist Aufgabe der Gesangspädagogen. Jedenfalls wird man— sofern eine vierstimmige Setzweise und Singkunft nach Art der Männerchöre zweckdienlich erscheint— das einfache, aber ebenso künstlerische Volksliet in den Vordergrund der Schulgesangspflege rücken müssen. Die Liedbearbeitungen, die dem gestrigen Konzert zu Grunde lagen, entsprachen durchaus unseren Forderungen nach einer einfachen, nicht kontrapunktischen oder nur harmonisch=alkordischen, sondern die Bedeutung der einzelnen Stimmen schön und durchsichtig wahrenden Setzart. Genannt seien nur die Bearbeitungen von Mendelssohn, Silcher und von Othegraven. Ueberraschend war die Klangfülle der dritten und vierten Stimme; die hohen Stimmen fielen durch die milde, aber kraftvolle Klangfarbe auf, die durch die Mischung beiderlei Geschlechts bewirkt war. Im Gegensatz zum Männerchor ist dem Kinderchor eine größere Leichtigkeit und Feintonigkeit eigen, die beim„Jäger aus Kurpfalz“ selten hervortraten. Die Sprechtechnik der Berliner Kinder steht auf höchster Stuse, was auch in den gesprochenen Deklamationen deutlich wurde. Im ganzen waren die technischen Leistungen fabelhaft— man bewundere auch, daß sämtliche Lieder auswendig gesungen wurden—, der Stimmklang war aufs seinste abgewogen, und da auch der musikalische Vortrag den Liedgehalt stets ausschöpfte. so wird man dem heutigen 2. Konzert, das ein neues Programm bringt, mit noch größerer Spannung entgegensehen müssen. Dr. Gerhartz. Die Kurzsichtigkeit, ein biologisches Problem. In der letzten Sitzung der Vonner Anthropologischen Gesellschaft sprach der bekannte Bonner Augenarzt Dr. E. Galluo über dieser Thema. Nach einleitenden Bemerkungen über anatomische und optische Verhältnisse am Auge setzte er auseinander, daß von den drei Brechzuständen des Auges, Uebersichtigkeit, Normalsichtigkeit, Kurzsichtigkeit, nur die letztere das Interesse der Forscher zu erregen vermocht hat, weil die bei ihr in die Länge gezogene Axe schwere Veränderungen des Augeninneren zur Folge haben kann, die zu erheblichen Sehstörungen führen, sodaß man hochgradig kurzsichtige Augen als krank ansehen muß. Auch der Umstand, daß die Kurzsichtigkeit fortschreitet und die Bewegungsfreiheit des Befallenen wesentlich bePaketaufschrift. Vom Postamt wird mitgeteilt: Mit Tintenstift geschriebene Paketaufschriften auf nicht angeseuchteter Schreibfläche erschweren das Paketverteilungsgeschäft, weil die mattglänzende Schrift, namentlich bei künstlichem Licht, schwer zu lesen ist. In Zukunft müssen deshalb Paketaufschriften, soweit Tintenstift verwendet ist, auf vorher angefeuchteter Schreibfläche hergestellt sein. Pakete mit Aufschriften, die dieser Bestimmung nicht entsprechen, werden zur Beseitigung des Mangels zurückgegeben werden. Unser katholischer Gesellenverein. Sein Anfang und Werden. Den hehren sozialen Gedanken einer innigen Vereinigung aller katholischen Handwerksgesellen zur Festigung ihres sittlichen Halts, zur Verbesserung ihrer Lebenshaltung, zur Förderung ihrer beruflichen Ertüchtigung ließ Vater Kolping zunächst in Köln Wirklichkeit werden, um dann allerorts in rheinischem Land für gleiches Tun zu werben und zu wirken. Im schönen Bonn fand solches Beginnen freudiges Verständnis und helle Begeisterung, vor allem bei den Männern des Vinzenzvereine und seinem Vorsitzenden, Herrn van Vleuten. Seine Bemühungen um diese gute Sache hatten das praktische Ergebnis der Gründung eines Katholischen Gesellenvereins in Vonn in den Februartagen 1850. Um Hauptlehrer Obernier der Remigtusschule scharten sich alsbald die ersten sieben Handwerksgesellen und kamen zunächst in der Sonntagsschule zusammen. Das geschah unter Vater Ko.pings Beistand und Segen. So entwickelte sich langsam, allmählich, nicht ohne mannigfache Schwierigkeit, mehr und mehr die auf jerwede Fürsorge körperlicher, geistiger und sittlicher Art gerichtete Vereinstätigkeit. Natürlich unter geistlicher Beireuung, gewährt durch die jeweiligen Kapläne der Stiftskirche. Als erster war es Kaplan Fögen. In enger Stube, von rechtem Bürgersinn reitgestellt, trafen sich Bonns erste Kolvingsbrüder. Apotheker Kämmerich gab solches Obdach in seinem Hause in der Wenzelgasse. Später bot das Waisenhaus hinter der Münsterkirche größeren Versammlungsraum. Einer derer, die da mitwirkten, der spätere Dechant Klug in Vornheim, schrieb damals über sein Erleben im Bonner katholischen Gesellenverein:„Im Herbste 1850 fand ich bie zwanzig Mitglieder vor, aber auch diese wenigen waren kaum einmal zusammen. Das Lokal im Waisenhause war mit seiner armseligen Beleuchtung mittels eines einzigen Hängelämpchens, welches auf Rüböl angewiesen war, nicht danach angetan, die Leute für den Gesellenverein zu begeistern und ihnen ein erwünschtes Heim zu bieten. Erst als ein ansprechendes Lokal im „Kölner Hof“ gefunden war, jing der Verein zu leben an und gedieh in der erfreulichsten Weise.“ Unterstützung für die Erwerbslosen. Der Erwerbslosenausschuß, der Deutsche Gewerkschaftsbund Vonn und der Allgem. Deutsche Gewerkschaftobund, Ortsausschuß Bonn haben an die Stadtverwaltung und die Fraktionen der einzelnen Parteien folgenden Antrag gerichtet: In Anbetracht der großen Not, hervorgerufen durch den Wegfall der Kartoffel= und Brikettbelieferung für die Sommermonate, ferner durch die Steigerung der Lebensmittelpreise überhaupt, sehen wir uns veranlaßt, folgenden Antrag zu stellen: Die Stadtverordnetensitzung möge beschließen: Es soll eine einmalige Unterstützung gewährt werden a) an Erwerbslose, ledig, im Haushalt der Eltern 10 b) an Erwerbslose, verheiratet, ohne Kind und Ledige mit eigenem Haushalt 15 MA, ferner für jedes Kind 3 M. Da auch andere Städte, wie Köln, anläßlich der Jahrtausendfeier an die Not der Erwerbslosen gedacht haben, glauben wir annehmen zu dürfen, daß auch die Bonner Stadtverwaltung und das Stadtverordnetenkollegium im selben Sinne verfahren wird. einträchtigen kann, weist der Kurzsichtigkeit eine Sonderstellung gegenüber den anderen Refraktionszuständen zu. Nach Würdigung der hauptsächlichsten bisherigen Theorien über die Entstehung des Leidens, bei denen der Einfluß der Schule durch Nahearbeit meist die Hauptrolle spielt, kommt Vortragender auf das 1911 erschienene Werk des verstorbenen Jüricher Augenarztes Adolf Steiger zu sprechen. Dieser lehnt den Einfluß der Nahearbeit völlig ab, Vererbung und Variation sind seines Erachtens imstande, die Erscheinungen bei der Kurzsichtigkeit zu erbären. Man muß letztere aber im Zusammenhang mit den anderen Refraktionszuständen betrachten. Damit stellt Steiger das Problem auf eine biologische Grundlage. Bezüglich der Vererbung handelt es sich um eine Vorherrschaft der Kurzsichtigkeit im Sinne der Mendelschen Regeln. Die Häufung der Kurzsichtigkeil beruht auf dem Mangel an natürlicher Auslese, durch die bei Naturvölkern eine Ausmerzung sehuntüchtiger Individuen stattfindet.— Ueber die Bedeutung der Variation führt Steiger aus, daß jedes biologische Merkmal, für das Auge also vor allem die die für den Refraktionszustand wesentlichen der Axenlänge, der Wölbung von Hornhaut und Linse, nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeitsrechnung eine binomische Kurve bilden. Durch Kombination der verschiedenen Größe dieser Faktoren kommen dann die verschiedenen Refraktionen zustande. Da die Natur lebende Organe, keine mathematischen Gebilde schafft, dürfen wir uns nicht wundern, daß die Normalsichtigkeit nur in einem gewissen Prozentsatz aller Augen sich findet. Steigers Ausführungen bedeuten einen wesentlichen Fortschritt in der Erkenntnis der Variationen und ihrer Bedeutung für unsere Frage. Sie lassen aber manchen andern Punkt ungeklärt. Sie geben keine Auskunft auf die Frage, warum nun die Uebersichtigen im wesentlichen sonst gesunde, die Kurzsichtigen vielfach kranke Augen haben. Außerdem würde die Variabilitäht nur die Fälle erklären, die nach beiden Seiten hin gleichwett von der Normalsichtigkeit entfernen. Nun reicht aber der Grad der Uebersichtigkeit nur bis zu etwa neun Dioptrien(Dioptrie ist das Einheitsmaß für die Brechkraft der Brillengläser), einem schon außerordentlich seltenen Werte, während Kurzsichtigkeit in dieser Höhe zu den alltäglichen Vorkommnissen gehört und Werte bis zu 30 und mehr Dioptrien beobachtet wurden. Die Refraktionskurve kann also nicht sommetrisch sein, das ist der schon von Steiger solbst erkannte schwache Punkt einer Lehre. Eine vom Vortragenden hergestellte Refraktionslurve zeigte denn auch dos Der Billigkeitsausschuß für die Wertzuwachostener. Zur Beseitigung etwaiger Härten, die sich bei den Veranlagungen zur Wertzuwachssteuer nach den Bestimmungen der Bonner Wertzuwachssteuerordnung vom 14. November 1924 ergeben könnten, wirkt gemäß§ 20 dieser Steuerordnung ein Billigkeitsausschuß. Es ist für jeden Wertzuwachssteuerpflichtigen von Interesse zu wissen, daß Personen, die einen steuerpflichtigen Grundstücksverkauf tätigen möchten, neuerdings berechtigt sind, diesem Billigkeitsausschuß durch die städtische Steuerverwaltung einen Vertragsentwurf vorzulegen und einen Beschluß des Ausschusses darüber herbeizuführen, ob und inwieweit bei Ausführung des Vertragsentwurfs Erlaß oder Ermäßigung der Wertzuwachssteuer aus Billigkeitsgründen in Frage kommt. Hierdurch wird den Steuerpflichtigen die Möglichkeit gegeben, vor dem endgültigen Abschluß eines Rechtsgeschäftes die Höhe der zu zahlenden Zuwachssteuer festsetzen zu jassen. Zur Nachahmung empfohlen. Die Stadtverwaltung von Emmerich hatte unter Mitwirkung erziehungskundiger Personen, darunter der Buchhändler auf der diesjährigen großen Kirmes einen sehr hübsch und zweckmäßig eingerichteten Stand errichtet, in dem sorgfältig ausgewählte Jugend= und Volksschriften zum Kauf für die vielen Besucher aus nah und fern auslagen. Der Erfolg war gut, und so sind zahlreiche gediegene Schriften in die Familien in Stadt und Land gekommen. Diese Einrichtung kann als ein sehr wirksames Mittel im Kampf gegen die Schundliteratur zur Nachahmung empfohlen werden. Das„bunte Haus“, das in Köln so beliebt geworden ist, findet auch in Bonn immer mehr Aufnahme, wie das der Neuanstrich einer Anzahl von Häusern in der Altstadt zeigt. Auch die Straßenbahn will anscheinend nicht zurückstehen. So ist an der Godesberger Bahn das Haltehäuschen in Dottendorf schön blau und grün mit braungelben Bänken angestrichen worden, während das in Friesdorf zurzeit schön violett und gelb angestrichen wird. Man darf neugierig sein, ob die Godesberger Haltestellen jetzt bald in Rot und Gold, den neu entdeckten Godesberger Farben, prangen werden. Bild, daß auf der Seite der Übersichtigkeit der binomiche Charikter besteht, während die Kurve auf Seiten der Kurzsichtigkeit diesen völlig verliert. Sie ist dabei stark in die Länge gezogen. Es muß also eine Kraft vorhanden sein, welche die Wachtumsgesetze des Auges stört. Eine Erklärung dieser eigentümlichen Verhältnisse vermag der Vortragende nur in der Einbeziehung der von Steiger vernachläßigten Augenhöhle und ihrer topographischen Beziehungen zum Auge zu sehen. Auch die einzelnen Maße der Augenhöhle, Höhe, Breite, Tiefe, Breite zwischen den Höhlen und Abstand der äußeren Ränder variieren in Form binominaler Kurven. Ausnahmslos sind die Werte bei Frauen geringer. Durch Kombination aller möglichen Größenwerte kommt es zur Bildung von Augenhöhlen ganz verschiedener Form und Größe. Endlich ist zu berücksichtigen, daß das Auge, das in einem gewissen Embryonalstadium der Augenhöhlenwand anliegt, durch Entwicklung des Fettgewebes allmählich aus der Augenhöhle heraus verlagert wird, was sich auch durch direkte Messung der Erhöhung der Augen, die bis zum Abschluß der Wachstums zunimmt, erweisen läßt. Störungen in den Wachstumsbeziehungen beider, des Auges und der Höhle, können nun eine Lagerung des Augapfels herbeiführen, daß der hintere Abschnitt in der Höhle nicht genügend Platz findet und unter dem Einfluß der Augenhöhlenränder seine Gestaltung erhält, d. h. in die Länge gezogen wird. In früher Kindheit entstandene Kurzsichtigkeit kommt so ohne Einwirtung der Nahearbeit zustande, um die Pubertätszeit, wo der Augapfel bereits lange sein Wachstum beendet hat, der Gesichtsschädel aber noch wächst, spielen Anpassungsvermögen und vor dem Auge sich schneidende Blicklinie des Auges unter erschwerten Bedingungen, gegeben durch große oder schmale Augenhöhle, Tieferliegen des Auges in derselben infolge mangelhafter Entwicklung des Fettgewebes in der Augenhöhle, die Rolle eines auslösenden Moments. Jedenfalls ist die Betrachtung des Kurzsichtigkeitsproblems vom biologischen Standpunkt aus unter Zugrundelegung der Entwicklungsund Wachstumsgesetze imstande, eine Reihe noch dundler Fragen dem Verständnis näher zu bringen. Eine kurze Würdigung der aus den Anschauungen sich ergebenden Folgerungen für die rassenbiologische Bewertung der hochgradigen Kurzsichtigkeit sowie die praktische Behandlung bezw. Ausgleichung der Kurzsichtigen schloß den Vortrag ab. „Leistungswucher“, eines Arztes? Ein seltsames Gerichtsurteil. Das Schössengericht Schöneberg verurteille den Nervenarzt Dr.., der für ein psychiatrisches Gutachten ein vereinbartes Honorar von 1000 Mark verlanzt und erhaltren hatte, wegen fahrlässigen Leistungswuchers zu 100 Mark Geldstrafe sowie zur Herausgabe des Uebergewinns von 700 Mark. Diesem Gerichtsurteil, das als ein Schlag gegen alle freien Berufe angesehen werden muß, liegt folgender Sachverhalt zugrunde: Ein wohlhabender Landwirt heiratete eine um 25 Jahre jünzere Frau und war so unvorsichtig, mit ihr einen Ehevertrag zu schließen, in dem er ihr sein ganzes Vermögen verschrieb. Im Verlause der Ehe stellt sich heraus, daß er sich über die Tiese der Neigung der Frau zu ihm ang getäuscht hat, und als er gar auf Grund des Ehevertrages ihr den Erlös aus dem Verkauf eines Ziegeleigrundstückes aushändigen mußte, reifte der Entschluß, die Gültigkeit des Vertrages anzufechten, weil er als Schwachsinniger sich bei der Unterzeichnung der Tragweite seiner Handlung nicht bewußt gewisen sei. In Begleitung eines Nefsen suchte der Landwirt den Dr. O. auf. Es wurde ein Gutachten zur Bestätigung des Schwachsinnes erbeten. Dr. O. antwortete, er sei nicht in der Lage, kurzerhand ein solches Gutachten zu erstatten. Eine einsache Konsultation genüge nicht. Er bedürfe mindestens dreimaliger eingehender Prüfung deo Geifteszustandes, um sich ein Urteil zu bilden, und das Gutachten selbst müsse auch eingehend überlegt und durchgearbeitet werden. Ueberdies sei er eben erst von der Reise zurückgekommen und habe noch viele andere Sachen zu erledigen. Wenn er jetzt gleich an die Sache herangehen solle, dann müsse er für ein solches Gutachten 1000 Mark berechnen; ob denn eine derartige Summe für den Landwirt überhaupt trazbar sei. Diese Frage hat der Nesse, wie er bei der Gerschtsverhandlung unter Eid bekundete, bejaht, und darauf kam die Vereinbarung zustande. Der Arzt hat dann an drei verschiedenen Tagen den Landwirt untersucht, das zweit: Mal allein drei Stunden lang, und dann das Eutachten erstattet. Bei der Aushändigung erhielt er anstandslos die tausend Mark. Sxäter forderte der Neise 900 Mark des Honorars zurück, und da der Arzt die Zurückzahlung verweigerte, erfolgte Anzeige und ein Verfahren wegen Leistungswuchers, das nun mit der Verurteilung des Arztes endete. Das Urteil ist als Fehlurteil zu bezeichnen.§ 80 der Gewerbeordnung besagt: Die Bezahlung der approbiorten Aerzte bleibt der Vereinbarung überlassen, und in der Preußischen Gebühronordnung für approbierte Aerzte und Zahnärzte heißt cs im§ 1:„In Deutschland approbierten Aerzten und Zahnärzten stehen für berufemäßige Leistungen, die sie in Preuhen ausüben, mangels einer Vereinbarung Gebühren nach Maßgabe der nachstehenden Bestimmungen zu.“ Die Gebührenordnung gilt also nur, wo keine Vereinbarung stattgefunden hat. Aber selbst dann gilt sie nicht einheitlich für alle Fälle. Nur für bestimmte Fälle enthält sie Mindestsätze. Im übrigen, so heißt es im§ 3. ist'e Höhe der Gebühren innerhalb der festgesetzten Grenzen nach den besonderen Umständen des einzelnen Falles, inebesondere nach der Beschuffenheit und Schwievigkeit der Leistung, der Vermögenslage der Zahlungerslichtigen, den örtlichen Verhältnissen usw. zu bemessen. Trotz dieser klaren Rechtssage folgte das Gericht dem Gutachten der Preisprüfungsstelle, das natürlich auf Leistungswuchor hinausging. und kam zu der Verurtoilung des Arztes. Die Organisation des Handwerks. Unter dem Vorsitz des Herrn Welter fand Dienstag die Frühjahrsvollversammlung der Handwerkskammer Köln statt. Nach dem die neugewählten bezw. wiedergewählten Mitglieder in ihr Amt eingeführt waren, wurde die Neuwahl des Vorstandes vorgenommen. Die ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder wurden wiedergewählt, ebenso Herr Welter als Vorsitzender der Kammer unter Anerkennung seiner bisherigen Verdienste. Aus dem Geschäftsbericht für 1924/25, den der Geschäftsführer der Kammer, Dr. Engels, erstattete, geht hervor, daß der Aufgabenkreis der Handwerkskammer größer geworden ist. Im Bezirke der Handwerkskammer bestehen zurzeit 10 Innungsausschüsse mit eigener Geschäftsstelle, 106 Zwangsinnungen, 66 Freie Innungen und 48 Vereine. Die Organisation des Handwerks hat sich unter der tatkräftigen Mitwirkung der Kammer weiter erfreulich entwickelt. Zur Behebung des Lehrlingsmangels im Baugewerbe sind in Verbindung mit dem Fachausschusse für das Baugewerbe und dem Landesberufungsamte geeignete Maßnahmen getrossen worden. Die Ansprüche bei den Gesellenund Meisterprüfungen sind wesentlich höher gestellt worden. In Verbindung mit der Regierung hat die Kammer die Richtpreise in den Innungen abgeschafft und an deren Stelle ordnungsmäßige Kalkulationen gefordert, eine Tatsache, die mit besonderer Genugtuung von den Mitgliedern der Kammer aufgenommen worden ist. Die Inanspruchnahme des Sachverständigen=Instituts hat sich im letzten Jahre außerordentlich vermehrt. Durch die Tätigkeit der Sachverständigen ist in den meisten Fällen eine gütliche Einigung erzielt worden. Wegen der Preisfestsetzungen im Schmiede= und Stellmacherhandwerk haben Verhandlungen mi tder Landwirtschaftskammer und dem Rheinischen Bauernverein stattgefunden. Die von der Kammer unterstützten Wohlfahrtseinrichtungen(Krankenversicherung und Handwerker=Erholungsheim, Traben=Trarbach) haben sich in erfreulicher Weise entwickelt. Die Krankenkasse hat vom 1. Januar 1921 bis heute 7000 Mitglieder hinzugewonnen und das Handwerker=Erholungsheim ist sowohl im vergangenen wie in diesem Jahre von vielen Handwerksmeistern des Kammerbezirks benutzt worden. Die von der Handwerkskammer in den Außenbezirken eingerichteten Sprechstunden haben sich weiter gut bewährt. Zur Orientierung der maßgebenden Behörden werden jedes Vierteljahr Wirtschaftsberichte über die wirtschaftliche Lage im Handwerk verfaßt, die allseitig 13. Deutsches Bachfest in Essen. Es ist ein erfreuliches Symptom für das fortschreitende Gesunden des Musikempfindens unserer Zeit, daß die Bachpflege immer größere Kreise zieht und sich immer fester auf das ovig'nale Charakterbild gründet. In München finden demnächst große Bachaufführungen mit den Original'ntrumenten stat: in der Jacobi= und Mavienkirche in Lübeck und in der Jacobikirche in Hamburg wurde soeben auf neu konstruierten, echten Bachorgeln gespielt(Welch ein Umschwung doch nach dem letzten großen Werk der Kölner Meßorge!!). Daß das dierjährige Bachfest der Neuen Bachgesellschaft in Essen stattfand, hat zudem als Jahrtausendfeier dieser Stadt eine tiefere Bedeutung. Die ungewöhnlich große Teilnahme der Zuhörer ist im Hinblick auf die geistigen Anstrengungen(drei Toge lang je zwei Konzerte von etwa je drei Stunden Dauer) gewiß besonders hoch einzuschätzen. Nach der aus der„Klavierübung“ bekannten, majestätischen Einleitung und Tripelfuge, die symbolhaft die göttliche Trinität durch die verschiedenen Gestalten desselben Themas andeutet (Organist R. Czach), begann der erste Abend im städtischen Saalbau mit vier Kantaten des Großmeisters, die unter der ausgezeichneten Führung Max Fiedlers(„nur“ städtischer Musikdérektor, kein Generalissimus!) kraft= und lebensvolle Gestalt erhielten. Der Essener Musikverein ließ an Deutlichkeit der Stimmenführung, an schöner Tongebung und an gründlicher Durcharbeitung keinen Wunsch unerfüllt. De: große Eingangschot der Kantate„Herr. deine Augen sehen nach dem Glauben“ wurde von dem weichen Legato des ersten Teits charalicristisch zu den harten Schlägen des zweiten Teils gesteigert, ebenso plast'sch wie dynawisch außerordentlich sein ausgearbe'stet kaute sich der Chor„Schmücke dich, o liebe Seele" auf, pfmastliches Feuer durchzuckte die Kantate„Oewiges Feuer, o Ursprung der Liede“. Der Dirigent war sich aber auch der großen Bedeutung des Orchesters in den Kantaten wohl bewußt und legie auch hier auf eine klare plastiche Gestaltung größter Gewcht. So erhielten denn die Arion das jeweitige passende Gesicht, wobei beondors die obligaten Bläser sich durch wohlphrasierte Linienführung hervortaten. Solche Charakterbilder wurden die Tenorarien„Erschrecke doch" und„Ermuntve dich“ (A. Richter, Dresden) und die drei, von der Unruhe zur heftigen Bewegung der schäumenden Wellen und endlich zum Verbandstag der K. K. D. khristliche Sozial= und Wirtschaftspolitik. Bildungsfragen. Protest gegen das Hamburger Arteil. (Schluß.) Die Vollversammlung am Nachmittag nahm Stellung zu den Arbeiten der Ausschüsse. Eine Reihe von Entschließungen wurde angenommen. Auf Antrag Köln soll dahin gewirkt werden, daß der Fronleichnamstag zum gesetzlichen Feiertag erklärt werde. Zugestimmt wurde auch sämtlichen Anträgen des Mittelrheinischen Gaues zu Bildungsfragen. Es wird gesordert, daß nach jahrzehntelanger Vorbereitung nun endlich die kaufmännische Gehilfenprüfung ihre reichs= bezw. ihre landesgesetzliche Regelung findet. Um die kaufmännischen Schulen sollen sich vor allem Angehörige des Kaufmannsstandes kümmern; sie in erster Linie gehören in die Schulausschüsse hinein. In größeren Gemeindewesen soll auch ein Mann der Wirtschaft mit entsprechender Vorbildung der Dezernent für die kaufmännischen Fachschulen sein. Den befähigten Handelsbeflissenen trachtet der Verband KKV. den Ausstieg von der Volksschule aus bis zu dem akademischen Studium der Wirtschaftswissenschaften zu ermöglichen, indem ein Weg über dreijährige Handelsschule(schon nach dem 7. Volksschuljahr) mit Erlangung der mittleren Reise und dann über dreijährige Wirtschaftsoberschulen(bisher Höhere Handelsschulen) angebahnt werden soll. Diese Ziele und die Standesehre erfordern, daß an allen kaufmännischen Unterrichtsanstalten die Erteilung des Unterrichts(mit Ausnahme der technischen Fächer) durch hauptamtlich angestellte Diplomhandelslehrer erfolgt, die aber dann auch mit den akademisch gebildeten Lehrkräften an andern Fachschulen und höheren Lehranstalten gleichgestellt werden müssen. Für diese und andere Angelegenheiten wird beim Verband ein ständiger Ausschuß für dae kaufmännische Bildungswesen errichtet. Ein weiterer Antrag fordert von der Regierung geeignete Maßnahmen zur Durchführung der vollständigen Wiederaufrichtung der durch den Krieg und Inflation zusammengebrochenen sozialen Einrichtungen staatlichen wie auch privatwirtschaftlichen Charakters(u. a. allgemein eine weitgehende und gerechte Aufwertung der alten Ansprüche an die privaten Lebens= und Pensions=Versicherungs=Unternehmungen und der Sparguthaben der kleinen Sparer). Ferner soll die Reichsregierung aufgeforder: werden, Erziehungsbeihilfen für kinderreiche Familien einzuführen, die Kosten den Ledigen und Kinderarmen auzulegen. Zum nächstjährigen Tagungsort wurde Frankfurt an der Oder gewählt. Kundgebung für Kirche und Vaterland. Den Glanz= und Höhepunkt des 45. Verbandstages bildete die am Samstag abend in Gegenwart des Bischofs Dr. Paul großen Anklang gefunden haben. Wenn die wirtschaftliche Lage im Allgemeinen nicht rosig ist, so muß gerade erst recht das Handwerk sich an Hand der bestehenden wirtschaftlichen Organisationen orientieren, um den schweren Kampf um die wirtschaftliche Existenz bestehen zu können. Die Vollversammlung genehmigte den Abschluß der Jahresrechnung für 1924 und den Haushalt für 1924 in der vom Vorstand vorgeschlagenen Form. Dem Vorstande wurde Entlastung erteilt. Zum Schluß machte der Vorsitzende noch Mitteilung über die Eröffnung der Handwerksausstellung, die am 18. Juli in Gegenwart der Behörden durch den Protektor Herrn Oberpräsidenten Dr. Fuchs eröffnet wird. Nach den bisherigen Arbeiten wird mit der Ausstellung etwas ganz Hervorragendes geleistet werden. Das 25jährige Jubiläum der Handwerkskammer wird am 7. August durch einen Festakt im schlichten Nahmen begangen werden. Die vielen schulfreien Tage. Der Bezirks=Lehrerrat für den Regierungsbezirk Köln nahm in seiner letzten Sitzung Stellung zu den vielen schulfreten Tagen außerhalb der Ferien und beantragte durch die Regierung beim Ministerium für Wissenschaft, Kunft und Volksbildung möglichste Einschräntung. Die Arbeit der Schule ist schwerer und umsangreicher geworden. Anderseits gibt es dabei so viele Hemmungen, daß es in der Regel unmöglich ist, die gesteckten Ziele zu erreichen. Die in der neuen Zeit viel besser gewordene soziale Kinderfürsorge begrüßt auch die Schule als einen wichtigen Faktor zur Erhaltung und Förderung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Die Schularbeit wird aber dadurch, daß während der Schulzeit in umjangreicher Weise Kinder auf viele Wochen in Landpflege gegeben werden, erheblich beeinträchtiot. Die Gerichtsserien haben am gestrigen 15. Juli begonnen. Sie dauern bis 15. September. Während dieser zwei Monate hat keineswegs das Gericht Ferien, Frau Justitia arbeitet vielmehr gleich schnell(oder gleich langsam?) wie sonst auch während ihrer Ferien Nur diejenigen Zivilrechtsvrozesse, bei denen es ziemlich gleichgültig ist, ob sie ein paar Monate früher oder später entschieden werden, bleiben liegen. Es sind das grundsätzlich alle Zivilprozesse; nur wenn eine Sache auf Antrag der Parteien durch richterlichen Beschluß ausdrücklich als dringend und Feriensache erklärt worcen ist, wird sie auch während der Gerichtsferien weiter bearbeitet. Zur Erledigung solcher dringenden Zivilsachen ist beim Landgericht Bonn eine FerienZivilkammer gebildet, die jeden Mittwoch tagt, ferner eine Ferienkammer für Handelssachen, die auch einige Male während der Ferien zusammentritt. Keinen Einfluß haben die Gerichtsserien auf die Strafrechtspflege; die Strafgerichte tagen während der Gerichtsferien genau so wie auch sonst, selbst wenn die Strafkammer des Landgerichts während dieser Zeit Meerecsturm sich steigerndon Arien der Solokantate„Jesus schläft, was soll ich hofsen"(Solisten M. Adam, Leipzig, Richter und M. Abendroth, Berlin). Sonnig durchleuchtete Lotte Leonard(Berlin) die Licht= und Sonnenarie. Nicht zu vergessen ist endlich der sinnvolle Choralvortrag. Am Sonntag fand in der Kreuzeskirche der übliche Festgottesdienst statt, in dem Pros. Smend(Münster) die Festpredigt hielt, nach dem alten Brauche umrahmt von einer Kantate, Chören und Orgelvorträgen(Essener Bachverein unter G. Beckmann). Das Orchesterkonzert am mittag begann mit der letzten=dur=Suite, deren langsame Ouverturen=Edsätze in scharfer Punktierung den bourréeartigen Mittelsatz umschlossen, um dann noch eine ganze Reihe Charaktertänze folgen zu lassen, von denen die zweite Bourrée mit dem sagorticrenden Mittelsatz, die seine, graziöse Gavotte und das erste Menuett mit dem entzückenden Trio besonders genannt soien. Auch hier war die Ausführung. Vortrag und Ausdruck stilooll und eminent musitalisch. Das=moll=Tripelkonzert, eigentlich „das" Klavierkonzert von Bach mit begleitender Sologeige und Soloflöte und dem Tutti des Orchesters, hätte vielleicht durch eine schwungvollere, virtuosene Führung des Klavierparts— besonders in dem ichneiler zu spielenden Allabreve— gewinnen können(Prof. Georg Schumann mit Adolf Busch und Prof. E. Prikl, Beriin), kann aber schließlich doch nicht aon den tiesen Wert der Violinkonzerte heranreichen. Um so begrüßenswerter war es, daß endlich wieder das schon vor Jahren von unserem ehem. Bonner Musikdirektor Hugo Grüters und seinem Schwiegersohn bearbeitete=moll=Klavierkonzert aufgeführt wurde, das wie alle Klavierkonzerte eine Transkrip= tion darstellt und nun in der originalen Tonart=moll wieder erscheint. Auch die übrigen Klavierkonzerte könnten durch ähnliche Udbertragungen Leben gewinnen und den nun vorhandenen vier Violinkonzerten angegliedert worden. Der Cimbalo= part müßte freilich auch im=moll=Konzert wieder durch ein Originglintrument ausgeführt werden, was schon durch die Pizzicato=Begleitung des Largo selbstverständlich erscheint. Meisterhaft spielte Adolf Busch, der größte Bachgeiger der Welt; stürmisch feierte ihn das Publikum. Als Schlußgabe hörten wir dann noch die Jagdkantate, in der die kleinen und großen Götter und Göttinnen dem Fürsten Christian huldigen, in dessen Jägerhütte das liebenswürdige Werkchon einst gelegentlich einer Jagd zur Unterhaitung ausgeführt wurde. Wie Wilhelm von Keppler(Rottenburg) veranstaltete Kundgebung für Kirche und Vaterland. Der bis auf den letzten Platz besetzte Festsaal der Liederhalle prangte in einem Meer von Rosen. Zahlreiche Ehrengäste wohnten der Feier bei, darunter Staatsminister Bolz, Bürgermeister Dr. Ludwig, die Reichstagsabgeordneten Andre und Groß. Das Mitglied des Verbandsausschusses, Prokurist Gresen(Freiburg), hielt die Festrede, in der er unter spontanem Beifall der weit über tausend Teilnehmer das Gelöbnis ablegte, daß der Verband KKV. sich schützend vor seine Bischöse stelle. Dann verlas der Redner unter stürmischster Zustimmung der Festteilnehmer nachfolgende Entschließung, die der Verbandstag am Nachmittage einmütig angenommen hatte und die sich in schärfster Form gegen das den deutschen Epifkopat und das gesamte deutsche katholische Volk beleidigende Hamburger Urteil wendet: „Die in Stuttgart zum 45. Verbandstag des Verbandes Kathol. Kaufm. Vereinigungen Deutschlands versammelten Vertreter erklären im Namen von rund 45000 treudeutsch gesinnten katbolischen Kaufleuten, daß sie in dem von der Hamburger Strafkammer in dem Beleidigungsprozeß Seiner Eminenz des Kardinals Faulhaber gegen Huppertz gefällten Urteil und in der Urteilsbegründung eine unerhört schwere Beleidigung der deutschen Katholiken und einen bedauerlichen Rechtsirrtum erblicken. Der Verband Kath. Kaufm. Vereinigungen Deutschlands stellt sich mit der ganzen Kraft seiner Organisation in die Einheitsfront der Katholiten Deutschlancs und verlangt rascheste Revision des unhaltbaren Urteils, volle Genugtuung für Kardinal Faulhaber und den verstorbenen Kardinal Hartmann, sowie Maßnahmen zur Verhinderung der Möglichkeit, daß ein deutsches Gericht dem tendenziösen Gebrauch des herabsetzenden Ausdrucks„Ultramontan“ den Schutz des Paragraphen 193 des B6B. zuerkennt.“ Im weiteren Verlauf des Abends nahm Bischof von Keppler das Wort, um ebenfalls(wie schon berichte:) Stellung zu dem Hamburger Urteil zu nehmen. Der Bischof lobte ferner den Verband der K. K. V. wegen seiner Unterstützung der Bischöfe in ihrem Kampfe gegen Nacktkultur und Unsittlichkeit. Zum Schluß verlas der Präsident des Verbandstags, Prokurist Scheidt(Stolberg), das Antworttelegramm des heiligen Vaters: „Mit freudigem Dank von erhebender Kundgebung und Treuegelöbnis für Kirche und Papst vernehmend, erteilt Heiliger Vater allen Versammelten von Herzen apostolischen Segen. Pacelli, Nuntius.“ Ferienstrafkammer heißt. Auch alle Vormundschafts=, Grundbuch=, Konkurs= und Wechselsachen, ferner vor allem die zahlreichen Mietstreitigkeiten werden unverändert weiter bearbeitet. Ein Dieb, der sich verriet. An einem Novemberabend saß der Bauunternehmer Sch. in Bornheim in einen Zeitungsroman vertieft und achtete nicht seines vor dem Fenster stehenden Fahrrads. Das Bürofräulein, im Fortgehen begriffen, machte auf den Leichtsinn aufmerksam. Als vier Minuten später der Unternehmer nach seinem Rad sah, war es fort. Nun begegnete aber dies Fräulein unterwegs einem früheren Bauarbeiter aus Roisdorf, der aus berechtigtem Verdacht von dem Bauunternehmer entlassen worden war. Später äußerte dieser Entlassene zu seinem früheren Brotgeber:„Hättest Du mich nicht fortgeschickt, dann wäre auch Dein Rad noch da“. In gleich verdächtiger Weise sprach dersolbe Bauarbeiter von anderen Einbrüchen, die in gleicher Nacht und später bei Ackersleuten in Bornheim und Roisdorf vorgekommen waren. Das geschah dreimal mit Erfolg von hinten her, durch Gärten, über Mauern, durch Gitter und zerschlagene Fenster. Erbeutet wurden Fahrräder, Kleidungsstücke, Eßwaren und bares Geld. Von allen diesen Diebereien wußte der damals erwerbslose Bauarbeiter. Er gab der Polizei alle Tatumstände zutreisend an und behauptete dabei, nicht er, sondern ein anderer habe das alles verbrochen. In Wirklichkeit war das aber sicher nicht so. Es ergab sich die völlige Unwahrheit der Behauptungen des nun vor die Schöffen geladenen und schon wiederholt wegen Diebstahls bestraften Bauarbeitero. Seine tränenfeuchten Unschuldsbeteuerungen wurden durchaus widerlegt. Es half dem Manne nichts, daß er sich als ein „Opfer der Justiz“ aufspielte, den es jetzt nur treffe,„weil er einmal einen Fehltritt getan und dadurch„schwarz geworden sei“. Man billigte ihm mildernde Umstände zu, damit er noch einmal vor dem Zuchthaus bewahrt bleibe. Ueber den Antrag des Staatsanwalts hinaus bekam er 15 Monate Gefäignis, um deretwillen er gleich da behalten und also verhaftet wurde. Wie eine Beille entsteht. Die Träger von Augengläsern seien auf eine interessante Ausstellung aufmerksam gemacht die zurzeit in einem Schaufenster des Diplom=Optikers J. Krahforst an der Sternstraße zur Schau gebracht ist. Es handelt sich um die hochwertigen Augengläser Zeiß=Punktal=Jena, deren Werdegang vom Rohglas bis zur Vollendung in übersichtlicher Aeise in OriginabMaterialproben sowie in klaren Lichtbildern äußerst anschaulich vorgeführt wird. Aus der Amgegend Beuel: Der öffentliche Arbeitsnachweis wurde im Juni von 228 männlichen(244 im Mai) und 1(3) weidlichen Arbeitsuchenden in Anspruch genommen. Offene Stellen waren vorhanden für 37 männliche(12) und 8 weibliche. Vermittelt in den vorangehenden Werken rückte besonders auch hier A. Dressel das echte Bachklavier ins deste Licht. In der Kreuzeskirche überraschte Sonntag abend der Leipziger Thomanerchor mit einem=cappella=Konzert. Erreichte dieser Chor unter Prof. Dr. Straube in der Motette „Jesu, meine Freude“ nicht ganz die Stufe der Vollendung, die uns noch vom letzten Auftreten des Berliner Domchors in Bonn in Erinnerung stand, so verfehlte doch auch hier der unerhörte Fantasicenflug der Choralvariationen, die wohl das Grandioseste dieser Art darstellen, nicht seine packende Wirkung. In überirdischer Schönheit erstand die Motette des Oheims Johann Christopfs„Unser Leben ist ein Schatten auf Erden“— das einzige Stück des Festes, das nicht von dem großen Thomaskantor stammte. Hier ist die Doppelchörigkeit noch nach dem Muster der venezianischen Vokalisten angelegt, welche die gegenüberliegenden Chöre von San Marco für Echoefjekte ausnutzten. Der Klangzauber dieser Wirkungen wurde in all seinen bestrickenden Reizen enthüllt, ebenso kamen aber auch die herrschenden Schattenfiguren und der spassige Ausklang ganz zu ihrem Recht. Wie viel tiefer und verinnerlichter dann Johann Sebastian die Doppelchörigkeit der Komposition verwandte, lehrte die Moiette „Singet dem Herrn“, die der Thomaschor in all seiner Größe und Tiefe restlos erfaßte. Die auftürmende Polyphonie zu Anfang und die gewaltigen Doppelfugen am Schluß ließen bewußt werden, daß wir hier eine der größten Vokalschöpfungen vor uns haben. Der Organist zu St. Thomas, Günther Namin, brachte zwischen den Chören einige Choralbearbeitungen für Orgel, sowie die=moll=Orgelsonate und in meisterhafter Ausführung Präludium und Fuge=dur. Nach der Mitgliederversammlung, in der W. Graeser über Bachs Kunst der Fuge mit praktischen Erläuterungen durch das Kermann=Quartett spracht, leitete Julia Menz(München) Montag mittag im Kruppsaale des Städt. Saalbaues das Kammermusikkonzert mit dem=dur=Cembalokonzert ein. Die Tonschönheit des Maendlerschen Bachklaviers trat hier im Larghetto modulierend hervor, zudem vermochte die Cembalistin wie besonders im letzten Satz der mit Ch. Döbereiner gespielten =dur=Gambensonate das wechselvolle Spiel durch mannigfaltigen Registerzug reich zu gestalten. Die Bachs gesamte Tonwelt umfassende Flötensonate in=moll wurde auch hier in ihrem Hauptsatz, dem Andante, leider übereilt, so daß es nicht verwunderlich war, daß der Flötist hinter Atem kam und vorzeitig abbrechen mußte; umso klangvoller wußte Prof. Prill(Berlin) wurden 28(10) Stellen für männliche und 14(40) weibliche Bewerber. 4 Lehrlinge wurden im Laufe des letzten Monats vermittelt.— Ein Schadenfeuer entstand Dienstag nachmittag auf dem in der Gemeinde Beuel gelegenen Teile der Hangelarer Heide. Die Beueler Feuerwehr konnte im Verein mit Bsatzungstruppen Herr des Feuers werden. Acht Morgen Heide und 5 Ar Halmfrucht sind verbrannt. Durch schnellen Eingreifen ist unübersehbarer Schaden besonders an der Halmfrucht verhindert worden. Zu gleicher Zeit entstand ein Brand durch aussprühende Funken am Bahndamm der Bröhltalbahn, der durch in der Nähe weilende Arbeiter gelöscht wurde.— Fabrikbrand. Mittwoch morgen wurde die Feuerwehr wiederum alarmiert. Bei der Firma Andernach waren leicht entzündbare, mit Teer gefüllte Kessel in Brand geraten. Die Beueler Wehn war rasch zur Stelle und konnte größeren Schaden verhüten. Die Bonner Wehr, die ebenfalls benachrichtigt war, fand sertige Arbeit. Lengsdorf: Obsterträge. Wie sich jetzt übersehen läßt, sind die Aussichten auf die diesjährige Obsternte ziemlich gering. Die letzten Fröste, obwohl sie nicht stark waren, haben dem Obst sehr geschadet. Die Kernfrüchte, Aepsel wie Birnen, werden nur geringe Erträge liefern, besonders auch noch, weil die jungen Früchte bei der gegenwärtigen Trockenheit anfangen abzufallen. Noch geringeren Ertrag versprechen die Pflaumenbäume, was um so mehr zu bedauern ist, da diese den Hauptbestandteil unseres Obstes bilden, und die Pflaumen uns sonst in jedem Jahre das viel begehrte Pflaumenmus bringen. Ebenso war die Kirschenernte sehr gering, nur das Beerenobst, Johannisbeeren wie Stachelbeeren, liefert schöne Erträge. Waldorf: Zum Tellspiel nach Kronenburg! So lautele in diesem Jahre für unseren Kirchenchor die Parole zum Sommerausflug. Daß man dort Schönes zu sehon bekäme, hatte schon die Zeitung berichtet. Nun las ich aber in dem mir zugesandten Führer, daß alle Mitspieler Bürger der kleinen Eifelgemeinde Kronenburg seien, die nur 413 Seelen habe. Da hielt ich es doch für unmöglich, daß aus dieser kleinen Zahl alle die vielen Rollen im Tell gut besetzt werden könnten. Als wir am 12. Juli hinfuhren, waren meine Erwartungen nicht zu hoch gespanm. Jetzt aber kann ich sagen: Die Teilnahme am Tellspiel war ein Erlebnis! Die Darsteller spielten ihre Rollen mit solcher Hinzabe und solchem Geschick, daß es hinreißend war. Man brauchte nur die Zuschauermenge von etwa 17= bis 1800 Perfonen, aus allen Richtungen herbeigceilt, kurze Zeit zu beobachten, wie sie da saß — vier Stunden lang— mäuschenstill, so wirkte das Spiel. Viele von den Zuschauern, mit denen ich mich nachher unterhielt, sprachen ihr Erstaunen darüber aus, daß so ctwas in einem so kleinon Eifeldorfe geleistet werden kann. Ich stehe nicht an, auch hier jedem die Reise nach Kronenburg, wo jeden Sonntag im August noch gespielt wird, zu empfehlen. Auch die Bahnverwaltung hatte gut für uns gesorgt. Auf der ganzen Reise (56 Teilnehmer) waren uns Sonderwagen zur Verfügung gestellt. Dieser Ausflug wird uns kange in Erinnerung bleiben. r. Brühl: Mord. In der Nacht zum Dienstag wurde hier ein hiesiger Metzgerssohn, als er sich von einer Wirtschaft nach Hause begeben wollte, auf offener Straße überfallen und ermordet. Die Täter konnten bisher noch nicht ermittelt werden. Da der Ermordete nicht beraubt worden ist, nimmt man an, daß es sich um einen Nacheakt handelt. Bei dem Toten, dem durch Messerstiche der Unterleib buchstäblich aufgerissen war, fand man einen Spazierstock, der vermutlich dem Täter gehört. Deutsche Jugendkraft. Schlagball. Adler 00 1— A. T. V. 1 71:74. Vorweg: Ein interessantes Spiel, das die zahlreichen Besucher befriedigte. Die zum ersten Malo seit längerer Zeit spielende A. T..-Mannschaft bleibt nach scharfem Kampfe, glücklicher Sieger. Wird die Mannschaft der Turner noch in einigen’unkten verbessert, so wird sie ein nicht zu unterschützender Gegner auch für die besten hiesigen Schlagballmannschalten werden. Adler, mit nur eif Leuten antretend, ließ die sonstine Sicherheit im Feldspiel häufig vermissen. Das Schlagen hat sich gegen früher gebessert. Zum Spielverlauf: A. T. V. erhalt Schlagmal und kann dank guter Steil- und Weitschläge einen größeren Vorsprung erringen; nachgeholfen wurde hierbei durch einige „famose“ Querbälle Adlere. Halbzeit führt A. T. V. mit 19 Punkien. In der zweiten Hälfto legt dann Adler los und holt durch aufopferndes Spiel noch 16 Funkte auf. Nordstern Bonn II(Deutsche Tarnerschaft)— Siegfried Küdinghoven 1(Deutsche Jugendkraft) 46.50 für Siegfried. Am Dienstag trafen sich auf dem Sportplatze an der Kölnstraße diese Mannschafien zu einem Gesellschaftsspiele. Siegfried erhielt das Schlagmal und konnte gleich einige Läufe durchbringen. Durch sicheres Feldspiel der Nordsterner mußte Siegfried das Mal bald an diese abtreten. In der ersten Hälfte waren die Siegfrieder etwas überlegen. Nach Halbzeit wurde das Spiel ausgeglichener, da Nordstern versuchte, den Punktevorsprung wieder aufzuholen. Das Spiel war spannend und Interessant. Beide Mannschaften opferten alle Kräfte auf, um siegreich zu sein. Von Nordstern hätte man mehr erwartet, zumal verschiedene Spieler aus der I. Mannschaft mitsplelten. Punkte-Ergebnis: Nordstern 25 Läufe, 9 Fänger, 7 Treffer, 4 weiter Weg, 1 Grenze, Siegfried 12 Läufe, 26 Fänger, 10 Treffer, 2 weiter Weg. Die der-Klasse angehörigen Mannschaften Nerdstern(D..) und Jungwacht Beuel(D. J..) tretfen sich heute abend auf dem Sportplatze an der Kronprinzstraße in Beuel zu einem SchlagballGesellschaftsspiele. Es dart ein spannendes Treifen erwartet werden. Leichtachletik. Spertfest in Beraheim. Am 9. August veranstaltet der Spiel- und Sportverein Bornheim unter Leitung des Leichtathletik-Obmannes Hlerrn Kastenholz(Siegburg) ein Sportfest mit leichtathletischen Wettkämpfen: 100m-, 800m-, 300m-Mannschaftslauf(5 Mann starten, vier Mann müssen innerhalb 10 m das Ziel passieren), Hochsprung. Weitsprung. Kugelstoßen. W. S.., Bezirk Benn. Betr. Schlagball-Neisterschaftsspiele. Die in Frage kommenden Vereine werden gebeien. Ihre Mannschaftsaufstellung nebst einem Kampfrichter an Herrn J. Wagner. Bonn. Burgstr. 54, bis Samstag, den 18. Juli zu melden. Später eintreifende Meidungen können nicht berücksichtigt werden. das Largo dolce zu beleben. Die burleske Kaffeekantate, die man ungeniert als Spieloper aufführen sollte(man nutze diese Gelegenheit in Bonn mit den Koblenzer Gästen aus!), litt unter allzu flüchtiger Improvisation; die Geschwister May und Vill Fiedler bemühten sich, den buffonischen Ton des Vaters Schlendrian, der seiner Tochter Lieschen den Kafseegenuß verbieten will, deutlich zu charakterisieren. Dieses weltliche Opus gehört mit zu den besten Sachen Bachs. Und welch sprühendes Leben, als nun Adolf Busch mit den beiden Soloflötisten und dem Kammerorchester das 4. Brandenburgische Konzert in =dur anstimmte, das den besten Symphonien von Haydn, Mozart und Beethoven gleichwertig ist und heute sogar noch zeitgemäßer erscheint! Was nutzt es, wenn der„Kritiker" hier feststellt, daß die Soloflöten und Cembalo eigentlich etwas ins Hintertreffen gerieten! Es hat noch kein Musiker fertig gebracht, das Publikum mit Bach in solch rasende Begeisterung und in solches Glücksgefühl zu versetzen wie Adolf Busch. Wofür man diesen Künstler— nebenbei gesagt— längst hätte mit dem Doktor honoris causa beehren müssen. Das Schlußkonzert bracht die große Passion nach dem Evangelisten Johannes, in der bei der Tenorarie„Erwäge“ die beiden Viola'amore und bei der berühmten Lautenarie„Betrachte mein Seel“ die Viola da gamba und eine sogenannte Laute verwendet wurden. Letztere aber verstärkte unnötig den Pizzicatodaß der Gambe, da dieses Instrument die originale Lautenpartie natürlich nicht ausführen konnte. Man wird künftighin die echten Lauten verwenden müssen, die neuerdings von der Edition Giesbert in Bonn gebaut werden und die die noch vorhandene Lücke im Instrumentalbau schließen. Im übrigen kam deutlich zu Bewußtsein, daß manche Stellen des Generalbasses(wie z. B. die Geißelhiebe) nur bei einer Ausführung mit Cembalo Sinn haben. Die Partie des Evangelisten wurde mit seltener Innigkeit und Gemütstiese vorgetragen, nächst ihm war der Cheistus eine erhabene und hoheitsvolle Gestalt. Mit nur geringen Ausnahmen(die Arie„Es ist vollbracht“ hätte nicht so fehlerhaft vorgetragen werden dürfen) erstand das ganze Werk in einem Guß; das Orchester war unübertrefflich, der Chor erreichte in den mit immer wuchtiger Dramatik schreienden Turbae grandiose und packende Wirkungen, so daß die Großartigkeit und Göttlichkeit der über allem Menschlichen thronenden Johannespassion alle Herzen erfüllte. Die Leistungen dieses Bachfestes führen zu dem wohlberechtigten Schlusse, daß Essen im Bachvortrag augenblicklich an der Spitze der westdeutschen Musikstädte steht. Dr. Gerhartz. Die Lichtgestalten der Venus. Von Dr. H. H. Kritzinger. Die Venus, die jetzt allmählich als Abendstern aus der Dämmerung hervorgetreten ist und uns mit ihrem Glanz noch eine Reihe von Monaten erfreuen wird, hat schon in der ersten Zeit nach der Erfindung des Fernrohrs das Interesse der Astronomen besonders gefesselt, weil sie zunächst unerklärliche Veränderungen ihres Aussehens darbot. Bald wurde sich jedoch Galilei, der sie mir einem unvollkommenen, nur etwa dreißigmal vergrößernden Fernrohr beobachtete, darüber klar, daß ihre Lichtgestalten in derselben Weise zu deuten wären wie die des Mondes. Jeden Freund der Himmelskunde fesseln auch heute noch beim Beginn seiner Studien am Firmament die Lichtgestalten des Sterns der Liebesgöttin ganz besonders. Wir haben in einer kleinen Zeichnung versucht, ihre Entstehung leicht verAus Orovinz und En bunenen grus uund uant) ständlich zu erläutern. Um die Sonne als Zentralgestirn wandert die Venus in ungefähr drei Vierteln des Erdabstandes in einem Zeitraum von 225 Tagen einmal herum. Zur Vereinfachung der Ueberlegung nehmen wir einen bestimmten Standort der Erde in ihrer Bahn an. Steht sie von uns aus in der Richtung zum Tagesgestirn, d. h. der Erde am nächsten, so bezeichnet man dies als untere Konjunktion. Die Venus wendet uns dann ihre Schattenseite zu und ist vollständig unsichtbar. In der Skizze ist dies gesondert durch eine kleine schwarze Scheibe angedeutet. Da wir unseren Standort ja außerhalb der Venus und Erdbahn wählen mußten, um die Figur zu entwersen, so würde von dort aus noch eine kleine Sichel erleuchtei erscheinen. Zur Erleichterung der Vorstellung für den Leser ist die Sichel aufrecht gezeichnet, während sie natürlich streng genommen die Mitte ihrer oberen Wölbung der Sonne zukehren müßte. Denken wir uns die Verbindungslinie Erde—Sonne über die letztgenannte hinaus verlängert, so treffen wir denjenigen Punkt der Venusbahn, den dieser Planet zur Zeit seiner oberen Konjunktion mit dem Tagesgestirn einnimmt. Dann ist Venus zwar weit von uns entfernt, aber dafür ist die ganze Scheibe erleuchtet. Der Planet kommt dann allmählich, wie wir es jetzt beobachten, aus der Abenddämmerung hervor und erreicht dann eine langsam größer werdende Ausweichung von der Sonne. Wenn diese östliche Ausweichung ihren Höchstbetrag von über 45 Grad ereicht hat, erscheint uns die Venus halb erleuchtet, genau wie der Mond im ersten Viertel. Auch dies ist in der Abbildung besonders dargestellt. Die Venus nähert sich dann wieder scheinbar der Sonne, wobei sie füni Wochen vor dem Eintreten der unteren Konjunktion ihren größten Glanz erreicht. Genau dasselbe Spiel wie eben geschildert rollt sich dann in umgekehrter Folge am Morgenhimmel wieder ab. Galilei, der sich erst durch längere Beobachtung von dem tat sächlichen Sachverhalt, wie wir ihn hier entwickelt haben, überzeugen mußte, veröffentlichte seine Entdeckung zunächst in Form eines unverständlichen Anagramms und gab später durch Um stellung der Buchstaben die Lösung: Des Monds Gestalten ahmt der Liebe Mutter(Venus) nach. Rennstrecke der Deutschen Kraftrad=Straßenmeisterschaft 1925 in Schleiz. Der rettende Fallschirm. MTB. Neunkirchen(Bez. Trier). Der Neunkirchener Zeitung zufolge stürzte bei St. Wendel ein französisches Flugzeug brennend ab. Während der Führer mehrere Brandverletzungen davontrug, konnte sein Begleiter mit Hilfe eines Fallschirms unverletzt zur Erde gelangen. „Der Kurfürst Ein Festspiel zur Rheinland=Tausend=Jahrseier der Stadt Teier von Leo Weismantel. (Uraufführung am 18. Juli in Trier.) Alte Zeit soll Spiegel der Gegenwart werden. Den deutschen Rheinlanden, geknechtet von tausend Feinden, — was wird ihnen den Frieden geben? Dies hat in jener alten Zeit gegolten, da der Luxemburger Balduin auf dem fürstlich=bischöflichen Stuhle zu Trier gesessen. Gill das auch heute?—-— Da haben sie unter Führung des Herrn Balduin von Trier zu Rense einen neuen König küren wollen, daß der der Welt den Frieden gebe. Aber schon die Kurfürsten sind in zwiespältiger Wahl zerfallen. Die einen haben mit dem Herrn Baldvin Ludwig den Bayer gekürt, die anderen Friedrich den Schönen von Oesterreich. Wer nun der Rechtserkürte sei, entscheidet das Schwert. Und der Krieg geht mit seiner Brandsackel Jahr um Jahr durch die Lande.— Was könnte der Welt den Frieden geben?— Die Entscheidung des Papstes als des Vaters der Christenheit?— Der Papst erkennt weder den Oesterreicher an, noch den Bayer. Der jahrhundertalte Streit zwischen Kaiser und Papst war nie so erbittert wie jetzt.— Da hat Ludwig der Bayer den Gegenkönig Friedrich den Schönen zu Mülheim geschlagen und gesangen,— der Papst verweigert seinen Segen. Der Streit geht weiter.— Da versöhnen sich die Könige: sie wollen die Krone gemeinsam tragen,— der Papst verweigert den Segen. Frieden will der Kaiser schaffen und Frieden der Papst und jeder, indem er den andern sich unterwirft.— Von Avignon, wo die Päpste sitzen, schleudert Johann XXII. den Bann gegen den deutschen Kaiser Ludwig den Bayer, daß er sich unterwerse. Ludwig aber zieht nach Rom und hält ein Gericht über ihn, entsetzt ihn seines Amtes und will aus eigener Kraft einen neuen Papst. Da befiehlt Papst Johann XXII. von Avignon, daß die Kurfürsten sich von neuem zu Rense versammeln und einen neuen König küren, der jetzt den Frieden schafsen soll.— Den König von Frankreich sollen sie wählen, der sich Die Schnellbahn Köln—Dortmund. Köln, 15. Juli. Hier hat eine Besprechung der Oberbürgermeister, Landräte und des Direktoriums des Ruhrkohlensiedlungsverbandes über die rheinisch=westfäl sche Schnellbahn stattgejunden. Es wurde folgende Entschließung gefaßt:„Die Städte Bochum, Dortmund, Duisburg. Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck, Hamborn, Köln, Mülheim, Oberhausen, die berührten rheinischen und westfällschen Landkreise und der Ruhrsicdlungsverband bekunden ihren einmütigen und entschlossenen Willen, die rheinisch=westfälische Schnellbahn bald zur Durchführung zu bringen. Sie erblicken in der Schnellbahn ein für die Fortentwicklung und die Wohlfahr tdes Bezirkes dringend notwendiges Unternehmen, das zu einer starken Belebung von Industrie, Handel und Gewerbe führen wird. Sie sind dahor überzeugt, daß die Schnellbahn zu einem günstigen wirtschaftlichen Unternehmen wird und die in ihr angelegten Kapitalien anzemessen verzinst werden. Die Schnellbahn wird ferner während der gegenwärtigen Bauperiode den Arbeitsmarkt beleben u. Tausenden von Arbeitern und Angestellten Arbeit und Verdienst bringen. Der Bau muß daher in die gegenwärtige Periode der Arbeitslosigkeit gelegt werden. Sie sind daher entschlossen, sich mit allen Kräften für die baldige Inangriffnahme der Schnellbahn einzusetzen. Kreseld: Ein Gemütsmensch ist ein Landwirt, der von Kaldenkirchen nach Krefeld fuhr. Im Zuge lernte er zwei Leute kennen, denen er beim Verlassen des Zuges erklärte, daß er noch sein Fahrrad in Empfang nehmen müsse. Sie erklärten sich an Wunsch bereit. seinen Spazierstock aufzubewahren. Als er zurückkam. waren die hilfshereiten Reisegejährten mit dem Spazierstock verschwunden. Eine Sturd= später gesellten sich dem Reisenden auf der Neußer Straße mehrere junge Leute zu, die sich erboten, das Fahrrad zu führen. Trotz der üblen Erfahrung ließ sich der Lanzwirt auch hierauf ein, und bei der nächsten Gelegenheit verschwand die Gesellschaft mit dem Fahrrad. Kurze Zeit darauf ließ sich der Mann von einem Mann und zwei Frauenspersonen bewegen, sich ihnen anzuschließen. Als in der Nähe der Friedhofstraße sich die Bezleitung entfernte, machte der Landwirt die unangenehme Entdeckung, daß man ihm inzwischen auch die Brieftasche gestohlen hatte. Hagen: Ein Tabakkollegium scheint bisher die Stadtverordnetenversammlung gewosen zu sein. In der letzten Stadtverordnetensitzung wurde nun ein Rauchvorbot für die ersten zwei Sitzungsstunden bekanntgegeben. Da einige kommunistische Redner erklärten, dem Verbot keine Fohge leisten zu wollen, kündigte der Oberbürgermeister Zwangsmaßnahmen an. Bochum: Rätselhafter Tod. Auf dem Hose der Schule in der Humboldtstraße wurde heute früh die Dienstmagd Martha Pierreck aus Katernberg mit zertrümmertem Schädel vorgefunden. Das Mädchen hatte am Montag dieser Woche bei dem Schuldiener ihren Dienst angetreten. Die Leicho des Märchens war nur mit einem Hemd bekleidet. Da nach den polizeilchen Feststellungen ein Mord oder Selbstmord ausgeschlossen erscheint. nimmt man an, daß das Mädchen in einem Anfall von Mondsucht aus dem Fenster in den Hof gestürzt ist. Schwerte: Zwei Ausflügler vom Zuge zermalmt. Auf dem hiesigen Bahnhof wurden zwei junge Leute, die im Begriff waren, einen Ausflug ins Sauerland zu unternehmen, von der Lokomotive eines von Iserlohn kommenden Zuses erfaßt und fortgeschleudert. Der 18jährige Gymnasiast Bernhard Schulte aus Hörde erlitt einen doppelten Schädesbruch und starb kurz nach dem Unfall. während sein 14jähriger Begleiter, der Bürolehrling Emil Fech, ebenfalls aus Hörde, in schwervevletztem Zustande in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Der Unfall ist darauf zurückzuführen, daß die beiden jungen Leute beim Studium des Fahrplanes auf dem von Hunderten von Ausflüglern besetzten Bahnsteig das Herannahen des Zuges überhört hatten. Koblenz: Zuchthausstrafe für einen ungetreuen Postbeamten. Der Postschaffner Maier, der beim Postamt Niederlahnstein angestellt war, hatte wiederholt Postanweisungen, die auf Unterstützungsbeträge für Kriegerwitwen lauteten, gefälscht und den Witwen gerinzere Beträge ausgezahlt, als sie zu beanspruchen hatten. In einer Anzahl anderer Fälle hatte er die Unterschriften auf Quittungen gefälscht. Das Gericht verurteilte ihn wegen schwerer Urkundenfälschung zu eineinhalb Jahren Zuchthaus und 300 Mark Goldstrafe. Trier: Verschärjung der Wohnungsnot. Nach einer Mitteilung der Besatzungsbehörde müssen eine ganze Anzahl in Kafernen untergebrachter deutscher Familien ihre Wohnungen voraussichtlich im August räumen, weil durch die Ruhrräumung eine Verstärkung der Trerer französischen Garnison in Aussicht steht. Vertreter der Stadt begaben sich darauf nach Berlin und machten die Reichsregierung auf die dadurch entstehenden Schwierigkeiten aufmerksam. Die Reichsrazierung erklärte sich bereit, 800 000 Mark zum Bau von Baracken für die betroffenen Familien sofort zur Verfügung zu stellen. Sponsheim(Rheinhessen): Eine 80jährige verbrannt. Eine 80jährige Frau stand in ihrem Hause vor der Feuerung eines Hessels. Plötzlich fingen die Kleider der alten Frau Feuer und die Unglückliche erlitt so schwere Brandwunden, daß sie kurz darauf stard. Hilden: Ein Hochstapler. Vor kurzer Zeit tauchte hier ein angeblicher Ingenieur aus Solingen auf, der es durch sein gewandtes Auftreten verstand, sich bei Behörden, Firmen und Pooaten Eingang zu verschaffen, indem er vorgab. Hilsskräfte für die Aufrechterhaltung jebenswichtiger Betriebe beim Eintritt von Notständen anwerben zu wollen. Die Polizei stellte fest, daß der Hochstapler mit gefälschten Ausweispavieren operierte und verhaftete ihn. Mehrere Firmen und Privatleute sind um erhebliche Summen betrogen worden. Rheinischer Fischereitag. Im Zusammenhang mit der Kölner Messe wurde der Rheinische Fischereitag unter zahlreicher Beteiligung abgehalten. Den Vorsitz führte Professor Heimerle von der Landwirtschaftlichen Hochschule Bonn=Poppelsdorf, der besonders auf das Aufblühen der rheintschen Fischzuchtanstalten hinwies, die heute wieder den Bedarf der Teichwirte und Fischereibesitzer an Brut= und Jungfischen vollkommen decken könnten. Hauptlehrer Schumacher (Kruft), einer unserer erfahrensten praktischen Fischzüchter, sprach über Teichwirtschaft und fischereiwirtschaftliche Bewirtschaftung kleiner Gewässer. Die interessanten Ausführungen des Redners gewannen dadurch allgemeinere Bedeutung, daß er die Fischhaltung als einen wichtigen Nebenzweig der Landwirtschaft darstellte, der bei nötiger Sachkenntnis eine hohe Rente abwerse. Für weite Gebiete sonst extensiver Landwirtschaft verdienten die Ausführungen reiche Beachtung. Oberfischmeister Bürger sprach über Fischereischeine und Erlaubnisscheine, wobei er über manche wichtige Fragen der rheinischen Fischerei Aufschluß, gab.— Die Fischereiausstellung selbst ist gegenüber dem Vorjahr noch erweitert worden und bringt in der hübsch eingerichteten Halle 40 große Aquarien mit den verschiedensten Nutzfischen. Berufsfischzüchter und Sportfischer findet hier in gleicher Weise Anregung. Bücher streben, dürfte mit Fug und Recht eine andere Einstellung erwartet worden. Bei Beurteilung der Frage, wer zum Besuch der höheren Schulen zugelassen oder nicht zugelassen werden soll, dürfte einzig allein die Befählgung, nicht aber das finanzielle Können den Maßstab bilden. * Dor Einsender hat recht und doch nicht recht. Richtig ist, daß das Schulgeld der höheren Schulen zu hoch ist, um von Wenigerbemittelten, besondere wenn mehrere Kinder zu versorgen sind, aufgebracht werden zu können, zumal ja auch zum Schulgeld noch die eurmittel kommen, die in den höheren Schulen viel mehr kosten als in den Volksschulen. Der Einsender vergißt aber, anzugeben, wie das Schulgeld niedrig gehalten werden soll. In Bonn erforder## in diesem Jahre die Volksschulen einen städtischen Zuschuß von 765 000., die höheren Schulen einschließlich der Mädchenmittelschule brauchen 545000 M. Zuschuß. Da die Zahl der Volksschüler viel höher ist als die der höheren Schüler, kommt auf den einzeinen Jungen oder das einzelne Mäichen in den höheren Schulen ein viel größerer, von der Allgemeinheit aufzubringender Betrag als auf das einzelne Kind in den Volksschulen. Dieses Mißverhältnie wird aber um so größer, je geringer das Schulgeld gehalten wird. Der Elnsonder vergißt auch, daß weniger bemittelten Eltern für ihre befählgten Kinder das Schulgeld ganz oder teilweise erlassen wird: die Stadtverwaltung ist in dieser Beziehung nicht kleinlich. Also haben doch auch wenigerbemittelte Eltern die Möglichkeit, ihre Kinder auf die höhere Schule zu schicken, wenigstens braucht das nicht von der Schulgeldfrage allein abhängig zu sein. Ganz gewiß wäre es wünschenswert, die Ausbildung der Jugend nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein zu lassen, aber diesen Idealzustand herbeizufuhren hat man sich nach der Revolation vergebens bemühl, der Versuch scheiterto bald an den Unmöglichkeiten. Schriftleitung. dem Papst unterwirft. Schafft das den deutschen Landen den Frieden? Balduin von Trier ist der mächtigste Mann dieser Welt. Brugt er sich dem Papst?— Beugt er sich dem König? — Er ist es selbst, der die Könige wählt, der die Bannbulle des Papstes veröffentlicht oder verbrennt. Er weiß, daß aus seiner Hand Friede oder Krieg fällt, und dennoch fällt immer der Krieg aus seiner Hand. Da geschieht es ihm, daß er, während er nack. Rense zum neuen Königswahl fahren will, von einem Weib, das er gekränkt hat, von der Gräfin Lauretta von der Starkenburg gesangen und auf Leben und Tod gehalten wird. Daß er wieder frei werde, können keine Reiterscharen erkämpfen, nur der Preis seiner Ehre. Da erjährt Herr Balduin auf Starkenburg, daß aller Krieg vom Schwerte kommt, vom eisernen Schwerte, und da erscheint ihm zum erstenmal wieder das andere Schwert, das sein Herr Jesu Christ auf die Erde gebracht hat, das Schwert der Liebe.— Als Bettler verkleidet kommt der Papst von Avignon zur Starkenburg und bringt Herrn Balduin die Bannbulle mit dem Fluch für die deutschen Lande. Bei dieser Begegnung findet Herr Balduin zum erstenmal dies Schwert, und der an der Liebe seines Sohnes besiegte Papst der Feuer und Brand bringen wollte, zieht heim„wie in ein psingstlich Land“. Und dann hebt Herr Balduin das Schwert der Liebe gegen Frau Lauretta, und jetzt springen die Ketten seiner Gefangenschaft. Ob er mit diesem Schwert auch den Geist der Zwietracht zu Hause tötet?— Wieder sind zwei Parteien zu Rense; die einen mit Herrn Balduin, die König Ludwig neu erküren wollen, und die andern unter Führung des Herrn Herzogs Leopold von Oesterreich, die geschworen haben, dem König von Frankreich die deutsche Krone zu bringen. So versammeln sich die Sieben auf einem Schiff im Rhein nah bei Rense; ein schicksalschweres Schiff; seine Fracht ist Krieg oder Frieden einer Welt.— Hat Herr Balduin sein Schwert bei sich?— Wird er Herrn Herzog Leopold von Oesterreich schlagen, ihn, der alle Jahre seines Lebens nur dem Haß gelebt hat gegen Ludwig den Bayer?— Diesen Herrn Herzog Leopold von Oesterreich, dem aus diesem Kampf gegen Herrn Ludwig den Bayer ganz nah beim Herzen eine Speerspitze sitzt, die er nicht aus seinem Leibe ziehen kann, ohne daß mit seinem Blute sein Leben hinströmt?— Schon hat Herr Leopold, um mit seinem eisernen Schwert zu siegen, daß Schiff mit Feuer füllen lassen, damit sie alle untergingen, wenn er nicht siege.— Aber auch Herrn Herzog Leopold trifft das Schwert der Liebe.— Und wie weiß, daß er es nicht tragen kann, daß der Haß aus dieser Gestalten und Probleme der rheinischen Dichtung der Gegenwart mit kritischen Erläuterungen und bibliographischen Nachweisungen von Ernst Hengstenberg. Verlag Franz Bogmeyer, Hild#sheim. Das Buch bringt eino einigermaßen nützliche Bibliographie der rheinischen Dichtung der Gegenwart. Im darstellenden Teil ist es dazu angetan, den Begriff von echter Dichtung zu verwirren; denn allzu unterschiedslos werden die Schreibenden, die es im Rheinland gibt, zusammengebracht. Bedenklich ist die Verkennung Steian de orges, der preziös-geistig, international, ästhetlsch, tagirenul genann winl: ein solches Urteil läßt eich nur durch unzureichenle Kenntnis erklären. Der Stil ist häufig zu lässig; ein deutliches Beispiel ist die Charakteristik Momberts: M. gleicht einem Stern Im All, der nicht an eine Bahn gebunden, seinen an okkulten Gesichten und Bildern reichen Weg durch das All nimmt und mit dichterischer Kunst die Vision kosmischer Erlehnisse und Stimmungen festzuhalten wein.— Fürwahr, ein merkwünliger Stern. Rhein-Psalm. Ein Festspiel zur Jahrtausendieier von Paul Therstappen. Oskar Müller-Verlag, Köln 1925. Gch..20 M. Innerhalb der beler so ergebnisiosen Literatur von Jahrtausend Festspielen verdient dieses melodramatisch-deklamatorische Stück Beschtung; es dramatisiert wenigstens nicht nur eine historisch Anekdote, sondern verrucht eine mehr epekulative Durchdringung der Rhein-Probleme. Zu einer(rolf###istung schlt ihm jedloch die Selbstverständlichkeit und Gedrungenheit, die beide notwendige Aundruck echter Substanzialität sind; es ist einerseits zu zertl##en und andererseits in nicht ganz echter Weise mit Sprachelennenten der Bibel und der Edda, in deren Art uns mitzuteilen darum nicht mehr erlaubt ist, woil dieser Stil uns nicht mehr Kleid, sondern nur noch Kostüm sein kann. * Scheflel, Das Hildebrandlied. Mit Holzschnitten von Willi Harwerth. Verlag von W. Gerstung, Offenbach am Main 1925; 1 M. Eine lustige Kleinigkeit! Die Bilder illustrieren in ergötzlicher Weise Scheffels Trinklied, dem grade die travestierende HolzschnittTechnik gerecht wird. So ist ein reizvoller kleiner Scherzartikel standen. Ausschluß der Arbeiterkinder und der Kinder von Minderbemittelten von den höheren Schulen. Wir haben seit 1918 einen sogenannten demokratischen Staat. Nach der Verfassung sind alle Deutschen gleichberechtigt und berufen, am weileren Ausbau des Volksstaates mitzuarbeiten. Gleichberechtigung auch für die Arbeiterschaft in Staat und Gesellschaft. Durch das ganze Verfassungswerk weht die Tendenz, die Nacht der getüllten Geldbörse zurückzudrängen und der Eignung und Befähigung Gelegenheit zur Auswirkung zu geben.„Freie Bahn dem Tüchtigen“. Ach wie grau ist alle Theorie. Wie eicht denn d Wirklichkeit aus? Gegenwärtig beobachten wir einen immer stürker werdenden Zulauf zu den höheren Schulen, auch aus den Kreisen der Arbeiterschaft. Man kann es wohl als eine Art Flucht vor de Arbeit bezeichnen. Der deutsche Arbeiter schafft und arbeitet Tag für Tag und Jahr für Jahr und am Ende seines Lebens ist er gerade s0 arm, wio am Anfang, am Ende seines Lebens sicht er den Sohn. den Enkel da wieder anfangen, wo er aufhörte. Ein dauerndes erbliches Lohnverhältnis. Allein die innere Unruhe des Arbeiters mit seinem Stande stammt doch nur zum Teil aus den kargen und abgen Leben=bedingungen seines Standes. Vielmehr ents## hier scellsche Tatsachen. Standesbewußtsein und Standesgefühl können nur dann sich bilden, wenn von den andern Stänen die notwendige Standesehre freudig und bereitwillig entgegengebracht wird. Und hieran ichlt es auch heute noch in Deutschland. Wenn auch gewisse politische Benachteiligungen der Arbeiterschaft, die vor dem Kriege den Stempel für ständige Minderwertigkeit bildeten. beseitigt sind, auch heute noch wirkt die Handarbeit, insbesondere die Fabrikarbeit sosial deklamierend. Diese Tatsache wird gerade gegenwärtig der Arbeiterschaft in Bonn anläßlich der enormen Erhöhung des Schulgeldes für die höheren Schulen recht kräftig ins Bewußtsein eingehämmert. Den aus den oben gekennzeichneten Gründen begreiflichen Zulauf zum Studium an den höheren Schulen muß auf irgend eine Weise Einhalt geboten werden. Die Arbeiterschaft versicht das und wendet sich nicht dagegen. Insbesondere als eie sich wohl bewußt ist, daß viel Wissen noch lange nicht Bildung bedeutet. Aber wogegen sie sich mit aller Entschiedenheit wenden muß, daß ist die Art und Weise. wie man hier in Bonn versucht, die notwendig gewordene Sichtung vorzunchmen. Durch die Erhöhung des Schulgeldes wird praktisch erreicht, daß die Kinder der Arbeiter und der Minderbemittelten vom Besuch der höheren Schulen ausgeschlossen werden. Den tüchtigen, begabten jungen Menschen aus dem Volke, aus den unteren Schichten, auch aus den ehrlichen Kreisen, die durch die Inflation arm und nicht reich geworden sind, unterbindet man die spärlichen Aufstlegsmöglichkeiten. Man darf wohl ruhig behaupten, daß von daher nicht die schlechtesten kamen, da es sich hier meist schon um eine wirkliche Auslese handelte. Die Geldfrage wird jetzt die entecheldende Rolle spielen und man darf nach der durch Krieg und Inflation erfolgten Klassen- und Besitzverschicbung gespanat auf die Leute sein, welche nach einigen Jahren ale Führer des Volkes auftreten werden. Bei dem Schulgeld, das jetzt an den höheren Schulen gezahlt werden muß, wird das Studlum in Zukunft nur einigen Bevorzugten offen stehen, bei denen nicht in erster Linie Befähigung und Eignung maßgebend ist, sondern die bei der Wahl Ihrer Eltern eben Glück hatten. Ob das für unser Volk von Nutzen ist, dart stark bezweifelt werden. Von denjenigen Parteien aber. die den Kiassenkampf ablehnen und die Volksgemeinschaft erGnadenstunde wieder aufwachen wird, morgen, wenn die Verzückung der Liebe vorüber ist, zieht er die Speerspitze, die sein Leben für den Haß in ihm gehalten hat, aus seiner Brust. Dem Todseind, Herrn Ludwig dem Bayer, reichen die eigenen Hände die Krone, und nun glaubt dieser, er könne der Welt den Frieden verkünden. Am Afer von Rense geht viel schleichend Volk um und unter ihnen die Tochter eines blindgeborenen Frauengeschlechtes. Sie sucht einen, dem vorausgesagt ist, daß er der Welt den Frieden bringt, und findet keinen.— Da kommt Frau Lauretta, sie, die sich selbst besiegt hat, und in der Stunde, da Herr Ludwig der Bayer, der unbestrittene König, der Welt den Frieden verkünden zu können glaubt, öffnet sich der Mund dieser Stummblindgeborenen und gebietet dem vom Lauben an den kommenden Frieden Taumelnden, zu erwachen und die Welt in ihrem Kampf zu erkennen,— zu erkennen, daß der Friede nicht verkündet und nicht geschenkt wird, sondern jede Stunde erkämpft werden muß. Sie gebietet dem König und allen Gliedern seines Volkes, die Gerechtigkeit über ihre Knies, die Liebe in die eine Hand, die Treue in die andere Hand, die Reinheit über die Stirne zu legen, daß sie sich wandeln in das Schwert der Gerechtigkeit, in das Szepter, den Reichsapfel und die Krone der Herrschaft. Durch kein anderes Königtum als durch dieses wird der Welt der Friede kommen. Der Friede liegt vor uns und allen Völkern als ein Weg der Pflicht, und als ein Weg des Kampfes des eisernen Schwertes gegen das„Flammenschwert". Die Welt kann nicht sagen, sie wisse nicht, was ihr den Frieden bringt. Wirtschaftliche Hiebung der Eifel. In Nr. 159 dieser Zeitung vom 13. d. M. finde ich über diesen Gegenstand unter der Ueberschrift„Die Autorennbahn um die Nurz burg“ einen Aufsatz, der mit den Schlußsatz endet:„Die einzig reale Grundlage zur Behandlung der Frage ist das wirtschaftliche Interesse des Gebietes selbst.“ Riehtig! Wo staatliches oder Gemeindegeld als Wirtschaftsbeihllfe verteilt wird, da ist es steis überaus schwierig. Zufriedenheit zu schafien. Nur außerordentliche Notzustände durch Wasserschäden und vollständige Mißernten hervorgerufen, rechtfertigen diese direkten Beihilfen. Die besie und wirksamste Beihilfe ist und bleibt Arbeitsgelegenheit. Dem Liselbauer, der im Winter infolge der Vervendung der elektrischen Kraft zu Dresch- und Holzzerkleinerungszwecken außer der Vichpflege wenig beschäftigt ist. war in der Vorkriegszeit in der Umgebung der Walddörfer Verdienstgelegenheit durch Holzhieb geboten. Im gesamten besetzten Gebiet ist der Holzhauerei-Betrieb infolge der fremdenstarken Abholzungen sehr eingeschränkt. Uebrig bleibt die Waldrodung für landwirtschaftliche Zwecke und die Aufforstung der noch vorhandenen Oedländereien, verbesserter Wiesenbau. Die vor kurzem erfolgte Orientierungsreise des Landwirtschaftsministers und verschiedene Presse-Voschlüge (u. a. Deutsche Reichszeitung über staatliche Hebung der Landwirtschaft im Eitel- und Hun-rückerland) werden zweilellos neue Arbeitsgebiete für die Eifeler und Hunsrücker aufschließen. Auf einem ganz anderen Blatt stcht der Auto-, Wander- und Sommersrischen-Verkehr in der Eifel als Existenzbeihilfe der Gebirgsbewohner. Hervorragende Verdienste hat auf diesem Gebiet zweifellos der Eifelverein durch sein Vereinsbblatt und die Wanderorganisation. Verpflichtungen hat diesen Leistungen gegenüber auch das Gasthausgewerbe der Elfel und des Hunsrücks, der seine Gestaltung nach praktisch nicht von der Elfel zu trennen ist. Was können die besten und schönsten Aufsätze nützen, wenn das Eifelgasthaus in seinen Preisen auch unter dem Gewerbezusammenschluß leidet, und Vergleiche gezogen werden mit den Stadtpreisen. Kann das Eifelgasthaus Logis und Verpflegung nicht bedeutend billiger bieten, als der hochbesteuerte städtische Hoteller, der zudem noch Gemüse und Eier usw. auf dem Markt kaufen muß, dann hat es seinen Reklamezweck als Erholungsstätte verfchlt. Bis vor dem Kriege waren die verhältnismäßig billigen Verpflegungspreise der Eifel und des Hunsrücks die wirksamsten Zugmittel für die Verkehrsbelebung der Elfel. Noch ist das alte Gleichgewicht zwischen Bezahlung und Leistung— wie es früher bestand— nicht überall hergestellt. Auf diese Selbsthilfe des Gasthofgewerbes darf nicht verzichtet werden. Nachdem das Rennbahnprojekt im Kreise Adenau nur noch kleinen Außerlichen Schwierigkeiten begegnet, wird ein allgemeinee Interesse weiter Volkskreise sich dann nur dauernd an der Sache erhalten, wenn die nun mit der neuen Verkehregabo beglückte Bevölkerung im Sinne der Selbsthilfe nach Kräften mitarbeitet. Niemale kann das Problem den Sinn eines Geschenkes haben, Jediglich eine Arbeitsanregung stellt#es dar. Kein Praktiker, der die k hältnisse kennt, wird bestreiten, daß es In dieser Intension richtig war. verwaltungsseilig das Rennbahnprojekt au begrüßen und zu fönlern. Leider muß in den Zeiten großer Wirtschaftanot die ethische Seite der Sache zurücktreten. Wir können und dürfen hei Mittel nusschlagen, das geeignet ist, den Volksfleiß anzureg theoreti-han Erwägungen ist allerdings auf Mit anzulangen, noch weniger mit Achselzucken. .s 2000 Linwol Mann, kein Bea kleine Hanlw icher Eine Landgemeinde. ihner am schönen Rhein. Keine Fabrik, kein amter außer Pastor und Lehrer. Die Einwohner eind rker, kleine Gewerbetreibende, Fabrikarbeiter. Die twa 1000 Morgen Land fast ausschließlich Kleinbesitz. Ruhige brave. fleißige Leute. Wohnungsnot ist an der Tagesordnung. Schlechte Wege zeichnen den Ort. Seit 15 Jahren ist nichts aus ötientlichen Mitteln für den Ort geschehen. Weit ab von Kreisstadt und Bürgermeisteramt. Kein Gas. keine Wasserleitung, als Theater ab und zu ein Kölner Hanneschen. In der Schule zeitweise kein Brand sum Heizen. Die Schultafel seit Jahr und Tag geborsten. Nützliche, ja notwendige zeitgemäße Lehrmittel fehlen ganz. Aber 500 v. H. Umlage auf Gewerbeertrag und 500 v. H. auf Gewerbekapital sowie 200 v. H. auf Grunivermögen. Das langt aber noch nicht, in einem Jahr 0000 M. Fehlbetrag, die durch Anleihe gedeckt werden sollen. Wofür zahlen die Leute die hohen Gemeineumlagen? Unter den Gewerbetrelbenden geht die Rede, daß sie mindestens solange in der Woche arbeiten müßten, um alle staatlichen und gemeindlichen Steuern zu verdienen, wie ein Beamter überhaupt arbeitet. Andere Orte liegen nicht so Idyllisch schön am Rhein, haben großen Grundbesitz, Fabriken. Gas- und Wasserleitung und viele sonstige öffentliche Angenehmlichkeiten und haben Ieberschüsse bei 100 v. H. Unlage in der Gemeinde. Wie ist das doch? Ist nicht seit Jahren die Verwaltung zentralieiert, so daß von den Finanzämtern je nach Bedürfnis Zuschüsse an die Gemeinden kommen sollen? Oder bekommen diejenigen, die viel rahlen, auch die meisten Zuschüsse? Das ist doch gewiß nicht wahr. Der Mensch ist doch noch immer mehr wert wie der Beallz. Beamtenlusten, Schullasten, Armenlasten ruhen auf der Gemeinde. Die Einkommen aus Großbetrieben kommen nicht dorthin, woher die Arbeiter sind. die die Gemeinde belasten. Und doch möchte auch der Arbeiter in solchen Wohngemeinden nicht zurückstehen. Er stellt seine Arbeitskraft in den Dienst des Vaterlandes ebenso wie dort, wo die Fabriken eind. Wo ist der vielgepriesene Ausgleich? Keine Spur— und dabei schon sieben Jahre Republik. Ein Mondorfer Eisnohner. (Die Landgemeinde, von der die Rede ist, werden ihre Eiswohner kennen: für andere Leser sei gesagt: es lst Mondort gemeint. Schriftl.) Der Komponist des„Rheinischen Mädchens“ 80 Jahre alt. Professor Paul Hoppe, der Komponist des zum Volkslied gewordenen„Rheinischen Mädchen=" begeht am 6. August seinen 80. Geburtstag. Zu Bunzlau in Schlesien geboren, studierte er an der Königlichen Akademie de rTonkunst zu Berlin Sologesang, Kompositionslehre und Kontrapunkt. Zuerst alo Konzertfätger, dann als Gelanglehrer tätig, wirkte er an den Musikschulen und Konservatorien in Würzburg, Augsburg. Vonn, Köln, Hagen I. W. Hunderte von Konzert= und Bühnensängern verdanken dem Altmeister, der vor einigen Jahren sein 50jähriges Lehrerjubiläum seiern konnte, ihre Tusbildung. Auch als Komponist von Männerchören und Liedern ist Hoppe in weiten Kreisen bekannt. Er lebt in voller Rüstigkeit bei seinem Sohne in Düsseldorf. Nochmals die Mendener Verkehrsverhältnisse. Deu beiden früheren Einsendern muß wohl jeder Bewohner von Menden und Umgegend seine volle Anerkennung dafür zollen, daß sie einmal die„Ideolen“ Verhältnisse von Menden In der Oelfentlichkeit schilderten. Mit Recht bemerkt der Einsender vom 8. Juli, daß die unhaltbaren Zustände nicht scharf genug hervorgchoben werden können, zumal wenn man den Verkehr mit dem anderen Siegufer täglich beobachtet und hierbei die vorsintflutliche Fähre betrachtet. die den Verkehr bewältigen soll. Ergänzend möchte ich noch hinweisen auf die bedauerlichen und höchst unwürdigen Zustände bei einer Beerdigung von Menden-Nord und Friedrich-Wilhelms-Hutte nach Menden bei Hochwasser. Wo liegt nun die Schuld an den heutigen Zuständen? Bei dem Neu- bezw. Ausbau der Eisenbahnlinie Troisdorf—Niederlahnstein erhielt Menden, obwohl einer der größten Orte an dieser Strecke, Leinen Bahnhof. Ob hier ein Versagen der Gemeinevertretung oder der Bebörde vorlag. kann Schreiter dieses nicht beurteilen. Bein Neubau der elektrischen Bahn Bonn—Siegburg wurde Menden, obwohl die damalige Gemeindevertretung mit vielen andern sich die größte Mühe gab. auch an diese Bahn nicht angeschlossen. Alle Vorstellungen bei der Verwaltung des Siegkreises, der Stadt und des Landkreises Bonn, ja selbst bei den höchsten Reglerungsstellen waren erfolglos. Der früheren Verwaltung des Siegkreisee fehlle anscheinend jeder Verständnis für die Verhältnisse von Menden, obgleich Menden als Steuerzahler zu den Lasten des Kreises mit an erster Stelle beiträgt. Als Abfindung erhielt Menien eine Haltestelle„Niederpleis-Menden“, die gar nicht auf dem Mendener Gebiete legt und, wie bereits in einem früheren Eingesandt beiont wurde, in einer halben Stunde zu erreichen ist. Ein jeder kann sich diese Unbequemlichkeit denken: eine halbe Stunde Wegs bei Nacht und Nebel. Damen und alte gebrechliche Leute auf einsamer Landstraße! Wie stcht es heute mit der Genehmigung zum Neubeu der geplanten und auch dringend notwendigen Brücke? Durch die Andeutung in dem Eingesandt vom 3. Juli, wonach eine ungünstige Antwort eingegangen sei, aufmerksam gemacht, erkundigte Schreiber dieses eich an maßgebender Stelle die den Eingang eines wichen Schreibens leider bestätigte. Es eoll darin u. a. erwähnt sein, daß die finansielle Lage von Menden nicht gestatte, die Genchmigung sum Bau einer Brücke au ertellen. Auch soll die etwa beebeichtigte Inanspruchnahme der prodaktiven Erwerbslosenfürsorge nicht in Frage kommen können. Was die finanzielle Frage angeht, glaube ich bestimmt annchmen zu können, daß jeder Bewohner von Menden gern bereit ist. für den Neubau einer Brücke größere Opfer zu bringen, und daß andererseite die Gemeindevertretung für die Bedürfnisse von Menden keine unerschwinglichen Abgaben von den Bewohnern verlangen wird. Weshalb die Inanspruchnahme der produktiven Er werbelosenfürsorge nicht in Frage kommen kann, ist leicht erklärlich, da die höheren Verwaltungsstellen diese mit ihren Projekten, die aber auf keinen Fall dringender eind als eine Brücke In Menden, bis auf das äußerste belasten. Also. Bewohner von Menden, auch heute hat oder will man immer noch kein Verständnis zeigen für eure ungesunden Verkehreverhältnisse. Darum seid auf der Hut und wahret eure Rechtel Borgt, daß an maßgebender Stelle die un beiingte Not##nligkeit einer Brücke anerkannt wird. Aucut#iner, der die Verkehrsverhältnisse fördern möchte. Der Graf und der arme Heinrich Roman von Frieda Birkner. 18(Nachdruck verboten.) Charly und Gunter folgten ihm, benutzten aber den primitiden Landungesteg. Herzlich reichte Gunter den Freunden jetzt die Hand und sagte mit seiner warmen Stimme: „Von ganzem Herzen heiße ich Sie beide in meinem Reich willkommen. Möge es Ihnen bei mir gefallen. Betrachten Sie mein Land und mein Haus als das Ihre.“ „Sie sind ein ganz famoser Mensch. Doktor, und ich freue mich, Ihrem Ruse gefolgt zu sein und den armen Heinrich mitgebracht zu haben.“ „Wollen wir hoffen, daß es Ihnen beiden gelingt, Ihre Mission hier zu erfüllen. Ihnen, Charly, daß Sie Ihrer Schwester ein besseres, leichteres Leben schaffen, und Ihnen, Herr Doktor, daß Sie aus meiner kleinen Wilden einen kultivierten Menschen machen.“ „Ich werde mir alle Mühe geben. Ihr Fräulein Tochter gut zu unterrichten.“ „Ach nee, lieber Doktor— das wollen wir nun mas lassen. das Fräulein Tochter. Ich muß mich immer erst besinnen, von wem Sie sprechen. Das ist Liliput— einfach Liliput.“ „Na, Gott sei Dank! Wenn Heinrich Fräulein Tochter jagte, hatte ich immer das Gefühl, als beiße ich auf Sand. Du bist aber auch immer so aufreizend wohlerzogen.“ „Du vergißt, daß ich hier als Kulturträger bin.“ sagte Heinrich vergnügt lachend. Vom Haus herunter kam jetzt der alte Baibo gelaufen und begrüßte seinen Herrn und die Gäste. „Ist alles in Ordnung, Vaibo?“ „Baibo alles gut besorgt.“ Sorge dafür, daß das Gepäck dort in die Zimmer der Herren kommt. Wo ist Liliput?“ „Liliput ist mit Mylady und Schuipp auf der Veranda.“ „Danke. Dann also avanti, meine Herren.“ Liliput, ihre rosige Mylady fest ans Herz gedrückt. Schnipp wie üblich mit der Schnauze an ihrer Wade, stand fest an die Hausmauer gelehnt und sah mit tiesdunklen, erregten Augen dem Vater mit seinen Gästen entgegen. Wild klopfte ihr das Herzchen, und die weichen Lippen zuckten. Die dunklen Locken hingen wirr um das seine Köpfchen. Regungslos stand sie da. Für den Vater hatte sie keine Augen, der war ihr ja vertraut. Aber die beiden anderen. Wer mochte der Hauslehrer sein, und wer war der andere? Der Große mit den guten, ruhigen Augen, der gesiel ihr, oh, der sah ja fast so aus wie Pastor Bohne, nur daß sein Haar dunkel war. Den mochte sie leiden, vor dem hatte sie keine Angst. Nein, gar nicht. Aber der andere! Kleiner war er als Gunter— hatte auch blondes Haar und sah ganz lustig aus, aber— oh. vor dem hatte sie Angst. Und schon wollte Liliput Fersengeld geben, doch da hatte sie der Vater entdeckt. „Halt, dageblieben! Liliput, hast du keinen Kuß für mich zum Willkommen?“ Vorsichtig setzte Liliput Mylady zu Boden, dann flog sie auf den Vater zu, küßte ihn und schmiegte sich ganz fest an seine breite Brust.„Na, Liliput, hast du die Sprache verloren? Was ist denn mit dir, Mädel, du zitterst ja.“ Ganz leis flüsterte sie: „Oh. Gunter, ich hab ja solche Angst.“ „Vor wem denn, Mädel?“ „Vor dem da,“ und höchst ungeniert zeigte das braune Händchen auf Charly, der mit großen, ernsten Augen dies kleine süße Mädelchen ansah.„Ist das der neue Hauslehrer?“ „Nein, Liliput, das ist Missis Elisas Bruder. Heiße ihn herzlich willkommen, denn Missis hat ihn sehr lieb. Na, Mädel, was soll denn das?“ Schüchtern und zaghaft hielt Liliput ihr braunes Händchen Charly entgegen und sah ihn mit den schönen großen Braunaugen so herzensbang an, daß es dem blonden Jungen ganz eigen ums Herz wurde und er das braune Händchen zwischen seine beiden kräftigen Hände nahm. „Grüß Gott, Liliput! Ich hoffe, wir werden gute Freunde.“ „Oh ja,“ kam es mit einem zitternden Seufzer leise von ihren Lippen. „So. Liliput, und das hier ist dein Hauslehrer. Hast du vor ihm auch Angst?“ Energisch schüttelte Liliput das Lockenköpschen.„Keine Spur. Gunter! Sieh doch nur, er hat ja grad so Augen wie Pastor Bohne. Guten Tag. Herr Hauslehrer.“ Frei und sicher gab sie Heinrich die Hand.„Missis Elisa hat mir gesagt, ich soll mir alles gut merken, was Sie sagen, denn Sie sind ja hierher gekommen, um elwas zu lernen.“ Heinrich ergriff lachend ihr Händchen, schüttelte es herzlich und sagte ganz kameradschaftlich:„Ganz so ist die Sache ja nicht, aber ich denke, wir werden uns die gefürchtete Lernerei schön gemütlich einrichten.“ „Ich mag Sie sehr gern, Herr Hauslehrer, hab auch gar keine Angst vor Ihnen.“ „Das freut mich, Liliput. Aber sagen Sie nicht Herr Hauslehrer zu mir!“ „Missis Elisa hat mich aber gelehrt jeden Herrn mit seinem Titel anzureden.“ „Das ist schon richtig— wenngleich— nun, das kommt später. Im Interesse der guten Freundschaft und der Gemütlichkeit plädiere ich aber doch dafür, daß Sie mich einfach Heinrich nennen und unseren Freund dort Charly.“ „Muß ich denn da nun Du oder Sie sagen?“ „Du natürlich.“ pfuschte Charly dem Freund ins Handwerk. „Ich denke auch, wenn es Herrn Doktor recht ist?“ Gunter nickte Heinrich zu.„Selbstverständlich. Wie ist es denn hier gegangen, Liliput?“ „Oh, ganz gut.“ „Und wann war Missis Elisa zuletzt bei dir?“ „Gestern erst, Gunter. Und sie läßt dich schön grüßen, morgen käme sie, um den da sich anzusehen.“„Den da“ war Heinrich, der sich soeben mit Mylady anfreundete. „Hören Sie, Charly! Morgen kommt Ihre Schwester. Morgen.“ „Doktor— ich freue mich furchtbar auf das Wiedersehen. Hoffentlich geht alles gut, so daß das unverhoffte Wiedersehen Elisa nicht schadet.“ „Sag'. Liliput, ist Missis gesund und munter?“ „Gesund ja. Gunter, nur hat sie das sehr oft getan, weißt du, was ich nicht kann. Weinen nanntest du es damals.“ „Arme Domina.“ sagte Gunter ganz leise und fuhr dann fort zu Liliput:„Warst du immer lieb zu Missis?“ „Hm— ich hab' ihr immer Mylady zum Spielen gegeben. Ist Mylady nicht süß, Heinria?“. Ganz ohne Scheu trat Liliput neben Heinrich, sich an ihn lehrend, und sah mit wahrem Mutterstolz auf die sanft grunsende Mylady nieder. „Gowiß ist sie das. Da war doch aber vorhin noch ein Lebewesen bei dir? Wo steckt das denn?“ „Schnipp— Schnipp. komm' her, hab' keine Angst, es iut uns keiner etwas.“ Mit einzelnifjenem Schwanz kam Schripp. der Held, unter dem Tisch hervor. Bei seinem Anblick lachte Charly laut auf.„Lohengrin! Das ist ja Lohengrin!“ „Das müssen Sie mir erklären, Charly“, sagte Gunter lächelnd. „Nie sollst du mich befragen, noch Wissens Sorge tragen, woher ich kam...!“ „Das ist ja'ne gottvolle Pudelterriermopsschäserspitzrasse.“ Liliput hatte sich heitig umgedreht bei Charlys Lachen, dann sprang sie mit geballten Fäusichen auf ihn zu und sagte mit zornzitternder Stimme:„Du! Lach' nicht über Schnipp! Du— ich mag dich nicht— ich hab' Angst vor dir.“ Und ehe sie jemand halten konnte, sprang sie über die Brüstung der Veranda und war im nächsten Moment um das Haus herum, Schnipp, ohne jeden edlen Lohengrinanstand, laut kläffend hinter ihr her. „Oho. Charly, da hast du keine Eroberung gemacht.“ lachte Heinrich auf. Mit merkwürdig ernsten Augen sah Charly hinter Liliput her.„Tja— ich nicht— aber— na ja! Also morgen kommt Elisa! Doktor, wie freue ich mich auf meine alte Lis. So hab' ich sie immer gerufen. Lis— oder altes Mädchen. Aber das mochte sie nicht, da gab es immer eine handgreifliche Dedatte, und ich mußte kniefällig Pardon erflehen.“ „So lustig und frisch konnte Ihre Schwester sein? Da werden Sie Missis Elisa kaum wieder erkennen. Müde, resigniert, ernst und traurig, so ist sie jetzt. Aber das muß anders werden! So, und nun kommen Sie ins Haus, damit ich Ihnen Ihre Zimmer zeigen kann.“ Liliput ließ sich an dem Tag nicht mehr sehen, nur am Abend sprang sie durch das Fenster in das Schlafzimmer des Vaters, umklammerte seinen Hals und sagte ganz erregt:„Gunter— schick' ihn wieder fort.“ „Den Hauslehrer, Kind? Das geht nicht so einsach.“ „Der kann bleiben, den mag ich gern. Aber der andere, Gunter,— der muß fort.“ „So? Warum denn?“ „Ich— ich weiß nicht. Er stört mich.“ „Kind, ich kann Missis Elisas Bruder nicht so einfach wegschicken, er ist doch mein Gast. Ein Gast ist doch heilig, das weißt du doch. Tahiti hält doch seine Gäste auch heilig“ „Hm— ich mein', du kannst ihn ruhig wegschicken, er hat se noch nicht den Gastlauf gemacht.“ „Das ist bei uns nicht so wie bei den Papuanern, daß der Gast erst siebenmal um das Haus lausen und bei jedem Male den Eingang küssen muß.“ Liliput stampfte wütend mit dem Fuß auf:„Er hat aber über Schnipp gelacht.“ „Das ist doch kein Verbrechen. Schnipp sieht doch auch sehr putzig aus. Sag'. Kind, magst du denn Charly nicht leiden? Gefällt er dir nicht?“ „Doch, sehr gut gefällt er mir, viel besser als Heinrich, der so sehr lange Beine hat. Aber er soll sort.“ „Liliput, du'st eigensinnig! Charly bleibt selbswerständlich hier und zwar für lange Zeit. Und nun geh' zur Ruh, Kind. Ich din auch sehr müde.“ Zögernd ging Liliput hinaus und in ihr Zimmer, wo sie sich schnell enttleidete und sich in ihr weißes Bett legte. Aber schlasen konnte sie nicht— immer mußte sie an Charly denken, sah sein liedes lustiges Gesicht, hörte sein Lachen.„Du“, flüsterte sie vor sich hin,„ich hab' keine Angst mehr vor dir— du bist doch sicher so lieb wie Missis Elisa“. Mit einem weichen Lächeln, das das füße Gesichtchen ungemein verschönte, schlief sie ein.— Heinrich hatte seine lange Gestalt schon in dem gottlob genügend langen Bett untergebracht und wollte eben mit einem Sehnsuchtsgedanken an sein blondes Glück hinüberschlummern, als sich die Tür öffnete und Charly, in einem berückenden Schlafanzug, höchst mißoergnügt mit trippender Kerze zu ihm kam, sich auf die Bettkante setzte und trübsinnig in die Kerze stierte. Schmunzelnd betrachtete ihn Heinrich. Er kannte das Gesicht Charlys. Da kam meist etwas Komisches zutage. „Na, Graf, wo drückt der Schuh?“ „Hab' keine an, din barfüßig.“ „Dann also deutlicher. Was bedrückt dein zartes Kinderseelchen? Hast du schon gebetet?" „Ree, aber du kannst dein letztes Vaterunser beten, wenn du noch länger mich verspottest. Mir ist ernsthaft zu Mute.“ „Wieso? Hast du Magendrücken? Dort in meiner Tasche ist Natron.“ „Heinrich! Mir ist unangenehm ernst zu Mute. Er ist da!“ „er!“ „Der Schlager.“ „Charly!“ Heinrich saßte besorgt nach dem Pulo des Freundes. Doch wütend schüttelte ihn Charly ab, vergaß aber, daß er den Kerzenleuchter auf seinen Knien hielt, und goß sich nun bei seinen heftigen Bewegungen das aufgelöste Stearin auf den nur mit dem bastseidenen Beinkleid verhüllten Oberschenkel. „Au, Donnerwetter! Das ist ja heiß! Das hat man nun davon, daß du einen nicht verstehst.“ „Unverstandener Charly! Also ich werke versuchen, mich in deine Psyche hineinzuleben. Der Schlager ist da! Schön! Nun bleibt nur noch festzustellen, welcher Schlager?“ „Der Schlager meines Lebens, du! Ich bin verliebt! Reitungslos verliebt.“ „Ranu?“ „Fällt dir nichts Geistreicheres ein?“ Entschuldige mal— aber so mit'nem Plautz, da erschrickt man ja! In wen bist du denn verliebt? Uns ist doch in den letzten Tagen nichts aufreizendes Weibliches begegnet.“ „Na ja— du bist Bräutigam, die sind alle ern bißchen dämlich. Heute— hier hab' ich den Schlager meines Lebens gesunden.“ Heinrich richtete sich plötzlich auf. „—L“ put! Ja! Was sagste nun?“ „Charlo!“ „Du sprühst ja heute vor Geist. Charly! Weiter kommst du wohl nicht?“ „Das Kind— Charly, Liliput ist doch noch ein Kind.“ „Erstens ist sie siehzehn Jahr, und zweitens ist das ein Fehler, der mit jedem Tag besser wird. Ich hab' ja Zeit! Erst mußt du mir mal meine Frau schön erziehen und bilden.“ „Wen?“ „Meine Frau.“ „Aber zum Donnerwetter, ich denke, du liebst Liliput.“ „Du mußt den Sonnenstich haben, anders ist deine Borniertheit heute nicht zu erklären Meine Frau ist, respektive wird doch Liliput.“ „Ach so— du betrachtest das so sehr als abgemacht?“ „Was denn sonst? Was ich will, hab' ich bis jetzt noch immer durchgesetzt.“ „Hier gehören aber drei dazu.“ „Wieso?“ „Du— Liliput und Doktor Corell!“ „Falsche Rechnung! Liliput wird nicht gefragt, ich bin gans meiner Meinung, bleibt nur noch Doktor Corell— und der wirh auch nicht gefragt.“ „Graf, mir schien aber, als hättest du keine Eroberung almacht an Liliput. Sie ließ dir eigentlich ziemlich deutlich metken, daß sie nicht begeistert war von dir.“ „Das ist gut so. Erst heißer Haß, dann füße Liebe. aß man, die Sache wird sich schon historisch entwickeln. Ich hab' je Zeit— ein ganzes Jahr“ „Auf das Endresultat bin ich gespannt.“ „Sag' mal, findest du den kleinen Nacker nicht süß?“ „Deine Schwester hat ganz richtig geurteilt, Liliput ist wirklich eine Schönheit.“ „Wenn du das als Bräutigam sagst, das will viel heißen. Aber sag' mal, es ist doch eine komische Angelegenheit— ausgerechnet hier in der Wildnis begegnet mit der Schlager meines Lebens.“ Ganz träumerisch starrte Charly in die Kerze. „Kann man jetzt von etwas anderem reden, oder bist du mit dem Thema Schlager noch nicht fertig?“ „Wenn es dir langweilig wird, können wir ja auch stlafen.“ „Siehste, mein Liebling— nun fpürst du mal am eignen Leid, wie es einem Verliebten zumute ist.“ „Ich bin doch nicht verliebt.“ „Ach nee— bloß nicht.“ „Bitte— ich liebe!“ „Ei woh! Unterscheiden wir genau.“ „Jawohl. Verliebt ist nur auf Zeit, Liebe ist für immer.“ Nach einer Pause sagte Charly träumerisch: „Heinrich, ob Liliput mich bald lieben wird? Heinrich, höst du nicht? Na, denn nicht, dann behalte ich es eben für eacch.“ Aergerlich tappte Charly nach seinem Zimmer. Als Gunter am nächsten Tag das Boot mit Elisa kommen sah, mußte Charly sich im Haus verstecken, und Liliput wurde noch einmal dringend eingeschärft, ja nichts von der Ankunft Charlys auszuplaudern Heinrich und Liliput gruppierten sich mit Mylady und Schnipp=Lohengrin möglichst zwangles auf der Veranda. Hinter einer Fenstermatte im Haus drinnen stand Chirly und sah erregt zum Strand hinunter, der geliebten Schvester entgegen. Durch die Matte hindurch unterhielt er sich mit Heinrich. „Menschenskind, ich kann dir sagen— mein Herz klopft vor Aufregung. Wenn Elisa die Ueberraschung nur gut übersteht.“ Heo Inteus=Toiue! Diaser schöne Grundsatz kann mitunter am großen Familientisch nicht gut durchgeführt werden. Es ist daher sehr angenehm, wenn die Hausfrau von vornherein richtig eintellen kann. Mit Obst-Törtchen nach folgendem Oetker-Rezept können Sie dies leicht erreichen: Aautater: 100 g Butter 1 Tasse Milch 100 g Zucker 1 Päckchen Dr. Oetker'. 500* Mch! Beckpulver„Backla“ 2 Eler Saft u. Schale einer Zitrone. Wie billig sich die Törtchen stellen, kann jede Hausfrau welbet sehr leicht berechnen. Zuberrilung: Die Buter rührt man zur Sahur, fügt Zucher. Eigelb, das Abgerichene und den Sait einer Zitrone, auleizt das mit dem Barkin gemischte und gesiebte Mchl und die Miich hinzu. Man verarheltet alles zu einem featen Telg. rollt denselben dllnn aus, slicht mit einem Weingla-- dünne Scheiben aus. formt aus dem Rest des Telges dünn. Telgröllchen und legt diese als Rint auf die kleinen Tortenbesien. Die werden auf ein gelettetes Biech grseist und hellgelb gebacken. Die fertigen Törtchen beiegt man mit gekochtem Obel, wie Stachelbeeren, Erdbeeren. Kirechen, Zweischen usw. Den Ohstsaft verdickt man mit Dr. Ortker'e Gustin und gibt ihn noch warm über die Früchte. Die Obst-Törtchen halten sich. In einer Blechdosc aufbewahrt. längere Zeit frisch, man belegt sie jedoch erst am Tage des Gebrauchs mit Obet. Thülien, ader, venn vergtilien. unsonst und portotrei von Dr. A. Oetker, Blelefeld ML ! Ku12 11 45 FP„ lUge er monume Kun#rspielapparate, Metenreile Jellzahlungen— Reparaturen Th. Obladen Nachf. Köln, Hohenzollernring 5, am Opernhaus Teleion Anno 477 Füllhalter- Dreher gesucht. Discus 6. m. b.., Bonn Cölnstraße 251. Gesang=Verein in der Nähe von Bonn sucht für Samstags einen tüchtigen Dirigenten. Sängerzahl 40. Angebote mit Preisangabe u. A. S. 6567 an Tinnjo=Verlag Bonn. Aelierer tüchtiger Stellmacher für unsere Werkstätte in Hennes(Sieg) sofort ges. Direktion der Rhein=SiegEisenbahn in Beuel.“ Tüchtiger Ackerknecht f. alle landwirtschaftlichen Arbeiten gesucht. Lengsdorf bei Bonn, Provinzialstraße 2. Tüchtiges Mädchen für dauernd bei hohem Lohn sofort gesucht. Bonn, Clemens=Auguststr. 34. Einsache katholische ält Haushälterin fürs Land gesucht Angeb. u. H. M. 6564 an TinnjoVerlag Bonn. Tüchtiges Servierftäu#in ar sofort gesucht. Bäckerieheling, stei= füSohn achtbarer Eltern, Hotel Peteroberg i. Rhonnicht unter 15 Jahren insdorf am Rhein. die Lehre gesucht. Angeb.. u. B. M. 6561 an LinnjoVerlag Bonn. Tüchtigen Möbelschreiner, der erfahr. in Polieren ist, sucht Jos. Raderschafl, Bonn, Hohenzollernstr. 42. Ecke Bonnertalweg. Braver, zuverlässiger Bäcker= u. Konditorgeselle sofort gesucht. Backerei Ww. W. Schild, Biegburg Zeitstr. 7. Kräftiger kath. Bäckerlehrling sofort gesucht. Bäckerei Jean Krupo. Troisdorf. Kölner Str. 119 Selbständiger Bäcker= u. Konditor=Gehilfe sowie Zweitgeselle, der die Kundschaft mit bedienen muß, sofort ges. Dampfbäckerei Heinrich Menden, Bonn, Römerstr 349. Tel. 2050 Tüchtiger Bandonium= und Geigenspieler für Zirkus=Schau sofort gesucht, gleichfalls Artist für Parterre. Angebote unt. Zirkus=Schau vraun nach Meckenheim. Wegen Heirat des jetztgen tüchtiger älteres Mädchen für Küche und Hausarbeit gesucht. Gute Zeugn erforderlich Frau Dr. Massion, Siegburg, Wolsdorfer Str. 56. Braves fleißiges Mädchen(vom Lande bevorzugt) für sofort oder später gesucht. Frau Fabrikant Schaefer, SiegburgZange. Alleestr. 75. Ein Schmiedegeselle ges. Alfster, Hozgasse 36. Persekte Kochfrau empfiehlt sich zur Aussilfe. Angeb. u. T. 203 an Tinnjo=Ver“, für den Haushalt gesucht. Troisdorf Bann. Kölnsr 87. Part Suche für meinen drei ersonenhaushalt kath. braves Mädchen, welches d. Haushalt führen kann. Frau A. Allmeter, Wesseling(Rhein). Junge flotte freundliche Verkäuferin mit guter Schrift und sicher. Rechnen für Lebensmittelgesch. in BonnVorort bei voller guter bension für sofort gesucht Angeb. mit Zeugnisabschr. u. Gehaltsanspruchen unt. C. B. 6560 an TinnjoVerlag Vonn. Wegen Erkrankung des Junger Mann, 29 Jahre Mädchen, 17., sucht jetzigen sofort Mädchensalt sucht Stellung in der Stelle als Zweitmädchen gesucht. Zu erfragen Sieg= Konf., wo er sich weite oder in kl. Haushalt. Ang. burg, Kaiserstr..“ als Verkäuser ausbilden u. S. W. 6251 an Tinnso: ann. zum 15. Aug. od../Verlag Bonn. Zuverlässiger taty. Sept. in Cöln oder Bonn.#####,.64#2c, eini. Mädchen,(Gute Fachkenntnisse vor Eriseast sucht noch einige seren kl. Haushalt gesucht. Wo, sagt d. Tinnjoverlag Vonn. 5 Zuverlässiges Aleinmädchen gesucht. Bonn, 1. gasse 4, Parterre. Fährmit guten Empfehlungen Junger Mann, 19., sucht Stelle in Landwirtschaft zur weiteren Ausbildung. Derselde kann alle Arbeiten verrichten u. mit Pferden umgehen. Angeb. u. J. M. 6565 an Tinnso=Vertag Bonn. In kl. Haushalt selbständiges Mädchen, welches kochen kann, in angenehme Dauerstellung zum 1. August gesucht Ecker, Bonn, Sürst 31. Kriegewaise von 14 J. — sucht Lehrstelle auf einem Tüchtiges Küchenmäd=Gut, um die Landwirtchen, welches selbständig schaft zu erlernen. Näh. kochen kann, für sofort ge= Wilhelm Broich, Bonn, sucht. Cafe Schneider, Go=Nordstraße 57. desberg, Bahnhosstre 2. uun.6 Tüchtige Näherin sucht sens(auch tags). Näheres im Linnjoverl. Ttoisvorf. von Beruf Kunden für morgen Schneider, würde eventl. Sonntag=).. die Aenderungen mitübernehmen und bei Abnahne dehilflich sein. Ang. unter P. S. 6570 an Tinnlo. Verlag Bonn. Brhungen Gut möblierte Zimmer, Nähe Baumschuler Wäldchen, zu vermieten. Ang. u. D. G. 6573 an Tinnjoverlag Vonn. Möbl. Zimmer zui vermieten. Siegburg, Kaiserstraße 139, 1. Etage.“ halt ein Mädchen für alle Mülldorf. Mendener Str. Hausarbeit für sofort ge. Karte genügt. sucht, Sassenberg, Honnes Besseres kinderliebes Mädchen s. alle Hausarbeit gesucht. Gelegenheit kochen zu lernen. Angeb. mit Re=suchr. Sassenber renzen und Gehaltsan= a. Nh., Konigin=Sophien=Kath. Mädchen, 28 J. alt, straße 21. sprüchen an Frau A. Straße 13 Amit guten Zeugnissen,.— Mäckel, Honnes am Rhein. Tanes sandere Gs#—Stelle in kinder!g Friedrichstraße 2. Zu kaufen gesucht ein II. Landhaus mit—2 Morgen Gartenland im unbesetzten Gediet. Anlung—5000 M. Angebote u C K. 6568 an Linnzo=Verlag Bonn. Mödl. Zimmer zu vermieten. Siegburg, ZeitIwri faudere Mädchen Sieue in tinderlos, stiuen, Gebildete Dame, Dauerfür Zimmer und Küche verskleinen Haushalt. Bonn mieterin, sucht ruhig. gut #oder Umgegend. Ange 15. Juli gesucht. Hotezsvort umegent. Suge9 möbl. Zimmer zum 1. zur Traube. Rhöndorf.su. H. Z. 419 an Tinnjo=(August. Angeb. mit Preis Rhein.= Verlag Honnes."4um K g 69.“ eliher eer Ser astercih Schnsiern Küche gesucht. Frau Dipl.= Ing. Mollberg. OberlarTroisdorf. Mölheimerstr. 18(Straße von Troisdorf nach Spich). Tüchtiges Mädchen, nicht unter 24 Jahren, gesucht für alle Arbeit in geistl. Hause Nähe Kölns. wo noch die Mutter. Bew. unter C. 4132 an Linnjo=Verlag Bonn. Junges erfahrenes Mädchen Schneider sucht Kleinstückarbeit auß. dem Hause. Angeb. unt. S. F. 6571 an TinnsoVerlag Vonn. nerei allein oder als Hausbursche. Angebote unter F S 1210 an den TinnsoVerlag, Bonn. Gärtner sucht soso Stelle in Herrschaftsgar Junger Pianist sucht f. Sonntags Beschäftigung. Ang. u. A. 2574 an den Tinnio=Verlag Vonn. erberen u. J. 0256 Tinnjo=Verlag, Bonn. beste Empfehlungen, sucht Gesucht noch Kunden ir und außer mödl. Zimmer. möglichst dem Hause. Anfert. von Parterre, Bornheimer Str. Damen= und Kinderkl., Ang. u. K. Z. 6254 an d. Jacken, Wäsche, Knaben=Tinnjoverlag Bonn. und Burschenkleidung. gebote u. N. K. 6562 an Linnjo=Verlag Bonn. Kolnen Zu SrSreid. Sonntag den 19. Jull und Mittwoch den 22. Juli nachmitlags 3 Uhr 5 Ehren-u. 77500.-M. Geldpreise 1120 1239 Täglich 8 Ronnen. Passende Zugverbindungen: E! 4 E Koln an.4 ges 110 an Cetel ab 745 826 Crelelder Rennverein. 1 Feldwagen für Pony] Getrag. Mantel, Joppe.] Wegen Unglückssalles oder Fahrkuh zu verkauf. Schude. Jünalingsgroße. sunge gute hochtragende in Witterschlick, Hauptstraße 17 Jahre. zu verkaufen. paar Tage frischmelke Nr. 13. k—10 Uhr vorm. Vonn, Kuh Reuterstraße 91. Gut erheltener Stis, tendrescher mit Elektromo= Geles=, Einweckaläser u.— tor bill. abzugeben. Wilh. Steintänse samie em Henseler,„. Gutsbesitzer, Buisdorf Steg). zu verkauf. Heimerzheim, Kirchstraße 40. Alte gut eingespielte Fracanzug, auf Seide, Seige, schöner Fahrrad= adellos für mittl. Fiaur. rahmen, fast neu, verkauft für 55.=M. zu verkauEssig Nr. 5 b. Odendorf.“sen. Näh. Tinnso=Verlat Vonn. grinto##, sowie zwei! Schöne, 6 Wochen alte. Kieler Waschanzüge billig reinrassige D. Schäferzu verkaufen. Kraemer, hunde abzugeben. Kasp. Vonn. Wilhelmstr. 48.“Rheindorf, Rheidt, Sie —eis, Untenstr. 43. nur Srtt, Gebrauchtet, gutethalte. ner Majolikaherd 115mal 55 cm, sofort preiswert zu verkaufen. Zu erfr. im Vorlog Hennef Junges MNadchen ucht Stelle, wo es das lähen erlernen kann. AnPerieg. W. B. postig Näherin für i. Haus sucht noch einige Kunden z. Anfert. v. eins. Garder. u. sämtl. Wäsche, Umänd u. Instandh. dselb., Stopsen d. Strümpfe u. z. Bügeig, am liebst. f. danernd r Woche ein. Tag. Ang n: Tinni Bäckerei mit Wohnung zu mieten gesucht. Ang. u. W. W. 6253 an TinnjoVerlag Bonn. Verschiedene schöne Baustellen, Siegburg. Frankfurter Straße, sehr preiswert zu verkaufen. Verlag Siegburg. skaufen gesucht.—.„ n Lso=VerEine Zeutrisuge u. einlag Bonn. Buttersaß zu verkaufen. Treisdorf, Frankfurter Straße 68. Fast neues Herren= u. Mädchenrad billig abzuged. Bonn, Breitestr. 59.“ Gut erhaltenes Metorrad, 4 PS., Viertaktmotor, Näh Tinnig, guter Bergsteiger, fahrbeNah. Linnze= sreit, arzahlung zu hi. Ang. u. An- und Vertaul seper! Rassepferd, Jahre alt, und leichter Freakwagen zu verkaufen. Zu erfr. vonn. Tinnso=Verlag u. L. C. 6291 un verlag Bonn. Junge hochtragende asozag verkaufen. Walder Morgen verlaufen. Kölner Str. 127. Haser zu Troisdorf. Fahrrad, salten gut, erhal.. a, für 45 zu verk. Bonn, Georgstr. 3. Etage. Klavier von jungem Beamten zu mieten gesucht. Anzeb. u. N. K. 6569 an TinnjoVerlag Bonn. Mantel= oder Jacken= kleid sucht junge Frau zu kaufen. Angebote unter H. A. 6559 an Tirnio#erlag. Bonn. Achergeräte. 1 Schlagkarre, 1 Pflug, 1 Kultivator, 1 Häckselmaschine, 1 Jauchesaß, alles gut erhalten, billig zu verkaufen. Christian Kolf, Binxel Nr. 57.* Zwei kleine moderne Eichen=Büfetto, selbstverfertigte gute Tischler= arbeit, keine Fabrikware, Hoten. verkausen. ##nn, Vorgebirgstraße 7, Toreingang. geradeaus in der Wertstätte. 9 Grammophon, Schrankapparat, ff. Ausführung. billig zu verkaufen. Ben Kaiserstr. 27. ue Guterhaltener weißer Herd zu verkaufen. 65 Ml. Beuel, Kirchstr. 12. a eiert onn, Weiherstraße 27. Blauer Kinderwagen zu verkaufen. Oberlar=Sied= lung. Mülheimerstr. 23. 200 Mark sofort auf 3 Monate geg. 6 v. H. monatl. Zinsen zu leihen gesucht. Sicherheit vorhanden. Angebote u. L. M. 6506 an TiansoVerlag Bonn. 1 Student erteilt in den Ferien Nachhilfeunterricht als Hauslehrer. Angebote unt. 11 2, 416 an d. Tinnio=Verlag. Honnes.“ Kapaunisieren von JungHähnen übernimmt Jac. Müller. Sie burg. Katharinenstr. 59. Empfehle mich für Fahrten mit Schnelllieserwagen, mäßige Preise. Willy Braun, Siegdurg. Gartenstr. 15. Tel. 699 Veissten Zwei Freundinn., kath., aus guter Familie, sehr häusl. u. spars., wünschen zwei strebs.„solide kath. Herren im diter von 30 b. 36., Handwerker od. Beamte, kennen zu lernen zwecks Heirat. Nur ernstgemeinte Ang., w. mögl. m. Bild u. M. B. 6250 a. Tinnsoverlag Bonn.