24. Jahrgang Nr. 158 Bezugspreis monatlich 2.=Pl. In Fällen döderer Gewait. Beiriebsstörung, Streik. Verdot usw. besteht kein Anspruch auf Lieterung bezw Rückzablung. Anzeigenpreis: 20.=Pf. die einspaltige Mitimeterböhe: Famittenanzelgen 33½4% Ermäßigung. Reklamepreis: 60.=Ps. die 90 mia breite Millimeterböde. Alle Preise versieben sich freibleibend. Bonn, Samstag, 11. Juli 1925 Montags: Sportnachrichten= Mittwochs: Für unsere Frauen= Samstags: Familienblatt für das christl. Haus= Illustrierte Tinnjo=Beilage Einzelpreis.10.=M. Wertag: Deulsche Reichs=Zeitung G. u. u. 9 Druck: Stanzo=Vertag Vonn. Sürg 1. Verantwortlich: Politik und Feuilleton: Emil Schwippert, für den übrig. redakt. Teil: Hugo Rudolp#, Anzeigenteil: Franz Kraty, ale in Bonn. Anzeigenverwaltung Sinnio=Verlag. Vonn, Fernspr. 59. 60. 2835. nach Geschäftsschl. 171 Postscheckkonto Köln 24093 Bankkonto 8076 Städtlsche Sparkasse Bonn. Ein französisches Dokument. Zwischen den Dölkern. In Rußland, in Marokko, in China, in Indien und wo nicht in der Welt erheben sich unter den verschiedensten Vorwänden die Völler und Menschen gegen ein System, das wir bisher als naturgegeben ansahen. Es sind Elementargewallen, die aus ihrer bisherigen Gebundenheit herausstürmen, nach freiem Wirken streben. Sind es nicht weithin sichtbare Signale einer neuen Zeit? Die meisten von uns aber gehen mit den Begriffen der schalgewordenen Politit des alten Europa über diese Dinge hinweg und freuen sich kindlich über die französischen Schwierigkeiten in Marokko und die englische Bedrängnis in China, Aegypten, Indien und Rußland. Seien wir uns nur rechtzeitig klar darüber, daß die jetzigen Vorgänge in Nordafrika, Asien und im Osten Europas höchst wahrscheinlich entscheidende Kämpfe sind um die Stellung der gesamten westeuropäischen Kultur im weltpolitischen Geschehen. Der Kampf richtet sich zunächst und äußerlich gesehen gegen die alte europäische imperialistische Solidarttät der versteckten Beherrschung und der offenen Ausbeutung fremder Völker, zutiefst aber ist es eine Abwehr der nach hunderten von Millionen zählenden Massen des Ostens gegen jenes sogenannte christliche Europa und seine ganze heillos unchristliche Zivilisation, die sich anschickte, der Herr der Welt zu werden. Uns Europäern allesamt ist heute sowohl für unser Verhältnis untereinander als für unsere Beziehungen zu den Kolonialländern die Wahl gestellt zwischen einer Politik der Zusammenarbeit, der gegenseitigen Achtung und Verständigung— und dem Schicksal, das vor uns andere Kulturen teilten. Wo sind die weisheitsvollen Gelehrten, die aus ähnlichen Zeiten des Umsturzes Wege und Zielpunkte setzten, an denen wir uns orientieren könnten? Hat einer uns gezeigt, wie grauenvoll der Untergang der anliken Welt war, der Zusammenbruch ihrer Kultur, ihres gewaltigen Besitzes, hervorgerusen durch die verheerenden wirtschaftlichen Mächte der damaligen Kapitale, Roms? Zeigte einer, wie der gewaltige Organismus dieser römischen Welt von ihrem Mittelpunkt zerfressen wurde? Wie allmählich die Finanz= und Wirtschaftsorgane sich so verbildeten, daß der gesunde Blutkreislauf der Produktion schließlich ganz aufhörte und somit jedes Leben erlosch, erst in Rom selbst, dann in den Außenbezirken! Mit Grauen würden wir erkennen, daß der Organismus des modernen Lebens, der neuen Völkergemeinschaft— denn dies ist eine Tatsache—, dicht vor derselben Katastrophe steht, daß alle surchterfüllenden Erscheinungen des Wirtschaftslebens, die Nichterfüllbarkeit der Dawesvorschläge, die Schwierigkeiten im Abschluß der Handelsverträge, die Arbeitslosigkeit, der Zusammenbruch der Währungen u. a. m. nicht anderes sind als die Folgen jener europäischen Wirtschaftspolitik, die unbedingt eine Lähmung der gesunden Produktionskräfte herbeiführen muß und damit den Blutkreislauf der Schassenskraft zum Versiechen bringt. Kann das mit etwas anderem enden als mit dem Tode unserer, der europäischen Kultur, wenn wir nicht noch in der letzten Stunde Einsicht und Kraft finden zur Umkehr? Wir Deutsche stehen als der im Weltkrieg Unterlegene, als der Entwaffnete und an unmittelbaren Kolonialbesitz nicht Interessierte heute äußerlich abseits, richtiger gesagt: zwischen den kämpfenden Hemisphären. An unsere östlichen Tore grenzt lauernd Sowjet=Rußland mit seinem unbändigen Drang nach Ausbreitung seiner Ideen, und den weiten für Sowjel=Pläne zugänglichen asiatischen Gebieten; im Westen Deutschlands befinden sich als nächste Nachbarn Frankreich und England, die Zeutren der Gegnerschaft der Aufständigen in Nordafrika und im Osten, die heutigen Beherrscher des Abendlandes. Wird diese geographische Mittelstellung Deutschlands zu einer geistigen Mittlerstellung zwischen den Ertremen werden können? Wird Deutschland eine solche Mission auf seine Schultern zu nehmen bereit und gewillt sein? Vor allem: werden Deutschlands Politiker den Weitblick für die weltpolitischen Ausblicke einer solchen Weltausgabe besitzen? Der Franzose Heury de Jouvenel sieht(in einem Matin=Aussatz) Deutschland nur vor die Entscheidung westliche oder östliche Orientierung gestellt; er warnt vor der Annäherung an den Osten(Rußland), weil damit eine entschlossene Abtrennung Deutschlands von der gesamten übrigen Nachbarschaft solgen würde: die Grenze zwischen Europa und Asien, sagt er, wäre dann an den Rhein verlegt und Deutschland müsse wissen, daß es mit dieser Entscheidung alle Hoffnungen begraben müsse, die es bisher auf die englische Sympathie gesetzt habe; denn London und Moskau würden immer mehr die stärksten Gegensätze. Wenn die Frage in der Tat so gestellt ist, wie de Jouvenel sie darstellt, dann wird gegen seine Schlußfolgerungen nicht viel eingewendet werden können. Wir bezweiseln aber die Richtigkeit der Fragestellung und glauben, daß wichtiger als die Entscheidung zwischen Ost oder West die klare Einsicht in die geographische und geistige Mittlerstellung ist, die Deutschland vom Schicksal übergeben wurde. Aus dieser Mittlerstellung die Kräfte des Friedens u. der Verständigung zu entbinden, die schöpferisch in das Getriebe einer nach untauglichen Methoden geleiteten europäischen Gegenwartspolitik eingreisen, das scheint uns die Aufgabe zu sein, die die deutsche Politik zu lösen hat. Wir sind solange Objekt der europäischen Politik, als wir nicht die geistige und sittliche Energie zu einer großzügigen Inangriffnahme der historischen Aufgabe finden, die von uns gelöst werden muß Von uns, weil die anderen zu sehr unmittelbar verwickelt sind in den Prozeß, der zwischen Orient und Okzident ausgetragen werden muß, weil sie einander zu ferne sind, um sich begreisen und verstehen zu können, weil in uns, in unseren Landesgrenzen und in unserem Blute die Gegensätze sich berühren und mischen. Wenn es je wieder eine deutsche Zukunst gibt, so wird es nur eine deutsche Zukunft im Sinne einer Erneuerung Europas aus dem Geiste menschlicher Solldarität sein Das Rätsel von Ebbe und Flut. Von Dr. H. H. Kritzinger. * Weun die Sommerzeit wieder Tausende an die deutsche Nordoder noch weiter hinaus in den Ozean führt, wird vielfach die sonst ungewehnte, in ihrem großartigen Rhythmus ungemein eindrucksvolle Erscheinung der Ebbe und Flut von vielen zum ersten Male beobachtet. Gewiß hat schon die Schule die Erklärung cafür vermittelt, daß es sich bei den sogenannten Gezeiten um eine Auswirkung der Anziehungskräfte von Sonne und Mond handelt, aber trotzdem behält dieses erhabene Naturschauspiel den Charakter des Wunderbaren, weil uns ja das Wesen der Schwerkraft noch verschlossen ist Aber selbst die offizielle Theorie von Ebbe und Flut, deren mathematische Analyse an Hand des Gravitationsgesetzes sehr weit getrieben wurde, steht hier noch vor großen Rätseln, ja man muß sogar sagen Widersprüchen. Deren Auftreten ist gewiß gicht wunderbar, wenn man sich die Oberflächenverhältnisse unserer Erde in ihrer Verteilung von Land und Wasser, die Tiefenverhältnisse der Ozeane, die Strömungen vergegenwärtigt. Bei der hohen praktischen Bedeutung der Vorausbestimmung des Eintretens von Ebbe und Flut für Handel und Verkehr man glücklicherweise Mittel und Wege gefunden, die aus dem wissenschaftlichen Dilemma herausführen, ohne es im eigentlichen Sinne zu lösen. Vergleichen wir einmal den aus der Theorie# abgeleiteten Verlauf der Gezeiten mit den tatsächlichen Beobachtungen. In der Gegend des Erdäquators wäre danach eine tägliche Ungleichkeit überhaupt nicht zu erwarten. Tatsächlich tritt sie aber in Indien und im malaiischen Inselmeer so deutlich auf, daß man in einigen Gegenden praktisch zu reinen Eintagstiden kommt. Im Gegensatz dazu sollte an den Polen der Erde theoretisch nur eine langsam verlaufende Aenderung des Wasserstandes „Appell an das Gewissen“. In Frankreich hat sich eine Gesellschaft gebildet, die den Titel führt„'Appel aux Consciences“. Diese Gesellschaft veröffentlichte vorgestern den folgenden sehr beachtenswerten, von 100 im öffentlichen Leben an hervorragender Stelle stehenden Persönlichkeiten, Generälen, Politikern, Schriftstellern und Künstlern unterzeichneten Aufruf Nur ein Mißverständnie trennt die Welt vom Frieden. Everewigt zwischen den ehemaligen kriegführenden Nationen, insbesondere zwischen Frankreich und Deutschland, jenen kriegerischen Geist, der notwendigerweise aus dem Gefühl der Ungerechtigkeit geboren wird, der untrennbar ist von dem Instinkt der Revanche. Die öffentliche Meinung in Deutschland erträgt nur mit tiefer Entrüstung die Artikel 227—230 des Versailler Vertrages und jeneo Artikels 231, dessen hauptsächlichster Inhalt der folgende ist:„Die alliierten und assozlierten Regierungen erklären und Deutschland erkennt an, daß Deutschland und seine Verbündeten als Urheber für alle Verluste und Schäden verantwortlich sind, die die alltierten und assozlierten Regierungen und ihre Staatsangehörigen infolge des durch den Angriff Deutschlands und seiner Verbündeten ausgezwungenen Krieges erlitten haben.“ Nicht gegen die materielle Reparationspflicht wendet sich die deutsche Nation, sie erkennt deren Notwendigkeit an, sie beugt sich vor einer Regelung, die durch internationale Abmachungen endlich festgelegt ist. Was sie aber nicht annimmt, ist, daß man ihr durch Gewalt ein Geständnis entrissen hat, gegen das sie vor und nach der Unterzeichnung in Versailles nicht aufgehört hat zu protestieren. Sie glaubt in den Augen der Welt ihre einheitliche Schuld hinsichtlich des Ursprungs des Krieges und also auch hinsichtlich der Verantwortlichkeit für den Krieg ausgesprochen zu sehen. Frankreich andererseits hält sich an das Dogma, daß durch den Einsall in Belgien der Angriss verwirklicht wurde. Das ist eine gesahrvolle Lage, die um jeden Preis ausgeklärt werden muß. Zuerst das Sachliche der Frage. Es ist unmöglich, hier eine Vorentscheidung zu tresfen. Dieser ungeheure Prozeß, an dem die gesamte Menschheit interessiert ist, kann wegen der verwickelten Eir heiten seines Ursprungs nur geklärt werden, wenn alle Archio Isüffnet und vor einem überstaatlichen Gerichtshof plädiert wer. v. Artikel 231 wurde Deutschland, wie die offiziellen Dokumente beweisen, durch Gewalt und untei Drohung. sofort den Krieg bis zur vollkommenen Vernichtung wieder aufzunehmen, entrissen. Können wir, nachdem wir erklär haben, daß wir den Krieg des Rechtes gegen die Gewalt führen, diesem unwürdigen Verfahren der Zivilisation Gesetzeokraft geben? Die Zeit der summarischen Verfahren, die keine Berufung kennen, ist vorüber. Eo ist ebenso widerrechtlich, ein Volt zur U nehre zu verdammen, wie ein Individuum zum Die Kölner Handelskammer an den Reichskanzler. Die gestrige Sitzung der Kölner Handelskammer beschloß nach einem eingehenden Vortrag ihres Präsidenten Geheimrat Dr. Hagen über die schwere wirtschaftliche Notlage der Gegenwart ein Schreiben an den Reichskanzler zu richten, in dem es unter anderem heißt: Mit ernster Besorgnis beobachtet die Industrie= und Handelskammer zu Röln die Schwierigkeiten der Lage von Handel und Industrie, die sich in einer Krisis von einer Schwere befinden, wie kaum jemals zuvor. Aus den Jahren der Iuslation sind weite Telle der deutschen Wirtschaft mit einem Verluste wesentlicher Teile ihrer Vermögenssubstanz herausgegangen, wie die Umstellungen zu Goldbilanzen mit aller Deutlichkeit bewiesen haben. Aus dieser geschwächten Wirtschaft sind nun im Jahre 1924 dreimal so viel Steuern herausgeholt worden, als eine gesunde Friedenswirtschaft zu tragen hatte, und 2½ Milliarden Mark mehr als zur Deckung der Ausgaben von Reich und Ländern nötig war. Diese Lasten können nicht aus den Erträgen, sondern zu einem nicht geringen Teile nur aus der Vermögenssubstanz aufgebracht werden. Die dem Reichstage vorliegenden Steuergeseize müssen daher mit jeder möglichen Beschleunigung verabschiedet und durchgeführt und dabei die Forderungen der Wirtschaft berücksichtigt werden, wie sie die Spitzenverbände der Wirtschaft zuletzt noch am 3. Juli sestgestellt haben. Auf die Dauer wird aber eine Erleichterung der Steuerlasten nur möglich sein, wenn der Ausgabenseite bei Reich, Ländern und Gemeinden im Sinne größter Sparsamkeit die ersorderliche Aufmerksamkeit gewidmet wird. Die bittere Erkenntnis, daß wir ein armes Volk geworden sind, wird in den Haushalten von Reich, Ländern und Gemeinden aber längst nicht in die Tat umgesetzt. Der weit aufgeblähte Aufgabenkreis der staatlichen und gemeindlichen Verwaltung bedarf der Beschränkung auf das für ein verarmtes Volk angemessene Maß. Geschieh: das nicht, so müssen Handel und Industrie unter dem Uebermaß der staatlichen und Gemeindesteuern erliegen. Eine gleiche Warnung muß gegenüber der Ueberspannung der sozialen Lasten ausgesprochen werden. Auch aus dem Gebiete der Sozialpolitik gilt es, Maß zu halten und die zu gewährenden Leistungen so wirtschaftlich wie möglich zu gestalten. Mit nicht geringerer Sorge erfüllt die Wirtschaft den Gang der Aufwertungsfrage. Die jetzige Vorlage stellt das äußerste dar, was noch etwa an Aufwertung von der Wirtschaft geleistet werden kann. Wir bitten dringend, alle weitergehenden Anträge und Reichstagsbeschlüsse abzulehnen und vor allem der Auffassung entschieden enteintreten, also kein eigentliches Widerspiel von Ebbe und Flut. Tatsächlich hat man aber auch hier erhebliche Gezeiten nachgewiesen Die eben gebrauchte Bezeichnung„Tiden“ wird in der Lehre von Ebbe und Flut in den verschiedensten Bedeutungen angewendet, indem man den verwickelten Flutverlauf in Dutzenden von einzelnen Wellen zerlegt, die nach astronomischen Gesichtspunkten hinsichtlich ihrer Dauer bestimmt werden. Es werden dabei die Umlaufsbewegung des Mondes und der Erde, sowie die Umdrehungsdauer der letztgenannten, sowie Verbindungen dieser Perioden benutzt. Auf diesem Gebiet der Bestimmung der Tiden. dauer liegt die Stärke der Theorie Die Praxis muß die weiteren wesentlichen Eigenschaften derselben bestimmen, nämlich den Zeitpunkt des Eintrittes der Höchst= und Niedrigstwerte, sowie den Betrag der Schwankung zwischen beiden. Die ungeheure Rechenarbeit, die früher mit Menschenkraft bewältig wurde, ist heute einer geistvoll konstruierten Maschine überlassen, die auf mechanischem Wege etwa zwanzig verschiedne Teiltiden einersett# getrennt berechnet, andererseits fertig berechnet Wasserstandskurven auf Streifen von einem halben Meter Breite und über zweihundert Meter Länge, den Verlauf eines ganzen Jahres umfassend, auszeichnet. Eine solche Maschine, im Besitz der deutschen Seewarte in Hamburg, führt in einem Jahre die Gezeitenrechnung für achthundert bis neunhundert Häfen durch. Nur auf diese Weise ist es möglich, die früher menschliche Arbeitskraft übersteigende, aber von der Praxis des Verkehrs geforderte Niesenleistung zu vollbringen. Diese Berechnungen decken nun erst die Rätsel von Ebbe und Flut in ihrem vollen Umfange auf. So zeigt sich, wie gesagt, ein Ueberwiegen der täglichen Tide im indischen Ozcan, die merkwürdigerweise an der Küste Europas fast ganz fehlt. Hinsichtlich der sogenannten halbmonatlichen Ungleichhelt finden sich erstaunlich große Unterschiede des Einflusses von Sonne und Mond je Tode ohne ein kontradiktatorischeo Verfahren. Wir Franzosen, die wir um die Ehre unseres Landes besorgt sind, glauben auch fest, daß jede Verletzung der Gerechtigkeit zukünstig Kontrastrasen nach sich ziehen muß, und wir wollen nicht den Vorwurf auf uns nehmen, daß wir die Grundsätze verletzt haben, auf die wir und beziehen. Wenn jedoch die materielle Abänderung des Friedensvertrages, mit der allein die Zeit und der Völkerbund beauftragt werden können, nicht in Frage kommen kann, wenn es sich auch serner nicht um die Abänderung der durch das Londoner Abkommen vom August 1924 festgesetzten Reparationsregelungen handelt, hängt es von unserer aller guten Willen ab, daß die in Versailles aufgezwungene Charta nicht mehr auf der unsicheren Grundlage lastet, auf der wir leben. Keine Sicherheit in der Zukunst ist möglich, wenn nicht zuerst die militärische Abrüstung erfolgt, ohne die eine materielle Abrüstung niemals möglich sein wird. Der Art. 231 muß in einem für alle annehmbaren Sinne abgeändert werden, außerdem auch die die Sanktionen betressenden Artikel 227—230, die mit ihren Repressalien den Haß aufrecht erhalten und für die endgültige Wiederherstellung des Friedene nicht weniger schädlich sind. Wir sind an einem Scheidewege angekommen. Es muß gewählt werden: Auf der einen Seite finden wir alle Uebel des Krieges verewigt durch den Geist der Revanche, auf der anderen Seite aufrichtige Wiederaussöhnung und nutzbringende Arbeit. Wir sordern deshalb alle die, die sich im Herzen die Liebe für Gerechtigkeit und Wahrheit bewahrt haben, alle die, deren Lebenszweck es ist, ihren Söhnen eine vom Kriege nicht bedrohte Zukunft zu sichern, auf, sich unserem Ruse anzuschließen. Der deutsche Nationalismus darf sich nicht täuschen. Er findet hier leinen Beweis von Schwäche, sondern nur einen Beweio der französischen Redlichkeit und einen Schritt zur menschlichen Solidarität. Wird das das Deutschland eines Goethe begreisen? In diesen tragischen Tagen spielt die europäische Zivilisation ihre letzte Karte aus. Sie ist verloren, wenn ein mörderischer Krieg wieder beginnt. Dieser Aufruf ist unterzeichnet unter anderen von den Generälen Chaband, Gerard. Verraux und Perein, den Universitätsprofessoren Seignobes, Basch. Cacamian, Guyot, Pernant, Charles Gide, Appleton und den folgenden Schriftstellern Ernest Archdeacon. Andre Arnyped, Bouardi, Michel Corday, Georges Courtelin, Georges Duhamel, Alcide Ebray. Leon Frapie, Lucien Daudut, Francis Delaisi, Noel Garnier, Jean Guirer, Ermenouill, Gouttenoire, de Foury. Pierre Hamp. Ferdinand Herold, Henry Jaques, Alexandre Mercereau, Gaston Moch, Mathias Morhardt, Georges Pioch, Leon Poldes. Paul Rebour, Ernest Renault, Julius Romains, Verne, die beiden Söhne von Edmont Rostand Maurice und Jean. Außerdem haben unterzeichnet: Marc Sangnier und zwei Pastoren, sowie Abbe Demulier und die Schriftstellerinnen Fanny Clar und Severin. gegenzutreten, als ob in einigen Jahren eine weitere Auswerlung möglich wäre. Wie die Lage bereits im vorigen Jahre in unserem Bezirke war, mögen folgende Zahlen zeigen: Von 8464 gewerblichen Betrieben in der Stadt Köln waren nur 6679 zur Gewerbesteuer veranlagt, 512 (wohl meist Inslationsblüten) waren überhaupt nicht mehr zu ermitteln, 706 hatten den Betrieb eingestellt, der Rest war steuersrei. Inzwischen hat die Zahl der eingegangenen Betriebe weiter zugenommen. Bei den übrigen ist die Geldnot aufs höchste gestiegen. Zahlungsfristen von drei Monaten sind sast schon die Regel, Zahlungsfristüberschreitungen überaus häusig. Wenn nach Fesistellungen der Deutschen Bank von 600 Aktiengesellschaften trotz starker Reduzierung der Kapitallen 200 keine Dividende geben konnten, so zeigt auch dies den Ernst der Lage in Handel und Industrie. Diese Lage muß um so ernster stimmen, als sie in der nach dem Dawes=Plane der deutschen Wirtschaft gewährten Schonfrist, in der sie sich erholen solite, eingetreten ist, und für die nächsten Jahre erst die eigentlichen Lasten des Dawes=Planes bevorstehen. Handel und Industrie erwarten von Ihnen, Herr Reichskanzler, daß Sie auch die jetzt vor uns liegenden Probleme angreisen, um sie zu einer Lösung zu bringen, die Handel und Industrie ihre Wiederaufdauarbeit zum Segen des gesamten Vaterlandes ermöglichen Die Industrie= und Handelskammer. Louis Hagen. Dr. Wiedemann. Freigesprochen.— Rotwehe. WTB. Berlin, 9. Juli. In dem Prozeß gegen den deutschvölkischen Landwirt Rehnig, der den Reichsbannermann Schul; erschossen hat, wurde heute das Urteil gefällt. Der Angeklagte wurde auf Kosten der Staatskasse freigesprochen. In der Urteilsbegründung erklärte der Vorsitzende, daß das Gericht der Ansicht sei, daß Notwehr vorgelegen habe, und daß der Angeklagte die Grenzen der Notwehr nicht überschritten habe. Der Haftbefehl wurde ausgehoben. Der Staatsanwalt hatte gegen den Angeklagten unter Zubilligung mildernder Umstände ein Jahr Gesängnis beantragt. Der Staatsanwalt bejahte die Frage, daß der Angeklagte sich in Notwehr befunden habe, aber das Mittel, das er zu seiner Verteidigung gebraucht habe, sei nicht gerechtfertigt gewesen Zählung der sellungslosen Angestellten. XU. Berlin, 10. Juli. Um von dem Amsange der Stellungslosigkeit unter den Angestellten ein zuverlässiges Bild zu gewinnen, ist für den 16. Juli ds. Is. von Reichs wegen eine nach der Küste, die man in Betracht zieht. Beispielsweise ist die Einwirkung des Mondes im Vergleich zu der Sonne an der amertkanischen Ostküste fünf= bis sechsmal so groß. Auf Tahiti sind dagegen beide Wirkungen gleich, im irischen Kana! beispielsweise die Mondtide sogar kleiner als die Sonnentide, während doch theoretisch die Anziehungskraft des Mondes zu der der Sonne in einem bestimmten Verhältnis steht. Es ergibt sich also hieraus, daß die örtlichen Einflüsse auf den Verlauf von Ebbe und Flut von früher weit unterschätztem Betrage sind. Auch die Größe des Tidenhubes, also des Betrages, um den sich der Wasserspiegel insolge des betreifenden Einflussee hebt und senkt ist sehr verschieden. Während er auf einsamen ozeanischen Inseln, wie beispielsweise St. Helena, unter einem Meter bleibt, erreicht er im englischen Kanal über zehn Meter, an der Osttüfte des Aüdamerikanischen Patagoniens gar vierzehn Meter. man der gleichförmigen Umlaufsbewegung von Sonne und Mond gemäß ein allmähliches Ansteigen und entsprechend langsames Sinken der Flut zu erwarten geneigt ist, belehrt uns auch hier die Erfahrung, daß die Zeitdauer des Steigens und Fallens von Ebbe und Flut sehr große Unterschiede aufweisen kann. Wenn in Hamburg beispielsweise einer Steig dauer von vierdreiviertel Stunden eine Falldauer der Flut von siebeneinhalb Stunden gegenübersteht, so fällt das noch nicht allzusehr auf. Außergewöhnlichen Eindruck macht jedoch das Mißzverhältnis am Severn, wo das Wasser nur anderthald Stunden steigt und fast elf Stunden lang fällt. Wenn auch diese Rätsel von Ebbe und Flut im allgemeinen Schulunterricht kaum berührt werden können, so finden sie doch auf den Marine und Seefahrtschulen eingehende Berücksichiigung. Vielleicht gelingt es auch einmal der Wissenschaft, diese Rätsel umfassend zu lösen. besondere Erhebung geplant. Die Anregung geht vom Reichstag aus; die Erhebung wird im Auftrag des Reichsarbeitsministeriums und der Reichsarbeitsverwaltung in der Weise durchgeführt, daß diejenigen Angehörigen der Angestelltenberufe, die am Stichtage der Erhebung arbeitslos, d. h. ohne jede entgeltliche Beschäftigun irgendwelcher Art sind, einen für diesen Zweck aufgestellten Fragebogen ausfüllen. Die Fragebogen sind bei den öffentlichen Arbeitsnachweisen zu erhalten. Mitglieder der Angestelltenverbände erhalten sie durch ihre Verbandsorganisationen. Die Einsammlung der ausgefüllten Vordrücke geschieht gleichfalls durch Mitwirkung der Arbeitsnachweise bezw. Landesarbeitsämter und der Verbände. Der„Affenprozeß“ von Dayton. Darwin auf der Anklagebank. Aus Amerika wird der Köln. Zig. gekabelt: Danton, 10. Juli. Dayton, ein Landstädtchen von noch nicht 5000 Einwohnern im Staate Tennessee, steht heute im Brennpunkte des Interesses Amerikas. Heute beginnt hier der inzwischen„weltberühmt" gewordene Prozeß gegen den der Verbreitung der Darwinschen Entwicklungstheorie beschuldigten Professor John Tee Scopes. Der erst 24 Jahre alte Angeklagte hatte seiner Klasse aus einem wissenschaftlichen Handbuch einen den Urzustand der Menschheit behandelnden Abschnitt vorgelesen. Dieser verstieß gegen ein kürzlich vom Staat Tennessee erlassenes Gesetz, das die Verbreitung der Darwinschen und andrer Entwicklungstheorien unter schwere Freiheitsstrafen stellt. Alle Bemühungen, die Verfolgung dieses Falles auf den formalen Verstoß zu beschränken, sind fruchtlos geblieben. Der Streitfall hat auf das ganze Land übergegriffen und es in zwei Lager gespalten, die Darwingläubigen und die Kirchengläubigen. Der ehemalige Staatssekretär Wilsons. William Jenning Bryan, „der erbittertste Feind der Darwinschen Entwicklungstheorie in Amerika“, hat sich dem Staatsanwalt zur Verfügung gestellt. Seine Dienste sind mit Dank angenommen worden, und Bryan tritt sozusagen als Nebenkläger auf. Er hat erklärt, daß der Prozeß einen„Kampf auf Leben und Tod“ zwischen den Gegnern und Freunden der Darwinschen Theorie darstelle.„Wenn", so sagte er wörtlich,„die Darwinsche Lehre durchdringen sollte, ist das Ende des christlichen Glaubens gekommen. Die Hand, die die Gehälter für die Lehrer und Professoren auszahlt, soll auch die Schulen und Universitäten regieren. Lehrer und Professoren sind Angestellte der Steuerzahler und haben ebensowenig ein Recht, das, was sie wünschen und denken, zu lehren, wie ein Bankangestellter ein Recht hat, die Finanzpolitik seiner Bank zu bestimmen.“— Die Verteidigung wird von dem Richter Neal, dem frühern Professor für Staatsrecht an der Universität Tennessee geführt. Der Fremdenstrom, der sich schon in den letzten Tagen über Dayton ergoß, hat heute außergewöhnlichen Umsang angenommen. Seit Donnerstagmorgen stehen Hunderte von Menschen Schlange, um sich einen guten Platz für die Verhandlung zu sichern.— Die„Union für bürgerliche Freiheit“ beginnt die Sammlung eines Fonds von 10 000 Dollar zugunsten der Verteidigung des in dem„Affenprozeß“ von Dayton angeklagten Lehrers Scope. Rheinische„Grüne Messe“ in Köln. Die Pferdeschau. B. B. Röln, 10. Juli. Der heutige Ausstellungstag stand im Zeichen der großen Provinz=Pserdeschau der Landwirtschaftskammer, die viele Besucher schon früh morgens zu den Vorführungsringen geführt hatte. Ueber 400 Pferde aus dem gesamten Rheinischen Zuchtgebiet sanden in den neuerrichteten, vorbildlich ausgestellten Ställen Platz. Den Höhepunkt des Tages bildeten heute nachmittag die Vorführungen im Großen Ring aus dem Deutzerfelde, die unter den Klängen mehrerer Musikkapellen die bisher schon prämiierten Pferde vorbeiziehen ließen. Unter brausendem Jubel der Tribünen und Zuschauer ging zunächst der imposante Viererzug mit den Hengsten des Wickrather Landgestütes im wuchtigen Trab des rheinischen Kaltblüters durch die Bahn. Dreimal klang der Tusch der Musikkapellen von den Tribünen, als die Stute Lore v. Golzheim(Zücken, Golzheim) und der Hengst Heermeister von der Holzer Höhe (Schmitz=Lobberich, Niederrhein) mit den beiden Provinz=Ehrenpreisen geschmückt wurden. Schon der Laie konnte sich an den wuchtigen, massiven Formen der Pferde ergötzen, erst recht aber der Landwirt und Züchler mußte auch in diesem Jahre wieder die bestherausgezüchtete Ausgeglichenheit im Bau und die treffliche Vervollkommnung des Fundamentes anerkennen. Glich doch unter dem im glänzenden Massenbilde vorgeführten Tieren in Form und Typ eines den Hunderl anderen, die im weißen Vorführungsgeschirr nach alter Velgier Art geschmückt wahre Beisallsstürme auslösten. Eine vom Stallmeister des Wickrather Landgestütes selbst gefahrene Trabvorführung gab unter anderem den Beweis der räumenden Gängigkeit unseres rheinischen Kaltblüters trotz schwerster Konstitution Geschickt hatte die Messeleitung die Pferdeschau auf die letzten Tage der Ausstellungen verlegt, was manchen rheinischen Landwirt veranlassen muß, die bisher im Rheinland einzig dastehende Pferdeschau zusammen mit den auch im Uebrigen glänzend ausgestellten Teilen der Grünen Messe zu besuchen. Eine eingehende Würdigung der Pferdeschau werden wir folgen lassen Die dreiundachtzigjährige Tochter Robert Schumanns. eines unserer größten Tondichter, der bekanntlich auch einige Jahre am Rhein wirkte, lebt in kümmerlichen Verhältnissen in Interlaken(Alpenstraße). Sie hat, wie so viele, alles verloren. da sie ihr Vermögen ausschließlich in deutschen Papieren angelegt hatte. Sie vermag überhaupt nur noch zu existieren, indem sie etliche ihr noch verbliebene Manuskripte ihres genialen Vaters veräußert, aber auch damit ist es bald vorbei. Gedanken. Von Richard von Schaukal. Der Mensch versucht es immer wieder, sich das Ansehen zu geben, das er sich abzusprechen genötigt worden war. * Kultur ist unbewußte Sicherheit der einheitlichen Lebensgestaltung, Zivilisation gedankenlos übernommene Bedürinisanstalt. * Wer eine Sache versteht, fühlt die Unsicherheit seines Standpunktes. BUKGEKHAUS Hohestrasse 76—78 Köln gegenüb. Kaffee Bauer Das führende Bierrestaurant und Das Haus der gut bürgerl. Kliche Numes Fühslch-Ra Uh Verüglcher Amnogsled.3 M Angemessene Preise.— Aufmerksame Bedienung Fernsprecher Anno 1074 und 6957 S Die wirtschaftliche Notlage. Die Aufwertungsdebatte im Reschstag. Das Ende des deutschnationalen Aufwertungs=Schwindels. Hergts Rückzug. (:) Berlin, 11. Juli.(Telegr.). Der Reichstag beschästigte sich gestern mit der ersten der drei großen Vorlagen— Aufwertung, Steuerreform, Zolltarif—, die neben der Außenpolitik im Brennpunkt der parlamentarischen und publizistischen Erörterungen seit einigen Wochen stehen. Die scharfen Kämpfe, die un diese drei großen Fragen augenblicklich toben, sind darauf zu. rück zuführen, daß es sich hier um Probleme handelt, die zum Teil sehr stark in die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse weiter Volksschichten eingreisen, zum Teil die Staats= und Czi. nanzwirtschaft in völlig neue Bahnen lenken. Bei der Auswertung sehen wir zwei große Gruppen sich gegenüberstehen: die Wittschaft, größtenteils aufwertungsseindlich, und die große Masic der Sparer, Rentner und Hypothekengläubiger, die leidenschaftlich um ihr verlorengegangenes Recht kämpfen. Beim Zelltarif sind die beiden größten Wirtschaften, Industrie und Landwirtschaft, die zunächst Beteiligten. Im Kampfe um die Steuerresorm sehen wir in sorderster Reihe die Reichoverwaltung. Gestern wurde das eine der beiden Auswertungsgesetze in erster Lesung erledigt: die Auswertung von Hypotheken und anderen privatrechtlichen Ansprüchen, also das eigentliche Auswertungsgesetz. Der materielle Inhalt der Vorlage ist aus den monatelangen Verhandlungen des Aufwertungsausschusses bekannt. Bei den Einzelberatungen im Pleuum, die sich hauptsächlich auf das Kompromiß der Regierungeparteien stützten, haben aber sowol! die Sozialdemokraten als auch Dr. Best(Hospitant der Völtischen) noch verschiedene wesentliche Abänderungsanträge angemeldet. Das Gesetz, dem jetzt der Reichstag seine Justimmung geben soll, trägt, wie kein zweites, den Stempel der Nöte der Zeit. Die Masse der Sparer und Rentner wird in diesem Gesetz nicht die Ersüllung der Wünsche und Hoffnungen erblicken, die sie seit Menaten und Jahren gehegt hat. Die Enttäuschung dieser Kreise wied man ohne weiteres verstehen. Aber auch die Sparer und Rentner dürfen nicht vergessen, was der jetzige Reichsbankpräsident Dr. Schacht, also einer, der es wissen muß, erst vor wenigen Tagen erklärt hat: Eine höhere Aufwertung als die vom Aufwertungsausschuß nach endlosen Beratungen beschlossene wird unweigerlich das mühsam aufgerichtete Gebäude der Währung ins Wanken bringen und uns wahrscheinlich wieder in das Chaos des Jahres 1923 zurückwersen. Aber das ändert nichts an der Tatsache, daß die berechtigten Interessen der Sparer und Gläubiger nur zu einem Bruchteil gewahrt worden sind, und es läßzt sich auch nicht leugnen, daß den Inflationsgewinnlern eine Rücksicht zuleil geworden ist, wie sie die Sparer leider haben vermissen müssen. Schuld an der Enttäuschung, die jetzt weite Kreise un,ereo Volkes ersassen muß, sind allein diejenigen, die mit der Not und dem Elend dieser Volksschichten politische Geschäfte gemacht haben. Schuld hat insbesondere die Deutschnationale Volkopartei, die die Dezemberwahlen deo vorigen Jahres unter der Parole„höchste Aufwertung“ geführt hat und der damals die Millionen von Sparern im guten Glauben ihre Stimme gegeben haben. Die unsinnigsten Versprechungen, von denen man wußte, daß sie nicht zu verwirklichen waren, wurden gemacht: die dritte Steuernotverordnung wurde alg ein Verbrechen am Volk bezeichnet, die Absetzung des Urhebers dieser Verordnung, des jetzigen Reichskanzlers Luther, verlangt, der Bestsche Gesetzentwurf, der eine weit höhere Auswertung vorsah. als alleiniges Ziel deutschnationaler Auswertungspolitik hingestellt. Wie wurden Reichokanzler Marx und andere verantwortungsbewußte politische Führer geschmäht, als sie im Wahlkampf den Mut ausbrachten, vor übertriebenen Hoffnungen zu warnen! Und wag geschah, als das Wahlgeschäft mit den Stimmen der Sparer und Nentner gemacht und die deutschnationalen Ministersitze errungen waren? Schon bald wurde ein Pflock nach dem andern zurückgesteckt, und zuletzt ist von den deutschnationalen Versprechungen auch nichts übrig geblieben. Ihrem demagogischen und gewissenlosen Wert haben aber die Deutschnationalen gestern die Krone aufgesetzt, als sie die unangenehme Aufgabe hatten, Rechenschaft auf der Parlamentstribüne zu geben. Ihr Sprecher, der Abgeordnete Hergt, hatte die Stirn, zu behaupten, daß ohne die Deutschnationalen die Aufwertung überhaupt nicht gemacht worden wäre, daß die übrigen Parteien, also auch das Zentzum und die Regierungsparteien, nur durch das Eingreisen der Deutschnationalen sich veranlaht gejehen hätten, an das Auswertungsprodlem heranzugehen. Soviele Worte, soviele Unwahrheiten. Man kann dem Redner des Zentrums, Dr. Schetter aus Köln, nur zu. stimmen, der gestern in seinen Ausführungen mit nicht mibzuverstehender Deutlichkeit die Deutschnationalen warnte, die Geduld des Zentrums auf eine zu harte Probe zu stellen. Das Zentrum hat den Gläubigern und Sparern keinerlei Versprechungen gemacht, sondern immer davor gewarnt, madlose Hoffnungen auf die kommende Auswertung zu setzen. Dafür hat sich aber das Zentrum um so mehr durch praktische Vorschläse und durch sachliche Mitarbeit in den Ausschüssen bemüht, daß für die Anleihe= und Hopothekengläubiger herauszuhalen, was eben nach Lage unserer Volkswirtschaft herauszuholen war. Wenn die Deutschnationalen jetzt den Versuch machen, aus Kosten der Parteien, die seit vielen Jahren die Verantwortung tragen, Lerbeeren zu pflücken, so ist das ein Verfahren, das kaum geeignet sein dürfte, die Koalitionsfreudigkeit des Zentrums zu stärken. Das Urteil des Volkes über den Aufwertungsschwindel der Deutschnationalen steht fest. Man braucht ja nur an die Szeue zu erinnern, die vor einigen Wochen die Abgesandten der Auswertungsorganisationen den Deutschnationalen in der Wandelhalle deo Reichetags bereitet haben. Di. Ausiprach, im Reichstag verlief im wesentlichen wie solgt: Akg. Schetter(Zenirum) weist als Berichterstatter kurz auf die mühsame Arbeit des Ausschusses hin, zu dessen Beschlussen bereits neue Aenderungsanträge der Regierungsvarteien, der Sozialdemokraten und des Abg. Best(Völk.) vorlägen. Dann eröfinete der Abg. Keil(Soz.) die Generaldebatte. Alle demogogischen Wahlversprechungen der Rechten hätten sich zwar nicht erfüllen lassen, aber viel mehr hätte sich erreichen lassen, wenn die Kompromißvarteien gewollt hätten. Die Spacer und sonstigen Gläudiger seien früher durchweg wohlhabend genesen. Jetzt seien sie von ihren früheren Freunden verlassen. Die Deutschnationalen verbreiteten jetzt Flugbläter, durch die sie angeblich versuchten, das Vertrauen ihrer Wähler wieder zu erlangen. Die Deutschnationalen hätten in unhöflichster Weise ihrem Aufwertungs=Fraktionsmitglied Dr. Best den Stuhl vor die Tür des Aufwertungsausschusses gesetzt und seine Aufwertungsentwürfe abgelehnt. Das sei ein offener Wortbruch. Als Abg. Hergt(DN) die Tribüne besteigt, wird er von der Linken mit dem Zuruf empfangen:„Hier stehe ich, ich kann auch anders!“(Heiterkeit!) Hergt tut zunächst so. als ob er ohne die Deutschnationalen heute überhaupt keine Aufwertung geben würde. Das sieht so aus, als ob die anderen Parteien nicht früher auch schon für eine Aufwertung gewesen seien. Es folgt auf diese Ausführungen Gelächter von der Linken. Bieher sei nur geredet worden. Jetzt, wo die Deutschnationalen mit in der Regierung sätzen, werde etwas geschaffen. Das Volk habe Hechachtung vor dem, der etwas schaffe. Alle vorherigen Regierungen hätten an der Aufwertungsfrage nur herumgedoktert. Wenn man die Höhe der Aufwertung bemängele, so solle man sich der warnenden Stimme des Reichsbankoräsidemen Schacht erinnern, der es nicht für ausgeschloten halte, daß die schweren Zeiten von 1923 wieder kommen würden. Der schwerste politische Fehler der letzten Jahre sei, daß die Aufwertungsfrage nicht schon vor dem Dawesabkommen von den Regierungen ohne Deutschnationale versaßt und geregelt worden sei. Wäre das geschehen, so würden die Ententestaaten gesehen haben, daß der Besitz in Deutschland schwer belastet ist, und wir hätten nicht unter den schwersten Lasten des Dawesabkommens geschmachtet, dessen Wirkungen wir erst später spüren werden. Niemals hätten die Deu schnationalen 100 Proz. der Aufwertung versorochen.(Gelächter, Zurufe.) Die Stellungnahme der Deutschnationalen zur Aufwertungsfrage sei das Ergebnis einer genauesten Gewissensprüfung. Man hätte nicht diese Regierung stürzen können, weil die Koalition für Deutschlands Zukunk erforderlich sei.(Zuruf: Mit Strefemann? Beifall rechts.) Wenn man auch mit dem Ergebnis der Aufwertungsfrage nicht ganz zufrieden sein könne, so hätten die Kompromißparteien doch eine ganze Menge für die Gläubiger herausgeholt. Aber 78 Milliarden Anleihe mit 100 Pros. aufzuwerten, d. h. das deutsche Volk mit 78 Milliarden zu belasten, wäre Wahnsinn.(Lärm links, Beifall rechts.) Abg. Dr. Schetter(Zentr.) hebt gegenüber Acußerungen des Abg. Hergt über de Vorgänge der Aufwertungsverhandlungen hervor, daß diese Darstellung der historischen Wahrheit nicht ganz entspreche.(Hört, hört! links). Dr. Hergt solle die Geduld der Parteien, die heute mit ihm die Regierung stützen, nicht auf eine zu große Probe stellen.(Zustimmung im Zentrum). Noch als Dr. Hergt auf der Bank der Opposition saß, bei der Liquidierung des passiven Widerstandes, hätten die damaligen Regierungsparteien entscheidende Schritte zur Heilung der schweren Wunden der deutschen Sxater unternommen.(Sehr wahr! im Zentmm.) Die jetzt vorliegenden Aufwertungen#setze seien ein Teil der Gesamtaufbaus. Dieser Ausbau solle keineswegs etwa auf alleinige Kosten der Gläuliger erfolgen. Die Wirtschaft brauche aber zu ihrem Gesundungsprozeß eine schnelle und klare Lösung der Auswertungsfrage, un wieder sicher kalkulieren zu können. Das Problem der Auswertung stehe mitten im Komplex der Hinterlassenschaft eines verlorenen Krieges. Gegen das Unrecht der kritten Sieuernolnerordnung, die die Hypotheken nur zu 15 Prozent auswerten wollte, mußte aber Front gemacht werden. Dieser unzulänglichen Bestimmung gegenüber bringe das vorliegende Gesetz eine erhebliche Verbesserung. Eine individuelle Auswertung erscheine unmöglich, obwohl sie die einzig gerechte Form der Aufwertung gewesen wäre. Das hätte aber eine ungeheure Verwirrung in Wirtschaft und Staat hervorgerusen und die endgültige Regelung der Aufwertungefrage sehr weit hinausgeschoben, ferner den Richter vor Aufgaben.stellt, die man ihm nicht zumuten könne, weil sie mehr mit Bewerlung als mit Recht zu tun habe. Würde man 65 Milliarden Hypotheken und 5 Milliaren Industrieobligationen auch nur zur Hälste wiederherstellen, so hätte die Wir schaft dafür bei 5 Prozent Verzinjung jährl'ch.5 Milliarden Zinsen aufzubringen. Unsere Wirtschaft sei aber so geschwächt, daß sie derartige Lasten in absehbarer Zeit nicht aufbringen könne. In der Landwirtschaft sei die Rentadilität der Betriebe vielfach aufgehoben. Der Aufwertungssatz hätte deshalb nicht zu hoch genommen werden dürfen. Die vorliegende Lösung sei zwar undefrictigend, aber es hätte nicht mehr herauszeholt werden können.(Beifall.) Die weitere Aussprache ergibt nichts wesentlich Neues. Die Debatte wird heute fortgesetzt. Keine Erhöhung der Beamtenbezüge. Berlin, 10. Juli. Der Reichskanzler empfing heute im Beisein des Reichsministers der Zinanzen und des Reichsministers des Innern Vertreter der Beamten aller Gewerkschaftsrichtungen. Die Vertreter der Organisationen legten eingehend die wirtschaftliche Notlage der Beamtenschaft. insbesondere der unteren Gruppen, dar. Sie baten, mit möglichster Beschleunigung noch vor Verabschiedung des Reichshaushaltes eine Erhöhung der Beamtenbezüge vorzunehmen. Nach eingehender Aussprache erklärte der Reichskanzler, daß die Reichsregierung zurzeit leider nicht die Möglichkeit habe, eine Erhöhung der Beamtenbezüge in Aussicht zu stellen, daß aber das Besoldungsproblem der Gegenstand dauernder Fürsorge der Reichsregierung bleibe. Der Zektaris. Berlin, 11. Juli. Wie die Tägliche Rundschau hört, soll eine Besprechung des Reichskanzlers mit den Fraktionsführern der Regierungskoalition über die Zolltarifvorlage stattfinden, wobei die Frage behandelt werden soll, inwieweit innerhalb der Regierungsparteien eine gemeinschaftliche Grundlage gefunden werden kann. Die Sicherheitsnote. Berlin, 11. Juli. Das Reichskabinett trat gestern abend zusammen, um den von dem Auswärtigen Amt ausgearbeiteten Entwurf der deutschen Antwort auf die Sicherheitsnote Briande zu beraten. Zum Urteil im Moslauer Studentenprozeß. TU. Berlin, 10. Juli. Halbamtlich wird gemeldet: Nach einer Erklärung der Reichsregierung zum Ausgang des Moskauer Studentenprozesses wird das Urteil als ein ausgesprochenes Fehlurteil bezeichnet. Es gebe der deutschen Regierung den Anlaß, unter Hinweis auf die ernste Belastungsprobe, die die deutsch=russischen Beziehungen durch das Vorgehen der Sowjetbehörden erleiden, die Verhandlungen, die bereits schriftlich und mündlich in Berlin und Moskau mit der Sowjetregierung imgange sind, in dem Sinne weiter zu betreiben, daß die Vollstreckung des Fehlurteils unterbleibt. Rücktritt Scheidemanns. MXB. Berlin 10. Juli. Die B. Z. erfährt, daß Scheidemann von seinem Posten als Oberbürgermeister von Kassel zurücktritt und heute noch ein Abschiedsgesuch einreichen wird. Das alte Magen. und Darmleiden hat sich derart verschbimmert, daß der Rücktritt nötig ist. Im Lause der kommende Woche wird Scheidemann von Kassel nach Berlin übersiedeln, um hier dauer##d Wohnung zu nehmen. Als Nachfolger Scheidemanns werden verschiedene Kommunalpolitiker genannt, so u. a. der jetzige Regie. rungspräsident Dr. Stadtler, der der demokratischen Partei angehört. Die Tschechei und der Vatikan. TU. Wien, 10. Juli. Wie die„Stunde" berichtet, wird in Wien eine inoffizielle diplomatische Aktion zur Beilegung des Konfliktes zwischen der Tschechoslowakei und dem Vatikan vorbereitet. Die Vermittlung soll durch eine der ehemaligen Hocharistokratie angehirrende Persönlichkeit, die sowohl in Oesterreich und der Tschechoslowakei als auch beim Klerus über Beziehungen und Einfluß verfügt, erfolgen. Angeblich soll auch beabsichtigt sein, den früheren Bundeskanzler Dr. Seipel, der sich gegenwärtig zum Kuraufenthalt in der Tschechoslowakei befindet, zu einer Teilnahme an dieser Vermittlungsaktion zu bewegen. Nachdem der päpstl. Nuntius von Prag abberufen worden ist, hat heute der tschechoslowakische Gesandte beim Hl. Stuhl Rom verlassen. Vor seiner Abreise hat er sich noch einmal in den Vatikan begeben. Dieser letzte Besuch wird dahin gedeutet, daß von einem offiziellen Abbruch der Beziehungen zwischen dem Hl. Stuhl und der Tschechoslowakei nicht gesorochen werden kann, sondern nur von einer Unterbrechung. Bombenattentat in Hongkong. MTB. London 11. Juli. Wie aus Pcking gemeldet wird, warfen Chinesen in Hongkong zwei Bomben in die Büros einer englischen Schiffahrtsgesellschaft. Die Chinesen entkamen. Der Gouverneur von Honzkong hat erklärt, es zeige sich immer mehr, daß die Streikbewegung nichts anderes sei, als ein von Rußland organisierter Angriff. Nötigenfalls werde England in China scharfe Maßnahmen ergreisen. Er werde nicht zögern, jeden arbeitslosen erwachsenen Menschen aus Hongkong auszuweisen und die Streikheyzer auspeitschen zu lassen. In Schanghat dauert der Terror durch die Streikenden an. Wissenschaftliche Untersuchung der Sonnenstrahlen. TU. Amsterdam 10. Juli. Die holländische Akabemie der Wissenschaften in Amsterdam wird unter Führung des Professors Van der Bilt eine wissenschaftliche Untersuchungsexpedition nach Zermatt in der Schweiz unternehmen, um auf dem 3150 Meter hoch gelegenen Hotel de Gornergrat Untersuchungen über die Sonnenstrahlen vorzunehmen. Die Expedition beabsichtigt, im nächsten Jahre nach Sumatra zu gehen, wo eine Sonnenfinsternis zu beobachten sein wird. Die Beobachtungen auf dem Gornergrat sollen zu Vorstudien dienen. Amundsen und sein deutscher Verleger. Die Kölr. Zig. schreibt: Der Verlag J. F. Lehmann in München hat Amundsens frühere Werke, nämlich Nordwestpassage und Eroberung des Südpols, herausgegeben. Er lehnte aber das ihm angebotene neueste Werk Amundsens. Flug nach dem Nordpol, mit folgender Begründung ab:„Auf Ihre Aufforderung, das neue Werk Amundsens über den Polflug zu verlegen, muß ich Ihnen leider mitteilen, daß ich zurzeit leider nicht in der Lage bin, ein Buch von Herrn Amundsen herauszugeben. Herr Amundsen hat durch die im Kriege von ihm getätigte Zurücksendung seiner deutschen Orden, Ehrenmitgliedschaften und Ehrenzeichen das Tischtuch zwischen sich und der deutschen Nation zerschnitten. Bei aller persönlichen Hochachtung, die ich vor den Leistungen des Herrn Amundsen habe, bin ich nicht in der Lage so lange ein Buch von ihm zu drucken, bis die von ihm Deutschland zugefügte Kränkung in angemessener Form wieder gutgemacht ist. Da sich Herr Amundsen bei Rücksendung seiner Ehrenzeichen von völlig falschen Gesichtspunkten hat leiten lassen, sollte es ihm nicht schwer fallen, durch eine Erklärung, in der er feststellt, daß seine damalige Rücksendung auf Grund der durch die ausländische Presse verbreiteten unrichtigen und unwahren Argaben geschehen ist, sein Vorgehen richtigzustellen und wieder gutzumachen. Herr Amundsen hat in der Zwischenzeit zweiselsohne Gelegenheit gehabt, sich zu überjeugen, daß er von jalschon Voraussetzungen ausgegangen ist. Stellt er dies in entsprechender Weise jest, so wird man diese Entschuldigungen auch in Deutschland annehmen. Solang: eine solche Feststellung nicht erfolgt ist, bedaure ich, mit einem Manne, der selbst das Tischtuch zwischen sich und Deutschland zerschnitten hat, und der gegen Deutschland schwer beleidigende und unrichtige Anklagen erhob, keine Verbindung mehr aufrechterhalten zu können.“ Nachdem Schiffe der deutschen Reichsmarine Amundsen bei seiner Rückkehr aus den Eisgebieten entgegengzefahren und dem kühnen Forscher Solut gejeuert haben, nachdem ein deutscher Mann wie Eckener Amundsen die Hand zu gemeinsamer Arbeit aus dem Gebiet der Polforschung geboten hat, könnte auch wohl der deutschvölkische Verlag Lehmann die politische Stre#taxt begraben soin lassen. Die durch den Krieg zerrissene Verbindung von Volk zu Volk und zu manchem Träger großer wissenschaftlicher Namen in allen Ländern kann nur allmählich durch die Fördrung gemeinsamer Früsensarbeit wiederhergestellt werden. Zu einer solchen Arbeit echnen wir auch die Erforschung der Arktis, die möglicherweise einmal von Amundsen mit Unterstützung deutscher Kräfte vorgenommen wird. Katczorische Forderungen, wie sie der deutschvöikische Lehmann=Verlag erhebt, erreichen im Ausland bestimmt nicht ihr Ziel. Architektentag in München. Unter starker Beteiligung sand in München der ordentliche Bundestag des Bundes Deutscher Architekten(B. D..) statt. Eine Roihe von Vertretern der Behörden degrüßte die Tagung; u. a. sprach Staatsminister des Innern Stützel für die bayerische Staatsregierung. Dann schilderte der Bundesvorsitzende. Geheimrat Pros. Dr. Gurlitt, seine amerikanischen Reiseeindrücke und der stellvertretende Bundesvorsitzende Kröger sprach über die Bedeutung der freien Berufe in der Volkswirtschaft. Der zweite Verhandlungstag calt der Bespoechung des Geschäftsberichts, der ein Bild über die vielseitige Tätigkeit des Bundes im verflossenen Jahr gab, insbesondere über die Tätigkeit im Interesse der Baukunft(Ausbeldung des baukünstlerischen Nachwuchses, Wettbewerbe, Bauausstellungen), im Interesse der Bauwirtschaft(Anregungen für Belebung der Bautätigkeit, Bedingungen für Bauarbeiten. Fragen der Wärmewirtschaft, Städtebaugesetz, parlamentarische Tätigkeit) und im besonderen wirtschaftlichen Interesse der Mitglieder(Rechtsschutzstelle, Einziehungsamt, heranziehen zu öffentlichen Bauaufgaben, Gebührenordnung, besondere Maßnahmen im besetzten Gebiet, Schiedsgerichtowesen). Ueber den Stand der Architektenkammer. frage berichteten Architekt Kröger, Mitglied des Reichswirtschaftorats, und Baurat Pros. Theiß(Wien), der auch über den in Oesterreich bereite erreichten Titelschutz sprach. Recht antegend gestaltete sich im Berichtsjahr die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden, so mit den im Ago=Ausschuß zusommengeschlossenen Gorantie=Verbänden der Gebühren=Ordrung, serner mit dem Verband Deutscher Architekten= und Ingenieur=Vereine, der Arbeitogemeinschaft der freien, geistigen Berufe, dem Kartell der freien technischen Beruse und dem Reichsburd deutscher Technik. Auch mit den ausländischen Archilekten=Organisationen, besonders in England, Amerika und Hollant wurde die Verbindung ausgenommen. Einen breiten Raum in den Verhandlungen nahm die Stellungnahme zur Wohrungszwangswirtschaft ein. Der Bundestag erklärte sich nech einem Bericht des Architekten Landtagrabgeordneten Schlugebier mit den von diesem vorgelegten Richtlinien, die einen planmäßigen Abbau der Zwangswirtschaft im Interesse der Belebung der Bautätigkeit sordern, einverstanden. In einer weiteren Entschließung wurde die Anstellung städt. Baudezernenten lediglich nach sachlichen Gesichtspunkten ohne parteipolitische Rücksichten gefordert. Der bisherige Bundesvorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Als Tagungsort für den nächstjährigen Bundestag wurde Düsseldorf bestimmt. Handel und Wirtschalt Bonner Marktbericht vom 11. Juli 1925.(Großhandelspreise in Pfg.) Wirsing Pfund 10—15, Kohlradi Stück—10, Gelde Möhren(Ausl.) 25—50, Gelbe Möhren Ged.—10, Kartofseln 8, Zwiebel, fremde 16, Salat—10, Weißkohl 15—16, Rotkohl 18—20, Spitzkohl 15, Blumenkohl, hies. 25—40, fremder 60—60, Gurken 25—40, Eier 12—15, Tomaten 30—00, Dicke Bohnen mit Schoten 16—18, Erbsen mit Schoten 25, Kirschen, saure 40—45, Kirschen, füße 35—50, Stachelbeeren 15—25, Blaubeeren 40—55, Strauchbohnen 55—60, Pfirsiche 75, Appikosen 60, Reineklanden 50, Erdbeeren 70—75, Johannisbeeren 20—22, Landbutter 190—200, Molkerbeibutter 210. Zufuhr: reichlich. Kölner Hauptmarkt. Kein, 10. Juli. Am Hauptmarkt herrechte heute wieder ein Riesenangebol, doch war auch die Nachfrage, besonders von auswärts. sehr groß, so daß die Preise im allgemeinen fest waren. Es erzielten: Welßkohl 40 bis 60 Pfg., Rotkohl 50—60 Pfg. das Stück, Salatbohnen 50—60. Wachsbohnen 60—65, Rhabarber 5. Dicke Bohnen 14 bis 16. Erbsen 28 bis 35 Pfg. das Pfund, Wireing 20—35 Pig. das Stück, hissige Kartoffeln.70—.00 Mark, beiglsche—6 Mark, hollintische—10 Mark je Zentner. Die holländischen Importeure boten an: Blumenkohl. Gurken. Möhren, Erbsen. Dicke Bohnen. Zwiebein, Galat und Tomaten. Jetzt, wo die hlesigen Erdbeeren zu Ende geben, treffer holländische Erdbeeren waggonweise ein: diese wurden zu 60 bis 65 Pfg. dae Pfund verkauft, während hlesige durchweg 70 Pfg. das Pfund kosteten. Ueberaus groß war das Angebot In Waldbseren, die 40—45 Pfg. das Pfund erbrachten. Für Kirschen wurden 60 bie 65, Stachelbeeren 25. Johanniabeeren 20—23, Himbeeren 60—65 Pfg. je Pfund gefordert. Holländische Einmachgurken koststen.20 Mark das Kllo, hlesige—5 Pfg. das Stück. An ausändiechem Obet gab es Pflaumen, Aprikosen. Aepfel, junge Birnen, Pflreiche, Reinedlauden, Trauben, Feigen und Erdbeeren. Durch den niedrigen Wasserstand hatten die Rheinfischer nur geringe Beute, die beld vergriffen war. Geflügel war genügend am Markt. Molkerelbutter kostete.96—2,00 Mark, Landbutter bis.20, Mark das Pfand, Eler brachten—15 Pfg. das Stück. Amflieher Preisbericht der Kölner Produkten- und Warenbörse. Weizenklei, brutto m. 8. 11.76—15.50, Rübkuchen, Jose 15.50—16. Palmkuchen, lose 17.50—19. Leinkuchen, lose 23—23,50, Soyaschrot, brutto m. S. 21.50—22.25, Zuckerschnitzel, lose 17.50—19, Wiesenheu. lose neu,—.50, gepreßt, altes—10, Klecheu, Inländ., neues.50 bis.50, altes 11.50—12.50, Roggenstroh, gepreßt.60—.50, Welzenetroh, gepreßt—.50, Haferetroh, gepreßt.50—.80, Rohmelasse 10.50. Die Getreldebörse war heute wenig verändert, mit Ausnahme von neuer Wintergerste, die stark angeboten und au billigen Preisen gehandelt wurde. Futtermittel gleichfalle unverändert, nur Zuckerschnitzel mehr begehrt. Reis Burma 2 Mühlenware 32.50—83, Rangoon Voll-(Tafel) Reis 36—39. Rüböl 100. Sojaöl 104—106, Tafelöl 117—119, extrafein 128 bis 130. Pflaumen in ½ K. 8090 70—80, in ½ Kisten 90/100 75—76, (Deutsche Pack.) in ½ Kisten 80 90 68—69. in ½ Kisten 901100 65 bis 66. Apfelringe Basis prime 140. Sultanas(in Kisten) Kiup Vouria 140—145.(In Kisten) extrissima caraburnn 155—165. Korinthen(in Kisten) Choloe Amalias 96—98, Kokos geraspelt, Basis mittel 96 bis 98. Haselnußkerne Spanier 320, Kerrasunder 320. Mandeln, Ia gewählte süße Bari 370, P. u. G. 380, Kakso, holl. gar. rein 115—120. Graupen(Basis O 6) 83—33.50 O 5“ 41, Hartweizengries M. G. 43. Halerflocken 38. Kartoffelmchl, zuperior 42, Inlandzucker, crystall 70—70,50, Crvstall Raffinade 71—73, Bohnen, Ungar 32. Bohnen, lang 44—45. Erbsen, gelbe Viktoria 36, gelbe Viktoria, handverlesen 38—39. Linsen, mittel 54—60. Hellerlinsen 82—86, Schnittnudeln 57 bis 60. Apfelkraut rein 50—54, Rübenkraut 30—34, Malzkaffee 44 bis 46. Rohkaffee(Santos sup.) 50kg unverz. 126—128, Schmalz 186. Butter(Inland.) I 380. I1 350—360. Mlich gezuckert 23—25, ungezuck. 22—24, Corned Beef 38—42, Eler, inländ. frische über 60gr d. St..13½—.14, über 55gr.12—.12½, ausländ. frische über 60gr d. St..14½—0,15½, über 5bgr.12½—.13½, unter 55gr.09½—.11. Tilsiter Käse, vollfett 220, Holl. Gouda 45pros. F. I. Tr. 240—250, Holl. Edamer 40proz. F. 1. Tr. 220—280, Emmenthaler 310—360. Limburger, Algkuer 180—190. Kassakurse der Berliner Börse am 10. Juli 1925. (Ohne Gewähr.) Deutsche Anlagepapiere. Dollaranieibe 93.5. 6proz. Rheinprovinz-Oblig. 1922 36, 4proz. Kölner Stadtanlcihe 1920.90, 4proz. Kölner Stadtanlelhe 1922 0,8. Wertbeständige Anleihen. 5proz. Bad. Li. Elektr. Kohle.8. 5proz. Preuß. Kaliwertanicihe.5, 5proz. Roggenrentenbank.55. 5proz. Säche. Braunkohle.25. Ausländische Eisenhahnen. Baltimore 53.75, Schantungbahn.875. Schiffahrtsaktien. Hamburg-Süd 80.5. Vereinigte Elbe 40. Bankaktien. Bank f. elektr. Werte.875, Barmer Bankverein .125, Barmer Kreditbank.175. Berliner Handelsges. 120.6. Commers und Privat 97. Darmstädter Bank 118. Deutsche Bank 120. Diskontobank 108. Dresdner Bank 101.75, Mitteld. Kredit 96. Osnabrücker Bank 70.1. Preuß. Bodenkredit-Bank 5, Reichsbank 124,1, Rhein.= Westf. Bodenkredit.5, Westd. Bodenkredit.2, Wiener Bankverein.5. Brauereien. Schultheiß 30, Dortmunder Aktien-Braucrei 120.5. Dortmunder Union 66.75. Industrieaktien. Aachener Leder 30.6. Aachener Spinnerei.2. Accumulatoren 107,1. Adler-Werke 57.625..-G. für Anilin 114, Alexanderwerk 75. Alfeld Deligsen 31. A. E. G. 94. Amme Giesecke 70.5. Ammendorfer Papier 120.25, Angelo Guano 96.25, Anhalter Kohle 20.5. Annener Guß 44.25, Aplerbeck Bergbau 69. Augsburg Nürnberg 105.6, Badieche Anilin 124.25. Banning Maschinen 36.25, Basalt Linz .-G. 85.75, Bedburgerwolle 60. Bomberg J. P. 172,75, Berger Tiefbau 110.25. Bergnmun Elcktr. 73. Berl. Gub. Hutfabrik 138, Berlin-Karlsruhe 85.75. Berliner Maschinenbau 62.5, Berzelius Berg.7. Beionund Monierbau.5. Bingwerko 56.5, Bochumer Guß 72.25. Bösperde Walz 50. Braunkohle und Briketin 94. Braunschweiger Maschinen 65.25. Bremer Linol 123.75. Bremer Vulkan 58, Buderus Eisen 52. Busch Lüdenscheid 37. Busch Waggon 52.5, Butzke 53.5, Byk Gulden .625. Calmon Asbest 42. Capito u. Klein 23.5. Charlottenburger Wasser 72. Chem. Grieshelm 113.25. Chem. von Heyden 60.5, Chem. Industrie Gelsenkirchen 70. Chem. Werke Albert 110. Dalmier 54.5. Delwenhorst Linol 116.75 Dessauer Gas 83.75, Deutsche All. Tel..25, Deutsche Lux 67.25. Deutsch-Niederl. Tel. 12.25. Deutsche Babrok 87. Deutsche Eisenbahn-Signalwerke 54, Deutsche Erdöl 95. Deutsche Kabel 66.4. Deutsche Kall 27.75. Deutsche Maschinenfabrik 54. Deutsche Spiegelglas 81. Dittmann Neuhaus 90. Donnersmarck 85.25, Dresdner Garlinen 69.25. Dürener Metall 84, Dürkopp-Werke 70, Düsseldorfer Eisenhütte 50.25, Düsseldorfer Kammgarn 62, Düsseldorfer Maschinenbau 36. Dynamit Nobel 75.1, Eisen Velbert 41.75. Elsenwerk Kraft 57. Elberfelder Farben 113.5. Elektr. Lieferung 78, Elite-Werke 74. Eschweiler Berg 122.5. Eschweiler.-Metall 35. issener Steinkohlen 71.25. Faber Bleistift 84. Fafnir-Werke.9. Fahlberg List 52.1, Feldmühle Papier 68, Felten u. Gulllcaume 128.75. Flother Maschinen 67, Fraustädter Zucker 84, Fister R..5. Fuche Waggon.65. Gaggenau 55. Ganz Ludwig.075. Gelsenkirchener rchener Guß 44. Ges. k. elektr. Untern. 108.75, Girmes u. Co. 130.6. Gladbacher Textil 44. Gladbacher Wolle 80. Gladenbock 24. Glas Schalcke 134. Glauziger Zucker 95.75, Gédhanl Gebr. 41, Glockenstahl 49. Goldschmidt 81.9. Görlitzer Waggon 40. Gothaer Waggon 35.25, Grevenbro'ch 45, Gritzner 119.4, Hackethal Draht 59. Hallesche Maschinen.9. Hammersen 18.6 Hannover Masch. 80. Hannover Waggon.6. Harburg-Wien Gummi 55.1. Harkort Berg 62.75. Harkort Brucken 15. Harpener Berg 106.75. Hartmann sächs. 51.75. Hechmann Kupfer 71. Edwigshütte 55, Hlein Lehmann 58.5, Hemmer Zement 100. Ililgere Verzinkerei 48. Iillpert Maschinen 43.25. Hirech Kupfer 96. Höchster Farben 114, Hösch Eisen 94.75. Hloffmanns Stärke 66.25, Holzmann 59.6. Hubertus Braunkohlen 113. Humbolelt Maschinen 43.5, Hüttenwerk Kayser 107. Iise Berg—. Kahla Porzellan 69.25, Kali Aschersleben 117.5. Kapler Maschinen 70. Kusseler Federstahl 68.25. Kattowits Berg 16. Klauser Spinn 75. KlöcknerWerke 78. Köln-Neuessen 66.5, Köln-Rottwell 87.25, Köln Gas 46.25, Kontinental Asphalt 42. Körting Gebr. 72.25, Körting elektr. 72, W. Kreilt 50. Kmaus-Maschinen 46.25. Kronprinz Metall 91. Lahmeyer 71. Laurahülte 49.25. Lconhard Braunkoble—. Linde Eism. 118..indenberg Stahl 53..indström 100. Linke Hoffmann 49, Ludwig Loswe 129. Lüdenscheid Metall 36.6. Luther Maschinen 72. Magirus 68.75, Malmedie 59.25. Mansfelder Kupfer 61. Mannesmann Mulag 64. Mannesmann Röhren 76.75, Maschinen Buckau 77. Dr. Paul Meyer 36. Miz u. Genest 73. Motoren Deutz 49. Mülheimer Berg 102. Nordd. Gummi.25, Nonid. Wolle 100.25. Oberschl. Lisbd. 54.5. Oberschl. Caro-H. 49. Oberschl. Kokswerk 75.25, Oeking Stahl 59. Orenstein u. Koppe. 68.3. Osnabrücker Kupfer.75. Ostwerke 108, Ottensen Eisen 33.625.’hönix Berg 86.25. Polyphon 80, Pongs Spinn. 42, Poszm u. Wirth 75.1, Rasquin Farben 56.5. Reichelt Metall 61. Retsholz Papler 14. Rhein. Braunkohle 124.75, Rhein. Elektrizität 71, Rheinmetall Vorz. 32.5. Rhein. Möbelstoff 91.5, Rhein. Nasau 72. Rhein. Spiegelglar 125. Rheinstahl 68.125, Rhein.-Westf. Sprengstoff 60.6. Rb.-Westf. Zement 60.5. Chem. Rhonania.2, Riedel 70. Rombacher Hütte 57.5, Rosenthal Porz. 101.5, Rositzer Zucker 87, Sachsenwork—. Sarotti 126. Scheidemantel 12.2. Schleß. Masch. 45.75, Schles. Cellulose 92. Schles. Leinen 61. Schneider Hugo 51. Schuckert elektr. 59.75, Schweiner Eisen 120.25, Seitfert u. Co. 77, Sieg-Sol. Guß 40.376. Siemens Hektr. Betr. 54. Siemens Glas 96. Siemens u. Hlalske 74. Stadtberger Hütte 43.5, Steitiner Chamotte 77, Steitiner Vulkan 43, Stock u. Co. 48, Stöhr Kammgarn 31.125. Stoewer Masch. 75.75, Stolborger Zink 105. Gebr. Stollwerck 78.5, Tel. Berliner 55.5. Friedr. Thome 67, Thöris Oel 53.1. Tletz Leonhard 61.75. Tuchfabrik Aschen 39.9. Union Gieberei 38.1. Verziner Papler 53.25, Ver. D. Nickel 92. Ver. Glanzstoff 325. Ver. Märk. Tuch 54. Ver. Portland Zement 107. Ver. Schmirge! 65.75, Ver. Schuhfabrik Bernais#### 48. Vogel Tel. Dr. 00.25. Vogtländer Maschinen.8. Vorwohl Zement 80. Warsteiner Gruben 156.5. Wasserwerk Geisenkirchen 89. Wegeiin Ruß 97.5. Wegelin u. Hühner 74. Wessel Porzellan 58. Westeregeln Alkali 19.25. Westf. Kupfer 48.5, Wicking Portlamd 76. Wissener Metall 93.25. R. Wolff 41. Zeitzer Maschinen 118. Zellstoff Waldhof .3. Zimmermann 26.6. Kolenialwerte. Deutsch-Ostafrika.5. Kamerun.6, Neu-Guinee 212. Otavi 27.125. Kölner Wertpapierbörse. Köln, 10. Juli. Die Wertpapierbörse eröffnete in ziemlich zuversichtlicher Haltung. Es zeigte sich eine allgmeine Beruhigung. Schon die ersten Kurse lagen über den gestrigen Schlußkursen und im Verlaufe konnten weitere Werte anzichen. Deutsche Anlagepapiere. 4proz. Preuß. Central-Boden-KreditPfandbriefe 6G. Rhein.-Westf. Bodenkreslit-Vorkriegs-Pfandbricfe öbz. 5pros. desgl. Gold-Pfandbriefe 6361, 8poz, desgl. Gold-Pfandbriefe Serie IV 85½6. Serie IVa 85½6, 10proz. Gold-Pfandbriefe Serie 11 936. Serie III 93G. Sproz, desgl. Gold-Kommunal-Oblig. 640, 10proz. dengl. Serie 11 93½0. 10proz, desgl. Serie III 94½G. 10pror desgl. Serie V 94br. 8proz. Westdeutsche Bodenkredit-Gold-Pfandbriefe 850, Sproz. Westdeutsche Bodenkredit Gold-Kommunal-Oblig..606. Sproz, desgl. 846. Spoz. Landsbank-Gold-Pfandbriofe 94½G. Industrie-Aktien. Adler- Brau. 147.75. Adler-Kohle 40, Alexanderw. 75.75, Bad. Anilin 123.50. Basalt.-G. 85.0. Bielef. Web. 135. Bochum. Guß 52.50. Bonn. Bergw. 112, Bad.rus Eis. 51.25, Cehm. Weiler 110.0. Contin. Isola.0. Dahlbusch 95.0. D. Atlant. Tel..87, Deutsche Erdöl 94.75. Düss. Maschinen 35.0. Dynsmit Nob. 73.50. Erh. Sehmer 24.0. Eschweil. Bg. 123, Felten u. Gulll. 128.25, Flender 42.0. Gelsenk. Bg. 56.0. Hammersen 19.25, Harpener 109.25, Houbenw. 20.0. Hubertus 113.0. Kalker Brau. 77.0. Kalker Masch. 64.0. Klöckterw. 73.5. Köln. Dampf. 150.0. Köln. Gummifd. 60.0, Köln-Linden.70, Köln-Neusse. 66.5. Köln-Rottw. 86.5. Laurahütt 48.0. Mand. Planof. 50.0. Motorf. Deuts 47.5. Sonneborn 68.0. Phönix Bgb. 36.5, Rasquin 56.5. Rhein. Bau. 35.0 Rhein. Braun. 124.75, Rhein. Zucker 81.0, Rhein..-Leder.3, Rhein. Wasser 103.0. Rh.-W. Spreng. 60.0. Rhenanis.0. Roddergrube 350.0. Schoeller-Eit. 70.0. Jul. Sichel 38.0. Geb. Stollwerck 77,0. Leonh. Tletz 60.0. Viersener 75.0. Aug. Wegelin 98.75. Westd. Handeleg. 14.0. Bank-Aktien. Barmer Bankv..0. Commersb. 97.0. Darmst. Bk. 117.0. Deutsche Bk. 119.0. Deutsche Reichsb. 128.5. Dise.-Kom. 108.0 Dresdner Bk. 101.75, Rh. Bauernb. 80.0. Rh.-W..-Kr..25. Bertiner Devisenpreise. Devisen G England(1 Pld.) 20.800 New York(1 Dollar).195 Holland(100 Fl.) 168.12 Itallen(100 Lire) 15.60 Dänemark(100 Kr.) 86.29 Prankreich(100 Fr.) 19.71 Schweis(100 Fr.) 81.46 Spanien(100 Peseta) 60.92 Schweden(100 Kr.) 112.60 Klin, 10. Juli. Es notierten In Mark iie 100ag. Frachtlage Köln: Weisen, Inländ. 23—23.50, Roggen, inländ. 18.50—19. Hafer, biesiger 17.50—19.50, sorddeutseber 20.50—23.50, ausländischer 19.50—23.50, Wistergerste, inl. 19.50—20. Mais, grober 20.75—21.25, kleiner 22.25 bis 23.76. Roggenmehl 70proz. 28—29, Weizenmehl 70pros. 35—36, Wesserniands-Tochrichten. Bonn, 11. Juli, 8 Uhr morgens.11—.00. Wasserwärme: 205 Grad Celsius. Statt jeder besonderen Anzeige. Es hat Gott dem Allmüchtigen in Seinem nnerforschlichen Ratschlusse gefallen, heute morgen gegen 47 Uhr meinen innigstgeliebten Gatten, unseren guten Vater, Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, den woblachtbaren Herrn Peter Fieinatil Gast- und Landwirt Im Alter von 41 Jahren, nach schwerer Krankheit, zu der der Grund im Kriege gelegt war, verschen mit den Heilsmitteln der römisch-katholischen Kirche, zu Sich in die Ewigkeit abzurufen. Namens der trauernden Hinterbliebenen Frau Witwe Peter Honrath Gertrud geb. Henseler. Bonn-Rheindorf, den 10. Juli 1925. Die Beerdigung findet statt Monlag, den 13. Juli, morgens 9½ Uhr, vom Trauerhause, Hauptstraße 33 aus nach dem Rheindorfer Friedhofe. Die feierlichen Excquien werden anschließend in der Pfarrkirche zu Bonn-Rheindorf gchalten. Statt besonderer Anzeige. Krankenwäsche muß desinliziert werden. Krankheitsübertragung durch Kleidung und Wäschestücke ist keine Seltenheit. Persil tötet schon in handwarmer Lauge jeden Krankheitskeim! Heute abend entschlief sanft in Schiffweiler nach kurzem Kranksein unsere innigstgelieble, herzensgu e, nimmermüde, sich aufopfernde Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante Margurets-Surge geb. H chs im 73. Lebensj hre. Um stille Teilnahme bitten: Fritz Carpe Gertrud Caipe Marie-Luise Gram geb. Carpe Dr. Hans Gram und 4 Enkel. Bonn, den 9 Juli 1925. Blücherstr. 8. .s leierliche Seeienant wir 1 am Montag den 13. Juli 19 5. vonmitt.: ½ Uhr, in Popp# dort gehalten. Die Beerdigung fl det daran an:: ließend vom Trauerhause aus statt. Ein Schmiedegeselle gel Alster, Hozgose 36.: Junger Pianist sucht f. Sonntags Beschäftigung. Ang. u. A. 2574 an den Tinnjo=Verlag Bonn. Römerhof bei Bornheim sucht zu sofort ein Statt jeder besonderen Anzeige. Nach Gottes heiligem Willen stard heute abend 8 Uhr mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Schwager und Onkel, der wohlachtbaro Ierr Komvien Kurt. Mitkämpfer von 64, 65, 70/71 im Alter von 82 Jahren, nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, verschen mit den Heilsmittein der röm.-kath. Kirche. Um ein frommes Gebet für den Heben Verstorbenen bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Bonn, den 9. Juli 1925. Die feierl. Exequien finden statt am Montag. 13. Juli, morgens.45 Uhr in der St. Marienkirche. Die Beerdigung am selben Tage, nachmittags.45 Uhr von der Kapelle des Nordfriedhofes. Das Jahrgedächtnis meines unvergeßlichen Gatten, Herrn Juslizral Dr. Hellekessel u. Sohnes Berai lindet am Dienstag, den 14. Juli, morgens 9 Uhr in der Stiftskirche statt. Treundlichst ladet ein Frau Justizrat Hellekessel. Sonntag den 12. Mitwirkung beim Stiftungstest des kath. Lehrervereins. Treitpunkt 11 Uhr in der ###ethovenhalle. Alle Aktiven werden gebelen, zu erscheinen. AnMzug möglichst schwars. Der Vorstand. MKTTMöüeFNes TReatel Aufführungszeiten des gröbten deutschen Meisterwerks Dus Malscne Grubmal %0 530 8o0 uu, 00000000000 Zweigverein vom Roten Freuz Heute abend B. B. V. Städtisches Bonn. Verkauf von Pfändern am Mittwoch den 15. Juli, vormittags 10 Uhr bis Nr. 28012. Air den Sindi und Laachreis Bonn. Am Montag, den 13. Juli, abends 8 Uhr wird im Vortragssaal der städtischen Berufsschule, Bornheimer Str. ein Vortrag über die Selbsthille, Krankenversicherung für den Mittelstand stattfinden, zu dem die Mitglieder eingeladen werden.— Eintritt frei. Bonn, den 11. Juli 1925. Der Vorsitzende: Dr. Falk Oberbürgermeister. Städtisches Orchester Bonn. Sonntag, den 12. Juli 1925, abends 8 Uhr Im städtischen Konzertgarten Boeselagerhof, bei ungünst. Witterung in der Beethovenhalle Philharmonisches Konzert Solist: Hugo Kratzsch(Flöte) Leitung: Heinrich Sauer. Eintritt.50 Mk. Dutzendkarten.— Mk. Stadttheater Bonn. Letztes Gastapel der Kobenzer Oper Sam tag, den 11. Juli 1925 Tiefland“ 1000 Gesucht möbl. Zimmer, möglichst Paxterre, Vornheimer Str.“ n g. u. K. Z. 6254 an d. Tinnsoverlag Bonn. Fast neues Herren= u. Mädchenrad billig abzugeb. Bonn, Breitestr. 59.“ Niederlassung! Frau Dr. med. Frieda Ehrenberg prakt. A rt Sprechstunden für einleiden (Krampiadern, Unterschenkelgeschwüre) Sprechzeit:—11.—5 Uhr Bonn, Bahnhofstr. 36. Was schenken Sie zum Namenstag? Die Lösung dieser Frage finden Jie beim Bezuche der grossen, sehenswerten Ausstellungsräume eer Wessel’schen Niederlage Crösstes Spezialhaus Westdeutschlands MODe. eigener Werkstätte bilhigste Bezugequelle Esszimmer Schlafzimmer Herrenzimmer Küchen 6. SCHMIDT Möbelfabrik BEUEL, Priedrichstt. 22 Teleion 785. findet Dienstag, den 14. de. MiIn der Elisabethkirche statt, wozu fre lichst einladet Familie Cari Roderic: Müller Coblenzerstraße 86. Die Entstehung und Bedeutung der „Selbsthilfe“ Krankenversicherung für den Mittelstand a. O. Vortrag mit anschließender Aussprache. Montag, den 13. Juli, abende 8 Uhr im Vortragssaale der Städtischen Berufsschure, Bornleimer Straße. Jedermann herzlich willkommen. Eintritt frei. Versteigerung einer Gastwirtschaft zu Mondorf(Sieg). Erden Martin Kelz aus Mondorf lassen am Rittwoch, den 15. Juli 1925, nachmittags 5 Uhr ihre Wirtschaft mit Tanzsaal, Hauptstraße 9 zu Mondorf, mit Wirtschafteinventar, in der Wirtschaft sellst. versteigern. Eiler, Notar zu Siegburg. Bei den billigen Stoiten kann sich jede Dame ihre Garderobe selbst nähen bei Schneiderin Nahres Tinnjo-Verl 2, Bonn. Der Filzhut die grone Mode. Ihren alten Hut erhalten Sie bei uns nach den neusten Modellen bekannt sauber umgepreßt. Gelärbt wird in allen Farben. Neue IIdte einene Fabrikation zu billigen Preisen. Hutpresse Ladva Söhne, Poststraße 15 Eingang durch den Hausflur. weiches schon in größerem Gutshaushalt tätig war, ebenso ein Drittmädchen gegen guten Lohn. Melzung dertselbst. Mädchen v. Lande. 22., aus anst. Fam. mit guten Emrfehl. u. ant an ielernt sucht sos. od. wät. Stell=, we Gelegenheit. d. Kochen zu erlernen, geboten wird. Ang. u. A. 2511 an den Tinnio=Verlag Bonn. Bessere Tochter kann sich bei guter Schneiderin im Nähen und Zuschneiden ausbilden. Anfertigung eigener Garderobe. Bonn, Breitestr. 83. Zuverlässiges kath. Mädchen, mögl. vom Lande, für besseren kl. Haushalt gesucht. Wo, lagt d. Tinnjoverlag Bonn. In I. Haushalt selbständiges Mädchen, welches kochen kann, in angenehme Dauerstellung zum 1. August gesucht. Ecker, Bonn, Sürst 31. Frau Luise Hinrichs Naturhellkundige und Masseuse Naturgemäße und operationalose Behandlung von Frauenleiden wie Senkungen, Verlagerungen, Ausfluß etc. ferner Leber- und Magenleiden, Gallensteinen eic. Methode M. Kreutz Sprechstunden von 10—5 Uhr außer Samstag Godesberg Hobestraße 12 Als Hame. slags Gescherke und zur Eiamachzeit empfchle meinen altbekannton, seit 50 Jahren eingeführten Deutschen Weinbrand, ½ Fl. ven Mk..00 an. JamaiksRum, Batavia-Arrac, Original Gasdenhofer Korn Liter.20. Alter Franzbranntwein, Medizinal, Vorlauf zum Einrelben(auch alles ausgemessen In jedem kleineren Quantum). Ferner alle Spirttnosen. Liköre, Südweine, Weil-, Rot- und Schaumweine, Obstesckt. Frankfurter Apfelwein für Bowie, sewie Schokeinden, Pralinen, Keke, Zwieback, alles zu billigsten Preisen. Cegnachaus Franz Jos. Müller, Achers raße 18 Gegründet 1844. Musik von Eugen’Albert Anfang 7¼ Uhr Opernpro'se Oeffenti cher Verkauf ab Miltwoch dieser Woch: im Versehrsamt in der Posts raße Neues Operettentheater, Bonn Gastsplel: Dir. Fischer Ab Samstag den 11. un! vonntag. den 12. Juli ab nds 8 Uhr: Dr. Fischers musikal. Komödien Größter Gastspielerfolg! KONDITOREI WIPPERMANN BONN, KAISERPI, 172 18 früher KAISERKAFFER Erstes Haus am Platze Behagliche Gesellschalts äume Geöffnet täglic von 9 Uhr vorm. bis 12 Uhr abdeB stell agen auch nach außerhalb werden prompt eriedig“. Teleion 4258 Telefon 4238 2 Freilichtbühne Bad Godesberg, Redoutenpark Donnerstag, den 9. Juli 1925, nachmittags 5: Uhr: Zwei Freundinn., kath aus guter Familie, set häusl. u. spars., wünschen zwei strebs. solide kath. Herren im Alter von 30 b. 36., Handwerker od. Beamte, kennen zu lernen zwecks Heirat. Nur ernstgemeinte Ang., w. mögl. m. Bild u. M. B. 6250 g. Tinnisoverlag Vonn. 3 Ps. Buk-Kraftkagen preiswert zu verkaufen. Neitersheim amp; Krause, Kralliahrzeuge Bonn, Aunagraben 55a. Motorräder 1“,"; und 3 PS, gebraucht, zum Teil wenig gefahren, zu verhaufen. Fahrrad= und Motorrad=Handlung Kirchhartz, Duisdorf, Schulstraße 21. Leitharer Mädchen, 17 3, sucht Stelle als Zweitmädchen oder in kl. Haushalt. Ang. u. S. W. 6251 an Tinnjo: Jabrik(Spezialartikel seit 15 Jahren) sucht Verlag Bonn. zwacs Ausdehnung, stillen Teilhaber mit 19. bio guchemmae, 15 000 Mark. Hypothek Sicherstellung und monat chen, welches selbstandig liche Gewinnzahlung. Anz. unt. H. B. 75 an kochen kann, für sofort geInnoncen=Expedir on J. Lichtenberg, Vonn. Hesberg, Bahnhofftr. 2. Kanlccrostel mit dem Rösten von Kaffee u. Malzkaffee durchvertraut ist und selbständig arbeiten kann, in nerstellung gesucht. Rheinische Kassee=Röst=Werke mitz=Mertens& Co., K. S. Spich bei Troisdor“. Botenbestellungen zwischen Nemagen—Vonn führt täglich aus und können Aufträge bei der Geschäftsstelle der Deutschen Reichszeitung für Bonn le sabgegeben werden. Gottfr. I. Nöhrig. Remagen. Tsthma istheilbar! Das Inhalatorium für Asthma und alle Erkrantungen der Luftwege(Spezialbehandlung). Vonn, Bahnhofstraße 36, ist geöffnet— auch für Neuaufnahmen— werktäglich v.—6 Uhr nachmittaze. Tuchhandlung Peter Pelman Bonn, Mönsterstraße 20 gegenüber dem Mülbeimerpletz Herren- und Damenstefte. — Veramand-Söhlers, Benn Büro Dreieck 4, Tel. 1301, Lager Franzstr. 38 Bauunternehmung in Hoch-, Tlel- und bisenbeionbau. Ausführung von Siedlungen, Industrebauten, Wohnund Geschäftshäusern. Beton und Eisenbetonbauten owie Umbauten jeder Art. Herstellung von sämtichen Reparaturen Anfertigung aller Beton- und Kunsssteinfabrikate. Der Kreidekreis“ Ein Spiel nach dem Altchinesischen von Klabund mit Woll Benekendortf, Köln, Dora Thalmer, Max Noack in den Hauptrollen. Bei ungünstiger Witterung findet die Vorstellung abends 8 Uhr im Kurparktheater an der Hindenburgstraße statt. Elstrittspr.: 3, 2 u. 1 Mk.(alles numm. Sitzplätze). Vorverkauf in Bonn: Städt. Verkehrsamt, in Godesberg: Buchhdlg. Luis, Koblenzerstr. 47, Fern. Nr. 448. Die Kurverwaltung. Rheininsel Grafenwertht Haltestelle der Köln- Düsseldorfer- Dampfer Teleion 138 Amt Honnef. Sonntag, den 12. Juli, nachm von—10 Uhr Künstler-Konzert Keln Tanz Bedeutend vergrößert, geschmack oll vollständig neu eingerichtet. Srunigere?. 4 und 6 eckig Rabitzgewebe, glatte Drähte, Stacheldraht liefert prompt und preiswert Mechanische Drahtflechterei und-Weberei Franz Kruse, Troisdort Cölnerstraße 121a. Tel. 365, Amt Siegburg. Näherin für i. Haus sucht noch einige Kunden z. Anfert. v. eins. Garder. u. sämtl. Wäsche, Umänd. u. Instandh. dselb., Stopsen d. Strümpfe u. z. Büseln, am liebst. f. dauernd se Woche ein. Tag. Ang. u. L. C. 6251 an Linnjoverlag Bonn. Suche für meinen kleineren besseren Haushalt ein ordentliches zuverlässiges Mädchen nicht unter 18 Jahren m. guten Zeugnissen. Wäsche außer dem Hause. Kurfürsten=Drogerie, Bonn, Jagdweg 2. Eheirrungen in der Zierwelt. 4. Die Heringskuh. Mlicherne Heringe sind gesuchter als rogene. Was lag da näher, als eine Oeredelung durch zielbewußte Zuchtbestrebungen? Eine Kreuzung zwischen einem norwegischen Jettheringohahn und einer guten Michkuh ergab das interessante Geschöpf, das wir dem edenso geehrten wie erstaunten und tellwelle entrüsteten Dublikum dier vorführen. Zur Entrüstung besteht aber keine Arsache, denn das Wundertier ist nur ein Vorwand, Eie auf die folgenden wichüigen Tatsachen aufmerksam zu machen. Nur einige Millionen Menschen wissen, welche Wohltat es ist, wenn man kukirolt.## sollten es aber alle wissen, daß die Rukirol=Fußpflege nicht nur den Füßen, sondern dem ganzen Organiomus einschließlich der Nerven zugutekommt. Sie wissen doch, wie abgespannt und matt Sie sich am ganzen Leibe fühlen und wie lustig Sie zu geistiger Arbeit sind, wenn die Füße brennen und schmerzen, wenn sie ermüdet und angeschwollen sind. Wie matt und schleppens ist da die ganze Haltung, wie schlecht ist die Laune, wie sehnlich warten Sie da auf die nächste Kukirol=Reklame und wünschen, daß sie wieder so beschaffen sein möge, daß sie einem die Stiefel auszieht, wie es sa dteomal hoffentlich der Fall M. Welche Wohltat i da schon ein Lustfußbad, geschweige denn ein Newen und Sehnen stärkendes, warmes und trotzdem wunderbar erfrischendes Rukirol=Jußbad. And der Kukirol=Streupuder, der Wundwerden, Schweißgeruch und das lästige und ##tpielige Durchschwitzen der feinen Sommerstrümpfe und Lackschuhe verhütet, ist eine weitere Wohllat. Hühneraugen kann man mit Humor nur dann betrachten, wenn man sie nicht selbst gezüchtet, oder sie rechtzeitig durch das vielmillionenfach bewährte Kukirol= HühneraugenPfaster binnen wenigen Tagen spurlos und schmerzlos ausgerottet hat. Darum, verehrte Zeitgenossen, erzehl an Sie erneut die Mahnung: Kukirolen Sie! Millionen kukirolen! Sie fühlen sich an Leib und Seele wohler, Sie können mit wahrhaft kuktrolumphischer Rutze in die modernsten Lockschuhe schlüpfen, an die andere nur mit zusammengedissenen Zähnen denken, Sie gehen leichtfüßig und beschwingt, wo andere mit knickenden Knien und gebeugtem Rücken humpeln. Am vortellhaftesten kaufen Sie die Kukirol-Kurpackung für nur 2 Mark, die alle drei Autirol=Präparate enthäu. Sie dekommen sie da 25 Pfennig bülüger, als wenn Sie jedes einzeln kaufen, und erhalten außerdem noch einen RuktrolJederhalter gratio. Wollen Sie aber zuerst einen Versuch machen, so verlangen Sie eine Probepockung Auktrol=Fußbad, die nur 30 Dfennig kostet. Alle Apotheken und Fachdrogerien führen die guten Ruktro=Driparate. Verlangen Sie von und Literatur über Fußpflege, die wir Ihnen kostenlos zusenden. Kukirol=Fabrik Kurt Krisp, Groß=Salze bei Magdeburg Verwaltungsgedände: Reitdahnstraße. Fabrik: Auktrolstraße. — Was bietet Kaufhaus BergerP! v die Woche, das ist gewiß nicht zu viel verlangt. Sichern wir ihn uns aber auch, damit wir ihn recht genießen können. Wie oft sind wir nach anfestrengter Mühe und Arbeit zu abgespannt für volle Genußfreudigkeit. Wz brauchen, um Mühsal und Last des täglichen Lebens zu überstehen, mehr Energie. Glücklicherweise gibt es einen Weg, der dem Körper die nötige Energiemenge zuführt, es ist das altberühmte, blutbildende Köstritzer Schwarzbier. Dieses enthält wertvolle Bestandteile, die das Körpersostem mit Energie bereichern. Es schmeckt herb und würzig. Das echte Köstritzer Schwarz= bier ist erhältlich bei J. Krümmel, Biergro chdlg., Bonn, Ermekeilstr. 7 Fspr. 1165 Fr. Jakob Brammer, Beuel, Wilhelmstr. 71, Fernspr. 156; Joh. Thelen, Bierverlag, Godesberg, Friesdorfer Str. 21; Jos. Hauck, Bi.rverlag. Siegburg, an den Mühlen 2, Fernspr. 383; Max Matiheus, Wirtschaft Erholung. Troisdorf, gegenüber d. R..., Fernspr Siegburg 206; Karl Sebastian, Bierverlag Bad Honnef: Joh. Herchenbach, HennefSie:. Tel. 52 und in allen durch Schilder und Plakate kenntlichen Geschäften. Man verlange nicht irgend ein Kraft= oder Nährbier, sondern das echte Köstritzer Schwarzbier, mit dem gesetzlich geschützten Wappen=Etikett, um vor Nachahmungen geschützt zu sein. Jont patentamtl. gese Gummi-Schwimmringe für Damen, Herren und Kinder Kork-Schwimmgürtel Gummi-Badehauben Badeschuhe:: Strandschuhe Rettungsringe Bonner Gummiwarenhaus Teleion 155. BONN Fürstenstr 3 in jeder Preislage. Besichtigen Sie bitte unsere Schaufenster. ** 2 II. A. Fischer GUUSRTGGE Der großse Erstig! bei stark herab gesetzten Preisen. meines enorm billigen Saison=Ausverkaufs ist der beste Beweis und dauert nur noch einige Tage. Benutzen Sie die außergewöhnlich günstige Einkaufsgelegenheit. Bitte besuchen Sie mich! Hühner billigst zu verkauf., da genug Nachwuchs, auch Leghorn= esct e Haus Tannenhain, Küdinghoven. Mobrhaus=Eerrnzein, Tonn Austlüge mit Kraftpostwagen vom 12.-13 Juli. Eiteirundfahrt läglich vorm. 9 Uhr, 12 Mk. Monlag: Ahrtalfahrt achm..30 Uhr, 6 Mk. Dienstag: Urtttalsperre-Ahrtal vorm. 9 Uhr, 12 Mk. Mittwoch: Apgertal-Bröltal nachm..30 Uhr, 7 Mk. Kartenverkaul: Gebr. Schillbers. Bonn, Münsterplatz 8. Namenstagsgeschenke Uhren und Goldwaren sehr preiswert ualer fachmännischer Garanie. P. Hünten, Bonn, 42 Brüdergasse 42 Altes Silbergeld wird in Zahlung genommen. Die Müserbräu-Biere " Langendreer Dortmund S 31nd Pedel-Biere von Weltal! Lieferung in Fässern und Flaschen ab Brauerei-Lager: Bonn, Vorgebirgst. 6, I. Mackenbach Fernruf 3092. liefert K. H. Felsing Fenster- und Türenfabrik. HI " Laf Sie 19 L Fen Ohstel guren Sledbura Vernegrecher Mehrere tausend Rollen Tapeten-Reste von-28 Rollen pro Musler, de. runter die alerteiosten Lächen. solande Vorret sehr sehr billig!! Toorteniobtt H. Silberbach & Co. Bonn nur Wenzelgasse 51] V eisteie: Godenberg., Lobleavernience 2 1 Peter Nachtsheim 8s Bonn Fernruf 3166— Kaiserstr. 4 an der Haltestelle der elektr. Bahn Bonn=Mehlem. Fiechten in 3 Gagen geheil; durch Pereia-Salbe. 1 Dose Nk..—. Bei Nichterfolg Geld zurück.„Brema“ G. b.., Stuttgart 735. Weimarstr. 42. H. Wilbert, Bonn Colmantstraße 4 Pernruf 2125. Die von mir vertretenen Provinzial-Feuer- und Lebens-Versicherungs-Anstalten der Rheinprovinz führen heute sämtliche Arten von Versicherungen. Billigste Prämien. Kulante Schadenregullerung. Erste Referenzen. Was ist Kaufhaus Berger.. ce für Hland## illes sprich: Glania das Idest aller Reinigungsmittel ist bein Hausputz unentbehrlich! Paket zu 15 Pfg. in allen Drogerien, Kolonialwaren-, Haushaltungs- und sonstigen einschlägigen Geschäften zu haben. Wo nicht, liefert auch das kleinste Quantum Chem. Fabrik Paul Schergens, Beuel Telefon Amt Bonn 8748. staugen Sie Sentssche — KAYOEN FAESTO Fahrräder Klein, Bonn Zahlungserleichterun die bewährten Marken empfiehlt Friedrichstrasse 18 neben Hasenmüller OOES ingroßer Auswahl Schlafzimmer Speisezimmer 2 Herrenzimmer Küchen Einzelmöbel Geeeeebebensenbernbenesenseee! %% Für Gediegene Ausführung bürtt das % landjährice Bestehen meiner in allen Schichten des verehrt. Publikums als strend reell bekannten Firma. Der wirtschaftlichen Lage entsprechende Sehr kulant-e Wstg %. Nacob Schochesciien Nacht. Bonn, Bonngasse 29 Grosse Auswahl Beste Fabrikate Billige Preise finden Sie im Schahkads-Wiltz Bonn, Sterntorbrücke 1. Auf Salson-Artikel grosse PreisErmässigung. Mod. Einfamillenhaus in guter Lage von Beuel oder Bonn, in Kürze beziehbar, zu kaufen gesueht, gegen sofortige Anzahlung von mindestens 10000 Mark bar und Zahlung des Restkaufpreises in kurzen Fristen. Tauschwohnung 4 Zimmer und Küche vorhanden. Ang. unter F. R. 6252 an Tinnio-Verlag Bonn. Srammophon, Schrankapparat, ff. Ausführung, Aderverkalbung Verl. Rlie Gratisbrosch. iber Dr. Weises gistirele enündege Herskraft Verl. Bie Gratisbrasch. iber Dr. Weises giftigele HausSAEhe Gerh. von Aréstraßeund Gangolfstraße=Ecke. Achlung! Wanzen, Schwaben, Ratten, Mäuse usw. A werden nur m. d. radikalsten Giftmittel vertilgt. Kammerjäger-Inst in Pr- Kanisgalle Habe Praxis verlegt n. Bonn, Wenzelgasse 41 halbe Treppe hoch Blumenkästen Gartenpfähle Ramenhölzer Zierstäbe Holzwarenhaus Bonn, Maargasse 7. De Getr. ein= und zweisp. Geschirre i. Last= u. Kutschfuhrwerk sowie einzelne Geschirrtelle, Fliegennetze, Ackerleinen, lange Binderpeitschen hat abzugeben Bonn, Sterntorbrücke 3, am Friedensplatz. Zu vertanter: Auto Sechssitzer mit Verdeck, 920 PS, zugelassen und versteuert, elektr. Licht, fünffach fast neu bereift. Preis 2500.—. Karl Giebeler, Beuel, b. Bonn, Vilicher Str. 55. Zu verkausen ein gebr. Herd sehr gut, eine gebr, Badewanne zwei„Gäschemangeln versch. Nah. im Tinnjo=Verlag Vonn. Re sche straße 27. e Te Arterterf. 48 Last Anto prima überholt, evtl. mit Anhänger, weil überzählig, zu verkaufen. Zahlungserleichterung. Philipp Lütz, Bonn. (E Bezällche vom Pitterche.) Ei Grietche, Finche, Netiche, Sting. Et Plön, ei Züff. Maricketrinc. Et Soige, Setiche, Kätche, Ann. Beim Usverkoof’ne Rappel hann. Der ganse Dag, de halve Naach. Beim Spöle. Wäsche, beim Frisiere, Kuurt on god, bei jede Saach Gen se de Zeidung am studiere. Ich schamme mich für alle Lück. Eu mehnt däm Schmitze Tün sinz Drück, Ich han, dat eß doch ongeräch, Weß Gott, wie lang nix Neues kräg! Verkloppe all ming ahle Brocke Die ich beß hück han anzetroche! Der Tün, der fiese Zömelöm Der fäht: Dann loof em Hemb eröm! Mann, süch ens he, och süch ens do, Die Waar eß billig, leeve Gott, E seide Kleed, wieß, grön on bio Et stärkste Päd net kritt kapott! On he de Ungerock, dat Bötzge, En Schahl,e Jackekleed on Mötzge, Met Strömp. Korsett— der ganze Quark Alles zosamme, für dreißig Mark. Jo mir Fraue, sen die Domme, Weil me ons’ne Mann genomme, Kene Penning donn se gevve, Nur versunre ons et Leove. No, dat es doch für zo laache, Wann de Frau net wöß zo maache Schi##hele, beddele wie de Kape On de Männe mösse latze. Freudig loose dorch et Städiche Lisbett, Dreose on Schanetiche, On de Ooge ston fürm Kopp, Wo ne billige Klederock. Ov däm Herd brennt an er Esse Mann on Kinde sen vergesse, Selos de Hevamm vergiß de Doof. Wann en Vonn eß Usverkoof. Hürt ühr Lückche eng dat wahre, Doht dat Geldche üch verspare. Usverkoof hält imme brau Jeden Tag der Koder=Erah 16—17 Vonn Behelgaste aATTTE Samstag den 11. Juli 1625. Geutsche Reichs-Zeitung, Bonn Gedesberger Zeitung. Godesberg. Rheinische Volkssummne, Bonn„ Sieg-Rheia-Zeitung, Siegburg. Troisdorter Tageszeitung, Troisdorf) Siebengebirgs-Zeitung, Honnet. KommeurerT Aus dem Bonner Stadtparlament. Verstärkung des Kabelnetzes. Motormüllwagen. Promenadenkonzerte. Unhaltbare Großmarktverhältnisse. Die Stadtverortnetenversammlung erledigte in ihrer gesteigen Sitzung den Rest der Tagesordnung aus der letzten Sitzung, und zwar glatt jast ohne Aussprache, dazu noch eine Reihe von den Fraktionen gestellter Anträge. Zu Beginn der Sitzung teilte Oberbürgermeister Dr. Falk mit, daß für den Feuerbestattungsantrag, über den in der letzten Sitzung abgestimmt worden ist (die Verwaltung wird beauftragt, Entwurf und Kostenberechnung zu einem Krematorium ausarbeiten und aufstellen zu lassen und zur Vorlage zu bringen) keine Zweidrittelmehrheit erforderlich war, daß der Antrag also als angenommen zu gelten habe. In den Wohlfahrtsausschuß werden als zweite Vertreterin der latholischen Karits Frl. Faulhaber, als Vertreterin der altkatholischen Wohlfahrtspflege Frau Geheimratswitwe Klose gewählt, in das Kuratorium der Wetzlar=Stiftung anstelle des zurückgetretenen Stadtv. Pros. Kantorowicz Frau Margarete Heinen. Der Betriebsüberlassungsvertrag der Stadt Vonn mit den Köln=Bouner Eisenbahnen, der den Betrieb auf der städtischen Werstbahn vom neuen Rheinwerft nach Buschdorf regelt, wird genehmigt. Bei dieser Gelegenheit bittet Stadtv. Clößner (ver. Part.), den Leinpfad zwischen Bonn und Grau=Rheindorf, vor allem in der Nähe des Jesuitenhofes, besser instantzusetzen. Stadtv. Breitzler(Zentr.) schließt sich dieser Bitte an und dehnt sie auf die neue Weritstraße in Rheindorf aus, deren Schrittweg jetzt mit Gras bewachsen sei. Die Vorlage über bauliche Aenderungen im Arndthause, um eine Wohnung auch für den neuen städtischen Turninspektor zu schaffen, wird abgelehnt.— Für Fenstervorhänge in der Aula des städtischen Symnasiums, die die Aula verdunkeln und Lichtbildervorführungen auch tagsüber ermöglichen sollen, werden 3400 Mark bewilligt, für einen vorläufigen Schrittweg vor den Siedlungsbauten an der Römerstraße, die Legung des Lichtkabels und die Aufstellung von Gaslaternen 7500 Mark. Die Verstärtung des Kabelnetzeo. Infolge starker Zunahme der Stromabgabe muß das Kabelnetz des Elektrizitätswerks verstärkt werden. Es müssen nach dem inneren nordöstlichen Stadtbezirk(Ecke Theaterstraße, Kölnstraße, Hundsgasse, Wenzelgasse, Bonngasse, Kesselgasse und Friotrichstraße, Kasernenstraße) von der Unterstation am Mülheimer Platz aus neue Speisekabel gelegt werden Gleichzeitig soll in den Graben der Starkstromkabel ein Schwachstromkabel zum Anschluß von Feuermeldern mit eingezogen werden. Weiter müssen im nönzlichen und westlichen Stadtbezirk(Ecke Kölnstraße, Heerstraße, Rheindorfer Straße, Kaiser=Karl=Ring und KaiserKarl=Ring=Kölnstraße, Bornheimer Straße, Hochstaden=Ring und Endenicher Straße=Haydnstraße) neue Speisepunkte eingerichtet werden, die mit der Zentrale des Elektrizitätswerks durch Kabel zu verbinden sinr. Auch hier sollen Schwachstromkabel mit eingelegt werden. Die Gesamtkosten im Betrage von 240000 Maik sollen aus Rücklagen des Elektrizitätswerks unter Hinzuziehung der Rücklagen des Wasserwerks, deren Verrechnung für die nächsten Jahre vorgesehen ist, erfolgen. Die Vorlage wird angenommen.— Die Stadtverordneten Liederz(Soz.) und Breitzler(Ztr.) weisen darauf hin, daß die Stromabnehmer in den Vororten Zählermiete bezahlen müssen, während das in der Altstadt nicht der Fall ist. Es sei das eine Ungerechtigkeit, die Vorortler dürften nicht schlechter gestellt sein als die Verbraucher der Altstadt. Direktor Lenze erwidert, der Berggeist habe vertraglich ein Recht, Zählermiete zu erheben, daran sei vorläufig nichts zurändern.— Die Angelegenheit soll im Ausschuß für Gemeindebetriebe weiter besprochen werden. Müllabsuhr mit Kraftwagen. Die Anschafsung von zwei Motormüllwagen wird beschlossen. Es handelt sich, wie wir schon berichtet haben, darum, die jetzige Müllabfuhr mit Pferdewagen allmählich abzuschaffen und durch die Abfuhr mit den von Krupp zu beziehenden Kraftwagen zu ersetzen. Der gerichtlichen Klage gegen acht Theaterabonnenten, die aus der letzten Spielzeit insgesamt 336 Mark schuldig geblieben sind, wird zugestimmt. Ein Antrag der sozialdemokratischen Fraktion sordert von der Verwaltung geeignete Schritte, um vom Reich Zuschüsse zur Fürsorge für die Kriegsopfer zu erlangen. Beigeordneter Kirsten bemerkt dazu, einen derartigen Antrag habe Vonn gemeinsam mit den andern Rentnerstädten schon im April gestell:, den Rentnerstädten sei auch schon bei der Verteilung der Hauszinssteuer etwas entgegengekommen worden. Man hoffe, bei der Regierung noch weiterhin ein williges Ohr zu finden. Stadtv. Reß(Ztr.) erinnert an die Klein= und Sozialrentner, die auch als Kriegsopfer zu betrachten und in der Begründung des Antrages an die Reichsregierung mit zu erwähnen seien. Der Antrag wird angenommen. Der Oberbürgermeister sagt geeignete Schritte bei der Reichsregierung zu. Barackenwohnungen für obdachlose Jamilien. Die sozialdemokratische Fraktion beantragt ferner, zur Ereichtung von Notbaracken für obrachlose Familien 80000 Mark aus dem Mehrertrag der Wertzuwachssteuer bereitzustellen. Beigeordneter Spoelgen: Die Verwaltung hat mit der Errichtung von Notbaracken schon begennen. In diesem Monat werden 15 Barackenwohnungen an der Sebastianstraße sertig, wertere 16 sollen an der Mondorfer Straße errichtet werden. Stadtv. Dr. Alef(Ztr.) beanstandet die angebene Deckung aus der Wertzuwachssieuer. Es wisse doch noch kein Mensch, was die Wertzuwachssteuer einbringen werde. Stadtv. Prof. Hensel(ver. Part.) wendet sich ebenfalls dagegen, eine Deckung aus dem Mehrertrag der Wertzuwachssteuer zu beschließen. Das könne den Anschein erwecken, als ob der sog. Billigkeitsausschut nun unbedingt einen Mehrertrag aus der Steuer herauswirtschaften müsse. Stadtv. Schmitt(Ztr.) stimmt dem Stado. Spohr ver. Part.) zu, daß es grunrsätzlich besser wäre, das Geld für feste Dauerwohnungen zu verwenden, es gelte aber jetzt, für die Obdachlosen so schnell wie möglich Unterkunft zu schaffen. Stadtv. Faßbender(Ztr.): Man sollte eine Vorlage der Verwaltung abwarten. Daß jetzt so viele Familien durch Gerichtsurleil ausgesetzt sind, sei schuld der Vorsitzenden des Erwerbslosenausschusses, die früher immer geraten hätten, keine Miete zu zahlen. Die verhetzten Leute würden jetzt auf die Straße gesetzt. Stadlo. Prof. Hensel(ver. Part.) macht darauf aufmerksam, daß die Wertzuwachssteuer demnächst reichsgesetzlich geregelt wird; er könne infolgedessen nicht mit einem Mehrertrag gerechnet werden, man könne froh sein, wenn die im Haushaltsplan vorgesehenen 200000 Mark einkommen. Der sog. Billigkeitsausschuß, der die Höhe der Wertzuwachssteuer festzusetzen habe, tue das übrizens auch, wenn er darum angegangen werde, schon vor dem Abschluß des Kaufvertrages, so daß die Beteiligten von vornherein über die Steuer im Klaren seien. Wenn das mehr bekannt wäre, würde die Wertzuwachssteuer nicht auf so starken Widerspruch stoßen. In der weileren Aussprache wird erwähnt, daß zurzeit 133 Familien, die auf Grund von Räumungsurteilen ausgesetzt sind, zurzeit ohne Wohnung seien. Stadtv. Görgen(Itr.) wendet sich entschieden gegen den Deckungsvorschlag. Eo widerspreche jeder vernünftigen Finanzpolitik, einfach zu beschließen, itgend eine Steuer müsse 80000 Mark mehr einbringen, damit werde der mühsam aufgestellte Haushalt über den Hausen geworsen. Die Notwohnungen müßten errichtet werden, die Verwaltung möge schon das Nötige tun, aber die Deckungsfrage müsse in den zuständigen Ausschüssen reiflich überlegt werden. Auch Beigeordneter Kirsten warnt davor, eine Deckung aus dem Mehrertrag der Wertzuwachesteuer zu beschließen, es lasse 0 noch gar nicht sagen, ob die Steuer überhaupt die erwarteten Kein Geld für Wohnungsbauten. 200 000 Mark einbringen werde.— Der Antrag wird an den Bau= und Finanzausschuß überwiesen. Die sozialdemokratische Fraktion hatte beantragt, die Erhöhung des Schulgeldes der höheren Schulen erst ab 1. Juli in Kraft treten zu lassen. Der Antrag erledigt sich durch die Erklärung des Oberbürgermeisters, daß das erhöhte Schulgeld vor dem 1. Juli nicht erhoben werden könne, da die Rechtsprechung er nicht zulasse. Dem Antrag der vereinigten Parteien, den Beteranen von 1804, 1806 und 1870/71, die von der öffentlichen Fürsorge unterstützt werden, zur Jahrtausendfeier der Rheinlande einen Ehrensold von je 50 Mark zu gewähren, wird einmütig angenommen, aber mit der vom Stadto. Görgen(Ztr.) beantragten Aeuderung, daß der Wohlfahrtsausschuß prüfen soll, ob der Ehrensold allgemein oder in einzelnen Fällen noch über 50 Mark hinaus erhöht werden kann. In der Aussprache wird erwähnt, daß in Bonn noch 75 jener Beteranen leben, von denen 19 aus der öffentlichen Fürsorge unterstützt werden. Stadtv. Neß(Ztr.) schildert die Notlage dieser Veterannen: sie erhalten vom Staat 12 Mark, dazu von der Stadt 20 Mark. Er habe einen ähnlichen Antrag wie jetzt die vereinigten Parteien schon vor Monaten gestellt, sei aber leider allein geblieben. Promenadenkonzert im Holgarten. Die Zentrumsfraktion beantragt, für die Abhaltung von Promenadenkonzerten im Hofgarten 1000 M. zu bewilligen. Die Konzerte sollen im Juli, August und September jeden Sonntag von 11.30 bis 1 Uhr stattfinden. Stadtv. Schmitt(Ztr.) begründet den Antrag. Die früheren Konzerie in der Poppelsdorfer Alleee sind noch in angenehmer Erinnerung, die Bürgerschaft hat daran immer Freude gehabt. Der Wunsch, solche Konzerte wieder einzuführen, ist allgemein. Die im vorigen Jahre zum Feuerwehrfest und vor kurzem zur Jahrtausendfeier veranstalteten Kongerte haben großen Anklang gefunden. Die Inerwehrkavelle und zwei andere Musikkavellen haben sich bereit erklärt, abwechselnd Sonntags zu spielen, auch die Gesangvereine wollen gern mitwirken. Die Konzerte müssen zwischen der großen Hofgartenwiese und der Auguststraße sein, die Auguststraße muß dann für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden. Die Bürgerschaft würde ihre Freude an den Konzerten haben, auch Fremde würden gern der Musik lauschen. Beigeordneter Dr. Lühl: Die Feuerwehrkapelle könne ja schon nächsten Sonntag spielen, aber der Antrag müsse erst im Ausschuß geprüft werden. Woher sollen auch die 1000 M. genommen werden? Stadtv. Schmitt: Bis der Ausschuß beraten hat, ist der Sommer bald zu Ende. Die 1000 M. würden, wenn es nicht anders gehe, durch eine Sammlung ausgebracht werden können. Beigeordneter Dr. Lühl: Ohne Ausschußberatung geht es nicht: der Bau des Podiumz und die Straßenabsperung müssen erst überlegt werden, auch die Bedingungen der Musiter. Das städtische Orchester kann nicht zu Promenadenkonzerten herangezogen werden, weil die Musiker nach ihren Verträgen nicht zu solchen Konzerten verpflichtet sind.— Der Antrag wird grundsätzlich angenommen. Es soll schon nächsten Sonntag gespielt werden. Ueber die Einzelheiten soll der zuständige Ausschuß am nächsten Dienstag beraten. Der Grohmarkt auf dom Stiftoplatze. Die Zentrumsfraktion fragt: Die Zustände auf dem Stiftovlavze sind zurzeit unhaltbar. Was gedenkt die Verwaltung zu tun, um den in den nächsten Wochen noch steigenden Verkehr zu regeln? Stadtv. Rettekoven(Ztr.): Schon nachts um 2 Uhr müssen die Landleute auf dem Stiftsplatze sein, sonst bekommen sie keinen Platz mehr. Wer später kommt, muß stundenlang warten. Es sind dann auch alle Zujahrtstraßen versperrt. Unter diesen Verhältnissen verkaufen die Landleute ihre Erzeugnisse natürlich auf der Straße, der Stadt gehen dabei die Standgelder verloren. Die eine Hälfte des Stittsplatzes wird von den Händlern mit Auslandsware und von den Aufkäufern in Anspruch genommen, die andere Hältte ist für die Erzeuger da, reicht aber im Winter für sie nicht aus, erst recht nicht jetzt. Auch Stadtv. Breitler(Zer.) schildert die unhaltbaren Marktverhältnisse. Es sei nicht bloß an den beiden Hauptmarkttagen so, sondern alle Tage. Beigeordneter Francken: Die Verwaltung hat ein großzügiges Projekt, die Marktverhältnisse endgültig zu bessern, fertig, hat aber kein Geld, es zu verwirklichen. Es wäre jetzt vielleicht am zweckmäßigsten, einen Leil des Marktbetriebes auf den Adolfsplatz zu verlegen. Stadtv. Rettekoven empfiehlt, den Großmarkt entweder bis Oktober auf den Adolfsplatz zu verlegen oder aber die Aufkäufer zu veranlassen, ihre Waren auf dem Wilhelmsplatz einzupacken.— Die zuständigen Ausschüsse sollen über die Marktangelegenheit weiter beraten. Kein Geld zum Wohnungsbau. Die Zentrumsfraktion, die Sozialdemokraten und die vereinigten Parteien haben gemeinsam folgenden Antrag gestelle: Zur Förderung der privaten Bautätigkeit können den Boulustigen von der städtischen Sparkasse nach festliegenden Grundsätzen und bis zu einer bestimmten Höhe erste Hovotheken bewilligt werden, wozu denn noch die Hauszinesteuertypotheken kommen. Infolge der in der letzten Zeie eigetretenen Steigerung der Baukosten genügen die aus den vorgenannten Quellen stammenden Hopotheken in vielen Fällen nicht mehr. Die städt. Sparkasse ihrerseits ist nicht imstande, die erforderlichen weiteren Mittel flüssig zu machen. Es müssen daher auf andere Weise Geldmittel für die Bewilligung von Zusatzhopothelen zu den ersten Hopotheken der Sparkasse beschafft werden. Andernfalls ist ein Erliegen der privaten Bautätigkeit und verstärkte Arbeitolosigkeit zu befürchten. Auch für die Durchführung des städtischen Bauorogramms für 1925 sind Mittel zu beschaffen. Erforderlich sind nach überschlägiger Berechnung etwa 500000 Goldmark. Die Stadtverwaltung möge daher umgehend eine lediglich für Bauzwecke bestimmte Anleihe in dieser Höhe aufnehmen oder auf andere Weise die erforderlichen Mittel bereitstellen. Stadtv. Schmilt(Ztr.) begründet den Antrag. Wenn nicht schleunigst Geld beschafft wird, müssen die Neubauten stillgelegt werden: Wir haben dann schon im Sommer Erwerbelosigkeit, was soll erst im Winter werden? Das im Februar beschlossene Bauprogramm, wonach 400 Wohnungen gebaut werden sollen, kann nicht durchgeführt werden. Bisher sind in diesem Jahre 189 Wohnungen fertiggestellt, davon aber 39 im vorigen Jahr schon begonnene. Wir haben also in Wirklichkeit in diesem Jahre nur 101 neue Wohnungen. Beigeordneter Svoelgen: Niemand würde sich mehr freuen als er, wenn das Wohnungsbauprogramm durchgeführt werden könnte. Aber woher soll das Geld genommen werden? Beigeordneter Kirsten: Es wäre sehr schön, wenn uns jemand 500 000 Mark leihen würde. Aber beider könne eine schnelle Erledigung der Anleihefrage noch nicht in Aussicht gestellt werden, und aus kurzfristigen Wechselkrediten könnten und dürften keine Mittel für Wohnungsbauten zur Verfügung gestellt werden. Stadtv. Schmitt: Dann werden wir bald dahin kommen, daß selbst die begonnenen Bauten nicht weitergeführt werden können. Die Baulustigen können bei den gestiegenen Preisen und Löhnen mit den bewilligten Mitteln nicht fertig bauen.— Antag wird dem Finanz= und dem Anleiheauschuß zur ledigung überwiesen. Eine Anfrage der Stadtv. Seaschneider(Zte.), ob die geplante Bebauung des Sterntorkasernengeländes an ner oder auswärtige Architekten vergeben werden solle, erwidert Beigeordneter Sieberger: Die Verwaltung wolle zunächst erst Angebote erhalten. Es sei daran gedacht, die Bauplätze ähnlich wie die Ecke Bahnhofstraße und Meckenheimer Straße zu vermieten. Es sei durchaus nicht beebsichtigt, die Bauten an auswärtige Architekten zu vergeben. Bonner Nachrichten Wohnungsnot und Wohnungsamt. Vom Haus= und Grundbesitzerverein für Bonn und Umgegend wird uns geschrieben: Der in der vorletzten Stadtverordnetensitzung vom Herrn Oberbürgermeister erstattete Verwaltungsbericht wirft ein recht eigenartiges Licht auf die„Wohnungsnot“, die zurzeit in der Stadt Bonn herrscht. Nach dem genannten Bericht betrug die Einwohnerzahl unserer Stadt am 16. 6. 1925 89 252 ortsanwesende Personen. Beim Wohnungsamt sind 5471 Wohnungssuchende, darunter 2064 dringend Wohnungssuchende vorgemerkt. Rechnet man auf jede wohnungssuchende Familie im Durchschnitt vier Personen, so wären augenblicklich in Vonn 21 884 Personen vorhanden, deren Wohnungsbedürfnis nicht, oder doch nicht ausreichend gedeckt ist. Das wären sast 25 v. H. der Gesamtbevölke. rung!! Bedarf es noch eines Beweises, daß diese Zahl, mit der das Wohnungsamt seine Daseinsberechtigung darzutun versucht, unrichtig sein muß? Auch die Anzahl der„dringend Vorgemerkten“ kann mit 2064 wohnungssuchenden Parteien. oder 8256 Personen, unmöglich richtig sein. Danach müßte in Bonn jede zehnte Person wohnungs= und obdachlos sein! Glaubt das Wohnungsamt selbst hieran? Am 1. Januar 1914 hatte die Stadt Bonn 89948 Einwohner, einschließlich Garnison, also 696 Einwohner mehr als heute. Eine„Wohnungsnot“ bestand damals allenfalls in dem Stune, daß etwa 1000 Wohnungen leer standen und mangels Nachfrage nicht zu vermieten waren. Wer also 1914 eine Wohnung haben wollte, fand sie, wo er wollte. In den Jahren 1919 bis 1924 sind nun insgesamt 1009 neue Wohnungen(einschließlich Baracken) geschaffen worden. In den gleichen Jahren mögen etwa 1000 weitere Wohnungen durch Rationierung übergroßer Wohnungen geschaffen worden sein. Nach dem Verwaltungsbericht des Herrn Oberbürgermeistersind zurzeit durch die Besatzung 117+ 323— 110 Wohnungen beschlagnahmt. Die heutige Bevölkerung der Stadt verteilt sich also auf die im Jahre 1914 vorhandenen Wohnungen, zuzüglich weiterer 2000 Wohnungen, abzüglich 440 Quartieren für Besatzungszwecke. Unter Berücksichtigung des Umstandes, daß 1911 etwa 1000 Wohnungen leer standen, beansprucht die heutige Stadtbevölkerung also 2540, rund 2500 Wohnungen mehr, als die Bevölkerung von 1914, die noch um 696 Köpfe größer war. Wahrlich, das Wohnungsamt hat seine Aufgabe meisterhaft gelöst und seine Daseinsberechtigung bewiesen! Nach dem Verwaltungsbericht hat das Wohnungsamt im verflossenen Jahre insgesamt 305 Wohnungen vergeben, also bei etwa 305 Arbeitstagen: eine Wohnung je Tag! Das Wohnungsamt mag zurzeit etwa 10 Beamten beschäftigen. 10 Personen mühen sich also im Schweiße ihres Antlitzes ab, täglich eine Wohnung zu vergeben. Es wäre interessant zu wissen, wieviel jede vergebene Wohnung die Stadt Bonn kostet. Glaubt ein Mensch, daß diese 305 Wohnungen nicht restlos auch ohne Wohnungsamt vergeben worden seien? Wozu also noch die teuere, Wohnungssuchende und Vermieter verbitternde Tätigkeit des Wohnungsamtes? Die Gründe für die herrschende Wohnungsnot sind für jeden. der sehen will, klar: Niedrige Mieten und städtisches WohnungsVerteilungs=Monopol. Letzteres hat zur Folge, daß die ordnungsgemäße Wohnungsverteilung vollkommen stockt. Nur freie Wirtschaft kann auch heute die Wohnungsverteilung zur Zufriedenheit aller beteiligten Kreise regeln. Jede Zwangsbewirtschaftung hat versagt und mußte versagen. Die niedrige Miete. die in Wirklichkeit keinen Mietzins im Sinne des bisherigen Mietrechtes ist, erlaubt es jedem, sich in seinem Wohnbedürfnisse gegenüber 1914 auszudehnen. So kommt es, daß nach Reichsstatistik im Jahre 1914 im Durchschnitt in Deutschland auf jede Wohnung.4 Personen entsielen, jetzt aber nur noch.6 Personen entfallen. Das künstliche Niedrighalten der Miete hat nicht zuletzt die Wohnungsnot verschuldet. Wann mögen endlich die maßgebenden Stellen in Reich und Preußen einsehen, daß ihre Wohnungspolitik vollkommen verfehlt ist? Wann endlich mögen Mieter und Vermieter und nicht zuletzt die 25000 Wohnungssuchende der Stadt Bonn von den Segnungen einer salschen Wohnungs=Zwangsbewirtschaftung befreit werden? Sonderausstellung der katholischen Privatschulen in Köln. Die kulturfördernde Kraft des Katholizismus zeigt sich u. a. im Umfang und in den Leistungen deo poivaten katholischen Unterrichts= und Erziehungswesens, das besonders in unseren rheinischen Städten und Ortschaften in hoher Blüte steht. Tausende katholischer Eltern danken den altbewährten erzbischöflichen und bischöflichen Gymnasien u. Konvikten, den Schwesternschulen, den Ordensinternaten, den Schulen der Missionsorden und den übrigen Privatschulen für die treue Hilse, die diese Anstalten ihnen in der Erziehung ihrer Söhne und Töchter geboten haben und bieten. Diese vielen katholischen Eltern des Rheinlandes werden es daher freudig begrüßen, daß ihnen im Lyzeum der Ursulinen in Köln, Machabäerstraße 47. Gelegenheit geboten ist, in der Zeit vom 13. bis 19. Juli eine Sonderausstellung zu besuchen, die einen interessanten Ueberblick über die Entwicklung, den Umfang, die Bauten, die Einrichtung, die Arbeitsweise usw. der rheinischen katholischen Privatschulen gewährt. Die Besucher der Jahrtausendausstellung Köln=Deutz soien darauf hingewiesen, daß eine Motorbootfähre von der Ausstellungshalle unmittelbar zur St. Kunibertskirche fährt, von wo die Besucher der Privatschulausstellung in zwei Minuten am großen Kuniberts=Kirchturm vorbei zum Lyzeum der Ursulinen gelangen. Die Sonderausstellung ist geöffnet von 9 bis 12 und 2 bis 7 Uhr. Ein Eintrittspreis wird nicht erhoben. Der Besuch der Ausstellung wird dringend enpsollen. Die Recollectio für das Dekanat Bonn findet Dienstag, den 14. Juli, um 4 Uhr im Leoninum statt. Männerwallfahrt nach Vornhofen. Die Männerkongregationen von Bonn, Beuel, Kessenich und Poovelsdorf im Verein mit den Eucharistischen Apostolaten der verschiedenen Pfarrkirchen planen für Sonntag, den 19. Juli. eine Männerwallfahrt nach Bornhofen. An dieser Fahrt können alle katholischen Männer Bonns teilnehmen. Die Fahrt geht morgene 5,45 Uhr vom Hauptbahnhof nach Koblenz=Lützel und von dort mit Sonderdampfer nach Vornhosen und zurück mit Dampfer bis Bonn. In Bornhofen finder bei der Ankunft eine hl. Messe statt, und um 3 Uhr ist in der Gnadenkirche seierliche Andacht mit Predigt. Der Preis für beide Fahrten beträgt 6 M. Für Essen sorm jeder selber: die Hotels sind für Mittagessen vorbereitet.— Gutscheine für die Fahrt sind in den Geschäften von Leopold und Schmickler zu haben. Schlußtermin 15. Juli. Spenden für Schulwanderungen. Wie alljährlich, sollen auch in diesem Jahre unsere Schüler und Schülerinnen in den großen Ferien Wanderungen machen Wer da weiß, welchen Nutzen unser Jungvolk an Leib und Seele dadurch hat, wer sieht, mit welcher Freude die jungen Augen vom„goldenen Ueberfluß der Welt" trinken, der müht sich, recht vielen Gelegenheit dazu zu geben. Leider kostet eine solche Wanderung Geld. Einen ansehnlichen Betrag stellten bereits die Stadtväter bereit. Aber er genügt nur für einen geringen Teil unserer Jungen und Mädel. Deshalb wird die Bürgerschaft gebeten, für die Ferienwanderungen noch ein Uebriges zu tun. Mit 33. kann eine Gruppe unter sachgemäßer Führung einen ganzen Tag wandern. Gaben, auch keine, werden erbeten an Turninspektor Crotto, Schulamt. Wilhelmstraße 34, persönlich oder auf Postscheckkonto Crotto Köln Nr. 18.033. Auflösung der Hauptversorgungsämter. Wie uns aus Koblenz berichtet wird, ist die Auflösung sämtlicher Hauptversorgungsämter in Kürze beabsichtigt und zwar wahrscheinlich schon vom 1. Oktober d. J. ab. Das Hauptversorgungsamt Koblenz wird eines der ersten sein, das seine Toren schließt. Ein Teil der Beamten der aufzulösenden Hauptversorgungsämter wird zu den Versorgungsämtern übergeführt werden, dem übrigen wird voraussichtlich die Ueberführung in den Ruhestand bezw. die Setzung auf Wartegeld vorgeschlagen werden. Neudeutschland, Ortsgruppe Bonn. hatte am vergangenen Samstag zu einem Elternabend mit Lichtbildern in die Aula des Städt. Gymnasiums eineladen. Die Art der Darbietung war diesmal neu. Es sollte den Eltern und Lehrern an Hand zahlreicher Lichtbilder das Leben und Treiben im Bunde veranschaulicht werden. So zeigten denn die Bilder die Entwicklung des Bundes über die ersten Tagungen von Fulda und Freiburg zur katholischen Jugendbewegung. Dann sah man rheinische Jungen auf ihrer Fahrt zum Vornhofer Heiligtum, zur Könign des Bundes, wohin alljährlich der Wej der Westmark geht. Wir erlebten dann eine Bundestagung im Herzen von Thüringen auf dem Normannstein a. d. Werra, sahen die Jungen vor dem Altare des Bundeskönige inien und auf der Festwiese bei Rede und Sanz. Der zweite Teil führte an die Seeheime des Bundes auf Norderney und Sylt, wo lustiges Treiben am Strande mit den selbt bauten, z. T. künstlerischen Sandburzen aus lachenden Augen jugendlichen Frohsinn und tiese Freude ausstrahlen ließ auf Eltern. Lehrer und Junzon. Unterstrichen wurde die Wirkung des Abends wesentlich durch.schickt eingelegte Lieder der Gruppe, welche die Schönheit der Bilder wirkungsvoll hervortreten ließen. Mögen ähnlich: Abende auch in Zukunft das Band gezenseitigen Verstehens und gemeinsamer Freude knüpfen helfen zwischen Jungen. Elternhaus und Schulr. Morgen mittag Promenadenkonzert im Hofgarten. Die von der Zentrumsfraktion beantragten Promenaden= konzerte im Hofgarten sind von der gestrigen Stadtverordnetenversammlung grundsätzlich beschlossen worden. Am morgigen Sonntag von 11.30 bis 1 Uhr konzertiert im Hofgarten die Bonner Feuerwehrkapelle. Der Westerwald=Verein Vonn wandert am morgigen Sonntag von Burgbrohl zum Laacher See und von dort nach Andernach. Für den 26. Juni plant der Verein eine Autofahrt nach der Attendorner Höhle. Auf der Grünen Messe in Köln wurden ausgezeichnet: Die gärtnerische Versuchsanstalt zu Friesdorf für ausgestellte Tomaten und Gurken eigener Zucht mit dem ersten Preis, die Kon sul Guilleaumesche Gartenverwaltung(Obergärtner Heinrich Brenner) für Gesamtleistung mit dem ersten Preis, einem Ehrenpreis und einem dritten Preis. Herr Arnold Meisen in Bonn. Bonner Talweg 30, für Leistungen im Frühgemüsebau drei zweiten, drei dritten Preisen und einem Ehrenpreis. Freiwillige Feuerwehr Vonn=Poppelodors. Am 4. Juli konnte Oberbrammeister Anton Gemein von den Löschzügen 6 und 7(Poppelsdori) auf eine 40jährige Dienstzeit bei der Freiwilligen Feuerwehr Poppeisvorf zurückblicken, gleichzeitig der Feuerwehrmann Gienstein auf eine 25jährige. Zu Ehren der Jubilare veranstaltete die Wehr eine Feier in ihrem Ver einshause H. Bönsch. Außer den Mitgliedern der Poppelsdorjer Wehr waren erschienen der Dezernent des Feuerlöschwesens der Staft Bonn. Direktor Lenze, Branddirektor Gemünd, Stadtverordneter A. Jansen. Polizeioberkommissar Flaccus, die Oberbrandmeister und Brandmeister der übrigen Löschzüge der All stadt und der Vororte, die Führer der Wesselschen Fabrikjeuer wehr sowie Vertreter der Ortsvereine. Brandmeister Kirion begrüßte alle mit herzlichen Worten. Ein Proloz wurde von einem Kinde vorgetragen. Darauf übermittelte Direktor Lenze die Glückwünsche der Stadt Bonn. Branddirektor Gemünd seierte besonders den Oberbrandmeister Gemein, der in diesen 10 Jahren 33 Jahre der Wehr als Führer vorsteht. Als Vertreter des Feuerwehrverbandes der Rheinprovinz überreichte er dem Kameraden Girnstein eine Ehrenurkunde, ferner das silberne Feuerwehrabzeichen des preußischen Feuerwehrverbandes und die silberne Denkmünze der Stadt Bonn, dem Oberbrandmeister Gemein ebenfalls eine Ehrenurkunde des Rheinischen Feuer wehrverbandes sowie das Erinnerungsabzeichen in Gold der preußischen Verbandes. Polizeioberkommissar Flaccus sprach die Glückwünsche der Polizei aus und betonte ganz besonders das schöne Einverständnis der Polizei end Feuerwehr. Oberbrand meister Büttinghausen(Kessenich) überbrachte die Gluckwünsche sämtlicher Löschzüge der Stadt und der Vororte und deren Angebinde für den Oberbrandmeister Gemein. Auch die Wesselsche Fabrikfeuerwehr überreichte ein Geschenk. Stadtverordneter A. Jansen sprach im Namen der Poppelsdorfer Ortsvereine. Herr Gemein dankte allen für die Ehrungen. Eine Musikkapelle, ein Doppel=Quartett des.=.V. Liederkranz und Kamerad Mai mit seinen humoristischen Vorträgen verschönerten den Abend. Taubstumme. Bonna“ gegr. 1903 hat im Einverständnisse mit dem internationalen, sozialen, paritätischen Taubstummen=Rate„Liebe und Hilfe“ in Bonn beschlossen, daß das 22jährige Stiftungslest am Samstag, 10. Oktober, stat#finden wird. Dies wird allen Taubstummenfreunden und Schicksalsgenossen schon jett mitgeteilt, damit sie frühzeitig für das Fest werben können. Apothekendienst. Vom nächsten bis folgenden Montag haben Nacht= und Sonntagsdienst die Rathausapotheke am Markt, die Sonnenapotheke an der Pützstraße und die Apotheke an der Heerstraße. Krankenversicherung. Am 13. Juli. abends 8 Uhr, findet im Vortragssaale der Städtischen Berufsschule, Vornheimer Straße. ein Vortrag über Krankenversicherung statt. Vortragende ist die in Frauenkreisen bekannte Frau Alander, die die wichtigen Zusammenhänge zwischen Krankenversicherung und allgemeinen sozialen Fragen sowie solchen der Frauenbewegung vorführen wird. Kein Angehöriger des Mittelstandes, insbesondere aber keine Hausfrau und Mutter sollte es versäumen, diesen Vortrag, an den sich eine freie Aussprache schließen wird, zu besuchen. Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Einbrecher versuchten in der Nacht zum Freitog in ein Haus am Witlelbacher=Ring einzudringen. Sie waren schon in n Garten eingedrungen, wurden dann aber von Hausl. wohnein bemerkt und durch sie verscheucht. Die Verfolgung durch einen Polizeibeamten mit Hund war ergebnislos. Einen Selbstmordversuch unternahm in einem hiefigen Gast hos ein junges Ehepaar aus Dortmund: beide schnitten sich die Pulsadern durch. Das Gasthofpersonal, durch das Stöhnen aufmerksam geworden, drang in das Zimmer ein und vief Hilfe herbei. Die Frau war durch den Blutverlust schon stark geschwächt, ihr Zustand ist bedenklich, der Mann konnte aber noch gehen. Beiden wurden Notverbände angelegt und sie dann von der Feuerwehr in die chirurgische Klinik gebracht. Wockenplauderei. Warum Diät? Eine finstere Geschichte. Mitgefühl, Ermunterungssprüchlein. Neue Marke. Singe, wenn Gesang gegeben. Bonn, den 11. Juli 1925. Sehr seehrte Herr Redaldör. Sie wunderten sich vorjestere, als Se mich auf dem Mark! trase, dat ich wat schmaler im Jesich un magerer in der körperbichen Konstituziohn jeworde sei. Se brauchen nun abe nich ze meine, ich machtet jewisse Damens nach un hielt Diät zum Verrücktwerde, nur um die der Mode und dene Kleider entsprechende Schlankitüde der Ilieder ohne dat nötije Drum und Dran ze bekomme. Solche energische Hungerkünstlevinne auf Kosten ihrer Jesundheit kamme nur bewundere un bedauere. Alledings wird in unserem wieder mit Magarine un Butter(e Pfund.20 Mt.!) jesechnetem Deutschland viel ze viel jejesse. Met wie wenich mi auskomme kann, hat de Hungerblockade jezeich. Nur simme heut saß in et Jesenteil hineinjerate un schnabu#ier, solang de Bauch noch in de Weste paßt. Warum ich mir aber augenblicklich de Brotkorb höhe jehänk habe, hot seine tiefere Grund, un ich will Se da beileibe nich so im Dunkele lasse wie de Stadt Vonn de Rheinpromenad. Dat muß mer nämlich mal jesehen habe; wie zwischen dem Alte Zoll un der Ironau ein ägyptische Finsternis herrsche tut! Wenn da nich hin un wiedere Privathaus ode ne Hoteljarte wat Lich jäb, so säh me vor laute Bäum de Wald nich. Wahrscheinlich hat dat abe mim Abbau in de Stadtverwaltung ze tue. Da hat sich ne Sparsamkeitsapostel folgendet jesag: 1. im Kriech hatte me auch kein Beleuchtung: 2. abends brauch me nich an de Rhein ze sehr, da hat me hübsch ze Haus zu bleibe; 3. wer et abe dennoch tut, kann ja auf de Vollmond warte, der im Kalende anjezeich is. Et könnt abe auch sein, dat eine von de städtische Spitz emenschlich Rühre empfunde hat für all die Liebespärche, die nich jern im Lichte der Oeffentlichkeit sitze tue; denn Liebe is stumm un bedarf nich ne äußelichen Erleuchtung, da Amors Flamme um so höher brennt, je weniser Laterne in der Nähe stehe. Zujejebe: der Irund is jut un wohl, un wenn ich nochmal dreißig ode vierzig Jahr jünge war, würd ich jleichfallo für Stillejung des Belruchtungsbetriebes am Rhein sein. So abe denk in erster Linie an all die weiche die Tage.: Rosen mehr oder wenkije ad acta jelcch habe un nunmehr de Hauptnachdruck auf Naturpoesie leie. Dene kömmt dat Schwärme für de Rheinromantik da unten auf de Promenad plötzlich versehe; denn me jeht doch nich dahin, um wie als Kind ze spiele: Wer fürchtet sich vor dem schwarzen Mann? Un trotz der unanjenehmen Julikühle wird me öfters an de heiße Sommer Nordafrikas erinnert. Doch halt: Da wär ich bald vom eisentliche Thema abjelomme! Wollt ich doch von meine Enthaltsamkeit in Speis un Trank berichte. Also höre se et Bejründungsmotio! Mit dem morjije Tag rutsche me so pö a pö langsam in de Namenstagswoche hinein. Zwar habe me de Johannes schon bejosse, doch jetz kommb ei Ireiche un de Hein, de Anna, Maria, Chriftine un de Köbes dran. Un da ich von jedem Name ein oder mehrere Exemplare in uns Verwandtschaff habe, so heiß et also zeitich Bauchmassasche betreibe, damit me bei de Einladung keine beleidige tut. Nur zu off hör ich dann dat liebliche Wort: Michel, nimm noch e bitzche! Michel, du brauchs dich nich zu sch.niete, me habe noch jenng da! Nä, Michel, dat kann doch nich dein Ernst sein, soeklein Stückche!“. De Ohm Pete is alledings in seiner Ermunterungsaurede nich so je jewählt wie uns Dame. Wenn ich bei dem ze Haus de Bescheidene martiere, sag er zu mir, so dat et de janze Tafelrunde höre kann:„Michol, nur nich so zimperlich, als häts de de janze Knigge im Leib. Tu man nich so! Du wars doch sons so ne Freßklötsch.“ Un wenn ich beim Trinke mal aus Anstand de Hand auf et Ilas leie em deschoiden„danke“ sage, dann jeht et abe los:„Du Sufssack, du lebendise Sen!! Sons krichste de Hals nich voll jenug, un jetz wills te kneise. Die Bohl schmeck dir wohl nich, du verwöhnt Jünzelche! Wenn die nich mit Mörtheimer Pfarrgut, Crescen; Stahl Erben anjesetz is, dann verziehste et Mündche, du Schmecklecke!“ Um derartije unanjenehme Ewentualitäte vorzebeuje, tue ich an solche Abende mein Möglichstes, zumal, da ich auch öftese Sololledche singe muß. Me behauptet nämlich, ich hätt so en schön Stimm für Kalbfleisch ze esse un Briketts ze zähle. Derhalb muß ich dann losleje, dat de janze Nippes auf de Kommod waggelt un jelejentlich sojar de Milch in de Küch saue wird. Wenn ich mich nun so rund erum satt jejesse hab, hab ich erst de nötije Resonanzbode, um de Pvinz von Arkadie ode et rheinische Mädche ze schmettere. Et is zwar nich so schön, als wenn ne Hosopernsänge ze Schuß wär, abe mindestens ebenso jefühlvoll un laut. Un wenn eine von de holde Damens mit meinem Organ nich zfriede is, is dat für mich dat Hölste der Jefühle. Dann ich zum Namenstagskind:„Siehste, Liebling, dat kann doch jeder sinn, do muß ne Fachmann hin,“ setze mich in Bierruhe nieder un fröhne dem Bauche. Denn dat jehört zum Ramenslag. M! Jtückwunschkomplimang Ihr Miche! Jeraderaus. Aus der Ippendorf: Der Gemeinderat setzte in seiner unter dem Vordes Bürgermeisters Bongard abgehaltenen Sitzung den HausKunst und Wissen Die Bonner Universitätsbibliothek im Seistesleben der Rheinlands. Die Bibliothek der Rheinischen Friedrich=Wilhelms=Universität in Bonn, weitaus die größte Bibliothek des Rheinlands überhaupt. hat eine doppelte Stellung im Geistesleben der Rheinlands sowohl als Uniorsitätsbibliothek wie als ProvinFalbibliothel. Als Universitätsbibliothek bietet sie zunächst den Studenten und auch Dozenten der Bonner Universität auf Grund ihrer Jahrhunderte alten großen Bücherschätze wie bei ihrer beichen staatlichen Ausstattung mit Geldmitteln zum Bücherkauf die Möglichkeiten zu tiesgehendem Studium in allen Wissenschaftszweigen. Sie ermöglicht eine Gründlichkeit der wissenschaftlichen Ausbildung im Gegensatz zu lediglich oberflächlicher Vorberoitung auf Prüfungen und Abrichtung auf ppaktische Erwerbstätigkeit, wie sie Bibliotheken jüngerer Universitäten gar nicht bieten können, weil diese eben auf den einzelnen Wissenschaftsgebieten nicht die ganze, auch alte Literatur haben und diese vielfach trotz aller Geldauswendungen einsach nicht mehr beschaffen können. Dabei hat die Bonner Universitätsböbliothek zwei Spezialgebiete: Einmal die Sammlung der romanischen, besonders französischen und dazu niederländischen Literatur und dann Vereinigung aller im Rheinland und über das Rheinland erschienenen und erscheinendon Literatur, da alle im Rheinland erscheinenden Schriften und Bücher als Pflichtexemplar an die Bonner Bibliothek abgeliefert werden müssen. In welchem Umsang z. B. die Studenten und Dozenten der Kölner Universität für tiesergehende Studien(Abfassung von Werken, Doktorarbeiten und dergl.) auf die Bonner Bücherschätze angewiesen sind, ergibt die Statistik des Jahres 1921—1922, laut der Bon an Köln 2120 Bände verlieh, während Bonn von Köhn nur 101 Bände entlieh. Die Bonner Bibliothek ist aber auch Provinzialbibliothek. Als solche sicht sie jedem vertrauenswürdigen Bürger haltsplan in Ennahme und Ausgabe auf 32000 J fest. Der Bürgermeister gab einen allgemeinen befriedigenden Verwaltungsbericht. Für ein ausgeschiedenes Mitzlied des Erwerbslosenausschusses wurde der Schreiner Karl Müller sen. gewählt. Die Grund= und Gobäudesteuer wurde auf 100 v.., die Gewerbesteuer wurde auf 300 Prozent festgesetzt. Für die Instandsetzung einer Ochrerdienstwohnung bewilligte der Gemeinderat 150 M. Die Wasserleitungsbestimmungen wurden ergänzt. Zur Unterhaltung der Fernsprechstelle bewillit#te man 160 M. Der Vorsitzende teilte zur größten Freude aller Anwesenden mit, daß die Verhandlungen über die Einrichtung einer Postautolinie Vonn—Ippendorf—Röttgen—Meckenheim und zurück erfolgverheißend verlaufen. Duisdorf: Ein Mieterjubiläum. Am 12. Juli sind 25 verflossen, daß Frau Witwe Heinrich Jungheim bei den Ehi leuten Jakob Menden ins Duisdorf, Marienstraße 5, als Mieterin einzog. Es ist das gewiß ein Zeichen guten Einvernehmens, das für viele Mieter und Vermieter vorbildlich sein könnte. Niederdollendorf: Der Quartettverein Niederdollendors, über dessen glänzende Erfolge auf dem Neuwieder Gesangwettstreit wir schon berichteten, wurde bei seiner Heimkehr festlich ompfangen. Als das festlich geschmückte und beleuchtete Motorboo#, dem von Königswinter aus zur Begrüßung ein solches mit den Sängern der dortigen„Gemütlichkeit“ entgegengefahren war, sich der Heiamt näherte, brach die Volksmenge, welche das Rheinufer besetzt hielt, in begeisterte Hochruse aus. Gast= und Privathäuser am Rhein erstrahlten in wunderschöner Beleuchtung. Bürgermeister Nüker aus Oberkassel, umgeben von weißgekleideten Mädchen, begrüßie als erster den preisgekrönten Verein und überreichte auf der Brücke dem siegreichen Dirigenten den verdienten Lorbeerkranz. Nachdem auch Gemeindevorsteher Prinz die Sänger begrüßt hatte, sprachen zwei kleine Mädchen sinnige Gedichte und hefteten jedem Sänger ein schönes Blumensträuschen an die Brust. Sodann entbot das Rheinische Sängerquartett von Königswinier klangvoll dem preisgekrönten Verein den deutschen Sängergruß und ließ durch seinen Vorsitzenden, Malermeister Römerscheidt, dem Dirigenten ebenfalls einen Lorbeerkranz überreichen. Nach weiterer herzlicher Begrüßung durch Wort und Lied wurden die Preisgekrönten in festlichem Zuge durch den geschmückten Ort zum Vereinslokale geleitet, allwo bei Gesang, Reden und einem guten Trunk die Empfangsfeierlichkeiten beschlossen wurden. Sechtem: Konservensabrik. Die vor einigen Jahren am Bahnhose Sechtem erbaute Dachziegelfabrik konnte infolge der Inflationszeit nicht in Betriob genommen werden. Die Fabrik wurde vor einiger Zeit an einen Kaufmann Seidel aus Godesberg verkauft. Dieser nahm Um= und Neubauten vor und errichtete eine Konservenfabrik. Die Konservenfabrik wurde vor kurzem eröffnet, der Betrieb ist schon so weit gediehen, daß annähernd 100 Personen beschäftigt werden. Das Unternehmen ist zurzcht das größte dieser Art am Vorgebirge und in der ganzen Umgegend. Den Landwirten der ganzen Umgesend, welche ihre Erzeugnisse nicht zum Markte bringen oder an Händlor verkaufen wollen, ist Gelegenheit gegeben, sie in der Konservenfabrik zu veräußern. Rheinbach: Schützenfest. Beim diesjährigen Königsschreßen errang die Königswürde Herr Amtsgehilfe Josef Kann. Das Fest verlief in schönster Wose. Alle Stände beteiligten sich. Da nunmehr auch die Vorhalle zum Schützenhause vollständig durch Glasfenster abgeschlossen ist, läßt sich der Aufonthalt in der Festhalle auch bei ungünstiger Witterung angenehm gestalten. Rheinbach: Stadtverordnetensitzung. Bürgermeister Commezmann legte dem Kollegium die Plänc des Finanzamtneubaues vor und berichtete eingehend darüber. Die Pläne wurden für gut bofunden. Die Jagd im Stadtwalde soll auf weitere acht Jahre an den Kaufmann Heinr. Müser in Köln unter Erfüllung gewisser Bedingungen wieder übergeben werden. In der abgelaufenen Jardnachtzeit hat Müser seine Bedingungen nach Ansicht der Stadt nicht erfüllt. Zu dieser Ausstellung hat Müfer eine Feststellungsklage erhoben. Ueber deren Stand berichtete Justizrat Schneider. Die Versammlung hielt den Vergleichsvorschlag des Herrn Müser nicht für annehmbar. Di Klage soll fortgeführt werden. Für die an hiesige Gewerbetreibende seitens der Kreiospartasse gcobene„Mittelstandskredite“ übernahm die Versammlung die Bürgschaft. Der Weg von der Aachener Straße zum Sägewerk Münz soll mit eine neuen Basaltdecke versehen worden, wenn Münz sich zur Ab= bezw. Anfuhr der Steine und Tragung von 50 Prozent der Kosten versteht. Die Verwaltung wird ermächtigt, die Weiherstraße noch in diesem Jahre ganz pflastern zu kassen. Es wird gewünscht, daß die jetzigen Pflasterarloiten rascher fortschreiten. Einige Graspochten werden auf ein Drittel ermäßigt. Dem Turnverein wurde im Interesse der Jugendpflege eine Beihilse zu einer sportlichen Veranstaltung bewilligt. Einige Kriegshinterbliebene sollen die bieher gezahlten Unterstützungsbeträge auch im lausenden Vierteljahr erhalten. In geheimer Sitzung wurde wester verhandell. Aus der Partei—) Reichstagung der Deutschen Windthorstbunde. 5. bis 9. August. Politische Aussprache in Weingarten(Württemberg). 1. Die materielle und seelische Lage der lohnarbeitenden Bevölkerung in Deutschland. Einleitung durch Bernhard Letterhaus(Düsseldorf). Wie gestalten wir die Wirtschaft und das Sozialleben im Sinne der natürlichen Lebensordnung? Einleitung durch Dr. Franz Röhr(Berlin). 2. Das deutsche Volkstum und seine politische Gestaltung in Europa. Einleitung durch einen reichs=deutschen Reserenten, sowie durch Dr. Friedrich Schreyvog!(Wien). Die Aussprache beginnt am Mittwoch den 5. August morgens 9 Uhr und endet am Freitag den 7. August nachmittags. Am Mittwoch und Donnerstag ist um 8 Uhr gemeinschaftliche heilige Messe in der Klosterkirche; am Freitag morgen,.30 Uhr, Seelen. messe in der Klosterkirche; am Freitag morgen, 7,30 Uhr, Seelenamt für die verstorbenen Zentrumsführer Erzberger und Gröber; im Anschluß daran Kranzniederlegung am Grabe Gröbers. Reichstagung in Friedrichshasen(Bodensee). Samstag den 8. August 10 Uhr morgens: Vertretersitzung. Das letzte Jahr unserer Bundesarbeit. Dr. Heinrich Krone (Berlin). 7,30 Uhr abends: Begrüßungstreffen im Freien. Sonntag den 9. August..30 Uhr: Hochamt. 10 Uhr: Der soziale Gedanke in der deutschen Republik. Reichstagsabgeordneter Jos. Joos(.=Gladbach). Das deutsche Volk in der europäischen Welt. Dr. Friedrich Schreyvoge!(Wien). Nachmittags: Ausflug nach Meersburg. Die Vorsitzenden der Landes= bezw. Provinzialverbände haben bis zum 25. Juli an Dr. Notheiß, Stuttgart, Seestraße 99, sowie an die Reichsgeschäftsstelle Berlin W. 8, Französische Str. 62/III, zu berichten, wer an der politischen Aussprache in Weingarten teilnimmt. Die Teilnehmergebühr beträgt 3 Mark und ist bei der Ankunft zu entrichten. Die Bahnstation für Weingarten ist Ravensburg. Die Anmeldungen für die Friedrichshafener Reichstagung sind unmittelbar an die Stuttgarter Anschrift zu richten und zwar möglichst bis zum 25. Juli. Die Auskunftei für Weingarten befindet sich im Bahnhofsgebäude Ravensburg, die für Friedrichshasen, im Bahnhofsgebäude Friedrichshafen. Die Verpflegung und Unterkunft ist in Weingarten und Friedrichshasen kostenlos. Sport Elektrische Strömungen in der Lust? Bereits mehrfach hat man von Flugzeugen und Luftschiffen aus die Wahrnehmung gemacht, daß unerklärliche plötzliche Störungen in der drahtlosen Uebermittelung auftraten, die nach kurzer Zeit wieder verschwanden. Auch sollen Personen in den Lüften eigentümliche elektrische Erscheinungen an sich wahrgenommen haben, die leichten elektrischen Schlägen ähnlich waren, ohne daß doch irgendwelche Gewittererscheinungen zu bemerken waren. Man schloß daraus schon mehrfach, daß es in der Luft elektrische Strömungen geben müsse, die von keinen gewaltsamen Ausbrüchen, wie wir sie beim Gewitter wahrnehmen, begleitet sind. Neuerdings nun ist ein Pilot in Andover plötzlich durch einen elektrischen Schlag in der Luft getötet worden, ohne daß der Begleiter etwas anderes als einen Geruch nach verbranntem Gummi wahrnahm. Man gedenkt nunmehr, dem Problem dieer elektrischen Strömungen, die in den höheren Luftregionen eine nicht unerhebliche Gefahr für die Luftschiffahrt bedeuten können, näher zu treten. auch außerhalb Bonns zur Verfügung. Sie hat in dem genannten Berichtsjahr an das Rheinland, außer Köln, 4300 Bände verliehen. Durch die neuerliche Verbesserung und Verbilligung des Leihverkehrs bekomm: die Bonner Bibliothek erdöhte tung für das rheinische Geistesleben. Jeder an einer wissenschaftlichen odr allgemeinen Bildungsfrage interessierte Rheinländer braucht sich nur an die nächste höhere Lehranstalt(Gymnasium, Oberrealschule usw.), staatliche wie nichtstaatliche, mit seinen Bücherwünschen zu wenden und kann gegen geringe Gebühr(10 Pfg. für den Band) durch Vermittlung dieser Lehranstalten von der Bonner Bibliothek Bücher beziehen. Diese neu ausgebaute Einrichtung des Leihverkehrs ist in der Provinz noch zu wenig bekannt. Sie bietet jedem Rheinländer große Bildungsmöglichkeiten, ist geeignet, das geistige Leben im Rheinland zu heben und ollte darum von den außerhalb Bonns weilenden Rheinländern auch in erhöhtem Maße benutz werden. Ehrung eines Bonner Gelehrten. Dem Bonner Zoologen-Professor Dr. Hesse ist von der Zoologisch=Botanischen Gesellschaft in Wien für hervorragende wissenschaftliche Verdienste die„Rainer=Medaille" verliehen worden. Soziale Fürsorge in Einzelvorträgen. Montag abend 7 Uhr spricht für Hörer aller Fakultäten im Hörsaal 7 Professor Bach über Berufshygiene. Volkstümliche Konzerte des städtischen Orchesters. Um weitesten Kreisen Gelegenheit zu geben, die Leistungen des städtischen Orchesters zu genießen, soll in diesem und im nächsten Monat je ein volkstümliches Konzert im Boeselagerhof, bei schlechtem Wetter in der Beethovenhalle, gegeben werden. In den Konzerten sollen die beliebtesten Stücke zum Vortrag kommen. Um weitesten Kreisen den Besuch dieser Konzerte zu ermöglichen, ist der Preis für das zum Eintritt berechtigende Programm auf nur 20 Pfg. festgesetzt. Der Vorverkauf zu dem ersten Konzert, das am nächsten Freitag stattfindet, beginnt Mantog Die Reichslugendwettkämpfe 1925. Diese Kämpfe sind für die Jugend Leistungsprüfungen in großen Ausmaßen. In diesem Jahre wurden sie In Bonn getrennt gehalten für Volk-- und höhere Schulen, um die Durchführung einfacher zu gestalten. Die Kämpfe der Volksschulen waren am 7. und., für die Höheren Schulen waren bezw. sind sie am 10., und 21. Juli. Kern der Leistungsprüfung ist ein Lauf, Sprung und Wurt oder Stoß. Schwimmen kann hinzugefügt werden. Weitkämpfe in Leibesübungen anderer Art je nach den örtlichen Bedingungen werden, namentlich für die elleren Jahrgünge, in der Regel hinzt gefügt. Die Volksschulen haben ihre Wettkämpfe bereits durchgeführt. Die Knaben am., die Mädchen am 8. auf dem Platze an der Kolnstraße unter recht reger Beleiligung: 277 Knaben, 195 Mädchen der Oberklassen, das sind etwa 50 v..; im nächsten Jahre werden alle Schüler und Schillerinnen der Oberklassen dabei sein. Es war ein gar feines Bild. Die Kinder, zum Tell in farbigen Kitteln, die der Elfer ihrer Lehrer ihnen beschafft hatte, und mustergültig geradezu war die Ordnung, die Knaben und Mädchen auf den welten Platze hiellen, selbst hiellen, denn Riegenführer waren Schüler und Schülerinnen selber. Das Kampfgericht wurde bei den Knaben zum Tell vom hiesigen Institut für Leibesübungen an der niversltät, bei den Mädehen vom Turnlehrerinnenseminar ausgesibt. Gute Durchschnittsergebnisse wurden erzielt. Die Be 100-Lauf für Knaben errang mit 14.3 Sekunden ein Schüler der Marienschule, im 75-Lauf mit 11,1 Sekunden eine Schillerin aus der Südschule: Im Schlagballweitwurf warfen je ein Schüler der Nord- und Südschule 56 m. eine Schülerin der Südschule 39 m. Im Weitsprung sprangen je ein Schüler der Südschule und der Schule Endenich.80 m, eine Schülcrin der Schule Poppelsdorf.50 m. Von den Schüllern erbleit mit 62 Punkten die höchste Wertung Franz Köp aus der kath. Karlschule, von den Schülerinnen mit 69 Punkten Frieda Hirth aus der Südschule. Gate Erfolge der Bonner Hochschulen beim Rheinischen akademischen Olympia in Köln. Am Mittwoch und Donnerstag fand ir Köin auf der groben Kampfbahn des Stadions in Müngersdorf das 4. Rheinische akade. mische Olympis— die Austragung der Spiel- und Leichtathletikmeisterschaften der Universitäten Köln und Bonn und der Technischen Hochschule Aachen— statt. Die Bonner Schlag- und Feustballmannschaften hatten in den Vorspielen am Mittwoch, über die schon berichtet wurde, bereitgünstiges Ergebnis buchen können. Im Schlagballspiel wurden Köln mit 86: 78 und Aachen mit 110:63 Punkten besiegt, und damit rang die Bonner Hochschulmannschaft die Rheinssche Hochsch meisterschaft in Schlaghall und den Wanderpreis des Senates der Universltät Bonn. Am Donnerstag abend trafen sich noch Köln und Anchen Im Schlaghallspiel, das Köln mit 78:76 Funkten gewann. Das Faustballsplel Bonn—Aachen endete unentschieden(43:43). Das Selel Köln—-Bonn gowann Bonn mit dem Ergebnis 74:36. Am Donnerstag begannen um 9 Uhr der leichtathelitische Fünfkampf und die Vorkampfe zu den Einzelwettbewerhen. Im leichtathletischen Fünfkampf errang Otto von Groote mit 221 Fankten den 2. Preis.(1. Witthaus-Köln 255 Punkte, 8. Baerlecken-Anchen 210 Punkte.) Im Mehrkampf, bei dem die Schlag- und Fausthallspiele und der Mannschaftsfünfkampf, zu dem Bonn 10 Wettkämpfer stellte, gewertet würden, erwarben die Bonner Hochschulen die Plakeite des Ministeriums für Wissenschaf., Kunst ind Volksbildung mit 191 Punkten. vor dem Verteidiger Aachen 189 Punkte) Köln(163 Punkte). Die Piakette befindet sich augenblicklich in der Jahrtausendausstellung in Köln. In den Einzelwettkämpfen konnten die Bonner Leichtathleten bei starker Konkurrenz einige schöne Erfolge erzie#en: Die Olympische Staffel(Fick, Reifenrath, Freienstein, Kirstein, belegte den 2. Platz mit:54.2 hinter Köln. Im 800-Lauf wurde Fick 2. Sieger In 2: 07.7, im 1500-Lauf Plate 3. in 4: 32. Im Weitsprung bestritt Otto von Groote den 3. Platz mit.96 m. Im Diskuswerfen wurde Freienstein 2. mit 30.68 m. Im Speerwurf slegte Otto von Groote mit dem glänzenden Wurf von 51 m. im Schleuderballweitwerfen wurde 1. Bieger Freienstein mit 52 m unl im Schlagballweitwerfen errang Peuser den 1. Sieg mit 99 m. Zwei Wanderpreise, vier Plaketten(2. Sieger Im Fünfkampf und die drei 1. Preise) sowie vier 2. und 3. Siege sind ein glänzendes Ergebpis, mit dem Bony überaus zutrieden sein kann; tbesonden, wenn man bedenkt, daß in Bonn die Uebungsmöglichkeiten die denkbar ungünstigeten sind. Darin haben die Kölner mit ihren herrlichon Sportplatzanlagen und allen neuzeitlichen Einrichtungen viel voraus und können viel bessere Leistungen vollbringen, els Leute, die nic auf einer Aschenbahn und neuzeitlichen Wurf- und Sprung. anlagen trainieren können. Es sicht jedenfalle fest, daß die Bonner viel größere Erfolgo errungen hätten, wenn die Uebangsplätze In Bonn oinigermaßen der Nouzeit entsprechend eingerichtet wären. Die Ergebnisse sind ein Boweis dafür, daß unter der Leitung des Hochschul-Turn- und-Sportlehrers Dr. Schwarr im Institut für Leibesübungen gearbeitet wir und in der Turn-, Spiel- und Sportbewegung an den Hochschulen neben der vornehmsten Aufgabe, die Massen der Studlerenden heranzuzichen, auch die Pflicht, geeignete Studlerende auszubilden, welche die Hochschule durch besondere Leistungen nach außen hin zu vertreten, nicht außer Acht gelansen wird. Das gestern angekündigte Hockeysplel der Universltäten Bonn und Heidelberg muß wegen plötzlichem Verzicht Heldelberge abgesagt werden. Deutsche Jugendkraft, Bezirk Boon. Südstern-Wacker 1 Jugend— Siegfried 1 Jugend 104:28. An Mittwoch trafen sich Im Hofgarten obige Mannschaften zum Gesellschaftsspiel. Siegfried gewinnt das Schlagmal und kann sofort einige Pluspunkte für sich buchen, muß es aber bald BüdsternWacker überlassen. Dann kann Südstern-Wacker bei dauernder Ueberlegenheit verdlient gewinnen. Südstern-Wacker war in hoher Form und zeigte im Feldspiel wie auch Im Schlagmal gute Leietungen. Von Siegfried hätte man mehr erwartet. Westdeutscher Spielverband, Bezirksausschuß Bonn. Die Gautagung des Rheingaues findet am 19. Juli In Köln statt, Da auf dieser Tagung grundlegende Beschlüsse über das neue Spielsystem gefaßt und auch eine Anzahl für das Vereinsleben wichtiger Fragen zur Beratung stehen, ist es unbedingt erforderlich, daß alle Vereine ihren bevollmächtigten Vertreter entsenden. Den auswär, tigen Tellnchmern iet gleichzeitig Gelegenheit geboten, am Nachmittag die Jahrtausend-Ausstellung zu besuchen. Pußhallsport am Vorgebirge. Vor einigen Wochen wurde In Alfter ein Fußballverein ing Leben gerufen. Da der Wunech bestand, im W. 8. V. Aufnahme zu finden, entsandte der Verband den Bezirks-Obmann Tenrahm(Bonn) zu einer Versammlung, in der dieser einen Vortrag über Ziele und Zweck des Sportes im allgemeinen und insbesondere über Fußbal) und Leichtathletik hielt. Anschließend daran berichtete der BezirksGeschäftsführer Roeseler über die Organisation des W. 8. V. Die Versammlung beschloß, die Aufnahme in den W. S. V. nachzusuchen. Der aktive Spielbetrieb hat bereits auf dem von der Gemelnde Altter großzügig angelegten Sportplatze begonnen. Erfreulich ist das Vorgehen der Gemeinde Alfter. Undem sich durch diese Tat auch der Sport und dessen Bedeutung im Vorgebirge immer mehr Bahn bricht. Dem neuen Verein ist bereits gestattet, an den am 2. August beginnenlen Pol-alspielen der-Klasse tellzunehmen, und man hofft, daß die Allterer Mannschaft, durch Roeser-Bonn ointrainiert, bestehen wird. Mitte September eetzen die Meisterschaftespiele ein, und mancher Bezirksverein muß nach Alfter, um beim dortigen Fußballvereis diese Spiele auszutragen. Mögen sich im Vorgebirge in den einzelnen Orten noch mehr Sportanhänger finden und Voroinegründungen vornehmen. Dann wird die Zeit nicht mehr allzu fern sein, wo auch das ganze Vorgebirge in der Sportbewegung erschlossen ist. Alle Anfragen dieser Art sind an die Geschäftsstelle des Westdeutschen Spielverbandes, Bezirk Bonn, Weberstraße 43, zu richten. Sommerovenderhollungsbetrachtunge. Wenn en der schöne Sommerezick Des ovends noh dem Esse Mer su jet durch de Stroße geiht, Do merk mer met Intresse, Wie jeder doch sich op sing Aat Erhollung söök, wahl üvverlagt: Do führ mer mänchen Här zom Beer No singem Stammdesch kraue, Do weed politisect, gelaach, Moi met, mol ohne Fraue.— Do hingen ahn der Eck do triff &E Päärche sich met Laache; Un en Madam met ihrem Hungk Geiht ne Spaziergang maache.— Un ahn der Eck do en däm Huus Deiht Tröht ene Jüngling übe, Un litsch der Ton im och ens uß, Hä spellt met Freud un Liebe.— Och mänche Huusfrau füht mer noch Voll Fließ am Finfter stricke, Un ihre Junge noch bes spät De Botzebördem flicke.— Doch wer su wick et hät gebraht, En Auto zo besitze, Dä moß domet vörm Schlosegonn Jet en de Gägend flitze. Doch wer Klavier ehz spille kann Un häddere ein— o trau im nit: Oem dieß Zick— Minsch— fängk hä Geweß zo spille ahn!— Doch halt, do en der Weetschaff eß Ne Männerchor am singe, Un werd die Kehl mit Beer geschmert, Deiht et vill schöner klinge. Nu hürt ens blos, wie schön, wie fein: „Das ist der Früühüling am Rhein!"—Wat drüvve gurgelt, kroisch un fleut, Dat eß gar nit vun ohne, Dat mäht die allergröhzte Freud: Dat sin die Gramophone.—— Weed mer nit gään jet ußgelaach Beim Gleichgewecchverliere, Sööt mer en stille Stroß sich uß, Oem— radfahre ze liere.— Wenn en der schöne Sommerszick Des ovends noh dem Esse Mer noch jet durch de Stroße geiht, Do merk mer met Intresse, Wie jeder doch sich op sing Aat Erhollung söök— wahl üvverlaat.— Doch ich han nur dä Wunsch, dä fromme: „Lcev Lück, loot et Uech good bekomme!“ Olly Wirtz=Koort. im städt. Verkehrsamt. Es ist erwünscht, daß die Programme nach Möglichkeit schon im Vorverkauf entnommen werden, damit an der Abendkasse kein Andrang entsteht. Städrisches Orchester. In dem Sonntag abend 8 Uhr im Konzertgarten Böselagerhof, bei ungünstiger Witterung in der Beethovenhalle stattfindenden Philharmonischen Konzert kommen u. a. zum Vortrag: die Ouvertüren zur Oper„Die verkaufte Braut" von Smetana, zur Operette„Nakiris Hochzeit" von Linke, Aufforderung zum Tanz,„Rondo“ von C. M. v. Weber, Konzert 6moll für Flöte von Köhler,(Solist: Hugo Kratzsch), Fantasie aus der Oper„Mignon“ von Thomas, Potpourri aus der Operette„Die liebe Augustin“ von Fall. setzte sich, daß man ihm ein„bolschewistisches Plakat“ ins Fenster hängen wollte, auf dem deutlich ein„Russe" abgebildet sei. Selbstverständlich ist das Plakat unpolitisch und stellt nur den Kronenburger Tell porträtähnlich dar, der sich einige Monate vor dem Spiel einen echten Bauernbart stehen läßt. Der Berliner Kinderchor der Mittwoch und Donnerstag in Vonn Konzerte gibt, hatte wie uns berichtet wird) in Dortmund einen großartigen Erfolg. Der Saal des Fredenbaum war bis zum letzten Platz gefüllt und hat wohl nie solchen Beifall gehört. Bonner Studentenbühne. Am letzten Mittwoch wurde von Bonner Studierenden eine Bonner Studentenbühne gegründet. Es fand sich lebhaftes Interesse in den beteiligten Kreisen. Heiteres vom Eiseler Heimatspiel auf Ruine Kronenburg. Das Werbeplatat des Kronenburger Tellspiels, entworfen von dem Maler von St. Mechtern in Röln, Peter Hecker, stellt den Tell dar, der im erhobenen rechten Arm die Armburst trägt. Das expressionistische Bild wirkt auf den, der es einmnal verstanden hat, sehr stark. Aber ehe man es erst einmal verstanden hat! Ein Herr lehnte das Bild als unverständlich ab, nur slaubte er die Farben: schwar#=weiß=rot und ein Stück vom hakenkrenz zu entdecken, ein Obertellner wollte dahengegen das Plakut nicht aufnehmen, da er die Farben: schwarz=rot=gold herlas und eist ein braver Bürper in der Solinger Gegend entGroße Ausstellung Düsseldorf 1926. In Düsseldorf findet im Jahre 1006 zum ersten Male seit dem Kriege eine„Große Ausstellung für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen“ statt, welche die enoonen Fortschritte aller mit diesen Gebieten in Zusammenhang stehenden Zweige in Wissenschaft, Handel und Intustrie prattisch vorführen wird. Wegen ihres besonderen Gepräges findet der Düsseldorfer Ausstellungsgedanke Anteilnahme in der ganzen Welt. Der Rahmen dieses großartigen Unternehmens ist derartig weit gestellt, daß in industrieller und gewerblicher Hinsicht fast unbegrenzte Möglichkeiten für die Beteiligung gegeben sind. Außerdem verbindet die Ausstellung die Vorzüge einer wissenschaftlichen Fachausstellung mit denen einer Gewerbeschau und bietet durch diesen Umstand eine recht effektvolle Werbegelegenheit. Ueber die bisherigen Arbeiten, Voranmeldungen und Vermietungen herrscht große Befriedigung. Trotz der augenblicklichen wirtschaftlich ungünstigen Lage ist das Interesse für die Veran staltung ständig im Wachsen begriffen. Auch die dem Aussteilungsgegenstand fern liegenden Industrien beteiligen sich immer mehr und mehr. Die Nachfrage nach Sonderpavillons ist so groß, daß die Ausstellungsleitung jetzt schon Schwierigkeiten hat, um allen Anfragen nach dieser Nichtung hin gerecht zu werden. Die günstige Verkehrologe der Stadt Düsseldorf, sowie ihr althergebrachter Ruf als führende Ausstellungestadt des Kontinents sichern dem in flotter Vorbereitung begriffenen Unternehmen einen Massenbesuch. Zahlreiche Kongresse und Tagungen werden im Ausstellungsjahr 1926 in Düsseldorf stattfin den, darunter die Tagung der deutschen Naturforscher und Aerzie mit mindestens 10 000 Teklnehmern. Von der Großen Ausstellung in Düsseldorf verspricht mon sich eine große Beletung der Wirtschaft in ganz Rheinland und Westsalen. PMO Vertengp Samstag den 11. Juli 1925. Deutsche Reichs-Zeiung, Bond. Godesberger Zeitung. Godesberg. Rheinische Volksstimme, Bonn„ Sieg-Rhein-Zeitung, Siegburg. Troisdorter Tageszeitung, Troisdort, Siebengebirgs-Zeitung, Honnet. Selmeahetr Rützlich für Romreisende. Unangenehme Ersahrungen mit der„Werko“. Auf Grund von Mitteilungen, die uns von verschiedenen Seiten zugehen und nach Erkundigungen an zuverlässiger Stelle, sehen wir uns veranlaßt, Rompilger darauf aufmerksam zu machen, daß die Beteiligung on einer Italienreise, die von der Reisegesellschaft mn: d. H.„Werko“ in Köln erwerbomäßig veranstaltet werden, nicht empfehlenswert ist. Die„Werko“ beansprucht die Zahlung der vollen Kosten für die Romreise in drei Raten im Voraus. Eine Dame aus Vonn zahlte insgesamt 700 Mark. Dafür wurde ihr Bahnfahrt 2. Klasse und Verpflegung in erstklassigen Hotels von der„Werko“ zugesichert. Eingeschlossen in den Preis sollten sevner sein: die Kosten für die notwendigen Autofahrten bei der Besichtigung von Rom und anderer italienischen Städte, ferner die Eintrittegelder in Museen, Trinkgelder usw. Vor allen Dingen wurde gute, zuverlässige Führung zugesichert. Abgesehen davon, daß die notwendigen Papiere, Fahrkarten, Adressen der Hotels usw. erst am letzten Abend vor der Abreise der Vonner Dame zugestellt wurden, sodaß also zur Nachprüsung und zur näheren Ovientierung keine Zeit mehr blieb,(einer anderen Dame aus Vonn geschah es infolgedessen, daß sie das Fehlen einer Fahrkarte erst in Basel bemerkte)— wir sagen, abgesehen von diesen Dingen, hatte die Reisegesellschaft schon auf der Hinjahrt noch Rom über das unhöfliche Auftreten des Führers— den die„Werko“ stellt: — Klage zu führen. In Rom wurden die Reisenden, denen man erstklassige Hotels für die Unterkunft zugesagt hatte, in einem sehr ppimitiven Hause untergebracht, wo man sich während der ersten Nächte zu je drei Personon in ein mehr als bescheiden eingerichtetes Personalzimmer im 5. Stock begeben mußte. Für drei Personen standen dort nur ein Wasserglas und andere Gebrauchsgegenstände zur Verfügung. Einige Tage fräter waren Einzelzimmer frei, jedoch wiederum nur Zimmer von der Dürftigkeit des vorherigen. Während der Romtage versagte neben der Verpflegung fast alles, was von der„Werko“ organisiert war: die Führung zeigte sich ungenügend orientiert, die Autofahrten erfolgten, nicht zu den festgesetzten Zeiten, der Autos waren zu wenig bereitgestellt, sodaß die Mitjahrer nur eng zusammengepfercht ihre Plätze einnehmen konnten. Bequemeres Fahren wurde von der Führung nur unter Nachzahlen einer Summe von 230 Lire in Aussicht gestellt, obwohl es vor der Neise hieß, daß auch die Unkosten für die notwendigen Autofahrten in dem Betrag von 700 Mark miteinbegriffen seien. Während der Heiligsprechungsseier wurde die Reisegesellschaft veranlaßt, zum Frühstück herauszukommen; als man nach dem Frühstück an dem weiteren Verlauf der Feier zeilnehmen wollte, stellte sich heraus, daß die Führung die Karten zum Wiedereintritt nicht besorgt hatte. Nur auf Grund persönlicher Beziehungen konnte schließlich der eine oder der andere Teilnehmer der Reisegesellschaft sich den Eintritt verschaffen. Auch die Audien; beim hl. Vater wurde nur durch die eigene Initiative der Romreisenden ohne Dazutun der„Werko“ ermöglicht. In Neapel waren Verpflegung und Unterkunst zweiten Ranges, immerhin aber war alles sauber und das Hotel besand sich in schöner Lage am Meere. Auf Capri versagte wiederum die Ortskenntnis der„Werko“. Die Verpflegung dort war unzureichend. Bei Autofahrten erlebte man das gleiche wie in Rom. In Florenz send man gute Unterkunft, in Venedig aber wiederum ein primitives Hotel und schlechte Verpflegung. In Riva wurde die Reisegesellschaft in einem alten Hotel untergebracht, in dem die Teilnehmer nachts von Ungezieser geplagt wurden und keine Ruhe sanden. Obwohl die „Werko“ von diesen Mißständen wußte, brachte sie einige Tage später wiederum deutsche Reisegesellschaften in demselben Hause unter. Es wird uns zuverlässig versichert, daß nicht Mangel an erstklassigen Hotels und nicht eine zu geringe Zahl von versügbaren Kraftwagen die Ursache der Unannehmlichkeiten war; denn sowohl Hotels erster Güte als auch Kraftwagen fanden sich genügend, als einzelne Gruppen der Reisegesellschaft sich auf eigene Faust auf die Suche gaben. Ueberhaupt verdanken die Reisenden es nicht der „Werko“ sondern einzelnen tatkräftigen und hilfsbereiten Teilnehmern der Reisegesellschaft, daß trotz allem Mißgeschick diese Italienfahrt einen guten Ausgang nahm. Es verlautet inzwischen, daß die „Werko“ sich auslsen werde. Wenn damit verhindert wicd, daß andere Rompilger aus die höchst seltsamen Geschästspraktiken der „Werko“ hineinsallen, dann wäre die Auflösungn dieses Geschästsbetriebes wohl zu begrüßen. Hoffentlich aber ist die Auflösung nicht ein Versuch, die unangenehmen Erinnerungen an die vergangenen Fahrten zu verwischen um unter anderer Flagge wieder neue Opfer finden zu können. Wir halten uns im Interesse unserer deutschen und insbesondere unserer rheinischen Rompilger für verpflichtet, in aller Oessentlichkeit auf die„Werko“ und ihr Verhalten aufmerksam zu machen. Der Angerstein=Prozeß. Gute Leumundszeugnisse für Angerstein. WD. Limburg 10. Juli. Für heute ist eine ganze Anzahl von Leumundszeugen geladen, die durchweg alle das gleiche günstige Bild von dem Angeklagten und seinem Familienleben geben. Der Bürgermeister von Haiger gibt eine zünstige Darstellung von Angerstein, soweit er ihn kennt. Die Frau des Kaufmanns Fritz Otto hat mit Frau Anger'tein viel verkehrt und dieser auch häu ig' ihr Kind überlassen, da Frau Angerstein sich sehr nach einem Kinde sehnte, ohne ein solches bekommen zu können. Frau Wagner aus Haiger war befreundet mit Frau Angerstein und verkehrte in der Familie. Das Familienleben im Hause Angerstein war sehr gut. Die Frau, kränklich und aufgeregt, hat sich rie über ihren Mann beschwert, den sie sehr Drovinz und Reich Röln: Der Kölner Männergesangverein ernannte den Regie. rungspräsidenten Grafen Adelmann, Oberbürgermeiste: Dr. Adenauer sowie die bekannten rheinischen Komponisten Prof. Dr. Othegraven(Köln) und Mathien Neumann(Düsseldorf) zu Ehrenmitgliedern. Der demnächst in den Ruhestand tretende Dirigent Prof Jos. Schwartz wurde zum Ehrendirigenten ernannt. Duieburg: Das automatische Fernsprechamt in der Nähe des Bahnhofs ist im Rohdau fertiggestellt und kann Anfang nächsten Jahres in Betried genommen werden. Es wird für 10.000 Anschküsse eingerichtet. Solingen: Die Typhusepidemie greift immer weiter um sich. Die Zahl der Erkrankten ist von Dienstag auf Mittwoch von 27 auf 40 gestiegen. Der Beigeordnete Merkel ist nach Berlin gereist, um sich dort mit den Gesundheitsbehörden wegen der Bekämpfung der Krankheit in Verbindung zu setzen. Die Presse macht auf alle möglichen Typhusherde aufmerksam, u. a. darauf daß Schlachtungen außerhalb des Schlachthofes vorgenommen, alte Brunnen noch benutzt werden, ungenügende Abortverhältnisse vorhanden sind und den Kläranlagen nicht die richtige Aufmerksamkeit gewidmet wird. Kreseld: Ein Kind aus dem Fenster gestürzt. Ein zweiHrier jähriger Junge, der von seiner Mutter, die der Feier einer goldenen Hochzeit beiwohnte, allein zu Hause gelassen war, wollte schätzte. Sie fürchtete sich sehr vor Brand und Einbrechern. Die dem an der Wohnung vorbeigehenden Zuge zusehen, öffnete das Zeugin weiß, daß Angerstein seine Frau sehr schonte. Beide Fenster und stürzte von dem ersten Stock vor den Augen der waren sehr wohltätig. Direktor Emil Orth aus Haiger kennt Mutter auf das Pflaster. Das Kind erlitt tödliche Verletzungen. Angerstein als einen zuvorkommenden, liebenswürdigen Mann. Angerstein war am Samstag vor der Tat bei einem Zusammentreisen ziemlich erregt und sprech davon, daß seine Frau zu Hause im kalten Schweiße läge. Frau Wiesen kennt die Familie soit 1921 und hat im Verkehr bei Angerstein nur Gutes wahrgenommen. Er war sehr rücksichtsvoll zu seiner Frau und hat sie kehr geschont.— Hedwig Köttele, die 1923—24 Dienstmädchen bei Angerstein war, entsinnt sich eines guten Familienlebens. Er war trotz der ausgeregten Wesens seiner Frau ruhig und rücksichtsvoll und hat ihr öfter eine Freude machen wollen, indem er ihr etwas kaufte. 1923 hat Angerstein einmal Frau Barth, seiner Schwiegermutter, Vorhaltungen gemacht, weil sie Neis hatte anbrennen lassen. Nach dem Zwist ist Frau Barth fortgegangen und später die über den Vorfall ebenfalls erregte Frau Angerstein. Boide kamen zunächst nicht wieder. Angerstein hat abends nach Tisch bemerkt, daß seine Frau sort war, einen Revolver zu sich gesteckt und sie gesucht. nachdem er geäußert hatte, er würde die Mutter erschießen, wenn er seine Frau nicht finde. Gegen 11 Uhr abende ist er mit seiner Frau wiedergekommen. Zwistigkeiten dieser Art hatten stets ihren Grund in Unstimmigkoiten zwischen Frau Angerstein und ihrer Mutter. Der Bruder der Frau Angerstein, Gottlieb Barth, bezeichnete das Verhältnis der Eheleute als sehr gut. Seine Schwester sprach immer gut von ihrem Mann. Seine Mutter, Frau Barth. konnte sich die Arboit nicht einteilen, ließ häufig das Essen anbrennen, und es gab Streitigkeiten, doch kann es nie ern't gewesen sein. Wegen ehrer dauernden Krankheit konnte Frau Angerstein ihren Haushalt nicht selbst führen. Heinrich Koch, ein Schwager, hat ebenfalle den besten Eindruck von der Familie. Die Frau wäre längst gestorden, wenn Angerstein nicht so sehr für sie gesorgt hätte und so geduldig gewesen wäre. Ein 65jähriger Seminaroberlehrer Schreiner hatte Angerstein acht Jahre in seiner Schule und kennt ihn als einen sehe stillen, ruhigen Menschen, etwas träumerisch, der nie Veranlassung zu Strafen gab. Es folgt der Vater der ermordeten Minna Stoll. Seine Tochter hatte sich sehr lobend über die Familie Angerstein ausgesprochen. Jeden Wunsch, den der Mann seiner Frau an den Augen absehen konnte, erfüllte er. Er trug seine Frau auf den Händen. Andere Zeugon dekunden immer das gleiche. Neue Ergebnisse ergibt ihre Vernehmung nicht. Die rheinisch=westsälische Schnellbahn. Essen, 9. Juli. Die Stadtverordnetenversammlung erklärte sich in geheimer Sitzung damit einverstanden, daß sich die Stadt Essen mit einem Kapital bis zu 10 Millionen Mark an der neu zu gründenden Rheinisch=Westsälischen Schnellbahn=.=G. beteiligt. Die Stadtverordnetenversammlung erklärte sich weiter damit einverstanden, daß die Stadt Essen für eine von der neu zu gründenden Obligationsanleihe zusammen mit dem preußischen Staat und den übrigen an der Schnellbahn beteiligten Gemeinden eine Bürgschaft übernimmt und unter der Voraussetzung, daß diose Bürgschaftspflicht wegfällt, sobald nach Fertigstellung der Bahn das Unternehmen hypothekarisch belastet werden kann. Sowohl die Beteilitung an dem Aktienkapital als auch die Uebernahme der Bürgschaft werden davon abhängig gemacht, daß zwischen den Hauptaktionären der neuzugründenden Gesellschaft ein Abkommen zustande kommt, wonach mit dem Bau der Bahn erst begonnen werden darf, wenn 1. eine baldige Rentabilität gewährleistet erscheint, die der für die Gemeinden durch die Beteiligung entstehenden Zinslast entspricht, 2. die Aufbrinjung der Baukosten, soweit sie nicht durch das Aktienkapital gedeckt werde: sichergestellt ist, 3. die Bedenken, die von bergbaul. Seite inobesondere wegen der Betriebssicherheit der Bahn geäußert worden sind. im wesentlichen ausgeräumt werden können. Wiesdorf: Selbstmord aus Furcht vor Strafe. Ein 15jähriger Laboratoriumsarbeiter schüttete sich Arsenik ins Minagessen und aß davon. Trotz ärztlicher Hilfe ist der Junze gestorben. Er hatte von seinem Vater eine Tracht Prügel wegen irgend eines Vergehenz zu erwarten. Aus Angst danor schied er freiwillig aus dem Loben. Oberhausen: Die Industrie gegen hohe Lohnsummensteuer. Die von den Stadtverordneten beschlossene Lohnsummensteuer von 5 Prozent wird wahrscheinlich nicht genehmigt werden. Die Industrie fordert die Herabsetzung der Steuer auf die Hälfte und hat der Regierung einen Haushalisentwurf vorgelegt, in dem 2,5 Millionen Ausgaben gestrichen sind. Der Eiat weist gegenwärtig einen offenen Fehlbetrag von 1 350 000 K und einen versteckten Fehlbetrag von 350 000 K auf. Münster i..: Verwahrloste Jugend. Wegen zweimaliger Brandstiftung verurteilte das hiesige Schwurgericht den 20jährigen Arbeiter Arthur Lechleiter aus Scherlebeck bei Recklinghausen zu zwei Jahren Gefängnis. Lechleiter hatte am Abend des 27. Dezembers vorigen Jahres und am Neujahrstage dieses Jahres in dem Anwesen des Landwirts Niehues in Höven bei Nottuln, dem er als Futterknecht von der Fürsorge überwiesen worden war, Feuer angelegt. Im ersten Falle fiel die Scheune, im zweiten Falle das Wohnhaus mie Stallung und Nebengebäuden den Flammen zum Opfer. Das Vieh konnte bis auf die Hühner und Enten gerettet werden. Dagegen verbrannte eine große Menge Getreide, Heu und Stroh. Der Gebäudeschaden allein beziffem sich auf rund 65.000 MA. In der Verhandlung entrollte sich ein überaus trauriges Bild von Jugendverwahrlosung. Der Vater des Angeklagten hat seine Frau und neun Kinder börwillig verlassen und treibt sich umher, die Mutter ist wegen Hehlerei und Kuppelet bestraft. Die älteren Geschwister des Angeklagten, der auch schon im Alter von 16 Jahren wegen Sittlichkeitsverbrechen in zwei Fällen vorbestraft ist, sind alle Schwerverbrecher, die jüngeren sämtlich in Fürsorgeernehung. Dem Angeklagten wurden wegen seines Schwacksinns mildernde Umstände zugebilligt. Monschau: Ein sauler Witz. Ein ungehöriger Streich## einem hiesigen jungen Ehepaare gespielt worden. Irgendjemand veröffentlichte in einer Aachener Zeitung eine Anzeige, in der das junge Paar„die glückliche Geburt eines kräftigen Stammhaltero hocherfreut anzeigt“, ohne daß dazu Veranlassung vorlag. Vor dem Aachener Schöffengericht hatte sich nun ein junger Landwirtschaftseleve aus Monschau waen dieseo sanlen Witzes zu verantworten. Da die Schuld des jungen Mannes nicht klar nachgewiesen werden konnie, erfolgte Freisoruch. Der Vertreter der Anklagebehörde hatte vier Monate Gesängnis wegen„Urkundenfälschunz, um jemandem Schaden zuzufügen und ihn dem Spott der Bevölkerung preiszugeben“ beantragt. Oberstein=Idar: Eine neue Jugendherberge an der Nahe. In den hiesigen idyll'sch gelegenen Schloßruinen ist durch Umbau eine Jugendherberge errichtet worden, die für 20 männliche und zehn weibliche Wanderer Unterkunft und Schlafgelegenheit bietet. Für die Sommerzeit mit ihren Wanderungen im Nahetal entspricht die Herberge einem dringenden Berürfnis. Die Stadtverwaltung hat zur Bewachung der Gebäulichkeiten einen besonderen Wärter zur Verfügung gestellt. Wiesbaden: Mit Pudding vergiftet? Die auf der Waldstraße wohnende Familie eines Architekten mit fünf Kindern ist an 1 Vergiftungserscheinungen nach dem Genuß eines selbsthergestellten Pudd.ngs erkrankt. Die Erkrankten wurden ins Krankenhaus nach Wiesbaden verbracht, wo eine 15jährize Tochter bereite gestorben ist. Rheinwasserstand und Schilfahrt. Der ständig zurückgehende Rheinwasserstand beginnt jetzt für die großen Lastschiffe und Schlepper bedenklich zu werden. Der Oberrhein ist in raschem Zurückgehen logriffen. und wenn auch die einzelnen Rebenflüsse durch etwaige Gewitterregen vorübergehend ziemlich steigen sollten, die kleine Flutwille ist schnell ahgelaufen und bedeutet D benschleepdampfer kommen hier nur noch wenig vorbet. Bereite tritt die Kleinwasserzulage bei den Frachtsätzen in Kraft. Hand er raum, besonders kleinerer Schiffe. Der Wasserstand der Mosel hat sich trotz der verhältnismäßig langen Trockenheit der letzten Wochen und Monate bisher immer noch auf einer verhältnismäßig guten Höhe gehalten, sodaß die Moseldampfer noch unverändert fahren können. Der Grund für diesen ungewohnt günstigen Wasserstand bei dieser Trockenheit wird darin liegen, daß die Regulierung der Kanäle in dem Oberlauf der Mosel jetzt etwas anders geregelt ist als früher. Landaufenthalt in schöner Gegend an der Ahr bietet an: Gasthofbes. Caspers, Dorsel(Bahnst. Ahrdorf). Wegen anderweitigem Unternehmen verkaufe ich meine in GodesbergRuffendorf gelegene Obst= u. Gemüsegärt. Sehr gute Lage. Ebenfalls kann eine Wohnung mit 4 Zimmer und anliegendem Schuppen mitvermietet werden. Nur ernstentschloss. Käufer woll. ihre Angabe machen an P 6255 Tinnjo=Verl., Bonn eichen, 9 x 12 m, gut erhalten, billig abzugeben. Ang. u. H. K. 6247 an Tinnjo=Verlag Bonn. Gegen dar biülg: WeißesDoppelschlafzimmer 350.—, Spiegelschr. Marm. dunkel Eichen=Eßz. 400.— mittelgr. tiefgehend weißer Herd 50.—, Büro=Möbel, Rollschr., Bücherschr., 3 Stellagen.10 hoch. Geldschr., gr. Tische, Stühle, Sessel, Sosa Chaiselonque, Büfett Bertiko, Wäscheschr. Herren zimmer. Bonn, Kaiserplatz 17 Verkauf. Zahle 109 Mark v.„Kampoldo“ nicht bei Mensch und Tier Läuse in 1 Minute vertilgt. Keine Wanze mehr! Einm. Anw. Kampolda B In Boun, Fris.=Geschäft Martinstr. 2; Siegburg, Holzgasse 44: Godeoberg, Sheinstr. 3. Bruteier prima Silberbrakel Spezialzucht über 25 Jahre, hat abzugeben Fritz Hödefath, Bacherhof b. Altenrath. Sülztalstraße. 8 Die größte Veranstaltung des Jahres: aITVVeFRauDfe ——'abeni'rg Tersmmenstellung von(ielevenheiten geschallen, um uns Aür den wrüftte 15.75 29.— * Läuferstoffe Imitierte Perser-Teppicbe, Ilizgellochtene Teppiche, 140X190 durcheinander Jetzt Woll-Tapestry-Teppiche, Imitierte Perser-Teppiche, 160X240, Wollplüsch-Teppiche, früber bis 48.— durcheinander Jetzt Imit. Perser-Teppiche, 250X350, Wollplüsch-Teppiche, 185X290, Volours-Teppiche, Haarbrüssel, 160X 240, Wollperser mit Fransen, früher bis 85.— durcheinander jetzt 48.— la. Wollpläsch-Teppiche, Voulours und Haarbrüssel, Wollperser mit Fransen, alles 200X300, hochfeine Qual. 160X240 früher bis 138.—, durcheinander Jetzt 78.— Woll-Tapestry 250X350, Velours u. Wollplüsch, 230 X330, schwere Wollperser mit Fransen, 200300 trüher bis 165.—, durcheinander jetzt 93.— Velours, Wellplüsch u. deutsche Wollperser, 250X 350 und 230 330 früher bis 225.—, durcheinander Jetzt 135.— Deutsche Wollperser, Wollplüsch u. Velours, 300X 400, hochleine Qualitäts-Teppiche, 250X350. krüher bis 285.—, Jetzt 195.— Sofakissen mit Pllanzendaunen.... Jetzt.95.73 Hochleine Diwan-Rückwände früber bis 52.—.jetzt 14.50 19.50 Viele Hundert Verbindungs-Teppiche mit Fransen, 90X180, durcheinander jetzt.75 Wollpläsch-u. Wollperser-Brücken, 90X180 Jetzt 19.50 23.30 * Seit Monaten haben wir uns im Einkauf eire Zusammensteilung von Gelegenneiten geschauen, um uns für den größten Extra-Verkauf des Jahres ein Angebot aufzubauen, weiches tatsächlich dem Begrißl der Großzügigkeit dieser Veranstaltung entspricht.— Sämtliche Waren unserer gewaltigen Lagerbestände verkaufen wir ohne Rücksicht auf den eigentlichen Wert VUr GmrerPAUR — Gardinen—. Dekorationen Aurichementealienen. Neulich las ich von einem Demonstrationszug der Breslauer Hundebesitzer, anläßlich der Erhöhung der Hundesteuer. Unter ohrenbetäubendem Gebell sand der Zug vor dem Rathaus seinen Abschluß, wo die Hunde den Magistrat in des Wortes wahrster Bedeutung„ankläfften“. Ein Gegenstückchen hat sich dieser Tage zu Wien begeben. Die Wiener Straßenbahngesellschaft sprach sich gegen die Beförderung der Hunde auf ihren Bahnen aus. Als Antwort auf diesen hochwohlweisen Beschluß zogen etwa 90000 Hundebesitzer mit ihren Lieblingen durch die großen Verkehrsstraßen. Schmähungen. Verwünschungen, von Knurren und lautem Gebell lieblich begleitet, umbrandeten die in dem Getümmel sich nur langsam fortbewegenden Straßenbahnen. Ob es etwas genutzt hat, wissen die wackeren Hundebesitzer bis jetzt selbst noch nicht. S. Testerwald Veleld E. V. Orts r. Bonn Tageswinderung Son tag, 12. Juli Zum Laachersee. Abfahrt: 6“ vorm bis Burgbrohl mit Spontagskarte nach Andernach. Führer: Doet- h. Der Vor-tand. Veranzeige. Sonntug den 26. Juli Aulofahrt nach der Allendorner Höhle Neben den früheren sind die neuen Preise in Rotschrilt angegeben. Norladen Schwere Haargarn-Läufer. früber bis.50 Jetzt 2 90.90 Haargarn-Boukle-Streifen-Läufer. 50 70 90em früher 9 50 hotzt 8 40 4 80.75 Haargarn-Brüssel-Länfer b 70 90 130cm Woll-Tapestry-Länfer Velours-Länfer Kokos-.änfer eirt 6S.90 11.30 70 90 cm Jeist.910.90 18.75 Jetrt.75 70 90 .85 30) 950 0 13.50 150 2000m Jeirt—65 S9).50.90.30 Große Posten Bettyorlagen jetzt.9.73 Ganz schwere Mottied-Abfall-Vorlagen, auch für Verbinder u. Badezimmer, 6X12 mit Handkransen durchelr ander Jetzt.90 Wollplüsch-, Velours- u. Haargarn-Vorlagen Jetzt.90.90.90 Welße u. gespitzte Schaffelle, lan-haarig. früber 39.—, Jetzt 17.30 Gewaltige Mengen Diwandecken, modern gestr ilt u. persisch gemostst. Jeint.75 12.50 17.50 Mohalr- und Mokettplüsch-Dlwandecken trüber bis 58.—, Jetzt 29.— 39.— Pracht-Diwandecken, bochkein früher bis 92.—. Jetzt 48.— 58.— Kochelleinen-Tischdecken jetzt 295.75 Gewebte Gobelln- u. Perserdecken jetzt.50 13.50 Hochleine Plüsch- und Mohairplüschdecken rüber bis 58—. Jetzt 29.— 39.— Decken * Flügel Abgepaßte Vorhänge, 2 Flügel Jetzt.75.50 14.50 Etamin-Stores mit breit. Einsätzen Jetzt.75.75.50.73 Handarbeits-Stores mit echten Gulpure u. Fllet, antike Arb. früh. b. 28.—. Jetzt.50.75 14.50 Prachtvolle Wolken-Stores jetzt 19.50 29.— Etamin, kariert, gestreift, glatt 130 cm jetzt 150 cm Jetzt.—,.15 Doppeltbreite Tüllstofte.... Jetzt.75.25 Etamin- und Tüll-Bettdecken über 1 und 2 Betten..... Jetrt.75 12.50 16.50 Madras-Dekorationen, 2 Flügel, 1 Behang Jetzt.95.50.75 Dunkle Madras-Garnituren krüh. bis 42.—, jetzt 17.50 Neue Bogendekorationen jetzt 18.75 24.50 Viele Hundert Kochelleinen- und PanamaDekorationen auch r. ganz er Flügeln Jetzt.75.50 14.50 Madras-Dekorationsstoffe fr her bis 16.— jetzt.90.75.50 Gemusterte Dekorationsstoffe 131 cm breit jetzt.45.95 Einfarbige Seidenstoffe, Panama- und Ripsstoße 120, 130 cm bre.:. jetzt.75.25 390 Gobelinstoffe f. Bezug u. Dekor 180cmbr. Jetzt.75.75.75 Damast- u. Kuns seidenstoffe früher bis 16.50 jetzt.75.75 Hompl. Meseind-Garnltnren„Rein-Messing“ 2 Träger, 2 Dübel, 2 Knopfe, 8 Ringe, 140cm Rohr jetzt.75 2 Träger, 2 Dübel, 2 Knepfe, 8 Ringe, 15 cm Rohr jetzt.93 2 Trager, 2 Dubel, 2 Knöpfe, 10 Ringe, 160cm Rohr jetzt.25 2 Träger, 2 Dübol, 2 Kuöpfe, 12 Ringe, 180cm Rohr jetz:.45 9 Träger, 2 Dübel, 2 Knöpfe, 12 Ringe, 200cm Roh. Jeizt.55 18.50 39.— .35 .55 14.50 24.50 29.— Nerkeeut durchgehend 8½-7 Uhr *„ Köln Hohestr. 81 1. Stock Bindegarne Prai cn Friedr. Saar. Bonn K onsriazenst NI. Fernssr. 467 Nähe Kaiserplatz und Poppeisdorfer Allee. de 1 ohe kann sich 1 Ratte auf 400 8: 1 Mans auf 000 S. 1 Wanze auf 20 000 Bl. 1 Kur Lafer auf 500 000 S. vermehren. Darun vernichtet ele, je eher— besser nur durch das probte ebem. Präparat „Dinol un der Kralle. Erhältl. W. Müller. Zool. Handlung. Bonn, Friedrichstraße 16. " bellasliut“ Reilhstich für alle Leiden Bonn, Mauspfad 5, u. Tiez (Ausk., Prospekt u. Prodesitzung kostenlos.) Sommersprossen verschw. u. Garantie in# bis 10 Tagen d. die gesetal. geerb ohte Rchransommer. sprossenereme. Nur echt mit Garantiestreifen. Preis M..75. Zu beziehen durch Ernst Groth, Steitin 244 Sternbergetraße 6. Die Jugendburg Freusburg an der Von Hermann Forschepieve, Siegen. Wer bei lachendem Sonnenschein das Siegtal auswärts wandert und kurz hinter Kirchen auf steilem Berg die Freusburg erblickt, ist erfreut über das liebliche Bild, das sich ihm bietet. Hochaufgeragt trutzt die Burg ins Land und engangeschmiegt liegen die Häuser des ruhigen Dorfes in ihrem Schutz. Von mächtigen Baumreihen wird ein Teil der Burg verdeckt, die einfach und schmucklos ist wie die Menschen dieses Landes. Sie besteht aus zwei rechteckigen massigen Flügeln mit einfachen Turmdächern, die durch ein kleineres Mittelstück verbunden werden und ist rundum durch Burgmauer und Graben geschützt. Zwar webt sich um die Feste kein Kranz von Dichterworten und schönen Liedern und auch die Sage weiß nichts von ihr zu berichten. Und doch ist man stolz auf sie, denn auch über ihr liegt Märchenstimmung, auch sie träumt von entschwundenem Glanz und vergangener Herrlichkeit. Baugeschichtlich kann man sie nirgendwo einreihen, weil oft an ihr gebaut und geändert wurde. Der Name Freusburg wird auf Fraiß gedeutet, die Gerichtsbarkeit der Germanen, den sie vielleicht nach einer alten Richtstätte erhalten hat. Schon in Urkunden um 950 und 1000 wird die Burg als steile, uneinnehmbare Felsenfeste erwähnt. Ein besonderes Geschlecht derer von Broitzberg und Freusburg hauste dort oben um 1100. Sie starben aus und Burg und Land fielen an Graf Heinrich II. von Saon. Um 1300, als Willkür und Gesetzlosigkeit herrschten, ward ein Fehmgericht eingerichtet, das später Herrengericht wurde. Im Mittelalter wohnlen meist Burgvögte als Vertreter der Landesherren oben. Im 16. Jahrhundert, als die Burg Residenz des Grafen von Sayn und dessen Nachfolger wurde, erlebte sie ihre Blütezeit. Eine Steintafel im inneren Burghof erzählt von reger Bautätigkeit unter Heinrich IV. Nach ihren höchsten Glanztagen begann der Verfall. Der 30jährige Krieg ließ auch sie nicht ungestört. Die Niederländer kamen, die Schweden belagerten die Burg, nahmen sie dem Erzbischof von Trier und gaben sie dem Grafen von Sayn zurück. Noch heute zeigt man auf der anderen Bergseite die Schwedenschanze. Einige Jahre später waren die Kurtrierer wieder die Herren. Bald durchzogen die Wallensteiner Burg und Tal Freusburg. Nachher wurde die Burg endlich dem Grafen von Sann zugesprochen, die auch Besitzer blieben. Zum Ausgang des 17. Jahrhundert kamen die Franzosen ins Land. Im 7jährigen Krieg besetzten sie die Burg, bis ihnen die Kosaken folgten. Seit 1815 ist die Burz im Besitz des preußischen Staates, der sie teilweise verfallen ließ, nachdem schon 1752 ein beträchtlicher Teil wegen Baufälligkeit niedergelegt werden mußte. So träumte die Burg lange Jahre hindurch. Mancher Ausflügler wurde durch ihre zerfallenen Räume geführt. Im übrigen blieb es still. Bis zu einem Tage, an dem mit Hacken und Schaufeln, mit Wagen und Pferden voll Bretter und Steinen zum Erstaunen der Freusburger die neuen Herren einzogen: die deutsche Jugend. Sie grübelte und zögerte nicht lange. Unter fachkundiger Leitung gings an die Arbeit. Die alten Mauern mögen sich gewundert haben über die Emsigkeit und Tatkraft, die jetzt einsetzten. Der alte Lehm der Decken flog von einem Stockwerk herunter aufs andere. Dielen, Bretter und Balken, die meist versault waren, folgten vom Soeicher bis zum Keller. Das war ein Krachen und Bersten. Bald standen nur noch Dach und Außenmauern und mancher Besucher meinte, das würde nie fertig. Aber es kam anders. Die Jugend ließ sich nicht beirren. Nahezu zwei Jahre lang opferte sie Sonntag für Sonntag nach harter Werkstatt= und Schreibstubenarbeit den Ruhetag und kam wieder zur Burg. Sonntag Sonntag mit der gleichen Begeisterung und dem gleichen Willen zur Tat Manche Schulklasse vertauschte gerne einen Tag Unterricht mit froher Burgarbeit. Balken und Schutt wurden mühsam mit allereinfachstem Gerät hinausgeschafft. Tagelang brachten Lastwagen und Fuhrwerke gestifteten Splitt und Sand, Zement und Ziegelsteine zur Burg. Fachleute bauten die Deckenverschalungen ein und dann wurden die neuen Decken eingestampft. Das war eine harte Arbeit, weil wegen der engen Treppen alles mühsam heraufgezogen werden mußte. Aber es gelang. Bald gab es Aufräumungsarbeiten aller Art bis die Handwerker einzogen u. Maurer, Tischleru. Maler an die Arbeit kamen und recht bald den Nordflügel sertigstellten, der jetzt einen schmucken Rittersaal, einen vorläufigen Schlassaal, Speicherlager und eine gemütliche Burgküche enthält. Es ist das anerkennenswerte Verdienst des rührigen Verbandes für Deutsche Jugendherbergen, hier aus einer verfallenen Burg eine Sammelstätte ersten Ranges für die erwachende deutsche Jugend und eine Kraftquelle für das heranwachsende Geschlecht geschaffen zu haben. Mit nimmer erlahmender Tatkraft haben sich die Leiter trotz des unglaublichen Widerstandes des Staates für diese Jugendstätte eingesetzt und alle Schwierigkeiten der schlimmsten Entwertungszeit von Volks= und Geldeskraft überwunden. In überaus lobenswerter Weise stellten Handel und Industrie aus ganz Deutschland und viele Jugendfreunde des Siegerlandes Baustoffe und Geld bereit. Nur so wurde die schnelle Durchführung der Bauarbeiten ermöglicht. Inzwischen konnten die Verhandlungen zwecks Erwerb der ganzen Burg ausgenommen werden, die jetzt kurz vor einem günstigen und aussichtsreichen Abschluß stehen. Die hart an der Burgmauer gelegene Wirtschaft„Haus Schloßgarten“ wurde angekauft, trockengelegt und zur Mädchenbleibe ausgebaut. Ein Flügelanbau hieran, der Wasch=, Tagesund Schlafräume sowie einen Freisitz enthalten soll, wird bald fertiggestellt. So ist jetzt auch die Freusburg in den Kreis der Jugendburgen eingetreten, der sich bald über ganz Deutschland erstrecken wird. Sie ist nicht nur Jugendherberge, die den jugendlichen Wanderern auf ihren Fahrten Rast= und Erholungsstätte bietet. Vielmehr soll sich hier die wandernde Jugend aller RichAus Wissenschaft und Technik. Oel aus Raupen.— Petroleum aus Pflanzen.— Garantiert nikotinfrei. Das Radium der Welt— Von Hans Derstroff. Ueber ausländische Literatur. Von Dr. Gregor Köster. In den politischen Bezirken sind wir noch weit entfernt von einen wahren Frieden. In der Welt des Geistes aber ist das Bewußtsein einer gewissen Zusammengehörigkeit doch schon wieder lebendiger geworden. In besonderem Maße sind auf ein Zusammenarbeiten ja die positiven Wissenschaften, die Natursowohl wie die Geisteswissenschaften angewiesen. Die Größe und Tiefe der Gemeinsamkeit und das Bewußtsein der Gemeinschaft ist ja auf den einzelnen Stufen sehr verschieden; je höher die Sphäre ist, aus der die Gemeinschaft kommt, umso tiefer reicht sie in den Bezirk der Person hinein. Wirtschaftliche und positiv wissenschaftliche Zusammenarbeit vermögen nur sehr geringfügig eine ernstere Gemeinschaft zu begründen. Die Welt des Geistes: Philosophie und Kunst und Recht schon mehr. Aber alles, was in der Sphäre der Natur lebt, kann ebenso abstoßend wie anziehend wirken, ebenso Friede und Sympathie schaffend wie Krieg und Abneigung. Einzig die Uebernatur vermag den Menschen den wahren Frieden und die rechte Gemeinschaft zu geben und sie zu behüten vor Illusionen wie Kosmopolitismus usw., die die Tatsache der Gefallenheit der menschlichen Natur zu leicht und gern übersehen. Im Geistesleben sind aber die Völker unvertretbar von Gott begabt und so müssen sie den Versuch des gegenseitigen Austausches immer von neuem wagen. In der Philosophie und Kunst nimmt man auch schon hüben und drüben die Beziehungen wieder auf. In Amerika und England gibt es auch bereits Anthologien, die die künstlerische Produktion der letzten Jahrzehnte Deutschlands bekannt machen durch Uebertragungen. In Deutschland haben wir bereits eine amerikanische Anthologie(K. Wolff=Verlag) und eine englisch=irische (von K. Arns und Mally Behler im Eugen Kunen=Verlag). Am leichtesten, geschlossensten und eindruckvollsten sind Anthologien, die vorwiegend Lyrik bieten, die Poeten aus Roman und Drama sind sehr viel problematischer und hinterlassen meistens nur ein sehr ungefähres Bild. Erfreulicherweise gehen die Zeitschriften auch dazu über, nicht nur Aufsätze über die Geschichte der Lyrik, des Romans, des Dramas im Ausland der letzten Jahrzehnte zu bieten, sondern auch Proben aus den Dichtern selbst im Original oder in Uebertragung. Die erste deutsche Zeitschrift, Aus meiner Schulzeit ist mir ein Bericht des alten rönischen Schriftstellers Plinius erinnerlich über die besonderen Tafelfreuden der Römer. Neben mit Mehl und gewärmtem Wein gemästeten Weinbergschnecken galt der„Cossus“ als ein ganz besonderer Leckerbissen: es ist die gelblich glänzende Larve eines im Holze vermulmter Eichen lebenden Backkäsers, die settglänzend und öltriefend an kleinen Spießen über dem offenen Feuer geröstet, dem abgestumpften Gaunen der Römer ein Kitzel war. Aber man braucht nicht zum Altertum zurückzugehen, um solche Tafelzierden zu finden, für die wir Europäer von heute wenig Geschmack aufbringen. In einigen Gegenden Chinas werden die Puppen der Seidenkokons, sowie der Kokon ausgezogen ist, von den Menschen verspeist. Interessant ist nun eine Entdeckung, über die der„Engineer“ in einem der letzten Hefte berichtet, nämlich, daß diese Puppen einen ungewöhnlich hohen Prozentsatz Oel enthalten, das durch Pressen leicht gewonnen werden kann. Ein Kilogramm getrockneter Puppen gibt etwa 170 Gramm Oel, das nach einem Veredlungsverfahren als Sxeiseöl verwandt werden kann; allerdings soll es auch dann noch einen unangenehmen Beigeschmack haben. Immerhin ist dieses Oel ein wectvoller und vor allem billiger Bestandteil für die Seisenherstellung. Nach„Engineer“ sollen in Changlung und in Tungschwan, den bekanntesten chinesischen Seidenraupenprovinzen, eine ganze Anzahl derartiger Raupenölpressen in Betrieb sein. Auch die nach dem Auspressen des Oels erhaltenen Rückstände haben infolge ihres hohen Phosphorgehaltes noch Wert— als Düngemittel. Von praktischer Bedeutung, aber großem wissenschaftlichem Interesse ist die Gewinnung des Petroleums aus Pflanzen. Auf einen vor kurzem in Toulouse stattgefundenen Kongreß wurde über die Darstellung des synthetischen Petroleums berichtet. Sie gelang beim Ueberleiten von stark erhitztem Leinöl über einen Kupfer=Aluminium=Katalysator. Später gelang es auch, Chlorophyll, das Blattgrün, und Zellulose als Ausgangsprorukte zu verwenden. Jedesmal erhielt man ein Mineralöl, das sehr eng mit dem Petroleum verwandt war und unter anderem Motorbrenrstoff und Brennöl enthielt. So interessant diese künstliche Darstellung des Petroleums ist, so wertlos ist sie wirtschaftlich; denn noch scheinen die natürlichen Petrolen nquellen in Baku, Galizien, Rumänien, in Nordamerika, Mexiko, auf Sumatra und Vorneo unerschöpflich, ganz abgesehen davon, daß man schon seit längerer Zeit nach dem Vergiusverfahren in der Lage ist, jedes Kohlenvorkommen zur Herstellung von Motorbetriebsstoffen zu verwenden. Eine der seltensten Schätze der Erde, ja man kann wohl sagen, der kostbarste, ist das Radium, jenes seltsame vor 25 Jahren entdeckte Element, das dauernd Strahlen aussendet und eine Revolution der Physik und Chemie herbeigeführt hat. Wieviel Radium gibt es auf der Welt? Interessante Zahlen veröffentlicht das„Chemical Trade Journal“ über die industrielle Verwertung des Radiuns. Es wird aus Uranerzen gewonnen und findet sich hauptsächlich in folgenden Mineralien: Pechblende, Karnotit und Autonit, die in Joachimstal in Böhmen, in Johanngeorgenstadt in Sachsen, und wie Karnotit z. B. in Nordamerika und vor allem in Kongo gefunden werden. Bis 1921 waren auf der ganzen Welt etwa 140 Gramm Radium verfügbar— 21 Jahre nach seiner Entdeckung sind von diesem Stoff in der ganzen Welt 140 Gramm erzeugt! Wie unendlich mühsam die Gewinnung des Radiuns ist, geht auch aus den folgenden Zahlen hervor: Um ein Gramm Radium herzustellen, sind 500 Tonnen sorgjältig sortierten Erzes, 500 Tonnen verschiedenster Chemikalien, die Energie von über 1000 Tongen Kohlen, 10000 Tonnen destillierten Wassers und die Arbeitskraft von 150 Menschen während eines ganzen Monats nötig. Heute sind auf der ganzen Erde 230 Gramm dieses seltenen Stoffes verjügbar, viel zu wenig für all die vielen Laboratorien, die radiologische Forschung treiben, viel zu wenig für all die Kbiniken, die Krebserkrankungen mit Radium heilen, viel zu wenig für die Industrie, die Radium nötig hat zur Herstellung leuchtender Zifserblätter, leuchtender Gewehrvisiere und anderes. Schon vor längerer Zeit hatte die„Klinische Wochenschrift“ ein nal vor den sogenannten nikotinfreien Zigarren und Zigaretten gewarnt. Vor kurzem hat nun Dr. Frank vom Gesundheitsamt der Stadt Berlin in der„Deutschen Medizinischen Wochenschrift“ diesen nikotinfreien bezw. nikotinarmen Fabrikaten ein geradezu vernichtendes Urteil gesprochen. Im Chemischen Institut des Gesundheitsamtes der Stadt Berlin wurde eine ganze Reihe solcher entnikotinisierter Zigarren und Zigaretten genauesten auf ihren Nitotingehalt untersucht mit dem verblüffenden Ergebnis, das keines der Fabrikate eine auch nur nennenswerte Verminderung des Nikotingehaltes aufwies; im Gegenteil, in einigen dieser entgifteten Zigarren und Zigaretten war der Nitotingehalt ver nehrt. Koffeinfreier Kaffee, nikotinfreie Zigarte, alkoholfreier Wein, alkoholfreies Bier— eine ganze Industrie entgifteter oder angeblich entgifteter Genußmittel ist entstanden— bezeichnend für die Menschen von heute, die den Genuß“ nicht missen und dem Schaden entgehen wollen, ohne daran zu denken, daß gerade das Koffein das Anregende, das Nikotin das Reizmittel, der Alkehol das Betäubende darstellen und alle drei im Uebermaß genossen so viel Schaden anrichten, wie alle Leidenschaften Leiden schaffen. tungen Kraft und Freude zu ihrer Werktagsarbeit holen. Gleichgesinnte sollen sich hier treffen, aussorechen und Pläne schmieden für ihre Arbeit zum Wohl unseres Volkes. Und das ist das Schöne an diesen Jugendstätten, daß hier Standes=, Partei= und Bekenntnisunterschiede nicht geachtet werden. Gerne und freudig kommt die Jugend immer wieder auf die Freusburg. Gar manche Tagung hat in letzter Zeit dort stattgefunden. Keine verging, ohne daß die Teilnehmer ihre Freude an der Burg hatten. Die ungeheure Not unseres Volkes ist heute offensichtlich. Regierende und Regierte brüten an Auswegen. Der Schutz der Jugend steht obenan bei Beratungen und Festreden. Noch aber zeigte keiner einen besseren und leichteren Weg als die regelmäßige, frühzeitige und sinnesoffene Hinkehr zur Allmutter Natur. Hier wollen Jugendherbergen und Jugendburgen mithelsen, den Weg aus Großstadtelend und Großstadtschmutz hin zu einem neuen Jugendland zu obnen. Und wenn alle, denen die Natur Erholung und Friede, Kraft und Gesundheit gebracht hat, einen kleinen Teil ihres Dankes dadurch abtragen, daß sie an dem so überaus segensreichen Jugendherbergswerk mitarbeiten, dann werden die Bilder von Volkskraft, Volksgesundheit und Volkssittlichkeit bald anders aussehen. Auch die rheinische Jugend von rechts bis links sei herslich eingeladen zur Mitarbeit an dem Jugendherbergswerk im allgemeinen und der Jugendburg Freusburg im besonderen. Mit besonderer Freude steht gerade ihr die Burg jederzeit offen. Interessante Zahlen. Was kostet eine Fahrkarte von der Erde bis zur Sonne? Wieviel Meilen legt der Mensch durch den Weltenraum zurück? — Die Arbeitsleistung des Herzens. Nach dem Tarif für deutsche Eisenbahnen würde sich, bei Annahme der mittleren Entfernung in Höhe von 140 Millionen Kilometer der Preis für eine Fahrkarte zweiter Klasse auf ca. 10 Millionen Mark stellen. Die Bestimmung der deutschen Vorschrift aber, daß die Fahrkarten nicht übertragbar sind, würde bei einer solchen Fahrt schwer durchführbar sein; wenigstens müßten diese— und zwar bis ins zehnte Glied— vererbbar sein; denn bei einer Geschwindigkeit von 60 Kilometer in der Stunde würde die Reise 2500000 Std., dies ist 104 166 zwei Drittel Tage oder 258 ein Drittel Jahre dauern! Im engen Zusammenhange damit steht auch die Frage, wieviel Meilen der Mensch in einem ganzen Leben um die Sonne durch den Weltenraum zurücklegt. Auch hierbei kommt die Entsernung der Erde von der Sonne in Betracht. Bei einer einmaligen Reise um die die darin voranging, war„Die Literatur“. Eines ihrer Hefte war ausschließlich Beiträgen englischer Autoren gewidmet. In Dank wurde zweier Dichter der älteren Generation gedacht: John Galsworthy und in einer Arbeit John Galsworthys des Dichters Josef Conrad, der ein Pole von Geburt, von Erziehung ein Franzose, erst mit 20 Jahren englisch lernte, mit 40 Jahren zu schreiben begann und bald einer der anerkanntesten Schriftsteller wurde. Hätte man Vollzähligkeit geben wollen, so hätte man Kipling, Wells und Bennett erwähnen müssen, die von den älteren am meisten genannt und gelobt werden. Vergleicht man die jüngste Generation mit der älteren, so muß man gestehen, daß die jüngsten Schriftsteller an Begabung und handwerklicher Zucht den älteren weit nachstehen. Oft sind sie von wildester anarchistischer Gesinnung. Ein Nihilismus der Werte ist sehr häufig das charakteristische Merkmal der jüngeren. Daneben aber auch eine stärkere Sehnsucht nach Glauben, Gesetz und Ordnung, nach Ewigkeit als sie die in einer Scheinordnung befangene Welt des Liberalismus je besaß. So wie es tief rührt, wenn in der wilden, turbulenten Dichtung J. R. Bechers plötzlich Verse von einer einfachen, kindlichen, vertrauenden Geistesart stehen. Das ist aber sicher, daß auch in der älteren Generation keiner die großen vorangehenden Dichter erreicht, so nicht den mit großem Wortprunk gehenden Heiden Swinburne und nicht den größten Dichter Englands seit Shelley und Keats, den Katholiken Francis Thompson. Von den Dichtern Englands wirken außer diesen beiden(Swinburne meisterlich übersetzt von Rudolf Borchardt(G. Nowohlt=Verlag] und Francis Thompson in einigen Proben sehr gut von Theodor Haecker[Brenner=Verlag]) noch besonders herüber B. Shaw und Kipling, etwas weniger Galsworthy und Meredith und Deaths. Die Exaltationen der Neuen Rundschau für Oscar Wilde müßten noch viel energischer bekämpft werden, als es schon geschieht. Allgemein gilt dies wohl für alle ausländischen Literaturen: am leichtesten und schnellsten wirken herüber die Literaten der Großstädte, die dem Unterhaltungsbedürfnis dienen, und die sogenannten Probleme gestalten, die allenthalben in europäischen Großstädten verstanden werden. Ein typisches Beispiel dafür ist Romain Rolands Ruf in Deutschland oder der von Thomas Mann in England. Sehr wenig Einfluß gewinnen die Schriftsteller, die nur ihr Volk und gewisse Schichten dieses Volkes darstellen, z. B. Galsworthy in England, der die gehobenen Mittelschichten in spezifisch englischer Sonne legt die Erde und damit der auf ihr wohnender Mensch einen Weg von 934 Millionen Kilometer zurück. Wenn man annimmt, daß ein Mensch hundert Jahre alt wird, so hat er während dieser Zeit eine ganz anständige Reise gemacht. Er ist nämlich während seines Lebens zusammen mit der Erde eine Strecke von 93000 Millionen Kilometer gefahren.— Die Leistungen eines Menschen an einem Tage sind überhaupt nicht geringer Natur. Nur die Tatsache, daß wir uns unserer Leistungen nicht bewußt werden, verbürgt uns auch ihre ungeheure Größe. Der Luftdruck, den wir aushalten, ist so stark, daß ein Kind einen Elefanten wegtragen könnte. Der ganze Körper hält einen Druck von 20 Tonnen aus. Aber es gibt noch schlagendere Beispiele von den außerordentlichen Kräften, die wir haben. Betrachten wir nur die wunderbare Maschine, das Herz, das ständig das Blut bis in die äußersten Fingerspitzen treibt und den ganzen Körper lebendig hält. In je 24 Stunden verrichtet das Herz eines erwachsenen Menschen eine Arbeit, die 120 Fußtonnen Kraft gleichwertig ist, mit anderen Worten: das Tagewerk unseres Herzens würde genügen, ein Gewicht von 120 Tonnen einen Fuß hoch zu heben. Diese Kraft, die in 24 Stunden das Blut treibt, könnte also einen 5 Tonnen schweren Geldschrank von der Erde in ein Fenster des zweiten Stockwerkes heben. Wenn das Herz nicht unmitelbar die Kraft anwenden müßte, sondern noch die Erleichterung eines Flaschenzuges hätte, so könnte es den schwersten Geldschrank, der gemacht werden kann, zum Dach des größten Hauses, das überhaupt denkbar ist, heben. Wenn wir die Kraft des Herzens von 12 Stunden aufspeichern könnten, so würde das schon genügen, uns instand zu setzen, einen Eisenbahnzug mit der Geschwindigkeit von 20 Meilen in der Stunde zu ziehen. Ein unangenehmes Tropen=Erlebnis. Von Carl Wilhelm Schoepie. Sternklare, linde Tropennacht, so recht dazu angetan, dem nach vollendetem Tagewerk ermatteten Europäker Erholung zu spenden Ueber einer winkeligen Ausbuchtung der tiefdunkeln Waldumrisse erscheint mit mildem Licht Frau Luna, die Gebieterin der Nacht, mit ihrer Begleiterin. Frau Jenus, als wollte sie Nachtruhe gebieten. Die Faktorei liegt auf einem Hügel, unten die trägen Wasser eines Flüßchens. Himmlische Ruhe umschweichelt die durch die brütende Hitze und den Lärm der Arbeit ausgepeitschten Nerven. Vom nahen Negerdorf hört man Rufen und Lachen sowie das eintönige Trommeln der tanzlustigen Jugend. Vom Fluß heraus ertönt das Grunzen und Plätschern einer im Mondlicht spielenden und äsenden Flußpferdgesellschaft. Ein Heer dieser wohlbeleibten Musiker belehrt den Zuhöre überzeugend von des Basses Grundgewalt. Mit gewaltig tiesen Akkorden setzt der Chor ein, daß die Luft im Umkreis erzittert Dann leitet das schmetternde Gebrüll in Kadenzen hinüber zu den anderen, die Grundmusit begleitenden zarteren Tonkünstlern. Aus der Ferne schallt das Heulen hungriger, beutegieviger Hyänen und das schrille Kreischen sich streitender Schakale. Diesen Mitwirkenden verdankt dann die Teufelsmusik eine gewisse Abwechstung. Plötzlich fällt der dicke Dirigent und sein ganzer riesiger Anhang mit schmetternden Fanfaren abermals ein, die Satanssymphonie geht von neuem los und setzt sich fort unter gewaltigem Schnaufen und Pusten im nassen Element. Ergriffen lauscht der Mensch und fühlt die Wirkung dieser doch nur tierischen Sprache. Aber unter dem leichten Musikantenvolke sind der Nachtschwärmer so viele wie anderswo. Und noch dazu nach einem herrlichen Sonntage in einer so wundervollen Nacht wie heute! So melden sich denn auch, bald hier, bald dort, die eingefleischten nächtlichen Ruhestörer mit rücksichtslosester Ungezwungenheit. Das gellt und schreit und klagt und ruft; es nimmt kein Ende. Niemand ist da, keine Nachtpolizei, die Ruhe gebietet. Der Weiße sitzt im Freien, er träumt von der fernen Heimat, denkt an liebe Eltern und Geschwister und wohl auch an anderes Liebes, das so weit, ach, so weit von ihm entfernt wohl auch seiner gedenkt. Mitternacht mag herangekommen sein und es wird Zeit, sich zur Ruhe zu begeben, denn gar frühzeitig beginnt in den Tropen die Arbeit des Tages. Im Zimmer dumpse, schwüle Hitze, so daß man der Versuchung nicht widersteht, das Fenster offen zu lassen — ein im Busch nicht ungefährliches Beginnen. Doch, was tut das, man hat es schon oft getan und macht sich keine Gedanken darüber. Schnell aus den Kleidern in den Pyjama. Das Moskitonetz gut geschlossen. Im Bett noch eine letzte Zigarette rauchend, liege ich und lausche den Tönen der Tropennacht. Bald bin ich ruhig eingeschlafen. Es mögen gegen zwei Stunden vergangen sein. Da— ein lautes Knurren, ein leises Schleichen und Tappen in meinem Zimmer. Irgend jemand muß in den Raum eingedrungen sein. Ein Mensch kann es keinesfalls sein, denn wer würde es wagen. mir zu dieser Zeit einen Besuch in meinem Zimmer abzustatten. Meinen Karabiner, der immer geladen an der Wand hing, konnte ich vom Bett aus nich terreichen. Angestrengt suchte ich festzustellen, wer der ungebetene Gast sei. Jeden Augenblick konnte ich im Bett angegriffen werden. Ich entzündete ein Streichholz und sehe zu meinem Entsetzen dicht vor meinem Bett einen ausgewachsenen Leoparden mit krummen Rücken und fletschenden Zähnen, der mich unverwandt anstarrt. Das Tier war ebenso erschrocken wie ich, machte aber, da es Hunger hatte, keine Miene zu fliehen. Was nun tun? Tausend Gedanken durchschwirrten in rasender Schnelle mein Hirn Jeden Augenblick konnte sich das wütende Raubtier auf mich stürzen. Nur das künne Moskitonetz hielt es noch zurück und wurde so zu meinem Lebensretter. An Flucht war nicht zu denken, mein Karabiner war nicht erreichbar eine wirklich nicht beneidenswerte Lage! Da kommt mir der rettende Gedanke! Ich hatte doch Streichhölzer bei mir. Kurz entschlossen zünde ich mein Moskitonetz an, das sogleich in lodernden Flammen zu brennen anfing. Das hatte der beutegierige, blutdürstige Leopard denn doch nicht erwartet. Mit einem Satz war er zum Fenster hinaus und verschwand in der Dunkelheit. Ich erholte mich bald von meinem Schrecken, habe aber nie wieder nachts im Busch mein Fenster offen gelassen. Kleine Ursachen, große Wirkung. Von Haus Schofta=Berlin. Wer kennt nicht den Ausspruch von Heine: Anfangs wollt' ich fast verzagen und ich glaubt', ich trüg' es nie— und ich hab' es doch getragen, aber fragt mich nur nicht wie. Nur wenige Zeilen, und doch, wie inhaltsreich. Jeder Backfisch, der den ersten Kummer zu tragen hat und fast jedes liebende Mädchenherz liest hieraus ein unendliches Leid, das Heine zugefügt wurde. Was für ein hartherziges Geschöpf muß es gewesen sein, dem vergötterten Dichter so etwas anzutun. Manch Alterer denkt aber auch an das Reale des Lebens und macht sich Gedanken über die Ursachen, die Heine zur Niederschrift dieser Zeilen veranlaßt haben. Weißt du aber, lieber Leser, welchem Umstand dieser Vers Heines zuzuschreiben ist? Gib dich keinen zu großen Hoffnungen hin; die eigentliche Ursache zu diesen Zeilen ist eine ganz andere, als du dir träumen läßt, denn, um mitWilhelm Busch zu reden, erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Heine war, wie oft, wieder einmal zu einem Ball eingeladen. Er hatte aus Anlaß dieses Ereignisses ein Paar neue Lackstiefel angezogen, die ganz fürchterlich drückten. Er konnte knapp darin gehen, geschweige denn tanzen. Um nicht unhöflich zu erscheinen, mußte Heine aber mit jeder bekannten Dame an seinem Tisch— und deren waren nicht wenige— den Pflichttanz machen, eine Pein, die ihm mit Rücksicht auf seine drückenden Schuhe unerträglich schien. Er setzte sich daher, nachdem er seiner Pflicht genügt hatt— er hat die Qual also doch überstanden—, an den Tisch und schrieb die vier inhaltsvollen Zeilen. Hoffentlich habe ich dem Leser nicht zu viel seiner Illusion geroutbt. Ausprägung darstellt. Solche Dinge interessieren vielleicht den Engländer, sind aber sonst wohl nur dem Kulturhistoriker wichtig, aber kaum von allgemeinem Belang. Erfreulich zu nimmt übrigens die Wirkung H. K. Chestertons in Deutschland, auf den man gern eine Stelle aus Platons Phaidros anwenden möchte. Phaidros: Gut, so meinst du also scherzen zu müssen? Socrates: Denkst du, ich scherze und meine es nicht ernsthaft? 1922 ist Gilbert Keith Chesterton, den Blei einmal gut„den prachtvollen Raufbold des Herrn“ genannt hat, in die katholische Kirche aufgenommen worden, die er schon seit 1909 ständig verteidigt hatte. Die lanzsamste, aber auch die langandauernste Wirkung üben die großen Genien eines Volkes auf die anderen Länder aus. Wichtiger als der Einfluß der englischen Literatur war in den letzten Jahrzehnten die ganz ungeahnte der russischen. Die russische Literatur ist die einzige christliche Literatur des 19. Jahrhunderts gewesen, die eben in vielen und bedeutenden Gestalten vom Christentume, freilich dem russisch=schismatischen, Kunde gab. Heute haben wir in Deutschland nicht nur bereits mehrere Geschichten der russischen Literatur, sondern auch fast die gesamte wertvolle Literatur selbst in Uebertragungen: Dostojewski, Tolstoj, Puschkin, Gogol, Tschechow, Block, Lermontow, Lieskow, Bahnont. Die russischen Einigranten wie die Europäer bemühen sich in gleicher Weise um die Erkenntnis Rußlands. Nur eine Gefahr ist sehr groß, daß man glaubt, aus den Dichtern ein wahres Bild des orthodoxen Rußland zu bekommen. Das ist durchaus irrig. Dazu bedarf es theologischer(dogmatischer, liturgiewissenschaftlicher und kirchengeschichtlicher) Studien. Diese Arbeiten stehen in diesem Betracht wohl erst in den Anfängen. Seine Heiligkeit der Papst hat zu diesem Zweck das orientalische Institut gegründet. Erfreulich ist es, daß in jüngster Zeit in größerem Maße gläubige Russen zu uns reden, wie z. B. Arseniew. Das war auch ein Vorzug des russischen Sonderheftes des Gral, denn bis jetzt sprachen vorwiegend liberale Literaten, die sich durch eine oft phantastische Unkenntnis des russischen Gläubenslebens auszeichneten. So behauptete z. B. Mereschkowski, daß die Muttergottesverehrung in Rußland kaum bekannt wäre. Der wertvollste Aussatz des Sonderheftes stammt von W. N. Iljew. Der Beitrag heißt: Vom Wesen der russischen Frömmigkeit. Er ist mit der wahren Liebe eines Gläubigen zum Gegenstande geschrieben. Leider berührt der Aussatz zu wenig die dogmatische Seite der Lehre der russisch=orthodoxen Beethoven=Worte Höheres gibt es nichts, als der Gottheit sich mehr als andere Menschen nähern und von hier aus die Strahlen der Gottheit unter das Menschengeschlecht verbreiten. * Ertragung... Ergebung, Ergebung! So gewinnen wir noch beim höchsten Elend und machen uns würdig, daß Gott unsere Fehler verzeiht. Kirche. Bei den Wiedervereinigungsbestrebungen dürften aber die Besprechungen über diese Dinge den Kern aller Verhandlungen bilden. Die russische Frage ist ja wie alle Fragen von Bedeutung letztlich religiös=theologisch begründet und zu begründen. In dem Aussatz Karsawias steht eine Bemerkung:„Diese Auffassung der Empirie steht der katholischen, welche das empirische Sein im Sinne eines vorübergehenden Mittels zur Erlangung des höheren überempirischen Seins zu interpretieren neigt, sehr fern.“ Aehnliche falsche Auffassungen standen noch mehrere in dem Heft. Sie vermögen aber die Aufgabe des Heftes nicht ernstlich zu gefährden. Gut waren die Uebertragungen. Es steht zu erwarten, daß der Geist bodingungsloser Kapitulation vor allem Russischen oder der unbegründeten Verachtung alles Russischen weichen muß vor einer wahren Wertung, die fundiert ist auf einer guten Kenntnis Rußlands.— Ueberragende Dichter sind in aller Welt selten. Frankreich hat nun zwar nicht eine ungewöhnlich große Anzahl bedeutender Dichter, es hat aber doch eine Anzahl wichtiger Schriftsteller. Einer der besten ist Paul Claudel, von dem ein Sonderheft„Junges Frankreich“ der Zeitschrift Orplid einen wertvollen Beitrag zum erstenmale in deutscher Sprache veröffentlicht. Es ist die Schilderung seiner Conversion, die er auf Bitten der Revue de la Jeunesse schrieb. Hermann Platz gab in kundiger Weise einen Einleitungsaufsat über die tiefgreifenden Umgestaltungen des französischen Geisteslebens um die 90er Jahre des verflossenen Jahrhunderts, Paul Dubray verschafft uns einen Ueberblick über die jüngste französische Literatur. Wenn man die jüngste künstlerische Produktion des Auslandes übersieht, so hat man den Eindruck, daß das christliche Element noch stärker zurückgedrängt wäre als früher. Die zerstörerischen Elemente sind noch stärker zu Tage getreten. Aber die Gogensätze treten jetzt nur schroffer und ungehemmtet hervor. Aeußerlich ist z. B. die russisch=orthodoxe Kirche zusammengebrochen, ein Massenabfall der großen Menge fand statt: aber die Lebenskraft des Christentums zeigte sich dort in einet wundervoll großen Anzahl von Märtyrern. Die Lebenskraft des Christentums, und zwar hier des Katholizismus, zeigte sich aber auch jüngst in England, Frankreich und Deutschland in den mannigfaltigsten Gestalten und Bewegungen, zumal in den Con versionen, den erneuten liturgischen Bestrebungen und theois“ gischen Interessen. Der Graf und der arme Heinrich 14 Roman von Frieda Birkner. (Nachdruck verboten.) e e sce e Aen Aüir dinr undhe Wuimne 1n. daß man sich un word der„Australia“ schon vor der Fahrt lch cur note Meer fürchtete. Heinrich in seiner ruhigen Art nahm die Unannehmlichkeiten der Hitze geduldig hin, wie ihn ja überhaupt kaum etwas aus heiner gleichmäßigen Ruhe brachte, die durchaus nichts Schläfeines oder Träges an sich hatte, sondern ein Zeichen seiner großen Seitstdisziplin war. Er saß im Schreihzimmer, dessen Fenster weit geöffnet waren und schrieb an sein Greichen. Alles— jede Kleinigkeit mußte er ihr berichten. Heinrich genoß die Schönheiten der Reise mit gellem Bewußtsein und ließ nun auch durch seine Briefe sein wunlerhen und Gretchen daran teilnehmen. Von jedem Hafen aus sandte er dicke Briefe in die Heimat. Die Windfangtür vom Schreibmaschinenraum wurde unsanft aufgestoßen, und Heinrich dachte, daß dies nur Charlyo Stiefelwitzen sein könnten, welche die Tür mit solcher Wucht aufstießen. Und es war denn so. Mißgelaunt, blaß nur mit dem seidenen Blusenhemd und weißem Beinkleid umhüllt, schob Charly sich herein, die Hände da, wo sie eigentlich nicht hingehören, aber am bequemsten antergebracht sind— in den Hosentaschen. „Uff— diese blödsinnige Hitze!“ Krach— lag er in einem der tiesen Sessel. „Meinst du, daß es von deinem Stöhnen kälter wird?“ „Geistreiche Frage! Hast wohl auch schon einen Sonnenstich?“ Charly zündete sich eine Zigarette an. Bei seinen ersten Zügen schnupperte Heinrich aufmerksam in die Luft, stand ruhig auf, nahm ganz gemütlich Charly die Zigarette aus dem Mund und besah sich das Mundstück. „Natürlich! Wieder eine englische Opiumzigarette!“ Ebenso ruhig warf er nun die Zigarette zum Fenster hinaus. „Was fällt dir denn ein?“ „Wenn ich noch einmal merke, daß du diese Dinger rauchst, kriegst du'ne Ohrfeige von mir.“ Ganz gemütlich setzte sich Heineich an den Schreibtisch. Charly sah ihn völlig perplex an. „Na, erlaube mal! Was soll denn das heißen?“ „Ich beobachte dich schon seit zwei Tagen. Du frißst ja diese Opiumdinger direkt.“ „Weil ich sonst in dieser Affenhitze nicht schlafen kann.“ „Quatsch. Wer müde ist, schläft auch!“ „Ich bin aber eben nicht mehr müde, sobald ich in der heißen Kabine liege. Was für einen Zweck hat es denn, auch da schlaflos sich hin= und herzuwätzen? Mister'Neil hat mir, als ich ihm mein Leid klagte, diese Zigaretten empfohlen. Und ich habe auch wirklich in der vergangenen Nacht geschlafen.“ „Natürlich, du Dummkopf, weil du einen leichten Opiumrausch gehabt hast. Graf— Mensch, gib mir dein Ehrenwort, daß du diese verfluchten Dinger nicht mehr rauchst.“ Eine ernste Sorge sprach aus seinen Worten. „Dann schlaf' ich aber doch nicht. Ich bin schon so schlapp und elend von dieser Hitze.“ „Du gewöhnst dich daran. Wie soll das dann erst in der Aequatornähe mit dir werden?" Besorgt sah Heinrich in Charlys blasses, müdes Gesicht. Da das Hemd Charlys am Hals offen stand, konnte er die Schlagader sehen, und er bemerkte, daß Charlys Pulsschlag ein wahnsinniges Tempo hatte. Ruhig nahm er die Hand des Freundes und fühlte den Puls. „Hallo, Junge— du hast ja Fieber!“ „Wieso denn?“ „Du hast mindestens hundert Puloschläge in der Minute. Aber jetzt sofort ins Beit mit dir!“ „Du bist wohl wahnsinnig?“ „Das wäre jetzt ganz nobensächlich. Vor allen Dingen in die Kabine und in ärztliche Behandlung.“ Mach' doch keinen Unsinn, Heinrich,“ wehrte Charly matt eb, als Heinrich ihn aus dem Sessel hochzog. Doch als er stand, laumelte er an Heinrichs Brust und sank dann, von Heinrich gestützt, in schwerer Ohnmacht zu Boden. Schnell läutele Heinrich, der auch jetzt die Ruhe bewahrte, und rief dem herbeieilenden Steward zu: „Holen Sie sofort Doktor Klaus und unseren Kabinensteward!“ Ehe Charly aus seiner tiefen Ohnmacht erwachte, war Dr. Klaus schon da. Mit dem Steward zusammen trugen sie Charly möglichst unauffällig nach der Kabine. Dort untersuchte Dr. Klaus ihn und konnte einen schweren Diphtheritisfall konstatieren. Langsam kam Charly zu sich, sah sich verwundert um und fragte: „Was ist denn mit mir los?“ „Diphthevitis, junger Held!“ „Ei weh, Doktor! Wie komme ich denn zu so etwas?“ „Mir auch unverständlich Wir haben zwar unten in der dritten Klasse zwei englische Kinder, die an Diphtheritis liegen, aber die sind doch streng isoliert.“ „Sind sie nicht, Doktor.“ „Wieso?“ „Ich war bei ihnen, als man wir erzählte, daß die beiden niedlichen Kinder krank seien, und hab' ihnen Blumen und Früchte gebracht.“ „Da haben wir es ja! Wie kann Sie aber die Schwester zum Donnerwetter zu den Kindern lassen?“ „Schwester Lina hat mich ja auch nicht hineingelassen, ich hab' eben gewartet, bis sie mal abgerufen wurde,“ sagte Charly matt lächelnd.„Na— nun hab' ich ja meine Strafe Und nun, Doktor?“ „Nun muß ich Sie isolieren.“ „Dann mich bitte gleich mit,“ sagte Heinvich in seiner ruhtgen Art.„Es ist selbstverständlich, daß ich Charly pflege. Schwester Lina ist unten bedeutend nötiger bei den Kindern.“ „Schon Diphtheritis gehabt?“ „Jawohl— und zwar herzhaft“ „Dann ist Ihr Vorschlag akzeptabel. Mir sogar angenehm, denn ich fürchte, der junge Held dort wird uns viel zu schaffen machen.“ Charly war in die Kissen zurückgesunken, und wieder nahm ein leichter Ohnmachtsanfall ihn gefangen. „Die Ohnmachten sind mir ganz unverständlich.“ „Kann das vielleicht damit zusammenhängen, daß er sehr viel Opiumzigaretten geraucht hat?“ „Natürlich. Aber wo hat er die hergehabt?“ „Mister'Neil hat sie ihm gegeben, als Charly ihm seine absolute Schlaflosigkeit geclagt hat.“ „Schlaflosigkeit! Unsinn! Fieber hat er gehabt. Aber das ist ja heiter, daß dieser Mister Opiumzigaretten hat und sie auch noch verteilt. Das werden wir mal gründlich unterbinden! Ich schicke Ihnen jetzt Eis, das soll der junge Held schlucken. Vielleicht wird die Sache nicht sehr schlimm.“ Dr. Klaus gab Heinrich noch seine Anweisungen für die Pflege und ging dann voll Wut und Empörung auf die Suche nach Mister'Neil. Heinrich setzte sich neben Charly und sah bekümmert in dessen fiebriges Gesicht. Volle drei Wochen verließ Heinrich keine Stunde den Platz an Charlys Bett. Rührend hegte und pflegte er den Freund und teilte freudig mit ihm die strenge Isolierung. Nachts, wenn alles schlief, löste ihn Dr. Klaus für zwei Stunden ab, und da lief sich Heinrich auf dem leeren Promenadendeck seine langen Beine twas aus und erholte sich in der abgekühlten Nachtluft von der Tageshitze in der Kabine. Schmerzen hatte Charly dank der Vorbeugungsmittel von Dr. Klaus's nicht viel. Aber das Fieder war hoch geworden durch den ungewohnten Opiumgenuß. Und auch die ständig zunehmende Wärme im Roten Meer verzögerte das Sinken der Temperatur Charlys. Da er gar keinen Hunger, geschweige denn Appetit hatte und nur auf langes Bitten und Zureden des Freundes das Nötigste zu sich nahm, magerte er rapide ab. Er hatte sich durch die Opiumzigaretten auch noch gründlich den Magen verdorben. Am liebsten lag er ruhig in seinem Bett, sah zu dem weitgeöffneten Kabinensenster hinaus auf das ruhige Meer und mochte von Essen nichts hören. „Charly, das geht aber so nicht— du muß doch essen. Was soll denn deine Schwester sagen, wenn du so zum Skelett abgemagert dort ankommst?“ „Heinrich— laß mir nur noch ein paar Tage Zeit— bis das verflixte Fieber erst ganz weg ist und wir endlich hier aus diesem Affenkasten herauskönnen. Oben an Deck wird mein Appetit schon wiederkommen. Du siehst übrigens auch nicht gerade blendend aus, mein armer Heinrich.“ „Ich! Na Mensch, ich sehe doch fabelhaft aus! Wovon sollte ich denn schlecht aussehen? Ich führe doch ein Götterleben hier. Keine Arbeit— keine Soigen— Herz, was willst du noch mehr!“ — und die ganze Wirtschaft, die du mit mir hast? Glaubst du, ich kann mir das nicht sehr gut denken, wie anstrengend so eine Pflege ist— zumal in dieser Hitze.“ „Red' keine Opern, sondern lieg' still, solange ich den Fiebermesser einlege. Du, der Obersteward erzählte mir, daß es setzt zu den Mahlzeiten immer mächtig langweilig sei— du sehltest sehg! „Ich säße auch lieber mit imn Speisesaal. Wieviel hab' ich?“ Heinrich las den Fiebermesser ab. Braves Kind! Hat nur noch 87,7. Vielleicht läßzt dich Doktor Klaus morgen schon ein Stündchen aufstehen.“ „Zeit wird's, ich hab' das Liegen ja so satt. Zumal seit ich keine Schmerzen mehr im Hals habe. Wie geht's denn den beiden Kleinen in der dritten Klasse?“ „Das füngste Mädchen durfte gestern schon aufstehen.“ „In welcher Gegend sind wir denn eigentlich momentan?“ „Genau kann ich dir das auch nicht sagen; ich weiß nur, daß wir in vier Tagen in Bombay sind.“ „Heinrich— da muß ich'raus! Das muß ich sehen!“ „Von Bord aus— gern! An Land läßt dich Doktor Klaus ganz sicher nicht. Du könntest dir in dem Seuchenparadies in deiner Anfälligkeit jetzt Gott weiß was holen.“ Umsichtig hatte Heinrich während der langsamen Unterhaltung Charlys Morgentoilette besorgt. Von Kopf bis zu Fuß gewaschen, frisiert, rasiert, manikürt; nur die Zähne putzen, das mußte Charly selbst tun. Aber sonst wachte Heinrich eisersüchtig darüber, daß er dem Freunde jede Handreichung machen durfte. „Wie ein Wickelkind behandelst du mich.“ „Nicht ganz so.“ „Was fehlt denn noch?“ „Daß ich dich rücklings auf meinen Schoß lege und mit Vasenol=Kinderpuder behandle.“ Patsch! Schon hatte er den vollgesaugten Gummischwamm im Gesicht.„Donnerwetter, Charly, du scheinst ja langsam wieder mobil zu werden,“ sagte Heinrich vergnügt und trocknete sich stoisch das Gesicht ab. „Dich bringt wohl überhaupt nichts aus deiner Ruhe?“ „Nee! Das heißt, meine zukünftige Schwiegermutter, du, ich glaube, die kann mich in die Wolle bringen.“ „Du bist ungerecht, Heinrich! War sie in den letzten Tagen vor unserer Abreise nicht lieblich und milde wie Honigseim?“ „Sag' mir nur Charly, was war mit ihr los? Mir wurde oft ganz angst.“ „Es gibt eben mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als eure Schulweisheit sich träumen läßt.“ „Ich muß dir ganz ehrlich sagen, daß mir das freundliche Benehmen Mama Heckners ganz unverständlich war, zumal, da sie mich doch in nicht mißzuverstchender Weise als Freier an die Luft gesetzt hat. Auch Greichen konnte sich das veränderte Wesen ihrer Mutter nicht erklären.“ „Weißt du, mein Sohn, man muß nicht alles wissen wollen. Laß die an der Tatsache genügen, daß die Abschiedstage mit deinem blonden Glück heiter und ohne Knatsch waren.“ „Du kannst dir aber doch denken, daß mich die Psyche von Greichens Mutter interessiert.“ Charlys Befinden besserte sich von Tag zu Tag. Bald lag er auf Sonnendeck im Liegestuhl, und Doktor Klaus erlaubte den ungeduldigen Ladies, dem Patienten eine kurze Krankenvisite zu machen. In hellen Scharen kamen sie nun an, die jungen Damen, und brachten ihrem Liebling Blumen und verheißungsvolle Blicke. Für letztere halte Charly noch absolut keine Verwendung, und die Blumen scickte er am Abend alle hinunter zu seinen kleinen Leidensgefährtinnen, natürlich nobst selbstgestifteten Früchten und Süßigkeiten. Bald nachdem die„Australia“ Bombay verlassen hatte, konnten der Graf und der arme Heinricht wieder zu den allgemeinen Mahlzeiten erscheinen. Da viele neue Passagiere in Bombay an Bord gekommen waren, so hatte Charly wieder vollauf Beschäftigung, zumal eine niedliche Hindufürstin, die nur verschleiert zu sehen war, ihn heftig interessierte. Heinrich konnte sich nun wieder voll seinen Briesen widmen. In einem Bvief an sein kleines Mütterchen schrieb er: „Du kannst dir nicht vorstellen, wie gern ich Charly gepflegt habe. Konnte ich ihm doch einmal ein Quentchen meiner immer anwachsenden Dankbarkeit bezeugen! Jetzt, da er gottlob wieder wohl und munter ist, ist es mir sast leid, daß ich ihn nicht mehr pflegen kann, ihn nicht mehr bedienen darf. Ich hätte nie geerhen. daß man einen Altersgenossen so herzlich liet „at mich sa Charly 5 glaubt, Mutter gewinnen kann. Wir sind ja keine Freunde. zu seinem Bruder gemacht. Wir alle, Mutterchen, du, mein Greichen und ich, dürsen nie aufhören, ihm von ganzem Herzen zu danken, denn alles Gute ist uns von ihm gekommen. Ist es nicht wunderbar, daß ein so junger Mensch wie Charly, der ohne Eltern, ohne richtiges Heim groß geworden ist, immer in Wohlsein, Luxus und Ueberfluß gelebt hat, ein so prachtvoller, vornehmer und wertvoller Mensch geworden ist? Ein kleines Beispiel für seine vornehme Güte: Wir liefen in Bombay ein. Ihm hatte der Arzt untersagt, an Land zu gehen, und so stand er mit mir an der Reeling und sah hinüber zur Stadt. Auf seine Fragen, ob ich denn nicht allein an Land wollte, verneinte ich, denn ich will nichts Schönes und Interessantes sehen ohne ihn, das verstehst du, obwohl mich Bomday sehr interessierte. Da ging er schnell in unsere Kabine, kam mit einem Brief zurück und sagte: Heinrich, es tut mir leid, aber du mußt doch an Land. Du mußt diesen Brief abgeben Ist Mister Hancham nicht im Hotel, so öffne den Brief und gib ihn an die Adresse ab, die auf dem inneren Kuvert steht. Aber— bring' mir Antwort von ihm.“ Ich war natürlich über seinen plötzlichen Auftrag etwas verwundert, aber ich machte mich sofort fertig und ging an Land. Mutter! Von den Wundern dieser Stadt machst Du Die keinen Begriff. Neben dem modernsten Luxus uralte indische Sitten und Gebräuche. Nenschen in Tracht und Kleidung vergangener Jahrhunderte setzen sich hier in der Hafenvorstadt, die fast nur aus schönen Luxushäusern besteht, in ein modernes Auto — fahren nach dem inneren Bombay bis zu einem Tempet Wischnus und verrichten dort ihr Gebet. Wollte ich Dir all die Wunder schildern, die ich sah, ich müßte Tage und Nächte schreiben. Als ich im Hotel Equitable angelangt war, wohin mich ein schönes, elegantes Mietsauto mit einem melancholischen Hindu als Chauffeur gebracht hatte, erklärte mir der Maitre'Hotek, daß ein Mister Hancham nicht im Hotel wohne. Jetzt öffnete ich den Brief, um mich über die andere Adresse zu orientieren, und fand kein Kuvert, sondern einen Zettel, und darauf stand: „Mein lieber Heinrich! Ich hab' noch immer meinen Kopf durchgesetzt. Nun bist Du doch in Bombay bei den schönen Indierinnen. Besieh sie Dir und komm mir nicht vor Abend wieder an Bord! Halt' die Augen auf, denn Du mußt für mich mitsehen.“ Ist das nun nicht ganz Charly, mein liebes Mutterchen? Ich hab' mir dann gehorsam die Stadt angesehen— aber überall hat mir Charly gefehlt— ich kam mir direkt verwaist vor. Diesen Brief gebe ich auf Ceylon zur Post, die nächste Post bekommt Ihr von Sidney. Küß mir mein Greichen, der nächste Brief geht an sie. Bleib' gesund, mein kleines Mutterchen, erhalte Dich für Deinen langen Jungen.“ P oiniserertung * Gärröhren Gärtrichter Gärflaschen Gärballons Weinhefen Korken Spunde Horkmaschinen Faßhähne Schwefelfaden Hasenmüller, Bonn Frledrichgegen Schmerzei der Nerven, Rheuma, Gicht, Ischias #enschuß, Kopfschmerzen. Togal stilli die Schmerzen und scheidet die Harnsäure aus. Klinischerprob:! Hervo:ragend bewährt! Fragen Sie Ihren Arzt. In allen Apotheken erhältlich. Best. 12,6% Lith., 0 46% Chinin, 74.3% Aeld. scet, salle, ed 100 Amyluc. die selbittätige Lerchtrehh? reinigt, bleicht desinfiriert die Nasche ohne Arbeit: .#0f Erletzt die Ralenbleiche Entfernt Flecken aller Art. krei von jeder Scharfe. ca. 65% keutgehalt. ParbererkeichedanRinigung Fabrik: Bonn, Burbacherstraße 65, Fernsprecher 1885 Filialen: Bonn, Friedrichstraße 1, Fernspr. 3730— Godesberg, Burgstraße 9 Annahmestellen Sona, Ratheusgasse 7 Frau Schmitz, Llem.-Aususist 26 H. Breck, Oberkassel: Schulstr. bei Rud. Müller 0000000000 Beamte! Angestellte! Löhnende Nebeneinnahme! Adressenangaben m. Rückvorto unter C. 2943 an d. Tinnio=Verlag. Löwenkellerei la Weine la sug! in Faß u. Flaschen per Liter M..75, per Flasche M..60 sowie bessere Weine excl. Steuer, Glas u. Kiste. Centrale Köln, Löwengasse 4 Teleion Mosel 4226 gn Verkaufestellen Aun, Bonnerstr. 13. " Kreiederstr. 75 " Salierring 30, Ecke Triererstr " Hansaring 98 "-Sülz, Münstereifelerstraße 1 "-Ehrenfeld, Veoloerstraße 174 5 Verkaufsniederlagen außerhalb gesucht.# Landeshuter Leinen- u. Gebildweberei bsstes sonderhaus fürleinen u. Mäsche Meine Tischzeuge eigener Herstellung zeichnen aich durch Gedlegenhelt und Vorschmheit am. Seit Jahren in Haushaltungen, Hotelz, Gaststätten und Pensionen des In- und Auslandes bewährt, eind die die Zierde der Tafel, der Stolz des Beaitsern.— Meine ##große Auswahl eigener EEP TE Bdel-Brseugalese der besten deutschen Webereien ergänzt, so daß jedem Geschmech Rechaune zeiragen werden kann. F W Zu vermieten: 1. Troisdorf. Kölnerstraßfe 165 trühere Straßenbahn-Wartehalle für gewerbliche Zwecke anderwettig zu vermieten. Lebensmittel und Tabakwaren ausgeschlossen. 2. Oberlar, Siedlarerstraße 32 Ställe und Lagerräume nebst großen Keller zu vermist. Diese Anlage diente früber einer Bierniederlage S. Oberlar großer Schuppen cn. 700qm Fläche mit Gleisanschlaß. Rhein.-Westl. Sprengstefl.-6. Abt. Wohsuags-Amt, Treisdorf. Speisezimmer Büfett. Kredenz. Ausziehtisch, 6 Lederstühle 625 Eichen=Schlaft. m. Marm. u Wolleinlagen 675 M Eichen= u. Kiefern=Küch. Eichen= u. Nußb.=Büfetts Ausziehtische Stühle. einz. Kredenz. lack. Schlafzimmer m. Stür Schränk.. sprima Betten. Kleiderschränke. Waschkommoden. Küchenschränke usw. Bonn. Heerstraße 120. Köhnen Eakein Rennbahn Koln-Merheum unksch. Sonntag den 12. Juli Mittwoch den 15. Juli nachmittags 3 Uhr 95 95 4 9 655 65 * 95 C Versch. Rassepferde billig zu ver mittelschwere und Pouy# .#klaufen, Bonn, kastr. 19 a. Teleion ohne vorher unser Angebot eingeholt zu haben. Wir führen die Weltmarken„Triumph“ und „Victoria“. Diese Maschinen sind trotz ihrer hohen Qualität die billigsten auf dem Markte. Jos. Trimborn& Co., Bonn, Kölnstraße, Ecke Breilestr. Führer-Scheine für alle Klassen erhalten Sie durch die Bonner Privat-Chauffeur-Schule Jos. Rauh, Bonn, Rheindorferstr. 73, Tel. 3165. Staatl. konzessionierte Fahrschule. Fahrzeuge aller Klassen stehen zur Verfügung. mmobilienbeinales Anmebilfen- Pernruf 1017/1014 Reiche Auswahl in Villen, Halbvillen, Wehn- und Geschäftshäusern bei güastigen Anzahlungen. Mitlelrheinische Hypotheken- u. Immobilien. 6. m. b. H. Dr. Briel&Co. R. O. V. Gasptpaschüfl Boan. Boungasse 5. Ferarni 1039/1113 Drant-Matratzen geräuschlos Für Möbelhändler ertragreiches Saatgut, der wirklich allerfrühesten gelbfleischigen Mölle=Sorte, die durch uns in Holland bei ersten Saatgutzüchtern persönlich abgenommen wurden, sind eingetoffen und werden in jedem Quantum billigst abgegeben sen Winzerhol Königswinter Gute Rhein- u. Moselweine vom Faß: Lir. MA..05 24er Trillenheimer Hatur 1 Liter Mk..00 Reichhaltige Karte alter Flaschenweine zu mäßigen Preißen. Landesprodukten=Vertrieb s. 5. Güterbahnhof J10IBUOE Güterbahnhof Fernsprecher 64 Amt Bornheim FS,S Das Pensionat zur hl. Famil. in Merten b. Bonn bietet Erholungsbedürstige liebevolle Aufnahme u. gute Verpflejung. Gr. Garten mit schönen Anl. Herrliche Lageam Vorzebirge. Anmeldungen an die Oberin. Bitlige Bezugsquelle. Draht- und Metallwarenfabrik Hans Pickardt, Beuel Vilheimstraben 22— Fernruf 1872. loh. Clemens, Bonn, Wolfstr. 25 Spezialität: Türschließer NeuanlagenReparaturen und InstandhaltungsAbennenente. 1 s P he nustiat für alle Leiden Bonn, Mauspfad 5, u. Tietz (Ausk., Prospekt u. Probesitzung kostenlos.) Hühner-Taubenfutter Weizen- Gerste Wicken- Mais empfichlt HI. I. Dresen Bonn, Bonngasse 31 Schneider Auf ein mittleres, ganz intensiv bewirtschaftete Gut bei Vonn wird für sofort ein tüchtiger kath. Verwalter u. ein Eleve gesucht, bei Familienantüchtiger Großstück=Arbei=schluß und entsprechendem ter, der wöchentlich ein Gehalt. Ang. u. L. K. 6238 Stück mit arbeisen kann, an Tinnjoverlag Vonn.“ gesucht. Ang. u. T. 3. 201 an den Tinnso=Verlag Tüchtiger solider AckerTroisdorf. 6 Tüchtiger Bäckergeselle, in der Feinbäckerei erfahren, der mit Dampfofen vertraut ist, sofort gesucht. Gottfried Menden, Mondorf. Tel. 2241. Conditorlehrling Sohn achtbarer Eltern für sofort in die Lehre gesucht. Conditorei Café Falckenberg Bonn, In der Sürst 10 Tüchtiger Knecht zu zwei Pferden sofort gesucht. Bonn=Dransdorf. Meßdorser Str. 17. Tüchtiger selbst. Bäckergeselle per sofort gesucht. Peier Honnighausen, Ordentlicher Junge als Stieldorf. Schreinerlehrling sucht tnecht für alle landwirtschaftlichen Arbeiten sofort gesucht. Siegburg=Mülldorf. Bonner Str. 5. Traktor=Fahrer, durch aus fleißig u. zuverlässig, gesucht. Zu erfr. i. TinnjoVerlag Bonn. Jos. Zavelberg, Ollheim, Kräftiger Lehrjunge f. sofort gesucht. Carl Köster, Wagenbau, Godesberg, Bonner Str. 17. Durchaus selbständiger kath Bäckergeselle f. aufs onn der Tinnso=Verloslarbeit gesucht. OberlarsHausarbeit, nicht Sieglarer Sr. 109.:180 Parbeit, Ve. kath. Mädchen für landw. Haushalt für sofort gesucht. Famiskenan schluß, guter Lohn. Frau Weisweiler, Menden, Bz. Köln, Siegstr. 79. Lehrmädchen mit guter Schulbildung aus achtbarer Fam. gesucht. Marx u. Schweitzer, KurzwarenGroshandlung, Siegburg, Holzgasse 24. Jungee Mann, 23., ledig, der 5 Jahre auf Büros gearbeitet hat, sucht Beschäftigung, gleich welcher Art, am liebsten aus Lager, wo körperliche Arbeit mit übernehmen kann. Prima Zeugnisse. Ang. u. K. M. 6241 an Tinnjo=Verlag Bonn. Für kinderlosen„Haushalt ein junges Madchen für alle Hausarbeit für sof. gesucht. Sassenberg, Honnef a. Rh., KöniginSophien=Str. 13. Für größeres Gut kath. Stütze gesucht, nicht unter 20., die schon etwas Erfahrung in Küche, Haushalt und Nähen hat und kinderl. ist. Frau J. Keutmann, Laagshof b. Ittenbach(Siebengebirge). Zuverlässiges fleißiges Mädchen gesucht. Hotel Rüdesheim. Honnef a Rh. Provisionereisender für d. Verkauf von Klöppelspitzen usw. per bald gesucht. Derselbe muß bei der einschlägigen Kundschaft im Westerwald und Siegkreis bestens eingeführt sein und Erfolge nachweisen können. Ang. u. H. J. 407 an TinnjoVerlag Honnef a. Rh. vserdeinecht., Guter Lohn vorhanden. Bei persönAelteres Mädchen oder (Waise vom Lande für Hausarbeit, nicht unter 20., zu einer Dame geg. guten Lohn zum 15. Juli Zuverlässiges Mädchen gesucht. Siegburg, Kasser20—30., für Küche und straße 91. alle Hausarb. zu 3 Pers.se zum 15. Juli oder später gesucht. Frau Fohrer, Rhöndorf a. Rh., Mühlenweg 5. Tüchtiges älteres Küchenmädchen, welches auch Hausarbeit übernehmen muß, f. bald gesucht. Aicker= oder Pferdeknecht bei Familienanschluß auf ein Gut in der Nähe Siegburgs gesucht. Näh. Tinnjoverlag Siegburg.= Ackerknecht von 20—25 ., der alle Feldarbeit versteht, sofort gesucht. Godorf Nr. 94, b. Wesseling. Suche für sofort einen tüchtigen Ackerknecht mittlerer Jahre zu zwei Pferden, guter Lohn u. Familienauschluß. Zu erfragen I. Tinnjoverlag Bonn. Zuverlässigen Pferdeknecht gesucht. Jos. Pohl, Landwirt, Bich v. Bick# Junger, anständiger Schreiner=Geselle sofort gesucht, eotl. kann Kost und Wohnung gestellt werden. Daselbst Bandsäge 500 K. D. billig zu verkauf. Edm. Horn. Hoholz. Post Birlinghoven, BahnLation Hangelar, Fernr.: i. Siegburg. Sprech= stelle Hoholz Aeltere Person als haushälterin in frauenlosen Haushalt f. Küche und Haushalt auf dem Lande gesucht. Gefl. Ang. u. H. S. 1209 an Zweitmädchen Tinnsoverlag Vonn. Fahrt= Tüchtiges braves Mädchen für alle Hausarbeit (außer gr. Wäsche) für sofort gesucht. Frau Nolden, Bonn, Kölnstr. 1031.“ a. Rh. Kath. s. Küche u. Hausarb. ges. sucht. Jean Arenz. Godesberg. Peerstr. 4. Mädchen für alle Hausarbeit sofort gesucht. Siegburg, Kaiserstr. 89.“ Braves fleiß. Mädchen aufs Land sofort gesucht. Wo, sagt d. Tinnjoverlag Bonn Kräftiges kath. Mädchen im Alter von 15—16 Jahren gesucht. Pfarrhaus Berkum b. Mehlem. Zuverlässige kinderliebe Stütze die nähen kann für Familie mit 3 Kindern sofort ucht. Mädchen vorhanden. Frau Dr. Wasilewskl, Bonn, Niebuhrstr. 57. Mädchen aufs Land in gut bürgerlichen Haushalt für Hausarbeit gesucht. Familienanschluß. Wo sagt der Tinnjoverlag Bonn. Selbständiges kinderlieb. Mädchen z. Führung ein. Haushaltes(2 Erwachsene u. 2 Kinder) gesucht. Ang. u. P. L. 6228 a. TinnsoVerlag Vonn Tücht. fleiß, äll. Mädschen für alle Hausarbeit, im Waschen u. Bügeln erfahren, gegen sehr hohen Lohn sofort gesucht. sagt der T Bonn. Unverheirateter Mann von der Mosel, 30 J. alt, kath., sucht dauernde Stellung in Gartenbau oder Landwirtschaft. Verpflegung erwünscht. Ang. u. P. C. 6239 an Tinnjoverlag Bonn. Suche Stelle als Gartenarbeiter, Lagerarbeiter oder Fuhrknecht. Bin 36 J. alt. Näh. i. TinnjoVerlag Vonn. Elektro=Monteur durchaus selbst., mit allen Arbeiten vertraut, sucht f. sofort Stellung, auch auswärts; in Klempnerei u. Install. erfahren. Angeb. u. F. D. 6235 an TinnjoVerlag Bonn. Erfahrene Haushälterin mit guten Zeugnissen sucht Stelle, auch bei geistlichem Herrn. Ang. u. C. 4076 a. Tinnjo=Verlag Bonn. Fräulein gesetzt. Alters sucht Stelle in frauenlosem Haushalt. Selbige ist in der bürgerl. Küche und Haushalt durch und durch erfahren. Prima Zeugn. vorh. Ang. u. O. K. 1208 a. Tinnjoverlag Vonn. Friseuse. Suche für meine Tochter in einem erstklassigen Spezialgeschäft Lehrstelle. Ang. u. T. Z. 199 an den Tinnse=Verlag Troisdorf. Tüchtiger Schuhmacher= geselle sucht Stelle. Peter Kremer, Winterscheidt. Aushilfskellner mit gut. Garderobe sucht Stellung in Restaurat.=Betr. Ang. u. S. R. 394 an TinnjoVerlag Siegburg. Berufsschweizer 19., solid, sehr tüchtig i. Fach, sucht sofort oder zum 15. Juli Stellung. Godesberg 5, Bürvigstr. 5. Kochfräulein 23 Jahre, sucht Stelle in angenehmem Hause für Kuche u. Haushalt. Ang. m. Gehaltsangaben u. B. 2910 an Tinnjo=Verlag Bonn. Besseres Mädchen, 37 ., tüchtig u. ers. in Küche u. Haushalt, sucht selbst. Wirkungskreis in nur gut. Hause. Langl. gute Zeugnisse Ang. u. M. R. 6236 an Tinnjoverlag Bonn. Werkstelle oder Lagereaum zu vermieten. Ang. u. L. Z. 6245 an TinnjoVerlag Bonn. Anstreicher übernimmt Arbeit im Anstreichen und Tapezieren mit und ohne Material. Ang. u. L. K. 6230 an Tinnso=Verlag Bonn. Für die Ferienzeit eotl. für dauernd, sind freundl. möbl. Zimmer in f. ruh. Hause, sch. gesunde Lage, zu vermieten. Elktr. Licht, Zentralheizung, Bad im Hause. Pension Piro Bonn, Humboldtstr. 46.“ Möblierte oder unmöblierte Wohnung, 3 bis 4 Zimmer und Küche, zum Oktober sucht Konzerter Detlev Grümmer, meiste Beuel, Rheinstr. 25. Hohnungen Schildermaler sucht Wertstatt. Ang. u. L. K. 6249 an d. Tinnso=Verlag Bonn. Tauschwohnung. Vier Räume im nördl. Stadtteil gegen—5., auch Unterhaus. Ang. u. C. E. 6248 an Tinnsoverlag Bonn. Zwei möbl. Zimmer mit Kochgelegenheit an kinderloses Ehepaar zu vermieten. Wo, sagt der Tinnjo=Verlag Bonn. Bess. möbl. Zimmer zu vermieten 2u eragen Troisdorf, Geschäft. Ju"eestagen Poststraße 11, Meißener Taselservice königl. Zwiebelm., 12 Personen, 82 Teile, gegen Höchstgebot, alte Stiche, Kristall, zu verkaufen. Bonn, Lessingstr. 59 II. Sente mog e herste. 91; Wo, Linnso=Verlag Für Gutshaushalt wird eine Stütze, nicht unter 18 J. gesucht. Ang. u. C. 4055 a. Linnjoverlag Bonn. Braves zuverlässig, kath. Mädchen zur Stütze der Hausfrau für Geschäft u. Haushalt, am liebsten vom Lande, gesucht. Theodor Richarz, Kolonialwaren, Siegburg, Bonnerstr. 31.“ Stellen-Gesuche Suche für meinen Sohn Lehrstelle als Fahriad= u. Motorrad=Rechaniker. Ang. u. S. R. 395 an den Tinnso=Verlag Siegburg. Wenn die Sehkraft Dir Mr." Mrialik! Rill... P Jr voin Lorgfältige Gläser-Vererdnung auf wissenschaftl. Basls. Leichter geschlossener Geschästswagen, 20 Itr. Tragkraft, billig zu verlaufen. Bonn, Kölnstraße 165. Starkes, zugsestes Pferd mit Geschirr sowie zwei vierz. Karren u. ein Wagen billig zu verkaufen.“ Kelters v. Eitorf Nr. 15a. Geldschrank, gebraucht, doch gut erhalten, zu kausen gesucht. Ang. u. S. R. 544 an d. Tinnjo=Verlag Siegburg. Fast neuer Küppersbusch. herd, mittelgroß, um ständehalber für 65 Mk., daselbst neuer Damenmantel, ganz auf Seide, für nur 25 Mk. zu verkaufen. Bonn, Breitestr. 83. Schlafzimmer 235 Mi. zu verkaufen. Bonn, Maxstraße 57. Küchenherd. Ein noch gut erhaltener weißer Herd billig zu verkaufen Troisdorf, Siegstraße 4, pt., neben Kosino der Mannstaedtwerke. Guterhaltener BreakWagen billig zu verkauf. Zu erfr. Bonn, Bornheimer Str. 1. 30—40 Ztr. schwedisches Kleehen zu verkaufen. Oberbachem Nr. 1a. egek üer serr. und verschiedene =ppelponye billig zu verkaufen. Bonn, straße 47. zu reiteMähmaschine, zweisp., un a er ie Hauptstr. 1. erhalter,##. ab w. H. walberberg, Ein selten schöner Airedale Terrier Rüde, 2 Jahre alt, mit Ia Stammbaum, sehr wachsam, dillig zu verkaufen. Bonn, Breitestr. 47.“ Deppelpony zu verkausen. Roisdorf. Siegesstraße 9. 6 ban München Bett zu verkaufen, guterh. mit Auflegematratze. Bonn, Heerstr. 10 II. Wand=Gasbadeosen m. Wanne, kombiniert, Herd, Hängelampen(elektrisch), Flurgarderobe zu kaufen gesucht. Ang. u. D. B. 6244 an Tinnjo=Verlag Vonn Ein leichter guter Federwagen zu kaufen gesucht, 15—20 Zentner Tragkraft, Jfür Heimerzheim, Bez. 206. Pony. Köln, Marktwagen billig zu verkaufen. Wesseling, Hauptstr. 99. Teleson 116. Täglich 80—100 Liter Vollmilch zu vergeben. Die Milch kann auch ans Haus geliefer werden. Ang. u. L. R. 6243 an Tinnjoverlag Bonn. Guter wachsamer Schäserhund, 1 Jahr alt, zu verkaufen. Näh. im Tinnjo=Verlag Siegburg. Schwerer belg. Wallach, 10jähr, wegen Arbeitsmangel zu verkaufen. Troisdorf, Leostraße 16. Guterhaltener KinderSitzliegewagen zu verkauen. Zu erfr. im TinnsoVerlag Troisdorf. Leichter Marktwagen z. verkaufen, Bonn, Florentiusgraben 48. Schlafzimmer, guterh., mit Federn, zu verkaufen. Zu erfragen im TinrsoVerlag Siegburg. Gehrockanzug, fast neu, preiswert zu verkaufen.“ Woisel, Karl=Marr=Str. 36, 2. Eig. Gebrauchtes Sosa zu kausen gesucht. Ang. u. T 3. 200 an Tinnjoverlag Troisdorf. Küchenschrank, Tische, Guterh. 2sl. Gasherd Mantelosen usw. zu ver=spreiswert zu verkaufen.“ kaufen. Siegburg, Kron=[Troisdorf, Poststr. 11, Geprinzenstr. 19 11. Aschäft Geschäftshaus mit Toreinfahrt in Beuel an kurzentschlossenen Käufer zu verkaufen. Ang. u. H. K. 6237 an Tinnjo=Verlag Bonn. Eine Obstpresse billig zu verkaufen. Zu erfragen im Tinnjoverlag Bonn. Fast neues Schlafzimmer mit einem Bett preiswert zu verkaufen. Troisdorf, Weingartenweg 2. Scheune und Stall aus Eichenholz zum Abbruch zu verkaufen. GodesbergFtiesdorf. Annabergerstr. 231. Tel. 186. Fahrrad. Tandem, für Herr und Dame, Kinderwagen, klappbar, und eine Handkarre, leicht, alles sehr gut erhalten, billig zu verkausen. Näh Troisdorf. Kölner Str. 17. Anzug für gr. schl. Figur zu kausen gesucht. Ang. u. tr. G. 6233 an d. TinnioVerlag Bonn Glatthaariger Ziehhund für 15 Mk. zu verkaufen. Duisdorf. Altestr. 40a Federwagen für Pony, jast neu, billig zu verkau sen. Wesseling. Hauptstraße 99. inige Wiesenheu esucht. ersdorf. prima sofort zu kaufen Darlehnskasse Grammophon, Schrank apparat, ff. Ausführung. billig zu verkaufen. Beuel, Kaiserstr. 27. 2 Maihematik St. 2 Mk. Vonn. Breitestraße 29 pl. Wer nimmt 3 Monate altes gesundes Mädchen i. Pflege oder als eigen an? Ang. u. A. K. 6242 an Tinnzoverlag Vonn.“ Kapaunieren von Jung. Hühnern übernimmt Jac. Müller, Siesburg, Katha, rinenstr. 59. Verloren. goldene Brosche. Wiederbringer Belohnung. Siegburg, Friedrich= straße 38, 1. Eig.“ Hund zugelausen. Oberlar, Landgrafenstraße 18a.“ Wei nimmt 2½ Mon. alten Jungen als eigen an? Näh im Tinnjoverl. Siegburg. Bürgerl. Mittog= und Abendtisch. Mittagessen 1 Mt., Abendessen 80 Pfa. Bonn, Kölnstr. 531.“ Aemsiche möchte ged. kath. Herrn bis zu 34., in ges. Posit. spät. Heirat kennen lernen. Anonym u. gew Verm. verd. Ang. u. S. 513 an d. Tinnjo=Verlag Siegburg „, Telefon: A1380 und 3342 Bunte Bühnen, Kabarett Kaler, Könlgin-Diele Kater-Bar, Tanz-Palast, Jazz Band Salomonsgasse 11, an der lohe Strasse Teleion Anno 138 u. U. 5342 gbrate Sondenkaus“ Ko. D. 1296 Münchener Löwenbräu KOLN Hohestr. 131 und Eingang Richartzstr. 6. am Museum Telcion Mosel 780 Mittagessen von 12—3 Uhr Reichhaltige Abendkarte Carl Ewert Soliöttät und vorkehner Heschwack beherrschen gegenwärtig die Mode der ganzen Welt. Unser Haus vertrilt mit peinlicher Sorgfalt diesen vorherrschenden Geschmack u. bring! in Qualität u. Archtiektur die schönsten Modelle Unsere Preise sind sehr niedrig. Blum u. Schloß Köln. Neumarkt 18—22 Leistungsfähigste Möbelfabrik für vornehme Wohnungs-Einrichtungen. Das Lokal des Kölner Bürgers Unter Goldschmied Ecke Budengasse Spezialltälen: Zlaberbeus Eildenerf und Hüldenhaus Klallen“ Abends: Künstler-Konzer“ — 8 --Schnel-Lastwagen und --Lastwagen mit Anhänger sofort lieferbar Vollgucm.zellen und Ersatzteil-Lager Paul Stratemann.-G. Köln Mauritin wall 81-83. Tel. Mosel 1333 und 1331 Hotel Bayrischer Hol Aöln Rechtschule 6 am Dom und Museum Pernsprecher Anne 4237 und Mosel 2685 Hauptverkehrslokal der Fremden Spezial-Ausschank Würzburger Holbräu Wickuler Elberleide: Pllsner. Anerkannt vorzügl Küche. Erstkl. preiswerte Weine.— Eisene Kuhlania:e. Lesitzer: liech 8p; Engels. Gretl Pinkler, Saluta v. Kobylanska, Nuscha Richter, Maria Karin, Pranz Giblhauser, Theo Lukas, Willy Stassar, Heinz Strehlen. Wilh. Streck, Bonn Fernruf 181 u. 2953. Kölnstrasse 127—1. Steinkohlen-Eierbriketts. Billiger und guter Ersatz für Nurekchlen Der Turm der Godesburg und der Plan des Gymnasialunterrichts Von C. Hauptmann. Preis 20 Pfg. Der Verfasser beweist, durch die Lage, die Verhältnisse des Baues, den Mörtel und schließlich durch eine mittelalterliche Urkunde, daß die untere Hälfte des Godeobergturmes— eömisch ist. Daß die Bonner Archäologen dieses bis jetzt nicht gefunden haben, ist allerdings etwas stark. Der Verfasser entschuldigt jedoch diesen merkwürdigen Umstand damit, daß auf den Gymnasien, aus denen doch die Archäologen hervorgeben, die elemen. tare Geometvie nicht praktisch gelehrt wird. Zu beziehen durch den Tinnjo=Verlag, Bonn, Sürst 1. m ihre Wunden einerlei ob Brand., Reißof. Schniltwunden, Ihren Ausschlag u. and. Hautübel heilt überraschend Tubengrößen. A tehnia i den dopthcken Zroterautemebile Wir haben: -½ io Protos-Lieferwagen PEsz 10 Eints-Lietertagen mit Luftbereifung sofort greifbar abzugeben. aul Stratemans, Mkviengesellschatt 5ö n,.uritinswall 8 1163. Anno 36:8. Mosel 1333 u. Mosel 1831. Mösemaus * Koln Severinstraße 157 159 und Klingelpötz 51 ompfl hit in enormer Auswahl zu niedtigslen Preisen Opeiseriimer Herrenzimmer Schlafzimmer Ruchen Einzelmöbel wie: Schränke Betten Kommoden Klubmöbel Kleinmöbel Standuhren usw. Günitiglte Zahlugstorm Langjährige Garantie. 300 Zimmereimichtungen am Lazer. Apens-Liennspieie — Koln= Schildergasse 32—39 Tel. Ichlc. 1500 Groß. Lustspielwoche Es stehen eich gegnübn: „Er“-Harold-Lloyd in der hervortagenden Groteske At Dr. Jack 6Akte Max Linder in dem ausgereichn ten Lustspiel Der Zirkuskönig 6 Akt. Pat und Patachon in ihre: besten und glänzendsten Komödie er, Sie und Hamlet 5 Akte Berühmte Tiersammlung Täglich 4 Uhr KONZERT Hotel oder Pension. Suche ein Hotel oder Geschäftshaus zu mieten oder zu kaufen. Ang. u. H. R. 6229 an Tinnjover: lag Bonn. Köln, Ehrenstr. 16 Tel. Anno 3533 Einziges Nariefé am Platze Täglich abends 7¼ Uhr * S o m m e r- P r e i s e Ehren- und Vorzugskart-u haben Gültigkeit „honnceches! Herzogstr. 18 KOLA Hierzogstr. 18 Helle und dunkle Biere nach Pllsener u. Münchener Drauart aus eigener Brauerei Bestgepflegte Weine und Liköre erster Firmen Gufe bürgerliche Küche tigene Konditorei und Schlächterei Franz Dünwald K MandKnaussund KapplerHanos Rager äußerst glnstige Zahlungsbedingungen Mand-.ano-K us Hochstrate Köln, Ka se.Wilhelm-Ring 38. 1. Hypothek 5000 Mark gesucht auf schönes Haus m. Garten i. Bonn, Friedenswert 45000 Mk., am liebsten von Selbstdarleiher von pünktlichem Zinszahler per sofort gesucht. Gest. ag. u. O. N. 6240 an d. Tinnjo=Verlon Bonn. Harmonium, erstklass. Fabr, 16 Reg., eichen, neu, billig zu verk. Näh. im Tinnzo=Verlag Bonn. 6 Silustrierr, PeihtPPeirerDeutschen Reichszeitung, Bonn/( Sieg-Rhein-Zeitung, Siegburg(TroisdorferTageszeitung, Troisdorf! Siebengebirgs-Zeitung, Honnef Godesberger-Zeitung, BGodesberg Kheinische Vollssuimme noin Nr. 28 Samstag, den 11. Juli 1925 Cachenten Keiliglansserrschen bewahrt bedeutsame historische Erinnerungen. Karl der Große erhod Nachen zur Residenz seinen #. Nächtigen Reiches. Unter der Kuppel des von ihm erdauten gewaltigen Domes sand er seine Ruhed. Mehr als 30 deutsche Könige wurden unter derselden Kuppel gekrönt und empfingen auf dem im noch stehenden Marmorthron Treueid und Huldigung der deutschen Fürsten. Das alles, so machtvoll gehört nun der Geschichte an!— Doch Reilqgulen, auf des Heilando Leden bezüglich, die der Kalser seinem Münster schenkte und dert erstmalig zeigen lietz, werden noch heute alle sieden Weihbischof Sträter, Probst des Nachener Domstes, legi auf der Galerie die sogenannten Zeigungstücher aus, auf denen die Rellgusen bei der öffentlichen Vorzeigung ruhen aies Mayer, Dössudert Gahre bei der„Nachener Heiligtumofahrt“ von den Galerien des Domes gezeigt. Dann strömen Hunderttausende von Pülgern in der alten Kaiserstadt zusammen wie vormals in längst vergangenen großen Zeiten, und mit der religlösen Feier werden die alten Erinnerungen wieder wach!(Giehe auch Bilb auf der vierten Seite). Die Heiligtumsfahrt dauert vom 10.—26. Juli. Interessenten erhalten nägere Auskunft vom Büro der Heiligtumofahrt in Aachen, Ritter=Chorus-Straße 5, oder von der Geschäftostelle der Jahrtausend=Ausstellung(deutsche Königskebnung) Fischmarkt 3. Sonnenburg beihichtrin Jchanniter1110 1* Eine Zeppelin-Nordpol Sxpedition Katastrophe über Pompesi herein(am 24. August 79). 36 Stunden lang überschüttete der Besun die Stadt mit glühenden Bimssteinkügelchen(Lapilli), die den Boden 2½ m hoch bedeckten; dann folgte ein Gemisch von Asche und heißem Wasser, das die bereits vernichtete Stadt mit einer mehrere Meter dicken grauen Hülle überzog. Pompesi war vergessen. Erst als im Jahre 1748 ein pflügender Landmann auf seinem Acker antike kleine Bronzestatuen und Gebrauchsgegenstände fand, wurde mit den ersten Ausgrabungen begonnen. 1870 begann die neueste Aufdeckung und dis heute ist mehr als die halbe Stadt freigelegt. In neuester Zeit werden die Arbeiten wieder mit besonderem Eifer fortgesetzt und man hört deshalb auch sehr häufig von interessanten Funden. Die alte oskische Stadt, die hellenische * Kultur angenommen hatte, lag dicht am Meere und besaß einen reich belebten Hafen. Ihre Schutzgöttin war Venus, und ihre 30—40 000 Einwohner huldigten heiterm Ledensgenusse. Die Stadt des Frohsinns und des heitern Ledens war auch eine beliebte Sommerfrische der vornehmen Römer und dann eine Stätte der Ausschweifungen geworden. Pompesi mutzte 500 bis 600 Jahre existiert haben, denn das älteste aufgefundene Bauwerk, ein griechischer Tempel, stammt aus dem 6. Jahrhundert vor Christi. Im Jahre 63 nach Christi kam dann das erste Unglück über die Stadt. Ein furchbares Erdbeden zerstörte viele Häuser der Stadt, und als dann diese zum größten Teil wieder aufgebaut waren, brach die vernichtende Unser Bild zeigt den Prinzen #. Eitel Frie### drich von Dreuhen. bekleidet #14 mit dem #. Ordens4 mantel, aunf dem Wege zur alten Kirche in Sonnenburg. — um erstenmal O seit 1913 and am 24.### Juni der Johannitertag in Der Hereenmeister Beim abs K 10 Friedrich von Preußzen erteilte den Ritterschlag an 125 neue Mitglieder. im Hintergrund der Desuo Dr. Ecener hat sich mit dem glücklich zurückgekehrten Amundsen in Verbindung gesetzt, um, wenn möglich, eine gemeinsame Unternehmung zur Erreichung des Nordpols mit einem Zeppelin=Luftschiff herdeizuführen. Dr. Eckener(X) befindet sich augendlicklich in Berlin, um an den Besprechungen im Reichsverkehrsministerium teilzunehmen, die eine arktische Expedition mit einem Luftschiff zum Gegenstand haben. Ehm zu Ehren wurde im Hotel Esplanade ein Bankett veranstaltet. SN S: Sm Fronleichnamstag in Dalmatien Die Gräberstraße außerhalb des Herkulaner Cores Ein gut erhaltenes Ktrium, das ein charakteristisches Bild von der des pompejanischen hauses darstellt Das Nordseebad Vorkum, nach Helgoland die am weitesten in die Nordsee vorgeschodene Insel, blickt auf das 75jährige Bestehen als Badeort zurück. Es ist heute eins der beliebtesten und besuchtesten deutschen Nordseedäder. Unser Bild zeigt die Zeltstadt und die großstädtischen Hotels am Strande ereite am Abend O vorher hatte Dubeoonik sein Feiertagsgewand, angelegt, seine Häuser mit Blumen verschwenderisch geschmückt, denn Blumen gidt es in diesem Lande des ewigen Blühens, in dem der Winter ein unbekannter Begeiff ist, in einer nie geahnten Fülle; dazwischen stecken Fahnen dis zu den Giedein hinauf. Vom Brsaljeplatz bis zur Porta Ploce ein Bild in tauAnkunft von Mönchen und Priestern aus den schwarzen Berge in Dubic Kirche Sau Dlaho(Blasius) in Dubronik degleitet von sieden Geigenspielern, die rechts neden dem### Aufstellung genommen haben: ein eigentümlicher, uns# tlingender Rhpthmus setzt unser Ohr in angenehmes### Dann nähert sich der Gottesdienst seinem Ende, von da schlägt es elf, und deim letzten Schlag setzen alle #n, ven Smm Liche(Blasus), vom Dom, om . Domenico und Gan Francezco, gleichzeitig werteh Böller gelöst auf dem Fort Bokar, dem Brsalz. : I Mincetaturm und der hohen Festung auf der geze## 1 liegenden Insel Lokrum. Eine Adteilung Scharf 401 und eine Schwadron Reiter mit den zugehörigen #A lapellen sind vor dem Dom aufgestellt, die Ofizs großer Gala zwei Scheitt vor der Front. auf dem Domplatz, darunter Mohammedaner im roten Fez mit ihren vollkommschleierten Frauen, und nun öffnen sich die hohen 3 portale, aus denen feierlichen Schrittes die Prozessio # Ein Kommando ertönt, die Offiziere präsentieren den# die Militärmusik setzt ein und schreitet langsam der Prozession Die ganze Straße liegt voll Blumen, und immer wieder werde vorangehenden Kindern frische Körde voll angereicht; jedes Kruzifu Gemeinde oder Bruderschaft ist seitlich, oden und unten mit BlumenIn den Ereignissen in Griechenland Infolge einer Militärrevolte wurde die bisherige griechische Regierung gestürzt und eine Militärdiktatur proklamiert. Unsere Bilder zeigen Athen, die Hauptstadt der Aufruhrlandes, und oden im Oval Admical Konduriotis, den Präsidenten der Griechenland Monsignore Pacelli schte im Auftrage des Papstes dem Ministerprasidenten sein Be#digungsschreiden als Gesandter bei der preußischen Regierung Republik sowie ein wollenes Obergewand, der Sadak; darüber ein Leidchen, die„Crozet“ und zuletzt die nie fehlende feingestickte N“ Schürze, die Pregaca. Auch die Priester aus den Bergen sind abweichend von der bei uns bekannten Gewandung gekleidet, und alle haben das Haupt mit einem weißen Tuch zum Schutz gegen die sengende Sonne verhüllt. Ein gemischter, gut geschulter Kirchenchor singt zur Orgel, außerdem Die Militärkapelle vor der Fronleichnamsprozession geschmückt, die aus feischen Myrthen, Orangeblüten, weißen Jukkas und drennendroten Granatblüten bestehen. Eigentümlich ist wieder für uns, daß auf der Straße nicht gesungen wird, dafür spielen unermädlich die Militärkapellen ihre Märsche, dis die Prozession auf ihrem Rundgange durch die Stadt wieder in den Dom einzieht. Von der Rennbahn Grunewald bei Berlin Friuch der Berüiner Turn= und Sportwoche sand am 27. Juni ein Reit-, Speing= und Fahrturnier auf der Renndahn Grunewald statt. Unsere Bilder zeigen einen guten## von Manteuffel, der die kürzeste Zeit erzielte, und einen Moment von der Prüfung im Gruppenspringen, paarweise von einer Reiterin und einem Reiter zu reiten Dalmatiner und Montenegriner bei der Prozession Mohammedaner in Erwartung der Prozession INänner vondenen man spricht: Pros. Robert hoeniger, der bekannte Erforscher der Auslandsdeutschtums und der Kriegsschuldfrage an der Universität Berlin, vollendet sein 70. Lebensjahr Pros. E. M. Borchard von der amerikanischen Vale-Universität hält als Austauschprofessor Vorlesungen in der juristischen Fakultät der Berliner Universität Pros. Felix Klein, der berühmte Mathematiker der Göttinger Universität, ist nach längerem Leiden gestorden Konteradmiral Oldekop. Dr. Ferd. von Gülich Befehlehaber der Seestreitkräfte der ist zum deutschen Gesandten Ostsee, wurde unter Versetzung nach nach Luxemburg in AusBerlin zum Chef des Allgemeinen sicht genommen worden. Marincamts im Reichswehrministe= v. Gälich hat dieher die rium ernannt Verdindung zwischen dem Auswärtigen Amt und dem Reichopräsidium dargestellt Kapitän z. S. a. D. Mensing. einer der Senioren unseres alten Secoffizierkorpo, feierte in voller Rästigkeit seinen 80. Geburtstag Graf hugo Lerchen ist 82 Jahre alt auf ring gestorden. Lerchhat als stimmführende vollmächtigter im### rat des Deutschen### 38 Jahre lang den schen Staat vertrch Ein Gedenkstein 5523 Ssweg Den 27 Loten anläßlich der großen Straßendahnunglücke bei Oserlohn dat man jetzt am Jahrestag des Unglücks (17. Juni 1924) ein Monument gesetzt. Es ist ein schlichtes Steinkreuz mit der Inschrift:„Mensch, bedenk die Ewigkeit. 17. Juni 1924.“ hauseinsturz in.=Gladbach Kürzlich ist plötzlich in.=Gladtach ein großes dreistöckigee Haus eingestürzt, an dem sich bisher keine Zeichen einer Baufälligkeit gezeigt datten. Da neden dem Hause Aurschachtungsardeiten für einen Neudau vorgenommen wurden, so nimmt man an, daß die Fundamente des Hauses sich gelöst hoden, wodurch der Einsturz herbeigeführt wurde. Personen sind nicht zu Schaden gekommen 24=Stunden=Jahrt für Automobile 20. 21. Juni ront. 1o9 Auf der historischen Opel-Rennstrecke bei Rüsselsheim sand das 24 Stunden deu# Autofahren statt. Unser Bild zeigt den siegenden Adlerwagen in der Daarnadel# der Beifahrer liegt oden drauf POrröR UND APTTOTE Klassischer Cadel Ollettant:„Hier mein erster künstlerischer Versuch:„Die Götter des Olympo“...... Was sagen Sie dazu?“ Keitiker:„Ich sage, der Mensch versuche die Götter nicht!“ Augenmaß Förster(zum Baron, der soeden wieder einen Hasen gesehlt): „Herr Baron scheinen heute besonders Pech zu haden!“ Baron:„Aeh! Ganz natürlich. Komme eden von den Elefantensagden in Afrika— kann folglich diese kleenen Bengele kaum sehen!“ Richter: Died:„Sitte— Saunerstol; Also der Huder ist Ohr Spietzgeselle?“ mein Kompagnon!“ Die ärgste Schattenseite des Bubikopses Herr X. tritt wutentdrannt in den Galon, wo sich die gnädige Frau und seine beiden Töchter definden, und ruft aus:„Herr du meines revens, ich weiß nicht, was für Schicksale sich für die Menschheit mit dieser Mode der kurzen Haare vordereiten. Im ganzen Hause gidt es, man denke, nicht mehr eine einzige Haarnadel zum Pfeifenreinigen!“ Kryptogramm Ein Wort aus der Feder Seidls ist in den Wörtern: Arkansas5 Kima— Dineta— Unschuld— Rhönflieger— Dernburg— Eie Mandarine— Timduktu— Erlednie— Lenau— Halseniz Mineralwasser— Aschanti— Oberschöneweide— Mendoza Trense— Seeluft— Regendogen— Benares versteckt, große Mühe zu finden, wenn du einem jeden Worte drei aufeinfolgende Buchstaden entnimmst und zusammenhängend lieft. ## Auflösungen der Rätsel aus voriger Rummer Des bedenten die Zahlen: Sommel, Foun— Somatt Rätsel: Caprivi— Cepri. Der deutsche Prinz und die italienische Königstoch 1ie in jenen alten Rittertagen stieß aus legendärem fremdem Land ein XD Falke herab, um das Herz der schönen Prinzessin zu rauden. Siehe, er### aus einem erlauchten Hause, dessen Geschichte innig der des deutschen Volkes verd#### ist; würdig, würdig ist er dem Sproß aus dem Hause Gavopen. Ein Künstleis Natur, kam er in dieses alte und ruhmreiche Italien, um die ältesten und sche Bauten zu bewundern, als Troudadour aber kehrt er heim, die durch Liede köng Verkörperung seines Kunst= und Schönheitstraums an seiner Seite. Auch die wird keine Krone liegen auf dem Altar, nur die Liede, die Liede in ihrer#### Macht wird durchflammen den feierlichen Kult......“ Die Nachener heiligtumsfahrt 9932. wurde am 23. Juni, abende 7½ Uhr, nach 16jähriger Pause unter gewaltigem Andrang der Gläudigen, die trotz regnerischem Wetter schon mehrere Stunden vorher den zwischen Rathaus und Liedfrauenmünster gelegenen altehrwürdigen Katschhof füllten, mit dem„Aushängen der Tücher" durch Weihdischof Dr. Sträter in feierlicher Weise eröffnet. Die Tücher werden 14 Tage vor Beginn der eigentlichen Heiligtumefahrt ausgehängt und bleiden noch 14 Tage nach Beendigung derselden hängen. Während vor 16 Jahren zirka 700 000 Pilger nach Aachen gekommen waren, rechnet man nach den disher vorliegenden Anmeldungen mit einer Besucherzahl von 1 Million Also steht es geschrieden in der vornehmsten römischen Zeitung, der„Trit wo das Ereignis, fünf Spalten in Anspruch nehmend, alles andere in den grund drängt. So geht es eben in den Märchen zu. Gestern noch eine giftige Krote, ein strablender Königssohn. Eo braucht nur den tapfern Kuß einer schönen und die Verwandlung ist da. Und weiter versteigt sich die„Tridung" zu dithyramdischen Huldigung:„Der blonde Dragoner von Darmstadt— der heute in aller Italiener Mund ist, dem die Kammer ihren Gruß entdot mit der lichen Begründung, er habe seine Pflicht als Soldat gegen sein Vaterland und seingetan—„der blonde Oragoner mit seinen seinen und edlen Zügen entdeckte die Perle, die mit dem leuchtenden Glanz ihrer jungen und fürstlichen Schönheit sein Künstler und Gelehrter krönen wird. Mafalda von GSavoyen wird Prinzessin von sein! Der blonde Landgraf wird in das Schloß seiner Väter tragen der Blumen aus dem Lande der Blumen. Richt ein Konigreich, keine Krone legt er seiner dame zu Füßen, der edie Soldat, wohl aber eine ganze Geschichte von Ruhm und ein Leden der Liede und Ergedenheit, wie es nur die romantischen Kreuzfahrer Madonna ihres Herzens entgegendrachten!“ Das alles lesen die Kinder des längst vergessen haben, daß dem Geschlechte der Barbaren angehörten die gestrigen gefährten jenes bessischen Prinzen, der Masaldas Herz raudte, der„Tochter von Rom Peinz Philippoon Hessen, Sohn des Prinzen Friedrich Karl von und der Prinzessin Margerete von Preußen, der Schwester des Ex=Kaisero Wildelist gedoren am 6. Novemder 1896. Peinzessin Maselde von Gaoe die Tochter Viktor Emanuels II., ist gedoren am 19. Novemder 1902.