4 Bonn, Mittwoch 10. Juni 1925 „ Montags: Sportnachrichten= Mittwochs: Für unsere Frauen= Samstags: Familienblatt für das christl. Haus: Illustrierte Tinnjo=Beilage Einzelpreis.10.=M. Vertag: Wonliche Reino-Zeituttg G. a. v. Druck: Sinnio-Beitag Vonn. Strs 1. Verantwolllch: Politik u. Feuilleion: J..: Toni Weinand Handel uue Wllschaft: Toni Wernand. für den übrig. kedakt. Tell: Huao Nudolpg. Anzeigenteil: Franz Kratd, zue in Bonn. Anzeigenverwaltung Tlanio Verial. Boan. Fernipr. 99. 60. 2839. nach Geschäftsschl. 171 Vollschediente Koin 24093 Banttonte BU76 Städlliche Spartasse Vonn. Die Genser Bescklüsse. 24. Jahegang: Ne. 132 Wezugsptris monatlie 3(.-M. Fauen vöberer Gewalt Betriedsubrung, Eireit. Vervoi uw. bestedi tein Anspruch aus Vieierung desw nucksablung Anzeigenpreis: 20.=Pf. die einspaltige Millimeleroöde: Hamilienanzeigen 33½% Ermatzigung. Reklamepreis: 60.=Pf. die 90 mm breite Millimeierdöbe. Alle Preite verleden sich kreidleidend. Um das Dreußenkabinett. Gestern ist der Landtag wieder zusammengetreten. Auch die Fraktionen haben ihre Beratungen wieder ausgenommen. Nach einer Berliner Moldung der K. V. hat es nicht den Anschein als ob es jetzt schon in Preußen zu einer Umbildung der Reglerung immen werde. Unverbindliche Besprechungen darüber haben zwischen einzelnen Parteivertretern während der ganzen Zeit dei Ferienpause stattgofunden und zwar unter allen in Frage kommenden Parteien von den Deutschnationalen bis zur Sozialdemokratie. Zugrunde lag der zunächst bekannte Plan, nachzurrüfen, ob es möglich sei, ein Kabinett zusammenzustellen aus zwei sozialdemokratischon Minstern, zwei Vertretern des Zentrums, einem Mitglied der Demokratischen Partei, einem Volksparteiler und zwei den Deutschnationalen nahestehenden Boamten. Die Verhandlungen sollen grundsätzlich eine gewisse Geneigtheit der Parteien gezeigt haben, wenn auch in Einzelheiten Meinungsverschiedenheiten noch vorhanden sind. Allerdings scheint es beim heutigen Stand der Lage im Reich die durch die Entwaffgungsnote hervorgerufen worden ist, als ob man in Preußen sich noch abwartend verhalten wolle. Selbst volksrarteiliche Blätter blasen in etwa zum Rückzug. So schreibt die„Kölnische Zeitung":„Die preußische Regierang und namentlich das Ministerium des Innern haben zurzeit mit ihrer Stellungnahme zu den Forderungen der Entwaffnungsnote über die Schutzpolizei derartig angestrengte und verantwortungsvolle Arbeit, daß man nicht ohne dringende Not gerade in einem außenpolitisch entscheidenden Moment neue Kräfte in die Aemter setzt, die sich zunächst dort einarbeiten müssen“. Die„Zeit" macht ähnliche Ausführungen: Die Rechtskreise wollen also anscheinend jetzt die Verantworung nicht auf sich nehmen. Man wird daran denken müssen, wenn sie später glauben, mit stärkeren Ansprüchen wieder hervortreten zu können Eine Erklärung der Zentrumsfraktion. Die Zentrumsfraktion des Preußischen Landtages hat sich in ihrer gestrigen Stzung mit der politischen Lage im allgemeinen und mit der Frage der Umbildung der Regierung in Preuzen m besonderen bejaßt. Bezüglich der letzteren Frage stellt die Fraktion mit aller Deutlichkeit fest, daß sie sogleich nach der letzten Alstimmung über das Kabinett Braun in Verhandlungen über die Errbeiterung der politischen Basis des Kabinetts eingetreten sei und die Besprechungen nach rechts wie nach links mit allem Nachdruck fortgeführt habe. Die Zentrumsfrakt on wird auch weiterhin alles, was in ihrer Kraf: steht, versuchen, um diese Frage einer Lösung entgegenzuführen, die dem Interesse des Staates dient und das Parlament zu rohitiver Arbeit befähigt. Sie muß bei den Verhantlungen alle Einmischungen von unbeteiligter Seite, die die vorhandenen Schwierigkeiten nur vergrößern. ablehnen. Die Haltung ihrer Unterhändler billigt sie vollkommen und weist die in der Presse erhobenen z. T. persönlichen Angriffe gegen ihre Vertreter nachdrücklichst zurück. Die Prouf'sche Zentrumsfraktion steht den bioherigen Veröffentlichungen zur Regierungsb Nung fern und bedauert alle unzutreffenden Darlegungon. Die Bildung einer preußischen Regierung auf möglichst breiter Grundlage erscheint als eine raterländische Notwendigkeit, der von allen politischen Parteien Rechnung getragen werden muß. Der Hall von Loé Vom Generalsekretär der Rheinischen Zentrumspartei geht der K. V. folgende Mitteilung zu: Der vom Parteitag der Rheinischen Zentrumspartei eingejetzte Autschuß hat auftragsgemäß zusammen mit Herrn Baron v Loe und mehreren führenden, dem Zentrum angehörenden Vertretern der rhe'nischoen Landwirtschaft unter dem Vorsitze des Hrrn Landesökonomierats Bollig getagt. Die vor allem in den letzten Monaten zutage getretenen Meinungsverschiedenheiten und die mit ihnen im Zusammonhang stehrnden Fragen sind in eingehender Weise freimütig erörtert und beiderseits im Geiste der Verständigung behandelt worden. Auf Grund der Aussprache und ihres grundsätzlich befriedigenden Ergebnisses war der Ausschuß einmütig der Aufsassung, daß die Presseauseinandersetzungen der letzten Zeit unter allen Umstän en ein Ende haben müssen. Herr Baron v. Loe hatte in Erwiderung eines Artikels des Abgeordneten Dr. Heß eine Gegenäußerung versaßt und der Presse übergeben. Dem Wunsche der Partei entsprechend, hat er diesen Artikel zurückgezogen. .e Ergebnisse der Beratung werden dem Provinzialausschuß der Rheinischen Zentrumspartei vorgetragen werden. Verschärfung der Lage in Marokko TU. Paris 9. Juni. Nach einem Telegramm des Kriegsberichterstatters des„Journal“ hat sich die Lage in Marokko in den letzten 48 Stunden ganz außerordentlich verschärft. Die Risteute haben auf der ganzen Front die Offensive ergriffen. Besonders bes roht ist der linke französische Flügel in der Gegend von Uezzan. Auch die Front an der Uergha wird im Osten und Westen schwer bedrängt. Bibano soll nach den letzten Meldungen des„Journal“ bereits in die Hände der Rifleute gefallen sein. Aus allen Gegenden des Kriegoschauplatzes werden große Truppenzusammenziehungen Abd el Krims gemeldet. Zu der Verschärfung der Situation hat besonders der Umstand beigetragen, daß sich jetzt auch die Djeballas, die bisher eine neutrale Haltung einnahmen, an der Offensive Abd el Krims beteiligen. Zweckmeldungen? Die auch von uns gestern wiedergegebene Havasmeldung über die Einigung in Genf hat die Frage, auf welcher Basie die Verständigung erfolgt ist, noch immer nicht restlos geklärt. Während die Darstellung von französischer Seite bestätigt wird, betonen maßgebende Stellen in London, daß England nach wie vor an einem streng gegenseitigen Charatter festhalte, so daß die britische Garantie im Falle eines französischon Angriffs Deutschland voll zugute käme. Es solle Deutschland nichts Unannehmbares ausgenötigt werden. Auch in Berlin ist man der Meinung, daß der HavasKommentar durchaus nicht als offiziell anzusehen sei. Man ist der Meinung, daß die Lösung der Durchmarschfrage, wie sie von der Havas=Agentur wiedergegeben wird, den ursprünglichen Gedanken eines Sicherheitsraktes, der von Deutschland ausging. hinfällig macht und außerdem mit dem Völkerbundsstatut usvereinbar ist. An zuständiger Stelle will man deshald vor einer Stellungnahme zu der Genser Einigung den amtlichen Bericht über die Vereinbarungen abwarten. Nur Dorfragen? WTB. Paris 9. Juni. Das britisch=französische Einverständnis über den von Deutschland vorgeschlagenen Sicherheitspakt wird vom Journal des Debats als eine Einigung bezeichnet, die sich nur auf Vorfragen beziehe, da noch zahlreiche Fragen in der Schwebe gelassen worden seien. Dank der heftigen Reaktion der französischen öffentlichen Meinung und trotz des Widerstandes gewisser englischer Gruppen sei es dem Quai d Orsay gelungen, das englische Kabinett dazu zu bringen, die wesentlichen Beringungen anzunehmen, die jeder Pakt der gegenseitigen Garantien mit Deutschland enthalten müsse, nämlich restlose Respektierung der in Kraft befindlichen Verträge, die Möglichkeit für Frankreich, eventuell die im Völkerbundsstatut vorgesehenen Interventionen durchzuführen und seinen Alliierten, mit denen es Desensivabkommen abgeschlossen habe, zu Hilfe zu sommen. Schließlich das Funktionieren eines juristischen Schiedogerichtsverfahrens gemäß dem Statut der Ständigen Internationalen Gerichtshoses. Französische Vermutungen. DD. Paris, 9. Juni. Der Berliner Vertreter des„Journal“ behauptet, man habe gestern abend in offiziellen deutschen Das Erwachen Chinas. Die Unruhen in der chinesischen Fremdenstadt Schanghai hatten ihren Grund zunächst in rein wirtschaftlichen Auseinandersetzungen. Die chincsischen Arbeiter bestreikten Arbeitgeber, die allerdings zum größten Teil Nichtchinesen sind: Europäer, Amerikaner und Japaner. Es ist nicht zu leugnen, daß diese Fremden ein gutes Geschäft mit der Ausbeutung der billigen menschlichen Arbeitskraf in China machten und es wäre nicht mit rechten Dingen zugegangen, wenn das chinesische Proletariat nicht eines Tages seinen gebührenden Anteil an dem Gewinn seiner Arbeitsleistungen gesordert hätte. Der rein wirtschaftliche Streik lief aber bald in eine nationale Bewegung über, wohl nicht zum wenigsten unter dem Einfluß der nationalgesinnten Studentenschaft. Verschärft wurde diese Umstellung, als mehrere Führer der Arbeiterschaft von der Fremdenpolizei erschossen wurden. Wegen dieser Vorfalls erhob die chinesische Regierung Proiest bei den ausländischon Vertretungen, in schärfster Foom Sühne und Entschuldigung fordernd. Der nationale Auftrieb in den streikenden Massen ist umso verstäntlicher, weil eben die Arbeitgeber fast ausschließlich Fremde, Nchichinesen sind. Daß er bei der ersten desten passenden Gelegenheit zu einem solchen Ausbruch des Nationalbewußtseins kommen mußte, war vorauszuehen. Die europäischen Staaten hatten ja alles getan, um dieser Nationalbewußtsein zu reizen. Sie ließen es nicht langsam sich entw ckeln, bis sich China den Staaten der neueren Zivilisation gleichberechtigt anschließen konnte. Haben nicht die Ententestaaten China in den Kvieg gegen Deutschland gehetzt untei der Vorgabe: dieser Krieg gehe um das Selbstbestimmungsrecht aller Völker? Wurre China nicht als gleichberechtigtes Mitglied in den Völkerbund aufgenommen, ihm dort sogar mancher Ehrenplatz eingeräumt? In China sellst blieben allerdings die guten Europäer in sehr reservierter Haltung der chinesischen Staatsgemeinschaft gegenüber. Sie bestanden auf besondere Privilege und Vorrechte. Europätsche und amerikanische Staatsangehörige unterstanden nicht der Gerichtsbarkeit der Mandarinen. Die Fremden hatten sogar das Recht auf eigene Polizei und Seibstschutz, der sich gerade bei den augenblicklichen Unruhen so wirkungsvoll bestätigt. Ausgeschlossen von diesen Privilegien sind einzig und allein von allen Europäern die Deutschen und Russen. Kreisen erklärt, daß Deutschland auf keinen Fall den Garantievertrag auf der von Briand und Chamberlain in Geni gefundenen Grundlage unterzeichnen wird. Die Vorschläge der beiden Staatsmänner würden von der Wilhelmstraße formell abgelehnt. Italien und der Sicherheitsvakt. TU. Genf, 9. Juni. Der Vertreter Italiens im VölterHundsrat, Scialoja, empfing heute nachmittag die Vertreter der Presse, um ihnen die italienische Stellung zum Sicherheitsvakt darzulegen. Er erklärte u.., Italien lege dem Pakt zwischen den Westmächten und Deutschland wie überhaupt jedem Versuch, zum Völkerfrieden zu gelangen, große Bedeutung bei. Die Erklärung Mussolinis im Parlament hätte die Richtlinien der italienischen Politik festgelegt. Italien habe an einem Sicherheitspakt, der die Rheingrenze berühre, kein unmittelbares Interesse, wohl aber an einem Pakt, der alle Grenzfragen im Sinne des Friedensvertrages regele. Deutschlands Teilnahme an einem solchen Patt wäre von höchster Bedeutung. Es müsse mit der ihm von Frankreich erteilten Antwort zufrieden sein, da sie alles enthatle, was Deutschland erhoffen könne. Deutschland stände bisher außerhalb des Völkerbundes und nehme deshalb an seinen Bestimmungen über die Friedenssicherungen nicht teil. Sein Eintritt in den Völkerbund hänge allein von ihm ab. Alle Mitglider des Rates wären Deutschlands Eintritt in den Völkerbund günstig gesinnt, wenn Deutschland keine besonderen Bedingungen stelle. Sitzung des Aiswärtigen Ausschusses. Bericht Stresemanns. Berlin 9. Juni. Die B. Z. berichtet, daß für morgen vormittag 10 Uhr der Auswärtige Ausschuß einberufen sei, in dem der Reichsaußenminister Dr. Stresemann über die am 4. Juni Überreichte Entwaffnungsnote der Botschafterkonserenz sprechen wird. Es handelt sich dabei um eine erste Aussprache, die der Orientierung deo Parlaments dient. Irgendwelche Entschlüsse bezüglich der weiteren Behandlung der Note sind dabei kaum zu erwarten. Berlin 10. Juni. Reichskanzler Dr. Luther empfing gestern nachmittag 6 Uhr, dem Tageblatt zufolge, die Führer der Reichstagsfraktionen von den Deutschnationalen bis zu den Sozialdemokraten, um mit ihnen die Entwaffnungsnote, die heute Gegenstand der Beratung im Auswärtigen Ausschuß sein wird, zu besprechen. Gerade das Eingreisen der Fremdenpolizei hat, wie gesagt, am meisten mit dazu beigetragen, den Streik ins nationale Fahrwasser zu treiben. Entsprechend ihrer Stellung haben die Deutschen keinen Anteil an dem bewaffneten Selbstschutz und der Fremdenpolizei, wie sie selbstverständlich auch jetzt keinen Anteil an den militärischen Vorkehrungen der europäischen Staaten, Amerikas und Japans haben. Die Deutschen Schanghais beteiligen sich lediglich an der Technischen Nothilfe. Nicht der elementare Fremdenhaß des Bexeraufstandes bewegt die chinesischen Massen, sondern der Wille, Herr im eigenen Haus zu sein; China den Chinesen! heißt der Ruf. Dieser Ruf mußte über chinesische Lippen kommen, sobald diese ungeheuren Volksmassen der Kraft ihrer Geschlossenheit und der Ausbeutungssucht fremder Gewalthober sich bewußt wurden. China will nicht mehr Objekt der Politik der anderen sein. Wenn es sich nicht wehren würte, wäre es schon längst aufgeteilt. Noch glühen die Brände des Bürgerkrieges, der darin seinen Ursprung hatte, daß einige hervorragende Führer des Volkes sich zu Werkzeugen fremder Staatsinteressen machten. Auch jetzt steht der japanfreundliche Chang=tso=lin in der Mandschurei bereit zum Anmarsch gegen die Peking=Regierung, von der englische und amerikanische Meldungen behaupten, sie stände mit den Sowjets in Verbindung. Allen solchen Meldungen sollen gerade wir Deutschen critisch gegenübersehen. Ganz gewiß werden die verschiedenen Staaten die jetzigen Unruhen für ihre eigenen Interessen ausnutzen. Sicher kämpfen auch im chinesischen Volke noch verschiedene Bestrebungen gegeneinander. Aber ganz gewiß wird das elementare Nationalgefühl der Chinesen aus all den Wirren zu einem gemeinsamen Kampf für die ureigensten Interessen hinstreden. Drohend wird in der nächsten Zukunft der nationale Wille dieser Völkerschaften und vor allem der des chinesischen Volkes am Horizont Europas stehen. Wir sind darum mitinteressiert an den Vorgängen im fernen Osten. Wir sind daran interessiert, was geschehen wird, wenn die ungehoure Macht des chinestschen Volkes einmal ihre Organisation gefunden hat. Wehe denen, die die Zeichen der Zeit nicht verstanden haben; die statt dem friedlichen Wettbewerb gleichberechtigter Völker den Weg zu bereiten und jedem Volk die Möglichkeit zu geben, an den Segnungen der Zivilisation teilzunehmen, mit Gewalt Vorrechte verschollener Herren beanspruchen. Die Massen Chinas in wildem Aufbegehr gegen fremde Bedrücker und Ausbeuter einmal in Bewegung gebracht... glaubt ein in sich selbst zerrissenes Europa, daß es diesem Ansturm widerstehen könne? 100 Reichsmark Die„Sühne“ für schmähliche Beleidigungen des Außenministers. Daß Minister des Zentrums und der Linksparteien in Deutschland so ziemlich vogelfrei sind, wenn sie ihre Ehre vor Gericht verteidigen wollen, weiß man schon lange. Dieser„Vorzug“ scheint sich jetzt auszudehnen auf Minister, die der Erfüllungspolitik nicht ganz unsympathisch gegenüberstehen. Unter dem Vorsitz des Herrn Bewersdorff, der bekanntlich im Magdeburger Prozeß den Reichspräsidenton Ebert als Landesverräter hingestellt hat, kam dieser Tage in Magdeburg ein Beleidigungsprozeß zur Verhandlung, der aus dem Mai=Wahlkampf 1924 datiert. In dem offiziellen Organ der deutschnationalen Partei, der„Magdeburger Tageszeilung“ war kurz vor dem Wahlermin ein Artikel erschienen, in dem der damaligen Reichsregierung Marx=Stresemann Bestechlichkett und Landesverrat vorgeworsen wurde. Ausführlich wurden„Gerüchte" verzeichnet, nach welchen Stresemann von seinem Schwiegervater mit tschechischen Kronen bestochen und sich in seinem Handeln als Außenminister dadurch beeinflussen lasse. Von einem anderen Minister wurde behruptet, daß bei ihm französisches Geld eine Rolle spiele. Zum Schluß hieß es in diesem schmutzigen Artikel:„Das Verhalten der Regierung grenzt an Landesverrat. Solche Rogierung gehört vor den Staatsgerichtshof!“ Wegen dieses beleidigenden Artikels wurde seinerzeit die „Tageszeitung“ auf 14 Tage verboten. Nachdem der Verlagsdirektor beim Oberpräsidenten Hörsing die Erklärung abgegeben hatten, daß eine Beleidigung der Regierung nicht beabsichtigt war, wurde das Verbot nach drei Tagen aufgehoben. Reichskanzler Marx aber stellte Strafantrag gegen don verantwortlichen Redakteur, der sich jetzt vor dem erweiterten Schöfsengericht zu rerantworten hatte. Die Staatsanwaltschaft beantragte wegen öffentlicher Beleidigung 600 Mark Geldstrafe. Das Gericht verurteilte den Beschuldigten nur zu 100 Mark Geldstrafe. In der Urteilsbegründung sagte Landgerichtsdirektor Bewersdorfs, daß der Artitel wohl beleidigend sei, aber„nicht in allzu erhob'ichem Umsange die Grenzen des Erlaubten überschreite"! Wenn das deutschnationale Blatt der Regierung vorwirft, sie begehe Landesverrat und gehöre vor den Staatsgerichtshof, so kostet das lumpige 100 Reichsmark alles in allem! Was sagt der Justizminister zu solchem Sandal? „Wahlversprechungen sind bedeutungslos“ Nochmals: Der deutschnationale Betrug an den Hypothekengläudigern. Man darf nicht locker lassen und muß diesen deutschnationalen Herrschaften immer wieder ihren Betrug an den armen Sparern vor Augen halten. Schneidig tut das Dr. Best jetzt, der bekanntlich der deutschnationalen Fraktion mit Klage gedroht hat, wenn der gegen ihn erhobene Vorwurf des Wortbruches nicht bedingungslos zurückgenommen wird, in der Wochenschrift:„Der deutsche Sxarer“. Er macht dabei folzende Enrhüllungen: „Bei meinem Eintritt in die Fraktion wurte mir dann auch von den verschiedensten Seiten bestätigt, daß wohl auf keinen Namen bei den Wahlen so häufig wie auf den meinen Bezug genommen worden sei. Gleichwohl wurde das Verlangen, meinen Entwurf alsbald einbringen zu dürsen, anfangs höflich und dann immer ungeduldiger mit der Begründung zurückgeschoben, daß die Regierungsbildung vorerst für Cerartige Dinge keine Zeit lasse. Auch befremdete es mich in hohem Maße, daß von den lettenden Männern der Fraktion ausgesprochen wurde, daß Wahlversprechungen bedeutungolos seien und jedenfalls hinter höheren Staatsrücksichten zurückzutreten hätten..s ich auf Einreichung meines Entwurfes immer mehr drängte, wurde ich schließlich abschlägig beschieden, und die Herren, die meinen Entwurf unterstützt hatten, zogen auf Verlangen der Fraktion ihre Unterschrift zurück. Erst als ich ausdrücklich erklärte, daß ich sofort mit Unterstützung der Deutschvölkischen Parlei meinen Entwurf einbringen werde, wurde dessen Einbringung mit Unterstützung von Fraktionomitgliedern gestattet.“ Dr. Best bestätigt damit ausdrücklich, daß die Deutschnationalen sich seines Namens zum Stimmenfang zu bedienen wünschten, gleichzeitig aber nicht daran dachten auch nur entfernt die den getäuschten Wählern gegenüber eingegangenen Verpflichtungen einzulösen. Denn Wahwersprechungen sind ja nach der Ueberzeugung der leitenden Männer der deutschnationalen Reichstagsfraktion nach der Wahl bedeutungslos! Päpstliche Auszeichnung. .=Gladbach 9. Juni. Der durch seine volkswirtschaftlichen Arbeiten in weiten Kreisen bekannte Schriftsteller Dr. Emil von den Boom, der seit 25 Jahren bei der Zentralstelle des Volkevereins für das katholische Deutschland tätig ist, erhielt aus Anlaß seines Dienstjubiläums vom Parste das Ritterkreuz vom Orden des heiligen Gregor.(Dr. van den Boom ist auch ein eifriger Mitarbeiter unserer Zeitung). Verschart. Gerstungshausen(Kreis Koburg) 9. Juni. Unter gewalttgem Andrang der Bevölkerung des Steinachtaleo fand heute nachmitag auf dem Friedhof die Beisetzung der Opfer des Hassenberger Massenmörders in einem gemeinsamen Grabe statt. Der Mörder wurde bei Sonnenuntergang einem alten Brauch der Gegend gemäß ohne Sarg in einer Friedhofoecke begraben. 1 Die gelbe Gefahr. Sronleichnamsgesinnung. Von Franz Huberts. „Am Fronleichnamstage versammeln sich die Mitglieder unseres Vereins und nehmen geschlossen hinter der Fahne an der Frouleichnams=Prozession teil. Volldähliges und pünktliches Erscheinen Ehrensache. Gilt es doch, nicht nur persönlich mutig seinen Glauben nach außen zu bekennen, nein, wir wollen in einer glänzenden Kundgebung geschlossen der Welt die Macht unseres hl. Glaubens zeigen. In einer Zeit der öffentlichen Demonstrationen und Aufzüge müssen auch wir zeigen, daß wir da sind und gewillt sind, unsere Macht im öffentlichen Leben geltend zu machen und darum nehmen wir alle an der Fronleichnamsprozession teil.“ So las ich einmal irgendwo an der Anschlagtafel eines katholischen Vereines im Vorraum einer Kirche, und als ich still betend im traulich=heimeligen Kirchlein kniete, da zog es mir immer wieder durch den Sinn:„und darum nehmen wir alle an der Fronleichnamsprozession teil?“ Hand aufs Herz! Steht dieser Anschlag in seinem Grundton so ganz vereinzelt da? Schwingt nicht in allen Aufforderungen, besonders an unsere Männerwelt, zur Teilnahme an der Prozession ein solch„männlich=starker“, kampfgestimmter und kampffroher Unterton.t? Ist das der letzte und der tiefste Sinn des Fronleichnamsfestes und der Fronleichnamsprozession: zu demonstrieren? Rehmen wir darum an der Prozession teil, um uns und unsere Macht zu zeigen? Wehe uns, wenn es so wäre! mache einmal Ernst mit dem Gedanken, der Heiland seehst läse diesen Anschlag. Was würde er dazu sagen? Würde er ihn loben, oder würde er, wie einst im Tempel zu Jerusalem zur Geißel greifen und die Vorhalle des Tempels reinigen? Ich glaube, der große Herzenskenner würde keines ron beiden tun, er würde milde lächeln, denn er sieht den guten Willen, der daraus spricht; aber billigen würde er ihn auch nicht, gütig würde er, so glaube ich, dem„blinden“ Eiser wehren, und in seiner Begründung würde wohl, wie immer. ein Wort vorkommen, das Wort: Liebe. „So sollen wir uns also“, höre ich sagen,„wieder in das Ghetto einsperren lassen, sollen wieder in das Exil zurückkehren, sollen wieder selbst die sich lockernden Fesseln schließen?“ Das sei fern von uns! Wir sollen unser Licht leuchten lassen, so daß die Welt unsere Taten sieht und den Vater preist. Und doch glaube ich nicht, daß der Heiland mit der Miene eines kampfesfrohen Triumphators am Palmsonntag seinen Einzig in Jerusalem gehalten hat. Haben nicht alle die„mächtigen Demonstrationen“ und die „gewaltigen Kundgebunden, der letzten Jahre— ich denke nicht an die retigösen—, so sehr wir sie auch bewundert haben, für den tiefer Denkenden einen eigenartigen Nachgeschmack hinterlassen? Und ihre Erfolge? Also keine Demonstrationen, keine Kundgebungen, keine Prozessionen mehr? Das sei fern von uns! Aber keine gemachten Kundgebungen, die Demonstrationen sein solien! Keine Prozessionen, die Kampf= und Siegerstimmung atmen sollen! Was immer der Mensch tut, erhält sein Gepräge oon innen heraus, erhält seinen Stempel und auch seinen dauernden Erfolg von der Gesinnung, aus der es geschehen, von der Aksicht, in der es getan. Und da ist ein gewaltiger Unterschied zwischen der bewußi austreienden Siegermiene, die erobern will, und der keuschen Liebe, die von selbst gewinnt. Unser ganzes össenrliches Leben— besonders das politische— ist vergiftet durch das Ringen um den Erfolg. Wir kennen fast nur mehr ein Wort: Warum?, Wozu? Wir sind so bewußt zelstrebig geworden, und vieleicht gerade darum so ohne Erfolg geblieben. Wehe uns, wenn diese dem industriellen Leden entlehnte bewußte Zielstredigkeit und Zweckmäßigkeit, dieses Arbeiten um reifdare Erfolge, dieses„um— zu“ seinen Eingang findet ins keligiöse Jeder dauernde, große Erfolg ist noch immer dem Ringenden als reise Frucht, ungeicollt und unbeabsichtigt, ihn selbst überraschend, in den Schoß gefallen. „Darum nehmen wir alle an der Fronleichnamsprozession teil?“ Nein, darum nicht! Das ist nicht der Grund. Unser Grund ist die Liede, die Liebe, die nicht rechnet. Voll von Spannungen und Gegensätzen ist das Menschenherz. Die echte, die wahre, die große Liede ist so schamhaft krusch. Sie will sich nicht verraten, und verrät sich doch, sie will sich verstecken und offenbart sich doch, sie will nicht erobern, und darum gewinnt sie. Sie will es nicht sagen, und doch es kommt über sie und entreißt ihr das Gehe mnis. Bei allem Mitteilungsbedürfnis bewahrt der Mensch ein tiefes Geheimnis doch für sich. In ihrer strahlenden Schönheit tritt die Religion vor die Menschen hin. Sie will nicht gesehen sein, und darum ruhen aller Augen auf ihr. Sie will nicht beachtet sein, und darum neigen alle das Haust vor ihr. Sie will nicht erobern, und darum gehören ihr alle Herzen. Niemand verträgt die Profanierung so wenig als die Religion. Sie gewinnt nur dann, wenn sie nicht gewinnen will. So war es auch mit Fronkeichnam. Ein lange und Kill gehütetes Geheimnis wurde der Kirche entrissen. Der keuschen Braut gleich gad sie unbewußt und ohne Absicht, einem inneren Muß folgend, errötend ihr Geheimnio preis. Wehe, wenn dies schamvolle Erröten fehlt, es ist der Schmuck und der gewinnende Liebrelz jeder Braut. Die Liebe ist stark, sie kennt keine Scheu, offen steht sie zum Geliebten, aber sie errötet doch in holder Scham. Was die Kirche in dankbarer Verehrung fast 1200 Jahre lang still gehütet, still gepflegt, die Liede zum Heiland im Altarssakramente, das brach mit elomentater Gewalt von seibst nach außen auf, das stand, ohne gestellt zu sein, vor aller Augen, ale zum erstenmale Zweifel in diese Liebe gesetzt wurde. Als zum erstenmale in aller Oeffentlichkeit Zweifel in die Gegenwart des Heilandes im Altarssakrament erhoben wurden, legte sie zum erstenmale öffentlich Zeugnis ab für ihren Glauben, für ihr Hoffen und ihr Lieben, und ihr Zeugnis wurde zu einer mächtigen Kundgebung, ohne es sein zu sollen. Weiß die Nachtigall, daß sie so schön singt? Warum singt sie so schön? Sie singt ihr Lied, wie der Schöpfer er ihr eingab. So wollen auch wir das Lied der Liebe singen, das der Schöpfer uns ins Herz gelegt, wollen wie die Kinder haomlos und zwecklos in dankbarer Gegenliebe jubeln und singen, wollen wie die Kinder und die Bräute selig und froh den still gehüteten Schatz zeigen, wollen alles, alles, Feld und Wald und Straße und Flur selig teilnehmen lassen an unserem Segen. Und die Außenstehenden? Die Andersgläudigen? An die denke ich ja gar nicht. Ich sage meinem Heiland laut mein„Ich hab' dich lieb", und wenn sie's hören, wenn sie's sehen? Se ist es nicht für sie bestimmt, mein liebendes Wort, mein liebender Blick gilt allein dem Heiland. Das ist der Grund! Drum laßt des Dantes Lieder schallen. Und jauchzet, Christen, himmelan! Gott ist mit uns, und uns vor allen Hat seine Huld sich kund getan. Laßt uns vereint in Feserchören Anbetend das Gehoimnis ehren, Das unser Herz mit Wonne füllt, Ars dem der Seele Loben quillt! neutrale Venenatlozolte. Berlin 10. Juni.(Telegr.) Nach einer Darstellung, die der Vertreter der Vossischen Zettung in Genf von Briand und Chamberlain erhatten haben will, soll die Frage des französischen Durchmarsches durch die entmilitarisierte Rheinlandzone so erledigt werden, daß Frankreich ein Durchmarschrecht auf Grund seiner Verträge mit Polen und der Tschechoslowasei nicht mehr beanspruchen könne, sobald Deutschland dem Völkerbund angehöre, dann käme ein Durchmarsch nur im Rahmon einer gemeinsam beschbessenen Völkerbundaktion in Frage. Will man die Frage des Durchmarsches tatsächlich in dem von Havas angegebenen Sinne„Lösen“, so kann schon jetzt kein Zweifel darüber gelassen werden, daß in diesem Falle der Gedanke eines auf dem Boden der Gegenseitigkeit stehenden Paktes so gut wie erledigt betrachtet werden kann. Ganz abgesehen davon, daß eine solche Lösung auch mit den Bestimmungen der Völkerbundes im Widerspruch sein würde. Die Uebermittlung der Antwort an Deutschland. WTB. Paris, 9. Juni. Havas berichtet aus Gens, daß die Note, über die sich die englische und die französische Regierung nunmehr geeinigt haben, Deutschland nach der Rückkehr Briande nach Paris übermittelt werden wird. Briand habe vor, Genf nicht vor Mittwoch abend zu verlassen. Chamberlain werde seinen Aufenthalt bis Donnerstag verlängern, zu welchem Zeitpunkt der Völkerbundrat seine Arbeiten höchstwahrscheinlich beendet haben werde. Die Note an Deutschland, deren Text feststehe, sei nichts weiter als eine möglichst klare Aufzählung der Grundsätze, von denen jeder Sichereheitspakt, an dem Deutschland teilnehme, notwendigerweise erfüllt sein müßte. Sobald die deutsche Regierung im Besitz der Note sei, werde sie unzweideutig erkennen, unter welchen Bedingungen der von ihr selbst gemachte Vorschlag Erfolg haben könnte. Die Gieger im Rundstag. Der vorläufige Stand. TU. Berlin 9. J Flugzeugen 34 wiede zurückzuerwarten sind unter Siedel, das in D 623 unter Lörzer, Sagan das Fahrgestell Der Militärkontrollbericht. TU. Berlin 9. Juni. Der bis jetzt nur im Auszug bekannte Bericht der interalliierten Militärkontrollkommission zählt eine Reihe von„Versehlungen" Deutschlands auf, die sich, wie die „Telunion“ von gut unterrichteter Stelle erfährt, schon vor der ungekürzten amtlichen Veröffentlichung des Berichtes widerlegen lassen. Schon die neue Botschafternote hat aus eine Reihe von Verstößen Deutschlands, wie sie in dem schon im Januar hergestellten Kontrollbericht ausgeführt werden, aicht mehr Bezug genommen. Nach dem Bericht soll sich während der rund 2000 Kontrollbesuche der deutsche Wille zur Obstruktion deutlich gezeigt haben. Gerade der Wunsch der deutschen Stellen war es, durch Entgegenkommen die Tätigkeit der Kontrollkom= mission zu beschleunigen und zu beenden. Unruhen in China. XU. London 9. Juni. Während die Lage in Schanghai ziemlich unverändert ist, nehmen die Unruhen in der Prooinz dauernd=zu. Besonders in Honau ist die Lage ernst, das Schick'al der Ausländer erregt große Besorgnis. In Schannst griff der Mob die Büroräume der Asiatischen Petroleum=Kompagnie an und zerstörte die Einrichtung. In Nanking wird eine große Aktion für den Boykott der englischen und japanischen Waten betrieben. Allenthalben werden zugunsten der Streitenden in Schanzhai Gelder eingesammelt. Gestern abend hielten die Studenten und die Arbeitergewerkschaften eine Sitzung ab, wobei achtzehn Forderungen ausgestellt wurden. Beispielsweise sollen die Polizeidienste in Schanghal nur von chinesischen Polizisten versehen werden. Außerdem wurde die Abschaffung der Exterritorialität gesordert sowie die Aufhebung aller bestehenden Verträge. Der Streik nimmt langsam on Ausdehnung zu. Er griff gestern auf einige im Hasen liegende Schiffe über. Drei sapanische Zerstörer sind angekommen, wovon zwei sofort nach Nanking befördert wurden. Die Studenten haben in Kaisu, der Hauptstadt von Honan, den Generalstreit erklärt. Schwarz=rot=gold bleibt! Aus dem Haushaltausschuß des Reichstages. XU. Berlin 9. Juni. Der Haushaltausschuß des Reichstages führte heute die allgemeine Erörterung beim Reichsministerium zu Ende. Reichsinnenminister Schiele verlas einen Bericht des preußischen Innenministers, wonach die Vorgänge in Teltow auf Initiative des Roten Fronikämpferbundes zurückzuführen sei. „Auf Anfrage erklärte der Minister, daß die Reichoregierung sich für einen Versassungsausschuß nicht aus eigener, sondern nur auf Initiative aus dem Hause erklärt hat. Sie habe auch nicht selbst Anträge auf Verjassungsänderungen vorbereitet. Darauf wurde ein Antrag angenommen, der einen Gesetzentwurf fordert, der die Verleihung von Titeln neu regelt. Abgelehnt wird mit 14 gegen 12 Stimmen eine deutschnationaie Entschließung, die Reichsrezierung zu ersuchen, einen versassungsändernden Gesetzentwur vorzulegen, wonach die Reichofarben schwarz=weiß=rot sind. Zur Annahme gelangte ein deutschnationaler Antrag auf Aufhedung des Repudlitschutzgesetzes und ein weiterer Antrag, wonach der 18. Januar zum Nationalfeiertag erklärt wird. Juni. Bisher sind von den 40 gestatteten er wohlbehalten zurückgekehrt. Richt mehr d die Daimler=Kleinflugzeuge###1, D 622 n Liegnitz beim Landen Bruch machte, und das bei einer Notlandung in der Nähe von den Propeller verlor. Gußerdem wurde das Leichtflugzeug der Gebrüder Rieseler mit Schulz am Steuer in Coburg wegen Motorschadens abmontiert. Das Preisgericht tritt unter Vorsitz des Majoro a. D. v. Tschudi am Donnerstag zusammen. Die Preisverteilung selbst kann erst am 23. d. M. stattfinden, da den Flugzeugführern eine Frist von acht Tagen gegeben werden mußte, innerhalb deren sie durch Einlegen einer Beschwerde beim deutschen Luftrat das ihnen mitgeteilte Ergebnis ansechten können. Der vorläufige Stand der Rennens ist folgender: Von den Bewerbern un den B..=Preis der Lüfte steht in Gruppe A Lörzer an erster Stelle, während als voraussichtliche Sieger der Gruppe I Hochmuth auf Udet U 10 (58 AS=Siemens), Bäumer auf seinem„Sausewind“.(50 Wright) sowie Katzenstein und Raab auf Dietrich=Doppeldecker (69 PS=Siemens) zu nennen sind. Sie legten während der fünf Etappen insgesamt 5262 Km. strafpunktfrei zurück. Die Anwärter aus den Boelcke PPreis in der Gruppe C sind Ritter auf Caspar Theis(80 PS=Mercedes) und Schnäbele auf Junkers T 29(82 PS=Junkers). In dieser Klasse wurden 5344 Km. bewältigt. Die Fraktionsführer beim Reichskanzler. Berlin, 9. Juni. Den Blättern zufolge empfing der Reichskanzler Dr. Luther heute vormittag die Fraktionsführer der Regierungskoalttion zu einer eingehenden Besprechung der parlamentarischen Lage. Wie die Blätter erklären, legt die Regierung Wert darauf, daß noch vor den Sommerferten des Reichstages die Gesamtheit der Finanz= und Steuergesetze einschließlich der Aufwertungsvorlagen sowie die Kleine Zollvorlage erledigt werden. Zwischen der Negierung und den Fraktionsführern der Koalition herrschte über diesen Punkt volle Uebereinstimmunz. Das Zusspitzenbahnprojekt im Bayerischen Landtag. München, 9. Juni. Der deutsch=österreichtsche Alpenverein ersuchte in einer Eingabe den Bayerischen Landtag, die Konbession zur Erbauung der gzeplanten Zugspitzenbahn zu versagen. Bei der Bespreihung dieser Eingabe im Bayerischen Landtage wurde die Konzessionierung der Zugspitzenbahn von allen Parteien mit Ausnahme des Völkischen Blockes im Interesse der Förderung des Fremdenverkehrs in Bayern wärmstens begrüßt. Der Regierungsvertreter teilte mit, daß die ersten Bedinzungen der Konzessionserteilung an den Ingenieur Cathrein bereits erfüllt seien. Es werde sich nicht verhindern lassen, daß ausländisches Kavital zu Hilfe genommen werden müsse. Vom Gesichtspunkt geleitet, den Fremdenverkehr zu fördern, habe die bayerische Staatsregierung das Zugspitzenbahnprojekt genehmigt. Ueber die Projektierung einiger anderer bayerischer Bernbahnen werde demnächst die Entsche dung fallen. Der Marine=Stat Der Reichotag bewulite gestern nach längerer Debatte gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten die geforderten Kriegsschifjsneudanten, nämlich einen kleinen Kreuzer und fünf große Torpedoboote, ebenso den gesamten Marinertat in zweiter Lesung. Der Antrag auf Streichung des Minstergehalun wurde gegen die Sozialdemokraten und Kommunisten abzelehnt. Der preußische Landtag ii gestern nach seiner Pfingstpause wieder zusammengetreten. Au der Tagesordnung stand zunächst die zweite Beratung des Rothaushalts für 1925. Eine allgemeine Aussprache dazu sand nicht statt. In einer Einzelbesprechung wurden einige Einwände erhoben. Schließlich wurde der Rothaushalt nach den Vorschlägen des Ausschusses in zweiter Lesung angenommen, im Anschluß daran in dritter Lesung endgültig verabschiedet. Das Haus wandte sich dann der Beratung der Amnestieanträge der Kommunisten und Sozialdemokraten zu. Der Rechtsausschuß empfichlt die Ablehnung sämtlicher Anträge. Abgeordneter Obuch(Komm.) beantragte die Zurückverweisung sämtlicher Anträge an den Ausschuß, was ohne weitere Ausspoache Sschlossen wurke. Zur Beratung stand sodann ein Bericht des Aueschusses für Unterrichtswesen über den sozialdemokratischen Urantrag beiressend den Schutz der Minderheiten auf dem Gebiete des Schulwesens. Der Unterrichtsausschuß empfiehlt, das Staatsministerium zu erluchen, sich auf dem Gebiete des Schulwes ns den Schutz der Minderheiten im Sinne des Erlasses vom 91. Dezember 1916 auch weiterhin in vollster Loyalität angelegen sein zu lassen und den Antrag vos Leid und Genossen, der die Durchführung dieses Schutzes dis zum 1. Apcil in den Gedieten Preußens verlangt, wo er nicht vertragsrechtlich geregelt ist, damit für erledigt zu erklären. Nach einiger Aussprachwurde der Ausschuß=Antrag angenommen.— Die nächste Sitzung stadt am Mittwet. 12 Uhr. Ratt. Herriet als Bürgermeister von Lyon zurückgetreiten. DD. Paris, 9. Juni. Herriot hat seine Demission als Bürgermeister von Lyon eingereicht, weil der Magistrat dem Antrag Herriots, einen diesem nahestehenden Beamten in seiner früheren Stellung zu belassen, nicht zugestimmt hat. Es handelt sich um eine politische Maßnahme, da der betr. Beamte der radikal=sozialistischen Partei angehört, der Magistrat sich aber in seiner Mehrheit aus Sozialisten zusammensetzt. In parlamentarischen Kreisen wird der überraschende Rücktritt Herriots als Zeichen dafür aufgesaßt, daß der frühere Bürgermeister jetzt definitiv den Sozialisten den Rücken kehren und sich wieder den Radikal=Sozialisten anschließen will, mit denen schlokt. 20 er in der letzten Zeit die Fühlung verloren hat. Herriot gilt bekanntlich noch immer als Führer der radikal=sozialistischen Partei. DD. Paris, 9. Juni. In den Wandelgängen der Kammer wird heute abend erklärt, daß Herriot auf Grund dringender Vorstellungen des sozialistischen Abgeordneten Mousset seine Demission als Bürgermeister von Lyon wieder zurückziehen wird. Bedeutende Festigung des französischen Franken=Kurses. TU. Berlin 9. Juni. Die Ankündigung des franzäsischen Einanzministers, der spekulativen Bewegung Franken unter Anwendung des Restes der Morgan=Anleihe entgegenzutreten, ist heute anscheinend zur Ausführung gekommen. In London wurde vormittags der französische Frankenkure mit 99,30 genannt gegenüber einem Vortagskurs von 100,00. Ob diese Befestigung von Bestand sein wird, bleibt abzuwarten. Ein surchtbares Familiendrama. WTB. Berlin, 9. Juni. Laut B. 3. am Mittag stürzte sich heute früh die 18tährige Schneiderin Hildgard Schulz nur mit Hemd und Jumper bekleidet aus dem vierten Stock eines Hauses auf die Straße, wo sie tot liegen blieb. Sie hatte ihrem Leben aus Schwermut ein Ende bereitet. Als ihre seit einem Jahr schwer krank in der Charite liegende Mutter von dem Selbstmord ihrer Tochter erfuhr, erlitt sie einen Herzschlag und stard ebenfalts. „Dihthautz, hüben Sie Feuer##### Ein Drick der Wegelagerer. Von Wegelagerern übersellen wurde ein Bügler Vernhard M. in der Lichtenroder Strahe zu Berlin. Alo er aus dem Heimwege gegen 12 Uhr sein Wohnhaus beinahe erreicht hatte, daten ihn zwei junge Männer um Fewer Arglos gab er es ihnen und wollte weitergehen. Da erhiett er pötzlich hinterrücks einen wuchtigen Schtag auf den Kopf, so daß er bewußtlos zusammenbrach. Beamte der Schutzvolkzei fanden ihn und brachten ihn nach der nächsten Rettungestelle. Hier erholte er sich wieder und stellte fest, daß ihm seine Brieftasche mit 500 Mark geraubt war. Der Uebersallene konnte die Räuber ziemlich gut beschreiben. Daraufhin wurden von der Schutzpolizei zwei junge Männer festgenommen, die der Tat verdächtig sind. Ueberfälle dieser Art sind in der letzten Zeit häufig vorgekammen. Der Trick scheint immer mehr Schale zu machen. Deshalb ist Vorsicht dringend geboten, wenn jemand zur Nachtzeit von undekannten Personen um Feuer gebeten wird. Handel und Wirtschaft — Bonner Marktbericht vom 10. Junl. Greßhandelspreise in Pfennigen. Wirsing Plund—8. Kohlrabi Stünk—9. Gelbe Nähren. fremde Gebund 60. Karteffaln, hiesige neue Pfund 25—30, Kartoffein. tremde neue 15. Zwiebel, fremde 13—15, Salat, hlesiger Stück 10—15. Blumenkohl, biesiger 20—25, Blumenkohl, fremdar 50—70, Gurken. tremde 40—65, Eler 11—13½, Tomaten Plund 50—120, Rübstlel, Gebund 5. Spargel Pfund 80-100. Buppenspargel 35, Rhzhar#er—8. Dicke Bohnen mit Schoten 25. Erhsen mit Schofen 80—50, Kirschen, süße 50—60. Stachelbeeren, unraffe 30—85. Erdbeeren 50—65, Landbutter 170—180. Molkereibutter 190. Zufahr: genügend. Fett—08.-dvtuSSpinn-Vach.KSs 4 44 Bonner Schlachtviehmarkt vom 9. Juni. Auftrieb: 154 Stück Großvich, 292 Kälber, 234 Schweina, 16 Schafe. Für das Pfund Schlachtgewicht wurden bezahlt(In Plennigen): Ochsen 45—115, Kühe und Rinder 70—110, Bullen 88—98. Kälber 85—138, Schweine 85—97. Sauen 80. Der Geschäftsgang war langsam, feite Schweine waren unverkäuflich. Amtlicher Preisbericht der Kölner Predekten- und Warenbörse. Köln, 9. Juni. Es notierten in Mark die 100kg. Frachtlage Köln: Weisen, Inländ. 24—24.50, Roggen, inländ. 20-20.25, mafer, hlesiger 17.50—19.50, nordeutscher 20.50—23.50, auslämlischer 19.75—23.50. Mais, grober 23.00—23.30, kleiner 24—24.50, Roggenmchl, 70proz. 31. Weizenmehl. 70proz. 86.50—87.50, Welzenkleie, brutto m. S. 11.50 bis 15.50. Rübkuchen, lose 15—15.50, Palmkuchen, lose 16.50—19.. Leinkuchen, Joso 23—23.50. Sovarschrot, brutto m. S. 27—21.50, Zuckerschnlizel, lone 15.25—16.25, Wiezenhou, 1P/. og gepreßt, altes—10, Klechon, inländ., neues gepreßt.50—5. Weizenstroh, gepreßt.50—5. Haferstroh, gepreßt .40—.60, Rohmelasse 10.25. Auch an heutiger Börse besiand wenig Kauflust, und waren die Preise für Brotgetrelde während die andern Preise sich behaupteten. Zum ersten Male kam heute Heu, neue Ernte, zur Notierung. Kartoffeinotierung keinReis Burma 2 Mühlenware 82, Rangoon Voll-(Tafel) Reis 86—39. Rubu(ohun Pa9) 10, ASt116 108.“, Bilen#6, Ba. 6 Pflaumen(kallf. Original-Tacung) zu# nisten###o 82-84. Kisten 901100 74—16.(Deutsche Pack.) ½ Klsten Reie Burma 2 Nuhlegware 32, Rangoon, egl. (ouu 26), 101, Salatöl 108, uafelö) 121—122, extrasein 132. von(kalit. Original-Tackung) in ½s Kisten zun0 82—81. in 91100 74—76,(Deutache Pack.) in ½ Klsten 80 90 00—68, In ten 90/100 64—66. Apfelringe Basis primo 130—135. Aprikosen buron 140, Korlothen, Opoie, Zuniex zuh, Kor aaunder 3a.- 335. Nan-in, Ia. gerühl. aube be 1136, Miarigelzengries M. G. 4330-46, afarflocken 37-38 Karioffeluchl, auperior 40. 41, Inlandzucker. erpstall 65—-65.30, Crystall Raflinade 65.50. Bohnen, Unger 30-31, 1a. Rohhafles(Japiar ang.) Bokg unverr. 127 h. inl. sche .00 Tr. 300 Ve 320, Limburger, Algäner 120-130. Kölner Hauptmarkt. Vierteljährliche Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer. Berlin, 8. Juni. Nachdem die Gewerbetreibenden(Einzelpersonen oder Erwerbsgesellschaften) monatlich oder lich die Umsatzsteuer vorauszuzahlen hatten, hatten sie bioher auch noch monatliche oder vierteljährliche Vorauszahlungen auf die Einkommen= oder Körperschaftssteuer zu leiston. Nach dem Steuerüberleitungsgesetz vom 29. Mai 1925 hoben, wie aus dem Reichofinanzmtnisterium gemeldet wird, künftig alle Gewerdetreibenden Vorauszahlungen auf die Einkommen= und Körper* schaftesteuer nur noch vierteljährlich zu entrichten. Es fällt auch “ schon die Monatszahlung fort, die an sich am 10. Juni zu zahlen gewesen wäre. Die bisher zu monatlichen Vorauszahlungen verpflichteten Gewerbetreidenden haben doher ihre nächste Vorauszahlung erst am 10. Juli(Schonfvist bis 17. Juli) für die Monate Mai und Juni zu leisten. Auch die entsprechende Voranmaldung ist erst zu diesem Zeitvunkt abzugeben. Die Gewerbetreibenden, die schon bieher zu vierteljähriger Vorauszahlung waren, haben daher ihre Vorauszahlungen am 10. Juli(17. Juli) für die Monate April, Mai, Juli zu entrichten. Für die Amsarsteuer bleibt es bei den bisherigen Vorschriften. Wer also bisher zu monatlichen Umsatzsteuervorauszahlungen verpflichtet war. hat die nächste Voranszahlung am 10. Juni(17. Juni) zu entrichten. Berlin: Bootsunglück. Auf dem Lehnitzsee bei Oranienburg kenterte Sonntag nachmittag ein mit vier Personen besetzten Ruderboot. Ein Matrose, der sofort den ins Wasser Gefallenen nachsprang, konnte nur eine Dame retten, die anderen drei Insassen des Bootes ertranken. Köln, 9. Juni. Der Hauptmarkt war heute überaus hiokt, so daß die Unterbringung der Verkäufer und ihrer Schwierigkeiten bereiteten. Gestorn nachmittag gab es In der Markthalle eine„Erübeerschlacht“. In Scharen kamen die Landleute mit Erübeeren heran, die Marktverwaltung vormochte eie Picht, Pterg# bringen. Für Erdbeoren wurden 60 bis 80 Pig. das Pru#####1.# Heute kamen auch schon mehr hiesige dicke Bohnen, die 30 bis 40 us uun Prh. 1o. 8 b. M r,., 0, Pig., Bapeaspungel nd bie ae bäche Kane a. Ka.. e. fallt war der Diumonmarkt. Kasenkurse der Berliner Börse vom 9. Juni 1923. Ohne Gewähr.) V Gac, ich Kalaoduchalt Vl.-IK 0255, ipror. D. Rekchugzlate 1 00 Hoggeuteufenbast a1, Dampf 81.6. Werte.1, Barmer Bankverein.2, 5 Deuuche Bank 124, Datontokant Harb.-Wien Sanmt.9, Harpener Berg 111, Hartmnann glohs, 54. Hlechmann Khpfer 80, Lieckrepchüste 08, Beis Lehmann 655, Lemm Zamont 06, Mligern Veretntserd##. Hürch Iiimen 4ad. iofho##s Btare 60, Holrruliche 15. Hleianumn 48, Buberr#s Breunhohlen##, Itmabakdt lusch. 48.75, Ihhrtoswerk Kppet 36.71. Jpo Beeg 88, Kaht. Porrellan 60, Kall Aerte##isbon 12.4, Kepter#ctiinen Falorachl 79, Kastowirn Bung 16.K Ehamser Sptm. 39.5, Kipe Werke 75, Kämn-Rossssim 70, Khln-Korwen 89. Köhn da 483 tinental Aschalt 41, Kürtlug Getr. 09, Kbrün= Jedr. 75, W. 79, Kraus-Au dinen#8, Krongstes-Metefl###.5. Lahmeger 7# Laurhütte 20, Linde Sn. 115. Limtströuf 106.5. Liohe Gorhnann 7 k, Loeue 118,#### chend Metall 41.6, Luther Maschen 34 Magirus 68.5, Malmecle 675, Mauskehler Kupker 64.75, Rannem### Mulag 69. Manne#msen Röhren 84.3, Maschtnen Breuer 72. Maschine Buckau 94, Dr. Pa#ni Meyer 49.75, Mix und Cenest 75.25. A0 Deutz 58.25, Müllheiner Berg 90, Nenld. Gummi.25. Nonhl. Woll 101.5, Oberschl. Eistd..2, Oberschl. Caro-II. 61.25, Oberschl. K. werk 85. Oekinger Stahl 32, Orenstein u. Koppel 64.1. Osnabrüch Kupfer.25, Oetwerke 28, Ottenen Emen 38, Phönix Berg 91.7: Pöge Elektr. 51, Polyphen 81. Pongs Syin. 4p, Poppe u. Wirth. 65.25, Rasguln Farlam 61.25. Reichelt Mata##95. Ret###olz’agux 1 Rheinische Elcktrizität 64.25, Rheinmetall Vorr. 39.5. Tch. Nobelstett esch Nordd. Lloyd 60.75, Vereinigte Elbe 40.75. Banhaktien. Bopt 1, iger, Huenäel## esec Saunum brgis: Barmer Knvitbank 02, Berzugg vet 100, Darme 110, Dresiner, Bau# Omnstrücher Baut. 10,(ze5“„Rioner Packtrerechg 84. Brauereien. Schmitheiß 29.1. Dortm. Akt.-Brauerei 184, Dortm. Aeenmnbtorn 84, Ablter, Parte, 23. A. E. G. Bi. Amme Gieseche be Paphr izi Aagelo Guuno 101, Annab. Selngus 17. Gus 18, Aglionbuick Verctoun 78, Asonbung Nüraberg 10.25. Bedische Anilin 114, Beicke Maschinen.2, Sanning Maschinen 32, Baaalt Lins.-G. 85.75 Beettrurgerwolle 60, Bembu v 17 bag Prektug V7. Berger Tichen 1134, Bergmann #, Berüin-Anh. Maschinen 46, Berl. Gub. Hutfabrik 148, Borlin Karlsrube 63. Berliner Nasch.-B. 65, Berzelius Berx.5, Beton- und Bingwerke 59.5, Bochumer Gub 56. Bösperde Walz 63. Krauntadte u. Reikete 81. Brauuschwrcten Auch. ev. Brger Itpel 124 Buderus Eisen 46.5. Busch Waggon.2, Batrke 11. Pyn. Julden.7, Cahmon Aabest 49. Captio u. Klein 20.5. Charlottenb. Naser 76, Chem. Griesbeim 113, Chem. Grünau 59. Chom. von Heyden 56.5, Chem. Weller 112.75. Chem. Industrie Gelsenk. 73.5. Chem. Werke Albert 104, Dainler 60, Delmenhorst Linol 114.9. Dessauer Gas 38, 86, Deutsche Lux 74.25. Deutsch-Niederl. Tel. 14.25, Deutach- Rabeok, 1016, Deussche Eiseob. Gignalv. 894, DeutRan“ Labs u. Baunhe Kal uig Prigehte Facatr- Werke.125, Fahllerg List 38, Fahimähle Papier 65. Felien u. Gullleaume 129. Plöther Naschinen 64. Fraustädter Zucker.27 Frister R..5, Fuchs Waggon.9, Gaggeneu.5. Gans Luwig.075. Gebenkirchener Berg 64. Gelsenkirobener Guß 20. Ges. f. elcktr. Gockeanstch. 36, Goktschmtt 85, Görizer Waggon 42 Gocheu Waggon 44. Gritzner 83.75, Hackethal Draht 60. Kummarnno 19.35, Haonover Nusch..75, Uaonoxer Wagzon 91. Rh. Naman 66.75. Rh. Spiegeigla: 130, Rheinstahl 77.: oft 61.5, Rh.-Wesck. Zemen Weast Zement.25, E. beck Mon Rh. Riedel###. Kombacher Hütte 64.125, Ronenthal Porz. 101.25, Rueitzer Zucker 90, Rüttgerswerke 60, Sachsenwerk.7. Sarotti 137.5. Scheil mantel 12.6. Schles. Cellulose 85.73, Schles. Leinen 63. Schnelder Hlugo 516, Schoeller Eitorf 61, Schuckert eichtr. 64. Schweimer Eis-n 112. Seiffert u. Co. 78. Sieg-Sel. Gus 47.5, Siemene Elekfr. Betr. 51.9. Fiemens Gles 101. Giemern u. Ihalake 80, Staltberger Hütte 47.875. Stettiner Vulkan 60.75, Btock u. Co. 55. Stühr Kammgarn 31.27, Stoewer Maschinen 80, Stolberger Zink 114.5. Gebr. Stollwerck 27 Teleph. Berliner 37.5, Thörts Oel K5, Tuchtabrk Aachen 35, Ualo. Mischinen.6, Union Gleser-4 40.25, Varziner Papier 60. Ver. Deu sche Nickel 95, Ver. Glanzstoff 303, Ver. Märk. Tuch 58.5, Ver. Portland Zement 114.5. Ver. Schmirgel 74. Ver. Schuhf. Bernals u. Wese 55.25. Ver. Zypen und Wissen 187, Vogel Tekgr. Dr. 64, Vogtländl. Maschinen.5, Vorwärts Spinn. 84. Vorwohl Zement 81.75. War steiner Gruben 168, Warrwerk Gebenkirchen 89. Wegelin Ruß 97. Wegelin u. Hühner 74. Wessel Porzellan 57, Westeregeln Alkali 15. Wostfalis Eien 55. Weetf. Draht Ilamm 37. Weril. Kupfer 41, Wicking Portlani 85.5, Wiesener Metall 95. Wittener Guß 9 R. Wolff 49.875, Zeiter Maschinen 116, Zeiltoft Waldhof 9. Zim mermann 30.25. Kolenlalwerte. Deutsch-Ostatrike.5, Kamerun 10.75, Otarl 24.375. Kölner Wertpapierbörse. Köln, 9. Juni. Die Wertpaplerbörse eröffnete bei großer Zarückhaltung. Schon die ersten Kurse lagen meist unter den Im Verlauf kam recht viel Angebot an den Markt und die Kurgingen zum Tell erheblich zurück. Deutsche Anlagepaplere. 5proz. Reichsanleite.360G. 4pro: Kölner Stadtanleihe von 1919—II 1B, 4proz, desgl. von 1920.220. Sproz. Koblenzer Stadtanlcihe von 1922.05B, oproz. Rheinprovinz anleihe, kleine 30 M. G für 1 Million, mittlere 30 M. G für 1 Million gtoße 30 M. G für 1 Million. 4proz. Rhein.-Westf. Bodenkreditpland briefe 8. 14.356, 4proz. desgl. S. 15.01B. 5proz. desgl. Geldpfan briefe 6844br. Sproz, desgl. Goldpfandbriefe, Serie IV 86G. Serie IV 866. 10proz, deegl. Geldpfandbriefe, Serlo 11 96bz. Serie 1I1 96bz. 5pros. Westdeutsche Bodenkreditpfanlbriefe Em. III 856. Spror. Sproz. Westdeutsche Bodenkreditpfandbriefe Em. III 856 Sproz stdeutsche Bodenkredit-Goldkommunal-Obligationen.650i. 8proz. desgl. Em. IV 846, Sproz. Landesbank-Goldpfandbriefe 94136. Bank-Aktien. Barmer Bkv..3. Berg.-Märk, I..4, Commerzbank 100.0. Darmst. Bank 122.25. Deutscho Bank 123.0, DeutschReichsbank 125.25, Disc.-Kom. 110.0. Dresdner Bank 106.25. Essen. Kred..0. Mitteld. Cred. 99.0. Rh. Bauernb..39, Rh.-W..-Kr..5. Industrie-Aktien. Adler-Brau. 111.0. Bad. Anilin 113.75, Basal .-G. 85.0. Bielef. Web. 134.5, Bochum. Guß 59.50, Bonn. Bergu 165.0. Buderns Els. 45.50. Chem. Weller 114.0. Contln. Isola.0. Dal busch 92.50. D. Atlant. Tel..50. Deutsche Erdöl 92.30, Düs-. Masch. 42.0 Dynamit Nob. 10.0. Erh. Schmer 20.0. Eschwell. Bg. 128.0, Felten u. Gutll. 129.50, Flender 40.0, Gelsenk. Bg. 60.25, Hammersen 18.50. Harpener Bb. 11.25, Houbenwerk 23.0. Hubertus 124.0. Humboldt 52.0. Kalker Brau. 83.0. Kalker Masch. 65.0. Klöckner-Wk. 79.0. Köln. Dampf. 150.0. Köln. Gummifd. 65.0. Köln-.inden..75, Köln-Neues. Köln-Rottwell. 91.0. Mand. Planof. 56.0. Motorf. Deutz 52.0. Sonrborn 68.0. Phöpix, Bgb. 91.75, Rasquin 61.0, Rhein-Sleg. 48.0 Rhein. Bau. 35.0. Rhein. Braun. 119.25, Rhein. Zucker 78.0, Rhein. .-Leder.25, Rhein. Wasser 100.0. Rh.-W. Spreng. 61.0. Rhenania .12. Jul. Sichel 42.0. Gebr. Stollwerck 27.50, Leonh. Tietz.0. Viersen 75.0. Aug. Wegelin 97.0, Welter Hebez..25. Westd. Handel-g. 14.6. Berliner Devisenpreise. 9 6. England(1 Pfd.) New York(1 Dollar) Holland(100 Fl.) Belgien(100 Fr.) Italien(100 Lirie) Dänemark(100 Kr.) NomerniandeNoechrichten. Konstanz, 9. Bodonsee vorm..72+001m Kehl, 9. morgens.75 f0,04m Narau(bayr.), 9. 9 U. morgens.34—.02m Mannhelm, 9. Rhein 8 U. morgens.20—.09m * m a r g e n g 0. 9 2— 0. 0 3 m .92—.02m .09—.04m .12—.02m .39—.06m Nainz, 9. Rhein 8 U. morgenBingen, 9. morgenKaub. 9. Rhein 8 U. morgenKoblenz. 9. Rhein 6 U. morgen# Trier. 9. Mosel 9 U. morgenBonn. 10. Juni. 8 Uhr morgen:.81—.05m Wassernärme: 21 Grad Leislus. Kirchliche Nachrichten. St. Margaretha, Benn-Rheinderf. Fronleichnamsfest: bl. Mersen .80,.30 gem. hl. Kommunion. Der Verehrer des encharistische Hellandes,.80. Darauf zicht die Prosession aus in folgender Ordnung: Schwestern, Kinder, Frauen(Jungfrauenkongregation, Agnesatifl. Frauen- und Mütterverein): Sakramentsgruppe(Streukinder. Kommunlonkinder, Kinder mit Lillen und Symbolen. Schwestern. Kirchenchor. Meßdlener, Geistliche, Schiltzen. Banktissmun. Schützen, Feuerwehr, Kirchenvorstand): Männerwelt(Jünglingskongregation, Arbeitervereis, nichtkirchliche Vereine). 95 führe die besten Quzlithten habe die biilige en Preise I. Bessere fertige Herren-Anzüge prims Qualithten— elegaste Paßforg— seuecgg, nur Mk. 88.— 45.— 52.— 65.— 75.— 60.— 98.— 110.— 125.— Gabardisemäntel— Palctots— Wettermäntel— Sportansüge Damen- und Herren-Windjacken— Tensichesen Bequeme Zahlungsweise. Madarierligung leiser Damen- und Herrenkleidung Verarbeitung auch bei Siollzugabe#l Stagengeschäft Seker, Bonn,.51##3 TURKIGAPASS! Feinkostsind welt Fabrikate bekannt Sosen, Mayonnaise, Senfe, Fischpasten in Tuben--W. Stuhlverstopfung misen Sie chmelltens beteitigen, denor emste, Dr igrsg eigue Wir raten Ihnen, 30 Gramm echte Herbex=Kern zu kaufen, die unschädliche Planzen=Extrakte und Pulver genehmer Wirkung enthalten. Herbez=Kerne sind in den meisten Avothek. erh, sicher Bonn, Rathaus=Av., Markt 6. Adler=Av, Belderberg 12. Die Bestandtetle sind auf der Packung angegebenl Uebermüdung und Senkfuß schmerzen Schuheinlage Leonhard Tietz.-G. die Hauptursache der Fuß* Ststers dse P. TE“/ 8 Tage Probe ohne Risiko Separierte Anproberäume Weichen Wert kat die neue Reichskurzschrift? Von Negierungsrat W. Metz. Vonn. Man sollte annehmen, heutzutage seien die weitesten Kreise über den Wert der Kurzschrift genügend aufgektärt. Und doch gibt es auch heute leider noch allzuviele, die den Wert der Stenographie noch nicht erkannt haben und ihr deshalb ablehnend gegenüberstehen. Vor einigen Wochen war in vielen deutschen illustrierten Zeitungen die glückliche Gewinnerin in dem Kampse um die deutsche Meisterschaft abgebildet. Dieser Kampf um den Meisterschaftstitel von Deutschland, der im Nahmen der allgemeinen Büroausstellung in Berlin ausgetragen wurde, zählt zu den größten sportlichen Veranstaltungen, die auf diesem Gebiete jemals irgendwo in der Welt abgehalten worden sind. Neben der Erreichung des Ehrendiploms bedeutet die deutsche Meisterschaft auch noch einen ganz hübschen materiellen Gew.nn von 1000 Reichsmark in bar und noch einige weitere Preise, die von einzelnen Fabrikanten noch besonders ausgesetzt worden waren. Aber wir möchten nicht so sehr auf den materiellen Gewinn sehen, sondern vielmehr die ideelle Seite betrachten. Nachdem nun endlich das Deutsche Volk neben seiner einheitlichen Sprache und Schrift auch seine einheitliche Kurzschrift erhalten hat, wird die Anwendung der Kurzschrift einen Aufschwung nehmen, wodurch die Entwicklung des deutschen Schriftwesens gewaltig gefördert wird. Die Einigung Deutschlands auf stenographischem Gediet ist ein Geschehnis von hervorragender Bedeutung. Als erster hat Reichskanzler Marx in der Oeffentlichkeit schon im Jahre 1906 die Forderung ausgestellt, daß für das Deutsche Reich eine Einheitskurzschrift geschaffen werden müsse. Da die Verhandlungen zur Einführung der Einheitskurzschrift wegen der fast unüberwindlich erscheinenden Schwierigkeiten nicht so schnell vorwärtskamen, wie es erforderlich und erwünscht war, so erhob Reichskanzler Marx wiederum seine zur Einheit mahnende Stimme und sagte am 14. Juni 1918 im preußischen Abgeordnetenhause: „Ich möchte an die Staatsregierung die dringende Bitte richten, sie möge mit aller ihr zu Gebote stehenden Entschiedenheit darauf eringen, daß nunmehr endlich mit dem alten Systemstreit Schluß gemacht und eine Einheitsstenographie geschaffen werde".„Ich bin überzeugt“, so sagte damals Reichskanzler Marx,„es würde außerorrentlich zu begrüßen sein, wenn wir in weiten Kreisen uns auch im Wege der Kurzschrift verständigen und so überaus viel Mühe und Zeit ersparen könnten. Ich muß sagen, ich für meinen Teil beneide unsere süddeutschen Freunde, wenn ich sehe, wie ein jeder die Kurzschrift kennt. Es ist zweifellos, raß die Stervgraphie nur dann die volle Bedeutung ihres Wertes erhält, wenn sie eine Einheitskurzschrift ist". Ein anderer Abgeordneter sagte:„Ich verdanke der Kurzschrift außerordentlich viel. Als Schüler habe ich sie verwertet auf dem Gymnasium, als Strdent auf der Universität, verwende sie im Privaigebrauche täglich, habe auf der Parlamentstribüne als praktischer Stenograph gearbeitet und mir damit zugleich die Möglichkeit des Studiums gesichert. Ich verwende die Kurzschrift jetzt in ausgedehntem Maße in meiner parlamentarischen und öffentlichen Wirksamkeit. Was ich geworden bin, verdanke ich zu einem guten Teil der Kurzschrift". Oberbürgermeister Dr. Weiß sagte auf dem Stiftungsfeste des Ludwigshafener Stenographen= vereins:„Den größten Teil meines Wissens und Könnens verdanke ich der Stenographie, denn nur sie allein hat es mir ermöglicht, schon als Student alle Vorträge und Vorlesungen stenograrh'sch genau aufzunehmen und auch entsprechend zu verarbeiten. Die Kurzschrift bietet mir auch heute noch in meinem Amte eine außerordentliche Ersparnis an Zeit und Kraft. Sie werden sich das seitst errechnen können, wenn ich Ihnen sage, daß ich überhaupt alles, was meinen Schreibtisch verläßt, stenographisch zur Uebertragung an die Kanzlei gebe. Ich würsche, daß unsere Kunst immer weitere Kreise erfassen möge". So könnten wir die Sammlung der begeisterten Aussprüche leitender Persönlichkeiten noch bedeutend vermehren. Aber es verlohnt sich, noch die Stellungnahme gewichtiger wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Verbände zu beachten. So äußert sich der Verein Deutscher Ingenieure in einem im Jahre 1922 an das Reichsministerium des Innern gerichtelen Schreiben folgendermaßen:„Wir hallen die Schaffung eines einheitlichen deutschen Kurzschriftsystems für eine Tat von hoher kultureller und volkwirtschaftlicher Bedeutung. Neben den unschätzbaren Vorteilen eines solchen Systems für Handel und Industrie wird es dazu beitragen, der Kurzschr'st mehr als bisher bei den Behörden Eingang zu verschaffen und geeignet sein, den allgemeinen Wünschen auf Bein erheblichem Umfange Rechnung zu tragen.“ Die deutsche Industrie, vertreten durch den Verband Technisch Wissenschaftlicher Vereine schrieb am 22. September 1922 ebenjalls an das Reichsmin sierium des Innern:„Der Deutsche Verbard Technisch Wissenschaftlicher Vereine begrüßt es freudig, daß es den behördlichen Bestrebungen gelungen ist, die mannigfachen und erhebüberwinden, die den auf die Einführung der Einheilskurzschrift gerichteten Plänen entgegenTei nahme am Slottenmanöver. Ein Marinebrief. Von Universitätsprosessor Dr. Georg Schreiber, M. d. R. Seit mehreren Tagen weilen einige Reichstagsabgeordnete auf der deutschen Kriegsmarine. Weithin sonnige See. Zunächst wohnten wir an Bord des Linienschiffes„Hessen". Kommandant, Offiziere und Mannschaften haben uns den Aufenthalt dert äußerst lehrreich gestaltet. Wir erlebten ein Tag= und Nachtkaliverschießen an Bord dieses Schlachtschisses. Doch während die Geschütze mittleren und schwereren Kalibers dröhnen, wandern die Gedanken zwischen dem Einst und Jetzt. Die alten Flottengesetze von 1900 steigen in der Erinnerung auf, die durch die Novellen von 1906, 1908 und 1912 ergänzt wurden. Danach sollte 1920 der deutsche Schiffsbestand sich zusammensetzen einmal aus der Hochseeflotte mit einem Flolttenflaggschiff und fünf Geschwadern zu je acht Linienschiffen, ferner mit zwölf großen Kreuzern, dreißig kleinen Kreuzern, 144 Torpedobooten und 72 U Booten. Wie ganz anders sieht es jetzt aus! Wir besitzen nur noch die Marine eines Kleinstaates und selbst diese Marine ist durch einengende Bestimmungen in ihrer Kampfkraft möglichst herabgesetzt. Nach Artikel 181—197 des Friedensvertrages darf der Bestand an Schissen nicht hinausgehen über sechs Linienschifie von höchstens 10000 Tonnen, von je sechs kleinen Kreuzern von höchstens 6000 Tonnen, von zwölf Zerstörern von höchstens 200 Tonnen. Der Ersatz der Schiffe ist nach 20 Jahren, der Torpodoboote und der Zerstörer nach 15 Jahren gestattet, gerechnet von Datum des Stapellaufs an. Die Gesamtstärke des Personals darf 15000 Mann nicht überschreiten. Flugzeuge und U. Boote sind nicht erlaubt.„Wir sollen also im Ernstfalle nur mit„verbundenen Augen“ kämpfen dürsen, da Flugzeuge und =PBeoie fehlen", bemerkte in diesen Tagen trefsend ein höherer slortenofisier. Dahei stad unsere sämtlichen Schiie schon über. Wege der Gesundung unseres gesamten geistigen und wirtschaftlichen Lebeno gelten kann.“ Tatlächlich ist der kulturelle, bildende und erzieherische Wert der Kurzschrift ein ganz bedeutender und kann nicht hoch genug geschätzt werden. Von erfahrenen Schulmännern wird daher auch mit aller Entschiedenheit die Einführung der Einheltskurz= chrift in den Lehrplan der Mittelzhuten und Volksschulen verlangt. In Amerika ist der hohe kutturelle und bildende Wert der Kurzschrift längst bekannt. So lautei zum Beispiel das Urteil der Schulaussichtsbehörde des Staates Wicconfin:„Kein anderer Lehrgegenstand entwickelt so sehr die Denkkraft und Wittenestärke des Schülers, wie die Stenographie.. Der Unterricht in der Kurzschrift hat auf die Schüler einen derart günstigen Einfluß, dag bedeutende Schulmänner darin eine so wesentliche Unterstützung und Entlastung für den Unterricht in der deutschen Muttersprache sehen, daß sie den Ausfall einer Wochenstunde im Deutschen als richtig anerkennen, unter der Voraussetzung, daß die Schüler Unterricht in der Kurzschrift erhalten. Bei dem bisherigen unseligen Systemkampfe war es leider ausgeschlossen, auf diese Weise die weitesten Kreise mit den Vortetlon, die die Stenographie bietet und mit den ihr innewehnenden ideellen Werten bekannt zu machen. Der früher in den heftigsten Foomen geführte Systemkampf hat leider allzuviele davon abgehalten, sich die Vorteile der Kurzschrift zu Nutzen zu machen. Nachdem nunmehr der frühere Systemkampf, der ein Abbild der inneren Zerrissenheit Deutschlands war, durch die Einführung der Einheitskurzscheift erledigt ist, wird die Kurzschrift ein neues eingendes Band für alle Volks= und Stammesgenossen deutscher Art und Sprache sein. Weite Kreise begrüßen es daher dankbar, daß in erster Linie durch die unermüdlichen Bemühungen des Reichskanzlers Marx die Systemzersplitterung, die bisher der Ausbreitung der Stenographie entgegenstand, nunmehr endlich beseitigt ist, so daß die Kurzschrist jetzt zum Gemeingut des gesamten Deutschen Volkes werden kann. Hilfsmittel zum Einschlafen. Von Dr. med. Mosbacher=Charlottenbu rg. Nicht von Mitteln zum Einnehmen soll hier die Rede sein, sondern von Maßnahmen und Kunstkniffen, die zur Förderung des Einschlafens dienen sollen. Das Schulkind Graucht 10 bis 12 Sunden Schlaf, der Jugendliche—9 Stunden, und der Erwachsene soll mit—8 Stunden auskommen. Im Greisenalter ist noch weniger Schlaj ersorderlich. Zu wenig, aber auch zu viel Schlaf, ist von Uebel. Die schlechte Angewohrheit, abends spät zu Beit zu gehen und morgens spät aufzustehen. führt leicht zu nervösen Zuständen und behindert die Arbeitsfähigkeit. Viele Menschen wachen des Nachts ein= oder auch mehrmale auf; darüber braucht man sich keine Sorgen zu machen. Aber es ist völlig verkehrt, sich in der Zeit des Wachliegens mit den unangenehmen Ereignissen des Tages— geschäftlichen, samiliären oder sonstigen unersteulichen Dingen— zu beschäftigen. Im Gegenteil— man soll seine Gedanken auf angenehme Dinge lenken, um das Wiedereinschlafen zu fördern. Zu diesem Zwecke sind Vorstellungsbilder aus glücklichen Tagen der Vergangenheit sehr beliebt. Andere erzählen sich Geschichten, in denen sie seldst die glückliche, erfolgbegabte Hauplperson darstellen. Auch das Zählen vorwärts und rückwärts, zu dem schon der berühmte Philosoph Kant geraten hat, ist ein bekanntes Hilfsmittel; ähnlich wird durch Flüstern von Gedichten Gedankenablenkung und Ermüdung des Gehirns erzielt. Lesen im Bett ist ein zweischneidiges Schwert; bei vielen, besonders bei nervösen Schlaflosen, wird gerade das Gegenteil von Beruhigung und Ermüdung erzielt; die Lesenden werden entweder von dem Buch erregt und können erst recht nicht einschlafen, oder sie sehen alle Viertelstunde beunruhigt auf den vorrückenden Zeiger der Uhr. Allerdings— es ist nicht abzustreiten, daß es auch Menschen zibt, die bei der Lektüre im Bett tatsächlich schlästig werden; in solchen Fällen wird man es natürlich nicht verbieten dürfen. Dem dauernden Gebrauch von Schlafmitteln ist dringend zu widerraten; erstens verlieren sie infolge Gewöhnung an Wirksamkeit, und zweitens schädigen sie, zumal sie in immer größeren Dosen genommen werden müssen, das Herz und das Nervensytem. Bei so manchen Schlaflosen genügt es aber schon, wenn sie wissen, daß sie für alle Fälle ein Schlafpulver auf dem Nachttisch neben sich liegen haben. Unbedingt schlafhindernd ist anstrengende geistige Arbeit bis kurz vor dem Schlafengehen und ebenso ist das Trinken von starkem Kaffee und Tee am späten Abend zu verurteilen. All dies muß undedingt unterbleiben, soll nicht der Schlaf zu kurz kommen. Außer den genannten Hilfsmitteln sind weiterhin milde Wasserprozeduren als schlaffördernd zu nennen: Ganzoder Teilpackungen für 1½ bis 2 Stunden, kürzere warme Bäder von 15—30 Minuten oder Dauepbäder von—2 Stunden mit einer Temperatur von 35 Grad.— Auch Schnapswickel werden als ausgeseichntes Mittel zur Förderung des Einschlasene empfohlen; man mischt ½ Glas Branntwein mit ½ Glas Wasser, hiermit wird ein Handtuch befeuchtet, mit dem dann die altert, die Schiffsmaschinen bei manchen Torpedobooten verzeichnen bereits eine stete lausende Reparatur. Die Kopfstärke unserer Mannschaft ist sodann bei vielen Schissen durchaus unzu reichend. So zählt unser Linienschiff„Hessen“ nur 750 Köpfe, während das Schiff nach den Anforderungen des seemännischen und technischen Dienstes eigentlich eine weit größere Besatzung verlangt. Die Unterschiede von einst und jetzt drängen sich einem in der Tat mit unerbittlicher Gewalt aus. Während die Geschütze durch die stille Nacht dröhnen, um einen Angriff markierter Torpedoboote abzuwehren, liest der Politiker den Horizont der deutschen Außenpolitik ab und findet gerade an Bord unserer Marinefahrzeuge die Tatsache bestätigt, daß die lebenswirkliche Einstellung, die die Außenpolitik der letzten Jahre nahm, die einzig Richtige und Mögliche war. Nur Illusionisten und Phantasten täuschen sich über die Machtmittel der deutschen Außenpolitik. Am sonnigen Ostseevormittag erlebten wir noch ein Treffenfahren, an dem sich das Linienschiff„Hessen“ und das Linienschiff„Hannover" beteiligten. Dann aber kam das Torpedoboot„T 154“ längsseit„Hessen“, um die Abgeordneten auf die Torpedoboot=Halbflottille zu übernehmen. Es sollte nunmehr an dem Torpedoschießen der Halbflottille teilgenommen werden. Bald sahen wir alle sechs Torpedoboote zusammen, alles flinke kleline schwarze Gesellen, die sonst dem Jadebusen das Gepräge geben. Mit Oelmänteln stieben wir in die Schiffsräume und besichtigten auch die fast unerträglichen Heizkammern, mit ihren mehr als sechzig Grad Celsius. Um.30 bis.80 Uhr begann das Tagschießen mit Torpedos. Als Ziel diente der Kreuzer„Hamburg“. Um.30 Uhr abends setzte das ungleich interessantere Nachtschießen des Torpedos ein, das bis.30 Uhr nachts währte. Siebenmal setzte jedes Boot zum Nachtangriff auf den Kreuzer„Hamburg“ an, der mit riesigen Scheinwersern die drohende Gefahr aus dunkler Nacht abBruß umwickelt wird; darüber kommt eine Lage Klanell oder Gutlapercha und zum Schluß wieder ein Handtuch mit Sicherheitsnateln festgesteckt. Alles nur lose eingelegt, ein jeder Gefühl der Veklemmung zu vermeiden. Als weiteres ausgezeichnetes schlassörderndes Hilfemittel ist der feuchte Amschlag um die Waden zu nennen; man zieht ein Paar lange Wollstrümpfe an, die auf den Beinen mit einem Scheamm angeseuchtet werden, dann kommen darüber trocene wollene Strümpfe. Um aber die störende Mblöhlung der Füße zu vorhüten, dürsen die Strümpfe nur vom Knie bis zum Sprunggeleik durchfeuchtet werden. Man kann übrigens bei empfindlichen Personen statt der feuchten Strämpfe auch feuchte Taschen= tücher nehmen. Sollten sich jedoch die Füge auch nach längerer Zeit nicht erwärmen, so dürfen diese Wadenwickel bei derartig blutarmen Menschen nicht gemacht werden. Bei Herzunruhe sollte man unbedingt einen Versuch mit Schnapswickel machen. — Im übrigen kann auch der Schleflose probieren, sich durch heben beider Armo über den Kopf und Ergreifen der Beitstange zu Häupten des Bettes zu ermüden. Gei vielen Menschen tritt bei dieser Aebung nach einigen Minuten die gewünschte Schläfrigkeit ein, und wenn sie dann die übliche Seitenlage einnehmen, so schlasen sie sehr schnell ein. Natürlich soll man abends nicht den Magen überladen; kurze Spaziergänge vor dem Schlafengehen sind sehr empfehlenswert. Wenn aber unbedingt etwas eingenommen werden muß, dann halte man sich an den altbewährten Baldrian, der schon in vielen Fällen von Schlaflosigkeit gute Dienste geleistet hat. Ruhrkampfentschüdigungen an Angestellte. Ven allen Parteien, mit Ausnahme der Soziaidemokcaten und Kommunisten, ist die Entschädigungspflicht des Reiches gegenüber den Unternehmungen, die durch den Ruhrkampf geschädigt wurden, anerkannt worden. Der vom Reichstag eingesetzte Untersuchungsausschuß hat zu prüfen, ob die Entschädigungszahlungen nach Form und Umfang richtig gewesen sind und ob eine genügende Prüfung der Ansprüche ihnen vorausging. Nun haben sich aber auch die durch den Ruhrkampf geschädigten Privatangestellten gemeldet. Schon am 3. Februar d. J. machte der Adgeordnete Thiel(Verwaltungsmitglied des Deutschnationalen Handlungsgehilfen=Verbandes) gelegentlich seiner Reichstagsrede zum Etat des Reichsarbeitsministers letzteren darauf aufmerksam. Wenige Tage darauf lief auch eine diesbezügliche Eingabe des Gesamtverbandes deutscher AngestelltenGewerkschaften beim R. A. M. ein. Nunmehr hat der genannte Verband nochmals eine ausführliche, mit genauer Formulierung der Forderungen versehene Eingabe an das Ministerium und an den Reichstag gerichtet mit dem Verlangen, ein entsprechendes Gesetz allerschnellstens zu erlassen. In diesem oll allen Angestellten der während des Ruhrkampses besetzten Gebiete, die ohne gesetzlichen Grund fristlos entlassen worden sind, das ausgefallene Gehalt bis zum Ablauf der Kündigungsfrist, mindestens jedoch bis zum 31. 12. 1923, von Reichs wegen erstattet werden. Das gleiche Anrecht sollen diejenigen Angestellten haben, die man seinerzeit ohne oder mit einem Teil des Gehaltes„heurlaubt“ oder der Erwerbslosenfürsorge zuführte. Gleiche Entschädigung wird gegenüber den Angestellten verlangt, die fristgerecht, aber ohne Einhaltung des besonderen Kündigungsschutzgesetzes vom 17. 7. 1923 entlassen wurden oder die in deutschen Interesse in die Dienste der Micum übergetreten waren und nach deren Auflösung bei ihren alten Arbeitgebern vergebens um Wiedereinstellung nachsuchten. Die von den betr. Angestellten etwa bezogene Erwerbslosenunterstützung soll von der Entschädigung in Abzug kommen. Die Entschädigungszahlungen sollen von den Gemeindebehörden unter Zuhilfenahme der Gewerkschaften und einer Angestelltenkommission erfolgen. Ein Härte=Paragraph des verlangten Gesetzer soll Schadensersatz in unvorhergesehenen Fällen ermöglichen. Da auf Ersatz des sonstigen großen wirtschaftlichen Schadens, den die Angestellten weiter durch abgelehnte Gehaltserhöhungen, durch vielfache Stellungslosigkeit bis zum heutigen Tage als Folgewirkung des Ruhrkampfes erlitten haben, verzichtet wird, ist anzunehmen, daß das Reich die geforderte Teilentschädigung gewähren wird. Frauenzulage für Schwerkriegsbeschädigte. Nach§ 29 des Reichsversorgungsgesetzes vom 12. 5. 1920 in der Fassung vom 30. 6. 1923 erhalten verheiratete Kriegsbeschchädigte mit einer Erwerbominderung von mindestens 50 v. H. eine Frauenzulage. welche 10 v. H. der Grundrente beträgt. Die Frauenzulage kann auf Antrag nunmehr auch den verwitweten Schwerbeschädigten bewilligt werden, wenn sie im eigenen Haushalt für den vollen Unterhalt eines Kindes sorgen. Den verwitweten Schwerbeschädigten werden solche Schwerbeschädigte gleichgestellt, deren Ehe ohne ihr eigenes Verschulden für nichtig erklärt oder geschieden worden ist oder bei denen ohne eigenes Verschulden die eheliche Gemeinschaft durch gerichtliches Urteil aufgehoben worden ist. Anträge sind an das zuständige Versorgungsamt zu richten. zulesen sich mühte. Jedes Torpedoboot abgeblendet. Mit äußerster Kraft geht jedes Boot zum Angriff heran. Die Fähnriche stehen am Ausschußrohr; die„Füchse", wie man an Bord sagt; 42 sind bei diesem Nachtangriff tätig. Sie erbitten vom Kommandanten im kritischen Moment die Feuererlalubnis. Auf das Kommando„Feuer“ huscht der Torpedo wie eine feurige Schlange in die See. Er taucht unter, in etwa 8 Meter Tiefe. Luftblasen verraten seinen Weg. Mit äußerster Spannung wird seine Laufstrecke vom Boot aus, aber auch vom Kreuzer beobachtet. Wird er treffen oder nicht? Befriedigung, wenn der Schuß saß; bald tauchte der brennende Kopf des Torpedos, der unter dem Kreuzer durchging, auf; weithin leuchtet sein Feuerschein über der dunklen See. Jetzt gilt es, im Scheinwerfer des Bootes den Torpedo wieder einzufangen. Bald treibt die feurige Lohe an der Bordwand. Mit Haken und Netzen wird der brennende Fisch wieder an Bord genommen, um bald wieder für die Uebung gebrauchsfertig, d. h.„klar“ gemacht zu werden. Ist doch das Material überaus kostbar. Ein Torpedo geriet während des Nachtangriffs auf Grund. Ader als wir am folgenden Vormittag an seinem Herkunftsboot vorbeifuhren, teilte uns dieses durch Signal mit, daß der Ausreißer wieder geborgen sei. Die Verluststelle war nachts sofort markiert worden, um das Herausholen vom Grund schnellstens zu ermöglichen. Das Material ist um so sorgfältiger zu hüten, als die Entente die Fertigungserlaubnis von Torpedos bislang noch nicht erteilte. Wie ich höre, schweben Verhandlungen. Ueberhaupt empfindet man auf Schritt und Tritt, wie der Friedensvertrag die Marine hindert und wie darum diese Marine mit größten Schwierigkeiten arbeitet. Mit Bedauern stellt man immer wieder fest, wie die Torpedodoote im Grunde genommen überaltert sind. Ihre Geschwindigkeit beträgt höchstens 24 Meilen im Durchschnitt während moderne Zerstörer mindestens 30 Meilen laufen. Ferner bedürfte es der Einrich= Aus Provinz und Reich. Köln: Ein wichtiger auchkologischer Fund. Bei den Erdarbeiten für s Anlags einer Zentralhettzung in St. Severin stietz um undes dem olten Kreuzgang auf eine Reitze mätht get römischer Stoinbürge, die im Mitteloßter erneut zu Beisetzungen werden wuren. Diese Szur wurde durch die Ränische Aetelung des Lkallros=Richarz=Museung sorzjältig weiter verfolgt und führte zur Enmectung einer unterirdischen Grablammer aus frütrömischer oder frühfränkischer Zeit, die in ganzen wohl erhalten geslioben ist. Die Anlage steht in ihrer Art und Erhaltung einzig da, und es sind deshalb bereits Schritte zu ihrer dauernden Erhattung und albzemeinen Zugänglichmachung unternommen worden. Zur Klürung noch stritteger architektonischer und archtolozischer Fragen sind noch eine Reihe von Unterfuchungen notwendig, die aber schon in den allernächsten Tagen ihren Abschluß finden dürften. Dann sollen über den Fund ausführliche Mitteilungen gemacht werden. Neutershausen(Westerwald): Ein trauriger Unglücksfall hat sich hier ereignet. Eine Frau besand sich, mit einer Bürde gemählen Futters auf dem Kopf, auf dem Heimwege. Auf der Straße wurde sie von einem Fuhrwerk eingeholt. Die etwas schwerhörige Frau hatte das Herannahen des Fuhrwerks nicht wahrgenommen. Plötzlich schnappte ein Pferd nach dem Futter und riß dabei die Frau um, die unter die Räder des Wagens geriet und so schwer verletzt wurde, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Opladen: Der Brennspiegel im Scheunendach. In Feldhausen bei Immigrath brannte in den Mittagsstunden, als die Familie gerade beim Mittagessen war, das Anwesen eines Landwirts vollständig nieder. Das Feuer war in einer Scheune entstanden, in welcher Futtermittel aufbewahrt waren. In dem Dach dieser Scheune war eine gebogene Glasscheibe als Dachpfanne angebracht. Alle Unstände sprechen dafür, daß der Brand durch die Bestrahlung der Glasdachpfanne, die so als Brennspiegel wirkte, entstanden ist. Quisburg: Jahrtausendfeier in Duisburg. Die Duisbueger Festwoche wurde gestern im Stadtmuseum eröfnet. Der Sonntag wurde durch einen Festgottesdienst und eine Autokorsofahrt einzeleitet. Um 12 Uhr sand die Wederenthüllung des VinckeDentmals in Ruhrort statt. Die Festrede hielt nach einleitendem Gesang Oberbürgenneister Dr. Jarres. Anschließend fand ein Essen statt. Es sprachen Dr. Jarres. Wohlfahrtsminster Dr. Hinsiefer, der holländische Konsul van Lith. Obervräsident Dr. Fuchs und Bürgermaister Dr. Rosenthal. Am Nachmittag fand eine große Schiffeschau statt. Duisburg: Gräßlicher Tod. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich in Beeck. Ein Straßenbahnführer, der sich etwag aus dem Wagen herausgebogen hatte, wurde von einem vorbeifahrenden Autobus erfaßt, wobei ihm der Kopf vollständig zerquetscht wurde, so daß er kurze Zeit darauf starb. Mörs: Zusammenstoß zwischen Motorrad und Auto. Der Motorradfahrer Knoll aus der Mörser Kolonie Hochstraß wollte in schnellem Tempo die Homberger Straße überqueren, wurde aber in diesem Augenblick durch ein von Homberg kommendes Personenauto von den Phönixwerken in Ruhrort erfaßt und 30 Meter weit mitzeschkoift. Durch Schnelldremsung wurde das Auto gegen einen Straßenbahnmast geschleudert, der Motorradfahrer geriet dazwischen und wurde buchstäblich zerstückelt. Die mitfahrende Dame wurde herabgoschleudert und lebensgefährlich verletzt. Von den Insassen des Perionenwagens wurde ein Kind schwer verwundet. Ene ältere Dame wurde schwer, der Lenker des Wagens, der Direktorssohn der Phönixwerke, und zwei ältere Kinder erhichen ebenfalls Verletzungen. Sämtliche Personen mußten zum Krankenhause gebracht werden. An dem Aufkommen des einen Kines und der Verleitjahrerin des Motorrades wird gezweifelt. Kraftwagen und Motorrad wurden zertrümmert. Detmold: 50 Jahre Hermannsdenkmal. Am 16. August sind 50 Jahre seit dem Tage vergangen, an dem auf der Grotenburg im Teutoburger Walde oberhalb Diemolds das wuchtige Standbild Hermanns, des Befreiers der Deutschen von römischer Knechtschaft, enthüllt wurde. Ernst von Bande I, dessen Geburtsdatum sich am 17. Mai d. J. zum 125. Male jährte, hat dies erste deutsche Nationaldenkmal in jahrzehntelanger Arbe; allen Widrigkeiten zum Trotz geschaffen. Aus Anlaß des 50jährien Gedenkrages finden zahlreiche Feiern statt, deren Höheonnkt das Fest am Weihetage sellst, am 16. August, bilden wird. Ihre Krönung findet diese Feier durch die Ankunft der letzten Läufer des Sternstaffellaufes der Deutschen Turverschaft. An den Sonntagen vor= und nachher veranstalten die vaterländischen Verbände, die deutschen Sänger usw. ebenfalls große Festakt: Daneben gehen Freilichtaufführungen im sogen. Hünenring. Berlin: Verbrannt. In Lichterfelde ereignete sich Sonntag ein schweres Unglück. Die Ehefrau des Beamten Zwink war mit dem Aussckweseln von Einmachaläsern beschäftigt, als sich plötzlich der Schwefel entzündete und die Kleidung der Frau Feuer jing. Herbeieilende Hausbewohner versuchten durch Decken die Flammen zu ersticken. Der herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod der Frau seststellen. tung der Oelseuerung, um Raum zu gewinnen, auch um das Bedienungspersonal zu entlasten; denn die Arbeiten der Heizer an den Kohlenkesseln sind angesichts des schmalen Raumes geradezu fürchterlich zu nennen. Auch durch Deckaufbauten wären Mannschaftsräume zu gewinnen. Aber vor allem bedarf es der Ersatzbauten. Allerdings ist der beiden Booten zugebilligte Raum von 200 Tonnen geradezu ein Unsinn; mit diesem winzigen Deplacement ist kein brauchbares Torpedoboot zu erbauen. Bei den Zerstörern liegt die Sache insoweit besser, als man uns darin 800 Tonnen zugestand. Allerdings kennt der Zerstörer moderner Marinestaaten bereits über 2000 Tonnen Wasserverdrängung. Also auch hier sind wir bereits im Nachteil. Trotz allem und wohl gerade ob all dieser Hemmungen dietet die Marine das Schauspiel hoher sittlicher Pflichterfüllung, größten Eifers, stärkster Anspannung aller Kräfte. Offiziere und Mannschaften wetteisern darin. Im einfachsten Heizer wird die Persönlichkeit geachtet; die schulische Ausbildung eines jeden Mannes auf seinen Zivilberuf ist wohltuend reformiert, wenn auch in Einzelheiten noch auszugestalten. Die Verpflegung von Offizieren und Mannschaft ist im wesentlichen dieselde. Der Geist, der in dieser neuen Marine lebt, ist ein durchaus guter. Die Wiedererneuerung der deutschen Marine in ihren seelischsittlichen Grundlagen dürfte als gelungen zu bezeichnen sein. Auf Grund persönlicher Eindrücke ergeht aber gleichzeitig an das deutsche Volk eine Bitte: Sendet unserer Marine gute Bücher, Zeitschriften; sendet ihr Bilder, um die kahlen Räume etwas wohnlicher zu gestalten; schickt vor allem Musikalien. Adressiert alles etwa an den liebenswürdigen Kommandanten des Linienschiffs„Hessen“ in Kiel. Man wird auch für diese seelische Anteilnahme dankbar sein ,*, Fersalonlatscher Zuctaleichanten Format, Blechpsackung .HUSCHE — Unsere Geschäftsräume sind von 9 Uhr morgens bis 7 Uhr abends ununterbrochen geöttne Statt besonderer Anzeige. Montag abend 8 Uhr entschlief infolge eines Unglücksfalles, verschen mit den heiligen Sterbesakramenten, mein guter, treuer Sohn, unser lieber Bruder Pialis Sehagt im Alter von 28 Jahren. In tiefer Trauer: Prau Wwe. Annle Schugt, Paul Schugt, Apotheker, Henry Schugt, Dr. med. Pritz Schugt, Kaufmann. Beuel, Newyork, am 8. Juni 1925. Die Beisetzung findet statt am Donnerstag, den 11. Juni, nachmittags 3 Uhr vom St. Josephs-Hospital in Beuel zum neuen Friedhof in Beuel. Die feierlichen Exequlen Freitag morgen 8 Uhr in der Pfarrkirche Beuel. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Statt Karten. Hella Lohmann-Seidel Studienrat J. Brückersteinkuhl VERLOBTE Bonn, im Juni 1023. Dr. Glasmacher Dr. med. F. Stroucken ab 13. d. Monats Derveist ertreter: Dr. Weiden 1 und Von der Reise zurück Zahmazr: Dr. Vollmar Kronprinzenstr. 3. Von der Reise zurück San.-Rat Dr. Massen Bonn Kümmerlich zu Brunde gehen Ihre Blumen and Pflansen, wenn Sie seichen sicht sstert mit Schnanrste Fiamanitner sen Leben, Vachstun und appigen Bchen verhallen Keulen Sie deuselben en nach telen Je ahnr #### 44 7 Guk, bein Ehhheul auf de Bchaumse andusterunf. Schuemache Truhen und antike Schränke zu verhauten. Nik. Kröll, Bonn Dorotheenstraße 89 Fernsprecher 799 Döktige Sonntagsruhe am Fronkeichnamstage! Einem langgehegten Wunsche des katholischen Volksteiles der Stadt Bonn, am Fronleichnamstage völlige Arbeitsruhe eintreten zu lassen, entsprechend, ist es in letzter Stunde möglich geworden, eine große Anzahl Geschäftsleute für dieses Vorhaben zu gewinnenUeber 70 Geschäfte, durchweg führende Pirmen, haben sich durch Unterschrift bereit erklärt, Ihre Betriebe am morgigen Donnerstag den ganzen Tag geschlossen zu halten. Es kann dieser Entschluß, der dem berechtigten Empfinden eines großen Teiles der Bonner Bürgerschaft entgegenkommt, nur begrüßt werden. An die gesamte Bonner Geschäftswelt ergeht daber die froundliche wie dringende Bitte, sich durch vollständiges Schließen ihrer Geschäfte an diesem Tage mit obigem hochherzigen Entschlusse solidarisch zu erklären. Katholischer kaufmännischer Verein e.., Bonn Deutscher Werkmeister=Verband. Ortseruppe Boun Am Samstag, den 13. Juni, abends 7½ Uhr, in der Aula des Städt. Gymnasiums, Doctschstr., Vortrag des Herrn Dr. Heinz Potthoff, München, über:„Gegenwartsaufgaben der Gewerkschaft in Beruf, Staat und Wirtschaft“. Wer Interesse für die aktuellen sozialen und wirtschaftlichon Tagesfragen hat, ist willkommen. zu kaufen gesucht. Ang. u. B. 2643 a. Tinnsoverlag Bonn. Heuböcke fertig zum Aufstellen, .70 Ml. Wilh. Streck, Vonn, Kölnstraße 127/131. Guterhaltene u. neue mod. Küchen, Schreibtisch, Waschkommode,„Kleiderschr., Herd. Bett, kl. Küche 72 Ausw. zu verk. Bonn, Maxstr. 57. Empfehle extrateine Obst-Kontitüren, Ge. ee's u. Marmeladen Bimiesrnat, des Beste Katbeeratt. De Fasche.30 ½ Flasche.30 .Pl.Dose 2p Pl. Dose 5 Pl. Eimer Gemischte Obsl-Marmelade Pid. 0. 35 Wilh. Birkheuser Stockenstraße 22 Pernrut 69 Neues Fahrrad billig z. verkauf. Bonn, Friedrich, straße 22, 1. Eig. Nur frische beste Qualltiten Süßrahmbutter, holländische... Pid..10 Schmalz Ptd..00 Liebig-Rinderfett"-Pfd.-Dose.20 Schlagsahne... 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Straße an Straße; Haus an Haus; Hinterhaus stößt an Hinterhaus. Kleine dunkle Höfe, so groß, daß man eben die Brandleiter dort drehen kann; darin hohe, kahle, kalte, grauweiße Wände. Und ein klein Stück Himmel. Eine heiße, übelriechende, dicke Luft steht in den Höfen; selbst nachts keine Abkühlung. Kein Springbrunnen. Immer nur Häuser, Häuser, Häuser. hende Allee. Kein Spielplatz mit Sand. Kein Blumenbeet. Kein Sorinabrunnen. Immernur Häuser, Häuser, Häuser. Das ist das Proletarierviertel von Berlin. Da wohnt im Vorderhaus der Straßenbahnbeamte; der Inhaber eines kleinen Gemüsegeschäftes; der Schlossermeister, der sich mit Mühe und Not selbständig gemacht hat; der Gewerkschaftssekretär... 78 Prozent aller Menschen aber sind in den Querbauten und Hinterhäusern verstaut: die Arbeiter vom großen Elektrizitätswerk; die Witwe, die sich mit Mangeln und Bügeln Brot und Margarine verdient; der Fuhrmann, der jeden Samstag den vierten Teil seines Lohnes vertrinkt; die Dirne, die am Morgen mit verstörtem Gesicht hinter den Gardinen stiert; der Schuhmachermeister, der von morgens 6 bis abends 9, 10 Uhr klovft und hämmert.... Zehn, fünfzehn Familien in einem Hause; manchmal zusammengepfercht auf ein Zimmer; manchmal zu Eltern und zwei Kindern hinzu noch der Schlafbursche und das Schlafmädchen. Die Großeltern der meisten wohnten noch in Pommern oder Posen auf eigener Scholle; die Eltern suchten ihr Glück in der Stadt und fanden die Hölle; mit den Enkeln wird das Geschlecht aussterben: über vier Generationen kommt keine Arbeiterfamilie in Berlin hinaus. Die Großstadt frißt ihre Lebenskraft— ebenso wie der Luxus die reichen Berliner Bankiers alle im vierten Geschlecht töter: Größter Reichtum und größte Armut sind lebensseindlich. Eine stumpfsinnige Masse fristet in diesen Vierteln ihr menschenunwürdiges Leben. Die seinen Instinkte, die viele Generationen als kostbarste Erbmasse, als Extrakt tausendfacher Erfahrung gesammelt, sterben hier ab. Der von allen höheren Seelenkräften verlassene Intellekt allein wächst, ist aber jedem Schlagwort, jeder Reklame, jeder Suggestion preisgegeben. Gott ist ins Reich der Fabel vertrieben. Das Leben ist dem Menschen von Berlin=Nord zu öde und hart, als daß er die Kraft zum Glauben aufdrächte. Und überdies will er an den Gott nicht glauben, den die„blutsaugerischen“ Bürger haben und den die Kirche predigt, die er mit dem Kapitalismus und dem klassenkämpferischen Staat verbündet wähnt. Der ödeste Sozialismus ist sein Glaube und der Haß seine Liebe. In diese Steinwüste mit ihrem Menschenchaos kam vor etwa 15 Jahren ein protestantischer Theologe. Friedrich Stegmund=Schulte sah die Not, und sein Herz wurde erschüttert von all dem Elend. Hier konnte er nicht predigen. Kein Wort von Gott dringt durch bis zu der Seele solcher Menschen. Sie hätten ihn verständnislos angesehen, sie hätten ihn auslacht, sie hätten in Verbitterung. in Haß sich gegen ihn gestellt. Das erste Wort von Gott oder Religion hätte eine Mauer zwischen ihm und ihnen ausgerichtet. Da mietete er sich ein Zimmer als Wohnung, mitten in den schlimmsten, ödesten Straßen. Nach zwei Wochen hatte er das Vertrauen dreier kleiner Knaben von 5 und 6 Jahren; denen erzählte er Märchen: noch nie hatten sie ein Märchen gehört und saugten mit ihren großen, noch gläubigen Kinderaugen die sfremde Welt auf. Nach einem Monat war die Schar auf zehn gewachsen, auch ein paar Mädchen darunter. Und bald gewann eine Gruppe schulpflichtiger Buben Vertrauen zu ihm: mit ihnen zog er Sonntags hinaus, bezahlte für sie die einstündige Fahrt auf der Untergrundbahn und der Elektrischen und zeigte ihnen zum ersten Mal in ihrem Leben den Wald und die Wiese. Die Kinder schlugen die Brücke zu den Eltern; langsam, ganz langsam; aber das Vertrauen kam. Er hals, wo er konnte. Dem Arbeitslosen versorgte er Stellung. Das schwindsüchtige Mädchen brachte er in eine Heilanstalt. Eine Familie mit sechs Kindern verpflanzte er in eine=Zimmer=Wohnung. Jede Woche zweimal hatte er regelmäßige Sprechstunde. Wenn er durch die Straßen kam, hingen sich drei Kinder an jede Hand. Dreimal in der Woche sang und spielte er mit Gruppen von Schulpflichtigen. Jeden Sonntag war er mit ihnen im Wald. Er gewann eine kleine Schar von Helfersheliern. Alle in seinem Geist. Alle zu gleicher Tätigkeit. Sie tauschten ihre Erfahrungen aus. Rüttelten sich gegenseitig auf. Suchten neue Wege So wuchs in Jahren ein Werk.„Soziale Arbeitsgemeinschaft“ nennen sich diese Priester; meist Studenten und Studentinnen; aber Leute aus allen Berusen haben sich ihnen angeschlossen. Es ist keine große Massenbewegung geworden: gegen allen lauten Lärm haben sie Mißtrauen. In ihrer Arbeit sind sie ganz stille geworden. Viele von ihnen, die als Studenten zu ihnen kamen, stehen jetzt in einem praktischen Beruf, zerstreut über ganz Deutschland: Aber sie stehen noch immer treu zusammen. Das zeigte die viertägige Beratung, die sie in der Pfingstwoche auf der Burg Lauenstein in Oberfranken hielten, zusammen mit Vertretern vieler Jugendverbände Deutschlands. Es gab dort ein heißes Ringen um eine Lösung in den Nöten der Zeit; es gab viel Meinungsverschiedenheit: aber ein Geist band alle die verschiedenen Menschen zusammen: der Geist Jesu Christi und seiner helsenden Liebe. Er segne ihr Werk zum weiteren Voranschreiten! Josef Thomé. Kaltenengers: Beim Baden ertrunken. Hier versank ein jun er Mann aus Grevenbroich, der einige Tage hier zu Besuch weilte, bem Baden im offenen Rhein plötzlich in den Wellen. Die Nachforschunden förderten nach einer halben Stunde nur noch die Leiche zu Tage. Er hatte einen Herzschlag erlitten und war ertrunken. Katholischer Lehrerverband des Deutschen Reiches. 21. Verbandotagung in Frankfurt a. M. vom 2. bis 4. Juni. In den Pfingsttagen versammelte die alte Reichs= und Hansestadt Frankurt am Main katholische Schulmänner aller Galrungen rom Volksschullehrer bis zum Universitätsprosessor zur 21. Verbandstagung des Katholischen Lehrerverbandes der Deutschen Reiches in ihren Mauern, während gleichzeitig in Hamburg der Deutsche Lehrerverein seine Tagung abhielt. Es ist ja alle Gepflogenheit der Lehrerverbände, ihre großen Tagungen in die Pfingstferien zu legen. Man darf es als einen glücklichen Gedanken bezeichnen, daß der Katholische Lehrerverband des Deutschen Reiches zu seiner diesjährigen Tagung Frankfurt wählte, eine Diasporastadt mit weltanschaulch stark verschiedenen Geistesrichtungen, um hier dem katholischen Erziehungsideal einen machtvollen Ausrruck zu geben. Die hier herrschende Gegensätzlichkeit der Weltanschauungen, die dem Katholizismus eine besondere Mission zuweist, sowie die hohe Achtung, deren sich der Katholische Lehrerverband in der Oeffentlichkeit erfreut, haben gewiß kazu beigetragen, die Verbandstagung der katholischen Lehrerschaft für Frankfurt zu einem Ereignis von besonderer Bodeutung zu machen. In der Unterhaltung, in der Presse, namentlich der kathrlischen Presse, in der Teilnahme städtischer, staatlicher und kirchlicher Behörden war die erhöhte Aufmerksamteit festzustellen, die man dieser Tagung schenkte. Besondere Erwähnung verdient auch, daß die Frankfurter Stadtverwaltung, wie die Frankfurter Lehrer bestätigen konnten, der Tagung und ihrer Vorbereitung weitgehende Unterstützung zukommen ließen. Als Tagungsort stellte sie den herrlichen Palmengarten mit seinen Prachtsälen zur Verfügung, gewährte auch den Teilnehmern Fahrpreisermäßigung auf der Straßenbahn, um nur zwei Punkte zu erwähnen. Für den Katholischen Lehrerverband des Deutschen Reiches war die 21. Verbandstagung unstroitig ein wichtiger Merkstein in seiner Geschichte. Elf Jahre schwerster Volksnot waren seit der letzten großen Tagung in Essen zu Pfingsten 1914 vergangen, die als Jubelversammlung anläßlich des 2jährigen Bestehens des Verbandes galt. Die Stürme der Zeit haben auch an unserem Verbande gerüttelt, ihm zwei blühende Bezirksverbände, ElsaßLothringen und Westpreußen, dazu kleinere Vereinsgebiete wie das Saargebiet, Danzig, Posen und Oberschlesien entrissen, doch ihm den inneren Lebensmut, eine ungebrochene Lebenskraft nicht nehmen können, wie der Vorsitzende des Verbandes, Schulrat und Reichstagsabgeordneter Rheinländer, in seiner Eröffnungsansprache betonte. Als Zeichen dafür wies er auf die Gründung des deutschen Instituto für wissenschaftliche Pädagogik in Münster und auf die Herausgabe des Lesewerkes für katholische Schulen hin, dem die Schaffung von Büchern für den Deutschunterricht und eines geeigneten Geschichtswerkes für den Unterricht in katholischen Schulen folgen sollen. Entsprechend dem Leitsatze der ganzen Erziehungsarbeit und Verbandstätigkeit:„Hebung der Schule nach den Grundsätzen der katholischen Kirche", zeigte auch diese Tagung wieder die volle Uebereinstimmung zwischen katholischer Lehrerschaft und dem deutschen Episkopate, in der Auffassung des Erziehungszieles, sowie in der Stellung zu den modernen Sittlichkeitofragen. Es war jedem Teilnehmer aus der Seele gesprochen, als der Herr Bischof von Limburg, Augustinus Kilian, ihm für seine Erziehungsarbeit in Schule und Oeffentlichkeit eine rechte Berufsaufjassung. eine hehre Berufsliebe und eine große Berufsgnade wünschte. Der Lehrer müsse sich als Jünger und Apostel dessen fühlen, der das Wort gesprochen habe:„Lasset die Kleinen zu mir kommen und wehret es ihnen nicht.“ Mit Christus sei das Kind zu einem tüchtigen Sieatsbürger, zu einem treuen Gliede der Kirche und endlich zu einem glücklichen Himmelsbürger zu erziehen. Kenrzeichnete der Hochw. Herr Bischof mit diesem Satze bereits das katholische Erziehungsideal, so verbreitete sich in wissenschaftlich vertiefter Form Universitätsprofessor Dr. Epperodorfer aus Regensburg über diese Frage in seinem Vortrage:„Zielsetzung der Erziehung in der kalholischen Schule.“ Als letztes und höchstes Ziel gelte das Getteskind. Doch sei mit dieser Gottgebundenheit, dem Funrament der Erziehung, noch keine völlige Umgrenzung des Erziehungszieles gegeben, da sie noch den ganzen Reichtum der individuellen und sozialen Lebensmöglichkeiten oisen lasse. Des halb entwickelte der Vortragende fünf Teilziele, die ihm eine klarere Fassung geben sollten. Als solche führte er an: die Erziehung zur Gewissenhaftigkeit, zur Ehrfurcht, zur Hingabe, zur Urteilsfühigkeit und zur Tüchtigkeit. Neben dieser formalen Zielsetzung erkannte er eine Notwendigkeit zur inhaltlichen Beseimmung des Erziehungszieles nicht für unbedingt notwendig an, außer der letzten Bestimmung, dem Heitsziele. Das aber werde immer erreicht werden, wenn der Lohrer das Kind zu einem gewissenhaften, ehrfürchtigen, hingabebereiten, urteilsfähigen und tüchtigen Menschen erziehe. Die soziale Zielsetzung ändere an diesen Grundlagen nichts, sondern gebe nur neue Anwendungsmöglicheiten und neue Methoden. Von der hohen Warte der katholischen Erziehungsideals, wie es aus dem Ganzen unserer Weltanschauung herauswächst, nahm man sodann Stellung zu dem brennenden Problem der sittlichen Wiederaufbaues, insbesondere der Körperkulturbewegung. Zwei Vorträge beschäftigten sich mit diesem Gegenstande, der Vortrag von Dr. P. Schröteler 8. J. Düsseldorf über: „Die katholischen Leitsätze und Weisungen der deutschen Bischöfe und unsere Mitarbeit", sowie der großangelegte Vortrag des Herrn Bischofs von Meißen, Dr. Schreiber, über:„Körperkultur und Sittlichkeitspflege im Dienste der Volkserneuerung“ die wichtigsten Gedanken des letzten Vortrages seien in aller Kürze wiedergegeben: Bei der Körperkulturbewegung handelt es sich nicht nur um technisch=sportlich=ästhevische Angelegenheiten, sondern auch um eine sehr wichtige ethisch=pädagogische Aufgabe. Sie ist in der Zeit des gesundheitlichen Niederganges unseres Volkes ein wichtiges und notwendiges Mittel zur phosischen Erneuerung unseres Volkes geworden. Die in ihr liegenden geistigen Werte, die Stärkung des Gemeinschaftsgeistes, der Sinn für Körperschönheit und die Freude am schönen Körper werden von der Kirche anerkannt und gewürdigt. Die katholische Kirche ist steis ein Hort gesunder Körperkultur gewesen, aber sie wehrt sich gegen jede Verletzung des Sittengesetzes. Körperkultur darf nicht zum Körverkult werden. Die moderne Körperkulturbewegung ist mit Recht als eine Zurückbesinnung auf das Griechentum bezeichne: Mittwoch, den 19. Juni 1925. Deutsche Reichs-Zeitung, Bonn Godesberger Zeitung. Gedesberg. Rheinische Volkastimme, Bonn„ Sieg-Rhein-Zeitung, Stegburg. Troisdorter Tageszeitung, Troisdorl, Siebongebirgs-Zeitung, Honnet. worden. Aber leider handelt es sich dabei um jenes Grlechentum, das bereits der Dekadenz versallen war. Alt=Hellas betrieb seine Körperpflege nicht einseitig, sondern in der Zielrichtung auf Sammeurer! harmonisch abgestimmtes Menschentum, vor allem ganz sachlich, nicht in jener sentimental pantheistischen Naturmystik, wie sie heute vielfach mit der Körperkultur verbunden wird. Die Anhänger der modernen Körperkutturbewegung, die sich zur unbedingten Reinheit der Natur und zur Autonomie des Sinnenlebens bekennen, verkennen in unbegreiflicher Weise die Tatsachen, die uns die Erfahrung von Jahrtausenden gelehrt hat. Dieser Optimiemus ist der Auffassung des Laid=Seeleprobloms verhängnisvoll und widerstreitet der christlichen Auffassung, die an der Erbsünde und der bösen Begierlichkeit jesthält. Jede Nacktkultur führt zur Untergrabung der Volkssittlichkeit, der einen Damm entgegenzusetzen heißt, durch Erneuerung von christlicher Scham und Sitte. Im Namen der katholischen Lehrerschaft legte Stadtverordneter und Mittelschullehrer Börner, Frankfurt in dieser glänzenden Kundgebung der Frankfurter Katholiken, die begeistert den Ausführungen des Bischofs zustimmten, das Bekenntnis ab, daß die katholische Lehrerschaft freudig bereit sei, im Sinne der Leitsätze der Bischöfe Deutschlands zu wirken. So zeigte sich auch in der Frankfurter Tagung wieder in schöner Weise der einmütige Wille zu gemeinsamer Erziehungsarbeit von katholischer Lehrerschaft und Geistlichkeit, wie er bei den früheren Tagungen und auch in der Alltagsarbeit des Berusslebens in die Erscheinung trat und nur auf dem Boden einer einheitlichen Weltanschauung möglich ist. Das eine muß im Anschlusse daran ausdrücklich festgestellt werden, daß die Aufhebung der„geistlichen Ortsschulinspektion“ entgegen den Absichten kirchenfeindlicher Strömungen eher zu einer Annäherung als zu einer Entfremdung zwischen Lehrerschaft und Geistlichkeit geführt hat. Es darf als ein Verdienst des katholischen Lehrerverbandes bezeichnet werden, eine Schulpolitik getrieben zu haben, die eine solche Entfrembung verhütet und die Einigkeit zwischen Kirche und Volk gewahrt hat. Matth. Pütz, Brenig. Hüfe für Aur, Eifel und Hunsrück. Der preußische Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, Steiger, der von einer größeren Dienstreise durch die Gebiete des Hunsrück, der Eifel und des Ahrtales zurückgekehrt ist, führt in einer Unterredung mit dem Amtlichen preußischen Pressedienst aus, daß er von der Aermlichkeit der Verhältnisse der oberen Eisel insbesondere betroffen gewesen sei. In der unteren Eisel lägen die Dinge noch besser, im Hochwaldgiebiet aber noch schlechter. Eine ganze Anzahl von Faktoren wirkten zusammen, um dieses ungünstige Bild zu erzeugen. Hinzu komme, daß es sich überall dort um Kleinbetriebe handle und daß bei dem herrschenden System der Realteilung die Betriebe immer kleiner werden und die Gemengelage dementsprechend immer größer und undurchsichtiger. Sein Programm, fuhr der Minister fort, sehe zwei verschiedene Arten der staatlichen Hilfstätigkeit vor: einmal soll die Zusammenlegung für die Bevölkerung tragbar werde. Im dadurch begünstigt werden, daß ein Teil der Kosten vom Staat als sogenannte„verlorene Beihilfe“ gegeben und dadurch die Zusammenlegung für die Bevölkerung tragbar werden. Im Zusammenhang damit soll eine größere Auswendung zur Hebung der Landwirtschaft überhaupt und angesichts der sehr schlechten Beschaffenheit des Viehs zur Besserung der Viehzucht gemacht werden. Zum zweiten soll der dortigen Bevölkerung durch praltische Beispiele nahe gebracht werden, wie man auch auf dem kargen Eifel= und Hunsrückboden bessere Resultate herauswirtschaften kann. Zu diesem Zweck sollen im Hochwald und auch in der Eifel staatliche Musterdomänen auf Oedland eingerichtet werren, um so der Bevölkerung zu zeigen, was selbst dieser Boren bei sachmännischer Bearbeitung hervorbringen kann. Neben diesen staatlichen Musterdomänen sollen einige KleinMustergüter in der Größe der üblichen däurischen Wirtschaftsbetriebe eingerichtet werden, die man später an die Bauern verkaufen oder verpachten will. Der Minister fügte hinzu, daß diese Probleme durchaus nicht auf das Eiselgebiet beschränkt bleiben sollen, ähnlich soll auch im Taunus und in gebirgigen Gegenden Mittel= und Norddeutschlands vorgegangen werden. Von seinem Besuch in der staatlichen Weinbaudomäne im Mariental a. d. Uhr äußerte sich der Minstier sehr befriedigt. Der Saatenstan) in Preußen. der Statistischen Korrespondenz stellen sich die für den Saatenstand in Preußen Anfang wie feigt, wenn 2 gut und 3 mittel bedeutet: Winterweizen 25 3 im Juni des Vorjahres und.5 im Juni 1913, Sommerweizen 28 gegen.8 bezw..6. Winterspelz.5 gegen.8 bezw. 2,4, Winterroggen 2,1 gegen.3 bezw..7, Sommerroggen 2,9 gegen 2,9 bezw. 3, Wintergerste 2,5 gegen 3,1 bezw..7, Sommergerste.7 gegen.6 bezw..6, Hafer.8 gegon.7 bezw..6, Gemenge aus Wintergetreide.8 gegen 2,9 bezw. nichts, Gemenge aus Sommergetreide.8 gegen.8 bezw. nichts. Erbsen 2,9 gegen .8 bezw..9. Ackerbohnen.7 gegen.7 bezw..8, Linsen und Wicken.8 gegen 29 bezw..9, Kartofseln.8 gegen 3 bezw. .8, Zuckerrüben.7 gegen.8 bezw..8. Futterrüben.8 gegen .9 bezw..9, Naps und Rübsen.7 gegen.2 bezw..3, .8 gegen.7 bezw..6, Klee.5 gegen.8 bezw.7, Luzerne .6 gegen.8 bezw..6, Nieselwiesen.6 gegen.5 bezw..4, andere Wiesen.9 gegen 27 bezw. 3. In den Bemerkungen der Statistischen Korrespondenz es: Im großen und ganzen scheint die Witterung trotz der langanhaltenden Trockenheit den Pflanzen gut bkommen zu sein. Winterfrüchte haben sich so gut wie gar nicht geändert. Der Stand der Sommerung ist allerdings eben infolge der Einwirkung der Trockenperiode durchschnittlich etwas schlechter, an keiner Stelle aber schlechter als.9. Ein Vergleich mit dem Vorjahr und mit 1913 zeigt, daß sich leichte Verbesserungen und Verschlechterungen gegen diese beiden Jahre gerade die Wage halten. Die Roggenblüte wird günstig beurteilt. Die Bestellung der Sommerjrüchte ist durchweg schon Anfang Mai beendet gewesen. desgleichen sind Hacfrüchte überall im Boden. Die Kartosfeln und Rüden gehen meistens gut auf und das Verziehen der Rüben ist im Gange Der Stand der Futterpflanzen hat gegen don Vormonet überhaupt nicht geändert. Schädlinge werden diesmal häufiger erwühnt als im vorigen Berscht. Allgemein ist die Klage über die Drahtwürmer, die besonders an Haser und Gerste austreten. Bei den Rüben machen sich Erdflöhe und die Runkelfliegen unangenehm bemerkbar. Beim Obst wird häufig über eine starke Raupenplage geklagt. Rost an Weigen wurde in verschiedenen Gegenden in Umfange festgestellt, während Brand kaum erwähnt wird. Die Verunkrautung ist nicht übermäßig stark. Die eiste westdeutsche Autostraße. Aachen—Köln—Düsseldorf Duisburg. Der am 12. Juni in Düsseldorf zusammentretende Provinziallandtag wird sich mit dem Plan einer großen Autostraße in der Rheinprovinz zu beschäftigen haben. Der Provinzialausschuß schlägt vor, von Aachen nach Köln eine Autostraße zu bauen, d. h. eine Straße, die ohne Nivcaukreuzung lediglich für den Autoverkehr bestimmt ist und nur gegen Zahlung von Gebühren benutzt werden kann. Es soll damit ein neuer Weg zur Behebung der Schwierigkeiten, die die Zunahme des Autoverkohrs auf den Landstraßen bietet, gesunden werden. Dieser Verkehr ist auch, wie die Zunahme gerade des letzten Jahres und wie der Umfang des Autoverkehrs in anderen Ländern zeigt, noch lange nicht an der Grenze seines Umfanges angekommen. Die Provinzialverwaltung hat versucht, den Bedürfnissen des Autoverkehrs auf den Provinzialstraßen in den letzten Jahren dadurch zu en#sprechen, daß nach Maßgabe der vorhandenen Mttel eine dem Autoverkehr wenigstens für einige Zeit standhaltende Fahrbahn, meistens in Form von Kleinpflaster, hergestellt wird. Versuche mit anderen Befestigun arten sind im Gange. In andoren Ländern, Nordamerika, England, Belg en und Oberitalien, ist man schon lange einen Schritt weitergegangen durch Anlage besonderer Autostraßen. Damit wird zunächst in der vollkommensten Weise den Intoressen des Autoverkehrs in Bezug auf Schnelligkeit, Ersparnis an Verschleiß, am Gummiverbrauch und an Brennstolf sowie Verhütung von Unglücksfällen gedient. Außerdem werden aber durch solche besondere Straßen auch die vielfach ganz unhaltbaren Zustände beseitigt, die jetzt vor allem innorhalb der Ortschaften durch den Autoverkehr für die Anwohner der betreffenden Straken bestehen. Die Baukosten für einen Kilomter Autostraße einschließlich Grunderwerb, Ueber= und Unterführungen werden 6= bis 700 000 Mark betragen. Für die Erbauung einer solchen Straße von Aachen nach Köln liegen zudem noch ganz besondere Gründe vor. Die Verhältnisse im Aachener Wirtschaftsgeb ei haben sich so ungünstig entwickelt, daß die Aachener Industrie zum Erliegen zu kommen droht, wenn ihr nicht bald est Hilje zuteil wird. Ein wesentliches Hilfsmittel besteht in der Verbesserung der unhaltbaren Verkehrsverhältnisse. Eine Autostraße würde zunächst dem bedeutenden Stückgutverkehr des Aachen=Dürener Bezirkes zugute kommen und damit vor allem den fertigverarbe tenden Industrien, z. B. der Textil=, Papier=, Nadel= und Clasindustrie nützen. Der Ausbau der Autostraße würde neben dem Nutzen für die Instrie auch im größten Interesse der Arbeiterschaft der in Fraze kommenden Bezirke liegen, die heute in einem Maße erwerbslos ist, das von keinem anderen Bezirk auch nur annähernd erreicht wird. Die vielen Erdarbeiten, welche m! dem Ausbau der Autostraße verbunden sind, würden einer großen Anzahl von Erwerbslosen Beschäftigung geben. Damit ist dann auch eine bedeuten#e finanzielle Erlechterung für den Bau der Straße dadurch verbunden, daß im weitesten Maße die Arbeiten als Notstandsarbeiten aus Mitteln der Erwerbslosenfürsorge ausgeführt werden können. Ueber die Finanzierung der Autostraße sind die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen. Der Provinzialverband sowie die beteiligten Stadt= und Landkreise sind allen nicht in der Lag:, die Kosten aufzubringen, vielmehr wird erwartet, daß außer den Mitteln der prozuktiven Erwerbslosenfürsorge sich auch noch darüber hinaus Reich und Staat an der Aufbringung der Kosten betedligen werden, mit Rücksicht auf die ganz besonderen wirtschaft lichen Gründe und die zum Teil durch den Friedensvertrag hervor verufene außerordentliche Notlage des Nachener Bezirks. Der Vorschlag des Provinzialausschusses acht zunächst nur dahin, daß die Kosten der Projektierung aus den Proo nzialverband über. nommen werden und der Provinzialausschuß ermächtigt wird. wenn die Kostenbeteiligung der übrigen Stellen durchgeführt st. den Bau in die Hand zu nehmen. Es ist daran gedacht, die Straße demnächst weiter von Köln über Düsseldorf bis Duioburg zu führen. 17. Verbandstag der Edela. Köln, 9. Juni. Gestern trat in der großen Halle der Könner Messe der Edeka=Verband zu seinem 17. Verbandstag in einer Stärke von ungefähr 1500 Teilnehmern zusammen. Als Ehrengäste waren eine Anzahl Handels= und Industriekammern vertreten, u. a. Berlin, Braunschweig. Breslau, Bochum, Frankfurt a.., Hamburg, Köln usw. Oberbürgermeister Dr. Adenauer hatte dem Verband in der Festnummer seiner Zeitschrift ein Willkomm gewidmet. Der Vorsitzende des Verbandsausschusses Kaufmann Eugen Urbach(Breslau) begrüßte die Erschienenen. Es folgte ein Vortrag des Generaldirektors der Edeka, Fritz Bormann(Berlin). Aus ihm ist hervorzuheben: Ein Leil der Verbraucher lebt heute noch immer über seine Verhältnisse hinaus, aber das bedeutet durchaus nicht einen Nutzen für den Einzelhändler, sondern im Gegenteil nur einen Schaden für ihn, da es ihm heute nicht mehr möglich ist, die von der Kundschaft gewünschten Kredite zu gewähren. Die Sparsamkeit an der richtigen Stelle fehlt noch überall. Der Mittelstand muß sich eine Grundlage schaffen, die ihn kreditemofangsfähig macht. Die Bedeutung do Mittelstandes ist disher weder vom Reich noch von den politischen Parteien richtig erkannt. Geschicht das, dann wird man von Staats wegen auch viel mehr geneigt sein, ihn zu fördern. Scharf zu bekämpfen ist der Handel in den Amtsstuben und Werkstätten.— Der Vortrag des Senators a. D. Bauthien= Berlin über Zugabe= und Rabattwesen givselte in der Ermahnung, der Einzelhandel müsse den groben Krebsschaden des Zugabewesens, der sich gerade in der letzten Zeit wieder breit mache, durch strenge Selbstzucht bekämpfen; strupellose Werbetätigkeit in irgendeiner Vorm sei zu verwersen, dagegen sei, was den Rabatt anbelange, nur der unlautere zu bekämpfen, nicht der rechtmäßige. Es wurde im Anschluß an den Vortrag eine entsprechende Entschließung angenommen. L Dee Seschialtre,„„„„„ 0 C 491* für HausNeuerburg ebensotraditionell schen gewidmet ist. Daß durch diese Juwie die der Geschichte seilter 69er##, Fchsuig bier..„„ 9 Heimat entnommenen heraldischen 2a. Einzelleistungen auch dem Raucher Vor men. Dieneue-RAVENKL Au ist die jung= teile geboten werden soll in der Güte der ste der 5. Sorten deren fachmanntscher-RAVENKLAU erneut und einöringlich Herstellung die Sorgevon über sanshganghasg Zum Ausdruck gebrachtwerden #IEr- S. 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Geh!“ Mit möglichster Geschwindigkeit bereite! Irnzard draußen in der kleinen Ruche ein paar Tassen türkischen Kaffee. Dabei lauscht ihr Ohr beständig nach dem Zinner hin, ob die Mutter nicht etwa ihrer bedürse. Doch nichte dergleichen. Die Unterhaltung scheint einen normalen Verlauf zu nehmen, wobei allerdings der Beduine fost beständig spricht, während die Mutter nur hie und da eine kurze Bemerkung einflicht Ployzlich hört Irmgard, wie die Stimme des Beduinen lauter, erregter wird, so daß sie jetzt sogar die einzelnen Worte versicht:„ Antse„ „Ais der bionde Deutsche damals in Jassa auflänchte und das Wohlgesallen der„kleinen Gazelle“ erregte— da wußte Abdallah, was die Glocke geschlagen hatte Und. er schwur sich bei Allah und dem Prorcheten——“ Mit einer heitigen Gekärde öffrei Irmgard die Tür. Sie mag nicht länger unfreiwill ge Zeugin einer Unterhaltung sein, die ihr Herz mit namenloser Angst erfüllt. Sofort bricht Abdallah ab. Seine Unterlippe schiebt sich vor, urd ein Zornesblick unter gerunzelten Brauen hervor trifft die unwillkommene Störerin, während seine Finger unge##ldig auf der Tischplatte herumtrommeln. Frau Mirsam steht am Fenster, den Kopf leicht gesenli, als drücke sie eine schwere Last. Rasch serviert Irmgard den dampfenden Mokka. Dann sagt Frau Mirjam mit leiser, widerstrebender Stimme: „Ruse Hilde!“ Irmgard blickt die Mutter unruhig fragend an Ein Wink, and sie verläßt das Zimmer, um den Beschl auszuführen. Hilde sitzt in ihrer kleinen Kammer auf dem Bettrand und Uest den letzten Brief ihres Verlobten— wohl zum zehnten Male— als Irmgard eintritt. „Die Mutter läßt dir sagen, du mögest herunterkommen, poe? „Ist der—“ mit einer verächtlichen Bewegung—„der Mensch fort?“ „Nein. Aber—“ „Dann dleide ich oben!“ Und wieder steckt Hilde das zierliche Näschen in der Brief. „Liede Hilde—“ beginnt Irmgard aufs Neue in bittendem Tone—„komm doch mit!“ „Nein.“ Denk an die Mutter!“ „Eben weil ich an die Mutter denke: erwivert Hu#ve heftig. „Se sollte solch einen Menschen nicht in ihrem Hause empfangen Ein Mann, der ein schutzloses Mädchen auf der Straße verfolgt und beleidigt—“ „Er scheint ein Freund von Vater gewesen zu sein.“ „Um so schlimmer für den Vater, wenn er solche Freunde hatte.“ „Hilde!“ „Ich weiß, es ist unkindlich von mit, wenn ich so über den doten Vater spreche. Aber ich bin zu ompört! Ein solcher Mensch wie der Beduine da unten—“ „Er ist vielleicht nicht so schlecht, wie du denest, Hilde!" „Ich weiß, daß er schlecht ist, und du weißt es auch, Irmgard!" erwidert Hilde zornig.„Du fürchtest dich nur vor ihm — gerate wie die Mutter. Wie kann man so schwach sein! Schämt euch, alle beide!... Ich— ich kürchte mich nicht, das sollt ihr sehen. Jetzt geh und sage der Mutter— aber so, daß der Mensch da unten es hört— ich käme nicht eher herunter, els bis wir wieder allein sin! Hildes Ton ist so bestimmt— schweren Herzens gibt Jemgard ihr Bitten auf. Nach einer passenden Entschuldigung für die Schwester suchend, geht sie wieder hinad. Doch der Beduine enthebt sie jeder Ausrede. „Will nicht kommen, die kleine Hexe, wie? Lieber hungern, als Abdallah das Vergnügen ihrer Gesellschaft gönnen! Das nenn' ich Temperament! Ein Kopf wie Eisen. Kein weichen Wachs, das jeder ineten kann nach seinen Wünschen.“ Und ein verächtlicher Bsick aus den stechenden schwarzen Augen trifft Irmgard, die sich in der ihr eigenen sanften Art schweigend im Zimmer zu schaffen macht. Ein einziger Blick zwischen Mutter und Tochter hat genügt, um Irigard zu bestävigen, was sie sofort geahnt hatte: daß Vorsicht dem Beduinen gegenüber geboten sei. os verhält sie sich während des Kaffectrinkens zumeist schweigend und beobachtet nur den unheimlichen Menschen, während er sast ununterbrochen schwatzt: von dem„vielen Geld“, das er zusammengescharrt... von seiner Freundschaft für seine„kleine Gazelle“, wie er Frau Mirjam noch immer nennt, und für den „armen Bruno“... von seiner„eisernen Willenskraft und „Energie“, die ihn alles, was er sich einma! in den Korf gesetz, zur Ausführung bringen läßt.„selbst, wenn ein Unglück darüber entstehen sollte".. und von seiner Begeisterung für die„kleine wilde Kaße, da oben, die er„schon noch zähmen“ wird Und Irmgard gewahrt mit Schandern den grausamen Zug in dem listigen Gesicht. Uno ihe Herz erbebt bei dem Gedanken, was das Los der Schwester sein würde, wenn es diesem strupellosen Manne einfalle sollte, seine Faust nach ihr auszustrecken. Arme Hilde. Und arme, arme Mutter! Während Frau Mirjam bleich und ängitlich den unwillkommenen Gast bedient, fragt der Beduine plötzlich ganz unvermittelt: „Ist dies Haus dein Eigentum, Mirjam?“ Schweigend schüttelt Frau Mirjam den Kopf. „Möchte die„kleine Gazelle“ es gern haben? Abdallah wäre nicht algereigt, es ihr—“ Zum eriten Male, seit der Beduine in ihren Mauern beitt, natit Frau Mirjam sich auf. Frau Mirjam Althoff empfindet dieses Anerbieten als eine Beleidigung,“ erwdert sie stolz. 8 Ein vergnügtes Grinsen verzieht die Lippen des Beouinen, während sein Vlick das vor Empörung gerötete Gesicht vor ihm steit. Ja e P. Jetzt erkenn. Abdauah serne„Rene Gasenle wiever,“ lacht er zynisch auf.„Stolz und temperamentvoll wie die„kleine wilde Kaye" oben! Schwer zu sagen, wem die Palme der Schönheit gebührt, der Mutter oder der Tochter!... Nun der arme Bruno tot ist, kann meine teute Freundin aufs Neue freien. Wenn nicht die„Kleine wilde Katze“ da oben wäre, die er 8bdallah angetan hat— wer weiß—— aber was hast du denn? unterdricht er sich plötzlich, die Hand auf Frau Mirsams Eem legend.„Die Rosen der Wangen erbleichen auf einmal zu schneeweißen Lilien!“ Voll Abscheu schüttelt Frau Mirjam die Hand ab und steht auf, einen möglichst weiten Zwischenraum zwischen sich und den Mann legend.— Als bald darauf die Haustür sich hinter dem unwillkommenen Besucher geschlossen hat, sinkt Frau Mirsam mit einem leisen Ausstöhnen in einen Stuh.; ihr Kopf senk: sich auf die Brust herad, als sände er keine Kraft mehr zum Widerstand gegen die Wucht des Schichsal: Da fliegt die Tür auf und herein stürzt Hilde, dunkelrot vor Zorn. Sie hat die Haustür zufallen gehört und fiebert darnach, ihrer Empörung Luft zu machen. Doch deim Anblick der in sich zusammengesunlenen Gestalt der Mutter— diesem bemitleidenswerten Bild vollständiger Hoffnungelosigkeit und Resignation— unterdrückt sie den ihr auf der Zunge schwebenden Vorwurf Die gange Liebe und leidenschaftliche Zärtlichkeit, die das Herz dieses vief und impulsio empfindenden Mädchens für die Mutter erfüllen, brechen sich Bahn in dem Ausru „O Mutter! Liebste Mutter! Habe ich dir weh getan durch mein ungezogener Benehmen“. Schilt mich! Straf' mich! Ich verdiene es.“ Anstatt des erwarteten Tadels ringen sich leise Worte der Anklage gegen sich selbst von Frau Mirjams Lippen. Nie hätte sie dem Schurken Einlaß in ihr Haus gewähren dürfen. Sie habe nicht gewißt, wer draußen stand, als sie die Tür öffnete, und im ersten Augenblick die Geistesgegenwart verloren, sonst hütte sie ihm die Tür vor dem Gesicht zugeschlagen. Im Nu verwandelte sich Hildes Zorn in Mtleid mit der Mutter. Die Sache sei ja gar nicht so schtimm, die Mutter sähe viel zu schwarz. Wenn es jenem„Ungeheuer" belieben sollte, wiederzulommen, werde sie selbst ihn empfangen. Dann solle ihm die Lust vergehen, das arme Mütterchen zu quälen und in ängtigen. un „Und nun, da wir alle hungtig uind— auch ruch ist der Appetit vergangen, wie ich sehe—“ mit einem Seitenblick auf die gefüllten Mokkaiassen—„nun wollon wir uns hinsetzen und es uns schmecken lassen, als gäbe es keinen Abdallah mit seitwärte schielenden Augen und hängender Unterlippe!“ Und Hilde verzieht in altgewohntem Uebermut ihr reizendes Gesicht zu einer hämischen Grimasse, die das Charakteristische in den Zügen des Beruinen nachahmen soll. Die Wirkung ist überwältigend. Irmgard lacht hell auf, und selbst in das sorgenvolle Antlitz der Mutter stiehlt sich ein leises Lächeln. Durch das niedrige Fenster fäll: ein Sonnenstrahl direkt auf die kleine Gruppe. 87. Wuun L. Grell beleuchtet er die erten, seinen. Zuge der Mullet, das sanfte, sinnende Antlitz Irmgards und Hildes lachendes Schelmengesiche. Alles Ungemach ist für kurze Zeit vergessen Die lebenspendende Gottessonne weckt seldch in den tiesgedeugtesten Herzen neue Hoffnung und neuen Lebensmut. IX. Der nächste Tag vergeht, ohne daß Abdallay sich blicken Frau Mirjam und Irmgard atmen erleichtert auf Hilde jedoch bedauert diese unerwartete Zurückhaltung. In ihrem mutwilligen Köpschen spukt ein ganz anderer Feldzugsplan Sie hat die alte Nähmaschine aus ihrer Verbonzenheit neben der Kommode hervorgehol: und ans Fenster gestellt. Daneden liegen ganze Haufen abgerissener Wäsche= und Kleidungsstücke. Auf die verwunderte Frage der Schwaster, was das bedeuten solle, antwordete sie nur mit geheimnievollem Bachen Den ganzen folgenden Tag hercht sie bei jedem Schritt draußen vor der Haustür auf. Endlich gegen Abend das erwartete brutale Pochen. Während Frau Mirzam erschrocken zusammenführt und Irmgard widerwillig geht, um zu öffnen, eil: Hilde an die Nähmaschine.% Mehriar:# Schon von weitem degruß den eintrelenden Beoninen dab louie monoione Gellapper. Mit leichtem Kopfneigen nimmt Hilde von Abdaudhs unwesenhe.t Notiz, ohne sich in ihrer Arbe: stören zu lassen. weise Wasche Wasche um Perr Pece, die selbsttatige Bleichseite! Bei Neigung zur Korpulenz raten wir Ihnen, in der Apothek: 30 Gramm echte Toluba=Kerne zu kaufen, die völlig unschädliche, dabei wirksame, den Ansatz verhindernde Stoffe enthalten. Sicher erhältlich Apotheke, Bonn, Markt 6, Adler=Apotheke, Vonn, Belderbeig?2. Die Bestandteile sind auf der Packung anzegeben. A anan mee Lus Cungergesny. 11. #ach, richdes zu beseitigen, ist der unmittelbare Zweck der N: Der Sättigungswert einer Speise richtet sich aber dan: wie lange das Ilungergefühl durs ihren Cenuß tigt wird. 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Anzeigenverwaltung Tinnio=Verlag, Vonn. Fernsor 59. 60, 2835. nach Geschäftsschl 171. Postscheckkonto Köln 24093 Bankkonto 8076 Städtische Sparkasse Bonn. Bonner Nachrichten Volkslieder in Illustration. Diesen schönen Gedanken, der für Bonn, wohl auch in seiner weiteren Umgebung, ganz neu ist, gedenkt der Katholische Gesellenverein in der Festaufführung zu seinem 75jährigen Bestehen zu verwirklichen. Das soll unter der künstlerischen Leitung des Stadttheaterregisseurs Hollerbach in der Beethovenhalle in neuzeitlicher Ausgestaltung bewerkstelligt werden. Man gedenkt in sorgsamer Auswahl sich auf sechs Vollolieder zu beschränken, die als besonders schön gelten und zur Verherrlichung des Handwerks und seiner Bräuche dienen können. So u. a. das Wehmutslied des jungfrohen Wanderburschen:„Muß i denn, muß i denn zum Städtle hinaus“, den ewig schönen sentimentalen Sang„In einem kühlen Grunde", „Röslein auf der Heiden“ und andere. Die mächtige Orgel der Beethovenhalle soll zunächst als Einführung in einem verklingenden Akkord auf jedes dieser Volkslieder hinweisen, dessen erste Strophe dann von einem künstlerisch geschulten Quartett, das natüvlich unsichtbar bleibt, vorgetragen wird, unter ganz flüchtiger, fast schemenhafter Darstellung des sein empfundenen entsprechenden Bildes, das, in seinen Umrissen angedeutet, in wirkungsvoller Beleuchtung nur für Augenblicke auf der Bühne erscheint. Dieser Plon ist eine wirklich schöne Neuheit, die, wenn sie mit aller Sorgsalt und Liebe und großem Kunstverständnie dargeboten wird, Herz und Sinn der Zuhörenden und Zuschauenden in ihren Bann ziehen muß. Der erste Autobus der Bonner Verkehrsgesellschaft m. b. H. ist in Bonn angekommen und gestern zum erstenmat zur Probe und zur Werbung durch Bonn gefahren worden. Er ist ein Riesenwagen mit 42 Sitzplätzen für Fahrgäste, sieht aber trotz seiner Größe recht gefällig aus und wirkt mit seiner hellen Farbe schmuck und einladend. Der Wagen läuft auf drei Achsen, hat also sechs Räder. Die Bonner Verkehrsgesellschaft erhält insgesamt fünf solcher großen Wagen, außerdem noch drei kleinere mit je 22 Sitzplätzen. Wenn zu dem einen vorhandenen in den nächsten Tagen, wie man hofft, noch einige weitere von der Fabrik geliefert werden, dann wird die Gesellschaft vielleicht noch in diesem Monat regelmäßige Fahrten zunächst GodesbergMehlem=Remagen Ahr und zurück aufnehmen Ein Werbetag für das Rote Kreuz ist im ganzen Deutschen Reiche der nächste Sonntag, 14. Juni. Dieser Werbetag soll die Bevölkerung an die mancherlei Hilfe erinnern, die das Rote Kreuz auch nach dem Kriege in treuer Friedensarbeit geleistet hat und die es weiter leisten will. Es kann diese Arbeit um so besser und freudiger leisten, je mehr es im Volk Anerkennung und Unterstützung findet. In Bonn werden Sonntag Konzerte im Hofgarten und in der Poppelsdorfer Allee veranstaltet, dabei werden aufklärende Flugschriften verteilt, Werbemittel verkauft, auch wird für ein zu gründendes Kleinkinderheim gesammelt werden. „Weldmannsschutz“, Rheinischer Jägerbund. In der in Köln abgehaltenen Hauptversammlung des Rheinischen Jägerbundes „Weidmannsschutz“ wurden Dr. Hans Blatzheim zum Bundesvorsitzenden und Herr E. Randebrock(Köln) zum geschäftsführenden Vorsitzenden des Bundes gewählt. Der Jahresbericht meldet, daß der Rheinische Jägerbund„Weidmannsschutz" im verflossenen Jahre 1540 neue Mitglieder aufnahm. Von der Geschäftsführung wurden über 100 Vorträge gehalten und die Belange von über 400 Mitgliedern bei den Pachteinigungsämtern vertreten. Seit dem Bestehen des Bundes sind bislang über 1000 Wilddiebe zur Anzeige gebracht worden. Den Jagdschutzbeamten, die sich für das Weidwerk Verdienste erwarben, wurden ziemlich erhebliche Prämien ausgezahlt. Es wurde der Ankauf eines eigenen Vereinshauses beschlossen. Der Bund zählt heute 6000 Mitglieder und hat infolge seiner Tätigkeit in verhältnismäßig kurzer Zeit sich das Vertrauen der rheinischen Jäger erworben. Die im Lause des Jahres eingerichtete juristische Abteilung hat sich glänzend bewährt und ist es als ein Zeichen der Zeit zu betrachten, daß von der juristischen Abteilung augenblicklich über 150 Jagdprozesse geführt werden. Der„Weidmannsschutz“ ist Kein ausländisches Geflügel! Die rheinische Landwirtschaftskammer warnt mit Rücksicht auf die sich auch in diesem Jahr wieder häufenden Fälle von Geflügelcholera und Geflügelpest die Landwirte davor, von Hausierern die nur scheinbar billigeren ausländischen Pöllen(Italiener) zu kaufen; die Gefahren durch Einschleppung von Geflügelseuchen seien für die gesamte rheinische Geflügelzucht ungeheuer. Die Landwirte werden erneut darauf hingewiesen, ihren Bedarf aus heimischen Zuchtstellen zu decken. Im übrigen verweist die Landwirtschaftskamme; auf die vom 4. bis 6. Juli in Köln=Deutz während der Rheinischen grünen Messe veranstaltete große Junggeflügelverkaufsmesse und Junggeslügelschau. Der Katholische Beamtenverein ladet im Anzeigenteil seine Mitglieder zur Teilnahme an der morgigen Fronleichnams= prozession ein. Die Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer. Vom Verbande Bonner Einzelhändler wird uns geschrieben: Nach§ 18 des Steuerüberleitungsgesetzes vom 29. 5. 25, welches bereits in Kraft getreten ist, sind die Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer und Körverschaftssteuer bis zum 10. Tage nach Ablauf eines jeden Kalendervieterljahres zu entrichten. Am (17.) 5. 25 mußten die Vorauszahlungen auf die Einkommen= steuer und Körperschaftssteuer für den Monat April gezahlt werden. Nunmehr werden die am 10.(17.) 6. 25 bezw. 10.(17.) 7. 25 fälligen Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer und Körverschaftssteuer für den Monat Mai und Juni erst am 10. bezw. 17. 7. 25 zu entrichten sein. Es sind also am 10.(17.) 7. 25 keine Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer und Körverschaftssteuer zu entrichten. Riesen=Zirkus Gleich. Heute, Mittwoch, finden zwei große Vorstellungen statt. In beiden Vorstellungen zahlen Erwachsene sowie Kinder auf allen Plätzen halbe Preise. Das Programm der Nachmittagsvorstellung ist ebenso reichhaltig wie das Abendprogramm. Es treten in jeder Vorstellung 100 Attraktionen auf. Außerdem finden vier große Pferderennen statt. Eine Verlängerung des Gastspieles in Bonn ist gänzlich ausgeschlossen, da das Riesenunternehmen anderwärts verpflichtet ist. Da auch die gestrige Vorstellung ausverkauft war, kauft man sich am besten die Eintrittskarten im Vorverlauf: Zigartenhaus J. Rieck, Münsterplatz, oder an den Zirkuskassen, welche ab ½10 Uhr vormittags ununterbrochen geöffnet sind. Nur heute noch gibt es halbe Eintrittspreise! Kirschen und Erdbeeren. Mit diesen herrlichen Früchten hat der Juni die Körbe der Marktfrauen geschmückt. Mit einem Schlage wurden die Verkaufsstände vor die Abrüstung des ausländischen Obstes gestellt. Sein Glanz zieht nicht mehr. Frisch gepflückt vom Baum erscheint mitten im besten Erzeugungsgebiet auf dem Bonner Markt täglich die herrlich duftende Kirsche in den schönsten Farben neben den Erdbeeren. Wochenlange Sonnenkraft ließ den Zuckergehalt auf den höchsten Prozentsatz steigen, außerordentliche gesunde Früchte heranreifen. Die Taze der Kinderfreuden mehren sich mit dem Erscheinen des Frühobstes auf den Märkten. Die rheini'sche Obstzucht wird, im Gegensatz zum Vorjahre, in diesem Jahre reichlich gesundes Frischobst zu mäßigen Preisen auf den Markt bringen, sodaß alle Erwerbsstände mehr oder weniger am Obstgenuß teilnehmen können. Schade, daß nun all die Millionen für Avfelsinen ins Ausland gewandert sind. Wäre in dem Luxus. Auslandsobst zu essen, mehr gespart worden, dann hätten unsere Kleinen in der Kirschenzeit viel mehr Freude. Sie werden es wieder lernen müssen, zu sparen für die Kirschengeii. Landgericht Bonn. Der Landgerichts=Bezirksrevisor Rechnungsrat Morax zu Krefeld ist zum Justizamtmann beim Landgericht Bonn ernannt worden. Bonner Voranstaltungen am Mittwoch. Stadttheater: Seche Personen suchen einen Autor..30 Uhr. Konsertgarten Boeselagerhof: Philharmonisches Konzert. 8 Uhr. Neusa academien, Lonnéstraße 26: Konzert der Studentenschaft. .15 Uhr. Aus der Umgegend — Kunst und Wisen Zusammenschluß der Künstler und Kunstfreunde. Ein Zusammmenschluß der Bonner bildenden Künstler und der Kunstfreunde in einer zu gründenden Vereini zung wird, wie schon berichtet, angestrebt. Die neue Vereinigung soll drei Gruppen umfassen: B. K. B.(Bonner Künstler=Bund), B. K. V. (Bonner Künstler=Vereinigung 1914) und B. K. F.(Bonner Kunstfreunde). Die Vereinigung soll sich nicht auf das Gebiet der Stadt Bonn beschränken, sondern auch in allen Gruppen Mitglieder aus den künstlerisch zu der Stadt Bonn in Beziehung stehenden Nachbargebieten aufnehmen. Es ist in Aussicht genommen, wie bisher von den einzelnen Vereinigungen, so künftig auch von den einzelnen Gruppen, besondere Ausstellungen alljährlich zu veranstalten. Unter den Mitgliedern der Gruppe der„Kunstfreunde“ sollen Kunstwerke verlost und ihnen eine Reihe von anderen Vorteilen gebolen werden. Die einzige Gegenleistung beruht in der Zahlung eines Jahresbeitrages von 20 Reichsmark. Neben den beruflichen und künstlerischen Zielen strebt die Vereinigung auch nach anregender Geselligkeit. Es sollen, soweit es die Finanzverhältnisse erlauben, Sonderausstellungen. Vorträge, Künstlerfeste in edlem Sinne und der zleichen veranstaltet werden. In einer demnächst einzuberufenden Versammlung wird den„Kunstfreunden“ Gelegenheit zegeben werden, ihre Wünsche zu äußern, Vorschläge zu machen, die sich hieraus ergebenden Satzungen zu beschließen und Wahlen vorzunehmen. Den Aufruf zum Beitritt haben unterzeichnet: Oberbürgermeister Dr. Falk, Landrat von Hobe, Herzog von Arenberg Freiherr von Solemacher=Antweiler, Bürgermeister Zander. Godesberg. Frau W. Th. von Deichmann, Mehlemer Aue, Beigeordneter Dr. Lühl. Professor Dr. Knickenberg. Kunstmaler Bodenheim. Vorsitzender des Bonner Künstlerbundes, Kunstmaler Küppers, Schriftführer des BKB., Regierungsbaumeister Heimbach. Kassierer des BRB, Dr. Menser, Vorsitzender der Bonner Künst lervereinigung von 1914, Eugen Hasenfratz. Schriftführer der BKV. 1914, Stucke, Vorsitzender der Bezirksgruppe des Reichswirtschaftsverbandes bildender Künstler. Schützen= und Dolkefest in Ahrweiler. Ahrweiler, 8. Juni. Böllerschüsse und Glockengeläute verkündete am Dreifaltigkeitssonntag der Bevölkerung, daß die St. Sebastianus=Bürzerschützen= und die Junggesellenschützengesellschaft neue Könige erhielten. Hotekior Mathias Mies und der Bankdeamte Emil Kohlhaas aus Köln(geboren in Ahrweiler) hatten die Kön gswürde errungen. Beide Gesellschaften zogen in die inzwischen reich geschmückte Stadt, um die neuen Könige, die in den kommanden acht Tagen das allseitige Interesse erregen, vorzustellen. Um 9 Uhr abends begann der althistorische Trinkzug, wie er schon vor 500 Jahren gefeiert worden ist. Ahrweiler, das noch vollständig mit einer Mauer umgeben ist, hatte es sich nicht nehmen lassen, in diesem Jahre die Stakttore in elektrische Lichterkränze einzurahmen, und in der Mitte prangte das Bild des Schutzpatrons des betreffenden Stadtviertels in malerischer Beleuchtung. Dabei suchte ein Stadtviertel das andere zu übertreffen. Die Anwohner der Hauptstraßen hatten ihre Häuser durch Fackeln, Abbrennen von Feuerwerk, Kerzen, elektrische Birnen auf das festlichste illuminiert. Etwa 400 Müglie= der beider Gesellschaften nahmen an dem Trinkzuge teil, eine große Anzahl Kurräste aus Bad Neuenahr sowie die übrigen Ortseingesessenen waren als Zuschauer auf den Straßen. Der Bürger von Ahrweiler ist stolz auf sein Schützenfest. Dieses ist im wahrsten Sinne auch ein Volksfest, Haß und Hader. Standesunterschiede kennt man unter der Regierung der neuen Könige nicht, überall herrscht Frohsinn und kameradschaftliche Stimmung. Der wohl einzig dastehende Trinkzug bewent sich durch die Hauptstraßen der Stadt, fast an jedem Hause wird den Schützenkönigen Konzert der Studentenschaft. Wir verweisen auf das am heutigen Mittwoch im großen Saale des Studentenhauses Lennestraße 26, stattfindende Konzert der Studentenschaft unter Mitwirkung des Kalthoffichen Madrigalchores aus Brühl(Leiter: Musildirektor Franz Kalthoff) und des Pianisten Josef Schwan aus Bonn. Der Reinertrag des Konzertes wird für bedürftige Studierende verwandt. Kölner Schauspielhaus. Uraufführung des Festspiels von Fritz o. Unruh. Als Schauspiel zur Jahrtausendfeier der Rheinlande(„Heinrich von Audernach") hat Fritz von Unruh mutig die Prodlematik der heutigen politisch=kulturellen Situation am Rhein in Festspielsorm hingestellt. Der Rahmen des Stücks: Probende Schauspielerei zur Jahrtausendfeier wird jäh unterbrochen. Der Wnzer Heinrich von Andernach, gepeischt und mißhandelt, stchi vor der Entscheidung Rache oder stolze Duldung im Wissen um den Sinn der Züchtigung, die den Peitscher selber schlägt, Kvieg und Widerkrieg oder Beginn eines neuen Lebens in Liebe und Freiheit, Geist des Machtstaats und der blinden Gewalt oder geistige Erneuerung in Verantwortung und Einkehr. Der Sieg des Bekenntnisses zur Freiheit der Liebe wird gefeiert Unruh ist repräsentativer Vorposten einer Phalanx der Jugend, die im Willen zu neuer verantwortungsbewußter Lebenseinstellung auch im Pohivischen und Sozialen Ernst macht und aller Reaktion mutig entgegentritt. In diesem Sinn war auch das Kölner Festspiel eine mutige schöne Tat des Dichters. Zur Dichtung von einmaligem Nachdruck reicht das Festspiel nicht heran. Es arbeitet mit don Mitteln des programmatischen Schlagwortes und seiner Bilder, die Handlung birgt nur in einzelnen Zügen persönliche Wendung, das Spiel als solches bleibt im Programm stecken. Gustav Hartungs Inszenierung hatte bei dem Charakter des Spiels, der Gegenbewegung von zu= und gegensprechenden Grupven und dem Mangel an Bewegung und Abtönung, wenig Gelegenheit, ihre Eigenart zu entjalten. Der bbinde Goldschnied (Wolf Beneckendorff) und Mathildes(Elisabeth Lennartz) als gute Zusprecher, die Mutter(Elsa Baumbach) als stärkste Gegenmacht hoben sich aus dem Gruppengeschohen wirkungsvoll heraus. Carl Ebert ale Gast vom Staatstheater Berlin und den Mitgliedern der Gesellschaften von zarter Hand das heimische Rebengowächs kredenzt. Um orei Uhr morgens war der Trintzug beendet, und die Gesellschaften brachten ihre Könige in schneidigem Zuze nach Haus. Die nicht trinkfesten Mitglieder hatten schon vorher ihre Heime aufgesucht, aber Greise von 70 bis 80 Jahren machten den ganzen Zug bis zu Ende mit Mit dem Trinkzug ist das Volksschützenfest eingeleitet. Auf dem Marktplatz werden Zelte aufgeschlagen, in denen das eigentliche Schützenfest am Fronleichnamstage und dem nächstfolgenden Tage geseiert wird. Am Fronleichnamstage beginnt das Fest mit Hochamt und Opfergang, Begleitung der Prozession und großer Parade auf dem Marktplatz. Früher wurden noch von den Gesellschaften Ehrensalven abgegeben, heute ist dies infolge der benützten Holzgewehre nicht mehr möglich. Das Fest selbst ist m der Kirmes verbunden. Der frühere Schützenkönig Toni Jarre hat der Gesellschaft ein Silbersch ld mit dem Bildnis des Patrons des Gesellschaft, des hl. Sebastianus, gestiftet. In diesen Königsschild ist eine Reliquie des hl. Sebastianus, in eine Kapsel gefaßt und von der kirchlichen Behörde versiegelt, eingefügt, sie wurde durch Vermittlung des Franziskanervaters Jarre u. Geheimrats von Ehrenwall von der kachlichen Behörde in Nom erworhen Dieser neue wertvolle Köngsschild wird von dem jeweiligen Schützenkonig der Schützengesellschaft getragen. Beuel: Gestorben. Der Sonntag morgen auf der Vilicher Straße gestürzte Motorradfahrer ist Montag abend seinen Verletzungen erlegen. .„„„„„„„„ Walberberg: Der Turnverein Viktoria feierte Sonntag im Saale von Peter Breuer sein zwölftes Stiftungsfest, verbunden mit einem Schauturnen und einem Festball. Sechtem: Von der Polizei. Im Monat Mai gingen bei der hiesigen Polizeiverwaltung 36 Anzeigen ein, und zwar 25 wegen Uebertretung, eine wegen schwerer Körperverletzung, zwei wegen Diebstahl, eine wegen Unterschlagung, vier wegen Gewerbevergehen, eine wegen Bettelei, eine wegen fahrlässiger KörperverMerten: Der Junggesellenverein Freundschaftsbund beging Sonntag im Saale von Peter Köhl sein 25jähriges Stiftungsfest. Zu dieser Feier hatte sich eine ansehnliche Zahl fremder Junggesellenvereine eingefunden. gleichzeitig Mitglied der Deutschen Jagdkammer, als auch der Gesellschaft für Jagdkunde. Königswinter: Der Stand der Weinberge kann als sehr zut bezeichnet werden. Der niedergegangene Regen hat ein Wachstum gezeitigt, wie selten in einem früheren Jahre. Hoffentlich ist die Traubenblüte, mit der man bald rechnen kann, auch günstig. sodaß die Hoffnung auf einen guten Ertrag sich erfüllt. Königswinter: Waldgottesdienst zur Jahrtausendseier. Der zur Jahrtausendfeier geplante Waldgottesdienst wird am Sonntag. den 28. Juni, morgens 9 Uhr am Eingang zum romantischen Nachtigallental stattfinden. An der Stelle, wo heute noch eine Bank des V. V. S. steht, wird ein steinerner Altar errichtet, zu welchon der katholische Kirchenvorstand den Altarstein aus der alten Kirch, zur Verfügung gestellt hat. Dieser Allar sell zur Erinnerung an die Jahrtausendfeier für alle Zeiten an der betreifenden Stelle stehen bleiben. Königswinterer Damen haben die Paramenten gestiftet. Die Kasel wird angesertigt nach dem Muster und den Maßen der Kasel des hl. Bernhard von Clairveaux, der den Kreuzzug predigte. Die Kasel wie auch die Albe versprechen Prachtstücke des Königowinterer Paramentensch=ges zu werden. Der Waldgottesdienst selbst ist als deutsche Sinzmesse geplant, begleitet rem Trompeter= und Posaunenchor des Bundes Deutscher Radfahrer.— Ministerbesuch. Von der Trierer Tagung der Deutschen Bauernvereine kommend, trafen Freitag Abend der Landwirtschaftsminister Steiger, Staatssekretär Dr. Ramm, Minister aldircktor Dr. Anoldi und andere führende Herren des Landwirtschaftsministeriums in Königswinter ein. Während die beiden erst zenannten Herren bei Frau Landtagsabg. Bachem einkehrten, nahmen die übrigen Herren im Berliner Hof Wohnung. Samstatzmorgen wurde die Domäne Drachenfels besucht, sowie die Blockhauskolonie des Vaterländischen Frauen=Vereins an der Drachenburg Asbach: Tödlicher Unsall. Ein Mann, der bei einem Hausneubau in Asbach beschäftigt wär, stürzte vom hohen Gerüst ab und wurde in der Tiefe von einem Lattenzaun buchstäblich aufgespießt. Der Unglückliche starb auf dem Transport zum Krankenhaus. Bachem(Kreis Ahrweiler): Selbstmord eines 70jährigen. Ein 70jähriger Einwohner von hier, der schon längere Zeit an geistiger Umnachtung litt, hat seinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Altenahr: Gäste an der Ahr. Ein bekränzter Eisenbahnzug brachte Sonntag den Eisenbahnverein Bergheim an der Erst mit ihren Familien nach hier, von insgesamt 1500 Personen. Die gesamten Wirtschaften reichten nicht aus, es mußte noch der große Saal des katholischen Jugendvereins zur Verfügung gestellt werden. Eine eigene Musikkapelle sorgte für die Unterhaltung, der feurige Rotwein für eine fröhliche Stimmung. Ein Teilnehmer wollte in der Ahr ein Bad nehmen und erlitt dabei einen Schlaganfall. Sport A11 Fußballspiel Bonn— Düren. nutag, den 14. Juni spielt die Auswahlmanm Klasse des Bezirks Düren auf dem Platze des Bonner Fu eine zusammengestellte-Mannschaft des BezirkeAufstellung ist folgende: Düren. Schmitz (Uedingen) Barth Schlösser (Rasensport Düren)(Fortuna Düren) Thönnessen Aldenhoven Mich (Mariaweller)(Rasensport Düren)(Rasensport Düren) Bardenberg Berger Ramm Winnikes Flöron (Derichsweller)(Fort..)(Rasensp..)(Rasensp..)(Mariaweller) Ersatz: Becker(Marlaweiler). Mengels(Uedingen). Piennigsberg Köberich Mentis Reinartz Heymann (Mehlem)(Kelters)(Godesb. B..)(Wesseling)(Kelters) Henk Fünch Stuch (Godesberg B..)(Godesberg B..) Godesberg B..) Bauersch Runge (Wessellng)(Mohlem) Füssonich (Godesberg B..) Bonn Ersatz: Muskulus. Doerks(Mehlem), Brod(Küdinghoven). B..: Bonn erläßt für diesen Tag für Stadtbezirk Bonn bis 1 Uhr Spielverbot. Sechtem Grün-Weiß 1— Viktoria 22 Gielsdorf•0(.). Sonntag trafen sich in Sechtem beide Mannschaften zum Gesellschaftsspiel. Bis zur Halbzeit sicht man ein ziemlich ausgeglichenes Spiel. Nach der Pauso wird Gleisdorf immer mehr eingeschnürt, aber zu Toren reicht es nicht, sondern nur zu Ecken, die nichts einbringen. Eine Viertelstunde vor Schluß gelingt es Bechtems Rechtsaullen, nach schönem Stellungswechsel unhaltbar einzusenden. Spielvereinigung Ennert 1— Fußhallklub Rhenanis 1•4(:). Zum fälligen Meisterschaftsspiel stellten sich Sonntag beide Vereine dem Schiedsrichter. Schon nach zehn Minuten Spielzeit geht Rhenania durch Abseitstor in Führung. Ennert erzleit kurz nachher den Ausgleich und stellt das Resultat bis Halbzeit auf:1. Nach Halbzeit stellt Rhenania durch groben Fehler eines Verteldigers den Ausgleich her und erzielt noch zwei Abseitstore. Ennort erzielt noch ein Tor durch Elfmeter wegen Hand. Das Spiel geht zu Protest. zeigte den Kompf und die Selbsterlösung Heinricho in storker Ergriffenheit. Die Bühnenarchitektur von T. C. Pilartz gab der Bühne sinnvolle Weite. P. K. Lichtspiele im Stern. Rin=Tin=Tin rettet seinen Heren—: Zum zweiten Male nun bringen die Amerikaner Rin=Tin=Tin, diesen rassig schönen deutschen Schäferhund, der— wenn man seiner Lebensgeschichte Glauben schenken darf— in einem Grarattrichter des westlichen Kriegsschauplatzes zur Welt kam, um dann von einem anerikanischen Soldaten mit übers Meer genommen zu werden, in den Film, und wiederum muß man seine Klugheit und seine Leistungen bewundern. Doch mit prochtvollen Dressurergebnissen allein— diese wurden schon des öfteren und gerade auch von Hunden, im Bilde gezeigt— ist kein Film auszubauen von der Wirkung des ersten und auch dieses zweiten Rin=Tin=Tin=Filmes. Was überdies hinzukommen muß und auch hier wieder wirklich hinzukommt, ist, daß in allen srannungsvollen Geschehnissen dieser Hund so sich zeigt, als seien seine Handlungen Auswirkungen seiner Tierseele, sodaß vom Zwange des Dressurbefehls nichts oder wenig nur merkbar ist. Waren diese Ansprüche im ersten Film des Hundes Rin=Tin=Tin auch mehr noch erfüllt als in seinem zweiten— auch hier wieder erhält der Zuschauer dauernd Einblicke in die Seele eines wundervoll klugen Tieres, und besonders diese Augenblicke sind es, die alle noch so hohen Leistungen einer vorzüglichen Dressur an Wirkung weit übersteigen.— Aus Scherz und Ernst it mit geschickt verknüpfenden Einfällen der zweite Film der neuen Bildfolge„Ihre letzte Dummheit", zusammengestellt. Hoftheateratmosphäre, Künstlertemveramente, dazwischen ein Liebhaber aus bürgerlich ernsthaftem Lager— dies genügt vollauf, um unheilvolle Verwicklungen zu geben. Hübsch ist hier, wie beide Teile, der bürgerliche Liebhaber und die an der Altersgrenze stehende Schauspielerin(Hella Moja entfaltet ihr ganzes Temperament)— anstatt sich im üblichen Endglück der Vereinigung zu finden, wieder dahin zurückkehren. von wo sie kommen. Hübsch auch, wie die ganze Handlung dieses Films den Reiz des Scherzhaften bewahrt. Die neue Wochenschau interessiert besonders durch Aufnahmen von der Bonner Jahrtausendfeier, Bilder von unserer Stadt und den Festlichauf ihren schaft der ußballver s Bonn. el B. Die Spielverein Ippendorf Ia Jugend— Endenicher Fubball-Verein 1 a und 2a komb.:2. Die Endenicher waren dem Platzverein welt überlegen Der vorzügliche Torwächter des Spielvereins verhül eine höhere Niederlage. Spielverein Ippendorf Schüller— Rheindorfer Fußhall-Verein Jugend 1:2. Es wurde von beiden Seiten ein schönes Spiel geliefert. Der Platzverein hätte auf Grund seines schön zusammenspielenden Sturmes den Ausgleich verdient. Am Donnerstag epielt Ippendorf 1 gegen Hertha Bonn I In Ippondorf. Vorher splelt die 2. Mannschaft des Platzvereins gegen di gleiche des Bonner Spiel-Vereins. .-C. Hertha Rheidt(-Klasse— Sportverein 06 Beuel(-Klasse) :3. Ein Freundschaftspiel vereinigte die beiden Mannschaften auf dem Ideal gelegenen Sportplatz Herthas. Trotz grober Hitze wurde dem zahlreich erschlenenen Publikum ein anregender Kampf vorgeführt, der einen schönen Verlauf nahm. Bei Beuel vermißte man den sonst gewohnten Elan. Es epielten nur Verteldigung und Sturm. Die Luferreihe, mit Ausnahre des Mittelläufers, flel dem Tempo und der Hitze zum Opfer. Mau spielte den halbhohen, Iypischen Naturfußball, und als nach der Halbzeit Rheidt mit dem Taßspiel durchkam, kam Beuel nicht mehr mit. Rholdts Mannschaft war vollslündig umgruppiert und durch jüngere Kräfte aufgefrischt worden. Die Verteidigung war, wie Immer, gut, auch der Rechtsaußen und der Halblinke. Allen sei planmäßiges Tralning angeraten. Sonst war die Spielweise der der Beueler ebenbürtig, zum Tell überlegen. Deutsche Dauerprüfungsfahrt 1925. Die zum 4. Male zum Austrag kommende, diesmal vom Kölner Automobliklub ausgerichtete deutsche Dauerprüfungsfahrt findet als größte und schwerste deutsche Gebrauchsprüfung trotz des gleichzeitig stattfindenden Elfelrennens und der anschließenden 24-Stundenfahrt außerordentlich große Beschtung unter eien Herrenfahrern Deutschlands. Es liegen bereits vor dem ersten Nennungsschluß eine Anzahl von Nennungen vor, die eine gute Beteiligung erkennen lassen. Aus zahlreichen Anfragen geht hervor, daß bezüglich der Ausscheidungsbestimmungen Unklarheiten vorherrschen. Es wird daher besonders betont, daß alle Strafpunktfreien gleichberechtigte Sieger der deutschen Dauerprüfungsfahrt 1925 sind. Lediglich zur Feststellung der Relhenfolge der für joden Strefpunktfreien zur Vertellung kommenden Ehrenpreise, die In überaus großer Anzahl dem Kölner Automobilklub zur Vorfügung gestellt sind, soll der Konlfinem aus ewicht aurch Steuer-PS ermittelt werden. Die Ausschreibung der diesjährigen Dauerfahrt gründet eich Im übrigen auf die Erfahrungen der letzten drei Jahre, verzichtet auf Unparteilsche, erlaubt jede Reparatur durch Fahrer und Wageninsassen und verlangt nur, daß der Wagen Innerhelb vier Tagen die ansehnliche Strecke von über 2000 Kllometer unter Elnhaltung der festgelegten Durchschnittsgeschwindigkeit zurückleg“. Der Gau des A. D. A. C. hat in voller Würtligung.* Bedeutung der deutschen Dauerprüfungsfahrt beschlossen, da eine Verlegung des Elfel-Rennens nicht mehr in Frage kam, daß die Touren- und Sportwagen am Samstag, den 20. Juni 1925, anstatt wie vorgeschen am Freitag, den 19. Juni. starten. Da die deutsche Dauerprüfungsfahrt am Donnerstag, den 18. Juni 1925, nachmittags beendet Ist. ist den Tellnehmern an der deutschen Dauerprüfungsfahrt Gelegenheit gegeben, entweder am 20. am Ellel-Rennen in Nideggen, oder an der 24-Stundenfahrt des Frankfurter Automobliklubs im Taunus tellzunchmen. Handball. Turnverein Bona-Endenich 1895 und Turn- und Spielklub Nordstern trafen sich Donnerstag abend auf dem Immenburgplatze mit Ihren ersten Mannschaften zu einem Handball-Gesellschaftsspiele. Beide Mannschaften spiellen mit Elfer und zeigten ein schönes, flot* Spiel. — Halbzeit:1. Ende:2 für Endes tter Schlagbei. Jung-Wacht 1 Beuel— Siegfried 1 Küdinghoven 85:10. Eine große Zuschauermenge umeäumte Sonntag den Sportplatz an der Kronprinsstraße bei dem mit großer Spannung Schlagball-Neisterschaftsspiel Jung-Wacht— Siegfried. Jung-Wacht erhielt zuerst das Schlagmal und konnte bereits in den ersten zehn Minuten einige Serien durchbringen. Bis zur Halbzeit waren die Jung-Wachtler dauernd überlegen. Ergebnis 42:20 für Jung-Wacht. Nach der Pause fand sich die Siegfried-Mannschaft, nachdem sie eine Umstellung vorgenommen hatte. Die Siegfrieder zogen sofort mächtig los, konnten jedoch den hohen Vorsprung der Jung-Wachtler nicht mehr aufholen. Ergebpis der zweiten Hälfte: 50•43 für Siegfried. Trotz der großen Hitze bah das Publikum einen interessanten Kampf. Bel Jung-Wacht ist besonders die erstklassige Schlagtechnik, wodurch viele Punkte erHlelt wurden, zu erwähnen; bei Siegfried das schöne Feldspiel, besonders in der zweiten Hälfte. Weniger geflel die Art, in welcher einige Jung-Wacht-Spieler den Schiedsrichter dauernd in seinen Entscheldungen zu kritlsieren versuchten. Wir wünschen den Spielern in dieser Hinsicht etwas mehr Selbstdisziplin. D. J. K. Königswinter 1 Jugend— Siegfried 1 Jugend. Das Meisterschaftsspiel in Königswinter war ein Spiel gleichwertiger Gegner. Nach schönem Kampf gewann Siegfried das Spiel mit 58:52 Punkten. Die junge Siegfried-Mannschaft ist bieher im Meisterschaftsspiel ungeschlagen. Bücher Musik im Haus. Volksvereinsverlag München-Gladbach. Von den neuen, empfehlenswerten Heften dieser fortlaufenden Sammlung sind die Klavierstüicke„Roemryke Berge“ von Heinrich Lemscher, dem hier oft genannten Kölner Komponisten, sehr hervorgehoben, besonder seine Kirmes mit dem wirkungsvollen Walzer und sein Kerneval mit den überraschenden Modulationen des Mittelteils. Hansmaria Dombrowaki steuert wieder einige Liedersammlungen bei wie Bei dem Glanz der Abendröte. Du meines Herzens Krönelein und Wanderung. Wertvoll ist Rüdingers Bearbeitung des Wiegenliedes aus dem Weihnachtsoraiorium von Christian Friedricn Karl Bach, Märchendrams. Die Zaubergeige liegt uns in einer Bearbeitung Adolf Planners für Kinderbühne vor, der auch einige Muslkbeilagen beigegeben hat. Ein nicht geringerer ale Anton Beer-Walbrunn hat sein 62. Werk(drei alte Weihnachtslieder für Gesang. Geige, Cello und Klavier) dem Volksvereinsverlag überlassen. Dr. Gerharts. Mittwoch, den 10. Juni 1925. Beilage zur Deutschen Reichs=Zeitung= Sieg=Rhein=Zeitung Bonn Sieaburg Siebengebirgs=Zeitung Honnef Troisdorfer Tageszeitung Troisdorf Godesberger Zeitung Godesberg Rheinischen Volksstimme Köln Rotationsdruck Tinnjo=Verlag Bonn Mein Glück. Mein Glück ist groß und doch so klein: Man hüllt es noch in Windeln ein! So lieblich ruht es meist im Traum Und so füß— ich faß' es kaum. Nicht gäb' ich her um Gut und Geld Mein größtes Glück auf dieser Welt. Es blieb kein Wunsch mehr übrig mir: Mein heiß' Gebei gilt einzig dir! Nun weiß ich erst, was Freuden sind— Gott schütze dich, geliebtes Kind! Marie M. Schenk. Deutsche Frauenwoche am Rhein. Das Rheinland feiert ein Jahrtausend deutscher Geschichte! Wenn die Frauen des Rheinlands in diesen Tagen die Einladung zur deutschen Frauenwoche am Rhein hinausgehen lassen, so wollen sie damit ihre Melodie in die große Simphonie dieses feitlichen Sommers hineinweben, so wollen sie die Fülle dessen, was Stärke, Glück und Tiefe ihres Frau= und Mutterseins ausmacht, hier anklingen lassen. Das besondere Leben, das sich in den Frauenorganisationen entwickelt hat, möchte an dieser Stelle von sich zeugen. Vor allem aber: die Fragen, die die Frauen unseres Volkes, die Frauen aller Lebenskreise und sozialen Schichten bewegen, die eine Lösung von ihnen verlangen, an denen sie ihre Entfaltung und Beglückung oder Kampf, Leiden und Untergang finden können, sollen zusammenhängend behandelt werden, und es ist weder Zufall noch Willkür, daß als Leitgedanke über der Frauenwoche steht:„Erneuerung der Famille. 6 In der Familie trifft sich persönlichstes Leben und Leven des Volkes in letzter Unmittelbarkeit. Hier steht wie einst und wie immer die Frau als Trägerin und Behüterin jungen Lebene am Anbeginn der Dinge. Hier liegt die Quelle ihrer Kramt, und von hier aus gibt sie ihre Wärme ins Volk hinein. Die vielfache Gefährdung und Not. in die die Familie in den letzten Jahren geriet, drängen die damit zusammenhängenden Fragen in immer klaterer Bewußtheit auf. Die Frauenwoche soll sie klären, soll Wege weisen und soll neuen Mut und frische HoffWährend der Frauenwoche finden außerdem in Köln die Tagungen der bedeutendsten Frauenorganisationen statt. Ihre Vorträge stehen in engem Zusammenhang mit dem Die Tote und Hersen dao Pheinlandeg stehen weit osn, leine Gäste zu empfangen!4g Ln Das Programm wird demnachst bekannt gegeben. Amerikanische Frauen gegen den Krieg. Ein Appel an die Frauen Deutschlands. Die neun größten Frauenoozanisationen der Vereinigten Staaten hatten sich vor kurzem unter dem Vorsitz von Carrie Chapmann Catt der langjährigen Pionierin der Stimmrechtsbewegung, zusammengefunden, um in einer vieltägigen Konferenz die Ursachen des Krieges und seine Heilung zu beDas Prozramm der Tagung erschöpste sich keineswegs in allgemeinen eth'schen Ideen, sondern brachte träge von Sachkennern über positive und praktische Fragen. So sprach der ehemalige Staatssekretär für das Luftschiffwesen im englischon Kabinett Mac Donald, Brigadier General Thomas über die Frage:„Kann die Zivilisation noch einen Weltkrieg ertragen?“ Goneral ORyan, Divisionskommandeur im Weltkrieg, über das Thema:„Kann der Krieg beseitigt werden Im Anschluß an diese bedeutsame Tagung hat die Vorsitzende Mrs. Catt durch eine langjährige Mitarbeiterin und Teilnehmerin an der Konserenz, die Holländerin Fräukein Rosa Manus einen offenen Brief an die Frauen Deutschlands übersandt. Der wesentliche Inhalt des Brieses ist der folgende: An die Frauen Deutschlands! „Die nationale Konferenz zur Ergründung der Ursachen und Heilung des Krieges wurde von neun der größten Organisationen mit einer Gesamtmitgliederzahl von fünf Millionen Frauen einberufen. Die achtzehn Sitzungen, die auf der Konferenz abgehalten wurden, stellen die bedeutsamste Frauenkundgebung dar, die jemals in dieser Hinsicht stattfand. Die Konferenz sendet ihre Grüße auch den deutschen Frauen und lenkt ihr Interesse auf die Ergebnisse der Tagung. Einmütig war die Konferenz der Meinung, daß mit welchen Methoden immer man hofft, Kriege zu beenden, vor allem eine völlige Umwandlung der öffentlichen Meinung in allen Ländern nötig ist, ehe ein voller Erfolg erzielt werden kann. Einmüttz sprach die Konferenz die Ueberzeugung aus,„daß Nationen in Krioge hineingleiten, weil dies bioher üblich und der vertraute Weg ist". Daher muß„mit aller Sorgfalt der Friedenskurs gesteuert werden, der bisher noch neu und unerprobt sr„A. BallDie Konferenz glaupt auch, oaß die Frauen auer Nationen die unausweichliche Pflicht haben, die öffentliche Meinung umzuformen und in ihren jeweiligen Ländern darauf hinzuarbeiten. daß Vertrauen das Mißtrauen, Sicherheit die Unsicherheit verdrängt. und daß sich überall der Gedanke durchsetzt: Der Krieg ist ein Ueberbleibsel der Barbarei und muß beseitigt werden. In diesem Sinne zu arbeiten, haben wir als unsere Aufgabe erkannt und wir hoffen von den deutschen Frauen ein Gleiches. Wir grüßen euch als Mitstreiterinnen für eine gemeinsome Sache Es verdient Erwähnung, daß die den Kongreß veranstaltenden Organisationen und die von ihm delegierten Persönlichkeiten, Frauen und Männer, durchweg größtes Ansehen in den Vereinigten Staaten genießen, und daß sie aber keineowegs den radikalen Gruppen angehören. Adele Schreiber. Das Mind und die Furcht. Es ist kein schöner Anblick, ein Tier in Furcht zu sehen; geradezu aufregend ist es, wenn ein Mensch in Furcht ist. Das reine menschliche Gefühl sagt einem das, aber bei vielen Menschen ist dies Gefühl durchaus getrübt. Diesen muß man einmal die körverlichen Folgen der Gemütsbewegung, die wir Furcht nennen, vorhalten. Der engtische Naturforscher Darwin hat sehr sein diese Zustände beschrieben. In der Furcht schlägt das Herz stark; aber trotzdem wird man nicht rot, sondern bleich: Die feinen Blutäderchen der Haut'ehen sich zusammen, hervorgerufen durch das Nerventelegramm vom Gehirn aus. Die Schweißdrüsen schicken den Schweiß aus, die Härchen der Haut, die Kopfhaare stellen sich. Die Speicheldrüsen stellen die Tätigkeit ein: Der Mund wird trocken und wird oft auf= und zugemacht.„Ich habe oft bemerkt, daß bei geringer Furcht Neigung zum Gähnen besteht.“ Die Muskeln des Körpers zittern, bei manchen Menschen besonders stark die Lippen. Wenn man weiter bedenkt, daß tatsächlich jede kleinste Erregung vom Gehirn aus sich auf den gesamten Newenapparat ausdehnt, so ist es klar, daß eine solche Bewegung wie die Furcht in sämtlichen Organen des Leibes irgendwie wirkt. Man überlege sich nun einmal die verheerenden Wirkungen, die häufige Furchterregung bei Kindern haben kann. Selbst wenn der Reiz noch so schwach ist, daß man nur von leiser Angst sprechen kann, ist es sicher, daß die Nerven des Herzens, des Mundes, des Darmes. des Magens, der Lunge, der Blase gereizt werden Praktisch: Wir müssen unter allen Umständen verhüten, daß durch die Angst vor Strafe wegen der Schularbeiten etwa, die am andern Tage gezeigt werden müssen, eben diese Angst im Kinde lebt, das Kind muß ein Gefühl der leisen Freude, der leisen Beruhigung haben, wenn es zum Lehrer morgens in die Schule kommt. Man erzähle auch keine Geschichten, die tiefe Furcht erregen, wen'gstens nie, ohne die Lösung davon in der Geschichte selbst zu geben. Man kann beobachten, wie Kinder ausatmen, wenn sich etwas zur Beruhigung, zum Lichte wendet. Viel leise Freude wollen wir an das Kind heranbringen, das wirkt günstig auf Nerven und Drüsen und damit auf Denken und Fühlen. Nur eine Furcht wollen wir nicht besiegen: die Ehrfurcht! Heinrich Burhenne. Das tägliche Bad des Sauglings. Von Dr. Lucie Michaelis, Kinderärztin. In den Gesängen des alten griechischen Dichters Homer vom „Untergang Trojas" und von den„Irrfahrten des Odysseus" bot man dem Gastfteundschaft heischenden Wanderer zunächst „das Bad“ an, das zu der täglichen Körperpflege des Südländers gehört; in den nördlichen Gegenden ist das tägliche Bad leider ein Vorrecht der verhältnismäßig dünnen Schicht der Begüterten; die Mehrzahl ist froh, wenn sie wöchentlich einmal in einer öffentlichen Badeanstalt ein Bad nehmen konn. Doch häufiger baden die Massen schon während der wärmeren Jahreszeit in den nahe gelegenen Seen. Nur für eine Gruppe ist während des ganzen Jahres besser gesorgt oder sollte es wenigstens sein— das sind die Säuglinge und kleinen Kinder, denen sorgliche Mütter täglich ein Bad zuteil werden lassen sollten. Oft wird von einer besorgten Mutter der Arzt um Auskunft angegangen, wie sie sich bei ihrem Kinde, dem sie doch die beste Pflege angedeihen lassen möchte, in der Frage des Badens währens des ersten Lebensjahres verhalten soll. Es bestehen in manchen Laienkreisen sehr übertriebene Ansichten über den Einfluß des Bades auf den zarten jungen Organismus; Ansichten, die einerseits die Vorteile allzusehr heroorheben, und wiederum solche, die die nachteilige Wirkung zu beweisen suchen Die Sache liegt nun so: Ausgenommen Haut= und gewisse chirurgische Erkrankungen ist kein nachteiliger Einfluß des vorschriftsmäßig verabreichten Bades auf den gesunden kindlichen Körper zu befürchten. Im Gegenteil— das Bad ist ein unbedingt notwendiger Bestandteil der Säuglingspflege; denn es dient vor allem der Reinhaltung des kindlichen Körpers, die eine grundlegende Bedingung für die gedeihliche Entwicklung des Säuglings bildet. Denn nur mittels peinlichster Sauberkeit gelingt es, den grob sichtbaren Schmutz und alle natürlichen Verunreinigungen des Kindes ausgiebig zu beseitigen und— ebenso wichtig!— bie zu einem gewissen Grade den kindlichen Körper vor dem Eindringen von Krankheitserregern durch kleine, kaum sichtbare Hautwunden hindurch zu schützen. Für den normalen Säugling soll die Temperatur des Badewassers im allgemeinen nicht mehr als 35 Grad Celsius betragen, da die Haut des Neugeborenen gegen Hitzewirkung sehr empfindlich ist und sofort bei Berührung mit heißerem Wasser Verbrennungszeichen in Form der Rötung und Blasenbildung aufweist. Dagegen ist es angezeigt, beim rühgeborenen, d. h. noch unreisen Kinde eine Badetemperatur von 37—38 Grad Celsius zu wählen. Die Dauer des ersten Bades soll drei Minuten betragen, danach trockne man das Kind vorsichtig mit einem angewärmten Tuche ab und pudere die Hautstellen, die stärkerer Schweißabsonderung oder der Beschmutzung durch Kot und Urin ausgesetzt sind, mit einem leicht antiseptisch wirkenden Puder, wie Vasenalstreu= oder Lenicetkinderpuder u. dgl., ein— also hauptsächlich sind Achselhöhlen. Aftergegend. Schenkel=, Leistenund Armbeugen ständig zu pudern. Zur vollständigen Entfernung des haftenden Schmutzes und der körperlichen Vernnreinigungen empfiehlt es sich, das Kind gut abzuseifen Man verwendet dazu am besten gut schäume nde, milde und reizlose Seifen, die unter dem Namen„Kinderseise“ überall käuflich sind. Zum Abseifen nimmt man zweckmäßigerweise Watte, die jedesmal erneuert werden lann. Das Kind wird, so lange es noch nicht allein und frei sitzen kann, im Badewasser auf den Armen der Mutter oder Pflegerin so gelagert, daß das Wasser seinen Körper bis zu den Schultern vollständig bedeckt; das Köpfchen und vor allen Dingen der Mund darf unter keinen Umständen untertauchen, damit kein Wasser geschluckt werden kann. An das Bad schließt sich eine Säuberung von Nase und Ohren mit Hilfe gedrehter Wattebäuschchen und eine Reinigung der Augen mit sauberem abgekochten Wasser, das man aus einem nur diesem Zwecke dienenden Schälchen entnehmen sell, an.— In dieser Weise soll nun der Säugling täglich gebadet werden. Etwa 2 Stunden nach der ersten Nahrungsaufnahme ist die beste Badezeit; die Dauer des Bades soll durchschnittlich 8 Minuten betragen. Zusätze beim Baden von Säuglingen kommen nur bei gewissen Veränderungen und Erkrankungen der Haut in Frage und sollen nur auf ärztliche Anordnung Verwendung finden. Das warme Reinigungsbad erfüllt beim gesunden Säuglng eine wichtige hygienische Forderung, es trägt zum Wohlbefinden unserer Kleinen bei und übt durch die günstige Einwirkung des Wassers auf die Haut einen wohltätigen Einfluß auf die Nerven, die Durchblutung und das Gewebe der kindlichen Körpers aus. Also Mütter, die Ihr Eure Kinder pflegen wollt, badet sie täglich in der angegebenen Weise— vor allem aber in der warmen Jahreszeit, die infolge der erhöhten Schweißabsonderung und Zersetzungsvorgänge noch höhere Anforderungen an die peinlichste Sauberkeit stellt als sonst. Winke und Ratschläge. Aufsrischen von Panamahüten. Um Panamahüte aufzufrischen behandelt man sie im allgemeinen wie weiße Strohhüte, das heißt, man reibt sie nach vorheriger tüchtiger Säuberung mit einer Bürste mit saftigen Zitronen ab, bestreut sie dann mit gepulvertem Schwesel und bürstet sie mit einer sauberen Bürste nach. Will man sie durch Abseisen reinigen, so geschieht das in der Weise, daß man sie mittels einer Bürste mit Wasser und weißer Seife abseift, sie trocknen läßt und sie dann schwefelt. Sind si: nach der Wäsche steif geworden. so spült man sie noch einmal mit reinem Wasser nach, dem man etwas Glyzerin— auf ein halbes Liter Wasser einen Teelössel Glyzerin— zugesetzt hat. Man rollt den Hut dann zusammen, preßt das Wasser aus und trocknet ihn nochmals.— Man reibt den Hut auch mit einer aus Wasser halb und halb aus Spiritus bestehenden Mischung ab, bestreut ihn dick mit Schwefelblüte, die mit einer reinen scharfen Bürste wieder herausgebürstet wird, und reibt ihn dann noch einmal mit einem in die gengannte Mischung getauchten Tuche ab. Ist der Hut trocken, so bestreicht man die innere Seite mit einer dünne Gummilösung. Er läßt sich dann nach dem Trocknen leicht wieder in seine Form bringen. Empjehlenswert ist auch noch ein Abreiben des Hutes mit einem Watteballen, den man mit Schwefelkohlenstoff getränkt hat. Der üble Geruch des Mittels verflüchtigt sich rasch an der Luft. „„* Reinigen von Gummiwäsche. Kragen und Manschetten aus Gummistoff säubert man mit Kaiserborax und Seife, indem man ein Viertelliter heißes Wasser, einen gehäuften Eßlössel von Kaiserborax und geschnittene Haushaltsseise mit einem kleinen Besen schaumig schlägt, die Gummiwäsche glatt über ein Brett breitet und sie mit einem wollenen, in den Seifenschaum getauchten Läppchen auf beiden Seiten gründlich abreibt. Mittels eines mit Wasser getränkten Schwammes wischt man dann den Schaum herunter und entfernt die Nässe durch Reiben mit einem reinen Tuche. * Putzen von Zinn. Um Gegenständen aus Zinn wieder tallglanz zu verleihen, kocht man sie in weichem besten Regenwasser, in das man sein geschnittene scheiben tut, wohei auf ein Liter Wasser eine große Zwiebel kommt. * Glanzslecke in Herrenkleidern. Glanzilecke aus Herrenkleidern entfernt man, indem man ein feuchtes Tuch auf die glänzende Stelle legt, schnell mit einem heißen Plätteisen darüber hinstreicht und das Tuch fortnimmt, ehe es ganz trocken ist. Die Stelle wird dabei dampfen. Man bürste sie dann mit eine weichen Bürste so lange, bis das Dampfen aufhört. * Beseitigung von Fliegenslecken. Fliegenflecke aus Stoffen entfernt man, indem man sie mit angelochter lauwarmer Panamarinde vorsichtig betupft. Man wiederholt das Verfahren mehrere Male und reibt dann mit einem sauberen Leinentuche nach. Schließlich überreibt man die fleckigen Stellen mit Benzin und spült, wie bei allen chemisch wirkenden Flecknitteln mit Wasser nach, um ein Weiterwirken der Chemikalien zu verhindern. DeFsemm. K 2708. bochfemmerkleid aus gartpostellfardenem Krepp=Oeoegette und gleichfardigen Spitzen. Neuartige weite langs Nermel. Großes Ullstein=Schnittmuster in den Gebden 1, II und 1II hierzu erhältlich. 2708 g ichneller, als man denkt, setzt oft die .; große Hitze ein. Das schönste Jum: perkleid und das eleganteste Complet bereitet einem dann keine reine Freude mehr. Da muß das leichte Hochsommerkleid griffbereit im Schrank hängen. Je eher man sich also mit ihm beschäftigt, desto besser. Luftig, weit und farbig, das sind die drei Hauptforderungen der Hochsommermode. Das Material unterstützt sie aufs glücklichste, denn der weich zusammenfallende Georgettekrepp und die leich.## x ten Seidentüllspitzen, oft auch zusammen neusden Kietdoer. Schürzendchzun, loste Vberzüngente und bose, utrghe g esie erier a che. noch zipfelig über den Rock fallen, sind charakteristisch genommene Schärpe, die wir ziemlich lange vermißten. Selbst das Batist= und Schleierkreppkleid hält sich von jeder Steifheit fern, Apprerur ist heute bei den Waschstoffen verpönt. Nur selten ist es blütenweiß. Heute muß alles durch die Farbe wirken. Die schönsten zarten Pastelltöne bestechen uns. In Mattgrün, Zartfliederfarben, Blau und Rosa gefallen die neuesten Hochsommerkleider, die durch die gelblichen, also abstechenden oder im Ton passend eingefärdten Spitzen ganz entzückend wirken. Auch das abgepaßte Stickeretkleid wird gern in irgendeiner Farbe gewählt, wenigstens in mattem, gelblichem Teeton, der so viel kleidsamer zu gebräunter Haut steht als weiß. Richt so ausschließlich wie im vorigen Jahre herrscht der kurze Aermel. Der neue, weit ausfallende und weitbauschige ist mindestens so beliebt. Merkwürdigerweise, da doch der kurze für heiße Toge so viel bequemer ist. Aber wir tragen ja auch den fardigen Filzhut im Hochsommer, also was will das sagen! Anna P. Wedenind K 2738 K 8783. Elegantes Som. merkleid aus K1 2= Georgette mit gleichfarbigen Spizeneinsänen, Schärpengürtel und vorn zipfelig überhängender Schürzenbahn. Großes Ullstein=Schnittmuster in Größe I. 1I, 111 erhält K 2645. Sommerkleid aus Schleierstoff mit überfallender Schürze aus abgepaztem Stickereistoff, aus dem auch der pafsende Kragen und die Aufschläge gearbeitet sind. Großes Ullstein=Schnittmuster in Größe 1. 1I, 11I. K 2670 K 2570. Sommerkleid aus ferdigen. Schleierstoff mit schmalen, eingebügelten Falten. Neuartige weitdauschende Aermel, weißer Batisttragen. Großes UllsteinSchnittmuster in Größe I, 1I, III erhältl. Für die hoiben-Tage empfehlen wir unser reich sortiertes Lager In Wasch-Stotten aller Art zu bekannt billigen Preisen Uni und gemustert Vollvolle Seidenbatist in allen Parben Dirndl-Zephir in großer Auswahl Baumwollmoussellne, entzückende Muster Protté, fabelhaft billig Poulardine als Seiden-Ersatz uni-farbige Ripse in allen Farben. Sämtliche UlIstein-Schuittmuster vorräbig. 8 0 N N