1. Blatt.— Nr. 4428. Fernsprecher Nr. 66. Aenerar Aitgriger Samstag P. Hunt 19652 Vierzehnter Jahrgang. Erscheint täglich und zwar an Werktagen Mittags 12 Uhr, an Sonntagen in der Frühe. Druck und Verlag von Hermann Neusser in Vonn. Verantwortlich: für den nachrichtlichen, örtlichen und unterhaltenden Theil P. Fleß; für den Anzeigen= und Reclamen=Theil P. Leserinier, Beide in Bonn. Geschäftshaus: Bahnhofstraße 7 und 8 in Bonn. für Bonn und Umgegend. Annahme größerer Anzeigen bis 6 Uhr Abends. Beginn des Drucks 9½3 Uhr Morgens. Preis in Bonn und Umgegend monatlich 50 Pfg. frei ins Haus. Postbezieher zahlen M..80 vierteljährlich ohne Zustellgebühr, M..22 mit Zustellgebühr.# Anzeigen aus dem Verbreitungsbezirk: 10 Psg. die Zeile. Notare, Rechtsanwälte, Behörden, Gerichtevollzieher, Auctionatoren 2c. 15 Pig. Anzeigen von Auswärts: 20 Pfg. die Zeile. Reklamen 60 Pfg die Textzeile.— Wohnungs=Anzeiger 1 Mk. die Zeile und Monat. 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Auf circa zwei Rillionen beziffert sich der Verlust im Vergleich zum Vorjahre. ehin jetzt nicht bald die Witterung eine entschiedene und an #auernde Wendung zum Erfreulichen nimmt, wenn auch die Schul= und Gerichtsferien verregnen, dann ist die letzte #Chance“ dahin für die Staatsbahnen. Ein paar Wochen #eisefieber“ können noch manches wieder gut machen. Aber Wid schen an Sommersanfang, im„Rosennond'“, und leider! General=Anzeiger für Boun und Umgegend die####ussagen lauten mit seltener, unerwünschtester Einmüthigkeit wenig hoffnungerweckend. Unter diesen Umständen erfaßt Einen ein menschliches Rühren, wenn man soeben Näheres über die sorgsamen Anordnungen liest, welche die Königliche Eisenbahn=Direktion Berlin„in Rücksicht auf den bei Beginn der Schulferien zu erwartenden starken Verkehr“. getroffen hat. Es soll eine Theilung der sahrplanmäßigen Züge stattfinden, im Bedarfsfalle werden alle 15 Minuten vor Abgang dieser Züge Vorzüge und in entsprechenden Abständen Nachzüge abgelassen. Bisher war von einem Ansturm der Reisenden, auch solcher, die in der angenehmen Lage sind, über Zeit und Geld zu verfügen, gar trenig zu verspüren. Die Badcorte, die Zielpunkte der Touristen, fast ohne Ausnahme haben sie eine schlechte, materiell unbefriedigende Vor=Saison gehabt. Große Gewerbe, wie die Brauereien, die Confektion, leiden ebenfalls. Kurz alles, was auf den Sommer mit regelrechter Temperatur angewiesen ist, daraus Verdienst schöpft, befindet sich in niedergeschlagener Stimmung. An das Schicksal der verschiedenen da und dort veranstalteten Ausstellungen, wird man kaum ohne Beklemmung denken. Die hart angefaßten Garantiefondszeichner der letzten Berliner GewerbeAustellung— der Regen regnete jeglichen Tag, ein etlatanter Trzumph der Falb'schen Prophezeihung— werden am besten sich eine Vorstellung machen können von der Gemüthsverfassung der heurigen Ausstellungs=Garantiezeichner und dem Himmel danken, daß sie nicht mit dabei zu sein brauchen. In dieser von Pessimismus angekränkelten Situation ist es tröstlich, daß die annoch Herrn v. Thielen unterstehende Verwaltung mit froher Zuversicht einen gewaltigen Reiseverkehr zu den Schulferien erwartet und sich schon jetzt darauf einrichtet. Die Eisenbahnverwaltung betrachtet dieses Sommers Mißvergnügen als eine „vorübergehende Erscheinung". Bei dem Gewicht, das man in der loyalen Bevölkerung amtlichen Kundgebungen beimißt, kann eine solche Verlautbarung den gesunkenen Muth heben. Wir hoffen und wünschen, daß die Königlich preußische Eisen-Fuhnverwaltung in ihrer Annahme nicht getäuscht wird. Freilich, Herr v. Thielen erklärte s. Zt. auch von der Kohlennoth, das sei eine„vorübergehende Erscheinung": trotzdem behauptete sie sich durch zwei Winter mit ungeschwächter Kraft. Aber es klingt ja auch um vieles präciser, wenn die Eisenbahnverwaltung den starken Verkehr„erwartet“.... Vom Tage. § Nordlandsreise. Für die am 10. Juli beginnende Nordlandsreise des Kaisers sind in diesem Jahre nur drei Wochen festgesetzt. Nach der Landung des Kaisers in Emden trifft die Hohenzollern in Kiel ein, um sich für die Fahrt nach Rußland auszurüsten. Diese Reise wird sieben Tage dauern; es sind für die Hin= und die Rückfahrt je 2, für den Aufenthalt auf der Rhede von Reval 3 Tage vorgeschen. * 8 Eine Verschärfung der Bahnsteigsperre soll in Sicht sein. Die vielfach geübte Sitte, daß Angehörige und Bekannte den ins Bad oder in die Sommerfrische Reisenden in großer Zahl das Geleit bis auf den Bahnsteig und an den Zug geben, hat an verkehrsreichen Tagen, z. B. zu Anfang der Ferien, nicht unerhebliche Unzuträglichkeiten für die Reisenden und die Eisenbahnbeamten zur Folge. Die Stationsbeamten können bei der großen Anzahl der auf dem Bahnsteig befindlichen Personen nicht beurtheilen, wieviel Reisende den bereitstehenden Zug thatsächlich benutzen wollen, und ob die vorhandenen Plätze ausreichen werden; sie können also auch die „Einstellung weiterer Wagen nicht rechtzeitig anordnen. Die schwer beladenen Gepäckkarren müssen durch die auf den Bahnsteigen zusammengedrängte Menschenmenge hindurch geschoben werden und, abgesehen von der für das Publikum hiermit verknüpften Gefahr wird die Verladung des Reisegepäcks verzögert und die pünktliche Mitgabe desselben in Frage gestellt. Die Reisenden selbst können nur mit Mühe zu den Wagen gelangen sund werden am Aufsuchen der Plätze verhindert, insbesondere wenn die Begleiter anderer Reisender vor den Wagen stehen und sich mit ihren in der Thür oder am Fenster des Abtheils etehenden Angehörigen unterhalten. Es ist daher seitens der Eisenbahnverwaltung in Erwägung genommen worden, an solch verkehrsreichen Tagen die Bahnsteige für Nichtreisende überhaupt zu sperren, wie dies in anderen Ländern meist der Fall ist und auch bei unseren Ferien=Sonderzügen durchgeführt worden ist. * 8 Städtische Kanalisationsfrage. Ein deutscher Chemiser, Herr Erich Springbern, hat, nach dem„Public PH#alth Engineer“, eine Erfiniung gemacht, die, wenn von derselben in dem Blatte wahrleitsgemäß berichtet wird, die Kanalisationsfrage, die große Plage der Städte, befriedigend lösen sollte. Er behauptet nämlich, im Stande zu sein, die festen Bestandtheile der Abfallwässer in Brennmaterial verwandeln zu können und das Wasser so zu reinigen und zu sterilisiren, daß es chemisch und bacteorologisch rein abfließt. Der Bezirksausschuß von Romford hat ihm Gelegenheit geboten, sein Verfahren zu erpreben, und die angestellten Versuche sollen zur vollsten Befriedigung ausgefallen sein. Es zwerden nun weitere Versuche in großem Maßstabe angestellt ##dis.„Der Stadt=Ingenicur von Redhill, Mr. Prescott, ver ais Sachverständiger beigezogen wurde, äußert sich sehr günstig über das neue Verfahren. Das gewonnene Brennmaterial, das in der Form von gepreßten Ziegeln hergestellt „wird, eigne sich vorzüglich zur Dampfkessel=Heizung und sei rauch= und geruchlos. Es könnte mit 6 bis 10 Mk. per Tonne auf den Markt gebracht werden, und das Springborn'sche Verfahren biete bei der Reinheit des abfließenden Wassers und der Möglichkeit der Kostendeckung eine Lösung der Abflußfrage, wie sic besser und einfacher kaum gedacht werden könne. * 8 Studirende Frauen. Vor einiger Zeit hatten die an der Berliner Universität studirenden Frauen den akademischen Behörden der Berliner Universität den Antrag unterbreitet, die Frauen, welche das Reifezeugniß eines MädchenGymnasiums besitzen, ebenso wie die Männer zu immatrikuliren. Der akademische Senat hat sich mit diesem Antrag beschäftigt und beschlossen, das Recht der Immatrikulation den Frauen nicht zuzugestehen. * s Mit dem Bau der Rettungswagen bei Eisenbahnunfällen, deren Schaffung anläßlich der folgenschweren Altenbekener Katastrophe verfügt wurde, ist nunmehr begonnen worden. Es werden zunächst 77 derartige Wagen hergestellt, von denen 28 im Bezirk der Eisenbahn=Direction Berlin, und zwar auf der Werkstätte in Tempelhof, gebaut werden. Für diesen Zweck werden Wagen 4. Klasse umgebaut; sie erhalten Schränke, welche zur Aufnahme von Verbandsmaterialien und Medicamenten in größeren Mengen dienen, ferner Instrumentenschränke, Betten, Tragbahren u. s.., und werden so eingerichtet, daß die Betten im Waggon zur Aufstellung gelangen und der Wagen somit gleichzeitig als Transportwagen für Verunglückte dienen kann. Die Wagen erhalten silbergrauen Anstrich und werden äußerlich durch ein rothes Kreuz auf beiden Seiten kenntlich gemacht werden. Bis jetzt sind drei solcher Rettungswaggons fertiggestellt, von denen zwei nach Rheinland und Westfalen überwiesen sind, während der dritte von der Eisenbahndirection Berlin in Benutzung genommen wird. * § Grunewald. Die Umwandlung des Grunewalds in einen Volkspark ist der Verwirklichung wieder um einen Schritt näher gerückt. Die Ausholzungen, die im Hinblick auf die bevorstehende Beendigung der zwischen den Ministerien und den betheiligten städtischen Behörden schwebenden Verhandlungen bereits jetzt im Grunewald vorgenommen werden, sind als die ersten Vorarbeiten in der Ausführung dieses Planes zu betrachten. Ihnen werden später weitere Lichtungen des Waldbestandes folgen müssen, weil für den zu schaffenden Park eine erhebliche Anzahl neuer Wege und Straßen nothwendig wird. Außerdem sollen zahlreiche Spielplätze für Kinder angelegt werden und als neuestes auf diesem Gebiet— auch Spiel= und Sportplätze für die Studirenden der Berliner Hochschulen. Bei Allem soll jedoch der Grunewald seinen waldartigen Charakter beibehalten, und nur an einzelnen besonders geeigneten Stellen werden später gärtnerische Anlagen den Besucher darauf hinweisen, daß aus dem Grunewald ein Park geworden ist. * s Das„Denkmal“ für Simon Blad, der sein großes Vermögen der Stadt Berlin für gemeinnützige Zwecke vermacht hatte, wird nun bald in Angriff genommen werden. Der Ent wurf stammt vom Stadtbaurath Ludwig Hoffmann und soll nach der Genehmigung von einem Bildhauer ausgeführt werden. Das Denkmal wird ein Granitstein, in den die Figur Simon Blads als Bronze=Relief in sitzender Haltung eingefügt wird. * s Die Verwendung von Präservesalz ist neuerdings in einem Proceß in Lüneburg straffrei geblieben. Die Nordd. Allg. Ztg. stellt fest, daß die Freisprechung erfolgt ist, weil der Richter sich außer Stande fühlte, zwischen zwei widerstreitenden Sachverständigen=Gutachten zu entscheiden, für ihn daher ein non liquet vorlag. Gleichzeitig warnt das Blatt davor, aus diesem Freispruch Rückschlüsse auf die Wirksamkeit des Borsäureverbots zu ziehen, und schreibt: Wenn einzelne Interessenten sich verleiten lassen sollten, die am 1. October in Kraft tretenden Verbote außer Acht zu lassen, so würden sie sich unvermeidlich empfindliche Strafen zuziehen. * s Die Brüsseler Ausschreitungen, die im April ds. Is. stattgefunden und die der Stadt Brüssel ohnehin schon so bedeutende Unkosten verursacht hatten, werden aller Wahrscheinlichkeit nach der städtischen Kasse noch weitere schwere Opfer auferlegen. Aehnliche Unruhen, wenn auch bei Weitem nicht so ernste wie die letzten, waren nämlich auch im Jahre 1899 wegen des Gesetzentwurfes Vandenpeereboom ausgebrochen, und hatten damals die Lärmenden unter Anderem eine Anzahl von Fensterscheiben zertrümmert. Die Ersatzansprüche der also geschädigten Personen lehnte die Stadt mit der Begründung ab, daß die Letzteren sich eine Fahrlässigkeit hälten zu Schulden kommen lassen, indem sie die Fensterladen nicht rechtzeitig herunter gelassen hätten. Jetzt aber hat der oberste belgische Gerichtshof dahin entschieden, daß die Stadt Brüssel für den damals verursachten Schaden unbedingt auf zukommen hätte, da sie durch eine Fahrlässigkeit der bei einem Straßentumulte Geschädigten von der ihr durch das Gesetz auferlegten Haftpflicht nicht entbunden würde. Demgemäß ist die Stadt Brüssel auch für den in diesem Jahre bei Gelegenheit der Unruhen verübten Schaden unbedingt verantwortlich, und die von ihr in Folge dessen zu leistenden Vergütungen werden in ihrer Gesammtheit jedenfalls eine sehr respektable Summe darstellen, da sie nunmehr allein für die Sachbeschädigungen aus dem Jahre 1899 über 20,000 Francs zu bezahlen hat, obwohl die damaligen Ausschreitungen gegenüber den diesjährigen beinahe harmlos zu nennen waren. * § Als Beitrag zum britischen Osficiers=Stil bringt die englische Militärzeitung The Regiment folgenden Tagesbefehl, der einigen Blockhäusern zuging: „Mit Ausnahme der Wachtposten ist es Niemandem gestattet, außerhalb des Blockhauses zu schlafen. Ol die Wachtposten diesem für sie sehr verlockenden Befehle nachgekommen sind, oder ob sie im Falle des Zuwiderhandelns vor das Kriegsgericht gestellt und erschossen wurden, wird nicht berichtet. * § Ein Duellerlaß des Kaisers Franz Josef für die österreichisch=ungarische Armee ordnet an, daß Ehrverletzungen zwischen Officieren(Schmähungen, Beschimpfungen, Androhung von Thätlichkeiten, Thätlichkeiten selbst) vor das Militärgericht, dann noch eventuell vor das Ehrengericht gebracht werden müßten, damit vor etwaigem Zior.kampf Gelegenheit geboten sei, Unwürdigen den Officiersrock und damit die Satisfaktionsfähigkeit abzusprechen. Erst wenn beide Instanzen in dem Angriff des Beleidigers keine. mit dem Beibehalt der Charge unvereinbate Handlung entdecken können, soll das Duell stattfinden dürfen. * 8 Ueber die Verschwörung in Preloria bringt jetzt die Londoner Pall Mall Gazette„neues" Material. Die Verschwörung, heißt es da, war weit schwerwiegenderer Art, als man nach den Berichten, die der Censor zuerst durchgelassen hatte, annehmen konnte. Nur aus Privabriefen, die dem wachsamen Auge des Beamen enttschlüpften, könne man sich ein ungefähres Bild von dem Vorgange zusammenstellen. Der Plan ging darauf hinaus, Lord Milner und Lord Kitchener in der Residenz des letzteren zu ermorden, und zwar war in Aussicht genommen, das betreffende Haus durch Dynamit in die Luft zu sprengen. Den Behörden sind 45 Personen bekannt, doch ist es höchst wahrscheinlich, daß die Zahl weit größer, ja daß fast alle bekannten, zur damaligen Zeit in oder um Pretoria ansässigen Burghers in die Verschwörung verwickelt waren. Als der Plan entdeckt wurde, stellte es sich heraus, daß man zu dem Quartiere Lord Kitcheners einen Tunnel gegraben hatte, in den Dynamit geschmuggelt worden war. Man war bereits bis auf 10 Meter zu dem Hause vorgedrungen, und in der That war es die höchste Zeit, daß der Anschlag aufgedeckt wurde. Die Verhaftungen geschahen mit der größten Umsicht und Vorsicht, aber dennoch glückte es Vielen, sich dem Arme der Gerechtigkeit zu entziehen. Andere wurden später verhaftet, doch der größte Theil der Leute hatte Wind bekommen und sich zur rechten Zeit aus dem Staube gemacht. * § Schneestürme in Südafrika. Der Winter tritt in Südafrika in diesem Jahre mit ganz besonderer Härte auf, und zu den durch den Krieg verursachten Leiden kommen jetzt noch große Kälte und heftige Schneestürme. Aus Pretoria wird gemeldet, daß man dort 24 Stunden ohne Eisenbahnverbindung war, weil die Züge nicht durch den Schnee hindurch konnten. Bei Springfield blieb der Postschnellzug von Kapstadt in einer Schneewehe stecken, bis drei Lokomotiven ihn befreiten. Bei dem während des Krieges oft genannten Städtchen Naauwpoort liegt der Schnee stellenweise sechs Fuß hoch, so daß alle Eisenbahnzüge festgefahren sind. Die telegraphische Verbindung ist vielfach unterbrochen, da der Sturm . Leitungsstangen umgerissen hat. * 8 Diplomatische Vertretung im Freistaat Kuba. Die Anerkennung der Republik Kuba seitens Spaniens ist nunmehr erfolgt. Die vorangegangene Erörterung der Angelegenheit im spanischen Ministerrath unter König Alfons' Vorsitz hatte nur formale Bedeutung, denn Spanien kann an dem Stand der Dinge nichts mehr ändern, es brachte übrigens sein Einverständniß schon in der Bereitwilligkeit, eine diplomatische Vertretung auf Kuba zu belassen, zum Ausdruck. Wie es Deutschland in dieser Beziehung halten wird, darüber sind endgültige Beschlüsse noch nicht gefaßt. Man will erst abwarten, wie sich das Verhältniß der Republik zu den Vereinigten Staaten gestalten wird. Grundsätzlich soll in Frage kommen die Errichtung einer deutschen Ministerresidentur in Havanna. Die deutschen Handelsinteressen auf Kuba entwickeln sich jedenfalls seit Bestehen direkter Schiffsverbindung zwischen Deutschland und der„Perle der Antillen“ so lebhaft, daß die baldige Etablirung der diplomatischen Vertretung wünschenswerth sein dürfte, umsomehr, als die Amerikaner durch Errichtung der Dampferlinien zwischen New=York und Havanna dem deutschen Handel das Feld streitig zu machen trachten. Briefkasten. Haus Jürge. Was Ukquehagh ist?— Antwort: Ein berühmter irländischer Liqneur oder Gewürzbranntwein, weicher auf verschiedene Weise hergestellt wird, z. V. so: 36 Gramm Muskatnuß, eben so viel Nelken und Zimmt, 70 Gramm Anis, 70 Gramm Kümmel und 70 Gramm Coriander werden im Mörser zerstoßen, worauf man sie mit 120 Gramm kurz geschnittener Süßholzwurzel, 23 Liter fuselfreien Branntwein und 44 Liter Wasser in einen Destillirkolben thut und den übergehenden Branntwein mit Safrau färbt und mit Zuckersyrup versüßt. D. 3.„Lieber Onke!! Ich liege mit einer Dame im Streit darüber, ob es in dem Vers: Männertreue, Kartenhaus, Nur ein Windstoß— Alles aus Männertreue heißt oder Weibertreue.“ Antwort: Der Onkel ist viel zu höflich, um diese Frage zu beantworten. P. P.„Darf ein Vater seinen 30 Jahre alten Sohn noch auf die Säuferliste schreiben lassen? Der Sohn ist fleißig und nicht streitsüchtig, trinkt aber auch gerne sein Schnäpschen. Die Mutter und Geschwister fühlen sich sehr bedrückt durch das Vorgehen des Vaters. Kann gegen den Vater nicht vorgegangen werden?— Ferner möchte ich wissen, ob ein Todtengräber das Recht hat, eine bereits begrabene Person auszugraben und sie in ein anderes Grab zu legen, ohne dies den Angehörigen mitzutheilen.“ Antwort: Gegen den Vater, der den Sohn auf die Säuferliste schreiben ließ, kann nicht vorgegangen werden. Das kann höchstens gegen die Ortsbehörde, welche die Säuferliste aufstellt. Ein Erfolg ist aber nicht zu erwarten, es sei denn, daß nachgewiesen wird, daß der Sohn kein Trinker ist.- Eigenmächtig darf der Todtengräber die Person gewiß nicht ausgraben. Er wird das aber auch schwerlich gethan, sondern höchstens der Weisung der Behörde Folge geleistet haben Arbeiter. Einen guten Holzkitt können Sie selbst auf folgende Art bereiten: In einem eisernen Tiegel bringt man fünf Theile Kolophonium zum Schmelzen, rührt, wenn dies flüssig geworden, fünf Theile dicken Terpentin und, wenn auch dieser klar erscheint, zehn Theile sein gepulverten Ocker hinzu, hält das Ganze im Tiegel warm und trägt den Kitt auf die möglichst trockenen Stellen auf. Der Kitt wird später steinhart. Hadizo. 1) Goldarbeiter geben Ihnen etwas mehr für die Münze, vielleicht auch ein Geldwechsler. 2) Versuchen Sie es mit der Indépendance Belge oder mit der Gazette; beide erscheinen in Brüssel; in Amsterdam vielleicht mit dem Blatte: Het Nieuws van den Dag. Gartenbau. Hostämmige Bäume müssen 2 Meter, andere Bäume 4 Meter von der Grenze beider Grundstücke entfernt bleiben. Hieraus können Sie ersehen, ob die von Ihnen beabsichtigte Pflanzung dem Gesetz entspricht. 400 A. W. Es ist uns zwar unverständlich, was Sie mit Ihrer Frage bezwecken, aber auf alle Fälle können wir Ihnen den ernsten Rath geben, auf dem Standesamte die volle Wahrheit zu sagen, da Sie sonst leicht wegen Urkundenfälschung in Strafe genommen werden könnten. Ein Spargelzüchter.„Man findet im Marktbericht bei Spargel den Preis meist für das„Gebund“ angegeben. Da meines Wissens der Begriff„Gebund; nicht feststeht, frage ich an, welche Menge ich unter der Bezeichnung„Gebund“ zu verstehen habe. Meines Erachtens ist nur ein Verkauf des Spargels nach Gewicht sachgemäß. Verkäufer und Käufer kommen dabei zu ihrem Rechte.“ Antwort: Sie haben vollkommen Recht. Man geht am sichersten, nach Gewicht zu kaufen. Der Spargel, der von auswärts— zum Beispiel Mainz— in Körben verpackt hier eintrifft, wird auch in Pfunden verkauft. Der in hiesiger Gegend, z. B. Alfter gezogene wird von den Landleuten in Gebunden zum Markte gebracht. Ein solches Gebund hat in der Regel ein Gewicht von einem halben Pfund. Dies können Sie auch daraus ersehen, daß ein Pfund Spargel doppelt so theuer ist wie ein Gebund. W. M. 49 Oberlar. Schreiben Sie den Vorfall, wie er sich zugetragen, auf, unter Angabe der Zeugen. Das Schreiben senden Sie an den Vorstand der Section IV der Rheinisch= Westfälischen Hütten= und Walzwerks=Berufsgenossenschaft, zu Händen des Director O. Kröber zu Sahn bei Neuwied. Die Verpflichtung der Berufsgenossenschaft beginnt zwar erst mit der 14. Woche nach erlittenem Unfalle. Es ist aber gut, wenn Sie jetzt schon die Meldung machen, da die Zeugen sich gegenwärtig des Vorfalls noch gut erinnern. Haben Sic bei Beginn der 14. Woche noch keinen Bescheid erhalten, müssen Sie sich wieder melden. Junge Hausfrau. 1) Bringen Sie in dem Schlafzimmer den guten alten Spruch an: Ein gutes Gewissen ist das beste Ruhekissen.— 2) Fahren Sie mit der noch ungeübten Radlerin von hier aus über Endenich und Röttgen nach dem Kottenforst. Der Weg steigt sanft an und ist weniger belebt als die Chaussee nach Godesberg.— 3) Die Zahl der Katholiken auf der ganzen Erde beläuft sich auf 213 Millionen, die der Protestanten auf 161 Millionen. Die Mette haben Sie demnach gewonnen. Unwissender. Die Petroleumflecken können Sie aus dem Stoffe entfernen, indem Sie Fließpapier mit Benzin befeuchten, den Stoff dazwischen legen und dos Ganze mit einem gewichtigen Gegenstande beschweren, damit das Papier fest auf die fleckigen Stellen gepreßt werde. Nach. Godesberg. Wir haben Ihre Frage wegen des Geldstücks schon früher einmal an unsere Leser gerichtet, aber keine bestimmte oder genügende Antwort darauf erhalten. Alter Abonnent in L.„Ich bin in einem Steinbruch als Aufseher angestellt. Der Betriebsleiter des Geschäftes fragte mich eines Tages, ob ich nicht wisse, wo noch Quarzit zu finden sei. Er versprach mir sogar 500 Mk. Provision. Ich habe ihm die Stelle angegeben. Es mußten Versuchslücher gebohrt werden. Auch habe ich in seinem Auftrage Leute engagirt behufs Aus führung der Versuchsarbeiten. Die Arbeiter haben noch keinen Lohn bekommen, obwohl die Sache schon seit Februar im Gange ist. Sie wollen sich an mich halten, obwohl ich sie nur im Auftrage des Betriebsleiters engagirte. Können sie das?— Sodann habe ich noch die weitere Frage, ob ein Nachbar, dessen Grenze ich beim Bruchbetriebe in der Weise überschritten habe, daß mein Prinzipal mir gegenüber bestritt, ich sei auf dem Eigenthum des Nachbars und mich anwies, wie geschehen zu arbeiten, dieserhalb Klage gegen mich erheben, oder muß er sich an meinem Prinzipal halten?“ Antwort: Die Arbeiter können sich wegen des Lohnes an Sie halten, wenn Sie ihnen beim Engagement nicht gesagt haben, Sie engagirten sie nur im Auftrage des Betriebsleiters.— Der Nachbar kann sich allerdings an Sie halten, aber Sie können den Rückgriff gegen Ihren Prinzipal nehmen Fränzel. Eine auf nachstehende Weise zubereitete und der Wäsche zum Stärken beigesetzte Mischung verleiht derselben einen schönen, weißen Glanz: 50 Gramm, feingeriebenes Stearin wird mit 14 Pfund feinster weißer Weizenstärke gut vermischt. Alter Beueler Abonnent. Wenn der von der Tinte befleckte Stoff farbig ist, so versuchen Sie an einem Läppchen desselben, ob er die Behandlung mit Antifu verträgt. Thut er das nicht, dann gebrauchen Sie das am jüngsten Donnerstag hier angegebene Mittel. Hypothek.„Ist es gesetzliche Vorschrift, daß, wenn ein Hypothekargläubiger die Subhastation eines Grundstücks beantragt, die übrigen Hypothekargläubiger außer dem Zeitungsinserat auch noch speziell von der bevorstehenden Subhastation in Kenntniß gesetzt werden müssen? Wenn„Ja“, welche Rechtswirkung könnte es haben, wenn dieser Vorschrift nicht sprochen wurde?“ Antwort: Der Subhastationstermin muß allen Hypothekargläubigern zugestellt werden. Geschieht dies nicht, so liegt ein Mangel vor, der das ganze bisherige Verjahren nichtig macht. Hausberankung.„Den guten Briefkasten=Onkel bitte ich in folgender Sache, die meinem Dafürhalten nach eine vielumstrittene ist, um seinen sachverständigen Rath. Ich möchte an die Südwand meines Hauses selbstklimmenden Wein pflanzen. Wird nun durch die Berankung die Mauer feucht? Manche behaupten das, ebenso oft aber habe ich die gegentheilige Ansicht gehört. Beispiele von Häusern, die unter der Berantung feucht sind, sind auch mir bekannt.“ Antwort: Im allgemeinen fördern Schlingpflanzen nicht die Feuchtigkeit, ja sie entziehen dieselbe selbst den Wänden. 21. Juni 1904 Feuchte, berankte Wände waren meistens vor der Verantung auch nicht trocken. Indessen soll nicht geleugnet werden, daß bei enger dumpfiger Lage der Pflanzen=Ueberzug die Wand noch mehr abschließt, besonders bei Ephen mit seinem starren Laube. In Ihrem Falle aber ist die Berankung ganz unbeoenklich. Südseite und anscheinend frei gelegen, das muß ja gut austrocknen, zumal das leichtbewegte Laub des Klimmweins vie Mauer in leiner Weise abschließt und die Wurzeln im Stein eifrigst nach Feuchtigkeit fahnden. Heinrich und Joseph.„Vor drei Wochen kaufte ich ein Kalb von einem Handelsmann, und zwar zwischen 9 und 10 Uhr Abends. Dasselbe crepirte in der nämlichen Nacht. Am anderen Morgen ließ ich das Kalb durch den Thierarzt untersuchen, und derselbe constatirte, daß dasselbe an Darmentzündung eingegan gen war und diese Krankheit mindestens 24 Stunden vorher hatte. Der Handelsmann will von mir das Kulb bezahlt haben, was ich jedoch nicht thun will. Kann er einen Prozeß mit Erfolg gegen mich anstrengen, oder rathen Sie mir zur Einigung?“ Antwort: Wir rathen Ihnen unbedingt zur Einigung, da Sie nach den Bestimmungen des neuen Bürgerlichen Gesetzbuches mit einem Prozeß keine Aussicht auf Erfolg haben.“ Sorgsame Mutter. Wir glauben nicht, daß dies der Fall ist, aber erkundigen Sie sich einmal bei eimm hiesigen Geistlichen Ihrer Confession. Kränzchen bei Toni. Eine schöne Erdbeertorte bereitet man auf folgende Weise:„Aus sutzem Blätterteig oder Mürbteig wird ein Tortenboden aufgerollt, auf den man mit geschlagenem Ei einen 4 Centimeter hohen Rand befestigt. Dann bestreicht man das Ganze mit Ei und bäckt der Tortenboden bei ziemlicher Hitze schön braun. Hierauf schläg: man 1 Liter dicken, süßen Rahm zu steifem Schaum, vermischt denselben mit 125 Gramm Zucker und 7 Liter mit Zucker überstreuten Erdbeeren, füllt Schaum und Brei in die ausgekühlte Torte und fährt mit einer glühenden Schaufel darüber hin. Klavierspieler. Das Sicherste ist, der Schuldner durch einen Rechtsanwalt nochmals zum Zahlen auffordern, und, wenn dies vergebens sein sollte, verklagen zu lassen. Aus der X Mehlem, 20. Juni. Nachdem gestern Abend die Borussen ihre Feier in Remagen beendet und ihr Festschiff auf der Rückreise nach Bonn die Höhe der Insel Nonnenwerth erreicht hatte, flammten plötzlich, wie auf Commando, auf den bekannteren Spitzen des Siebengebirges, wie an beiden Ufern des Rheines die Lichter auf und erhellten die stille Welt. Dazu Feuerwerk, Raketen, Leuchtkugeln von allen Seiten, aus dem Thale und von den Höhen. Die verschiedenfarbige, bengalische Beleuchtung der am Ufer liegenden Gasthöfe und Villen, sowie die langen Reihen bunter Ballons, womit sich viele derselben geschmückt hatten, machten einen überwältigenden Eindruck. Der Drachenfels, der Petersberg, die Wolkenburg, die Rosenau ließen ihr Licht weit in die Ferne hinausleuchten und überschütteten das Siebengebirge geradezu mit Leuchtkugeln und Raketen. Königswinter erstrahlte in einem Lichtermeer, wahrlich ein herrlicher Anblick! Zu alledem der einzig schöne Frühlingsabend, welcher nicht wenig zu dem Gelingen dieser schönen Feier beitrug. Nachdem all der Lichterglanz erloschen, übernahm der Vollmond wieder die Führung durch die wundervolle Sternennacht und ging mit schmunzelndem Antlitz weiter seinen Weg, wohlwollend lächelnd über das soeben gesehene, kleine Menschenwerlchen. * Frankfurt a.., 19. Juni. Ein schwerer Verbrecher ist der Schlosser Wilhelm Louis Eymann, 1866 in Essen geboren, der seit den 80er Jahren in den Gefängnissen und Zuchthäusern des Deutschen Reiches im Norden und Süden während längerer Zeit untergebracht war und erst vor Kurzem wieder in Würzburg zu 8 Jahren und in Karlsruhe zu 4 Jahren und 3 Monaten Zuchthaus wegen schweren Diebstahls verurtheilt wurde. In der Zeit vom 30. September bis 11. October v. Is. hat er sich hier aufgehalten und während dieser Zeit nicht weniger als 10 Mansardendiebstähle ausgeführt; in vier Fällen ist es beim Versuch geblieben. Eymann„arbeitete" stets in der Mittagsstunde von 11 bis 3 Uhr und nahm meist nur Uhren und baares Geld. Er arbeitete so geschickt, daß er an einem Tage, dem 1. October, nicht weniger als 5 Diebstähle ausführen konnte. Bei dem Diebstahl in der Moselstraße fiel ihm eine besonders reiche Beute an Uhren und Pretiosen zu. Bei seinen Diebesgängen hatte er gewöhnlich ein paar Schirme unter dem Arm, so daß er, wenn er angehalten wurde, fragte, ob man keinen Schirm kaufen wolle. Die hiesige Criminalpolizei war Eymann scharf auf der Spur, doch entwischte er noch und wurde dann später in Bayern verhaftet. Eymann ist vollständig geständig und erzählt, daß er die gestohlenen Uhren stets verkaufte. Nun erhält er unter Einbeziehung der Würzburger und Karlsruher Strafe eine Gesammtzuchthausstrafe von fünfzehn Jahren und die üblichen Nebenstrafen. Warnung vor Fälschung wader in Pillen noch in Pulverform noch mit wedler Cacao gomischt, sondern mun in Flaschen mit eingeprägtem Namen ist UIl Dr. Hommel’s Haematogen. Civilstand der Oberbürgermeisterei Bonn. Vom 20. Juni. Geburten: Hildegard Mathilde, Tochter von Gustav Adolf Robinson, Rentner, und von Lina Krückeberg.— Wilhelm, Sohn von Otto Burkhardt, Schreinermeister, und von Lina Hersen.— Elisabeth, Tochter von Andreas Mombauer, Maurer, und von Franziska Merzenich.— Rudolf Josef Mathias, Sohn von Peter Kron, Anstreicher, und von Emilie Rubach.— Elisabetb, Tochter von Jakob Steinheuer, Gärtner, und von Catharina Weber. Heiraths=Verkündigungen: Dr. Hermann Pauly, Privatdocent, mit Maria von Mosengeil.— Peter Josef Thomas, Schuhmacher, mit Christina Wicharz.— Adolf Lehmann, Polizeisergeant, mit Johanna Charlotte Christiane Weber.— August Oberreuter, Stembruchbesitzer, mit Gertrud Solich. Heirathen: Victor Wilhelm Mitzkewitz, Bureaugehülfe, mit Christine Zilken.— Friedrich Wilhelm Schöpwinkel, Conditor, mit Wilhelmine Dancker. Sterbefälle: Josef Brambach, städt. Musikdirector a.., Ehemann von Magdalena Gohr, alt 69 Jahre. entWir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, unsere activen und inactiven Mitglieder von dem gestern erfolgten Tode unseres allverehrten Berathers, Gönners und Freundes des Horrn J. Jesi Brunisden Königl. Musikdlrector geziemend in Kenntniss zu setzen. Dem verstorbenen Meister verdankt der Verein grosse Erfolge und hat or dem Verein auch sein letztos grosses Chorwerk componirt und gewidmet. Der Tod hat die Ehrungen, welche der Verein bei seinem Jubelfeste dem Meister zugedacht hatte, vereitelt, aber niemals wird das Andenken an ihn verlöschen und seine Weisen werden gesungen werden, solange der Verein bestehen wird. Die Beerdigung findet am Sonntag den 22. Juni, ½6 Uhr, vom Trauerhause Nassestrasse 9 aus Statt, und bitten wir die Mitglieder, sich recht zahlreich bei der Fahne einfinden zu wollen, um dem verstorbenen Meister die lotzte Ehre zu erweisen. Der Vorstand. Das Sechswochenamt für den verstorbenen wohlachtbaren Horrn Theodor Otendort findet Montag # den 23. ds. Mts., Morgens ½10 Uhr in der Münsterkirche Statt, wozu freundlichst eingeladen wird. Juni 1902 Geueral=Anzeiger für Vonn und Umgegend Nr. 4428. Seite 3 Die Oberfläche des Jupiter. (=) Der mächtigste der Planeten stellt sich im Fernrohre als Scheibe von nicht ganz runder Gestalt dar. Die Abplattung, die etwa ein Sechzehntel beträgt, ist bei aufmerksamem Beobachten unverkennbar. Ebenso deutlich erkennt man, daß die Oberfläche nicht gleichmäßig hell, sondern gezeichnet ist. Am auffälligsten treten eine Anzahl dunkler Streifen hervor, die parallel zum Aequator zu verlaufen scheinen, und außerdem noch einige Flecke, die sich durch ihre Färbung von der Oberfläche abheben. Die fortgesetzten Beobachtungen des Planelen haben nun gezeigt, daß diese Gebilde auf der Oberfläche Jupiters keineswegs unveränderlich sind, ja, es scheint sogar, als ob sie einem periodischen Wechsel unterliegen. So wird von der Sternwarte Kis=Kartal in Ungarn, wo die Jupiter=Beobachtungen seit dem Jahre 1893 planmäßig ausgeführt werden, berichtet, daß zunächst zwei breite, sehr dunkel gefärbte Bänder vorhanden waren, zwischen denen sich ein glänzender Zwischenraum, die eigentliche Aequator=Region, befand. Die Bänder zersetzten sich darauf mehr und mehr, bis das nördliche Band gänzlich verschwand, und nur noch das südliche, aber stark verwaschen, zu sehen war. Dieses rückte dann näher zum Aequator und nahm an Breite zu; es erstreckte sich auch noch über den Aequator fort, so daß die vorher glänzende Aequator=Region jetzt dunkel erschien. Dann bildeten sich an den beiden Rändern dieses dunklen Streifens bandförmige Berdunklungen, die dazwischen liegende Region hellte sich auf und bildete wieder den glänzenden Zwischenraum. Es scheint, als ob die Periode dieser Veränderung mit der Umlaufszeit des Planeten zusammenfällt, und es liegt dann nahe, die Bandbildung auf dem Jupiter als Wirkung der Sonne zu betrachten. Nun steht die Rotations=Achse des Planeten nahezu senkrecht auf der Bahnebene— sie weicht nur um 3 Grad von der senkrechten Stellung ab. Wir dürfen daher nicht an einen Wechsel der Jahreszeiten denken, wie wir ihn auf dem Mars beobachten können. Dagegen kann wohl der Unterschied in der Entfernung Jupiters von der Sonne für die Veränderungen auf der Oberfläche maßgebend sein. Der Planet steht in seinem Aphel 811 Millionen Kilometer, in seinem Perihel 736 Millionen Kilometer vom Central= gestirn entfernt. Bei den 75 Millionen Kilometer betragenden Schwankungen in der Entfernung ist es leicht denkbar, daß die Attraktionskräfte der Sonne, die dem Quadrat der Entfernung umgekehrt proportional sind, auf die zähflüssige Masse des Planeten eine wechselnde Wirkung ausüben, die etwa mit unserer Ebbe und Fluth zu vergleichen ist. Auch der große rothe Fleck, wohl das bekannteste Gebilde uuf der Jupiter=Oberfläche, ist in seinem Aussehen Schwank ingen unterworfen. Er ist am deutlichsten sichtbar, wenn die beiden Aequatorialstreifen am Besten zu sehen sind, und der schwindet fast gänzlich in den Zeiten, in denen die AequatorRegion von dem einen dunklen Bande bedeckt wird. Letzteres findet Statt, wenn der Planet etwa noch 60 Grad von seinem Aphel entfernt ist. Dagegen treten die beiden Streifen und mit ihnen der rothe Fleck am deutlichsten hervor, wenn Jupiter etwa noch 30 Grad von seinem Perihel entfernt ist. In dieser Stellung wird sich der Planet in der Mitte des nächsten Jahres befinden. Von Nah und Fern. * Honnef, 20. Juni. Das Vermächtniß der Wittwe Mar. garethe Elise Miesseler im Betrage von 26,050 Mk. für den hiesigen katholischen Kirchenvorstand hat die Genehmigung der Regierung erhalten. = Unkel, 19. Juni. Unter großer Theilnahme wurde gestern hier der Fabrikant Profittlich sen. zu Grabe getragen. Der Verstorbene wurde mit vielen Deutschen im Jahre 1870 in Paris ausgewiesen. Durch seine dortige Thätigkeit in der Pelzwaaren=Industrie kannte er alle Geheimnisse der Herstellung. Er gründete hierselbst eine Pelzwaarenfabrik, die ihm im Laufe der Jahre geschäftliche Vortheile und vielen Arbeitern lohnenden Verdienst brachte. * Coblenz, 18. Juni. Ein Weinhändler von hier, welcher in Anzeigen garantirt reinen Wein von 50 Pfg. an die Flasche ankündigte und auch verkaufte, während der Gerichts=Chemiker denselben bei näherer Untersuchung als den Bestimmungen des Weingesetzes vom 24. Mai 1901 nicht entsprechend bezeichnete, wurde heute von der Strafkammer zu 300 Mk. Geldstrafe und in die Kosten verurtheilt. Zu seiner Entlastung gab der Weinhändler an, daß er unter „garantirt reinem Wein“ einen dem Weingesetze entsprechenden Wein verstehe; die Wirthe wollten meistens verzuckerten Wein haben. Der als Sachverständige geladene Chemiker Dr. Schnell(Trier) erklärte indeß, unter„garantirt rein“ könnte durchaus kein verzuckerter Wein verstanden werden. Wein mit Zuckerzusatz könnte und dürfte nur als Wein schlechtweg verkauft werden. * Rupperath(Kr. Rheinbach), 19. Juni. Auf dem Bleiwerk Glücksthal in dem Nachbarorte Willerscheid wurde heute Nachtt das Speisehaus durch eine starke Explosion vollständig zerstört. Leider ist dabei ein junges Menschenleben, der zwanzigjährige Schlepper Peter Palmersheim aus Berresheim, zu Grunde gegangen. * Köln, 20. Juni. In der Stadtrathssitzung fragte Stadtverordneter Schulz wegen der sich häufenden Unfälle im elektrischen Straßenbahnbetrieb an. Beigeordneter Scheidtweiler wies statistisch nach, daß die Unfälle garnicht zugenommen und daß die Köiner Bahn unter den günstigsten Verhältnissen fahre. Von den Schutzvorrichtungen halte er nichts. Nach seiner Ansicht und der Ansicht der Fachleute des ganzen Reiches seien die Schutzvorrichtungen eher gefährlich, als daß sie einen Nutzen brächten. Ein besonderer Vortheil sei es, die Anhängewagen mit durchgehenden Bremsen zu versehen, deren man 60 Stück bestellt habe. * Köln, 20. Juni. Eine seltsame Ueberraschung wurde am Donnerstag den Besuchern des Sommertheaters an der Flora zu Theil. Auf dem Zettel stand„Der Pariser Taugenichts". Die Aufführung dieses altehrwürdigen Stückes war von dem hiesigen Polizeipräsidium kurz vor der Eröffnung der Vorstellung verboten worden. Director Bolten=Baeckers theilte in einer Ansprache mit, daß er das Stück selbstverständlich nicht zur Censur eingereicht habe, da es unzählige Male im Stadttheater und auf der Sommerbühne in Scene gegangen sei. Als Grund für das Verbot sei eben angegeben, daß das Stück nicht von der Censur genehmigt sei. *.=Gladbach, 19. Juni. Nachdem vorgestern ein hiesiger Stadtsekretär, welcher Vorsteher des Kranken=, Unfall= und Invaliditätsversicherungs=Bureaus war, wegen Unterschlagung im Amte verhaftet worden, wurde heute wiederum ein Stadtsekretär wegen des gleichen Vergehens festgenommen. Letzterer soll in seiner früheren Stellung als Vorsteher des Polizeibureaus— gegenwärtig war er auf dem Standesamte beschäftigt— an ihn gezahlte Lustbarkeitssteuern unterschlagen haben. Beide Beamten sind über zwei Jahrzehnte im Dienst und bezogen jeder 3600 Mk. Gehalt. * Gelsenkirchen, 19. Juni. Mit allen gegen neun Stimmen beschloß die Stadtverordnetenversammlung die Errichtung eines Gymnasiums zum 1. April 1903. Die jetzige Rectoratschule wird zu einem Gymnasium mit angegliederter Realabtheilung ausgebildet. * Berlin, 17. Juni. In der Löwenapotheke in der Nauener Straße platzte im Keller ein großer Ballon mit Ammoniak, dessen giftige Gase sofort das ganze Haus erfüllten. Die Bewohner mußten schleunigst das Weite suchen und die Feuerwehr requiriren, welche nur mit Rauchmasten in den Keller eindringen konnte. Es dauerte zwei Stunden, bis die Gase durch Einpumpen von Wasser in den Keller und Auspumpen desselben aus der Apotheke entfernt werden konnten. * Berlin, 18. Juni. Zu einem blutigen Handgemenge während einer Pfändung kam es in einer Gas= und Wasseranlagen=Fabrik in der Kreuzbergerstraße, als dort mehrere Packer der städtischen Pfandkammer erschienen, um bereits ver„gelte Pfandstücke in Gewahrsam zu bringen. Zu den gepfändeten Sachen gehörte auch ein Ladentisch, welcher angeblich Nichteigenthum des Schuldners sein sollte, und wegen Fortschaffung dieses Tisches kam es zu einem Streit zwischen den Beamten und dem das Besitzrecht Beanspruchenden. Die Angestellten der Pfandkammer wurden von den Arbeiter der Fabrik umringt und mißhandelt. Da die Packer in der Minderzahl waren, ergriffen sie die Flucht. Zwei von ihnen waren derartig schwer verletzt worden, daß sie zur Zeit dienstunfähig sind; der eine, Namens Becker, hat eine Zeckrümmerung des Unterkiefers erlitten. Die Nachforschungen der sosort von dem Vorgang verständigten Criminalpolizei führten zur Ermittelung von 13 bei dem Ueberfall betheiligt gewesenen Personen, von denen vier in Haft behalten wurden. Die übrigen sind nach Feststellung ihrer Personalien entlassen worden. Allerlei. () Eine Humbert=Anekdote die den Beweis dafür liefert, daß das Lügen der Schwindlerin so zur zweiten Natur geworden war, daß sie selbst ohne Veranlassung aus dem Stegreif die Wahrheit verdrehte, erzählt der Figaro wie folgt: Eines Tages waren neunzehn hochangesehene Personen bei ihr und warteten ziemlich ungeduldig auf die Aufforderung, sich in den Speisesaal zu begeben. Gegen 9 Uhr riskirte dann einer die Frage:„Sie warten wohl noch auf Jemanden, grädige Frau?“—„Allerdings“, erwiderte die Humbert,„ich warte auf einen Staatsrath. Er muß gleich kommen.“ Man mußte sich mit dieser Antwort vorläufig abspeisen lassen. Nach einer weiteren halben Stunde erlaubte sich dann der Interpellant von Neuem eine Frage an die Herrin des Hauses:„Wäre es zu indiscret, gnädige Frau, nach dem Namen des Staatsraths zu fragen, auf den Sie warten?“—„O durchaus nicht", erwiderte Frau Therese lächelnd.„Es ist Herr Tinnan.— „Dann können Sie sicher sein, daß er nicht kommt“, rief der Herr aus;„er ist ja schon seit einem Jahre todt.“ Tinnan hatte nie bei der Humberts verkehrt. Die Schwindlerin hatte ihn nur citirt, um mit dem Namen Effekt zu machen. () Der blaue Montag. In einem Hamburger Blatte wird folgender Scherz mitgetheilt:„Warüm dei Schausters an'n Mandag nich arbeiten. Dat hett mi nülich ein Wewer vertellt. Ick weit nich, ob sik dei Wewers un Schausters nich gaut stahn, gewer wohr sall dat sin, wat mi dei„Spullkater“ vertellt hett.„Je, säd hei,„dei Schausters geiht dat ja heil slimm. Sei hebben einen Mandag in't Johr, denn dörben sei nich arbeiten, un wer denn arbeit't, dei ward blind. Nu hebben gewer dei Schausters vergeten, wecker Mandag in't Johr dat is, un darüm arbeiten sei leiwer gar keinen in't ganze Johr. 0 Zu einem ausgezeichneten Scherz hat der Telephon=Teufel einem Bamberger Blatt verholfen. Dort war folgende Leförderung zu lesen:„Zum Commandeur der 11. Brigade wurde ernannt der Oberst Isidor Nathan Albert Max Albert Inama v. Sternegg. Durch außerordentliche Schlauheit eines Angestellten, der die telephonische Meldung von München aufzunehmen hatte und dem, wie üblich, zum besseren Verständniß das Wort„Inama“ durch Angabe obiger Wörter buchstabirt wurde, kam der neue Herr General zu diesen vielen und schönen Beinamen. 0) Ein„gewiegter“ Kapellmeister. Vom Aufenthalt der Kaiserin in Badenweiler wird jetzt eine hübsche Geschichte bekannt. Die Kaiserin hörte daselbst mit ihren Kindern einem Concert im Freien zu. Kurze Zeit hielt das Wetter an, dann aber mußte vor dem Regen Alles unter eine Veranda flüchten. Der Kapellmeister, dem es in der Enge an Platz fehlte, stieg kurz entschlossen auf den erhöhten Tritt einer automatischen Wage und schwang daselbst seinen Taktstock. Die Idee war ganz gut, allein Prinz Joachim hatte eine noch bessere. Er schlicht sich unbemerkt hinzu, steckte den erforderlichen Nickel in den Schlitz des Gehäuses, und hinter dem Haupte des Herrn Kapellmeisters schlug der rothe Zeiger alsbald einen weiten Bogen, um alsdann das nicht unbeträchtliche Körpergewicht des Dirigenten allen Umsitzenden und Umstehenden anzuzeigen. Seine Musiker mochten noch so schön spielen und ihren Instrumenten die herrlichsten Töne entlocken, sie wurden übertönt durch das laute Gelächter der Anwesenden, dem sich die Kaiserin auch nicht entziehen konnte. ( Hermann Allmers' Grab. Auf dem Friedhofe zu Rechtenfleth soll das Grabgewölbe, in welchem der Marschendichter Hermann Allmers neben seinen Eltern die letzte Ruhestätte gefunden hat, nach letztwilliger Verfügung des Verstorbenen durch Menschenhand nicht mehr geöffnet werden. Dieser Bestimmung des alten Barden ist man jetzt nachgekommen. Das Eingangsthor ist abgeschlossen, der Schlüssel in die Gruft geworfen und diese selbst bis obenhin mit Sand vollgeschüttet worden. So wird der letzte seines Stammes, seinem Wunsche gemäß, in ungestörtem Frieden in seiner letzten Ruhestätte schlummern. () Der„Fleck“ auf dem Herzen. Letzter Tage erhielt ein Gasthofbesitzer von Ragaz ein kleines Paket, in welchem zwei silberne Dessertmesserchen verpackt waren. Ein Zettelchen war beigegeben, auf dem Folgendes stand:„Geehrter Herr! Vor etwa 20 Jahren hatten wir Schülerinnen einen Ausflug nach Ragaz und kehrten bei Ihnen ein. Beim Kaffee hatte ich den unglücklichen Gedanken, mir diese zwei niedlichen Messerchen anzueignen und heimzunehmen. Die unehrliche Handlung hat mich aber stets beunruhigt. Ich möchte den dunklen Fleck von meinem Herzen entfernen und schicke Ihnen die Messerchen zurück mit der Bitte, mir doch zu verzeihen. Ich hoffe, daß Sie als edler Mann mir diese Bitte gewähren, und nehme im Stillen an, daß die Sache abgethan sei. Mit Achtung! Eine Ihnen unbekannte Frau. Köln, 20. Juni. Rüböl die 100 Kg. mit Faß in Eisenband vorräthig in Partien von 5000 Kg. 58.50., Oct. 56.00., 55,50 G. Köln, 20 Juni. Fruchtmarkt. Weizen 00,00—00,00, Roggen 00,00, Gerste 00,00, Hafer 00.00—00,00, Heu 7,60—.60, Richtstroh 4,80 Mk., Krummstroh 4,40 Mk. die 100 Kg. Köln, 20. Juni. Markt=Durchschnittspreise. Butter das Kilo 2,20—2,40; Eier das Biertel 1,90 Mk., Hähne .35, Tauben 1,00 Mk. das Paar: Hühner 1,65, Enten 3,00 Mk., Gäuse 5,25 Mk. das Stück; Feldhühner 0,00 bis 0,00 Mk., Hasen 0,00 Ml., Schnepfen 0,00 Mk., Hecht .40 Mk., Aal 2,40 Mk., Karpfen 1,90 Mk., Salm 5,00 Mk., Schleien 1,90, Schellfisch 0,75 Mk., Cabliau 0,70 Mk., Ochsenfleisch 1,47 Mk., Kalbfleisch Mk. 1,56, Hammelfleisch 1,40 Mk., Speck geräuchert 1,67 Mk., gesalzen Mk. 1,66, Schmalz 1,60 Mk., Nierenfett 0,90 Mk., Zwiebel 31 Pf. per Kilo, Ehäpfel 00.00 Mk., Kartoffeln weiße 5,25 Mk., do. rothe.50 Mk., Nieren 9,50 Mk. die 100 Kilo. Rothkohl 0,00—0,00, Weißkohl 0,10—0,00 das Stück, Spargel 1,00—1,20, Erbsen mit Schale 0,36—0,40, Kirschen 0,70—0,80. Neuß, 20. Juni. Fruchtmarkt. Weizen kl. 17,60, In engl. Sorte 17,10, Uln 00,00 Mk. Landroggen In Qual. 15.00, UIn 14.50 Mk. Hafer la 17,50 Mk., IIa 00,00 Mk. Raps In 00.00, UIn 00,00 Mk. Aveel(Rübsen) 00,00 Mk. Kartoffeln 4,00—6,00 Mk. Rüböl 57,00, do. faßweise 58.50, gereinigtes Oel 60,00 Mk. für 100 kg. Heu 39 bis 44., Maschmenstroh 23., Flegeldrusch 25 M. für 500 kg. Preßkuchen 91 Mk. für 1000 kg., Kleien.10 Mk. für 50 kg., Butter 1 kg. 2,30, Eier per Schock(60 Stück) 4,50 Mr. Köln, 20. Juni. Kleiner Viehmarkt. Auftrieb 1145 Kälber, verkauft la zu 75, IIa 61, IIIa 59 Mk., 399 Schafe, Ia 70, IIa 66, IIIa 61 die 50 kg Schlachtgewicht. In beiden Gattungen ruhiges Geschäft. Markt geräumt. .-.-P. Concordia. Der Verein erfüllt hiermit die schmerzliche Pflicht, den Mitgliedern das Hinscheiden seines ehemaligen Dirigenten des Königl. HusikdirectorHerrn J. Josl Branllsden Ritter etc.— Ehrenmitglied des Vereins anzuzeigen. Der Männergesang trauert um einen seiner einflussreichsten klassischen Vertreter; die Concordis um einen Meister der ihr durch seine 15jährige Wirksamkeit um ihre künstlerische Fortentwicklung unvergesslich bleiben wird. Die Mitglieder werden gebeten, zu der Beerdigung am Sonntag den 22. Juni, Nachmittags 5½ Uhr, am Sterbehause Nussestrasse 9 bei der Fahne sich einzufinden. Der Vorstand. S Sonntag den 22. Juni: * DAEEO im Stammlokale Schumdcner's Gasthaus bur Trauss. Anfang 4 Uhr. „„**4„ Sonntag, 28. Juni 1902, von Nachmittags 4 Uhr ab: . Gontrrt ausgeführt von der Capelle des Infant.-Regiments Nr. 160, unter Leitung des Capellmeisters Herrn Böhme. Elntritt 50 Pfg.— Dutzendkarten 4 Mk. Im Anschluss des Concertes findet von 8 Uhr ab das Sommer- Fest des Alldeutschen Verbandes Ortsgruppe Bonn Statt. Die Inhaber von Kur- und Saisonkarten haben Zutritt. Die Kurpark-Verwaltung. Hauptstraße 24— Godesberg— Hôtel-Restaurant A. Binda. Sonntag den 22. Juni 1902, von Nachmittags 4 Uhr an: ges Milltär-Tonceri ausgeführt vom Musikcorps des 10. Fußartillerte=Regiments aus Straßburg. Direction: R. Dangel. Entree frei. Pilsener Urquell im Anstich. Es ladet freundlichst ein Adolf Binda. NB. Dinstag den 24. Juni, von 6 Uhr Abends ab: Extra Grosses Milltär-Concert des gesammten(30 Mann) starken Musikcorps des 10. Fuß=Art.=Reg. aus Straßburg, unter persönl. Leitung des Herrn Capellmeisters R. Dangel. Entree frei. Schanzenen. Sonntag den 22. Juni 1902: Großes Annnnr Genter! Die Musik wird ausgef. von der Husaren=Capelle König Wilhelm I. Anfang 4 Uhr. Eintritt frei. F. J. Weber. M. 0. 9. Zeint Sonntag den 22. Juni 1902: Sefühtige Anstangrseirt unter Theilnahme von 6 auswärtigen Vereinen im Lokale von Joh. Hoppen. Nachmittags 3½ Uhr: Grosser Festzug. Von 4 Uhr ab: Wegzugshalber eine Singer=Nähmaschine, wie neu, ein Eisschrank, eine Eismaschine, ein Fruchtpresser und eine schöne Volière preiswürdig zu verkaufen. Näheres in der Expedition.? Mehrere billige Ghntselungner abzugeben hau Loppen, Müt Zührrad hat abzugeben Pam: goppen, Münsterstr. 19. neu krankheitshalber wirklich billig zu verkaufen. Drogerie Kölnstraße, Ecke Stiftsgasse. 1 Sechs Paar guterhaltene weiße ethunge zu kausen gesucht. 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Die junge Dame, welche bei der Illumination einen silbernen Anhänger Riechkissen, gezeichnet A. W. S. 1825. fand, wird höflichst ersucht, diesen abzugeben bei Lindau& Winterseld, Poststraße. Verkören goldene Brosche mit einer Perle Gegen Belohnung abzugeben Argelanderstraße 69, 1. Etg. am 19. Juni, Abends gegen? Uhr, auf dem Wege vom Kaiserplatz durch die Kaiserstraße zur Niebuhrstraße ein„Minimal= Taris" in rothem Heftumschlage. Gegen Belohnung abzugeben Niebuhrstraße 61. Eine silberne Schnupftabakdose ist gesunden mit der Inschrift: J. Klein z. silbernen Hochzeit 1890. Für Einrückungsgebühren abzuholen bei Jos. Eudenberg in Ittenbach bei Königswinter. Golbene Aht mit Kette, Nr. 134679, Diustag Nacht abhanden gekommen. Gegen Belohnung abzugeben. Wo, sagt die Erpedition. Seite 4. Nr. 4428 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Aniser Wahe. Junen Artein Kessenich. Sonntag den 22. Juni 1902 zur Feier des Stiftungsfestes , Testoan im Café Mohr zu Kessenich. Anfang 4 Uhr. Anfang 4 Uhr. Die Mitglieder u. Freunde des Vereins ladet zu zahlreichem Besuch ergebenst ein Der Vorstand. Sechten. Sonntag den 22. Juni veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr von Sechtem im Stammlokale von Joh. Pülicher einen Geschlossenen T nn dessen Reinertrag zur Anschaffung von Montirungsstücken bestimmt ist.— Anfang 4 Uhr. Abends 11 Uhr: Feuerwehr=Polonaise. Es laden ergebenst ein der Vorstand und Joh. Pülicher. NB. Für gute Speisen und Getränke ist bestens gesorgt. * Krieger Veremannewach. Sonntag den 22. d. M. feiert der hiesige Krieger=Verein sein 31. Stiftungsfest, verbunden mit Fahnenweihe, im Saale des Kameraden Bauer, unter Betheiligung mehrerer Vereine, mit anschließendem Concert und öffentlicher Tanzmusik, wozu ergebenst einladen Krieger=Verein und Gastwirth loh. Bauer. S Am Sonntag den 22. d. M. feiert der hiesige Männer=GesangVerein„Eintracht“ sein diesjähriges Stiftungs=Fest unter gefl. Mitwirkung hiesiger und mehrerer auswärtiger Vereine im Lokale des Herrn Jean Löllgen. Anfang des Concertes 5 Uhr. Später: wozu ergebenst einladet der Vorstand. * „Zür Walbesruh.“ Meinen verehrten Freunden und Gönnern zur gefl. Nachricht, daß ich mit dem heutigen Tage in meinem Hause Rennenbergerstraße 733 eine „ verbunden mit Fremden=Pension eröffnet habe und halte mich bestens empfohlen. Rasoh, früher Forsthaus Venne. SChaun." Hor Plittersdorf am Rhein. Einem geehrten Publikum bringo ich hiermit meinen Sehaumburger Hof für die kommende Saison in gefl. Erinnerung. Für Hochzeiten und Festlichkeiten schöne Räume zur Verfügung. Telephon Nr. 123. Hochachtend H. Mundorf. Am Freitag den 27. Juni 1902, Rachmittags 2 Uhr, wird in der Wirthschaft Nolden zu Kurtenberg, der diesjährige Grasaufwuchs auf den von Brauchitsch=Weckbecker'schen Wiesen in Loosen öffentlich zum Verkaufe ausgestellt. Anschließend an den Gras=Verkauf werden aus District Klosterhecke und Rennpfad 4600 Laubholz= und 2000 Nadelholzschanzen, sowie 275 Fichtenlatten III. und 180 do. IV. Klasse versteigert. Nähere Auskunft ertheilt der herrschaftl. Förster Spoo zu Haus Winterburg. Die von Brauchitsch=Weckbecker'sche Forstverwaltung. Guterhaltenes Gute frische Fahrrad! Land=Butter umständehalber spottbillig zu ver= per Pfund 1 Mk. bei kaufen. Römerstraße 45.„! W. J. Sondag, Kölnstr. 2. 21. Juni 1902 Kaiser. Nilh-Höhe’(noyy Tammn Bes: JEAN KESSEL. Sonntag den 22. Juni: Großes Wull ausgeführt von dem Männer Ersungorrein Bönner Tirorrnrat unter Leitung des Dirigenten Herrn Eschweiler. Reihenfolge der Chöre: 1. a) Kaisergruß Wiltberger. b) Deutschlands Trost... Zöllner. 2. Sei unverzagt Marschner. 3. a) Waldesrauschen Ullrich. b) Jugendträume Krasinsky. 4. a) Mutter Fr. v. d. Stücken. b) Ave Maria Abt. 5. a) Am Rhein... Attenhofer. b) Wenn nicht die Liebe wär'.... Ullrich. ür Knaben und Lletdchon bis n 19 Pdient Joel Engal Wenzelgasse 3. bestese ce sese se ce secese sece e ree e e Louis Bacia Bahnhofstrasse 3 BONN Bahnhofstrasse 3. Fernsprech-Anschlüsse: Nr. 59 und 468.— Telegramme: Bankdavid Reichsbank-Giro-Conto. Besorgung aller in das Banktach einschlagenden Geschäfte insbesondere: An- u. Verkauf von Werthpapieren u. ausländ. Geldsorten. Discont und Incasso von Wechseln, Checks usw. Einlösung von Coupons und Dividendenscheinen, Ausstellung von Creditbriefen, Devisen usw. Eröffnung laufender Rechnungen. Beleihung, Aufbewahrung und Verwaltung von Werthpapieren. Kostenlose Controlle verloosbarer Effecten, Versicherung derselben gegen Coursverlust usw. Vermiethung von Schrankfächern. Annahme von Depositen. Ausführung von Börsen-Aufträgen an den deutschen und den maassgebendsten ausländischen Börsen unter billigen Bedingungen. Check-Verkehr. Die am 1. Juli d. J. fälligen Zinsscheine gelangen schon von heute an ohne Abzug an meiner Kasse zur 6 * * * * * * * * * * * * * * * Einlösung. Destr u. vinl=Beingsgneur=mühren, 59.d u. Inberwanren am Friedrichsplatz Jean Duell, Friedrichstraße 26. 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Im Namen Ihrer Majestät der Kaiserin und in meinem Namen spreche ich Ihnen von ganzem Herzen tiefbewegt unseren Dank aus für den unbeschreiblich patriotischen und begeisterten Empfang, den alle Theile der Stadt Aachen uns bereitet haben. Es war mir ein Herzensbedürfniß, die Stadt Aachen zu besuchen, und ich danke Ihnen für die Gelegenheit, die Sie mir durch Ihre Einladung geboten haben. Wer sollte auf so historischem Boden, wie es Aachen ist, nicht mächtig erfaßt werden von dem Wehen und Rauschen der Vergangenheit und der Gegenwart! Wer sollte nicht an die Fügung des Himmels denken, wenn er die Geschichte der Jahrhunderte überblickt, die unser Vaterland durchgemacht hat in Verbindung mit Aachen! Aachen ist die Wiege des Deutschen Kaiserthums, denn hier hat der große Karl seinen Stuhl aufgerichtet, und von seinem Glanze hat auch die Stadt Aachen einen Widerschein gewonnen. So bedeutend und so groß war die Figur dieses gewaltigen germanischen Fürsten, daß von Rom ihm die Würde der alten römischen Cäsaren angetragen wurde und er ausersehen ward, die Erbschaft imperii romani anzutreten, gewiß eine großartige Anerkennung für die Leistungsfähigkeit unseres eben erst in der Geschichte auftretenden germanischen Stammes, denn entsunken war das römische Stepter der Cäsaren den Händen ihrer Nachfolger; verbröckelt und morsch wankte der römische Bau, und erst das Erscheinen der siegesfrohen Germanen mit ihrem reinen Gemüthe war im Stande, der Weltgeschichte den neuen Lauf zu weisen, den sie bisher genommen hat. Da verstand es sich von selbst, daß der gewaltige Karl, der große Frankenkönig, die Blicke Roms auf sich lenkte, welches in ihm seinen Schutz und Hort erblickte. Allein die Aufgabe, das Amt des römischen Kaisers mit der Würde und Bürde eines germanischen Königs zu verbinden, war zu schwer. Was er mit seiner gewaltigen Persönlichkeit vermochte, das versagte das Geschick seinen Nachfolgern, und unter der Sorge um das Welt=Imperium verloren die späteren Kaisergeschlechter das germanische Volk und Land aus dem Auge. Sie zogen gegen Süden, um das Welt=Imperium aufrecht zu erhalten, und vergaßen Germaniens darob. So mußte allmählich unser deutsches Land und Volk verkommen. Gleichwie bei der Aloe, wenn sie ihre Blüthe treibt, die ganze Kraft der Pflanze sich zu dieser einen Aufgabe aufrafft und hoch emporstrebend Blüthe auf Blüthe entwickelt und das Auge des staunenden Beschauers fesselt, derweilen nun die Pflanze selber zusammenbricht und ihre Wurzel verdorrt: so erging es auch dem römischen Kaiserthum deutscher Nation. Nunmehr ist ein anderes Kaiserthum entstanden, dem deutschen Volke ist sein Kaiser wieder geworden, den es sich selbst geholt hat: mit dem Schwert in der Faust auf dem Schlachtfeld ist die Krone erworben worden, und das Reichspanier flattert wieder hoch in den Lüften. Aus derselben Begeisterung und Liebe, mit der das deutsche Volk an seiner alten Kaiser=Idee gehangen hat, ist das neue Kaiserreich ins Leben getreten, allein die Aufgaben sind andere: nach außen beschränkt auf die Grenzen unseres Landes, um von neuem innerlich stählend auf die Aufgaben vorzubereiten, die unserem Volke jetzt werden, und die im Mittelalter nicht erfüllt werden konnten. Und so sehen wir denn, daß das Reich, obwohl noch jung, sich in sich selbst von Jahr zu Jahr kräftigt, während das Vertrauen zu ihm von allen Seiten immer stärker sich befestigt. Das mächtige deutsche Heer aber gewährt Rückhalt dem Frieden Europas. Dem Charakter der Germanen entsprechend, beschränkten wir uns nach außen, um nach innen unbeschränkt zu sein. Weithin zieht unsere Sprache ihre Kreise auch über die Meere, weithin geht der Flug unserer Wissenschaft und Forschung. Kein Werk aus dem Gebiete neuerer Forschung, welches nicht in unserer Sprache abgefaßt würde, und kein Gedanke entspringt der Wissenschaft, der nicht von uns zuerst verwerthet würde, um nachher von andern Nationen angenommen zu werden. Und dies ist das Weltimperium, welches der germanische Geist anstrebt. Wollen wir nun nach jeder Richtung unsern großen Aufgaben gerecht werden, dann dürfen wir nicht vergessen, daß der Urgrund, auf dem dieses Reich erstanden ist, wurzelt in der Einfachheit, Gottesfurcht und den hohen sittlichen Anschauungen unserer Vorfahren. Wie hat die prüfende Hand unseres Gottes zu Anfang des vorigen Jahrhunderts auf unserm Lande gelegen, und mächtig hat der Arm der Vorsehung das Eisen geschmiedet und geschweißt am Ofen des Elendes, bis die Waffe fertig wurde. So erwarte ich auch von Ihnen allen, daß Sie mir helfen werden, ob Geistliche oder Laien, die Religion im Volke aufrecht zu erhalten. Zusammen müssen wir arbeiten, um dem germanischen Stamme seine gesunde Kraft, seine sittliche Grundlage zu erhalten. Das geht aber nur, wenn man ihm die Religion erhält, und das gilt in gleicher Weise für beide Confessionen. Um so größer ist heute meine Freude, diu Herren der Kirche, die hier vertreten sind, eine Nachricht zusbringen, die ihnen mittheilen zu können, ich stolz bin. Hier steht General von Los, ein treuer Diener seines Herrn und der preußischen Könige. Er war von mir gesandt nach Rom zum Jubiläum des heiligen Vaters. Als er meine Glückwünsche und meine Jubiläumsgabe überbrachte, und im intimen Gespräch mit dem heiligen Vater sich äußerte, wie es bei uns in Deutschland steht, da hat der heilige Vater geantwortet:„Er freue sich, ihm sagen zu können, daß er stets hoch„gehalten habe den Sinn der Frömmigkeit der Deutschen, zu„mal des deutschen Heeres. Er könne ihm aber noch mehr „sagen, und das solle er seinem Kaiser bestellen, das Land in „Europa, wo noch Zucht, Ordnung und Disziplin herrsche, wo „Respekt vor der Obrigkeit, wo Achtung vor der Kirche herrsche „und wo jeder Katholik ungestört und frei seinem Glauben „dienen und seinen Glaubensvorschriften nachkommen könne, „has sei allein im Deutschen Reich."(Lebhafter Beifall.) Sehen Sie, meine Herren, das berechtigt mich zu dem Ausspruch, daß beide Confessionen nebeneinander ein großes Ziel im Auge haben müssen: Gottesfurcht und Ehrfurcht vor der Religion, sie zu erhalten und zu stärken. Denn wenn wir auch moderne Menschen sind, und leben und streben und dem Erwerb nachgehen auf diesem und jenem Wege, Jeder ist verloren, wenn er nicht sein Leben auf die Basis der Religion stellt. Darum fasse ich am heutigen Tage— an solchem Orte ziemt es sich nicht nur zu reden, sondern auch zu glauben— mein Gelöbniß in das Versprechen, daß ich das ganze Reich und das ganze Volk, mein Heer, mich selbst und mein Haus unter den Schutz dessen stelle, von dem gesagt ist: Es ist kein Heil außer in Gott, und der da sagte: Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. * Vom Tage. § Reichskanzler Graf Bülow, welcher bisher dem Königshusaren=Regiment als Rittmeister der Reserve angehörte, hat bei der ihm zu Theil gewordenen Verleihung des Charakters als Oberst à la suite der Armee den Dienstgrad des Majors und Oberstleutnants übersprungen. Der an Lebensalter etwas jüngere Vor gänger in der Stellung als Staatssecretär des Auswärtigen Amtes, Fürst Herbert Bismarck, der gleichfalls an dem Kriege gegen Frankreich als aktiver Officier, und zwar bei den Garde=Dragonern, theilgenommen hat, ist in ständigem Aufrücken auch in der militärischen Laufbahn geblieben und steht jetzt mit dem am 27. Januar 1898 verliehenen Charakter als Generalmajor unter den Officieren à la suite der Armee in der Rangliste verzeichnet. Eine Beförderung von Officieren unter Ueberspringung eines oder mehrerer Dienstgrade kommt in der preußischen Armee nur höchst selten vor. Der erste Reichskanzler Fürst Bismarck wurde im Jahre 1866 aus Anlaß seiner Theilnahme am Kriege gegen Oesterreich vom Landwehrmajor zum Generalmajor à la suite der Armee befördert. * 8 Der Namenszug Kaiser Wilhelms I. ist dem C. Infanterie=Regiment in Nürnberg verliehen worden. Der Armeebefehl, durch welchen Prinz Luitpold diese Verfügung vollzogen hat, lautet:„Damit der glorreiche Name weiland Sr. Majestät Kaiser Wilhelms I. für alle Zeiten in bleibend sichtbarer Erinnerung in der bayerischen Armee fortlebe, verleihe ich dem 6. Infanterie=Regiment„Kaiser Wilhelm, König von Preußen“, den Namenszug des höchstseligen Kaisers.“ * § König Alfons von Spanien hat die geplante Reise nach Andalusien bis zum Herbst verschoben, zweifellos im Hinblick auf die Gährung unter den andalusischen Landarbeitern, die jeden Tag zum offenen Aufstand führen kann. An der inneren Lage in Spanien hat der Thronwechsel bisher nichts von Belang geändert, durch die Politik der Regierung geht der gewohnte greisenhafte Zug. Von Seiten der Karlisten. in denen man früher den„inneren Feind“ sah, droht die eigentliche Gefahr allerdings nicht mehr; diese haben sich endlich ins Unvermeidliche gefunden. Aber die wirthschaftliche Nothlage des Volkes, nicht nur auf dem Lande, verschärft sich unausgesetzt; ein früherer Minister, Canalejas, fordert das Volk geradezu zur Revolution auf. Wenn die Regierung sich nicht bald zur Inangriffnahme socialer Reformen, Revision der Steuergesetzgebung u. s.., entschließt, wird König Alfons die Reise nach Andalusien auch im Herbst nicht antreten können. Es ist vielmehr mit der Möglichkeit zu rechnen, daß schon die Sommerruhe der Königsfamilie in San Sebastian durch politische Zwischenfälle Störungen erleidet. * 8 Methuens Niederlage. Die jüngste Nummer der ofsiciellen englischen Gazette bringt u. A. auch einen Bericht des Lord Kitchener, in dem er sich unterm 8. April(die Veröffentlichung kommt etwas spät) über die Niederlage Methuens am 1. März ds. Is. verbreitet. Der britische Oberbefehlshaber sagt:„Der Grund für die Niederlage der britischen Truppen ist, zu meinem Bedauern, in der Haltung der beritteren Truppen zu finden, die einen höchst schwachen und so von den beträchtlichsten Folgen begleitenden Widerstand leisteten, um der Infanterie und Artillerie die Arbeit zu überlassen, sich gegen den an Zahl überlegenen Feind zu vertheidigen. Ich dehne indessen diese Kritik nicht auf alle berittenen Mannschaften aus, da ihrer viele, und so zum Beispiel Die enigen in der Nähe des Kraals unter Major Paris, sich untadelhaft und tapfer schlugen. Sprechsaal. [32941 Teppichklopfen. Geehrte Redaction! Gestatten Sie mir nachträglich auch ein Wort der öffentlichen Klage in dieser„ruhestörenden Angelegenheit". In der Schumannstraße— das Haus habe ich leider nicht ausfindig machen können— beginnen jeden Freitag zu unzeitiger Frühe die Klopf= und Plagegeister ihr Werk und rauben Einem in unbarmherziger Weise den oft erst gegen Morgen gefundenen Schlaf. Am Freitag bei Tagesgrauen der Klopflärm und Abends bis gegen Mitternacht der Sing=Sung von Studenten ist etwas viel an einem Tage für einen Ruhe= und Schlafbedürftigen, und lassen ihn diesem Tage mit recht wenig Vergnügen entgegensehen. Abhülfe dieser Mißstände ist dringend nothwendig. G. A. [32951 Kanalgebühren in Beuel. Beuel, 17. Juni. Auf der Limpericherstraße soll der Abfluß=Kanal angelegt werden; so hat es der Gemeinderaih beschlossen. Das wäre nun ganz gut, wenn man nicht die Bestimmung getroffen hätte, es seien pro laufenden Meter 4 Mk. Kanal=Abgabe zu zahlen. Warum schreibt man dies nicht auch den Bewohnern der Wilhelmstraße vor? Dort wird mit einem Kostenaufwand von 100,000 Mk. kanalisirt, zu welcher Summe die Provinzial=Verwaltung allerdings 30.000 Mt. beiträgt. In der Limpericherstraße stellen sich die Kanalkosten nicht so hoch. Auch wohnen dort durchweg Arbeiter und Tagelöhner, während an der Wilhelmstraße wohlhabende Kaufleute, Gewerbetreibende, Rentner u. s. w. Häuser besitzen. Ob es recht und billig ist, daß die armen Leute zahlen sollen, während die Reichen ihr Geld in der Tasche behalten, mag der Beurtheilung des Lesers anheimgestellt sein. Ein Beueler. Aus der Umgegend. X Oberdollendorf, 20. Juni. Unter dem Vorsitz des Herrn R. Peill=Niederdollendorf hielt der Dollendorfer Verschönerungsverein in der Gastwirth= schaft Frembgen eine gut besuchte und in mancher Beziehung interessante Generalversammlung ab. Zunächst berichtete der Vorsitzende über die Thätigkeit im letzten Vereinsjahre, welche hauptsächlich auf die Verbesserung der Rheinpromenade von Dollendorf nach Obercassel, sowie der Aufstellung mehrerer Ruhebänke an bevorzugten Stellen gerichtet war. Für die Anlage eines bequemen Fußweges längs der Parkmauer von Heisterbach wurde der Gemeinde Oberdollendorf der Dank der Versammlung ausgesprochen. Vorsteher Niedeggen erklärte sich bereit, auf Verbesserung des Verbindungsweges von der Heisterbacherstraße nach dem Mühlenthal bei der Gemeindevertretung hinwirken zu wollen. Nach Rechnungsablage des Kassirers verblieb ein Ueberschuß von rund 260 Mt. Dem Kassirer wurde Decharge ertheilt und aus dem Bestande die Anschaffung resp. Aufstellung von sechs weiteren Ruhebänken, wovon je zwei an der Rheinpromenade, nach Römlinghoven und am Petersberg, beschlossen. In Anbetracht der Thatsache, daß die Schaar der Nutz= und Singvögel in Feld und Wald von Jahr zu Jahr geringer wird, deren Vernichtung theils durch aus der Schule entlassene Jungen, wie auch von auswärtigen Vogelfängern gewerbsmäßig betrieben wird, beschloß die Generalversammlung, energisch Abhülfe zu schaffen. Auf Antrag des Herrn Niedeggen bewilligte man einen Zi schuß von 50 Mk. als Beihülfe zum Vogelschutz und zur Hebung der Blumenkultur für den in der Bildung begriffenen Verein unter den Schulkindern und der heranwachsenden Jugend. Diese Anregung wird außer in dem VerschönerungsVerein auch bei allen Vogel= und Naturfreunden ein freudiges Echo und Unterstützung finden. Desgleichen ein weiterer Beschluß. Es wurde eine Prämie von 3 Mk. festgesetzt, welche Jeder erhält, der dem Verschönerungs=Verein Anzeige macht über Demolirung bezw. Beschädigung der Wegweiser, Bänke, Feldkreuze, Bäume und Sträucher. Möge man hiervon allerseits Gebrauch machen. * Münster, 17. Juni. In dem benachbarten Dorfe Rienberge geriethen in einer Wirthschaft eine Kesselflicker= und Korbmacher=Gesellschaft in Streit. Es kam zu Thätlichkeiten, bei denen Messer und Revolver eine Hauptrolle spielten. Ein Kesselflicker wurde durch einen Stich in die Seite getödtet, ein anderer schwer verletzt. Die Leiche ist hierher gebracht worden. Der Thäter ist flüchtig. Carl Joseph Brambach F. Dd Bonn, 21. Juni. In der Nacht auf Freitag verschied nach längerem Leiden Carl Joseph Brambach, jener liebenswürdige und bescheidene Mensch und Musiker, der in den letzten Jahrzehnten still und zurückgezogen nur für sich und seine Kunst lebte, dessen musikalische Bedeutung leider nicht die allgemeine Anerkennung gefunden hat, die sie verdiente. Brambach war ein Sohn unserer Stadt. Hier wurde er am 14. Juli 1833 geboren, hier lebte sein biederer Vater viele Jahre als ausgezeichneter Klavierstimmer, und hier entwickelten sich die musikalischen Anlagen des Sohnes so auffallend rasch, daß er alsbald das Conservatorium in Köln besuchte. Dann wurde er Stipendiat der Mozart=Stiftung in Frankfurt a. M. und als solcher Privatschüler Ferdinand Hillers, der die ausgesprochene Begabung des jungen Musikers schnell erkannt hatte und ihn als Lehrer an die Kölner Musikschule berief. Dort wirkte Brambach von 1858 bis 1861. Dann wurde man nach Dietrichs Berufung von Bonn nach Oldenburg auf ihn in seiner Vaterstadt aufmerksam und wählte ihn zum städtischen Musikdirektor. Als im Jahre 1862 R. Henseler, der bisherige Leiter des Männer=Gesangvereins Concordia, von Bonn schied, trat Brambach an seine Stelle, und seiner anregenden Wirksamkeit hat die Concordia viele bedeutsame Erfolge zu verdanken— anderseits hat Brambach als Leiter dieses Vereins den Weg betreten, auf dem seine schöpferische Kraft sich am erfolgreichsten bethätigte. Eine Reihe wirkungsvoller Männerchorwerke schrieb Brambach in dieser Stellung. Wir nennen die preisgekrönte„Velleda“, „Alcestis" und„die Macht des Gesanges". Dazwischen erschienen mancherlei Chöre theils ohne theils mit Begleitung, und im Jahre 1879 fanden die beiden stimmungsfrischen Chöre mit Orchester„Rheinabend" und„Fröhliches Fest“ aus Kinkels Otto der Schütz in Coblenz auf dem achten Sängerfeste des rheinischen Sängervereins, welches im Juli j. J. unter Anwesenheit der Kaiserin Augusta gefeiert wurde, allgemeine und begeisterte Anerkennung. Bis 1877 blieb Brambach Dirigent der Concordia. Der Verein ernannte ihn bei seinem Scheiden zum Ehrenmitglied. Schon 1869 hatte Brambach in Folge mancherlei Widrigkeiten und Anfeindungen die Stelle als städtischer Musikdirektor niedergelegt. Brambach's Bedeutung als Componist ruht, wie bereits angedeutet wurde, vorwiegend auf dem Gebiete des Männer= gesanges, der ihm manche schätzenswerthe und so bald nicht vergehende Gaben verdankt. Aber auch in den anderen Zweigen der musikalischen Kunst hat er sein Können gezeigt. Seine Oper Ariadne harrt unseres Wissens noch der Aufführung. Aber sein Klavier=Concert und seine Tasso=Ouvertüre sind ols Werke von ernster würdiger Haltung schon mehrfach uns zum Bewußtsein gekommen. Außerdem schrieb er eine Reihe anerkennenswerther Kammermusikwerke, darunter ein Streichsextett, ein Klaviersextett und zwei Klavierquartette. Um die Bedeutung des Heimgegangenen nochmals anzudeuten, wird man jedenfalls unangesochten sagen dürfen, daß er neben Bruch, Vierling, Hofmann u. s. w. zu den fruchtbarsten Tondichtern auf dem Gebiete größerer Chorwerke zählt, welche die musikalische Gegenwart aufweist.„Das eleusische Fest“ für gemischten Chor und die preisgekrönten„Prometheus" und„Columbus“ seien noch ferner als Chorwerke genannt. Der„Prometheus" wurd: 1880 vom Rheinischen Sängerverein und der„Columbus“ 1886 in Amerika preisgekrönt. Von kleineren Sachen sind noch zu erwähnen:„Trost in Tönen“,„Frühlingshymnus“,„Morgensehnsucht",„Bergkönigs Frühlingsfahrt“ für gemischten Chor und Orchester, „Loreley" für Altsolo, Männerchor und Orchester,„Germanischer Siegesgesang" und„das Lied vom Rhein", von denen namentlich das letztere als ein wirkungsvolles Chorstück bestens bekannt und geschätzt ist. Persönlich war Brambach einer der liebenswürdigsten und uneigennützigsten Menschen. Obwohl er manche Härte erfuhren hatte, blieb sein Urtheil über Andersdenkende stets milde und wohlwollend. Ungerecht oder von niedrigen Beweggründen befangen war er niemals. In seiner Unterhaltung, so spärlich sie auch floß, gewahrte man den fein gebildeten Menschen und erfahrenen Musiker, den Niemand vergessen wird, der in künstlerischen oder gesellschaftlichen Verkehr mit ihm zu treten Gelegenheit hatte. Friede seiner Asche! Die heutige Nummer umfaßt 10 Seiten.: Bonn. Bonn, 21. Juni. X Der Fackelzug der Bonner Studentenschaft zur Bismarcksäule findet heute Abend 9 Uhr statt. Die Theilnehmer stellen sich im Hofgarten auf. Der Zug, an welchem sich zwei Musikcorps betheiligen, nimmt seinen Weg über die Coblenzerstraße. Die Rückkehr erfolgt am Rheine entlang zum Markt, woselbst die Fackeln zusammengeworfen werden. * Universität. Geheimrath Prof. Dr. Usener ist auf seinen Antrag von der Verpflichtung zur Abhaltung von Vorlesungen und Seminarübungen entbunden worden. + Dr. med. Trautmann, Assistent am hygienischen Institut der hiesigen Universität, ist zum 1. October ds. Is. als Assistent für das in Dortmund zu errichtende bacteriologische Laboratorium berufen worden. s Die Arbeiten zur Legung des Kabels, welches durch den Rhein geführt werden soll, beginnen voraussichtlich Mitte nächster Woche in Poppelsdorf und setzen sich zunächst über die Kessenicher Straße fort. + Mit dem Ausbau der neuen Straße von Limperich zum Beueler Rheinufer ist in den letzten Tagen begonnen worden. - Die Beueler Brückenstraße wurde gestern von Vertretern der Stadt Bonn und der Gemeinde Vilich einer Besichtigung unterzogen und dann durch ein Protokoll die gestrige Uebernahme der Unterhaltung der Straße durch die rechtsrheinische Gemeinde bestätigt. = Das Elektricitätswerk Berggeist hat neuerdings ein Leitungsnetz bis Lengsdorf und Duisdorf ausgedehnt. Um nach Witterschlick, das bisher von Oedekoven aus versorgt wird, einen Reservedraht zu legen, steht eine Durchquerung des Kottenforstes bevor. Bis an den Wald wird die Leitung oberirdisch geführt, durch denselben jedoch mittelst Kabel.— Verhandlungen zur Stromabnahme sind auf der rechten Rheinseite nun auch mit Siegburg eingeleitet worden. + Der Anstreicher Hermann Scherfgen aus Endenich, Poppelsdorferstraße, stürzte am Freitag Morgen in der Mozartstraße während seiner Arbeit so unglücklich, daß er sofort verstarb. Derselbe hinterläßt Frau und 5 unmündige Kinder. Der Unglückliche fiel mit dem Kopfe in die Spitze eines eisernen Geländers. X Ein Zimmermann aus Groß=Vernich stürzte beim Abbrechen einer Scheune in Buschfeld—6 Meter tief zur Erde. Er zog sich einen Unterschenkelbruch zu. Man brachte den Verletzten zur Bonner Klinik. = Eine Streitfrage, die in erster Linie die Bewohner der Poppelsdorfer Allee interessiren dürfte, hat vor Kurzem ihre Erledigung gefunden. Ein Anwohner genannter Straße hatte einen neuen Zugang zu seinem Anbau hergerichtet und daraufhin von der Universität die Aufforderung erhalten, die Maßnahme rückgängig zu machen, da zu verselben die Erlaubniß der Universitätsbehörde nothwendig gewesen sei. In Verhandlungen, die hierauf stattfanden, wurde der neue Zugang auf Widerruf und gegen Erstattung einer Jahresgebühr von 10 Mark gestattet. Aber auch dabei behielt es nicht sein Bewenden; da die Zahlung der Gebühr unterblieb, wurde die Universität klagbar. Der betroffene Anwohner suchte nun einen alten Akt heraus, in dem ihm betreffs seines Eigenthums ungehinderter Zu= und Abgang eingeräumt worden war. Dieser Akt wurde im Gerichtstermin vorgelegt und daraufhin die Sache vertagt. Der angesetzte zweite Termin wurde nicht abgehalten; die Universität hatte die Klage zurückgezogen und die Kosten bezahlt. - Die elektrische Bahn Vonn=Beuel, über deren unvermuthet starken Verkehr wir schon früher berichteten, war auch an den Tagen des Kaiserbesuches sehr in Anspruch genommen. Der Dinstag brachte die bisher höchste Tagesinnahme von rund 1250 Mk. bei einer Frequenz von annähernd 7000 Personen. Am Morgen dieses Tages fuhren zeitweise vier Wagen hintereinander. Am Donnerstag ging der Betrieb in Folge der Rheinuferbeleuchtung bis 12 Uhr Nachts. Daß bei diesem starken Verkehr Leitung wie Personal hohem Maße angestrengt waren, bedarf wohl keiner Erwähnung, namentlich wenn man in Betracht zieht, daß mit dem heutigen Tage die Bahn erst einen Monat fährt, nennenswerthe Erfahrungen also noch nicht zu Gebote stehen. Freudig zu begrüßen ist der starke Verkehr der Elektrischen namentlich auch vom geschäftlichen Standpunkte. Die ungünstigen Erwartungen, die man von vornherein ber neuen Verbindung entgegenbrachte, sind der Hoffnung auf eine Rentabilität gewichen. Ferner fließen dem städtischen Elektricitätswerk und der Rheinbrücke wesentliche Einnahmen zu, die bei der letzteren das bisherige Minus in ein Plus verwandeln dürften. Wie es heißt, hat das Projekt der rechtsrheinischen elektrischen Bahn in letzter Zeit eine gute Förderung erfahren, so daß man einer Weiterführung der elektrischen Bahn rheinaufwärts, von der schon vielfach angenommen wurde, daß sie aufgegeben sei, nunmehr wieder bessere Aussichten stellen kann. 1d Schlecht belohnt wurde der Hausdiener eines hiesigen Gasthofs für seine Gutmüthigkeit. Er nahm den stellen= und obdachlosen früheren Kutscher Wilh. Naar aus Bayern bei sich auf, beköstigte ihn und that überhaupt Alles, um den recht heruntergekommenen Menschen über Wasser zu halten. Eines Tages verschwand Naar und mit ihm das in einer Commode unter Verschluß befindliche Sparkassenbuch des Hausdieners über 1500 Mark. Auf das Buch erhob Naar bei einer hiesigen Bank 700 Mark und reiste dann nach Dresden. Als er dort weitere 400 Mark erheben wollte, wurde er festgenommen. Für seine gemeine Handlungsweise erhielt Naar gestern an der hiesigen Strafkammer eine Gefängnißstraße von 1 Jahr. ld Wegen lauten Sprechens im Zuhörerraum wurde gestern ein Ackerer aus Mondorf von dem Vorsitzenden der Strafkammer in eine Geldstrafc von 5 Mark genommen. Kopfschüttelnd verließ der biedere Landmann den Saal und erkundigte sich draußen im Flur, wem er das Geld geben solle. Man bedeutete ihm, daß das gar nicht so große Eile hätte und daß ihm das Nähere schon schriftlich mitgetheilt werden würde. ld Wegen Wechselfälschung ist gestern der hier wohnende Unternehmer Antonio., ein Italiener, von der Straftammer zu 3Monaten Gefängniß verurtheilt worden. P. hatte einen Wechsel über 400 Mk. ausgestellt und auf eine ihm befreundete Firma in Köln, in welcher sein Onkel Theilhaber ist, bezogen. Er unterzeichnete dann den Wechsel mit der Unterschrift dieser Firma. Auf diesen Wechsel borgte er sich von einem hiesigen Wirth 250 Mk. Als der Wirth den Wechsel weitergeben wollte, wurde die Fälschung entdeckt und P. in Haft genommen, weil man befürchtete, daß er sich ins Ausland flüchten würde. Auf die Strafe von 3 Monaten wurde ihm 1 Monat in Anrechnung gebracht. ld Aus dem Zuchthause in Werden wurde gestern der Fuhrknecht Ant. Boos aus Köln dem hiesigen Gerichte zugeführt. Boos ist bereits vielfach wegen Diebstahls bestraft; er verbüßt gegenwärtig eine Zuchthausstrafe von 7 Jahren wegen Straßenraubes. Gestern hatte Boos sich abermals wegen verschiedener Diebstähle zu verantworten, die er in Poppelsdorf und Bonn verübt hatte. In Gemeinschaft mit einem anderen, oft bestraften Spitzbuben stahl er im Juni v. J. aus dem Wartesaal des Staatsbahnhofes einen Koffer mit Kleidungsstücken im Werthe von 125 Mk. Einen schwarzen Anzug, der sich in diesem Koffer befand, versetzte er für 4 Mark; in die übrigen Sachen theilten sich die Beiden. In einem anderen Falle stahl er seinen Schlafgenossen die Portemonnaies, sowie eine Taschenuhr. Die letzteren Diebstähle konnten ihm nicht nachgewiesen werden, weshalb für diese Fälle Freisprechung erfolgte. Für den Kofferdiebstahl erhielt er eine Zusatzstrafe von 6 Monaten Zuchthaus. id Milchfälschung. Der Milchhändler Mathias Johann K. aus Hersel und die Wittwe Johann P. aus Limperich wurden gestern an der Strafkammer von der Anklage der Milchfälschung freigesprochen. In beiden Fällen wurde die Fälschung nachgewiesen, jedoch konnte nicht festgestellt werden, ob die Angeklagten oder die Diejenigen, von welchen sie die Milch bezogen, die Fälschung vorgenommen hatten. Id Urheberrecht. Der Kaufmann Rich. W. von hier war von einer auswärtigen Firma zur Anzeige gebracht worden, weil er eine Ansichtskarte, welche sich die Firma hatte schützen lassen, nachgemacht haben sollte. Es handelte sich um eine Ansicht von Mülheim a. d. R. W. wies gestern vor Gericht nach, daß er die betreffenden Karten nach einer Photographie habe machen lassen und nicht nach der geschützten Karte. Diese Photographie war ebenfalls vom Kläger angefertigt worden. Er hatte auch die Absicht gehabt, sich dieses Bild ebenfalls schützen zu lassen, es wurde ihm jedoch der Bescheid, daß solche Photographien als Muster nicht geschützt werden könnten. Dem Antrag der Staatsanwaltschaft gemäß erkannte das Gericht auf Freisprechung. l An einem Neubau in der Karlstraße stürzte am Nachmittag des 11. December ein Handlanger mit dem Materialgerüst ab. Die Verletzungen des Abgestürzten waren derart, daß er kurz darauf starb. Das Gerüst war nur wenige Stunden vorher von dem Verunglückten und dem Handlanger Heinrich Esch aus Sieglar versetzt worden. Anstatt nun der Vorschrift gemäß den Leiter des Baues, den Maurerpolier Joh. Esch, von dieser Arbeit in Kenntniß zu setzen, machten Beide die Arbeit ohne ihn, und zwar derart mangelhaft, daß der Absturz des Gerüstes bereits nach wenigen Stunden erfolgte. Der Maurerpolier, sowie der Handlanger Esch hatten sich gestern an der Strafkammer wegen fahrlässiger Tödtung zu verantworten. Außerdem noch der Maurer Heinrich Dünnwald aus Mondorf, weil er bei der Versetzung des Gerüstes zugegen gewesen und Anordnungen dazu getroffen haben sollte. Dem Polier wurde zur Last gelegt, daß er bei der Versetzung nicht zugegen gewesen. Er führte zu seiner Vertheidigung aus, daß ihn die Arbeiter nicht hinzugerufen hätten, obwohl er ihnen ausdrücklich verboten habe, ohne ihn ein Gerüst zu versetzen. Der Polier sowohl wie auch Dünnwald wurden freigesprochen, der Handlanger Esch dagegen zu 1 Woche Gefängniß und in die sämmtlichen Kosten verurtheilt. s Der gestrige Gemüsemarkt war sehr gut besucht; frisches ,Gemüse war in Menge vorhanden, Alles stand jedoch sehr gut im Preise. Spargel kostete das Gebund 30 Pfg., Erbsen Pfund 30 Pfg., Liter 80 Pfg., Schneidebohnen Pfund 35 Pfg., Blumenkohl Stück 35 Pfg., Möhrchen hiesige 3 Gebund für 10 Pfg., fremde großes Gebund 25 Pfg., Erdbeeren Pfund 65 Pfg., Kirschen 30, 50 und 70 Psg. das Pfund, Aprikosen Pfund 1,00 Mk., Tomaten 40 Pfg., Wirsing—12 Pfg., Spitzkappus 8 Pfg., Kohlrabi 5 Pfg. das Stück, Zwiebel alte Pfund 18 Pfg., neue Gebund 5 Pfg., Gurken 20 und 30 Pfg., Stachelbeeren Pfund 15 Pfg., neue Karotten Gebund 4 Pfg., Salat 4 Stück 10 Pfg., Rübstiel 5 Gebund 10 Pfg., Radieschen 3 Gebund 10 Pfg., Rhabarber Gebund 10 Pfg., Meerrettig die Stange 20 Pfg., Sellerie 15 Pfg., Breitlauch 5 Pfg., Landbutter 1,20 Mk. das Pfund, frische Eier Stück 21. Juni 1902 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 9 Pfg., neue Kartoffeln: Pflückmölle das Pfund 15 Pfg., kleine 9 Pfg., fremde Nieren 13 Pfg., runde 12 Pfg., alte Kartoffeln: Nieren 6 Pfg., rothe 3 Pfg., weiße 2 Pfund 5 Pfg., Magnum bonum 3 Pfg. das Pfund. Junge Hahnen 1,50, Hühner 1,80, Tauben Paar 1,20, Maifische Pfund 40 und 60 Pfg., Backfische 40, kleine 30 Pfg., Seezungen 2,50 Mark, Schleien 90 Pfg., Rothzungen 70 Pfg., Schellfische 50 Pfg., Stockfische 30 Pfg., Hechte 1,00, Salm 3,50, Aal 1,60, Kabliau und Laberdan 70 Pfg. das Pfund. I] Das Kaiserpaar ist gestern in der Frühe von Villa Hügel abgereist, um die alte Hauptstadt Mors zu besuchen und an der 200jährigen Jubelfeier der Vereinigung der Grafschaft Mörs mit der Krone Preußens theilzunehmen. Beim Verlassen des Sonderzuges trug der Kaiser die Garde du Corps=Uniform, die Kaiserin war in Trauer gekleidet. 30 berittene Grafschafter in alter Landestracht begleiteten das Kaiserpaar auf der Fahrt zur Stadt. Bürgermeister Crä mer entbot den Majestäten den Willkommengruß, worauf das Kaiserpaar der Enthüllung des dem ersten Preußenkönig gewidmeten Denkmals beiwohnte. Hierauf überreichte eine Abordnung von Grafschafterinnen in alter malerischer Landestracht dem Kaiserpaar die Landesprodukte: Weißbrod, Butter und Honig. Unter dem Jubel der Bevölkerung verließ das Kaiserpaar gegen 104 Uhr die Stadt Mörs, um sich nach Krefeld zu begeben. Dort wurde das Kaiserpaar bei herrlichstem Wetter von einer Schwadron der Düsseldorfer Ulanen in die Stadt geleitet. Unter einem riesigen Baldachin in der Nähe des Museums nahmen Ihre Majestäten die Begrüßung des Oberbürgermeisters Küper entgegen, der auf die 200jährige Zugehörigkeit Krefelds zu Preußen hinwies. Der Kaiser dankte in herzlicher Weise und nahm dann mit der Kaiserin das Museum in Augenschein. Die Majestäten besichtigten auch die Ausstellung von Erzeugnissen der Krefelder Sammt= und Seiden=Industrie. Das Kaiserpaar fuhr um 124 Uhr nach der Villa Hügel zurück. Die Majestäten gedenken nach dem Besuch von Ruhrort und Wesel nach Pots dam zurückzukehren und am Montag der Beisetzung des Königs Albert von Sachsen beizuwohnen. * Der Kaiser und der Arbeiter. Wie Berliner Blättern von hier berichtet wird, nahm der Kaiser bei einem Spaziergang am Rhein Gelegenheit, Gartenarbeiter anzusprechen. Er fragte nach dem Stand der Saat, ob das Korn schon geblüht habe, und meinte, die Früchte ständen gut, soviel er beobachtet habe. Dann fragte der Kaiser scherzhaft, woher es wohl käme, daß es hier noch so kühl sei, und daß in den letzten Tagen so schlechtes Wetter gewesen sei. Einer der Arbeiter antwortete, sie hätten so viel zu arbeiten, daß sie darüber gar nicht zum Nachdenken kämen, das müßten aber die Gelehrten wissen. Dem Kaiser machte diese Aeußerung viel Vergnügen. Nr. 4428. Seite 7. 9. Gottesdienst=Ordnung in den katholischen Kirchen. Sonntag den 22. Juni. Münsterkirche. Hl. Messen ½6(Predigt), 6¼,(hl. Communion des Mütter=Vereins und der Marianischen Junggesellen=Sodalität in der Krypta), 8, 8,°, 9“(Hochamt) und 11 Uhr(Predigt). Nachmittags 2 Uhr Christenlehre, 4 Uhr Predigt mit Andacht. Dinstag Nachmittag 5 Uhr Vortrag und Mittwoch Morgen 8 Uhr hl. Messe für den Mütter=Verein. Waisenhaus=Kapelle. Hl. Messen: ½7 und ½8 Uhr. Nachmittags 2 Uhr Versammlung der JunggesellenSodalität. Abends 6½ Uhr Segens=Andacht. An den Wochentagen hl. Messen ½27 und 7¼ Uhr, Donnerstag und Freitag Segensmesse; Donnerstag und Freitag. Abends 6 Uhr: Segens=Andacht. Herz=Jesu=Kirche. Hl. Messen: 6, ½8 und ½9 Uhr. Abends 6 Uhr Predigt und Andacht. Kapelle am Krankenbaus der Barmherzigen Brüder, Bonnerthalweg. Hl. Messen: 6 und 8 Uhr. Nachmittags 5 Uhr Andacht. Stiftskirche. Hl. Messen: 6(Predigt), 7(gemeinsch. hl. Communion der Marianischen Jungfrauen=Congregation), 8, 888, ½10(feierl. Hochamt) und 11 Uhr(Predigt). Nachmittags 2½ Uhr Christenlehre, 4 Uhr Predigt und Andacht, 6 Uhr Andacht zu Ehren U. L. Fr. von der immerwährenden Hülfe mit Festpredigt und sakrament. Segen, zugleich feierl. Aufnahme neuer Mitglieder in die Marianische JungfrauenCongregation. An Wochentagen hl. Messen: 1/46(Segensmesse), 1/27, 7¼(Schulmesse), 8, ½9 und 9 Uhr. Nachmittags 6 Uhr Andacht zu Ehren U. L. Fr. von der immerwährenden Hülfe. Lehrlings=Verein. Sonntag, ½2 Uhr: Versammlung der Mitglieder in der Kloster=Kapelle der Maargasse. St. Remigins. Hl. Messen: 1/26, 6, 1/27, 7, 8(akad. Gottesdienst), 9, ½10(Hochamt) und 11 Uhr(Predigt). Nachmittags 2 Uhr Christenlehre, 5 Uhr Predigt und Andacht, Abends ¼ vor 7 Uhr Aloysianische Rosenkranz=Andacht mit Predigt. Diustag Morgens ½6 und 9 Uhr Segensmessen und Abends 7 Uhr Andacht mit Segen zu Ehren des hl. Antonius, Mittwoch Andacht zu Ehren des hl. Joseph, Donnerstag Andacht zu Ehren des allerhl. Altarssakraments, jedesmal Abends 6 Uhr. St. Marienkirche. Hl. Messen: 6, 7, 8, 9(Städtisches Gymnasium) und 10 Uhr. Nachmittags 2 Uhr Christenlehre, 5 Uhr Segens=Andacht. Kreuzberg. Hl. Messen: ½7 Uhr(Herz=Jesu=Andacht) und 7 Uhr. Nachmittags 2 Uhr Versammlung der Marianischen Jünglings=Congregation, 4 Uhr Segensandacht mit Predigt. English Church Services. Schlosskirche Bonn. Bunday: 11 a. m. Holy Communion ist and 3rd Sunday at mid-day and Holy Days 80 a. m.— Godesberg. In the chapel attached to the chaplain’s House Aram Rheinallee. Sunday 6 p. m. Evensong and Sermon. Holy Communion every Sunday 830 a. m. Celebration of the Coronation of His Majesty King Edward VII. as ordered by the Archbishop of Canterbury a Special Service will be held in the Schlosskirch Thursday June 26th 1902 at 11 a. m. Schlosskirche on (:) Die Alten Herren des Corps Borussia haben unsere Musenstadt größtentheils wieder verlassen. Gestern Vormittag fuhren Prinz Heinrich und Prinz Joachim Albrecht von Preußen von hier nach Berlin, während der Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg=Schwerin sich nach Bochum begab. Im Laufe des Abends verließen auch der Großherzog von SachsenWeimar, sowie der Herzog Günther von Schleswig=Holstein unsere Stadt. Das HusarenTrompetercorps spielte auf dem Bahnsteig beim Abfahren des Zuges die Studentenweise„O alte Burschenherrlichkeit". 1[ Ein Gruppenbild der Activen und Alten Herren des Corps Borussia ist am Mittwoch vor Beginn der Festtafel vom Hofphotographen Theo Schafgans in der Lese aufgenommen worden. Um die 210 Corpsangehörigen entsprechend gruppiren zu können, mußte auf dem Hofe der Lese eine 8 Meter hohe Tribüne mit Abstufungen erbaut werden. Der Kaiser nimmt die Mitte des Bildes ein; ihm zur Linken steht der Kronprinz. Die Aufnahme ist vorzüglich gelungen. = The Grent Heuri Freuch, ein hervorragender Verwandlungs= und Zauberkünstler, welcher augenblicklich in Brüssel gastirt, wird in den nachsten Tagen nach Bonn kommen und im Neuen Theater(Graven'sche Reitbahn) eine Reihe von Vorstellungen eröffnen. 1l Eine Familie, bestehend aus Mutter und drei Töchtern, meldeten sich vergangene Nacht als obdachlos. Sie kamen zu Fuß von Düsseldorf und wollen sich hier nach Arbeit umsehen. Das jüngste Kind machte die Reise in einem Korbwägelchen mit. l Zwei junge Burschen aus Köln, die ihren Eltern durchgebrannt waren, sind vergangene Nacht auf dem hiesigen Bahnhof festgenommen worden. —. Wegen Betrugs wurde gestern Nachmittag auf der Brückenstraße ein stellenloser Handlungsgehülfe aus Burscheid durch die Polizei festgenommen. s Ein Fabrikarbeiter von hier wurde gestern Abend wegen schweren Sittlichkeitsverbrechens in Haft genommen. * Briefmarken=Umtausch. Die Frist für den Umtausch der im Reichspostgebiet und in Württemberg bis Ende März gültig gewesenen Postwerthzeichen gegen neue ist bis Ende December 1902 verlängert worden. Bis dahin werden mit alten Postwerthzeichen frankirte Sendungen nicht mit einem Strafporto belegt. * Böller=Explosion. Am Donnerstag Vormittag ereignete sich auf dem Rhein zwischen Bonn und Godesberg auf dem Schiff„Overstolz“ von der Köln=Düsseldorfer Dampfschifffahrts=Gesellschaft ein Unglücksfall. Als das Schiff hier vorbeifuhr, gab es wegen der Anwesenheit des Kaisers Salutschüsse ab. Dabei explodirte ein Böller und die ganze Pulverladung flog einem Schiffsangestellten aus Köln, welcher mit dem Böllerschießen betraut war, in das Gesicht, welches ihm stark verbrannt wurde. Nach Anlegung eines Nothverbandes wurde der Bedauernswerthe mit dem Schiffe wieder nach Köln und dann nach dem Hospital gebracht. + Einen Gemüsereichthum wie in diesem Jahre hat es lange nicht mehr in den gemüsebauenden Gemeinden unserer Nachbarschaft, besonders in Poppelsdorf und Endenich, gegeben. Es ist eine Freude, die Prachtexemplare im Felde stehen zu sehen. Nicht allein der hiesige Markt wird damit tüchtig beschickt, sondern sehr viel Gemüse wird nach Auswärts, besonders nach Köln gebracht, wo es von fremden Händlern in Empfang genommen und gut bezahlt wird. So sind im Laufe der Woche in Köln für jedes Stück Gemüse 10 Pfg. bezahlt worden, ein guter Preis, womit man allseitig zufrieden ist. Ein solches Verdienst ist den Leuten wahrlich zu gönnen, denn viele Arbeit ist erforderlich, um die Pflänzchen bis zur Verkaufsfähigkeit zu bringen. * Dr. Tille. Die wirthschaftlichen Verbände der SaarIndustrie beschlossen, am 1. Januar 1903 eine Stelle zur gemeinsamen Vertretung ihrer Interessen in Saarbrücken zu schaffen, für die der stellvertretende Geschäftsführer des Centralverbandes deutscher Industrieller in Berlin, Dr. Alexander Tille berufen worden ist. . Aus der Wurstküche. Man schreibt uns aus Leipzig, 19. Juni: Wegen Vergehens gegen§ 12 des Nahrungsmittelgesetzes ist am 24. März vom Landgerichte Düsseldorf der Metzgermeister Adam Etienne von dort zu zwei Monaten Gefängniß verurtheilt worden. Am 9. Januar fand bei ihm eine Revision der Wurstküche statt. Dabei fielen dem beir. Beamten 10 Pfund Schinkenspeck durch unangenehmen Geruch auf. Die von einem Chemiker vorgenommene Unter. suchung ergab, daß der Speck sich bereits in völliger Zersetzung befand. Die Verwesung war, so heißt es im Urtheile, schon soweit vorgeschritten, daß Gesundheitsschädigungen hätten entstehen müssen, wenn der Speck in der Wurst genossen worden wäre, für welche er schon in kleine Stückchen zerschnitten war. Der Angeklagte hatte den Speck selbst in die Wursttüche gebracht und wollte ihn zur Herstellung von Schwartenmagen henutzen; er hat, wie festgestellt ist, den fauligen Geruch wahrgenommen.— In der Revision des Angeklagten wurde eine Feststellung vermißt, wann der Speck in die Wurstküche gebracht worden ist, wann er zu verwesen begonnen und wann die Revision stattgefunden hat. In der heutigen Verhandlung vor dem Reichsgerichte erklärte der Reichsanwalt die erhobene Rüge für begründet. Das Reichsgericht war derselben Ansicht, hob das Urtheil auf und verwies die Sache an das Landgericht zurück. id„Wirklich reeller Ausverkauf". Man schreibt uns aus Leipzig, 19. Juni: Das Landgericht Aachen hat am 14. Januar den Kaufmann Simon Gottfeld wegen unlauteren Wettbewerbes zu 500 Mk. Geldstrafe verurtheilt. Nachdem er im Jahre 1893 wegen einfachen Bankerotts zu zwei Monaten Gefängniß verurtheilt worden war, betrieb er in Aachen zwei Geschäfte, mit denen er im vorigen Jahre ebenfalls in Concurs gerieth. Ehe dieses geschah, nämlich in der ersten Hälfte des Jahres 1901, machte er durch Inserate und Plakate bekannt, daß er einen wirklich reellen Ausverkauf zu erheblich herabgesetzten Preisen veranstalte. Der Zuspruch des Publikums war in Folge dessen ein außerordentlich starker, sodaß das Waarenlager bald ausverkauft gewesen wäre, wenn er es nicht fortwährend durch bedeutende Nachschübe ergänzt hätte. Dadurch zog sich der„Ausverkauf" sehr in die Länge. Wie festgestellt ist, hat der Angeklagte in der Zeii vom 1. Januar bis 1. Juni 1901 für 25,000 Mk. Waaren nachbezogen. — Die Revision des Angeklagten, der das Urtheil als widerspruchsvoll bezeichnete, wurde vom Reichsgerichte als un begründet verworfen. § Berliner Markt. In der am 18. ds. Mts. abgeschlossenen Woche, über welche hier zu berichten ist, herrschte im Getreidehandel an den Hauptmärkten der Welt eine ziemlich feste Stimmung. Die Grundlage für dieselbe bildeten gegenüber der in Aussicht stehenden guten Ernte die ungewöhnlich geringen Bestände. Man sieht hierin eine gewisse Gewähr für Aufrechterhaltung der jetzt obwaltenden Weltmarktpreise selbst für den Fall, daß die Erwartungen reichlicher ErnteErgebnisse voll in Erfüllung gehen sollten. Bis neue Frucht in ausreichender Menge zur Verfügung steht, dürften die alten Vorräthe wohl fast gänzlich aufgebraucht sein, sodaß es schon erheblicher Zufuhren bedürfte, wenn sich ein preisdrückender Ueberfluß geltend machen sollte. Ein weiterer Grund für die gute Haltung insbesondere der Weizen märkte war durch die in Frankreich eingetretene Preissteigerung gegeben. In diesem Lande hat seit langem anhaltendes, rauhes, nasses Wetter die Saaten in ihrer Entwicklung zurückgehalten und, wie von einigen Seiten befürchtet wird, auch bereits geschädigt. Daher glaubt man, daß auch von Frankreich Weizenkäufe am Weltmarkte bevorstehen. Alle diese Verhältnisse kamen naturgemäß in erster Linie der hauptsächlichsten internationalen Brodfrucht, dem Weizen, zu Gute. Der Preisstand desselben hob sich daher auch am Berliner Markte um 1 Mk. für nahe und um 0,50 Mk. für entferntere Lieferung. Dagegen kamen die Hoffnungen, welche man auf die kommende Ernte setzt, in der Bewerthung von Roggen weit mehr zur Geltung. Trotz der Stütze, welche die Festigkeit der Weizenmärkte boten, gaben die Preise für entfernte Lieferung etwas— nämlich.25 bis 0,50 Mk. nach. Nahe Lieferung stellte sich, dank der Knappheit der Vorräthe, um 0,25 Mk. theurer. Russisches Angebot wird größer und nachgiebiger in den Preisen. Hafer war für das Inland gefragt und gewann für Juli=Lieferung 0,75 Mk. Die um mehr als 20 Mk. niedrigen Herbstpreise konnten sich behaupten. Englands Nachfrage für diesen Futterartikel hat in Folge der Beendigung des südafrikanischen Krieges aufgehört, in Rußland sollen mehrere Lieferungs=Abschlüsse rückgängig gemacht worden sein. Mais gab auf Grund der guten amerikanischen Ernteaussichten um 1,75 bis 2,50 Mk. im Preise nach. Am 18. Juni wurden schließlich folgende Preise für Juli=Lieferung ermittelt: Weizen 167,25 Mk., Roggen 145,50 Mk., Hafer 160,25 Mk., Mais 113,25 Mk. Preise des städtischen Schlachtviehmarktes. 1. Ochsen: a) vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwerths, höchstens 7 Jahre alt, 62 bis 66 Mk., h) junge, fleischige, nicht ausgemästete und ältere ausgemästete 57 bis 61 Mark, e) mäßig genährte junge und gut genährte ältere 54 bis 56 Mk., d) gering genährte jeden Alters 51 bis 53 Mt. z. Bullen: a) vollfleischige, höchsten Schlachtwerths 58 bis 61 Mk., b) mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 55 bis 57 Mk., c) gering genährte 52 bis 56 Mk. 3. Kühe: a) vollfleischige, ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwerths, höchstens 7 Jahre alt, 55 bis 56 Mk., b) ältere ausgemästete Kühe und weniger gut entwickelte jüngere Kühe 53 bis 54 Mk., e) mäßig genährte Kühe 52 bis 54 Mk., d) gering genährte Kühe 47 bis 50 Mk. 4. Kälber: a) feinste Mastkälber und beste Saugkälber 75 bis 77 Mk., b) mittlere Mastkälber und gute Saugkälber 58 bis 63 Mk., c) geringe Saugkälber 46 bis 50 Mk., d) ältere gering genährte Kälber 50 bis 54 Mk. 5. Schafe: a) Mastlämmer und jüngere Masthammel 65 bis 68 Mk., b) ältere Masthammel 62 bis 64 Mk., e) mäßig genährte Hammel und Schafe 57 bis 60 Mk. 6. Schweine: a) vollfleischige, kernige Schweine feinerer Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis 14 Jahren 58 bis 59 Mk., b) fleischige 56 bis 57 Mk., c) gering entwickelte 53 bis 55 Mk., d) Sauen 53 bis 54 Mk. Von Nah und Fern. * Hannover, 18. Juni. Hauptmann v. Burchard, Chef der 1. Batterie des Feldartillerie=Regiments von Scharnhorst, ist am Sonntag in Münster verunglückt. Das Regiment hielt am Schluß der Schießübungen gemeinschaftlich mit dem Niedersächsischen Feldartillerie=Regiment Nr. 46 aus Wolfenbüttel ein Brigade=Jagdrennen ab. beim letzten Rennen, in dem eine größere Anzahl Pferde liefen, kam das Pferd des Hauptmanns beim Nehmen eines Hinder nisses zu Falle, seinen Reiter unter sich begrabend. Hauptmann v. Burchard trug außer leichten Verletzungen am Kopfe und Halse eine schwere Quetschung des Oberarmes und einen Beinbruch davon. Der Verunglückte wurde gestern in das hiesige Clementinenhaus überführt. 17. Juni. Das Högger Jaggele in Veruner (Passeier) hat am 12. d. M. seinen 103. Geburtsta gefeiert. Er ist der älteste Mann in Tirol und Vorarlberg. Der Kaiser hat sich gelegentlich der großen Erinnerungsfeste in Passeier vor zwei Jahren den Jaggele vorführen lassen und ihm ein Gnadengehalt von 100fl. per Jahr ausgesetzt. Letzte * Wien, 20. Juni. Aus dem Alpengebiet laufen trostlose Wetternachrichten ein. Der Neuschnee reicht stellenweise bis auf die Thalsohlen. Das Vieh auf den Almen friert und hungert. Die Landwirthschaft erleidet großen Schaden.— In der galizischen Ortschaft Brzeczany wurden gestern durch einen schrecklichen Sturm 26 Häuser zerstört. * Kalkutta, 19. Juni. Große Erderschütterungen sind längs der ganzen Kette des Himalayagebirges, von Simla bis nach Tschitral an der afghanischen Grenze verspürt worden. Die Stöße waren zwar nicht sehr heftig, jedoch ist kein Fall bekannt, daß sich ein Erdbeben über ein so weit ausgedehntes Gebiet erstreckt hat. * New=York, 20. Juni. Aus Martinique wird gemeldet, daß der Fluß bei Basse Pointe plötzlich dermaßen gestiegen ist, daß dreißig Häuser weggeschwemmt wurden. Der Mont Pelé, aus dem dicke Rauchwolken aufsteigen, wirft Asche über den ganzen nördlichen Theil der Insel. Es sind dort zahlreiche Oeffnungen entstanden, denen Dämpfe entströmen. Mehrere Bäche sind mit kochend heißem Wasser gefüllt. * Berlin, 20. Juni. Der Reichskanzler Graf Bülow ist heute früh von Aachen hierher zurückgekehrt. * Berlin, 20. Juni. Die Firma A. Borsig feiert morgen die Uebergabe ihrer 5000. Lokomotive durch einen Festakt. Berlin, 21. Juni. Gestern Abend fuhr auf dem Hochbahnhof Schlesisches Thor ein einfahrender Zug auf einen haltenden Hochbahnzug. 13 Personen wurden leicht verletzt. * Berlin, 20. Juni. Nach einer Drahtmeldung aus Deutsch=Südwest=Afrika hat der Geleisvorbau der Eisenbahn Swakopmund=Windhoek den Endpunkt der Bahn in Windhoek erreicht. Die Eröffnung des Verkehrs auf der ganzen Linie findet am 1. Juli Statt. * Kiel, 20. Juni. Das Linienschiff Kaiser Frie drich III. ist heute Vormittag mit dem Prinzen Heinrich nebst Gefolge und den Officieren des Geschwaderstabes zur Theilnahme an der Flottenschau in Spithead durch den Kaiser Wilhelm=Kanal abgegeangen. * Kiel, 20. Juni. Die Einweihungsfeier der Gedenktafeln der mit der Gneisenau Verunglückten und der Gefallenen des chinesischen Feldzuges ist auf den 29. Juni in der Garnisonkirche festgesetzt. Der Kaiser und die Mitglieder des Kaiserhauses werden der Feier beiwohnen. * Brunsbüttelkoog, 20. Juni. Die kaiserlich Yacht Meteor III ist heute früh im Schlepptau eines Torpedobootes von Southampton hier eingetroffen. Düsseldorf, 20. Juni. Das Oberhofmarschallamt theilt mit, daß in Folge des Ablebens des Königs von Sachsen der Kaiser den Besuch von Düsseldorf und der Ausstellung zu seinem größten Bedauern für jetzt auf geben müsse, aber hoffe, den Besuch im August nachholen zu können. Metz, 20. Juni. Heute Morgen hat General Graf Häseler, der ein junges Pferd rittt, bei einer Uebung bei Frescaty durch einen Sturz ein Bein gebrochen. Es herrscht allgemeine Theilnahme in der Bevölkerung. * Kassel, 20. Juni. Der Prozeß der Treber=Concursverwaltung wegen Steuerrückzahlung wurde auf Vergleich erledigt, wonach Staat und die Stadt Kassel jeder 300,000 Mk. zurückzahlen. * Gießen, 21. Juni. Der städtische Sparkassenrechner Schreiner aus Laubach wurde wegen bedeutender Unterschlagungen verhaftet. * Gießen, 20. Juni. Die elektrische Centrale der Buderus' schen Eisenwerke in Lollar ist heute Mittag abgebrannt. * Stuttgart, 20. Juni. Der Gewerkschaftscongreß nahm einen Antrag an, wonach der Sitz der Generalcommission von Hamburg nach Berlin verlegt werden soll. * München, 20. Juni. Prinz Leopold reist Sonntag zur Krönungsfeier nach London. * München, 20. Juni. Zu Tegernsee starb der englische Historiker Lord Acton, ein ehemaliger Freund Döllingers und Gladstones. * Zürich, 20. Juni. Durch Vermittlung eines Regierungsraths ist der Ausstand in der Maschinenfabrik EscherWyß heute beendigt; die Arbeiter mußten nachgeben und haben wenig erreicht; morgen werden die Werkstätten wieder eröffnet. * Rom, 20. Juni. Der italienische Naturforscher Amadeo Giulianetti wurde in Britisch Neuguinea von Eingeborenen ermordet. * Athen, 20. Juni. Unter den verhafteten Agenten des macedonischen Comités befindet sich ein gewisser Roukas, der von verschiedenen Augenzeugen alsDerjenige erkannt wurde, der bei den Unruhen im vorigen November aus den griechischen Ministerpräsidenten geschossen hat. * London, 20. Juni. Die Times meldet aus Peking, China beabsichtige, an die fremden Mächte die Bitte zu richten, ihm zu gestatten, drei bis vier Jahre die Raten der Entschädigung in Silber zu zahlen. Später solle dann Gold gezahlt werden. Der Unterschied zwischen dem zu zahlenden und dem wirklich gezahlten Gelde solle durch erhöhte Nachzahlungen ausgeglichen werden. * Bombay, 20. Juni. Der Schaden, den der letzte Cyclon in Tidalware und Kuratchi angerichtet hat, beträgt gegen 8 Millionen Rupien(zu 1,35 Mk.). Verluste an Menschenleben werden nicht berichtet. * New=York, 20. Juni. Ein bewaffneter Pöbelhaufen drang in eine Kohlengrübe in der Nähe von Williamstown (Westvirginia), um 25 Arbeiter zu veranlassen, die Arbeit einzustellen. Als sich die Arbeiter diesem Gebote nicht fügen wollten, schleuderte der Haufe Dynamit in die Grube, wodurch eine Explosion entstand. Fünf Mann wurden getödtet. Als die Ueberlebenden aus der Grube herauskamen, gaben die Ausständischen Schüsse auf sie ab und verletzten viele. * New=York, 19. Juni. Die Hamburg=Ameika=Linie hat beschlossen, einen monatlichen Dampferdienst zwischen New=York und Nordbrasilien einzuführen, beginnend am 3. Juli mit dem Dampfer Hungaria. * New=York, 19. Juni. Die venezolanischen Rebellen eroberten Ciudad(Bolivar). * London, 20. Juni. Der Standard versichert, daß der Besuch der Burenführer in London nunmehr vollkommen gesichert sei. Botha, Delarey und De Wet würden nach dem europäischen Festlande aufbrechen, um es in der Absicht zu bereisen, eine Sammlung zum Besten der durch den Krieg ruinirten Burenfamilien in die Wege zu leiten. Zum Tode König Alberts. * Eine Sonderausgabe des Armee=Verordnungsblattes veröffentlicht folgenden Armeebefehl des Kaisers: Das nach Gottes unerforschlichem Rathschluß erfolgte Ableben Seiner Majestät des Königs Albert von Sachsen hat mich aufs tiefste erschüttert. Mein Haus, meine Armee, unser ganzes Vaterland haben einen schweren Verlust erlitten, und allerorten werden die Herzen, die eine Empfindung für Deutschlands Glanz und Größe haben, mit mir in tiefster Trauer den Heimgang dieses heldenhaften und deutschen Fürsten beklagen. Mit ihm ging dahin der letzte jener mit dem Großkreuz des Eisernen Kreuzes geschmückten Heerführer, die an der Spitze der deutschen Armee unter meinem in Gott ruhenden Herrn Großvater uns unvergängliche Siegeslorbeern erkämpften. Im Gedächtniß des Volkes wird der Held von St. Privat, der Führer der Maas=Armee, fortleben, so lange deutsche Herzen schlagen. Schwer aber lastet insonderheit auf der Armee, die mit hoher Verehrung, mit stolzem Vertrauen auf den bewährten ruhmgekrönten Feldherrn blickte, das Bewußtsein seines Verlustes. Es wird ihr ein tief empfundenes Bedürfniß sein, auch äußere Trauerzeichen anlegen zu dürfen, und ich bestimme hierdurch erstens: sämmtliche Officiere der Armee legen vierzehn Tage Trauer an, zweitens: bei den Garde=Ulanen und 10. Dragonern währt die Trauer drei Wochen, drittens: an den Beisetzungsfeierlichkeiten nehmen Theil Abordnungen der genannten beiden Regimenter, bestehend aus dem Commandeur, einem Stabsofficier, einem Rittmeister, zwei Leutnants, einem Wachtmeister, einem Unterofficier, einem Gemeinen. * * Sibyllenort, 20. Juni. Der Tod des Königs Albert erfolgte ohne jede krampfartige Erscheinung; der König athmete einige Male tief auf. Die Königin kniete am Sterbelager nieder, das Haupt auf die Brust des Königs gesenkt; neben ihr standen Prinz Georg, Prinzessin Mathilde, die Prinzen und Prinzessinnen, sowie der Hof. Das Gebet des Geistlichen unterbrach allein das feierliche Schweigen. Unmittelbar nach dem Ableben des Königs wurde dem Kaiser, der sich einige Stunden vorher erkundigt hatte, telegraphisch ganz ausführlich Bericht erstattet, der ihn auf Villa Hügel bei Essen traf. * Dresden, 20. Juni. Der Hof legt aus Anlaß des Dahinscheidens des Königs Albert 24 Wochen Trauer an. Die Einstellung aller Lustbarkeiten dauert acht Tage. Der König Georg und die Königin=Wittwe treffen morgen Abend mit der Leiche des Königs Albert hier ein. * Sibyllenort, 20. Juni. Heute Nachmittag fanden sich die Schloßbeamten mit ihren Familien, Pächter und schlichte Landleute im Schlosse ein, um den König nochmals zu sehen. Der König ruhte auf dem mit Rosen überstreuten Sterbebette, die Hände um ein silbernes Cruzifix gefaltet. Nach der Obduction und Einbalsamirung wurde die Leiche um 6 Uhr in dem inzwischen schwarz ausgeschlagenen Sterbezimmer auf einem Katafalt aufgebahrt. Bei der morgigen Ueberführung der Leiche nach Dresden wird der Zug in der ersten sächsischen Station Löbau Halt machen, wo König Georg die Meldungen der Minister entgegennehmen wird; die übrigen sächsischen Stationen wird der Zug langsam durchfahreg. * Dresden, 20. Juni. Die Leiche der Königs Albert trifft morgen Abend am hiesigen Hauptbahnhof ein und wird in die katholische Hofkirche übergeführt. Die Beisetzung findet Montag den 23., Abends 9 Uhr, in der Hofkirche Statt. Heute Vormittag 10 Uhr erscholl von allen Kirchen der Stadt Trauergeläute. Der Bruder des Heimgegangenen, der nunmehrige König Georg, kehrt heute von Sibyllenort. nach Dresden zurück. * Wien, 20. Juni. Die gesammte Wiener Presse widmet dem verstorbenen König Albert warme Worte des Nachrufes und feiert ihn als treuen Freund Oesterreichs und unseres Kaisers, als hochherzigen Fürsten, dessen Gedenken in hohen Ehren fortleben wird. Man glaubt, der Kaiser werde sich selbst nach Dresden begeben, um dem verblichenen Freunde die letzte Ehre zu erweisen. * Paris, 20. Juni. Anläßlich des Ablebens des Königs Albert von Sachsen übermittelte der Minister des Aeußern Delcassé dem deutschen Botschafter Fürsten Radolin das Beileid der französischen Regierung.— Der Temps schreibt in einem dem verstorbenen König Albert von Sachsen gewidmeten Artikel:„Man kann sagen, daß der König der werthvollste Beistand der deutschen Reichsidee nach innen wie nach außen war, und daß das deutsch=österreichische Bündniß von 1879, dieses politische Meisterwerk, in hohem Maße durch den Einfluß König Alberts auf seinen Jugendfreund, den Kaiser Franz Joseph, gefördert wurde.“ * London, 20. Juni. Alle Blätter gedenken rühmend des Lebens und Wirkens des dahingeschiedenen Königs Albert. Die Morning Post nennt ihn einen Grundpfeiler des Deutschen Reiches und einen der beliebtesten Fürsten Europas. Der Standard sagt, König Albert habe dem Deutschen Reiche gleich erfolgreich als Berather wie auf dem Schlachteld gedient. * Washington, 20. Juni. Der Botschafter in Berlin, White, ist seinem Vorschlage gemäß beauftragt worden, die Vereinigten Staaten bei der Beisetzung des Königs Albert von Sachsen zu vertreten. Wasserwärme des Rheines 13 Grad. Wetterwarte des akadem. Versuchsfeldes. 6“ Längengrad von Grezuwich, 50° 44° Breitengrad.— Meeresböhe 60 m Nachdruck verboten. Bonn=Poppelsdorf, Samstag, 21. Juni. Wetter im Allgemeinen um 8½ Uhr früh: Regnerisch. Temperatur° C. der freien Lust im Schatten der freien Erdoberfläche (brauner schwerer Lehmboden) der letzten 24 Stund. der Erdtiefen (Acker: schwerer Lehmboden), Brachacker bei: 14 100 (e 711 14 133 113 Wind: Richtung Windstille; Stürke(nach 10°) 0. Wetteraussicht für heute: Mildes, ruhiges, regnerisches, später zeitweise trockenes Wetter. Wetteraussicht für morgen: Etwas kühleren Wetter mit einzelnen Regenfällen. * Bis gestern Nachmittag 4 Uhr war das Barometer anhaltend gefallen(auf 748 mm), seit der Zeit steigt es wieder langsam. Nachts jedoch drehte der Wind auf West um und damit stellte sich ausgiebiger Regen ein, der unter dem Einfluß eines über Deutschland lagernden barometrischen Niederdruckgebietes heute mit einzelnen Unterbrechungen noch anhalten dürfte. Es steht dann wieder kühleres Wetter zu erwarten. Heirath, Junge kinderl. Wittwe, 28 J. alt, mit kl. Kapital, stattl. Figur, wünscht pass. Heirath. Bewerber (Beamte bevorz.) bitte vertrauensvoll Brief, womögl. mit Bild, unter Chiffre M. F. 38. in der Expedition abzugeben. Verschw. gegenseitig. Verm. ausgeschl.! 40 Jahre alt, wünscht mit ält. Herrn in Verbindung zu treten wecks Heirath. Off. unter G. 115. postlag. Coblenz erbeten. Vern=Sohnungen. Morgen Sonntag 11½ Uhr Hôtel zum goldenenStern. Heirath! Junge, hübsche Dame mit Vermögen wünscht die Bekanntschaft ein. bess. liebensv. Herrn von solid. Charakter. Off. mit Bild beliebe man zu richten unter J. K. 21. postl. Königswinter binnen 8 Tage. Strengste Verschwiegenheit Ehrensache.„ Reckl. i. v. a. Dich Wieders. Besch. geh. o. verfehlt. V. ausges. D. Schr. Vertrau m. Dir. Br. Wilh. anw. w. s. D. z. spr. Harre best. d. Elisabeth. Seite 8. Nr. 4428 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend Statt besonderer Anzeige. Heute Nacht verschied nach langem schweren Leiden, wiederholt versehen mit den hh. Sterbesakramenten, mein innigstgeliebter Gatte, unser guter Bruder, Onkel und Schwager Herr U JUst Dramsteh Componist und Musikdirector im Alter von 69 Jahren. Bie Holtrauernden Emterellebonen. Bonn, Köln, Karlsruhe, Freiburg, New-York, den 20. Juni 1902. Die Beerdigung findet Statt Sonntag den 22. Juni, Nachmittags 5½ Uhr, von Nassestrasse 9 aus nach dem Poppelsdorfer Friedhofe. Die feierlichen Exequien werden Montag den 23. Juni, Morgens 9 Uhr, in der Münsterkirche gehalten. O* Am Montag den 23. Juni, Vormittags 9½ Uhr, versteigere ich zu Hönningen a. Rh. öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung eine große Parthie Mannfakturwaaren, als: wollene Decken, Steppdecken, Herren=Anzüge, ferner 2 Ladenregale und 2 Theken. NB. Sammelplatz für Käufer Bahnhof Hönningen. Erbeck, Gerichtsvollzieher, Linz a. Rh. tü. 2o gg. aller Art zu bedeutend herabgesetzten Preisen abzugeben. Gladbacher Fabrik=Depot H. Pollack Bonn, Brüdergasse 34. Eigene Polsterei. Franco Lieferung durch eigenes Fuhrwerk 5 Stunden weit. Der Ertrag der„Stiftung Auguste Heinrich“. aus dem Jahre 1901 und 1902, bestimmt „für würdige und be„dürftige" unverhei„rathete Lehrerinnen, „welche über 50 Jahre „alt sind und ihrem „Beruf, in welchem sie „mindestens 10 Jahre „lang gewirkt haben, „wegen Kränklichkeit „oder Altersschwäche „aufgeben mußten, ist zu vergeben. Gesuche sind bis 10. Juli d. J. an das Oberbürger= meisteramt einzureichen. Boun, 14. Juni 1902. Der Oberbürgermeister. I. Sieberger. 1 Gurneister steue. Für die in Heunef a. d. 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Heute Samstag zum letzten Male: Hab'n Sie nicht den kleinen Cohn geseh'n? sowie die urdrollige Drunter= und Drüber=Brettl=Burleske: „Ein Stündchen im Theaterbureau!“ Ab Sonntag den 22. Juni: Auftreten der neu engagirten KunstCapacitäten, u. A. die weltberühmte, in ihren Leistungen bis jetzt unübertroffene Dankmar-Schiller-Truppe, sowie erstes Debut von Lina Goltz, Deutschlands beste SchauspielSoubrette vom Wintergarten, Berlin. Dutzendbillets gültig.— Anfang 8 Uhr. Die Direction. Tchugn Eent, Gallkhrin.. Gasthof zur Waldlust! Sonntag den 22. d. M. veranstaltet der Kameradschaftl. Krieger-Verein von Küdinghoven bei dem Unterzeichneten von Nachmittags 3 Uhr ab Groß. Preis=Vogel= u. Scheibenschießen wozu alle Schützen höflichst eingeladen werden.— Von 4 Uhr ab findet in obengenanntem Lokale Statt, wozu freundlichst einladen der Kameradschaftl. Kriegerverein von Küdinghoven und Hermann Sülsen. Overcassel. Gasthof„Zur Stadt Bonn“. Heute Kölsch im Anstich. 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Nachdruck verbeten. An der Spitze der Schwadron Jäger zu Pferde, welche da i die alte Mittelstadt ins Quartier rückte, ritt der Führer mit einem so merkwürdig stillen und versonnenen Ausdruck in dem kraunen Gesicht und in einer so lässig schweren Haltung, daß man versucht war, an den Ritter zu denken, der mit schlaffen Zügeln und ohne Sporn aus einem heißen Kampf heimreitet und in dessen Schild das eine Wort„Genug" stand. Und ebenso schwer schwang sich auf dem Markt der Rittmeister aus dm Sattel, und nachdem er flüchtig, aber sehr höflich seine Officiere gegrüßt hatte, ging er in seinen hohen, braunen Stiefeln und dem forstgrünen Rock mit dem dunkelgrünen Kragen, auf dem hinten der dunkle, geschwungene Kürassierhelm zu liegen schien, langsam über den Platz. Das Haus, welches ihn für zwei Tage beherbergen sollte, mußte ihm wohl bekannt sein, denn er betrat ohne Zögern die Buchhandlung. Der alte Herr, der dort auf einem Drehsessel Uinter dem Ladentisch saß, erhob sich sofort und sah dem Offieier wie jäh erstaunt und überrascht in das Gesicht, als müßte ar es kennen. Aber der faßte ohne Bewegung an den Helm und nannte einen fremden Namen: Rittmeister v. Hertzberg. Noch einmal blickte ihn der Alte prüfend an dann sprach er etwas undeutlich von besonderer Ehre und schickte den Lehrling nach oben, um seine Frau von der Ankunft des Gastes zu benachrichtigen. „Der neueste Roman?“ fragte der Rittmeister und griff nach einem der Bände auf dem Tisch.„Darf ich ihn erwerben?“ Und während er das sagte, dachte er an ein paar blaue, trotzige Mädchenaugen, in denen zum ersten Mal tief und fern die dunkle Frage der Liebe auftauchte, und an ein Paar rothe, scheue Lippen, die er nie geküßt hatte, und an eine Fluth von goldenen Haaren. „Sie muß ein schönes Mädchen geworden sein“, sann er weiter,„ob sie wohl den ehemaligen Primaner und jungen Studenten in dem braunen, ernsten Rittmeister mit dem anderen Namen erkennt? Zwei Jahre Krieg in Afrika und drei Welttheile verändern sehr, und ich kam hierher, um unerkannt Abschied zu nehmen.“ Aber es überlief den Rittmeister,doch heiß, als ihm das einst so maßlos geliebte Mädchen am Arm seiner Mutter entgegentrat, im hellen, fließenden Sommerkleid, das die nackten schönen Arme unter den Spitzen frei ließ. Und die dunklen Augen sahen ihn wie erschreckt aus dem blaß gewordenen Gesicht an, als wäre ihr ein Blutstrom zum Herzen geschossen. Und beinahe hätte der Rittmeister vergessen, daß er mit einer glänzenden Zukunft, welche sich ihm durch den glücklichen Zufall, vor Jahren einmal dem jungen Erbprinzen wie im Vorübergehen aus dem Wasser geholfen zu haben, eröffnet hatte, hier seiner armen, aber poesiebewegten Vergangenheit ein Zugeständniß machte, das ein Ausklingen einer Seite seines Herzens sein sollte, nicht aber eine Verwicklung. Er hatte gehofft, daß es ihm, der seit jener Zeit so viele schöne Frauen gesehen hatte, obwohl ihn niemals wieder jene süße und tiefe Leidenschaft der ersten Liebe beseelt hatte, leicht sein würde, die letzten Fäden zu lösen, wie man an einem klaren und milden blauen Herbsttage dem letzten Duft des Sommers nachträumt und — in einen glänzenden, aber kalten Winter hineinschreitet. Nun war es ihm, als müsse er diese blühende Mädchengestalt an sein Herz reißen und von diesen rothen Lippen den schönsten Rausch der Jugend und der Erinnerung trinken und mit tiefer Zärtlichkeit jede leise und vorwurfsvolle Frage erRicken. Da klirrte der Säbel auf dem Fußboden, der Rittmeister nahm sich zusammen, und während ihn der Buchhändler seiner Frau und Tochter vorstellte, trat in seine Züge jenes stille und ruhige Lächeln, das den Ausdruck vornehmer und nachdenklicher Gesichter so unvergeßlich macht. „Sie gleichen so sehr Jemandem, Herr Ritmeister“, sagte die Frau des Buchhändlers,„der uns einst lieb gewesen ist, so sehr, daß ich Sie fast mit dem Namen angesprochen hätte: Hans Treuhand—“ „Auch ich heiße Hans, gnädige Frau“, antwortete der Offieier artig. Und wie um das Gespräch über diesen Punkt abzubrechen, fügte er hinzu:„Ich hoffe, daß diese Aehnlichkeit mir etwas Wohlwollen und Nachsicht für die Mühe und Last der Einquartirung sichert. Uebermorgen schon reiten wir weiter, und ich denke nicht allzu sehr zu stören.“ Der Wachtmeister der Schwadron trat herein und fragte wegen des Dienstes am Nachmittag. In der ruhigen und überund gab seine Anordnungen, nachdem er sich entschuldigt hatte. Und während er seine Gestalt zu der schlanken und kraftvollen Höhe stahlkräftiger Naturen aufrichtete und dem Bericht schte, blickte er über die Schriftstücke, welche er in seinen händen hielt, wie gebannt zu dem schönen, ernsten Mädchen hinüber, das mit leicht geneigtem Haupt in einem Werk auf einem der Tische blätterte. „Hüte Dich, Hans Treuhand von Hertzberg“, sagte er zu sich.„Die alte Liebe schlägt herauf und Dein Weg ist noch weit und glänzend und längst vorgezeichnet. Willst Du ihn so leicht daransetzen? Und dann— die kleine Comtesse?“ Der Rittmeister nahm den Säbel auf und verabschiedete den Untergebenen. Der Bursche kam mit dem Gepäck, und das Mädchen schickte sich an, den Officier, der sich beurlaubte, zu begleiten und ihm seine Zimmer anzuweisen. In der Haltung der großen Dame ließ es an der Treppe dem Rittmeister den Vortritt und quittirte dieser darüber mit einem liebenswürdig ernsten Gruß. In dem Flur oben herrschte eine leichte Dämmerung, die Hand des jungen Mädchens auf der dunklen Thürklinke schimmerte weiß, und die Augen leuchteten tief und fragend zu Hans Treuhand aus dem einst so schmerzlich geliebten Antlitz herüber, ganz anders als zu der Zeit, als das heranblühende Kind die Leidenschaft des Jüngling noch nicht ahnen und verstehen konnte. Und hier übermannte den Rittmeister das hervorbrechende Gefühl. Seine gebräunte Faust legte sich wie mit selbstvergessener Zärtlichkeit auf die weißen, warmen Finger des Mädchens, fast streiften seine Lippen die blonden, schimmernden Haare. Ein tiefes Aufathmen ging durch den Raum. „Verzeihung“, sagte dann der Officier,„ich wollte Ihnen die Mühe ersparen— gnädiges Fräulein.“ Die Thür öffnete sich, der Bursche stolperte die Treppen herauf, und mit einem stummen ernsten Gruß ging das junge Mädchen hinaus, und der Rittmeister starrte der Verschwindenden wie einer Erscheinung nach. „Mignon“, sagte er dann.„Sie führt ihren Namen mit Recht. Man kann sie nicht vergessen.“ Zum Essen erschien der Rittmeister in dem dunkken Interimsrock mit dem grünen Sammetkragen, draußen im Vorzimmer legte er die weiße Mütze und den leichten Einsteckdegen ab. Und dabei dachte er daran, wie dort an jenem Haken einmal ein pelzbesetzter Backfischmantel gehangen hatte, in welchem er sein heißes Gesicht preßte und den er dann einem schlanken, übermüthigen Ding hatte anziehen helfen. Und dabei waren sich die jungen Lippen bedenklich nahe gekommen, noch glaubte er den scheuen und seligen Schlag des Herzens zu spüren, wo die Zeit still zu stehen schien und ein Klingen wie aus der Ewigkeit von sonnenüberglänzten Halden kam aus dem Land der Jugend und der ersten Liebe, die niemals zurückkehrt. Wieder saß er an dem mit solider Einfachheit ausgestatteten Tisch des Buchhändlers, und Mignon reichte ihm die Schüs#eln herüber und manchmal traf ihn ein dunkler, fragender nlick unter den langen, gesenkten Wimpern. Aber die schlanin Finger zuckten nicht zurück, wenn sie die des Rittmeisters dabei berührten, nur ein leises und schuldvolles Evalächeln spielte dabei um den vollen Mund des Mädchens. „Die Zeit des Glückes ist so kurz“, sagte Hans Treuhand einmal während des Gespräches.„Man muß es fassen und halten. Denn wer weiß, morgen blasen schon die Trompeten zum Abschied.“ Und es war, als ob dieser leise mahnende Ton über jenen Tagen lag. Der Rittmeister soß in dem Lehnsessel seines Zimmers und sann den schweren Aktorden nach, die durch die Thür zu ihr herüberdrangen. „Sie war schon früher eine kleine Künstlerin", dachte er, „nun ist sie es ganz geworden. Ueberhaupt diese seltene, frische und vornehme Blüthe in dem Hause des Buchhändlers und Gelehrten! Als hätte sie die Sehnsucht der Geschlechter in dieser Atmosphäre der Trockenheit und des Staubes hervorgezaubert in ihrem ganzen blühenden Liebreiz.“ Dann kamen die Leutnanis nach einander und statteten Bericht über die Quartiere der Leute ab, die sie durchgesehen hatten. Und einmal öffnete sich noch die Thür, und in dem Rahmen stand, mit einem Theebrett in den Händen, Mignon mit einem fast verlegenen Lächeln. Es wäre Alles so zerstreut im Haus, sagte sie, das Mädchen fort, ob der Herr Rittmeister Thee oder Kaffee allein einnehmen wolle. Es wäre Beides da. Er sprang auf und küßte ihr die Hände, eine nach der andern, fast hätte ihn der Sturm seiner Erinnerungen und seiner Liebe mit fortgerissen. Und dann trank er aus einem dunklen Gefühl heraus, Thee und Kaffee nacheinander aus. Auch das Gebäck verzehrte er radikal. Später ging er zum Appell nach der Aue. Mignon, in einem großen, gebogenen Strohhut und unter einem hellen Sonnenschirm, sah von der Straße aus zu. Wie ein Bild aus den Tagen des alten Florenz stand sie im Kreise ihrer Freundinnen, schlank und anmuthig. Und den Rittmeister ließ heute der königliche Dienst sehr kalt, er fand kein Wort des Tadels, und der helle Sonnenschein glänzte auf dem Gesicht auch des verruchtesten Schwadrons=Bösewichtes. Hell und schmetternd klang das Commando des ältesten Leutnants, als der Rittmeister mit seinem Fortgehen den Appell beendete. Eilends trat er auf Mignon zu, die ihm einige Schritte entgegengekommen. Sie fragte ihn, ob er Lust hätte, mit in den Logengarten zu gehen, die Eltern wären schon dort. Sie verabschiedete sich mit einem reizenden und entschuldigenden Lächeln von ihren Freundinnen und schritt an der Seite des ernsten Officiers durch den alten Park. Dann saßen sie bei der untergehenden Sonne auf der Terrasse unter den Linden des Logenhauses, der Buchhändler grüßte herantretende Bekannte, und der Rittmeister erzählte den Damen von dem Krieg in Südafrika, an dem er lange theilgenommen hatte. Einmal kam ein junger Afsessor und versuchte, eine Aufforderung zum Bleiben zu erhalten, aber Mignon sah kühl über ihn hinweg. „Sie ist so stolz den Herren gegenüber“, klagte die Mutter, und während sie das sagte, suchte das schöne Mädchen mit ihren Augen lächelnd die des Rittmeisters. Er dachte an jene unvergeßliche Tanzstunde mit ihrer scheuen Seligkeit und an ihren Trotz, wenn sie einem Herrn gedankt hatte, den sie nicht leiden mochte, und gescholten wurde, während sie dabei zu ihm herübersah, als müßte er sie allein verstehen. Eine heiße Rührung übermannte ihn, es wurde ihm zu eng hier oben unter den vielen Menschen, er sprang auf und bat, den Garten besichtigen zu dürfen. Auch Mignon erhob sich, und mit jenem leisen und schuldvollen Lächeln, das an ihr in dieser Zeit so hinreißend war, erklärte sie sich zur Führung bereit. Unten in dem Laubengang war es still, das Zittern des verrauschenden Sommers ging wehmüthig durch die Bäume. Von dem Geländer am Bach sah Mignon zu dem Rittmeister zurück. „Wie ich diese Kleider liebe“, sagte er,„die unter den Spitzen Arme und Hals freilassen, Werden Sie es auch noch morgen tragen— Mignon?“ Das junge Mädchen drehte sich ganz zu ihm um und lehnte sich leicht an das Geländer. „Nein, Herr Rittmeister", erwiderte sie schalthaft,„Sie müssen sich schon heute daran satt sehen. Wer wird in solchen kurzen Tagen so einseitig sein wollen!“ „Diese Arme unter den Spitzen“, sagte Haus Treuhand, müßten leicht erhoben sein oder“— es kam ohne Zittern und Schwanken heraus,„sie müßten sich um den Hals des geliebten Mannes schlingen.“ „Wie sollte das wohl möglich sein“, kam es tonlos von den Lippen Mignons, während die Augen den Boden suchten. „So!“ sprach der Rittmeister kurz und küßte langsam die beiden schlanken Hände. Still zog er das regungslose Mädchen an sein Herz.„Bist Du so ungeschickt im Lieben geblieben wie einst, Mignon? Oder hast Du mich nicht mehr erkannt?“ „Doch“, erwiderte sie mit einem seligen Aufathmen nach einer langen Pause,„aber ich wollte es nicht sagen. Und ganz sicher war ich auch nicht, des Namens wegen. „Hans Treuhand von Hertzberg“, sprach der Rittmeister. „Junger Adel und kaum verdient. Siehst Du, Mignon, ich kam hierher, um Dich zu vergessen, und fand Dich für immer. Wie kann man so treu bleiben, Kind?. Das ist ja wie im Märchen!“ Wieder spielte jenes leise und schuldvolle Evalächeln um die aufglühenden Lippen des Mädchens. „Wer kann dafür“, sagte sie,„wenn er nicht vergessen kann. So habe ich gewartet.“ „Seltsames Kind“, meinte Haus Treuhand, und küßte sie leidenschaftlich auf den einst so trotzigen Mund.„Aber das Lachen hast Du doch verlernt, Mignon.“ * „Sie wird eine stille Frau werden“, sagte der Rittmeister, als er wieder einsam in seinem Zimmer saß.„Aber vornehm, und das Herz wird mir immer schlagen. Wir werden uns vielleicht einschränken müssen und meine Laufbahn wird weniger schnell und glänzend sein. Mich sicht das nicht an. Ade, kleine Comtesse.“ Schwerte, 18. Junf. Während sich ein hiesiger Pferdehändler mit seiner Familie auf dem Schützenballe befand, dra igen Diebe in vergangener Nacht in dessen Wohnung ein, erbrachen ein Pukt und entnahmen demselben etwa 4500 Mark. Ein Knecht des Bestohlenen und ein stellungsloser Klempner sind als der That verdächtig verhaftet worden. * Berlin, 17. Juni. Der Stadtverordnete Stadthagen hatte Klage geführt, daß seine Rede in Folge des Lärms im Saale am Stenographentisch unverständlich geblieben ist. Der Stadtverordneten=Vorsteher Dr. Langerhans hat nun mit Zustimmung der Versammlung beim Magistrat beantragt, daß in der Nähe des Vorstandstisches ein Rednerpult aufgestellt werde. i Brüssel, 16. Juni. Unter einer Eisenbahnbrücke bei Scheerbeet wurde die entsetzlich verstümmelte Leiche eines Schaffners aufgefunden, der vermuthlich, als er auf dem Trittbrett eines Wagens weilte, mit dem Kopf gegen einen Brückenpfeiler stieß und unter den Zug gerieth, auf dem er Dienst hatte. * Paris, 16. Juni. Der erste Versuch mit dem„Viatbr“ des Luftschiffers Schuetz, der seine Erfindung so siegesfreudig ankündigte, ist mißglückt. Er stieg in St. Clond auf, hatte aber kaum seinen kühnen Flug begonnen, als einer der beiden Flügel, aus denen der„Viator“ in der Hauptsache besteht, versagte, und Schuetz sich, anstatt der geplanten und angekündigten Luftreise, ein unfreiwilliges Bad in der Seine holte. Er war vom Fuße der Seinebrücke vor St. Cloud aus eflogen“ und auf dem denkbar geradesten Wege ins Wasser gefallen, hatte aber als guter Schwimmer die Geistesgegenwart, sein Flugzeug in der Linken haltend, mit der Rechten schwimmend, ein nahes Boot zu erreichen. Wie alle wahren Erfinder, hat Schuetz ein viel zu blindes Vertrauen zu sich selbst und in seine Erfindung, um durch diesen so mißglückten ersuch irgendwie beunruhigt oder gar entmuthigt zu sein. Er wird nächster Tage wieder„auffliegen". Hoffentlich mit mehr Erfolg. * Paris, 14. Juni. Seine=Schiffer landeten die Leiche eines Soldaten, welchem die Hände und die Beine zusammengebunden waren, sodaß man zuerst an ein Verbrechen dachte. Polizeiliche Nachforschungen ergaben jedoch, daß es sich um einen Selbstmord handele. Der Verzweifelte, ein Lyoner Namens Pasquier, gehörte zu der Kaserne von Belleschaffe und war seit dem 1. Juni verschwunden. Zu wiederholten Malen hatte er seinen Kameraden erzählt, ein junges Mädchen, das er wie wahnfinnig liebe, mache ihn sehr unglücklich. Eines Tages werde er ins Wasser gehen. Pasquier war ein vorzüglicher Schwimmer, er hatte daher Angst, wenn er in die Seine spränge, würde ihn der Selbsterhaltungstrieb nicht ertrinken lassen. Um also dem Tode nicht entrinnen zu können, band er sich die Füße mit einem Ordonnanz=Band und die Hände mit einem Taschentuch zusammen und stürzte sich in den Fluß. * New=York, 14. Juni. Friedrich Reichardt, ein deutscher Frachtverlader, welcher vor nahezu zwei Jahren aus Hoboken verschwand und den man für ein Opfer des Pierbrandes in Hoboken hielt, ist jetzt wohl und munter dort aufVon Nah und Fern. * Hamburg, 15. Juni. In Fuhlsbüttel auf der rechten Seite der Alster spielte sich gestern eine blutige Zigeunerschlacht ab. Etwa 50 Zigeuner bekamen Streit, schossen mit Revolvern, stachen mit Messern und hetzten sogar Bären gegeneinander. Der Kampf nahm einen solchen Umfang an, daß aus Hamburg berittene Schutzleute geholt werden mußten. Als die Polizeimannschaften eintrafen, flohen die Streitenden auf preußisches Gebiet und ließen mehrere Schwerverletzte zurück. 21. Juni 1902 Wie alte großen Praktiker, gibt Morgan sehr viel allf den persönlichen Eindruck, den Jemand auf ihn macht. Auch geschäftlich reg: er sich durch eigene Beobachtungen an, denen natürlich die kälteste Berechnung nachfolgt, bis die Idee ins Leden tritt. So kam er in die Schifffahrt auf folgendem Wege: Nachdem er Besitzer der in Boston endigenden Bahnkinien geworden war, interessirte es ihn, zu erfahren, wie die Frachten von da weiterbefördert würden. Er fand, daß von Bosion jede Woche drei coneurrirende Dampfer nach Liverpool abgingen, noch dazu zwei an einem Tage. Diese drei Dampfer vermochten zusammen 50,000 Tonnen zu laden, während Boston ihnen wöchentlich höchstens 15,000 Tonnen liefern konnte. Also wurden ungefähr achtzig Dampferfahrten jährlich gänzlich umsonst gemacht. Diese Kraftverschwendung war Morgans ökonomischem Genie widerwärtig, und das wan der Ausgangspunkt, von dem her er sich in die Rhederei=Probleme vertiefte und der ihn schließlich zum Ankauf ganzes Handelsflotten führte. Den Weg zur Kräfte=Ersparniß hatte er schon vorher beim Eisenbahnbetrieb und dann bei der Stahlindustrie in der besseren Organisation gefunden. Verein z. Forderung d. Frauenbildung. Trchschutt. in neuer Kochkursus beginnt am 2. Juli: Unterricht täglich an 36 Vormittagen ertt len sind zu vergehen.— Gemeinsamer Mitt getaucht und zur Freude seiner Frau, seiner alten Mutter und seiner Kinder heimgekehrt. Wie er erzählt, hatte er sich vor dem Dockbrande in New=York im Rausche auf einem Viehtransportdampfer als Viehaufseher anstellen lassen, und er war bereits in Liverpool, als die Anlagen des Norddeutschen Lloyd zerstört wurden. Er schämte sich dann, heimzukehren, und reiste auf einem Schiffe nach Brasilien. Von da wollte er nach San Francisco fahren, doch mußte das Schiff nahe der Küste von Chile verlassen werden, und nach zwei Tagen landeten sie an der chilenischen Küste. Von Chile ging es nach Panama und von da nach Florida, wo er auf einer Orangenfarm arbeitete, bis er nach Chicago fuhr, wo ihn ein Freund kürzlich bewog, zu den Seinen heimzukehren. Eine Frau Valerie Reichardt hat auch aus dem Fonds der NewYorter Staatszeitung für die Hinterbliebenen der Opfer der Dock=Katastrophe 300 Dollars erhalten. Pierpont Morgan. * Pierpont Morgan ist nicht so ganz Selfmademan wie die Carnegie oder Nockefeller, denn er nahm vor allem eine gründliche Bildung ins Leben mit. Sein Vater besaß bereits ein Bankgeschäft von bescheidener Bedeutung. Der Sohn besuchte ein amerikanisches College und hielt sich dann drei Jahre auf der Universität Göttingen auf. Dieser deutschen Studienzeit erinnert sich Morgan mit großer Freude, spricht auch noch leidlich deutsch und singt mit dielem Vergnügen und falscher Stimme unsere Studentenlieder. Geschäftsmann zu werden, hat vielleicht gar nicht von Anfang an in seiner Absicht gelegen. Unter nur wenig veränderten Umständen wäre er möglicherweise Staatsmann oder Geschichtsschreiber geworden, wie Bancrost und Motley, die vor ihm in Göttingen waren. Nachdem er sich in Deutschland und auch sonst noch in Europa umgesehen hatte, rief ihn der Tod des Vaters zurück. Er wurde dann Commis in einem Bankgeschäft, und es begann nun eine überaus angestrengte, bis in die Mitte seiner dreißiger Jahre dauernde Thätigkeit als Angestellter. 1871 trat er als Theilhaber in das Bankhaus Drexel ein. Als sein Chef Drexel ihn einlud, Theilhaber zu werden, rieth Morgan davon ab, weil er völlig abgearbeitet sei und sich trotz seiner Jugend „fertig" fühle. Drexel bestand nichtsdestoweniger auf seinem Willen und bei einem Clubessen verfaßten die Beiden ihren Geschäftsvertrag auf der Rückseite einer Speisekarte, die Morgan als Reliquie aufgehoben hat. Seine Arbeitskraft ist noch heute bei seinen 66 Jahren gewaltig. Des Morgens ist er zunächst in seinem Hause thätig, liest die wichtigen Eingänge und empfängt die Besuche, die man nicht sehen soll. Um 11 Uhr geht er ins Geschäft, dort hat er aber nicht etwa ein Privatkontor, sondern sitzt in einem großen Raum mit einem Dutzend Associés und Prokuristen zusammen. Er mischt sich zwar nicht viel ein, ist überhaupt in Geschäften sehr einsilbig, aber er liebt es, nebenbei alles zu hören und zu sehen. Gegen Abend verläßt er sein Bureau, geht zuerst in seinen Club, um da eine halbe Stunde„Bridge zu spielen, und dann nach Hause, wo er sich mit großem Interesse in das Essen vertieft. Ferienhalber wird :rbeilt.„Zwei„FreiTemeinsamer Mittagtisch für Dallien zu 85 Pfg. um 1 Uhr.— Ein Einmachkursus beginnt Ende Juni; er findet dreimal wöchentlich an 18 Nachmittagen von—2 Uhr statt. Bestellungen für eingemachte Früchte und Gemüse werden entgegengenommen.— Zeitige Anmeldungen erbeten. 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