1. Blatt.— Nr. 4274. Peaser r er GenrrarAntgeig.. Montag, 13. Januar 1902 Bierzehnter Jahrgang. Erscheint täglich und zwar an Werktagen Mittags 12 Uhr, an Sonntagen in der Frühe. Druck und Verlag von Hermann Keussee in Deuz. Verantwortlich: und unterhaltenden Thell V. für den Anzeigen= und Relamen=Tdeil H. Leseria ser, Besde in Vea. Geschäftshaus: Bahnhofstraße 7 und 3 in Bonn. Bonn und Umgegend. größferer Anzeigen 919 6 Uhr Abenbe. Preis in Vonn und Umgegend monatlich 50 Pfg. frei ins Haus. Postbezieher zahlen M..80 vierteljährlich ohne Zustellgebühr, M..22 mit Zustellgebähr. Anzeigen aus dem Verbreitungsbezirk: 10 Pig. die Zeile. Geginn des Druco 5 Rotare, Rechtsanwälte, Behörden, Gerichtsvollzieher, Nuctionateren 2c. 15 plo. 9v2 Uhe Morsens. 3 g.—— un w. Anzeigen von Aiuswürts: 20 Pig. die Zeille. Reklamen 60 Big die Textzelle.— Wohnungs=Anzeiger 1 Mt. die Zelle und Monst. 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Ausführliche Offerte mit Lebenslauf sub J. M. 9702. an Rudolf Mosse, Berlin SW. Seite 2. Nr. 4274 General=Anzeiger für Bonn und tlmgegend Prozess v. Krosigk vor dem Reichsmilitärgericht. * Berlin, 11. Jan. Obwohl die Verhandlung erst auf 10 Uhr Vormittags angesetzt ist, so wird das in der Markgrafenstraße, Ecke der Krausenstraße, belegene unscheinbare Gebäude, a im dritten Stockwerk der höchste Gerichtshof für Militär=Angelegenheiten seine Sitzungen abhalt, schon in früher Morgenstunde von zahlreichen Personen umstanden. Im Gebäude selbst herrscht ein lebhaftes Treiben. Insbesondere ver langen Officiere und auch eine Reihe feingekleideter Civilpersonen eine Eintrittskarte. Allein der Zuhörerraum faßt kaum 40 Personen. Man ist daher genöthigt, all die Herren abschläglich zu bescheiden, da die wenigen Karten schon seit länger denn acht Tagen verausgabt sind. Der Vorsitzende, Generalmajor v. Kaltenborn Stachau, eröffnet die Verhandlung mit den Worten:„Es soll heute verhandelt werden wider Marten und Hickel. Rufen Sie die Sache auf.“ Gleich darauf tritt der angeklagte Sergeant Gustav Hickel in der Dienstuniform, Säbel und Helm strammen Schrittes in den Saal und stellt sich in vorschriftsmäßiger Haltung vor den Richtertisch. Vorsitzender: Sie sind der Angeklagte Sergeant Hickel?— Hickel: Zu Befehl.— Vorsitzender: Dann setzen Sie den Helm ab und nehmen Sie Platz.— Hickel ist ein großer, strammer Mensch von angenehmem Aeußern. Seine dunklen Augen und sein wohlgepflegter schwarzer Schnurrbart und schön frisirtes Haar heben sich sehr markant von seinem blassen Gesicht ab.— Der Berichterstatter Reichsmilitär=Gerichtsrath Mentz verlas zunächst das Urtheil des Oberkriegsgerichts und danach die Revisionsgründe. Alsdann nimmt das Wort der Vertheidiger, Rechtsanwalt Dr. v. Simson=Berlin für Marten. Die große Aufregung, die die Angelegenheit weit über die militärischen Kreise hinaus in allen Kreisen der Bevölkerung hervorgerufen, hat ihre Ursache nicht nur in dem Umstande, daß ein Rittmeister von seinen Untergebenen meuchlings niedergeschossen worden sei, sondern fast noch mehr, weil Marten von dem Divisionsgericht freigesprochen, von dem Oberkriegsgericht dagegen, weit über den Strafantrag des Vertreters der Anklage hinaus, zum Tode verurtheilt wurde. Man hat sich selbst in der Oeffentlichkeit nicht gescheut, einzelne Personen aufs Schärfste anzugreifen. Ich verkenne keineswegs die Nothwendigkeit bei einem solch' schweren Verbrechen, den Schuldigen so schnell als möglich zu ergreifen und zur Bestrafung zu bringen. Der Vertheidiger begründet hierauf in eingehender Weise die Revision, weilt ganz besonders sehr lange bei der Frage wegen der Besetzung des Gerichtshofes und schließt: „Meine Herren! Die angeführten Gründe führen mit dringender Nothwendigkeit zur Aufhebung des Urtheils. Ich beantrage daher, das Urtheil des Oberkriegsgerichts zu Gumbinnen vom 20. August 1901 aufzuheben und die Sache an das Berufungsgericht zurück zu verweisen. Obwohl es sich hier um Leben und Tod handelt; liegt es mir fern, Ihr Mitleid anzurufen. Ich ersuche Sie aber, dem Angeklagten sein Recht zu Theil werden zu lassen. Es tritt darnach eine Pause von dreiviertel Stunden ein. Nach Wiedereröffnung der Verhandlung nimmt das Wort Ober=Militäranwalt Freiherr v. Pechmann. Er stimme dem Vertheidiger bei, daß die Besetzung des Gerichtshofes unzulässig gewesen sei; alle anderen Revisionsgründe seien hinfällig. Der Vertheidiger des Hickel, Rechtsanwalt Dr. Bieber (Berlin) beantragt in längerer Rede, die Revision des Gerichtsherrn zu verwerfen, da einmal dieselbe zu spät begründet worden sei, und andererseits die Revisionsgründe nicht eine Aufhebung rechtfertigen. Wenn der Gerichtsherr annehme, daß der Zeuge Skobeck unter seinem Eide etwas verschwiegen habe, dann rechtfertige sich das Wiederaufnahme=Verfahren, aber nicht die Aufhebung des Urtheils. Nach noch kurzer Erwiderung des Ober=Militäranwalts wird Hickel gefragt, ob er noch etwas anzuführen habe. Hickel bemerkt, daß er sich seinem Vertheidiger anschließe.— Der Gerichtshof zieht sich demnach zur Berathung zurück.— Zu bemerken ist, daß der andere Vertheidiger des Hickel Rechtsanwalt Horn=Insterburg, eine Eintrittskarte nicht erhalten hat, mithin im Gerichtssaale keinen Zutritt fand. Nach etwa 1stündiger Berathung verkündet der Vorsitzende, Senatspräsident Professor Dr. Weiffengang, unter Spannung des überfüllten Zuhörerraumes folgendes Urtheil: Der erste Senat des Reichsmilitär=Gerichts hat dahin erkannt: daß sowohl der Revision des Gerichtsherrn als auch der Revision des Angeklagten Martenstattzugeben und daher das ganze Urtheil des Oberkriegsgerichts vom 20. August 1901 aufzuheben und die ganze Angelegenheit zur nochmaligen Verhandlung und Entscheidung an das Oberkriegsgericht zurück zu verweisen sei. entschloß, ihn auf seine Kosten die Universität in Oxford de suchen zu lassen. Die„zündende Wolke“ erwarb sich viele Freunde, so u. A. auch den verstorbenen Professor Max Müller, den er die Sprache seines Stammes lehrte.... Als der Schützling des Königs in späteren Jahren nach Kanada zurückkehrte, vermählte er sich mit einem Mädchen seiner Rasse. Er ließ sich als Arzt in London, Ontario, nieder, und erwarb sich eine große und ausgezeichnete Praxis. Auch in der Ver waltung des Städtchens hat er eine Ehrenstellung inne. * 8 Aus Süd=Chili wird das Auftreten einer neuen geheimen Sekte nach Art der Boxer gemeldet. Sie nennen sich die„Gesellschaft der rothen Laterne“. Angeblich beabsichtigen sie einen Angriff auf den Hof bei seiner Rück. kehr nach Peking. Vom 8 Der Kaiser hat an den Präsidenten der Vereinigten Staaten folgendes Telegramm in englischer Sprache gerichtet: „An den Präsidenten der Vereinigten Staaten, Washington. Sehr dankbar für Ihre freundliche Zustimmung zur Vollziehung der Taufhandlung beim Stapellauf Meiner Dacht durch Miß Roosevelt, ist es Mir eine große Freude, Ihnen anzukündigen, daß Ich die Ueberfahrt Meiner Yacht Hohenzollern und ihre Anwesenheit bei der Feierlichkeit befohlen habe. Mein Bruder, Admiral Prinz Heinrich von Preußen, wird als Mein Vertreter erscheinen, sich dort mit Meiner Dacht treffen und wird Gelegenheit haben, Ihnen nochmals Meine aufrichtigen Gefühle der Freundschaft für die Vereinigten Staaten und deren ausgezeichnetes Oberhaupt auszudrücken. Wilhelm I..“ Hierauf ist folgende telegraphische Antwort des Präsidenten in deutscher Sprache eingegangen: „Eurer Majestät Absicht, Ihre Dacht Hohenzollern herüberzuschicken, um beim Taufen Ihrer neuen Yacht durch meine Tochter anwesend zu sein, ist mir sehr erfreulich und befriedigend, und ich versichere Sie eines herzlichen Willkommens Ihres Bruders Admiral Prinz Heinrich, dem ich dann das aufrichtige Gefühl meiner Hochachtung Eurer Majestät, sowie meine besten Wünsche für die Wohlfahrt des deutschen Volkes persönlich aussprechen werde. Theodore Roosevelt. * s Der italienische Staatsschatz beabsichtigt, im Monat Mai mit der Zurückziehung der FünflireKassenscheine zu beginnen und statt dessen die neugeprägten silbernen Fünffranken=Thaler mit dem Bilde des Königs in Umlauf zu setzen. Dies wäre der erste Schritt zur Wiederaufnahme von Baarzahlungen Italiens. * 3 König Eduards indianischer Schützling. Oronhyatekha oder„die zündende Wolke“ ist ein vollblütiger Mohawk=Indianer, der in der Nähe von Brantford, Ontario, einem Gebiete, das den„Sechs Nationen“ als Reserdationsgebiet abgetreten ist, geboren wurde. Er begann seine Schullaufbahn in einer von der New England Company zum Zwecke des Unterrichts junger Indianer errichteten Industrieschule. Im Alter von 14 Jahren verließ der Knabe das Gebiet und wanderte nach Massachusetts, wo er in einer Wesleyanischen Schule Aufnahme fand. Darauf ging er nach Ohio und begann dort seine Studien auf der Kenyon Universität in Gambia. Während all dieser Zeit war die„zündende Wolke“ völlig sich selbst überlassen und auf seine eigenen Einkünfte angewiesen. Bei der erstbesten Gelegenheit errichtete er eine indianische Schaustellung, die ihm genügend Geld einbrachte, um seine Studien fortsetzen zu können. Es war zu dieser Zeit, daß der Prinz von Wales und heutige König Eduard VII., anläßlich seines kurzen Aufenthaltes in Kanada, der Kenyon Universität einen Besuch abstattete, und daß Oronhyatekha lem damaligen Thronfolger eine Adresse in der Sprache des Mohawk=Stammes überreichte, worin der Sohn der„großen Mutter" im Lande willkommen geheißen wurde. Dem Prinzen gesiel der junge, intelligente Indianer dermaßen, daß er sich Reichstag. * Berlin, 11. Jan. Wie bereits gemeldet, hat der Abg. Dr. Sattler(nl.) gelegentlich der heutigen Fortsetzung der ersten Berathung des Etats sich über den Fall Spahn ausgelassen und hierdurch den Staatssekretär für Elsaß=Lothrin= gen, v. Köller, auf den Plan gerufen. v. Köller bemerkte noch u..: An der Universität Straßburg beträgt das Verhältniß: zwei Drittel Protestanten, ein Drittel Katholiken. Das Verhältniß: ein Drittel der Studenten Katholiken und von 72 Professoren nur 4 Katholiken, legie der Regierung die Erwägung nahe, ob nicht das katholische Element bei Besetzung der Professuren mehr zu berücksichtigen wäre. Es kommt dazu, daß die Zahl der jungen Studirenden katholischer Con fession von Jahr zu Jahr, und zwar steigend, wächst. In Bonn sind von 79 Professoren 22, in Halle 8 Katholiken. Die zweite Frage ist die: ist die kaiserliche Regierung befugt, das zu thun? In dem Statut der Universität Straßburg heißt es: Die ordentlichen und HonorarProfessoren werden vom Kaiser berufen, die außerordentlichen Professoren werden vom Reichskanzler— heute von dem Statthalter— berufen. Die Annahme der Privatdocenten erfolgt durch die Facultäten. Hieraus folgt, daß die Facultäten der Kaiser Wilhelm=Universität Straßburg gar kein Recht haben, darüber gefragt zu werden, wenn Seine Majestät der Kaiser oder wenn der Reichskanzler oder jetzt der Statthalter ordentliche und außerordentliche Professoren beruft.(Hört, hört!) Selbstverständlich hat die Facultät ein Votum abzugeben. Es wäre ja auch unverstandig, wenn man sie nicht hören wollte. Aber ein Recht, gehört zu werden, hat sie nicht, und alle Ausführungen, die darüber in der Presse gemacht werden, sind hinfällig. Dann ist in der Presse gefragt: wozu die neue Professur wäre? Die Zahl der Lehrstühle ist keine geschlossene. Die Facultät hat kein Recht, einen Einspruch zu erheben, wenn wir 20 Professuren einrichten. Das einzige Recht, das die Facultäten und die Professoren haben, ist, daß die Facultät die Privatdocenten zuläßt. Nun ist der eine der neuen Professoren berufen auf Vorschlag der Facultät, der andere allerdings direkt von der Regierung. Die kaiserliche Regierung glaubt in voller Würdigung der Verhältnisse in den Reichslanden, mit ihrer Entscheidung durchaus das Richtige getroffen zu haben, und hat das volle Vertrauen zu den beiden neuen Professoren für Geschichte, daß sie ihres Amtes mit voller Pflicht walten. Die Aufregung im Lande ist künstlich durch die Presse geschaffen und eine ungerechtfertigte.(Lachen links, Beifall im Centrum.) Der Abg. Sattler warnt uns, weiter zu gehen. Ja, wir stehen auf dem Standpunkt, auf dem die kaiserliche Regierung von Anfang an gestanden hat. Dr. Sattler sagt, die Geschichtsprofessoren sollen nur das vortragen, was sie selbst als Wahrheit erkannt haben. Sehr richtig! und das Vertrauen haben wir zu den Professoren. Abgeordneter Dr. Bachem(Centr.) beleuchtet die Verhältnisse an der Universität Straßburg und betont, es gäbe zwar nur eine historische Wissenschaft, aber die Beurtheilung der historischen Thatsachen sei doch eine verschiedene. Der katholischen Kirche sei es niemals eingefallen, irgend Einem, sei er katholisch oder protestantisch, irgend eine Schranke aufzuerlegen hinsichtlich der Wahrheit der geschichtlichen Thatsachen. Es sei ein Irrthum, daß nur katholisch abgestempelte Geschichte gelehrt werden solle. Als er, Redner, in den 70er Jahren in Straßburg studirte, habe er im Hinblick auf das überwiegend katholische Land nicht begreifen können, daß an der Straßburger Universität ausschließlich evangelische Facultäten bestanden. Jetzt werde die Frage nicht mehr von der Tagesordnung verschwinden. Die Voraussetzungslosigkeit sei die Einsichtslosigkeit über die Bedürfnisse eines paritätischen Landes. Die Katholiken müßten sich die Auffassung verbitten, daß ein Katholik nicht die Fähigkeit besitze, voraussetzungslos Wissenschaft zu betreiben und zu dociren. Die Universität Straßburg solle ein Element der Versöhnung sein für das wiedergewonnene Reichsland. Abgeordneter Bebel(Soc.) bedauert, daß der Fall Spahn nicht als ein Stückchen Kulturkampf gelegentlich der Berathung des Special=Etats für Elsaß=Lothringen dem Hause im Zusammenhange vorgetragen werde. Redner kritisirt die Theorie, daß für die Besetzung der Lehrstühle nicht die tüchtigsten und besten Lehrer genommen werden, sondern bei der Berufung die Frage gestellt werde, welcher Religion die Lehrkräfte angehören. ine wirklich unparteiische, voraussetzungslose Lehre gebe es heutzutage nicht. Professor Spahn sei bisher in den Kreisen der Wissenschaft vollkommen unbekannt gewesen. Derselbe gelte an der Straßburger Universität nicht als vollwerthig. Redner gelangt sodann zur Besprechung des Etats. Er bespricht die wirthschaftlichen Verhältnisse und die Ursachen des Reichsdeficits und wirft dem Centrum vor, daß es im Reichstage als Jasage=Maschine des Bundesraths auftrete. Die kaiserlichen Reden über den noch lange hinaus gesicherten Frieden ständen im Widerspruch zu der Suche nach neuen Punkten in der Welt, wo man Nägel einschlagen könne, um das Rüstzeug daran aufzuhängen. Im Hinblick auf eine solche Auslassung sei der Pessimismus des Grafen Bülow bezüglich des Dreibundes durchaus erklärlich. Der Gesandtenmord in Peking ist hundertfach provocirt worden: Ein Akt der höchsten Unklugheit seitens des Herrn v. Ketteler war sein Gang nach dem Tsungli=Yamen. Der sogen. Mörder war nach deutschen Begriffen nichts als ein pflichtgetreuer Soldat. Es ist nichts Anderes, als wenn den deutschen Soldaten befohlen wird, unter Umständen sogar auf Vater und Mutter zu schießen. Er ist erschossen worden. Es ist interessant zu wissen, wer in Deutschland den pervesen Geschmack gehabt hat, seinen Kopf nach Deutschland zu bringen.(Hört, hört!) Da erging der Befehl: Gefangene werden nicht gemacht. Nach tausend Jahren soll uns kein Chinese mehr scheel ansehen. Na, mit der letzteren Drohung ist es ja etwas eigenthümlich ausgegangen. Wir haben ja das chinesische Prinzlein gesehen; er hat sich nicht einschüchtern lassen, aber in Berlin hat man sich einschüchtern lassen. Ich habe zufällig Gelegenheit gehabt, mit demselben Zug zu fahren, mit dem der größte Theil der Sühnegesandtschaft nach Frankfurt fuhr. Die Herren haben gar nicht betrübt ausgesehen. Pardon ist allerdings nicht gegeben worden. In den Gefechten fielen nur sehr wenig Chinesen, aber Todte waren 200, 400, 600, 800, 1000. Man zählte gar nicht, die Menschenhaufen lagen da. Die drei Kriege: China, Philippinen, Transvaal sind ein Schandmal der Civilisation, ein Zeichen der Verwilderung und Verrohung der Völker. Die Wegnahme der astronomischen Instrumente, die auch Professor Liszt für völkerrechtswidrig erklärt, ist nach dem Zeugniß des Generals v. Lessel befohlen worden, um die Kriegskosten zu decken.(Hört, hört! bei den Socialdemokraten.) Ich frage den Kriegsminister, wer hat diesen Befehl ertheilt? Das ist von außerordentlicher Wichtigkeit. Ist der Befehl von Waldersee ausgegangen? Nach§§ 129 und 181 des Militärstrafgesetzbuches ist das als Plünderung anzusehen und nach Kriegsrecht zu bestrafen bis zu fünf Jahren Gefängniß und Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes.(Hört, hört! bei den Socialdemokraten.) Nach Artikel 56 der Genfer Convention, die auch Deutschland unterschrieben hat, waren die astronomischen Instrumente als Privateigenthum anzusehen. Als der Skandal vor der Welt dann da war und man die Instrumente der chinesischen Regierung zur Verfügung stellte, da antwortete diese: Ihr habt sie gestohlen, behaltet sie.(Höhnische Heiterkeit der Socialdemokraten.) Merkwürdig ist, daß man sich über Chamberlains Aeußerung so ungeheuer aufgeregt hat. Die Franctiteurs, die man 1870 niederschoß, haben nichts Anderes gethan, wie die Buren. Ich möchte eine deutsche Armee nicht der Gefahr aussetzen, wie jetzt die englische, zwei Jahre lang ohne Aussicht auf offenen Kampf Krieg führen zu müssen. Glauben Sie nicht, daß auch deutsche Truppen in solchem Kampf verrohen würden? Und hat nicht auch im Jahre 1900 der Schwäbische Merkur den Vorschlag gemacht, eine deutsche Colonialarmee aus der Hefe des Volkes zu bilden, aus den Gefängnissen, mit Officieren, die in ihren Garnisonen als nicht ganz fair angesehen werden?(Hört, hört! bei den Socialdemokraten.) Es ist auch geplünder: worden in China. Notorisch haben sich Missionare betheiligt. über die Vorgänge in China den Mantel christlicher Liebe zu decken. Erledigt ist die chinesische Angelegenheit leider noch nicht. Mit den Hunnenbriefen ist höchstens die Regierung getäuscht, wir nicht. Ich halte Alles, was ich in Bezug auf die Hunnenbriefe gesagt habe, aufrecht, nicht trotz der Prozesse, sondern wegen der Prozesse. (Sehr wahr! bei den Socialdemokraten.) General v. Lessel sagte aus, in Zürich habe man eine Fabrik von Hunnenbriefen entdeckt, denen nur noch der Poststempel fehlte. Ja, aber der chinesische Poststempel ist doch die Hauptsache; und hat man auch den Thäter entdeckt? Ist es nicht vielleicht ein bezahlter Agent? In allen diesen Prozessen ist der Wahrheitsbeweis gar nicht zugelassen worden. Mich hat man als Zeugen vernommen, aber nicht den Vorwärts=Redacteur, der den Brief in den Händen gehabt hatte und den Absender kannte. Nein, mit diesen Prozessen können Sie keinen Staat machen. Die Hunnenbriefe wurden von Blättern aller Parteien gebracht, aber angeklagt hat man nur die socialdemokratischen.(Hört, hört! bei den Socialdemokraten.) Unsere Presse hat das gethan, was Sie der englischen Presse als Unterlassungssünde anrechnen; wir haben die Greuel nicht vertuscht. Den Vorwurf der Feigheit gegen den Hauptmann v. Feilitzsch zu erheben, war mein Parteigenosse Südekum durchaus berechtigt, denn als der gleiche Vorwurf in der bayerischen Kammer erhoben wurde, hat der dort damals anwesende Kriegsminister geschwiegen. Was der bayerischen Armee nicht gut genug ist, das wird in die preußische Armee aufgenommen. Gibt es eine eigenthümlichere Illustration von der Bundesfreundlichkeit? Kann es eine schwerere Beleidigung für den bayerischen Kriegsminister geben?(Sehr wahr! bei den Socialdemokraten.) Es heißt, daß der preußische Kriegsminister einem Wunsche von höherer Stelle gefolgt ist; das würde der Sache eine noch eigenthümlichere Färbung geben. Der bayerische General hat sich gegen uns als Danaer verwahrt, er wolle keine Geschenke. Wir bringen ihm auch keine. Wir sagen, was wir für richtig halten. Wenn man in der bayerischen Militärverwaltung das Verhalten der preußischen Militärverwaltung für ein illoyales hält, dann hat man Recht. General v. Endres erklärte freilich, das sei nicht der Fall. Na ja, wenn man einmal am Bundesrathstisch sitzt, dann ist man gezwungen, diplomatisch zu reden, und der Diplomat hat die Sprache, um die Gedanken zu verbergen. Wir werden die Opposition gegen den Zolltarif nur mit loyalen Mitteln treiben, die die Geschäftsordnung uns an die Hand gibt. Wollen Sie es verhindern, versuchen Sie es, es wird Ihnen nicht gelingen. Sie können überzeugt sein, daß Sie diesen Tarif nicht bekommen werden.(Beifall links.) Reichskanzler Graf Bülow entgegnet dem Vorredner, daß die von demselben angeführte Cuxhafener Rede des Kaisers keinen angreifenden Gedanken enthalten habe; eine Eroberungstendenz sei darin nicht zu erkennen. Es habe sich vielmehr auch bei dieser Rede um eine friedliche Kundgebung im Sinne einer friedlichen Ausdehnung der deutschen Arbeit gehandelt. Die Reichsregierung wolle eine vernünftige Weltpolitik mit einer vernünftigen Heimathpolitik— Redner spricht das Wort vernünftig mit Bezug auf die Auslassung des Vorredners in ironischem Tone aus— verbinden. Es habe ihn eigenthümlich berührt, daß der Socialdemokrat Bebel gegenüber der Reichsregierung das Roß der Weltpolitik getummelt habe. Wenn Bebel dies thun wolle, müsse er vorher für mindestens drei Flottenvorlagen gestimmt haben.(Stürmische Heiterkeit.) Bebel irre, wenn er annehme, daß die verbündeten Dreibundsstaaten mißtrauisch geworden seien. Der italienische Minister habe dem deutschen Botschafter in Rom erklärt, in der Rede, welche er, der Reichskanzler, hier im Hause vor einigen Tagen über die auswärtige Politik gehalten habe, sei kein Wort enthalten, das er nicht unterschreibe.(Bewegung und Hört, hört!) Die Wiener Presse habe seine damaligen Aeußerungen ungefähr in derselben Weise beurtheilt. Bebel möge sich also bezüglich unserer internationalen Verhältnisse nicht allzu viele Bären aufbinden lassen.(Stürmische Heiterkeit und Beifall.) Die Socialdemokratie behandle unsere Chinapolitik mehr vom Standpunkte ihrer subjectiven Empfindung, als auf Grund der klar erwogenen Staatsinteressen. Der deutsche Gesandte v. Ketteler sei in muthiger, ritterlicher Weise gestorben. Der Standpunkt, welchen der Abg. Bebel und dessen Freunde in der chinesischen Frage einnähmen, werde von der großen Mehrheit des deutschen Volkes weder getheilt noch begriffen. Die Meldungen der Presse über Grausamkeiten, welche unsere Truppen in China begangen haben sollen, seien entweder maßlos übertrieben oder schlankweg erfunden. Die Hunnenbriefe erinnerten an den Geist des sel. Münchhausen. Die deutschen Soldaten hätten in China nichts Unwürdiges begangen. Er schaue bezüglich der Weiterentwicklung der Verhältnisse in China nicht so trübe in die Zukunft, wie der von ihm hochgeschätzte Bischof Anzer. Das Programm, welches sich das Deutsche Reich bezüglich der Wahrung seiner im wesentlichen wirthschaftlichen Interessen in China gesteckt habe, habe sich in fast allen Punkten erfüllt. Deutschlands Stellung als große Weltmacht im fernen Osten sei gesichert. Die deutschen Soldaten hätten im deutsch=französischen Feldzuge in Bezug auf Bethätigung der Menschlichkeit an allererster Stelle gestanden. Wenn das Verhalten deutscher Krieger im Reichstage aus deutschem Munde abfällig beurtheilt werde, so überlasse er das Urtheil hierüber dem deutschen Volke und der deutschen öffentlichen Meinung.(Lebhafter Beifall.) Der preußische Kriegsminister v. Goßler stellt gegenüber einer Behauptung des Abg. Bebel fest, daß nur 24 Procent der christlichen Chinesen ihrem Glauben abgesagt hätten; die übrigen seien sämmtlich in den martervollsten Tod gegangen. Der Kriegsminister erklärt Beweise dafür in Händen zu haben, daß sog. Hunnenbriefe theils in Europa fabricirt, nach China geschickt und von dort wieder nach Europa gesandt wurden, und daß solche in China selbst fabricirt worden sind. Redner verweist Bebel auf die Anschuldigung von Normann=Schumann, der Bebel des Meineids im Tauschprozesse bezichtigt. Es sei unrichtig, daß deutsche Soldaten in China Beute gemacht hätten. Die astronomischen Instrumente habe man auf Antrag von französischer Seite zur Deckung der Kriegskosten beschlagnahmt. Der Kriegsminister bespricht sodann auf Grund der Aeußerung Bebels den Fall des Hauptmannes v. Feilitzsch.(Redner wird hierbei durch Zwischenrufe von der äußersten Linken unterbrochen. Der Präsident Graf Ballestrem bittet, den Kriegsminister ebenso ruhig anzuhören, wie man Bebel angehört habe.) v. Goßler erklärt nach Wiederherstellung der Ruhe, daß Feilitzsch ein vorzüglich qualificirter Officier sei, welcher wegen geringfügiger Mißhandlungen von untergebenen Soldaten und Nichtmeldung dreier Strafen, die er seinen Leuten dictirt, zu einer Freiheitsstrafe verurtheilt worden sei. Nach Verhandlungen mit dem Contingentsherrn sei Feilitzsch nach Prüfung der Angelegenheit durch den Kaiser auf seinen Wunsch in der preußischen Armee eingestellt worden. Man ei der Meinung, daß v. Feilitzsch ein vortreffliches Mitglied der preußischen Armee sein werde. Der bayerische Generalmajor v. Endres theilt mit, Hauptmann v. Feilitzsch habe niemals das Ersuchen gestellt, wieder in die bayerische Armee aufgenommen zu werden. Der bayerische Kriegsminister habe die Vergehen des Hauptmanns v. Feilitzsch strenge beurtheilt. Jetzt freue man sich in Bayern, daß auf die schwere Strafe, welche Feilitzsch erlitten, insofern eine gewisse Remedur eingetreten, als Preußen die Sache nicht so streng ansehe. Nachdem Abg. Bebel noch in einer persönlichen Bemerk13. Jannar 1902 ung erklärt hat, daß er nicht von der Echtheit des Inhalts der Hunnenbriefe, sondern nur von der Echtheit der Briefe überzeugt sei, vertagt sich das Haus. Weiterberathung Montag 1 Uhr. Schluß der Sitzung 62 Uhr. Sprechsaal. 32251 Das neue Postgebäude in Königswinter. Konigswinter, 10. Jan. Nach einer Zeitungsnotiz sos das für Königswinter in Aussicht stehende neue Postgebaude an der Wilhelmstraße erbaut werden. Diese Straße ist aber ihrer Lage nach zur Aufnahme eines Verkehrsmittelpunktes nicht geeignet; sie liegt zu sehr abseits und hat namentlich zu wenig Verbindung mit dem Mittelpunkte der Stadt. Wie beschwerlich wäre es doch, wenn man Abends oder zur Winterszeit von der Mittel=Hauptstraße aus zur Post müßte. Entweder wäre die ganze Strecke bis zur Wilhelmstraße durch enge, dunkle und schmutzige Gäßchen zurückzulegen, oder aber man müßte den wetten Umweg über die Kirch= bezw. Bahnhofstraße machen. Es gibt genug andere Stellen in Königswinter, wo die Post vortheilhafter untergebracht werden könnte. In der Bahnhofstraße ist schon seit mehr als einem Jahre der„Kaiserhof" öde und verlassen. Dieses Gebäude eignete sich vorzüglich zur Aufnahme des Postamts. Ueber den rechtsseitig gelegenen Garten könnte die Einfahrt gehen, und im Hofe wäre noch Raum für alles sonst Nöthige. Dann liegt aber auch an der Zufahrtsstraße zum Bahnhof hinter dem Centralhotel ein geräumiger Bauplatz, der immerhin noch der Wilhelmstraße vorzuziehen wäre. Möge also die Post die Lage ihres neuen Geschäftshauses so wählen, daß dasselbe von der großen Mehrheit der Königswinterer leicht erreicht werden Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten. Aus Bonn. Bonn, 13. Januar. * Dr. Kekule von Stradonitz, ein Sohn des berühmten Chemikers und ehemaligen Lehrers an unserer Universität, veröffentlicht im Berliner Tageblatt einen englandfreundlichen Artikel, dem wir folgende Stelle entnehmen: „Der Haß gegen England oder, richtiger gesagt: gegen die Engländer, ist in Deutschland in den weitesten Schichten unzweifelhaft vorhanden. Ich selbst weiß davon ein Lied zu singen. Ich hatte in meinen Jugendjahren das Unglück, ein wenig wie ein Engländer auszusehen. Mein Vater, später Professor der Chemie in Bonn, hatte vorher viele Jahre im Ausland, einige Zeit in England, gelebt. Zuletzt war er Professor an einer belgischen Universität gewesen. Mein mütterlicher Großvater war ein Engländer. So mag ich denn etwas Ausländisches im Aussehen und Tracht gehabt haben. Jedenfalls trug mir dieses Aussehen manche Bitterniß ein. Manches Schimpfwort, darunter„Beefsteak" und„EngländerButzebänder" noch die mildesten, wurde mir nachgerufen, mancher Stein und anderes Wurfgeschoß mir nachgeworfen. Einmal warf mich sogar ein besonders hitziger Deutscher, ein Mit=Elementarschüler, weil er den„Engländer“ nicht leiden konnte, mit dem Kopf derart gegen eine Mauerkante, daß ich eine ernste Verwundung davontrug, von der ich noch heute die Narbe habe. Das sind Vorkommnisse aus den Jahren zwischen 1871 und 1880. Erst als ich Soldat wurde, hörte diese Art von Anfeindungen ganz auf. Und das hatte sich Alles am Rhein abgespielt, wo man sicher nicht etwa besonders englandfeindlich ist. ld Der Schlossergeselle Friedr. Wilh. Grigat aus Dottendorf stand am Freitag an der Strafkammer unter der Anklage, am Abend des 27. Juli v. J. aus dem Hausflur des „Bären“, ein Fahrrad gestohlen u haben. Gegen 19 Uhr hatte ein Porzellanmaler das Rad dorthin gestellt und als er nach 20 Minuten zurückkam, war es verschwunden. Alle Nachforschungen nach dem Diebe waren erfolglos. Erst 4 Wochen später fand man das Rad in der Wohnung des Grigat in Dottendorf. Grigat selbst war nicht zu Hause; er arbeitete zu der Zeit in Beuel. In der Verhandlung that der Angeklagte sehr entrüstet, daß man ihn in Verdacht habe, das Rad gestohlen zu haben. Er gab an, dasselbe gegen 10 Uhr Abends im Hausflur von einem Unbekannten für 10 Mark gekauft zu haben.„Wer bezahlt mir den Schaden, den ich gehabt habe, rief er aus,„zwei Tage habe ich in Untersuchung gesessen, meine Stellung habe ich verloren und die zehn Mark noch obendrein!" Der Criminalbeamte Latz bekundete als Zeuge, daß der Bestohlene bereits 4 vor 9 Uhr Abends den Verlust des Rades angezeigt habe. Noch vor 9 Uhr sei er, Latz, zum„Bären“ hingegangen und habe bis 102 Uhr den Hausflur beobachtet; in dieser Zeit sei kein Radfahrer in das Lokal gekommen. Da Grigat durch zwei Zeugen beweisen will, daß er bis 110 Uhr in einer Wirthschaft auf dem Friedrichsplatz gewesen ist, demnach nicht der Dieb ein könne, wurde die Sache auf Samstag Morgen 9 Uhr vertagt. In der Samstags=Sitzung sagten beide Zeugen aus daß sie mit Grigat von Abends 6 Uhr bis nach 9 Uhr zusammen gewesen seien. Das Gericht hält jedoch durch die Aussagen der übrigen Zeugen die Schuld des Angeklagten für erwiesen, ließ aber die Anklage wegen Diebstahls fallen und erkannte wegen Hehlerei auf eine Gefängnißstrafe von 1 Monat. ld Ein netter Bruder ist der Fuhrknecht Stephan Uhlhaas zu Euskirchen. Am 20. October kam Uhlhaas erst gegen Mitternacht nach Hause und verlangte von seinerMutter, die sich zur Ruhe begeben hatte, daß sie ihm sein Nachtessen auftische. Die Frau gab das Verlangte; jedoch war ihm dies nicht genug, er wollte mehr haben. Als er nichts weiter haben konnte, wurde er frech und beschimpfte seine Schwester, die im Nebenzimmer schlief, weil diese zu faul sei, etwas Ordentliches zu kochen. In seiner Wuth ergriff er eine schwere Kaffeetasse und schleuderte diese nach der Schlafenden. Das Mädchen wurde so unglücklich ins Gesicht getroffen, daß es dauernd entstellt sein wird. Außerdem hat das linke Auge die Hälfte der Sehstärke eingebüßt. Am Samstag gab der rohe Bursche vor der Strafkammer zu seiner Entschuldigung an, er habe seine Schwester nicht treffen, sondern nur erschrecken wollen. Die Verhandlung ergab, daß Uhlhaas den Wurf nach seiner Schwester aus Aerger darüber gethan, weil diese Tags vorher bei dessen Arbeitgeber gewesen war und sich erkundigt hatte, ob es wahr sei, daß ihr Bruder, wie er angegeben, keinen Lohn erhalten habe. Sie erhielt dort den Becheid, daß der Bruder wie immer sein Geld erhalten habe. Dies meldete das Mädchen der Mutter, die ihrem Sohne deßhalb Vorhaltungen machte. Das Gericht verurtheilte den elenden Menschen, der wiederholt vorbestraft ist, zu einer Gefängnißstrafe von 3 Monaten. Zwei Monate der Untersuchungshaft wurden ihm in Anrechnung gebracht. :: Der Kampf ums Dasein führte am Freitag Nachmittag die Kutscher von Königswinter in den dortigen Sitzungssaal der Stadtverordneten. Es stand ein Antrag Bachem und Genossen auf Anlage eines neuen Droschkenstandes zur Berathung. Bisher erfolgt die Wagenaufstellung am Rheinufer zu Königswinter auf der Straße zwischen der Allee und den Gasthöfen. Der neue Stand ist hinter der Allee dicht am Werft gedacht. In einer Eingabe an den Bürgermeister hatten sich die Kutscher von Königswinter gegen die geplante Veränderung ausgesprochen. Dieselbe sei geeignet, sie schwer zu schädigen. Durch die Aufstellung der Wagen an der gedachen Stelle wolle Herr Bachem die von ihm gehaßte PfingstKirmeß unmöglich machen. Auch in anderen Städten ständen die Haudererwagen dicht vor den Gasthöfen. Seitens der Königswinterer Gasthofangestellten, die meist kein Salair bezögen, werde ein schwungvolles Geschäft betrieben durch Veraußerung von Fahrkarten der Petersberg= und Drachenfelsbahn, wobei die Verkäufer 30 Pfennig an jeder Karte verdienten. Sei dieser Umstand schon geeignet, die Kutscher zu schädigen, so würde der Schaden noch größer werden, wenn die Wagen durch den neuen Stand dem Auge des Fremden vollständig entzogen würden. Außerdem biete der neue Platz den Pferden keinen Schutz gegen die Witterung. Die Kutscher erinnern noch daran, daß sie jährlich für jeden Wagen 15 Mark Slandgeld zahlen müßien, welche Abgabe die Summe 13. Januar 1902 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend Nr. 4274. Seie 3 von über 600 Mark ergehe. Davon seien die Kutscher in anderen Städten befreit. Bei Berathung der Angelegenheit bemerkte Namens der Antragsteller Stadtverordneter Bonn, die jetzigen Drosch= kenstände benähmen den Fremden, die das Rheinufer besuchten, die frische Luft. Deshalb müsse man die Stände nach der Rheinseite verlegen. Denselben Standpunkt vertrat Stadtverordneter Bachem. Stadtverordneter Rings hält den ausgesuchten Platz zur Aufstellung von Pferden als vollständig ungeeignet. Wenn man einen guten Platz habe, der die Kutscher befriedige, so sei er auch für die Verlegung. Gegen diese Art aber, die Pferde in der brennenden Sonnenhitze aufzustellen, werde der Thierschutzverein Einspruch erheben. Die jetzigen Stände seien recht gut gelegen, da die Wagen für die Fremden gleich zur Hand seien. Bürgermeister Kreitz ist der Ansicht, daß durch Pflasterung und Wasserspülung die an den Droschkenständen gerügten Uebelstände wesentlich verschwinden werden. Der vorgeschlagene direkt am Rhein sei gefährlich wegen des Schießens auf den Dampfschiffen. Im Laufe der Debatte nimmt sich noch Stadtverordneter Pütz warm der Kutscher an. Königswinter habe ein so schönes Fuhrwerk, wie es selten anderswo zu finden sei. Stadtverordneter Rings bemerkt noch, der veränderte Droschkenstand sei lediglich eine Attacke für die Wegschaffung der Kirmeß. Schließlich wurde der Gegenstand der Baucommission zur Berathung überwiesen. s Der Kessenicher Gemeinderath hat bekanntlich in seiner Sitzung am Samstag den EingemeindungsVertrag mit der Stadt Bonn einstimmig angenommen. Ueber den Verlauf der Sitzung ist noch Folgendes nachzutragen: Nach Eröffnung durch den Vorsitzenden, Bürgermeister Bennauer, begründete Rentner Kortenbach in knapper Form die Nothwendigkeit der Eingemeindung unter Zugrundelegung der von ihm und Herrn Lehrer Trimborn verfaßten Denkschrift. Die Stadt Bonn sei der Kessenicher Eingemeindungs=Commission in wesentlichen Theilen entgegengekommen; bessere Bedingungen seien auf keinen Fall zu erzielen. Da sich Niemand weiter zum Worte meldete, stellte Herr Trimborn den Antrag auf Abstimmung über die Vorschläge der Eingemeindungs=Commission. Sämmtliche Gemeindeverordnete erhoben sich für, dieselben. Die Berathung und Beschlußfassung über die Eingemeindung hatte 10 Minuten gedauert. Die Mitglieder des Gemeinderathes, welche in der Sitzung fehlten, waren die Herren Kaufmann Kemp und Bürgermeister a. D. Rennen. Sie hatten sich in einer Tags zuvor statigefundenen zwanglosen Besprechung gegen die Ansich. ten der Mehrheit ausgesprochen. Da sie alleinstanden, war ihr Fehlen bei der entscheidenden Sitzung leicht erklärlich. Daß der Beschluß mit voller Einmüthigkeit und ohne jegliche Einwendung gegen den vorliegenden Vertragsentwurf gefaßt wurde, ist sehr erfreulich. Der Beschluß zeigt, daß die früher vorhandene starke Stromung gegen die Eingemeindung der besseren Einsicht gewichen ist. Hoffentlich wird man nun auch bald in Endenich zur Eingemeindung Stellung nehmen und zu einem den Gemein. den Poppelsdorf und Kessenich gleichmäßigen Beschlusse kommen. * Der Krouprinz übernahm mit Genehmigung des Kaisers das Protektorat über den vom 29. Juni bis 6. Juli in Düsseldorf tagenden 9. internationalen Schifffahrtscongreß. Das Amt als Ehrenvorsitzende haben die Minister v. Thielen, Graf v. Posadowsky, v. Tirpitz und Möller übernommen. Leiter des Congresses werden sein Ministerialdirektor Wirkl. Geheimrath Schultz=Berlin und Oberbaudirector Franzius=Bremen. Der Stadtrath tritt am nächsten Freitag zu einer Sitzung zusammen. X Das Festessen anläßlich des diesjährigen Kaisers geburtstages wird in der Stadthalle abgehalten. = Einen Vortragsabend veranstalten heute Montag die Bonner Gewerkschaften im Krönung'schen Saale in der Maxstraße. Herr H. Beißwanger aus Nürnberg wird sprechen über die Wunderwelt des Oceans, sowie über die Erde und ihre Lebewesen. + Bonner Bergwerks= und Hütten=Verein, Cementfabrik zu Obercassel. Im Anschluß an die außerordentliche Hauptversammlung am 11. d. Mts., in welcher die Zahl der Mitglieder des Aufsichtsraths vervollständigt wurde, wahlte der Aufsichtsrath den Herrn B. Stürtz zu seinem Vorsitzenden, Herrn Director Söhren zum stellvertretenden Vorsitzenden. Der Aufsichtsrath besteht nunmehr aus den Herren B. Stürtz, H. Söhren, Bankdirektor Dr. Schröder, M. Friedländer sämmtlich in Bonn, M. H. Windscheid in Erpel, Hub. Urbach in Köln und E. Luyken m Wesel wohnhaft. □ Der Postwagen=Verkehr zwischen Bonn und Rheindorf soll mit Ablauf dieses Quartals eingestellst werden. J Fußball. Gestern siegte in Köln die II. Mannschaft des Bonner Fußball=Vereins mit:0 über die I. des Kölner Ballspiel=Clubs. = Im 28er=Verein fand am Samstag die ordentliche Generalversammlung statt, in welcher nach der Rechnungsablage die Vorstandswahl vorgenommen wurde. Der Vorstand besteht nunmehr aus den Herren: Weißkirchen, Vorsitzender, Berg, Vice=Vorsitzender, Bastian, Schriftführer, Atz, Kassirer, Recht, Schönberger, Laufenberg, Esser und Schönershoven Beisitzende. Die Fahnen=Sektion bildet sich aus den Kameraden Prötz, Künstler, Hüllen und Cajetan. Ferner wurde die wohlthätige Bestimmung getroffen, den Hinterbliebenen verstorbener Kameraden(als Frau, Kinder, Eltern oder Geschwister) eine Beihülfe zu den Beerdigungskosten zu gewähren, die je nach Stärke des Vereins 75—100 Mark betragen wird. * Baroper Walzwerke. Einer Mittheilung der Verwaltung des Baroper Walzwerks ist zu entnehmen, daß es dem Unternehmen nur bis Ende November gelungen ist, ohne Verlust zu arbeiten; für den Monat December dürfte sich ein Verlust ergeben. Die Verwaltung bezeichnet es dem Berl..=C. zufolge schon als ein befriedigendes Ergebniß, wenn im ersten Halbjahr 1902 so viel verdient wird, daß das Unternehmen die üblichen Abschreibungen decken kann. * Petersburg, 12. Jan. Beim Brande eines hölzernen Hauses in der letzten Nacht kamen 12 Menschen um's Leben. 20 Personen erlitten Brandwunden. * Berlin, 12. Jan. Hier geht das Gerücht, daß das Commando des 5. Armeecorps in Posen an Prinz Friedrich Leopold von Preußen übertragen werden soll. * Kiel, 12. Jan. Der Reiseweg für die Amerikafahrt der Kaiseryacht Hohenzollern ist bereits festgesetzt. Die Dacht wird Gibraltar und die Kap Verdi'schen Inseln anlaufen, alsdann St. Thomas in Westindien besuchen und von dort nach Nett=York dampfen. Ursprünglich waren als Zeitpunkt für die Abfahrt der Hohenzollern die ersten Tage des Februar bestimmt. Ein Telegramm aus Wilhelmshaven zeigt jedoch den Antritt der Reise bereits für nächsten Samstag an. In New=York glaubt man, daß die neue Yacht Kaiser Wilhelms am 26. Februar zum Stapellauf fertig sein wird. * Frankfurt a.., 12. Jan. Heute kam es an beiden Enden der Schnurgasse zu einer stärkeren Ansammlung Arbeitsloser. Durch eine große Anzahl Schutzleute wurde die Menge bald zerstreut. * Jena, 12. Jan. Leutnant Thieme, der in Folge des bekannten Zusammenstoßes am Neujahrsmorgen den Studenten Held im Duell erschossen hat, wurde vom Kriegsgericht zu 2 Jahren 3 Monaten Festungshaft verurtheilt. Der Kartelltrager Hauptmann v. Seebach erhielt 14 Tage Festungshaft. * Erfurt, 12. Jan. Das Kriegsgericht verurtheilte den Reservisten Schlothauer, der in China geplündert hat, zu 55 Jahren Gefängniß. * Wien, 12. Jan. Einem Berichterstatter gegenüber erklärte der serbische Handelsminister, die Ursache der gegenwärtigen Finanzlage Serbiens sei in der früheren Verwaltung zu suchen, die künstliche Staatsvoranschläge aufstellte und der jetzigen Regierung eine bedeutende Schuldenlast zurückließ, darunter 4 Millionen Franken für die in Deutschland bestellten Mauser gewehre. Triest, 11. Jan. Wegen anarchistischer Un “ ste Arbeiter Giraldi, histischer Umtriebe wurde der hier wohnhafte Arbeint Liraldi, der Handlungsgehülfe Cosetti und der Student Pittoni verhaftet. Alle drei sind geständig. * Brindisi, 12. Jan. Heute früh stürzte ein Eisenbahn zug in den Cillareys=Bach bei Brindisi. Soweit bisher feststeht, sind vier Personen todt und neun verwundet. Peking, 11. Jan. Dem Vernehmen nach werden die Gesandten in einigen Tagen in Audienz empfangen werden. * London, 12. Jan. Ein BurengefangenenLager soll auf der Insel Antigua(Kleine Antillen) errichtet werden. Ein Officier ist dahin abgegangen, um den Platz für das Lager auszuwählen. * Kapstadt, 12. Jan. Lord Kitchener hat bei allen Remontestationen in der Kapcolonie Militär=Farmen angelegt. Diese Farmen versorgen die Remontestationen mit Fourage und bieten gleichzeitig große Weideplätze. Man beabsichtigt, auf ihnen jetzt auch Gemüse für den Armeebedarf zu bauen. Zum Leiter dieser Farmen ist von Lord Kitchener ein Oberst ernannt worden. * London, 12. Jan. Hier gehen Gerüchte, die Burenführer unterhandelten wegen Unterwerfung unter der Bedingung, daß man sie nicht verbanne. Nach einem anderen Gerücht wolle die Regierung selbst nach dem Friedensschluß den gefangenen Buren die Rückkehr nach Südafrika nicht gestatten. * Kapstadt, 12. Jan. Lord Milner hat beim Gouverneur von Queensland telegraphisch angefragt, ob es möglich wäre, in der Colonie 10,000 Zuchtrinder für Südafrika aufzukaufen. * Kapstadt, 11. Jan. De Wet versuchte mit einer beträchtlichen Streitmacht die Eisenbahnlinie nördlich von Kronstadt zu überschreiten, wurde aber zurückgeworfen. Man glaubt, daß er den Versuch erneuern wird. * Kapstadt, 12. Jan. Aus New=Orleans gingen wieder 1080 Pferde nach hierher ab. * Willemstad, 12. Jan. Dem Dampfer Libertador ist es gelungen, an verschiedenen Punkten der Küste von Venezuela Waffen an die Aufständischen zu vertheilen. Die dem Präsidenten zur Verfügung stehende Flotte konnte die Landung der Waffen nicht verhindern. * Pretoria, 12. Jan. Oberst Wing überraschte am 11. ds. Mts. 20 Meilen nordwestlich von Ermelo ein Burenlager und nahm 42 Buren gefangen, unter denen sich Major Wolmaraus, Kapitän Wolmaraus und Leutnant Malan, alle drei von der Staats=Artillerie, befanden. Chamberlain. * Birmingham, 12. Jan. In einer Rede, welche Chamberlain gestern Abend hier hielt, führte er u. A. aus, die Feindschaft gegen England werde der unbedachten Redeweise des Colonialsecretärs zugeschrieben. Er nehme nichts zurück er modificire nichts und er habe nichts zu rechtfertigen. Kein englischer Minister habe jemals seinem Lande treu gedient und sich zugleich im Auslande der Popularität erfreut. Man müsse daher der Kritik des Auslandes schon etwas zu Gute halten. Er wolle aber nicht dem Beispiel folgen, welches für ihn aufgestellt sei; er wolle keinem auswärtigen Minister Lehren ertheilen, noch irgendwelche aus dessen Händen entgegennehmen. Er sei einzig seinem Souverän und seinen Landsleuten verantwortlich. Aber, fuhr Chamberlain fort, ich bin bereit, mich der Kritik zu stellen, welche hier im Lande geübt und hier zum Export fabrizirt wird(Heiterkeit) von Freunden eines jeden Landes, blos nicht des eigenen. Ich frage Sie, wie kann es einigen Worten, die ich vor mehreren Wochen in einer Rede geäußert habe, zugeschrieben werden, daß Monate lang und Jahre hindurch, schon von Beginn des Krieges an, die ausländische Presse von Beschimpfungen unseres Landes strotzt. Wie kann ich für das verantwortlich gemacht werden, was Edward Grey gemeine und schmutzige Lügen genannt hat, was Rosebery als schmähliche und abscheuliche Entstellungen bezeichnete, welche im Auslande ausgesprengt wurden ohne ein Wort des Protestes, ohne die geringste Einmischung der verantwortlichen Behörden. Nein, meine Gegner müssen einen anderen Sündenbock finden, müssen weiter zurück Ausschau halten nach jenem Gefühl der Feindseligkeit, das, wie ich glaube, wir nicht verdient haben, das aber seit etwas mehr oder weniger als hundert Jahren existirt und stets zum Vorschein kommt, wenn wir uns in irgend einer Schwierigkeit befinden, uns aber bisher noch nicht ernstlich geschadet hat. Wenn unsere Vorgänger im Amte glauben, daß sie auf dem Contingent populär gewesen sind, so leiden sie an einer ganz außerordentlichen Selbsttäuschung. Wetterwarte des akadem. Versuchskeides. F* 6; Längengrad von Ereenwich, 50“ 44° Breitengrad.— Meereshöhe 60 m Nachdruck verboten. Vonn=Poppelsdorf, Montag, 13. Jan. Wetter im Allgemeinen um 8½ Uhr früh: Regnerisch. Temperatur“ C. der freien Lust im Schatten oberfläche## drauner schwerern# der letzten 24 Stund. 8t. der letzten 24 Stund. der Erdtiefen Acker; schwerer Lehmboden), Brachacker dei: 10 623 # * E 200 .5 E 8 E S 9 3 * 5 800 5 2 5 5 8. 8. 8, 4, 1 8, 1 8. 1 5, 5. 5, 260.# a.####. 100 Wind: Richtung N; Stärke(nach 10°) 1. Wetteraussicht für heute: Mildes, zunächst regnerisches, später trockenes Wetter. Wetteraussicht für morgen: Kälteres, wolkiges Retter. Am höchsten ist der Lustdruck über Süddentschland, am niedrigsten über Nordrußland. Norddeutschland hatte jüngst viel Regen, der Süden blieb trockener und ruhig. Das regnerische Wetter wird nicht anhalten, es steht Temperatur=Abnahme und stellenweise Aufheiterung zu erwarten. Seit einer Stunde steigt das Barometer. Das Sechlwochen=Aen: für den verstorbenen Herrn Lorenz Schmitz findet Dinstag den 14. Jan. 1902, Morgens ½9 Uhr, in der Stiftskirche Statt, wozn frrundlichst eingeladen wird. Anfertigung von Bilanzen und sonstigen Aufstellungen über Einkommens= U. Vermögensverhältnisse, sowie Steuererklärungen u. Vermögens=Anzeigen übernimmt sachgemäß u. verschwiegen Jos. Lieberz, Bonn, Weberstr. 44. Zwange. Versteigrrung. Am Montag den 13. Januar 1902, Nachmittags 4 Uhr, soll zu Kessenich beim Wirthe Lammerich: 1 zweiraderige Ernnsporktarte durch den Unterzeichneten öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Schulze, Gerichtsvollzieher in Bonn. Für die Buren: 312) Gesammelt vom Männer=Gesang=Verein Adendorf bei Aufführung des Schauspiels„Die Heldin von Transvaal“ 15,12 Mk. 313) Für die armen Burenkinder aus meiner Sparbüchse 8 Mk. 314) Erlös einer Extro=Tour auf dem Schützenball m Hersel 20,02 Mk. Bei schwächlichen Kindern ist ein Versuch mit lohnend, weil es schnell Blut und Muskelkraft bringt. Preis Mk..85 per Büchse. FHEE MESUMEN DAS FRUnSTUCK FEINSTER KREISE. Probe-Packet 60 bis 125 Pfg. — Niederlagen durch Plakate kenntlich.— Weschecescricg Poststraße 22.“ ehrere Aufseher gesucht mit guter Elementarbildung, die besonders energisch, gewissenhaft und ordnungsliebend veranlagt sind, von einem größeren Metallwerk im Rheinland. Drei Monate Probezeit bei 100 M. Monatslohn Bedingung. Bei späterer definitiver Anstellung Monatsgehalt 150 M. Offerten mit Zeugnißabschriften u. Lebenslauf zub K. T. 6003. an Rudolf Mosse, Köln. 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Leider aber wird vielfach weiter gegangen und auch der Inhalt der Aborte in die Kanäle entleert, durch welchen er aus den großen Städten den Flüssen zugeführt wird. Bei allen möglichen festlichen und anderen Gelegenheiten redet und singt man bei uns vom„alten Vater Rhein“, vom herrlichen und romantischen, sagenhaften Rheinstrom und dann zugleich füllen die Rheinstädte seine Gewässer mit den ekelhaften Abortstoffen. In diesen verunreinigten Gewässern müssen die unterhalb Wohnenden ihre erfrischenden Reinigungsbäder nehmen. Aus ihnen wird das Wasser zur Wäsche von Leinwand und Hausgeräthen genommen. Aus diesen mit Bakterien und Bazillen und Typhuskeimen aller Art gefüllten Gewässern stillen Rindvieh und Pferde und andere Thiere ihren Durst— vielfach aus diesen Typhusquellen auch die Menschen, wenn Brunnen oder Wasserleitung ihnen das erforderliche Wasser zum Kochen und Trinken versagen. In der Ableitung des Inhalts der Aborte in den Rhein liegt ein abscheulicher Mißbrauch der Kaualisirung, welcher nach den Fortschritten der Wissenschaft und den Anforderungen der Volksgesundheit fernerhin nicht mehr geduldet werden sollte. Der Rhein ist nicht nur für die großen Städte da, sondern auch für alle Uferbewohner, welche seine möglichste Reinerhaltung verlangen können. Noch ein zweiter Grund spricht gegen die Entführung des Inhalts der Aborte(fae ces) in den Rhein und durch diesen weiter, soviel davon übrig bleibt, in die Nordsee. Es ist völlig unbestreitbar und unbestritten, daß dieser Inhalt in hohem Grade werthvolle Dungstoffe darstellt, welche nach der Masse und der Länge der Zeit einen ungeheuren Reichthum enthalten, der unserem Ackerland und unseren Wiesen erhalten bleiben und nicht im fanatisch einseitigen, nur pekuniären Interesse der Großstädte verschwendet, vernichtet werden sollte. Es läßt sich vom objektiven Standpunkte der allgemeinen Volkswirthschaft, noch weniger aber vom Standpunkte der Interessen der Landwirthschaft, welche auch von hohen und höchsten Beamten immer wieder hervorgehoben werden, doch wirklich nicht begründen, nicht rechtfertigen, ja nicht einmal entschuldigen, daß von den deutschen Großstädten im Laufe der Zeit für viele Millionen Mark im Lande produrirter Dungstoffe vergeudet werden und dann die deutsche Landwirthschaft genöthigt ist, die nämlichen chemischen BeKandtheile und Massen für die gleichen Summen mit Sorge, Mühe und Arbeit in ausländischen Dungmitteln wieder kominen zu lassen. Eine solche Verschwendung des Nationalvermögens scheint ganz besonders für eine Stadt und ihre Umgebung nicht angebracht, wö'an einer mit Recht berühmten Universität und einer ebenso ausgezeichneten landwirthschaftlichen Atademie speciell Volkswirthschaft und Agrikulturchecktie gelehrt werden. Es wäre eine dankbare Aufgabe der Herren Docenten, besonders der landwirthschaftlichen Akademie, wenn sie einmal von der Höhe ihrer theoretischen LehrKühle herabsteigen wollten, und in öffentlichen Vorträgen dem hinier ihrer Zeit, hinter der Entwickelung der Wissenschaft und Technik, wie es scheint, zurückgebliebenen Theile der Einwohner von Bonn und Poppelsdorf eines Besseren belehren, wenigstens einmal die Frage öffentlich erörtern wollten, ob es denn wirklich unvermeidlich, oder nothwendig, oder zweckmäßig und vernünftig, oder ob es andererseits nur ein willkürlicher Mißbrauch der Kanalisatoren ist, von Jahr zu Jahr die werthvollsten Dungstoffe zur Beschmutzung unseres sonst so schönen Stromes in den Rhein zu führen. Hier muß sogar für die schon just sogenannte„Altstadt“ eine Aenderung, so weit irgend thunlich, eintreten; jedenfalls darf aber dieses Uebel nicht vermehrt und„immer weiter und weiter verbreitet", dürfen nun nicht auch noch die Landgemeinden damit belastet werden. „Aber“— nach Heine—„aber fragt mich nur nicht wie?“ nämlich wie die Besserung sich ermöglichen läßt. Die Mittel und Wege hierzu zu finden, wird eben die Aufgabe etwa jener Docenten, sonst der hochweisen Techniker, sei es der hiesigen, sei es auswärtiger,— sie festzustellen und zur Durchführung zu bringen, Sache der Behörden und Gemeindevertretungen sein. Jener Frage stelle ich die andere gegenüber: Wie wird es dann in denjenigen Städten gemacht, an welchen kein großer Fluß vorüberfließt? Sollten etwa z. B. Elberfeld und Barmen mit weit mehr als 300000 Einwohnern den gesammten Unrath der Aborte in die kleine Wupper schicken, welche in trockenen Jahreszeiten manchmal kaum eine Wassermenge wie ein großer Bach hat? Oder Saarbrücken und St. Johann in die Saar? Wie macht es denn Aachen? Bremen, obwohl nicht weit vom Ausflusse der Weser ins Meer(also ohne Schädigung der Bewohner einer langen Uferstrecke) gelegen, hat den Versuch gemacht, durch Trocknung„Fäkalquano" zur Erhaltung der Dungstoffe für die Landwirthschaft herzustellen. Andere Städte helfen sich mit Kläranlagen. Gerade jetzt haben z. B. die Stadtverordneten von München=Gladbach den Bau einer chemischen Kläranlage beschlossen und die Kosten von 210000 Mark dafür bewilligt. Was Gladbach kann, wird auch Bonn verhältnißmäßig durchführen und bezahlen können. Wenn man Albrecht von Haller's Aufforderung:„Versucht's, Ihr Sterblichen, macht Eueren Zustand besser!“ ernstlich folgen will, dann wird man genug Vorbilder und Erfahrungen aus anderen großen Städten sammeln und daraus das für die Verhältnisse von Bonn und der sonstigen großen Rheinstädte Passende, nachdem die andern früher die Kosten vielleicht verfehlter Versuche getragen, entnehmen können. Es wird allerdings schwerlich angehen, die Einrichtungen derjenigen Straßen und Häuser der sogenannten„Altstadt", die jetzt mit ihren Aborten an die Kanalisation schon angeschlossen sind, wieder umzuändern, vielmehr sich zunächst und hauptsächlich nur um neue Straßen, insbesondere auch in Poppelsdorf handeln. Die Kosten werden unter allen Umständen sehr bedeutende. Jedenfalls muß der Plan als ein einheitlicher, im Voraus den ganzen Bezirk der Stadt und der Gemeinde Poppelsdorf bis zu den Anhöhen umfassender entworfen werden. Nur einzelne Straßen zu begünstigen, geht nicht an. Da fragt es sich, was schließlich theurer kommt, die allgemeine Kanalisation, gemäß den bisherigen Zwecken oder eine beschränkte, die Aborte ausschließende neben Kläranlagen, Fätalguano=Fabriken oder gar Rieselfeldern und dergleichen. Eine neue Art würde doch wenigstens auch feste jährliche Einnahmen aus den Dungstoffen bieten, während nach dem jetzigen Systeme Alles nutzlos in den Rhein verschwendet wird. Wir Endenicher Grundbesitzer haben an der städtischen Kanalisation und ihrer weiteren Ausdehnung ein sehr erhebliches Interesse. Die Einnahmen aus unseren Aeckern beruhen vorwiegend auf dem Gemüsebau und dieser wiederum auf kräftiger und möglichst billiger Düngung, wie sie Abfallstoffe aus der großen Stadt uns liefern können. Die dauernde künstliche Entziehung derselben durch Ableitung in den Rhein nimmt uns die natürliche Grundlage unseres Gemüsebaues und mithin des Wohlstandes eines großen Theiles unserer hergebrachten seßhaften Einwohner. Grundlage und Hauptbedingung des von Bonn aus so lebhaft gewünschten Verzichtes auf unsere Selbständigkeit und der Unterwerfung unserer Gemeinde unter die Herrschaft der Stadt Bonn muß sein: Keine weitere Ausdehnung des Mißbrauchs der Kanäle, vielmehr Freiheit, Schutz und Förderung unseres Gemüsebaues. Recht lebhaft wird schon jetzt darüber geklagt, wie von Seiten der städtischen Polizei in einer unserer gesammten Landwirkhschaft feindlichen Weise gerade in Betreff der Abfuhr der Dungstoffe zu unseren Aeckern mit einer bedauernswerthen Entschiedenheit vorgegangen würde. Noch viel schlimmer würde es jedenfalls werden, wenn die jetzigen Zwecke der Kanalisation auf immer weitere Straßen der sogenannten „Altstadt“ und von Poppelsdorf ausgedehnt würden und am Ende überhaupt von dort aus der natürlichste aller Dünger nicht mehr zu haben wäre, derselbe vielmehr ganz und gar müssen und werden wir zu verhindern suchen, soweit es uns möglich ist. Es ist nicht meine Meinung, ja nicht einmal meine Hoffnung, daß man nun in Bonn von den altmodischen Zwecken der Kanalisation recht baldigst links abschwenken und dem Flusse nur geben sollte, was ihm leider kaum vorenthalten werden kann, etwa Regen= und Küchenwasser, uns Bauern aber, was dem Lande zukommt, nämlich die conzentirte Dungstoffe zur Erhaltung der Fruchtbarkeit unserer Aecker. Nur anregen wollte ich eine unparteiische objektive Erwägung, wenn thunlich zunächst eine wissenschaftliche und technische Erörterung, ob wirklich das jetzige System das allein mögliche, richtige und vernünftige, oder ob es nicht wenigstens bei lokalen Ausdehnungen des Ableitungs=Bedürfnisses durch bessere Einrichtungen im Interesse der Landwirthschaft der die Stadt umgebenden Gemeinden, sowie der Versorgung der Stadt selbst mit frischem Gemüse und somit auch der allgemeinen Volkswirthschaft ersetzt werden kann. Nachschrift. Die vorstehende, vor etwa sechs Wochen geschriebene Meinungsäußerung, wollte ich nicht während der das allgemeine Interesse, sowie die Spalten der Zeitungen beanspruchenden damaligen Reichstags=Verhandlungen veröffentlichen; zu den Weihnachts= und Neujahrs=Gedanken paßte sie noch weniger. Unterdessen sind Nachrichten in die Zeitungen gelangt, wonach ein Erlaß des Herrn Ministers des Innern von den großen Städten überhaupt, vielleicht nur von den rheinischen, eine Abänderung der bisherigen Einrichtungen, insbesondere Anlage von Klärbassins verlangen soll. Der Wortlaut und weitere Inhalt ist mir zur Zeit noch unbekannt. Jedenfalls würde ein solcher Ministerial=Erlaß einen durch theueren Kunstdünger ersetzt werden müßte. Dies hocherfreulichen dankbar zu begrüßenden Fortschritt bedeuten, welchem sich die Bildung, die Weisheit, der Billigkeitssinn und das volkswirthschaftlich=vaterländische Gefühl der rheinischen Städtevertretungen hoffentlich nicht widersetzen wird. Thäten sie es aber dennoch, so muß dann einfach nach Goethe verfahren werden:„Und bist Du nicht willig, so brauch ich Gewalt.“ Für mich selbst aber würde es eine kleine Genugthuung sein, wenn ich als Landrath a.., sowie als Gärtner in Endenich zur rechten Zeit vielleicht ein wenig Wasser auf die ministerielle Mühle geleitet haben sollte. Endenich, den 7. Januar 1902. R. v. Hymmen. Suche 500 Mark 6% Zinsen, 10fache Sicherheit. F. Kümpel, Poststr. 7. Daselbst =, 25= u. 30,.000 Mk. zu haben. 8000 u. 3500 Mark auf 1. Hypotheke vom Selbstdarleiher zu 4 ½% zum Austhun bereit. Offerten unter D. 100. an die Expedition. 21/000 Wer. zu 5 pCt. auf 1. Hypothek vom Selbstdarleiher sofort zu leihen gesucht. Angebote unter M. N. an die Expedition. —10,000 auf gute 2. Hypothek, doppelte Sicherheit, sofort gesucht. Offerten unter A. B. postlagernd Wahn. s Geid Kapitalien sofort in jed. Höhe auf Schuldschein, Wechsel, Policen, Erbsch., Hyp. u. dgl.zu günst.Beding. E. 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Die goldenen Sonnenstrahlen durchflutheten das frühlingsfrische heim des Parkes von Wustrow; in den Kronen der hundertjährigen Linden und Platanen flüsterte der Frühlingswind, der hier nur als angenehme kühle Brise auftrat, wähzend er draußen, jenseits des hohen Ufers die Wellen der Oftlee zu gewaltiger Höhe anschwellen ließ und sie in schäumender Brandung mit brausendem Getöse gegen das steile, felsige, vielfach zerklüftete Ufer warf, auf dem sich, ein Wahrzeichen der längst vergangenen Zeit, auch der zerbröckelnde Wartthurm des alten, schon vor zweihundert Jahren abgebrochenen Schlosses erhob. Die großen Quadersteine der alten Burg waren zum Bau des neuen Herrenhauses und Wirthschaftsgebäudes des Gutes verwendet worden und nur noch wenige Trümmer bezeichneten die Stelle, wo einst die trotzigen Ritter von Wustrow gehaust hatten. Das neue Schloß war auch ein langgestrecktes, zwei Stockwerk hohes Herrenhaus mit großen, düsteren Zimmern und langen hallenden Corridors, zahlreichen Kaminen und dunklen Schlupfwinkeln, den liebsten Spielplätzen der Kinder. Nur der eine Flügel war in modernem Sinn umgebaut und von dem Vater des jetzigen Besitzers mit Luxus und Eleganz ausgestattet worden. Hier befand sich auch der sogenannte Rittersaal, ein durch beide Stockwerke reichendes großes Gemach, in dem die Erinnerungen der Familie, Jagd= und Kriegstrophäen, Kunstwerke und Andenken aller Art aufgestellt waren. Von den getäfelten Wänden herab grüßten die Bilder der Ahnen der Familie, Ritter in glänzender Eisenrüstung, Frauen in der Tracht der letzten Jahrhunderte, Officiere in den Uniformen des großen Kurfürsten, des zweiten Friedrich und des letztverflossenen Jahrhunderts, hohe Beamte in ihrer Amtstracht und auch einzelne Porträts in einfacher Civilkleidung. In dem Saale herrschte eine dumpfe Luft, wie in einem Museum, die Sonnenstrahlen des erwachten Frühlings schienen sich nur zögernd und ungern in dieses mit Alterthümlichkeiten aller Art vollgepfropften Gemach zu stehlen, aber neugierig blieben sie doch auf dem fast vollendeten Bilde der jüngstverstorbenen Frau von Wustrow haften, das auf einer großen Staffelei neben einem hohen Fenster stand. Ein junger Mann mit Pinsel und Palette in der linken Hand stand in einiger Entfernung vor dem Bilde, das er prüfend betrachtete und mit einer Photographie verglich, die er in der rechten Hand hielt, während Asta von Wustrow, in einem antiken Sessel sitzend, die schlanken Hände auf dem Schooß gefaltet, mit liebevollem Blick im Anschauen des Porträts versunken war. „Je mehr ich Ihr Werk betrachte, Herr Stolzenberg“, sagte sie nach einer Weile,„desto überraschter bin ich von der Aehnlichkeit. Ich würde glauben, daß Sie meine theure Mama persönlich gekannt hätten, so vortrefflich haben Sie den Ausdruck ihres gütigen und edlen Charakters wiedergegeben. Die Photographien, nach denen Sie malten, sind freilich sehr gut, aber sie erscheinen mir leblos Ihrem Porträt gegenüber. „Ihr Urtheil ehrt und freut mich sehr, gnädiges Fräulein“, entgegnete der Maler lächelnd.„Ich muß Ihnen aber offen gestehen, daß ich ohne Ihre Hülfe ein derartiges Werk nicht hätte schaffen können. „Ohne meine Hülfe?!— Ich wüßte nicht, inwieweit ich Ihnen geholfen hätte. „Mehr als Sie und irgend Jemand ahnen kann, mein gnädiges Fräulein!— Sehen Sie sich einmal diese Jugendphotographie Ihrer Frau Mama an. Er reichte ihr eine Cabinetphotographie hin, die die Verstorbene als glückliche Braut darstellte. „Ist es nicht, als ob es Ihre eigene Photographie wäre?" „Man sagte allerdings,“ entgegnete Asta leicht erröthend, „daß ich Mama sehr ähnlich sei. „Das vollkommen jugendliche Ebenbild, gnädiges Fräulein! Deshalb war mir auch Ihre öftere Anwesenheit während meiner Arbeit so überaus werthvoll— wenn ich nicht weiter konnte, wenn ich über einen Ausdruck, eine Linie des Gesichtes im Zweifel war, brauchte ich nur Sie anzusehen, und sofort fand ich das Richtige. Asta lächelte in leichter Verlegenheit. „Ich wußte es nicht, sonst wäre ich nicht so oft gekommen", entgegnete sie mit scheuem Aufblick zu ihm, dessen große, blaue Künstleraugen mit solch eigenartigem Ausdruck auf ihr ruhten. Und da fiel es ihr zum ersten Male auf, von welch edler, männlicher Schönheit und Kraft seine ganze Erscheinung und wie verschieden er von den Herren war, die sie bislang kennen gelernt hatte.... Officiere in blitzenden Uniformen, angenehmen Umgangsformen, aber oft von unsagbarer Flachheit in ihren Anschauungen und Worten, Beamte, die unter einer würdevollen Steisheit alle freie Menschlichkeit verloren zu haben schienen, reiche Lebemänner, denen man die Sünben ihres Lebens auf dem Gesichte ablas, derbe Landjunker, die über der Höhe der Getreidepreise, Jagd und Pferden und Hunden Alles Andere vergessen zu haben schienen. Hier trat ihr zum ersten Male ein Mann entgegen, der in frischer, freier, fröhlicher Kraft mit dem Leben rang, der das Leben, die Welt und die Menschen mit dem vorurtheilslosen, freien Auge des Künstlers anschaute, der des Lebens Freuden nicht suchte, aber sie mit kräftigen Händen ergriff, wo sie sich ihm darboten, und den Becher des Genusses mit jugendfrischen, durstigen Lippen leerte, ohne an Recht und Unrecht, an Sünde und Buße zu denken, nur dem frischen Drange seines lebhaft empfindenden Temperamentes folgend. Eine freie Künstlernatur im edlen Sinne des Wortes, jedem Zwange abhold, jede Lüge hassend, wenn sie ihm auch zum Vortheil gereichte, sich selbst verspottend, wenn er das Rechte nicht finden konnte, aber stets nach dem Rechten, dem Guten, dem Schönen strebend. Schon seine äußere Erscheinung war so unendlich verschie den von der jener Herren aus der vornehmen Welt. Nicht daß er sich vernachlässigt hätte; im Gegentheil, seine Kleidung war stets von einer freien, künstlerisch schönen Eleganz, aber er liebte die hellen Farben, ein schwarzer Gesellschaftsrock, ein Frack, ein Cylinder und eine weiße Cravatte waren ihm unsympathische Dinge und doch sah er in seinem hellgrauen Jacketanzug mit den gelben Schnürstiefeln, der weit ausgeschnittenen weißen Weste, dem feinen Jabothemd und dem flatternden Shlips vornehmer aus, wie mancher junge Diplomat in tadellos schwarzem Anzuge. Die blonden, gelockten Haare drängten sich in üppiger Fülle unter dem weichen, grauen Filzhut hervor, und die gebräunten Wangen, die lachenden rothen Lippen umschattete ein jugendlich weicher, lichtblonder Vollbart, der nie das Rasiermesser kennen gelernt hatte. Den„schönen Georg“ nannten ihn spöttisch seine Collegen in Berlin, aber er lachte sie aus; er war nicht eitel auf seine äußere Erscheinung, die so ganz mit seinem inneren Wesen in Einklang stand. Bei der Antwort Astas flog ein Schatten über sein sonniges Antlitz.„Weshalb wären Sie nicht gekommen, gnädiges Fräulein?“ fragte er mit ernsterer Stimme.„Galt es doch, ein lebensvolles Porträt Ihrer verstorbenen Mutter herzustellen— ich denke, da hätten Sie mir schon das kleine Opfer Ihrer Gegenwart bringen können.“ „O gewiß, Herr Stolzenberg“, versetzte sie hastig.„Sie dürfen mich nicht falsch verstehen.... „Sehen Sie“, fuhr er fort, sie etwas rücksichtslos unterbrechend,„als ich vor drei Wochen dem Rufe Ihres Herrn Bruders folgte, um hier das Porträt Ihrer Frau Mutter nach den Photographien zu malen, da verzweifelte ich fast an meiner Aufgabe. Ich bin es nicht gewohnt, nach dem todten Bilde zu malen; meine Porräts sind alle nach der Natur, der lebensvollen Natur entstanden, ich muß den Menschen in seiner ganzen Eigenart vor mir sehen, soll ich diese Eigenart im Bilde wiedergeben, ich muß mit ihm sprechen, ich muß in sein Auge sehen— erst dann kann ich ein Kunstwerk schaffen. Die Natur bleibt ja doch die beste und erhabenste Lehrmeisterin der Kunst— ich wollte schon auf die Arbeit verzichten, da sah ich Sie und ich erkannte sofort: Hier steht eine der Verstorbenen conforme Natur, ein verjüngtes Ebenbild der Todten vor Dir! Das ist das richtige Modell für Deine Arbeit. Hier effenbart Ich der geistige Inhalt, der Charakter, das geistige Wesen des Bildes, das Du schaffen sollst— und wenn mir in gelungen ist, so verdanke ich es in erster Linie Ihnen, ganz allein!“ „Ihre Worte könnten mich stolz machen“, entge lächelnd. vom 10. Jannar 1002. Anwesend waren: Oberbürgermeister Spiritus, Vorsitzender, die Beigeordneten Heuser, Sieberger, Stadtbaurath Schultze, Gerichts=Afsessor Bottler und die Stadtverordneten Baltes, Binz, Brambach, Brüne, Dahm, De Limon, Doutrelepont, Gabriel, Gerhardt, Gessert, Hauptmann, Hellekessel, Müller, Olbertz, Olzem, Schmidt, Schürmann, Schultze, Simon, Wassermeyer, Weber, Weinstock. Die im November v. J. gewählten Stadtverorneten Herren Baltes, Brambach, Brüne, Dahm, De Limon, Gabriel, Hellekessel, Olzem und Schultze wurden durch den Oberbürgermeister in ihr Amt eingeführt und mittels Handschlags verpflichtet; desgleichen murde Mitglied geichen Wurbe der zum Mitgliebe des Stadtausschusses gewählte Rechtsanwalt Herr Dr. Schafgans in Pflicht genommen. Die Stadtverordneten=Versammlung nimmt Kenntniß von dem Erlasse des Herrn Ministers der geistlichen, Unterrichtsund Medicinal=Angelegenheiten, durch welchen derselbe die Genehmigung dazu ertheilt hat, daß die mit dem städtischen Gymnasium in Bonn verbundene Oberrealschule von Ostern 1902 ab nach und nach in ein Realgymnasium umgewandelt werde und trifft Bestimmung über die Begebung eines Theiles der Anleihe von 6000000 Mark, sowie über die Vergebung der Druckherstellung der zu diesem Zwecke auszugebenden Schuldverschreibungen u. s. w. Civilstand der Oberbürgermeisterei Bonn. Vom 10. Januar. Geburten: Martin, Sohn von Gerhard Klütsch, Modelleur, und von Margaretha Hubertina Hackenholz.— Georg Carl Paul, Sohn von Bernhard Heitmann, Rechnungsführer, und von Gertrud Esterhues.— Johann Maria, Sohn von Jakob Blum, Eisenbahnschaffner, und von Theresia Kloeppel.— Catharina, Tochter von Peter Bunten, Anstreicher, und von Margaretha Quantius. Heirathsverkündigungen: Max Speth, Kellner, mit Theresia Kallschnee.— Paulus Feldmann, Maurer, mit Anna Decker.— Jakob Kyrion, Fabrikarbeiter, mit Catharina Roitzheim.— Ernst Lindgens, Kaufmann, mit Maria Gertrud Laven. — Johann Horschel, Weichensteller, mit Anna Maria Herschbach. — Joseph Leyer, Gärtner, mit Barbara Schüller. Heirathen: Johann Faßbender, Kohlenlagerarbeiter, mit Anna Gertrud Fritzen. Sterbefälle: Mathias Lenzen, alt 1 Tag.— August Voell, Student der Philologie, alt 24 Jahre.— Matha Böhm, alt 1 Jahr. Vom 11. Januar. Geburten: Gertrud, Tochter von Mathias Joseph Schüller, Wasserleitungsarbeiter, und von Anna Hermann. Heirathsverkündigungen: Wilhelm Krämer, Schneider, mit Elisabeth Gemünd.— Jakob Giesen, Steingutdreher, mit Anna Maria Nenhalfen.— Heinrich Hofen, Kutscher, mit Anna Zerves.— Ferdinand Lambert Heury Erpicum, Bergmann, mit Anna Maria Zimmermann.— Ludwig Hoffmeister, Werkmeister, mit Antie Plawer.— Franz Reitz, Haustrer, mit Anna Gertrud Widderich. Heirathen: Richard Joseph Otto, Schreiner, mit Bertba Voegeli.— Johann Alef, Tagelöhner, mit Margaretha Nettekoven. Sterbefälle: Antonia Hecker, Rentnerin, alt 78 Jahre.— Auguste Elsner, Dienstmagd, alt 29 Jahre.— Anton Haase, Zeughauptmann, Ehemann von Anna Zühlke, alt 58 Jahre. Volontär oder angehender Gehülfe gesucht durch Waarenhaus Krementz Wwe., Euskirchen. Zuverl. prop. pferdekundiger Kutscher gesucht, Acherstraße 5. Junger S n„rhnrst für alle Bureau=Arbeiten zum möglichst sofortigen Eintritt gesucht. Angebote mit Gehaltsanspr. u. V. R. 112. an die Expedition.“ Suche sofort zungen katholischen BuchbinderGehülfen P. Edelbluth, Linz a. 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