989. Dinstag, 20. September. 1892. Genterar=cng. Erscheint täglich und zwar an Werktagen Mittags 12 Uhr, an Sonntagen Morgens in der Frühe. Preis in Bonn und Umgegend monatlich 50 Pfg. frei in's Haus. Post=Abonnement## 1. 50 vierteljährl. ohne Zustellgebühr, uir.90 mit Zustellgebühr. Bbtbtstehtehe ga der Keien. E Pruc und Verlag der Keiten= Gesellschaft General=Anzeiger für Bonn und Umgegend. Für die Redaction verantwortlich: Hermann Rolshoven in Bonn. Expedition: Bahnhofstraße Nr. 7 und 8 in Vonn. Anzeigen=Annahme: größere Anzeigen b. Abds. vorher 6Uhr, kleinere bis Morgens 9 Uhr. Vierter Dahrgung. Anzeigen aus dem Verbreitungsbezirk des General=Anzeigers 10 Pfg. pro 7 spaltige Petitzeile oder deren Raum. Anzeigen von Auswärts: 15 Pf. pro Tspaltige Petitzeile oder deren Raum. Reclamen 40 Pfg. pro Textzeile. Telephon Nr. 66. Reit ebicher Kosdhenr un den bei vorheriger Baarzahlung für 3 mal das Atemal frei aufgenommen. Kleine lokale Inserate bis zu 10 Zeilen kosten nur 5 Pfg. pro Zeile und das 4temal frei, wenn vorher baar bezahlt wird. Wohnungs-Anzeiger 50 Pfg. pro Zeile und Monat. Der Druck des General=Anzeigers beginnt jeden Mittag um 11 Uhr.— Jedermann hat Zutritt. und Amgegend. Jede volitische, seriale und reiigisse Tendeng oder Erörierung ist absolut ausgeschlossen. (6 1 unseres Staints.) Geschafts=Berngung. Mit dem heutigen Tage verlegten wir unser. A Ichuhwaaren=Geschaft von Brüdergasse Nr. 48 nach Wenzelgasse Nro. II, Nahe um Markk. Bonn, 17. September 1892. AGedfter& Schmz. ee en Wome len Holzsachen, weiss und schwarz (mit gravirten Mustern); Terracotten mit russischen, indischen etc. Mustern; Blechgegenstände, uni gestrichen, abgetönt u. bronzirt: Fächerblätter u. montirte Fücher; Journalmappen; Photographieständer: Lichtschirme; Kartons; Colluloidblütter; Glasrahmen, weiss u. farbig; Porzellanplatten; Neuheit in Flaschon otc. etc. Die Ausstellung derselben befindot sich I. Etage. 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Prinzeß von Wied, hat zu ihrer Erholung schon seit mehreren Monaten bei der Fürstin Mutter zu Neuwied auf dem sommerlichen Landsitze derselben zu Segendorf Aufenthalt genommen. Man schreibt uns von dort: Die Königin erfreut sich einer stetigen, wenn auch langsamen Genesung von ihrem schweren, sie bis dahin noch am Gehen hindernden Leiden. Die täglichen Ausflüge bei günstiger Witterung die schön bewaldeten fürstlichen Parken haben einen unverkennbar günstigen Einfluß auf die Wiedergenesung der hohen Frau geübt. Wohin sie kommt, auch in dem entlegensten kleinsten Oertchen, wird sie von Jung und Alt freundlich begrüßt und bewillkommt. So fuhren mit ihr am verflossenen Samstag die Fürstin Mutter von Wied nebst Gefolge nach Waldbreitbach, dem im Windbachs thale so romantisch gelegenen, von Neuwied etwa 4 Wegestunden entfernten Orte. Die hohen Damen stiegen in der Wirthschaft Kröll ab. Recht bald strömten neben der Schuljugend auch die ländlichen Bewohner herbei, um der hohen Familie ihren Tribut der Verehrung zu zollen. Den Kindern machte es große Freude, als die Königin Elisabeth unter dieselben Kuchen vertheilte. Im ganzen Dorfe herrschte Jubel. Nach etwa anderthalbstündigem Aufenthalte fuhren die hohen Herrschaften wieder nach Segendorf zurück. * ** Der Kaiser hat den abgebrannten Besitzern von Neu=Passarge in Ostpreußen aus dem Allerhöchsten Dispositionsfonds ein Gnaden geschenk von 10,000 Mark bewilligt. * *e Prinz Hermann zu Schaumburg= Lippe hat, wie aus Kirchdorf gemeldet wird, die Nacht zum Sonntag sehr unruhig verbracht und viel phantasirt. Puls 68 bis 79, fieberfrei. Am Sonntag Morgen wurde die Wunde beim Verbandwechsel, ohne daß eine Reaction erfolgte, durch eine secundäre Naht verkleinert. Der Zustand des Prinzen ist noch sehr bedenklich. * ** In der letzten Staatsministerial=Sitzung soll nach der „Post“ u. A. auch ein von den Erben des letzten Kurfürsten von Hessen gemachtes Angebot zur Verhandlung gestanden haben, Grundstücke, insbesondere das Schloß in Fulda, dem preußischen Staat käuflich zu überlassen. * * Militärfabriken. In einem Handelskammerberichte war die Vermuthung ausgesprochen, daß die Staatsregierung die Absicht habe, für Herstellung ihres Bedarfs an Militärtuchen eigene Fabriken einzurichten. Das Militär=Oeconomie=Departement des Kriegsministeriums hat aus diesen Berichten den Anlaß genommen, den in Betracht kommenden Handelskammern, vielfach durch Vermittelung der Regierungspräsidenten, mitzutheilen, daß eine solche Absicht bei der Staatsregierung nicht vorliege. ** Militärisches. Versuche mit zusammenlegbaren Booten werden auf Veranlassung des Generalstabes jetzt bei der Cavallerie angestellt. Die Boote sollen bei Fluß=Uebergängen zum Transport der Sättel und des Zaumzeuges Verwendung finden. Die erste Anregung zur Einführung derartiger Boote gab eine militärische Bereisung des Kaukasusgebietes. Der im Generalstab thätige Major von Diest sah, wie dort die Kosaken aufgeblasene Ziegenhäute, die sonst zum Aufbewahren von Flüssigkeiten verwendet werden, erfolgreich benutzten, um unter Mitbülfe ihrer Lanzen Flöße zum Transport der Sättel herzustellen. Die hiesigen Versuche knüpfen an die Erfindung eines englischen Geistlichen an, dessen zusammenlegbares Boot aus einem Gerippe aus kanadischem Ulmenholze und einem doppelten Ueberzug aus wasserdichtem Stoff besteht. Durch die zwischen beiden Ueberzügen befindliche Luftschicht, die wie Luftkästen wirkt, kann das Boot nicht untersinken. Man versucht nun deutscherseits die Erfindung noch weiter auszubilden und hat in dieser Beziehung, namentlich Dank den Bemühungen eines höheren ArtillerieOfficiers, Erfolge aufzuweisen, die militärisches Geheimniß bleiben sollen. * ** Professor Rudolph von Ihering ist am Samstag in Göttingen gestorben. Der berühmte Rechtsgelehrte, dessen Jubiläum vor Kurzem gefeiert worden ist, war am 22. August 1818 zu Aurich geboren; seine bedeutendsten Werke sind:„Der Geist des Römischen Rechts":„Ueber den Grund des Besitzschutzes":„Die Jurisprudenz des täglichen Lebens":„Der Kampf um's Recht":„Zweck im Recht":„Vermischte Schriften; Gesammelte Aufsätze 2c.“ ** Kein Militärbevollmächtigter mehr in Petersburg? Man hört nichts von einem Nachfolger v. Villaumes, ebensowenig wie davon die Rede ist, daß der ehemalige russische Militärbevollmächtigte Kutusow in Berlin durch eine geeignete Persönlichkeit ersetzt werden soll. Auch wenn man nicht zum Kannegießern neigt, schreibt man der„Allg. Ztg.“, wird man das doch nicht unbeachtet lassen dürfen, da gerade die russischen und preußischen Militärbevollmächtigten an den beiden Höfen seit den Tagen Alexanders I. und Friedrich Wilhelms III. eine ganz außergewöhnliche Stellung eingenommen haben. Sie waren mehr noch als die Botschafter Träger der überaus regen und innigen persönlichen Beziehungen zwischen den Monarchen beider Staaten, Beziehungen, die bekanntlich seit 1875, dank den Intriguen Gortschakows, ihre erste böse Erschütterung erlitten und seit der Aera des herrschenden Pauslavismus nicht mehr auf den alten Boden zu stellen sind. Man mag das beklagen, aber es ist eine Thatsache, und der Glanz, mit dem der Abschied Villaumes geflissentlich umgeben worden ist, vermag darüber nicht hinwegzutäuschen. Die Zeiten sind eben andere geworden. * ** Die zwangsweise Abholung von Cholerakranken aus Privatwohnungen wird nach der rechtlichen Seite in der Magdeb. Ztg.“ einer Erörterung unterzogen. Für Preußen beruht die betreffende Befugniß der Polizei einzig und allein auf der mit Gesetzeskraft ausgestatteten Cabinetsordre vom 8. August 1835. In derselben heißt es, daß in der Regel kein Cholerakranker wider den Willen des Familienhauptes aus seiner Wohnung entfernt werden darf. In zweifelhaften Fällen aber dürfte solches auf den Beschluß der Polizeibebörde oder der betreffenden Sanitätscommission geschehen. Eine Cabinetsordre vom 12. August 1848, welche bestimmt, daß die Sanitätspolizei unter allen Umständen berechtigt sei, Cholerakranke aus ihren Wohnungen abholen und in den Baracken unterringen zu lassen, entbehrt der Gesetzeskraft, da sie in der Gesetzsammlung nicht publizirt ist. Wir weisen darauf hin, um zu zeigen, wie auch nach dieser Seite eine klare Gesetzesgrundlage für die Seuchenpolizei zur Zeit nicht vorhanden ist. * ** Die Cholera und die Rekruten=Einstellung. Das am Samstag ausgegebene„Armee=Verordnungsblat!“ bringt eine kaiserliche Cabinetsordre, wonach von der Einstellung der in Hamburg und seinen Vororten sich aufhaltenden Rekruten und Freiwilligen während des Octobers 1892 Abstand zu nehmen sind. Dasselbe ist seitens der General=Commandos für solche Orte anzuordnen, die bis zum October=Einstellungstermin in größerem Umfange von der Cholera befallen werden sollten. Ferner ist die Einstellung der Rekruten 2c. für den Anfang November vorzusehen, doch werden die General=Commandos ermächtigt, die Einberufung je nach dem Stande der Cholera noch weiter hinauszuschieben. In dem dazu gehörigen Erlaß des Kriegsministers wird bestimmt: Rekruten und Freiwillige, die sich in Orten aufgehalten haben, die nur wenig von der Cholera befallen waren, sind bei ihrer Gestellung auf Cholera oder choleraverdächtige Erkrankungen ärztlich zu untersuchen. Die dabei krank befundenen Mannschaften sind den betreffenden Heilanstalten zuzuführen und nach der Heilung einzustellen. Die gesund befundenen Mannschaften sind unter Isolirung bei ihrem Truppentheile einer achttägigen Beobachtung zu unterwerfen. * ** Neben Beispielen wilder Angst und Verzweiflung fehlt es in Hamburg auch an hochberzigen Thaten nicht, die der weitesten Verbreitung werth sind. So verdient der Name des rers Ahrendt um so mehr genannt zu werden, als er seinen Opfermuth mit dem Tode gebüßt hat. In einer Familie war die Cholera ausgebrochen, Vater und Mutter lagen erkrankt in einem Raume darnieder, in dem sich außer ihnen noch vier unerwachsene Kinder aufhalten mußten, da ein weiterer Raum nicht zur Verfügung stand und Niemand sie aufnehmen wollte. Was man versuchte, um einen Pfleger für die Kranken zu bekommen, war vergeblich. Da erbot sich der fünfundzwanzigjährige Lehrer Ahrendt, die Pflege zu bernehmen. Er wachte Tag und Nacht bei den schwer Erkrankten, sorgte für die Kinder, reinigte und kleidete sie, bis dann, nachdem er zwei Tage und zwei Nächte ohne Ablösung seinen schweren Dienst verrichtet hatte, die Mutter ihren Leiden erlag, während der Vater sich in der Besserung befindet und mit seinen Kindern Aufnahme in der Cholerabaracke zu Neuengamme gefunden hat. Leider sollte nun Vierter Jahrgung. auch Herr Ahrendt der heimtückischen Krankheit erliegen. Nachdem er die Frau mit zu Grabe geleitet, mußte auch er sich am 9. September niederlegen, und obschon zwei Aerzte unermüdlich von Abends 9 bis Nachts 3 Uhr Alles aufboten, war er nicht zu retten. A 12. September, Morgens 8 Uhr, ist er das Opfer seiner edlen That geworden.„Für Andere Alles, für sich Nichts“, so dachte er noch in seiner Krankheit, da er die Aerzte bat,„man möge Niemand zu ihm schicken, damit die gräßliche Seuche nicht noch weiter um sich greife.“ aller Welt. 8 Der belgische Ministerpräsident Beernaert hat einen ihn gerichteten Brief eines Deputirten über die den belgischen Bergarbeitern in Nordfrankreich bereiteten Unbilden dahin beantwortet, diese Angelegenheit habe die belgische Regierung lebhaft beschäftigt; dieselbe habe mit der französischen Regierung Verhandlungen darüber eingeleitet. Er hoffe, daß die Belgier in Nordfrankreich bei den französischen Behörden denjenigen Schutz finden werden, den ihnen die guten Beziehungen zwischen Frankreich und Belgien verbürgen müßten.— Obwohl die officiösen Brüsseler Blätter nunmehr ankündigen, daß die Vorstellungen des belgischen Gesandten bei der französischen Regierung Erfolg gehabt haben und der französische Minister des Auswärtigen, Herr Ribot, strenge Maßnahmen zum Schutze der belgischen Arbeiter zugesagt hat, wächst die Entrüstung der öffentlichen Meinung in Belgien. Mit Recht ist man über die beispiellose Haltung der französischen Behörden auch den gröbsten Ausschreitungen gegenüber und über den dreisten herausfordernden Ton der Pariser Presse im hohen Maße erbittert. Es ist für die allgemeine Stimmung in Belgien bezeichnend, daß die Brüsseler„Réforme", das franzosenfreundlichste Blatt des Landes, dieses ganze Auftreten als eine seltene Unverschämtheit und als das Wiederaufleben der Zeit des zweiten Kaiserreiches bezeichnet. Selbst die gemäßigtere„Etoile belge“ erklärt, daß es sich um eine Verletzung des Völkerrechts und um einen unbegreiflichen Mißbrauch der Autorität handelt. Beide Blätter fordern im Einklange mit der unabhängigen Presse, daß die belgische Regierung mit Festigkeit auftritt und die französischen Anmaßungen zurückweist. Das Auftreten Frankreichs hat die bisher in Belgien vorherrschenden französischen Sympathien gründlichst abgekühlt. * ss Das Civilgericht Basel hat bei der Beurtheilung der zwei Entschädigungs=Processe betreffend die Mönchensteiner Katastrophe in drei Punkten grobe Fahrlässigkeit der Eisenbahn=Verwaltung angenommen und die Jura=Bahn zur Bezahlung von 24,310 Frcs. sammt Zinsen seit 14. Juni 1891 an die Familie Kunz und 24,000 Frcs. an Fräulein Julia Stähelin und sämmtlicher Kosten verurtheilt. Das Strafgericht hatte bekanntlich keinen Anlaß zum Einschreiten gefunden. Das nunmehr erfolgte Urtheil ist das erste civilgerichtliche in dieser Sache. Es schwebt noch eine Reihe von anderen Entschädigungs=Processen wegen der Mönchensteiner Katastrophe gegen die Bahn. Von Nah und * Mainz, 16. Sept. Heute Vormittag kurz nach 10 Uhr wurden die Bewohner der Umbach und angrenzenden Straßen durch eine Explosion erschreckt, der gleich darauf ein dichter gelber Qualm folgte, der aus dem Dache des Hauses Umbach Nr. 2, dem Eisenhändler Kaufmann gehörend, aufstieg. Die Alarmsignale förderten rasch die Feuerwehr zur Stelle, deren thatkräftigem Einschreiten es gelang, einen im Entstehen begriffenen Dachbrand schnell zu ersticken. Ueber die Entstehung der Explosion und des damit verbundenen Brandes verlautet nach dem„Mainzer Tagebl.“, ein im Geschäfte von Kaufmann bediensteter junger Mann sei beauftragt worden, auf dem Speicher Schrauben zu holen, und während dessen Anwesenheit in den Speicherräumen sei die Katastrophe erfolgt. Es scheint demnach, daß die Ursache des Unglücks in Leichtsinn oder Unachtsamkeit zu suchen ist. Kaufmann hatte auf dem Speicher ein Quantum Pulver verwahrt, dieses entzündete sich und richtete erhebliche Verheerungen an. Der Schornstein wurde zertrümmert, sodaß die Steine auf die Straße flogen, während der junge Mann auf das Dach gechleudert ward, wo man ihn in furchtbar verbranntem Zustande fand und in das Hospital brachte. Auf dem Brandplatze erschienen sofort der Stadtcommandant General Sichart v. Sichartshoff mit seinem Adjutanten, ebenso im Auftrage des Großherzogs Lientenant Freiherr v. Frankenberg und Ludwigsdorf. * Dusemond(Mosel), 15. Sept. Auf Grund eingehender Besichtigungen vieler und verschiedenartiger Weinberge an der Mosel ist man in der Lage, schon jetzt, nachdem die letzten Weinberge geschlossen sind, mit Sicherheit sagen zu können, daß bei auhaltender trockener und warmer Witterung auf einen sehr guten Wein zu rechnen ist. Die Reben haben während der letzten Wochen genug Feuchtigkeit erhalten, besonders erwähnenswerth erscheint uns die Beobachtung, daß die Winzer während der letzten Jahre in der Behandlung der Wemberge große Fortschritte gemacht haben. Während die Düngung der Berge früher oft nur in Zeiträumen von fünf zu fünf Jahren geschah, sind jetzt die längsten Zeiträume auf die Dauer von drei Jahren beschränkt, die meisten Winzer düngen sogar vollständig alle 2 Jahre. Der Witterung und Bearbeitung ist es zuzuschreiben, daß der heurige Wein dem berühmten 1874er an Qualität mindestens gleichkommen wird, die Quantität wird, um einen technischen Ausdruck zu gebrauchen, einen halben Herbst ergeben. Ganz vorzüglich stehen bis jetzt die Lagen von Trabach bis Dhron, bei Graach, Cues, Bernkastel, hier— Brauneberg und Lieser— Nieder= berg, ebenso Piesport und Zeltingen. * T r a r b a c h, 1 8. S e p t. H e u t e N a c h t e n t s t a n d i m u n t e r e n S t a d t theil kurz nach 3 Uhr zwischen Moselstraße, Mühlenpfad und Gymnasialstraße Feuer, welches bis heute Morgen, wo der Brand, Dank der raschen und thatkräftigen Hülfeleistung der Freiwilligen Feuerwehren von Trarbach und Traben und den Berufsfeuerwehren der beiden Orte, auf seinen Heerd beschränkt war, 10 Wohnhäuser und ebenso viel Scheunen und Hinterhäuser einäscherte. Das dicht hinter der Brandstelle gelegene Königliche Progymnasium blieb von dem Brande verschont. Ueber die Entstehungsursache des Feuers ist nichts Genaues bekannt. Bemerkenswerth ist der Umstand, daß der nunmehr abgebrannte Stadttheil im Jahre 1857 bei einem Brande, der fast ganz Trarbach in Asche legte, allein stehen blieb und, während die Stadt nach modernen Plänen wieder neu aufgebaut wurde, allein sein alterthümliches, durch vorspringende Häusergiebel auffallendes Gepräge behalten hatte. * Aus Stettin, 18. Sept., wird der„Köln. Ztg. gemeldet: Bei dem Manöver der 3. Division am Freitag wurde der Kaiser in der Nähe von Medrow von einem Unfall betroffen, der jedoch keine Folgen hatte. Das im Schritt gehende Pferd des Kaisers stürzte in einen Graben, der Kaiser schwang sich sofort ab und bestieg ein anderes Pferd, verblieb aber trotz des Unfalles in heiterster Stimmung. * Brüssel, 17. Sept. In der vergangenen Nacht wurden aus dem Palais des Grafen von Flandern, der sich gegenwärtig in Italien aufhält, Silbergeräthe im Werthe von 10,000 Frcs. gestohlen. Ein fast neuer zu verkaufen, Maargasse 2. Für Militäranwärter sind im Bezirk des 8. Armeecorps nachfolgende Stellen zu besetzen: Brand=Eilendorf(Kreis Aachen), Bürgermeisteramt Brand, Gemeindeförster, 900 Mk. neben freier Wohnung. Köln, Oberbürgermeisteramt, Bureau=Assistent 2. Klasse, während der Probezeit 110 Mk. monatliche Diäten, nach Ablauf derselben 1400 Mt. Jahresgehalt. Geilenkirchen, königl. Landrathsamt, Gefangenwärter, 180 Mk. Remuneration jährlich und freie Wohnung..=Gladbach, königl. Amtsgericht, Kanzleigehülfe, ca. 50 Mk. monatlich. Mülheim a. Rhein, Bürgermeisteramt, Polizeiwachtmeister, 1500 Mk. Gehalt und 100 Mk. Kleidergelder jährlich. Simmerath (Kreis Montioie), Bürgermeisteramt, Gemeindeförster, Gehalt 770 Mk., Nebeneinnahmen 130 Mk. Köln, 19. Sept. Productenbörse. Weizen besser, vorräthiger hiesiger alter 17,50—18,50., neuer 16,50—17,00., fremder 18,00—20,00., Nov. 16,30., 16,10 G. Roggen besser, vorr. hiesiger neuer 15,50—16,00.; fremder 18,50—20,00.; November 15,80., 15,10 G. Hafer vorräthig hiesiger 14,50— 15,50., neuer 14,50—15,00 B. Rüböl, still, vorräthiger(in Posten von 5000 Kg.) 52,00.; Oct. 50,90., 50,50., Mai 00,00 bez., 51,60., 51,20 G. Köln, 19. Sept. Fruchtmarkt. Weizen 16,50—00,00, Roggen 15,00, Gerste 00,00, Hafer 14,90—15,00 Mk. Zufuhr 28 Sack Weizen, 11 Sack Roggen und 14 Sack Hafer. Neußt, 19. Sept. Fruchtmarkt. Weizen Ia 17,00, IIa 16,00 Mk. Landroggen neuer la 15,40, IIa 14,40 Mk. Buchweizen 00,00 M. Hafer 15,20 Mk., neuer 14,20 Mk. Raps Ia 22,80, IIa 21,80 Kk. Aveel(Rübsen) 21,55 Mk. Kartoffeln 5,00 Mk. Rüböl 49,50, do. faßweise 51,00, gereinigtes Oel 52,50 Mk. für 100 kg. Heu 50 Mk., Stroh 20 Mk. für 500 kg. Preßkuchen 128 Mk. für 1000 kg., Kleien 5,10 Mk. für 50 kg. Vom Wetter. Meteorologische Beobachtungen auf der Sternwarte zu Bonn. Sept. 17. Maximum der Tagestemperatur 16,0 C.— Sept. 18. Minimum der Tagestemperatur 6,5 C.— 1 Uhr Nachm. Barometer auf 0° reduziert 762,2 Millimeter.— Temperatur 15,4 C.— Höhe des in 24 Stunden gefallenen Niederschlags 1,5 Millimeter. Sept. 18. Maximum der Tagestemperatur 17,5 C.— Sept. 19. Minimum der Tagestemperatur 7,1 C.— 1 Uhr Nachm. Barometer auf 0° reduzirt 757,8 Millimeter.— Temperatur 20,2 C.— Höhe des in 24 Stuen gefallenen Niederschlags 0,1 Millimeter. Wasserwärme des Rheines: 110 R. Lanolin-Toilette-Cream-Lanolin zur Pflege der Haut. liclz zur Reinhaltung und Bedeckung wunder Hautstellen und Wunden. Erhaltung einer guten Haut, berzuglich sonders bei kleinen Kindern. u haben in den meisten Apotheken und Droguerien. Wir übernehmen das Umandern der Hute nach den neuesten Formen, sowie Federn zum Waschen und Färben. Geschw. Süsskind. Seichrricher Serkauf. Am Donnerstag den 22. September er., Vormittags 9 Uhr, werden im Auctionslokale des Wirthes Schimmel zu Bonn 420 Flaschen Vorbeaux (Chatean Margeaur) 585„ Tarragona=Portwein öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft. Der Gerichtsvollzieher, Grünter. Vitriol, blauer (Weizenbeize), empfieblt billigst die Colonial=, Material= und Farbwaaren=Handlung von M. 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Ich war am Sonntag Abend Zeuge des von Ihnen gemeldeten Herabfallens eines Kronleuchters in der Bellinghausen'schen Restauration zu Königswinter. Der Vorgang hätte allerdings„leicht recht schlimm“ werden können, allein in dem Sinne, daß er sich zu einer ganz gräßlichen Katastrophe hätte gestalten können, die den fröhlichen Vergnügungssaal mit einem Schlag in einen Ort namenlosen Jammers verwandelt hätte und bei der nicht weniger Menschenleben verloren gehen konnten, als bei dem großen Kölner Eisenbahn=Unglück. Die meisten Tische des geräumigen Gartensaales waren von munteren Gästen besetzt, welche sich vor der einbrechenden abendlichen Kühle aus dem Freien hierhin zurückgezogen hatten. Ich befand mich auch darunter und beobachtete das Anzünden der Gasflammen, welches mit einer langen Zündstange vollführt wurde. Die Lichter des einen seitlichen Leuchters waren bereits am Brennen, der Kellner begab sich nun an die mittlere Krone, eine Reihe Lampen flammte auch hier schon auf, als mit einem Male das mehrere Centner schwere eiserne Gestell mit furchtbarem Schlag und Scherbengeklirr auf einen darunter stehenden Tisch stürzte, während Angstschreie den Saal durchschallten. Ich machte mich schon auf den Anblick von Leichen und Schwerverwundeten gefaßt, als ich mit aufathmender Erleichterung wahrnahm, daß der Unglückstisch zufällig ein unbesetzt gebliebener gewesen und Alles gut gegangen war. Ich habe den Mann während des Anzündens genau beobachtet, ihn trifft nicht die mindeste Schuld, er machte die Arbeit richtig und so vorsichtig als man nur kann, aber ich war erstannt, bei näherer Besichtigung wahrzunehmen, daß der schwere Kronleuchter einfach eingeschraubt gewesen ist. Das Schraubengewinde war durchaus gesund, aber es war, wie ich deutlich gesehen habe, ein Schraubengewinde und kein Kugelgewinde. Entweder hängen solche Kronleuchter in soliden Kugelgewinden, und dann lassen sie sich nach Belieben drehen, oder sie hängen in Schraubengewinden, und dann muß das Gewinde so vernietet sein, daß es sich absolut nicht drehen läßt, bevor nicht die Vernietung entfernt ist. Von solcher Vernietung habe ich nichts gesehen. Der Kronleuchter hing jedenfalls nur noch in den letzten Windungen der Schraube, denn der Mann hat ihn blos angetippt und da stürzte er. Die Schuld ist Demjenigen zuzumessen, der eine solche Einrichtung gemacht hat. Wunderbarerweise setzte sich das Publikum nachher ruhig unter die zwei anderen Kronleuchter, die doch ganz in demselben Zustand sein konnten. Würde es sich nicht in Anbetracht der großen Gefahr empfehlen, wenn bei Einrichtung schwerer Gaskronleuchter in öffentlichen Lokalen eine polizeiliche Abnahme und periodische Untersuchung beobachtet würde? □ Bilderfrevel. Man schreibt uns von geschätzter Seite: Erst vor einigen Monaten nahm der„General=Anzeiger“ Gelegenheit, die im nächsten Umkreise unserer Stadt verschiedentlich vorkommenden schmachvollen Beschädigungen und Zerstörungen von religiösen Bildnissen 2c. zu rügen. Leider haben wir heute abermals ein gleiches Vorkommniß öffentlich zu brandmarken. An der Stelle, wo sich der von der Kölner Chaussee zum Tannenbusch führende Weg mit der Verlängerung der Bornheimerstraße scheidet, wurde im vorigen Jahre, nachdem das bis dahin dort stehende kleine Holzkreuz oft in schändlicher Weise demolirt worden war, ein neues aus massivem kantigem Eichenholz errichtet. Man mußte annehmen, daß dies starke Kreuz doch wohl im Stande sei, dem freventlichen Muthwillen zu trotzen— heute liegt der obere Querbalken gewaltsam ausgebrochen am Boden. Möchten doch die Leute, die ein solches Bildniß an öffentlichem Wege nicht leiden können, im Vorbeigehen lieber beide Augen schließen, ehe sie frevelnd die Hand erheben, es zu zerstören. Das Kreuz wird ganz gewiß wieder aufgerichtet werden, gibt aber jedesmal bei etwaiger Verletzung oder Zerstörung ein schreiendes Zeugniß des stattgehabten Frevelmuthes und der Rohheit. E Trambahn Rüngsdorf=Mehlem. Am 15. ds. fand die landespolizeiliche Prüfung der Strecke Rüngsdorf=Mehlem für die Weiterführung der Dampf=Trambahn Bonn=Godesberg bis in das Dorf Mehlem Statt. Außer dem Geh. Regierungsrath Herrn Frhrn. von Hodenberg und dem Reg.=Baurath Balzer waren die Provinzial=, Kreis= und Communalbehörden, sowie die unternehmende Firma selbst vertreten. Die Linienführung von der Karlstraße in Rüngsdorf ab über den Mittelpfad und später über die Provinzialstraße bis an die Bachbrücke in Mehlem fand keine Bedenken. Technische Schwierigkeiten entstehen erst bei der für Mehlem wünschenswerthen Weiterführung der Trambahn bis in den Mittelpunkt des Ortes, also bis an die Kirche. Die Steigungsverhältnisse, namentlich für die Haltestelle selbst an der Kirche wurden als äußerst ungünstig bezeichnet und würden die Mißstände nur mit bedeutenden Unkosten gehoben werden können. Da die technischen Vertreter sowohl der königl. Regierung wie der Provinz sich gegen die Anlage der Haltestelle an der Kirche in Mehlem ausgesprochen, so wird es Sache der letzteren Gemeinde sein, sich mit den Unternehmern zu verständigen. Der Begehungstermin für die Strecke Plittersdorferstraße in Godesberg bis zum Mittelpfad in Rüngsdorf hat bereits früher stattgefunden, sodaß nunmehr die Trace der Trambahn Bonn=Godesberg=Mehlem definitiv feststeht. □ Für die nothleidenden Hamburger hatte Herr Director Hofmann bekanntlich am Sonntag eine Vorstellung in unserem Stadt=Theater veranstaltet. Dieselbe war— hauptsächlich wohl in Folge des prachtvollen Wetters an jenem Tage— nicht so besucht, als zu wünschen gewesen, ergab jedoch immerhin noch einen Ertrag von 517,70 Mk. Eine zu demselben Zwecke in Köln von Herrn Hofmann unter Mitwirkung der„Cäcilia Wolkenburg“ veranstaltete Matinée hatte, der„Köln. Ztg.“ zufolge, ein Ergebniß von 1764,30 Mk., sodaß den Hülfsbedürftigen im Ganzen 2282 Mk. gesandt werden konnten. + Zum einjährig=freiwilligen Militärdienst Berechtigte, welche bis zum 1. October d. J. zurückgestellt sind, müssen sich jetzt entweder zum Dienstantritt bei einem Truppentheil melden, oder aber eine weitere Zurückstellung bei dem Civilvorsitzenden derjenigen ErsatzCommission nachsuchen, welche die erste Zurückstellung verfügt hat. Wer den Zeitraum der ihm gewährten Zurücksetzung verstreichen läßt, ohne sich zum Dienstantritt zu melden, oder nach Annahme zum Dienst sich rechtzeitig zum Dienstantritt zu stellen, verliert bekanntlich die Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Dienst. * Die Freiwillige Feuerwehr veranstaltete am Sonntag Morgen auf dem Arndtplatze eine Uebung mit dem neu angeschafften Rutschtuch. Die Uebungen gelangen vorzüglich; das Tuch fand allgemeine Anerkennung, da es mittelst desselben möglich ist, Personen und Gegenstände schnell und sicher an einer ganzen Seite eines brennenden Gebäudes herabzubefördern. &am Rheindampfschifffahrt. Vom gestrigen Tage ab fahren die Boote der Kölnischen und Düsseldorfer Rheindampfschifffahrts=Gesellschaft wie folgt: Zu Berg: Morgens 7¼ Uhr(Schnellfahrt) 9¼ und Mittag 12¾ Uhr, Nachmittags 3¾. Uhr und Nachts 12¼ Uhr. Zu Thal: Morgens 6 und 9 Uhr, Mittags 12¾ Uhr, Nachmittags 3¾, 4¾ Uhr(Schnellfahrt) und Abends 5¾ Uhr. Außerdem fährt Nachmittags 3½ Uhr ein Boot ab Köln mit Ankunft in Bonn Ee Aus einem Hause der Baumschuler Allee stürzte in der verflossenen Nacht eine ältere Dame aus einem Fenster der 2. Etage auf die Straße hiab und blieb sofort todt. ∆ Besitzwechsel. In den letzten Tagen sind hierselbst mehrere Geschäftshäuser durch Kauf in andern Besitz übergegangen. wurde das seither Herrn Joh. Jacob Schmidt gehörige Haus Markt Nr. 22 von Herrn Moritz Jülich(Inhaber der Firma M. Jülich u. Co.) angekauft. Das seither im Besitze des Herrn M. Islich gewesene Haus Boungasse 7b ging durch Kauf an Herrn Conditor Schöpwinkel über. A. Lotterie. Die Ziehung der vierten Klasse königl. preuß. Klassenlotterie beginnt am 18. October und endet am 5. November. An dem letzten Tage ist nur Morgens Ziehung. Die Erneuerung der Loose zu dieser Ziehung muß bis zum 14. October, Abends 6 Uhr, ersolgen. ∆ Brieftaube. Vorige Woche fand ein Jäger am Waldrand eine noch lebende Brieftaube, welche jedenfalls von einem Raubvogel geschlagen worden ist. Beide Flügel derselben tragen blau gestempelt die Aufschrift:„Sport Verviers“. Eine Verletzung an Kammer über diese Angelegenheit angekündigt. Bekanntlich waren der Taube ist nicht zu finden; dieselbe wird gut gepflegt, kann jedoch die gemischten Divisionen Freycinet's eigenster Plan und große Sumtrotz wiederholter Versuche nicht fliegen. mien sind darauf verschwendet worden. Die Enttäuschung in den I2] Die neue Stiftsschule. Gestern Morgen um 9 Uhr fand die feierliche Eröffnung der neuen Stiftsschule Statt. Es waren zu der Feier erschienen Herr Bürgermeister Spiritus, verschiedene Mitglieder der städt. Schulcommission, u. A. die Herren Beigeordneter Eller, Kreis=Schulinspector Reinckens, Pastor Kreisch und Geheimrath Doutrelepont, außerdem Herr Dechant Oberpfarrer Neu und Herr Pastor Paulus, ferner das gesammte Lehrpersonal und die beiden obern Klassen der Knaben= und Mädchenschule. Zur Eröffnung sangen die Knaben das schöne Lied:„Lobt froh den Herrn, ihr jugendlichen Chöre". Alsdann hielt Herr Bürgermeister Spiritus an die Versammelten eine Ansprache, in der er auf die Bedeutung des Festes hinwies und zum Schluß derselben die Lehrer und Lehrerinnen, sowie die Schüler ermahnte, in dem neuen Schulhause mit demselben Eifer und derselben Pflichttreue zu wirken und zu lernen wie in dem alten nunmehr verlassenen Hause. Er hob die großen Vorzüge des neuen stattlichen Schulgebäudes hervor, namentlich in gesundheitlicher Beziehung, gegenüber den mannichfachen Mängeln des alten Schulhauses auf der Theaterstraße. Im Anschluß an die Rede des Herrn Bürgermeisters richtete nunmehr Herr Hauptlehrer Körfgen an die Festversammlung warm empfundene Worte. Er sprach dem Herrn Bürgermeister Spiritus als dem Vertreter der Stadt und den städtischen Schulbehörden im Namen seiner Collegen und Colleginnen freudigen Dank aus für dieses neue prächtige Gebäude, in welchem die Stiftsschule in Zukunft ihr neues Heim finden sollte. Herr Körfgen schloß mit dem Wunsche, seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf dem Felde der Jugenderziehung möchten wie bisheran so auch in Zukunft mit Eifer und Treue ihre Berufspflichten erfüllen und in Eintracht zusammen wirken; er forderte die anwesenden Schüler und Schülerinnen auf, durch sittliches Verhalten und durch regen Fleiß im Lernen ihren Eltern und ihrer Vaterstadt Bonn den Dank zu bethätigen für die großen Opfer, welche sie für ihre Erziehung, für ihr leibliches und geistiges Wohlergehen darbringen. Ein Schüler der ersten Klasse declamirte hierauf ein auf die Einweihung der Schule sich beziehendes Gedicht. Nach einem patriotischen Gesange brachte Herr Spiritus in warmen Worten ein Hoch auf Se. Majestät unsern Kaiser aus. Die gemeinschaftliche Absingung der Nationalhymne bildete den Schluß der schönen Feier. Die neue Stiftsschule, nach den Plänen des Stadtbaumeisters Lemcke erbaut, liegt in schöner, freier und luftiger Lage, nicht weit vom Ufer des Rheines. Sie ist vorläufig eingerichtet auf 12 Klassen — 6 Knaben= und 6 Mädchen=Klassen— und soll späterhin noch weiter ausgebaut werden, damit sie für 14 Klassen Raum gewährt. Ein großer Schulhof schließt sich an das Gebäude an. Wie verlautet, beabsichtigt die Behörde, da genügender Raum vorhanden, auf dem Schulhofe eine Turnhalle zu errichten. Heute hat der Unterricht in der neuen Schule begonnen. * Aus Köln, 19. Sept., wird dem„Frankf. General=Anzeiger“ Folgendes telegraphirt: Der commandirende General von Los besuchte heute Vormittag im Auftrage des Kaisers die verletzten Kürassiere im Hülfshospital und sprach seine innigste Theilnahme aus. Das Reichseisenbahnamt entsandte den Geheimrath Emmerich hierher zur Untersuchung des Unglückfalles. 88 Berlin, 20. Sept.(Telegramm des General=Auzeigers.) Das Einbringen der Militärvorlage, sowie der zur Deckung bestimmten Steuervorlagen ist für die bevorstehende Reichstagssession vollkommen gesichert. Der„Post“ zufolge sollen sich die Kosten der Militärvorlage erheblich höher stellen, als aufänglich angenommen wurde. Dies hängt mit der Vermehrung der Präsenzstärke um 95,000 Mann zusammen. Die laufenden Mehrkosten könnten darnach allenfalls nahe an 100 Millionen reichen. 88 Valenec(Frankreich, Departement Drome), 20. Sept. (Telegramm des General=Anzeigers.) Der Zug Nr. 1713 der Paris=Lyon=Méditerrande=Eisenbahn ist im Bahnhofe von Allex mit einem Güterzuge zusammengestoßen. Man zählt 20 Todte, 37 ernstlich Verwundete. 88 Berlin, 19. Sept. Das Schicksal des Cöpenicker Mörderpaares ist nunmehr entschieden. In Betreff des Arbeiters Ruttke hat Se. Majestät verfügt, daß der Gerechtigkeit freier Lauf gelassen werden soll. Dagegen ist seiner Braut, der unverehelichten Schütt, die Todesstrafe erlassen und in lebenslängliche Zuchthausstrafe umgewandelt worden. Ruttke wird voraussichtlich schon morgen früh im Hofe der Gefangenen=Anstalt Plötzensee hingerichtet werden. §s Berlin, 19. Sept.(Telegramm des General=Anzeigers.) Wie das„Berl. Tagebl.“ meldet, wurde Reichskanzler Caprivi gestern bei seinem Besuche in Grüneberg(Schlesien) von den Behörden und Kriegervereinen begrüßt. Er bemerkte in seiner Ansprache, Deutschland sei nur dadurch groß, daß nur Einer im Staate zu befehlen habe.— Dem„Berl. Tagebl.“ zufolge ist Virchow für den Orden pour le merite vorgeschlagen. ss Berlin, 19. Sept.(Telegramm des General=Anzeigers.) Der „Reichsanzeiger“ theilt ein Gutachten der Reichs=Choleracommission mit, wonach die Ausdehnung des Einfuhrverbotes auf andere als bereits von Seiten der Regierung angegebenen Waaren überflüssig sei, da die Ansteckungsgefahr dadurch ausgeschlossen sei. ss Hamburg, 19. Sept.(Telegramm des General=Anzeigers.) Der amerikanische Zeitungsberichterstatter Stanhope ist gestern hier eingetroffen und fungirt während seines Aufenthalts im neuen Krankenhause als Krankenpfleger.— Gestern wurden 145 Cholera= leichen in einem Massengrabe beerdigt. ss Hamburg, 19. Sept. Von gestern Mittag bis heute Mittag sind hier 241 Cholera=Erkrankungen und 115 Todesfälle gemeldet. Davon kommen auf gestern 169 Erkrankungen und 82 Todesfälle. Die Transporte betrugen gestern 148 Kranke und 30 Leichen.“ Die Gesammtzahl der Erkrankungen bis einschließlich 17. September beläuft sich auf 15,663, die der Todesfälle auf 6764. Heute konnte eine Anzahl der Transportwagen außer Dienst gestellt werden. Hamburg, 20. Sept.(Telegramm des General=Anzeigers.) Geheim=Rath Koch hat in der gemischten Commission energische Schritte zur Assanirung Hamburgs angerathen; sonst sei ein nächstjähriges Wiederauftreten der Seuche wahrschemlich.— Bismarck sandte dem Bürgermeister Petersen ein herzliches Beileidsschreiben. Altona, 19. Sept. Hier sind 20 neue Erkrankungen und 7 Todesfälle vorgekommen. s8 Wilhelmshaven, 19. Sept. Prinz Heinrich wird voraussichtlich auf der Dacht„Kaiseradler" am 1. October von hier nach England in Urlaub fahren. s8 Eberswalde, 19. Sept.(Telegramm des General=Anzeigers.) Heute ist abermals eine Erkrankung an asiatischer Cholera vorgekommen. Bisher erfolgten hier drei Todesfälle und eine Erkrankung.— Das heute Vormittag von Berlin erwartete Militär ist wegen der hiesigen Choleragefahr in der Umgegend einquartirt. §8 Posen, 20. Sept.(Telegramm des General=Anzeigers.) Der „Dziennik" meldet aus Warschau: Ein skandalöser Auftritt hat zwischen dem Corpscommandeur Swistunow und dem Divisionär Cavallerie=General Riesenkampf bezüglich dienstlicher Auseinandersetzungen stattgefunden. Riesenkampf tractirte Swistunow mit Revolverkolbenstößen; dieser versetzte dem Andern Fußstöße. Auf ein Telegramm an den Czaren hin kam der Bescheid:„Riesenkampf in eine Irrenanstalt, Swistunow vor das Kriegsgericht." Wien, 19. Sept.(Telegramm des General=Anzeigers.) Der hiesige Professor Weichselbaum constatirte in Krakau fünf Fälle asiatitscher Cholera. Die Behörde ordnete zeitiges Schließen der Branntweinschänken in Krakau an. Wien, 19. Sept.(Telegramm des General=Anzeigers.) Die an dem Distanzritt Theil nehmenden deutschen Officiere werden hier bei Hofe empfangen. Die ungarische Regierung veranstaltet einen Ausflug nach dem berühmten Gestüt Kisber.— Die Kriegsverwaltung ordnete die Einleitung einer Untersuchung gegen Soldaten des Regiments Molinari wegen Unterzeichnung einer Adresse an Kossut an. ss Brüssel, 19. Sept. Gestern Abend brach im Opernhaus an Monnaie=Platz nach der Vorstellung Feuer aus. Der Brand entstand in Keller und wurde schnell gelöscht. Lievin, 20. Sept.(Telegramm des General=Anzeigers.) Die Belgier verlassen in hellen Haufen das französische Grenzgebiet. Diese Woche räumten die Belgier 150 Wohnhäuser. Ueberall werden Franzosen für sie eingestellt. 88 Paris, 20. Sept.(Telegramm des General=Anzeigers.) Die großen Manöver bei Montmorillon mit gemischten Divisionen sind vollständig mißlungen. Freycinet erklärte im Ministerrathe, eine umfassende Reorganisation der beteeffenden Cadres sei nothwendig, der Eindruck bedauerlich. Es wird eine Interpellation in der officiellen Kreisen ist groß. §8 London, 19. Sept. Der Daily News“ wird aus Rußland gemeldet, daß nach einem officiellen Berichte des Gouverneurs von Turkestan in dem genannten Gouvernement 1300 Personen der schwarzen Beulenpest erlegen seien. 88 New=York, 19. Sept. 700 Zwischendecks=Passagiere der Normannia“ und der„Rugia“ sind bei der Quarantäne=Station Sandy Hook gelandet worden. Shredsaad. 11841 Die Rücksicht der Köln=Düsseldorfer Dampfschifffahrts=Gesellschaft auf Vonn. Geehrte Redaction des General=Anzeigers! Bonn, 18. Sept. 1892. Sie sind gewiß in gewohnter Weise bereit, sich des Publikums anzunehmen, wenn dasselbe wie im vorliegenden Falle schlecht behandelt wird. Ich rechne also wohl nicht vergeblich auf die Veröffentlichung folgender Zeilen: Die Köln=Düsseldorfer Dampfschifffahrts=Gesellschaft ist in der Hauptsache die einzige für die Personenbeförderung auf dem Rheine. Die Gesellschaft hat dieses Monopol in Ermangelung von Concurrenz, aber auch auf Grund einer Concessions=Urkunde, welche, vermuthlich neben Rechten doch immerhin auch Pflichten bezüglich der Bewältigung und Förderung des Verkehrs auferlegt. Wie wir Bonner dabei bedacht werden, geht aus nachstehenden Angaben hervor: Schon zu Ende des ersten Drittels dieses Monats hat die Gesellschaft wie alljährlich nach dem Kalender, unbekümmert um den riesigen Verkehr, das letzte Schiff ab 9½ von Königswinter, in Bonn 10 Uhr, ausfallen lassen. Man mußte von da ab Königswinter um 7¾ Uhr verlassen. In Bonn 8¼ anlaugend, wurden die Kölner Herrschaften, kaum 1/10 der Passagiere, dann aber noch ruhig heimbefördert. Bis Köln konnte man also den Betrieb auch in dieser Jahreszeit noch bis 9¾ Abends(Ankunft in Köln) im Gange halten. Auf uns ab 9. September weitere Rücksicht zu nehmen, erschien wie alljährlich nicht erforderlich, das Lokalschiff Rolandseck=Bonn fiel eben wie gesagt aus! „Jetzt sind wir nun bald bei einem anderen, in den Annalen der Gesellschaft denkwürdigen Tage angelangt. Es naht der 19. September und wie alljährlich hat die Gesellschaft dekretirt, von jetzt ab hätten die Bonner, welche zu Schiff aus dem Siebengebirge heimkehren wollen, Königswinter um 5¼ Uhr zu verlassen. Nach Köln geht auch dieses Schiff noch, für Bonn aber ein anderes einzulegen, welches hier etwa zur selben Zeit wie das andere in Köln eintrifft, das hielt die Gesellschaft wie bisher nicht für nöthig. So war es, als Bonn 20,000 Einwohner zählte, so bleibt es, nachdem sich die Bevölkerung hier verdoppelt hat, nachdem Bonn die Milchkuh für die Gesellschaft geworden ist. Niemand dürfte mir entgegentreten, wenn ich behaupte, daß die Gesellschaft mehr als die Hälfte ihrer Jahresdividenden zwischen Bonn und Rolandseck verdient. Nun haben wir ja eine Handelskammer! Kann sich denn diese nicht der Interessen von Rolandseck, Königswinter, Plittersdorf, Obercassel und Bonn in besagter Angelegenheit annehmen? Ist es in Bonn vielleicht noch unbekannt, wie die Kaufmannschaft durch Ueberweisung der Güter an die„Niederländer" Druck und Vergeltung auszuüben in der Lage ist, wenn die Köln=Düsseldorfer Gesellschaft kein Einsehen hat? Damit sei es genug für heute! Wir reden nicht von der modernen Verkehrsformen Hohn sprechenden Art, wie beispielsweise an der Landungsbrücke in Königswinter der Reisende Gefahr läuft zerquetscht das Schiff zu erreichen. Wir reden auch nicht von anderen Uebelständen, sondern wir bitten heute nur, gebt uns ein Lokal=Schiff, welches frühestens um 8 Uhr Abends in Bonn anlangt. S Briefkasten des General-Anzeigers. W. Nach einer erst kürzlich getroffenen Entscheidung des Oberverwaltungs= Gerichts brauchen Kriegervereine, sowie alle militärischen Vereine von ihren Festlichkeiten, selbst wenn Gäste daran theilnehmen, keine Vergnügungssteuer zu entrichten, da der Zweck der Vereine nicht der Veranstaltung von Lustbarkeiten, sondern der Pflege des Patriotismus und der Kameradschaftlichkeit gelte. General=Versammlung Landw. Vereins für Lokal-Abtheilung Bonn. Mittwoch den 21. d. M. im Jägerhof zu Poppelsdorf: ½3 Uhr: Eröffnung der Ausstellung von Producten des Acker= und Gartenbaues, der Bienenund Seidenzucht und Vorführung von neuen Geräthen und Maschinen auf den Feldern der akademischen Gutswirthschaft. 4 Uhr: General=Versammlung im Saale des Jägerhofes. Von 3 Uhr ab: Harmonie im Ausstellungs=Lokal. Zu zahlreicher Betheiligung ladet ein die Direction. J..: Engels, Marienforst. Todes=Anzeige. Gestern Morgen um ½5 Uhr entschlief sanft in Gott unser innigstgeliebtes Töchterchen im Alter von 10 Jahren. Die tiefbetrübten Eltern# und Geschwister. Bonn, 19. Sept. 1892. Durch Ehevertrag vom 14. September 1892, abgeschlossen vor dem Königlichen Notar Eiler zu Siegburg, zwischen Joh. H. F.., Schneider, Bäcker zu Siegvurg, und Laura Supplie, ohne Geschäft zu Elberfeld, ist zwischen den Vertragschließenden Folgendes vereinbart worden: In der zukünftigen Ehe soll nur die Errungenschafts=Gemeinschaft bestehen, wie solche in den Artikeln 1498 und 1499 des Bürgerlichen Gesetzbuches vorgesehen ist. Werner, Actuar, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Frische Land= à Pfund Mk..10, bei Mehrabnahme billiger. W. Schmitz, Ehausse 27. Ieberraschend ist der Erfolgder venus-Seife von der Ezcelsior-Parfümerie, Berlin. Dies.verhilft durch ihre vorzügl. cosmet. Substanz z. schnellst. Erlang. ein. blend.weiss. Teint, wesh. sie a. kein. Toilettentisch fohl. darf. à St. 50 Pf. z. hab. boi W. Baurichter, Boung. 17. Benchlaffee und gemahlenen Kaffee, garaatirt reinschmeckend, à Pfun. 80 Pf. V. 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Zufolge Verfügung vom heutigen Tage ist in das hiesige Handels= Gesellschafts=Register unter Nr. 689 die offene HandelsGesellschaft unter der Firma Carl Müller mit dem Sitze in Bonn und mit folgenden Rechtsverhältnissen eingetragen worden: Die Gesellschafter sind: 1. Elise Müller und 2. Emilie Müller, beide Inhaberinnen eines Weingeschäftes, in Bonn wohnend. Die Gesellschaft hat am 1. Januar 1892 begonnen und ist eine Jede der Gesellschafterinnen zur Vertretung der Gesellschaft berechtigt. Bonn, den 17. Sept. 1892. Neu, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts Abtheilung II. Benunnimachung. Zufolge Verfügung vom heutigen Tage ist in das hiesige Handels=Gesellschafts=Register unter Pre.„690 die offene HandelsGesellschaft unter der Firma Erben mit dem Sitze in Bonn und mit folgenden Rechtsverhältnissen eingetragen worden: Die Gesellschafter sind: 1. Anna Kaerber, Wittwe von Berthold Habicht, 2. Martin Habicht, beide Kaufleute in Bonn wohnend. Die Gesellschaft hat am 17. September 1892 begonnen und ist ein Jeder der Gesellschafter zur Vertretung derselben berechtigt. Bonn, den 17. Sept. 1892. Neu, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts Abth. II. Gemäß einem vor dem Königlichen Notar Feyen zu Cuchenheim unter'm 12. September 1892 zwischen Ludwig Joseph Reuter, Kaufmann, zu Euskirchen wohnend, und im Begriffe stehend, seinen Wohnsitz nach Bonn zu verlegen, und Cäcilia Wißkirchen, ohne Geschäft zu Oberdrees wohnend. gethätigten Ehevertrag, haben dieselben vereinbart: P. C. In der zutünftigen Ehe der Brautleute soll eine vollständige Trennung der gegenwärtigen und zukünftigen Güter stattfinden, wie solche durch Artikel 1529 und folgende des Bürgerlichen Gesetzbuches festgesetzt ist. Bonn, den 17. Sept. 1892. Veröffentlicht! Schwind, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts Abth. I. Wohne jetzt Bornheimerstraße 21 Ecke Victoriastraße. #., nkamp, Thierarzt. Molirte Ziader mit oder ohne Pension an Damen zu vermiethen. Offerten u. B. 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Da der Absender nicht genannt war, so scheint es sich hier um eine Rückerstattung veruntreuten Geldes zu handeln. * Aus Wesel, 16. Sept., wird der„Rhein.=Westf. Ztg.“ geschrieben: Am 8. ds. Mts. erkrankte der auf dem Rheine beschäftigte Fischer Lemken an Brechdurchfall und starb am 12. an dieser Krankheit. Die Beerdigung wurde auf heute festgesetzt. Am 13. Abends erkrankte der Vater des Verstorbenen an Brechdurchfall und starb nach 8 Stunden. Als dann am 14. auch die Schwester gleichartig erkrankte, wurde das Haus von der Polizei abgesperrt, die Leichen sofort beerdigt und die Erkrankte im Isolirhaus aufgenommen. Heute Nacht ist nun der Meister einer Korkfabrik, der gestern in dem von der Krankheit heimgesuchten Hause war, ebenfalls am Brechdurchfall schwer erkrankt und wird zum Isolirhaus überführt. Wenn zu der Befürchtung, daß wirkliche Cholera vorliegt, noch keine wissenschaftliche Begründung vorhanden, so ist die Lage doch sehr ernst. Von der Polizei sind die umfassendsten Vorsichtsmaßregeln ergriffen, hoffentlich nicht zu spät. Daß eine Verseuchung von auswärts stattgefunden hat, konnte bisher nicht nachgewiesen werden. * Bochum, 18. Sept. Die Oberstaatsanwaltschaft in Hamm hat, laut Meldung der„Trem.“, dem inhaftirten Chefredacteur Fusangel gestattet, den Redacteur Lunemann zwecks Information und Ordnung des Materials für den Proceß Baare=Fusangel bis zum 3. October, dem Verhandlungstage, unter Aufsicht eines Gefängnißbeamten, zu empfangen. * Dortmund, 18. Sept. Die 18jährige Tochter des früheren Polizeibeamten., die bei einer Herrschaft als Dienstmädchen wohnte, konnte sich mit der Köchin nicht vertragen und faßte gegen diese einen grimmigen Haß. Die junge Person schüttete der Köchin Carbol in den Kaffee, was jedoch gemerkt wurde. Darauf steckte das Mädchen am frühen Morgen das Bett der Köchin in Brand, wobei die Brandstifterin abgefaßt und verhaftet wurde. * Grevenbroich, 17. Sept. Bei Gelegenheit der letzten Control= versammlung im April d. J. hatte ein Rerservist, nachdem er von einem der anwesenden Officiere ausdrücklich zur Ruhe verwiesen worden, dennoch im Gliede gesprochen und nach der Versammlung denselben Officier auf seinem Heimwege durch beleidigende Zurufe belästigt. Das Kriegsgericht hat, wie die„Gr. Ztg.“ mittheilt, den Reservisten dieserhalb zu einem Jahr und vierzehn Tagen Gefängniß verurtheilt. * Bielefeld, 16. Sept. Der Doppel=Raubmörder Husselbrink aus Dielingen wurde heute Morgen 6 Uhr im Hofe des hiesigen Landgerichts durch den Scharfrichter Reindel hingerichtet. Der Verbrecher hat ein reumüthiges Bekenntniß seiner Schuld abgelegt und gestanden, daß er die grauenhafte That mit Ueberlegung vollbracht hat. Als nach Verlesung des Todesurtheils der Erste Staatsanwalt die Frage an ihn richtete, ob er noch etwas zu sagen habe, wiederholte er das Geständniß. * Hagen, 16. Sept. Schon wieder hat sich hier eine furchtbare Blutthat zugetragen. Ein hier durchreisender Bärenführer, ein starker, gedrungener Neger, kam mit zwei Pennbrüdern, anscheinend Ziegelbäckern, in Streit; der Schwarze, der Ruhe haben wollte, machte sich davon, die beiden Andern folgten ihm jedoch nach und es begann nun eine wilde Hetzjagd durch verschiedene Straßen, an der sich noch andere Leute betheiligten. Als der Schwarze nun während seiner Verfolgung ein Messer zog, wurde die Wuth der Verfolger um so größer. Zu seinem Unglück stolperte der Neger und fiel zur Erde. Jetzt erreichten ihn die Burschen und sie schlugen nun auf ihr Opfer so lange los, bis dieses liegen blieb. Der Schwerverletzte wurde in das Krankenhaus gebracht und ist daselbst nach wenigen Stunden gestorben. Die ganze Affaire, die sich Abends um ½7 Uhr in einer der belebtesten Straße nahe am Bahnhof abspielte, machte nach Angabe von Augenzeugen einen empörenden Eindruck. * Kaiserswerth, 18. Sept. In der Nacht auf Samstag wurde im Caleumer Walde ein Bürger von hier von mehreren Wegelagerern überfallen und ihm die Börse abgefordert. Der Ueberfallene ließ sich aber nicht verblüffen; er schlug mit seinem Stocke um sich und hielt sich so die Angreifer vom Leibe. Dann nahm er einen günstigen Moment wahr und entfloh. * Bingen, 18. Sept. Die Lese der Frühburgunder kommt allmählich in allen Nachbargemarkungen in Gang. 4,50 Mk. für das Viertel gleich 18 Pfd. scheint Durchschnittspreis zu sein * Laubus=Eschbach(Nassau), 16. Sept.„Es geht nichts über die Gemüthlichkeit“, so konnten sich gestern Abend hier die Passagiere der beiden letzten Züge einander zurufen. Kein Stationsvorsteher, kein Weichensteller, kein Bahnhofsarbeiter, kein Rangirer anwesend und die Kasse geschlossen. Ein herbeigerufener Arbeiter gab Billets aus, telegraphirte, läutete ab und ließ den letzten Zug wieder in Frieden fahren. Gewiß urgemüthliche Verhältnisse! * Mainz, 16. Sept. Mittelrheinisches Turnfest. Der Wirthschafts=Ausschuß hielt gestern Abend seine letzte Sitzung ab, das finanzielle Ergebniß war ein sehr günstiges; es wurden an Bier und Wein 11,466 Mk. verdient; im Voranschlag waren nur 7100 Mk. vorgesehen. Der Gesammtverdienst, welcher der Mainzer Turnerschaft von dem Feste zu Gute kommt, beläuft sich auf rund 15.000 Mk. * Mainz, 18. Sept. Die Herbst=Weinversteigerungen haben hier mit der Versteigerung der 1890er Niersteiner und Oppenheimer Weine der Weingutsbesitzer Friedrich Gallois und Jean Seufter Söhne in Oppenheim ihren Aufang genommen. Bei gutem Besuche wurde ein für die Versteigerer zufriedenstellender Erfolg erzielt. Gelöst wurden für das Stück(1200 Liter) der meistens aus Mittellagen stammenden Weine 610 bis 910 Mk. und 450 bis 1000 Mk. für das Halbstück. Der Gesammterlös beziffert sich auf 38,090 Mk. * Mannheim, 17. Sept. Die pfälzischen und badischen Tabakbauer beabsichtigen die Abhaltung großer Massen=Versammlungen zur Berathung der zur Erreichung einer ausgiebigen Erhöhung des Tabakzolles einzuschlagenden Schritte.. * Mannheim, 18. Sept. In dem Orte Steinheim wurde der im Felde beschäftigte Schäfer Blos und dessen Sohn unter einem Baun vom Blitz erschlagen. * Wiesbaden, 18. Sept. Die im Frühjahre hier verstorbene Frau Amelia Alsbach hat testamentarisch als Erben ihres über 380,000 Mk. betragenden Vermögens die Armen=Augenheilanstalt, die Blindenschul= und Arbeits=Anstalt, das Versorgungshaus für alte Leute und die Kleinkinder=Bewahranstalt zu je ein Viertel eingesetzt und der letzteren Anstalt auch ihre Schmucksachen vermacht. Der Witwer Herr Rentner Franz Xav. Alsbach behält das Nutznießungsrecht des Vermögens. B 8..2 Eialag Li. Kraet. * Rheus, 17. Sept. Gestern wurden hierselbst die Frühburgunder Trauber gelesen. Die Ernte fiel für den Winzer traurig geuug aus. Während man sonst bei solcher Gelegenheit um Arbeitskräfte und Fuhrwerk verlegen war, konnte dieses Jahr fast Jeder sein Wachsthum im Henkelkörbchen nach Hause tragen. In Weinbergen, welche in früheren Jahren bei mittlerer Ernte einen Ertrag von 8 bis 10 Centner lieferten, wurden in diesem Jahre 5 bis 10 Pfund geherbstet. Die Gesammternte von Rheus beträgt annähernd 4 Centner, sonst 50 bis 60 Centner bei mittlerem Herbst. Die Ursache hiervon ist in dem streugen Winter des Jahres 1890/91 zu suchen, wo besonders die rothe Rebe stark gelitten und sich bis ljetzt noch nicht erholt hat. Viele Weinberge müssen gänzlich ausgehauen werden. Mit der Qualität konnte man schon zufrieden sein, wiewohl trotz des heißen Sommers noch hin und wieder einige Füchse(sogenannte Nachkömmlinge) darunter waren, was seinen Brund in der vertrippelten Blüthezeit hat. Bezahlt wurde für das Pfund Trauben 22 Pfennig." * Metz, 14. Sept. Der„Lorrain“ meldet: Gestern Morgen wurde in der Nähe des Kaiser Wilhelm=Denkmals ein französischer Publicist aus Batilly verhaftet. Derselbe war im„Pariser Hof“ abgestiegen und hatte sich unter dem Namen Russeau einschreiben lassen. Sein wirklicher Name soll aber Emil Bender aus Kuhmen bei Bolchen sein. Gegen Abend wurde er in Folge einer Verfügung des Ministeriums freigelassen und gegen ihn ein Ausweisungsbefehl erlassen. Heute Morgen wurde Bender an die französische Grenze gebracht. Er soll im Verdache stehen, Spionage getrieben zu haben. * Berlin, 18. Sept. Der gestern hier stattgefundene 5. Congreß deutscher Gartenkünstler empfiehlt den Mitgliedern die allseitige Beschickung der Chicagoer Ausstellung; er beschloß die gärtnerische Ausschmückung des Georgenplatzes in Hannover zum Gegenstande einer Preisaufgabe zu machen und wählte Leipzig zum nächstjährigen Vorort. 3* Berlin, 16. Sept. Director Renz ist angewiesen worden, seinen Circus vor dem 15. October nicht zu eröffnen; Renz entließ deshalb sämmtliche Angestellte. * Prüm, 18. Sept. Es ist bekannt, daß der Erdrusch des Getreides in diesem Jahre sehr gute, ja vorzügliche Resultate aufweist. Doch dürfte ein Fall gleicher Ergiebigkeit an Körnern, wie der nachstehend aufgeführte, für unsere Gegend zu den größten Seltenheiten gehören. Ein hiesiger Besitzer erntete beim Dreschen seines Roggens 1200 Pfund an Körnern und nur 1150 Pfund au Strob. * Beuthen a. d. Oder, 15. Sept. In der hiesigen StadtSparkasse ist ein Fehlbetrag von 18.900 Mk. entdeckt worden. Die Untersuchung ist im Gange. Allem Anschein nach liegt das Deficit sehr weit zurück und rührt möglicherweise aus den Jahren 1879 und 1880 her. * Münsterberg(Schlesien), 18. Sept. Laut amtlicher Feststellung sind von 92 Seminaristen 60 am Typhus erkrankt. Der Termin der Wiedereröffnung des Seminars ist unbestimmt. * Dünnwald, 18. Sept. Hier hat ein Landwirth an einem Strauche sieben Pfund Kartoffeln geerntet; von diesen wiegen zwei Kartoffeln allein schon 4 Pfund. Das ist hier noch nicht vorgekommen * Karlsbad, 18. Sept. In dem vor einigen Tagen verstorbenen Fürsten Camill Rohan verliert Karlsbad seinen ältesten und treuesten Kurgast, der nicht weniger als 57 mal zur Kur am Sprudel geweilt hat. Er traf regelmäßig am 1. Mai jedes Jahres — zuletzt 1890— hier ein und hat sich durch eine Reibe wohlthätiger Stiftungen ein bleibendes Andenken gesichert. Der Bürgermeister und ein Vertreter der hiesigen Kurärzte sind nach Sichrow gereist, um der Beisetzung anzuwohnen. * Negpel, 17. Sept. Ein Arbeiter fand gestern auf den Schienen der Pferdebahn eine Anzahl Patronen und versuchte einige zu öffnen; hierbei fand eine furchtbare Explosion Statt. Der Arbeiter wurde schwer verwundet. Die Polizei sucht nach dem Attentäter. * Rom, 18. Sept. Die berüchtigte Banditenfamilie Imberrato ist in Mosino wegen Verdachts der Theilnahme an dem Ueberfall der Villa Ciancio nebst mehreren Mitgliedern der„Maffia“ verhaftet worden.— Eine Bande von zwanzig Briganten überfiel gestern das Haus des Pfarrers Cedda in der Nähe von Cagliari und plünderte dasselbe vollständig aus.— Das dem Feuerwerker Vernola gehörige Laboratorium in Grumo Appula flog in Folge einer Explosion in die Luft, wobei fünf Arbeiter getödtet wurden. Bei den Aufräumungsarbeiten erfolgte eine zweite Explosion, wobei der Unterpräfect von Altanira lebensgefährlich verwundet wurde. und J Bodendorf, 19. Sept. Als vor einigen Jahren die hiesige Gemeindejagd von einer auswärtigen Jagdgesellschaft gepachtet wurde, setzte letztere einige Fasanhühner aus. Diese haben sich in der kurzen Zeit derart vermehrt, daß man sie überall in der Gemarkung, besonders aber an den Waldesrändern und den anstoßenden Feldern, antreffen kann. * Distanzritt Berlin=Wien. Zwei deutsche Officiere sind vor einigen Tagen in Wien eingetroffen. Die beiden Officiere sind der Lieutenant Wilhelm von Jena des 24. preußischen InfanterieRegiments und der Lieutenant Wilhelm von Homeyer des 2. Kürassier=Regiments. Der Ritt galt ausschließlich der Recognoscirung der Wege und dem Selbsttraining. Daher wurden für diesen Ritt auch nicht jene Pferde benutzt, welche die beiden Herren für den Wettkampf angemeldet hatten. Die Officiere nahmen die Route Bautzen, Niemes, Nimburg, Iglau, Znaim, Wien. Die Tour wurde in sechs Tagen und neun Stunden zurückgelegt, wobei aber ein rasches Erreichen des Endzieles nicht angestrebt wurde, da es sich ja in erster Linie um eine Recognoscirung handelte. * Französisch=englisches Achtermatch. Die Mannschaften sind nunmehr endgültig zusammengesetzt. Die englische Mannschaft besteht ausschließlich aus Mitgliedern des London Rowing Club, die französische aus solchen des Corcle do’aviron und der Société ’Encouragement. Das Match wird nach den französischen Wettfahrtbestimmungen gerudert. * Rudersport.“ Eine Rheinfahrt im Ruderboot unternehmen zur Zeit fünf Mitglieder des„Berliner Ruder=Vereins“, die Herren H. Wendt, Goldacker, Schuster, Wichmann und Ebell.— Eine recht beachtenswerthe Leistung hat eine Vierer=Mannschaft des„Union=Ruder=Clubs“ aufzuweisen, sie hat die 130 Kilometer lange Tour von Berlin bis Teupitz in 17 Stunden 13 Minuten zurückgelegt. * Radsport. Der 24 Stundenbahn=Rekord ist zufolge letzter Nachrichten aus Paris von dem berühmten Dauerfahrer Stéphane am 13. und 14. September neuerdings um ca. 7 Kilometer überboten worden. Stéphane fuhr 673 Kilometer 816 Meter, während der letzte Rekord von dem Engländer Shorland 666 Kilometer betrug. * Englischer Pferde=Export. Die Gesammtzahl der Pferde, welche während der mit dem 31. August d. J. endenden acht Monate aus England exportirt wurden, belief sich auf 7541. Während der gleichen Periode in 1891 wurden 7077 und im Jahre 1890 7921 Stück exportirt. Der Werth derselben beträgt in diesem Jahre 374,059 Pfund Sterling gegen 329,125 Pfund Sterling im verflossenen Jahre und 431,054 Pfund Sterling im Jahre 1890. Kurrtei. O Berliner Jugend. Eine grobe Ausschreitung seitens einer Rotte Schulknaben, so berichten Berliner Blätter, machte am Donnerstag das Einschreiten der Polizei nöthig. Am Hermannsplatz rottete sich nämlich gegen Mittag eine große Anzahl Knaben, etwa vierzig an der Zahl, zusammen; sie spielten Krieg, zu welchem Zwecke sie sich in zwei Parteien getheilt hatten, und hieben unbarmherzig mit Knütteln und mit Steinen, die sie in Taschentücher gebunden hatten, auf einander los. Hieran ließen sie es sich aber nicht genügen; sie eröffneten vielmehr auch gegen die Passanten, welche gezwungen waren, den Kriegsschauplatz zu überschreiten, einen Steinhagel. Viele harmlose Leute wurden dadurch verletzt, schließlich wagte Niemand mehr den Platz zu passiren. Als der Polizei Anzeige erstattet worden war, begab sich ein Beamter in Civil nach dem Schlachtfelde, wo die Unholde noch immer wütheten. Als der Beamte in Schußweite gekommen war, rief ihm der Führer der Bande zu:„Halt, stehen bleiben!“ Der Angerufene aber forcht sich nit, sondern setzte seinen Weg fort, um den Chef als kriegsgefangen fortzuführen. Da commandirte dieser:„Links schwenkt, haut ihm!“ und sofort stürmten beide Parteien mit Knütteln auf den Beamten ein. Dieser aber ergriff den Führer der Truppe und gab ihm als Ehrensalut ein paar kräftige Maulschellen.„Keunst Du mich, Du Schlingel?!“ Auf die Frage des Beamten wurde dieser sogleich von der kriegerischen Schaar erkannt, dieselbe gab auch bald Fersengeld und ließ ihren Commandanten schmählich in den Händen des Feindes zurück. Der kriegsgefangene Chef wußte auf die Frage, was denn diese Ausschreitung bedeuten solle, nur zu erwidern:„Wir machen Revolution, Herr Wachtmeister!“ O Kann in Droschken etwas„gefunden" werden? Ueber diese Frage, wie auch über die andere, ob die eventuellen„Finder“ gesetzlichen Anspruch auf„Finderlohn“ haben, gehen die Ansichten noch immer auseinander. So hat sich das Königliche Amtsgericht Berlin I dahin ausgesprochen, daß der Kutscher, der von einem Fahrgaste zurückgelassene oder„verlorene“ Sachen in seiner Droschke finde, ebensogut berechtigt sei, Fundgeld zu fordern, als Derjenige, welcher eine verlorene oder abhanden gekommene Sache an irgend einem anderen Orte bezw. auf der Straße finde. Die in Droschken gefundenen Sachen seien ebensogut aus dem Gewahrsam des Verlierers dezw. Eigenthümers gekommen, als die auf der Straße oder an einem anderen öffentlichen Orte verlorenen und gefundenen und sie seien deshalb gleichmäßig zu behandeln. Auch eine Civilkammer des Königl. Landgerichts Berlin I hat diese Rechtsauffassung zu der ihrigen gemacht. Eine zweite Civilkammer hat dagegen den Grundsatz aufgestellt, daß Droschkenkutscher in ihren Droschken nichts„finden“ können, denn die in den Droschken verbliebenen Gegenstände seien eben nicht „verloren“, sondern„zurückgelassen“ worden. Der Droschkenkutscher könne daher auch kein Fundgeld verlangen. Auf diesen Standpunkt hat sich auch das Berliner Polizei=Präsidium gestellt, wie sich aus folgendem neueren Falle ergibt: Der Schwiegersohn des Freiherrn von Friedenau bei Berlin, Herr., hatte vor Kurzem eine Reisetasche mit 1000 Mark Inhalt in einer Droschke stehen lassen, welche von dem betreffenden Kutscher im Fundbureau des Vereins Berliner Droschkenkutscher niedergelegt wurde. Hier wurde sie unter Niederlegung von 100 Mark Finderlohn abgeholt. Dem betreffenden Kutscher, welcher nicht Mitglied des Vereins Berliner Droschkenkutscher war, wurde vorstehende Summe unter Abzug von Mark.45 für Bureauunkosten ausgeliefert. Mittlerweile hatte Herr E. dem PolizeiPräsidium seinen Fall unterbreitet und dieses hatte zu seinen Gunsten entschieden, woraufhin er sich von dem Droschkenkutscher den Finderlohn zurückzahlen ließ, indem er ihn mit 10 Mark„Trinkgeld“ entschädigte und auch von dem Vorstande des Vereins Berliner Drosch= kenkutscher die für Bureauunkosten einbehaltenen Mark.45 zurück verlangte. Auf Anrathen seines Syndikus hat aber der VereinsVorstand diesem Ansinnen nicht entsprochen, wird es vielmehr auf einen Prozeß ankommen lassen. O Gemeinheit. Der Magistrat der Stadt Lauenburg hatte, um einer Einschleppung der Cholera vorzubeugen, das Verbot erlassen, aus Hamburg zugereisten Personen in der Stadt Aufnahme zu gewähren, und einige Tage später veröffentlichte er zur Warnung die Namen einiger Personen, die jenem Verbote zuwidergehandelt hatten. Darauf erhielt der Magistrat aus Hamburg einen anonymen unfläthigen Brief, in welchem ein inficirtes Stück aus der Bekleidung einer Choleraleiche mit dem Wunsche übersandt wurde: „Möge die Pest über Lauenburg noch diese Nacht kommen und der Würgengel sämmtliche Magistratsmitglieder und den Bürgermeister ———“(Der übrige Inhalt des Briefes läßt sich gar nicht wiedergeben.) O Ein gut überwachter deutscher Professor ist Herr Dr. Koschwitz aus Greifswald, der seit einigen Wochen die Hochthäler Savoyens bereist, um dort Material für eine von ihm zu verfassende savoyardische Grammatik zu sammeln. Seine Wanderungen, die ihn unvermeidlicherweise auch nahe an die italienische Grenze führen, und seine Sprachstudien haben bald die Aufmerksamkeit der französischen Behörden auf ihn gezogen, und in der letzten Zeit befinden sich täglich französische Grenz=Gendarmen auf seinen Versen. Dem Greifswalder„Kr.=Anz.“ wird darüber geschrieben: Verläßt Prof. Koschwitz des Morgens seine Herberge(wirkliche Gasthöfe sind in den Alpenthälern Savoyens nicht vorhanden), so begegnen ihm sicher unweit derselben zwei dieser Hüter des Gesetzes, um ein strenges Verhör mit ihm anzustellen. Auf die Fragen nach seiner Landesaugehörigkeit und seinem Stande folgt die Nachfrage nach seinen Papieren. Prof Koschwitz zieht seine von Herrn Kreissecretär Wilken ausgestellte Paßkarte hervor und präsentirt sie dem commandirenden Brigadier. Derselbe betrachtet sie von hinten und vorn und schüttelt dann bedenklich das Haupt— die Karte ist deutsch geschrieben. Schließlich erbarmt sich Koschwitz seiner und übersetzt sie ihm in's Französische. Die Aufmerksamkeit des Gendarmen bleibt auf dem Stempel gerichtet. Er fragt:„Ist das der Stempel?“—.: „Ja, das ist der Stempel.“— Gend.:„Von der Mairie(Bürgermeisterei)?“—.:„Nein, von der Souspräfectur(Landrathsamt).“ — Gend.:„Die Unterschrift?“—.:„Vom Sekretär der Souspräfectur.“— Gend.:„Gut. Wo gehen Sie hin?“— Koschwitz gibt sein Wanderziel an. und mit einem gegenseitigen„Bon jour, monsicur“, endet die Scene. Kommt Koschwitz Abends an seinem Bestimmungsort an, so warten vor der Herberge wieder zwei Gendarmen auf ihn, und dasselbe Verhör beginnt mit kleinen Abweichungen von Neuem. Aber nicht immer erreicht Koschwitz sein Wanderziel. Dann begeben sich die zu seiner Ueberwachung ausgesandten zwei Gendarmen so lange auf die Suche, bis er gefunden ist. Dem Vernehmen nach beabsichtigt Koschwitz, sich für die Besteigung des Grande Caxe(3861 m) die Begleitung zweier Gendarmen von vornherein auszubitten, die mit ihm durch ein Seil vereint die Gletscherübergänge bewerkstelligen und ihn so auf das Bequemste bewachen können. Nach einem anderen Bericht ist K. über den keinen Mont Blanc nach Bozel gewandert, um dort seine ebenfalls von zwei Gendarmen bewachten Handkoffer in Empfang zu nehmen. Auf alle Fälle haben die Greifswalder nicht zu befürchten, daß ihnen ihr Mitbürger K. in Savoyen leicht verloren geben könne. O Hamsterplage. Die seit einigen Jahren in der Gegend von Gotha eingetretene Hamsterplage macht sich auch jetzt wieder bemerkbar. Die Fangprämie ist in diesem Jahre ebenfalls wieder ausgesetzt und zwar werden Weibchen mit 15 Pfg., Männchen mit 10 Pfg. und Junge mit 5 Pfg. pro Stück bezahlt. Man sieht deshalb gegenwärtig täglich auf den Feldern Männer wie Knaben Hamster graben. Aus einem Hamsterbau in der Sandhäuser Flur wurden nicht weniger als 35 Pfund Erbsen herausgeholt. In einem Hamsterbau in Töpfleber Flur wurde am vergangenen Samstag ein Iltis als Hamsterjäger angetroffen, der die ganze Hamsterfamilie getödtet und theilweise aufgezehrt hatte. Dieses Vorkommniß ist zur gegenwärtigen Jahreszeit immerhin ein seltenes, denn wenn ihn nicht großer Hunger dazu zwingt, etwas Anderes zu jagen, stellt der Iltis für gewöhnlich nur dem Federvieh nach und ist ein gefürchteter Gast der Hühnerställe und Taubenschläge. 1— General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Vierter Jahrgang. Deutsche Möbel=TransportGesellschaft. gesucht nach Düren für 3 Wagen „ Aachen„ 1„ " Düsseldorf„1„ " Berlin„ 1„ „ Görlitz„ 1„ „ Hirschberg i. Schl. 1„ von Heilbronn„ 1„ „ Berlin„1„ „ Halberstadt„ 1„ " Coblenz„ 1„ „ Cassel„1„ " Karlsruhe i. B.„ 1 „ Rymegen„ 1„ Alb. Lüttger, Vornheimerstraße 24. 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Als ein solcher Freund im besten Sinne des Wortes bewährt sich in der gegenwärtigen Cholerazeit Rademanns Kindermehl. Gelegentlich eines im Conferenz-Saale des Berliner Polizei-Präsidiums von Prof. Dr. Olshausen gehaltenen Vortrages über das Thema: „Wie haben sich Hebammen bei Cholerazeiten zu verhalten“, wurde dieser Thatsache öffentlich Ausdruck gegeben; Frau Gebauer, Vorsitzende des Hebammen=Vereins, rühmte bezüglich des Durchfalls „die vortrefflichen Wirkungen des Rademannschen Kindermehls, das in allen Fällen chronischer Diarrhoe, besonders bei Schwächezuständen im Kindesalter, nach dem Urtheile der Professoren Henoch und Senator die beste Dienste leistet.“ Man experimentire in Krankheitsfällen nicht lange, sondern benntze sofort Rademanns Kindermehl, dessen treffliche Wirkung außer allem Zweifel steht. Rademanns Kindermehl ist in Bonn zum Preise von Mk. 1,20 pro Büchse zu haben Diedenhofen, A. Eiler, L. Hasenmüller Nachfolger, Adler-Apotheke, Ferd. 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Zufolge Verfügung vom heutigen Tage ist in das hiesige Handels=Gesellschafts=Register unter Nro. 690 die offene HandelsGesellschaft unter der Firma Erben mit dem Sitze in Bonn und mit folgenden Rechtsverhältnissen eingetragen worden: Die Gesellschafter sind: 1. Anna Kaerber, Wittwe von Berthold Habicht, 2. Martin Habicht, beide Kaufleute in Bonn wohnend. Die Gesellschaft hat am 17. September 1892 begonnen und ist ein Jeder der Gesellschafter zur Vertretung derselben berechtigt. Bonn, den 17. Sept. 1892. Neu, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts Abth. II. Gemäß einem vor dem Königlichen Notar Feyen zu Cuchenheim unter'm 12. September 1892 zwischen Ludwig Joseph Reuter, Kaufmann, zu Euskirchen wohnend, und im Begriffe stehend, seinen Wohnsitz nach Bonn zu verlegen, und Cäcilia Wißkirchen, ohne Geschäft zu Oberdrees wohnend. gethätigten Ehevertrag, haben dieselben vereinbart: P. C. In der zurünftigen Ehe der Brautleute soll eine vollständige Trennung der gegenwärtigen und zukünftigen Güter stattfinden, wie solche durch Artikel 1529 und folgende des Bürgerlichen Gesetzbuches festgesetzt ist. Bonn, den 17. Sept. 1892. Veröffentlicht! Schwind, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts Abth. I. Wohne jetzt Bornheimerstraße 21 Ecke Victoriastraße. #. kamp mit oder ohne Pension an Damen zu vermiethen. Offerten u. B. S. 5006. besorgt die Exped. des General=Anzeigers. Eine **„ 99 von—5 Raumen in ruhiger Lage für Anfang November oder December von kinderloser kleiner Familie gesucht. Gefl. Offerten nebst Preisangabe unter K. J. 36. an die Exped. des Gen.=Anzeig. Große herrschaftliche Villen mit Garten, Stallung und Remise zu verkaufen ev. zu vermiethen. W. P. Schützendorn, gegenüber dem Bahnhof. R ach e W Ein großes schönes sehr gute Lage in Bonn, steht unter günstigen Zahlungsbedingungen preiswürdig zu verkaufen und kann nächsten Mai übernommen werden. Off. unter L. 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Wolfgang Möllenhof befand sich schon seit 2 Wochen in London, er hatte den Steckbrief, der hinter ihm erlassen war, gelesen, er wußte nun, daß er nie mehr nach dem Festlande zurückkehren durfte, daß er die Erbschaft verloren und auch seinen Zinsgenuß aufgeben mußte. Er betrachtete die Situation wie ein Spieler, der viel gewagt und den gewaltigen Einsatz verloren. Sein mitgebrachtes Vermögen war zusammen geschmolzen— er besaß kaum noch 100,000 Mark— für ihn eine winzige Summe, und er mußte nun trachten, diese zu vergrößern. Regelrecht zu arbeiten haßte er— er war im Grunde seines Wesens ein Spieler geblieben, nur spielte er in anderer Manier— nicht mehr die Karten, nicht mehr Roulette. Es war nicht mehr der leidenschaftliche Hang zur Aufregung, welcher ihn jetzt lockte, sondern die Geldgier und die Sucht nach mühelosem Gewinn. So wagte er es denn auch, der Gefahr zu trotzen und in London zu bleiben; er ging eifrig zur Börse und speculirte in allem Möglichen, er war vorsichtig, kalt, klug und zähe und gewann im Ganzen mehr als er verlor. Sobald er sein Vermögen wieder auf eine Höhe gebracht, die ihn befähigte, in größerem Maßstabe zu operiren, wollte er zurück nach San Franzisko gehen. Das war sein Plan. Eines Tages verließ er eben das Gebäude der Thee= und KaffeeAuctionen, wohin er jetzt, um ein größeres Feld für sein Spiel zu haben, sich gewendet, als er erschreckt zurückprallte vor einer ihm sehr bekannten Person, welche ihm, ebenso frappirt wie er, starr in das Gesicht schaute. Es war der alte Börsum. So, Freund, was machen Sie denn hier?" fragte ihn Hinerk scheinbar jovial.„Sie haben etwas vulkanischen Boden unter den Füßen, wie ich gelesen habe“, setzte er mit dem ihm eigenthümlichen bösen Lächeln um die Augen hinzu. „Nicht vulkanischer als Sie“, erwiderte Wolfgang mit einem Blick des stärksten Hasses auf seinen Gefährten.„Ich wünsche aus aufrichtigem Herzen, Sie lägen seit einem halben Jahre, wo das Meer am tiefsten ist, bei den Fischen“, äußerte er sich zu seinem alten Freunde. „Ich bin mir der freundlichsten Gesinnungen von Ihnen stets gewärtig“, meinte Hinerk Börsum. „Hätten Sie“, fuhr Wolfgang fort,„das Testament damals verbrannt und nicht als Waffe sich reservirt, um mir die Kehle abzuschneiden und mir das Mark auszupressen, wären wir Beide wahrscheinlich nicht hier, lieber Börsum. „Liebster Freund“, warf darauf der alte Hinerk ein,„was mich anbetrifft, dürften Sie hierin schwerlich ein Urtheil haben. Ich hatte meine guten Gründe, diese Waffe noch in der Hand zu behalten.“ „Sie haben es weit damit gebracht, wie Sie sehen!“ erwiderte Wolfgang höhnisch. „Lassen wir die Dinge, welche nicht mehr zu ändern sind“, gab Börsum zurück.„Ich verliere an Sie 100,000 Mark— die Freundschaft mit Ihnen ist demnach wohl ihrem Werthe nach genügend meinerseits bezahlt— denn da Sie jenen schönen Versuch in Brüssel unternommen, wie ich hier gelesen— und nun hier sind, wird das Testament wohl zum Vorschein gekommen sein.— Wissen Sie vielleicht, wo es gefunden wurde?" fragte der alte Börsum. „Sollten Sie das nicht besser wissen wie ich?“ fragte Wolfgang dagegen. „Ich? Weshalb?“ forschte Hinerk, das sarkastisch lächelnde Gesicht Wolfgang's mit Unruhe betrachtend. „Nun, weil es im Schreibtisch Ihres Sohnes gefunden wurde vom Staatsanwalt, und Ihr Herr Sohn jetzt seit 2 Monaten im Gefängniß sitzt.“ „Mein Sohn!“ schrie darauf Hinerk und sein großes Gesicht wurde fahl und der mächtige Mann zitterte. „Ja, Ihr Sohn, Herr Doctor Heinrich Börsum", antwortete Wolfgang nachdrücklich.„Er ist angeklagt, in Gemeinschaft mit seinem liebenswürdigen Herrn Vater Geschäftchen gemacht und das Testamentchen vorläufig— Alles mit Ihnen, mein Freund— reservirt zu haben“, fügte Wolfgang mit spöttischem Ausdruck hinzu. Des alten Hinerk Gesicht wurde ganz lang und eckig bei diesen Worten. Er sog sie ein, als ob sein Leben von dem, was er hier erfuhr, abhinge. Dann drehte er sich um und eilte, ohne ein Wort weiter zu sagen, von dem ihm überrascht nachschauenden Wolfgang davon. „Mein Sohn! mein Sohn!“ rief er ganz laut, durch die menschenbelebte Straße sich hastig windend,„mein Sohn soll dies gethau haben!“ schluchzte er, daß die Leute trotz der Geschäftseile still standen und ihm nachsahen.„Mein Sohn soll die Geschäfte mit mir gemacht und das Testament genommen haben!— Er sitzt in Haft, büßt meine Schuld, und ich spekulire ahnungslos wie wahnsinnig, unsere guten Namen zu retten— und sie sind schon vernichtet, für immer vernichtet durch das, was ich gethan.— Fört! fort!“ schrie jetzt Hinerk laut hinaus,„zu ihm, bei ihm ist mein Platz. Hinstehen muß ich und sagen:„Das habe ich gethan— er wußte von nichts, er konnte von nichts wissen— das will ich beweisen, und das Testament hat ein Teufel zu ihm in's Fach gelegt, ein Teufel, der ihn vernichten wolltel: Ich bringe Geld mit", setzte der alte Hinerk sein verzweiflungsvolles Selbstgespräch fort,„viel Geld, ich habe wahnsinniges, unsinniges, tolles Glück gehabt, ich kann meine Gläubiger befriedigen— und für ihn bleibt auch noch etwas, und die Sache mit dem Testament nehme ich auf mich. So wird er gereinigt, so steht er klar und ehrenhaft da, wieer es verdient— was liegt daran, wenn ich meine alten Tage in Haft beschließe— wie viele werde ich denn noch haben! Es hat mich gepackt— die Flucht— das tolle Spekuliren, und jetzt der Schreck und die Angst— ich fühl's, es hat mir einen furchtbaren Stoß gegeben. Und sollte nun das das Ende sein von all dem? Sollte mein Sohn für all mein Wagen und Kämpfen und Ringen mit den Mächten, die mir stets mein Vermögen wieder entziehen wollten, nun das ernten?— Sollte ich ihn mit all dem nur an's Messer geliefert haben, um für mich zu verbluten? Den Himmel will ich herunterreißen, um das zu verhindern! Ist ein Schlund da, so ist es meine Sache, jetzt hinein zu springen, denn ich habe ihn aufgerissen, ich will tragen, was ich verschuldet habe— aber mein guter lieber Sohn soll deshalb nicht leiden!“ Das rief Hinerk Börsum, durch die rasselnden, menschenwimmelnden, düsteren Londoner Straßen dahineilend, und richtete seine vor Gram zusammengesunkene Gestalt nun plötzlich wieder auf. Er war jetzt völlig gefaßt, und die alte undurchdringliche Ruhe kehrte in sein breites Gesicht mit den scharfen feinen Zügen zurück— sein scharfblickendes kluges Auge erhielt den gewöhnlichen Ausdruck. Hinerk Börsum sah sich um, wo er sich eigentlich befand, rief einen Kutscher an, bestieg ein Cab und gab Ordre, ihn in seine Wohnung zu fahren. Einige Stunden später befand sich der Vater des Advokaten schon auf dem Wege nach Ostende. 16. Kapitel. Herr Piter befand sich in einer etwas absonderlichen Lage.„Als was bin ich eigentlich hier?“ Diese Frage legte er sich vor. Er hatte außerordentlich wenig Anlagen zu einem Narren, im Gegentheil, er war stets in ungewöhnlichem Grade praktisch und auf das Verdienen aus gewesen, und jetzt reiste er hierher in diesen abgelegenen Winkel der deutschen Welt, einem Frauenzimmer nach— als was? — Diese Frage legte sich Herr Piter nochmals vor. Einfach als ihr Anbeter und Verehrer, als ihr„einseitiger" Bräutigam, das heißt als Der, welcher sie durchaus heirathen will— und nun hier auf eine günstige Gelegenheit wartet, endlich den Bescheid zu bekommen, ob ihn dies Mädchen will oder vielleicht einen Andern.— Das waren die Gedanken des Herrn Arendberg, nachdem er seine Wohnung im Gasthofe bezogen und anfing, seine Angelegenheit hier zu bedenken. „Das ist eine dumme Position, Piter!“ sagte Herr Arendberg sich. „Ist das eines Mannes von fast 40 Jahren würdig?“ hielt er sich entgegen.„Allerdings habe ich bisher, so sann Herr Piter weiter, „noch nie ein Frauenzimmer gesehen, das einen solchen Eindruck auf mich machte— vom ersten Augenblick an, als ich dies Frauenzimmer schaute, sagte ich mir: das ist Deine Frau, die Dir vom Schicksal bestimmt ist; an ihrer Seite kannst Du jetzt ausruhen von dem wilden indischen Treiben, der Hast und Jagd nach Geld, und ein ruhiges, schönes, glückliches Leben führen, mit ihr das wahre Leben erst beginnen.— Ich verstand nicht mit Frauenzimmern umzugehen, denn ich hatte in Indien ganz besondere Begriffe bekommen, und erschreckte dies Mädchen gewaltig und stieß sie ab. Dann wollte mir das Schicksal, welches sie mir bestimmt hat, wohl, und ich konnte die Menagerie kaufen. Ich gab mir Mühe, nach den Gebräuchen, welche hier herrschen, mich zu benehmen, und errang ihre Achtung, sie nahm mich wieder in Gnaden auf, sie zeigte sich mir gegenüber freundlich. Nun kam das Ereigniß in dem Käsig und der Vorfall mit jenem Schuft, der sie mir wegkapern wollte. Ich erhielt ihr das Leben, sie ward gesund, und ich glaubte, nun endlich würde sie mich zur Genüge kennen gelernt haben, und dachte, die Geschichte würde endlich zum Abschluß gelangen. Da kommt dieser Advokat, an den sie— ich weiß nicht was— bindet, zu dem sie— ich werde nicht daraus klug — in welchem Verhältniß steht, und ich stehe noch gerade so da, wie vor 4 Monaten, weiß genau so viel, als am ersten Tage, da ich sie sah— nein, es ist noch schlimmer. Jetzt bemühe ich mich sogar, nur um ihr gefällig zu sein, um ihre Achtung nicht zu verlieren, jenen Menschen von Advokaten aus den Klauen des Staatsanwaltes los zu bekommen. Vielleicht nur für sie— vielleicht, ihr den Bräutigam in die Arme zu führen— dann stände ich als echter und gerechter Narr da, der ihr zum Mittel und Zweck gedient hat!— Nein, das kann nicht so sein, dessen ist sie nicht fähig!“ rief Herr Piter nach einem Moment ernsten Nachdenkens aus.„Das thut sie nie und nimmer— an ihr ist kein Fäserchen des Falschen und der Absichtlichkeit, fühlte und wüßte ich nicht das, hätte ich sie nie zur Frau haben wollen; sie ist von Grund aus gut und harmlos und rein und edel, ein sanftes, fröhliches, braves Weib, wie es für Piter Arendberg paßt, welchem Piter Arendberg nachlaufen darf, trotz ihrer Kunstschrullen lebensfroh und lebenslustig, natürlich, stark und gesund an Leib und Seele, wie ich das Weib haben will. Sie kann nicht anders— es ist vollständig unmöglich, sie wird und muß mich lieben, sie wird und muß mich heirathen“, so schloß Herr Piter,„und ich darf ihr auch wohl helsen, jenen Mann, der für sie wohl so solch eine Art Kunstschwärmerei sein wird, wie ihr Holbein und ihr Raphael, aus der Haft, in welche er nach der Aussage Aller unschuldig— und auch etwas ihretwegen, wie das möglich sein kann— gerathen ist, zu befreien", rechtfertigte er seine seltsame Stellung und sein absonderliches Thun. Aus der Umgegend. (Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.) 0 Aus Godorf wird uns berichtigend mitgetheilt, daß es nicht drei Barmen des Herrn Pesch, sondern eine mit Frucht gefüllte Scheune des Herrn Mundorf war, welche am Freitag den Flammen zum Opfer gefallen. Glücklicherweise war alles Verbrannte versichert. * Königswinter, 15. Sept. Gestern Abend versammelte sich nochmals das Festcomité, welches sich für die noch in frischer Erinnerung stehende Jubelfeier unseres Herrn Pastors Rey gebildet hatte. Es wurde über den bei der Bürgerschaft gesammelten Festfonds Rechnung gelegt, wobei sich als erfreuliches Resultat ein Ueberschuß von 551,36 Mark herausstellte. Derselbe soll, wie beschlossen wurde, zur Anschaffung eines Altarkelches und eines Meßbuches verwendet werden. * Königswinter, 15. Sept. In der letzten außerordentlichen General=Versammlung des„Geflügelzucht=Vereins vom Siebengebirge“ am 7. ds. wurde laut„Echo“ festgestellt, das für den Ankauf von 15 Gewinnen für die bei Gelegenheit des Gartenfestes in Unkel veranstaltete Gratis=Verloosung der Betrag von 111 Mark verwandt worden war. Sodann wurde beschlossen, daß auch in diesem Jahre im Interesse des Thierschutzes 500 Thierschutz=Kalender für 1893 an die Schüler der Oberklassen verschiedener Volksschulen des Wirkungskreises gratis vertheilt werden sollen. Der Rest der animirten Versammlung galt der Berathung der Tagesordnung zum demnächstigen IX. Rheinischen Verbandstag, welcher am 9. k. M. in Saarbrücken stattfinden wird. Der Vorsitzende wurde u. A. beauftragt, als Ort für den nächstjährigen Verbandstag die Stadt Siegburg vorzuschlagen. Für den Spätsommer 1893 wurde die Veranstaltung einer allgemeinen Geflügel=Ausstellung in Königswinter in Aussicht genommen. * Von der Sieg, 18. Sept. Ein wirklich tieferschütternder Vorfall ereignete sich dieser Tage zu Oberasdorf bei Niederfischbach. Der dortige Müller wollte während der Vesperzeit das Schütt des Mühlenteiches schließen. Es gelang ihm jedoch nicht vollständig und er vermuthete deshalb, daß sich Geröll darunter befinde. Er versuchte nun, dasselbe zu entfernen, und zieht— seinen 4½ Jahre alten Sohn heraus, welcher ertrunken dort lag. ∆ Siegburg, 19. Sept. Unser Mitbürger, der Königliche Seminar=Musiklehrer Herr A. Spiller ist zur Zeit mit der Composition einer für die Chicagoer Weltausstellung ausgeschriebenen vieractigen Preisoper beschäftigt, welche dem Sieger ein Hongrar, von 1500 Mark einbringen wird. Der Name des Herrn Niuer ist in weiten Kreisen bestens bekannt. Seine Operetten„Der Herr Minister",„Die Verlobung beim Rittmeister" u. A. kennt fast jeder größere rheinische Gesangverein; der Kölner Männergesangverein führt seine Operetten mit Vorliebe auf. Auch seine Compositionen für Solostimmen haben in Concerten 2c. Eingang gefunden, so z. B.„Grüß mir das blonde Kind am Rhein“, und vor Allem seine„Seebilder", worüber die Kritik sich stets sehr günstig ausgesprochen hat. * Aus Andernach, 15. Sept., wird der„Cobl. Ztg.“ folgendes Nähere über das bereits gemeldete Unglück eines Reiters mitgetheilt: An dem Bahnübergange zwischen unserer Stadt und Namedy erfolgte heute Abend beim Vorbeifahren des Schnellzuges thalwärts gegen 6 Uhr, wie schon kurz mitgetheilt, ein schreckliches Unglück, das zur Warnung jedes Reiters dienen kann. Das Pferd eines jungen Belgiers, der in Breisig zum Besuche weilte, kam in der gleichen Richtung des Schnellzuges am Uebergange an, scheute, setzte mit dem Reiter über die geschlossene Barrière und sprang in den Zug hinein. Der abgeworfene Reiter gerieth mit dem Kopfe unter die Räder eines Wagens und erlitt derartige schwere Verletzungen am Kopfe, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Von der Heftigkeit des Stoßes zeugen die beschädigte Stange und die verbogenen starken Theile der Achse derselben. Das anscheinend unverletzte Pferd lief über den Bahnkörper vor dem Zuge nach Brohl zu, weshalb der Schnellzug auf der Strecke mehrmals Halt machen mußte. Linz, 17. Sept. Die gestrige Stadtverordnetensitzung hatte eine höhere Bedeutung, weil in ihr die unsere ganze Bürgerschaft interessirende Frage des Baues eines städtischen Schlachthauses zur Sprache kam. Herr Bürgermeister Lerner war nach der Sitzung vom 8. ds. aus Anlaß der vielen zu Tage getretenen Unzuträglichkeiten im Auftrage des Collegiums mit dem Stadtbaurath Herrn Osthaus zu Berlin in Correspondenz getreten behufs Aufstellung eines den hiesigen Verhältnissen entsprechenden Bauplanes und wegen der etwa an die Metzger zu leistenden Entschädigungen. Die Antwort des Herrn Bauraths Osthaus, die zur Verlesung kam, geht dahin, daß er im Laufe kommender Woche hier einzutreffen gedenke, dem Collegium den in Ausführung begriffenen Plan eines Schlachthauses in einem bayerischen Städtchen von 5000 Einwohnern, im Kostenanschlage zu 30,000 Mark, vorlegen, die Oertlichkeit des Bauplatzes hier besichtigen wolle und darnach mit Rath und That das Project zu unterstützen bereit sei. Hierauf wurde die Schlachthausangelegenheit einer fünfgliederigen Commission, bestehend aus den Herren: Dr. med. Scherer, Dr. med. Vosschulte, Beigeordneter F. Fasbender, R. Rhodius und Franz Jos. Zimmermann übertragen. In der Stadtverordnetensitzung am 8. ds. Mts. hatte Herr Dr. Vosschulte den käuflichen Erwerb der beiden, dem Verfalle entgegengehenden betriebslosen sogenannten Stadtmühlen für städtische Rechnung in Vorschlag gebracht. Geschichtlich werden diese Mühlen bereits im 13. Jahrhundert erwähnt. Gräfin Mechtild von Sayn war Herrin der heutigen Bürgermeistereien Linz, Neuerburg(Waldbreitbach), Altwied(Neustadt=Asbach), vieler Güter bis nach Thüringen, der Schlösser Freusburg, Hachenburg und hatte große Besitzungen auf der linken Rheinseite. Sie wohnte theils zu Burg Neuerburg, woselbst die Töchter der h. Elisabeth von Thüringen noch zu Lebzeiten ihres Gemahls, des Grafen Heinrich von Sayn, lange Jahre bei ihr weilten, theils zu Schloß Altwied bei Asbach und auf der Löwenburg, die sie als kölnisches Lehen trug. Diese Mechtild, durch welche die oben genannten heutigen Bürgermeisterei=Bezirke theils als Schenkung, theils durch Kauf an Kurköln gelangten, schenkte 1254 der Abtei Heisterbach eine Mühle und einen Mühlenplatz in Linz, dem Deutschherrenhaus(Commende) in Linz auch eine Mühle dahier. Bei Erbauung des Schlosses am Rhein ließ Erzbischof Engelbert III. im Jahre 1365 gleichzeitig auch eine Mühle aufführen. Die Mühlen waren gegen bestimmte jährliche Abgaben an fromme Stiftungen in Erbpacht gegeben, u. A. auch an die Vikarie zu Erpel. Diese Mühlen besaßen„Bannrecht“. Es durfte z. B. kein Bewohner des Kirchspiels Linz— heute Stadt= und Landbürgermeisterei Linz— sein Getreide anderswo als in den Stadtmühlen mahlen lassen; bezogenes Mehl mußte neben der Stadt=Accise gegen nochmaligen Mahllohn— Molter genannt— an die Bannmühle versteuert werden. Zu den Stadtmühlen zählte auch eine Mühle zu Casbach. Diese nicht mehr zeitgemäßen, hemmenden Bannfesseln wurden im Jahre 1845 aufgehoben. Dem Besitzer der Windmühle wurde nach einem langjährigen Proceß gegen den Fiscal— den Fürsten zu Wied— eine Entschädigung von 7000 Thalern vom Oberlandesgerichte zu Arnsberg zugesprochen. Hierkwurde keine Entschädigung für den Verlust des Realrechtes beantragt, dagegen ließ man sich zu einer auf dem Mühlenbetriebe haftenden Rentenablösung in 20facher Höhe der jährlichen Renten in 40jährigen Theilzahlungen herbei. Von diesen Renten stehen noch 18 Jahre à 380 Mark in Abzahlung aus. Der von Dr. Bosschulte am 8. ds. klar motivirte Antrag stand zur heutigen Weiterdebatte aus. Es wurde für diese geheime Sitzung vorgeschlagen, über deren Verlauf wir nicht berichten können. * Cobleuz, 16. Sept. Auf die Eingabe des Oberbürgermeisteramtes hat der Minister für Handel und Gewerbe entschieden, daß die für den 21. d. M. angesetzte, 14 Tage dauernde große Herbstmesse wegen der Choleragefahr ausfallen soll.— Die hiesige Handelskammer ist bei dem Regierungspräsidenten vorstellig geworden, zur Beseitigung der Uebelstände, welche oft durch das lange Ausfahren der Schiffbrücke für den gesteigerten Verkehr auf den Ein anständiges welches kochen kann, zur Stütze der Hausfrau in ein feines Restaurant gesucht, wo dasselbe sich zur perfecten Köchin ausbilden kann. Näh. in der Exped. des Gen.=A. rechtsrheinischen Schnellzügen entsteht, einen Personendampfer zur Ueberfahrt einzustellen, dessen Abfahrtszeiten sich mit den Abfahrtsstunden der Schnellzüge deckt. * Coblenz, 18. Sept. Bei der vor einigen Tagen hierselbst stattgehabten Versteigerung von 36 ausrangirten Dienstpferden des Feldartillerie=Regiments Nr. 23 stellte sich der geringste Preis auf 10 Mark, der höchste auf 200 Mark, der Durchschnittspreis betrug etwa 50 Mark. Das sind gewiß recht billige Preise. Die Kauflust war in Folge des Futtermangels nicht groß. Durchaus tüchtiges A. kechen für bürgerliche Küche und Haushalt gegen hohen Lohn sofort gesucht, Markt Nr. 13.„ Ein tüchtiges katholisches welches die bürgerliche und bessere Küche und alle Hausarbeit versteht, sofort gesucht Poststraße 24.„ Ein Zirlimadchen gesucht zum 1. October Coblenzerstraße 121. in braves anständiges Mädchen sucht Stelle als Kinvermädchen oder in kleiner Haushaltung.„ Zu erfr. Marstraße 4, 2. Etage. empfiehlt sich in und außer dem Hause, Engethalerstraße 22, 2. Etg. Ein evangel. . welches perfect kochen kann, nach Honnef gesucht. Näheres Jos. Kubach, Markt 42. Gesunde Aume vom Lande sucht Stelle. 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