eeer Nr. 974. Montag, 5. September. 1892. Geiteral=Aftzeider echsskhcctetrtektechtchteischterchteieeseseihiehhte Erscheint täglich und zwar an Werktagen Mittags 12 Uhr, an Sonntagen Morgens in der Frühe. Preis in Bonn und Umgegend monatlich 50 Pfg. frei in's Haus. Post=Abonnement## 1. 50 vierteljährl. ohne Zustellgebühr, Jfl..90 mit Zustellgebühr. Pruck und Verlag der ActienGesellschaft General=Anzeiger für Vonn und Umgegend. Für die Redaction verantwortlich: Hermann Rolshoven in Bonn. Expedition: Bahnhofstraße Nr. 7 und 8 in Bonn. Anzeigen=Annahme: größere Anzeigen b. Abds. vorher 6 Uhr, kleinere bis Morgens 9 Uhr. Vierter Dahrgang. Anzeigen aus dem Verbreitungsbezirk des General=Anzeigers 10 Pfg. pro 7 spaltige Petitzeile oder deren Raum. Anzeigen von Auswärts: 15 Pf. pro 7spaltige Petitzeile oder deren Raum. Reclamen 40 Pfg. pro Textzeile. Telephon Nr. 66. Alle lokalen Anzeigen werden bei vorheriger Baarzahlung für 3 mal das 4temal frei aufgenommen. Kleine lokale Inserate bis zu 10 Zeilen kosten nur 5 Pfg. pro Zeile und das Atemal frei, wenn vorher baar bezahlt wird. Wohnungs-Anzeiger 50 Pfg. pro Zeile und Monat. Der Druck des General=Anzeigers beginnt jeden Mittag um 11 Uhr.— Jedermann in Zutrit. S Tchessens Anerkannt wohlschmeckendster und im Gebrauch billigster Kaffee, zu 85, 90, 95 und 100 Pfg. pro-Pfund-Packet. Zu haben in den bekannten Verkaufsstellen. und Umgegend. Jede volitische, soriale und reiigisse Tendenz oder Erörterung ist absolut ausgeschlossen. ( 1 anserd Sietesl) Maren's Bampiziegelel, am Rhein. Nach vollendetem Fabrik=Umbau hält sich den geehrten Herren Architekten u. Baumeistern bei Bezug von Blendsteinen bestens empfohlen. Muster u. Preisverzeichniß auf Wunsch zu Diensten! #- Hirhung schon nüchsten Iinslag! 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Armeecorps wird Kaiser Wilhelm II. einem der ältesten Infanterie=Regimenter desselben, das den Namen eines der ausgezeichnetsten Truppenführer des königl. preußischen Heeres trägt, neue Fahnen verleihen. Im Hinblick auf diese Thatsache werden einige Mittheilungen über die Geschichte dieses Regiments, des„Regiments v. Goeben“ und die von ihm bisher geführten Fahnen in diesem Blatte gewiß mit Interesse gelesen werden. Die drei Fahnen dieses Regiments stammen aus dem Jahre 1815 und wurden durch Allerhöchste Cabinetsordre vom 3. October und 12. December 1815 von König Friedrich Wilhelm III. als Auszeichnung für die tapfern Thaten des Regiments im Feldzug 1815 verliehen. Im Nachstehenden geben wir eine genaue Beschreibung der Fahnen.*) Die Fahne des I. Vataillons. Von dem Fahnentuch sind nur noch Reste vorhanden, dieselben wurden von der Stange getrennt und werden um dieselbe geknotet getragen. Die Stange ist etwa 3,3 Meter lang und durch trockene Fäulniß angegriffen. Unmittelbar an den Schuh anschließend befindet sich eine 85 Centimeter lange Eisen= und weiter aufwärts eine 29,5 lange Messinghülse. Geschmückt ist die Fahne mit der Kriegsdenkmünze von 1815, dem Bande des Militär=Ehrenzeichens mit Schwertern, dem Bande des Erinnerungskrenzes mit Schwertern von 1866 und dem Eisernen Kreuze. Beschädigt wurde das Fahnentuch in der Schlacht von St. Quentin(19. Januar 1871) durch Granatsplitter. Die Fahne des II. Bataillous. Das Tuch ist beinahe völlig zerstört. Auf demselben befinden sich Anspritzungen von Blut und Gebirn zweier bei St. Quentin gefallener Mannschaften der Fahnen=Section. Die Stange ist über 3,2 Meter lang; über deren Schuh ist ein 4,4 Centimeter breiter silberner Ring angebracht, der Kriegsschmuck ist fast derselbe wie bei der Fahne des I. Bataillons. In drei Schlachten wurde die Fahne durch feindliches Feuer beschädigt: bei Königgrätz zerriß eine Granate das Tuch, während die Stange oberhalb des Schuhs zerschmettert wurde. Auf Allerhöchsten Befehl vom 20. April 1867 wurde darum über dem ergänzten Schuh ein silberner Ring angelegt, welcher die Inschrift trägt:„Königgrätz3. Juli 1866“ In der Schlacht bei Amiens wurde eine Quaste des Bandes der Kriegsdenkmünze durch eine Kugel abgerissen, und in der Schlacht von St. Quentin wurde das Fahnentuch durch Granate und Steinsplitter zerstört; ihr Träger, Sergeant Voigt, wurde verwundet, weiter wurden zwei Mann der Fahnen=Section getödtet und drei verwundet, darunter einer tödlich. Die Fahne des III. Bataillons. Die Stange ist 3,31 Meter lang. Um den Fuß der Spitze ist ein 4,5 Centimeter breiter silberner Ring gelegt, und auf dem Bande der Kriegsdenkmünze befindet sich eine silberne Platte. Auch diese Fahne wurde in drei Schlachten bezw. Gefechten beschädigt. Im Gefecht bei Münchengrätz wurde die Spitze durch eine Granate verbogen, und der auf Allerhöchsten Befehl vom 20. April 1867 um den Fuß derselben gelegte silberne Ring trägt die Inschrift:„Münchengrätz, 28. Juni 1866.“ In der Schlacht bei Königgrätz wurde ein Stück vom Tuch durch Granatsplitter abgerissen und in der Schlacht an der Hallue— 23. December 1870— wurden die Quasten des Bandes der Kriegsdenkmünze durch Granatsplitter abgerissen. Auf Allerhöchsten Befehl vom 9. März 1872 ist dasselbe ersetzt und der Rest des zerschossenen durch eine Spange mit silberner Platte schleifenförmig zusammengelegt worden. in die ärgste Verlegenheit. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß bei den meisten Banditenstreichen auf Sicilien, die sich in letzter Zeit ereignet haben, frühere italienische Gensdarmen und Polizeibeamte als Anstifter und Mitthäter mitgewirkt haben! Der Handstreich auf den Baron Spitaleri soll, wenn sich gewisse Vermuthungen bewahrheiten, sogar durch einen activen Polizei=Delegirten ausgeklügelt und durch seine Leute ausgeführt worden sein.(?) Man munkelt selbst von der Mitwissenschaft eines früheren Staatsanwalts Namens Giovanni Masucci, welcher dadurch seine schlechte Vermögenslage aufzubessern gedachte. Die Königliche Consulta gibt sich alle erdenkliche Mühe, den ganzen nuerhörten Skandal zu vertuschen. * § 200,000 Todesfälle in Rußland. Man berichtet aus Petersburg, 31. Aug.: Ein Einblick in den wahren Umfang der Verheerungen, welche die Cholera bisher in Rußland angerichtet hat, ist unter den obwaltenden Umständen völlig ausgeschlossen, zumal die statistischen Angaben mit großer Verspätung veröffentlicht werden. Vorläufig liegen abschließende Berichte über die Zahl der von der Cholera hingerafften Opfer nur bis zum 22. August vor, und zwar wurden bis dahin ungefähr 108,000 gezählt. Zieht man hierbei in Betracht, daß das Vertuschungs=System nirgends so in der Blüthe steht, wie hier, und daß seit dem genannten Datum bereits eine Woche verflossen ist, so macht man sich keiner Uebertreibung schuldig, wenn man die Zahl der bis heute in Rußland an der Seuche gestorbenen Personen auf nahezu 200,000 schätzt. Hier werden freilich noch viel höhere Schätzungen angestellt, was noch der herrschenden Angst zuzuschreiben ist. * s Russische Stadtbrände. Die im Kreise Nowogrudok des Gouvernements Miusk gelegenen Städte Mir und Gorodischtsche sind am 31. August durch eine große Feuersbrunst gänzlich zerstört worden. In Mir ist nur eine Häuserreihe, worunter sich auch die Kirche befindet, stehen geblieben; alles Andere ist vernichtet. * 8 Gleichberechtigung der weiblichen Aerzte in England. Die Jahres=Versammlung der„British Medical Association“, welche am 30. Juli d. J. in Nottingham ihre Sitzungen beendete, hat den Antrag, den weiblichen Aerzten völlige Gleichberechtigung durch Aufnahme in die„Association“ zu gewähren, nahezu einstimmig angenommen.— Es mag bei dieser Gelegenheit erwähnt werden, daß gegenwärtig schon 140 Frauen den ärztlichen Beruf in den vereinigten Königreichen ausüben, und daß die 6 ausschließlich für Frauen bestimmten medicinischen Schulen in London, Edinburg, Glasgow und Dublin zur Zeit 130 Studentmnen zählen. s Eine oberirdische Telegraphenlinie wird in kurzer Frist die Hauptorte der Küste von Deutsch=Ostafrika verbinden. Mit zunstvar ist das Schutzgebiet schon seit längerer Zeit durch ein Kabel von Bagamoyo über Dar=es=Salaam verbunden. Die neue Telegraphenlinie zieht sich in einer Länge von 184 Kilometern von Bagamoyo über Saadani und Pangani nach Tanga, dem nördlichsten Hafen der Colonie, dem Anlegeplatz der deutschen Ostafrika=Linie und Ausgangspunkt der Küstendampfer. Weil geeignetes Holz schwer herbeizuschaffen war, außerdem von Zerstörung durch Termiten bedroht war, wurden Stahlstangen aus nahtlosen Mannesmannröhren gewählt und noch besonders verankert. Als Leitungsdraht wurde Gußstahldraht von 4 Millimeter Durchmesser genommen. Am 12. October 1891 begannen die Vorarbeiten, am 1. December die Ausführung, die dadurch sehr erschwert wurde, daß gewöhnlich durch den Busch erst Bahn gebrochen werden mußte. Auf 104,000 Mark sind die Kosten veranschlagt; die Linie von Bagamoyo bis Saadani ist bereits für den allgemeinen Verkehr in Betrieb genommen; die ganze Strecke wird voraussichtlich Mitte September vollendet sein. 2 Das Infanterie=Regiment von Geeben(2. Rheinisches) Nr. 28 steht gegenwärtig in dem 8. Jahrzehnt seines Lebens: es feierte im Jahre 1890 sein 75. Stiftungsfest, denn es gehört seit 1815 dem königlich preußischen Heere an. Allein sein Stamm reicht noch weiter in die Vergangenheit: selbst bis in das 17. Jahrhundert führt uns seine Vorgeschichte zurück. Das Regiment blickt auf eine ruhmvolle Vergangenheit zurück a manchem blutigen Kampfe haben die Fahnen die Angehörigen der Truppe zum Siege begeistert. Fahnen thun, wenn sie einmal sollten! Gewiß werden das auch die neuen vor dem Feinde entrollt werden *) Wir folgen hierbei den officiellen Mittheilungen, welche das vorzügliche Werk:„Geschichte der Königlich Preußischen Fahnen und Standarten seit dem Jahre 1807, bearbeitet vom königlichen Kriegsministerium, 2 Bände, Berlin 1889“ enthält. + suchts“ Costümarbeiterin sucht Kunden außer dem Hause, auch nach auswärts. Gefl. Offerten unter C. W. 17. an die Expedition des Gen.=Anz. Eine Frau sucht noch Kunden im Nähen und Ausbessern außer dem Hause, Engelthalerstraße 15. Aus ** Einem Privatbriefe aus Osten an der Oste entnimmt ein Berliner Blatt die nachfolgenden Mittheilungen aus dem hannover'schen Unterelbe=Gebiet, das der Gefahr von Hamburg aus ganz besonders ausgesetzt ist und in seinem Hamburg zunächst gelegenen Kreise Jork, dem sogenannten„Alten Lande“, leider auch schon verschiedene Cholera=Erkrankungen aufweist: „Gestern las ich in der Zeitung, daß in Berlin schon ein Cholerafall vorgekommen ist. Bei uns sind Alle vorbereitet. Schifffahrt und Handel stockt. Die Hamburger flüchten auf's Land. In Basbeck, Osten und überall sind sie zu finden. Die Züge der Unterelbe'schen Bahn fahren nur bis Harburg. Auswandererschiffe sowohl wie große und kleine Handelsschiffe dürfen weder aus noch ein, die Zahl der Todten und Erkrankten soll weit das übersteigen, was in den Zei* Hand= und Maschinennähen er= tungen steht. Gestern fuhren hier zwei Dampfer mit an der in Hune= und Witlcnenmngen e Cholera gestorbenen Schiffern an Bord vorbei nach Hechthausen(au fahren, für dauernid gesucht.,„ der Oste) hinauf. Comités haben sich gebildet; jedes Dorf hat A. Gottwald, seine Cholerabaracke. In den öffentlichen Gebäuden ist jeder ThürAm Hof S lgriff mit Carbolwatte umwunden und Blätter, Vorsichtsmaßregeln Dof.enthaltend, werden in's Haus getragen. Viele Gräben in der Marsch, V die nicht mit der Elbe oder Oste in Verbindung stehen, sind vollständig ausgetrocknet; ein Fall, der, wie alte Leute sagen, noch de Brosche von S. nie vorgekommen ist. In Bützfleth, Neuenfelde, Borstel und Assel eine runde Brosche von Du= sind einige Cholerafälle vorgekommen. Natürlich ist dahin die Cholera katengold auf dem Wege von durch Schiffer verschleppt. Die Fahnenweihe unseres sowohl wie des der evangelischen Kirche zu Basbecker Kriegervereins ist verboten worden. Ueber die in die Oste •:“„*'-“(einlaufenden Schiffe ist(am 29.) eine dreitägige Quarantain angeordnet. ** Dr. Goering, der frühere Gouverneur von Kamerun und seit einigen Jahren Consul in Port au Prince, ist, unter Belassung ir Godesberg ois zur KurfürstenWiederbeine“ Der ehrlche! reringer erhält eine gute Belohnung Godesberg, Augusta=Viktoriastraße 23. Verloren eine Brosche(Dolchform), uneint Proscht gefähr 10 cm lang, mit bunten Steinen. Gegen Belohn. abzugeben Mogartstr. 39. Ein kurzer grauer Ueverzieher vor ca. 4 Wochen abhanden gekommen. Gegen gute Belohnung ese kcut! hortemonnate mit ca. 8 Mi. u. kl. Schlüsseln v. e. armem enstmädchen v. Bonng., Hofgarten, Coblenzerstr., Arndtstr. verl. Geg. Belohn. abzug. Weberstr. 8. Am Rheinufer Schirm stehen geblieben. Abzug. Hotel Dreesen. Rüngsdorf seinem amtlichen Wohnsitz und seinen consularischen Functionen zum Kaiserlichen Minister=Residenten bei der Republik Hakti und der Dominikanischen Republik ernannt worden. Aus aller Welt. 8 Die österreichischen Staatsbabnen haben am Samstag den directen Personen= und Schlafwagen=Verkehr nach und von Deutschland eingestellt. Auch bei dem Orient=Expreßzuge hört der directe Wagendurchgang nach und von Deutschland auf. Umsteig=Stationen sind Passan, Simbach, Salzburg, Kufstein und Lindau. * s Theodor Billroth. Aus Wien wird berichtet: Zum 25jährigen Professoren=Jubiläum des Hofraths Professor Dr. Theodor Biillroth werden große Vorbereitungen getroffen. Unter Anderm wird dem Gefeierten eine künstlerisch ausgestattete Festschrift überreicht werden, in welcher die Leistungen Billroth's auf chirurgischem und humanitärem Gebiete durch ehemalige und gegenwärtige Schüler des Professors verzeichnet werden sollen. An dem Werke arbeiten bereits zahlreiche Chirurgen in vieler Herren Länder. * 8 Ein böser Polizei=Skandal— so berichtet man aus Ro — ist in Sicilien entdeckt worden und setzt das Cabinet Giolit Von Nah und Fern. Bochum, 1. Sept. Unerfreuliche Erinnerungen aus dem großen Bergarbeiterstrike vom Mai 1889 waren es, welche vor einigen Tagen die hiesige Stadtverordneten=Versammlung beschäftigten. Es wurde damals der Kuecht Reitemeyer an dem Uebergang der Bergisch=Märkischen Eisenbahn auf seinem Fuhrwerk von einer Kugel in das Knie getroffen.(Wie erinnerlich, gab eine MilitärPatrouille dreimal Feuer und blieben zwei Personen sofort todt, mehrere wurden verwundet, darunter auch Reitemeyer.) Der Verletzte verlangte eine Entschädigung von der Stadt, und zwar im Wege des gütlichen Vergleiches. Die Stadt wies die Ansprüche zurück, zumal angeblich die rechtzeitige Anmeldung des Unfalles unterblieben war. Aus diesem Grunde erwirkte die Stadt, da Reitemeyer den Rechtsweg beschritten hatte, in erster Iustanz auch ein obsiegendes Urtheil. Vom Oberlandesgericht in Hamm aber wurde dieses Urtheil aufgehoben und die Stadt verurtheilt, den Reitemeyer zu entschädigen. Das Reichsgericht bestätigte dieses Urtheil. Bis zum 1. November d. J. muß die Stadt dem R. 50 Procent des verdienten Lohnes zahlen, und die Höhe der nach diesem Termine zu zahlenden Entschädigung soll auf Grund eines neuen ärztlichen Attestes festgesetzt werden. Jedenfalls hat die Stadt dem Manne bis zu seinem Lebensende eine seiner verminderten Erwerbsfähigkeit entsprechende Rente zu zahlen, wenn sie es nicht vorzieht, denselben abzufinden.„„ 0 * Wien, 2. Sept. Ein mert wuroiges zatzenheim wurde dieser Tage hierselbst anläßlich der wegen der Chelera vorgenommenen sanitären Revisionen der Wohnungen von der Polizei entdeckt. Als zwei Beamte in die Wohnung einer Frau Josepha Holler eintraten, sprangen ihnen ungefähr ein Dutzend Katzen verschiedener Farbe und Größe entgegen. Die ganze Behausung erfüllte ein entsetzlicher Verwesungsgeruch. Die beiden Agenten machten sich an die Untersuchung. Auf einem niederen Schrank im ersten Zimmer fiel ihnen eine Reihe von Schachteln auf, die symmetrisch nebeneinandergelegt waren. Es waren fünf Schachteln. In jeder lagen zwei Kadaver von Katzen. Sie waren durch eine Schnur zusammengebunden und die Schädel lagen auf kleinen, weißen Polstern. Im zweiten Zimmer befanden sich auf einer mit Staub und Schmutz bedeckten Etagére vier Papierschachteln. Der Inhalt bestand ebenfalls aus todten Katzen. In drei Schachteln lagen je zwei mit Perlenschnüren verbundene Katzengerippe, in der vierten befand sich ein kleines Kätzchen, dessen Verwesung noch nicht weit vorgeschritten war. Es mußte offenbar das jüngst verendete Mitglied der großen Katzenfamilie sein. Hinter dem Ofen, in einer offenen Bratpfanne lag ein großes Katzengerippe. Nach Aussage der Frau Holler waren es die Ueberreste eines mächtigen Katers, der ein Jahr hindurch das Prachtstück des Katzenheims gebildet hatte. Zusammen waren es achtzehn todt Katzen, die in der Wohnung vorgefunden wurden. Abends kam auf Anordnung der Behörde der Wasenmeister in die Wohnung der Frau Holler. Unter lebhaften Protesten der Eigenthümerin wurden die Schachteln sammt den Kadavern der Katzen in einen Sack geworfen und weggetragen. Die Frau gab ihren Lieblingen noch eine Strecke weit das Geleite. Schluchzend kehrte sie dann in ihre Wohnung zu ihren elf lebenden Katzen zurück, um bei ihnen„Trost zu suchen. ,.„„ 9„ * Chicago, 25. Aug. allerlei von der aussteilung. Ein Modell, welches die Meeresströmungen veranschaulicht, wird zu den interessantesten Ausstellungs=Objecten gehören. Dieses nodell besteht aus einem mächtigen metallenen Gefäß, die Erdoberfläche darstellend und ein Areal von 30 Quadratfuß einnehmend. Die Meere und Seen werden durch wirkliches Wasser angedeutet, welches durch Röhren geleitet wird, die unter der Oberfläche des Modelles angebracht sind, so daß sämmtliche Miniatur=Meere und Seen in Bewegung sind, und zwar in der Weise, wie die Meeresströmung. Die Richtung der Strömung wird durch ein auf die Oberfläche des Wassers gestreutes, weißes Pulver angezeigt. In der Nähe dieser plastischen Karte wird eine großere Karte placirt, auf welcher die Einzelheiten hinsichtlich der Kraft, des Raumes und der Richtung der verschiedenen Meeresströmungen angegeben sind. Bekanntlich sind von Seiten des„Bureau of Public Comfort“, allerlei Bequemlichkeiten für die Weltausstellungs=Besucher in Aussicht gestellt; so werden auch u. A. 200 Remington=Schrei bmaschinen in den verschiedenen Lokalitäten im Jackson Park der Presse und dem Publikum zur Verfügung stehen. Die„Remington Company“ wird geübte Schreiber, welche in allen Sprachen bewandert sind, zu dem Zwecke anstellen. Namentlich dem Heer der Zeitungs=Corespondenten dürfte diese Neuerung von großem Nutzen sein, da sie durch Dictat an die betreffenden Maschinenschreiber ihre Correspondenzen in Reinschrift. resp. Druck an ihre Zeitungen befördern können..„.333hm arli, Wnh. Es werden in den interessirten Kreisen gegenwärtig Anstreugungen gemacht, für die Gartenbau=Abtheilung der Ausstellung einen Riesen=Cactus aus der Wüstenregion im südöstlichen Californien zu beschaffen. Diese Cacteen erreichen dort stellenweise die enorme Höhe von 70 Fuß. Eines dieser Exemplare wiegt in für den Versand verpacktem Zustande 8 Tons und die Kosten der Beförderung des interessanten Exemplares der Californischen Flora nach Chicago dürften sich auf 2500 Dollars belaufen. Für dieselbe Abtheilung wird Californien auch zehn Mande bäume liefern und zwar fruchttragend, dieselben werden im Ausstellungspark verpflanzt. Der Aussteller ist P. B. Armstrong, von San Joaquin County(Cal.), welcher daselbst 1015„Acres“ mit Frucht= und Nußbäumen bepflanzt, unter Cultur hat. Die Armstrong'sche Fruchtfarm wird auch Pfirsiche ausstellen, welche durchschnittlich einen Fuß im Umfang messen. Thierbändigerin. Recbobch Roman von H. Rosenthal=Bonin. Er hatte nicht bemerkt, daß ein junges Mädchen auf einem Feldweg in einem großen Bogen um ihn herumgegangen war und jetzt ihm entgegenkam. Das junge Mädchen trug die einfache Tracht der Dienstboten feinerer Häuser, nur war es außerordentlich sauber und mit besonderer Nettigkeit gekleidet. Sie war nicht mehr jung, ihr Gesicht jedoch auffallend klug, weit über ihren Stand fein geschnitten: der Ausdruck der Züge lieblich und sanft, ihre Gestalt aber entstellt durch einen etwas verwachsenen Rücken. Die dunkelbraunen Augen des Mädchens leuchteten feurig und mit seltsam schwärmerischem Ausdruck dem jungen Mann entgegen. Jetzt stand sie vor Heinrich Börsum. „Aber junger Herr“,— sie war Dienstmagd im Hause seines Vaters und redete daher den ihr Entgegenkommenden so landesüblich an,—„Sie gehen ja so tiefsinnig und in Gedanken einher, daß Sie noch in das Wasser laufen werden.“ Heinrich fuhr erschrocken aus seinem Sinnen auf. „Ach, Sie sind es, Marie!“ erwiderte er.„Wo kommen Sie denn her?“ frug er, sichtbar nur um etwas zu sagen. „Von meiner Schwester in Heide.“ „Es geht ihr gut, Marie?“ „Sie ist wieder gesund“, antwortete sie flüchtig darüber hinweggehend; aber Sie scheinen immer trübsinniger zu werden, junger Herr“, sprach sie herzlich.„Sie heben ja die Augen gar nicht mehr auf.“ „Ich habe Sorgen, Marie.“ „Ach was, ein so schöner, reicher und allgemein angebeteter junger Herr und Sorgen!“ rief das Mädchen, gespannt in sein Antlitz schauend, aus.„Wir sind ja mit einander aufgewachsen, junger Herr — aber so habe ich Sie noch nie gesehen.“ „Ich habe eben gar kein Glück, Marie!“ antwortete trübsinnig Heinrich.„„„ „Was wouen Sie denn auch noch haben?“ frug Marie, auf die gesenkten Augen des jungen Mannes tiefe Gluthblicke werfend. „Ich habe einen schweren Proceß und kann ihn nicht gewinnen!“ „Ach, für die Möllenhof'schen Erben.“ „Du weißt das?“ a— „Ja, warum sollte ich denn das nicht", erwiderte Marie roth werdend,„bin ich doch im Hause und höre Manches, auch wenn ich nicht will.“ „Ich werde den Proceß verlieren. Wir können nichts weiter entdecken!“ sprach Heinrich schmerzlich. „Würde Sie denn der günstige Ausgang des Processes so glücklich machen?" forschte Marie, und in ihren Augen flackerte ein eigenthümliches Licht auf. „Wie kannst Du das nur fragen— das wäre der schönste Tag meines Lebens, an dem ich diese Botschaft empfinge!“ rief Heinrich seufzend aus. Mariens Lippen bebten vor verhaltener Erregung, ihre feinen weißen, mageren Hände zitterten, ihre dunklen Augen strahlten ein fast überirdisches Feuer. „Nun, lassen Sie sich nur nicht entmuthigen, junger Herr“, sprach sie, ihre Bewegung bemeisternd,„es kann sich ja Alles noch glücklich wenden.— Oft hat schon eine Sache hoffnungslos ausgesehen, und nachher traf das Unerwarteste ein, wodurch sich Alles zu Glück und Freude verkehrte", fuhr sie scheinbar leicht plaudernd, tröstend fort. „Adien, junger Herr!“ endete Marie jetzt fast hastig.„Fassen Sie Muth, seien Sie heiter und fröhlich", fügte sie mit eigenthümlich wunderbarem Ton hinzu. „Du bist gut, Marie“, antwortete darauf der Advokat. „Ich wünsche Ihnen Glück!“ erwiderte Marie mit tiefem Ausdruck und ergriff seine Hand, hielt die theilnahmslos ihr überlassene einen Moment in der ihren und schritt dann an ihm vorbei. „Für ihn gäbe ich die Welt!“ rief sie mit bebender Stimme.„Er liebt sie— sie ihn nicht. Ich weiß, wo das Testament liegt, er soll es haben“, und das Mädchen beschleunigte ihre Schritte, die schwärmerischen Augen weit in die Ferne gerichtet, den Thürmen Emdens zu. Dem windstillen Junitag folgte eine dunstige, seltsam ruhige, schwüle Dämmerung. Die Vögel hörten auf zu zwitschern, die Bäume standen mit regungslosem Laub da, der Himmel umzog sich allmählich mit dunklerem Schatten, als die Nacht jetzt gebot, die Sterne blieben unsichtbar und in der Ferne begann es am Horizont zu leuchten. Es war Mitternacht. Das Haus Börsum lag in tiefem Schlaf. Hinerk Börsum war im oberen Theil des Hauses, sein Sohn hatte seine Kanzlei und sein Schlafzimmer im unteren Stock auf der andern Seite des Hauses, als des Vaters Geschäftsbureau lag. Leise grollender Donner ließ sich vernehmen, ein Windstoß wirbelte auf und raschelte in den Bäumen und Sträuchen, dann folgte ein greller Blitz, und nach diesem strömte unter fortdauerndem Blitzen heftiger Regen hernieder. Auf dies Geräusch schien eine dunkle Gestalt, welche die breite Treppe von den obersten Räumen des Hauses herabkam, gewartet zu haben— es war Marie, die ohne Schuhe leicht und geräuschlos wie ein Schatten herniederstieg. Das Mädchen stand und lauschte und öffnete dann schnell und sicher das Wohnzimmer des Vaters Börsum; sie ging auf ein kleines Wandschränkchen zu; schloß es auf und nahm daraus einen seltsam gestalteten Schlüssel, dann huschte sie hinab zur Arbeitsstube des Vaters. Sie eilte zu dem alten Sekretär, öffnete diesen, drehte die Mahagonisäule, nahm mit sicherem Griff eilig das dort verborgene Testament heraus, und die Säule sorgfältig wieder zurückschiebend und den Sekretär geräuschlos verschließend, stieg sie athemlos die Treppe wieder hinauf— dort kauerte sie, geisterbleich, die dunklen Augen seltsam weit offen und wie glühende Kohlen leuchtend, sich nieder, einen Moment Luft schöpfend. Der Regen ward stärker, die Blitze ohne Donner folgten sich häufiger, das dämmerige Treppenhaus mit unheimlichem, geisterhaft bläulichem Licht erfüllend. Marie erhob sich schnell und eilte mit schwebenden Schritten in das Wohnzimmer des alten Börsum, brachte den Schlüssel leise in den Schrank, woher sie ihn genommen, und schlich dann hinaus und wieder die Treppe hinab in die Kanzlei Heinrich's. Hier zog sie ein unverschlossenes Schubfach des Schreibtisches, an dem der junge Advokat zu arbeiten pflegte, auf, legte das Document hinein, schob den Kasten zu, lauschte wieder einen Moment, und die Hand auf ihr stürmisch klopfendes Herz gepreßt, stieg sie langsam, oft innehaltend und lauschend und Athem schöpfend, hinauf zu ihrer Kammer. ** Wenn man von Norden her Brüssel sich nähert, so steigt ganz plötzlich ein Höhenzug auf, mit Buschwerk bewachsen und mit Gehöften besetzt, der nach der langen Fahrt durch die Tiefebenen und durch kanalüberzogenes Marschland sehr in's Auge fällt. Die Gehöfte dort oben werden Villen, der ganze Bergzug ist jetzt überdeckt von lauter schimmernden Häusern; bald erschaut man dort Kirchen und Palastbauten, indeß der Blick auf der andern Seite über die Ebene schweift, auch dort erscheinen nun Straßen, und der Zug fährt in den Nordbahnhof Brüssels ein. Dort, wo an dem Flüßchen Somme der sanfte Hügelzug sich zu erheben beginnt, wo das Häusermeer der Stadt allmählich in endlose Gemüsegärten übergeht, befand sich als weitester Ausläufer der Stadt ein runder, von hübschen neuen Häusern umgebener Platz, und hier war die Menagerie Arendberg=Atrani aufgerichtet. Eine Pferdebahn=Station befand sich dicht vor dem Bretterbau und eine lange, ebene, sanft absteigende Straße führte schnell in das fluthende Leben der großen Stadt hinein. Die Menagerie befand sich in Brüssel wohl, die Thiere waren alle gesund, die Einnahmen befriedigten die Besitzer; unter diesen herrschte jedoch keine volle Einigkeit. Herr Piter Arendberg begann seinem Compagnon zu mißtrauen, der Herr hatte eine so sonderbare Art, die Thiere zu behandeln, und wenn Herr Atrani auch Fachmann war und Herr Piter nicht, so merkte er doch, daß die Art, wie sein Geschäftstheilhaber mit den Bestien verkehrte, gefährlich war. Dazu kam, daß Herr Atrani sich dem Fräulein Theresa zu nähern suchte, leise, vorsichtig und unmerklich, für die blauen, scharfen, klugen Augen des Herrn Piter jedoch wohl wahrnehmbar. Ueberhaupt schien das Benehmen des Compag= nons Herrn Arendberg höchst seltsam. Die erste und Älteste Bodega-Firma auf dem Continent ist nur The Continental Bodega Company, deren Port-, Sherry-, Madeira- etc. Weine in Preis und Qualität ohne Concurrenz sind. Depots..Engros-Verkauf: Bonner Lebensmittelverein, Bonn: Godesberg: Am Hof 14. Für den glasweisen Ausschank: Hof-Conditor Fassmann, Fürstenstrasse 2. Engros und Original-Probirstube: Jos. Scheben, Bahnhofstrasse 1. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Aus Bonn. (Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.) Bonn, den 5. September. ∆ Die Cholera in Coblenz. Nach mehrtägigem Zögern ist nunmehr das Eingeständniß gemacht worden, daß in Coblenz die asiatische Cholera ist. Drei Personen sind nacheinander an derselben gestorben: der aus Hamburg(über Bonn) dorthin gereiste Herr und seine beiden Pfleger, ein Krankenwärter und eine Krankenschwester. Daß die beiden Pfleger sofort auch von der tückischen Krankheit ergriffen wurden und in kürzester Zeit derselben erlagen, ist ein Beweis von der Heftigkeit des Falles und mahnt nicht nur die Stadt Coblenz, sondern auch alle anderen rheinischen Städte dazu, es an Vorsichtsmaßregeln nicht fehlen zu lassen. Jedermann fragt sich: wie war es möglich, daß die ärztliche Obduction des Hamburger Herrn zuerst nur eine Lungenentzündung constatiren konnte, an welcher derselbe gestorben sein sollte? Erst der bösartige Verlauf, welchen die Erkrankung der beiden Pfleger nahm, und die Thatsache, daß sich bei denselben genau die gleichen Krankheitsformen zeigten wie bei dem Hamburger Herrn, scheint dazu geführt zu haben, daß man nachträglich auch noch den Hamburger als an der asiatischen Cholera verstorben bezeichnete. Das Publikum ist überrascht, daß bei dem heutigen Stande der medicinischen Wissenschaft die Aerzte einer Stadt wie Coblenz, wo sich der Sitz der Provinzial=Regierung und der obersten medicinischen Behörde des Rheinlandes befindet, so lange darüber im Unklaren bleiben konnten, ob sie es mit der asiatischen Cholera zu thun hatten. Wir waren in der Lage, unsern hiesigen Lesern bereits gestern Mittag in zwei Extrablättern die traurigen Nachrichten aus Coblenz mittheilen zu können. Unter der Rubrik„Letzte Post“ haben wir in heutiger Nummer den Inhalt dieser Extrablätter wiederholt. X Die für heute vorbereitete Wallfahrt von etwa 550 Personen von hier nach Bornhofen ist auf Veranlassung der Polizeibehörde, Angesichts der neuesten Nachrichten aus Coblenz, von dem betreffenden Vorstande aufgegeben worden. Ein unverheiratheter Handwerker von hier, welcher sich einige Wochen in Hamburg aufgehalten, wurde auf Veranlassung der Polizeibehörde bei seiner Rückkehr am Samstag Abend vom Bahnhofe direkt in das Contagienhaus zur ärztlichen Untersuchung und weiterer Beobachtung übergeführt. = Der hiesige Gartenbauverein wird übermorgen, am Mittwoch, einen Ausflug nach Godesberg machen, um dortige Parkanlagen u. s. w. zu besichtigen. Wir machen auf diese schöne Gelegenheit hiermit aufmerksam. Ein Inserat auf Seite 4 des heutigen Blattes theilt das Nähere mit. □ Mißhandlung. In der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen ½1 Uhr kamen eine Anzahl junger Leute von der Kölnstraße singend und lärmend zur Langgasse herein. Sie warfen einen Mann, welcher ihnen zufällig in den Weg kam, nieder, schlugen ihn und traten ihn mit Füßen. Es gelang jedoch dem Mißhandelten, sich durch die Flucht seinen Peinigern zu entziehen. Nun wurde an einer daselbst befindlichen Wirthschaft das Müthchen gekühlt, das Haus beschädigt, die Fenster zertrümmert und weiter gezogen. &a Landwehr=Uebung. Diejenigen Landwehrleute aus den Jahrgängen 1881—1884, welche aus den Kreisen Bonn, Rheinbach und Siegburg designirt wurden, in der zu bildenden Landwehr= Brigade an den diesjährigen Kaiser=Manövern Theil zu nehmen, sind heute Morgen hierselbst zu einer vierzehntägigen Uebung angetreten. Die Landwehr=Brigade setzt sich zusummen aus den Landwehr=Regimentern Nr. 30 und 32. Zu ersterem stellen obige Kreise das II. Bataillon, und zwar das Commando Bonn 2 Compagnien, Rheinbach und Siegburg je 1 Compagnie, ferner Köln das I. Bataillon und Aachen das III. Bataillon. Das LandwehrRegiment Nr. 32 wird aus den Bezirks=Commandos Andernach, Coblenz und Trier gebildet. Die Mannschaften des in unserer Stadt formirten II. Bataillons des Landwehr=Regiments Nr. 30 wurden zunächst im Laufe des heutigen Tages eingekleidet, und sind dieselben mit der ersten Kriegsgarnitur ausgerüstet worden. Das Bataillon, welches unter das Commando des Herrn Hauptmann Freiherrn von Eynatten gestellt wurde, wird zunächst bis zum kommenden Mittwoch Schießund sonstige Uebungen hierselbst durchmachen. Am Donnerstag Morgen 7 Uhr rückt das Bataillon nach Saarlouis aus, woselbst sich dann das Regiment formiren wird. Dortselbst werden zunächst Uebungen im Regiment und hieran anschließend solche in der Brigade abgehalten, welche bis zum 13. d. M. dauern sollen. Hierauf rückt die Landwehr=Brigade zu dem zwischen Trier, Metz und Diedenhofen gelegenen Manöverterrain aus, um im Verbande des 8. Armeecorps gegen das 16. Armeecorps an dem Kaisermanöper Theil zu nehmen. Die Landwehr=Brigade wird während dieser Zeit voraussichtlich auch einige Bivouaks beziehen. Am 18. d, M. werden die Landwehrleute per Bahn nach ihren Gestellungsorten zurückbefördert, woselbst dann Tags darauf die Entlassung erfolgen wird. Aus der Umgegend. (Nachdrucksnur mit Quellenangabe gestattet.) - Poppelsdorf, 3. Sept. In recht schöner und sinniger Weise hat der hiesige, erst kürzlich gegründete evangelische BürgerVerein das Sedanfest gefeiert. Gegen 2 Uhr versammelten sich die Kinder mit ihren Angehörigen in der Kleinkinder=Bewahr= schule, um von dort gemeinschaftlich und mit Musikbegleitung über Kessenich und die Rosenburg auf den hinter der Casselsruhe herrlich gelegenen Paulshof zu ziehen. Hier wurde gemeinschaftlich Kaffee getrunken. Dann erhob sich Herr Dr. Rosenmund und sprach zu den Anwesenden mit begeisterten Worten über die Bedeutung des Tages. Mit einem Hoch auf unsern lieben Kaiser endigte die zu Herzen gehende Ansprache. Nun entwickelte sich auf der großen Fläche vor dem Paulshofe ein recht fröhliches Leben und Treiben. Jugendspiele aller Art, verbunden mit Ausloosungen, unterhielten Alt und Jung in schönster Weise. Bei einbrechender Dunkelheit zog die Festgesellschaft mit Lampions und unter den Klängen der Musik zurück nach Poppelsdorf. Um 9 Uhr fand eine Festversammlung im „Deutschen Hofe“ Statt. Hier hielten die Herren Professor Meinhold und Dr. Rosenmund begeisternde Reden. Die Theilnahme seitens der Gemeindemitglieder war eine große. Das Fest verlief unter Absingung patriotischer Lieder, sowie bei musikalischen Vorträgen in jeder Weise glänzend und gemüthlich. 1 Bornheim, 3. Sept. Heute wurde hierselbst das Sedanfest gefeiert, nachdem dasselbe gestern durch Böllerschüsse eingeleitet worden war. Um 2½ Uhr versammelten sich die Schulkinder(ungefähr 360) auf dem Schulhofe und zogen unter Vorantritt einer MusikCapelle in den Kessel'schen Garten, woselbst ein guter Kaffee nebst trefflichem Beiwerk ihrer wartete. Nach demselben fanden Liedervorträge, Declamationen und Wettspiele Statt, in welchen die Sieger und Siegerinnen mit schönen Preisen(Portemonnaies, Messer, Hosenträger, Taschentücher, Broschen) beschenkt wurden. Am Abend fand in dem Burfent'schen Saale eine Volksversammlung Statt, welche unser allverehrter Herr Bürgermeister durch eine begeisterte Ansprache eröffnete, die in einem Hoch auf unsern Kaiser gipfelte. Musikvorträge, Declamationen, vierstimmige Männerchöre, vorgetragen durch den Männer=Gesangverein, Volkslieder wechselten einander ab und hielten die Festgenossen in gehobener Stimmung bis zur späten Abendstunde versammelt..„ 9 * Godesberg, 4. Sept. Wie die„G. Ztg.“ hört, soll nunmehr die Renovirung der Burg=Ruine beginnen und soll zunächst der südliche Mauerrest, welcher am meisten gefährdet erscheint, unterfangen und mit einer Stützmauer versehen werden. Die Steine sind in der Umgebung der Ruine gesucht und gefunden worden, so daß die Stützmauer dasselbe Aussehen erhalten wird, wie der alte Ruinentbeil.„ 0 Aus Berrum, 3. Sept., brachte der„General=Anzeiger vor einigen Tagen die Nachricht, daß das Hauptrohr der dortigen Wasserleitung geplatzt sei. Wie uns der Herr Bürgermeister von Villip mittheilt, ist die Sache durchaus nicht an dem, da die Leitung überhaupt noch garnicht fertig ist und gar kein Wasser durch dieselbe läuft. * Königswinter, 4. Sept. Die Weinberge in der Gemarkung Königswinter sind gestern geschlossen worden. Was den Stand der Weinberge anbelangt, so wird dem„Echo“ zufolge der Ertrag der rothen Trauben, die auch durch die außergewöhnliche Trockenheit und Hitze beeinträchtigt worden sind, ein mäßiger sein, die Qualität derselben aber verspricht vorzüglich zu werden. Die weißen Trauben versprechen in Menge und Werth einen sehr anten Herbst. 0 Siegburg, 3. Sept. Ein auch außerhalb unserer Stadt weit und breit bekannter urgemüthlicher Musikus Herr Koppenbrink wurde heute Morgen als Leiche aus dem Mühlengraben gezogen, worin er jedenfalls auf seinem Heimwege in der Dunkelheit hineingeratben war. X Kirchdaun, 2. Sept. Nach dem Gottesdienste versammelten sich die Schulkinder von hier und Gimmingen in der Schule zur Sedanfeier. Der Lehrer hielt zunächst eine kurze Ansprache an die Schüler; darnach declamirten diese einige vaterländische Gedichte und sangen patriotische Lieder. Das„Heil Dir im Siegerkranz“ schloß diese Feier. □ Nierendorf, 2. Sept. Auch hier beschränkte sich die Feier es Sedantages wie in den meisten kleineren Ortschaften auf die Schulfeier. Im geschmückten Schulsaale versammelte der Lehrer die Kinder, hielt eine Ansprache an dieselben über den geschichtlichen Verlauf des französischen Krieges und ließ patriotische Declamationen vortragen. Es wurden mehrere vaterländische Lieder gesungen und zum Schluß die alljährlich zur Vertheilung gelangenden Wecke den Kindern verabreicht. c' Bodendorf, 2. Sept. Die heutige Sedanfeier wurde mit den Schulkindern im Schulsaale Morgens um 8 Uhr abgehalten. Nach einem Vortrag des Lehrers über die Bedeutung des Tages wurde die„Wacht am Rhein“ von den Schülern zweistimmig gesungen, worauf einige Kinder patriotische Gedichte declamirten. Nach dem Absingen der Nationalhymne und einem begeisterten Hoch auf Se. Majestät den Kaiser wurden die üblichen Sedanbrödchen unter die Schüler vertheilt. ∆ Unkel, 3. Sept. Die gestrige Sedan=Feier verlief hier folgendermaßen: Am Vorabend ertönten Böllerschüsse: eine Gesellschaft junger Leute brannte auf den Unkeler Bergen ein großes Feuer ab und ließ Raketen steigen. Gestern Morgen weckten uns Böllerschüsse. In der Schule wurden Declamationen und Lieder vorgetragen: dann erhielten die Kinder die üblichen Wecken und damit war für dieselben die Feier beendet, wohingegen sie in früheren Jahren entweder auf dem Sturberg oder in Bruchhausen Nachmittags mit Kaffee und Kuchen bewirthet wurden. Dieses Jahr machte die drohende CholeraGefahr einen Strich durch diese Festlichkeiten. Eine Gesellschaft junger Leute wollte den Tag aber ganz besonders feiern. Dieselben machten gestern Nachmittag einen Ausflug auf die andere Rheinseite und ließen sich auf Bergeshöhen Wein und Kuchen vortrefflich schmecken. Um ½8 Uhr wurden sie in einem Nachen, welcher mit Maien, Fahnen, Fackeln und Lampions geziert war, zurückgeholt. Es gewährte einen prächtigen Anblick, als dieselben im Scheine der bunten Lichter unter Absingen patriotischer Lieder auf dem Rheine daher fuhren. Dazu prangte das Hotel Clasen in bengalischem Lichte, ebenso die Rolandsburg, und vom Oberwinterer Hafen stiegen unter Böllerschüssen Raketen in die Luft. Es war ein wunderschönes Schauspiel, und eine große Menschenmasse hatte sich am Rheine angesammelt, um dasselbe zu bewundern. &am Linz, 3. Sept. Seit Dinstag Abend wird hier ein Geometer Namens Naumann, aus Sachsen gebürtig, vermißt. Derselbe trat Montag hier in Stelle bei dem Ingenieur der Rhein=BasaltActien=Gesellschaft Herrn Spitzeck behufs Vornahme geometrischer Vermessungen. Dinstag Mittag gegen 1 Uhr fuhr er mit der Basaltbahn und einigen Meßapparaten nach den Steinbrüchen am Hummelsberge und war auch am Nachmittag daselbst beschäftigt, ist aber am Abend nicht zurückgekehrt, auch folgenden Mittwoch nicht bei seiner Arbeit erschienen, und wird seitdem vermißt. Höchst wahrscheinlich ist demselben ein Unglück zugestoßen. Derselbe war mit gelblichgrauem Rock bekleidet und trug goldene Brille.— Die Vorfindung von Chamott=Basalten aus den Brüchen bei Bettelschoß a. d. Wied nimmt erheblich zu. Auch in der Nähe von Linz ist man mit dem Aufschluß dieses Gesteins beschäftigt, das, gebrannt und gemahlen, zu feuerfesten Steinen für Bauten, Hochöfen u. s. w. Verwendung findet.— Hier und im Wiedbachsthale, zu Neustadt und Asbach treffen täglich Fremden aus Köln und vom Niederehein ein, Erholung und Schutz vor der drohenden Cholera suchend. □ Linz, 2. Sept. Gestern haben Bürgermeister und Stadtverordnete folgende sanitäre Maßregeln zur Abwehr der drohenden Cholera=Gefahr beschlossen: Auf Kosten der Armen=Verwaltung zum ungefähren Betrag von 500 Mk. einen DesinfectionsApparat zu beschaffen, behufs Umbaus resp. Instandsetzung von Aborten, Dungstätten 2c. werden zur Höhe von 1000 Mk., ärmeren Hausbesitzern unverzinsliche, in—6 Jahren rückzahlbare Darlehen gewährt; alle schadhaften Stellen der Straßenrinnen sollen sofort ausgebessert werden; alle Desinfectionsmittel werden auf Kosten der Stadt beschafft und an mittellose Einwohner unentgeldlich abgegeben; sämmtliche Privatpumpen und Brunnen werden untersucht die Sanitäts=Commission muß sofort alle Wohn= und Schlafräum der ärmeren Bevölkerung eingehend besichtigen: wo das Bedürfmin vorliegt, werden neue Strohsäcke, Decken u. s. w. auf Kosten der Stadt beschafft; alle Aborte werden desinficirt; die sämmtlichen Straßen und=Rinnen der Stadt müssen täglich und gründlich gereinigt und mit reinem Wasser ausgespült werden; alle Metzgerläden sowie die Schlachthäuser, die theilweise noch mit den Geschäftshäusern verbunden sind, werden einer streugen Controle auf Reinlichkeit unterzogen; sämmtliche Schulräume werden gründlich gereinigt und neu getüncht; jeder Gastgeber muß zureisende Fremde aus verdächtigen Gegenden sofort polizeilich anmelden; wenn nöthig, wird der Bau von Isolir=Baracken ausgeführt; zur Krankenpflege sollen geeignete Personen— die Brüder Franziskaner von Waldbreitbach und die Schwestern hier und dort— engagirt werden; endlich sollen die Unterweisungen über das Verhalten bei ev. Gefahr auf Kreiskosten gedruckt und an alle Einwohner vertheilt werden. Coblenz, 3. Sept. Gestern Abend fand aus Anlaß der Vormittags hier eingegangenen Nachricht, daß der Kaiser mit dem Dampfboot am Rheinwerft ankommen werde, eine Sitzung der städtischen Fest=Commission Statt. Es wurden alle Vorbereitungen getroffen, daß auch am Rheinwerfte ein würdiger Empfang des hohen Gastes stattfinden kann. Es ist in Aussicht genommen, am Rheine einen zweiten großen Triumphbogen zu erbauen; man hofft, daß der Kaiser seinen Einzug durch die Oberstadt halten und dann den Triumphbogen am Löhrrondel und die, als via triumphalis ausgestattete Schloßstraße, passiren werde. Als festschiff für den Kaiser dient der große Salondampfer„Wilhelm Kaiser und König". Mit diesem Dampfer wird Se. Majestät von Rüdesheim aus die Rheinfahrt unternehmen. Dieses Schiff benutzt der Monarch auch Abends, um sich die Höhenbeleuchtung anzusehen. Auf dem zweiten Schiffe, dem neuen Halbsalondampfer„Arnold Walpod“, fahren am Abend des 9. September die Vertreter der städtischen Behörden, sowie die Mitglieder der Handelskammer. Von der Köln=Düsseldorfer Gesellschaft wurde der hiesigen Casinogesellschaft ein Dampfer(„Lohengrin“ oder„Overstolz") angeboten, welcher an der Trinkhalle vor Anker liegt. Auf dem rechten Rheinufer wird eine stattliche Flottille von Remorqueuren aufgefahren, welche den Kaiser begrüßen soll, und zwar unterhalb der Eisenbahnbrücke die Schleppschiffe von niederrheinischen, oberhalb der Brücke solche von oberrheinischen Gesellschaften. Kaufm. Verein Merour“ Tage als den 2. September umfassen. In den letzten 12 Stunden bis heute Mittag sind nur 146 Erkrankungen vorgekommen und 66 Personen gestorben.... 88 Dünkirchen, 4. Sepr. Die Cyotera ist auf einem seit 10 Tagen hier in Quarantäne liegenden Hamburger Dampfer ausgess Schweidnitz, 4. Sept. Die Matrosen=Capelle aus Kiel, welche auf der hiesigen Gewerbe=Ausstellung concertiren sollte, ist auf polizeiliche Ordre hin abbestellt worden. ss Wilhelmshaven, 3. Sept. Wegen der Choleragefahr wird die Herbstübungsflotte vorläufig nicht nach Kiel zurückkehren, sondern Kohlen und Proviant in einem kleinen Hafen nehmen. 88 München, 4. Sept. Der Fesselballon der Militärluftschiffer=Abtheilung ist gestern bei Nördlingen in westlicher Richtung 88 Paris, 4. Sept. Die Untersuchung gegen die Mitschuldigen Bekanntmachung. bei dem Attentate im Restaurant Very ist abgeschlossen. Die An=„„* geklagten kommen im September vor die Geschworenen. Kreisverein im Verbande Deutscher Handlungsgehülfen. littwoch den 7. Septbr. Sitzung im Preussischen Hof, Krönstrasse. Die Friedrichstraße ist wegen Neupflasterung von Montag den 5. ds. Mts. ab für Fuhrwerk gesperrt. Bonn, den 3. September 1892. Der Bürgermeister. I. V. Der Beigeordnete, gez. Dr. Schröder. Te straße 188, ganz renovirt, mit Garten und allen Bequemlichkeiten in der Nähe des Gymnastums zu vorkaufen durch. J. J. Heynen, Wohnung mit Ladenlokal, 5 Zimmer, Speicher, Keller, am Marktplatz, augenbicklich Spezerei=Geschäft, verziehungshalber z. 11. Nov. od. spät. zu verm., pro Jahr 80—85 Thlr. Näh. H. Broich, Sinzig a. Rh. Haas Cbolenzerstraße mit Garten, Einfahrt etc. zu verkaufen oder zu vermiethen durch J. J. Heynen, Bahnhofstr. 14. Wer übernimmt für eine ArbeiterKüche das Einmachen eines größeren Quantums müse: Bohnen, Rübstiel, Wirsing, Rüben? Fässer werden auf Wunsch geliefert. Frische Gemüse werden ebenfalls angekauft. Näheres in der Expedition des General=Anzeigers. Von heute ab schönes Hammelfleisch Braten 65 Cottelet 65„ 50„ bei Metzgermeister Pabst, [172] Schutz gegen die Cholera.! Viehmarkt Nr. 4. Sehr geehrte Redaction: 5 Aus Ihrem Berichte in der Sonntagsnummer über die traurigen Wein= und Champagner= Vorfälle in Coblenz haben wir ersehen, daß der unglückliche Herr 1..„"*„ (Aus dem Extra-Blatt wiederholt). Coblenz, 4. September, Vormittags. Nachdem der Krankenwärter, welcher im hiesigen Isolir=Hospital den dort verstorbenen Hamburger Herrn verpflegt hatte, am Donnerstag unter choleraähnlichen Erscheinungen erkrankt und in der Nacht auf Samstag gestorben war, ist nunmehr gestern Nachmittag auch die Krankenschwester, welche den Hamburger mit verpflegt hatte, unter denselben bedenklichen Erscheinungen erlegen. Ein aus Köln hier zugereister Handwerksbursche, welcher vor vier Wochen in Hamburg gewesen sein soll, ist in der verflossenen Nacht aus der Herberge zur math nach dem Isolirhause verbracht worden, tneil sich ganz dieselben bedenklichen Erscheinungen bei ihm gezeigt hatten, wie sie bei den drei Verstorbenen zz beobachten waren. Da man nach diesen Vorgängen allgemein befürchtet, daß also thatsächlich die Cholera hier ist, so herrscht in ganz Coblenz große Aufregung. Coblenz, 4. Sept., 11 Uhr 15 Min. Der Königliche Polizei=Director veröffentlicht Folgendes: Die am 2. September erkrankten Pfleger des in der IsolirBaracke untergebrachten Kaufmannes aus Hamburg sind beide unter den Zeichen echter Cholero erkrankt und starben beide am 8. September. Die noch nicht vollständig abgeschlossene bacteriologische Untersuchung hat mit großer Wahrscheinlichkeit das Vorhandensein des Cholerapilzes ergeben. Ein wandernder Schneidergeselle, der über Hannover von Hamburg gekommen sein wollte, erkrankte in einer hiesigen Herberge unter choleraähnlichen Symptomen. Erkrankungen von Einheimischen sind vis jetzt außer den beiden Krankenpflegern nicht erfolgt. aus Hamburg, welcher der Cholera in Coblenz erlegen ist, 5 Tage 1° lang mit seiner Nichte hier in Bonn verweilt hat. Es würde gewiß n zur Beruhigung Vieler dienen, wenn bekannt gemacht würde, daß das Hotel oder das Privathaus, in welchem der Verstorbene hierselbst verweilt hat, ausfindig gemacht ist und daß alle Maßregeln getroffen worden sind, um einer von daher drohenden Gefahr vorzubeugen. Auch sei es uns gestattet, bei dieser Gelegenheit unserer Verwunderung darüber Ausdruck zu geben, wie lange man in Coblenz gezögert hat, sich und den Anderen einzugestehen, daß man es thatsächlich mit der Cholera zu thun hat. Einer für Viele. 11731 Unreifes Obst. Der„General=Anzeiger“ hat schon manchen zu beherzigenden Artikel über die Fürsorge gegen Einschleppung der Cholera gebracht. Trotz allen Warnungen aber sieht man auf den Straßen noch vielfach nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene unreifes Obst, namentlich Aepfel, essen. Es ist gewiß zweckmäßig, auf die in jetziger Zeit dadurch entstehende Gefahr eindringlich aufmerksam zu machen. Ein Abonnent. Briefkasten des General-Anzeigers. Treuer Abonnent E. M. in Vonn. Unsere Antwort auf Ihre Frage, ob die Aerzte gesetzlich verpflichtet sind, zur Nachtzeit„dem Rufe eines Erkrankten zu folgen“, hat sich etwas verzögert, weil wir an verschiedenen Stellen Erkundigungen darüber einziehen mußten. Von ärzlicher Seite haben wir nun den Bescheid erhalten: „Rein, die Arzte sind nicht gesetzlich verpflichtet, zur Nachtzeit Kranke zu besuchen, ausgenommen Diejenigen, welche durch Contracte, sei es mit Privaten, sei es mit Gesellschaften— z. B. Krankenkassen— hierzu gehalten sind.“ H. von St. in V. Ja, die mitteleuropäische Einheitszeit ist von den Eisenbahnen Mitteleuropa's für deren Dienst bereits angenommen; ihre Einführung in das bürgerliche Leben ist nur noch eine Frage der Zeit. Welche Veränderungen an den Ortsuhren alsdann vorzunehmen sind, ergibt sich aus einer Vergleichung der Zeiten, welche jetzt an den verschiedenen Orten Europas in dem Moment gelten, wenn es z. B. nach der mitteleuropäischen Einheitszeit Mittags 12 Uhr ist. Die Uhr zeigt dann in Berlin 11,54; in Aachen 11,24; in Frankfurt a. M. 11,35; in Petersberg 1,2; in London 11; in Paris 11,9; in Konstantinopel 12.50 in Rom 11,50 u. s.., u. s. w. 88 Coblenz, 5. Sept.(Telegramm des General=Anzeigers.) Gestern Nachmittag wurde eine hiesige ältere Frau, welche an Brechdurchfal litt und bei welcher choleraverdächtige Erscheinungen auftraten, aus dem Bürgerhospital nach der Isolirbaracke verbracht. Sämmtliche Tanzmusiken und Versammlungen, welche gestern Nachmittag in hiesigen Lokalen abgehalten werden sollten, wurden polizeilich untersagt. 88 Hamburg, 5. Sept.(Telegramm des General=Anzeigers.) Durch den Eintritt der kühleren Witterung ist die Cholera=Seuche hier erheblich in der Abnahme begriffen. 88 Paris, 5. Sept.(Telegramm des General=Anzeigers.) Die Zahl der Cholera=Erkrankungen nimmt in steigen dem Maaße zu. Samstag und[Sonntag wurden zahlreiche Kranke in allen Hospitälern aufgenommen. Bisher festgestellt sind 213 neue Erkrankungen und 14 Todte am gestrigen Tage. Aus Ronen wird Besserung gemeldet. §s Berlin, 5. Sept.(Telegramm des General=Anzeigers.) Ein weiterer Cholerafall in hiesiger Stadt ist bis jetzt nicht gemeldet hingegen werden Neuerkrankungen aus Bielefeld, Wandsbe und Coblenz gemeldet. 88 New=York, 5. Sept.(Telegramm des General=Anzeigers). An Bord der„Normannia“ 5 Choleratodte. Auf„Moravia“ ein Kind todt, auf„Rugia“ 14 Todte. ss Hamburg, 4. Sept. Die Haudelskammer hat zur Linderung des Nothstandes Hülfscomités errichtet und zur Mitwirkung u. A. auch die Führer der hiesigen Socialdemokraten hinzugezogen, weil diese die einschlägigen Verhältnisse kennen. 88 Aus Hamburg, 3. Sept., wird der„Köln. Ztg.“ gemeldet: Die thatsächliche Abnahme der Cholera geht aus den heute veröffentlichten amtlichen Zahlen hervor, von denen die meisten frühere Zur Aufrechthaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, sowie zur Abwendung von Gefahr auf dem Rheine am 9. September ds. Is. wird hiermit auf Grund des§ 138 des Gesetzes über die allgemeine Landesverwaltung vom 30. Juli 1883(G. S. S. 195) sowie der Allerhöchsten Verordnung vom 12. December 1888 und der zur Ausführung der letzteren erlassenen Verfügung der Königlichen Minister der öffentlichen Arbeiten, für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, für Handel und Gewerbe vom 22. Januar 1889 (Ministerialblatt für die innere Verwaltung von 1889, Seite 22) folgende Polizeiverordnung erlassen: 1. Schiffe und Flöße dürfen am 9. September ds. Is. während der Zeit von 7 bis 10 Uhr Abends die Stromstrecke bei Coblenz von der Horchheimer Eisenbahnbrücke bis zur Insel Niederwerth nicht befahren. 2. Zu Berg kommende Schleppzüge und einzelne Fahrzeuge müssen unterhalb Wallersheim, zu Thal kommende Schleppzüge und einzelne Fahrzeuge oberhalb Horchheim liegen bleiben. 3. Das Fahren mit Nachen ist innerhalb der genannten Stromstrecke schon von 6 Uhr Abends ab untersagt. Die nach diesem Zeitpunkte noch innerhalb der zu Nr. 1 genannten Stromstrecke befindlichen Nachen müssen am Ufer liegen. 4. Sämmtliche Schiffsführer haben den Anordnungen des mit Aufrechthaltung der Ordnung beauftragten Beamten der StromFoias au seihen Ruby befinden wird, 5. Zuwiderhandlungen werden mit einer Geldbuße bis zu 60 Mk. und im Falle des Unvermögens mit entsprechender Haft bestraft. 6. Vorstehende Polizei=Verordnung tritt am 9. September ds. Is. in Kraft. Coblenz, den 29. August 1892. Der Ober=Präsident der Rhemuprovinz, Nasse. Ein Madchrn für alle häusliche Arbeit gesucht. Näh in der Exp. des.=A. Mädchen Jarste sucht Stelle für alle Arbeit. Bureau Miesen, Mauspfe Mädchen, in Küche und Hausarbeit durchaus erfahren, sucht Stelle in stillem Haushalt. Zu erfragen Auguststraße 2. Gesunde Amme Steit. Näh in der Exp. des talmn werd. zu kauf. gesucht. Anschen Schorn, Kapuzinerst 6. Ein schöner großer sehr billig zu verkaufen, Wenzelgasse 22. 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