Nr. 941. Mittwoch, 3. August. 1892. EE Pechissahtteeeeiee Erscheint täglich und zwar an Werklagen Mittags 12 Uhr, an Sonntagen Morgens in der Frühe. Preis in Vonn und Umgegend monatlich 50 Pfg. frei in's Haus. Post=Abonnement# 1. 50 vierteljährl. ohne Zustellgebühr, K..90 mit Zustellgebühr. Pruck und Verlag der RetienGesellschaft General=Anzeiger für Bonn und Umgegend. Für die Redaction verantwortlich: Fermann Rolshoven in Bonn. Expedition: Bahnhofstraße Nr. 7 und 8 in Bonn. Anzeigen=Annahme: größere Anzeigen b. Abds. vorher 6 Uhr, kleinere bis Morgens 9 Uhr. Vierter Dahrgang. etscsesssersechsesrsehctetetebtehtetetrtrtsteisteteiehheihiehhee Anzeigen aus dem Verbreitungsbezirk des General=Anzeigers 10 Pfg. pro 7 spaltige Petitzeile oder deren Raum. Anzeigen von Auswärts: 15 Pf. pro 7spaltige Petitzeile oder deren Raum. Reclamen 40 Pfg. pro Textzeile. Telephon Nr. 66. Alle lokalen Anzeigen werden bei vorheriger Baarzahlung für 3 mal das 4temal frei aufgenommen. Kleine lokale Inserate bis zu 10 Zeilen kosten nur 5 Pfs. pro Zeile und das 4temal frei, wenn vorher baar bezahlt wird. Wohnungs=Anzeiger 50 Pfg. pro Zeile und Monat. De Ses un Sachd Aereen Gr hen Mittag um 11 Uhr.— Iidermana hat Zutritt. I für Bonn und Amgegend. Jede weltische, seriale und erliglste Trndenz oder Erörterung ist abselut ausgeschlossen. G 1 unseres Statuts.) Penc cacee sondermVerfahron geröstetenh Java-Kaffee’s zu 140, 160, 180 u. 200 Pf. :„„per ½ Kilo holl od. dunkel geröstet. Forner feine Mischungen: Wiener Mk. 2,00] per Bonner„ I,50 ½Kilo holl od. dunkel geröstet. Jos. Müller) Wonzelgasse 42 u. Markt 15 Rheinweine: Rüdesheimer Oppenheimer Goldbera Niersteiner Laxcher Laubenheimer Bei Dutzend billiger. Versand in Fässern billigst. Pet. Hub. Merken, Weinhandl., Bonn, Mauspfad 5. 92er neuen Salzhäring versendet in zarter fetter Waare, so wie man ihn im Binnenlande selten bekommt, das=Kilo=Faß o.=Liter=Dose mit Inhalt 40 Stück franco Postnachnahme.00 L. 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Die Aeußerung scheint niederschlagend gewirkt zu haben, denn die später folgenden Gutachten anderer Regierungen lauten in demselben Sinne, während zu Beginn der Rundfragen nur Zustimmungen zu verzeichnen waren. Im andern Falle würde die preußische Regierung wohl keine Vorarbeiten in Augriff genommen haben. Zwar steht die Entscheidung des Kaisers noch aus, doch glaubt man nicht mehr, daß sie eine Wendung herbeiführt. Es ist, wie ich höre, nach getroffener Entscheidung eine Darlegung im„Reichs=Anzeiger“ unter Namhaftmachung der einzelnen Regierungsnoten beabsichtigt. Von Interesse wäre, etwaige Begründungen, namentlich der ablehnenden Bescheide kennen zu lernen. Die liberale Presse Berlins ist in nicht geringer Erregung, daß in letzter Stunde dem Plane der Weg verlegt wurde. Den Mitgliedern der liberalen Parteien des Reichstages wird jetzt der Mißerfolg zugeschrieben. Man argumentirt nun folgendermaßen:„Im vorigen Jahre bereits war von der deutschen Weltausstellung die Rede. Damals, als die Regierung durch Circulare an die Handelskammern, durch das gesammte Aufgebot der officiösen Presse, unsere Industrie zur Beschickung der Chicagoer Weltausstellung auffordern ließ, als die Gumme von 3 Millionen Mark zur würdigen Repräsentation= des Reiches verlangt wurde, war Gelegenheit, für das deutsche Unternehmen einzutreten. Es hätte von der nationalliberalen und der deutschfreisinnigen Partei eine Erklärung der Regierung veranlaßt werden sollen über die Haltung zu dem letzteren Projecte. Ein schüchterner Versuch in dieser Richtung erfolgte nur in der Budget=Commission. Herr v. Bötticher wich der Frage geschickt mit dem Hinweis aus, daß erst abzuwarten sei, ob unsere Industrie eine deutsche Ausstellung wirklich wünsche. Damals war aber schon die Umfrage an die Handelskammern ergangen. Zum überwiegenden Theile erklärten sie sich für die Veranstaltung einer Weltausstellung in Berlin. Also eine genügende Unterlage zur Begründung einer Interpellation im Plenum des Reichstags fehlte nicht. Wurde die Bewilligung der Forderung für Chicago von befriedigenden Erklärungen der Regierung betreffs der deutschen Ausstellung abhängig gemacht, die Sachlage wäre wahrschemlich jetzt eine andere.“ Soweit das Nachkarten der Berliner Presse. Das Eine ist unbedingt erfreulich: daß die gewerbsmäßige Spekulation, die sich hier mit allem Eifer bemühte, aus dem Ausstellungsprojecte Kapital zu schlagen, um den erhofften Profit kommt. Es heißt in den heutigen Börsenberichten, die Speculation sei über das Nichtzustandekommen des Unternehmens„unmuthig". Ein Beweis, wie erheblich die Engagements in Terrainankäufen u. s. w. sind. Ebenso unmuthig ist, beiläufig, die Haussepartei an den Getreidebörsen. Von sachverständiger Seite wird mir versichert, eine Ersparniß von ca. 100 Millionen Mark sei in Folge der diesmaligen günstigen Ernte für Deutschland zu erwarten. Schade, daß diese Ersparnisse ziemlich bald durch beträchtliche militärische Ausgaben in Anspruch genommen werden. Nicht ganz zu Unrecht bringen einige Blätter das Scheitern des Ausstellungsprojectes mit der kommenden Militär=Vorlage in Verbindung. Allerdings, eine Forderung von 30 Millionen für die Ausstellung und etwa des doppelten Betrages für die Armee stieße zweifellos auf Widerspruch und den Nachtheil hätte als minder populär die militärische Forderung. ** Die Conservativen und das Centrum. Ein gelegentlicher Berliner Correspondent schreibt uns:„Der officielle Zusammenschluß der Conservativen mit der Centrumspartei ist vollzogen. Graf Caprivi kann, practisch betrachtet, eine bessere Constellation nicht wünschen. Natürlich sind die Parteien, deren Unterstützung zu gewinnen, die Regierung nicht für nöthig hält, ziemlich verstimmt. Am meisten die Nationalliberalen. Ihnen erscheint die Möglichkeit, das frühere Einvernehmen mit der Regierung wieder herzustellen, vorläufig ausgeschlossen. Der Reichskanzler hat sich wiederholt nicht gerade als Freund der Nationalliberalen bekannt. Doch war auch noch nach der„Rütliscene" im Reichstag ein freundschaftlicheres Verhältniß zu erzielen, wenn nicht die Nationalliberalen später, als die Reform des Militärstrafgesetzes zur Sprache kam, so energisch den Freisinnigen secundirt hätten. Das — so sagte mir gelegentlich eine namhafte Persönlichkeit—„zerschnitt das Tuch.“ Auf die Frage, ob dann die Regierung bei der Militärvorlage der Hülfe der Nationalliberalen entrathen könne, lautete die Antwort:„Die Partei hat sich durch ihre Abstimmung in früheren Jahren festgelegt; sie kann der Bewilligung der von der Heeresverwaltung für nothwendig erachteten Ausgaben nicht widersprechen, ohne ihrer Haltung untreu zu werden.“ * ** Der Handelsvertrag des Deutschen Reiches mit den Vereinigten Staaten von Columbia(Südamerika), welcher bekanntlich jüngst abgeschlossen worden, enthält für den deutschen Handel günstige Bedingungen. Dabei sei erwähnt, daß unsere Ausfuhr nach Columbien im Jahre 1890 einen Werth von mehr als 8 Millionen Mark darstellt, wovon auf Webwaaren etwa 2¼, auf Eisenwaaren mehr als 1 Million Mark entfielen. Von der Einfuhr Columbien's nach Deutschland, welche ebenfalls die Werthziffer von 8 Millionen Mark überschreitet, entfielen auf Kaffee über 1,5, auf Tabak über 1,8 Millionen Mark. * ** Depotgesetz. Wir haben bereits gemeldet, daß unabhängig von der Börsen=Enquetecommission ein Gesetz vorbereitet wird, das die Pflichten des Kaufmanns für die Aufbewahrung fremder Werthpapiere festsetzt, ein sogenanntes Depotgesetz. Die„Post“ meldet nun, daß der Entwurf dem Bundesrathe im Herbst zugehen soll. * ** Aus Oldenburg verlautet, der Erbgroßherzog von Oldenburg sei zum Commandeur der 19. Brigade ernannt, deren Stab daher von Hannover nach Oldenburg komme. * ** Dynamit=Diebstahl. Aus Paris wird berichtet: Von drei Kisten mit Dynamit, die in plombirten Waggons von Cette nach Chapelle sur Dun gesandt wurden und dort zur Minensprengung benutzt werden sollten, wurden zwischen Cette und Saint Etienne zwei, die 38 Kilo wogen, gestohlen. gegen die Shetera. Ministerium der geistlichen, Unterrichts= und Medieinal=Angelegenheiten. Bekanntmachung. Aus Anlaß der drohenden Choleragefahr sind in meinem Ministerium im Einvernehmen mit dem Reichsamt des Innern 1) eine Belehrung über das Wesen der Cholera und über das während der Cholerazeit zu beobachtende Verhalten, 2) eine Anweisung zur Ausführung der Desinfection bei Cholera und 3) Rathschläge an praktische Aerzte wegen Mitwirkung an sanitären Maßnahmen gegen die Verbreitung der Cholera ausgearbeitet worden. Dieselben werden nachstehend zur allgemeinen Kenntniß gebracht und zur Beachtung empfohlen. Berlin, den 28. Juli 1892. Der Minister der geistlichen, Unterrichts= und Medicinal=Angelegenheiten. Im Anftrage: Löwenberg. Belehrung über das Wesen der Cholera und das während der Cholerazeit zu beobachtende Verhalten. 1) Der Ansteckungsstoff der Cholera befindet sich in den Ausleerungen der Kranken, kann mit diesen auf und in andere Personen und die mannigfachsten Gegenstände gerathen und mit denselben verschleppt werden. Solche Gegenstände sind beispielsweise Wäsche, Kleider, Speisen, Wasser, Milch und andere Getränke; mit ihnen allen kann, auch wenn an oder in ihnen nur die geringsten, für die natürlichen Sinne nicht wahrnehmbaren Spuren der Ausleerungen vorhanden sind, die Seuche weiter verbreitet werden. 2) Die Ausbreitung nach anderen Orten geschieht daher leicht zunächst dadurch, daß Cholerakranke oder krank gewesene Personen oder solche, welche mit denselben in Berührung gekommen sind, den bisherigen Aufenthaltsort verlassen, um vermeintlich der an ihm herrschenden Gefahr zu entgehen. Hiervor ist um so mehr zu warnen, als man bei dem Verlassen bereits angesteckt sein kann und man andererseits durch eine geeignete Lebensweise und Befolgung der nachstehenden Vorsichtsmaßregeln besser in der gewohnten Häuslichkeit, als in der Fremde und zumal auf der Reise, sich zu schützen vermag. 3) Jeder, der sich nicht der Gefahr aussetzen will, daß die Krankheit in sein Haus eingeschleppt wird, hüte sich, Menschen, die aus Choleraorten kommen, bei sich auf zunehmen. Schon nach dem Auftreten der ersten Cholerafälle in einem Ort sind die von daher kommenden Personen als solche anzusehen, welche möglicherweise den Krankheitskeim mit sich führen. 4) In Cholerazeiten soll man eine möglichst geregelte Lebensweise führen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß alle Störungen der Verdauung die Erkrankung an Cholera vorzugsweise begünstigen. Man hüte sich deswegen vor Allem, was Verdauungsstörungen hervorrufen kann, wie Uebermaß von Essen und Trinken, Genuß von schwerverdaulichen Speisen. Ganz besonders ist Alles zu meiden, was Durchfall verursacht oder den Magen verdirbt. Tritt dennoch Durchfall ein, dann ist so früh wie möglich ärztlicher Rath einzuholen. 5) Man genieße keine Nahrungsmittel, welche aus einem Hause stammen, in welchem Cholera herrscht. Solche Nahrungsmittel, durch welche die Krankheit leicht übertragen werden kann, z. B. Obst, Gemüse, Milch, Butter, frischer Käse, sind zu vermeiden oder nur in gekochtem Zustande zu genießen. Insbesondere wird vor dem Gebrauch ungekochter Milch gewarnt. 6) Alles Wasser, welches durch Koth, Urin, Küchenabgänge oder sonstige Schmutzstoffe vernnreinigt sein könnte, ist strengstens zu vermeiden. Verdächtig ist Wasser, welches aus dem Untergrunde bewohnter Orte entnommen wird, ferner aus Sümpfen, Teichen, Wasserläufen, Flüssen, weil sie in der Regel unreine Zuflüsse haben. Als besonders gefährlich gilt Wasser, das durch Auswurfsstoffe von Cholerakranken in irgend einer Weise verunreinigt ist. In Bezug hierauf ist die Aufmerksamkeit vorzugsweise dahin zu richten, daß die vom Reinigen der Gefäße und beschmutzter Wäsche herrührenden Spülwässer nicht in die Brunnen und Gewässer, auch nicht einmal in deren Nähe gelangen. Den besten Schutz gegen Verunreinigung des Brunnenwassers gewähren eiserne Röhrenbrunnen, welche direkt in den Erdboden und in nicht zu geringe Tiefe desselben getrieben sind(abessinische Brunnen). 7) Ist es nicht möglich, sich ein unverdächtiges Wasser zu beschaffen, dann ist es erforderlich, das Wasser zu kochen und nur gekochtes Wasser zu genießen. 8) Was hier vom Wasser gesagt ist, gilt aber nicht allein vom Trinkwasser, sondern auch von allem zum Hausgebrauch dienenden Wasser, weil im Wasser befindliche Krankheitsstoffe auch durch das zum Spülen der Küchengeräthe, zum Reinigen und Kochen der Speisen, zum Waschen, Baden u. s. w. dienende Wasser dem menschlichen Körper zugeführt werden können. Ueberhaupt ist dringend vor dem Glauben zu warnen, daß das Trinkwasser allein als der Träger des Krankheitsstoffes anzusehen sei und daß man schon vollkommen geschützt sei, wenn man nur untadelhaftes Wasser oder nur gekochtes Wasser trinkt. 9) Jeder Cholerakranke kann der Ausgangspunkt für die weitere Ausbreitung der Krankheit werden, und es ist deswegen rathsam, die Kranken, soweit es irgend angängig ist, nicht im Hause zu pflegen, sondern einem Krankenhause zu übergeben. Ist dies nicht ausführbar, dann halte man wenigstens jeden unnöthigen Verkehr von dem Kranken fern. 10) Es besuche Niemand, den nicht seine Pflicht dahin führt, ein Cholerahaus. Ebenso besuche man zur Cholerazeit keine Orte, wo größere Anhäufungen von Menschen stattfinden(Jahrmärkte, größere Lustbarkeiten u. s..). 11) In Räumlich keiten, in welchen sich Cholerakranke befinden, soll man keine Speisen oder Getränke zu sich nehmen, auch im eigenen Interesse nicht rauchen. 12) Da die Ausleerungen der Cholerakranken besonders gefährlich sind, so sind die damit beschmutzten Kleider und die Wäsche entweder sofort zu verbreunen oder in der Weise, wie es in der gleichzeitig veröffentlichten Desinfections=Anweisung(II, 3 und 4) angegeben ist, zu desinfieiren. 13) Man wache auch auf das Sorgfältigste darüber, daß Cholera=Ausleerungen nicht in die Nähe der Brunnen oder der zur Wasserentnahme dienenden Flußläufe u. s. w. gelangen. 14) Alle mit dem Kranken in Berührung gekommenen Gegenstände, welche ncht vernichtet oder desinficirt werden können, müssen in besonderen Desinfections=Anstalten vermittels heißer Dämpfe unschädlich gemacht oder mindestens sechs Tage lang außer Gebrauch gesetzt und an einem trockenen, möglichst sonnigen, luftigen Ort aufbewahrt werden. 15) Diejenigen, welche mit dem Cholerakranken oder dessen Bett und Bekleidung in Berührung gekommen sind, sollen die Hände alsbald desinficiren.(II. 2 der Desinfectionsanweisung). Ganz besonders ist dies erforderlich, wenn eine Verunreinigung mit den Ausleerungen des Kranken stattgefunden hat. Ausdrücklich wird noch gewarnt, mit ungereinigten Händen Speisen zu berühren oder Gegenstände in den Mund zu bringen, welche im Krankenraum verunreinigt sein können, z. B. Eß= und Trinkgeschirr, Cigarren. 16) Wenn ein Todesfall eintritt, ist die Leiche sobald als irgend möglich aus der Behausung zu entfernen und in ein Leichenhaus zu bringen. Kann das Waschen der Leiche nicht im Hause vorgenommen werden, dann soll es überhaupt unterbleiben. Das Leichenbegängniß ist so einfach als möglich einzurichten. Das Gefolge betrete das Sterbehaus nicht und man betheilige sich nicht an Leichenfestlichkeiten. 17) Kleidungsstücke, Wäsche und sonstige Gebrauchs=Gegenstände von Cholerakranken oder Leichen dürfen unter keinen Umständen in Benutzung genommen oder an andere abgegeben werden, ehe sie desinficirt sind. Namentlich dürfen sie nicht undesinficirt nach anderen Orten verschickt werden. Den Empfängern von Sendungen, welche derartige Gegenstände aus Choleraorten enthalten, wird dringend gerathen, dieselben sofort womöglich einer Desinfections=Anstalt zu übergeben oder unter den nöthigen Vorsichtsmaßregeln selbst zu desmnficiren. Cholerawäsche soll nur dann zur Reinigung angenommen werden, wenn dieselbe zuvor desinficirt ist. 18) Andere Schutzmittel gegen Cholera, als die hier genannten, kennt man nicht und es wird vom Gebrauch der in Cholerazeiten regelmäßig angepriesenen medicamentösen Schutzmittel (Choleraschnaps 2c.) abgerathen. Anweisung zur Ausführung der Desinfection bei Cholera. I. Als Desinfectionsmittel sind anzuwenden: 1) Kallmilch. Zur Herstellung derselben wird 1 Liter zerkleinerten reinen gebrannten Kalks, sogenannten Fettkalks, mit 4 Liter Wasser gemischt, und zwar in folgender Weise: Es wird von dem Wasser etwa 9/4 Liter in das zum Mischen bestimmte Gefäß gegossen und dann der Kalk hineingelegt. Nachdem der Kalk das Wasser aufgesogen hat und dabei zu Pulver zerfallen ist, wird er mit dem übrigen Wasser zu Kalkmilch verrührt. Dieselbe ist, wenn sie nicht bald Verwendung findet, in einem gut geschlossenen Gefäße aufzubewahren und vor dem Gebrauch umzuchütteln. 2) Chlorkalk. Der Chlorkalk hat nur dann eine ausreichende desinficirende Wirkung, wenn er frisch bereitet und in wohlverschlossenen Gefäßen aufbewahrt ist. Die gute Beschaffenheit des Chlorkalks ist an dem starken, dem Chlorkalk eigenthümlichen Geruch zu erkennen. Er wird entweder unvermischt in Pulverform gebraucht oder in Lösung. Letztere wird dadurch erhalten, daß zwei Theile Chlorkalk mit hundert Theilen kalten Wassers gemischt und nach dem Absetzen der ungelösten Theile die klare Lösung abgegossen wird. 3) Lösung von Kaliseife(sogenannter Schmierseife oder grüner oder schwarzer Seife). 3 Theile Seife werden in 100 Theilen heißen Wassers gelöst(z. B. ½ kg Seife in 17 Liter Wasser). 4) Lösung von Carbolsäure. Die rohe Carbolsäure löst sich nur unvollkommen und ist deswegen ungeeignet. Zur Verwendung kommt die sogenannte„100 proc. Carbolsäure“ des Handels, welche sich in Seifenwasser vollständig löst. Man bereitet sich die unter Nr. 3 beschriebene Lösung von Kaliseife. In 20 Theile dieser noch heißen Lösung wird 1 Theil Carbol= säure unter fortwährendem Umrühren gegossen. Diese Lösung ist lange Zeit haltbar und wirkt schneller desinficirend als einfache Lösung von Kaliseife. Soll reine Carbolsäure(einmal oder wiederholt destillirte) verwendet werden, welche erheblich theurer, aber nicht wirksamer ist als die sogenannte„100 procentige Carbolsäure“, so ist zur Lösung das Seifenwasser nicht nöthig; es genügt dann einfaches Wasser. 5) Dampfapparate. Geeignet sind sowohl solche Apparate, welche für strömenden Wasserdampf bei 100° C. eingerichtet sind, als auch solche, in welchen der Dampf unter Ueberdruck(nicht unter 1/18 Atmosphäre) zur Verwendung kommt. 6) Siedehitze. Die zu des iuficirenden Gegenstände werden mindestens eine halbe Stunde lang mit Wasser gekocht. Das Wasser muß während dieser Zeit beständig im Sieden gehalten werden und die Gegenstände vollkommen bedecken. II. Anwendung der Desinfectionsmittel. 1) Die flüssigen Abgänge der Cholerakranken(Erbrochenes, Stuhlgang) werden möglichst in Gefäßen aufgefangen und mit ungefähr gleichen Theilen Kalkmilch(1 Nr. 1) gemischt. Diese Mischung muß mindestens eine Stunde stehen bleiben, ehe sie als unschädlich beseitigt werden darf. Zur Desinfection der flüssigen Abgänge kann auch Chlorkalk (l. Nr.), henutzt werden. Von demselben sind mindestens zwei gehanfte Eßloffel voll in Pulverform auf 1/ Liter der Abgänge hinzuzusetzen und gut damit zu mischen. Die so behandelte Flüssigkeit kann bereits nach 15 Minuten beseitigt werden. 2) Hände und sonstige Körpertheile müssen jedesmal, wenn sie durch die Berührung mit inficirten Dingen(Ausleerungen des Kranken, beschmutzter Wäsche u. s..) in Berührung gekommen sind, durch gründliches Waschen mit Chlorkalklösung(1 Nr. 2) oder mit Carbolsäurelösung(I Nr. 4) desinficirt werden. 3) Bett= und Leibwäsche, sowie andere Kleidungsstücke, welche gewaschen werden können, sind sofort, nachdem sie beschmutzt sind, in ein Gefäß mit Desinfectionsflüssigkei zu stecken. Die Desinfections= flüssigkeit besteht aus einer Lösung von Kaliseife(1 Nr. 3) oder Carbolsäure(I Nr.). In dieser Flüssigkeit bleiben die Gegenstände, und zwar in der ersteren mindestens 24 Stunden, in der letzteren mindestens 12 Stunden, ehe sie mit Wasser gespült und weiter gereinigt werden. Wäsche u. s. w. kann auch in Dampfapparaten sowie durch Auskochen desinficirt werden. Aber auch in diesem Falle muß sie zunächst mit einer der genannten Desinfectionsflüssigkeiten(I, 3 oder 4) stark angefeuchtet und in gut schließenden Gefäßen oder Beuteln verwahrt, oder in Tücher, welche ebenfalls mit Desinfectionsflüssigkeit angefeuchtet sind, eingeschlagen werden, damit die mit dem Hantiren der Gegenstände vor der eigentlichen Desinfection verbundene Gefahr verringert wird. Auf jeden Fall muß derjenige, welcher solche Wäsche u. s. w. berührt hat, seine Hände in der unter II, Nr. 2 angegebenen Weise desinficiren. 4) Kleidungsstücke, welche nicht gewaschen werden können, sind in Dampfapparaten(I, 5) zu desinficiren. Gegenstände aus Leder sind mit Carbolsäure=Lösung(I, 4) oder Chlorkalk=Lösung(I, 2) abzureiben. 5) Holz= und Metalltheile der Möbel, sowie ähnliche Gegenstände werden mit Lappen sorgfältig und wiederholt abgerieben, die mit Carbolsäure= oder Kaliseife=Lösung(I, 4 oder 3) befeuchtet sind. Ebenso wird mit dem Fußboden von Krankenräumen verfahren. Die gebrauchten Lappen sind zu verbrennen. Der Fußboden kann auch durch Bestreichen mit Kalkmilch(I, 1) desinficirt werden, welche frühestens nach 2 Stunden durch Abwaschen wieder entfernt wird. 6) Die Wände der Krankenräume, sowie Holztheile, welche diese Behandlung vertragen, werden mit Kalkmilch(I, 1) getüncht. Nach geschehener Desinfection sind die Krankenräume, wenn irgend möglich, 24 Stunden lang unbenutzt zu lassen und reichlich zu läften. 7) Durch Cholera=Ausleerungen beschmutzter Erdboden, Pflaster, sowie Rinnsteine, in welche verdächtige Abgänge gelangen, werden durch reichliches Uebergießen mit Kalkmilch(I, 1) desinficirt. 8) In Abtritte wird täglich in jede Sitzöffnung ein Liter Kalkmilch (I, 1) gegossen. Tonnen, Kübel und dergleichen, welche zum Auffangen des Koths in den Abtritten dienen, sind nach dem Entleeren reichlich mit Kalkmilch(I, 1) außen und innen zu bestreichen. Die Sitzbretter werden durch Abwaschen mit Kaliseifenlösung(I, 3) gereinigt. 9) Wo eine genügende Desinfection in der bisher angegebenen Weise nicht ausführbar ist(z. B. bei Polstermöbeln, Federbetten in Ermangelung eines Dampfapparats, auch bei anderen Gegenständen. wenn ein Mangel an Desmufectionsmitteln[I,—5) eintreten sollte, sind die zu desinficirenden Gegenstände mindestens 6 Tage lang außer Gebrauch zu setzen und an einem warmen, trockenen, vor Regen geschützten, aber womöglich dem Sonnenlicht ausgesetzten Orte gründlich zu lüften. 10) Gegenstände von geringerem Werthe, namentlich Bettstroh, sind zu verbrennen. Rathschläge an praktische Aerzte wegen Mitwirkung an sanitären Matznahmen gegen die Verbreitung der Cholera. Der Erfolg der seitens der Behörden zur Bekämpfung der Cholera getroffenen Anordnungen hängt zum nicht geringen Theil davon ab, daß ihre Durchführung auch seitens der praktischen Aerzte die wünschenswerthe Förderung erhält. Ihre Fachkenntnisse setzen sie in besonderem Grade in den Stand, die Bedeutung der Anordnungen zu würdigen, und durch die Art ihres Verkehrs mit dem Publikum haben sie vielfach Gelegenheit, ihren gewichtigen Einfluß auf dasselbe im Interesse des öffentlichen Wohls geltend zu machen. Die Mitglieder des ärztlichen Standes haben zu oft ihren Gemeinsinn bei ähnlichen Gelegenheiten in so hohem Maße bethätigt, daß an ihrer Bereitwilligkeit, auch ihrerseits bei der Bekämpfung der Cholera im allgemeinen wie bei den Einzelfällen mitzuwirken, nicht gezweifelt werden darf. Die Punkte, in welchen die Thätigkeit der Aerzte nach dieser Richtung am vortheilhaftesten einsetzen würde, sind in den nachstehenden Rathschlägen zusammengestellt: 1) Jeder choleraverdächtige Fall ist unverzüglich(eventuell telegraphisch*) dem zuständigen Kreis=Medicinalbeamten und der Ortspolizeibehörde zu melden. 2) Bis zur Feststellung der Natur der Erkrankung sind dieselben Sicherheitsmaßregeln anzuwenden in Bezug auf Desinfection, Isölirung u. s.., wie bei einem wirklichen Cholerafall. 3) Sämmtliche Ausleerungen der Kranken sind zu desinfieiren nach der beigegebenen Anweisung. Dasselbe gilt von den durch Ausleerungen beschmutzten Gegenständen, wie Bett= und Leibwäsche, Fußboden 2c. 4) Der Kranke ist möglichst zu isoliren und mit geeigneter Wartung zu versehen. Läßt sich dies in der eigenen Behausung nicht durchführen, dann ist darauf hinzuwirken, daß er in ein Krankenhaus oder in einen anderweitigen, womöglich schon vorher für Verpflegung von Cholerakranken bereit gestellten und mit Desinfectionsmitteln ausgerüsteten Raum geschafft wird. 5) Das Wartepersonal ist darüber zu informiren, wie es sich in Bezug auf Desinfection der eigenen Kleidung, der Hände, des Essens im Krankenraum u..w. zu verhalten hat. 6) Es ist darauf zu halten, daß der Infectionsstoff nicht durch Wegschütten der nicht desinsicirten Ausleerungen, durch Waschen der beschmutzten Bekleidungsstücke, Gefäße u. s. w. in die Nähe von Brunnen oder in Wasserläufe gebracht wird. Liegt der Verdacht einer schon geschehenen Infection von Wasser=Entnahmestellen vor, dann ist die Ortsbehörde davon zu benachrichtigen und es ist zu beantragen, daß verdächtige Brunnen geschlossen respettive die Anwohner inficirter Gewässer vor Benutzung derselben gewarnt werden. 7) Ist bei der Ankunft des Arztes bereits der Tod eingetreten, dann sind die Leiche und die Effecten derselben unter Aufsicht und Verschluß zu halten bis zum Eintreffen des Medicinalbeamten oder bis seitens der Orts=Polizeibehörde weitere Bestimmungen getroffen werden. 8) Ueber die Art und Weise, wie die Infection im vorliegenden Falle möglicherweise zu Stande gekommen ist, ob dieselbe zu einer Weiterverschleppung der Krankheit bereits Veranlassung gegeben hat (Verbleib von inficirten Effecten u. s..) und über weitere verdächtige Vorkommnisse am Orte der Erkrankung sind Nachforschungen anzustellen. 9) Bei den ersten verdächtigen Fällen an einem Orte, bei welchen die Sicherung der Diagnose von größtem Werth ist, wird von den Dejectionen des Kranken eine nicht zu geringe Menge behufs der späteren bacteriologischen Untersuchung in ein reines Glas zu füllen sein. Im Nothfall genügen für diesen Zweck wenige Tropfen; auch ein Stück der beschmutzten Wäsche kann Verwendung finden. 10) Aerzte, welche in bacteriologischen Untersuchungen bewandert sind, können die Entscheidung über den Fall sehr fördern und abkürzen, wenn sie sofort die bacteriologische Untersuchung(nicht nur mittels des Mikroskops, sondern auch mit Hülfe des PlattenculturVerfahrens) vornehmen und gegebenen Falls dem Medicinalbeamten von dem Ergebniß ihrer Untersuchung, womöglich unter Beifügung von Präparaten, Mittheilung machen Vierter Jahrgang. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Seite 5. 31) Der Reise-Onkel. Original=Roman von Karl Savelsberg. (Nachdruck verboten.) * 10. Kapitel. „Aber, Magda, ich begreife Dich nicht!“ sagte Marie Petersen, mit blitzenden Augen auf ihre Cousine zuschreitend, werche soeben ihrem Verlobten ganz energisch zu verstehen gegeben hatte, daß es nicht schicklich sei in Gegenwart Anderer, selbst der Schwester, seine Rechte als Bräutigam geltend zu machen.„Ich meine, wenn man sich wirklich gern hat, sind solche kleinliche Zierereien durchaus nicht am Platz. Mich wundert nur Kurt's Geduld, der Deine Launen, anders will ich es nicht neunen, mit einer Sauftmuth erträgt, die mir unbegreiflich ist. Ich an seiner Stelle würde Gleiches mit Gleichem vergelten, vielleicht würdest Du dann zur Besinnung kommen.“ :„Marie hat Recht“, versetzte Kurt, verdrießlich auf= und abschreitend, während er nervös die Cigarette, welche er gerade hatte anzünden wollen, zwischen seinen Fingern zermalmte.„Du bist heute wieder einmal unausstehlich, Magda. Was habe ich denn gethan, was ein solches Benehmen mir gegenüber rechtfertigen könnte? Thue ich nicht Alles Dir zu Gefallen, was ich Dir von den Augen ablesen kann? Lasse ich es etwa an Aufmerksamkeit, an Zärtlichkeit fehlen? Wahrlich, ich wüßte nicht, worüber Du Dich beklagen könntest. Mit jedem Tage wirst Du zurückhaltender und launischer, man möchte fast glauben, daß— doch nein, ich will es nicht aussprechen, was oft mein Herz mit Folterqualen peinigt und mich fast der Verzweiflung nahe bringt. Du hast meine Werbung angenommen, freiwillig und ungezwungen, hast mir Dein Wort gegeben nach reiflicher Ueberlegung, sollte Dir der mir geleistete Schwur bereits leid geworden sein? Ich hoffe nicht, daß Du das Vertrauen täuschen wirst, das ich in Dich gesetzt habe.“ Sein Blick hing ängstlich an ihrem Gesicht, das ihm heute räthselhafter und fremder denn je erschien; ein unbestimmtes Gefühl sagte ihm, daß seine Leidenschaft für seine schöne Cousine nicht in gleichem Maße erwidert werde. Einer tiefen, treuen Liebe war Kurt's Charakter nicht fähig, er machte sich kein Gewissen daraus, sein leichtsinniges Verhältniß mit einer Tänzerin fortzusetzen, ohne das Verwerfliche, was hierin lag, einzusehen, aber man würde ihm Unrecht gethan haben, wenn man seiner Liebe zu Magda andere Motive untergeschoben hätte als die einer wirklichen leidenschaftlichen Zuneigung. Glühend heiß, mit unwiderstehlicher Kraft liebte er diese frische reizende Mädchengestalt, deren Besitz ihm das Ziel seiner sehnlichsten Wünsche war. Sollte ihr vielleicht etwas Ungünstiges über ihn zu Ohren gekommen sein? Doch nein, er verwarf diesen Gedanken, denn sie würde sich rückhaltlos gegen ihn ausgesprochen haben. Wie sie ihn anblickte mit ihren schönen Augen, deren ernster, fast melancholischer Blick die Schönheit ihrer Züge noch vermehrte. „Ich weiß nicht, was Ihr wollt“, versetzte sie ruhig.„Du hast mein Wort und das muß Dir genügen. Als ich Deinem ungestümen Drängen nachgab und mich Dir anverlobte, wußte ich recht gut, welche Pflichten ich damit übernahm. Ich meine. Du kenntest mich gut genug, um jeden Gedanken an einen Bruch meines Versprechens Dir aus dem Sinne zu schlagen. Dieses Verliebtthun ist nun einmal meine Passion nicht. Du mußt mich eben nehmen, wie ich bin. Wenn ich zuweilen in etwas gereizter Stimmung bin, so halte mir das nicht nach, ich fühle mich in letzter Zeit nicht wohl. Mir ist, als ob eine Krankheit in mir steckte, die über kurz oder lang zum Ausbruch kommen wird und dann—“ „Das verhüte Gott“, fiel ihr Kurt bewegt in's Wort.„Vielleicht würde eine kurze Luftveränderung Dir gut thun, ich werde mit Deinem Vater darüber reden. Du solltest munterer sein, Schatz, und Dein Leben genießen, anstatt Dich mit solchen Gedanken zu quälen, die vielleicht nur in einer Nervenüberreizung ihren Grund haben. Das Beste würde sein, wenn Du Dich endlich entschließen wolltest, meinem und Deiner Eltern Wunsche nachzukommen und bald Hochzeit zu machen. Mir wäre es je eher desto lieber. Mit einer abwehrenden Geberde sah sie flehend kzu ihm empor. „Nein, Kurt, noch nicht", stammelte sie,„habe Geduld mit mir, Du hast ja mein Wort. Warum denn gleich heirathen, wir sind ja noch so jung. Warte noch ein einziges Jahr, es mag Dir zwar eine lange Frist sein, aber sie geht schnell vorüber und dann, Kurt, dann in Gottes Namen.“ „Das muß ich sagen“, lachte Marie,„ich hätte mir eine liebende Braut anders vorgestellt, munter und froh, aber nicht mit einem solchen melancholischen Mondscheingesicht. Na, ehgenn à son goüt. Der arme Kurt wird sich nun wohl gedulden müssen. Du thust mir wirklich leid, mein Junge, aber am besten ist, wenn man vergißt, was einmal nicht zu ändern ist.“ Spöttisch lächelnd, griff sie nach ihrem Hute und gab ihrem Bruder ein Zeichen, welches ihm andentete, daß es wohl das Gerathenste für ihn sei, ihrem Beispiel zu folgen und seiner Braut für heute Lebewohl zu sagen. Als sie gegangen, athmete Magda erleichtert auf. Noch fühlte sie den Kuß, welchen ihr Verlobter beim Abschied ihr auf die Stirne gedrückt, wie ein Brandmal brennen. Sie war nun 2 Monate mit Kurt Petersen verlobt, hatte aber unterdessen schon bald eingesehen, daß der Schritt, den sie in einer Aufwallung von Zorn und gekränktem Stolz gethan, ein in jeder Beziehung verfehlter gewesen. Kurt's Schwester hatte nur zu gut verstanden, das Eisen zu schmieden, so lange es noch warm war. Die Saat der Lüge und des falschen Argwohns, die sie in der Freundin Herz gestreut, hatte leider schlimme Früchte getragen, denn Magda hatte nach Allem, was sie gesehen und gehört, nicht länger daran gezweifelt, daß der Mann, dem sie geglaubt und vertraut, ein charakterloser, wankelmüthiger Mensch sei. Da war doch Kurt Petersen, dessen Schattenseiten kennen zu lernen sie nie Gelegenheit gehabt hatte, ein anderer Mann, wie sie glaubte, und als er eines Tages, vom Zufall begünstigt, mit ihr allein war und ihr mit leidenschaftlichen Worten seine Liebe gestand, da war sie schwach genug, nicht nur seinen Betheuerungen Gehör zu schenken, sondern ihm die Erlaubniß zu gewähren, bei ihren Eltern um ihre Hand anzuhalten. Am folgenden Tage war sie seine Braut. Der schweren Folgen dieses Schrittes war sie sich kaum bewußt, ihr Vater wünschte diese Verbindung, und da jener Eine sie betrogen, wie sie glaubte, so war es ihr ganz gleichgültig, ob sie in der Ehe das geträumte Glück fand oder nicht. Hauptsächlich aber leitete sie dabei der Gedanke, diesem„Reise=Onkel" zu zeigen, wie wenig ihr an ihm gelegen, wie schnell sie sich über seine Untreue getröstet: er sollte sich nicht damit brüsten können, sie„verschmäht" zu haben. Er war es nicht werth, daß sie sich lange um ihn grämte.„Ich will und werde ihn bald vergessen haben“, sagte sie sich,„ich werde mich bemühen, Kurt so viel wie möglich eine liebevolle, hingebende Braut zu sein. Da kam ihr Bruder von der Reise zurück— seine eindringlichen Vorwürfe, seine Aufklärung über Bergers wirklichen Charakter warfen ihre ganzen guten Vorsätze über den Haufen und führten das Bild des Geliebten wieder im hellsten Glanze ihr vor die Seele. Mit einer Beredsamkeit, wie sie nur die innerste Ueberzeugung, ein unerschütterliches Vertrauen unseren Worten zu verleihen vermag, schilderte Ernst der Schwester, wie er Berger von jeher nur als einen Ehrenmann kennen gelernt habe, als einen Mann, dessen Treue unwandelbar, auf dessen Versprechen man felsenfest bauen könne, als einen jener wenigen Menschen, auf deren Treue man im Glück wie im Unglück rechnen kann. Auch erzählte er ihr, wie jener ein armes kleines Mädchen, dessen Elend und schmachvolle Lage sein edles Herz auf's Tiefste ergriffen, seiner Mutter zur Pflege und Erziehung zugeführt und vor seinen Ersparnissen groß gezogen habe, so daß sie jetzt im Stande sei, als ein gebildetes anständiges Mädchen sich selbst voranzuhelfen.„Wahrlich, wenn das nicht das Zeichen eines guten edel empfindenden Herzens ist", rief Ernst begeistert aus,„so weiß ich nicht, wonach man einen Menschen beurtheilen soll. Wenn Du Berger gekannt hättest, wie ich ihn kenne, so würdest Du ihm wenigstens Gelegenheit gegeben haben, sich zu rechtfertigen gegen den Verdacht, den Du über ihn heatest, anstatt auf einen reinen Zufall hin Dir ein ganz verkehrtes Urtheil über ihn zu bilden und Dich noch obendrein von Marie an der Nase herumführen zu lassen.“ Obschon Magda einsah, daß viel Wahres in des Bruders Worten enthalten sei, hatte sie doch nicht zugegeben, daß sie sich geirrt haben könnte, sondern in gereizter Stimmung erwidert, daß sie sich genugsam von Berger's Wankelmuth überzeugt habe und zu der Einsicht gekommen sei, daß das allgemeine Urtheil über die Reise=Onkels nur zu begründet sei, sie werde daher auch nie einen solchen heirathen. Unwillig hatte Ernst die Unterredung abgebrochen und seines Freundes nicht wieder Erwähnung gethan. Um so mehr aber dachte Magda an ihn. Ein inneres Gefühl sagte ihr, daß sie unrecht gehandelt und selbst ein Glück verscherzt habe, das ihr nun begehrenswerther erschien als je zuvor. Es war daher kein Wunder, daß das früher so muntere Mädchen immer stiller wurde, daß ihre Wangen mehr und mehr bleichten und ihre schönen, klaren Augen trübe und melancholisch in die Welt schauten wie in eine öde Leere. Jedes zärtliche Wort ihres Bräutigams war ihr eine Last; erst allmählich gewöhnte sie sich daran, wie an etwas, das man über sich ergehen lassen muß, weil man es selbst verschuldet hat. Mit Grauen dachte sie an den Zeitpunkt, wo sie seine Gattin werden würde, dieser Gedanke brachte sie fast zur Verzweiflung und nicht selten weinte sie in der Stille ihres Schlafzimmers heiße Thränen über ihr Elend. Auch heute wieder gab sie sich muthlos ihrer Verzweiflung hin, nachdem Kurt sie verniisen. Wenn sie vorhin zu ihm gesagt hatte, daß sie eine schlimme Krankheit befürchte, so war das ihr voller Ernst gewesen, sie fühlte la sich zum Sterben elend, und der Tod wäre ihr ein willkommener Erlöser gewesen. Ohne den wirklichen Grund ihres Leidens und ihrer Verstimmung zu errathen, äußerte Kurt Herrn Falk gegenüber die Bitte, seine Braut zur Erholung, deren sie dringend bedürfe, einige Zeit auf's Land gehen zu lassen, dann aber, wenn ihre Gesundheit wieder gekräftet sei, ihre Vermählung nicht länger aufzuschieben. Herr Falk war hiermit vollkommen einverstanden. Nach einer Unterredung mit seinem Hausarzte, der Magda's Leiden für den Anfang von Bleichsucht hielt, hatte er mit seiner Frau eine Berathung, wobei man übereinkam, Kurt's berechtigtem Wunsche nachzukommen, und da auch Magda bereitwillig, ja wie es schien, mit Freuden auf ihren Vorschlag einging, so reiste diese kurze Zeit nachher nach Bertrich, wo ein Bruder ihrer Mutter als Gasthofbesitzer lebte. der Umgegend. (Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.) + Leugsdorf, 30. Juli. Unsere altehrwürdige Pfarrkirche ist um einen bedeutenden Schmuck bereichert worden. Heute wurden in derselben die neuen Stationsbilder, die schon seit geraumer Zeit in Auftrag gegeben waren, aufgehängt. Dieselben sind 50 Centimeter hoch und 38 Centmeter breit ohne den Rahmen und entstammen der Mayer'schen Hof=Kunstanstalt in München.— Die Bilder sind aus Stein in Relief ausgearbeitet und geschmackvoll polychromirt. Die einzelnen Darstellungen sind edel gehalten und treten auf dem matt vergoldeten Hiutergrunde wirksam hervor. Das Ebenmaß der einzelnen Gestalten, das Größenverhältniß der einzelnen Figuren zu einander muß als durchaus gelungen bezeichnet werden. Der schwere, reich ausgearbeitete Eichenrahmen schließt das Ganze in der schönsten Weise ein.— Da in dieser Woche auch die Arbeiten im Innern, nämlich Ausmalen der ganzen Kirche, Polychromirung der Altäre 2c., welche Anstreichermeister Herr Johann Rheindorf von hier in geschmackvoller Weise ausführte, beendet worden sind, so harmonirt dieser neue Schmuck auf's Beste mit seiner Umgebung. Leider gestattete der Bau der alten Kirche— dieselbe hat nur ein Seitenschiff— nicht, die Bilder in gleicher Entfernung aufzuhängen; doch ist, soviel es nur eben ging, der Symmetrie Rechnung getragen. Die Stationsbilder wurden bestellt und ausgewählt von unserem Herrn Pfarrer Schwalb, dem ein Wohlthäter der Kirche, der nicht genannt sein will, die erforderliche, gewiß bedeutende Geldsumme zum Ankauf derselben zur Verfügung stellte. Beiden gebührt der Dank der ganzen Pfarre. Möchte der Zweck des Gebers erfüllt werden und die Stationen den Gläubigen zur Erbauung und Belebung ihrer Andacht gereichen. □ Fricsdorf, 2. Aug. Am Sonntag Nachmittag gegen 3 Uhr brach in der Stallung des Herrn Mathias Giesen hierselbst Feuer aus, welches so rasch um sich griff, daß in kurzer Zeit nur noch die Umfassungsmauern dastanden. Dank der schnellen Hülfe der Nachbarn und der andern Bewohner der Komme wurde weiterer Schaden verhütet. ∆ Niederpleis, 1. Aug. Der Dachdeckermeister Jacob Ballen siefen von Beuel fiel am verflossenen Samstag von dem Dache eines der Gebäude der hiesigen Brölthalbahnstation kopfüber herunter. Fast leblos wurde er in ein benachbartes Haus getragen. Aerztlicher Aussage gemäß wird sein Aufkommen sehr in Frage gestellt. ∆ Siegburg, 31. Juli. Die neu erbaute und heute eröffnete Restauration auf dem Brückberge hat heute das Gros der Sonntags=Ausflügler Siegburgs für sich in Anspruch genommen. Der Besitzer, Herr Bierbrauer Jos. Breuer von hier, hat dort oben ein großes Restaurationsgebäude mit 18 Zimmern und hübschem Aussichtsthurm erbaut und einem erfahrenen Wirth, Herrn Frießem pachtweise übergeben. Letzterer eröffnete den Betrieb mit einem Concert in den prachtvollen Anlagen, dem das Publikum so zahlreich beiwohnte, daß kein Stuhl mehr frei war. Eine allgemeine Bewegung entstand gegen 7 Uhr unter dem Publikum, als in schwindelnder Höhe in der Richtung von Köln kommend, ein Riesenluftballon sichtbar wurde, der sich rasch zu senken schien. Diese seltene Erscheinung wirkte electrisirend auf einen Jeden, so daß eine wahre Völkerwanderung dem vermeintlichen Landungsplatze entgegen vor sich ging. Keinem war es jedoch beschieden, das erwünschte Schauspiel zu sehen: erst in einer Entfernung von einer Stunde, bei Menden, landete der Ballon. □ Siegburg, 2. Aug. Das Fuß=Artillerie=Regiment Nr. 7 und eine Abtheilung des Fuß=Artillerie=Regiments Nr. 9 berührten heute Vormittag, aus ihrer Garnison Köln kommend, unsere Stadt. Die Compagnien waren in Kriegsstärke formirt; die stattlichen Leute und das schwere Geschütz 2c. 2c. gewährten einen seltenen, imponirenden Anblick. Der Marsch wurde in der Richtung nach Bensberg fortgesetzt. Derartige Uebungsmärsche mit Geschützen, Munitionswagen 2c. sind erst in neuerer Zeit bei der Fuß=(früher Festungs=) Artillerie eingeführt worden. Bekanntlich hatte der Gesangverein Kalk I beschlossen, auch einen Ehrenpreis für den Wettstreit zu stiften. Derselbe wurde am Sonntag Abend durch den Präsidenten des Vereins in Gestalt eines pracht= wie werthvollen Pokals überreicht. Herr Fußhöller dankte in herzlichster Weise und toastete auf ein ferneres brüderliches Zusammengehen der Vereine von Kalk I und Siegburg unter ihrem gemeinsamen Dirigenten. □ Siegburg, 1. Aug. Gestern Nachmittag fand bei Herrn Gastwirth Bernicken hierselbst eine General=Versammlung der„Siegburger Allgemeinen Sterbekasse“ Statt. Nachdem der Vorsitzende Herr Emil Lückerath die Sitzung mit einigen einleitenden Worten eröffnet hatte, erstattete der Kassirer Herr Pieper zunächst Bericht über den Stand der Kasse. Die Genossenschaft schloß am 31. December 1891 mit einer Mitgliederzahl von 262; es meldeten sich zur Neuaufnahme im Januar 11, Februar 22, März 42, April 47, Mai 46, Juni 33, Juli 15, so daß die Kasse Ende Juli 478 eingeschriebene Mitglieder zählte. Hiervon sind 267 männliche und 211 weibliche Personen, darunter 422 verheirathet, 14 verwittwet und 42 ledig. Das Durchschnittsalter beträgt 37½ Jahr und der Durchschnitt des gezahlten Eintrittsgeldes 5,22 Mk. pro Kopf. Die Versammlung ertheilte hierauf dem Rendanten Entlastung für die Rechnungslage pro 1891. Der Herr Vorsitzende erstattete alsdann eingehenden Bericht über das erfreuliche Blühen und Wachsen der Kasse im verflossenenletzten halben Jahre. In Betreff der Auszahlung des Sterbegeldes an die Hinterbliebenen wurde bestimmt, daß neu aufzunehmende Mitglieder im Antragformulare genau anzugeben haben, an wen die Auszahlung erfolgen soll. Von den eingeschriebeneu Mitgliedern wird diese Angabe nachträglich eingeholt werden. Der bisherige Satz von 15 pCt. des Eintrittsgeldes für die Kassenführung, Vergütung für Anwerbung neuer Mitglieder, Einkassirung der Eintrittsgelder 2c. wird unverändert weiter bewilligt und wurde beschlossen, bei Sterbefällen von Mitgliedern eine Trauer=Anzeige und Einladung zur Betheiligung an der Beerdigung in den hiesigen Blättern zu erlassen. 2 Unkel, 1. Aug. Gestern hatten hier alle Geschäftsinhaber die Erlaubniß erhalten, wegen der Kirmeß ihre Läden den ganzen Tag, mit Ausschluß der Stunden während des Gottesdienstes offen zu halten.— Kein Mensch hier im Ort weiß sich zu entsinnen, je so viele Buden 2c. hier gesehen zu haben als diesmal, da befinden sich z. B. auf dem sogen. unteren Marktplatz ein Caroussel, eine Bude zum Ballwerfen, ein Kraftmesser, mehrere Glücksbuden,—4 Spielwaarenbuden, ebensoviele mit Pfefferkuchen und sonstigen Backwaaren, sowie noch viele kleinere Buden, welche aus einigen Fässern oder Kisten mit darübergelegten Brettern bestehen. Jeder, der unser Städtchen kennt und dieses liest, wird sich die Frage stellen:„Wie ist es möglich, daß auf einem so engen Raum so vielerlei aufgestellt sein kann?" Aber es ist Thatsache. Einige hundert Schritte weiter,„An der Post“, ist eine Schießbunde, die erste, welche hier in Unkel gesehen wurde, ferner eine Schiffsschaukel und noch ungefähr—8 Buden, sogenannte „wahre Jakobs“, Messerwerfer und dergl. mehr. Die Unkeler Kirmeß ist sonst als die wenigst besuchte im ganzen Kreise bekannt, und man kann sich daher denken, welche Aufregung dies Alles in der hiesigen Bevölkerung hervorrief, zumal vor einigen Jahren weiter nichts wie eine einzige Spielwaarenbude hier war. Es entwickelte sich nun auch gestern ein ziemlicher Verkehr hier, doch muß man dabei berücksichtigen, daß eine Bonner Studenten=Verbindung einen Ausflug in's Hotel Clasen gemacht hatte und viel dazu beitrug, daß die Ruhe, welche sonst hier herrscht, etwas gestört wurde, wofür wir den jungen Herren unseren besten Dank sagen! J. Remagen, 1. Aug. Kommenden Sonntag, den 7. ds. Mts., findet auf dem Apollinarisberg die Schlußfeier der 14tägigen Apollinaris=Andacht Statt. Derselben geht am Morgen um 10 Uhr ein feierliches Hochamt mit Predigt vorauf. Um 4 Uhr Nachmittags, nach feierlicher Vesper, findet die Beisetzung des heil. Hauptes in der Krypta Statt, an welcher die Klostergemeinde und hochwürdige Geistlichkeit der Stadt Remagen und der Umgegend mit brennenden Lichtern Theil nehmen. Die Woche hindurch ist Morgens halb 8 Uhr Segensmesse. Pius IX. hat mittels Decret vom 10. Mai 1858 für ewige Zeiten bestimmt, daß die Apollinaris=Andacht auf dem St. Apollinarisberg mit der Vesper des Festes (22. Juli, 4 Uhr Nachmittags) beginne und alljährlich bis zum 3. Sonntag nach dem Feste dauere. Die Zahl der Andächtigen war in diesem Jahre eine überaus große, man darf kühn sagen, sie überstieg die alle der früheren Jahre. Das Haupt des Heiligen ruht hier seit dem 23. Juli 1164. Gerhard von Landskron und seine fromme Gemahlin ließen über der alten Bischofsmütze(Mitra), welche in Folge ihres Alters und der Feinheit des Stoffes stark gelitten hatte, und die der Heilige vom hl. Petrus empfangen haben soll, als er ihn zum Bischofe von Ravenna weihte, eine neue anbringen, welche mit Gold, Perlen und Edelsteinen besetzt war.(Gerhard, ein Ritter von Sinzig, trug 1209 die Burg Landskron als Reichsherrschaft zu Lehn.) Im Jahre 1460 ließ der Abt Wilhelm von Siegburg zur Einfassung des hl. Hauptes eine Kapsel im Werthe von 3000 rheinischen Gulden fertigen, in welcher dasselbe heute noch gezeigt wird. Im Jahre 1793, beim Anrücken der französischen Armee an den Rhein, wurde das Haupt des Heiligen nach Unkel, von da nach Siegburg und zuletzt nach Düsseldorf gebracht, von wo dasselbe am 25. Januar 1826 auf Verwenden des verewigten Bischofs von Trier, Joseph von Hommer, des Erzbischofs Ferdinand August von Köln und des Oberpräsidenten der Rheinprovinz, von Ingersleben, feierlich nach der Pfarrkirche in Remagen überbracht wurde. Es wird deshalb dieser Tag der Trauslation alljährlich noch feierlich begangen. Am 23. Juli 1857 ward das Haupt endlich unter größter kirchlicher Feier, umgeben von 50 Priestern und zahllosen Gläubigen, in die neuerbaute, den hochwürdigen Franziskauer=Patres überwiesene St. Apollinariskirche gebracht. Der verstorbene Graf Egon von Fürstenberg trug dasselbe auf seidenem Kissen aus der Pfarrkirche von Remagen in das neue Gotteshaus, wo es nun seine Ruhestätte gefunden hat. ∆ Remagen, 1. Aug. Der Bonner Männergesangverein „Apollo“ beehrte gestern unser Städtchen mit seinem Besuche. Zunächst bestieg der Verein den durch seine prachtvolle Aussicht rühmlichst bekannten Victoriaberg, woselbst sich die Festtheilnehmer bei Musikvorträgen dem Genusse der hier dem Auge sich bietenden, durch die gestrige günstige Witterung noch erhöhten Naturschönheiten, voll hingeben konnten. Hierauf fand, nach dem Abstieg, in dem reich gezierten Saale des Hotels„Victoriaberg“ ein Concert Statt. Dasselbe verlief in schönster Weise. Sämmtliche Lieder, sowie auch die Musik=Piecen wurden in meisterhafter Weise vorgetragen und der häufig nicht enden wollende Applaus gab den besten Beweis für die Zufriedenheit der Zuhörer. Nachdem ein Mitglied des Vereins dem Gesangverein„Eintracht“ von hier, dessen Mitglieder neben einer Anzahl anderer hiesiger Einwohner zu dem Feste erschienen waren, für das freundliche Entgegenkommen gedankt hatte, erfreute Herr Nelles mit seiner herrlichen Tenorstimme die Gesellschaft mit einem Solovortrage. Zwei Mitglieder des festgebenden Vereins riefen durch den Vortrag humoristischer deutscher und italienischer Soli allgemeine Heiterkeit hervor. Mit einem Musikvortrag wurde das Fest gegen 8 Uhr zum großen Bedauern der Remagener Zuhörer geschlossen und fuhr der Verein mit Extraschiff nach Bonn zurück. 6' Brühl, 1. Aug. Ein so herrlicher Kunstgenuß ist den hiesigen Protestanten in ihrer Kirche noch nicht zu Theil geworden, wie gestern. Ein Mitglied der hiesigen Gemeinde schreibt uns darüber: Wir wurden mit einem Kirchen=Concerte des Bonner evang. kirchlichen Gesangvereins erfreut und von den vorzüglichen Leistungen des Vereins vollständig überrascht. Da war nichts zu tadeln an den Vorträgen des Gesangchors, die von wundervoller Wirkung waren; da waren zu bewundern die Orgelvorträge des Herrn Organisten Köhler, der es verstand, unsere, wenn auch kleine, aber doch vorzügliche Orgel so recht zur Geltung zu bringen; da gebührte auch ein besonderer Ruhm der Solistin Miß Grace Miller, die über einen sympathischen hohen Sopran verfügt. Die junge Künstlerin, eine Schülerm von Julius Stockhausen, sang 2 Arien von Händel und Haydn mit edlem Ausdruck und Verständniß. Sehr gut gelangen ihr die Coloraturen, welche von einer gediegenen Ausbildung Zeugniß ablegten. Durch sein uneigennütziges Auftreten hierselbst hat der Bonner ev. KirchenGesangverein sich sehr verdient gemacht. * Sürth, 29. Juli. Gestern Abend gegen 11 Uhr stürzte unter furchtbarem Getöse die etwa 20 Meter hohe und reichverzierte Frontmauer eines fast vollendeten Neubaues des Dampfwalzenmühlenwerks von R. Nikolai hierselbst ein, ohne indeß weiteren Schaden anzurichten. * Aus Zündorf, 30. Juli, schreibt man dem„Rhein. Merk“: Gestern Nachmittag brannten dem Gutsbesitzer Herrn Paul Meller hierselbst 3 Barmen nieder, worauf sich der Roggen von 50 bis 60 Morgen befand. Man war am dritten Barmen noch am Auffahren, als am ersten das Feuer begann. Wie das Feuer entstanden, weiß man nicht. J' Köln, 2. Aug. Heute Mittag trafen, von Ems kommend, der König Alexander von Serbien und sein Vater, der„Graf von Fakowo“, hier ein. Beide statteten dem Zoologischen Garten, wo sie mehrere Stunden verweilten, sowie auch der Flora einen Besuch ab. Beide Fürsten waren im„Hotel du Nord“ abgestiegen. Später nahmen sie den Dom und dessen Sehenswürdigkeiten in Augenschein und machten in verschiedenen Geschäften Einkäufe.— Das vom Kölner Männergesangverein dem New=Yorker Männer= gesangverein„Arion“ in der Flora veranstaltete große Gartenfest nahm einen prächtigen Verlauf. Die Amerikaner sprachen ihre hohe Befriedigung aus über den Empfang, den ihnen die rheinische Metropole bereitet hat. * Köln, 2. Aug. Der„der drügge Pitter“ genannte Springbrunnen an der Chorseite des Domes, gegenüber der festen Brücke, hat seit geraumer Zeit keinen Tropfen Wasser mehr gesehen. Am Sonntag war sein Becken ausgedörrt wie die Wüste Sahara! Im „Kölner Local=Anzeiger“ ulkt darüber Jemand in folgender Weise: „Ist denn das Wasser der städtischen Leitung so kostbar, daß der St. Petersbrunnen selbst an den Sonntagen in der glühendsten Sonnenhitze vielen Tausenden von Fremden Veranlassung zu faulen Witzen geben muß? Hat er nicht dieselben Anrechte auf Wasser wie die große Fontaine im Volksgarten? Oder ist er so abgelegen, daß er keine Beachtung verdient? Wie wär's, wenn unsere 40 Farinas einige Faß echten Kölnischen Wassers zusammenschütteten und dieselben jedesmal kurz nach Ankunft der Züge zur Begrüßung der Fremden durch den drügen Pitter laufen ließen. Köln käme in guten Geruch, der Brunnen wäre eine Reclame, die selbst den Amerikanern imponiren würde, und so kostspielig könnte die Geschichte auch nicht sein, da dasselbe Wasser durch eine Handpumpe aus dem Bassin wieder nach oben getrieben werden könnte. Briefkasten des Mehrere Sangesfreunde in Rheinbach. Ihr Bericht über den Ausflug des Pfarr=Cäcilien=Chors von Merten, welcher am 24. Juli stattgefunden hat, ist erst gestern, Montag den 1. August in unsere Hände gelangt— leider viel zu spät, um noch benutzt zu werden. Abonnentin in Wesseling. Sie schreiben uns: Ich habe seit—1 Jahren Essig von Mühlheim bezogen. Die Firma stellte mir die Fässer Blaubach 9, wohin ich dann nach Uebereinkunft auch die leeren Fässer hinschickte, damit die Firma dieselben dort wieder abhole. Dies zeigte ich regelmäßig durch Postkarte an. Jetzt, nachdem ich alles bei der Firma regulirt habe, kommt diese und verlangt 22 Mark für nicht retour geschickte Fässer. Ich habe aber die Fässer stets pünktlich an obige Adresse abgeschickt. Ob dieselben von der Firma abgeholt worden sind, toeiß ich nicht. Nun möchte ich wissen, ob ich die Fässer bezahlen muß und ob die Firma mich dafü. gerichtlich belangen kann. Antwort: Im Falle eines Prozesses liegt Ihnen der Beweis ob, daß a) gemäß vereinbarung Sie die leeren Fässer in Köln Blaubach 9, abzuliefern hatten, b) Sie die in Rede stehenden Fässer dort abgeliefert haben; in letzterer Beziehung wird also zunächst festgestellt, d. h. von der Gegenseite angegeben werden müssen um welche Fässer es sich handelt. Alte Abonnentin in Bonn. Das lästige Krachen der Schuhe entsteht aus zweierlei Ursachen: entweder aus einem Constructionsfehler bei der Befestigung der Sohlen oder aus zu großer Trockenheit derselben. Im ersten Falle ist schwerlich etwas zu machen; im letzteren feuchtet man, um das Krachen zu beseitigen, die Sohlen Abends wiederholt mit einem nassen Schwamme an. Probatum est. Ch. H. in Bonn. Wir werden uns erkundigen und Ihnen, wenn Sie uns Ihre Adresse genauer mittheilen wollen, brieflich Auskunft ertheilen. Alter Abonnent in Mehlem. Wir danken Ihnen bestens für die Einsendung des Festberichtes, können jedoch, da derselbe erst acht Tage post festum bei uns eingelaufen ist, zu unserm Bedauern keinen Gebrauch von demselben machen. Civis. Ja wohl. Ein Ausländer, der in Preußen zum Reserveoffizier ernannt wird, erwirbt nach einem Urtheil des Reichsgerichts, III. Strafsenats, vom 22. März 1892, dadurch die deutsche Reichsangehörigkeit, auch wenn seine Entlassung aus dem bisherigen Unterthauenverbande nicht nachgewiesen ist und er sich in Preußen nicht niederläßt. Rauchen als Heilmittel bei Asthma. 1619. Kein Mittel erzielt bei Asthma, Athemnoth, Bronchial= Husten und Verscheimung, Kehlkopf= und Bronchial=Catarrh einen so schnellen und sicheren Erfolg, wie„Joys AsthmaCigaretten“. 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Durch meine langjährigen Erfahrungen in der Branche bin ich in der Lage, allen Anforderungen zu entsprechen und wird es mein Bestreben sein, das dem Geschäfte bisher geschenkte Vertrauen mir dauernd zu erhalten. Hochachtungsvoll Albert Krempel, Weverstraße 3. Bonn, den 1. August 1892. Vierter „ erge. Am Vonnerstag den 4. August 1892, Morgens 9½ Uhr, werden im Auctions=Lokal„Zum Vater Rhein“, Kasernenstraße hier: eine große Partie Besenund Bürstenwaaren, teriewaaren, 5 Mille garren 2c. öffentlich gegen Baarzahlung versteigert. h. Tünsmeyer, Auctionator. Verkaufs=Anzeige. 14. Neugasse 14. Am Mittwoch, 3. Ang. er., Nachm. 2½ Uhr, im Geschäftslokale der Schwestern Schafgaus, Neugasse 14 hier Fortsetzung des Verkaufes von Handschuhen, Cravatten, Kragen, Manschetten 2c.; ferner Theken, Ladengestelle, leere Schachteln 2c. gegen Baarzahlung. Th. Tünsmeyer, Auctionator. a Krilerslist. Gebr. Eisen= oder Holzgitter, ca. 4 bis 5 Meter lang, zu kaufen gesucht. 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Tarechier in Jgen. roßmann in Zöhlingen,— des Hospitalchefarztes #s. Geheimrathes Dr. Schering, Schloß Gutenfels, Bad Ems,— des Dr. med. Darses, 5 bu. ven der Sherapent. Anstalt, Für Pervenkranke, Paris, Zue St. Honoré 334,— des Dr. med. und Cenluls, nr. von Aschenvach in Corfu,— des kaiserlichen Bezirksarztes Dr. Zusbach in Zirknitz,— des kaiserl. Königlichen Gverstavgarztes I. Klasse Dr. med. Jechl in Wien,— des Dr. C. Bongavel in La Ferrière(Eure). Mitoied bere gepieg=sige, Aüir Batens und Gesandhzeit, ud uate ander. auu in die erite:(Ghure) 8 Deshalt, allen Jenen, die an krankhaften Nervenzuständen im Allgemeinen, darnach an Rehbarkeit,. Aufger=azt. 4 Schlaflostoheit, thrpersiche msberegrheit, Schlaflostgkeit, körperliche allgemeine Anruhe und Unbehaglichkeit, ferner Kranken, die vom „heimgesucht wurger, und an den Folgen desselben und somit an Lähmungen, Sprachunvermögen oder Sprache, Schlingbeschwerden, Steifheit der Gelenke und ständigen Schmerzen in denselben, partiellen Schwächezuständen, Geoachtnißschwäche, Schlaflosigkeit u. s. w. leiden und die bereits ärztliche Hülfe nachsuchten und durch die bekannten Hülfsmittel, wie Enthaltsamkeits= und Kaltwassercuren, Einreibungen, Electrisiren, Galvanisiren, Dampf=, Mooroder Seebäder— keine Heilung oder Besserung erlangten, endlich jenen Personen, die Schlagfluss fürchten und dazu aus den Erscheinungen andauernden Angstgefühles, Eingenommenheit des Kopfes, Kopfschmerzen mit Schwindelaufällen, Slimmnern 17d„Dunkelwerden vor den Angen, Druchgefühl unter der Stirn, Ohrensausen, Kribbeln und Caubwerden der Hände .. Scge Ursacht, haben und somit allen Angehörigen der vorgedachten drei Kategorien Nervenleidender, sowie bleichsüchtigen und oaourch der Kraftionigkeit verfallenden jungen Mädchen, auch gesunden, selbst jüngeren Personen, die geistig viel beschäftigt sind und die der Reaction geistiger Thätigkeit vorbeugen wollen, dringlichst angerathen, sich in den Besitz der oben genannten Brochüre zu bringen, welche franes und Edlag wa1e V cheten, i kostenlos zu beziehen ist in: ### wollen, dringlichst angerathen, sich in den Besitz der#Oberlannstein bei Louis Schmitz, R. Weissmann sen. vilshofen Spediteur. Lemaire& Co., Apotheke I. Klasse, Paris. Rue de Gramont 14, Autorisirter Inhaber des Monopols für Verbreitung der Heilmethode von Roman Weissmann, ehemaliger Landwehr=Bataillonsarzt, Ehrenmitglied des ital. 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Der erste Zeuge ist der Arbeiter Krummacher: Er sei seit 1869 bis auf den heutigen Tag auf dem Bochumer Verein beschäftigt. Er habe niemals Unregelmäßigkeiten wahrgenommen. Herr Bering sei sehr streng betreffs der Controle gewesen. Es sei mehrfach vorgekommen, daß Bering auf's Lager kam, sich bereits aufgeladene Laschen und Platten ansah und gefragt habe: Was ist das, sind diese Laschen alle abgenommen? Wenn dies bejaht wurde, habe Bering gesagt: die Laschen müssen wieder abgeladen und die Abnahmebeamten noch einmal gefragt werden, ob sie diese Laschen und Platten auch wirklich abnehmen wollten. Mit Einwilligung der Abnahmebeamten wurden die Stempel wieder entfernt und andere Laschen und Platten, die nach Bering's Meinung besser waren, den Abnahmebeamten übergeben. Präs.: Sind derartige Dinge auch bei Schienen vorgekommen? Zeuge: Das weiß ich nicht, ich habe das blos bei Laschen und Platten gesehen. Präs.: Hat Bering mehrfach bereits aufgeladene Laschen und Platten wieder abladen und durch bessere ersetzen lassen? Zeuge: Jawohl, das ist mehrfach vorgekommen. Präs.: Mit dem Umtausch waren die Abnahmebeamten einverstanden? Zeuge: Jawohl. Der folgende Zeuge, Ingenieur Maaß bekundet: Bering sei ein sehr strenger Beamter gewesen, der, sobald eine Ungehörigkeit zu seiner Kenntniß gelangte, dieselbe stets sofort auf's Strengste ahndete. Bering habe oftmals bereits aufgeladenes Material wieder abladen lassen, da ihm dasselbe zu schlecht erschien. Arbeiter Birkholz, der noch auf dem Bochumer Verein beschäftigt ist, bekundet, daß auf der Oberfläche von Herzstücken mehrfach ziemlich große Löcher durch Einschweißung zugemacht wurden. Diese Flickerei sei nicht zu sehen gewesen. Die Sachverständigen bemerken, daß ein solches Flickwerk sofort zu sehen wäre, zumal jeder Abnahmebeamte die Oberfläche der Herzstücke genau untersuche. Es sei verboten, derartige geflickte Herzstücke zu liefern. Präs.: Wurden die so geflickten Herzstücke gestempelt und Abnahmebeamten vorgelegt? Zeuge: Das weiß ich nicht. Präs.: Haben Sie überhaupt gesehen, an wen die Herzstücke geliefert wurden? Zeuge: Nein. Präs.: Es ist also gar nicht festgestellt, ob diese so geflickten Herzstücke irgend einer Eisenbahnverwaltung geliefert wurden? Zeuge: Nein. Präs.: Es sind bezüglich dieses Punktes noch fünf weitere Zeugen, die dasselbe bekunden sollen, geladen; wird auf die Vernehmung derselben verzichtet? Auf die Vernehmung dieser Zeugen wird allerseits verzichtet. Meister Welter: Er habe einmal von Bering den Auftrag erhalten, Stempel von einer Anzahl Schienen abzufraisen. Wohin diese Schienen gelangt seien, wisse er nicht. Andere Unregelmäßigkeiten habe er nicht wahrgenommen. Bering sei ein sehr strenger und gewissenhafter Beamter gewesen, der das Bestreben hatte, den Abnehmern nur gute Waaren zu liefern. Arbeiter Steffen: Er habe auch einmal auf Anordnung des Meisters Wilhelm Rosendahl von einer Anzahl Schienen Stempel abgefraist, was mit den abgefraisten Schienen alsdann geschah, wisse er nicht. Arbeiter Postulat: Er habe einmal auf Anordnung des Meisters Herda von etwa 30 Schwellen Stempel entfernt. Ob diese Schwellen zu viel gestempelt waren, wisse er nicht. Bering sei ein sehr gewissenhafter Beamter gewesen, der oftmals die Controleure auf bereits abgenommenes schlechtes Material aufmerksam machte. Hotelbesitzer Budde: Es habe bei ihm lange Zeit ein Abnahmebeamter Namens Galle gewohnt. Dieser, der für ausländische Bahnen annahm, habe ihm oftmals gesagt, daß er die Arbeiter für sich stempeln lasse. Er könne sich vollständig darauf verlassen, da auf dem Bochumer Verein die größte Reellität herrsche. Er sowohl als auch die Eisenbahnverwaltungen, für die er abnehme, seien mit dem Material des Bochumer Vereins sehr zufrieden. Bureaudiener Köster ist seit 20 Jahren auf dem Bochumer Verein. Ein Abnahmebeamter, Namens Haase, von der Bergisch=Märkischen Bahn, habe ihm einmal einen Stempel zum Schärfen gegeben. Abnahmebeamter Ingenieur Kruft bemerkt, daß diese Schärfung in Gegenwart des Abnahmebeamten vorgenommen worden sei. Auf weiteres Befragen des Rechtsanwaltes Dr. Schwering bekundet der Zeuge noch: Bering sei ganz außerordentlich mit Bureauarbeiten beschäftigt. Außerdem sei Herr Bering Hauptmann der Reserve, er sei in Folge dessen auch mehrfach zu Uebungen eingezogen gewesen. Der Zeuge bekundet ferner auf Befragen, daß ein Abnahmebeamter für französische Bahnen die Schienen sich einmal mit einem Krimmstecher angesehen habe. Bering habe ihm bemerkt, daß diese Art der Abnahme doch unthunlich sei. Bering bemerkt: der erwähnte Abnahmebeamte sei kränklich gewesen. Er habe demselben deshalb einen Feldstuhl auf dem Schienenlager anbringen lassen. Als er(Bering) gesehen, daß der Abnahmebeamte nicht im Stande sei, die Schienen zu untersuchen, habe er ihm gesagt: er solle sich einen Ingenieur engagiren. Bureaubeamter Macké: Schienen mit Schönheitsfehlern seien ein sehr begehrter Artikel. Präs.: Die Bahnen kaufen doch aber solche Schienen nicht? Zeuge: Vollbahnen wohl nicht, aber für Zechen, Anschlußgeleise u. s. w. werden Schienen mit Schönheitsfehlern vielfach verlangt, zumal die: selben billiger seien als erste Qualitätswaare. Rechtsanwalt Dr. Sello: Ist es dem Zeugen bekannt, daß die Aachen=Jülicher Bahn, noch ehe sie Staatsbahn war, einmal 2000 Tonnen Schienen mit Schönheitsfehlern gekauft hat? Zeuge: Jawohl. Rechtsanwalt Dr. Sello: Hat nicht auch die Rheinische Bahn, ehe sie Staatsbahn wurde, Schienen mit Schönheitsfehlern verlangt? Zeuge: Dessen erinnere ich mich nicht. Auf weiteres Befragen bekundet der Zeuge, daß von 1885 bis 1891 von 734,455 Schienen im Ganzen 34 als unbrauchbar zurückgekommen seien. Der Präsident constatirt, daß mithin auf 100,000 Schienen 4,63 unbrauchbare kommen. Expeditions=Vorsteher van Hees bekundet: Es sei mehrfach vorgekommen, daß, wenn die verladenen Schienen auf dem Bahnhofe rangirt wurden und eine Umladung durch das Rangiren nothwendig wurde, die Schienen dem Bochumer Verein behufs Umladung wieder zurückgeschickt worden, da auf dem Bahnhofe Umladungsvorrichtungen nicht bestanden. Präs.: Wurden Schienen behufs Umladung auch des Nachts zurückgeschickt? Zeuge: Jawohl. Die Arbeiter Greef und Oehler haben abgefraiste Schienen gesehen, was mit den Schienen aber gemacht, vermögen sie nicht zu sagen. Arbeiter Höhn war von 1881—1890 auf dem Bochumer Verein beschäftigt. Er habe selbst gekündigt, um sich eine bessere Stellung zu verschaffen. Er will bei mehrfach Zerreißproben beobachtet haben, daß nicht die von den Controlleuren ausgewählten und gestempelten Proben, sondern andere Proben, die mit einem falschen Stempel gestempelt waren, untergeschoben wurden. Präs.: Wer hat diese falschen Proben wohl gestempelt? Zeuge: Der Angeklagte Georg Müller. Präs.: Wer hat denn die Unterschiebung gemacht? Zeuge: Mohring; dieser sagte einmal, die Zerreißproben, die in einem besonderen Ort aufbewahrt waren, sind bedeutend besser als alle anderen Zerreißproben. Angeklagter Mohring: Das Werk hat allerdings für alle Zerreißproben Contreproben gehabt, diese Proben zeichneten sich durch Festigkeit aus, zumal dieselben bei Submissionen eingeschickt wurden. Rechtsanwalt Dr. Sello: Ist Ihnen bekannt, daß das Werk Contreproben hat? Zeuge: Nein. Rechtsanwalt Dr. Wallach: Daß Contreproben vorhanden waren, ist festgestellt; der Zeuge hat aber auch gesagt, daß die Controlleurproben genau ebenso aussehen, wie die untergeschobenen. Ich frage deshalb den Herrn Sachverständigen, welchen Zweck alsdann die Contreprobe hatte? Sachverständiger Ingenieur Freudenberg: Wenn die beiden Proben vollständig gleich waren, dann liegt allerdings die Möglichkeit einer Täuschung vor. Der Zeuge bekundet im Weiteren, daß die untergeschobenen Zerreißproben in einem verschlossenen Schrank aufbewahrt wurden, und wenn der Controlleur kam, dann wurden die unterzuschiebenden Proben sofort versteckt. Der Meister Hahne sagte einmal,„betrogen werden die Controleure doch". Regierungs=Baurath Hellwig: Hat der Zeuge jemals gesehen, daß die Proben des Controleurs abgedreht und in die Zerreißmaschine gekommen sind? Zeuge: Nein, das habe ich niemals gesehen. Sachverständiger, Regierungs=Baurath Hellwig: Dann finde ich es doch für sonderbar, daß der Bochumer Verein nicht für bessere Proben sorgte, denn wir haben von Abnahmebeamten gehört, daß die Zerreißproben nicht immer den Bedingungen entsprochen haben. Im weiteren Verlauf der Vernehmung bekundet der Zeuge: Meister Lohkühler habe einmal zu Mohring gesagt: Jetzt hast Du doch eine gute Stelle, da kannst Du's wohl aushalten. Mohring antwortete darauf: Ich habe eine sehr gute Stellung, ich muß aber einen breiten Rücken haben, denn ich habe so manche Vorwürfe von Ingenieuren zu erdulden. Mohring: Ich erkläre, daß diese Bekundung unwahr ist, ich werde mich in acht nehmen, wenn ich etwas Unrechtes begehe, dies Anderen mitzutheilen. Präs.: Aus welchem Grunde soll das der Zeuge hier sagen und das mit seinem Eide bekräftigen? Zeuge: Ich bemerke, daß wir ganz gute Freunde waren. Mohring: Das bestreite ich, wir waren durchaus nicht befreundet. Höhn ist wegen Vertheilung socialdemokratischer Flugschriften vom Bochumer Verein entfernt worden. Er äußerte noch: er werde dem Bochumer Verein einmal etwas zeigen. Höhn: Ich bestreite ganz entschieden, daß ich socialdemokratische Schriften vertheilt und gesagt habe: Ich werde dem Bochumer Verein etwas zeigen. Wenn ich Socialdemokrat bin, dann ist es Mohring auch. Ich bin aus eigener Entschließung vom Bochumer Verein abgegangen, obwohl mein Obermeister mir zuredete, ich solle bleiben. Ich ging aber ab, da ich die Nachtarbeit nicht vertragen konnte. Präs: Wössen Sie, daß Herr Gremme der„Proben=Julius“ genannt wurde? Zeuge: Jawohl. Präs.: Wer nannte ihn denn so? Zeuge: Alle Arbeiter. Präs.: Weshalb wurde er denn so genannt? Zeuge: Weil er die Proben unter sich hatte. Präs.: Sollte damit etwa angedeutet werden, daß er falsche Proben unterschob? Zeuge: Nein. Rechtsanwalt Dr. Schwering: Ich will mittheilen, daß, als Herr Gremme die Kanonen unter sich hatte, er „der Kanonikus“ genannt wurde.(Heiterkeit.) Höhn bekundet noch, daß als Mohring zu dem Untersuchungsrichter geladen war, er in das Büreau ging, in dem Herr Fritz Baare saß. Dieser habe ihn aber, da in dem Büreau viele Menschen waren, nicht instruiren wollen. Mohring habe in Folge dessen gesagt: Wenn die Leute mich so behandeln, dann gehe ich zu dem Untersuchungsrichter und sage Alles, wie es gewesen ist. Als Mohring von dem Untersuchungsrichter zurückkam, habe er dies dem Meister Hahn gesagt. Letzterer habe ihn aufgefordert, zu dem Untersuchungsrichter zurückzugehen und Alles zurückzunehmen. Mohring bezeichnet auch dies als unwahr. Rechtsanwalt Hünnebeck beantragt: die erste Aussage des Mohring, die derselbe vor dem Untersuchungsrichter gemacht, zu verlesen. Höhn: Ich kann noch bekunden, daß Mohring einmal gesagt hat: wenn ich keine Lohnerhöhung erhalte, dann mache ich die Betrügereien nicht mehr mit. Mohring: Das ist auch eine Lüge. Präs.: Der Zeuge hat einen Eid geleistet. Sie haben durchaus kein Recht, den Zeugen zu beleidigen. Sie können höchstens sagen: das ist unwahr. oder ich erinnere mich nicht. Sie dürfen aber den Zeugen nicht der Lüge bezichtigen, das ist eine Beleidigung. Der Präsident stellt fest, daß der Angeklagte Mohring bei dem Untersuchungsrichter gesagt hat: es sind allerdings einige Proben unterschoben worden, die Lohkühler unter sich hatte, im Uebrigen verweigere ich aber mein Zeugniß, da ich befürchte, durch dasselbe mich einer strafrechtlichen Verfolgung auszusetzen. Lohkühler hat bei dem Untersuchungsrichter nächst Alles bestritten, einige Zeit später hat er sich aber wieder sei dem Untersuchungsrichter gemeldet und gesagt: er nehme Alles zurück, verweigere aber im Uebrigen seine Aussage, da er befürchte, sich dadurch einer strafrechtlichen Verfolgung auszusetzen. Präs.: Lohkühler, weshalb haben Sie das gethan? Angekl. Lohkühler: Ich befürchtete, daß hier Zeugen auftreten könnten, die anders aussagen. Der folgende Zeuge, Arbeiter Stradenwerth, bekundet: Er habe vielfach, wohl gegen zwanzig Mal gesehen, wie Mohring Zerreißproben von Geschützringen untergeschoben habe. Die richtigen, von den Controlleuren gestempelten Zerreißproben seien bei Seite geschafft und andere bereits fertige Proben gestempelt und untergeschoben worden. Nach einer kurzen Pause fragt der Präsident den Angeklagten Mohring, wie es komme, daß er bei dem Untersuchungsrichter gesagt: der Ingenieur Julius Gremme und der Meister Heune haben die Unterschiebung der Zerreißproben angeordnet? Mohring: Ich hatte, als ich bei dem Herrn Untersuchungsrichter war, einen solchen Schreck, daß ich das so gesagt habe. Präs.: Wollen Sie behaupten, daß der Untersuchungsrichter einen Druck auf Sie ausgeübt hat? Mohring: Gewissermaßen ja. Präs.: Schämen Sie sich, so etwas zu behaupten! Wollten Sie durch diese Ihre Bekundung vielleicht die Schuld von sich abwälzen? Mohring: Ich weiß selbst nicht, wie ich dazu kam; ich befand mich in der That unter einem gewissen Druck. Präs.: Wenn Sie das behaupten, dann müssen wir den Herrn Landgerichtsrath Landschütz als Zeugen laden. Rechtsanwalt Dr. Wallach: Obwohl ich für meine Person der Ueberzeugung bin, daß Herr Landgerichtsrath Landschütz keinerlei Einfluß auf einen Zeugen oder Angeklagten ausgeübt hat, so würde ich doch beantragen, dem Herrn Landgerichtsrath im Allgemeinen die Frage vorzulegen, ob er irgendwie einen Druck ausgeübt hat? Präs.: Dann müßten wir doch die Zeugen alle hier haben; es ist doch im Uebrigen ganz selbstverständlich, daß Herr Landgerichtsrath Landschütz uns sagen wird, er habe nur seine Pflicht gethan. Mohring, hat der Herr Untersuchungsrichter Sie nicht vollständig zum Wort kommen lassen? Mohring: Jawohl, der Herr Untersuchungsrichter hat mich vollständig zum Wort kommen lassen. Präs.: Dann hat er doch keinen Druck auf Sie ausgeübt? Mohring: Das will ich auch nicht direkt behaupten. Rechtsanwalt Dr. Wallach: Ich ziehe meinen Antrag zurück. Der Angeklagte Gremme erklärt auf Befragen, daß er mit der Achsendreherei überhaupt nichts zu thun habe. Arbeiter Stradenwerth, nochmals vernommen, wiederholt seine bereits gemachte Bekundung. Der folgende Zeuge ist Arbeiter Reiffert: Er habe einige Male gesehen, daß von abgenommenen Langschwellen die Stempel entfernt, durch andere nicht gestempelte ersetzt und die abgefeilten Schwellen den Abnahmebeamten wieder vorgelegt wurden. Außerdem habe er gesehen, daß in Rädern und Bandagen vielfach große Löcher zugemacht wurden. Es sei ihm gesagt worden, es müsse so gemacht werden, daß es die Abnehmer nicht sehen. Ingenieur Freudenberg: Haben Sie gesehen, daß diese reparirten Bandagen und Räder gestempelt wurden? Zeuge: Nein, das habe ich nicht gesehen. Rechtsanwalt Dr. Wallach: Es ist Ihnen aber gesagt worden: die Reparatur muß so hübsch gemacht werden, daß der Abnehmer dies nicht sehen kann? Zeuge: Jawohl. Sachverständiger Ingenieur Block: Derartige Reparaturen, wie sie der Zeuge geschildert, sind etwas ganz Natürliches und kommen jedenfalls noch heute vor. Das dem Zeugen gesagt wurde, er solle die Sache sauber arbeiten, ist erklärlich. Ich kann mir aber nicht denken, daß derartig reparirte Dinge einem Abnahmebeamten vorgelegt wurden. Solche Reparaturen muß jedes Kind, geschweige jeder Abnahmebeamte sehen. Es erscheint hierauf als Zeuge Baumeister Unger: Er habe in den Jahren 1887/88 auf dem Bochumer Verein Eisenbahnmaterialien abgenommen und er sowohl als auch die Eisenbahn=Verwaltungen, für die er abgenommen, seien mit dem Material stets zufrieden gewesen. Er habe niemals irgend welche Unregelmäßigkeiten wahrgenommen. Herda sei ein sehr guter, fleißiger Arbeiter gewesen, der auch eine Schiene zu beurtheilen verstand. Er habe einmal in seiner Anwesenheit einen Stempel schärfen lassen. Regierungsbaumeister Römer: Er habe in den Jahren 1886/87 zumeist für die Königliche Eisenbahn=Direction Berlin abgenommen. Er sei mit dem Material des Bochumer Vereins sehr zufrieden gewesen und habe niemals Unregelmäßigkeiten wahrgenommen; nur ein einziges Mal habe er gefunden, daß eine Schlagprobe von ihm erwärmt war. Vertauscht sei die Probe nicht gewesen. Präs.: Ist eine Anwärmung bei kalter Witterung nicht erforderlich? Zeuge: Jawohl, es war aber keine kalte Witterung. Regierungs=Baumeister Staub: Er habe 1888/89 auf dem Bochumer Verein abgenommen. Das Material des Bochumer Vereins habe zu dem besten gehört, er habe niemals Unregelmäßigkeiten wahrgenommen. Er habe seinen Stempel einmal auf dem Werk vergessen und dies erst nach einer halben Stunde bemerkt. Regierungs=Baumeister Meißner: Er habe von 1889/1891 für die chinesische Regierung Schienen und für die türkische Regierung Radsätze abgenommen. Er habe niemals irgend welche Unregelmäßigkeiten wahrgenommen, im Gegentheil, er sei mit dem Material des Bochumer Vereins sehr zufrieden gewesen. Bauinspector Grauhan: Er habe von 1873 bis 1880 auf dem Bochumer Verein Eisenbahnmaterialien abgenommen und habe niemals irgendwelche Unregelmäßigkeiten wahrgenommen. Er habe einmal seinen Stempel auf dem Bochumer Verein repariren lassen, aber gleich auf die Reparatur gewartet. Präs.: Wie lange hat die Reparatur gedauert? Zeuge: 5 Minuten. Präs.: Konnte während dieser Zeit von dem Stempel ein Bleiabdruck genommen werden? Zeuge: Das ist möglich. Arbeiter Backhaus: Er habe in den Jahren 1881/82 auf dem Bochumer Verein gearbeitet. Er habe gesehen, wie des Nachts von Schienen Stempel entfernt und die Schienen demselben Abnahme=Beamten wieder vorgelegt wurden. Wie viel Schienen das gewesen und ob dies ein= oder zweimal geschehen, wisse er nicht mehr. Arbeiter Möller: Er habe von 1881/83 auf dem Bochumer Verein gearbeitet. Er habe allerdings Schienen, die zu lang waren, abgeschnitten, irgendwelche Ungehörigkeiten habe er aber nicht wahrgenommen. Es erscheint alsdann als Zeuge Arbeiter Wicha: Er sei von 1887 bis 1889 auf dem Bochumer Verein beschäftigt gewesen, er habe Unregelmäßigkeiten niemals wahrgenommen. Präs.: Haben Sie einmal gesehen, daß Zerreißproben untergeschoben wurden? Zeuge: Nein. Präs.: Wo waren Sie auf dem Werk beschäftigt? Zeuge: In der Achsendreherei. Präs.: Haben Sie nun memals gehört, daß Zerreißproben untergeschoben wurden? Zeuge: Das weiß ich nicht. Rechtsanwalt Dr. Wallach: Sie sollen doch, als Sie die Aussage des Schlosser Hees in Zeitungen gelesen, gesagt haben: das, was Hees ausgesagt hat, ist richtig, das kann ich nur bestätigen? Präs.: Haben Sie das gesagt? Zeuge: Jawohl. Präs.: Und Sie können dessen Aussage auch bestätigen? Zeuge: Jawohl. Rechtsanwalt Dr. Wallach: Hat nicht Meister Hahn] zu Ihnen einmal gesagt:„schlagt den Stempel nicht zu tief ein, der wird ja doch wieder abgenommen?“ Zeuge: Ja, das steht mir wenigstens so vor. Präs.: Wissen Sie sich genau zu erinnern? Zeuge: Ja, ich glaube, es steht mir so vor. Rechtsanwalt Stapper: Hat der Zeuge an Herrn Rechtsanwalt Dr. Wallach einen Brief geschrieben? Zeugen Ja, das habe ich auf Veranlassung des Höhn gethan. Höhn bemerkt: er habe allerdings den Zeugen Wicha veranlaßt, den Brief zu schreiben, da er ihm gesagt habe, er könne das, was Hees ausgesagt habe, bestätigen u. s. w. Bahnmeister Mooskopp, der alsdann als Zeuge erscheint, bekundet: die Rheinische Bahn habe, als sie noch Privatbahn war, von verschiedenen Werken, aber nicht vom Bochumer Verein, Schienen mit Schönheitsfehlern gekauft. Buchhalter Schreiber: Er sei Correspondent auf dem Bochumer Verein. Er könne bekunden, daß innerhalb der letzten 10 Jahre 200,000 Schienen an ausländische Bahnen geliefert worden Vierter Jahrgang und davon nicht eine einzige zurückgekommen sei. Auf weiteres Befragen des Rechtsanwalts Dr. Sello bekundet der Zeuge noch, daß die„Generaldirectionen der Bayerischen und Württembergischen Staatsbahnen und etwa 40 bis 50 ausländische Eisenbahndirectionen dem Bochumer Verein das Zeugniß ausgestellt haben, daß sie mit dem gelieferten Material in jeder Beziehung zufrieden gewesen seien. Der Präsident theilt mit, daß diese Schreiben bei den Acten liegen. Auf Befragen des Rechtsanwalts Dr. Schwering bekundet noch der Angeklagte Krüger: Wenn sie von den Abnahmebeamten beauftragt wurden, in dessen Abwesenheit abgenommene Schienen u. s. w. zu stempeln, so habe Bering stets gesagt: Da uns ein solches Vertrauen entgegengebracht worden ist, so müssen wir bei der Auswahl des Materials um so vorsichtiger sein. Die Verhandlung wird hierauf bis 5 Uhr Nachmittags vertagt. Gegen 5 Uhr Nachmittags eröffnet der Präsident die Sitzung mit der Frage, ob die Zeugen Hahn und Henne erschienen seien.(Heiterkeit.) Der Bote constatirt, daß die Zeugen zur Stelle seien. Der Präsident theilt im Weiteren mit, daß der Regierungs=Baumeister Kettner ohne nähere Wohnungsangabe nicht gefunden werden könne. Regierungs=Baurath Hellwig theilt mit, daß Kettner zur linksrheinischen Eisenbahn=Direction gehöre. Es wird beschlossen, diesen Zeugen zum Mittwoch zu laden. Der Präsident theilt alsdann mit, daß ihm eine große Anzahl anonymer Briefe zugegangen seien. Er könne denselben selbstverständlich keine Beachtung schenken, allein ein Brief sei ihm mit Unterschrift zugegangen. Er wolle daher mittheilen, daß der Director eines Kalkwerkes zu Alt=Morscheln bei Kassel ihm geschrieben habe: Er habe einen Arbeiter, der ihm schon vor langer Zeit viel über die Vorgänge auf dem Bochumer Verein erzählt habe. Er glaube, daß der Arbeiter, Namens Heinrich Wohlgemuth Wichtiges bekunden könne. Er(Präsident) halte es für überflüssig, den Zeugen zu laden. Rechtsanwalt Stapper: Ich will bemerken, daß in dem Kautener Knabenmordprozeß in Folge der vielen anonymen Briefe eine ganze Reihe von Zeugen vernommen worden sind, die jedoch sämmtlich nur ganz unwesentliche Dinge zu bekunden vermochten. Rechtsanwalt Dr. Sello: Ich kann mittheilen, daß ich täglich eine ganze Reihe von anonymen Schreiben erhalte, ich schenke aber keinem derselben eine Beachtung. Präs.; Wenn von keiner Seite ein Antrag gestellt wird, dann erachte ich diese Angelegenheit für erledigt. Es erscheint alsdann als Zeuge Meister Hahn: Dieser bekundete auf Befragen des Präsidenten: Er habe keine Ursache, sein Zeugniß zu verweigern. Er bekümmere sich um die Zerreißproben nicht und wisse nicht, daß jemals falsche Proben untergeschoben wurden. Präs.: Sind Sie der Meinung, daß dies vorgekommen ist? Zeuge: Das weiß ich nicht, ich kann mir das aber nicht denken. Rechtsanwalt Dr. Wallach: Sie sollen einmal gesagt haben:„Die Revisoren werden doch betrogen?“ Zeuge: Wenn ich das gesagt habe, dann kann es nur im Scherz gewesen sein. Präs.: Haben Sie das gesagt? Zeuge: Ich erinnere mich nicht darauf, ich wiederhole aber, daß ich, wenn ich es gesagt, die Aeußerung nur im Scherz gethan habe. Rechtsanwalt Dr. Wallach: Sie sollen einmal gesagt haben: Schlagen Sie den Stempel nicht so tief ein, denn der Stempel muß doch wieder entfernt werden? Zeuge: Das habe ich jedenfalls nicht gesagt. Der folgende Zeuge ist der Meister Henne: Dieser bekundet ebenfalls auf Befragen des Präsidenten: Er habe keine Ursache, sein Zeugniß zu verweigern. Das, was der Zeuge Stradenwerth gesagt, könne gar nicht vorkommen. Es werden gewöhnlich eine ganze Reihe von Zerreißproben angefertigt, die bisweilen sämmtlich vom Controleur verworfen werden. Auch sei es unwahr, daß Ringe fortgeworfen werden. Stradenwerth habe etwa 10 Schritt entfernt gearbeitet, er habe mithin gar nicht sehen können, welcher von den 10 Ringen gestempelt worden sei. Stradenwerth bleibt bei seiner Behauptung. Rechtsanwalt Stapper: Haben Sie genau gesehen, mit welchem Stempel die Proben gestempelt wurden? Zeuge: Das konnte ich allerdings nicht sehen. Der Präsident theilt alsdann mit, daß mit Ausnahme des Regierungs=Baumeisters Kettner alle Zeugen vernommen worden seien. Es werden alsdann die Sachverständigen vernommen. Diese bekunden übereinstimmend, daß es wohl möglich sei, daß in der geschilderten Weise das Abfeilen und Abfraisen der Schienen vorgenommen und daß diese abgefraisten und abgefeilten Schienen dem Abnehmer wieder vorgelegt wurden. Eisenbahn=Director Passauer bemerkte auf Befragen: Die Bekundung der Zeugen über die Unterschiebung von Bandagen=Zerreißproben halte er nicht für möglich. Bei Locomotiv=Achsen gebe er die Möglichkeit zu, er bezweifle es aber, da alsdann auch bei den Schlagproben eine Unterschiebung hätte stattfinden müssen. Daß dies geschehen, sei aber von keinem der Zeugen bekundet worden. Die anderen Sachverständigen stimmen dem bei. Regierungs=Baumeister Hellwig: Ich muß bekunden, daß mir in der ganzen Verhandlung nichts so unklar geblieben ist, als die Bekundungen bezüglich der Zerreissproben. Wenn ich auch der Meinung bin, daß die Zeugen das Bewußtsein hatten, die Wahrheit zu sagen, so habe ich doch die Ueberzeugung, daß sie sich geirrt haben. Präs.: Halten Sie aber doch die Unterschiebung für möglich? Sachverständiger Reg.=Baurath Hellwig: Wenn ich die Schilderungen der Zeugen in Betracht ziehe und ferner erwäge, daß keiner der Zeugen von einer Fallprobe gesprochen hat, dann muß ich sagen, daß ich die Unterschiebungen der Zerreißprobe für technisch unausführbar halte. Die anderen Sachverständigen treten diesem Gutachten bei. Sachverständiger Regierungs=Bauführer Block: Ich muß bemerken, daß, wenn die Unterschiebung der Zerreißprobe in der geschilderten Weise stattgefunden hätte, dann müßten die Meister ausgemachte Schufte gewesen sein. Die Unterschiebung der Zerreißprobe der Kanonenringe halte ich insbesondere nach der Bekundung des Meisters Henne für technisch unausführbar. Regierungs=Baurath Hellwig: Ich bemerke, daß ich ebenfalls die Unterschiebung der Kanonen=Zerreißproben für technisch unausführbar halte. Auch der Umstand, daß eine Anzahl Zerreißproben mit den Kanonen nach Spanien mitgeschickt wurden, spricht gegen die vorgekommene Unterschiebung. Rechtsanwalt Dr. Schwering: Ich stelle nun an den Regierungs=Baurath Hellwig die Frage: ob der Bochumer Verein durch die Untermischung der Schienen mit Schönheitsfehlern irgend einen Gewinn gehabt hat, der für die Bilanz von Erheblichkeit hätte sein können. Sachverständiger Regierungs=Baurath Hellwig: Ich muß bemerken, daß die Abnahmebeamten theils mehr theils weniger rigiros verfahren. In den 70er Jahren wurden gewöhnlich Betriebs=Secretäre, die frühzeitig ihre technische Carrière aufgegeben hatten, als Abnahmebeamte verwendet. Diese hielten sich gewöhnlich ganz strikte an ihre Instructionen und verwarfen jedes Material, das auch nur den geringsten Fehler aufwies. Es ist glücklicherweise in dieser Beziehung Wandel geschaffen worden. An Stelle des Regierungs=Bauführers ist im Allgemeinen der Regierungs=Baurath als Abnehmer getreten und es ist außerdem für Rheinland=Westfalen ein Abnahmeamt geschaffen worden, das unter Leitung eines höheren Beamten steht. Letzterer hat die Aufgabe, die jüngeren Herren in ihren Pflichten zu unterweisen. Allein durch die früheren rigirosen Abnahmebeamten sind wohl bei vielen Arbeitern Verdrießlichkeiten entstanden und letztere haben wohl dazu geführt, daß Arbeiter der Meinung waren: sie könnten auch ausgeworfenes Material nach Vornahme einiger Verkittungen mit vero laden. Es ist das jedenfalls zu tadeln. Im Interesse der Betriebssicherheit sollte nicht der Arbeiter oder Meister, sondern der Abnahmebeamte entscheiden, ob eine Schiene zu verwenden sei. Allerdings ist ja zu beachten, daß grobe Fehler stets bei der zweiten Abnahme durch den Bahnmeister herausgefunden werden dürften. Allein trotzdem ist es Pflicht der Betriebsleitung, streug darauf zu achten, daß Arbeiter verworfenes Material nicht mitliefern. Präs.: Haben die Arbeiter irgend welchen materiellen Vortheil von der Mitlieferung verworfenen Materials gehabt? Sachverständiger Regierungsbaurath Hellwig: Ich bin der Meinung, daß weder die Meister noch die Arbeiter den geringsten materiellen Vortheil hatten, zumal die Meister für Schienen mit Schönheitsfehlern dieselbe Prämie erhielten, wie für die Schienen erster Qualität. Das Werk hatte durch die erwähnte Untermischung nicht nur keinen Vortheil, sondern im Gegentheil nur Nachtheil und Unannehmlichkeiten, da das Werk das fehlerhafte Material entweder zurückbekam oder ersetzen mußte. Präs.: Die Arbeiter hatten doch aber verworfene Schienen in die Adjustage zu schaffen. Dadurch, daß sie die Schienen mitlieferten, haben sie doch den Vortheil, weniger arbeiten zu müssen. Sachverständiger: Auch dies muß ich verneinen, da die Arbeiter, die den Tag über auf dem Walzwerk arbeiten, mit der Wegschaffung der Schienen in die Adjustage nichts zu schaffen haben. Aber auch in dieser Beziehung hätte das Werk keinen Vortheil. Präs.: Hatten Sie die Auffassung, daß Herr Bering es an der erforderlichen Controle hat fehlen lassen und die Unregelmäßigkeiten stillschweigend geduldet hat? Sachverständiger: Das stelle ich ganz entschieden in Abrede. Herr Bering hat mit größter Gewissenhaftigkeit stets dafür gesorgt, daß Unregelmäßigkeiten nicht vorkommen. Präs.: Und welcher Meinung sind Sie in dieser Beziehung über Herrn Gremme? Sachverständiger: Herrn Gremme kenne ich weniger; ich habe aber die Ueberzeugung gewonnen, daß auch Herr Gremme alles Mögliche gethau hat, um Unregelmäßigkeiten zu verhüten. Ich halte beide Herren für Ehrenmänner. Die anderen Sachverständigen pflichten diesen Ausführungen im Wesentlichen bei. Regierungsbaumeister Konrad bemerkt noch, daß er vielfach mit dem Angeklagten Herda zusammen gearbeitet habe und er nicht der Meinung sei, daß Herda in bewußter Weise strafbar gehandelt habe. Rechtsanwalt Dr. Sello: Wann trat bezüglich der Abnahmebeamten eine Reform ein? Regierungsbaurath Hellwig: Zunächst 1880, gründlich aber erst 1885. Rechtsanwalt Dr. Wallach: Die Vertheidigungs= Vierter Jahrgang. Seueral=Anzeiger für Vonn und Amgegens Seite 7. organe sind im Allgemeinen mit den Herrn Gutachtern einverstanden; ich frage jedoch den Herrn Regierungsbaurath, ob nicht durch den Umstand, daß einige Abnahmebeamten lax, andere rigoros verfahren, die Arbeiter zu Ezgenmächtigkeiten verleitet worden sind? Sachverständiger: Das ist zweifellos. Der Präsident vertagt alsdann gegen 7½ Uhr Abends die Sitzung auf Mittwoch den 3. August, Vormittags 9 Uhr. Bonn. (Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.) Bonn, den 3. August. 6 Das Stiftungsfest des A..=V.„Germania“, welches, wie bereits s. Z. angekündigt, am Samstag und den folgenden Tagen stattfand, hat, wie wir hören, einen schönen und auch durch die Ungunst der Witterung am dritten Tage kaum getrübten Verlauf genommen. Schauturnen und Fest=Commers am Samstag, Frühschoppen und Festfahrt(auf dem Sonderdampfer„Rheinland") am Sonntag bildeten die Hauptpunkte des fröhlichen Festes. Auf der Festfahrt begegnete man dem mit dem„Frauenlob“ zu Thale fahrenden NewYorker„Arion“ und tauschte mit den transatlantischen Stammesbrüdern begeisterten Zuruf und Liedergruß aus. J' Die Fahnenschleife, welche an der Fahne der„Arminia“ bei der am Sonntag abgehaltenen Rundfahrt durch ihre schöne Ausführung allgemein auffiel, ist in dem Stickgeschäfte des Fräulein Gertrud Niederstein, Kaiserplatz 10, hier, angefertigt worden. 0 In dem Album der Universität wurden wegen ungerechtfertigter Abwesenheit gelöscht: ein Studirender der philosophischen Fakultät und ein Studirender der landwirthschaftlichen Akademie. ∆ Die Revision der Gemeindesteuer=Veranlagung wird in unserer Stadt in den nächsten Tagen durch von Haus zu Haus aufzunehmende Beschreibungen der zu jeder Besitzung gehörenden Gebäude stattfinden. Die Hauseigenthümer, Miether 2c. werden von der städtischen Verwaltung ersucht, den mit der Aufnahme der GebäudeBeschreibungen betrauten, mit Legitimation versehenen Personen, den Zutritt zu den einzelnen Gebäulichkeiten zu gestatten und die nöthigen Angaben machen zu wollen. X Das hiesige Infanterie=Bataillon rückt morgen früh nach der Wahner Haide, um an dem dort stattfindenden Exercieren im Regiment Theil zu nehmen. Während dieser Uebungen, welche etwa 18 Tage dauern, bezieht das Bataillon in einigen in der Nähe der Wahner Haide gelegenen Ortschaften Quartier. Nach Ablauf des Regiments=Exercierens wird das Bataillon auf einen Tag nach unserer Stadt zurückkehren, um von hier aus dann nach den in diesem Jahre in der Gegend von Düren und Euskirchen stattfindenden Herbstmanövern auszurücken. [ Bei dem großen Rad=Wettfahren, welches am vorigen Sonntag in Neuenahr stattgefunden hat und bei welchem auch die Hochrad=Meisterschaft von Rheinland ausgefochten wurde, errangen die Herren Jean Schaaf und Edgar Hommelsheim vom Radclub Bonn beim Niederrad=Hauptfahren den 1. bezw. 2. Preis, und beim Niederrad=Vorgabe=Rennen den 2. bezw. 3. Preis. Herr Schaaf, welcher allein vom Mal fuhr, konnte die zu hoch bemessene Vorgabe nicht ganz einholen. Hochrad=Meisterfahrer von Rheinland wurde Herr Hugo Berg jr., Elberfeld, vom W. R.., der die Meisterschaft auch im vorigen Jahre errang. s* Bei den Ausgrabungsarbeiten, welche gegenwärtig auf dem Am Hof vor der Schloßkirche gelegenen Platze für die dort anzulegenden Gartenanlagen ausgeführt werden, stießen die Arbeiter gestern auf noch gut erhaltenes Mauerwerk. In einem viereckigen, etwa 2 Meter Durchmesser zeigenden Raume fand sich ein Haufen Dachschieferreste; außerdem wurden ein Menschenschädel sowie eine Anzahl Knochen ausgegraben. * Der„Verein von Alterthumsfreunden im Rheinlande“. hat am Samstag seine Generalversammlung hierselbst abgehalten. Laut dem Jahresbericht belief sich die Mitgliederzahl im letzten Jahre auf 660. Die Einnahmen des Vereins betrugen 6561., welchen die Ausgaben in Höhe von 6245 M. gegenüberstanden. Der Vorstand wurde durch Zuruf wiedergewählt. Der Vorsitzende, Herr Geh. Rath Schaaffhausen, knüpfte hieran die Mittheilung, daß im nächsten Jahre nach Fertigstellung des Provinzial=Museums die Sammlung des Vereins dort Aufstellung finden werde; sie bleibe jedoch Eigenthum desselben. Die Vereinsmitglieder erhalten die Berechtigung freier Benutzung des Museums sowie von dessen Bibliothek. Die Bibliothek des Vereins wird ebenfalls dort ihren Platz erhalten. 0 Die militärischen Vermessungen sind neuerdings in ein neues Stadium eingetreten. Während des Vor= und Nachmittags gewährt die kurze Strecke zwischen den beiden Signalthürmen an der Josephshöhe und Hersel den Eindruck eines kleinen, lebhaft bewegten Kriegslagers in Frieden. Auf der ganzen Strecke sieht man viele hochaufgepflanzten Stangen mit bunten Fähnchen. Große und kleine transportable und feststehende Zelte sind auf dem durch die Feldflur angelegten Wege vertheilt, wovon die erstern zur Ausführung der schriftlichen Arbeiten bei Regenwetter und zum Schutze gegen zu grelle Sonnenstrahlen beim Visiren dienen. Das große Zelt am Keilometersteine, welches gleichzeitig bei Tag und Nacht als Wachstube benutzt wurde, ist abgebrochen und unmittelbar an der Chaussee wieder aufgerichtet worden. Anseiner frühern Stelle hat man ein größeres, etwa 35 Meter langes und 1½ bis 2 Meter breites Zelt aus ganz neuem Material errichtet, welches auf 30 zierlich ausgearbeiteten Säulen ruht. Der Boden ist gedielt und die Dachspitze mit bunten Wimpeln geschmückt. Tagsüber, wenn die ganze Commission mit Benutzung ihrer sämmtlichen, zum Theil äußerst kostspieligen Apparate, Zelte und Signalstangen und unter Betheiligung des gesammten zahlreichen Militär=Commandos in Thätigkeit ist, gewährt das Ganze ein höchst interessantes Bild. Wie verlautet, soll die Vermessungsarbeit gegen den 20. August ihr Ende erreicht haben. X' Die Sonntagsruhe. Vom Vorgebirge, Ende Juli, schreibt man uns: Die vielen Klagen von Geschäftsleuten wegen der Sonntagsfeier schienen den Landbewohnern Anfangs übertrieben und manchmal ungerechtfertigt. Jetzt hat sich aber der Spieß gewendet, denn während der Geschäftsmann sich schon in das Unvermeidliche gefügt hat, ist es nun der Landmann, welcher klagt, daß er an Sonntagen nicht einmal Gelegenheit finde, sein Geld los zu werden. Nicht nur der Hofbesitzer, sondern auch der Arbeiter, das Dienstvolk und der Tagelöhner,— Alle klagen. Selbige waren daran gewöhnt, besonders Sonntags in den Mittagsstunden bis zur Abendzeit sich in der Stadt mit den nöthigen Sachen für Kleidung und Unterhalt zu versehen. Jetzt ist das nicht mehr möglich, oder es muß mindestens ein halber Tag in der Woche gefeiert werden, wodurch stets Nachtheile für den Landmann entstehen. Für den Geschäftsmann in der Stadt entsteht aber dadurch ein doppelter Verlust, denn nicht nur wird er am Sonntage seine Waare nicht quitt, sondern er verkauft dieselbe überhaupt nicht, denn gerade in Folge der Sonntagsfeier hat sich das Hausirergewerbe derart entwickelt, daß es fast keinen Artikel gibt, weder von Bekleidungsgegenständen noch von Schmucksachen oder von Victualien=, Galanterie u. s..=Waaren, der nicht durch Hausirer bis in die entlegensten Winkel auf das Land getragen wird. + Der Bonner Stolze'sche Stenographen=Verein hat am Sonntag einen Ausflug mit Familie nach Meckenheim=Rhein= bach unternommen, und zwar war diese Tour von einigen Vereinsmitgliedern eigens in Folge der vor Kurzem im„General=Anzeiger“ gegebenen Anregung in Vorschlag gebracht worden. Die Fahrt ging zunächst nach Rheinbach, welches Städtchen mit seinen Einrichtungen am Vormittag in Augenschein genommen wurde. Beim Gastwirth Klosterhalfen wurde das gemeinschaftliche Mittagessen eingenommen, über dessen Schmackhaftigkeit und Billigkeit man sich nicht wenig wunderte. Hierauf wurde in munterer Laune nach dem Stadtpark marschirt, worin sich das Waldhotel befindet— zur Aufnahme einer fröhlichen Touristenschaar so recht geeignet! Hier traf auch ein großer Gesangverein von Euskirchen ein, welcher ebenfalls auf einem Ausflug mit Familie begriffen war. Den ab und zu von diesem Vereine vorgetragenen Liedern, deren Schall mächtig durch den Wald tönte, lauschten alle Touristen mit großer Freude.— Die Wanderung ging dann durch das schattige Buschwerk nach der Waldkapelle, von wo aus ein Weg nach dem Tomberg zu abzweigt. Doch so schnell wollte man den Schlußstein der Wanderung nicht erreichen; man machte erst nach Anweisung einer Karte einige Umwege und ging im Zickzack durch den herrlichen Busch bis Todtenfeld und von dort aus zurück nach dem Tomberg, der dann erstiegen wurde. Eine weite Fernsicht belohnt hier die Mühe des Aufstiegs; die gewaltigen Trümmer der dort zerfallenen Ritterburg geben der Bergeskrone einen besonderen Reiz und rufen die Bilder einer fernen Vergangenheit vor das geistige Auge. Schuell gelangte man von der Höhe aus in das fruchtbare Thal wieder herab. In Wormersdorf ward beim Gastwirth Horest nochmals eingekehrt. In zuvorkommendster Weise nahm der freundliche Wirth die Gäste auf und bereitete ihnen auf dem„Waasem“, einem traulichen Wiesenplätzchen hinter den Wirthschaftsgebäuden, einen gastlichen Tisch. Hier wurde manches Bierkrüglein geleert und viele„Schuittchen verzehrt, deren Größe allgemeines Staunen erregte. Der treffliche Wirth ließ es sich nicht nehmen, seine Gäste noch ein gut Stück Weges zu begleiten und führte sie schnell auf einem schönen Pfade dem Bachesrand und Wiesensaum entlang nach Meckenheim, von wo aus ¼ vor 8 Uhr nach Bonn zurückgefahren wurde. Die frühe Rückkehr ermöglichte es, noch ein Stündchen beim Vereinswirth Herrn P. Mühlens, zusammen zu bleiben und das Erlebte zu besprechen. Alle Theilnehmer des Ausflugs stimmten darin überein, daß derselbe wohl gelungen und gewiß dazu beigetragen habe, die Freundschaft der Vereinsmitglieder unter einander neu zu befestigen. Letzte 88 Berlin, 2. Aug. In Börsenkreisen verlautet neuerdings bestimmt, daß bereits zu Anfang nächster Woche auf Anregung von russischer Seite aus Verhandlungen über eine wirthschaftspolitische Annäherung zwischen Rußland und dem Deutschen Reiche eröffnet werden sollen. (Unsere Leser erinnern sich, daß diese Annäherungsversuche bereits vor einiger Zeit von einem Berliner Correspondenten des General= Anzeigers angekündigt und besprochen wurden. Red. d. General= Anzeigers.) 88 Berlin, 3. Aug.(Telegramm des General=Anzeigers.) Wie man hört, ist die Rückkehr des Kaisers nach dem Marmorpalais für den 6. August zu erwarten. 88 Aus Berlin, 2. Aug., meldet man der„Köln. Zeg.“: In der letzten Staatsministerialsitzung sind die Miquél'schen Steuerreformvorschläge sicherm Vernehmen nach angenommen worden. Auf Grund derselben werden jetzt die Vorlagen für die Herbsttagung des Landtages ausgearbeitet werden. Da bekannt ist, daß Minister Herrfurth grundsätzlicher Gegner der Miquél'= schen Steuerreform ist, so hält man den Rücktritt Herrfurths für unmittelbar bevorstehend. Derselbe dürfte alsdann durch Graf Botho Eulenburg ersetzt werden, der das Ministerium des Innern zum Ministerpräsidium übernehmen würde. s8 Frankfurt a.., 2. Aug.(Telegramm des General=Anzeigers.) Der erste Verhandlungstag im Proceß Jäger hat wenig Neues zu Tage gefördert. Jäger ist vollkommen geständig und stellt sein Verhältniß zum Eierhändler Hensch als Ursache seines Unglücks hin. Hensel leugnet Alles, auch daß er den Paß besorgt habe, während Müngersdorf behauptet, seinen Paß Heusel gegen M. 1000 Vergütung gegeben zu haben. Heusel habe gesagt, daß er den Paß einem feinen Herrn zu einem Abenteuer überlassen wolle. Neu ist die Aussage der Frau Jäger, daß sie die bis jetzt unaufgefundenen 20,000 M. verbrannt habe. Die Aussage der Frau Gerloff, welche ebenfalls eine große Summe vernichtet haben will, findet wenig Glauben. Morgen beginnt das Verhör der vorgeladenen 31 Zeugen. ss München, 2. Aug.(Telegramm des General=Anzeigers.) Trotz des großen Unwetters in den letzten Tagen ist eine gute Mittelernte in Bayern sicher. Roggen mittel, Weizen und Gerste gut, Hafer befriedigend; in Folge dessen beginnen Preisrückgän auch bei Brod. 88 Grandenz, 2. Aug.(Telegramm des General=Anzeigers.) Der„Gesellige“ meldet aus Laskowitz, der Bahnpostschaffner Porsch aus Graudenz sei, mit dem Zuge dort angekommen, als Choleraverdächtig auf ärztliche Anordnung hin in besondere Behandlung genommen worden. 88 Paris, 3. Aug.(Telegramm des General=Anzeigers.) Einer der bei dem Very=Attentat verwundeten Arbeiter ist nachträglich wahnsinnig geworden. Drei Anarchisten sind zu 6 Monaten bis 1 Jahr verurtbeilt worden wegen gewaltsamer Räumung ihrer Wohnungen ohne Miethzahlung. 88 Paris, 3. Aug.(Telegramm des General=Anzeigers.) Eine neue Panamagesellschaft hat sich gebildet, welche sofort die Kanalbauten wieder aufnimmt. Man hat ihr sämmtliche Rechte der alten Gesellschaft übertragen. 88 Paris, 2. Aug.(Telegramm des General=Anzeigers.) Der „Matin“ hält entgegen dem Dementi des französischen Gesandten in Brüssel, Bourre, seine Mittheilung bezüglich der Vorstellungen Caprivis gegen die Agitationen Bourré's aufrecht und fügt hinzu, eine directe Folge dieser Vorstellungen sei, daß dem Musikcorps der „Garde républicaine“, welches Ostende spielen sollte, die Erlaubniß hierzu verweigert worden.(Eine famose„Revanche“!) s8 Ronen, 2. Aug.(Telegramm des General=Anzeigers.) Achtundzwanzig jugendliche Gefangene haben im hiesigen Gefängnisse revollirt, einen Oberaufseher erstochen und viele Gegenstände zertrümmert. Sie wurden schließlich von Infanterie überwältigt und wieder ins Gefängniß zurückgebrucht. §8 Cowes, 3. Aug.(Telegramm des General=Anzeigers.) Der Kaiser fuhr auf dem„Meteor" um 10 Uhr Abends ab, um der Queens cup=Regatta beizuwohnen. Heute ist Festmahl auf der „Melampo“, des Herzogs York. Donnerstag gibt der Kaiser ein Banket auf dem„Kaiseradler". Freitag ist er zu Osborne der Gast der Königin. ss London, 2. Aug.(Telegramm des General=Anzeigers.) Gestern Abend fand in Osborne ein Galadiner zu Ehren Kaiser Wilhelms Statt, an dem 20(Gäste theilnahmen. Heute nimmt der Kaiser auf der Dacht„Meteor“, welche er persönlich leitet, an der Wettfahrt Theil. Ueber die Dauer des Aufenthaltes Sr. Majestät ist noch nichts bestimmt. §8 Pisa, 2. Aug.(Telegramm des General=Anzeigers.) Italienische Anarchisten sollen aus dem hiesigen Pulvermagazin 32 Kilogramm Dynamit gestohlen haben. 88 Petersburg, 2. Aug.(Telegramm des General=Anzeigers.) Die Kreisstadt Zarizyn ist wie ausgestorben. Fast alle Bewohner haben den Ort in Folge der immer heftiger auftretenden Cholera verlassen. s8 Washington, 2. Aug.(Telegramm des General=Anzeigers.) Präsident Harrison hat ein Gesetz vollzogen, wonach die Arbeitszeit der Bergleute, sowie aller Arbeiter in den Staatswerkstätten auf 8 Stunden beschränkt wird. Nah und Fern. * Köln, 1. Aug. Die Ruhmeszeichen des Kölner Männer=Quartetts, drei prachtvolle silberne Becher, sowie 19 von ihm ersungene Medaillen, ferner die Spitze des Vereinsbanners sind, wie die„Köln. Ztg. mittheilt, in der Nacht von Sonntag auf Montag gestohlen worden. Darunter befand sich u. A. ein von der hochseligen Kaiserin Augusta als erster Ehrenpreis gestifteter Pokal. Die gestohlenen Sachen waren in einem Schrank in dem Vereinszimmer des Männer=Quartetts in der Restauration„Im Holz“ untergebracht. Der Schrank ist gewaltsam erbrochen worden. * Barmen, 2. Aug. Rudolph Ibach, der Inhaber der weltbekannten Pianoforte=Fabriken Rud. Ibach Sohn zu Barmen und Schwelm, ist im Alter von 49 Jahren in Herrenalb im Schwarz= wald plötzlich gestorben. * Coblenz, 2. Aug. Der Kaiser hat die von der Stadt geplante großartige Beleuchtung der Rheinufer und Höhen angenommen. Die Ankunft des Kaisers erfolgt am 9. September Nachmittags. Es findet ein großer Empfang Statt; die Abreise erfolgt am 11. September Morgens nach Metz. * Kaisersesch, 30. Juli. Hier sind in der vergangenen Nacht 15 Wohnhäuser mit Nebengebäuden und Stallungen niedergebrannt. Menschen sind glücklicherweise nicht verunglückt. * Aus Rodenkirchen, 1. Aug., wird dem„Rhein. Merkur“ geschrieben: Hier hat dieser Tage ein Dienstmädchen Polizeidienste ausgeübt und einen Dieb verhaftet. Ein Stromer, welcher von Haus zu Haus bettelte, griff in einem Spezereigeschäft, als er in dem Laden Niemand vorfand, rasch etwas von der Theke, und ließ es in seinen Taschen verschwinden. Dieser Vorfall hatte das Dienstmädchen aber durch ein Fenster beobachtet; es rückte nun dem Kerl zu Leibe mit der Aufforderung, das gestohlene Gut gutwilligst herauszugeben: der Dieb zog hierauf aus seinem Wams einen messingenen Gewichtstein, den er ablieferte; zu gleicher Zeit aber packte das Mädchen den Dieb wie ein Mann des Gesetzes, erklärte ihn für verhaftet, und führte ihn auf das Bürgermeisteramt. Da der Mensch des Diebstahls überführt war, so brachte ein Polizeibeamter ihn nach Köln in NumeroSicher. *.=Gladbach, 31. Juli. Der Schneider Gerhard Schnock von hier, 48 Jahre alt, ist am 18. d. M. bei Ausführung eines Einbruchdiebstahls festgenommen, aber bald darauf aus dem Gefängniß entsprungen und ist bis jetzt nicht wieder ergriffen worden. Schnock ist erst vor 4 Jahren, nach Verbüßung einer 15jährigen Zuchthausstrafe wegen Raubmordversuchs nach hier zur Entlassung gekommen und ist ein zu Allem fähiger Verbrecher. Die Polizeibehörde ersucht daher Alle, die Aufschluß über den jetzigen Aufenthalt des Flüchtlings geben können, oder mit demselben in Berührung gekommen sind, davon Anzeige zu machen, damit es bald gelingt, diesen gemeingefährlichen Menschen unschädlich zu machen. * Crefeld, 2. Aug. Von der holländischen Grenze wird hierher gemeldet, daß in den letzten Wochen 6 junge Fohlen von den Weiden gestohlen worden sind, und es wird vermuthet, daß dieselben über die Grenze nach Deutschland gebracht wurden. groß werden. Man rechnet namentlich auf eine große Anzahl sächsischer Officiere. Wie es ferner heißt, werden sich Lieutenant Baron von Erlanger von den 17. Ulanen und Rittmeister von Heyden=Linden von den 13. Ulanen betheiligen. &* Neußt, 31. Juli. Bei herrlichstem Wetter begannen heute die hiesigen Rennen. Der Besuch an diesem ersten Renntage war so zahlreich, wie kaum je zuvor. I. Eröffnungs=Steeple=Chase(Internationales Herrenreiten). Von 22 Neunungen wurden 8 aufrecht erhalten. Erster Sieger Reitzenstein's„Nubbley Bux“, zweiter Chinner's„Fiz“, dritter Roßbach's„Victoria II“. II. Quirinus Flachrennen. Sieger 1500 Mark; zweites Pferd Einsätze und Reugelder; drittes Pferd doppelter Einsatz. Von 18 Nennungen wurden 9 aufrecht erhalten. Erster Sieger von Oppenheim's„Tilli“, zweiter Campols'„Hassan", dritter Lieutenant Roos„Grille. Jocky Neumann(St. Vaillante) stürzte und verletzte sich lebensgefährlich. III. Düsseldorfer Officier=Jagdrennen. Ehrengabe dem ersten bis vierten Pferde. Von 10 Nennungen wurden 9 aufrecht erhalten. Erster Sieger von Dungern, zweiter von DiepenbrockGrüter, dritter von Roeder, von Schweppenburg stürzte. IV. Verkaufs=Flachrennen. Sieger für 3000 Mark käuflich. Vereinspreis 1500 Mark: zweites Pferd Einsätze und Reugelder. Von 14 Nennungen wurden 5 aufrecht erhalten. Erster Sieger Roßbach's„Melusine", zweiter von Iven's„Comical“, dritter Bischof's„Glenarka". Jockey Scharpe(Unhold) stürzte, sitzt wieder auf, reitet aber aus der Bahn. V. Rheinisches Steeple=Chase. Internationales Herrenreiten. Preise 1. 2000, 2. 800, 3. 200, 4. 150, 5. 100 Mark. Von 14 Nennungen wurden 6 aufrecht erhalten. Erster Sieger von Landrart's „Pari Mutuel“, zweiter Hopfgarten's„Master Jack“, dritter von Iven's„Fracas“. und * Berlin, 30. Juli. Die Betheiligung deutscher Officiere an dem„Distanzritt Berlin—Wien“ wird voraussichtlich sehr [144] Handwerkerschule. Dieser Tage hatte Einsender dieses Gelegenheit, die von Herrn Maler Straub geleitete Handwerkerschule zu besichtigen. Wir traten in die einzelnen Klassen der Anstalt und konnten uns zu unserer Freude alsbald überzeugen, daß hier schöne Erfolge erzielt werden. wien### gingen offenbar mit Lust und Liebe an die ihnen gesteuten Ausgaven heran, und die Lehrer wurden nicht müde, sie in ihren Bestrebungen durch Erklärungen und Erläuterungen aller Art zu ermuntern und zu unterstützen. Dies löbliche Hand= in Handgehen kann nicht verfehlen, tüchtige Leistungen hervorzubringen. Und so möchte Einsender dieses denn allen Lehrlingen und Gesellen in der Stadt den wohlgemeinten Rath ertheilen, sich die hier gebotene Gelegenheit zu weiterer Ausbildung zu Nutzen zu machen. Denn heut zu Tage kommt nur Derjenige vorwärts in der Welt, der in seinem Fache etwas Tüchtiges gelernt hat, also auch etwas Tüchtiges leisten kann. H. 145] Ein armer Sandhund. Bonn, 30. Juli. Durch die Straßen Bonn's zieht seit langer Zeit ein Sandverkäufer, dessen lauter Ruf:„Sand, Sand!“ vielleicht manchem Leser eine unangenehme Erinnerung wachruft, im Falle er nicht gerade das Gefährt selbst zu Gesicht bekommt. Vor dasselbe ist nämlich ein Hund gespannt, ein Bild des Jammers, der der Last bei Weitem nicht gewachsen ist und nur durch die Tritte und Schläge des Karrenführers zu erneuter und übermäßiger Anstrengung angehalten werden kann. Ein früherer Hund ist bereits unter dieser Hetze eingegangen. Der jetzige dürfte die Mißhandlung auch nicht lange überleben. Ich habe in Italien und im Orient manche Rohheit, gegen Thiere verübt, mit angesehen, indeß übertrisst diese fortgesetzte Mißhandlung eines Hundes doch Alles, was Einem sonst begegnen mag. Gibt es kein Mittel, eine solche Ausnutzung der Kraft eines Thieres, der das letztere bald unterliegen muß, gesetzlich zu verhindern? Mit Dutzenden Leuten habe ich schon dieselbe Empfindung über diesen Skandal ausgetauscht. Es kann gewiß nicht schaden, wenn die Sache auch einmal zur Sprache kommt. Ein Abonnent. Vom Wetter. Meteorologische Beobachtungen auf der Sternwarte zu Bonn. Juli 31. Maximum der Tagestemperatur 23,6 C.— Aug. 1. Minimum der Tagestemperatur 13,0 C.— 1 Uhr Nachm. Barometer auf 0° reduzirt 751,3 Millimeter.— Temperatur 16,3 C.— Höhe des in 24 Stuen gefallenen Niederschlags 2,4 Millimeter. yrophosphorsaures Eisenwasser gegen Bleichsucht, Blutarmuth Nevenschmache; ferner Emser Krähnchen, Selterswasser, Sodawasser, Limonade gazeuse, sowie alle anderen medieinischen Mineralwasser empfiehlt in frischester Füllung die Anstalt künstl. Mineralwasser nach Dr. Struve von Sos. Ilhardt in Köln, Alte Walgase 19. Kinderl. Familie sucht Wohnung von—3 Zimm. in ruh. u. anständ. Hause per sofort. Offerten unter D. A. 1900. an die Expedition des Gen.=Anz. Dwei anständ. Mädchen suchen ∆ Stelle als Zweitmädchen, eins im Nähen u. Serviren, das andere im Bügeln u. 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Heute früh verschied sanft nach langem Leiden, vorher gestärkt mit den Heilsmitteln der röm.-kath. Kirche, unsere innigstgeliebte Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter und Tante Frau Wwe. Sofia Dick geb. Weber im Alter von 76 Jahren. Um stillo Theilnahme bitten Namens der trauernden Hinterbliebenen: Familie Hubert Kolf. Bonn, den 2. August 1892. Die Beerdigung findet Statt Donnerstag den 4. Aug., Nachm. 3 Uhr, vom Sterbchause Bornheimerstrasse 12 aus nach dem neuen Friedhofe. Die feiorlichen Exequien werden gehalten Freitag den 5. Aug., Morgens 9 Uhr, in der Stiftskirche. On industriellem Orte am Rhein O ein gutgehendes klein. Dampfsägewerk verbunden mit Holzhandlung 2c., am Rhein und Bahnhof gelegen, wegen Sterbefall sofort zu verkaufen. Absatz und Bezugsquelle am Ort und nächster Nähe. Fr.=Offerten unter A. Z. 5. an die Exped. des Gen.=Anzeiger. 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Ueberweisung von Fundstücken von historischem oder wissenschaftlichem Werthe an das Provinzial=Museum. 8. Wahl einer Sanitäts=Commission und Schutzmaßregeln gegen die Cholera. 4. Veränderungen im Rathhaushofe. 5. Anstellung von Beamten. 6. Gehaltsfestsetzung für zwei Lehren der Handwerkerschule. 7. Naturalisationsgesuch. 8. Baugesuche. 9. Neuwahl eines Schiedsmannes. 10. Verpachtung von Grundstücken der Armen=Verwaltung. 11. Statuarische Bestimmungen über die Sonntagsruhe. Ueberlassung der Turnhalle an die Universität während einzelner Stunden. Bonn, den 1. August 1892. Der Bürgermeister, Spiritus. 12. Civilstand der Bürgermeisterei Vonn. Geburten. Den 30. Juli: Jakob, Sohn von Max Lüneburg, Briefträger, und von Helene Herber. Den 30. Anna Maria, Tochter von Peter Froitzheim, Kaufmann, und von Friederike Gertrud Weynen. Den 30. Carl Arthur und Ernst Julius, Zwillingssöhne von Eduard Oelbermann, Kaufmann, und von Charlotte Vögler. Den 30. Fritz Otto, Sohn von Julius Rühlmann, Hausdiener, und von Anna Löseke. Den 30. Friedrich Carl Arnold Paul, Sohn von Carl Pagen= stecher, Real=Gymnasiallehrer, und von Anna Strunk. Den 30. Josef, Sohn von Franz Meier, Fabrikarbeiter, und von Agnes Klein. Heiraths=Verkündigungen. Den 30. Juli: Wilhelm Ehl, Tagelöhner, mit Eva Lütz. Den 30. Jakob Hinsen, Musiker, mit Sofia Forschbach. Den 30. Johannes Josefus Schwarz, Kaufmann, mit Theodora Josefa Altensell. Heirathen. Den 30. Juli: Gerhard Becker, Tagelöhner, mit Margaretha Breuer. Sterbefälle. Den 30. Juli: Mathias Müsch, Kaufmann, alt 17 Jahre. Antiker eichener Kleiderschrank, Futterkiste mit Messinggehänge, Spiegel mit Console und alter Marmorplatte und andere Möbel billig, Kasernenstraße 28. Ein Posten neuer Anzüge zur Hälfte des Fabrikpreises abzugeben, event. noch billiger. Offerten unter C. E. an die Exped. des General=Anzeigers. Pferdeerkauf. 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Braves tüchtiges Zweitmädchen mit guten Zeugnissen wegen Heirath des jetzigen baldigst gesucht. Nähen, Bügeln und Serviren erwünscht. Anmeldung—10 Vorm. —3 Nachm. Weberstr. 52. Ein braves auswärtiges welches Kochen und Hausarbeit gründlich versteht, sucht Stelle. Offerten unter A. M. 42. an die Exped. des General=Anzeigers. Ein gutes Madchen Lande für alle Hausarbeit Sscht. Poppelsdorf, Kessenicherstr. 37. 0 in voriger Woche angezeigte SSAUEN! des Herrn Bungard-Wasem, Professor of Music, unter gefl. Mitwirkung des Herrn Wilhelm Birrenkoven, Heldentenor des Köln=Bonner Stadt=Theaters, sowie mehrerer anderer hervorragender Concert=Solisten, ist nunmehr endgültig auf Samstag, 6. August 1892, Abends 6½ Uhr, in der„Touhalle“ des Herrn Peter Schick hierselbst festgesetzt worden. „Nummerirte Plätze“. Karten sind im Vorverkauf zu haben in Bonn bei Sulzbach, Musikalienhandlung; in Mehlem bei Mannebach,„Gasthof zur Post“, und in der Expedition der„Godesberger Zeitung". — Alles Nähere durch die Plakate.— Zugverbindung nach allen Richtungen. " Motello vomaten, Trauben, Reineclauden, Aprikosen, Gurken etc. empfichlt Adolph Kaeuffer, Markt 16, In der Fontaine. Zegen Neubau meines Hauses wohne ich von heute 370. A. Fendel, Metzgermeister. Kaufe gebrauchten, noch guten Reitfaltel. Gefl. Offerten unter Z. O. 2. an die Expedition des General=Anzeigers. weißer Seidenpudel, schöner Behang, ohne Abzeichen, billig abzugeben.8 Martinsgraben 10, an der Poststr. ofort ein Mann, welcher die Pferdepflege versteht für den Stall und ein Sattler zur Aushülfe für Geschirrreparaturen. Vonner Straßenbahn. Eirz tagitees Mädchen für alle häusliche Arbeit gesucht, Einen Schlossergesellen sucht Eduard Frank, Schlossermeister, Maargasse. 5 Junger Trisentgehuise sucht Stelle, Annagraben 32c. 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