Nr. 924. Fonntag, 17. Juli. Genrar=Astzerx Sbht Erscheint täglich und zwar an Werktagen Mittags 12 Uhr, an Sonntagen Morgens in der Frühe. Preis in Bonn und Umgegend monatlich 50 Pfg. frei in's Haus. Post=Abonnement##. 1. 50 vierteljährl. ohne Zustellgebühr, oKk..90 mit Zustellgebühr. Druck und Verlag der Actien= Gesellschaft General=Anzeiger für Bonn und Umgegend. Für die Redaction verantwortlich: Hermann Rolshoven in Bonn. Expedition: Bahnhofstraße Nr. 7 und 8 in Bonn. Anzeigen=Annahme: größere Anzeigen b. Abds. vorher 6 Uhr, kleinere bis Morgens 9 Uhr. eeneeregne Vierter Jahrgang. Anzeigen aus dem Verbreitungsbezirk des General=Anzeigers 10 Pfs, pro 7 spaltige Petitzeile oder deren Raum. Anzeigen von Auswärts: 15 Pf. pro 7spaltige Petitzeile oder deren Raum. Rerlamen 40 Pfg. pro Textzeile. Telephon Nr. 66. Alle lokalen Anzeigen werden bei vorheriger Baarzahlung für 3 mal das Atemal frei aufgenommen. Kleine lokale Inserate bis zu 10 Zeilen kosten nur 5 Pfe. pro Zeile und das 4temal frei, wenn vorher baar bezahlt wird. Wohnungs-Anzeiger 50 Pfe. pro Zeile und Monat. V. Fassmann, Hofl. Sr. Majestüt des Königs, Bonn, Coblenz, Fürstenstrasse 2, Hofconditorei. Chocoladen der renommirtesten Fabriken. Pralinés u. Desserts. Agentur für Bonn und Umgegend: H. Freise, Bonn, Baumschuler Allee 45, empfiehlt die wegen ihrer Vorzüglichkeit allgemein beliebten Biere obiger Brauerei. Die Lagerkeller der Dortmunder Actien=Brauerei bieten Raum für 60,000 Hertoliter und gelangt kein Bier zum Versandt, welches nicht mindestens 4 Mionate Lager hat. Dieses lange Lager, die Verwendung nur feinster Hopfen und die Vorzüge in grohartig eingerichteter eigener Mälzerei# selbsterzeugter Malze verleiht den Bieren der Dortmunder Actien= Brauerei eine außergewöhnliche Haltbarkeit und feinen pihanten Geschmack und empfiehlt auch dessen Verwendung als vorzügliches Flaschenbier. Regelmäßige directe Waggonladungen von Dortmund. Beschacte Glch. herrschaftl. Diener und Kutscher, Jagdausseher, Ackerer, Winzer empfiehlt zum baldigen Eintritt Agent Steinringer in Honnef. Zum Sepiember sucht eine dlt. Dame in gutem, ruh. Hause —3 unmöbl. Zimmer 1. Etage mit ganzer oder theilw. Pension dauernd z. mieth. Bevorz. Poppelsdorf. Nähe des botan. Gartens. .=Off. B. 96. an die Expedition Gchoch in kl. Haushalt ein Mädchen, welches gut kochen kann und dabei Hausarbeit verrichtet. Eintritt sofort oder später, Coblenzerstraße 60. Prima Sührahm=Cafelbutter 1 M. 30 Pf., Schweizerkäs Ia Qual. M..20, Eidamerkäs„„„.20, Holländerkäs„„„.80, eupbrhft GrmekeilChr. Linden, straße 15. A. Hawerländer, Kreuzstraße, empfiehlt la Schweizerkas p. Pfd. 90 Pf. Niederländ. Feitweidenkäs per Pfd. 75 Pf., la Limburgerhäs p. Pd. 36 pf. Kühlr Hiondr! Berliner Weißbier aus der Brauerei Croll u. Comp. liefert in Original=Flaschen Chr. Lewin, Mühlengasse 7. Sohanistranben C. Rohde, Plittersdorf. f. Süßrahmbutter, wöchentlich circa 4 Centner, hat noch abzugeben die Sousbecker Molkerei in Sonsbeck am Riederrhein. 4 Mark.70—.80—.90—.00 das Pfund in den beliebten feinen Sorten ist zu haben in BONN in dem Handverkauf bei Wwe. Kath. Immerschitt, Wenzelgasse 39. Ferper hai Ferner Bonner Lebensm.-Verein, Am Hof. Frl. S. Beoker, Martinstrasse. wilh. Glarenbach, Kölnstrasse 49b. Conr. Düpper, Josephstrasse. Wilh. Düren, Stockenstrasse. Garl Haag, Conditor, Kaiserplatz. J. B. Hagen, Meckenheimerstrasse. L. Hasenmüller Nachf., Friedrichstr. W. Hintze, Brüdergasse. Wilh. Kessenich, Brüdergasse. Jean Hub. Knott, Meckenheimerstr. Ferd. Luther, Remigiusstrasse 1. A. Quander, Argelanderstrasse. Chr. Schwarzenburg, Ermekeilstrasse. Hubert Schmitz, Neugasse 7. W. J. Sondag, Kölnstrasse 2. In Poppelsdorf: Ferd. Seul. ——— In Kessenich: Bertr. Hopp. " Bornheim: P. J. Mülhens. „ Godesberg: C. Hölscher, Frau H. Herrmanns Nachf,(Inhaber Jos. Esser) und Wilh. Nebel. „ Meckenheim: Jonas Juhl. „ Duisdorf: Joh. Weyer. „ Königswinter: P. Pütz E. Sasse und Th. Klingspor. „ Obercassel: Joh. Richartz. „ Honnef: L. Hasenmüller Nachf., Gottfr. Stang u. Wilh. Lange. Siegburg: J. A. Bettger und WIIh. Weber. „ Remagen: Heinr. Ramm. „ Plittersdorf: Ad. Scheben. Herz-Jesu-Statuen sowie Muttergottes, hl. Josef u. alle andern Heiligenfiguren, Gruppen, Stationen, Krippen und Crucifixe liefere billigst aus Holz, Terracotta und Masse, in jeder Grösse, für Kirche, Kapelle und Haus. Nachweis und ehrende Anerkennungen über in grosser Anzahl bereits gelieferter kirchlicher Kunsterzeugnisse. (Permanente Ausstellung von Kirchenstatnen.) Symbole zum Tragen bei Prozessionen. Anton Lützenkirchen, Bonn, Wenzelgasse 37. Gut erhaltenes Plüsch=Sopsa und ein guter gebrauchter Teppich zu kaufen gesucht. Offerten unter „Sopha“ an die Expedition des General=Anzeigers. Ein noch gut erhaltener billig zu verkaufen, Meckenheimerstr. 14, 1. Etage. Ein Wagen neuer von Eichenholz und gutem Beschlag, Lzöllige Felgen, preiswürdig zu verkaufen bei Wagner M. Strohe II., Sinzig. Schöner Tafelheerd mit kupf. Wasserschiff(Firma Seuking), Gartenmöbeln. Eisschrank billig zu verkaufen, Theaterstr. 5. Daselbst ein Zimmer zu verm. Retten, KleiderSchgseke, und Küchen= Schrünke, Sopha, Tische, Stühle, Wasch= und andere Kommoden und sonstige Möbel aller Art billig abzugeben, Wilhelmstraße 13, Nebenhaus. aus Petrol=Fässer wieder vorräthig, Rheingasse 5. Eine Badewanne billig zu verkaufen. Näheres Annagraben 335. Ein gebr. Pianino zu kaufen gesucht. Fr.=Offerten nebst Preisangabe unter Pianino sind an die Exped. des General=Anzeig, einzusenden. Londom. Amsterdam. Wie im vorigen Jahre lasse ich auch in diesem Jahre Selbstbinde=Mähmaschinen gegen Lohn arbeiten. Gestellt muß werden: 1 Paar Pferde und Kutscher und muß das Stück von vier Seiten für den Pferdegang angehauen werden. Parzellen unter 10 Morgen werden nicht angenommen, mindestens müssen 50—100 Morgen zusammen gezeichnet sein. Preis M. 5 pro Morgen, wozu der Bindfaden von mir geliefert wird. Monteur erhält freie Station. Maschine muß abgeholt werden. Näheres bei F. A. Herbertz, Richardswerk, Köln. Köln. London. Amste -* f P i e n e r DUrLSCES Remigiusstrasse. 5. Opoef H Remigiusstrasse 5. GrGpRT Aufnahmen finden bei jeder Witterung Statt. 1 dem Schiffe zu beziehen bei Frz. Sarter- Weiland, Burgstraßse Nr. 8. Ein runder Zlöch. Heerd, sowie ein Sprungheerd billig zu verkaufen, —— Bonnerthalweg 19.. Schöne Ladeneinrichtung für Conditorei und Bäckerei geeignet, billig zu verkaufen. Näheres in der Expedition des General=Anzeigers. Pashalischagceh guterhalten, zu kaufen gesucht, Maargasse 26. Im Ankauf getragener Kleider empfiehlt sich bestens Carl Heymann, Neustraße 3. glatt gedroschen, abzu, Möder geben Zaunshof, werden z. böchsten Preise angekauft. Immendorf b. Bruy.! Salz, Langgasse 3. Aoggenstroy, Anterrour Unterzeuge enschenincher Torsetien 5 Kragen D Innhetten Z Garbinen Stoffe zu Blousen Schürzen in großer Auswahl nur neuer Zacons empfehlen zu sehr billigen Preisen Geschw. Mert Bonn, Bonngasse 23 Bonngasse 23. Guterhalt. Ofen] Kinderbettstelle mit Trommel zu verkaufen, zu verkaufen. Näheres in der Breitestraße 33b. 1 Exped. des General=Anzeigers. Jede Suppe wird angenblicklich überrnschend gut und kräftig mit Großverkauf: Gebr. Mager, Bonn. in Flischcheh von 95 Pfennig ib in dien Spesereis und Delibatessen, Geschäften: Seite 2. Geueral=Anzeiger für Vonn und Algegend Vierter Jahrgang. (Fin starkes Mädchen, welches E kochen kann und alle häusliche Arbeit verrichtet, für gleich gesucht, Kapuzinerstraße 7. Ein ordentliches Mädchen mit guter Empfehlung für August gesucht, Hundsgasse Nr. 1. Ein ftarkes Dienstmädchen Breitestraße 14. gesucht, roperes Stundenmädchen gesucht, Endenicherstraße Nr. 38. Murchen für häusliche Arbeit gesucht, Stiftsgasse 29. C sin anst. Mädchen sucht Beschäftigung für ganze od, halbe Tage, Maargasse 22a, 2. Etage.„ Ein junges Mädchen als Verkäuferin oder Volontärin in ein Luxuswaarengeschäft gesucht. Offerten unter W. B. 110. an die Exped. des General=Anz. Ein tüchtiges properes Mädchen gesucht, Martmstraße 9. (Starkes Mädchen sucht Kunden im Waschen und Putzen. Näberes Josephstraße 58. Eine gesunde Amme v. Lande sucht Stelle durch Frau Zimmermann, Hebamme in Trippelsdorf bei Sechtem. zur ein welches seine Lehrzeit in einem Kurzwaaren= und Besatzartikelgeschäft bestanden hat, wird baldigst Stelle gesucht. Offerten unter M. R. 10. an die Expedition des Gen.=Anz. Ein Arndchen, welches melken kann, gesucht, Kessenicherweg 63. Ein ordentliches Landmädchen für Kinder und häusliche Arbeit gesucht, Belderberg 9. Ein Küchenmadchen sucht Stelle in Privathaus oder bei Herrschaft. Dorotheenstr. 37. Ein tüchtiges starkes für alle häusliche Arbeit sofort gesucht, Stockenstraße 23. Ein braves zuverlässiges Mädchen sucht Stelle für die bürgerliche Küche und Hausarbeit. Näheres Josephstraße 42. Angehender braver Bäckergeselle sofort gesucht, Rosenthal 31.„ Ein Schneider für ins Haus E gesucht. Zu erfragen Annagraben 326 im Unterhaus Gehnise andschaft= u. Gemüse= Gärtgesucht, Kessenicherweg 28.„ tüchtiger Anstreicher findet Arbeit bei Leonh. Menden, Kaler u. Anstr. i. Rüngsdorf. Ein junger verh. Mann, welcher * Kellerarbeit u. das Verpacken versteht, sucht Stelle. Näheres in der Exped, des Gen.=Anz. 1 Zwei geübte Schuhnachergesellen werden gesucht in der Schuhfabrik von Wilh. Oswald, Meckenheim. Stellmachergesellen sucht P. Stein, Poppelsdorf, Stellmacherei m. Maschinenbetr.; Einen Bäckerlehrling sucht Chr. Weber, Stockenstr.12. Angeh. Vackergeselle gesucht, Meckenheimerstraße 22. Käse Schmied acsk. Poppelsdorf, Endenicherstr. 30. Tapezirer-.Polstererlehrling gesucht. Philipp Euskirchen, Brüdergasse 10. Büchhalter=, Kassirer= od. and. Vertrauensstelle sucht ein älterer erfahrener Kaufmann und würde event. bis 10,000 M. Caution stellen. Die Exp. des Gen.=Anz. nimmt Off. unter K. J. 4, entgegen. gesucht von J. Birkenheuer, vorm. Daufenbach in Limperich. „ Jos. Krutwig, gepr. Heildiener u. Masseur, Quantiusstraße 2. Gnnisch. T Jyr; 7 Monate alt, braun gestreift, stubenrein und fromm, abzugeben. Näheres in der Exped. des General=Anzeigers. Die Weltausstellung in Chicags. Von Ernst von Hesse=Wartegg. (Nachdruck verboten.) * Mit Recht sieht man in Deutschland der Weltausstellung in Chicago mit großer Spannung entgegen. Amerika hat die alte Welt schon so häusig durch seine Erfindungen und Errungenschaften, hauptsächlich auf technischem Gebiete, in Erstaunen gesetzt, daß man wohl überzeugt sein kann, es wird dies auf der nächstjährigen Weltausstellung in noch viel großartigerem Maße thun als bisher. Bei uns in Europa hat sich das Ausstellungswesen schon etwas überlebt, und bei vielen unserer Industriellen erwecken diese großen Welt=Jahrmärkte gemischte Gefühle, wenn nicht geradezu Unbehagen. In Amerika hat man bisher nur eine derartige Weltausstellung gesehen, jene von Philadelphia 1876, mit welcher die Amerikaner den hundertsten Jahrestag ihrer Unabhängigkeits=Erklärung feierten. Damals enthielten sich begreiflicherweise die europäischen Monarchien jeder officiellen Betheiligung, denn sie hätten gewissermaßen die Losreißung des amerikanischen Continents von dem europäischen Mutterlande mitgefeiert. Die deutschen Industriellen, welche dennoch die Philadelphiger Ausstellung beschickten, thaten dies ohne Unterstützung und officielle Vertretung oder Betheiligung von Seiten des Reiches. Ueberdies war der Mehrzahl der deutschen Aussteller der amerikanische Markt nicht hinreichend bekannt. Sie gaben sich keine besondere Mühe, und das Resultat war eine entschiedene Schlappe für die deutsche Industrie, welcher das geflügelte Wort des Geheimraths Reuleaux „billig und schlecht“ entsprang. Man hat diesen Warnungsruf in Deutschland wohl beherzigt und setzt nun Alles daran, die erlittene Schlappe in Chicago auszuwetzen. Die Amerikaner feiern mit ihrer nächsten Ausstellung den vierhundertsten Jahrestag der Entdeckung der neuen Welt, und dieses welthistorische Ereigniß veranlaßte auch die europäischen Monarchien, sich officiell an der Ausstellung zu betheiligen. Die heimische Industrie wird diesmal geschützt von den Fittichen des deutschen Reichsadlers in Chicago erscheinen, und allem Anschein nach wird die deutsche Abtheilung jene aller anderen europäischen Staaten an Größe und Gediegenheit übertreffen, gerade so wie die Chicagoer Weltausstellung voraussichtlich alle ihre Vorgänger an Größe und Pracht übertreffen wird. Das wichtigste Ausstellungs=Object wird indessen die Stadt Chicago selbst sein. Jedesmal, wenn ich nach der großen Metropole des Michigan=Sees kam, wurde ich von der Pracht, von dem großartigen Verkehr, dem Reichthum dieser jungen Städteriesin in Erstaunen versetzt— jedesmal zeigten sich mir neue technische Wunder aller Art, obschon ich in den letzten zwei Jahrzehnten kaum länger als je zwei Jahre von Chicago ferne blieb. Gewiß kann man diese Stadt als das größte Wunder des neunzehnten Jahrhunderts bezeichnen, und wir Deutsche haben alle Ursache, darauf stolz zu sein, denn ein volles Drittel der Bevölkerung Chicagos sind Deutsche, welche somit einen ganz bedeutenden Antheil haben an dieser merkwürdigsten Schöpfung des nordamerikanischen Continents. Noch vor 60 Jahren war an der Stelle, wo heute Chicago steht, und einen Flächenraum einnimmt, der jenen manches deutschen Kleinstaates an Ausdehnung weit übertrifft, nur nackter Prärieboden, hier und da unterbrochen von Baumgruppen, zwischen denen sich die Zeltlager kriegerischer Indianer= stämme erhoben.— 1870 stand dort bereits eine Stadt von 300,000 Einwohnern! Selbst die beiden großen Feuer, welche Chicago 1871 und 1873 nahezu vernichteten, thaten dem pilzartigen Wachsthum der Stadt nur wenig Eintrag. Noch brannte die Stadt, als auch schon die Obdachlosen ihren Wiederaufbau unternahmen. Ganz Amerika reichte ihnen hülfreich die Hand und gab die Mittel dazu her. In dem Zeitraum vom 15. April bis 14. December 1872, also binnen 200 Wochentagen, wurde bei einer Arbeitszeit von durchschnittlich 16 Stunden täglich, in je zwei Stunden ein Eisen= und Steinpalast von 25 Fuß Front und 4 bis 6 Stockwerken Höhe erbaut! Und so stand schon ein Jahr nach dem Brande auf demselben Boden die merkwürdigste und verkehrsreichste Stadt Amerikas*). Man kann sich schwer eine Vorstellung machen von dem Unternehmungsgeist— ja, man möchte beinahe sagen der Tollkühnheit— der Chicagoer in ihrem Geschäftsleben sowohl wie in ihrem Bestreben, dem in der Weltgeschichte einzig dastehenden Wachsthum ihrer Stadt durch Neubauten und städtische Anlagen gerecht zu werden. Einige Beispiele werden dies zur Genüge darthun. So lag der Boden, auf dem Chicago erbaut wurde, nur wenige Fuß über dem Spiegel des Michigan=Sees, die Anlage von Kellerräumen und Kloaken war nicht möglich, denn das Seewasser drang überall ein. Das hinderte aber die Chicagoer nur wenig. Da half nur ein Höherlegen der Straßen. Sie hoben die gewaltigen mehrstöckigen Gebäude mittelst einfacher Wagenwinden, allerdings in großer Zahl, von ihren Grundmauern empor und bauten diese letzteren um etwa 9 Fuß höher. Dann wurde die Straße um das entsprechende Maß aufgefüllt und so die ganze Stadt auf die erforderliche Höhe über dem Spiegel des Michigan=Sees gebracht! Ein anderes Beispiel: Der Chicago=Fluß, dessen zwei Arme das Herz der Stadt durchziehen, besaß nur ein sehr geringes Gefälle. Die Kloaken, welche sämmtlich in den Fluß münden, verschlammten denselben, und die durch den großartigen Schiffsverkehr aufgerührten Fluthen verpesteten die Luft. Man konnte das Flußbett selbstverständlich nicht in ähnlicher Weise emporheben, wie die Stadt. So verfielen die Chicagoer auf einen genialen Gedanken, nämlich ihren Fluß einfach umzudrehen. Bisher floß er, aus den Prairien westlich von Chicago kommend, in den Michigan=See. Nun fließt unweit seiner Quellen, durch eine unbedeutende Wasserscheide davon getrennt, der Illinois=Fluß in westlicher Richtung dem Mississippi zu— die Chicagoer durchstachen die Wasserscheide und pumpten große Wassermassen aus dem See in den Chicago=Fluß, so daß dieser statt in den See, aus dem See heraus und in den Illinois=Fluß hinein fließt, vereint mit dessen Gewässer er sich also in den Mississippi ergießt. — Dadurch wurde auch das Uferwasser des Michigan=Sees, welches ja das Trinkwasser der Chicagoer bildet, von allen Unreinigkeiten der Großstadt befreit. Als der Verkehr Chicagos in ungeahntem Maße mit wahren Siebenmeilenstiefeln stieg und demgemäß auch der Werth des Bodens in den Geschäftsstraßen wuchs, nutzten die Chicagoer den Boden dadurch aus, daß sie nicht wie bisher vier= und fünfstöckige Häuser erbauten, sondern solche von zehn, fünfzehn bis zwanzig Stockwerken, ja es gibt deren noch höhere! In jedem dieser Mammuthspaläste, dieser Riesentempel des goldenen Mammon, vermitteln zwei, vier, ja sechs Fahrstühle den Verkehr mit den oberen Stockwerken, und damit die Besucher der Letzteren auf der Fahrt durch das vielmalige Anhalten des Fahrstuhles in den unteren Stockwerken nicht Zeit verlören, fahren einige dieser Fahrstühle ohne anzuhalten durch die unteren Stockwerke, und halten erst vom zehnten Stockwerk aufwärts in jedem folgenden an. Man hat also gewissermaßen sogar bei den Fahrstühlen Lokal= und Schnellzüge eingeführt. Diese wenigen Beispiele werden genügen, um meine Behauptung zu bekräftigen, daß Chicago selbst das wichtigste und sehenswertheste Object der nächsten Weltausstellung bilden wird. Allein auch diese letztere wird großartig sein, wie Alles, was in Chicago unternommen wird. Schon aus den Ausstellungsbauten, welche ich in diesem Jahre zu sehen Gelegenheit hatte, konnte ich entnehmen, daß die„World's fair“ von Chicago alle ihre Vorgänger an Größe und Pracht übertreffen wird. Fast traute ich meinen Augen nicht, als ich bei meinem *) Siehe Hesse=Wartegg, Tausend und ein Tag im Occident. Leipzig, Carl Reißner's Verlag, 1892. Preis 8 Mi. Besuche des Ausstellungsplatzes den mir schon bekannten Jackson Park wieder erblickte. Viele Tausende von Arbeitern waren dort beschäftigt, die ungeheuren Gebäude zu errichten, Kanäle zu graben, Straßen anzulegen, mit einem Worte. die schattigen grünen Parkanlagen zu einem Weltjahrmarkt umzuwandeln. Waren die früheren Ausstellungen auf dem Festlande, so macht Chicago aus seiner Ausstellung ein kleines Venedig, indem es die hauptsächlichsten Bauten mit Bassins und Kanälen umgibt. Der Ausstellungsplatz wird an seiner ganzen drei Kilometer langen Ostseite von den Fluthen des blauen Michigan=Sees bespült und es war deshalb verhältnißmäßig leicht, hier die erforderlichen Anlagen zu schaffen. Zur Zeit meines letzten Besuches von Chicago war der größte Theil derselben bereits vorhanden. Weite Bassins mit großartigen Fontänen breiteten sich vor den Hauptfronten aus, und sie werden der Ausstellung gewiß einen seltenen Reiz verleihen, besonders zur Nachtzeit, wenn elektrische Lichter in der ungeheuren Zahl von 140,000 den ganzen Platz taghell erleuchten, wenn die unter Wasser angebrachten Myriaden von Glühlichtern den emporschießenden Strahlen der Fontänen alle Farben des Regenhogens verleihen, und wenn unzählige Gondeln— es wurden deren in Venedig allein zweihundert bestellt,— diese leuchtenden Wasserbecken durchfurchen. Die kolossalen weißen Palastfronten werden sich dann magisch im Wasser wiederspiegeln und so in dieser Stadt des Occidents ein Märchen des Orients zur Verwirklichung bringen. Das gewaltigste der Ausstellungsgebäude ist der Industriepalast, gleichzeitig wohl das größte Gebäude, das jemals von Menschenhänden errichtet wurde. Was sind die Pyramiden, die indischen Tempelbauten, ja selbst die vielgerühmte Maschinenhalle der Pariser Weltausstellung von 1889 an Größe im Vergleich zu diesem großartigen der Industrie aller Länder gewidmeten Tempel des Jackson Park in Chicago! Man denke nur: ein Gebäude, das 40 preußische Morgen Landes bedeckt, und in dessen Innerem man die ganze Maschinenhalle der Pariser Ausstellung, der bisher größte überdeckte Raum der Welt, spazieren fahren könnte! Die Längswände des Palastes sind zusammen 1¼ Kilometer, die Stirnwände zusammen über einen halben Kilometer lang. Der Kölner Dom, eines der größten Gotteshäuser der Erde, könnte über zwanzig Mal im Inneren des Palastes aufgestellt werden, und die seiner Zeit als so groß angestannte Rotunde der Wiener Weltausstellung ist wie ein Finger hut im Vergleich zu diesem Titanenpalast! Die unendlich scheinenden Wände und Pfeiler und Bogen entlang blickend, wurde mein Auge förmlich verwirrt und konnte sich an die großartigen Dimensionen, an die Kühnheit dieses Baues gar nicht recht gewöhnen. Dabei ist der architektonische Schmuck nicht nur dieses, sondern auch aller anderen Ausstellungsbauten sehr ansprechend, und ich war überrascht von der Eleganz um nicht zu sagen Zierlichkeit derselben. Das Baumaterial für die Wände ist an jenen Stellen, wo sie gleichzeitig Träger der Dachrippen sind, Stahl, dazwischen Holzfachwerk, und die Verkleidung besteht aus leichtgelblichem Stucco, etwa von der Farbe des Meerschaums, die den märchenhaften Eindruck dieser von grünen Parkanlagen umgebenen, aus Wasserbassins hervorragenden Paläste noch beträchtlich erhöht. Die Einfachheit und Leichtigkeit des amerikanischen Constructions= wesens zeigt sich deutlich an dem Industriepalaste. Obschon er die doppelte Größe und Höhe der Pariser Maschinenhalle besitzt, beträgt das Gesammtgewicht der zu seiner Erbauung verwendeten Stahlund Eisenmasse doch nicht viel mehr als die Hälfte jener der großen Maschinenhalle, nämlich nicht ganz sechs Millionen Kilogramm. Die ganzen Herstellungskosten der Bauten aber belaufen sich auf genau so viel, nämlich 6 Millionen Mark. Mit demselben Aufwand an Geld und dem halben Aufwand an Eisenconstruction erbauten die Amerikaner ein allerdings viel leichteres aber doppelt so großes Gebäude als die Franzosen.— Ein großes Wasserbassin trennt die südliche Stirnseite des Industriepalastes von den zwei nächstgrößten nebeneinanderliegenden Gebäuden, der Maschinenhalle und dem Agriculturpalast, welche durch eine imposante Säulenkolonade mit einander verbunden sind, und zusammen auch eine Länge von nahezu ein Kilometer besitzen. Ein vierter Titanenpalast ist der Elektricität gewidmet, ein in Amerika zur höchsten Blüthe gelangter Industriezweig, der sich vielleicht der Chicagoer Ausstellung ebenso charakteristisch ausprägen wird, wie etwa die Kunstindustrie der Wiener Ausstellung von 1873. Jetzt schon, während der Errichtung der Ausstellungs= gebäude, spielt sie eine große Rolle, denn sie verwandelt die Nacht zum Tag, und ich kann mich keines eigenthümlicheren Anblicks entsinnen, als die Erbauung dieser Stadt von Palästen durch ein kleines Arbeiterheer zur Nachtzeit, wenn gewaltige elektrische Lichtmassen auf die thurmhohen meilenlangen Gerüste geworfen wurden, und die tiefen Schatten sowie die umgebende Finsterniß die erleuchteten Frouten und Balkengerüste magisch hervortreten ließen. Häuser wurden schon zahlreich zur Nachtzeit bei elektrischem Licht erbaut, eine ganze Stadt von etwa dreihundert Gebäuden noch niemals. Neben der Elektricität dürfte auf der kommenden Weltausstellung auch die Frauenarbeit eine charakteristische, ja beherrschende Rolle spielen. In Amerika darf man nicht ohne das schöne Geschlecht rechnen. Die amerikanischen Frauen greifen in's öffentliche Leben, in Geschäfte, Handel, Verkehr, ja in die Politik viel kräftiger ein, als in der alten Welt; sie haben sich in manchen gesetzgebenden Körperschaften schon Sitz und Stimme erobert; sie sind Bürgermeister, Stadträthe, Post= und Telegraphendirectoren, Beamte der Vereinigten Staaten. Sie verlangten ihren Antheil an der Weltausstellung und sie werden ihn bekommen. So wird denn ein großer urchitektonisch ungemein gelungener Palast im Jackson Park zu Chicago Alles enthalten, was Frauenthätigkeit bisher in Kunst, Industrie, im Hauswesen, in Litteratur, ja in Politik geleistet hat, und gerade diese Abtheilung dürfte von den Ausstellungsbesuchern am eifrigsten besucht werden, denn sie wird gewiß dazu beitragen, auch in Europa eines der wichtigsten modernen Probleme zu lösen. Aber diese Hauptgebäude werden nur einen kleinen Theil der Ausstellung aufnehmen können. Hunderte anderer Bauten, allen erdenklichen Zweigen des menschlichen Schaffeus gewidmet, sind in der Entstehung begriffen, oder schon fertiggestellt. Der findige Yankeegeist plant eben Dinge, von denen sich unser gewöhnlicher Europäerverstand nichts träumen läßt. Natürlich wird sich auch in dem gegen drei Quadratkilometer großen Park der gewöhnliche internationale Weltausstellungsrummel befinden mit seinen Panoramas, Cycloramas, Schaubuden aller Nationen und aller Arten, Rutschbahnen, Bädern, gegen zweihundet Restaurants und Cafés; aber dazu kommen noch Indianerdörfer, Aztekenpaläste, Niederlassungen von Incas und Eskimos u. s.., bewohnt von Abordnungen der betreffenden Stämme; ein deutsches Dorf, eine Straße von Kairo, ein Tempel aus Japan, türkische, chinesische, arabische Bazars u. s. w. werden dort im Herzen des amerikanischen Continents einem wahren Völkerkarneval zum Schauplatz dienen, und die überaus starke Betheiligung fast sämmtlicher Nationen der Erde, vornehmlich Deutschlands, Englands und Frankreichs werden die Ausstellung zu einer wahrhaft internationalen machen— ein würdiges Culturfest, und gleichzeitig die erhebendste Art, auf welche die Entdeckung der neuen Welt und ihr Entdecker Columbus gefeiert werden können. Die Gesammtkosten der officiellen Ausstellungsanlagen, ganz abgesehen von jenen der Privataussteller, erreichen die enorme Summe von hundertzwanzig Millionen Mark, welche durch die Eintrittsgelder und den Wiederverkauf des Materials oder der einzelnen Gebäude selbst hereingebracht werden müssen. Ob dieses geschehen wird, ist fraglich, aber jedenfalls wird die Ausstellung sich zur sehenswertbesten aller bisherigen Ausstellungen gestalten, und es ist zu hoffen, daß die deusche Industrie und Kunst aus dem Wettbewerb der Nationen am Michigan=See siegreich bervorgehen wird. Man wird in Chicago in der Stadt wie auf der Ausstellung viel zu sehen und zu lernen bekommen, und da heutzutage die Reise dahin aus unseren deutschen Häfen bequem in zehn Tagen und zu verhältnißmäßig geringen Kosten unternommen werden kann, sei der Besuch Chicagos im kommenden Sommer angelegentlichst empfohlen. Deutschland. ** Kaisermanöver zur See. Neueren Bestimmungen zufolge werden die großen Flottenübungen zwischen Wilhelmshaven und Cuxhaven in Anwesenheit des Kaisers bereits Mitte August, noch vor der großen Berliner Herbstparade, stattfinden. Sie werden sich auch auf umfassende Landungsversuche erstrecken, die in noch größerem Maßstabe, als vor 2 Jahren, zur Ausführung gelangen sollen. * ** Ueber die Nordlandsfahrt des Kaisers wird aus Lyngen, 15. Juli, berichtet: S. M. Schiff„Kaiseradler" verließ gestern früh um 5 Uhr Tromss und warf um 9 Uhr bei der Iusel Andammen Anker. Der Kaiser begab sich an Land zur Rennthierjagd und erlegte zwei Hirsche.— Der Kaiser hat in Folge der Nachricht von dem großen Brandunglück in Christiansand 1000 Kronen für die dortige Bevölkerung gespendet.— Bei der vor einigen Tagen stattgehabten Besteigung des Digermulen wurde ein Erinnerungszeichen errichtet. Dasselbe besteht in einem Marmorstein, der die Inschrift trägt:„Kaiser Wilhelm II. und das Allerhöchste Gefolge, 21. Juli 1889— 7. Juli 1892.“ Am 15. ds. ging der Kaiser, einer weiteren Meldung aus Lyngen zufolge, wiederum auf die Rennthierjagd und erlegte einen dritten Hirsch. S. M. Schiff„Kaiseradler“ setzte Abends die Reise nach Skaaroe fort. * ** Uebungen der Eisenbahn=Truppen. Eine aus dem bayerischen Eisenbahn=Bataillon formirte kriegsstarke Compagnie mit der Kopfzahl von 180 Mann ist am Donnerstag mittels Extrazuges von München nach der Lüneburger Haide abgegangen, um dort mit den übrigen deutschen Eisenbahn=Truppen zu gemeinsamen Uebungen zusammenzutreffen. Drei Officiere der Kriegsakademie wurden dem Vataillon zugetheilt; die Uebungen werden bis zum 8. August dauern. * ** Die„Berliner Weltausstellung“ findet in der Berliner „Freisinnigen Zeitung“ folgende, von der wortreichen Begeisterung anderer Berliner Blätter recht deutlich abweichende Würdigung: „Wägen wir alle Umstände miteinander ab, so haben wir an der vorsichtigen Haltung, welche der Reichskanzler eingenommen hat, im Wesentlichen nichts auszusetzen. Wir geben zu, daß er hier und da einen andern Ausdruck oder einen glücklichern Zeitpunkt hätte wählen können, aber daß er sich nicht mit übereiltem Enthusiasmus in ein Unternehmen von unsicherm Ausgang hineingestürzt hat, vermögen wir nicht zu tadeln. Fassen wir alles Gesagte zusammen, so müssen wir sagen: wir wünschen von Herzen, daß eine erfolgreiche Ausstellung in Berlin zu Stande kommt; aber unsere Hoffnungen halten mit unsern Wünschen nicht gleichen Schritt.“ ** Ueber den Fall Jacquot berichtet das„Leipz. Tagebl.“: „Eine Untersuchung, zumal unter Mitwirkung von Consulatspersonen, hat überhaupt nicht stattgefunden. Die bisher seitens des hiesigen(d. h. Leipziger) Polizeiamtes auf Veranlassung der königlich sächsischen Staatsregierung vorgenommenen Erhebungen sollen lediglich zur Information für die diplomatische Verhandlung des Falles dienen. Bei einer etwaigen späteren Untersuchung wird, wie wir hören, die Frage des Gesundheitszustandes Jacquot's sehr wesentlich sein; was die praktische Lösung der ganzen Angelegenheit betrifft, so dürfte es unseres Erachtens wenig ausmachen, ob bei Herrn Jacqnot grobes Verschulden oder temporäre Erkrankung so eigener Art vorgelegen hat. Beide Fälle müßten bei einem in Function befindlichen Generalconsul absolut ausgeschlossen sein. Daß die bisherigen Erhebungen für Herrn Jacgnot kein günstiges Resultat ergeben haben, darf wohl als sicher betrachtet werden.“ Aus aller Welt. s Hauptmann Lugard, der britische Commondant in Uganda, hat nunmehr auch seinerseits Bericht erstattet. Natürlich stellt er sich als den Angegriffenen und Unschuldigen hin. Bezeichnend für die Gepflogenheiten der englischen Presse ist es, daß trotz der schwerwiegenden Gegenzeugnisse Lugards Berichte in den Londoner Blättern ungeprüft als eine völlige Rechtfertigung seines Verhaltens bezeichnet werden. Die„Times“ erklärt, es sei augenscheinlich, daß kein Grund vorhanden sei für die so eifrig in Europa„ausgestreuten“ Anschuldigungen gegen Lugard. Der„Standard“ meint, der(wohlbemerkt von Lugard selbst herrührende!) Bericht spreche Lugard gänzlich von den gegen ihn gerichteten Anklagen frei. Einzelheiten, wie z. B. der doch gewiß unmotivirte Angriff Lugard's gegen die Insel, auf welche der König geflohen war, werden mit Stillschweigen übergangen oder sie geben höchstens Anlaß zum Ausdrucke des Wunsches, daß noch mehr Einzelheiten bekannt werden sollten. Hauptmann Lugard hat eben im Interesse einer britischen Gesellschaft gehandelt, und das genügt der Londoner Presse, ganz entsprechend dem Grundsatze eng“ lischer Politik:„Right or wrong,— my country,“„Recht oder Unrecht,—'s ist mein Land!“ * s Ein Sieg der Blamen. Der belgische Kriegsminister hat verfügt:„Die erste Reihe der Zulassungsprüfungen zur Militärschule, umfassend die Sprachen, Erdkunde und Geschichte, dürfen auf Blämisch abgelegt werden.“ Dadurch wird vom Kriegsminister die Gleichberechtigung der niederdeutschen Sprache mit dem Französischen anerkannt, während noch vor Kurzem einem Vertheidiger vor Gericht das Recht abgesprochen worden ist, sich der vlämischen Sprache zu bedienen. * s St. Gervais. Einer Meldung aus Asnières zufolge soll der dortige Oberförster Gerbeiron schon im vorigen Jahre in seinem Rapporte auf die dem Schwefelbade St. Gervais drohende Gefahr aufmerksam gemacht haben; er fürchtete, wie er angab, eine solche zwar nicht von dem Gebirgsbache Bon Naut, sondern direkt vom Arvefluß. In dem letzteren fand man, etwas über einen Kilometer unterhalb des Dorfes Fayet, einen eisernen Kassenschrank, der Badeanstalt gehörig, in welchem die Badegäste ihr Geld und ihre Werthsachen zu deponiren pflegten. Der Schrank ist unversehrt und man fand in demselben verschiedene Werthsachen in einzelnen Paketen. Diese tragen noch die Aufschriften der Eigenthümer und man hofft so, dadurch Aufschluß über die Persönlichkeit u. s. w. verschiedener der verunglückten Badegäste erlangen zu können. Der Sohn des vernnglückten Bankdirectors Levy aus Kopenhagen ist irr sinnig geworden. 8 Aus Madrid, wird unter'm 14. Juli gemeldet: Die Hitze ist in ganz Spanien ungeheuer. Hier in Madrid stieg das Thermometer am Samstag um 2 Uhr Nachmittags auf 40 Grad im Schatten. Um 10 Uhr Abends war es noch 34 Grad. Seit vielen Jahren ist ein so heißer Sommer nicht mehr dagewesen. Von Cordova, Barcelona, Valencia, Pamplona u. s. w. werden ähnliche Temperaturen gemeldet. In Sevilla betrug die Hitze 46 Grad im Schatten und 55 Grad in der Sonne. Mehrere Menschen starben dort am Hitzschlag. s Die argentinischen Kriegsschiffe„Almirante Browu“ und „Veintecinco“, von denen man geglaubt hatte, daß sie dem Orkane an der Küste von Uruguay zum Opfer gefallen seien, sind am Kap Frio in Brasilien gesehen worden. Dagegen bestätigt sich der Untergang des Torpedobootes„Rosales“. * 8 Ueber ein Eisenbahn=Unglück von amerikanischer Eigenart wird aus New=York, 15. Juli, berichtet: Gestern wurde ein Eisenbahnzug auf der Lime Missouri=Kansas=Texas von vermummten Personen angegriffen. Der Zug mußte halten, mehrere Polizeibeamte wurden getödtet, die Geldkisten gesprengt und etwa 40,000 Dollars geraubt. * s Aus St. Johns(Neufundland), 18. Juli, meldet man: Der durch die Feuersbrunst angerichtete Schaden ist nur im Betrage von 4,500,000 Dollars, einem Drittel des Gesammtschadens, durch Versicherung gedeckt. Die Summe vertheilt sich auf 21 Versicherungs= Gesellschaften. Drei Mal ist der Versuch gemacht worden, den noch stehenden Theil der Stadt in Brand zu stecken. Auf Anordnung der Polizeirichter sind alle Wirthschaften geschlossen worden. Die Geldschränke der Sparbank und der Handelsbanken haben sich im Feuer bewährt. Eine große Menge Hütten sind gebaut worden, so daß sämmtliche Obdachlose jetzt untergebracht worden sind. Vierter Jahrgang. füv Voun und Umgegend Seite 3. (Nachdruck verboten.) 1 Der Reise-Onkel. Original=Roman von Karl Savelsberg. 7. Kapitel. Zum bessern Verständniß der im vorigen Kapitel geschilderten Ereignisse ist es nothwendig, einige Monate zurückzugreifen und uns in Berger's Heimath zu versetzen. An der von Ingolstadt nach München führenden Landstraße, nicht weit von Reichertshofen, liegt rechts seitwärts ein großes Gehöft, der„Stadlerhof“ genannt. Woher der Hof so heißt, wissen seine Bewohner selbst nicht zu sagen, wahrscheinlich hatte ein früherer Besitzer, wohl gar der Erbauer„Stadler“ geheißen, doch dessen wissen sich die ältesten Leute der Umgegend nicht zu erinnern. Der Hof liegt ganz allein in der Nähe des Gebirges, seine äußersten Felder grenzen schon an den Saum des Waldes an und der nächste Nachbar wohnt eine volle halbe Stunde weit. Von der Heerstraße aus führt eine lange Pappelallee dorthin durch die wohlgepflegten Felder. Tritt man aus dieser Allee durch ein nur Nachts geschlossenes, im Tage aber weit offenstehendes Thor, dessen Angeln in großen steinernen Pfeilern stecken, auf den weiten geräumigen Hof, so sieht man links die Stallungen, rechts die Scheunen und das Wohnhaus des Hofbauern, und geradeaus auf der entgegengesetzten Seite des Hofes das Herrenhaus, wenn man ein zweistöckiges, ohne jede Spur von Architektur massiv gebautes, altes Gebäude, zu welchem eine breite, steinerne Treppe hinaufführt, als solches bezeichnen darf. Zum Theil verdeckt durch zwei hohe, breitästige Linden, gewährt dasselbe doch mit seinem frischen weißen Anstrich und den hellgrünen Feusterläden einen freundlichen Eindruck. Links vom Hause, dessen Front nicht die ganze Breite des Hofraumes einnimmt, führt ein stark ausgefahrener Weg durch eine mit Obstbäumen bestandene große Wiese in's Feld; rechts neben dem Hause sieht man durch ein Gitterthor in den Garten, wo wohlgepflegte Obstbäume ihre schon zu welken beginnenden Zweige über Gemüse= und Salat=Beete ausstrecken. Nur hier und da gewahrt das Auge kahle Stellen, wo im Sommer ein üppiger Blumenflor prangt, aber der hierfür gelassene Raum ist arg beschränkt, denn der richtige Landwirth ist mehr für das Reelle als für den Luxus, er verlangt von der Mutter Erde, seiner Ernährerin, nichts, als die Gaben des Feldes, der Weide, des Teiches und des Forstes. Bist Du, lieber Leser, wohl schon auf solch' einem großen Hofe gewesen? Nicht wahr? Du hattest dort auch eine Empfindung froher Ruhe aller Deiner Sinne, ein so behagliches Gefühl der äußersten Zufriedenheit und stillen Glückes, wie es die prachtvollsten Villen, Gärten und Parks nicht zu geben vermögen. So auch auf dem Stadlerhof und besonders am heutigen Tage, wo alle Arbeit ruht und nur das Nothwendigste besorgt wird. Es ist Sonntag, ringsum herrscht feierliche lautlose Stille, die nur zuweilen durch das Gackern der Hühner, das Scharren der Pferde oder das eintönige Brummen des Hornviebes unterbrochen wird. Aus der offenen Thür des Herrenhauses tritt ein breitschulteriger untersetzter Mann, in der zweiten Hälfte der dreißer Jahre stehend, in dem wir Herrn Franz Berger, den ältesten Sohn der Besitzerin des Stadlerhofes, kennen lernen. Sein bartloses Gesicht mit den von langen Wimpern beschatteten, stahlblauen Augen, der etwas gebogenen Nase und den dicken Lippen trägt das Gepräge eines selbstbewußten Charakters, der keinen Willen kennt als den seinigen und diesen mit eiserner Energie durchzusetzen gewohnt ist. Auf der Steintreppe stehen bleibend, stopft er seine kurze Jagdpfeife, setzt sie in Brand und schaut mit scharfen Blicken über den weiten Hof, wie um sich zu vergewissern, ob Alles in Ordnung ist. Dann pfeift er dem Jagdhunde, der gähnend und mehrmals sich reckend aus der Hütte hervorgekrochen, schweifwedelnd langsam herbeikommt, und betritt den Garten. Ein zufriedenes Lächeln umspielt einen Augenblick seinen Mund, aber auch nur einen Augenblick, als er in der am Ende desselben liegenden Laube ein helles Gewand durch die Büsche schimmern sieht. Langsamen Schrittes, hier und da stehen bleibend, geht er auf dieselbe zu. In der Laube saß ein junges Mädchen, so eifrig in das Lesen eines Buches vertieft, daß sie sein Kommen nicht bemerkte, bis das schon voraufgeeilte kluge Thier an sie heransprang, den Kopf in ihren Schooß legte und sie mit seinen treuen Augen anblickte. Sie schob das Buch bei Seite, liebkoste den Hund und bemerkte nun auch dessen Herrn, der ohne ein Wort zu sagen, ihr leicht zunickte und sich auf der schmalen Holzbank niederließ. Freundlich, doch etwas beklommen, wünschte jene ihrem Gegenüber guten Morgen und nahm ihr Buch wieder zur Hand, um ihre Lectüre fortzusetzen. Sie fühlte es, obschon sie Herrn Berger nicht ansah, daß seine Blicke unverwandt auf ihr ruhten; sie konnte es nicht verhindern, daß eine leichte Röthe ihr Gesicht überflog, sie hätte sich selbst darum schelten mögen. War es nicht lächerlich, wegen des geringsten Anlasses immer gleich roth zu werden! Um so tiefer senkte sie den Kopf auf das Buch, wenngleich ihr die Buchstaben vor den Augen inein ander verschwammen. Doch Herrn Berger schien dies nicht zu passen, er legte die schwere schwielige Hand auf das Buch und sagte sarkastisch: „Ist Dir mein' Gegenwart lästig, so braucht's ja nur ein Wort von Dir, mich zu entfernen, obgleich ich eher das Recht hab’, hier zu verweilen, als jeder Andere. Bin ich Dir denn wirklich so zuwider, daß Du nit einmal am Sonntag eine Weil' mit mir plaudern kannst, wo ich doch den ganzen Werktag hindurch keine Zeit dazu find'. Freilich, i bin auch kein Karl, der so'spaßig zu reden weiß, allzeit lustig und fidel ist und kein solcher Sauertopf wie unsereins; gelt, da klopft's Herzerl schneller, wenn der kommt; den könnt'st vor Lieb' gleich fressen. Na, heut' kehrt er heim, da ist der Franz natürlich eine Null, ob er's noch so gut meint.“ „Wie Du nun wieder daherredst, Franz; warum soll ich denn Deinen Bruder nit gern haben, dem ich Alles verdank, was ich hab' und was ich bin. Wie oft muß ich Dir denn sagen, daß ich Euch Beide gern hab', und wenn ich sagen würd', Du seist mir zuwider, so müßt' ich die Unwahrheit reden; aber heirathen, Dich heirathen, nein das kann ich nicht. Und wenn Onkel Karl verlangen würd', daß ich ihn heirathen soll, dann müßt' ich vielleicht aus Dankbarkeit einwilligen, um ihn nicht zu kränken, aber ob ich glücklich sein würd', das ist eine andere Frag'. Denn wenn Du glaubst, daß ich ihn vor Lieb' fressen möcht', wie Du Dich ausdrückst, so irrst Du sehr, ein solches Gefühl ist mir bis jetzt unbekannt geblieben. „Schnickschnack!“ versetzte Jeuer,„das sind nur so Redensarten, mit welchen Du mich hinter's Licht führen willst; na, Du mußt's ja wissen, wie Du am Besten fährst, aber das kannst Du mir glauben, Mädel, daß der Franz es gut und ehrlich mit Dir meint und daß in rauher Schaal' meist ein guter Kern steckt. Schau', Regine, ich kenn' Dich von Klein auf, wie Du ein kreuzbraves gescheidtes Weibsbild bist, das sich auch nit scheut, in der Wirthschaft mit anzufassen und allweil den Kopf auf'm rechten Fleck hat. Ja, so ist's und so Viele ihrer auch nach mir spannen, ich möcht' grad kein' Andre als Dich. Auf den Händen will ich Dich tragen und noch viel mehr arbeiten als bisher, um Dir keinen Wunsch zu versagen, denn für Dich ist mir nichts zu viel. Das wollt' ich Dir noch sagen, eh' der Karl heimkommt und Dich mir vielleicht wegschnappt, daß ich's Nachschau'n hab. Nun überleg's Dir, die Antwort hat Zeit, ich will Dich nicht drängen, aber gut und reiflich überlegen sollst's, hörst Du, daß Dich Dein Entschluß nicht reut. Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ er die Laube und den Garten, in der Thüre sich umwendend, um Hector herbeizurufen, welcher unschlüssig, ob er seinem Herrn folgen oder zu Füßen seiner Freundin sich niederlegen solle, von Einem zum Andern blickte, dann aber eiligst herangetrottet kam, als er an dem ärgerlichen Tone des Rufers erkannte, daß es nun doch wohl die höchste Zeit sei, demselben Folge zu leisten, und das war es allerdings; denn, mochte es nun Unwille über seine Unfolgsamkeit oder ein Gefühl von Eifersucht sein, sein Herr stand im Begriffe, ihn empfindlich zu züchtigen, als er, der selten unüberlegt handelte, die erhobene Hand wieder sinken ließ, weil sonst ja Regine das Wehgeheul des Thieres gehört haben würde und dies einen schlechten Eindruck auf sie gemacht hätte. So brummte er denn einige Worte vor sich hin und schritt den Stallungen zu, um sich sein Reitpferd satteln zu lassen und bei einem Ritt durch die nächste Umgebung, vielleicht auch ein Stück in den Wald hinein, sein aufgeregtes Gemüth zu beruhigen. Der sonst so fromme Rappe war heute ungewöhnlich lebhaft, es schien ihm nicht zu gefallen, herausgeholt zu werden aus dem Stalle, während die Anderen ungestört daheim bleiben konnte; er machte allerhand Sprünge und suchte sich von dem ihn haltenden Knechte zu befreien, doch ohne Ersolg. Mit bewunderungswerther Geschicklichkeit saß Franz schon im Sattel und ließ das ungeberdige Thier fühlen, daß er nicht der Mann sei, ihm seine Launen durchgehen zu lassen. In anderer Stimmung würde es ihm Vergnügen gemacht haben, wenn das Pferd möglichst feurig und wild gewesen wäre, denn er war ein vorzüglicher Reiter; heute aber konnte dies nur seine ärgerliche Stimmung noch vermehren. Anstatt ihm die Zügel schießen zu lassen, wollte er das erregte Thier durchaus zur Ruhe zwingen, was ihm auchzendlich Vom geöffneten Feuster des ersten Stockwerks aus hatte eine alte ehrwürdige Dame den ganzen Vorgang beobachtet. „Franz! Franz!“ riet sie,„sei um Gotteswillen vorsichtig!“ „Wüßt“ nit warum, Mama! Xaver weiß gar zu gut, daß er in mir bisher noch immer seinen Meister gefunden hat. In einer Stund' bin ich zurück. Sorge Du, daß dann's Essen hergericht't ist, damit wir zeitig nach Ingolstadt kommen, denn der Nachmittagszug ist ein Schnellzug und der hält nit in Reichertshofen. Und Du“, wandte er sich an den Knecht,„schau zu, ob der Wagen und's Geschirr in Ordnung ist, damit's kein' Aufenthalt gibt.“ „Werd's schon machen“, brummte dieser und fügte, als jener außen Hörweite war, verdrießlich hinzu:„Nicht einmal Sonntags hat unsereins sein' Ruh'.“ In tiefe Gedanken versunken, ritt Franz Berger die Allee hinab und verließ bald die Landstraße, einen Feldweg einschlagend, der durch die Hauptbesitzungen des Stadlerhofes hindurchführte. Aber seine Gedanken waren nicht auf diese gerichtet, immer wieder kehrten sie zu dem reizenden Mädchen in der Gartenlaube zurück, die von seiner Werbung nichts wissen wollte. Sie war noch ein Kind damals, kaum dreizehn Jahre alt, als sein Bruder Karl sie auf den Hof brachte, das wildfremde kleine Mädchen, weither aus Belgien, wo Jener sie von der Straße aufgelesen, und aus Mitleid, da er gerade nach Hause in die Weihnachtsferien fuhr, dem Elend, in welchem sie unfehlbar zu Grunde gegangen wäre, entrissen und seiner Mutter zugeführt hatte. Zwar hatten Frau Berger sowohl wie sein älterer Bruder über Karl's gutherzige That verwundert und bedenklich den Kopf geschüttelt, aber dieser wußte so einschmeichelnd der Mutter zuzureden, daß sie schließlich ganz zufrieden war, das fremde Kind bei sich zu behalten und zu erziehen. Die kleine Reine, deren französischer Name nun in Regina umgeändert wurde, hatte sich gar bald in die neuen Verhältnisse hineingelebt und gewann sich im Fluge die Sympathien aller Familienmitglieder. Besonders Onkel Franz war ihr Alles gewesen. Wie sie ihm zujauchzte, wenn er sie auf's Pferd hob oder sie in die Schaukel setzte, die er in der Hauswiese an den Aesten eines alten Birnbaumes eigens für sie hergerichtet hatte. Wie sie sich an ihm schmiegte, wenn er ihr Märchen oder Räubergeschichten, vom bayerischen Hiefel und ähnliche erzählte, wie sie ihn dann an schaute mit ihren dunklen herrlichen Kinderaugen. Und wenn er Abends müde heimkehrte, dann hatte sie ihm die Pantoffeln und die Pfeife gebracht, ihn unterhalten mit ihren altklugen Bemerkungen und ihm erzählt von der schönen Stadt Brüssel, dem bösen Stiefvater Block und ihrem Pflegebruder, dem armen guten Pierre. Ja das war damals. Aber seitdem sie in Pension gewesen und nun als gebildetes Fräulein zurückgekehrt war, hatte sich Vieles geändert. Er mußte sich ja selbst sagen, als er dieselbe, die als ein junges Mädchen, ein richtiger Backfisch, von ihm geschieden, daß es mit dem alten zutraulichen Verhältniß nun wohl vorbei sei. Daß dies aber wirklich eintraf, daran trug er wohl selbst die größte Schuld, denn sie selbst behielt das alte trauliche Du bei und in der ersten Zeit schien es ihm sogar, als ob ihre Zuneigung zu ihm während ihrer langen Abwesenheit nicht geschwunden, sondern noch gewachsen sei, sonst würde sie doch wohl nicht so liebevoll und aufmerksam gegen ihn gewesen sein. Als aber dann sein Bruder heimkehrte und er sah, wie Regina auf ihn zueilte, ihn so herzlich begrüßte, ja, wie er sich einbildete, viel herzlicher, als einem so zugendlichen Pflegevater gegenüber am Platze war, da glaubte er, daß sie Jenen liebe, ihn, den jüngeren schönen Bruder, und sein Herz entbrannte in Eifersucht. Seitdem veränderte sich sein Benehmen gegen das junge Mädchen, bald wich er ihr aus, bald suchte er sie auf, wenn sie allein war; dann sah er sie mit so eigenthümlichen Blicken an und führte solche Reden, daß es Jener nicht verborgen bleiben konnte, welche Gefühle er für sie hegte. Kein Wunder, daß sie immer zurückhaltender wurde und als er gar von seiner Liebe zu ihr sprach, da hatte sie ihm kurz erwidert, daß sie wohl doch noch zu jung sei, an so etwas zu denken. Als er trotzdem nicht nachließ, sie mit seinen Anträgen zu bestürmen, hatte sie sich bei Frau Berger über ihn beklagt und dieser auf das Bestimmteste erklärt, daß sie ihren Vormund um die Erlaubniß bitten werde, den Hof zu verlassen und sich ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen, wenn Franz sich nicht den Gedanken aus dem Kopfe schlage, sie zu heirathen. Daraufhin hatte Letzterer denn auch seiner Mutter, die sie wie ihr eigen Kind liebgewonnen hatte und mit Schrecken an eine mögliche Trennung dachte, gelobt, das junge Mädchen fernerhin auf keine Weise zu belästigen. Ein Original=Humoreske für die Teser des General=Anzeigers erzählt von Haus Hasenfuß. Es ist an einem Samstag Nachmittag im Januar 1888. In glitzernder Glätte liegen die ausgedehnten Weiher im Brühler Park. Da, wo einst steif=gravitätische Hoffräuleins mit großen Spitzenkragen und mit gepudertem, hohem Kopfschmuck gewandelt, entfaltet sich reges Leben. Seminaristen mit ernsten Gesichtern umwandeln den Weiher, den eine starke Eisdecke in Fesseln gelegt hat und unterhalten sich strebsam über alte Geschichte oder wiederholen die„Zahn formeln der Säugethiere". Auf dem Eise aber, der Mooshütte gegenüber, da, wo die Eisen bahn, die von Bonn über Brühl nach Köln führt, über die Weiherbrücke fährt, geht's bunt genug zu. Lustige Gymnasiasten versuchen die Bogen nachzuahmen, die ein bärtiger, hoffnungsvoller Jüngling von ungefähr 40 Jahren auf glänzendem Eisschuh in allen möglichen Variationen macht. Die stark gebogene Nase verleiht dem kleinen Kerl, der es wohl zu wissen scheint, daß er hier die erste Flöce spielt, etwas eulenartiges, aber mit gerechtem Stolz schwingt er die allzu kurzen Beine, die in blankgeputzten, ungeheueren Kanonen stiefeln stecken. Jetzt saust ein Herr in flatterndem Mantel mit geflügeltem Fuß über die spiegelblanke Fläche und„Ah!— dort kommt sie!“ murmelt er freudig, indem er eine kühne Wendung macht und dabei ein halbes Dutzend verdutzt dreinsehender Schuljungen umrennt. Ehe die Jungen, die, auf dem Rücken liegend, aus voller Kehle„Vorsicht!“ rufen, sich aus ihrer horizontalen Lage aufgearbeitet haben, ist er schon in der Nähe einer jungen Dame, die mit erstaunlicher Sicherheit über das Eis zu schweben scheint. Er umkreist sie in waghalsigen, oft recht verzweifelt aussehenden Sprüngen, wie der Thurmfalk die Taube, aber schon ist sie an ihm vorüber, ihm ist's als hätte sie ihn angelächelt, sein sehnender Blick verschlingt sie, sein Herz schlägt so hoch, daß es ihm ist, als würde ihm plötzlich das Wamms zu enge und er knöpfte es wirklich auf. Er greift an sein stürmendes Herz und ah! da knittert es in seiner Brusttasche, das ist ja das Manuscript seiner neuesten Composition, das r der schönen Eis. läuferin zu widmen gedenkt.„Verwegener Eislauf“ heißt das neue Opus; seine Hand zieht zitternd das Manuscript hervor, gleich, gleich will er es ihr überreichen, aber—„o großer Strohsack!“— stöhnt er, es ist ja ganz zerknittert und mitten drin, da, wo die vompöse Introduction in's Walzertempo umschlägt, da—— er traut seinen Augen nicht: da klebt seine Bartwichse, die er bei seiner eiligen Toilette aus Versehen mit in die Brusttasche gesteckt. Es schwin delt ihm. „Donner und Doria!“ hört er da hinter sich, und sein Freund, der eben aus Köln angekommen ist, schlägt ihm zum Willkomm von hinten so herzhaft auf die Schulter, daß er das Gleichgewicht verliert, und, auf dem Rücken liegend, seine funkelnagelnenen Schlittschuhe zum Himmel streckt, als eben die spröde Schlittschuhläuferin an ihm vorbeifliegt. Sie hält sich das kleine Müffchen aus Schwanenpelz vor den Mund und kichert.„Mein grundgütiger Bimbam! sie hat einen Schreckensschrei ausgestoßen, sie liebt mich, sie.—— Aber Du Tollhäusler, was willst Du denn hier? So etwas kann auch nur ein verrückter Poet thun, wie Du einer bist! Klopf mir den Schnee vom Rock!— Rasch!— da kommt sie! Au! aber nicht so arg, Du schlägst mich ja zum Krüppel!— Da! jetzt ist sie vorüber, Du Unglücksmensch! Aber was willst Du hier?“ „Ich? Frage die Sterne! Ich bin verliebt, rasend verliebt, unsterbliche Lieder klingen mir im Herzen, eins habe ich schon in der Tasche, heute bekommt sie'!“ „Mit Bartwichse?“ „Bist Du toll geworden? So gratulire mich doch, Herzeusbruder!" „Aber worauf denn? Darauf, daß Du keinen Schneuzer und keine Bartwichse hast, Du Glückspilz! Aber wen liebst Du denn?" „Welche Frage! Da! da! und er weist auf die Schlittschuhläuferin mit dem unaussprechlich blauen Kleide und dem Lockenhaar. „Spiegelberg, ich verstehe Dich!“ lacht der Musiker, der nicht recht zugesehen hat.„Da“— und er weist auf eine spindeldürre Jungfer— „ah, Du hast Geschmack! Das ist sie, ja, Du hast Geschmack! Ich gratulire Dich!“ „Aber bist Du toll? Die nicht, bewahre mich vor dem Uebel! Die Blaue! Siehst Du sie nicht, die flatternde Libelle?“ „Waaaa——?“ „Natürlich! Die! die Blaue!“ „Du willst mich foppen!“ „Warum?“ „Das fragst Du noch. Du, der Du mein Freund sein willst, Du Galgenstrick! Aber das sage ich Dir! Mischt Dich nicht in meine Familienangelegenheiten!“ „Fa—mi—lien—an—gelegenhei—ten?„Ich— hörst Du. mich, toller Poet— ich liebe Sie, und Keiner soll mir in die Quere kommen, auch Du nicht mit Deinen fünffüßigen Jamben! Eine Composition habe ich auf sie geschrieben und ihr gewidmet, herrlich! Da ist Mozart und Beethoven nichts gegen, gar nichts!“ „Und doch sage ich Dir: mich nimmt sie! Ich wette um sechs Flaschen Wein!“ „Augenommen! Gut! Und ich wette ebenfalls um sechs Flaschen, daß sie mich nimmt!“ „Angenommen! Gut! Die sechs Flaschen können wir gleich im Pavillon um's Leben bringen, Du wirst sie bezahlen!“ „Nein, beide werdet Ihr sie bezahlen, Ihr— Ihr!— Guten Tag beisammen!“ und damit kommt der dritte Freund heran, der geborener Bonner und Maler ist. „Aber wie kommst Du denn hierhin, Willy?“ fragt der Musiker, der in Brühl wohnt, in elegisch hinschmelzendem, vorwurfsvollem Tone. Daß Max aus Köln kommt, finde ich allenfalls noch begreiflich, aber Du, aus der Musenstadt, aus Bonn, wo der Eisclub in rührender Weise für die Belustigung der Bonner sorgt, daß Du vom Eisfest aus Bonn nach Brühl kommst, Fahrgeld ausgibst und dabei frisch rasirt bist und die Stiefel so blank geputzt hast— nein, da hört doch Alles auf!“ „Nein, hier liegt der Hase im Pfeffer“, ruft Willy und greift an sein Herz,„ich bin wahnsinnig verliebt!“ Die zwei Genossen fahren sechs Schritte zurück und starren ihn sprachlos.„In wen?“ klingt es endlich einstimmig gedehnt.„In die“, sagt endlich der Musiker und zeigt auf eine stark behäbige Dame, die zwar den Eisschuh an=, aber längst die Kinderschuhe aus gezogen hat. „Bewahre!“ ruft der Maler in gerechter Entrüstung„Ihr dürftet mir doch mehr ästhetisches Gefühl zutrauen, aber ich will es Euch sagen, Ihr, die Ihr soeben schon gewettet und die Haut des Bären verkauft, ehe Ihr diesen habt, ich“—— und er schüttelte siegesbewußt seine Künstlermähne—.—“ ich liebe sie, die Blaue, und da ich weiß, daß sie musikalisch ist, so spiele ich ihr zu Liebe sogar!“ „Du? Was?“ „Fingerübungen, Billard, Scat, alles, alles!“ „Und ich leiste noch mehr! Nächstens singt sie in Köln in einem Concert, ich spare schon, um ihr einen Lorbeerkranz werfen zu können, der sie fast erdrücken soll“ „Nutzt Euch nichts! Nutzt Euch nichts!“ ruft jetzt Willy, der Maler, und ich wette ebenfalls um fechs Flaschen, mich nimmt sie und keinen Andern!" „Angenommen! Gut! Gut!“ And sie stieben auseinander wie eine wilde Meute, jeder will„der Blauen“ zuerst den Arm anbieten zu gemeinschaftlichem Eislauf, jeder will sein Glück zuerst versuchen. Aber das kleine Ding mit den nichtsnutzigen Locken sitzt eben auf einem Stuhl und schaut die Drei, die sie so lebhaft umkreisen, so sonderbar an, daß schließlich jeder den Rückzug nimmt. „Das muß anders gemacht werden!“ sagt Willy, als die Drei sich endlich wieder getroffen. Ich hab' einen Vorschlag zur Güte. Nur Einer geht zu ihr.—„Ich!— Ich!“„Nein, wir ziehen darum, und wer den längsten Halm hat, holt sie zum Eislauf, sagt ihr, daß wir alle drei eine Annäherung mit ihr wünschen und bittet sie, offen zu sagen, wem sie den Vorzug gibt. Das din ich natürlich!“ „Angenommen! Aber abwarten! Ich bin der Glückliche!“ „Ich! Du Dickhäuter!“ „Max hat gewonnen! Wahrhaftig, er hat gewonnen!“ Max besieht glückstrahlend den Halm, der ihm den Sieg rrungen, er betrachtet das als ein gutes Omen, der Glückliche, und vor Freude wirft er seine Cigarre weg, die er frisch angezündet, denn mit drennender Cigarre kann er doch nicht zu ihr kommen!" „Aber anparteiisch trägst Du Alles vor und läßt sie wählen! Hörst Du? Auf Ehrenwort!“ „Auf Ehrenwort!“ und fort ist er. Die beiden Andern verschlingen ihn mit den Blicken. Jetzt ist er bei ihr. Er verbeugt sich mit der Grazie eines ausgedienten Lakaien.— Wahrhaftig! Sie legt ihren Arm in den seinen, Hand schlingt sich in Hand und dahin schwebt das Paar. Max ist es, als müsse er gleich mit ihr in den Himmel fliegen, er eilt an den Freunden vorüber und sieht sie an wie ein Eroberer. Jetzt eilt das Fräulein zu ihrem Mantel, der an einem Aste hängt und überreicht Max etwas, weiß sieht es von weitem aus.—— „Zum Henker! Er betrügt uns! Sie gibt ihm schon ihre Photographie! Sie feiern Verlobung! Der Betrüger!" Willy knirscht mit den Zähnen. Aber was ist das? Max verbeugt sich und steckt die Photographie in die Rocktasche. Er läuft auf dem Eise herum wie toll, als wollte er die Tarantella tanzen. Hinterrücks, vorrücks geht's in den kühnsten Bogen.— „Er verhöhnt uns! Er hat sie uns geraubt!— Da kommt er! Nun, Treuloser, hast Du Dein Wort gebrochen? und er wirft sie Willy vor die „Wo ist ihre Photographie? Her damit, die gehört nicht Dir allein!“ „Ihre Photographie?— Da! Füße.„Da hast Du sie! „Ein Schrei!—„Was ist?“— Eine—— eine—— eine —— Verlobungskarte! NN und NN, Berlobte! Wie Spren fahren die Drei auseinander und als sie endlich wieder zusammen kommen, da schnallen sie die Schlittschuhe ab.—„Ihr geht heute mit mir nach Bonn und schlaft bei mir! Achtzehn Flaschen Wein zu trinken ist keine Kleinigkeit!“— Sie sind in Bonn. Der Abend ist gekommen; in des Malers Zimmer ist es dunkel. Jeder schweigt. Franz, der Musikus sitzt am Flügel und spielt. Er spielt das Stück„Verwegener Eislauf!“ Dann kommt Max an die Reihe; in seinen Händen hält er ein Papier. Er kann nichts sehen, aber er kann das Gedicht auswendig und da nun dieses verklungen, kommt Willy mit Licht. „Lichtelfe!“ schreit der Poet und stürzt sich auf ein Bild, das dort auf der Staffelei steht, es immer wieder küssend. An seinen Frack schößen reißt ihn der Maler zurück, aber es ist zu spät. Franz stößt ein furchtbares Bardengebrüll aus: der Poet hat ein nasses Bild geküßt, roth, blau, grün, gelb ist er im Gesicht, voll frischer Oelfarbe. „Mein Bild“, jammert der Maler und stürzt davon, um Spiritus zu holen, seinem Freunde das Gesicht zu reinigen. Der sieht aus wie ein bemalter Indianer auf dem Kriegspfade, die reinste Farbenmusterkarte!——„Hier! Spiritus!“ Und er wischt und wischt, aber nichts geht ab. Willy zieht den Athem an und schnuppert wie ein Spürhund.„Das ist ja gar kein Spiritus, das— ist—— Oellack!——— Der Poet war lackirt in des Wortes ureigenster Bedeutung, der vollkommenste Oelgötze!— Was weiter geschah, darüber schweigt des Sängers Höflichkeit.—— Vor einigen Monaten war's! Willy wollte seinen Freunden eine Ueberraschung bereiten, und theilte ihnen mit, sie sollten zum Eisplatz nach Bonn kommen, dann und dann. Willr ist verlobt. Zwar nicht mit jener„Blauen“, die ist längst vergessen, sondern mit einem reizenden Stumpfnäschen. Jetzt,— da kommen auch Maz und Franz, aber nicht allein, jeder mit einer strahlenden Schönheit. „Meine Braut, Fräulein Alwine Meyer!" „Meine Braut, Fräulein Eulalia Müller!“ Meine Braut, Fräulein Adelgunde Schulze!“ Wenn ich recht gehört habe, feiern die Drei nächsten Ostern Hochzeit.„Aber ohne Bartwichse!“ wie Freund Franz versicherte. Dr. Franz Woldaus Neue Erfindung zur chemischen Reinigung von Kleidungsstücken und Möbelüberzügen, aller Stoffe, Filzhüten, Shlipsen, Bänder, Leder- und Glacehandschuhen, zur Entfernung von Tinten-, Oel-, Theer-, Harz-, Obst- und anderen Flecken, sowie zum Waschen wollener Hemden u. Unterkleider, für den Haus- und gewerblichen Gebrauch. In orig.-Packenen à 40 T. Zu haben in Bonu: C. Vogel. Poststrasse. J. Kallfelx, Weberstrasse. P. Breuer, Arndtstrasse. Th. Wiepking, Kölnstrasse. C. Badenheuer, Neugasse. J. Röllgen, Poststrasse. Th. Broel, Sürst. H. J. Dresen, Breitestr. ∆ Schneider, Victoriastr. H. Brabänder, Poppelsdorf. J. J Ittenbach, Königswinter. L. Büchel, Beuel. Engros.Niederlage bei Jos. vogeli, Bonn, Paulstrasse 3. Einen tüchtigen 2. Vackergesellen gegen hohen Lohn sucht Lukas, Beuel. des General-Anzeigers. Abonnent A. B. in Vonn. Um eine Stelle auf einer Güter=Expedition zu erlangen, müssen Sie sich unter Beifügung Ihrer Papiere an eine Eisenbahn=Direction wenden. Gustav P. in Vonn. Fliegenleim oder Vogelleim wird auf verschiedene Weise hergestellt; der ächte wird aus der Mistelpflanze durch Zerquetschen der weißen Beeren und reichlichen Zusatz von Wasser gewonnen. Umständlicher ist die Zubereitung aus der Rinde der Stechpalme. Künstliche Vogelleimsorten werden aus einer Mischung von settem Oel und Harz(Kolophonium, Fichtenharz und Rüböl) oder aus gekochtem Tischlerleim und Chlorzinklösung hergestellt. Diese haben aber den Uebelstand, verhältnißmäßig rasch einzutrocknen und dann unwirksam zu sein. Man nimmt bei der Herstellung so viel flüssige Substanz zu der trockenen, bis die erforderliche Zädigkeit vorhanden ist. J. R. Nein, der Wirth hat nicht das Recht, ohne jeglichen Grund einem unbescholtenen, anständigen und nüchternen Menschen die Bewirthung zu verweigern. u.., Poppelsdorf. Gie haben vor einiger Zeit bei uns angefragt, weshalb hier am Rhein keine Weidekühe geschlachtet würden. Wir haben uns nun bei hiesigen Metzgermeistern erkundigt und folgende Auskunft erhalten: Jeden Herbst kommen auch hier in Bonn am Riederrhein angekaufte Weidekühe zum Abschlachten, aber die meisten Kunden danken dafür, da schon das Aussehen des Fleisches bei der dunkelgelben Farde des Fettes wenig appetitlich ist. Dazu kommt unn noch, daß fast nur alte, abgemolkene Kühe, deren Fleisch naturgemäß zäh ist, geschlachtet werden, denn die jungen Thiere gebraucht man eden zur Zucht und zum Milchgeden, was Beides einträglicher ist, als junge Kühe zum Schlachten aufzuziehen. Daß nur im Herbste Weidekühe ins hiesige Schlachthaus gebracht werden, erklärt sich daraus, daß das Vieh im Frühjahr und im Sommer eben auf der Weide bleidt.— Wenn Sie also absolnt Weidekuhfleisch essen wollen, so müssen Sie dasselbe von auswärts bestellen oder bis zum Herbste warten. Auf alle Fälle wünschen wir guten Appetit! Treuer Abonunent J.., Vonn. Das Verfahren der betr. Zeitungs=Expedition ist gewiß nicht correct, dürfte aber auf einem Versehen beruhen, da Gie ja eine Freimarke beilegten und deshalb doppeltes Anrecht auf eine prompte Erledigung Ihrer Anfrage hatten. Es wird nichts übrig bleiben, als daß Sie noch einmal sich an die Expedition wenden. Legen Sie dieser das Porto für einen Brief an den Inserenten bei, damit ste von demselben die Abschrift Ihrer Zeugnisse zurückverlangt. Mehr kann die Expedition nicht thun. Unter keinen Umständen darf sie Ihnen den Namen des Inserenten nennen. (Eaalen Arbeiten erfahr. Mann Wohnung sucht Beschäftigung für Haus oder von 3 Zimmern sofort zu verGarten. Näheres in der Exped.miethen, Victoriastraße 3. Ein erfahrener Kutscher mit guten Zeugnissen gesucht. Lambert Nolden, Meckenheimerstraße 39. Pächkergesele gesucht. Joh. Peiers, Meckenheim. Zuverlässiger Tagerarbeiter sofort gesucht. Heinr. Lauten, Ein tüchtiges für alle häuslichen Arbeiten gesucht, Panlstraße 8. Ein gesetztes Mädchen, welEches schon längere Jahre in herrschaftl. Hause thätig war, sucht Stelle allein in stiller Familie oder bei älteren Damen. Fr.=Off. unter G. H. 100. an die Agentur des General=Anz. in Köniaswinter. Gesucht ein tüchtiges für Küche und Hausarbeit. Nur solche mit guten Zeugnissen wollen sich melden Mozartstraße 8. Ein properes kräft. für alle häusliche Arbeit gesucht, Krenzstraße 3. Prutse, Alten ell. kauft unter Garantie des Eine stampfens Jos. Lammerich, Martinsgraben 1, an der Poststr. Gessere Schlafsteue mit 2 Betten, auf Wunsch mit Kost, billig zu vermiethen, Breitestraße 19. Eine fast neue eiserne Verksteue nebst Sprungrahmen zu verkaufen, Breitestraße 4. Eisernes Gelk, complett, gebraucht, zu kaufen gesucht, Cassiusgraben 12, 2. Etagg. In den ersten Tagen Kaisertrifft ein Waggon Kurzer köhlchentgtalterufadrnwesst franco Haus die Kohlenhandlung Joh. Leuchtenberg, Kessenich. 6 Lorveerdaume, Feigenbaum zu verkaufen, Argelanderstraße 24. fahrendes Hochrab steht wegen Mangel an Zeit zum Fahren preiswürdig zu verkaufen. Poppelsdorf, Wielstraße 1. zu verkaufen, Bonngasse 18, 2. Etage, Ulmer zwei Stück, Rüde, #u Monate 8. einer 7 Wochen alt, coupirt, preiswürdig zu verkaufen. Peter Rettekoven, Rhein. Bazey, Siegburg, Holzgasse 13. Seite 9. General-Anzeiger für Vonn und Umgegend. Vierter Jahrgang. 2 gut möbl. Zimmer zu vermiethen, straßenwärts, Breitestraße 401. ne Dame sucht ein nicht Haus zu miet welches sich gut möblirt vermiethen läßt. Offerten mit Preisangabe unter L. G. 10. an die Expedition des General=Anzeigers. Statt joder Bobenderen Anneige. Heute Morgen gegen 3 Uhr verschied sanft nach kurzem Krankenlager unsere innigstgeliebte Schwester Emme-Cndereyen! Um stille Theilnahme bitten die trauernden Geschwister. Bonn, Köln, Lima, 16. Juli 1892. Brücken= und Acherstraßen=Ecke theilungshalber unter günstigen Bedingungen zu verkaufen. Näheres P. J. Stranscheid, Brücke 8. Landaufenthalt. In einer gebildeten Familie auf einem kleinen Gute im Siegkreis finden Erholungsbedürftige und Kinder freundliche Aufnahme. Wald in nächster Umgebung; Badehaus. Gelegenheit zur Nachhülfe in allen Fächern. Näheres Geh.=Rath Schaefer, Münsterstraße 16. Die Beerdigung findet Statt Dinstag den 19. Juli, Nachmittags 4½ Uhr, vom Trauerhause Schumannstrasse 9 aus. Hansa ** O Natürlich kohlensaurer Sprudel von J. Bouché, Gerolstein. Unübertroff. Tafelgetränk. Bestes diätetisches Wasser. Käuflich in Bonn bei P. Brohl, W. Diedenhofen, J. Kallfelz, Jos. Müller, J. G. Steiner u. s. w. Irdeithaf der Zeche Langenbrahm(Kaiserkohlchen) liefert billigst Frz. Sarter-Weiland. Villa Endenicher Allee Nr. 10, Drei herrsch. Wohnhäuser vas. zu verkaufen oder zu vermiethen. Baustellen Endenicher Allee u. Humboldtstr. in verschiedenen Größen. Pläne u. Beding.: Eigenthümer Karff, Architekt. Den geehrten Herrschaften von Vonn zur Nachricht! Mit dem heutigen Tage wird der Kutscher Mannebach aus unserem Geschäft entlassen. Bestellungen oder Zahlungen darf derselbe nicht mehr für die Central=Molkerei in Empfang nehmen. Nicht reelle Bedienung von Seiten der Kutscher bitte gefälligst an den Vorsitzenden, Franz Leuffen, Lüftelberg bei Meckenheim, oder an den Unterzeichneten zu richten. Peter Broich, Geschäftsführer der Central=Molkerei, Bonn, Hundsgasse 5. von Tuchtbunde.n Am Diustag den 19. Juli d. Morgens ½10 Uhr werden im Auctionslokale von Schimmel, Kasernenstraße 16 zu Bonn eine große Partie abgepaßte Tuchreste für Herren=Anzüge in Buxkin, Kammgarn, Cheviot 2c., ferner abgepaßte Damenkleider in Wolle, sowie Leinen und sonstige Stoffe öffentlich gegen Baarzahlung verkauft. H. Willems, Auctionator. Tanderei= Vertäuf in Börnheim. Am Donnerstag den 21. Juli 1892, Nachmittags 2 Uhr, zu Bornheim beim Wirthe Johann Roleff lassen die Erben von Johann Theodor Cloren zu Hersel ihre sämmtlichen in den Gemeinden Bornheim=Brenig und Sechtem gelegenen Acker=, Garten= und Holzungsparzellen theilungshalber bei brennendem Lichte öffentlich unter günstigen Bedingungen versteigern. Justizrath Schaefer, Notar. Schöner Landaufenthalt in Rhöndorf bei Honnef mit und ohne Pension zu mäßigen Preisen. Off. u.„Landaufenthalt" a. d. Agentur des General=Anz. in Honnef Ein starker Tagelöhner, der etwas Stellmacherarbeit versteht, sofort gesucht, Sandkaule 11. Meckenheimerstraße 6b Geschaftshans mit gr. Ladenlokal und über drei Meter gr. Schaufenster per sofort zu verkaufen oder zu vermiethen. Albert Schmitz, Meckenheimerstraße Nr. 6. Ein tücht. Wirty sucht in der Umgegend von Bonn oder in Köln ein gutgehendes Restaurant oder kleines Hotel zu kaufen event. zu miethen. Frco.=Offerten unter L. K. 66. an die Exped. des General=Anz. Möbl. Zimmer mit oder ohne Pension zu vermiethen, Breitestraße 23a. Schönes mit Einrichtung zu verkaufen. Näheres Poppelsdorfer Allee 56. Herrschaftl. mit Garten Poppelsdorfer Allee, herrlichste Lage, in tadellosem Zustande billig zu verkaufen und zu jeder Zeit anzutreten. Näheres bei Joseph Kacuffer, Baumschuler Allee 8. 55,000 Ml. auf gute 1. Hypothek zu 4½% vom Selbstdarleiher sofort gesucht. Offerten unter A. S. 19. an die Expedition des General=Anzeigers. 3000 auf 1. Hypothek zum Austhun bereit. Offert. unt. A. Z. 43. an die Exved. des General=Anzeigers. Nebenverdienst können Person. jed. Standes, w. ihre freie Stunden d. angen. Beschäftigung ausnützen woll., erwerben. Off. sub F. 6607. in Rudolf Mosse, Frankurt am Main. EINEADUNG zu einer Sitzung der medicinischen Section der Niederrheinischen Gesellschaft für Naturund Heilkunde am Montag den 18. Juli 1892, Abends 7 Uhr, im Stern. Prof. Schultze. Pestomac Scher-Austlag am Donnerstag den 21. Juli cr. mit Extra-Salonboot der Köln-Düsseldorfer Dampfschifffahrts-Gesellschaft nach Andernach. Abfahrt Punkt 1½ Uhr. Fremde können durch Mitglieder eingeführt werden. Die Direction. früh Morgens vielfach genossen. Zu haben bei den bekannten zahlreichen Herren Debitanten. Tur Annstschreiker. Drei schwere eichene Pfeiler und Eichen=Bauholz, von einem alten Kloster, und eine alte Kasten=Uhr mit schönem Zifferblatt und Musikwerk, 6 Stück spielend, billig zu verkaufen. Näh. P. Kerpen, Rheinbrohl. Jonendorser Bade=Gesellschaft. Die Eröffnung der Zellen=Bade=Anstalt im Rheine zu Niederdollendorf hat am 16. Juli er. stattgefunden und ist die Benutzung derselben auch Nichtmitgliedern zu mäßigen Preisen gestattet. Badezeit für Damen: —11 Uhr Vormittags und—6 Uhr Nachmittags. Badezeit für Herren: —9 Uhr Vormittags, 11—3 Uhr Nachmittags und—8 Uhr Abends. Der Vorstand. mae Deutsche Weingesellschaft Carl Cahn& Comp., Boun, Friedrichstraße 12, und Hamburg, Gurlittestraße, 1 Wein= u. Coguar-Versand zu billigsten Engros=Preisen. 1Preisbusch und Proben frangg. * I* Apfelwein Liter 35 Pfg. empfiehlt A. Quander, Argelanderstraße 24. Sonntag den 17. Juli: ausgeführt von der 25 Mann starken Stadt=Capelle. Anfang 3 Uhr. Entrie frei. 1500 Mt. Sicherhelt vom Selbstdarleiher per sofort gesucht. Fr.=Offert. A. C. 315 an die Expedition des.=Anz.„ HypothekenKapitalien zu 4¼% auf gute städt. Objecte längere Jahre fest zu beziehen von der Allgem. Versorgungs=Anstalt in Karlsruhe. Näh. Auskunft durch den Vertreter A. Himpler, Bonn, Rosenthal 15. *** P 77 liegen zum Austhun auf gute 1. Hypothek bereit. Nachfragen unter C. H. 1000. besorgt die Expedition des General=Anzeigers. Mädchen in Küche und Hausarbeit durchaus erfahren, sucht Stelle bei einzelner Dame oder kinderlosem Ehepaar. Zu erf. Auguststr. 2. Tnabhängiges Mädchen, in aller Arbeit erfahren, sucht Stundenarbeit oder zur Aushülfe. Giergasse 14, 1 Treppe hoch. Ein Bugelmadchen sucht Beschäftigung, Maxstraße 27d, 2. Etage. Mädchen sucht Kunden im Weadchen Ausbessern von Kleidern und Wäsche, Victoriastraße 16. Mitte oder Ende August ein er* tüchtiges gewandtes Zweitmadchen, welches in bessern Häusern gedient hat, gesucht Riesstraße 8. Ein properes Madchen von 17—18 Jahren für alle häusl. Arbeiten gesucht, Bonngasse 42. Mädchen arbeit. Offert. G. K. 10. postlagernd Bergheim, Siegkreis. (Suche zum 1. August ein Mädchen für Küche und Hausarbeit. Frau Geh.=R. Clausius, Reuterstraße 12, Poppelsdorf. Ein Madchen vom Lande sucht Stelle für Küche und Hausarbeit. s Näheres in der Exp. des Verfecte Büglerin sucht Kunden im Hause. Uebernimmt Herrenwäsche, Rheingasse 26. a Kriegerfest in Geislar. ∆ Heute Sonntag den 17. feiert der hiesige Krieger=Verein in seinem Stammlokale, den schön decorirten Räumen der Restauration zur Krone von H. Gerhardts 25jähriges Programm: Morgens: Kirchengang.— Nachmittags 4 Uhr: Festzug durch's Dorf. Hiernach: Concert unter gefälliger Mitwirkung zweier hiesiger Gesang=Vereine und mehrerer auswärtiger Krieger=Vereine. Später: BALL. Die Musik wird ausgeführt von der ganzen 28er Infanterie=Capelle in Uniform aus Bonn. NB. Bemerke noch, daß die Festlichkeit nicht bei Schütz, sondern bei Gerhardts abgehalten wird. Es laden bei reinen Weinen und guter Küche ergebenst ein der Vorstand und H. Gerhardts. Schanzenen. Sonntag den 17. Juli 1892: Unsssze Coftz! ausgeführt vom Trompeter-Corps ehemaliger Königs-Husaren. Anfang 4 Uhr. Eintritt frei. Margarethenfest in Friesdorf. Sonntag den 17. Juli: in der„Kaiserhalle“. Zu zahlreichem Besuche ladet ergebenst ein Fr. Heubach. Margarethen=Kirmeß in Friesdorf. Sonntag den 17. Juli: Gerßer Sanzr„ wozu ergebenst einladen Freundschaftsbund und Ant. Wahlen. Tanderei zu Angsborf. Am Freitag den 22. Juli, Nachmittags um 3 Uhr, zu Leugsdorf beim Wirthe Jacob Wollersheim lassen die Erben von Jacob Manns zu Impekoven ihre von Gebrüder Weber zu Lengsdor herrührenden Ländereien unter günstigen Bedingungen öffentlich versteigern. Justizrath Schäefer, Jotar. 19 Medaillen. von Dr. med. Schrömbgens pure sowie halb und halb mit Cognae vermischt, ist wegen der vorzüglichen magen: anregenden Wirkung des 'estomac, ein ebenso beliebtes als höchst vorzügliches Getränk und wird namentlich zur higen Gebr. Nähmaschine und Kinderstuhl zu verkaufen, Rheingasse 22. Im Ankauf getragener Kleider zu höchsten Preisen empfiehlt sich W. Heymann, Rheingasse 36. hin Paar vordere und ein Paar hintere gute 4“ eichene Vagenräder An ,außen verNäheres in der Exp. des.=A. Ein fast neue Koßhaarzupfmaschine billig zu verkaufen, Wilhelmstraße 13, Nebenhaus. Guterhaltene gebrauchte Hängelampe zu kaufen gesucht, Sandkaule 12. * fein geritten, gut eingefahren, brauner Wallach, 164 hoch, elegante Figur, durchaus truppenfromm, in der Nähe von Bonn, wegen Platzmangel zu verkaufen. Preis 710 Mk. Näheres Stallmeister Graven in Bonn. Jagd. Habe einen echten deutschen Hühnerhund, 3½ Jahre alt, abzugeben. Derselbe ist gut dressirt, hasenrein, als auch guter Apporteur für Wasserwild. Carl Schmitz, Sinzig. Schlachtpferdehöchsten Preisangekauft, auch in Unglücksfällen Beinbrüchen 2c. von A. Merkert, Sieber Nchf., Welschenonnenstr. 8 Junger Ziehhund n gesucht. Xff. mit Pi alter □ zu kaufen gesucht. Off. mit Preisangabe u.„Ziehyund a. d. Exp. Frischmelrende zu verkaufen bei Geschw. Scheuckelberg in Söven b. Hennef. Hühnerhund, langhaarig, deut. sche Rasse, weiß mit braunem Flecken, seit 13. cr. Nachmittags abhanden gekommen. Wiederbringer, oder wer Angaben macht, die zur Wiedererlangung führen, erhält gute Belohnug von H. Hüser, Stteracht. Ein grüner sprechender Papagei zu verkaufen. Wesseling, Rheinberg 13.„ Zucht=Stier zu verkaufen. Gimmersdorf Nr. 36.#. Nr. 924. Sonntag, 17. 1892. OUTeSNerr TeRegte.l Vierter Zahrgang. Anzeigen aus dem Verbreitungsbezirk des General=Anzeigers 10 Pfg. pro 7 spaltige Petitzeile oder deren Raum. Anzeigen von Auswäris: 15 Pf. pro 7spaltige Petitzeile oder deren Raum. Reclamen 40 Pfg. pro Telephon Nr. 66. Alle lokalen Anzeigen werden bei vorheriger Baarzahlung für 3 mal das 4temal frei aufgenommen. Kleine lokale Inserate bis zu 10 Zeilen kosten nur 5 Pfe. pro Zeile und das 4temal frei, wenn vorher baar bezahlt wird. Wohnungs-Anzeiger 50 Pfg. pro Zeile und Monat. Da Duus des Emeral=Ameigens unn schen Mitag um 11 Uhr.— Jedrmamn Jun Sutrit. e Bonn Jehe baltiche, setiele und riiglsse2 oder Erirterung ist absolut ausgeschiossen. G1 Hnserns Sietels) A. Nauerfänder, Kreuzstraße, empfiehlt zum Einmachen Erystall=Platten=Zucker per Pfd. 34 Pf., Erystall=Stampf=Zucker per Pfd. 32 Pf.,4 echten Weinessig per Ltr. 25 Pf. als: Bruchtaffee wieder zu haben. Winand Schmitz, Dampf=Kassee= Breunerei, Kölner Chaussee 27. 1 Kupprr's Ekporiditt 20 Flaschen, Spatenbräu, Eberlbrau 15 Flaschen für 3 Mark. Jos. Kallfelz,-erigobe Die Lohrik lando. Maschnen u. Gsengsehrei Minerva-Hütte, A. Grimmel& Co. in Haiger(Nassau) empfiehlt ihre bewährten, langjährigen Specialitäten Is: Stiften- und Preitdreschmaschinen mit und ohne Strohschüttler und Siebwerk. Göpelwerke(ein- bis sechspferdig). Futterschneidmaschinen für Hand-, Göpel- und Dampfbetrieb in größter Auswahl. Mahlmühlen, neu und äußerst leistungsfähig. Schrotmühlen, Rübenschneider, Fegmühlen, Ringelwalzen, Gelbuchenbrecher, Janchepumpen und Janchevertheiler(nach Patent Ar) 2c. 2c. Garantie, Probezeit und Zahlungserleichterungen. Prompter Versandt und coulante Bedienung. Kataloge und Preislisten gratis und franco. Jede wünschenswerthe Auskunft über genannte Fabrikate ertheilt die Fabrik in Haiger, sowie der Vertreter für den Siegkreis und das Siebengebirge: Hherr Anton Pilz, Sazatk in Ziederdollendorf a. Bh. Bruno Kuckertz, Mehlem a. Rh., empfiehlt de la Haye's doppelten Geusvre, „„„ einfachen„., in bekannter vorzüglicher Qualität per Stück 7 Pf., 10 Stück 65 Pf., bei größerer Abnahme billiger. M. Keldenich, Prsale Süßrahmbutter aus den ersten Meiereien, täglich frisch in Gebinden zum billigsten „Engros=Preise. M. Keldenich, Vonngasse 22. S billig abzugeben Beborré, Stiftsgasse 11. Eine transportable Zpferdige Dampfmaschile sammt einer neuen Mahlmühle (mit Steinen, für Korngang), welch letztere per Stunde 200 Kilo mahlt, zusammen und einzeln spottbillig(1500 Mark zusammen) zu verkaufen. Alles ist in gutem Zustande. Der Verkauf muß bald stattfinden. Samstags und Sonntags kann Besichtigung und Probe der Verkaufs=Objecte stattfinden. Peter Rothländer, Hennef(Sieg). 3 2 8 Reste= Seiden=Sammt, Seiden= Sesten Alesce empfiehlt billigst Jos. Steinharut, Bonn, Dreieck 16. Dampfheizungen, Trockenanlagen nach den bewährtesten Systemen, Rippenheizkörper aller Art. Fr. Reber, Soma Rh, Maschinenfabrik und Golbgiesserei, Schr.„errenst Köln=Bonn durch die Dampfschiffe der Mülheimer Dampfschiffahrts=Actien=Gesellschaft Gebrüder Weber. Die in den Vormittags=Stunden an unsern Ladestellen in Köln am Filzengrabenthor angebrachten Güter finden sofortige Beförderung und kommen noch am selben Tage Nachmittags in Vonn zur Ablieferung. Mülheimer. Gebr. Weber, Dampfschifffahrts=Actien=Geseusch. Köln, Köln und Mülheim am Rhein. Landebrücke. Josephstrasse Pshanscischch Allerbilligste Bezugsquelle für Stapel-Artikel der Kurz-,Woll-, Trieotu. ManufacturwaarenBranche Holzynndlung von Martin Honecker empfiehl unter billigster Notirung u. Main=BordSslen Stailches, Sparren, Spalierlatten, Latten, gehobelte Fußbodenbord, „ Fußsockel, „ Stabbretter, Pitchpine=Bohlen, „Pappelhohlen 1% 5/4, 11, 2“ dick. ese Blburuge Aur haut und Warze wird kürzester Zeit durch blosses Oeborpinselu mit dem rüml. betannt., allein echt. Apotheker Radlauer'schen Hühneraugenmittel(d. ist Salicilcollodium) sicher u. schmerzl. beseit. Cart. 60 Pf. Depot in Bonn bei Hoffriseur Tropé. 6 Gottrr. Spindler, Bonn, Metallwaarenhandlung, Kupferschmiede und Pumpenmacherei, Installation für Gas-,## Wasser- und Dampf-Anlagen, liefert zu billigen Preisen als Specialität (Hebr. Nußbaum= und Mahagoni=Kleiderschränke, Vertikows, Gallerie= u. Bücherschränke, Sekretäre, elegante und einfache Betten, Stühle, Tische, ein hocheleg. schwarzes Vertikow nebst Schreibtisch, Sophas, Plüsch=Garnitur, Mahagoni=Ausziehtische, Spiegel, sowie versch, andere billig zu verkaufen, Heisterbacherhofstr. 17. MAaliechschcnihe Drehorgeln, Herophon, Harmonikas 2c. werden gut und billig reparirt. Joseph Peissert, Kranzstr. 3, Klempnerei, Installationsgeschäft, Reparaturwerkstelle für Musik= Instrumente. Ein leicht. neues albverdock billig zu verkaufen. Näheres Nicolaus Heuues, Schmiedemeister in Alfter. noch sehr gut, Dahmaschine, für 15 Mk. zu verkaufen, Kasernenstr. 14, 1. Et.„ aul Lorsihen ür flüssige Kohlensüure, C Lauft- und Wassordruck ap; mit Kossel- oder Reduzirventil, sowie alle einzelne Theile zum Selbstbau in anorkannt solider Ausführung und C praktischer Construction zu Engros-Preisen. Kataloge gratis u. franco.— Zahlreiche Ia Roferenzen. SS Die Dampfmolkerei Gelde zu Oelde in Westfalen ist Lieferantiz feinster Molkerei=Tafelbutter. Versand täglich, frisch auch in Postkolli zu billigen Tagespreisen(gegen Nachnahme oder Angabe guter Referenzen). Mi. Bartingllaucen Photgraphe aristiuge täglich geöffnet. Complette Bauein allan Braisl, ggr## in allen Preislagen stehen zur Ansicht. Wilb. van Dorp, AKlempuer u. Installateur, Münsterplatz 20. „„ in größter Auswahl. Reste bedeutend unter Fabrikpreis. Gosie Mlaleche, Münsterplatz 19, neb. d. Post. billig zu verkaufen: Elegante complette Schlafzimmer=Einrichtung, compl. Betten von Mk. 50, Waschu. Nachtkommoden, elegante Plüschgarnituren, Verticovs, Ausziehtisch in Eichen u. Nußbaum, einfache Sophas von Mk. 30, complette Speisezimmer=Einrichtung in Eichen, Gartentische und Stüble, eiserne Betten von 8 Mk., Comptoirstühle mit u. ohne Lehnen, Küchenschränke, Tische u. Stühle, Plüsch u. andere Teppiche, Decimalwaage und guterhaltener „Handmöbelwagen, 14 Martinstraße 14. Hür Emnmüchzrt. empfiehlt la Pergamentpapier K. Weur). Vonn, Münsterplatz 6. Helensichr ier doer Lommms Kolnt VERLEN beaser und billiger wie Cognac. Albert& Gustav Lohmann, Witten a. d. Ruhr. 1790 gegründet. Höchste Auszeichnungen, gegründet 1790. Vertroter: Johann Tombers, Heerstrasse 75. War Kcste u. zugleich preiswertheste in Heindentuch sind uns. Sorten K zu 35 Pfg. per Meter, zu 45 Pfg. per Meter. Gewaschene Proben stehen zur Ansicht. Tür a Hotang. Venzer-### Ppaltn Wenzelgasse V. OrDenrSp; gass9. empfichlt die neuesten Filz- Reise- Hüte in reicher Auswahl. Allein-Verk Rähnaschinen aller bewährten Systeme, neuester verbesserter Construction in seit Jahren bekannter Güte und Leistungsfähigkeit, liefert unter langjähriger Garantio die Nühmaschinen= u. GeldschräukeFabrik mit Dampfbetrieb von Heinr. Ihiele, BONN, Meckenheimerstr. 40. rkauf der„Pfatt-Nähmaschinen“. Do Larte, woisse Haut. tugendfrischen Teint erhält man —Sommeroprossen verschwinden unbedingt beim tägl. Gekrauch von Bergmann's Lilienmilch-Seife v. Bergmann& Co., Dresden,&a St. 50 Bf. bei: Math. Dreesen, Drogerie. Nähnaschinen und Fahrräder empfiehlt Jos. Murell, Kronprinzenstraße 6. Violinen, Celli, Zithern 2c., alle Blas=Instrumente Ziehbarmonikas 2c. bezieht man am beVsten u. billigsten dir. von der altrenommirten Instrumenten=Fabrik C. G. Schuster jun. (Gründer: Carl Gottlob Schuster) Erlbacher Straße 255/256., Marknenkirchen(Sachsen). Illustr. Cataloge gratis u. franco. Gänzlicher Ausverkauf X Träger und Stabeisen: Gewehren und Wasfen empfiehlt zu den billigsten Tagespreisen Jac. Clev, Godesberg. Künstlicher Zahnersatz in GmG (nach Dr. Caroll, New-York) enpfehlenswerthe Neuheit 5leicht u. angenehm zu tragen, gäuzl. geschmack= u. geruchlos. Gebisse in Gold und Kautschuk, sowie jede im Fach erforderliche Ausführung von PJohanna Carstens, Münsterplatz 4, E. Becher, Bonngasse 23. Daselbst ist das Haus zu verkaufen. Aagl Höse, Decorationsmaler, Nou. Tur Aemnteurr. Nodl Der anerkannt vorzügliche, preiswerthe Photographie=Apparat Maargasse Nr. 11. empfiehlt sich in allen Decorations= und Anstreicher=Arbeiten, sowie im Bronziren, Vergolden und Bemalen von alten und — pienen Gypsfiauren.— A. Henry, Bonn, Münsterplatz 6. Einchlbous, circa 1 Meter Durchmesser, billigst abzugeben. Koder, gebrauchte aller Art, stehen fortwährend z. Verkaufe, ehenso fortwährene Ankauf v. Möbel aller Art. Hilg 49 Abinstr S 94½ ölnstraße 49#. 0 1EZ im Preise von 15 Mk. an, sowie sämmtliches Zubehör, als: Trockenplatten, Papier, Chemikalien etc. empfiehlt Herm. Dancker, Optiker und Mechaniker, Sternstraße 26. Eine Dunkelkammer zur gefl. Benutzung täglich geöffnet. aucholten. Vogelsflinten 1 leichten und 1 schweren Kalibers, zu verkaufen. Heiur. Fischenich, Godesberg. Krungalbes P Vierecksplatz 9. ne. Ein gut erbaltenes Tafel=Klavier wegen Sterbefall zu verkaufen. Näh, in der Erv. des esche Ssestchiche zu verk., Brüdergasse 7, 1. Et. Desr Fruchtfäcke zu verkaufen, Brüdergasse 7.. Prämiirt: Brüssel 1876, Stuttgart 183:, Porto Alegre 1887. Burk's Arznei-Weine. Analyairt im Chem. Laborator, der Kgl. württ. Gentralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart. .# Von vielen dorzten ompiohlen.— In Flaschen à ca. 100. 260 und 700 Gramm. Die grossen Flaschen eignen sich wegen ihrer Biligkeit zum Kurgebrauch. Burk's Pepsin-Wein.(Pepsin-Ersens.) Verdauunge- Firgsiatelt. Dienlich bei schwachem oder verdorbenem Hagen, Sodbrennex, Verschleimung, bei den Folgen ibermässigen Genusseg von Spivi-gosen etc. In Blaschen àp; Fl.—.80, Pi. 7. 50 und Fl. 3. 30. Burk's China Malvacier, chne Pisen. 5äg4, saihst von Mit edlen Weinen bereitete Appetit Dans Bisen, auss, selbet von erregends##gemein#.#rüftigende, vorvonstärkense und Siut bildends diätetische Präparate von hohem, stets gleichem und garantirtem Gehalt an den wirksamsten Bestandchellen der Chinarinde(Chinin stch mit und ohne Zugabe von Eisea. Mehrere 100 Stück beste Pflastersteine zu verkaufen. Näh. Wenzelgasse 9. Gostzmes werden von 8 Mark an, Costämröcke von 5 Mark an schön und schnell angefertigt, Weberstraße 44 Kinderz, gern genommen. In Flaschen à Fi.—.80, Fl. 1. 60 und Fl..—. Burk's Eisen-China-Wein, wohlschmeckend und leicht verdaulich. 4 Pl. 15.90, Fl..60 und 12h Man verlange ausdrücklich: Burk'e Pepeln- Weis, Burk’s OblanWeln u. u. w. und beachte die Schutzmarke, sowie die Jeder Flasche beigelegte gedruckte Beschreibung. Zu haben in den Apotbheken. Mövel un jeder Art werden stets an verkauft Frau Rbeindorferstraße Nr. 11. Ein wenig gebrauchtes Billard verkaufen, Venusbergerweg 19 41 —7 Costüme Mark schön angefertigt, guter Sitz garantirt, Bonngasse 94, 2. Etage. — Seite 6. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Oierter Zohegang Ladengehülfin Acht Stelle in einem Geschäft gleich welcher Branche, bevorzugt Papier= und Kunsthandlung hier oder auswärts. Adresse: H. Heller, Bonn, Stiftsgasse 13, 2. Etage. Ein ordentliches Mädchen für Küche und Hausarbeit gesucht, Schumannstraße 21. Mitarbeiter Mokmann. Es hat mir wollen behagen, Mit Lachen die Wahrheit zu sagen. Lieber Onkel Mökmann! Ich hatte mich so sehr auf Deine Production als Luftschiffer gefreut und auch mit großer Spannung der gewiß vorzüglichen Rede entgegengesehen, die Du einige tausend Meter über dem herrlichen Boungau schwebend— auf uns herabgelassen haben würdest. Aber:„Behüt Dich Gott, es wär' zu schön gewesen,“ was auch als Grund für nachfolgende Zeilen gelten möge. Bei der ersten Luftballonfahrt hatte auch ich mich eingefunden. um einmal einen Ballon mit Insassen steigen zu sehen. Mit standhafter Geduld ließen wir eine halbe Stunde nach der andern verstreichen, ehe der Ballon gefüllt war. Das Warten wurde Einem wenigstens noch durch lustige Musik verkürzt. Daher erregte es denn auch die allgemeine Heiterkeit, als sich der Ballon damals zwei Fuß hob und die Musik:„Sieh'ste wohl, da kimmt er“ anstimmte. Ebenso fand es Beifall, als der Ballon später durch das Lied angefeuert werden sollte:„Muß i denn, muß i denn zum Städtle hinaus,“ welcher Aufforderung der Ballon endlich auch in wehmüthig langsamem Tempo nachkam— wenn auch ohne Fahrgäste. Zum zweiten Luftschiffertage begab ich mich wieder zum Bonner Sportplatze. Hier angekommen, vermißte ich zunächst die Capelle. Um sich die Zeit zu vertreiben, mußte man dann das Vielen ungewohnte, helle Bier trinken. An solchen Tagen sollte man doch einige Fäßchen„Münchener" verzapfen! Um 7½ Uhr machte man Miene, den Ballon, der sich auch diesmal hartnäckig weigerte, den Menschenhänden zu folgen, allein treiben zu lassen. Selbst der warme Südwind vermochte bei unserem Ballon nichts auszurichten. Als nun der Luftschiffer sein unbrauchbares Fahrzeug zerschnitt, wartete die zahlreiche Zuschauermenge mit Spannung auf eine Entschuldigung des Aeronauten. Doch vergebens! Man öffnete jetzt schlau die Eingänge zum Sportplatze, was das Hereindrängen einer riesigen Menscheumenge zur Folge hatte, wodurch man wohl hoffte, das enttäuschte Publikum zum Verlassen des Platzes zu bringen. Viele Zuschauer warteten aber bis 7¾ Uhr und noch länger darauf, daß ihnen, wie die Zeitungsanzeigen versprochen hatten, das Eintrittsgeld zurückgezahlt werde, jedoch vergeblich. Der Kassirer erklärte, es sei nichts mehr in der Kasse. Ein anwesender Polizeibeamter vermochte auch nicht, Einem zum Rechte zu verhelfen. Endlich verzogen sich selbst die Standhaftesten, indem sie sich vornahmen, nie mehr auf einen solchen Leim zu kriechen! Kann man nicht nachträglich noch dem geprellten Publikum zu seinem Rechte verhelfen? Einer für Viele. „Das ist so einer von vielen Briefen, Mökmann, die sich alle über Mademoiselle Lotard beklagen. Ich bin ja selbst nicht dagewesen; mir steht kein Urtheil zu, ob der Ballon nicht steigen wollte, oder ob er nicht steigen sollte. Jedenfalls ist die Entrüstung der Leute, die zweimal ihr gutes Geld gezahlt haben, um eine Ballonfahrt zu sehen, und die zweimal nichts zu sehen bekommen haben, wohl zu begreifen.“ „Das zweite Mal war auch ich nicht da, Doctor, das wissen Sie ja am Besten. Mit Gewalt bin ich davon abgehalten worden, aber ich höre, daß die Meisten den Eindruck hatten, es sei den guten Bonnern ein verschmitztes Stückchen gespielt worden. Die sog. Luftschiffer ließen den Ballon immer nur so hoch gehen, bis er den Leuten das Geld aus der Tasche gelüftet hätte, und dann wäre die Geschichte fertig.“ „Eine ganz raffinirte Geschichte das, allerdings, wenn's wirklich so war. Vielleicht haben die Luftschiffer auch nur Unglück gehabt, und es wäre hart, ihnen Uebles nachzusagen ohne triftigen Grund, ohne Beweise. „Einverstanden, Doctor; aber zweierlei dürfte man mit Fug und Recht verlangen, wenn wirklich irgend ein Künstlerpech im Spiele war: erstens die Rückgabe des nicht rechtmäßig verdienten Eintrittsgeldes und zweitens eine Erklärung der Artisten über die Ursachen ihres wiederholten Bonner Pechs. Gas wird am zweiten Sonntag doch genügend vorhanden gewesen sein. Auch das Wetter war günstig. Was sollte denn überhaupt noch gefehlt haben, wenn die Leute einen Ballon hatten, der dem heutigen Stande der Luftschiffahrtskunst entsprach, und wenn sie von ihrem Handwerk was verstanden?“ „Auch sind sie mir viel zu schnell von Bonn verduftet, als daß mir die Sache gefallen könnte, Mökmann. Eine öffentliche Erklärung im„General=Anzeiger“ wäre wenigstens von Nöthen gewesen.“ „Na, wie dem auch sei, verduftet sind die Leutchen wenigstens auf echt französische Art. Ich bin Ihnen nun doch recht dankbar, liebes Doctorchen, daß Sie mich davor behütet haben, mich mit der Französin einzulassen. Es wäre eine rechte Blamage gewesen für den alten Onkel Mökmann, wenn er sich zum Gespött des Publikums von dem schlappen Ballon auf der Erde so hin und her hätte schleifen lassen. Das wäre doch ein schlechter Lohn gewesen für meinen Eifer, den Lesern des„General=Anzeigers“ einmal erzählen zu können, wie sich unser gutes Städtchen Bonn so oben von den Lüften aus gesehen ausnimmt. Ach ja, es hat nicht sollen sein. Die französische Mademoiselle wird jetzt wohl in Paris herzlich über uns lachen und ausrufen: ces tétes carrées allomandes.“ „Na, na, na, Mökmann, ob die Mademoiselle sich gerade so ausdrückt, ist auch ein wenig zu bezweifeln; hören Sie hier dies Briefchen: Mein Herr! Am letzten Sonntag suchten zwei meiner jungen Freunde, welche geborene Franzosen sind, Mlle. Lotard auf dem Sportplatze auf, um ihre Landsmännin persönlich zu begrüßen. Mlle. Lotard nahm aber keine Notiz von der französischen Anrede der jungen Herren; sie war offenbar gar zu sehr beschäftigt mit ihrem Ballon, mit den Stricken u. s. w. Als die jungen Franzosen sodann wiederum auf die Mademoiselle zugingen und sie in echtem Pariser Idiom ansprachen, gerieth sie in große Verlegenheit, drehte sich um und rief:„Ach watt, ich kann ja kein Französch.“ Ein junger Deutscher. „Ja, da hört aber doch Alles auf, Doctorchen, das geht über die Hutschnur! Da soll Einer noch mal für eine französische Luftschifferin schwärmen. Das wirkt ernüchternd! Na, Mademoiselle oder Fräulein Lotard, leben Sie wohl!“ „Hahaha, Sie Schwärmer, kommen Sie her, nehmen Sie diesen Schluck Bayerisch auf die Enttäuschung, „Danke, Doctor, daß Sie heute dafür gesorzt haben...... Köstlich!..... Nun, was gibt's weiter?“ Ahle Onkel Mökmann, jetz komme ich och ens. Wat hat Ehr do en Uerem General=Anzeiger geschrewwe von dem Kölschen Assessor un dem Bönnsche Böfstöck? Su jett es jo noch net do gewees. Ich hann am Rhing, wo ich jede Steen kenne, on all ming Lebdag geschürrg hann, schon vill erläv, äver su jett noch nett. Mer hann gelaach on gelaach, we mer dat gelese hann, dat se et vum Ahle Zoll bes an de Neustroß hüre kunnte. Ob et Engk wuhte mer einig, dat ich an Dich schriewe sollt, wägen dem Här Assessor un singem Bösstock. Nämlich weil dä Här fäht, dat hä in„dreißig Minuten sein Biefstik nicht mit Ruhe verzehren könne.“ Märrjöh, es dat äver ene kuriosen Här. Ich un ming Fründ, mer sinn all bereit, en et„Hähnche“ zo kumme als Sachverständige und Unparteiische on dem Här dä Beweis zo lievere, dat mer de Hähnchens=Bifsticks met gebrohdene Kartoffeln un Salad en ener halve Stond nur esu dubbel un dreifach eronder schluddere, on wenn der Rieck dann och noch gebackene Eier derbei deht, met jett öhndlich Speck dran, fresch we se us der Pann komme,— dat nemme mer als Sachverständige noch met en de Koof. Och welle mer ons aanheischig machen, en däselvige halb Stond ganz commod zum Bahnhof zo gonn. Aevver wemmer dann zoröckkomme, dann moß et noch ens ob eneues losgonn met dem ganze Geschnuddels. Dat soll dann de Gebühr senn doför, dat de Häären et all beaugenscheinigen könne. On der Rieck, dä gitt ons och noch e Dröppche hinger dem Bier drenn, one Röggelche mit Kies, dat mer ene öndliche Schloß hann. Aevver Alles mit Ruhe, meine Herren. Der soll uns kommen, der säht, mir hätten das nicht mit Ruhe erunger geschnabbeliert. Dat wöhr et, Mökmann, wat mer der zu verzällen hann. Du beß jo ene gohde Kähl. No sorgt Ehr zwei emohl, daß wir als Sachverständige vernommen werden. Mer hann hück ald Enen drop gedrunken. Nir för ongehd. Adjüs, Pitter Freßklötsch, Rheincadet, Im Namen vieler Collegen. „Alle Achtung, Herr Pitter Freßklötsch. Wir empfehlen Ihren Antrag Denen, die es angeht. Daß Sie Ihre Leistungsfähigkeit nicht überschätzt haben, davon sind wir fest überzeugt. Was weiter, lieber Doctor?“ Lieber Onkel Mökmann! Endlich ergreife ich auch wieder einmal Feder und Dinte, um Dir etwas zu schreiben, es hat mir so schon die ganze Zeit furchtbar leid gethan, daß Du Dich gewiß immer so nach einem Briefe von mir gesehnt hast und es kam doch Nichts; daran war aber Schuld, daß wir jetzt in der Klasse so schrecklich viel zu thun haben mit dem Repetiren in der Chemie und der griechischen Literaturgeschichte, und dann war ich ja auch vier Wochen auf dem Lande, wo es so reizend war! Leider, lieber Onkel, ist es ein trauriges Erlebniß, welches mir die Feder an Dich in die Hand drückt, und man sieht wieder einmal so recht, wie sie Einen in der Schule behandeln. Nämlich unsere Fräulein Eulalia, die wir jetzt im Deutschen haben, die hatte uns auf Freitag einen Aufsatz für in die Kladde aufgegeben über das so schöne und wahre Wort Goethe's: Willst Du genau erfahren, was sich ziemt, So frage nur bei edlen Frauen an, und da habe ich die Sache so recht actuell machen wollen, indem daß ich den Satz Goethe's an der Hand des Bonner Beefsteaks behandelte, welches jetzt in Aller Munde ist, und ich will ja nicht unbescheiden sein, aber la hatte ich doch mal sicher darunter erwartet, und was meinst Du, was sie gesagt hat?„Shoking!“ hat sie gesagt, und hat gesagt, so was wäre nicht ladylike, indem daß sie ja immer furchtbar gerne so die Engländerin herausbeißt, und zuletzt hat sie gesagt, mir ginge das poetische Gefühl ab. Onkel, mir!!! Aber so geht es nun einmal, die Welt ist, wie meine Freundin Hildegard so schön sagt, ein Thränenmeer, und darum lies Du jetzt einmal den Aufsatz, und weiter sage ich Nichts mehr, indem ich verbleibe Deine getreue Nichte und Mitglied der Klasse lh. 81164 Mera Hirden. Nachschrift. Meinethalben kannst Du den Aufsatz auch dem Herrn Doctor zeigen, dann habe ich einen Richter mehr, na, der wird sich wundern, wie sie unsereins behandeln, denn wenn man so eine Lehrerin mal geärgert hat, das ist wie wenn man einem schlummernden Elefanten auf den Rüssel tritt. Nachschrift. Entschuldige die schlechte Schrift, indem ich mich furchtbar eilen muß, weil es heute Abend Erdbeeren mit Schlagsahne gibt, sonst ißt mir Vetter Fritz wieder Alles im Voraus rein weg, womit Dich grüßt die Obige. Vonner Beefsteak. Eine Betrachtung an der Hand Goethe's — von Meta Zirbel, Klasse lb. Betrachte ich Goethe's Werke, so wird man finden, daß sie eine große Menge von Stellen enthalten, welche sich zum Gegenstand für einen deutschen Aufsatz eignen, indem daß sie außer dem eigentlichen Inhalte auch noch immer allerhands enthalten, was man erst hineinlegen muß, und so prägt unser Geist seine Fußspuren in die Gedankenwelt des unsterblichen Dichters, wodurch derselbe eine große Bedeutung für den Unterricht in der deutschen Literatur, sowie für die moderne Weltanschauung und die höhere Frauenbildung überhaupt erhält, wie sich dies wieder so recht bei der Geschichte mit dem Bonner Beefsteak und dem Herrn Assessor gezeigt hat. Fragen wir uns nämlich, warum und wieso die Männer auch diese Geschichte wieder von vornherein total verpfuscht und falsch behandelt haben, so erinnern wir uns sogleich an die schönen Worte in dem fünfaktigen Schauspiel von Goethe „Torquato Tasso": Willst Du genau erfahren, was sich ziemt, So frage nur bei edlen Frauen an. Wie schrecklich ist dieser Ausspruch, trotzdem daß er von Goethe ist, in dem ganzen Beefsteak=Proceß vernachlässigt worden! Ich verweise auf den General=Anzeiger, da steht es ja Alles genau drin, wie sie's gemacht haben. Hat irgend einer der Betheiligten bei uns, die wir doch in Küchenfragen einzig maßgebend sind, angefragt? I wo!! Erst, da haben sie sich über die Bahnzeit disputirt, und dann sind sie an die Gerichte gegangen, und wie lange hat das nicht gedauert, und was ist mittlerweile aus dem guten Beefsteak geworden, welches von zarter Hand mit so viel Hingabe zu seinem Berufe ausgebildet worden war?! Aber so geht es, wenn man es versäumt, bei edlen Frauen anzufragen. Freilich dem Herrn Assessor will ich eigentlich gar nichts vorwerfen, indem er im Grunde nur warmes Mitgefühl in einem Frauenherzen erregen kann, wenn man ihn sich so vorstellt, wie er ganz einsam— unverheirathet ist er ja wohl, weil er nicht gleich nach Hause durchreist— so in dem weiten Wirthshaussaale ganz hinten zwischen lauter fremden Menschen sitzt, die Uhr in der Hand, und keine freundliche Gestalt sitzt tröstend neben ihm, keine weiche Frauenstimme redet ihm zu:„Bitte, greifen Sie“(oder „greif““)„nur zu, der Zug fährt noch nicht,— hier, noch dieses schöne Stückchen", und wie wir das sonst so gut können. Aber so!! Ja, allerdings, da kann man es schon begreifen, wenn ein Mann verstimmt wird und auf seinem Rechte besteht. Aber warum fragen die Männer auch nicht bei edlen Frauen an, ehe sie sich ein Beessteak bestellen? Du lieber Himmel, muß es denn immer gleich ein Beefsteak sein, muß man denn gleich in's Wirthshaus gehen? Fragten die Männer nur bei uns an, so würde ich ihnen sehr richtig sagen: Geht doch lieber in eine Conditorei, das ist ja nicht so weit, und eßt ein paar Mohrenköpfe, oder VanilleEis, oder ein Crôme=Törtchen, oder Apfelkuchen, oder so was mit Sahne, das ist Alles gleich fertig, und das ist doch ganz was anderes. Und da braucht man das wüste Biertrinken nicht zu, und schließlich braucht man auch gar nicht in Bonn auszusteigen und in die Conditorei zu gehen, nein, man fährt einfach durch und hat sich vorher ein Depositum, wie die Juristen sagen, mitgenommen, etwa eine Bonbonnière und einige Apfelsinen, oder eine Düte Candirtes, man hat das ja jetzt überall recht gut und gar nicht theuer, und schließlich, was das Allereinfachste ist: Chocolade!!!, das ist doch noch das Feinste, und ist auch sehr nahrhaft, nur muß man hernach nicht vergessen, mal mit der Zunge und dem Taschentuch vorn über die Zähne zu fahren, wegen dem Braun. So sehen wir, daß der ganze Beefsteak=Proceß vermieden worden wäre, wenn die Männerwelt endlich anfinge, das große Wort des deutschen Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe(28. August 1749 bis 22. März 1832) zu beherzigen: Willst Du genau erfahren, was sich ziemt, So frage nur bei edlen Frauen an! „Zu viel ist zu viel, Doctor, für heute Abend erkläre ich den Strike für eröffnet; ich rühre keine Hand mehr an der Arbeit. Feierabend, Feierabend!“ „Ich halte Sie am Rockzipfel, Mökmann, Sie mögen machen was Sie wollen. Hier ist ein Einschreibebrief, edringend, versönliche. „So machen Sie schnell.“ An den Stadtonkel Mökmann Hochwohlgeboren in Bonn. Die unterzeichneten Granthiere vom Drachenfels protestiren feierlich, irgendwie mit den Drachenfeiser Pferdchen in einen Topf geworfen zu werden. Wir haben aus Deinem „General=Anzeiger“ ersehen, wie bitterlich sich ein Berliner über das freche Benehmen eines dieser Pferdchen beklagt. Das gemeine Ding ist mit ihm davongelaufen, der Berliner ist furchtbar bang geworden, in den Dreck gefallen und schreit nun nach Berliner Art in den Zeitungen was er kann, als ob das Reiten auf den Drachenfels mit den schrecklichsten Gefahren verbunden wäre. Wir ehrsamen Grauthiere sind daher in der größten Besorgniß, unser Brod zu verlieren. Denn wovon sollen wir leben, wenn keine Fremden mehr sich uns anvertrauen wollen? Wir haben von Vaters und Großvaters Zeiten her immer ehrlich unser Brod so verdient wie heute, niemals einen Meuschen heruntergeworfen, aber die Concurrenz bedroht unser ehrsames Gewerbe mit dem Untergang. Da ist die Zahnradbahn mit ihrem hastigen Betriebe. Aber die wollten wir noch gefallen lassen, unsere schlimmsten Concurrenten sind unsere leibhaften Vettern, die Herren Pferde. Der arme asinus wird genug geschmäht und verachtet von ihnen; equue soll von unserem Gewerbe fern bleiben. Es mögen ja echte Barönchen sein, diese Pferde, gegen uns, aber wie sind sie herunter gekommen ehe sie sich dazu verstehen, ihr Brod hier am Drachenfelsen zu suchen! Wir haben nun den größten Esel von uns zum Präsidenten gewählt— und der ist nicht dumm, Onkel Mökmann,— und haben einen Lokal=Verein der Königswinterer Esel gegründet. Mögen unsere so schwer in ihren Rechten bedrängten Brüder an anderen Orten dasselbe thun, und die ganze rheinische Eselsgesellschaft geschlossen und einig vorgehen. Der Sieg kann dann nicht ausbleiben. Wir verlangen die Ausschließung des Pferdes von unserem Gewerbe als Last= und Bergthiere. Nur der Esel ist das richtige Last= und Bergthier. Das Pferd mag in der Ebene dem Menschen dienen und ihn durch seine Schönheit erfreuen. Wir armen Esel nützen ihm durch unsere Kraft und Ausdauer, unsere Sicherheit auf Bergen, in Schluchten, auf schwindelndem Pfad. Königswinter im Monat Juli 1892. Da Da. Schriftwart. Vorgelesen, Genehmigt, Unterschrieben. Zachäus Mökmann. Von Nah und * Cochem, 14. Juli. Unsere Winzer sind in voller Thätigkeit und mit Lust und Liebe an der Arbeit zum Binden und Graben der Weinberge beschäftigt. Die Stöcke hangen voll von gesunden Trauben, und von Krankheiten ist der Stock ziemlich verschont geblieben, was der guten Witterung zuzuschreiben ist. Gespritzt wurde im Allgemeinen hier sehr wenig. Ein guter Regen wäre entschieden am Platze, um das Wachsthum und Gedeihen der Trauben in der jetzigen Lage nicht zum Stillstand zu bringen. Durch die günstigen Wemnaussichten ist im Weingeschäft eine große Flaue eingetreten; die Weinpreise sind, nach der„Coch. Ztg., im Sinken begriffen. (In Trier dagegen steigen sie— wie die„Tr. Ztg. berichtet.) * Saarbrücken, 14. Juli. Gestern ist das französische Schiff, auf welchem die Frau des Schiffers in Brebach an den schwarzen Pocken erkrankt war und welches daselbst nahezu 5 Wochen in Quarantäne gehalten wurde, nachdem die Epidemie an Bord erloschen, das Schiff gehörig desinficirt und mit ärztlichen Attesten hierüber versehen, nach Frankreich zurückgefahren. Die Frau ist wieder gesund und munter. * Mainz, 14. Juli. Das Programm der in den Tagen vom 28. August bis 1. September hier stattfindenden 39. General= Versammlung der Katholiken Deutschlands wurde heute ausgegeben. Dasselbe ist sehr reichhaltig und umfaßt außer der kirchlichen Andacht und den Berathungen auch ein Gartenfest in der neuen Anlage und eine Festfahrt auf dem Rhein. Die mit der General=Versammlung verbundene Ausstellung für christliche Kunst im ehemaligen kurfürstlichen Schlosse wird Samstag den 20. August um 11 Uhr Vormittags eröffnet und dauert bis 4. September einschließlich. Dieselbe ist geöffnet an Werktagen von Vormittags 9 Uhr bis Nachmittags 6 Uhr, an Sonntagen von Vormittags 11 bis Nachmittags 6 Uhr. ≈ Wiesbaden, 15. Juli. Die hiesige Strafkammer hat gestern den russischen Steuermann Luschtschenko, welcher im vorigen Jahre einen Großfürsten um 800 Rubel prellte, indem er sich für einen Fregatten=Kapitän ausgab, und der außerdem noch eine ganze Reihe von Urkundenfälschungen u. s. w. auf dem Kerbholz hatte, zu 3½ Jahren Gefängniß verurtheilt. Sein Helfershelfer Markuse erhielt 6 Monate, welche jedoch als verbüßt erklärt wurden. * Hamm, 15. Juli. Mit dem Schlachthausbau für Hamm wird nun endlich begonnen, nachdem 20 Jahre in den städtischen Körperschaften über die Anlage desselben debattirt und berathen worden ist. * Posen, 15. Juli. In dem Dorfe Grabowo bei Wreschen brach Nachts in einem Hause Feuer aus. Der Besitzer des Hauses, dessen Ehefrau und fünf Kinder verbrannten.„ * Paris, 15. Juli. Die Deputirtenkammer hat gestern vie Vorschläge einer Baugesellschaft angenommen, welche auf dem Platze der abgebrannten Komischen Oper ein neues Theater errichten will und sich dafür die Rückzahlung von drei Millionen Franken in Jahresraten ausbedingt. Zu dieser Bangesellschaft, welche sich „Société Guillotin“ nennt, gehören mehrere angesehene Großindustrielle und Architekten.„. 2. G. * Pasteur sollte bekanntlich, dem Pariser Glatte„Sciair“ zufolge, an Cholera lebensgefährlich erkrankt sein. Durch einen jungen deutschen Arzt, der z. Z. im Pasteur'schen Laboratorium in Paris beschäftigt ist, erfährt dagegen die„Frkf. Ztg., daß das Befinden des berühmten Gelehrten zu irgendwelchen Befürchtungen durchaus keine Veranlassung gebe. Vierter Jahrgang, Gentral=Anzeiger für Vonn umd Seite 2. Zum Korblap für Mitiernachlssonnt. Irland, Chef unseres 28. Infanterie=Regiments und Protector des Tagen hingerichtet, ist gänzlich unrichtig. Die Verurtheilten haben Vereins ehemaliger 28er. Der genannte Verein hat vor Berufung angemeldet und wollen dann noch die Gnade des Kaisers Kurzem Veranlassung gengiumen seinem hahen Pratectar die Mit= anrufen. Von Karl Böttcher. (Nachdruck verboten.) " Stavanger, 10. Juli. I. Von Hamburg nach Stavanger. So, da wär es erreicht, mein längst ersehntes Norwegen— eins der wenigen stillen Länder auf diesem lärmenden Erdball! Erhabene Naturpracht, feierliche Einsamkeit, schweigende Majestät— sie sind hier zu Hause. Freilich, daheim habe ich mir meine Ankunft etwas anders vorgestellt. Ha, heraus aus Berlin! Dort oben wie von einer neuen Morgenröthe angestrahlt, das Herz voll Jubel zum Zerspringen, entgegen unbekannten Horizonten!— Und nun! O, der schaurigen Seekrankheitsstimmung, die wir Passagiere in diesem Stavanger abladen— ein Extract von tausend Katzenjammern.... Woher Linderung nehmen? Aus einer großen Fisch= handlung glotzt mir ein Herr von„Harungen im Salze“ entgegen. Ach, vergebliches Mühen!— Doch ich will hübsch regelrecht erzählen. Es ist Nachts zwölf Uhr. Im Hamburger Hafen. Der„Nordstiernen“ liegt bereit zur Abfahrt. Die letzten Augenblicke des Scheidens, wo sich die Leute immer noch so viel zu sagen haben. Nun denn addio! Die Elbe wird natürlich verschlafen. Am Morgen draußen auf der Nordsee. Ich wische den Schlaf aus den Augen, steige auf's Verdeck hinauf und will mit vollem Behagen in die weite Gotteswelt hineinblicken. O weh... Geschwollenes Meer, ein mit Nebel durchsetzter, feiner Regen. Der„Nordstiernen“ fängt an zu„rollen“. Was stört das unsere muthigen Passagiere! Ein echtes Ferienpublikum. Die braven Leute haben Valet gesagt dem Katheder, der Kaserne, dem Actenbündel, der Rechtsprecherei. Sie verlangen nach kuhsanfter Gemüthsstille. Natürlich fehlt darunter nicht jene Dame, in deren Dasein der Mode=Hokuspokus das große Wort führt, fehlt nicht der Backsisch voll„höherem Schwung", fehlt nicht der typische Geck mit chokoladenbrauner Hose, pflastergrauen Handschuhen und fischblasenfarbigem Teint.„Aeh— äh— so eine Nordlandfahrt— der reine Caviar. Böhmische Bäder— Blödsinn dagegen. Muß man schwänzen.“ Hm— Menschen gibt's, die sind schwer zu verdauen. Daher so oft kein Appetit nach Gesellschaft. Daher der Durst nach Einsamkeit. Jetzt tiefathmende, mächtig steigende und sinkende Wellen. Die Majestät der Seekrankheit erscheint mit großem Gefolge. Sofort beginnt sie ihr Tyrannenhandwerk. Die schönsten Damengesichter erbleichen zum Erbarmen, schöne Lippen verzerren sich, freudvolle Herzen machen Bekanntschaft mit dem Elend des Daseins. Da wird der stärkste Appetit entmuthigt, der schönste Durst streckt die Waffen. Das verlockende Frühstück, zu dem es gerade läutet, erscheint wie ein Stillleben des Teufels. Mit brutaler Rücksichtslosigkeit packt sie mich beim Schopf— mich, der ich in meinem Leben so viel auf fernsten Meeren als sturmerprobter Mann herumgefahren. Sie durchkatzenjammert mich vom Wirbel bis zur Zehe und streckt mich auf die Wahlstatt des Betts, noch bevor ich recht zur Besinnung komme. Das ganze Schiff ein Seekrankheits=Hospital. Beim Diner treten von den fünfzig Passagieren nur drei muthige auf den Plan, werden aber bereits nach der Suppe von dannen gefegt. Was wollt Ihr? Eine Fahrt nach dem Nordcap ist kein Kinderspiel. Alles auf dem Meer draußen in tiefer Melancholie. Ein großes Segelschiff schleicht wie ein Gespenst vorüber.... Es dunkelt. Die Wogen erregen sich mehr und mehr.... Eine trübe Nacht hängt in den Wolken.... Unter der consequenten Einwirkung dieser Misere geht der letzte Rest von Lebensfreude aus dem Leim. Es wird Abend und Morgen — Seekrankheit. Es wird Morgen und Abend— Seekrankheit. Den Magen erfaßt Oede und Leere. Dabei empfindet er jede Erinnerung an„Etwas zu essen“, wie eine Beleidigung. Der ganze Mensch schrumpft zum Wrack zusammen. Dieses Teufelsmeer hat's hinter den Ohren. Die Nacht hindurch werde ich in meinem schmalen Bett wie Pendelbewegungen hin und her geschleudert: rechts— links, rechts links. Manchmal drusele ich ein wenig: rechts— links, rechts— links. Ich träume, zwei norwegische Riesen, der eine in Christiania, der andere am Nordcap, spielen mit mir Fangball: rechts— links, rechts— links; träume, ich sei Mitglied einer Stadtverordneten=Versammlung und gehe bald mit dem Herrn Bürgermeister durch Dick und Dünn, bald gehöre ich zu seiner gesinnungstüchtigsten Opposition: rechts— links, rechts— links.... Endlich taucht, ganz da hinten, aus schaumgekrönten Wogen die norwegische Küste auf, eine grandiose Felsen=Symphonie, von wildstürmischer Brandung durchrauscht. Allerhand riesenhaftes Geklipp wird sichtbar,— gewaltige, in's Meer hinausklingende Leitmotive. Ein erhabenes Weihe=Festspiel der Natur. Die Wogen vergrößern sich, drängen sich an die Felsgiganten heran wie carrièrenkeuchende Streber, schmeicheln sich in das verborgenste Felsgeklüft und plätschern dann träge und enttäuscht zurück. Ha! Das ist mein wildes Norwegen, wie es mir daheim in schwellender Phantasie erschien! Welch' ein Zauber erfaßt mich... Da sinkt der Kopf auf's Kissen. Ah pfui— die Seekrankheit... In derbblessirtem Zustand steige ich endlich in Stavanger an's Land. Ein traulich sauberes Städtchen begrüßt mich. Durchweg Holzhäuschen mit rothen Dächern. Bei einer Schlenderei durch die freundlichen Straßen kehrt sie bald wieder, die alte, untreu gewordene Lebensfreudigkeit. Ich schaue mich gründlich um. Ueberall ernstblickende, zumeist schwarz gekleidete Menschen. Schon jetzt weiß ich Norwegen ist ein Land, wo wenig gelacht wird. Ich steige in die Umgebung. Dieses phantastische Gefelse! Diese colossalen Steinblöcke! Ich lerne die alte, nordische Mythe verstehen, wonach der Teufel in seiner Wuth allerhand Felsen durcheinander schleuderte, als Gott die Welt erschaffen hatte. Ein einziger solcher Felsblock, nach Berlin versetzt, würde besungen, gemalt, angedichtet, von Amateur=Photographen abconterfeit, womöglich in Musik gesetzt werden. Doch in's Städtchen zurück, in eine obseure Kneipe. Jeder Tisch ist mit einem Kranz von Spucknäpfen umgeben— großen, schönen, eisernen Spucknäpfen. Ein alter Graubart wird mein Nachbar. Bevor er sich niederläßt, spuckt er erst mehrere Mal energisch aus. Eine fröhliche Gesellschaft, fünf wetterharte Kerle, besetzt den nächsten Tisch. Ein wahres Spuckbombardement beginnt. Warum spucken die Herrschaften alle? Müssen sie zu viel Steuern zahlen? Ist es der Ausdruck einer allgemeinen Weltverachtung? Haben sie schlechte Gedichte gelesen?... O, diese Naturmenschen! Hilft nichts, ich muß an meinen Körper, in welchem die letzten Schwingungen der Seekrankheit nachzittern, etwas herumdoctoren. Wie wär's, hier im Lande der Häringe, mit einem Häring? Im „Grand Hotel“ wird einer angeschafft. Teufel auch, ist der hart „Kostet?“—„Eine Krone." Das heißt auf deutsch: eine Mark fünfundzwanzig Pfennige.— Mir scheint, ich werde in Stavanger keinen Häring wieder essen.... Schon am Abend heißt es wieder für mich:„Das Schiff streicht durch die Wellen, Fridoliul. Furzem Gerünlassung genommen, seinem hohen Protector die Mittheilung zu machen, daß der Zeitpunkt herannaht, an welchem der Verein auf ein dreijähriges Bestehen zurückblicken kann, mithin nach ministerieller Bestimmung auch die Erlaubniß nachsuchen darf, eine Fahne zu führen. Durch die königl. großbritannische Botschaft zu Berlin ist nunmehr dem Verein der ehemaligen 28er die Mittheilung geworden, daß der Herzog dem Verein zu jenem Termin eine Fahne schenken und zugleich einen ansehnlichen Geldzuschuß für das glückliche Gedeihen des Vereins spenden wird. □ Kirchendieb. Heute Morgen gegen 5 Uhr fand der Küster in der Münsterkirche, im Beichtstuhle versteckt, einen jungen Menschen. Derselbe wollte, als er sich entdeckt sah, entfliehen, wurde aber festgehalten und von der benachrichtigten Polizei abgeführt. Der Verhaftete hatte mehrere Brechwerkzeuge bei sich. Wie die„D. Rztg.“ mittheilt, war ein Opferstock des Gotteshauses schon entleert worden, ein zweiter zeigte Spuren, daß der Dieb an diesem einen Einbruch versucht hatte. Der Thäter, ein junger, schmächtiger Bursche, führte ein Ausweispapier bei sich, wonach er aus Sinzig, Kreis Bonn, sein soll. Da es im Kreise Bonn kein Sinzig gibt, so ist das Papier anscheinend gefälscht. * Die hiesigen katholischen Pfarrgemeinden hatten bisber das Kalenderjahr als Rechnungsjahr beibehalten und auch die Kirchen=Umlagen für das Kalenderjahr berechnet, und zwar nach dem Staatssteuersatze, mit dem die Pfarreingesessenen von April zu April eingeschätzt waren. Zufolge einer Verfügung des Herrn Ministers kann dieser Modus der Berechnung nicht aufrechterhalten bleiben, da die Steuerpflichtigen für die Monate Januar bis einschließlich März die Kirchensteuer nach einem Staatssteuersatze zahlten, der erst vom 1. April ab in Kraft trat. Die hiesigen Pfarrgemeinden haben in Folge dessen die Annahme des Etatsjahres als Rechnungsjahr beschlossen, weshalb die Steuerpflichtigen zur Herbeiführung des Ueberganges jetzt die Kirchensteuerzettel für ¾ Jahre— 1. Januar 1892 bis 31. März 1893— erhalten. & Ueberfahren wurde gestern Morgen kurz nach 11 Uhr auf dem Wilhelmsplatz ein etwa 7jähriges Kind von einem Obercasseler Brodwagen. Dem bedauernswerthen Kleinen gingen die Räder so unglücklich über die Brust, daß es, aus Mund und Nase stark blutend, bewußtlos liegen blieb und anscheinend schwer verletzt nach der Klinik transportirt werden mußte. * Die deutsche morgenländische Gesellschaft hält ihre diesjährige Generalversammlung unabhängig von dem Congresse der deutschen Philologen und Schulmänner am 16. und und 17. September hier in Bonn ab. Die Führung der Geschäfte der Bonner Versammlung haben die Professoren Hermann Jacobi und Heinrich Prym von hiesiger Universität übernommen. 0 Die 25. Operation. Der an unserer städtischen Turnanstalt, sowie an der neuen Remigiusschule angestellte Herr Anton Klöckner hat sich aus dem Feldzuge 1870/71 eine schwere und sehr hartnäckige neuralgische Krankheit mitgebracht. Um dem Uebel entgegenzutreten, sind bisher schon 24 operative Eingriffe gemacht worden— am Freitag der 25. Möchte es der Kunst unserer Aerzte gelungen sein, den Patienten von seinen unausgesetzten Leiden zu befreien, welches er bisher mit Geduld und Muth in bewundernswerther Weise ertragen hat. X Ein Münchener Witzblatt, welches bei G. Schuh& Cie. in München hergestellt wird, soll jetzt auch hier in Bonn gleichwie in vielen anderen Städten von Haus zu Haus vertrieben werden. Zu dem Ende erscheint das gedachte Blatt in jeder Stadt mit einem anderen Kopf. Für Bonn wird also„Bonner Lustige Blätter“ darauf gedruckt; wenn die Meckenheimer Bedürfniß fühlen, so können sie es als„Meckenheimer Lustige Blätter“ haben, die Poppelsdorfer als„Poppelsdorfer Lustige Blätter“ u. s. w. Diese Vertriebsmethode ist eine amerikanische Erfindung und hat trotz vielfacher Versuche bei uns in Deutschland noch wenig Erfolg gehabt, weil das lesende „Publikum keine Irreführung über den Ursprung eines Preßerzeugnisses haben will. Man nennt diese Art von Blättern„Kopfzeitungen“, auch„kopflose Zeitungen“, weil eben der Kopf derselben zu der sonderbaren Vertriebsmanipulation herhalten muß, d. h. weil der Kopf für jeden Vertriebsort extra aufgedruckt wird. anrufen. * Bubenheim(Strecke Euskirchen=Düren), 14. Juli. In der Nacht zum 12. ds. Mts. ist unserem Stationsgebäude von Dieben ein Besuch abgestattet worden. Dieselben erbrachen die Hinterwand des Kassenschrankes; da jedoch die Tageseinnahme regelmäßig Abends abgeliefert wird, so fielen den Dieben nur etwa 10 Mark in die Hände. Es erscheint nicht ausgeschlossen, daß man es hier mit derselben Diebesbande zu thun hat, welche in der letzten Zeit auf den Stationen Lendersdorf, Jüchen, Norf, Arloff, Stotzheim und Gemünd Einbruchsdiebstähle theils versucht, theils ausgeführt und hierbei mehrere Gepäck= und Gütersendungen entwendet hat. Auf die Ergreifung der Thäter hat das Eisenbahnbetriebsamt Köln=Düren eine Belohnung von 50 Mark ausgesetzt. Aus (Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.) Bonn, den 17. Juli. Verein ehemaliger 28er. Bekanntlich ist Se. Königliche Hoheit der Herzog von Cambridge, Prinz von Großbritannien und Breslau, 16. Juli.(Telegramm des Geueral=Auzeigers.) Nach hier eingegangenen Nachrichten ist der Orientzug mit einem anderen Zug bei Brieg zusammengestoßen. Mehrere Beamte sind theils schwer, theils leicht verletzt. Näheres fehlt noch. (Das Wolff'sche Bureau telegraphirt uns über den Unglücksfall noch Folgendes: Breslau, 16. Juli. Die Locomotive des Orient=Expreßzuges entgleiste heute Nacht 11 Uhr hinter der Station Löwen(Oberschlesische Bahn). Ein entgegenkommender Güterzug fuhr auf die entgleiste Locomotive. Sechs bis acht Personen sind verletzt, darunter mehrere schwer. Vierzehn Wagen sind beschädigt, der Postwagen und mehrere Gepäckwagen stürzten die Böschung hinab. Die Verwundeten wurden in das Breslauer Hospital geschafft). Auf Grund der§§ 2, 28 und 57 Nr. 2 des Gewerbesteuergesetzes vom 24. Juni 1891(Gesetz=Samml. S. 205) bestimme ich hiermit Folgendes: 1. Juristische Personen, Actiengesellschaften, Commanditgesellschaften auf Actien, eingetragene Genossenschaften und alle zur öffentlichen Rechnungslegung verpflichteten gewerblichen Unternehmungen haben in der Zeit vom 15. bis 30. September d. J. — und fernerhin alljährlich— ihre Geschäftsberichte und Jahresabschlüsse des letzten Geschäftsjahres, sowie darauf bezügliche Beschlüsse der Generalversammlung derjenigen Königlichen Regierung einzureichen, in deren Bezirk das Gewerbe betrieben wird, oder wenn der Betrieb in mehreren Regierungsbezirken stattfindet, in deren Bezirk sie ihren Sitz haben, beziehungsweise der Sitz der Geschäftsleitung oder der Wohnsitz des von einer außerhalb Preußens domicilirten Unternehmung bestellten Vertreters(vergl. Nr. 2) sich befindet. 2. Gewerbliche Unternehmungen, welche außerhalb Preußens ihren Sitz haben, aber in Preußen durch Errichtung einer Zweigniederlassung, Fabrikations=, Ein= oder Verkaufsstätte oder in sonstiger Weise einen oder mehrere stehende Betriebe unterhalten, haben in der zu 1 angegebenen Frist bei der daselbst bezeichneten Regierung einen in Preußen wohnhaften Vertreter zu bestellen, welcher für die Erfüllung aller nach dem Gewerbesteuergesetz dem Inhaber des Unternehmens obliegenden Verpflichtungen solidarisch haftet. Zum Nachweis der Uebertragung und der Annahme der Vertretung ist eine entsprechende schriftliche Erklärung des Inhabers des Unternehmens und des Vertreiers einzureichen, in welcher die Unterschriften derselben von einer Behörde oder einem zur Führung eines Siegels berechtigten Beamten(Amts= oder Gemeindevorsteher, Notar, Consul, Gesandten u. s..) beglaubigt sind. 3. Alle Gewerbetreibenden(einschließlich der juristischen Personen, Actiengesellschaften u. s..), welche in mehreren Orten des preußischen Staats einen stehenden Betrieb(Zweigniederlassung, Einoder Verkaufsstätte, steuerpflichtige Agentur u. s..) unterhalten, haben im Monat September d. eine schriftliche Erklärung über den Ort und die Art der einzelnen Betriebe und über den Sitz der Geschäftsleitung einzureichen und zwar a. wenn einer oder mehrere der angezeigten Betriebe für das Jahr 1892/93 in der Gewerbesteuer=Klasse A I veranlagt sind, bei der Bezirksregierung, in deren Bezirk der Sitz der Geschäftsleitung beziehungsweise der Wohnsitz des zu bestellenden Vertreters(vergl. Nr. 2) sich befindet; b. andernfalls bei dem Vorsitzenden des Steuerausschusses der Klasse III des Veranlagungsbezirks, in welchem die Geschäftsleitung ihren Sitz beziehungsweise der bestellte Vertreter seinen Wohnsitz hat, oder, sofern beides nicht in Frage steht, einer der angezeigten Betriebe sich befindet. In der Folgezeit eintretende Aenderungen des in der Erklärung angegebenen Zustandes sind dem Vorsitzenden des Steuerausschusses, von welchem die Steuer veranlagt wird, schriftlich anzuzeigen. 4. In Berlin tritt in den Fällen zu 1 bis 3 an die Stelle der Regierung die Königliche Direction für die Verwaltung der direkten Steuern daselbst. Berlin, den 1. Juli 1892. Der Finanz=Minister, gez. Miquel. 88 Köln, 16. Juli. Heute Mittag fand durch den Beigeordneten Pelman auf der neuen Werftstrecke am Beyen unter Böllerschüssen die feierliche Grundsteinlegung zu den neuen Hafenanlagen statt. Gunzeuhausen, 16. Juli. Heute früh 4 Uhr entgleist bei der Station Windsfeld ein Güterzug. Der Maschinen= führer, der Bremser und der Heizer wurden getödtet. Der an dem Unfall schuldige Wechselwärter warf sich unter die Räder der herbeigerufenen Hülfsmaschine und wurde ebenfalls getödtet. §s Wildpark, 16. Juli. Der Kronprinz und seine Brüder, die Prinzen Eitel Friedrich und Adalbert, sind heute Vormittag 9 Uhr 20 Min. nach Wilhelmsböhe bei Kassel abgereist. §§ Wien, 15. Juli. Der Checkfälscher, welcher gestern als „Mitglied der britischen Botschaft“ die Escomptegesellschaft um 23,000 Pfd. beschwindeln wollte, ist Nachmittags aus seinem Hotel „Ungarische Krone" entflohen, wo er seit Wochen als Emil von Eweile, Maler aus Antwerpen, wohnte. Er hatte weitere Checks zu je 23,000 Pfd. für einen Betrug bei der Länderbank, bei der Creditanstalt und dem Bankverein vorbereitet. Die Polizei ist ihm auf der Spur. Man glaubt, der Betrüger sei ein entlassener, untergeordneter Bediensteter der britischen Botschaft. ss Wien, 16. Juli. Heute Nacht ist der amerikanische Gesangverein„Arion“ hier eingetroffen und trotz der späten Stunde von Vertretern des Gemeinderaths, der Ausstellungs=Commission, Abordnungen von 58 Gesangvereinen mit ihren Bannern und einer vieltausendköpfigen Menge begrüßt worden. Die gehaltenen Ansprachen betonten alle das Gefühl der Zusammengehörigkeit aller Deutschen. §s Rom, 15. Juli. Der bisherige preußische Gesandte beim Batican, v. Schlözer, ist heute nach der Schweiz abgereist. ss Catania, 15. Juli. Die Thätigkeit des Aetna nimmt weiter zu. Es haben sich zwei, 250 Meter hohe, Berge neu gebildet. Die Bewohner von Nicolosi sind bisher außer Gefahr, doch sind die Landschäden sehr bedeutend. s8 Pittsburg, 16. Juli. Die Eigenthümer der Carnegie'sche Eisenwerke haben den die Truppen in Homestead commandirenden General benachrichtigt, daß die Arbeit am Montag wieder aufgenommen werden wird. Die Truppen sind in der Stadt vertheilt, um eine etwaige Ausschreitung der Strikenden zu verhindern. 88 Petersburg, 16. Juli. Ueber 200 Gebäude der Stadt Suchinitschi sind niedergebrannt; der angerichtete Schaden sehr groß. Jagd und * Brüssel, 15. Juli. Der König wird am Donnerstag den 21. Juli, Nachmittags, dem großen Radfahrerfest im Bois de Cambre persönlich beiwohnen. An dem Wettfahren betheiligen sich nicht nur junge Männer, sondern auch Frauen und Mädchen. Abends findet ein großer Radfahrerzug mit Fackeln Statt. * Ein Bravourstück im Segelsport hat der in Berliner Kreisen bekannte ehemalige Restaurateur Suckrow in Friedrichshagen, welchem das am Müggelsee gelegene Restaurant Bellevue gehört, geleistet. Mit seinem Segelboot„Titania“ ist er die Elbe hinunter bis Hamburg und dann weiter durch die Nordsee und den Eiderkanal bis Kiel gesegelt. Trotz stümischen Wetters befinden sich der kühne Segler und sein wackeres Boot wohlauf. der (Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.) * Aus Rheinbach, 16. Juli, berichten auswärtige Blätter: Das am hiesigen Platze von Herrn Klosterhalfen geführte Hotel geht mit dem 1. September d. J. für den Preis von 50,500 M. in den Besitz des Herrn Krechels aus Sieglar über. X Neuwied, 16. Juli. Die von verschiedenen Blättern gebrachte Mittheilung, die Raubmörder Brüder Siegel, über welche jüngst das Schwurgericht das Todesurtheil verhängt, würden in den nächsten Rothwein, naturrein, per Fl. 70, 85, 100, bei Mehrabnahme billiger, per Ltr. 80, 95, 110 in kl. Fässern, in groß. Fässern billiger, ital. Rothwein per Fl. 60 Pfg., kräftig, per Ltr. 70 Pfg. in kl. Fässern, in ar. Fässer à 65 Pfg. empfiehlt P. H. Merken, Weinhandlung, Bonn, Mauspfad 5. des Für die Gewerbesteuer=Veranlagung nach dem Gewerbesteuergesetze vom 24. Juni 1891 bilden Veranlagungsbezirke: I. für die Klasse I; der Regierungsbezirk Köln mit dem Sitze Steuer=Ausschusses in Köln; II. für die Klasse II: der Regierungsbezirk Köln mit dem Sitze des Steuer=Ausschusses in Köln; III. für die Klasse III: 1. der Stadtkreis Köln mit dem Sitze des Steuer=Ausschusses in Köln; 2. der Stadtkreis Bonn mit dem Sitze des Steuer=Ausschusses in Bonn: 3. die Kreise Euskirchen und Rheinbach mit dem Sitze des Steuer=Ausschusses in Euskirchen; 4. die Kreise Gummersbach und Waldbroel mit dem Sitze des Steuer=Ausschusses in Gummersbach; 5. im Uebrigen die einzelnen Landkreise mit dem Sitze des Steuer=Ausschusses am Sitze des Landrathsamtes: IV. für die Klasse IV: 1. der Stadtkreis Köln mit dem Sitze des Steuer=Ausschi in Köln; 2. der Stadtkreis Bonn mit dem Sitze des Steuer=Ausschusses in Bonn; 8. im Uebrigen die einzelnen Landkreise mit dem Sitze des Steuer=Ausschusses am Sitze des Landraths=Amtes. Köln, den 11. Juli 1892. Königliche Regierung, Abtheilung für direkte Steuern, Domänen und For gez. Ewald. Hohenzollernstraße. Grig-Tleater Geschv. Melich Größtes transportables Unternehmen in diesem Genre in Deutschland. Sonntag den 17. Juli: 2 Grosse GalaExtra- Vorstellungen. Anfang der ersten Vorstell. Nachm. 4 Uhr, der zweiten Abends 8 Uhr. Jede Vorstellung mit großartig neuem Programm. Montag den 18. Juli. Abds. 8 Uhr: Grrösse Gdla-Eilte-Vorsteilung mit neuem Programm. Erstes Gastspiel des preisgekrönten Meisterschaftsfahrer der Welt uustau Marschner Dresden. Alles Nähere besag. specielle Programme. Ein in gutem Zustande befindl. Kuort= u. Segelboot ist preiswürdig zu verkaufen. Näh. bei Thiebes, Schwimmanstalt. Guter Verdienst bietet sich cautionsfähiger Familie mit leichtem Pferde=Fuhrwerk durch den Vertrieb eines ersten Consum=Artikels in Bonn u. Umgegend; Verkaufslokal in Bonn wird gestellt. Offerten sub B. B. 6999. an die Expedition des.=A. Zwei Bauplätze in Beuel, Mittelpunkt zweier Bahnhöfe und 5 Fabriken, zu verkaufen. Näh. in der Expedition. Iu nansen grfacht eine mittelgroße Weinpresse. Näheres in der Exped. Anständige Leute erhalten für 1 M. 20 Pf. pro Tag, Mädchen 90 Pfg. Daselbst eine Wohnung und Mansarde zu ver miethen. Näheres in der Exp. Perschasl. Kulscher, gedienter Cavallerist, im Fahrer und Reiten erfahren, sucht baldigs Stelle. Offerten unter X. A. postlagernd Godesberg. Einen (guter Herrenarbeiter) sucht I. Walter, Friedrichstraße 24. Vor einigen D. Bach in der Baumschule ein beschädigtes Belociped gefunden. Der Eigenthümer wolle sich melden in Endenich, Euskirchener= straße Nr. 7. Seite 8. Geueral-Anzeiger für Venn umd Amngegend Vierter Jahrgang. Wohnuugs-Anzrigrr. Bahnhofstraße 15 9, ans'5 Fmmern, Küche, Mansarde und sonstigen Bequemlichkeiten, zu vermiethen. Endenicherstraße 46, geränmige 2. Stage zu vermiethen. X. einzelne Zimmer, möblirt oder unmöblirt, R zu vermiethen. Cronprinzenstraße 35, Parterre und Hochparterre, sieben hochelegante, sehr große Zimmer, Küche, Waschküche, Badezimmer und sonstige Bequemlichkeiten, Hofraum u eroßer eeaimme„und fentih.:uhgenen“.# str 56 Garten, für sofort zu vermiethen. Näheres I. Kroße *„*- 0 lequemlichreiten auf's Jeinste mit allen der Neuzeit ausgestattet, enthaltend Küche, mieler Rummetng, Veranda, ehrere kl. Kammern Loggia u. Terrasse, Kohlenaufz. u. sonst. Annehml., sof. zu vern. Poppelsdorf. Nordstraße 58, Hohenzouler und 2. Etage, auf's Feinste mit allen Bequemt sieben große Zit Loggia u. Terrasse, Kohlenaufz. u. sonst. Annehml., sof. z Auf Wunsch kann Garten zugeg. werden. Nah. Hohenzollernstr. 26. onngasse 24, 2. Etage, möblirte Zimmer zu vermiethen. heingasse 13, zwei kleine Zimmer zu vermiethen. Poppelsdorf, Kessenicherstraße 94, nung von * 3 Zimmern 2. Etage u. ein großes Zimmer 1. Etage mit Man* s a r d e u n d a l l e n B e q u e m l. a n s t i l l e E i n w o h n e r s o f o r t z u v e r m. Etage 3 Zimmer 2c. an ruhige Einwohner zu vermiethen, g Ginge, Baumschuler Allee 96, 1. Etage. Rüngsdorf 68, 1. Etage mit der schönsten Aussicht auf's Leungderef Tm. Siebengebirge an stille Leute zu vermiethen. Wenzelgasse 49, zweite Etage an stille Einwohner zu vermiethen. Bonpelsdorf Schönes Ladenlokal nebst Wohnung zum Nov. Pertel=rrese zu vermiethen. Näheres Ludwig Selzer. Belderberg 16, zwei Zimmer zu vermiethen. Bonngasse 36, 3. Etage, schön möblirtes Zimmer zu vermiethen. Kaiserplatz 20 eine schöne 2. Erage, 3 Räume, mit BalNurserping, kon=Aussicht, sofort zu vermiethen. Beldorhorg 18 kl. Wohnung an stille Einwohner zu verGeiberrertzA miethen. Zu erfr. Wenzelgasse 55, 2. Et. Heerstraße 8, große freundlich möbl. Mansarde billig zu vermiethen. Kölner Chaussee 122, am Bach, 2 ges. Wohnungen 8 u. 10 M. zu verm. Endenicherstraße 36, gut möblirte Zimmer gleich zu vermiethen. #. von 3 Räumen 2. Etage in herrschaftEino zllggnung lichem Hause an ein bis zwei stille Eine Wohnung Einwohner zu vermiethen. Zu erfragen * in der Expedition des General=Anz. Baustollen Endenicher Alee u. Humboldtstr. in beSaustturn liebiger Größe zu verk. Harff, Archnent. Giergasse 6, 1. Et., 4 Zimmer, zu vermiethen. Näheres Remigiusstraße 4. MNarstrase 20 zwei Zimmer 1. Etage mit oder ohne ManWiugftruge sarde an stille Einwohner zu vermiethen. Villa am Rhein mittl. Größe, schattig. Garten, in herrl. en um 6ehe1e, Lage, mit all. Bequeml., unter günstigen Beding. vorth. zu erwerben. Offert. u. R. 3. postlag. Linz a. Rh. 50 im südlichen Stadttheile ein mit allen Kessenicherweg, Bequemlichkeiten versehenes Haus, mit schönem Garten, zu vermiethen. Zwei schöne Wohnungen, 3 und 2 Zimmer, an nur stille Leute zu vermiethen. J. Hospelt, Beuel, Combahn 51. Stockenstraße 14, ein Zimmer zu vermiethen. Wesselstraße 3, 2. Etage Bame zu vermietben. Schöne Wohnung, 3 Räume, sofort zu vermiethen. Zu erfragen Clem.=Auguststraße 43. 1 Etage drei Zimmer und Küche 1. Stage, nebst allen Beqnemlichkeiten an stille Einwohner zu vermiethen. Maxstraße 22, zwei Mansarden, möblirt oder unmöblirt, Heerstraße 53, 1. Etage, 4 Zimmer, Küche, Mansarde u. Peerstrun.—) alle Bequeml. versetzungsh. zu vermiethen. Kapuzinerstraße 8, Wohnung zu vermiethen. Euskirchen, Mehrere Geschäftshäuser in bester Lage zu verEndlirch.! kaufen oder zu vermiethen. Jos. Tieffenthal, Euskirchen. artinstraße 6 schön möblirte Zimmer mit oder ohne Mu.tinstrnge 4° Pension an Herren od. Damen zu verm. Rheindorferweg 78, zwei Zimmer 1. Etage zu vermiethen. Zwei herrsch Häuser, Bachstraße Nr. 25 und HumboldtHieri herrsche Hause*) straße Nr. 13, mit Gärten, verkaufen. Näheres Bachstraße 25. Poppelsdorf, Clemens-Auguststraße 12, bermiethen.“ Maxstraße 46, schöne Wohnung zu vermiethen. Staae 4 Zimmer, Veranda 2c. an stille Einwohner zu Genge, vermiethen. Poppelsdorf, Reuterstraße 26. 2 Möhlirte Zinemer in ruhigem Hause mit Garten zu s mbolirle Himmer vermiethen, Meckenheimerstraße 142, Nähe des Poppelsdorfer Schlosses. Wahnung—6 Räume, Garten, sowie allen BequemlichWohnnup keiten, billig zu vermiethen, Reuterstraße 3. Eine neöhlirt= Etage sowie einzelne Zimmer billig zu Eine mbolirne=Ging vermiethen, Grünerweg 17. Kölner Chaussee 138, lichtent. ganz od. getheilt zu verm. Zwei große Etagen Brüdergasse 34. Cassinsgraben 10 zweite Etage, bei Jos. Schäfer, ffer=grüben 40; ein schön gelegenes möblirtes Zimmer zu vermiethen, nahe an der Bahn und Post. Poststraße 7, 3. Etage, schön möblirte Zimmer billig zu Teststraße*) vermethen, auf Wunsch mit zwei Betten. Godesberg Eine schöne Etage preiswürdig zu vermiethen, Goberde ße mit großem Garten, Burgstraße 54. Poppelsdorf, Clemens=Auguststraße 5, zwei Mansardenzimmer zu vermiethen. Giergasse 14, helles Zimmer sofort zu vermiethen. geräumige Werkstelle mit od. ohne HofJohanneskrenz 2, raum, auch als Lagerraum, zu verm. Goetbestraße 11 an der Schumannstr., eine sehr schöne Parechestrusze XA) terre=Wohn., sowie eine 1. Et., besteh. aus 8 gr. Zimm., 1 Küche, Vorrathsk. u. Badez., 3 Speicherkamm., 2 Verand., m. a. Comf. d. Neuzeit eing., zus. o. geth. bill. z. verm. Stockenstraße 7, ein möblirtes Zimmer zu vermielhen. an einzelnen Herrn oder Täme zu vermiethen, Heerstraße Nr. 5. Godesberg Schöne erste Etage, 3 Zimmer, 1 Mansarde soGobeeberge fort billig zu vermiethen, Plittersdorferstraße 6. Königstraße 30, möblirte Parterrewohnung zu verm. Gtgg je 3 Zimmer nebst allen Bequemlichkeiten 3 und a. Etage, zu vermiethen. Bäcker Lamb. Lohmer, Kurfürstenstraße, Ecke Argelanderstraße. Humboldtstraße Bauplätze zu verkaufen. Näh. Baumschul. Lamdvierserune Mühle hier, oder Casinostr. 11, Coblenz. Manplätzo billig zu verkaufen, Goethestraße. Näheres beim Danptace Eigenthümer, Marienstraße Nr. 7. Herrsch, Hs solideste Bauart, Goethestr. 14, billig zu ver„ eesche Güu=, kaufen od. zu verkaufen. Näh. Marienstr. 7. hochherrsch. Haus m. gr. Garten, ca. 10,500□ Marienstr., Fläche, zu verkaufen. Näh. im Hause selbst. Endenicherstraße 10, 2. Etage, 4 schöne Zimmer zu vermethen. Basol Ein schönes Haus, 9 Zimmer, mit Garten, ganz oder auch getheilt sofort billig zu vermiethen. Zweite Etage Näheres Bonn, Hundsgasse 7. Endenicherstraße 46, zwei schöne Mansarden Poppelsdorf, an stille Einwohner zu vermiethen. neben der ehemaligen Müble, Bel=Etage, Humboldtstraße,—7 Zimmer, Küche, sowie mit großem schönen Garten, mit od. ohne Möbel zum Herbst billig zu verm. 165. 2 schöne durcheinandergehende ZimBahnhofstraße.—, mer an eine einz. Person zu verm. Nougasse 12 möblirtes Zimmer an ruhigen Einwohner zu Mengasse### vermiethen. Argelanderstraße 24, 2 abgeschlossene Etage, 4 Zimmer, Argelaurerstruge.— Küche, Mansarden, zu vermiethen. Bornheimerstraße, mit großem HinterGeschäftshaus, gehäude, Hof und Garten, unter günstigen Bedingungen zu verkaufen. Näheres Baumschuler Mühle. Ohermirtter Ruhige Familie findet bei Rolandseck angeSverwinter: nehmen, billigen Sommer=Aufenthalt. Gefl. Offerten unter M. 10. an die Expedition des General=Anzeigers. Mozartstraße 1) sind die herrschaftlichen Häuser sofort Bachstraße( zu verkaufen. Näheres Bachstluge 880) Mozartstraße Nr. 1. Dreieck 10, drei freundliche Zimmer zu vermiethen. Rosenthol 21 schöne 1. Etage, 3 resp. 4 Zimmer, Küche, derfenchlt Wn, Balkon 2c. sofort zu vermiethen. Prachtv. Lage. Ministerielle betreffend die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. In Ausführung der Vorschriften des Gesetzes betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung vom 1. Juni 1891(.=.=Bl. S. 261) über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe(§§ 41a, 55a, 1055 Abs. 2, 105c, 105e), wird hierdurch Folgendes bestimmt: I. Feststellung der zulässigen Beschäftigungszeit. (S8 1055 Abs. 2, 418 a. a..) 1) Die Feststellung der fünf Stunden, während welcher im Haudelsgewerbe an Sonn= und Festtagen die Beschäftigung von Gehülfen, Lehrlingen und Arbeitern und ein Gewerbebetrieb in offenen Verkaufsstellen zulässig ist, erfolgt für den Umfang der Regierungsbezirke durch die Regierungs=Präsidenten. Für die Stadt Berlin durch den Polizei=Präsidenten. Sie ist— abgesehen von den unter Ziffer 5 zugelassenen Ausnahmen— für alle Zweige des Handelsgewerbes einheitlich zu treffen. 2) Die Feststellung der Beschäftigungszeit erfolgt durch Bestimmung des Anfangs= und des Endpunktes derselben mit dem Vorbehalte, daß die Beschäftigungszeit durch eine von der Orts=Polizeibehörde — nach Ziffer 3— für den Hauptgottesdienst festzusetzende Pause von in der Regel zwei Stunden unterbrochen werde. Der Anfangspunkt der Beschäftigungszeit ist in der Regel auf 7 Uhr Vormittags, der Endpunkt auf 2 Uhr Nachmittags festzusetzen. Die Bestimmung eines früheren Aufangs= und Endpunktes — 6½ und 1½ oder 6 und 1 Uhr— sei es für das ganze Jahr, sei es nur für das Sommerhalbjahr, ist zulässig, falls nach den örtlichen Verhältnissen die Zeit vor 7 Uhr Vormittags für das Haudelsgewerbe nicht bedeutungslos ist. 3) Die für den Hauptgottesdienst festzusetzende Pause wird durch die Orts=Polizeibehörde nach Benehmen mit den kirchlichen Behörden bestimmt und öffentlich bekannt gemacht. Sie soll nicht nur die Dauer der gottesdienstlichen Feier, sondern auch die für etwaige Vorbereitungen, sowie für den Kirchgang erforderliche Zeit vor und nach der gottesdienstlichen Feier umfassen. Im Allgemeinen werden im Ganzen zwei Stunden hierfür genügen. In Gemeinden, in denen mehrere Kirchengemeinden desselben oder verschiedenen Bekenntnisses sich befinden, oder in denen der Gottesdienst in verschiedenen Sprachen abge halten wird, ist darauf hinzuwirken, daß der Hauptgottesdienst in den verschiedenen Kirchengemeinden, Bekenntnissen und Sprachen thunlichst zu gleicher Stunde abgehalten wird. Wo dieses Ergebniß nicht erzielt werden kann, bleibt den höheren Verwaltungsbehörden überlassen, nach der Besonderheit der obwaltenden Verhältnisse über die Festsetzung der für den Hauptgottesdienst freizulassenden Pause nähere Bestimmung zu treffen. 4) In Ortschaften, in denen zwei Stunden für die Abhaltung des Hauptgottesdienstes und die Zeit des Kirchganges nicht ausreichen, kann die für den Hauptgottesdienst bestimmte Pause über zwei Stunden hinaus verlängert werden. In solchen Fällen ist der Anfangspunkt der zulässigen Beschäftigungszeit entsprechend früher(vor 7 Uhr) zu legen. Ein Hinausschieben des Endpunktes über 2 Uhr ist nur in Ausnahmefällen und nicht über 2½ Uhr hinaus zuzulassen. 5) Eine Feststellung der fünfstündigen Arbeitszeit, die von der in Ziffer 2 und 4 bestimmten abweicht, darf nur erfolgen a. für die Zeitungs=Speditionen, für welche es sich empfiehlt, die fünfstündige Beschäftigungszeit vor Beginn des Hauptgottesdienstes, etwa auf die Stunden von 4 bis 9 Uhr Vormittags zu legen: b. für den Handel mit Blumen und Kränzen. Für diesen können die Beschäftigungsstunden dem örtlichen Bedürfnisse entsprechend gelegt werden, jedoch so, das der Schluß spätestens um 4 Uhr Nachmittags eintritt; c. für den gesammten Handelsverkehr in Badeorten, Luftkurorten und Plätzen mit starkem Touristenverkehr. Für diese Plätze darf die Festsetzung der fünfstündigen Beschäftigungszeit für die Dauer der Saison je nach dem örtlichen Bedürfniß mit der Einschränkung erfolgen, daß der Schluß der Beschäftigung spätestens um 5 Uhr Nachmittags stattfinden muß. Diese Vorschrift findet indeß auf größere Städte, die gleichzeitig Badeorte sind, wie Aachen, Wiesbaden u. ä. keine Anwendung. Auch in den unter a bis c erwähnten Fällen ist die für den Hauptgottesdienst festgesetzte Zeit(Ziffer 3) jedenfalls freizulassen. 6) Bei statutarischer Feststellung der durch Statut eingeschränkten Beschäftigungszeit haben die Regierungspräsidenten darauf hinzuwirken, daß nur solche Statuten die Bestätigung des Bezirksausschusses erhalten, die eine wirksamere als die gesetzliche Sonntagsruhe herbeizuführen geeignet sind. Dies gilt beispielsweise nicht von Statuten, durch welche die Arbeitsstunden in mehr als zwei Abschnitte getheilt oder vorwiegend auf den Nachmittag, insbesondere den späteren Nachmittag, gelegt werden sollen. II. Zulassung einer verlängerten Beschäftigungszeit (s 105). 1) Von der Ermächtigung, für die letzten vier Wochen vor Weihnachten, sowie für einzelne Sonn= und Festtage, an denen örtliche Verhältnisse einen erweiterten Geschäftsverkehr erforderlich machen, eine Vermehrung der Beschäftigungsstunden bis auf zehn Stunden zuzulassen, ist nur mit der Begrenzung Gebrauch zu machen, daß für keinen Ort an mehr als jährlich sechs Sonn= oder Festtagen eine verlängerte Beschäftigungszeit zugelassen werden darf. 2) Die Bestimmung der Sonn= und Festtage, für welche eine erweiterte Beschäftigungszeit zugelassen werden soll, erfolgt durch die höheren Verwaltungsbehörden(Ober=Präsidenten—. RegierungsPräsidenten) oder mit deren Ermächtigung durch die unteren Verwaltungsbehörden. Es empfiehlt sich, für diejenigen Sonntage, an denen allgemein ein erweiterter Geschäftsverkehr stattfindet, namentlich also für einige Sonntage vor Weihnachten, die Verlängerung der Beschäftigungszeit einheitlich für den Umfang der Provinzen oder der Regierungsbezirke zuzulassen, im Uebrigen aber die Gestattung einer verlängerten Arbeitszeit den unteren Verwaltungsbehörden zu überlassen. 3) Dem Ermessen der höheren Verwaltungsbehörden bleibt die Bestimmung darüber überlassen, a. ob die vermehrte Beschäftigungszeit für alle Zweige des Handelsgewerbes zu gestatten oder auf einzelne Zweige zu beschränken ist, b. um wieviel Stunden eine Ueberschreitung der fünf Arbeitsstunden zuzulassen ist. Letzteres mit der Maßgabe, daß bis zu der gesetzlich zulässigen Obergrenze von 10 Stunden nur in Ausnahmefällen zu gehen, und daß die Beschäftigung in der Regel nicht über sechs Uhr und niemals über sieben Uhr Abends hinaus zuzulassen ist. III. Ausnahmen auf Grund des§ 105e. Ausnahmen für Handelsgewerbe auf Grund des§ 105e a. a. O. sollen nur von dem Regierungs=Präsidenten— in Berlin von dem Polizei= Präsidenten— und nur in folgendem Umfange zugelassen werden: 1) für diejenigen Sonntage und Festtage, an denen gesetzlich eine fünfstündige Beschäftigungszeit zulässig ist: a. Der Verkauf von Back= und Conditorwaaren, von Fleisch und Wurst, der Milchhandel und der Betrieb der Vorkosthandlungen darf außer den allgemein zugelassenen fünf Stunden schon vor deren Beginn, von fünf Uhr Morgens ab, gestattet werden. b. Für den Verkauf von Back= und Conditorwaaren, sowie für den Milchhandel darf ferner bis auf Weiteres noch eine weitere nach den örtlichen Verhältnissen festzusetzende Stunde des Nachmittags freigegeben werden. 2) Für den ersten Weihnachts=, Oster= und Pfingsttag: a. Der Handel mit Back= und Conditorwaaren, mit Fleisch und Wurst, mit Vorkostartikeln und mit Milch darf von 5 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags— jedoch ausschließlich der für den Hauptgottesdienst festgesetzten Unterbrechung— zugelassen werden. b. Der Handel mit Colonialwaaren, mit Blumen, mit Tabak und Cigarren, sowie mit Bier und Wein darf während zweier Stunden — jedoch nicht während der Pause für den Hauptgottesdienst und nicht über 12 Uhr Mittags hinaus— gestattet werden. c. Hinsichtlich der Zeitungs=Spedition darf dieselbe Regelung eintreten, wie an sonstigen Sonn= und Festtagen(s. o. 1 5n). IV. Ausnahmen von dem Verbote des§ 55a. Die unteren Verwaltungsbehörden werden ermächtigt, das Feilbieten von Waaren auf öffentlichen Wegen, Straßen, Plätzen und an anderen öffentlichen Orten oder von Haus zu Haus an Sonn= und Festtagen in folgendem Umfange zuzulassen: 1) das Feilbieten von Milch, Fischeu, Obst, Backwaaren und sonstigen Lebensmitteln, insoweit es bisher schon ortsüblich war, bis zum Beginn der mit Rücksicht auf den Hauptgottesdienst für die Beschäftigung im Handelsgewerbe festgesetzten Unterbrechung. 2) das Feilbieten von Blumen, Backwaaren, geringwerthigen Gebrauchsgegenständen, Erinnerungszeichen und ähnlichen Gegenständen. a. bei öffentlichen Festen, Truppenzusammenziehungen oder sonstigen außergewöhnlichen Gelegenheiten, b. für solche Ortschaften, in denen an Sonn= und Festtagen regelmäßig durch Fremdenbesuch ein gesteigerter Verkehr stattfindet. Im Falle der Ziffer 2 darf das Feilbieten wührend des Gottesdienstes— sowohl des Vor= als des Nachmittägigen— nicht zugelassen und im Uebrigen auf einzelne Stunden beschränkt werden. V. Sonstige Bestimmungen. 1) Die selbstthätigen Verkaufsapparate— die sogenannten Automaten—, mittels deren namentlich Confitüren, Cigarren, Streichhölzer und ähnliche Gegenstände abgesetzt werden, müssen als offene Verkaufsstellen im Sinne des§ 41a der Gewerbeordnung angesehen werden. Die Besitzer derselben werden deshalb darauf aufmerksam zu machen sein, daß sie sich strafbar machen, wenn sie nicht geeignete Vorkehrungen treffen, um die Entnahme der feilgebotenen Gegenstände an Sonn= und Festtagen außerhalb der zulässigen Beschäftigungszeit unmöglich zu machen. 2) Die Conditoren, die Kleinhändler mit Branntwein, sowie andere Kaufleute, welche gleichzeitig eine Schankgenehmigung besitzen, sind in Beziehung auf ihren kaufmännischen Betrieb den gleichen Beschränkungen wie die übrigen Kaufleute unterworfen. Wenn sie daher ihr kaufmännisches Gewerbe außerhalb der zulässigen Stunden betreiben, so ist ihre Bestrafung auf Grund des§ 146a der Gewerbeordnung herbeizuführen. Sie werden ferner anzuhalten sein, in den Schaufenstern oder in den Ladenthüren Verkaufsgegenstände während der Stunden, während welcher der kaufmännische Betrieb untersagt ist, nicht zur Schau zu stellen. Berlin, den 10. Juni 1892. Der Der Der Minister Minister der geistlichen, Minister für des Unterrichts= und Medizinal= Handel und Gewerbe. Innern. Angelegenheiten. In Vertretung: Herrfurth. Bosse. Lohmann. Auf Grund der§§ 41a, 55a, 105b, Absatz 2, 105c und 1050 des Reichsgesetzes vom 1. Juni 1891(.=.=Bl. S. 261) und der ministeriellen Ausführungsanweisung vom 10. Juni d. J. bestimme ich hierdurch für den Umfang des Regierungsbezirkes Köln über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe Folgendes: 1. An Sonn= und Festtagen darf im Handelsgewerbe eine Beschäftigung von Gehülfen, Lehrlingen und Arbeitern und im Gewerbebetrieb in offenen Verkaufsstellen, abgesehen von den unter 2, 3 und 4 zugelassenen Ausnahmen, nur in der Zeit von Vormittags 7 bis Nachmittags 2 Uhr stattfinden. Diese zulässige Beschäftigungszeit wird jedoch durch eine Pause unterbrochen, welche für den Hauptgottesdienst durch die Ortspolizeibehörde festgesetzt wird und zwei Stunden beträgt. 2. Der Verkauf von Back= und Conditorwaaren, von Fleisch und Wurst, der Milchhandel und der Betrieb der Vorkosthandlungen ist an Sonn= und Festtagen außer den nach Nr. 1 zugelassenen fünf Stunden schon von 5 Uhr Morgens an gestattet. 3. Für die Zeitungsspedition wird die an Sonn= und Festtagen zulässige fünfstündige Beschäftigungszeit auf die Stunden von 4 bis 9 Uhr Vormittags gelegt. 4. An den Sonntagen der letzten vier Wochen vor Weihnachten — die Bestimmung weiterer Sonn= und Festtage bleibt vorbehalten— ist für alle Zweige des Handelsgewerbes, mit Ausnahme des Handels mit Back= und Conditorwaaren, mit Fleisch und Wurst, mit Vorkostartikeln und mit Milch und der Zeitungsspedition ein erweiterter Geschäftsverkehr bis 6 Uhr Abends gestattet. 5. Am ersten Weihnachts=, Oster= und Pfingsttage ist nur der Handel mit Back= und Conditorwaaren, mit Fleisch und Wurst, mit Vorkostartikeln und mit Milch, sowie die Zeitungsspedition zulässig und zwar in der Zeit von 5 bis 9 Uhr Morzeng, Vorstehende Bestimmungen treten mit dem 1. Juli 1892 in Kraft. Köln, den 20. Juni 1892. Der Regierungs=Präsident. gez.: von Sydow. Bekanntmachung. Ausführung der vorstehenden Bestimmung Nr. 1 Absatz 2 des Herrn Regierungs=Präsidenten vom 20. Juni d. Is. werden die Stunden für den Hauptgottesdienst, durch welche die an Sonnund Festtagen zulässige Beschäftigungszeit unterbrochen wird, auf 10½ bis 11½ Uhr Vormittags festgesetzt. Bonn, den 28. Juni 1892. Die Ortspolizei=Behörde. Der Bürgermeister. I..: Der Beigeordnete, Dr. Schroeder. Bekanntmachung. Am Mittwoch den 20. d.., Nachm. 4 Uhr, oll der Ertrag der Kirschbäume 1. auf der zwischen Drausdorf und Roisdorf gelegenen Strecke der Bonn=Brühler Straße, und 2. auf der sogenannten zweiten Straße in der„Kaiserhalle“ zu Alfter öffentlich meistbietend in mehreren beim Herrn Gemeindevorsteher in Alfter zu erfragenden Loosen gegen Bürgschaft versteigert werden. Alfter, den 15. Juli 1892. Der Bürgermeister, Neß. Tüchtige Junger Kellner mit guten O Zeugnissen u. Mädchen, das kochen kann, gesucht durch Burean Mertz, Josephstr..: gegen hohen Lohn per sofort gesucht. Bei entsprechenden Leistungen dauernde Stellung. Oberbecké& Nonse, Marmer=Waaren= Fabrik Ein Metzgergeselle sofort gesucht von Bernard Althausen in Rheinbach. Ein stadtkundiger Junge von ordentlichen Eltern für leichten Dienst gegen guten Lohn gesucht. Reflectanten wollen sich melden Maxstraße 1. Schuhmachergeselle gesucht, Acherstraße 16. 20 tuchtige „ AAieerler gesucht. M. Meyer, Schlosser Echrling gesucht von Schlossermeister Franke, Maargasse, Bonn. geftucht hei g Hrehr Endenis Pefücht der S. Mehr, Enbenich. Zwei zuverlässige Führrnechte für sofort gesucht. Godesberg, Bahnhofstraße 2. Arbenstneiht der auch mit einem Pferde umgehen kann, gesucht. Näh. in der Expedition des General=Anzeigers. Eisenbahnfahrten vom 1. Mai 1892 ab. Von Bonn nach Köln: .52, 84.45,*.02,.35,.14, .20, 89.17, 10.43 Morgens, 812.07,.30,.23 Nachm.,.09, 86.41,.31, 18.07,.41, 89.32, 10.58 Abends. Von Köln nach Bonn: 12.00 früh,.00,.10, 89.10, .18, 1*11.05, 11.18 Morgens, 812.25,*.10 u. 12.00(Westbahnhof),.10,.01,.28, 85.10,.06, .10,.08, 810.15(hält in Bonn nur zum Einsteigen), 10.39 Abds. Von Bonn nach Coblenz u. weiter: 12.51 früh,.23,.46,.15, 89.47, 10.24 Morg., 12.20, 81.06,.35(nur bis Rolandseck), 12.57,.11,.54,.35(nur bis Remagen),.25, 85.56,.05, .11,.13, 810.47. Von Cobleuz nach Bonn: .55, 83.54,.40,.52, 88.05, .05, 811.01, 11.45,.31, 85.38, .50,.47, 88.17,.15, 11,30. Von Bonn nach Neuenahr, Ahrweiler bezw. Altenahr und Adenau: .46, 10.24(nur bis Altenahr), 12.20, 81.06,.54,.25, 85.56 (nur bis Altenahr),.05,.13 (nur bis Ahrweiler). Von Remagen nach der Uhr: .21, 11.03,.35,.32,.30, .00, 10.18. Von der Ahr in Remagen: .29,.35, 12.42,.33,.56, .24,.29. Von Adenau nach Bonn: .30.20,.17, 7,24. Von Altenahr nach Bonn: .19,.07,.40,.05,.12. Von Ahrweiler nach Bonn: .50,.58, 12.06,.54,.20, .47,.52. Von Neuenahr nach Bonn: .02,.08, 12.15,.06,.29, .57,.02. Von Sechtem nach Bonn: .48,.58, 1 611.43, 11.55, 91.54, 12.83,.47,.05,.44,.48,.47, 11.16. Von Roisdorf nach Bonn: .00,.00, 10.09, 1"1154, 12.05, *.07, 12.43,.57,.15,.54, .58,.58, 11.26, Von Godesberg aufwärts: .02,.41,.55,8.26, 10.85, 12.31, 81.15,.47, 13.07,.21,.05, .47,.35, 86.05,.15,.22,.24. Von Godesberg abwärts: .21,.00,.09, 89.04, 10.29, 811.57,.14,.54(nur bis Bonn), .05,.55,.17, 17.55,.21, .00(nur bis Bonn), 10.41. Von Mehlem aufwärts: .08,.49,.00, 8,32, 10.40, 12.36,.54,.13,.27,.11, .53,.40,.21,.28,.30. Von Mehlem abwärts: .15,.54,.03, 10.24,.08. .47(nur bis Bonn),.59,.49, .10, 17.49,.14,.53(nur bis Bonn), 10.35. Von Rolandseck aufwärts: .16,5.01,.07,.40, 10.48, 12.44, .21,.35,.19,.01,.48,.29, .38. Von Rolandseck abwärts: .06,.46,.55, 10,16,.00, .38(nur bis Bonn),.51,.41, .02, 17.41,.05,.45(nur bis Bonn), 10.27. Von Remagen aufwärts: .28,.19,.17,.50, 11.00, 12.54, 81.31,.46,.31,.58, 86.22,.40,.49. Von Remagen abwärts: .55,.36,.45, 88.48, 10.05, 12.49,.40,.30, 86.16,.50, 17.30,.54, 89.03, 10.16, 1,10. Von Sinzig aufwärts: .36,.32,.58, 11.08,.01, .54,.39,.48,.58. Von Sinzig abwärts: .48,.29,.38,.57, 12.40, .30,.42,.45, 10.07,.00. Von Bonn nach Euskirchen: .00,.29, 10.45,.25,.08,.29. Von Euskirchen nach Bonn: .40,8.50, 12.08,.48, 7. 11, 10.08. Von Meckenheim n. Euskirchen: .37,9.06, 11.21,.02,.45, 10.06. Von Meckenheim nach Bonn: .13,9.22,12.41, 4. 21,.44, 10.41. Von Rheinbach nach Euskirchen:.46,.15, 11.29,.11, .54, 10.15. Von Rheinbach nach Bonn: .04,9.14, 12.32,.12,.35, 10.32. Von Euskirchen nach Münstereisel:.28,.58,.03,.58, .43, 10.08. Von Münstereifel nach Euskirchen:.21,.24, 11.00, .55,.43,.51. Von Bonn nach rechtem Ufer: .01,.15,.50, 12.19, 13.05, .14,.27, 7,10, 19.02,.30. Vom rechten Ufer in Bonn: .00,.15, 18.49, 10.35,.54, .19,.30,.36, 110.32, 10.54. Von Beuel rheinautwärts: .53, 18.29,.03, 11.31, 12.26, 12.36,.06,.42,.38, 10.04, 11.43. Von Beuel rheinabwärts: .15,.50,.34, 10.18, 12.01, .28,5.44,.10,.58, 19.23, 10,29. Von Troisdorf nach Siegburg: .45,.05,.13,.16, 11.00, 12.20, 12.29,.20,.40,.30, .55,.80,.31,.14, 10.52, 11.30. Von Siegburg nach Troisdorf: .54,.20,.07,.38,.32, 10.21, 11.00, 12.03,.57,.50,.09, .15,.36,.12,.32, 10.28. Von Troisdorf abwärts: .02,.33,.17,.44,.51, 10.31, 11,15,.07,.45,.11, .20,.28,.45,.25,.32,.42, 10.45. Von Troisdorf nach Beuel: .38,.20,.57,.47, 89.13 11.11, 112.10, 12.19,.50, 83.14,.31, .22,.22,.45, 11.27. Von Obercassel nach Bonn: .36,.50, 10.11,.30,.55, .06,.12, 18.24, 110.08, 10.31, Von Obercassel aufwärts: .00,.12, 18.36, 79.28,.34, 12.33, 12.48, 12.58,.13, 13.34, .50,.50,.46, 179.32, 10.12, 11.52. Von Obercassel abwärts: .08,.28, 10.10, 11.52,.21, 83.54,.36,.04,.51, 88.10, 19.17, 10.22. Von Nied.=Dollendorf aufwärts: .05, 18.42, 18.51,.40, 12,39, 12.54,.05, 12.09,.19, 13.42, .56,4.57,7.52, 19.39,10. 20, 11.58. Von Nied.=Dollendorf abwärts: .02,.22,.59,.03,.15, .30,.57,.44, 18.15, 18.44, 19.11, 19.58, 10.16. Von Königswinter aufwärts: .10, 78.20, 18.47,.46, 112,44, 12.59, 12.14,.38,.02,.44, .57, 12.03. Von Königswinter abwärts: .57,.17,.53, P10.55,.57, .10,.25,.52, 17.25,.39, *.03, 18.09, 18.39, 19.06, 19.52, 10.11. Von Rhöndorf aufwärts: .15, 18.53,.51, 12.50,.05, 12.20,.44,.08,.03, 12.09. Von Rhöndorf abwärts: .51,.11,.46,.03,.45, 17.18, .32, 18.31, 78.59, 10.05. Von Honnef aufwärts: .21, 18.58,.56, 112,55,.10, .50,.14,.08, 12.14. Von Honnef abwärts: .46,.06,.41,.58,.40, 17.13,.27, 18.25, 18.54, 10.00. Von Unkel aufwärts: .28, 19.05, 10.03,.02,.17, .58,.21,.15, 12.21. Von Unkel abwärts: .39,.59,.34,.51,.38, 17.06, .19, 18.47,.53. Von Erpel aufwärts: .34, 19.11, 10.09,.08,.23, .04,.27,.21, 12.27. Von Erpel abwärts: .33,.53,.28,.45,.27, 17.00, .13, 18.41,.47. Von Linz aufwärts: .43,.42, 10.16, 11.14,.30, .09,.35,.29, 12.35. Von Linz abwärts: .27,.47,.22,.39,.22, 16.54,.07, 18.85,.41. 8 Schnellzug(1. und 2. Klasse). * Fällt an Sonn= u. Festtagen aus. * Fährt nur Sonn= und Festtags. ** Fährt nur Sonn= und Festtags, Dinstags und Freitags.