Gentral=Antzeiler 10 Erscheint täglich und zwar an Werktagen Mittags 12 Uhr, an Sonntagen Morgens in der Frühe. Preis in Bonn und Umgegend monatlich 50 Pfg. frei in's Haus. Post=Adonnement## 1. 50 vierteljährl. ohne Zustellgebühr, ock..90 mit Zustellgebühr. Pruck und Verlag der AelienGesellschaft General=Anzeiger für Bonn und Umgegend. Für die Redaction verantwortlich: Hermann Reishoven in Bonn. Expedition: Bahnhofstraße Nr. 7 und 8 in Bonn. Anzeigen=Annahme: größere Anzeigen b. Abds. vorher 6 Uhr, kleinere bis Morgens 9 Uhr. Vierter Bahrgang. Anseigen aus dem Verbreitungsbezirk des General=Anzeigers 10 Pfa. pro 7 spaltige Petitzeile oder deren Raum. Anzeigen von Auswärts: 15 Pf. pro 7spaltige Petitzeile oder deren Raum. Reclamen 40 Pfg. pro Textzeile. Telephon Nr. 66. Alle ietalen Anzeigen werden bei vorheriger Baarzahlung für 3 mal das 4temal frei aufgenommen. Kleine lokale Inserate bis zu 10 Zeilen kosten nur 5 Pfe. pro Zeile und das 4temal frei, wenn vorher baar bezahlt wird. #ra Wohnungs-Anteiger 50 Pfg. ro Zeile und Monat. Der Druck des General=Anzeigers bezinnt jeden Mittag um 11 Uhr.— Jedermann hat Zutritt. Bonn und Amgegend. Jede politische, seriale und religisse Tendrnz oder Erörterung ist abselut ausgeschlossen. (3 1 unseres Statuts.) Büchrrirst= und der in Buchhandlung und Antiuariat (Köhrscheid& Ebbecke) in Bonn, Am Hof 28. Großes Institut von belletristischen und wissenschaftlichen Werken in deutscher, englischer, frauzösischer und italienischer Sprache, nebst einer Abtheilung für Jugendschriften und Theaterstücke. Lager über 35.000 Fämmtliche in den Rahmen des Institute passende neue Erscheinungen werden in 10—50 Eremplaren angeschafft und stehen den Theilnehmern in reinlichen, hübsch in Zeinen rartonnirten, resp. in neuen broschirten Eremplaren— ohne jedes Abzeichen, welches dieselben als geliehen kennzeichnen würde— sofort zur Verfügung. Das soeben erschienene Hauptverzeichniß, welches auch die Lese=Bedingungen und die zum Verkauf gestellten Bücher mit Nettopreisen enthält, wird überallhin gegen Einsendung von 50 Pfg. franco versandt. Lesemarken für Nichtabonnenten. Um das Lesen einzelner Werke auch Nichtabonnenten zu ermöglichen, werden solche gegen eine Gebühr von 30 Pfg. für jeden Band und jede Woche abgegeben. Die Zahlung geschieht durch Lesemarken, von denen mindestens 10 Stück für 3 Mk. zu entnehmen sind. Dieselben lauten auf den Namen des Lesers u. behalten unbeschränkte Gültigkeit. Strauss'sche Buchhandlung und Antiquariat (Röhrscheid& Ebbeoke) in Bonn, Am Hof 28. Bonner Gewerbe=Schule und Pensionat Meinardus, 24 Kronprinzenstraße 24. Lehrprogramm: Vorbereitung für das Haudarbeitlehrerinneneramen. Nähschule für Weißnähen, Sticken, Flicken und Stopfen, Häkeln, Stricken, Kunststopfen und Kunststicken. * Anfertigung aller Kunsthandarbeiten. Maschinennähen: Erlernung aller Apparate. Wäschezuschneiden und Aufertigung mit der Hand und mit der Maschine. Damenschneiderei: Theoretische und practische Ausführung sämmtlicher Damen= und Kinder=Garderobe. Putzfach: Blumenfabrikation aus Stoffen. Anfertigung von Papierblumen in denkbar größter Vollkommenheit. Spitzenklöppeln. Handweben. Holzschnitzen, Branomalen, Glasradieren 2c. Unterricht für Kinder Mittwoch und Samstag, Nachmittags von 2 bis 4 Uhr. Näheres durch Prospecte. Ausschreibung. Für die neu errichtete Handelskammer mit dem Sitze in Bonn wird ein Secretär gesucht. Anmeldungen unter Beifügung des Lebenslaufes, etwaiger Zeugnisse und der Gehalts=Ansprüche werden an den Unterzeichneten erbeten. Commerzienrath Gauhe in Eitorf a. d. Sieg, Vorsitzender. Invaliditäits= u. Altersverscherung. Mit Schluß des Jahres sind von den Versicherten die mit Marken beklebten Karten gegen Quittung, die auf einem Blatt Papier ertheilt wird, abzuliefern. Jeder Versicherte muß diese Quittungen alle sorgfältig aufbewahren, da sich nur nach dem Besitze sämmtlicher Quittungen die Höhe der späteren Rente bemessen läßt. Es empfiehlt sich daher die Anschaffung eines für diesen Zweck angefertigten Quittungsbuches, welches Raum für sämmtliche Quittung und Berechnung der Renten enthält. Diese sind vorräthig zum Preise von 15—35 Pfg. bei Peter Beissel, Meckenheim, Agentur des„General=Anzeigers“. Becreite M. Herschei Solln. Geschäftsbücher-Fabrik. Specialität: Bureau-Bedarf. Solide Waaren. Billige Preise. Bei Hosten, Leuchosten nehmen Sie Bonner Kraftzucker von Walther Rubens, Bonn am Rhein, das beste Linderungsmittel der Welt. 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Grubenhol# Förster Probür in Gielsdorf ertheilt nähere Auskunft. Gielsdorf, den 22. December 1891. Adolph Dressen, Verdingung. Die nachbezeichneten Bauarbeiten und Materiallieferungen zum Neubau der höheren Knabenschule zu Königswinter. und zwar: Tit. I. Bodenarbeiten veranschlagt zu M. 300 6000 3820.50 2400 2075 1250 1525 II. Maurer= und Putzarbeiten " III. Maurermaterialien ausschl. der Verblend= und Hintermauerungssteine : IV. Zimmerarbeiten : V. Steinmetzarbeiten „ VI. Schmiedearbeiten " VII. Dachdecker= und Klempner= arbeiten in Summa für M. 17870.5 sollen im schriftlichen Submissionswege vergeben werden. Di Offerten, welche mit entsprechender Aufschrift zu versehen sind, sin gut verschlossen und versiegelt bis Donnerstag den 14. Jan. 1892, Vorm. 11 Uhr, auf dem Bürgermeisteramte zu Königswinter einzureichen, wo deren Eröffnung im Beisein der etwa erschienenen Submittenten erfolgt, „Zeichnungen, Kostenanschlag und Bedingungen liegen daselbst zur Einsicht offen. Letztere können auch gegen eine Schreibgebühr von 50 Pfg. von dort bezogen werden. Königswinter, den 29. December 1891. Der Bürgermeister, Kreitz Pelzwaaren= noo- 9 Belderberg 9. Holzverkauf zu Alster. den 5. Januar 1892, 12 Uhr, wird in der„Kaiserhalle“ zu Alfter nachstehendes Holz, gelegen in den Privat=Waldungen der Gemeinde Alfter, zum Verkaufe ausgestellt: 45 Loose Schlagholz, 25 Loose Eichen, 1 Loos Kiefern, 1 Buchen und 1 Loos Eschen. Förster Hennes zu Olsdorf ertheilt nähere Auskunft. Dötzemänner — Seite 2. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Vierter Jahrgang. 18—2200 Kl. zum Austhun bereit. Bescheid Cobleuzerstraße 12. Wie Freiherr von Gravenreuth fiel. Bericht eines Augenzeugen. * Ueber den Tod Gravenreuth's beim Sturme auf Buea, im Süden von Kamerun, ist jetzt aus Kamerun ein längerer Bericht eingelaufen, welcher lautet wie folgt: Am 3. November schiffte sich die Expedition, bestehend aus dem Hauptmann von Gravenreuth, Lieutenant von Stetten, von Volckamer, dem Expeditionsarzt Dr. Richter, dem stellvertretenden Gouverneur von Schuckmann, den Expeditionsmeistern Scadock und Held sowie zwei Compagnien Dahomey= und Togoleute, zusammen 160 Mann, an Bord des Kanonenbootes„Habicht" nach Victoria ein, um die Buea=Leute wegen zahlreicher Räubereien gegen die Nachbarstämme und Vergehen gegen Dr. Preuß zu bestrafen. Die Bueas schienen eine Strafexpedition erwartet zu haben oder sind von Kamerun aus gewarnt worden, denn sie hatten von Victoria allein aus der einen englischen Faktorei an 200 Fässer Pulver und Schrote eingehandelt und sich verschanzt. In Victoria wurde übernachtet; der Expeditionsmeister Scadock wurde fieberkrank, und an seiner Stelle ging der Polizeimeister Pfeil aus Victoria mit. Am 4. früh begann der Aufstieg über Bonjongo und Boana; in dem letztgenannten Orte hatten sich die Mäuner bewaffnet und versperrten den Weg in dem Glauben, der Zug sei gegen sie gerichtet. Herr Pfeil, welcher die Wege wies, stellte sein Gewehr bei Seite, bat um Wasser und sagte ihnen, sie wären mit friedlichen Absichten hierher gekommen. Die Leute brachten dann ihre Gewehre fort und lieferten Wasser und Früchte. Daselbst wurde übernachtet und am 5. früh der Marsch auf Buea fortgesetzt, während dessen nichts vorkam, was die Stimmung beeinträchtigt hätte. Am Nachmittag gegen 3½ Uhr kam die 1. Compagnie bei den Pallisaden an. Dieselben bestehen aus fußdicken Stämmen, die bis auf 1½ Meter eingerammt sind und hinter denen sich eine Steinaufschüttung befindet. Es wurde zuerst beabsichtigt, ein Palaver zu halten, aber unser Anruf wurde mit Geheul beantwortet, das einem durch Mark und Bein ging. Gleich darauf bekamen unsere Leute Feuer aus den Vorderladegewehren, die nach dortiger Sitte mit kleingehackten Theilen eiserner Töpfe, Steinen und Bleistücken bis zur Hälfte des Laufes vollgeladen waren. Das Feuer wurde unsererseits erwidert, von Stetten und von Schuckmann bedienten abwechselnd das Maximgeschütz. Pfeil war der erste innerhalb der Pallisaden, die zerhauen, zersägt und eingerissen waren. Da fiel der Hauptmann von Gravenreuth. es mochte gegen 4 Uhr sein. Legationsrath von Schuckmann sprang hinzu, um dem Hauptmann beizustehen, als Letzterer noch einen Schuß aus nächster Nähr erhielt. Mit den Worten:„von Stetten übernimmt die Führung", gab unmittelbar darauf Gravenreuth in den Armen Schuckmann's seinen Geist auf. Die Lage war kritisch, das Geschütz war durch einige Schüsse demontirt, Gravenreuth gefallen, und die Leute waren so entmuthigt, daß sie mit Kolbenstößen vorwärts getrieben werden mußten. Es gelang aber von Stetten, die Leute wieder zu sammeln und unter heftigem Feuer in das Dorf einzudringen, wo er mit Volckamer zusammentraf, der mit seiner Compagnie an einer anderen Stelle über die Pallisaden gegangen war. Die Buea=Leute flohen und unsere Leute setzten sich in dem massiven Hause der Baseler Mission fest, wo ihnen Dr. Preuß entgegenkam. Derselbe hatte sich in diesem Hause verschanzt und Feuer gegeben, als er den Angriff von draußen hörte. Am Abend und im Laufe des folgenden Tages wurden die nächsten Häuser niedergebrannt und das Vieh zusammengetrieben. Am Sonntag früh vor Tagesanbruch wurde Hauptmann von Gravenreuth-beerdigt, nachdem Haupt und Herz in einen Blechkasten verpackt worden waren, welcher zur Küste mitgenommen wurde. Dann verließ die Expedition die Mission und ist dann bis nächsten Freitag, den 13. November, im Urwalde hungrig, durchnäßt, biwakirend, unter mancherlei Strapazen über die Jägerhütte nach Bibundi abgestiegen, wo sie vom„Habicht" abgeholt wurde. Die Verwundeten, vor Allem Lieutenant von Stetten, dem der rechte Oberarm durchschossen war, wurden noch einmal ordentlich verbunden und dann dampfte der„Habicht" nach Kamerun. Hier wurden die Ueberreste Gravenreuth's im Gouvernement am 16. aufgebahrt, und am Dinstag früh von—10 Uhr auf dem Friedhofe in dichter Nähe des Nachtigal=Denkmals beigesetzt. Der Pater segnete die Ueberreste ein, alle Weißen von Kamerun und die Officiere des„Habicht" waren zugegen. Nach der Einsegnung hielt der stellvertretende Gouverneur eine tiefempfundene Rede, in welcher er die Verdienste des Verstorbenen hervorhob und die guten Charaktereigenschaften des verstorbenen Kämpfers, welcher nach so vielen Schlachten und Kämpfen hier, wo so mancher tapfere Mann liege, seine letzte Ruhe gefunden habe. Nach der Grabrede wurde der Sarg von sechs Haussa=Soldaten an die Gruft getragen, wo außer zwei Compagnien vom„Habicht" noch die erste Compagnie des Expeditionscorps aufgestellt war. Der Sarg wurde versenkt und die eine Compagnie vom„Habicht“ gab drei Salven über das Grab ab. Dann schloß sich die Erde über dem tapferen Manne: noch lange standen die Gruppen um das Grab, bis einer nach dem anderen die Stätte schweigend verließ. Aus Deutschland. ** Schulreform. Ueber die in Aussicht genommene Versetzungsprüfung von Untersecunda nach Obersecunda soll, Berliner Blättern zufolge, in der letzten Sitzung des Berliner Realschulmänner=Vereins der Director des Falk=Gymnasiums, Dr. Bach, folgende Aufklärung gegeben haben: Aus den Verhandlungen der December=Conferenz und anderen Kundgebungen erhelle, daß diese Prüfung zur Gewinnung und Erhaltung eines tüchtigen Officierstandes beitragen solle, nicht nur in der Reserve, sondern auch in der Linie, denn da drohe Mangel an ausreichendem und geeigneten Nachwuchs. Die beregte Prüfung solle also dazu dienen, eine neue Gewähr für eine ausreichende Gewinnung und ausreichende Schulbildung der Officiers= Aspiranten zu bieten. Wie anderweitig verlautet, soll diese Versetzungsprüfung von Ostern 1893 ab Platz greifen. Ohne Zweifel im Zusammenhang mit derselben verlautet, daß mit diesem Zeitraum das Versetzungszeugniß für Obersecunda an Stelle desjenigen für Prima zur Zulassung als Officiers=Aspirant befähigen soll. * ** Der Kaiser hat, sobald ihm die Nachricht von dem zu Berlin erfolgten Tode des großbritannischen Botschafters in Konstantinopel Sir William Arthur White zugegangen war, der Königin von England telegraphisch sein Beileid ausgesprochen. Von der Königin Victoria ist alsbald auf gleichem Wege dem Kaiser hierfür in verbindlichster Form gedankt worden. * ** Die kaiserliche Familie ist am 30. December von Potsdam nach Berlin übergesiedelt. Die Kaiserin und ihre Söhne legten die Reise auf der Eisenbahn zurück, der Kaiser bewerkstelligte sie in Begleitung seines Flügeladjutanten zu Pferde und ritt Nachmittags gegen 5 Uhr in's Berliner Schloß ein. * ** Der Staatsseeretär v. Stephan hat seine vorjährige Verfügung in Erinnerung gebracht, worin dem Wunsche Ansdruck gegeben ist, daß die Beamten der formellen Beglückwünschung aus Anlaß des Jahreswechsels— sei es durch Besuche, sei es durch Abgabe oder Uebersendung von Karten— sich gefälligst enthalten möchten. * er Viermal auf Lebenszeit. Der Oberbürgermeister von Köln, Herr Becker, der bekanntlich an Stelle des Commercienraths v. Mevissen als Vertreter der Stadt Köln in das Herrenhaus berufen wurde, ist damit bereits zum vierten Male lebenslängliches Mitglied des Herrenhauses geworden. Herr Becker trat zuerst als Vertreter der Stadt Halberstadt, deren Oberbürgermeister er war, 1868 in's Herrenhaus. Mit seiner Berufung nach Dortmund verlor er seinen Sitz, wurde dort aber von Neuem präsentirt. Dann vertrat er einige Jahre Düsseldorf, und jetzt tritt er für Köln in die Erste Kammer ein. Der scheinbare Widersinn, der in einer mehrfachen Berufung auf Lebenszeit liegt, ist dadurch erklärlich, daß nach der Verfassung das Herrenhaus nur Mitglieder aufweist, die entweder erblich Sitz und Stimme haben oder auf Lebenszeit berufen werden, während nach der Verordnung vom 12. October 1854 das Recht der Mitgliedschaft bei den von Verbänden, Stiften, Universitäten und Städten präsentirten Mitgliedern mit dem Verlust der Eigenschaft, in welcher die Präsentation erfolgt ist, erlischt. * ** Der deutsche Aerztetag wird in diesem Jahre am 27. Juni in Leipzig stattfinden, wo er einst begründet wurde und zum ersten Mal zusammentrat. Für die Tagesordnung sind vorläufig zwei Gegenstände in Aussicht genommen: die Beziehungen der Aerzte zu den Berufsgenossenschaften und die Specialistenfrage. * ** Arzneiwesen. Mit dem 1. Januar ist für den ganzen Umfang des Deutschen Reiches eine Verordnung in Kraft getreten, welche die Abgabe von Arzneien, die zum äußerlichen Gebrauch bestimmt sind, d. h. nicht in den Magen eingeführt werden sollen. in eckigen Medicinaläsern vorschreibt, damit Arzneiverwechselungen am Krankenbette, die schon häufig den Tod von Menschen herbeigeführt haben, vermieden werden. * ** Die neue Arzneitaxe enthält bedeutende Veränderungen; 55 Taxen werden erhöht und 100 ermäßigt; neu aufgenommen sind 28 Mittel, gestrichen 3. Bei Krankenkassen=Recepten ist Austaxiren bis auf den Pfennig vorgeschrieben. * ** Die Krenzer=Corvette„Prinzeß Wilhelm“(14 Geschütze, 355 Mann Besatzung) soll schleunigst von Wilhelmshaven nach Brasilien in See gehen, da die dort zur Zeit herrschenden Unruhen die Anwesenheit eines deutschen Kriegsschiffes nothwendig erscheinen lassen. Das unter dem Befehl des Contre=Admirals Valois stehende Krenzergeschwader wird von Südamerika direkt über Kapstadt nach Ostafrika gehen, ohne die ostamerikanische Küste vorher zu berühren. Aus diesem Grunde soll die„Prinzeß Wilhelm" möglichst schnell ihre Reise antreten, um die Lücke auszufüllen. * ** Das Pionier=Bataillon Nr. 9, welches bisher in Rendsburg lag, soll nach Harburg verlegt werden, sobald dort die Uebungsplätze angekauft und eingerichtet sind, wofür das neue Budget einen bezüglichen Posten enthält. Durch die Anlage des Nord=Ostsec=Kanals werden die Wasserverhältnisse der oberen Eider so verschlechtert, daß Rendsburg und die Eider sich für die Ausbildung des Pontonierdienstes nicht mehr eignen. In Harburg werden die Pioniere alsdann auch bei einer eventuellen Wassersnoth an der Unterelbe zur Hand sein. * ** Der Jahresbericht der Hamburger Handelskammer bezeichnet das verflossene Geschäftsjahr als ungünstig. In Folge wirthschaftlicher, politischer und Naturereignisse sei der Handel im Allgemeinen eingeschränkt, die Werthpapiere, namentlich Industriepapiere, seien preisfallend, Mißtrauen gegen alle Unternehmungen sei verbreitet. Einen Lichtblick gewähre der Umstand, daß der politische Horizont Eurovas sich schließlich erheitert habe und der europäische Friede voraussichtlich gesichert erscheine. * ** Die deutsche Reichspost dehnt ihre Netze immer weiter aus. Die kaiserliche Post=Agentur Windhoek in Deutsch=Südwestafrika nimmt fortan Bestellungen auf die in der Zeitungs=Preisliste des Reichs=Postamts aufgeführten Zeitungen und Zeitschriften im Wege des Post=Abonnements an. Der Postbezugspreis der Zeitungen setzt sich aus dem Erlaßpreis für Deutschland und den PostTransitgebühren zusammen. ** Oesterreichische Vereinsthaler. Einer Wiener Meldung zufolge haben Deutschland und Oesterreich=Ungarn ein Uebereinkommen getroffen. Danach soll nach vorheriger Außerkurssetzung Deutschland 50, Oesterreich=Ungarn 25 Millionen von den circulirenden 75 Millionen Mark Vereinsthaler österreichischer Prägung einlösen. Der Verlust Deutschlands beträgt 85, der Oesterreich=Ungarns 4,25 Millionen Mark. * *r Steffen Pascha und Sommerfeld. Der„Rhein. Kur.“ berichtet aus Wiesbaden: Wie man sich in hiesiger Stadt erzählt, soll der so plötzlich in Konstantinopel verstorbene General Steffen Pascha(vorher Major in Wiesbaden) bei dem Concurse der Gebrüder Sommerfeld in Berlin 500.000 Mk. verloren habe. Steffen soll ein Depot in der angegebenen Höhe bei den Gebrüdern Sommer= feld gehabt haben, das er, als er nach Konstantinopel übersiedelte, kündigte, Gebrüder S. konnten aber das Depot nicht zurückzahlen, sahen sich vielmehr genöthigt, den Concurs anzumelden, der somit in ursächlichem Zusammenhang mit der Berufung des Majors Steffen nach Konstantinopel stände. In Berliner Officierskreisen wird die Darstellung für richtig gehalten, die verlorene Summe soll noch mehr als 500,000 Mk. betragen, doch soll sie nicht das ganze Vermögen Steffen Paschas darstellen, vielmehr ist noch ein Theil bei der Reichsbank deponirt. — und November, Juli und December zeigen diese Naturerscheinung selten. In Nord=Sibirien dehnt sich das Nordlicht allmählich über das Himmelszelt aus, es eilt mit unglaublicher Schnelligkeit von Stelle zu Stelle und bedeckt schließlich den ganzen Himmel bis zum Scheitelpunkt. Hier gleicht das Nordlicht einem herrlich aufgespannten Riesenzelt von glänzendem Gold, schimmernden Saphir und Rubinen geschmückt. Ein zischend knisterndes Geräusch in der Luft begleitet die Lichterscheinung. Die Jagdhunde in jenen Gegenden fürchten dies eigenthümliche Rauschen und Säuseln so sehr, daß sie still am Boden kauern, bis es aufhört. Aehnliche Nebenumstände gesellen sich zum Nordlicht in der Hudsonsbai, auch Walfischfänger von Grönland erlebten Derartiges. Schon um 1719 verglich ein umerikanischer Naturforscher das Geräusch, das er beim Nordlicht vernahm, mit dem Rascheln weicher Seide. Nur das aufmerksame Ohr nimmt. den Ton wahr, der an die schnelle Reibung eines Daumens gegen den Saum eines seidenen Taschentuches erinnert. Ueberraschend ist der Umstand, daß Nordlichter oft jahrelang nicht gesehen werden. Eigentlich ist die Aufmerksamkeit der Naturforscher erst seit wenig mehr als 100 Jahren auf diese Erscheinung gerichtet. Denera erwähnt allerdings in einer Abhandlung über Donner und Blitz eines in Flammen gehüllten Himmels. Ob er aber das Nordlicht meint, ist unentschieden. Alle Beschreibungen von Kometen passen häufig besser auf Nordlichter als auf das, was wir Schweitsterne nennen. Wenn Justin berichtet, etwa 122 Jahre vor Beginn der christlichen Zeitrechnung habe ein Komet den vierten Theil des Firmaments bedeckt, so nehmen wir an, daß dies ein Nordlicht war. Ebenso erklären wir einen Bericht aus noch früherer Zeit, nach welchem ein Drittel vom Himmelszelt einem Flammenwalde glich. Die wissenschaftliche Geschichte der Neuzeit kennt keinen älteren Bericht über das Nordlicht, als einen aus dem Jahre 1560. Von 1620 an wurden sie in Europa mehrere Jahre lang öfter beobachtet, doch trat darauf eine Pause von 80 Jahren ein. Im 18. Jahrhundert wurden häufig Nordlichter beobachtet. Unvollkommen und schwach ist das Nordlicht in Europa immer. Nur in den Polargegenden begrüßt es den Reisenden fast so selbstverständlich, wie bei uns die Milchstraße am Firmament winkt, und wird wie bei uns das Mondlicht willkommen geheißen. Von den verschiedenen Annahmen über die Ursache des Nordlichts hat diejenige, die es auf Elektricität zurückführt, die größe Wahrscheinlichkeit für sich. Die Schnelligkeit in der Bewegung und Strömung des wunderherrlichen Lichtes, das zwischen Horizont und Scheitelpunkt hin und her spielt, entspricht keiner anderen Naturkraft als dieser. Auch gleicht das Nordlicht dem elektrischen Licht, wenn man Letzteres durch Luft leitet, die im gleichen Grade, wie die höheren Luftschichten verdünnt ist. Das Knistern des Nordlichts hat einen Laut, der dem elektrischen Knistern verwandt ist. Auch bei der Erklärung von Luftspiegelungen ist man neuerdings geneigt, die Lehre von der Elektricität zu Hülfe zu nehmen. Eine ganze Reihe solcher Bilder sind im Laufe unseres Jahrhunderts beobachtet worden. Im Jahre 1806 sah man eines Tages das Schloß von Dover so deutlich an den gegenüber liegenden Bergen bei Ramsgate, daß die Berge verdeckt erschienen. 1798 sah man von Hastings aus die französische Küste so klar, daß alle Schiffer bekannte Orte genau unterscheiden konnten, wie es mit dem besten Fernrohr nicht möglich ist. Diepe wurde nachgewiesenermaßen in einer Entfernung von 60 Seemeilen mit bloßem Auge deutlich gesehen. Vor einigen Jahren berichtete ein Bursche in Flambro, er habe Felder, Hecken und Häuser jenseits der See wahrgenommen. Flambro, das Ostkap Englands, war zu den Zeiten der Wikinger der Hauptsitz der Macht Dänemarks in England. Eine andere Küste als die dänische wird jener Knabe schwerlich gesehen haben. So statteten wohl die Geister der kühnen Seefahrer auf den Schwingen der feinsten Luftbewegung dem einstigen Schauplatz ihrer Heldenthaten einen Besuch ab. Im Jahre 1885 beobachteten Fischer in Oclosunel eine Luftspiegelung von außerordentlicher Schönheit. Man sah zwei Inseln mit Baumgruppen und Gebäuden und zwei Monitors, die gerade abdampften. Es wurde festgestellt, daß iwe schwedische Fahrzeuge der genannten Gattung an jenem Tage„einige“ Grade, also etwa 200 Seemeilen nördlich von Oclosunel krenzten. Im Juni desselben Jahres sahen die Bewohner von Blackpool ir Lancaushire die Insel Mau eine halbe Stunde lang je deutlich, daß man fünf Hügel unterscheiden kon##c. Von der Hungernoth in Rußland. * Aus den vielfach von Deutschen bewohnten Wolga=Colonien berichtet ein Vertreter der„Petersb. Ztg.":„Fast alle zehn Schritte begegneten uns abgerissene und nur mit den nothdrürftigsten Lumpen bedeckte Colonisten und russische Bauern, die entweder nach Ssaratow wollten, um dort wenigstens etwas Brod oder Lebensmittel zu finden, oder die von dort mit einem Säckchen gesammelter Brodreste nach Hause gingen. Pferde und Kühe oder ausreichendes Brod, Feuerungsmaterial, genügende Kleidung existiren bei den Leuten schon lange nicht mehr. Die Mehrzahl würde bei strengem Winter im Hause erfrieren müssen. Erschöpft sind so gut wie vollständig alle Vorräthe, da Hunderte von Werst weil aus Steppe, bis vom Ural her, die Menschen kommen, um Getreide oder Mehl für sich und die Ihrigen zu holen. Wie lange werden die Vorräthe in Ssaratow noch reichen? Wie in einer belugerten Festung werden schon jetzt die von der Semstwo verabfolgten Rationen auf's Aeußerste beschränkt. Kinder bis zu zwei Jahre erhalten nichts, Frauen und größere Kinder, neben den Alten und Arbeitsunfähigen, wöchentlich früher 10 Pfund, jetzt 7½ Pfund Mehl— wovon leben aber die Uebrigen— die Arbeitsfähigen und Leute mit Pferden, die von der Vertheilung von Brod gänzlich ausgeschlossen sind? Diese können sich Arbeit suchen! werden Alle sagen, die diese Verordnung richtig finden. Was sollen die Arbeitsfähigen und angeblichen Pferdebesitzer machen, jetzt, wo sich unter der ganzen verarmten Bevölkerung nur äußerst selten Einer findet, der etwas zu arbeiten geben oder Fuhren brauchen kann? Sollen sich Leute Arbeit in der Ferne suchen, die— und das ist die große Masse— keinen ganzen Fetzen mehr auf dem Leibe und keinen Kopeken mehr in der Tasche haben?— Heute, wo vom Ural und jenseits des Urals bis zum Dujepr, fast vom Weißen Meere bis zum Kaspischen und Asowschen riesige Flächen ohne alles Futter für die Thiere sind, wo die Preise für Hafer und Kleie eine für die Bauern vollkommen unerreichbare Höhe haben, wo Hunderttausende von Thieren bereits durch Hunger und Krankheiten gefallen sind, andere Hunderttausende für wenige Rubel und Kopeken verschleudert werden mußten, um nur etwas Mittel für Mehl u. s. w. zu gewinnen; heute, wo das noch übrige Vieh ohne Erbarmen dem Schlachtmesser verfällt, um nur das nackte Leben der Besitzer zu retten— heute klingt die Antwort: „Ihr könnt keine Unterstützung erhalten, denn Ihr habt noch Pferde, sucht Euch also Arbeit“, geradezu wie Hohn. Der deutsche Postknecht, mit dem der Berichterstatter fuhr, erklärte, daß die Colonisten vollständig verloren seien. Brod besitze auf der ganzen Steppe außer Mehl= und Getreidehändlern Niemand.„Das Wenige, was die Semstwo gibt und bei der riesigen Menge der Hungernden geben kann, reicht kaum aus, die Empfänger eben am Leben zu erhalten...„Vieh?“ fuhr er fort.„Ja, die Hälfte der Colonisten und Bauern hat schon längst kein Pferd, keine Kuh mehr. Geht es so weiter, wie bisher, so ist der Rest der Thiere bis Februar, März aufgezehrt.—„Aber die Pferde werden doch nicht gegessen!" warf ich ein.—„Natürlich, auch die Pferde“, antwortete er trübe,„was sollen denn die Leute machen, wenn sie nichts zu essen haben und doch nicht Hungers sterben wollen. Schon seit Monaten werden in den Colonien Pferde geschlachtet, und Pferdefleisch ist das Einzige, was Tausenden das Leben fristet.“ Nordlichter und Luftspiegelungen. * Die am 19. Mai d. J. in Berlin begründete Vereinigung von Freunden der Astronomie und kosmischen Physik, die jetzt etwa 185 Mitglieder zählt, unter denen fast alle Länder Europas vertreten sind, wird sich in diesem Winter in Bossekop, im nördlichen Norwegen, an der Erforschung der Nordlichter durch ihr Mitglied Herrn Dr. Martin Brendel aus Berlin betheiligen. Für diese Expedition interessirt man sich in weiten Kreisen, und es dürften daher folgende Mittheilungen über Nordlichter von Interesse sein. In den gemäßigten Zonen erscheint das Nordlicht als matter gelblicher Schimmer, wie Abend= oder Morgendämmerung. Es verbreitet sich gewöhnlich von einem wolkenähnlichen dunkeln Mittelpunkt, der einer Ansammlung von Dünsten gleicht und sich von Norden nach Osten und Westen ausdehnt. Mitunter ist seine Höhe beständig im Wechseln begriffen, so daß eine wellenförmige Bewegung in der Lichtmasse entsteht. In unmittelbarer Nähe des wolkigen Mittelstückes bleibt das Licht gleichmäßig stark; von hier aus werden die Strahlen mit großer Geschwindigkeit in die Höhe geschleudert. Plötzlich erlöschen sie, entstehen wieder und wechseln beständig die Stellung. Oft gleichen sie einem Kometenschweif und bilden einen Baldachin von Flammenzungen. Man weiß nicht, in welcher Lufthöhe sich die Erscheinung abspielt: die Zahlenberechnungen liegen zwischen 70 und 1000 Seemeilen. Oft hält so ein Licht nur wenige Minuten, andererseits hat man es ununterbrochen Tage= und Wochenlang beobachtet. Die Nordlichter erscheinen häufiger zur Zeit der Tag= und Nachtgleichen und bei Vollmond. Für die günstigsten Monate gelten April Allerlei. 0 Ein wüthender Esel überfiel dieser Tage in Carcassonne (Frankreich) einen Stallburschen, welcher ihn mißhandelt hatte, warf ihn zu Boden und riß ihm auf der linken Brustseite das Fleisch von den Rippen, welches er verschlang. Sechs Männer konnten erst das wüthende Thier bändigen, dessen Maul mit einer Eisenstange aufgerissen werden mußte. Der Stallbursche starb sofort. O Galyacht. In das Gefängniß von Dewitt in Arkansas drangen vor einigen Tagen 20 vermummte Männer und erschossen mit Revolvern drei Gefangene, welche wegen Mordversuches auf die Gattin eines der Eindringlinge in Untersuchung waren. O Eine eigenartige Vorstellung von Helgoland scheint ein märkischer„Rittergutsbesitzer" zu haben, der in einem Berliner Blatte ankündigt, daß er sein 1500 Morgen großes Rittergut in der Mark verkauft habe und ein gleich großes Gut auf Helgoland mit „Roth= und Schwarzwildstand zu kaufen sucht. O Der Schneeschuhsport, dem in Norwegen und Schweden seit undenklichen Zeiten Groß und Klein buldigt, scheint nunmehr auch bei uns Eingang zu finden, wie vielfache praktische Versuche dargethan haben, welche, in den verschiedensten Gegenden Deutschlands unternommen, bereits theilweise zur Gründung von Schneeschuhclubs führten. Die Ausübung dieses gesunden Wintersports, der für Herren wie Damen und Kinver gleich geeignet, ist nicht schwer; auch dient derselbe praktischen Zwecken: der Jagd. Pe. Verkehr in den oft schuhsport wirkt in auf Körper und Gei ugänglichen Gebirgsgegenden. Der Sch nischer Beziehung auf das Vortheilhafteste Vierter Jahrgang. General=Anzeigen fün Vonn und Amgegens Seite 5. Der Schwedenhof. Novelle von Fritz Breutano. (Nachdruck verboten.) Seltsame Gesellen waren auf dem sonst so einsamen Hofe eingeUhrt. Ulrich hatte sie zuerst am Morgen nach dem Mord getroffen. wie sie lauernd das Wohngehände umschlichen und ihm geheimnißvoll nach einer alten Scheune winkten. Wie eine entsetzliche Ahnung war es über ihn gekonnnen, als er die zerlumpten Gestalten sah, als sie ihn so vertraulich angrinsten, und blitzschnell kam ihm jener Ruf „Mörder“ zu Sinn, den er im Augenblick gehört hatte, als er den Schuß abfeuerte. Im Augenblick der Erregung freilich hatte er an eine Sinnestäuschung geglaubt— jetzt aber erinnerte er sich ganz deutlich, daß es eine fremde Menschenstimme war, welche ihm den furchtbaren Mahnruf in das Ohr geschricen hatte. Und er hatte sich nicht getäuscht; denn als er mit den beiden Unbekannten in der Scheune verschwunden war und nach einer Stunde etwa in die Wohnstube zurückkehrte, da schien er um 10 Jahre gealtert, und von seiner blassen Stirne perlten kalte Tropfen. Das sorgsam vergrabene Geheimniß war nicht mehr sein eigen; nicht einen, zwei Zeugen hatte der Mord gehabt, und Ehre und Leben hingen von den Strolchen ab, die ihm eben die furchtbare Entdeckung gemacht hatten, daß sie Alles mit angesehen. Freilich hatten sie auch Stillschweigen gelobt, wenn Ulrich ihnen die Mittel gäbe, daß sie in fernem Lande ein anderes, besseres Leben beginnen könnten— aber wer durfte dem Wort solcher Burschen trauen, wer auf ihre Verschwiegenheit hoffen, wenn der Branntwein ihre Zungen löste? Aber er mußte ihren Wünschen willfahren, mußte ihre Stillschweigen erkaufen, und so wanderten die Beiden denn am Abend gestärkt, gekleidet und reich mit Geldmitteln versehen über die Grenze, nachdem sie nochmals Verschwiegenheit gelobt hatten. Ueber Ulrich aber kam es wie ein Gefühl des Ekels vor sich selbst, als der Deserteur und sein Genosse im Dunkel der Nacht verschwanden Der alte Stolz derer vom Schwedenhof bäumte sich in ihm auf, er wollte hinauseilen und vor dem ganzen Dorfe das Geständniß ablegen, daß er den Förster erschossen habe, denn es dünkte ihm ehrenvoller, als Mann die Sühne des Verbrechens zu tragen, als sich landstreicherischen Schurken in die Hände zu geben, ihre Mitwissenschaft wie eine eiserne Fessel durch das Leben zu schleppen. Aber dann rang wieder der Gedanke an seine Mutter allmächtig gegen dieses Gefühl. Er konnte es nicht über sich gewinnen, ihr das namenlose Elend, die entsetzliche Schande anthun, daß ihr Sohn als Mörder auf dem Blutgericht ende— ihr einziger Sohn, der so lange ihr Stolz, ihre Freude gewesen war. Und in diesem wechselnden Kampf der Gefühle schwanden Tage — Wochen— Monde. Ueber der Blutstätte im Wolde hatte der Schnee sein Leichentuch gebreitet— die junge Försterin war aus dem Forsthaus in das nächste Städtchen gezogen, und schon wob das Vergessen seinen Schleier über die dunkle Geschichte. Desto schlimmer aber sah es auf dem Schwedenhof aus. Seit Wochen lag die Bäuerin auf dem Siechbette, und wer die hohe, ungebeugte Frau noch vor Monaten gekannt hatte, der erschrak vor ihrem Anblick. Ihre gerötheten Augen, aus denen eine unendliche Seelenangst sprach, lagen tief in ihren Höhlen, der Schmerz hatte schwere Furchen in ihr verfallenes Antlitz gegraben, und ihre blassen Lippen murmelten stundenlang halbleise Gebete. Beharrlich wies sie jede ärztliche Hülfe von sich, und sie wußte warum. Was an ihrem Herzen nagte, das konnte keine Kunst der Aerzte hinwegtäuschen, für ihr Leiden gab es kein Mittel als— den Tod; er allein konnte ihr Freund und Erlöser sein. Es war eine stürmische, kalte Decembernacht. Tief verschneit lag draußen Feld und Wald, das Hofgesinde hatte sich längst zur Ruhe begeben, alles war still und todt, und nur in dem Schlafzimmer der kranken Bäuerin gab die alte Oellampe noch trüben Schein. Die Sterbende, denn das war die Mutter des Ulrich, warf sich unruhig auf ihrem Lager hin und her, während ihr Sohn, das Haupt tief zur Erde gebengt, ihre fieberglühende Hand hielt und nur zuweilen einen scheuen Seitenblick auf seine Mutter warf. Die alte Uhr hob aus und schlug Zehn. Wie ein Schauer flog es bei diesen Klängen über den Leib des Schwedenhofbauern, und wieder trat die Blutthat am Waldquell mächtig vor seine Seele und entrang ihm einen langen, tiefen Seufzer. Die Bäuerin heftete einen jener unbeschreiblichen Blicke auf den armen Sohn, und leise klang es von ihren Lippen: „Ulrich!“ „Mutter!“ antwortete er fast tonlos und hob den Blick auf das blasse, abgezehrte Antlitz der Kranken. Diese richtete sich halb auf, zog mit fast übermenschlicher Anstrengung den sich abwendenden Sohn dicht zu sich heran und fragte ernst und schwer: „Hast Du es gethan, Ulrich?“ „Mutter!“ „Nein, weiche mir nicht aus“, rief sie heftig und hielt seine Hände krampfhaft fest,„das Entsetzliche muß endlich klar werden, die schwere Last des Geheimnisses, die mich seit Monaten langsam zu Tode quält, muß herunter von meiner Seele, die sich sonst nicht zu jenen Regionen aufschwingen kann, wo all' der Jammer— all' das Elend endet! Ulrich, wir sind allein, Niemand hört uns, als der ewige Erbarmer dort oben, sprich, hast Du es gethan?“ „Ich hab's gethan!“ klang es fast stöhnend von seinen Lippen, und mit einem Wehlaut ließ die Kranke die Hände des Sohnes los und sank auf ihr Lager zurück. Ich hab's gethan! Sie hatte es gewußt; von der ersten Stunde an, da sie gehört, daß der Förster verschwunden sei— hatte sie das Geständniß täglich in den scheuen Zügen ihres Sohnes gelesen und dennoch traf sie's wie ein Dolchstoß, als sie die furchtbaren Worte aus seinem eigenen Munde vernahm, von ihm selbst die Bestätigung ihrer schlimmsten Befürchtungen hörte. Ich hab's gethan! Lange fand sie keine Worte nach dem schrecklichen Geständniß. Nur das harte Ticken der Uhr und ihre eigenen schweren Athemzüge unterbrachen die unheimliche Stille, welche in dem Krankenzimmer herrschte, bis sie sich endlich wieder aufrichtete und mit fast tonloser Stimme sprach: „Und wie geschah es? Erzähle mir Alles, ehe ich von hinnen scheide!“ „O, Mutter, Mutter!“, rief Ulrich in überströmendem Leid und warf sich vor dem Bett der Kranken auf die Kniee. Quäle mich nicht, das Fürchterliche selbst zu berichten, es nochmals zu durchleben. Wie geschah's? Ich traf ihn an jenem Abend— Du weißt wohl, welchen ich meine— im Walde, gerade als ich einen Hirsch gewildert. Er forderte mich auf, ihm zu Gericht zu folgen— schoß nach mir— fehlte, und ich— o verflucht sei die Hand, die es that!— ich traf ihn desto besser!“ „Und wo verbargst Du die Leiche?" fragte leise die Kranke. „In der Mordeiche!“ antwortete er und fuhr fort:„O, Mutter, hätte ich Dir gefolgt in jener Nacht, als mich der Böse hinaustrieb in den Wald— oder hätte mich die Kugel des Försters erreicht, und ich läge draußen, kalt und starr wie er, statt das Gewicht der entsetzlichen, unsühnbaren Schuld zu tragen. Keine Ruhe kam über mich, kein Schlaf senkte sich auf meine Lider seit dem Abend, und nimmer kann es Friede da drinnen werden!" Wieder warf er sich verzweifelnd über das Lager der Kranken, welche tief aufstöhnte und ihre zitternde Hand auf das Haupt des Sohnes legte. „Utrich— Ulrich“, sprach sie,„armer, unglücklicher Sohn, ich weiß Dir keinen Rath und muß Dich zurücklassen ohne Trost— ohne Hülfe in der Welt. Ich will Dich nicht drängen— Dich dem irdiheu Richter zu überliefern— möge Gott mir in meiner Todesstunde verzeihen, wenn ich den einzigen Sohn nicht von der Henkershand sterben wissen will— aber— ich beschwöre Dich— sühne die That deen Leben lang— bete— bete, mein Sohn— mache Frieden mit Deinem Gott— bis er Dich abruft vor sein ewiges Gericht—— und— leb' wohl— Ulrich— der Tod— ich fühl's— es ist zu Ende!“ „Mutter! Mutter!“ schrie er auf und faßte die Sterbende in beide Arme,„Du darfst mich nicht jetzt— nicht so verlassen! O, bleibe, Mutter, und laß mich das entsetzliche Elend nicht allein tragen auf dieser Welt!“ Aber sie blieb nicht. Noch einmal hob die Schwedenhofbäuerin ihr Haupt— noch einmal öffnete sie ihre Augen und richtete einen Blick, in dem schon alle Schauer des Todes lagen, auf den Sohn— einen jener Blicke, den wir nimmer vergessen, der uns verfolgt über Meere und Länder— im Lärm des Tages— im Schlaf der Nächte. Dann sank sie zurück und war todt. Der Nachtsturm heulte um das Haus und rüttelte gewaltig an den Jensterladen; die Bäume krachten unter der Last des Schnee's und alle Schauer der eisigen Winternacht zogen durch die Ritzen und Spalten in den einsamen Hof. Aber Ulrich hörte— sah nichts. Halb erstarrt fanden ihn am andern Morgen die Mägde, immer noch vor dem Bette der todten Mutter knieend und ihre Hände in den seinen haltend. Kalt und fremd blickte er um sich, als man ihn sanft von der Leiche hinwegzog, und dann schritt er, ohne ein Wort zu sprechen, hinaus über die deschneiten Felder— in den Wald. Die Nacht war schon angebrochen, als er zurückkehrte. War er früher schon stillträumerisch gewesen, so war es jetzt, als ob die Ruhe des Grabes über ihn gekommen sei. Das Begräbniß der Mutter überließ er einem entfernten Berwandten unten aus dem Dorfe, und nur einmal in der Nacht stand er plötzlich neben dem erschrockenen Todtenwächter an dem Sarge und blickte lange— lange Zeit in das verkümmerte, entstellte und doch so liebe Antlitz, das er ja so gerne mit seinem Herzblut zu neuem Leben erweckt hätte.——— Der Schnee hatte sein dichtes Leichentuch über das Grab der Schwedenhofbäuerin gebreitet— der Lenz hatte es mit linder Hand davon genommen und seine ersten Blumen über den Hügel gestreut — draußen im Wald grünte und blühte es wieder lustig, um das heimliche Grab in der Eiche rankten sich die jungen Blätter und bargen das blutige Geheimniß tief und tiefer vor jedem forschenden Auge. Die junge Försterin aber hatte aus der fernen Hauptstadt eine seltsame Kunde erhalten. Von unbekannter Hand war für sie dort eine umme deponirt worden, deren Zinsen hinreichten, ihr ein bescheidenes Leben zu sichern, und vergeblich bemühte sie sich ab, den Schleier zu lüften, in welchen sich ihr heimlicher Wohlthäter hüllte. Wohl ahnte sie, daß es mit dem Verschwinden ihres Mannes zusammenhänge, aber eine Gewißheit konnte sie nicht erlangen, da man selbst an Ort und Stelle nichts Näheres über ihren unbekannten Freund wußte. Und auch den Dorfbewohnern brachte der Frühling eine Ueberraschung. Der Schwedenhof, seit mehr denn zweihundert Jahren im Besitz der Voreltern Ulrichs, ging in andere Hände über von fernher, weit aus dem Polnischen, war der neue Eigenthümer eines Tages gekommen, und Ulrich war hinausgegangen in die weite— weite Welt. Wohl waren die Schwedenhofbauern denen vom Dorf stets ziemlich fremd gewesen und hatten still und verschlossen für sich selbst gelebt, allein trotzdem ging doch ein allgemeines Staunen über diesen plötzlichen Entschluß durch die Gegend, und noch lange bildete der Verkauf des Hofes das abendliche Gesprächsthema, bis auch hier die Zeit das Gedenken verwischte und das Vergessen in seine uralten— ewigen Rechte trat. Acht Jahre waren seit jener Zeit verflossen Wir müssen unsere Leser hinüberführen über den weiten Ocean, in das damalige Land der ungezügelten Kraft und Freiheit, den fernen Westen Amerika's, der noch nicht angekränkelt war von der modernen Cultur, wo man die Corruption der Städte noch nicht kannte. und wo eiserne Pionire der Civilisation den schweren Kampf gegen Wildniß und Urwald führten und unter harten Kämpfen Schritt für Schritt sich das Terrain erkämpften, auf dem sie einsam leben— einsam sterben konnten. Noch reichten die Gürtel der pfadlosen Wälder bis an den gewaltigen Strom oder den schimmernden See, der sich in feierlich= ernster Schweigsamkeit unendlich auszubreiten schien— nur selten tauchte ein sonnengebräuntes Menschenantlitz zwischen den Bäumen auf und verkündete der Donner einer Büchse, daß die europäische Todeswasse auch schon in diese Gegend gedrungen sei. Wohl aber huschte von Zeit zu Zeit ein leichtes Kanoe über die Fluth, dessen schweigsame, kupferbranne Insassen Zeugniß davon ablegten, daß noch die Ureinwohner die Herren des Grund und Bodens waren. Es war gegen Abend, und die Sonne, welche den Tag über gllhende Strahlen herabgesandt hatte, warf dieselben bereits schräg durch die Bäume und auf eine kleine Lichtung, in deren Mitte sich ein roh gezimmertes, aber starkes Blockhaus erhob. Die Thüre des selben stand offen und gewährte einen Blick in das schmucklose In nere, in welchem allerdings nicht viel zu sehen war. In zwei verschiedenen Ecken lag je ein Haufen Felle und Häute aufgestapelt— dieselben dienten offenbar zum Nachtlager für die Insassen der Ansiedelung— ein roh gearbeiteter Tisch, dessen Füße in die Erde gerammt waren, ein paar Stühle von gleichem Kaliber und ein aus unbehauenen Feldsteinen aufgebauter Feuerheerd bildeten die Ausstattung des schlichten Gebäudes, dessen einziger Schmuck, wenn man dies so nennen durfte, in einigen Gewehren bestand, die an einer der Wände hingen und offenbai mit besonderer Sorgfalt gepflegt waren. Zwei derselben schienen europäischer Herkunft zu sein, während die anderen beiden von jenem außerordentlich wuchtigen Kaliber waren, wie es zu jener Zeit in den amerikanischen Wäldern gang und gäbe war. In einiger Entfernung von dem Blockhaus saß auf einem Felle, welches am Boden ausgebreitet lag, ein Kind von etwa einem Jahre, während die junge Mutter desselben in der Nähe beschaftigt war, Wäsche von einer Leine abzunehmen, die zwischen zwei Bäumen gespannt war. Ein mächtiger Wolfshund hatte sich dicht bei dem spielenden Kinde in die Sonne gelegt und schaute mit blinzelnden Augen zu ihm hinüber, dabei von Zeit zu Zeit den Kopf hevend und in die Luft hinausschnobernd. Das junge Weib hatte seine Arbeit beendet und trat zu der Kleinen, welche ihr beide Hände entgegenstreckte, und als sie sich zu ihr niederbeugte, dieselben um den Hals der Mutter schlang. Es war ein liebliches Bild, welches sich dem Beschauer bot. Das blonde Haar des Kindes stach auffallend von dem tiefdunklen des jungen Weibes ab, wie auch seine ganze Gesichtsbildung mehr auf den Vater hinwies, der offenbar deutscher Abkunft war, während die Mutter von dem Stamme der französischen Kanadier schien. „Nun, Lieb!“ flüsterte das junge Weib und drückte das Lockenköpfchen der Kleinen an ihre Brust,„bist Du müde und willst zur Mutter? Komm, ich bringe Dich zum Lager, dort sollst Du ruhen, bis der Vater nach Hause kommt!“ Sie nahm das Kind auf den Arm und trug es in die Hütte, während der riesige Hund sich ebenfalls erhob und ihr treulich auf den Fersen folgte. An der Thür aber drehte er sich plötzlich um, witterte in die Weite hinaus und stieß ein dumpfes, bedrohliches Kuurren aus, welches auch die junge Mutter veranlaßte, stehen zu bleiben und nach dem Thiere umzublicken. Als sie das auffällige Gebahren ihres Hüters folgern ließ, daß irgend eine Gefahr im Anzuge sei, trug sie schleunigst das Kind, welches bereits auf ihrem Arme zu entschlummern begann, auf eines der Lager im Blockhaus und griff mit so sicherer Hand nach einer der schweren Büchsen an der Wand, daß daraus zu ersehen war, daß sie mit der Führung der Waffe wohl Bescheid wußte. Im nächsten Augenblick trat sie unter die Thüre des Blockhauses und zog dieselbe hinter sich zu, wobei sie scharf nach der Richtung hinspähte, nach welcher ihr vierfüßiger Gefährte mehr und mehr knurrte, bis er in ein wüthendes Bellen ausbrach. Ein tödtlicher Schreck fuhr der Frau in alle Glieder, als das Unterholz am Saum der Lichtung sich theilte und die bohe Gestalt eines indianischen Kriegers in dieselbe trat. Er hob wie zum Schutze seiner Augen vor den letzten Sonnenstrahlen seine Hand an die Stirne und schaute ruhig zu dem Weib hinüber, welches mit der einen Hand den wüthenden Hund am Halsband festhielt, damit er sich nicht auf den Fremdling stürze, während die andere krampfhaft die Büchse umklammert hielt. „Tahitta grüßt das junge Bleichgesicht!“ sprach ernst und ruhig der braune Mann, dessen Körper gleich einer Bronzestatue in der Sonne leuchtete.„Möge die Squaw den Hund zurückhalten, denn Tahitta kommt als Freund und möchte nicht gerne dem Thier ein Leid thun. Der Indianer hatte in den tiefen Gutturaltönen seines Volkes, aber in leidlichem Französisch diese Worte gesprochen, bei deren freundlichem Inhalt das Weib des Ansiedlers sich einigermaßen beruhigt fühlte. „Nieder, Cäsar, nieder!“ sprach sie zu dem Thier und drückte es mit starker Hand zu Boden,„nieder, sag' ich Dir, wenn Du nicht willst, daß ich böse werde!“ Nur mit Widerstreben und immer noch leise fortknurrend, streckte sich der Hund zur Erde, von wo aus er übrigens den Fremden scharf im Auge behielt, bereit, bei der ersten verdächtigen Bewegung auf ihn loszustürzen. Doch dieser that nichts dergleichen. Sein mächtiger Bogen hing unberührt über seiner Schulter, der Tomahawk an seiner Seite, und mit einem freundlichen Lächeln schritt er mit vorgestreckter Hand auf die junge Frau zu, welche ängstlich einen Schritt zurückwich und ihm zurief: „Bleibt wo Ihr seid, Mann, sonst kann ich für den Hund nicht einstehen. Er ist wild und nur an uns gewöhnt. Schon einmal hat er einen Krieger Eures Stammes niedergerissen, der gewaltsam in das Blockhaus eindringen wollte!“ Aus dem Auge des Wilden blitzte bei diesen Worten ein eigenthümlich tückischer Strahl, und seine Hand zuckte leicht nach dem Schlachtbeil an seiner Seite. Aber er bezwang sich, noch ehe die Frau seine Erregung gewahr wurde und antwortete freundlich: „Tahitta hat sich auf der Jagd verirrt und wünscht weiter nichts als eine gastliche Labung in dem Wigwam eines weißen Bruders. Was fürchtet dies Squaw? Die Streitaxt ist begraben zwischen Rothhäuten und Bleichgesichtern, und Tahitta ist nicht gekommen, sie auszugraben.“ Wieder machte er einen Schritt vorwärts, aber die Frau hob entschlossen die Büchse und rief in fast drohendem Tone dem Indianer zu: „Keinen Schritt weiter, Mann! Was Ihr wünscht, sollt Ihr haben, aber dem Blockhaus müßt Ihr fern bleiben, bis der Herr desselben heimkehrt. Lagert Euch dort auf die Hirschdecke, ich werde Euch Speile und Trank reichen. Die höhern Schulen. Berechtigungen. * Da allmählich das Ende des Schuljahres herannaht und die Eltern mancher Schüler schon während der jetzigen Zeit berathen, welchen Lebensberuf ihre Kinder wählen sollen, dürfte für viele derselben eine genaue Mittheilung darüber von Interesse sein, zu welchen Berufszweigen die verschiedenen Klassenzeugnisse der höhern Lehranstalten berechtigen. Diesem Zwecke soll die nachstehende Zusammenstellung dienen, welche wir der„Köln. VolksZtg. entnehmen: I. Das Zeugniß der. Reife aus der Prima eines Gymnasiums (Maturitäts=Zeugniß) berechtigt s. zum Studium der theologischen, philosophischen, juristischen und medicinischen Wissenschaft; b. zum Studium für das höhere Schulfach; c. desgleichen auf allen technischen Hochschulen: d. zur Aufnahme in das medicinisch=chirurgische Friedrich=WilhelmsInstitut und in die medicinisch=chirurgische Akademie für das Militär in Berlin: e. zum Eintritt in die höhere Postlaufbahn, und entbindet f. von der Ablegung des Porte=Epée=Fähnrichs=Examens. II. Der einjährige erfolgreiche Besuch der Prima eines Gymnasiums ist erforderlich a. für den Eintritt in die Verwaltung der indirecten Steuern und berechtigt b. zur Zulassung zum Sekretariatsdienst bei der Marine=Intendantur und der Marine=Werft=Verwaltung. III. Das Zeugniß der Reife für die Prima eines Gymnasiums berechtigt K. zur Ablegung der Port=Epée=Fähnrichs=Prüfung; b. zum Eintritt in die Militär=Roßarztschule c. zur Zulassung zum Sekretariatsdienst der Marine=Intendantur, (Bewerber muß außerdem die Prüfung als Marine=Zahlmeister„gut“ bestanden haben); d. zur Prüfung als Thierarzt. IV. Das Zeugniß der Reife für die Ober=Secunda eines Gymnasiums gibt die Berechtigung: a. zum Eintritt als Cadett in der kaiserlichen Marine: b zum einjährig=freiwilligen Dienst in der Land= Armee und Marine: zur Laufbahn als Militär= und Marine=Zahlmeister; d. zum Eintritt als Beamter bei der Reichsbank; e. zum Eintritt als Justiz=Anwärter., V. Das Zeugniß der Reife aus der Prima des Realgymnasiums(das Maturitäts=Zeugniß) berechtigt: a. zum Studium der Mathematik, der Naturwissenschaften und der neuern Sprachen und hat b. im Uebrigen in Bezug auf das technische Studium und den Eintritt in die Staatsverwaltung denselben Werth, wie vorstehend zu l. e bis f erwähnt ist. Durch ein Nach=Examen vor einer Gymnasial=Abiturienten=Prüfungs=Commission im Griechischen, Lateinischen und in der alten Geschichte erlangen die Real=Abiturienten das Recht, alle Fächer zu studiren und die Staatsexamina abzulegen wie die Gymnasial=Abiturienten. VI. Der einjährige erfolgreiche Besuch der Prima eines Real gymnasiums, das Zeugniß der Reife für die Prima und das Zeugniß der Reife für die Ober=Secunda eines Reglgymnasiums gewährt dieselben Rechte, wie sich dies bezüglich der Gymnasien vorstehend zu II, III und IV angeführt findet. VII. Das Zeugniß der Reife aus der Prima einer Oberreal= schule(d. h. Realschule erster Ordnung mit neunjährigem Lehrcursus) berechtigt: a. zum Studium der Mathematik und Naturwissenschaften, zum Hochbau=, Bau=Ingenieur= und Maschinenbau=Fach, zum Studium auf den Forst=Akademien und zum Bergfach: b. zu dem ganzen technischen höhern Staatsdienst(Eisenbahnbau, Maschinenbau, Wasserbau, Brückenbau 2c.); c. zu dem höhern Ingenieurdienst bei der kaiserlichen Marine (Schiffsbau und Schiffs=Maschinenbau); d. zum Besuch aller landwirthschaftlichen Akademien; e. zum Eintritt in den höhern Post= und Telegraphendienst. VllI. An den einjährigen erfolgreichen Besuch in der Prima einer Oberrealschule bezw. an das Zeugniß der Reife für die Prima knüpft sich der gesammte niedere und höhere Subalterndienst bei den Reichs= und Staatsbehörden. Durch eine Ergänzungsprüfung im Latein werden alle andern Rechte der Realschule erster Ordnung erworben, also für das höhere Forstfach, Bergfach, den Post= und Telegraphendienst, den Dienst als Officier in der Armee u. s. w. IX. Mit dem Zeugniß der Reife für die Obersecunda der Oberrealschule sind die IV. b bis e erwähnten Berechtigungen verbunden. X. Progymnasten— gymnasiale Lehranstalten, denen die Prima fehlt, mit dem Lehrziel: Reife für die Prima eines Gymnasiums— haben alle sub III angeführten Berechtigungen. XI. Realvrogymnasien— bisherige höhere Bürgerschulen nach der Unterrichts=Oidnung von 1859— stehen zu den Realgymnasien in demselben Verhältnisse, wie die Progymnasien zu den Gymnasien. XII. Realschulen(mit oder ohne Fachklassen)— bisher latein lose Realschulen zweiter Ordnung mit sie ben jährigem Lehrcursus— stehen zu den Oberrealschulen im Wesentlichen in demselben Verhältnisse, wie die Progymnasien zu den Gymnasien. Im Besonderen haben dieselben folgende Berechtigungen: Nach Absolvirung der sechs ersten Jahrescurse, also mit der Versetzung nach Obersecunda, erhalten die Schüler das Zeugniß über die wissenschaftliche Befähigung zum einjährig=freiwilligen Militärdiegst. Die Obersecundaner erlangen: 1. die Zulassung als Apotheker=Lehrling und Gehülfe und die Zulassung zur pharmacentischen Prüfung, wenn sie außerdem das erforderliche Maß von Kenntnissen im Lateinischen durch eine Prüfung nachweisen; 2. die Berechtigung zum Eintritt in die königliche Gärtner=Lehranstalt in Potsdam, wenn das durchgenommene Klassenpensum mit gutem Erfolg absolvirt ist, und durch eine besondere Prüfung im Lateinischen die Reife für die Secunda eines Realgymnasiums in diesem Falle nachgewiesen wird. Das Bestehen der am Ende des siebenten Jahres=Cursus abzulegenden Maturitätsprüfung verleiht die Berechtigung: 1. zum Besuche der technischen Hochschulen zu Berlin. Hannover und Aachen als Studirender, auch demnächst zur Diplomprüfung bei denselben; 2. zur Feldmesserprüfung; 3. zum Supernumerariat bei den Provinzial=Civilverwaltungs= Behörden; 4. zum Supernumerariat bei der Verwaltung der indirecten Steuern; 5. zum Supernumerariat bei dem Justiz=Subalterndienst; 6. zum Eintritt als Civil=Aspirant für den Marine=Intendanturdienst: 7. zum Eintritt als Civil=Aspirant für den miliärischen Magazindienst bei den Proviant=Aemtern; 8. zum Markscheider=Examen; 9. zum Eintritt in die Unterprima einer Ober=Realschule. XIII. Höhere Bürgerschule(mit sechsjährigem Cursus: ohne Latein). Das Zeugniß der Reife verleiht die Berechtigung zum einjährigen freiwilligen Militärdienst. Sie wurde für Solche errichtet, welche nach Erlangung des Militär=Zeugnisses sich dem Kaufmannsstande oder einem Gewerbe widmen wollen. Nach der neuesten Bestimmung des preußischen Staatsministeriums werden die Reise=Zeugnissen der höhern Bürgerschulen, der gymnasiale und realistischen Lehranstalten mit sechsjahrigem Lehrgang, sowie die Zeugnisse über die nach Abschluß der Untersecunda bestandenen Prüfung als Erweise genügender Schulbildung anerkannt für alle Zweige des Subaltern=Dienstes, für welche bisher der Nachweis eines siebenjährigen Schul=Cursus(also das Primaner= Zeugniß) erforderlich war; diese Vorbildung berechtigt also zum Supernumerariat bei der Reichs= und Staats Eisenbahn=Verwaltung, sowie bei den Provinzial=Verwaltungs=Behörden. Für die Zulassung zur Prüfung der öffentlichen Landmesser und zum Markscheide=Fach ist neben einem solchen Zeugniß noch der Nachweis des einjährigen erfolgreichen Besuches einer anerkannten mittlern Fachschule beizubringen. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten. für Füllösen 2c. billigst Wilh. Streck, Chausse 57. aus schwarz lackirtem Eisenblech à Stück 50 Pfg. empfiehlt W. A. 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Wilhelm Christian, Sohn von Christ. Laufenberg, Kutscher, und von Margaretha Metz. Den 29. Eine Tochter von Max Münchhoff, Kreis=Bauinspector, und von Therese Clausen. Den 29. Wilhelm, Sohn von Peter Joseph Bommer, Installateur und Pumpenmacher, und von Anna Katharina Schenkel, Den 29. Maria Katharina, Tochter von Carl August Heinrich Pott, Polizeisergeant, und von Anna Clemens. Heiraths= Verkündigungen. Den 28. Dec.: Hubert Georg Maria Müller, Versicherungsbeamter mit Bertha Helene Kreitz. G Den 28. Anton Kümpei, Tagelöhner, mit Katharina Oelpen. Den 29. Paul Friedrich Rudolf Peiers, Gymnasiallehrer, mit Ida Cohen. Den 29. Johannes Wehr, Handelsmann, mit Margaretha Coronna. Sterbefälle. Deu 28. Dec. Berthold Wilhelm Böer, alt 6 Wochen. Den 28. Elise Gerhold, alt 6 Wochen. Den 28. Gertrud Düren, Wittwe des Schlossermeisters Joseph Spratten, alt 88 Jahre. Den 28. Johann Alexander von Asten, Rentner, Wittwer von Antonie Henriette Curtius, alt 77 Jahre. Den 28. Katharina Löffler, Magd, alt 23 Jahre. Den 29. Clara Maria Meurers, Ehefrau des Architekten Carl Coenen, alt 47 Jahre. Den 29. Christiane Schritten, alt 87 Jahre. Den 29. Max Wilhelm Trill, alt 10 Tage. Concursverfahren. Bekanntmachung betreffend die Verloosung von Schuldverschreibungen der Staatsanleihe von 1868 A, sowie die Reste der gekündigten Staatsanleihen von 1850, 1852, 1853 und 1862 zu 4 Procent und der gekündigten 4½ procentigen consolidirten Staatsanleihe. In Stück 51 unseres Amtblattes vom 23. d. Mits. wird eine Bekanntmachung der Haupt=Verwaltung der Staatsschulden vom 2. d. Mts. betreffend die Verloosung von Schuldverschreibungen der Staatsanleihe von 1868 A u. s. w. erscheinen und derselben zugleich ein Verzeichniß der einzelnen, zur baaren Einlösung am 1. Juli 1892 gekündigten Schuldverschreibungen beigefügt sein. Wir setzen die Inhaber derartiger Schuldverschreibungen hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß, daß die vorbezeichnete AmtsblattsNummer auf den Landraths= und Bürgermeister=Aemtern, sowie bei den Königlichen Steuerkassen unseres Bezirks zur Einsicht offen gelegt werden wird. Zugleich wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Verzinsung der gekündigten Schuldverschreibungen mit dem für die Einlösung bestimmten Tage aufhört, und daß die Ziusen, welche etwa über Gebühr forterhoben werden, bei der späteren Realisirung vorweg in Abzug kommen. Ferner machen wir noch besonders auf denjenigen Theil der Bekanntmachung aufmerksam, nach welchem die bereits früher ausgeloosten und gekündigten, in dem Verzeichniß unter II und III aufgeführten noch rückständigen Schuldverschreibungen der Staatsanleihe von 1868 A, 1850, 1852, 1853 und 1862 wiederholt und mit dem Bemerken aufgerufen werden, daß die Verzinsung derselben mit dem Tage ihrer Kündigung aufgehört hat. Endlich wird in gleicher Weise auf den Schluß der Bekanntmachung betreffend den Umtausch von Schuldverschreibungen der consolidirten 4½ procentigen Staatsanleihe mit dem BeBonner Versammlung der Activen Samstag den 2. Januar 1892, Abends 8½ Uhr, Restauration Lorscheidt, Coblenzerstrasse 10. Die Inhaber dieser Schuldverschreibungen werden deshalb wiederholt aufgefordert, den beregten Umtausch zur Vermeidung von weiteren Zinsverlusten alsbald zu bewirken, indem wir ausdrücklich bemerken, daß die zu den neuen 4procentigen Verschreibungen von 1885 gehörigen Zinsscheine Reihe 1 Nr. 3 bis 20, von welchen die Scheine Nr. 3 bis 14 bereits fällig geworden sind, bestimmungsmäßig vier Jahre nach ihrer Fälligkeit zu Gunsten Staatskasse verjähren. Die Zinsscheine Nr. 3 bis 6 sind dem schon verjährt. Köln, den 19. December 1891. Königliche Regierung. v. Sydow. In Gemäßheit des§ 25 der deutschen Wehrordnung vom November 1888 werden alle militärpflichtige aufgefordert, sich spätestens bis zum 31. d. Mis., und zwar Rat Das Concursverfahren über das Vermögen 1) der Ehefrau des Gastwirthes Peter Großgart, 2) des Gastwirthes Peter Joseph Großgart in Adenau wird, kommen. nachdem der in dem Ver1891 angenommene 891 ungenommene Zwangsvergleich durch rechtskraftigen Beschluß vom 10. October 1891 bezw. der in dem Vergleichstermine vom 15. December 1891 angenommene trätigen Fleich durch rechts. Wtigen Beschluß vom 15. December 1891 bestätigt ist, hierdurch aufgehoben. Adenau, den 30. December 1891. 4 bis 6 Uhr auf dem anzumelden.„„.J. Jen männlichen Barsanen mesch Es gehören yierzu alle diezenigen mannlichen Personen, welche 1) im Jahre 1872 geboren sind, 2) in früheren Jahren geboren sind, aber bezüglich welcher ei endgültige Entscheidung über die Dienstpflicht durch die Ersa behörden noch nicht erfolgt ist. Bei der Anmeldung ist von den im Jahre 1872 außerhalb Bor geborenen Militärpflichtigen der Geburtsschein, von sämmtlich Militärpflichtigen der älteren Jahrgänge der Loosungsschein vi zulegen. Im Falle vorübergehender Abwesenheit oder Krankheit haben Eltern, Vormünder, Lehr=, Brod= oder Fabrikherrn die Verpflichtui die Anmeldung zu bewirken. Militärpflichtige, welche nach der Anmeldung zur Stammrolle Laufe eines ihrer Militärpflichtjahre ihren dauernden Aufenthe oder Wohnsitz verlegen, haben dies behufs Berichtigung der Stami rolle sowohl beim Abgange der Behörde oder Person, welche sie die Stammrolle aufgenommen hat, als auch nach der Ankunft dem neuen Ort derjenigen, welche daselbst die Stammrolle füh spätestens innerhalb dreier Tage zu melden. Außerdem sind bei jeder Meldung etwa eingetretene Verändert gen des Gewerbes, Standes u. s. w. anzuzeigen. „Wer die vorgeschriebenen Meldungen zur Stammrolle oder Berichtigung derselben unterläßt, ist mit Geldstrafe bis zu drei Mark oder mit Haft bis zu drei Tagen zu bestrafen.“(§ 25,11 deutschen Wehrordnung.) Eine gleiche Strafe trifft Eltern, Vormünder, Lehr=, BrodFabrikherren, welche ihrer obengedachten Verpflichtung nicht na Bonn, den 1. Januar 1892. Der Bürgermeister. I..: Der Beigeordnete, Eller. Benner Casthe. Samstag, 2. Jan. 1891, Abends 9 Uhr: Generalversammlung Tages-Ordnung: Ballotage. Mittheilungen. Mittwoch, 6. Januar (Dreikönige): Musikalischer Paniienabena im Gesellschaftslokale. Anfang 8 Uur. Die Direction. anntmachung. Unter Bezugnahme auf die Amtsblatt=Bekanntmachung König Regierung zu Köln vom 15. April 1885, betreffend die Prüfung Hutschmiede, bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntniß, das das I. Quartal 1892 die Prüfung für Hufschmiede, welche ihre fähigung zum Betriebe des Hufbeschlaggewerbes nachzuweisen sichtigen, hierselbst Dinstag den 22. März 1892 und, wenn erforderlich, an den folgenden Tagen stattfindet. Meldungen zu diesem Prüfungstermin sind spätestens 4 W vorher unter Beifügung eines Geburtsscheines und etwaiger nisse über die erlangte technische Ausbildung, sowie unter zeitiger Einsendung der Prüfungsgebühren im Betrage von 10 an den Unterzeichneten einzureichen. Bonn, den 29. December 1891. Der Vorsitzende der Prüfungs=Commission. gez.: Schell, Departements=Thierarzt. G Für die uns bewiesene Theilnahme beim Tode unseres unvergesslichen Gatten und Vaters, sowie für die reiche Blumenspende sprechen wir unsern herzlichen Dank aus. Bonn, den 31. December 1891. Familie Klein. Artillerie-Verein. Am Montag den 4. Januar, Abends 8½ Uhr, General-Versammlung im Vereinslokale Münsterplatz 23. Tagesordnung: Borstandswahl. Wahl der Kassen=Revisoren. Abänderungen der Statuten. Nach Erledigung der Tagesordnung Vortrag. Der Vorstand. Goldener Ohrring mit weißem Stein verloren. Gegen Belohnung abzugeben Brüdergasse 42. „ Halbleinen Handtuchgebild Reste De Reste Piqués Reste Barchend für Servietten, sowie fertige Bett= und Leibwäsche empfieblt B. Hazaruis Bonn, 37 Brüdergasse 37. (Eingesandt.) Roisdorf. blissene Militär= seitdem sement, die Uffertene diesem Jahre werden es 50 das Gammersbach'sche rühmlichst bekannte Lederlackir= und Mi Fabrik, besteht. Im Jahre 1842 begann Herr W. Gammersbach sein Unternehmen im Kreise Rheinbach, und seit 38 Jahren erfreut sich unser Ort und Umgegend der großen Wohlthat dieser Errichtung.— Zu damaliger Zeit war es von hoher Bedeutung, wenn sich Gelegenheit bot, wo Arbeiter lohnende Verdienste finden konnten. Herr W. Gammersbach, der begabt mit seltener Geistesgröße, strengem Rechtsinn, Ausdauer in seinen Unternehmungen, verstand es, sich die Liebe seiner Arbeiter und Aller zu erringen; es wurde daher auch mit Freuden Hand ans Werk gelegt, und das Geschäft blühte mit jedem Jahre mehr empor.— Am 15. October 1874 entriß uns leider der Tod diesen noch rüstigen und menschenfreundlichen Herrn und bleibt das Werk, das er geschaffen, sein unvergeßliches Andenken. Herr W. Gammersbach hinterließ eine Tochter und einen Sohn, und wurde unser herber Verlust durch Letzteren ersetzt. Der junge Herr ehrte das Andenken seiner Eltern, und mit den Erfahrungen seines sel. Vaters bekannt, führte er das Geschäft in ungestörter Weise weiter, und heute gehört die Gammersbach'sche Fabrik zu den ersten Etablissements dieser Branche unter bewährtester Leitung und dem zutraulichsten Einvernehmen mit dem Herrn Principal. Nicht selten erhielten Arbeiter, welche 25 Jahre in seines und seines Vaters Diensten gestanden, zum Danke ihrer Ausdauer und ihres Fleißes werthvolle Geschenke, und bei seinen Untergebenen befinden sich sogar noch zwei Herren, wovon der Eine 37 Jahre und der Andere 38 Jahre bei der Familie Gammersbach thätig ist. Walte Gott, daß auch in Zukunft das Geschäft immer mehr zunehme zum Wohle der Arbeitgeber und Segen der Arbeiter! Herr Gammersbach und seine liebe Gattin können heute mit Stolz auf das Werk sehen, das vor 50 Jahren geschaffen. Unus pro multis. Erklärung. unterzeichnete Comité, welches durch das uen der am Dinstag Abend im Rheingold reich erschienenen Carnevals=Freunde zur strigen Nummer der Reichs=Zeitung ersehen, der Schultheiß und Schöppenrath der vorighrigen Saison gewillt ist, entgegen seinem üheren Beschluß, auch in diesem Jahre die eitung des Carnevals wieder zu übernehmen. Indem wir bedauern, daß diese Erklärung nicht Tüchtiges Mädchen son am Dinstag Abend abgegeben wurde, sprechen zu Lichtmeß gesucht, ir gleichzeitig unsere Freude darüber aus, daß Florentiusgraben 19. unserer Vaterstadt das alte rheinische Fest scht fallen gelassen wird und legen hiermit Zu Lichtmeß ein properes fleißiges Weabihen für Küche und Hausarbeit gesucht, — Am Hof 20. In herrschaftlichem Hause sucht ein Mädchen Stelle als besseret Zweitmädchen. Offerten unter L. G. 70. an die Expedition des General=Anz Zu Lichtmeß ein tüchtiges, braves Madihen für alle Hausarbeit gesucht, Sternstraße 62. Ein properes tüchtiges Madihen für Küche und Hausarbeit gesucht. Poststraße 7. Zu Lichtmeß ein braves Gleismärchen für alle Hausarbeit gesucht, Boungasse 7. Küchen=, Zweit=, Zimmer=, Haus= und Stundenmädchen suchen Stelle. Bur. Miesen, Mühlengasse 3. Für Licht=3Pädchen tüchtig in meß ein Lunochen, Küche und Hausarbeit, sowie Zweitmädchen, das sein Fach versteht, nur reinl. zuverl. wollen sich melden v. 10—12 M. u.—6 N. Colmanstr. 41. Eine durchaus tüchtige CostümE arbeiterin sucht bald. Stelle. Kost und Logis im Hause erwünscht. Offerten u. H. N. 102. an die Expedstion des Gen.=Anz. Ein Mädchen, in Küche und Hausarbeit erfahren, mit guten Zeugnissen versehen, von zwei Damen gesucht auf Lichtmeß oder früher. Sich melden Vormittags Bachstraße 12, 1. Etage. Gesetztes brav. Mädchen für Küche und Hausarbeit auf Lichtmeß gesucht, Wenzelgasse 58, im Laden. Ein in Küche und Hausarbeit egang Mädchen sucht Stelle. Gefl. Offerten unter H. V. 20. postlagernd Bonn. de auge MAlbdihe, welches im Nähen erfahren und Liebe zu Kindern hat, sucht Stelle, am liebsten in der Umgegend von Bonn. Off. u. N. K. 150. Exp. Ein Mädchen gunden zum Anfertigen und Ausbessern der Wäsche und Stopfen von Gebild u. s.., Sandkaule 12. Bonn, den 31. December 1891. Das provisorische Comité. Lese- u. Eineialg. Samstag den 9. Januar, Abends 8 Uhr, ndet in den oberen Sälen der Gesellschaft eine musikalische Abend-Unterhaltung mit nachfolgendem Tanze tatt. Der Vorstand. Hai versteht, gesucht, Ein herzliches Au Prosit Neujahr allen Freunden und Bekannten. Familie Daufhöner. 30. Teistungrsest Gesang=Vereins zu Mittwoch den 6. Jannar(Dreikönige), im Saale des Herrn los. Broel: Großes Vocal- und Instrumental-Concert. Anfang 7 Uhr. ntree 50 Pfg. 3 Familienbillets Mk..— Später: BALL. Es ladet freundlichst ein der Vorstand. Programm in nächster Nummer. Zu ein properes, tüchtiges Mädchen, erliche Küche gründlich Sternstraße 12. Ein braves ztädchen für alle häusl. Arbeit gesucht. Wwe. Meisen, Bornheim b. Roisdorf: brav und proper, mit guten Zeugnissen, für Küche und Hausarbeit gesucht, Poppelsdorfer Allee 7. Kräftiges properes Mädchen für Küche und Hausarbeit zu Lichtmeß gesucht, Münsterplatz 20. Mädchen, welches melken kann, sucht Stelle für Lichtmeß. 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Der Bohnenkuchen und die Preise sind bis zum nächsten Sonntage im Schaufenster des Herrn Fritz Wetsch, Remigiusstrasse 1, zur Ansicht ausgestellt. Entrée für Herren 1 Mark, für Damen 50 Pfg. Karten sind vorher zu haben bei Herren Ad. Schwenke, Viehmarkt 6, F. Wetsch, Remigiusstrasse 1, im Kölner Hof und Restaurant Ludwig, Münstorplatz. Anfang Abends 8 Uhr. Loppeledorf. Heute Freitag den 1. Januar(Neujahr) Großes O# Anfang 4 Uhr, wozu freundlichst einladet Julius Vianden, vorm. Hub. Walbrül. Po7. Pesichugse 1 massiv ooldene von -90 M. hasbetershen AANSERSME lichan Zienachen mit thram berrüchon Haarmuchel 4rst: Nachen Sie nar nicht aoth; bonn Garichel zünen int sahr beid gcholfenl de. eas Srschen dis Gadlert dien hmiasse, wolche eich steis in meinor Prazis eseienis arihen bai aid du. erseieteir en Förderung und Erlangung eines schönen llaarund Nartnuchscs ist. Achten Sie aber bei deu hüudgen Rachahmungen darauf, dass der Name „#I. 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Januar 1892 findet bei mir Tanzvergnügen Statt, wozu freundlichst einladen der Gesangverein„Freundschaftsbund“ und Heinr. Gerhards, Gastwirth. Hotel Wwel Vir Vohe. Im Kaisersaal Neujahrs-Ball. Anfang 8 Uhr. Anfang 8 Uhr. Entree frei. Es ladet freundlichst ein Wwe. Fr. Pohé. NB. Es wird Mein und Bier verabreicht. Tanzmusel. Freitag den 1. Januar: Großer Neujahrsball im Saale des Heinr. Willkens, Bonn, Kölner Chaussee 107. Entree frei. Entree frei. Zur Ausdehnung eines gutgehenden rentablen Geschäfts wird ein Kapital von er scgno an gegen hypothekarische Sicherheit gesucht; event. kann sich ein thatkräftiger Mann activ oder still betheiligen. Offerten sub W. C. 100. an die Erped. des Gen=Amz. Ein braver Junge gesucht, Cassinsgraben 126, nahe der Poststraße. Girtnersehrling zum 1. Fe erhält zeichnen auszuhilden. J. Saes, Kunst= und Handelsgärtnerei, Rheinbreitbach am Rhein. 1. Februar gesucht. Derselbe ält Gelegenbeit, sich im PlanHauskuecht gesucht, Sandkaule 10. 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Ein im Oberwinter mit großem Weinkeller, Hintergebäude und Garten. theilungshalber zu verkaufen. Dasselbe liegt an der Hauptstraße neben der Post und würde sich zu jedem Geschäft eignen. Nähere Auskunft ertheilt R. Fink, Ahrweiler. Gutes Logis zu vermiethen, Kallengasse 5. Ein anständiger junger Mann findet Kost und Logis Stockenstraße 8. Junger verheir. Kaufmann, durchaus zuverl. u. strebsam, sucht angenehme Stellung in Fabrik oder and. Unternehmen gleich welcher Art. Suchender ist in schriftl. Arbeiten, sowie auch im Handwerker=Fach rf. und würde sich leicht in jeder bel. Branche u. Stellung zurechtfinden. Eintritt könnte jeder Zeit erfolgen. Off. unter R. R. 30. an die Exp. Die Bankbrüche in der Schweiz. Mißstände und Reformpläne. In der Schweiz steht im Vordergrunde des öffentlichen Interesses die finanzielle Bedrängniß, welche über das Land hereingebrochen ist.„Es kracht!“ schreibt die„Baseler Nat.=Ztg. recht kräftig,„vulkauartig machen sich Empörung und Entrüstung über den frechen Schwindel der letzten Jahre Luft; der Schrecken ist den Börsenleuten in die schlotterigen Glieder gefahren..... Im Züricher, im Basler Großen Rathe und auch im Nationalrathe verlangt man, daß der Staat einschreite, daß er auf Mittel und Wege sinne, um dem Börsenunwesen kräftig Einhalt zu thun.“ Und der Bund“, ein halbamtliches Blatt, erklärt, die Verluste durch den Zusammenbruch der verschiedensten Banken vertheilten sich auf das ganze Land und darüber hinaus, sie seien überaus groß. Dieselben betreffen vorzugsweise Eisenbahn= und Bankactien, und die Summen, welche an schweizerischen Papieren verloren gegangen sind, werden auf 150, von einzelnen Blättern sogar auf 200 Millionen beziffert. Dazu hat die Krisis noch nicht ihr Ende erreicht; die Kurszettel zeigen täglich schmerzliche Ueberraschungen und neue Fallimente wachsen aus dem Boden empor. Das solideste Geldinstitut“, schreibt der„Bund“,„welches sich in keinerlei schwindelhafte Spekulationsgeschäfte eingelassen hatte, vermochte sich nicht immer vor Verlusten zu sichern. Denn Papiere, die es als vollwerthige Deckung in besten Treuen annehmen konnte, fielen so plötzlich, von Sturz zu Sturz, daß es oft nicht mehr möglich war, den Schlag abzuwenden. Wenn wir die Krisis gut bestehen, so wird das ein gutes Zeugniß sein für unsere wirthschaftlichen Verhältnisse. Bismarck hat einmal gesagt, die Schweiz sei das wohlhabendste Land. Möchte dieses Wort sich erwahren!" Abgesehen von dem im Nationalrathe eingebrachten Antrag, der Bundesrath möge Beschlüsse fassen, wie man den Mißbräuchen m Börsenwesen entgegentreten könne, wird in einem Theil der Schweizer Presse verlangt, das Bankgeschäft sei dem Bunde zu un terstellen, indem die Ausübung desselben an eine staatliche Conession geknüpft werde. Diese Vorschläge entbehren wohl noch der Abklärung, sie dürften aber nicht unbeachtet bleiben, wenigstens wird darauf hingewiesen, daß ähnliche Bestrebungen auch im deutschen Reichstage anhängig seien und die Schweiz seit Jahren die deutsche Gesetzgebung zum Vorbilde nehme. Kurscher, der Haus= und Gartenarbeit versteht, sucht zu Anfang Februar Stelle. Gefl. Offerten unter P. S. 50. an die Exped. des G. A. erbeten. Eine silberne Damenuhr Rickelkette verloren. Gegen Belohnung abzugeben Josephstraße 215. schwarz, in L; schwarz, Futteral mit Riemen am 1. Feiertag (Weihnachtstag) auf dem Wege Poststraße, Eselsgraben, Kasernenstraße verloren. Gegen gute Belohnung abzugeben in der Expedition des General=Anzeigers. Gold. Vorstecknavel verloren. Gegen Belohn. abzugeben Kasernenstr. 8. Wagenkapfel verkoren. Gegen Belohn. abzug. Hersel 154. Ein Hortemonnalt mit Gold=, Silber= und Nickelgeld, sowie kleinem Kalender verloren. Gegen gute Belohnung abzugeben. Wo, sagt die Expedition des General=Anzeigers. Ein Vorkemonnalt mit 12 Mark Montag Abend verloren. Wiederbringer erhält Belohnung Josephstraße 50. Ris osberung, Die zwei erkannten Knaben die am Montag die Karre aus der Vivatsgaffe am Neuthor hinausgefahren,wollen dieselbe sofort zurückbringen, sonst erfolgt Anzeige. Bonn, 31. Dec. 1891. Peter Dolff, Dreieck. 'iszangarbes Lansurdeit zu Hemmersbach, Lichtmeß ges. Bonngasse 2. besten uuen Tackäus Mökmann. aller Welt. s Die Gefangenen des Mahdi. Das Wiener„Vaterland“ veröffentlicht einen Brief von P. J. Ohrwalder, worin der Letztere schildert, wie er mit zwei italienischen Ordensschwestern, einem Negermädchen und drei Beduwinen seine Flucht aus Omdurman, der Residenz der mahdistischen Khalifen, bewerkstelligte. Angefügt sind einige interessante Mittheilungen über die Lage in dem von den Mahdisten beherrschten, ehemals ägyptischen Sudan. Wir erfahren daraus, was besonders wichtig ist, daß neben dem eigentlichen Nachfolger des Mahdi, dem Khalifen Abdullahi, noch zwei andere Khalifen zu Omdurman residiren, welche anscheinend eine Art Mitzegentschaft führen und mit Abdullahi häufig hadern. Es ist sogar bereits in der Residenz zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen ihren und Abdullahi's Truppen gekommen. Diese Zwistigkeiten im Schooße des Khalifats können verhängnißvoll für das mahdistische Reich werden, vielleicht um so eher, da seitens der europäischen Mächte die wilde Gesellschaft noch einige Zeit sich selbst überlassen bleiben dürfte. Bereits jetzt scheint die Macht des Mahdismus ihre Grenzen bedeutend enger gezogen zu haben; in der ehemaligen Provinz Emin Pascha's haben sie wohl nur einen vereinzelten Posten inne. * 8 Die beiden Häuser des französischen Parlaments sind wieder, wie schon ziemlich häufig, wegen des Budgets in Zwiespalt gerathen. Der Senat weigert sich, den Voranschlag für das kommende Jahr im Galopp zu erledigen, so daß die Regierung sich in die Lage versetzt sehen wird, sich ein vorläufiges Zwölftel, d. h. die Ausgaben für einen Monat, bewilligen zu lassen. Die üblichen Neujahrs=Ferien des Parlaments fallen in Folge dessen diesmal bis auf den Neujahrstag selbst aus, da die Regierung darauf dringt, daß auch die Berathung des Zolltarifs im Senat rasch gefördert werde. * 8 Ueber eine seltsame Akten=Ernenerung meldet man aus Paris: Durch den Brand des von den Communisten 1871 angezündeten Justizpalastes wurden die Pariser Standesregister vernichtet, welche, nach Schätzungen, acht Millionen Eintragungen enthielten. Kaum 33,000 davon wurden gerettet. Es wurde sofort mit der Wiederherstellung begonnen, wobei die Kirchenbücher und Aufzeichnungen der Familien= und sonstige persönliche Ausweise als Unterlage dienten. Am 30. September dieses Jahres waren 2,050,045 Eintragungen auf Grund der Kirchenbücher und 2,523,336 auf anderweitiger Grundlage wiederhergestellt. Bis 1902 hofft man den Rest zu bewältigen, wodurch die Kosten auf 5 Millionen gestiegen sein werden. Viele Pariser Damen haben diese Neuherstellung zur eigenen Verjüngung zu benutzen versucht. Sie brachten Taufscheine und sonstige Papiere, an denen die eine oder andere der mißliebigen Ziffern ausgekratzt, verändert worden war. Die Beamten waren so galant, keine dieser Damen wegen Fälschung vor Gericht zu bringen, aber sie sorgten dafür, daß die richtige Jahreszahl in das neue Register eingetragen wurde. Auch sind verkohlte Register in sinnreicher Weise abgeschrieben worden. Ein Beamter hatte sie aus dem Brandschutt gerettet. Die Gelehrten kamen, sie zu besichtigen und versprachen ein Mittel zu ihrer Benutzung zu finden. Der Beamte kam ihnen jedoch zuvor. Er schnitt den Rücken des Bandes ab und hatte nun die durch den Brand in eine dichte Kohlenmasse verwandelten Blätter vor sich. Er tauchte diesen Klumpen in Wasser und trocknete ihn dann am Ofen. Das Wasser löste bei der Verdunstung die einzelnen Blätter von einander ab. Diese konnten nun, freilich mit ungemeiner Vorsicht, nacheinander abgehoben und abgeschrieben werden. Aus solchen verkohlten Bänden wurden 52,823 Eintragungen abgeschrieben und mit dem Vermerk versehen „Von der verkohlten Urschrift abgeschrieben.“ * s Der englische Staatsmann Gladstone hat am 29. December sein 82. Lebensjahr vollendet. Er empfing die Glückwünsche der städtischen Behörden und verschiedener Mitglieder des britischen Clubs in Biarritz(Frankreich), wo er zur Zeit weilt, sowie unzählige Glückwunschtelegramme, darunter eines von dei Prinzen und der Prinzessin von Wales. Die Liberalen in London, Liverpool, Edinburgh und anderwärts feierten den Geburtstag durch Festgelage. Nach Berichten aus Biarritz erfreut sich Gladstone der besten Gesundheit. * Verurtheilte Spione. Die beiden Engländer Walter Boedwell und John Cooper, die sich in St. Etienne das Modell des neuen russischen Karabiners durch Bestechung eines Waffenschmieds zu verschaffen gesucht hatten, sind dieser Tage zu Paris als Spione zu 2 bezw. 15 Monaten Gefängniß und außerdem zu 2000 bezw. 3000 Fr. Geldbuße verurtheilt worden. Die däuische Grönland=Expedition, welche im Februar 1891 unter Führung des Lientenant Ryder von Kopenbagen aus abgegangen ist, scheint nach Mittheilungen des Kapitäns Gray vom schottischen Walfischfänger„Hoyer“ in Grönland zu überwintern. Der Genannte sah die„Hekla“ Ende Juli im Eise. Er ist der Ueberzeugung, daß das Schiff seinen Bestimmungsort„Scoresbys Sund“ erreicht hat und daß die anhaltenden östlichen Winde, die den ganzen Monat August hindurch herrschten, das Eis gegen das Land gepreßt und das Schiff so verhindert haben, in See zu gehen. * s Der Czar hatte vor einiger Zeit seinen Bruder, den Großfürsten Sergei, zum General=Gouverneur von Moskau ernannt. Kundige bezeichneten diese Ernennung sogleich als einen argen Mißgriff; denn der Großfürst Sergei ist in allen Kreisen, die ihn kenneu, nichts weniger als beliebt und geschätzt. So lange er nun auf seinem neuen Posten seine tyrannische Neigung nur an den unglücklichen Jnden ausließ, verhielt sich das Volk theilnahmlos, als er aber auch die Russen beleidigte, wurde er öffentlich ausgezischt. Nunmehr heißt es, daß Großfürst Sergei als General=Gouverneur von Moskau zurücktreten wolle, Großfürst Constantin Constantinowitsch sei als sein Nachfolger ausersehen: auch wird Graf Paul Schuwalow als solcher genannt. Letzterer ist als Ehrenmann in jeder Hinsicht bekannt und würde hoffentlich auch die unter dem Großfürsten Sergei eingeführten abschenlichen Austreibungen friedlicher Einwohner unterdrücken. * s Russische Guthaben im Auslande. Aus Petersburg erfährt die„Frankf. Zig.“ von„wohl unterrichteter Seite“, daß sich die Guthaben der russischen Regierung im Auslande gegenwärtig auf etwa 28 Millionen Pfd. St.(560 Millionen Mark) belaufen, in welchem Betrage die aus der letzten russischen Anleihe resultirenden Summen in Paris mit inbegriffen sind. Die Summen vertheilen sich auf London, Paris, Amsterdam und Berlin. An letzterem Platze ist das bei verschiedenen Bankhäusern befindliche Guthaben größer als seit langer Zeit. * s In verschiedenen nothleidenden russischen Gouvernements herrscht große Erbitterung gegen die Deutschen, welche in Flugschriften als Urheber der Hungersnoth bezeichnet werden. Im Gouvernement Pensa sollen mehrere Deutsche ermordet worden sein. * s Russische Rüstungen. Nachdem Ende October der Stapellauf eines Panzerschiffes von 9476 Tons stattgefunden, welches auf den Werken der franco=russischen Gesellschaft erbaut wurde, schreitet die Marme=Abtheilung jetzt in den eigenen Werften des Petersburger Hafens zum gleichzeitigen Bau von vier neuen gigantischen Panzerschiffen. Das Material für den Rumpf zweier dieser Schiffe(von 8080 und 10960 Tons) ist bereits den Alexandrow'schen Stahlfabriken bestellt, wobei der größte Theil des erforderlichen Materials noch im Laufe des nächsten Jahres abgeliefert werdn muß. Ferner verlautet, daß das Artillerie=Ressort im Begriff steht, denselben Alexandrow'schen Stahlfabriken, sowie den Putilow'schen Werken eine neue, große Bestellung auf Stahl=Sprenggeschosse großen Kalibers für die Summe von je über 400,000 Rubel zu ertheilen. * s Aus Rußland. Der„Petersb. Herold“ erwähnt das Gerücht, daß zum Bau neuer russischer Eisenbahnlinien im nächsten Jahre 58 Millionen Rubel bestimmt worden sind, darunter 24 Millionen Rubel zum Bau der sibirischen Eisenbahn. Vor einiger Zeit hieß es bekanntlich, daß der Czar derartige Ausgaben aus Rücksicht auf die furchtbare Nothlage vorläufig einstellen wolle.— Ein grelles Streiflicht auf die wirthschaftlichen Zustände im Czarenreiche wirft die Meldung, daß die russische Adels=Agrarbank wieder 1552 Rittergüter wegen nicht bezahlter Hypothekenzinsen zum öffentlichen Verkauf gestellt hat. * s Die Yankces befürchten— oder richtiger gesagt— hoffen, daß sie demnächst in der Nachbar=Republik Mexiko„einschreiten“ müssen. Man meldet darüber aus Washington: Der zeitweilige Leiter des Kriegsministeriums, Grant, hält die Lage an der mexikanischen Grenze für nicht unbedenklich. Die Regierung der Vereinigten Staaten wird unter allen Umständen verhindern, daß die Aufständischen unter General Garzia die Grenze der Vereinigten Staaten überschreiten. Sollte es nothwendig sein, so werden die gesammten Truppen des Vereinigten Staaten=Generals Stanley am Rio Grande concentrirt werden. * s Aus Kamerun, 19. Nov., wird der„Köln. Volksztg.“ geschrieben, daß unter den dort wirkenden deutschen Missionaren das Fieber gar nicht aufhören wolle. Neulich mußte der Frater Hermann Franz, welcher vom Schwarzwasserfieber fast ganz aufgerieben war, nach Europa geschickt werden. Am 12. November starb in Folge von Fieber und hinzugetretenen Krämpfen der Bruder Joseph Hofer, welcher nicht in die Heimath wollte. Die deutschen Missionare dort müßten in Folge ihrer knappen Mittel zu viel enthren, und dadurch würden sie leicht schwach und krank. Dieelben müßten kräftigere Nahrung haben, welche allerdings theuer sei. Alles, was Fleisch heißt, koste dort viel Geld; in Kribi z. B. koste das kleinste Huhn 4 Mk. * s Stauley, welcher sich bekanntlich, um Vorlesungen zu halten, nach Australien begeben hatte, hat auch dort bei verschiedenen Gegen Meinung über Emin Pascha in möglichst wegwerfenden Worten Ausdruck gegeben. Dabei hat er es aber erleben müssen, daß das Hauptblatt von Sidney, der„Sidney Morning Herald“, welcher früher für Stanley schwärmte und auf Emin schalt, jetzt einen geharnischten Artikel für Emin und gegen Stauley brachte. Auch in der Gesellschaft Ausstraliens soll das fortgesetzte taktlose Aburtheilen Stanley's über Emin den unangenehmsten Eindruck hervorgerufen haben. s Die neue Ernte in Ostindien ist in großen Districten bedroht. Wie den„Times“ aus Calcutta vom 27. December gemeldet wird, ist das Schreckgespenst der drohenden Dürre auch in den letzten Tagen nicht gewichen. Der Regen ist in Bengalen bisher ausgeblieben, und wenngleich er noch immer eintreten und von den segensreichsten Folgen sein kann, so steht doch fest, daß verschiedene Bezirke Mißernten haben werden. Die Preise für Lebensmittel, die nur knapp vorräthig sind, steigen. * s Aus Ostafrika. Von dem mit der Erforschung der Wege zum Victoria=See beschäftigten Dr. Oscar Baumann sind aus Tanga über Wien Berichte eingelangt, nach welchen er sich wohl befindet und sein Unternehmen in Angriff genommen hat. Eingeborene, die früher in seinem Dienst waren, haben sich ihm wieder angeboten. Bei dieser Gelegenheit hört man auch, daß der Ingemieur Mittelstädt mit anderen Technikern die Aufnahme der Eisenbahulinie für die betheiligten Gesellschaften erfolgreich fortsetzt. * s Kämpfe in Marokko. Nach einer Meldung aus Tanger (Nord=Afrika) vom 27. December haben sich in der Nähe dieses Ortes die Bergstämme gegen den Gouverneur empört. Eine von Letzterem ausgesandte, 300 Mann starke Streitmacht wurde von den Aufständischen in die Flucht geschlagen, in Folge dessen der Gouverneur sich vom Sultan von Marokko Verstärkungen erbat.— Man darf diese Kämpfe nicht überschätzen. Sie wiederholen sich alljährlich als eine Art von Steuerverweigerung und finden ihr Ende durch einen Strafzug des Sultans, wobei einige„Rädelsführer“ hingerichtet und— was die Hauptsache ist— ihre Güter confiscirt werden. * Köln, 81. Dec. Von der Erlaubniß der Einfuhr amerikanischen Specks scheint in Köln noch wenig Gebrauch gemacht zu werden, da bis jetzt im städtischen Schlachthause nur 80 Speckseiten zur Untersuchung vorgelegt wurden. In einem Ehrenfelder Consum=Artikel=Geschäft wurden sechs nicht zur Untersuchung gegebene Speckseiten durch die Polizei in Beschlag genommen. Bei der vorgenommenen mikroskopischen Schau fanden sich in zwei der Speckseiten Trichinen: eine war sehr stark davon durchsetzt. * Dülken, 30. Dec. Gerechte Strafe hat dieser Tage ein hiesiger Einwohner erhalten. Derselbe hatte fälschlicher Weise einen Weichensteller bei dessen Vorgesetzten des Kohlendiebstahls bezichtigt. In der heutigen Strafkammer=Sitzung wurde die volle Unschuld des Weichenstellers klargethan. Der Denunciant erhielt sechs Monate Gefäugniß. * Dieblich(Kr. Coblenz), 30. Dec. Gestern Nachmittag ist unser allverehrter Pastor, der Jubilarpriester Herr Peter Dominik Klein, im 96. Lebensjahre gestorben. Der Verstorbene war geboren am 15. August 1796 zu Hoffeld und empfing die Priesterweihe zu Köln am 23. Mai 1821. Er war zunächst Caplan in Treis, wurde am 28. Mai 1828 zum Pfarrer von Bacharach, am 10. October 1844 zum Pfarrer von Berncastel ernannt und wirkte seit dem 23. Mai 1850 als Pfarrer am hiesigen Orte. * Vertrich, 29. Dec. Beim Umpflügen eines Feldes in nächster Nähe des Ortes fand ein hiesiger Einwohner diesen Herbst in geringer Tiefe die Ueberreste eines Römergrabes, dem er neben einigen Urnen und Krügen auch Schmucksachen von Bronze entnahm. Eine später veranstaltete und jetzt noch nicht vollendete Durchgrabung des ganzen Ackers förderte noch eine ganze Menge gut erhaltener Gegenstände zu Tage, als Thonteller, Urnen und Krüge mit Verzierungen, Thonlämpchen in mannigfacher Gestalt, Glasfläschchen, von denen einige leider zertrümmert wurden, Münzen mit merkwürdig gut erhaltener Prägung und verschiedene Bronzegegenstände, unter denen eine große, gut erhaltene Mantelagraffe besonders auffällt. Die Ausgrabungen, die durch den Frost unterbrochen wurden, werden fortgesetzt. * Berlin, 31. Dec. Um ein eigenes Heim für das Corps Bornssia zu erwerben, hatten am 29. October d. J. mehrere alte Herren des Corps unter der Firma„Berliner Preutzen Haus“ eine Actien=Gesellschaft mit einem Grundkapital von 100,000 Mk. begründet. Die Gesellschaft hat nun dieser Tage das Hotel Kronprinz, den Prachtbau an der Ecke Luisenstraße und Schiffbauerdamm, der bisher dem Hotelbesitzer Briefe gehörte, in der Subhastation um 400,000 Mk. erworben. * Bernau bei Berlin, 29. Dec. Ein zu großes Weihnachtsgeschenk hat ein Kaufmann der hiesigen Stadtschule in Gestalt eines zwei Meter hohen Globus gemacht; zu groß, denn die Thüren sind nicht breit genug, um denselben von einer zur andern transportiren zu können. * D a n z i g, 2 9. D e c. I n e i n e m D o r f e b e i N e u t e i c h s i n d a c h t P e r sonen an der Trichinosis schwer erkrankt. * Königsberg, 30. Dec. Auf dem Mühlenteiche in Tilsit sind beim Schlittschuhlaufen fünf junge Leute ertrunken. * Freiburg i. Br., 31. Dec. Geheimrath Professor v. Holst hat einen Ruf an die neu begründete Universität Chicago erhalten. Prof. v. Holst ist eine Autorität auf dem Gebiete der nordamerikanischen Geschichte. Er hat die Verfassungs=Geschichte dieses Landes geschrieben, und die meisten jüngeren amerikanischen Historiker sind unter ihm hier ausgebildet. * Detmold, 31. Dec. Bekanntlich ging unser Fürst jedes Jahr nach Steiermark zur Jagd. Derselbe hat nun vom Jahre 1892 ab den Jagdvertrag nicht erneuert und wird nicht wieder nach Steiermark reisen. Aus dem Jagdbuche Sr. Durchlaucht in Donnersbachwald(Steiermark) ergibt sich folgendes Resultat der Jagden seit 1876; Gemsen wurde daselbst vom Fürsten erlegt 722, Hirsche 99, Rehe 567, Auerhähne 188, Schildhähne 220, Hasen 497, andere Wildarten wie Füchse, Marder 478. Im Ganzen wurden feit dem Jahre 1876 in der fürstlichen Jagd in Steiermark 2771 Stück Wild erlegt; die höchste Zahl hat das Jahr 1889 mit 370, die niedrigste das Jahr 1876 mit 40 Thieren aufzuweisen, was sich wohl daraus erklären läßt, daß erst im September zu jagen begonnen wurde. * Frankfurt a.., 29. Dec. Ueber die letztwilligen Verfügungen Janssen's erfährt das„Frankf. Volksblatt“ Folgendes:„Außer mehreren Legaten an Verwandte und Freunde ist der ganze Nachlaß für wohlthätige und wissenschaftliche Zwecke bestimmt; so unter Anderm je 30,000 Mk. für Communicanten=Anstalten, für Fundirung einer Diaspora=Pfarrei, für Stipendien an Geistliche, selche Geschichte studiren wollen; besondere Fonds sind bestimmt für die Fortsetzung seines Werkes für Erforschung der Geschichte des 16. Jahrhunderts und andere historische Zwecke. Auch für den Bau einer katholischen Kirche in hiesiger Stadt und für die Wohlthätigkeits=Vereine sind Legate vorgesehen. * Jena, 28. Dec. Ein trauriges Vorkommniß, das sich gestern Abend in dem benachbarten Camburg ereignete, erregt hier große Theilnahme. Als zwei Jenaer Damen auf der Rückkehr von einem Weihnachtsbesuch zum Bahnhof fuhren, stürzte der Wagen um, wobei die jüngere Dame, Fräulein Johanna Wagner, eine Nichte des vor Kurzem verstorbenen Professors der Chemie, so schwere Verletzungen erlitt, daß sie alsbald verstarb. Fräulein Wagner stand in den zwanziger Jahren und war verlobt. * Wien, 30. Dec. Der Postillon Rößler fuhr heute Morgen mit fünf Geldpostbeuteln, enthaltend 23,000 fl., von Wien nach Schwechat. Vor dem Schwechater Postamt kam ihm ein als Postleiter verkleideter Mann entgegen, dem Rößler, entgegen seiner Instruction, alle Geldbeutel übergab. Nach dem falschen Postleiter wird geforscht. Der Postillon Rößler ist übrigens wegen Verdachtes der Mitwissenschaft verhaftet worden. * Montpellier, 29. Dec. Im hiesigen Zuchthause sind vergangene Nacht fünf schwere Verbrecher unter Führung des zu zwanzig Jahren Zuchthaus verurtheilten Chaumade ausgebrochen. Dieser ermordete zuerst seinen Zellengenossen, der sich geweigert, an der Flucht Theil zu nehmen, dann Abends den revidirenden Wärter, Beide erdrosselnd. Darauf öffnete er mit den Wärterschlüsseln die Zellen seiner vier Mitverschworenen und gelangte mit ihnen unbemerkt durch den Gefängnißgarten und den anstoßenden Justizpalast auf die Straße. Die Flucht wurde erst am folgenden Morgen(heute früh) entdeckt, als der ermordete Wachter beim Appell sehlte. Bis jetzt wurde keine Spur der Flüchtigen entdeckt. * London, 29. Dec. Bis gestern Mittag sind allein auf den Docks 23 Leichen, von Personen, die während des Nebels erunglückt waren, aus dem Wasser gezegen worden. * Hamilton(Ohio), 29. Dec. Ueber 20,000 Personen sind hier an der Jufluenza erkrankt. Die Hälfte aller Fabriken und zahllose Geschäfte sind geschlossen. Von Nah und Fern. * Köln, 29. Dec. Der Erste, welcher sich in Folge der neuen Steuergesetze hierselbst einschätzte, ist ein Herr, welcher kürzlich hierher zog und laut Steuerzettel an seinem früheren Wohnorte auf 4700 Mk. Einkommen taxirt war. Der Herr gab hier sein Einkommen auf 30,000 Mt. an. * Düsseldorf, 31. Dec. Der Großherzog von Luxemburg (Herzog Adolf zu Nassau) feiert am 22. März 1892 sein fünfzigjähriges Jubiläum als Chef des hier stehenden 5. Ulanen=Regiments. Der Großherzog hat, sicherem Vernehmem nach, seinen Besuch in Düsseldorf an diesem Tage zugesagt. Eine große Parade des Regiments wird zu Ehren des Jubilars stattfinden. * Crefeld, 30. Dec. In letzter Zeit sind hier wiederholt falsch Fünfzigmarkscheine angehalten worden, welche durch mangel hafte Ausführung der Zeichnung und der Strafandrohung— die selbe ist unleserlich— leicht zu erkennen waren. Die Staatsanwalt schaft hat über den Ursprung dieser Scheine eine Untersuchung eingeleitet und bittet nun, ihr alle zur Ermittelung der Fälscher und Verbreiter der Scheine dienlichen Umstände mitzutheilen. * Crefeld, 30. Dec. Die hiesige Stadtvertretung hat ein Anerkennungsschreiben der Regierung erhalten für ihre Bemühungen um die Beschäftigung der Arbeitslosen. Toddy=Wein. Ein Erzeugniß der Cocos=Palme. Die Cocos=Palme liefert den Südküsten=Bewohnern Ceglons nicht nur das Bauholz, sondern auch den Saft zur Zucker= und Arakbereitung, auch in ihren Nüssen eine nahrhafte, erfrischende Milch und in den Kernschalen ein Oel. Der aus dem Saft der CocosPalme bereitete Arak, der übrigens der Regierung an Steuergebühren allein 60,000 Pfd. Sterling abwirft, wird im Lande selbst und für die eigenen in Süd=Indien lagernden Truppen verbraucht. Dieser Arok ist aber nicht zu verwechseln mit dem aus Reis gewonnenen, dessen Geschmack jenem erheblich nachsteht. Aus dem Safte, welches man durch Anbohren des unreifen Blüthenstiels der Cocos=Palme erlangt, und welcher den Namen „Toddy führt, wird aus Arak auch Wein im Wege der Destillation und Gährung gewonnen. Mittelst eines um den Baum und seine Hüften geschlungenen Riemens klimmt der Arbeiter zur Spitze des Stammes, befreit denselben von den Schößlingen und quetscht die den Blumenkolben umschließende Blatthülle zwischen zwei Hölzer. Diese Arbeit geschieht drei Morgen hinter einander. An den vier darauf folgenden Morgen wird an dem unteren Ende dieses Kolbens eine dünne Scheibe abgeschnitten und die Blatthülle des Kolbens verhindert, sich zu öffnen. Am achten Morgen hat sich der Kolben verwebt, und es beginnt der Saft aus den Einschnitten zu fließen. Der Kolben wird gebogen und an dem Ende ein irdener Topf befestigt, in welchen der Saft einläuft. Früh und Abends werden die Töpfe gewechselt und frische Einschnitte Der so gesammelte zuckerreiche Saft, Toddy genannt, geht bald in Gährung über und wird je nach Begehr zu Arak verarbeitet oder durch Einstampfen zu einem groben Zucker„Jaggery" umgewandelt; läßt man denselben, mit Wasser versetzt, später gähren, so erhält man einen starken, aromatisch gutschmeckenden Wein, den„ToddyWein", der dort zu Lande ein sehr beliebtes und angenehmes Ge84 lOcchch Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten. Zahegang. General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Seite r. Aus Bonn. (Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.) Bonn, den 1. Januar. zn Rheinwasserstand. Vom Oberrhein wird in Folge des gegnerischen und stürmischen Wetters ein andauerndes Steigen des Stromes gemeldet. So stieg derselbe in Coblenz von Freitag auf Samstag um 30 Centimeter. Desgleichen wird von der Mosel über das rapide Wachsen des Wassers berichtet. Nach einem hier eingelaufenen Telegramm stieg die Mosel gestern bei Trier um 1,50 Meter und ist noch weiter stark steigend. C Der Schluß der Jagd auf Auer=, Birk= und Fasanenhennen, Haselwild, Wachteln und Hasen ist für den Umfang des Regierungsbezirkes Köln auf den 18. Januar 1892 in der Weise festgesetzt worden, daß die Schonzeit am 19. Januar beginnt. wärtigen sind, wie sie gegen die Juden in Rußland bereits ergriffen wurden. 88 Petersburg, 31. Dec. Ein großartiger Betrug in Bezug auf die Unterstützung der Nothleidenden ist hier entdeckt worden. Das Petersburger Stadtcomité hatte von einigen Kaufleuten in Libau einen großen Posten Gerstenmehl gekauft, um dasselbe hier zu verkaufen und so die Weizenpreise zu drücken. Es hat sich nun herausgestellt, daß die ganze Sendung— 300,000 Pud oder 12 Millionen Pfund— zum großen Theil aus Staub und anderen gesundheitsschädlichen Stoffen bestand. 88 New=York, 31. Dec. Die der Standard=Oil=Company geörigen großen Böttcherwerkstätten in Bergen=Point(NewJersey) sind abgebrannt. Der„New=York Herald“ schätzt den Schaden auf 1½ Millionen Dollar. der Umgegend. (Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.) - Friesdorf, 31. Dec. Ihr trefflicher„General=Anzeiger“ hat in den letzten Tagen über so manches schön verlaufene Weihnachts=Concert aus der nächsten Nachbarschaft berichtet. Allenthalben auf dem Lande übt man bei uns die Kunst und wirkt so zur Ehre Gottes und zur Erbauung der Menschen. So hatte an den beiden Weihnachtstagen unser noch junger Friesdorfer KirchenChor seine ganze Kraft eingesetzt im musterhaften Vortrage einer vierstimmigen Messe von Cohnen. Am Abende des zweiten Feiertages veranstaltete er ein Vocal= und Instrumental= Concert im Saale des Herrn Vershoven. Schon kurz nach Eröffnung war das geräumige Lokal bis zum letzten Plätzchen besetzt — ein Beweis für die gesangliche Tüchtigkeit, die man an dem Vereine schätzen gelernt und die derselbe auch während des ganzen Abends auf das Glänzendste bewährte. Daß der Kirchen=Chor über die besten Kräfte verfügt, zeigte sich sowohl in den Gesammt=Chören „Einkehr“ von Sturm,„Im stillen Walde“ von Möhring,„Sängermarsch“ von Musiol als ganz besonders bei den Solostellen des wunderbar schönen„Ave Maria“ von Abt und des„Jägerdnettes“ von Kücken. Ohne auf die Einzelheiten der humoristischen Nummern näher einzugehen, darf man wohl sagen, daß durchweg flott und exact gespielt wurde, so daß die Lachmuskeln der Zuschauer oft nicht zur Ruhe kommen konnten. Unser Herr Pastor schloß die Feier, indem er dem Kirchen=Chore und besonders seinem opferwilligen Dirigenten Herrn Fleischhauer seinen und der ganzen Gemeinde wärmsten Dank aussprach für seine uneigennützigen Bemühungen um den Kirchengesang sowohl als die heute Abend bekundeten Leistungen im weltlichen Liede. Möge der Verein uns noch häufig in dieser Art erfreuen, möge er unter der umsichtigen Leitung seines unermüdlichen Dirigenten blühen und gedeihen,— unser Dank und Gottes reichster Segen werden ihm stets zu Theil werden. 4 Aus Sechtem wird uns geschrieben:„Sie haben im„General= Anzeiger“ sehr richtig und zutreffend über die Aufführung des Weihnachtsfestspiels„Die Geburt Christi“ durch den hiesigen „Caecilien=Verein“ referirt, dabei aber nur der Verdienste gedacht, welche sich die Herren um das gute Gelingen der Aufführung erworben. Allein die Leistungen der mitwirkenden jungen Damen standen keineswegs hinter jenen der Herren zurück. So muß die Darstellerin der heiligen Maria ganz besonders gerühmt werden, da sie durch ein bewegtes und ausdrucksvolles Mienenspiel sich hervorthat. Sehr gut wurde auch der Engel repräsentirt, welcher den Hirten die frohe Botschaft verkündete. Ferner muß der Knaben gedacht werden, welche ihre Partien mit großer Unbefangenheit und Sicherheit durchführten.— Es ist übrigens der lebhafte Wunsch der ganzen Gemeinde, daß das herrliche Festspiel so bald wie möglich wiederholt werde.“ X Buschhoven, 31. Dec. Einer Einladung zufolge besuchten wir am vorigen Sonntag Abend das vom Verein„Eintracht“ im Saale des Herrn Winterscheid veranstaltete Concert. Wir müssen gestehen, das unsere Erwartungen weit übertroffen wurden. Humoristische Duette, Terzette und Lustspiel wechselten mit ausgewählten Klavier= und Violin=Vorträgen in schönster Weise ab. Die freudige Thelnahme der Besucher steigerte sich mit jedem neuen Vortrage. Die Spielenden hatten ihre Rollen wohl durchdacht und gaben dieselben mit richtigem Verständniß wieder. Sie traten mit Ruhe und Sicherheit auf und erzielten den schönsten Erfolg. Wir wollen keinen der Mitwirkenden besonders hervorheben— spielten doch Alle ihre größeren oder kleineren Rollen ganz tadellos, so daß man nur Aussprüche der größten Anerkennung hörte. Gewiß ist es der beste Beweis von der Zufriedenheit der Besucher, daß auf Verlangen das humoristische Terzett:„Eine sidele Gerichtssitzung“ noch ein Mal aufgeführt und das reichhaltige Programm durch mehrere Zugaben vermehrt werden mußte— Aus diesem Concerte konnte man ersehen, wie durch Fleiß, Ausdauer und opfernder Thätigkeit selbst mit bescheidenen Kräften wirklich Gediegenes zu Tage gefördert werden kann. Jeder Besucher wird mit dem Bewußtsein nach Hause gegangen sein, selten einen so genußreichen Abend erlebt zu haben. Wir aber wünschen dem jungen Vereine, daß er wachse und blühe □ Niederdollendorf, 31. Dec. Unser hochw. Pfarrer Herr Simar ist zum Orts=Schul=Inspector über die hiesige öffentliche Volksschule ernannt worden. ∆ Königswinter, 31. Dec. Die Verwaltung des erledigten Kataster=Amtes hierselbst ist dem als Personal=Vorsteher bei den Neumessungsarbeiten bisher beschäftigten Kataster=Controleur Maske zu Bonn=Poppelsdorf für die Zeit vom 1. Januar 1892 ab übertragen worden. 8p Wolsdorf bei Siegburg, 30. Dec. Eine der schönsten Früchte, welche der Wolsdorfer Männer=Gesangverein durch sein lobenswerthes Streben gezeitigt hat, ist der Erfolg seiner beiden öffentlichen Aufführungen des kirchlichen Dramas„Die Geburt Christi“ an den beiden Weihnachtsabenden. Nachdem zunächst der Präsident und Dirigent des Vereins auf einem Harmonium präludirt hatte, wurde von Herren und Schulknaben der Chor„O Heiland reiß' die Himmel auf“ exact gesungen, dem sich der Prolog, gesprochen vom Herrn Vicepräsidenten, anschloß. Es reihte sich hieran an ein lebendes Bild:„Sehnsucht nach dem Erlöser“, wozu der gemischte Chor sang„Wo bleibst Du, Trost der ganzen Welt?" und „Es ist ein Ros' entsprungen". Dann folgte das lebende Bild „Verkündigung Maria“ mit Chorgesang, sowie eine der schönsten Nummern des ganzen Stückes:„Die Senatssitzung mit Kaiser Augustus“, begleitet von dem Chorgesang:„Stille Nacht, heilige Nacht“; ferner:„Die Hirten auf dem Felde", wobei das herrliche Knabenduett und der Knaben=Chor:„.) du fröhliche" u. s. w. tiefergreifend wirkte. Dann sah man„Joseph und Maria“ im Begriff sich schätzen zu lassen, wobei der gemischte Chor„Gegrüßet seist Du Himmelskind!“ sang. Das gelungenste und effectvollste lebende Bild war „Herodes mit drei Waisen und Schriftgelehrten“, wozu zwei Knaben das Duett:„Geleite meine Schritte“, und der gemischte Chor:„Zu Bethlehem geboren“ schön zu Gehör brachten. Das lebende Bild: „Anbetung der Hirten und der drei Könige“ mit dem gemischten Chor:„Menschen, die ihr wart verloren“ bildete das Ende dieser nicht leicht zu vergessenden Vorführungen. Von der ersten Nummer bis zur letzten(der 27.) bekundeten die Acteure und die Sänger durchweg richtige Auffassung, und dem entsprechend war die Ausführung. Die Gesänge wurden so exact in jeder Beziehung vorgetragen, wie man sie selten bei ähnlichen Anlässen hört. Herr Pfarrer Koch und Herr Kaplan Giesen hatten von der an sie ergangenen Einladung gerne Gebrauch gemacht und erfreuten die Anwesenden wiederholt durch Ansprachen ernsten und heitern Inhalts. Toaste wurden ausgebracht auf die Pfarrei Siegburg(wozu auch Wolsdorf gehört) und sodann auf den Männer=Gesangverein Wolsdorf mit besonderer ehrender Erwähnung des an der Wolsdorfer Schule angestellten Herrn Lehrers und der Lehrerin. Die Costüme zu diesem Spiele und zu den lebenden Bildern fanden allseitige Bewunderung und hat der Lieferant Herr Markowitz in Duisburg damit große Ehre eingelegt. Etwas mehr Ruhe im Saale seitens der jüngeren Zutzhauer während des Spiels ist das Einzige, was die beiden Abende zu wünschen übrig ließen. Der Verein hat sich mit diesen seinen vorzüglichen Leistungen die allgemeinste Anerkennung erworben und großen Dank verdient. Moge er auf der glücklich betretenen Bahn fortschreiten zur Freude und Erbauung Vieler! Letzte Post. „és Dresden, 31. Dec. Nach einem heute ausgegebenen Bericht ist Prinz Georg vorgestern unter Erscheinung einer heftigen Darm' kolik plötzlich erkrankt. Wahrscheinlich liegt ein bedenklicher innerer Schaden vor. 55 Aus Rußzland wird der„Köln. Ztg.“ bestätigt, daß im russischen Reiche drei nihilistische Druckereien entdeckt worden uind, die erste Anfang December in Petersburg, die zweite in Mossau und die dritte in Charkow. Die aufgefundenen Proclamationen beweisen, daß verschiedene nihilistische Parteien an de Arbeit sind; in Petersburg wurden 60, in Moskau 40 Personen, darunter 16 Frauen, festgenommen. 58 Petersburg, 31. Dec. Es gilt als fast sicher, daß gegen die in grußland lebenden Deutschen Maßregeln ähnlicher Art zu geDie Influenza im Hochgebirge. * Ueber die Verbreitung der Influenza im Hochgebirge während des Winters 1889/90 macht Dr. Johannes Seitz aus Zürich in der„Deutsch. Med. Wochenschr.“ interessante Mittheilungen, welche die vielfach herrschende Anschauung zu widerlegen scheinen, daß die Influenza durch Luftströmung weitergetragen werde. Immer nur solche Höhenbewohner sind erkrankt, die der Ansteckung durch menschlichen Verkehr ausgesetzt waren. Seit Anfang December 1889 war kein Mensch mehr auf die Grimsel, 1875 Meter hoch gelegen, gekommen. Der eine Winterwächter ging den 21. December zu Thal zu seinem Meister in Guttannen. Dieser lag gerade an der Influenza krank. Auch der Wächter erkrankte nun, auf den Berg zurückgekehrt, an der Influenza und steckte auch seinen Genossen an. Am Sonntag, den 5. Januar 1890, kam der eine der beiden Winterwächter des Gotthard=Hospizes nach Airolo, der süd lichen Endstation des Gotthard=Tunnels. Dort waren sehr viele Menschen an der Influenza krank. Folgenden Tages kehrte der Wächter in seine Einsamkeit auf den Berg zurück. Er blieb vollkommen gesund. Aber der zweite Wächter, welcher mie zu Thal gegangen war, wurde krank. Der erste hatte, droben angelangt, seine Kleider im Schlafzimmer abgelegt, wo sie Beide in einem Bett schliefen. Am Sonntag, den 29. December 1889, kam vom Pilatus ein Wächter ins Thal herab und kehrte am 4. Jan. 1890 zurück. Auf halbem Wege kam ihm der zweite Winterwächter entgegen, und Beide arbeiteten sich nun gemeinsam mit einer Last von 40 Kilogramm Proviant aufwärts bei durchweg sehr sschlechtem Wetter, wobei sie gegen den Durst viel Schnee aßen. Schon am Abend des 4. Jan. stellten sich die ersten Krankheitserscheinungen bei dem zweiten Wäch ter, der ganz gesund vorher war und auch nur bis zur Hälfte des Weges herabgekommen war, ein; nach vier Tagen erkrankte auch der Thalbesucher. Londoner Nebel. * Man schreibt aus London: Was ist der berühmte Londoner Nebel? Eine Verdichtung der Luft mit dem Wasserdampfe des nahen Meeres, und dieses bleiern niedersteigende schwere Wolkenzelt drückt den Qualm von hunderttausenden Schornsteinen bis auf die Erde herab. Der Nebel selber bleibt gewöhnlich auf den Dächern und in den Straßen ist schwärzeste luftlose Nacht. Die Laternen brennen am„hellen" Mittag und so lange sie im Stande sind, ein klein wenig zu leuchten, ist das noch gar kein rechter Nebel. Unansgesetzt wechseln vier Phasen: der rothe, graue, braune und schwarze Nebel, und manchmal gesellt sich der allerschwärzeste hinzu. Roth ist der Nebel, wenn man die Sonne noch als einen glühenden Ballon wahrnehmen kann. Sie schadet den frei zu ihr aufblickenden Augen nicht im geringsten. Man könnte sie lange betrachten, viel länger, als sie bei solchen Gelegenheiten sichtbar bleibt. Denn bald beginnt der Nebel sich zu verdichten und er wird nun hechtgrau. Man kann nun nicht mehr die gegenüberliegende Häuserzeile sehen, vermag aber noch seinen Weg zu finden und den entgegenkommenden Menschen und den Wagen auszuweichen. Die letzteren hört man nur rollen, bis sie auf einmal in unmittelbarer Nähe auftauchen. Dann kommt der„brown fog“ und hat beträchtliche Beschwerden im Gefolge. Man glaubt Feuer zu athmen und fühlt fortwährend Hustenreiz; die Augen brennen Einem fürchterlich und sind ganz roth unterlaufen. Man muß sie eine Weile geschlossen halten und hat dabei das Gefühl, als wäre man ein hülfloser Blinder auf einer Brandstätte. Die Gasflammen sieht man nur, wenn man bis auf wenige Schritte herankommt und in diesem dürftigen Lichtersaal nimmt man immer etwas Aufenthalt, um sich die gequälten Luftwege zu reinigen, wobei man sich am Anfang darüber entsetzt, wie schrecklich man sein Taschentuch zurichtet. Man hat ja noch keine Ahnung davon, daß man schon im ganzen Gesicht und bis in den Nacken hinein ganz gräulich verrußt ist und einem schlecht gefärbten Nigger=Comödianten gleicht. Die Geschichte wird immer ärger; wer eine Zeitung bei sich hat, dreht sich einen Flambeau daraus, um noch ein paar Schritte weiter zu dringen bis zu irgend einem provisorischen Obdach. Erfahrene Leute haben überhaupt eine Kerze bei sich und viele erfinderische Straßenjungen, die man vorerst nur schreien hört, bis sie dicht herau sind, bieten sich mit lodernden Pechfackeln als Führer an. Kommt dann der schwarze Nebel, so hört jede Bewegung auf. Man weiß nicht mehr, wohin den Fuß zu setzen und tastet verzweifelt mit dem Stock auf dem Boden: man sieht nicht die Finger an der ausgestreckten Hand. Wer sich irgendwo in ein öffentliches Lokal hineintappen kann, ist glücklich. Sonst thut Einer am besten daran, auf dem Flecke stehen zu bleiben und auf das Erbarmen des Himmels zu warten, welches in der Regel nicht lange ausbleibt, indem sich der jeder Beschreibung spottende schwarze Nebel in den braunen und grauen zurückbildet. Mittlerweile war dem ganzen gewaltigen London der Athem völlig ausgegangen, der Stadtriese lag ein Weilchen in tiefer Ohnmacht. Ein jeder Wagen war stehen geblieben und jedes Geräusch verstummt. Sowie man wieder vorwärts kommen kann, nimmt man die Sache wie einen Spaß; aber trotzdem füllen sich die Spitäler mit Verletzten, zum Theile mit solchen Personen, welche angefallen und beraubt wurden. Man ist glücklich, sich, ohne Schaden genommen zu haben, wieder innerhalb seiner vier Pfähle zu fühlen. Nun aber stellt sich die Hauptschwierigkeit ein: Wie den Londoner Nebel beschreiben? Es war ja eben garnichts zu sehen! Die Fensterscheiben bleiben den ganzen Tag über wie aus Milchglas, gewähren nicht den geringsten Ausblick und spiegeln nur recht unheimlich das eigene Porträt zurück, weil in dem Zimmer die Lampe brennen muß. Eine Theater=Panik. Zehn Menschen umgekommen. * Man schreibt aus London, 28. Dec.: Im Theatre Roval von Gateshead hat am Samstag Abend eine Panik stattgefunden, bei welcher zehn Menschen erdrückt worden sind. Es wurde die Pantomime„Aladdin“ gegeben, und etwa 1200 Personen füllten das Theater, namentlich die Gallerie und das Parterre. Bei Beginn der letzten Scene fiel einer Dame im ersten Range eine Nadel oder ein Geldstück herunter und ihr Mann entzündete ein Streichholz(9, um darnach zu suchen. Dabei gerieth ein Stück Papier auf dem Boden in Brand und es entstand eine kleine Flamme, welche die Frau veranlaßte,„Feuer!“ zu rufen. Eine Hand legte sich über ihren Mund, um den gefährlichen Ruf zu ersticken, aber der Ruf verbreitete sich schnell und da man Rauch aufsteigen sah, stürzten alle Zuschauer nach den Ausgängen. Der Theaterdirector Turner und seine Leute riefen den Geängstigten zu, sitzen zu bleiben, oder langsam hinaus zu gehen, allein diese Mahnungen fanden kein Gehör. Einige rissen die Orchesterwand nieder und stürmten auf die Bühne, andere sprangen von den Rängen ins Parterre. Die Zuschauer im ersten Rang kamen alle glücklich hinaus, allein auf der Gallerie drängte die Masse nach dem einzigen Ausgange, dessen Thür verriegelt war! Dem Thürhüter gelang es zwar schließlich, den Riegel heraus zu ziehen, allein dies kostete ihm das Leben, denn vor der nachdrängenden Masse stürzte er die Treppen hinab bis zur Haupttreppe. Als Niemand mehr aus dem Theater kam, gingen 2 Mann die Gallerie=Treppe hinauf und fanden dort einen Haufen lebender und todter Menschen fünf Fuß hoch über einander, während hinter diesen eine Anzahl Menschen bemüht war, hinaus zu kommen. Nun wurden Männer, Frauen, Knaben und Mädchen aus dem Haufen herausgezogen. Mehrere waren bereits mehr todt als lebendig und starben bald, nachdem sie in benachbarte Häuser gebracht worden waren. Das Feuer war sofort mit einigen Eimern Wasser gelöscht worden. Bis Mitternach waren bereits 10 Personen, meist Knaben zwischen 18 und 16 Jahren, ihren Verletzungen erlegen. Ein 32 Jahre alter Mann war ums Leben gekommen, als er von einem Galleriefenster auf das 50 Fuß tiefer liegende Dach eines benachbarten Hauses gesprungen war. Nach einer anderen Version war das Feuer dadurch entstanden, daß zwei Knaben in einem Balkon unter der Gallerie Pfeisen geraucht haben. Ein Theaterdiener hätte es ihnen verboten, sie hätten es aber später doch wieder gethan und einer habe ein brennendes Zündhölzchen fallen gelassen, worauf die obenerwähnte Dame„Feuer“! gerufen habe. Eine schreckliche Ueberraschung erlebte Polizist Carsley, welcher im Dienste beim Theater war. Während er sich an den Rettungsarbeiten betheiligte, zog er die Leiche eines Knaben hervor es war diejenige seines Sohnes. Ein Kind im Alter von 7 Wochen, welches im Gedränge aus den Armen seiner Mutter gerissen worden war, wurde von einem Manne aufgehoben und über die Menge auf der Treppe hinweg einem anderen Manne zugeworfen und von diesem aufgefangen. Es kam unverletzt heraus. Ein 2 Jahre alter Knabe wurde von der Gallerie in's Parterre geschleudert, erlitt aber keine Verletzung. Während die Rettungsarbeiten vor sich gingen, drangen Spitzbuben hinter die Coulissen und stahlen dort die Kleider und sonstiges Eigenthum der Schauspieler, welche sich in ihren Costümen gerettet hatten. Im Ganzen waren 60 Personen in dem Theater angestellt. Gateshead, welches am Tyne liegt, hat ungefähr 66,000 Einwohner. Im Theatre Royal in Glasgow brach gestern früh acht Uhr Feuer auf der Gallerie aus, welches muthmaßlich am Abend vorher durch eine ähnliche Unvorsichtigkeit wie die in Gateshead verursacht war. Der Brand wurde rasch gelöscht. O Kreosot gegen Tuberkulose? In einer Fachzeitschrift veröffentlicht der in der Nähe von Stuttgart(Degerloch) practicirende Arzt Dr. Vopelius eine Abhandlung über die Anwendung von Kreosot als Heilmittel gegen die Tuberkulose aller Formen, das bekanntlich zuerst von Professor Sommerbrodt=Breslau empfohlen ward. Dr. Vopelius begann mit der Behandlung von Kranken, die an der Lungentuberkulose litten, und gab ihnen in rascher Steigerung—8 Gramm flüssiges Kreosot mit ebensoviel Gentian=Tinctur in reichlicher Milch.„Das subjective Befinden Aller"“— so theilt er mit—„besserte sich sichtlich. Objectiv schwanden mit jeder Woche die krankhaften Erscheinungen, die Anzahl der Bacillen nahm rapid ab. Kranke ohne Zerstörung des Lungenparenchyms heilten, soweit klinisch nachweisbar, vollständig. Die ganz schweren, welche man vor der Kreosot=Behandlung einfach mit dem Todesurtheil der Unheilbarkeit aus der Behandlung entließ, besserten sich ausnahmslos so wesentlich, daß sie sich subjectiv recht wohl befanden. Ferner bezeichnet Dr. Vopelius Kreosot als ein unfehlbares Mittel gegen die Knochentuberkulose, gegen Lupus und eine Reihe anderer Krankheitsformen. O Elektrischer Gasdruck=Regulator. Dieser Apparat, welcher die Regulirung des Gasdrucks in den Hausleitungen bezweckt, besteht aus einem Zifferblatt und ein Paar Elektromagneten, deren Anker auf ein Sperrad in entgegengesetzten Richtungen einwirken und dadurch nach Bedürfniß das Ventil der Gaszuströmungs=Oeffnung öffneu oder schließen. Der Zeiger des Zifferblattes steht mit einem Pol einer galvanischen Batterie in Verbindung, deren anderer Pol durch die beiden Elektromagnete mit zwei Contacten am Zifferblatt verbunden ist. Diese beiden Contacte können so angeordnet sein, daß eine Veränderung des Normaldruckes nach der einen oder anderen Seite, das untere Ende des Zeigers mit dem einen oder anderen Contacte in Berührung bringt, wodurch der Batteriestromkreis geschlossen wird und einer der Elektromagnete in entsprechender Weise auf das Gasventil einwirkt. O Um Regenschirme wasserdicht zu machen, löst man in einem Glase einen Theil Paraffin in zehn Theilen Benzin auf und begießt den aufgespannten Schirm in Spirallinien, von der Spitze angefangen, mit der Lösung, dann rollen die Regentropfen über den so behandelten Schirm weg, und kann man lange Zeit im Regen wandern, ohne Feuchtigkeit zu spüren. Das Mittel schadet dem Stoff des Regenschirmes nicht im Geringsten. O Ein Berliner Weihnachtsbaum=Händler hatte am heiligen Abend an seinen Bäumen und Bäumchen Tafeln angebracht, auf denen geschrieben stand:„Großer Ausverkauf wegen gänzlicher Aufgabe des Geschäfts!“ Das Publikum las, lachte und kaufte. O Vom Ringkämpfer=Unfug. Der Ringkämpfer Emil Gabriel, welcher am zweiten Feiertage in der„Neuen Welt“ in Rixdorf bei Berlin auftrat, nahm am Schlusse seiner Vorstellung einen Ring= kampf mit einem Gürtler auf, dessen Name angeblich Springborn lautet. Plötzlich sah man die beiden Ringenden dicht an der Rampe niederfallen; Beide fielen dann sogar durch die Lampen zwischen die Musiker, welche das Orchester bildeten. Während nun der überwundene Gürtler mit dem bloßen Schrecken davonkam, hatte der Ring= kämpfer sich Ober= und Unterarm an den Scherben der Lampen zerschnitten, sowie eine etwa 18 Centimeter lange Aufschlitzung der Armmuskeln zugezogen. Er wurde nach einer Berliner Samtätswache gebracht. Zur Vernähung dieser furchtbaren Verletzung waren nicht weniger als 20 Nadeln nöthig. 0 Jufluenza und Seelenstörung. Der Jahresbericht des Landes=Medicinal=Collegiums des Königreichs Sachsen führt an, daß bei nicht weniger als 17 Personen, welche in der Landes=Irrenanstalt in Sonnenstein untergebracht werden mußten, von den Aerzten und Angehörigen festgestellt wurde, daß die Entwickelung der Seelenstörung auf die Influenza zurückzuführen war. O Humor im Reichstag. Gelegentlich der zweiten Lesung der Handelsverträge im Reichstag hielt der nationalliberale Abg Weiß (Eßlingen a..) am 16. December eine Rede, in welcher er die Wirkung, welche der Weinzoll auf den süddeutschen Weinbau aus. üben werde, dem Hause durch einige Proben schwäbischen Weines deutlich machen wollte. Die betreffende Stelle seiner Rede lautet: Ich hatte, m.., eine Anzahl Proben mitgenommen und wollte mir das Vergnügen machen, sie auf den Tisch des Hauses niederzulegen.(Heiterkeit.) Aber zwischen einem gewissen Zimmer und dem Tisch des Hauses wurden sie mir sammt und sonders ausgetrunken.(Große Heiterkeit.) Sonach bedauere ich, mit leeren Händen kommen zu müssen. Wenn die Weine nicht gut gewesen wären, hätten sich die Herren dieselben nicht schmecken lassen.(Heiterkeit.) Das war mir der beste Beweis für die Gemeingefährlichkeit dieser Weine.(Große Heiterkeit.) O Das größte Segelschiff der Welt. Von den Werften der Firma Russel u. Co. in Glasgow wurde dieser Tage das größte Segelschiff der Welt, ein Fünfmaster, vom Stapel gelassen. Deutschland kann sich seines Besitzes rühmen. Es wurde getauft„Marie Rickmers" und ist Eigenthum der Firm. Rickmers in Bremen. Es trägt ein Gewicht von 5700 Tonnen; seine Länge beträgt 375 Fuß, also 14 Fuß mehr als die„France“, ein anderes kürzlich in Glasgow gebautes kolossales Segelschiff. Außer den Segeln ist es mit Maschinen versehen, welche bei zu großer Meeresstille in Anwendung gebracht werden können. Köln, 31. Dec. Productenbörse. Weizen still, vorräthiger hiesiger 23,00— 24,50., fremder 24,50—26,00 B. März 22,90., 22,60.; Mai 22,90., 22,60 G. Roggen still, vorräthig hiesiger 23,50—25,00., fremder 25,50—27,00 .; März 24,10., 23,90 G. Mai 24,30., 24,10 G. Hafer vorräthig hiesiger 15,00—16,00., fremder 18,00—19,00 B. Rüböl still, vorräthiger(in Posten von 5000 Kg.) 65,00.; Mai 62,00., 61,50.; Oct. 00 bez., 61,00., 60,70 G. Köln, 31. Dec. Fruchtmarkt. Weizen 22,50—22,60, Roggen 22,50, Gerste 00,00, Hafer 15,00—15,10 Mk. Zufuhr 23 Sack Weizen, 13 Sack Roggen und 135 Sack Hafer. Köln, 31. Dec. Markt=Durchschnittspreise. Butter das Pfd. 1,15 Mk.; Eier das Viertel.40 Mk., Hinkel.40, Tauben 1,00 Mk. das Paar; Hasen 3,50 Mk., Schnepfen 0,00 Mk., Feldhühner .00 Mk., Truthahn 11,00 Mk., Kaninchen 1,00 Mk., Hühner 1,60, Enten 3,00 Mk., Gäuse 6,00 Mk. das Stück; Krametsvögel 0,00 Mk. das Bund: Hecht 1,00 Mk., Aal 1,50 Mk., Karpfen 1,00 Mk., Salm 3,50 Mk., Schleien 70 Pf., Ochsenfleisch 70 Pf., Kalbfleisch 65 Pf., Hammelfleisch 65 Pf., Speck geräuchert 80 Pf., gesalzen 70 Pf., Schmalz 80 Pf., Nierenfett 50 Pf. Zwiebel 6 Pf. das Pfund, Aepfel 12,00 Mk., Kartoffeln weiße 4,50 Mk., do. rothe 4,80, Nieren 6,00 Mark die 100 Pfund. Neuß, 31. Dec. Fruchtmarkt. Weizen neuer la 23,80, IIa 22.30 Mk. Landroggen neuer Ia 22,20, IIa 20,70 Mk. Buchweizen 00,00 M. Hafer 00,00 Mk., neuer 14,50 Mk. Raps la 00,00, IIa 00,00 Kk. Aveel(Rübsen) 00,00 Mk. Kartoffeln 9,50 Mk. Rüböl 63,50, do. faßweise 65,00, gereinigtes Oel 66,50 Mk. für 100 kg. Heu 40 Mk., Stroh 24 Mk. für 500 kg. Preßkuchen 128 Mk. für 1000 kg., Kleien.00 Mk. für 50 kg. Ein znadchen vom Lande, welches schon in herrschaftl. Hause gedient hat, sucht Stelle als Zweitmädchen. Off. unter E. P. postlagernd Obercassel bei Bonn. Ein Mädchen mit guten Zeugnissen sucht Stelle in kleiner Familie für sofort oder Lichtmeß. Näh. Rheingasse 7, 2. Etage. Im Beischreiben der Bücher, Neuanlegen derselben, außergerichtlichen Arrangements, sowie in allen vorkommenden schriftlichen Arbeiten empfiehlt sich J. Laufenberg, Kaufmann, Troisdorf, am Bogen. Modes. Lehrmädchen für jetzt oder später gesucht C. Behre, Wenzelgasse 9. Dienstmädchen gesucht. Sandkaule 10. Mädchen mit guten Zeugnissen, in allen Hausarbeiten erfahren, zu Lichtmeß gesucht, Meckenheimerstraße 19. Zu Lichtmeß braves Mädchen vom Lande, welches alle bäuslichen Arbeiten versteht, gesucht. Beuel, Poststraße 18. Ein braves im Nähen erfahren, zu Lichtmeß gesucht, Neuthor 4. 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Der ganzen Familie(Mino mit einbegriffen) und der Tante Anna Prosit Neujahr! W. Auch ein Jubiläum. Am 1. October wurden es 25 Jahre, daß die allbekannte Regina Schallenberg den Markt kehrte, und am 1. December wurden es 25 Jahre, daß sie hinter der Abfuhrkarre herging. Möge man ihrer jedoch im neuen Jahre gedenken. * 9 Prost Neujahr! Nach Berkum unsern lieben Eltern Engelbert und Katharina Schmitz die herzlichsten Glück= und Segenswünsche zum neuen Jahre von ihren Kindern aus Bonn. Kleeblättchen nett und flott, Bring' Euch der liebe Gott Viel Glück im neuen Jahr Und führ' Euch zum Altar! Schluffe. Seite 8. vierten Zategang General=Anzeiger für Vonn und Amgegend. 8 Wohnungs-Anzeiger. Hohenzollernstraße 6, im ganzen zu vermiethen. Näh. Hohenzollernstraße 26. Baumschuler Allee 10, oder ohne Pension zu vermeihen. Kurfürstenstraße 25, 2 große unmöblirte Zimmer Isdorf, zu vermie hen. Preiech 2, möblirtes Zimmer zu vermiethen. Poststraße 9, abgeschlossene 2. Etage, 8 Zimmer, per 15. 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Auskunft in der Expedition des General=Anzeigers. Ueugasse 12, möblirtes Zimmer an ruh. Einwohner zu verm. Bathzstraße 21, möbl. Zimmer, 1. Et., straßenw., zu verm. Rbeindorferstraße 3, 2 Zimmer, 2. Etage, zu vermiethen. Bekanntmachung. Nachstehendes Ortsstatut betreffend die Invaliditätsund Altersversicherung wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht: Ortsstatut betreffend die Invaliditäts- und Alters=Versicherung. Mit Zustimmung der Stadtverordneten=Versammlung und mit Genehmigung der höheren Verwaltungsbehörde wird unter Aufhebung des Ortsstatuts vom 5. September 1890 das nachfolgende Ortsstatut zur Ausführung der§§ 112 ffd. des Gesetzes betreffend die Invaliditäts= und Alters=Versicherung vom 22. Juni 1889(.=.= B. S. 97) erlassen: Mitglieder einer Krankenkasse. 1. Für diejenigen nach dem Gesetze betreffend die Invaliditäts= und Alters=Versicherung vom 22. Juni 1889 versicherungspflichtigen Personen, welche a) der hiesigen Ortskrankenkasse, b) der Krankenkasse der Mehlem'schen Steingutfabrik, c) der Krankenkasse der Marquart'schen chemischen Fabrik, d) der Krankenkasse der Franz Sünn'schen Fabrik, e) einer sonstigen in Bonn bestehenden Krankenkasse(§ 135 des Gesetzes) angehören, sind die Beiträge, abweichend von der Vorschrift des§ 109 Abs. 1 des Gesetzes, durch die Organe dieser Krankenkassen für Rechnung der Versicherungsanstalt Rheinprovinz von den Arbeitgebern einzuziehen. S 2. Die Anmeldung der im§ 1 bezeichneten Personen zur Krankenkasse seitens des Arbeitgebers muß enthalten: 1) Vor= und Zunamen des Versicherten; 2) Tag und Ort der Geburt; 3) Art der Beschäftigung: 4) Namen und Wohnung des Arbeitgebers. Bei der Anmeldung ist die Quittungskarte bezw. der Hinterlegungs= schein vorzulegen. Außerdem hat der Versicherte die für die Versicherungspflicht sonst etwa erforderte Auskunft zu ertheilen. s 3. Die Einziehung der Beiträge für die im§ 1 bezeichneten Personen erfolgt auf Grund einer vom Kassenführer der Krankenkasse aufgestellten Hebeliste in denselben Terminen und in derselben Weise wie die der Krankenkassen=Beiträge. 185: Als Krankenkassen im Sinne dieses Gesetzes gelten die Orts=, Betriebs=(Fabrik=), Bau= und Innungs=Krankenkassen, die Knappschaftskassen, sowie die Gemeindekranken=Versicherung und landesrechtliche Einrichtungen ähnlicher Art.“ § 109 Abs. 1:„In die Quittungskarte hat der Arbeitgeber bei der Lohnzahlung zu dem nach§ 100 zu berechnenden BetrageMarken derjenigen Art einzukleben, welche für die Lohnklasse, die für den Versicherten in Anwendung kommt (§ 22), und, falls die Beiträge für einzelne Berufszweige verschieden bemessen sind(§ 24), für den betreffenden Berufszweig von der für den Beschäftigungsort zuständigen Versicherungsanstalt ausgegeben ist. Die Marken hat der Arbeitgeber aus eigenen Mitteln zu erwerben. Versicherungspflichtige in ständigem Arbeiterverhältnisse stehenden Personen, welche keiner Krankenkasse angehören. S 4. Für diejenigen im Bezirke der Gemeinde Bonn in ständigem d. h. durch seinen Zweck oder im Voraus durch Arbeitsvertrag auf einen Zeitraum von mehr als einer Woche ausgedehnten Arbeitsverhältnisse stehenden versicherungspflichtigen Personen, welche keiner der im § 1 bezeichneten Krankenkassen angehören, sind die Beiträge abweichend von der Vorschrift des§ 109 Absatz 1 des Gesetzes mit Genehmigung des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe durch die Ortskrankenkasse für Rechnung der Versicherungsanstalt Rheinprovinz von den Arbeitgebern einzuziehen. S 5. Die Arbeitgeber haben die im§ 4 bezeichneten von ihnen beschäftigten, versicherungspflichtigen Personen bei der Ortskrankenkasse Bonn spätestens am dritten Tage nach dem Beginne der Beschäftigung oder nach dem Austritt aus einer Krankenkasse(§ 1) anzumelden und spätestens am dritten Tage nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, oder nach dem Eintritt des Versicherten in eine Krankenkasse(§ 1) abzumelden. Bezüglich der An= und Abmeldung finden die Bestimmungen des 2 dieses Statuts Anwendung. S 6. Zuwiderhandlungen gegen die Verpflichtung zur Anmeldung und Abmeldung der Versicherten ziehen eine Geldstrafe bis zu einhundert Mark nach sich. S 7. Die Beiträge für die im§ 4 bezeichneten Versicherten werden in gleicher Weise, wie im§ 3 angegeben, von den Arbeitgebern erhoben. Rückständige Beiträge werden zwangsweise eingezogen. Für jede Beitragsleistung wird vom Kassenboten eine von der Hebestelle, der Ortskrankenkasse, ausgefertigte Quittung übergeben. § 8. Die Organe der im§ 1 genannten Krankenkassen, sowie im Falle des§ 4 die Organe der Ortskrankenkasse Bonn haben die den eingezogenen Beträgen entsprechenden Marken in die Quittungskarten der Versicherten einzukleben und diese Marken nach Maßgabe der Bestimmungen vom 27. November 1890(Beilage zu Stück 53 des Amtsblattes) zu entwerthen. Zu diesem Zweck haben die Versicherten, sofern sie nicht in Gemäßheit des§ 115 des Gesetzes die Quittungskarte bei der Krankenkasse bezw. der Ortskrankenkasse hinterlegt haben, dieselben nach Einziehung bz. nach Zahlung der Beiträge auf der Hebestelle behufs Einklebens und Entwerthens der Marken vorzulegen. S 9. Die Arbeitgeber sind berechtigt, die Hälfte der nach ss 8 und 7 von ihnen eingezogenen Beiträge, soweit dieselben in den letzten beiden Lohnzahlungs=Perioden fällig geworden sind, bei der Lohnzahlung in Abzug zu bringen. S 10. Die Kassenführer der im§§ 1 und 4 bezeichneten Einziehungsstellen haben auch die Ausstellung den Umtausch und die Erneuerung der Quittungskarten für die nach§§ 1 und 4 an sie verwiesenen Versicherten nach den Vorschriften der§§ 103 und 105 des Gesetzes zu bewirken. An- und Abmeldung der in unständigem Arbeitsverhältnisse stehenden Versicherten. S 12. A. Anmeldung. Die im§ 11 gedachten Versicherten sind gehalten: 1) sofern sie einer Krankenkasse angehören, bei dieser sich gemäß den im§ 2 des Statuts enthaltenen Vorschriften anzumelden: e) falls sie a) keiner der im§ 1 gedachten Krankenkassen angehören, oder b) aus einer derselben austreten, oder e) nachdem sie in irgend eine versicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirke der Stadt Bonn eingetreten sind, sich bei der Ortskrankenkasse Bonn anzumelden. B. Abmeldung. Die vorbezeichneten Versicherten sind ferner verpflichtet: 1) nachdem sie überhaupt aus jeder versicherungspflichtigen Beschäftigung im Bezirke der Stadt Bonn ausgeschieden sind, oder 2) nachdem sie in eine der im§ 1 bezeichneten Krankenkassen eingetreten sind, sich bei der Hebestelle, der Ortskrankenkasse Vonn, abzumelden. S 13. Die An= und Abmeldung muß bei Vermeidung der im§ 6 angedrohten Strafe innerhalb 3 Tage, gerechnet von dem Tage, an welchem eine der im§ 12 bezeichneten Veränderungen bezüglich des Versicherungspflichtigen eingetreten ist, bewirkt werden. Bonn, den 24. Juni 1891. Der Oberbürgermeister. I..: Der Beigeordnete, Dr. Schröder. Vorstehendes Ortsstatut wird auf Grund des§ 112 des Gesetzes betreffend die Invaliditäts= und Altersversicherung vom 22. Juni 1889 (.=.=Bl. S. 97) und der Bekanntmachung vom 17. März 1890 (.=Bl. St. 20) hierdurch genehmigt. Köln, den 21. November 1891. (L..) Der Regierungs=Präsident. v. Sydow. Einzelne Exemplare des Statuts werden zum Preise von 12 Pfennige bei der hiesigen Hebestelle der Versicherungsanstalt, der Ortskrankasse, abgegeben. Der Bürgermeister. I..: Der Beigeordnete, Dr. Schröder. Sopha's zu verkaufen, Breitest Zetten zu verkaufen, O. Breitestraße 30d, 2. Etage. § 115:„Der Versicherte ist berechtigt, die Quittungskarte bei der die Beiträge einziehenden Stelle, so lange er in dem Bezirke dieser Stelle versichert ist, zu hinterlegen. 8 108:„Die Ausstellung und der Umtausch der Quittungskarten erfolgt durch die von der Landes=Centralbehörde bezeichnete Stelle. Die hiernach zuständige Stelle hat die in der zurückgegebenen Karte eingeklebten Marken derart aufzurechnen, daß ersichtlich wird, wieviel Beitragswochen für die einzelnen Klassen dem Inhaber der Quittungskarte anzurechnen sind. Gleichzeitig ist die Dauer der bescheinigten Krankheiten, sowie der militärischen Dienstleistungen anzugeben. Ueber die aus dieser Aufrechnung sich ergebenden Endzahlen ist dem Inhaber der Karte eine Bescheinigung zu ertheilen. § 105:„Verlorene, unbrauchbar gewordene oder zerstörte Quittungs= karten sind durch neue zu ersetzen. In die neue Quittungskarte sind die bis zum Verlust der Karte entrichteten Beiträge, soweit dieselben nachweisbar geleistet worden sind, in beglaubigter Form zu übertragen. Versicherungopflichtige in unständigem Arbeitsverhaltnisse stehenden Personen. S 11. Für diejenigen unter die I8 1 und 4 des Statuts fallenden Versicherten, deren Beschäftigung bei einem bestimmten Arbeitgeber durch ihren Zweck oder im Voraus durch den Arbeitsvertrag auf einen Zeitraum von weniger als einer Woche beschränkt ist, werden durch die Ortskrankenkasse Bonn die Beiträge nicht von den Arbeitgebern, sondern für Rechnung der Versicherungsanstalt Rheinprovinz die au die Versicherten entfallende Hälfte unmittelbar von den Versicherten, die auf die Arbeitgeber entfallende Hälfte aber von der Stadtkasse Bonn eingezogen. Der Stadtverordnetenversammlung bleibt es überlassen, zu beschließen, daß diese Hälfte der Beiträge von den Arbeitgebern wieder beigetrieben werden. In Betreff dieser Versicherten kommen die in ss 2 und 5 des Statuts gedachten Verpflichtungen der Arbeitgeber in Wegfall. Ein junges braves Mädchen für alle häusliche Arbeit für Lichtmeß gesucht, Marstr. 275, 1. Et. Fv. Mädchen a. g. F. s. Stelle E in Bonn z. Stütze d. Hausf, g. ger. Salair. Fam. 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