Monallichen Bezugepreis: Durch unsere Criger# Ofe. unter Aromzband 1 Pfeunig. Vierteljährl. Bezugsprets Dush die Dos;. Osennig Erichetn! und Samstage Anzeigenpreis: Die einspeltige Melonelzeile oder deren Raum 18 Ofennig; für auswärtige Anftraggeber 2o Ofe. Rehlamem so Dig. die Teile. andellangige-Behlang. Unser Wahlspruch: Gleiches Recht für alle! Druch und Verlag: Kroth, Bonn a. Uh. Scheck=Konto Nr. 307 bei der Städt. Sparkasse Vonn. Schriftleitung u. Geschäftsstelle Breitestraße 13. Fernruf 515. Verantwortlich für die Schriftleitung: G. Schmidt, Vonn, Doetschstraße 2. Fernruf 513. Nr. 83 Mittwoch, den 16. Oktober(Gilbhart) 1918. 13. Jahrgang. Gleiches Wahlrecht. Unter dem Druck der allgemeinen politischen Verhältnisse ist die Frage der Landtagswahlreform nicht nur in Preußen, sondern auch in den übrigen deutschen Bundesstaaten, die noch rückständige Landtagswahlgesetze besitzen, in ein neues Stadium getreten. In Preußen hat allerdings das Herrenhaus noch einmal versucht, sich der unaufhaltsam vorwärtsdrängenden Entwicklung entgegenzustemmen. Es wollte das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht durch eine Alterszusatzstimme noch etwas einschränken. Aber in der letzten Sitzung des Ausschusses hat die Mehrheit sich der Abstimmung enthalten. Die Anträge der neuen Fraktion wurden angenommen, die im wesentlichen die Regierungsvorlage wieder herstellte. Darnach fällt die Alterszusatzstimme, die Aufenthaltsdauer für Wahlausübung wird von einem Jahr auf sechs Monate beschränkt. Die Forderung der dreijährigen Staatsangehörigkeit wird beseitigt, ebenso die Wahlpflicht; die Wahlausschließungsgründe werden eingeschränkt; die für Verleihung eines weiteren Abgeordneten erforderliche Einwohnerzahl von 250000 wird auf 200 000 ermäßigt; die Verhältniswahl wird in einer Anzahl großstädtischer Wahlkreise eingeführt und kann im Wege der Gesetzgebung ausgedehnt werden. Das Herrenhaus wird in seiner Zusammensetzung insoweit geändert, wie in der ersten Lesung beschlossen; außerdem treten 16 Vertreter der Arbeiter und 8 Vertreter der Angestellten hinzu, während die Vertretung des Grundbesitzes verringert wird. Der numerus clausus wird wieder auf 150 erhöht. Die kulturellen Sicherungen verbleiben in der vom Abgeordnetenhaus beschlossenen Form. Das Etatsrecht des Herrenhauses wird gegenüber den Beschlüssen der ersten Lesung eingeschränkt, sodaß in diesem Punkte im wesentlichen die Beschlüsse des Abgeordnetenhauses wieder hergestellt werden. Die Mehrheit bekundete durch die Stimmenthaltung, daß sie dem Werk der Wahlreform nicht weiter hinderlich sein will. Daß sie sich nicht entschließen konnte, positiv an dem Zustandekommen mitzuwirken, ist bei der grundsätzlichen ablehnenden Haltung der konservativen Mehrheit des Hauses erklärlich. Von den anderen größeren deutschen Bundesstaaten hat vor allem Sachsen noch ein Wahlrecht, das den modernen Anforderungen nicht entspricht. Es stellt eine ausgesprochene Bevorzugung der besitzenden Bevölkerungsklassen dar und verfolgt den Zweck, eine sozialdemokratische Mehrheit im sächsischen Landtag zu verhindern. Ein im Laufe des Krieges erfolgter Vorstoß gegen das geltende sächsische Landtagswahlrecht wurde von der Regierung und der rechtsstehenden Mehrheit des Landtags zurückgewiesen. Die Vorgänge im Reich und in Preußen scheinen nun aber doch auch in Sachsen die Ueberzeugung haben reisen lassen, daß eine Aenderung notwendig ist. Wie die„Sächsische Staatsztg.“ mitteilt, wurde in einer Sitzung des Ministeriums, der der König und der Kronprinz anwohnten, die Ausarbeitung einer Gesetzesvorlage durch das Ministerium des Innern beschlossen, in der die Ersetzung des bestehenden Landtagswahlrechtes zur zweiten Kammer durch ein solches„auf breiter Grundlage" vorgesehen ist. Man will also auch jetzt wieder in Sachsen keine ganze Arbeit machen, sondern eine Gesetzesvorlage einbringen, die wiederun nur eine Teilreform bringen soll. Die Bezeichnung„auf breiter Grundlage“ läßt deutlich erkennen, daß man etwas anderes beabsichtigt als die Einführung des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts. Dasselbe gilt wohl auch für das Herzogtum Anhalt und das Fürstentum Lippe=Detmold, für die gleichfalls Landtagswahlreformen von der Regierung angekündigt wurden. Im Herzogtum Anhalt hatte man allerdings bereits im Jahre 1913 das Landtagswahlrecht umgestaltet, aber in vollständig unzulänglicher Weise. Auf die immer wiederholten Forderungen der Linken, ein dem Reichstagswahlrecht entsprechendes Landtagswahlrecht in Anhalt einzuführen, hat Minister Dr. Laue zuletzt erklärt, daß sich die Regierung der Notwendigkeit einer Umgestaltung nicht verschließe, daß man aber erst das Ergebnis in Preußen abwarten müsse. Als Grund dafür konnte man ja vielleicht die Verwaltungsgemeinschaft anführen, die zwischen Preußen und Anhalt besteht. Tatsächlich würde diese aber keineswegs eine Uebereinstimmung zwischen den Wahlrechten der beiden Länder erfordern. Der Regierungserlaß, der für Lippe=Detmold eine Landtagswahlreform ankündigt, sieht das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht vor, aber mit einer Alterszusatzstimme, wie sie auch das preußische Herrenhaus beschlossen hat. Das deutsche Volk wird sich aber mit allen diesen Künsteleien jetzt nicht mehr abspeisen lassen, sondern klipp und klar seine vollen politischen Rechte fordern.[Die Zeit ist vorbei, wo sich jedes Ländchen ein besonderes Landtagswahlrechtchen leisten konnte. Ginge es nicht unter Zuhilfenahme der sonderstaatlichen Regierungen und Volksvertretungen, so bliebe uns nichts anderes übrig, als schließlich durch ein Reichsgesetz für sämtliche deutsche Bundesstaaten einheitliche Richtlinien für die Landtagswahlgesetze aufzustellen. Dann würde auf alle Fälle auch das politisch rückständigste Land im Deutschen Reich, Mecklenburg, zu der schon lange erstrebten Volksvertretung kommen. Zur Tagesgeschichte. Der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin wurde in Anerkennung der wissenschaftlichen Bedeutung, die sie im Lause der Jahre erlangt hat, das Recht eingeräumt, auf Grund einer Prüfung die Würde eines Doktor der Landwirtschaft zu erteilen und die gleiche Würde auch ehrenhalber als seltene Auszeichnung an Personen zu verleihen, die sich um die Förderung der Landwirtschaft hervorragende Verdienste erworben haben. Damit ist den Studierenden der Landwirtschaft die Möglichkeit gegeben, ihre wissenschaftlichen Leistungen auch nach außen hin zur Kenntnis zu bringen. In der Promotionsordnung ist zunächst als Voraussetzung das Abiturientenexamen aufgestellt. Es sind aber noch besonders erschwerte Bedingungen geschaffen worden. Die Studierenden der Landwirtschaft machen in der Regel nach einem Mindeststudium von sechs Semestern eine Abschlußprüsung, insbesondere um Lehrer der Landwirtschaft werden zu können. Die Doktorpromotion ist aber an die Vorbedingung eines weiteren zweisemestrigen Studiums geknüpft, so daß grundsätzlich die Landwirte acht Semester studieren müssen, während in den meisten anderen Fakultäten sechs Semester für genügend erachtet werden. Allerdings können die überschießenden zwei Semester durch eine dreijährige praktische Tätigkeit als Landwirt ersetzt werden. Der Staatskommissar für das Wohnungswesen hat an die Regierungspräsidenten im Anschluß an die jetzt in Kraft getretene Verordnung über das Wohnwesen einen Erlaß gerichtet, in dem es u. a. heißt: „Der Ausdruck„Verordnung zum Schutze der Mieter“ darf nicht dahin gedeutet werden, als liege es im Sinne der gesetzlichen Bestimmungen, stets Entscheidungen zugunsten der Mieter herbeizuführen. Die Einigungsämter entscheiden wie bisher nach billigem Ermessen. Das billige Ermessen darf aber nicht zur Willkür werden, vielmehr ist in der Praxis der Einigungsämter tunlichst die Herausbildung fester Grundsätze anzustreben. Bei der Prüfung der Mietzinssteigerungen wird in erster Linie der objektive Wert der Wohnung zugrunde zu legen sein. Dabei wird meist von den Friedensmieten in der Weise ausgegangen werden können, daß dem Vermieter für die Steigerung der Hypothekenzinsen, die erhöhten Aufwendungen für die Instandhaltung des Grundstücks usw. ein hinreichender Aufschlag zugebilligt wird. Besonders wird darauf Rücksicht zu nehmen sein, daß nicht Familien wegen Kinderreichtums Wohnungsschwierigkeiten ausgesetzt werden. Anderseits kann es zum Beispiel nicht als Aufgabe der Einigungsämter angesehen werden, die Befriedigung hoher Wohnungsansprüche zu erleichtern, die von Mietern vermöge ihrer Wohlhabenheit gestellt werden. Die Zurückweisung der Anträge des Mieters ist namentlich da geboten, wo er durch ständige Verstöße gegen die Hausordnung, unsittlichen Lebenswandel und dergleichen berechtigten Grund zur Kündigung gegeben hat.“ Ein an die nachgeordneten Stellen gerichteter Erlaß des Kriegsministeriums befaßt sich mit der Wiedereinstellung Kriegbeschädigter. Die militärischen Dienstftellen, einschließlich der Betriebe der Heeresverwaltung, werden in dem Erlaß angehalten, allen anderen Arbeitgebern mit gutem Beispiel voranzugehen. Alle geeigneten und passenden Stellen müssen grundsätzlich mit Schwerkriegsbeschädigten besetzt werden, und nur, wo solche fehlen, dürften andere Persönlichkeiten herangezogen werden. Die Aufhebung der Schnellzugszuschläge hatte der Verband reisender Kaufleute Deutschlands erneut beim preußischen Eisenbahnminister angeregt. Der Minister hat darauf geantwortet, daß zur Aufhebung der Ergänzungsgebühren bei Schnellzugbenutzung leider noch nicht übergegangen werden könne, weil die Betriebsschwierigkeiten, die seinerzeit zu ihrer Einführung Veranlassung gaben, noch nicht beseitigt seien. Die Angelegenheit werde indessen dauernd im Auge behalten und die Maßregel, deren Härte von der Eisenbahnverwaltung nicht verkannt wird, werde aufgehoben werden, sobald es die Verhältnisse zulassen. Die deutsche Regierung hat die Forderung Wilsons angenommen: sie will die besetzten Gebiete räumen, wenn durch eine gemischte Kommission die ersorderlichen Vereinbarungen getroffen sind. Gleichzeitig erklärt sie dem Unwissenden auch den Ursprung und die Grundlage der jetzigen deutschen Regierung, die entschlossen ist, mit ihm zu verhandeln. Wilson muß sich also jetzt erklären, wie er sich die Aufnahme und Führung der Verhandlungen denkt, die unter seinem Protektorate stattfinden sollen. Die Antwort, die viele unter uns tief schmerzlich berührt, ist, wie ausdrücklich erklärt wird, im Einverständnis mit allen beteiligten Stellen, auch der Obersten Heeresleitung, abgesaßt und abgesandt worden. Es ist also unangebraht, irgendwelche Ausstellungen zu machen. Möge sie uns dem ersehnten Frieden näher bringen! Vorläufig wird weitergekämpft. Der„Tiger“ Clemenceau will unter allen Umständen die Front durchbrechen, will Deutschland demütigen,„zerschmettern". Waffenruhe? Gibts nicht! Nur weiter siegen soll Foch. Morgen schon könnte es zu spät sein. Morgen schon könnten die Erfolge der Verbändler ein ganz neues Aussehen erhalten. Es liegt etwas in der Luft. Ein beVilla Tornaquinci. Von Franz Freiherr Gaudy. Hart an der großen Straße, welche von dem berühmten, die Casa des heiligen Franciscus von Assisi umschließenden Kloster Santa Maria degli Angeli nach Foligno führt, liegt auf einer der Anhöhen des Alpeninen=Vorgebirges die alte Stadt Spello, ein finsteres. rauchschwarzes, unheimliches, verödetes Rest von beinahe mehr Häusern als Einwohnern. Wer von fern seinen Blick auf den mit Gebäuden wie mit Giftpilzen dicht überwachsenen Bergkegel wirft, auf das graue, zerfallene Gemäuer, auf die Bäumchen und Sträucher, die nach Herzenslust auf Dächer und Zinnen sprießen, dem kommt es vor, als ob die alten verwitterten Häuser selber auf der Höhe sich tödlich gelangweilt und versucht hätten, rasch ins Tal hinabzuklettern, um davon zu rennen, dann aber plötzlich von den Epheu= und wilden Weinranken zurückgehalten, nicht weiter gekonnt hätten, und nun in ihrer tristen Versteinerung den glücklich Vorüberziehenden neidischen Herzens nachschauten und sich dehnten und gähnten, oder als ob der Ort zur Zeit der Guelfenund Ghibellinenkriege mit Feuer und Schwert verwüstet worden, wo dann kein Mensch den seitdem hingesetzt, und nur Füchse und Eulen und Dohlen in dem Trümmer=Wirrwatt hausen könnten. Die hunger= oder fieberbleichen Einwohner, welche, in ihre zerlumpte Mäntel gewickelt, sich mit trübseliger Miene an die Porta consulare lehnen, scheinen mehr als Wächter dorthin gestellt, um jeden Fremnden vor dem Eintritt zurückzuscheuchen. Wenn ja noch ein wißbegieriger Maler es wagen möchte, die dunklen, winklichten Straßen bergan zu klimmen, um die Wandmalereien des Pinturicchio in der Domkapelle zu betrachten, so kneift er gewiß nach den ersten zehn Schritten schon wieder die Augen zu, um nur nicht die rauchschwarzen Arkaden, die Eisenbalkone vor den scheibenlosen, papierverklebten Fenstern, die zerbröckelnden Simse, die überall geborstenen Mauern, das ausgefahrene, von Gras hoch überwachsenene Steinpflaster und den ganzen wüsten Jammer länger mitanzuschauen, und rennt dann wieder, als ob ihm der Kopf brenne, nach dem Tor zurück, um so rasch als möglich in die draußen harrende Vettura zu springen. Die Toten sind in Spello schon schlimm genug daran, um wieviel mehr erst die Lebenden. Dicht an der Stadt und am Abhange der mit Oelbäumen bepflanzten Berge liegt eine in Trümmer zerfallene Villa, welche früherhin den Namen Toraquinci nach ihrem damaligen Besitzer führte. Als wir an ihr vorüber fuhren, wies der Vetturin mit dem Peitschenstiel nach dem grauen Gemäuer und erzählte mir eine dort vor ungefähr sechzig Jahren vorgefallene Begebenheit, welche er noch von seinem Großvate gehört zu haben vorgab, und deren Wahrheit er bei den elftausend Jungfrauen beschwor. Betturins Worte sind nun zwar just kein Evangelium, doch das geht mich weiter nichts an. Hat der Schelm gelogen, so mag er's auch vertreten— ich wasche meine Hände in Unschuld und erzähle auf seine Verantwortung das Gehörte so schlicht und kunstlos, wie ich's vernommen habe, wieder. Im letzten Drittel des vorigen Jahrhunderts lebte der alte Conte Flavio Tornaquinci, der Letzte seines Geschlechts, mit seiner Gemahlin Donna Pompea und ihrem einzigen Töchterlein Simonetta auf jener Billa. Der Graf hatte von seinem hochseligen Herrn Vater außer einem fürstlichen Vermögen noch zwei Leidenschaften geerbt, von denen jede einzeln genommen schon hinreicht, eine doppelt so große Erbschaft zu verschlingen es waren dies Baulust und Prozeßsucht. Kaum hatte der alte Graf Ercole die Augen geschlossen, als sein Sohn mit einer wahren Wut die ihm zugehörigen Schlösser und Villen auf allen Gütern und in den Städten schleifen ließ, um es nach neuem Plan von Grund aus wieder aufzuführen. In der Passion fragte er nicht immer darnach, ob er auch auf eigenem Grund und Boden baue, bekam zu den vom Vater überkommenen Prozessen von allen Seiten neue, sing noch andere wegen ihm vorgeblich zustehender Lehen an, begann auch gleich die streitigen Landgüter, noch ehe ihm diese zugesprochen waren, mit neuen Schlössern im grandiosesten Stil zu schmücken. Jedermann mußte ihm einräumen, daß er seltene architektonische Kenntnisse besitze und mit vielem Geschmack zu bauen wisse; die Lehnsvettern, welche den Rechtsstreit an dem Tage gewannen, wo der letzte Palast beendet war, und diesen geruhig bezogen, waren namentlich damit einver standen. Graf Tornaquinci hätte nun gewiß nicht einen Augenblick angestanden, den nach Verlauf von zwanzig Jahren zu seinem Nachteil entschiedenen Prozeß wieder aufzunehmen, wenn nicht zufälligerweise sein Vermögen zu gleicher Zeit ein Ende erreicht hätte. Wenn aber Schweizer nicht ohne Geld zu haben sind, so gilt dies noch weit mehr von Juristen. Die Advokaten zuckten frostig lächelnd die Achseln, und versicherten dem Kläger, daß seine Sache schon von Hause aus eine rettungslos verlorene gewesen sei sie hätten ihm oft genug geraten, davon abzustehen, er habe nur nicht hören wollen— eine Warnung, von der der arme Conte die erste Silbe zu hören vermeinte. Von allen seinen Gütern war ihin nur jene Beletta bei Spello übrig geblieben. Die weit aussehenden Pläne und großartigen Unternehmungen, die ihn bisher beschäftigten, hatten ihn kaum an die unbedeutende Besitzung denken lassen, und so war sie zu seinem Heil der Umwälzung, welche die übrigen Schlösser betraf, entgangen. Es war an einem regnerischen Herbstnachmittag, als eine mit Maultieren bespannte Karosse vor dem Tor der Villa hielt; sie brachte den aus Rom von seinen Gläubigern vertriebenen Grasen, in Begleitung der Signora Pompea und der damals siebenjährigen Simonetta. Der alte Giovacchino, früher Kammerdiener bei dem Vater des Grafen, und der einzige, welchen der Sohn aus dem Bediententrosse beibehalten hatte, war vorausgesandt worden und stand bereits mit dem langen Rohrstock und dem zerfaserten Silberbandolier unter dein Portal. Hatten nun gleich sechzig Sommer ihm die Farben aus Livree und Wangen gezogen, so waren sie doch nicht imstande gewesen, die dunkelrote Nasenspitze, welche, wie der abendsonnenbeglänzte Gipfel des Soracte, aus der Winterlandschaft des blassen Gesichtes ragte, zu bleichen. Wer des greisen Leibdieners hageres, totenlaivenähnliches Gesicht, über dessen starre Unbeweglichkeit nur selten ein weinerliches Grinsen, wie ein Heuschreckenschwarm über die arabische Witfte, flog, zum erstenmale sah und das unstete Irren der zwei verschiedenfarbigen Augensterne, somie die ganze himmellange, bis zur DurchsichU. keit magere, ungelenke Gestalt betrachtete, der fühlte sich geneigt, dem allgemein verbreiteten laußen heizupflichten, daß die Mutter des Giövocchino, alsedieser noch unter ihrem Herzen ruhte, sich an einer Gartenstalue von Stuck, von welcher die Bekleidung abgefallen, versehen habe. Nachdem der Ale seinen Pflichten als Schweizer ge ängstigender Druck, der Clemenceau ruhelos umherjagt, während sein Kollege Lloyd George, im glücklichen Besitz einer Grippe, das Beit hütet, also nicht zu reden braucht. Wird sich Deutschland unterwerfen, bevor das Kriegsglück sich wieder gegen den Verband wendet? Drauf, Foch, nur immer drauf los! Sonst erreicht der Zusammenbruch uns früher, als die Mittelmächte. Während die Verbändler ihre Angrifse an der Westsront rücksichtslos fortsetzen und täglich ungezählte Menschen opfern, sängt Wilsons Notenschreiber Lansing schon an, zu brakeln. Strenge Gerechtigkeit und das Wohl aller müssen die beherrschenden Gesichtspunkte derjenigen sein, denen die Aufgabe anvertraut ist, den Friedensvertrag zu entwersen, erklärte er in einer Ansprache; wenn die Zeit kommt, die Rechnungen abzugleichen, dann laßt uns nicht vergessen, daß, während strenge Gerechtigkeit ohne Gnade unchristlich ist, die Gnade, die die Gerechtigkeit zerstört, in gleicher Weise unchristlich ist. Der Wortlaut dieser Ansprache soll von Wilson ausdrücklich gebilligt worden sein. Wahrscheinlich ist der Pastorensohn aus Georgia sogar der Urheber. Wilson ist bekanntlich närrisch eitel auf seine Gerechtigkeit, die nicht verhindert hat, daß Deutschlands Ruf in der ganzen Welt besudelt wurde; seine„Gerechtigkeit“, verlangt, daß Deutschland die Verbrechen anderer sühnt und büßt. Möge ihn in seiner Selbstverblendung das verdiente Verderben erreichen, wenn er nicht endlich seine nun auch schon den unbeteiligten Völkern widerwärtigen Phrasen in wirkliche Taten umsetzt. Er hat jetzt die beste Gelegenheit, seine schon so oft selbst verherrlichte Friedensliebe zu beweisen. Die Mittelmächte sind ihm bis zur äußersten Grenze entgegengekommen; besonders Deutschland kann nicht weiter gehen. Aber vor Gott und der Menschheit trägt er die Verantivortung, wenn der Bölkermord wie bisher fort gesetzt wird. Seine Antwort auf die zweite deutsche Note wird am Mittwoch erwartet. Wahrscheinlich enthält sie auch noch nichts Entscheidendes. Das Hin und Her wird wohl noch einige Zeit weitergehen. Es darf aber nicht zum Spiel ausarten. Auch die Verbandsvölker sind vom Siege noch nicht so berauscht, daß sie den Krieg um des Krieges willen fortsetzen wollen, lediglich zur Befriedigung perverser Gelüste moralisch minderwertiger Staatsmänner, die der Wogenschwall des Krieges emporgehoben hat. Das aufrichtige Friedensangebot Deutschlands wird nicht das Schicksal der vorhergegangenen teilen: es wird die Völker der ganzen Welt zur Besinnung bringen, nicht nur in den unbeteiligten Staaten, sondern auch in den Verbandsländern, und sie werden überall erkennen, wo die wirklichen Kriegsverlängerer zu finden sind. Wilson mag sich also beeilen, wenn er maßgebenden Einfluß gewinnen will. Sonst machen die Verbandsvölker ohne ihn ein Ende. Leider werden auch bei uns zu den vielen alten auch wieder neue Dummheiten ausgeheckt. Den neuen Reichskanzler Prinz Max soll ein Brief verhängnisvoll werden, den er im Januar an den bekannten Hohenlohe in der Schweiz geJe größer der Wille des Feindes, Deutschland zu vernichten, desto gebieterischer die Notwendigkeit zur Zeichnung der Zeichnungen auf 5% Deulsche Reichs-Anleihe zu 90% "0„angon du Sr.oo 0 9 Mit Re T2e 76 ausloshars-HotcnoSchühzunheisungen Zu TU /0 werden von den Unterzeichneten in den üblichen Geschäftstunden vom 23. September bis 23. Oktober entgegengenommen. Daselbst Belethung zu den Sätzen der Reichsdarlehnskasse(zurzeit 5½% Zinsen frei von Gebühren) sowie bereitwilliße Erteilung von Auskünften. Barmer Bank-Verein Hinsberg, Fischer& Comp., Bonn und Siegburg Louis David, Bonn Deutsche Bank, Zweigstelle Bonn Dresdner Bank, Filiale Bonn Reichsbanknebenstelle Bonn A. Schaaffhausen'scher Bank-Verein A.-G. Bonn, Beuel und Godesberg Städtische Sparkasse Bonn schrieben hat. Der Brief ist Hohenlohe von „zarter Hand“ entwendet und der Oeffentlichkeit preisgegeben worden. Der Inhalt des Brieses steht einigermaßen im Widerspruch mit den jetzigen Erklärungen des Prinzen. Und enthielt nebenher auch noch eine kräftige Kennzeichnung unserer Feinde, die den Prinzen deshalb jedem echten Deutschen nur teurer machen müßte. Die Sozialdemokraten wollen, wenn er sich nicht genügend rechtsertigen kann, den Prinzen deshalb stürzen. Merken sie nicht, wie sie dadurch nur die Geschäfte unserer Feinde besorgen? Müssen wir denn auf deren Stirnrunzeln achten? Dann werden sie schließlich nur Unterhändler zulassen, mit denen sie leicht fertig werden. Das ist ja unser Elend, daß wir jeden Anwurf so ernst und wichtig nehmen. Warum dem Feinde das niederträchtige Spiel noch erleichtern? Der Brief enthält nichts, das der Prinz nicht jederzeit verantworten kann. Wenn er heute anders denkt, als im Januar, dann befindet er sich in der Gesellschaft vieler anderer, die mit ihm umgelernt haben. Bismarck hat nie ein Hehl darausgemacht, daß er seine Meinung von heute auf morgen geändert. Der Sturz des Prinzen würde unsere Stellung nicht stärken, sondern nur noch weiter schwächen. Politisch klug wäre es also, ihn zu stützen. Die Angriffe auf ihn sollten den Feinden mit Spott und Hohn zurückgegeben werden. Damit wäre uns weit besser geholsen. Wilson der„Gerechte“ hat sich„beeilt“ die deutsche Note zu beantworten, schneller, als es für menschenmöglich gehalten worden ist; etwa zwei Stunden haben genügt, seine Entscheidung über Leben und Tod Hunderttausender heibeizuführen. Der Grad seiner „Gerechtigkeit“ ist hiemnach genau zu berechnen. Eine andere Antwort haben wir wohl alle gewünscht, aber— sie kommt nicht überraschend. Wir sollen uns widerspruchslos vollständig unterwerfen, dann will„Seine Gerechtigkeit“ über uns und unser Schicksal entscheiden— nach seiner„Gnade" und„Barmherzigkeit" und„Gerechtigkeit“, die er uns unsern„Vergehen" entsprechend angedeihen lassen will: das ist mit andern Worten, der Inhalt seiner Antwort auf unsere letzte Note, die ihm bis zur äußersten Grenze entgegenkam. Unter Wiederholung alter Lügen und Verleumdungen verlangt Seine Gerechtigkeit u. a. sofortige Einstellung unseres Tauchbootkrieges, die Waffenstreckung unseres Feldheeres und nichts weniger als die Absetzung unseres Kaisers. Etwas anderes ist unter den Garantien und Sicherheiten, die er und seine Verbündeten von dem Abschluß eines Waffenstillstandes verlangen, nicht zu verstehen. Zum Ueberfluß beruft sich die Antwort auch noch auf eine frühere Rede des Präsidenten, die ausdrücklich verlangte:„Die Vernichtung jeder willkürlichen Macht, die es in Händen hat, allein, geheim und aus eigener Willensbestimmung den Weltfrieden zu stören, oder, falls diese Macht gegenwärtig nicht vernichtet werden kann, wenigstens ihre Herabminderung bis zur tatsächlichen Ohnmacht.“„Und die Macht, so heißt es in der Note, die bis jetzt das Schicksal der deutnügt und die eisernen, in ihren verrosteten Angeln kreischenden Gitter aufgerissen, trat er das Amt als Kammerdiener an und hob die gräfliche Familie aus der Karosse, um sie in das Haus zu geleiten. Wohlgefällig machte er die Exzellenzen aufmerksam, wie er überall, wo der Regen durch die Lücken des morschen Daches zu dringen pflegte, sorgsam Eimer und Fässer untergesetzt, und schwankte hierauf mit seltsam eckigen Bewegungen hinaus, um zuförderst seinen Obliegenheiten als hochgräflicher Mundkoch vorzustehen und späterhin als Hofmarschall die beiden Maultiere mit Maisstroh zu speisen. Die Gräfin Pompea war eine überaus vornehme, strenge, kalte Dame und im höchsten Grade schweigsam, welches letztere der böse Leumund allein auf Rechnung ihres auch sogar mit Worten kargenden Geizes schreiben wollte. Sie wandte langsam das welke, grämliche Gesicht nach allen Seiten und musterte die abgeschabten Tapeten von gepreßtem Leder, den verschossenen Damast der wurmstichigen Sessel, die gigantischen Rostflecke auf dem grünlich schillernden Spiegel und die Risse des Deckengemäldes, welche dem schlummernden Endymion quer über die Nase gingen. „Villa Tornaquinci,“ hob der Graf Flavio mit festgekniffenen Augenwimpern und süßlichem Lächeln an,„ward in der letzten Zeit von unserer durchlauchten Familie um ein weniges gegen die übrigen Besitzungen zurückgesetzt.“— „Es will den Anschein gewinnen,“ erwiderte die Gräsin,„als ob Exzellenza nicht zu viel behaupteten. „Wir werden jedoch Sorge tragen, Exzellenza,“ fuhr der Conte fort,„daß die Casa in kürzester Frift unserem Range gemäß eingerichtet werde. Der Plan zu einer neuen Baute ist bereits entworfen. Nach Beendigung unseres großen Prozesses soll unverzüglich damit begonnen werhen.“ Die Gräfin senkte verstummend den Kopf, ließ sich auf einem Fauteuil nieder und schien die Regentropfen, welche in abgemessenen Pausen von der Decke in die vollen Zuber Klatschten, zu zählen. Der Graf zog eine ellenlange Sporteltaxe aus der Tasche und ging kopsschüttelnd die Posten durch; die kleine Simonetta war längst reisemüde auf dem Kanapee eingeschlafen. Es konnte nicht fehlen, daß die Ankunft einer so erlauchten Famile die Gemüter der Spellaner auf das Lebhafteste beschäftigen mußte und sämtliche Zungen in Bewegung setzte, um die Fragen, ob der Graf sich als Mitglied des Kasino aufnehmen lassen, ob er Konversationen beiwohnen, ob er selber welche in seiner Villa geben werde, für und wider zu sprechen. Schon der nächste Sonntag sollte die Rätsel wenigstens zum Teil lösen. An jenem Tage rollte die gräfliche Staatskarosse, deren Schnitzwerk unleugbare Spuren einstmaliger Vergoldung trug, durch die Porta consolare. Von den Häuptern der beiden Maultiere, welche den Wagen zogen, nickten großmächtige, rotwollene Büschel; Schellen und Bleche, welche an ihrem Halse klingelten, waren zwar nur von unscheinbarem Messing, im Auge des Kenners hingegen von unschätzbarem Werte, indem sie, nach der Versicherung des Grafen, aus Benvenuto Cillinis Werkstatt hervorgegangen sein sollten. Zwei starke, weiße Ochsen waren als Vorspann vorgelegt, um die kolossale Kutschenarche den steilen Bergpfad zum Dom hinanzuschroten. Die Fenster hatte man der zerschlagenen Spiegelscheiben halber heruntergelassen, und Spellos Gaffer konnten mit Bequemlichkeit den fürfllichen Anstand der beiden im Fond tronenden Exzellenzen anstaunen. Vor dem Wagen keuschte der alte, verwitterte Hiovacchino, mit Armen und Beinen schlenkernd und auf seinen kupferbeschlagenen Nohrstock gestützt, als Läufer, und schwenkte, so oft er atemschöpfend stillstand, unter gräulichen Gebärden den Prügel, um die gnädige Herrschaft gegen den bei dereinstigen Bevölkerung möglichen Zudrang des Pöbels zu schützen. Solchen Glanz, solche Pracht hatte Spello nie geahnt. Als nun vollends nach Beendigung des Gottesdienstes die Gräsin zwölf Bettler, zu Ehren der zwölf Apostel, jeden mit einem Bajocco zu begaben geruhte, erreichte die Exaltation der Einwohner ihren Gipfel und die gerührteften Segenswünsche des Volkes lallten der heimwärts rumpelnden Karosse noch aus weiter Feine nach. Derselbe Festzug wiederholte sich eine Stunde vor dem Ave Maria, als das hohe Paar dem Governatore und dem Luogotenente die Staatsvisite machte und bei beiden Honoratioren Eis und Schokolade einzunehmen sich herabließ. Der Graf trug zum Staunen der Anwesenden die Relation seines höchst verwickelten, jetzt der Entscheidung nahen Prozesses vor; der Gegenstand desselben war eine Schuldforderung von anderthalb Millionen Scudi, die einer der gräflichen Ahnherren dem päpftlichen Stuhl, zur Zeit Alexanders des Sechsten vorgestreckt hatte. Die Gräsin konnte sich zwar nicht entschließen, an der Unterhaltung teilzunehmen, verzehrte dagegen auf das Huldreichste Sützigkeiten, solange diese vorhalten wollten. Man war allgemein von dem feinen Hofton, der echt noblen Zurückhaltung der Dame, von den schwebenden anderthalb Millionen, von den tiefen juristischen Kenntnissen des Grafen bezaubert. Letzterer rechnete auf das Vergnügen, seine gütigen Wirte auf seinem Kasino bei sich zu sehen, sobald er mit den unerläßlichen Bauten aufs reine gekommen. Der Plan zu einem neuen Solon, welchen er bei dieser Gelegenheit entrollte, erregte die gerechte Bewunderung der Anwesenden, sowohl durch seine kolossalen Dimensionen, als durch die feenhafte Pracht, mit welcher er ausgestattet werden sollte. Den folgenden Sonntag, dieselbe Morgenfahrt in die Messe, gleich verschwenderische Almosenspende, erneuerte Visite bei den Standespersonen, Wiederholung des Alexandrinischen Prozesses, abermalige weitausschweifige Auseinandersetzung des Salon=Plans. Dritter, zehnter, fünfzigster und alle folgenden Festtage glichen sich dem ersten wie ein Ei dem andern. Die Einwohner von Spello erschöpsten sich vergeblich in Konjekturen über die Gründe, weshalb die Rota romana mit ihrem Endspruch solange zögere, wo Architekt, Maurermeister und Handlanger zur Gründung des verheißenen Zauverschlosses blieben, unterstanden sich aber dennoch nicht, das Wort Sr. Exzellenz des Grasen Flavio Tornaquinci, Ritters des goldenen Sporns, in Zweifel zu ziehen, und schlichen nur dann und wann ganz heimlich an das Tor, um mit langen Hälsen durch das Eisengitter und über die zertrümmerten Mauern nach der Villa zu spöhen. Dort aber herrschte eine Totenstille, sie sahen meistens nur die verwilderten Taxushecken, welche ihr Gezweig um die kopflose Pomona von Seein schlangen, das Becken einer ausgedörrten Fontäne, in deren Mitte ein Delphin in der Soune briet. und manchmal um die Mittagszeit ein dünnes Rauchwölkchen sich aus den Spalten des Schornsteins emporringeln. Wenige vom Glück Begünstigte erblickten noch das hohe Ehepaat, wie es in der Dämmerung vor der Villa, auf der Terrasse oder auf dem mit buntem Sand bestreuten Gängen, zwischen den mit schillernden Glaskorollen ausgelegten Beeten feierlich auf und nieder spazierte, und wußten nicht genug zu rühmen, wie galant der Graf seine Gemahlin mit spitzen Fingern geführt, wie vornehm das einem farbigen aipenbeet gleichende Seidenkleid der Gräfin hinterdrein gerauscht habe, wie der alte Giovacchino einen weiten zersplissenen Schirm, wenn auch die Sonne schon längst untergegangen war, über die Frisur seiner Gebieterin haltend, nachgeschlichen und eine breitzinkige Harke am Hosenbund hinter sich hergeschleift habe, um mittels dieser finnreichen Maschinerie jede Spur der Tritte sogleich wieder zu verwischen. Nur einer der Inquilinen von Spello durfte sich rühmen, freien Zutritt zu dem verwünschten Schlosse zu haben. Es war dies der Minorit Dom Luis Sans Obispo, ein gelbbrauner, melancholischer Hispanier, der Beichtpater des gräflichen Paars. Der Conte nannte ihn eintunschätzbares Juwel, und sagte nicht zuviel, denn wohl niemand verstand besser Schokolade zu kochen, als Dom Luis, und bewies eine eisernere Ausdauer bei den Vorträgen des Grafen, mochte dieser nun ihm seine Prozesse mit Suppliken, Repliken, Sentenzen und Dekreten, und den ganzen Schwall von darauf bezüglichen Paragraphen der Gesetzsammlungen vortragen, mochte er ihm die Beschreibung der einst zu erbauenden Paläste machen und dabei Vitruv und Palladio der Pfuscherei bezichtigen. Während der Graf Flavio bei diesen abendlichen Unterhaltungen allein das Wort zu führen pflegte, zupfte die Gräfin ernst und lautlos Goldsäden; der Minorit saß mit gefalteten Händen und gesenkten Augen auf darum heißt es alle Kräfte anzuspannen, um in der Stunde der entscheidung den Sieg zu gewinnen. Aunser Eiser, dem daterlande Opher zu beingen, darf nüche nachlassen. Es gilt abe Jukunft anferer Etuiler, ihe Stück und ihre Soeih-nt Werten Seime enler.. Freigerl. Unger Smert wira uch. schartig. Will die Heimat müde werdente Opteres Lbad Ertegeet Arin doner Leate schen Nation bestimmt hat, ist gerade eine von denen, die der Präsident in dieser Rede im Auge gehabt hat.“ Ersaßt dich kein Grimm, deutsches Volk, wenn du diese Zeilen liesest? todesmutiger, kraftvoller Grimm, diesem Besudler deutscher Mannhaftigkeit und Ehre die Giftzähne auszuschlagen? Ist über Wilson und uns allen noch eine Gerechtigkeit, die Anspruch auf ihren Ramen erhebt, dann dars sie jetzt nicht mehr zögern, dann muß sie jetzt offensichtlich eingreisen, will sie nicht, daß der Glaube an sie vollständig verendet. Fassen wir uns in Stärke! Sehen wir ruhig unserm Schicksal ins Auge! Ueber uns und unsere Toten wird die Nachwelt richten. Wir dürsen getrost ihr Urteil erwarten. Die Germania hat noch nicht alle Hoffnung aufgegeben, sie hält noch an der Möglichkeit einer Verständigung feft. Sie ist zu beneiden um ihren frommen, stets betrogenen Glauben. Wir können ihn nicht teilen. Die Verhandlungen können fortgesetzt werden. Doch soll die Welt nicht darüber im Zweisel gelassen werden, wozu wir fest entschlossen sind: beharrt der Verband auf seinem hirnwütigen Standpunkt, dann behält Hindenburg das Wort. Da wird die Welt schaudernd erfahren, wozu ein Volk in höchster Not fähig ist. Die Grippe ist längst keine„spanische Krankheit" mehr, sie ist bereits ein allgemeines europäisches Übel geworden, das überall recht empfindlich in Erscheinung tritt. Schon ist sie zu einer allgemeinen europäischen Seuche geworden, die ernstlich Opfer fordert. Ein österreichischer Mediziner, der die Epidemie in der Schweiz und in Österreich auf Grund eingehender Fachstudien beobachtete, sagt Tatsache ist, daß auch in der jetzigen InsluenzaEpidemie sich zur eigentlichen Influenza sekundäre Komplikationen, vor allem Lungenentzündung und Rippenfellentzündung, gesellen, die durch andere Bakterien erzeugt wurde, also der Influenza aufgepfropft wurden. Gerade diese Komplikationen sind es, die den tödlichen Verlauf verursachen. Ein spizifisches Heilmittel gegen die Influenza gibt es nicht. Die Menschen sollen sich selbst gegenseitig schützen, indem sie alles vermeiden, wodurch die Erkrankung übertragen wird. Die Krankheit ist überaus ansteckend und wird von Mensch zu Mensch übertragen, direkt oder indirekt, am häufigsten auf dem Wege der sogenannten Tropfeninfektion, wie sie beim Sprechen, Husten, Niesen erfolgt. In der Reichshauptstadt sind alle Krankenpflegeanstalten überfüllt, und es treten besonders die gefürchteten Lungenkrankheiten in Verbindung damit auf. In Hamburg sind beim Fernsprechamt allein 200 Personen erkrankt. Das Auftreten der Grippe nimmt in Schlesien in den letzten Tagen einen epidemischen Charakter an. Besonders wird der oberschlefische Industriebezirk davon betroffen. In Kattowitz mußten sämtliche Schulen geschlossen werden. Auch in den industriellen Werken und in den 5a„haus a Gangolfstraße zwischen Bahnhof und Münster### E„„ 5 * Bier— Café— Wein ** S Vorzügliche Küche *„* Familien-Café I. Stock 5 1 Damen-Billard Geselschaltsräume B i e r h a u s „ZUM BAREN“ Inh. Heinrich Knebel:: Acherstraße Prachtvolles großes Orchestrion Prima helle u. dunkle Biere Kölsch direkt vom Faß Verein Creditreform Martinstraße 18. Fernruf 271. Schriftliche Auskünfte auf alle Plätze des Deutschen Reiches, Oesterreich-Ungarns sowie der neutralen Staaten. Mk. 4.und 1 Wickel Nähfaden für 10 Kilo trockener mindestens 60 cm hoher Brennessel-Stengel Annahmestelle in Bonn: Sammelstelle des örtlichen Kriegsausschusses dem Taburett am Ende der Tafel; Simonetta spielte mit einem ausgestopften Bologneserhündchen, dem einstmaligen Günstling der Gräfin, der unter den Händen des Kindes flockweiße Haare ließ, seit die Motten in sein Fell gekommen: Giovacchino aber war unermüdlich, unter seltsamem Grinsen Gast und Herrschaft mit silberklarem Wasser zu versehen, denn der Brunnen der Villa Turnaquinci war weit und breit berühmt und der Stolz des alten Kammerdieners. Fortsetzung folgt: kaufmännischen Bureaus machen sich die Gripveerkrankungen ungünstig bemerkbar. Im Waldenburger Gebirge treten mit den Grippeerkrankungen zugleich Lungen= oder Rippensellentzündungen auf. Aber wir leiden nicht ganz besonders unter dieser Krankheit. Auch in England greist sie störend ein. In den Erklärungen der Staatsmänner und Zeitungen spielt sie bereits eine überraschende Rolle. Wahr ist allerdings, daß Lloyd George schwer an der Grippe erkrankt ist. Daß sein Zustand bereits besorgniserregend sein soll, dürfte wohl übertrieben sein. Er hält schon was aus. Die Krankheit hilft ihm aber auch über die nächste Zeit hinweg, die wirkliche Entscheidungen reift. Die vielen Erkrankungen an der Grippe werden von manchen denn auch etwas misstrauisch betrachtet. Nachdem bereits Lord Pirrie und Sir Geddes diese Epidemie für das überaus schlechte Schiffsbauer gebnis der Monate Juni, Juli und August verantwortlich gemacht hatten, muß sie nun auch als Entschuldigung herhalten für den bedrohlichen Rückgang der englischen Kohlensörderung während der letzten Wochen, den„Daily Mail“ vom 7. September bespricht. Merkwürdig dabei ist nur, daß sowohl die Schiffsbauzahlen als auch die Kohlenförderung schon in den Monaten vor Ausbruch der störenden Krankheit recht unbefriedigend waren. Die„Daily Mail“ stellt fest, daß die Förderung der englischen Bergwerke in den ersten 32 Wochen dieses Jahres um 8,7 Proz., nämlich um 13500000 Tonnen hinter dem Ergebnis derselben Zeit im Jahre 1917 zurückblieb. Diese Versuche, eine der menschlichen Berechnung entzogene vis major für Fehlschläge verantwortlich zu machen, erinnert bedenklich an die famosen Wetterberichte des weiland Generals Cadorna! Ein großer Teil der englischen Presse erklärt sich denn auch recht unbefriedigt von dieser medizinischen Deutung des immer zunehmenden Versagens der beiden wichtigsten Faktoren englischer Lebensfähigkeit. Es steht zu befürchten, daß Englands Schiffbau und Kohlenförderung einer ganz anderen, und zwar chronischen Krankheit verfallen sind, gegen die auf die Dauer kein Mittel und keine Ausflüchte helfen. Häuser= und Grundstücks markt Die Bodenreformer, die den Grund und Boden der Spekulation entziehen und dem Volke wieder zueignen wollen, brauchen jetzt nur die Grundstück= und Häuserpreise zu veröffentlichen, die heutzutage gezahlt werden, um die Berechtigung ihrer Forderung sinnfällig vor Augen zu führen. Wie der Mietschutzverein in Düsseldorf mitteilt, ist dort ein weit draußen in der Grafenberger Allee gelegenes altes Haus, dem alle Neueinrichtungen fehlen, zu einem Preise verkaust worden daß der neue Besitzer seine Mieter um 100 Prozent steigerte, mit der ausdrücklichen Begründung, er sei durch den hohen Kauspreis zur einer derartigen Steigerung gezwungen, wenn er seine Rechnung finden wolle! Hoffentlich schreitet die Behörde schnellstens gegen den Häuserwucher im Interesse der Mieterschaft ein. Dieser Fall ist übrigens kennzeichnend dafür, wie solche Häuserkäufe zustande kommen. Nach seiner eigenen Erklärung hat der neue Besitzer das Haus vor dem Kaufe überhaupt nicht betreten, er hat das Haus telephonisch gekauft, die Verhandlungen waren innerhalb einer halben Stunde abgeschlossen. Verkauf von Speisefett. Auf die Abschnitte Butter und Fett der Speisefettkarte werden in dieser Woche insgesamt 50 Gramm Butter auf den Kopf der Bevölkerung zu dem bekannten Preise verabfolgt. Bonn, den 14. Oktober 1918. Der Oberbürgermeister. I. V.: Piehl. Ausgabe von Beleuchtungsmittel. Auf die Beleuchtungsmittelkarten werden für die Zeit vom 14. bis einschließlich 27. Oktober ausgegeben: Auf Abschnitte 3 und 4 der vollen Petroleumkarten zusammen ¾ 1 Petroleum zu 0.27 Mk. auf Abschnitte 3 und 4 der vollen Kerzenkarten zusammen 3 Stück Kerzen zu je 0.33 Mk. für Rosakerzen und 0.23 Mk. für Paraffinkerzen, auf Abschnitt 3 der Karbidkarten ½ 1 Petroleum zu 0,18 Mk. auf Abschnitt 4 der Karbidkarten 2 kg Karbid zu 1.35 Mk. je kg (unverpackt). Der Verkauf findet in den bekannten Verkaufsstellen statt. Auf die halben Petroleumkarten und die halben und viertel Kerzenkarten werden erst wieder vom 28. Oktober ab Beleuchtungsmittel abgegeben. Die Menge der von diesem Zeitpunkt ab zur Ausgabe kommenden Beleuchtungsmittel wird demnächst veröffentlicht. Der Oberbürgermeister. Veranntmachung. Auf Grund der§§ 11 und 12 der Verordnung über Gemüse, Obst und Südfrüchte vom 3. April 1917(Reichs=Gesetzbl. S. 307) wird bestimmt: § 1. Die Bekanntmachung, betreffend Absatzbeschränkungen von Frühgemüsen in den Kreisen Cöln=Stadt und Cöln=Land, Bonn=Stadt und Bonn=Land in den Gemeinden Sieglar und Niederkassel des Siegkreises und im Kreise Coblenz=Land sowie von Frühobst(Kirschen und Beerenobst) in den Kreisen Coblenz=Land, St. Goar und Cochem, vom 10. Mai 1918 wird aufgehoben. S 2. Diese Bekanntmachung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. Berlin, den 1. Oktober 1918. Reichsstelle für Gemüse und Obst. Der Vorsitzende: von Tilly. Ausgabe neuer Lebensmittelkarten. In den nächsten Tagen werden die neuen Lebensmittelkarten für die Zeit vom 21. Oktober 1918 bis 9. Februar 1919 und die Reichsseifenkarte für die Monate Februar bis Juli 1919 durch die Bezirksverwalter den Hausständen zugestellt. Bei Ausgabe dieser Warenkarten sind die Lebensmittelkarten=Umschläge bereitzuhalten und den Bezirksverwaltern auf Verlangen auszuhändigen. Die Haushaltungsvorstände sind verpflichtet den Bezirksverwaltern alle erforderlichen Angaben über Vor= und Zunamen, Alter, Beruf Beschäftigung usw. der Haushaltungsangehörigen zu machen und zwecks Nachprüfung der Klassen Steuerausweise, Bescheinigungen der Armenverwaltung der Arbeitgeber und Familienbücher vorzulegen. Die alten Warenkarten verlieren mit dem 20. Oktober 1918 ihre Gültigkeit. Die Zusatzwarenkarten für Schwer= und Schwerstarbeiter behalten bis auf Weiteres ihre Gültigkeit. Die neuen Lebensmittelkarten tragen auf den Stammkarten den Stempel des städt. Lebensmittelamtes und sind ohne diesen ungültig. Die Zusatzkarten für hoffende und stillende Frauen, die Zusatzwarenkarte für Säuglinge, die Militärurlauberkarten sowie die Krankenbrot= und Zwiebackkarten werden vom 21. Oktober 1918 ab in der Kartenausgabestelle des städt. Lebensmittelamtes Gangolfstraße 2 ausgehändigt. Die Ausgabe dieser Karten erfolgt nur gegen Vorlage der bekannten Ausweise. Gleichzeitig weise ich nochmals darauf hin, daß die Inhaber der Lebensmittelkarten keine Aenderungen an den Eintragungen vornehmen dürfen. Zuwiderhandlungen werden nach§ 80 der Bundesratsverordnung vom 29. Mai 1918(Reichsgesetzblatt Seite 425) mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bis zu 50000 Mark bestraft. Bonn, den 7. Oktober 1918. Der Oberbürgermeister. I. B.: Piehl. uan Taglich Eingung Vos Nouherteh Umarbeiten und Umformen von Hüten nach neuesten Modellen Geschw.Were. Bonngasse 6 und 6 a a. Wern Städt. Bechnobenküne Brückenstraße 30. F. Mauß Fernsprecher 107. 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Nach der neuen Verordnung kann auch ein ohne Kündigung abgelaufenes Mietverhältnis auf Anruf des Mieters verlängert werden. Die Verlängerung des Mietverhältnisses kann in allen Fällen jeweils bis zur Dauer eines Jahres erfolgen. Der Antrag kann in beiden Fällen nicht mehr gestellt werden, wenn die Mietzeit abgelaufen ist, insbesondere wenn die Kündigungsfrist verstrichen ist, oder die Parteien die Fortsetzung des Mietverhältnisses vereinbart haben. Die bisherige Bestimmung, daß der Mieter seinen Antrag, über die Wirksamkeit der Kündigung des Vermietes zu entscheiden, unverzüglich zu stellen hat nachdem, ihm die Kündigung zugegangen ist, ist bestehen geblieben. Es kann daher den Mietern nur dringend empsohlen werden, mit der Anrufung des Mieteinigungsamtes nicht zu lange zu warten, da sonst der Antrag, sofern er schuldhaft verzögert wurde, abgewiesen werden muß. Neu ist ferner die Befugnis des Einigungsamtes die Erlaubnis zum Untervermieten zu erteilen. Die nach§ 549 Abs. 1 B. G. B. dem Vermieter zustehende Erlaubnis, den Gebrauch der gemieteten Sache einem Dritten zu überlassen, insbesondere die Sache weiterzuvermieten, wird durch die Erlaubnis des Einigungsamtes ersetzt. Sie ist zu versagen, wenn der Vermieter sie aus einem wichtigen Grunde verweigert hat. Hier wird sich in vielen Fällen die Gelegenheit bieten, durch Erlaubniserteilung zum Untervermieten der Wohnungsnot abzuhelfen. Eine wesentliche Erleichterung des bisherigen Verfahrens gewährt die Bestimmung, daß aus Vergleichen bei dem Einigungsamt zwischen Vermietern und Mietern oder einem Dritten abgeschlossen sind, die gerichtliche Zwangsvollstreckung stattfindet. Die Vollstreckungsklausel wird vom Vorsitzenden des Einigungsamtes erteilt. Es bedarf daher nicht mehr des umständlichen Verfahrens, die Erfüllung von Vergleichen bei dem ordentlichen Gericht im Klagewege zu erzwingen. Das Verfahren vor dem Einigungsamt ist wie bisher gebührenfrei. Um unnütze Belästigung der Einigungsämter zu verhüten, kann jedoch der Partei, die das Einigungsamt mutwillig anruft, die Zahlung von Gebühren auferlegt werden. Die Erhebung einer Gebühr kann ferner angeordnet werden, wenn die Bedeutung der Sache für die Beteiligten es angemessen erscheinen läßt. Das Einigungsamt entscheidet auch fernerhin nach billigem Ermessen. Ebenso ist die Unanfechtbarkeit seiner Entscheidungen beibehalten worden. Das städtische Einigungsamt für Miet= und Hypothekenangelegenheiten in Bonn bleibt wie bisher weiter mit der Aufgabe betraut, bei Streitigkeiten irgendwelcher Art über das Mietverhältnis und die Mietsache, sowie ferner bei Streitigkeiten zwischen Hypothekengläubigern und Hypothekenschuldnern zum Zwecke eines billigen Ausgleichs der Interessen zu vermitteln. Weiter ist das Einigungsamt als Schiedsstelle zur Regelung von Streitigkeiten über Sammelheizungs= und Warmwasserversorgungsanlagen in Mieträumen bestimmt. Im Handels= und Gewerbeverein richtete der Vorsitzende in der letzten Versammlung am Montagabend auch ermunternde Worte an die Mitglieder zur Zeichnung auf die neunte Kriegsanleihe, die nun zur Friedensanleihe werde. Es wurde beschlossen, vom 21. Oktober ab die Verkaufsgeschäfte von 8½ bis 12½ und von 2½ bis 6 Uhr offen zu halten, Samstags bis 7 Uhr, Sonntags von 11½ bis 1 Uhr, vom 17. bis 24. Dezember jeden Abend bis 7 Uhr. Auch mit dem Schalterschluß der Post um 6 Uhr war die Versammlung einverstanden. Dagegen wurde viel geklagt über die Zustände beim hiesigen Fernsprechamt(die, nebenbei bemerkt, auch in andern Städten laut geworden sind. Schriftl.) Der Vorstand soll die Klagen der Telegraphen= verwaltung einreichen. Der Vorsitzende meinte gegenüber den Klagen über zu viele öffentliche Lustbarkeiten, die überflüssig viel Licht und Brennstoff verbrauchten, die Vergnügungen dürften auch in dieser ernsten Zeit nicht ganz unterdrückt werden, es sei vielen ein Bedürfnis, Erholung von den Alltagssorgen zu suchen, und wenn sich diese Vergnügungen in gewissen Grenzen hielten, sei nichts dagegen einzuwenden. In der Versammlung wurde u. a. auch noch bemerkt, die Stadtverwaltung könne viel Licht und Kohlen sparen, wenn die Bureauzeil der Geschäftszeit angepaßt und kleinere Geschäftszimmer mit anderen zusammengelegt würden. Die Klagen über den Fernsprechbetrieb sind so alt wie der Krieg. Auch früher hat wohl mancher geglaubt, auch Grund zur Klage zu haben. Heute hat sich aber wohl jeder zu der Ansicht bekehrt, daß das Amt früher tadellos arbeitete. Der Unterschied gegen früher ist wohl hauptsächlich auf die Einstellung der sogenannten Kriegsaushelferinnen zurückzuführen, die ihre Obliegenheiten viel leichter nehmen, als die alten Beamtinnen, die für jedes kleine Versehen verantwortlich gemacht werden. Die Aussicht ist diesen Kriegsaushelferinnen gegenüber(die, nebenbei bemerkt, besser bezahlt werden, als die Beamtinnen) weitaus nachsichtiger, nicht selten nimmt sie sogar Beschwerdeführern gegenüber Partei für die Telphondame, wenn sie nur beteuert, sie hätte ihre Pflicht erfüllt. In einzelnen Fällen mag dies auch stimmen. Aber es ist merkwürdig, daß die Unzuträglichkeiten mit dem Amt sich heute ganz ungewöhnlich gehäuft haben. Das liegt nicht allein an der Mehrarbeit durch die Vergrößerung der Teilnehmerzahl oder an den augenblicklichen bewegten Verhältnissen. Das ist ein Uebel, das mit der Einstellung der Kriegsaushelferinnen begann und mit diesen wohl auch wieder schwinden wird. Es wäre aber wohl zu mindern, wenn diese Kriegsaushelferinnen ebenso gehalten würden, wie die angestellten Beamtinnen, die bei geringerer Bezahlung auch noch für alles Verantwortung tragen. „Nunerst recht“! Begegnete mir dieser Tage doch einer, der sein Geld in der Neuten Kriegsanleihe einlegen wollte. Wie? lächelte ich ihm ermunternd zu, Sie haben den Mut?„Nun erst recht!“ erwiderte er herzhaft entschlossen.„Jetzt, da das Vaterland in Not, sollte jeder geben, was er eben entbehren kann. Was soll aus uns werden, wenn wir jetzt, da es ums Ganze geht, unterliegen? Wenn unser Staat am Geldmangel zugrunde geht? Was bleibt uns dann übrig? Ist denn nicht unser ganzes Hab und Gut in Frage gestellt? Nein,“ setzte er bekräftigend hinzu, ich will mir den Vorwurf ersparen, am Zusammenbruch mit schuldig zu sein. Ins Feld ausrücken kann ich nicht. Darum gebe ich ihm das Letzte, über das ich verfüge: den Mammon, der mich nicht glücklich machen, dem Reiche aber jetzt unendlich viel helfen kann.“ Sprichts. Und zog entschlossen seines Weges. Folge ihm nach, liebwerter Leser, sofern du deiner vaterländischen Pflicht noch nicht genügt hast. Heute ist jeder Groschen wertwoll, der dem Reiche überlassen wird. Er trägt bei zu der Wehr, die jetzt um unser Heim, um Hof und Herd aufgerichtet wird. Wir kämpfen nicht um Eroberungen, wir kämpfen um unsere Exististenz, und dabei darf keiner fehlen, der auch nur noch eine Spur von Ehrgefühl im Leibe hat. Zaudere also nicht länger, Säumiger, und zeichne, zeichne, zeichne Die Neunte Kriegsanleihe! Infolge der vielen Gripperkrankungen sind von Mittwoch den 16. Oktober ab sämtliche Schulen bis auf Weiteres geschlossen worden. Besuch aus Finnland. Samstag vormittag traf von Köln kommend eine Abordnung finnischer Großindustrieller, Agrarier, Gelehrter und Journalisten, die auf Einladung des Auswärtigen Amts eine Studienreise durch Deutschland macht, in Bonn ein wo sie von Herren der Stadtverwaltung und= Vertretung am Rheinufer=Bahnhof empfangen wurde. Nach Besichtigung der Stadt und einem Frühstück im Königshof erfolgte um 2 Uhr die Abreise der Abordnung mit Motorboot nach Königswinter. Die Militär=Briefbtauben haben abgesehen von dem hohen materiellen Wert in diesem Kriege erhöhte Bedeutung gewonnen. Jeder Ausfall durch Abschießen schädigt die Bestände an allen und erfahrenen geübten Tauben aufs Schwerste. Militär=Brieftauben haben bereits Hervorragendes geleistet. Menschenleben, die in Seenot oder aus anderer Ursache gefährdet waren, wurden durch rechtzeitig von Militär=Brieftauben überbrachte Nachrichten gerettet. Das Abschießen von Tauben aller Art ist durch Verordnung des Gouverneurs vom 30. Januar 1918 verboten. Zuwiderhandlungen werden gemäß§ 9 b des Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. 6. 1851 in Verbindung mit dem Gesetz vom 11. 12. 1915 betr. Abänderung des Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. 6. 1851 mit Gefängnis bis zu einem Jahre bestraft. Den Zentralheizungsbesitzern wird, wie früher bereits bekannt gemacht wurde, die Hälfte ihres Koksbedarfs zugeteilt werden. Von der hiernach zustehenden Koksmenge kann indes mit Rücksicht auf die geringe Zuweisung durch den Reichskommissar z. Zt. nur ein Teil geliefert werden. Es ist Anordnung getroffen worden, daß die Kohlenhändler zunächst denjenigen in den Kundenlisten eingetragenen Verbrauchern, welche keine Vorräte besitzen, vorläufig eine Fuhre im Gewichte von etwa 50 Zentner liefern. Die Heimat vorwärts! Dort Feldarmee, hier Heimatheer. Bei früheren Kriegsanleihen führte der naheliegende Vergleich so oft zur Forderung an letzteres, es ersterer im Vorwärtsstreben gleich zu tuen, den Millionenzahlen der Quadratmeter eroberten seindlichen Landes und der gemachten Gefangenen die Milliarden Zahl der heimatlichen Zeichnung folgen zu lassen. Nun sind, wie es unsere Großen längst vorausgeschaut, auch einmal Rückschläge für das Feldheer gekommen. Wäre der Raum, den es preisgab, gewonnenes Terrain, unser Lob für die Leistung wäre wahrscheinlich recht kärglich. Soll unsere Quittung mehr besagen, weil seindlicher Erfolg zu bewerten steht? Haben günstige Zeiten uns so weich gemacht, daß wir keinen Schicksalsschlag zu ertragen wüßten? Nun, wir müssen wieder stahlhart werden und glühend von heiligem Zorne. Das Zurück der Feldarmee muß mit einem dreifachen Vorwäts der Heimat beantwortet werden. Unsere Rekruten draußen tun ihr Aeußerstes, jeder Taler der Heimat für die Kriegsanleihe ist auch ein Rekrut und soll Reservetruppen schaffen, den feindlichen Plan zu zerstören, unser Volk auf die Knie zu zwingen, die es nur vor dem beugt, der aller Bölker Geschicke lenkt. Con rad Anforge ist ein Künstler voll tiesen Ernstes und ganz persönlicher Willenskraft. Der Ausgleich zwischen empfindsamem Gefühl und durchgeistigtem Willen ist die Grundlage seiner musikalischen Gestaltung. Diese ist mit Überwindung alles Technischen bei ihm vollkommen klar und anschaulich. Sein Beethovenabend am Sonntag bot eine Fülle solch durchgereifter Kunst. Sein Erleben Beethovens ist durchaus männlich: kraftvoll erfaßt als Kampf des Einzelnen mit dem über ihm wachsenden Schickssal, voll selbstbewußter Hingabe an die Freuden und Leiden des Daseins. Die Gestaltung der Appassionata, in der dieses Ringen der Persönlichkeit mit dem Willen ihres Schicksals mit höchster Anschaulichkeit geformt ist, war der künstlerische Höhepunkt des Abends. Dieser endete mit begeisterten Beifall für den Künstler, der mit einer vollendet durchgestalteten Wiedergabe des Adagios aus der pathetischen Sonate dafür dankte. 1. Symphoniekonzert des Coblenzer Orchesters fand am Montag unter Leitung von Professor Grüters statt. Als Solist erschien Prof. Körner, der hervorragende Lehrer für Geige am Cölner Konservatorium. Er spielte Beethovens Violin, konzert Op. 61 mit blendender Technik, so spielend leicht und rein wie es schlechthin nicht mehr überboten werden kann. Aber man hatte sehr oft das Empfinden, daß er sich an der Vollkommenheit seiner Technik berauschte, ganz in der Schönheit der einzelnen Töne unterging und im Ganzen nicht zu einer von bloßer Technik befreiten aus eigenen Kräften schöpferischen Tat gelangte. Die Technik soll auf der reinsten Höhe der Kunst nur Mittel zum Zweck, nicht Selbstzweck sein! Aehnliches ist auch über Prof. Grüters zu sagen. Mit sachlichster Klarheit, streng und einfach betontem Taktgefühl dirigierte er Beethovens achte Symphonie. Alle Einzelheiten arbeitete er als sicherer Führer seines Orchesters deutlich heraus. Aber über die Korrekheit dieser an sich sehr schätzenswerten akademischen Dirigentenleistung kam er nur selten hinaus zu einer frei und ungehemmt aus eigenem Temperament und persönlichem Willen entspringender Anschaulichkeit der Gestaltung. Im letztem Allegro gelang ihm das noch am meisten. Er erfüllte seine Aufgabe mit ehrlicher Hingabe und hätte einen wärmeren Dank verdient, als ihm am Schluß das um das schnellste Erreichen seiner Garderobe sehr besorgte Publikum zum Ausdruck brachte. Tony Eick gab am letzten Samstag einen Volksliederabend zur Laute. Sie ist eine sehr ernsthafte Künstlerin, mit gut durchgebildeter Stimme, klar und einheitlich im Vortrag, den sie im Liederstil ebenso anschaulich gestaltet wie im Balladenstil. Kein Instrument verdient es so sehr, popularisiert zu werden, wie die Laute. Sie ist leicht zu beschaffen, ihr Spiel bei ernstem Studium in kurzer Zeit gut zu erlernen, und gibt jedem auch in den einfachsten Verhältnissen die Möglichkeit, im häuslichen Kreis die wertvolle Musik des Liedes in ganz persönlicher Weise zu pflegen, mit eigener Kraft sich einen Lebenswert damit zu schaffen. Deshalb sollten solche Abende besser besucht werden! Klopp Hildebrand. Ein Drams in 3 Akten von Heinrich Liliensein, gelangte im Schauspielhaus erstmalig zur Aufführung. Das Werk konnte sich eines starken Beifalls erfreuen, der sich namentlich vom 2. Akt an steigerte, und den Verfasser zum Schlusse mehrfach auf die Bühne rief. Die Wirkung, die das Werk ausübte, war eine stark dramatisches die allerdings ihre Wertung mehr in Theatralik als in der psychologischen Vertiefung zu suchen hat. Das Stück behandelt die alte Hildebrandssage, die uns das Bruchstück eines der ältesten deutschen Heldengedichte übermittelt hat. Nach der Sage, treffen sich Vater und Sohn, die einander nicht kennen, da der Vater nach zwanzigjähriger Kriegsfahrt heimkehrt. Sie geraten beide miteinander in Streit, und der Zweikampf, der daraus entsteht, endet damit, daß der Vater seinen Sohn erschlägt. Liliensein hat versucht das Werk psychologisch zu vertiefen, indem er im Gegensatz zu der deutschen Mannestreue Hildebrands die weibliche Untreue der Frau Ute darstellt, die sich aufs Reue vermählt hat, nachdem die Kunde von Hildebrands Tod zu ihr gedrungen ist. Dadurch wird das Werk zur Tragödie des heimkehrenden Mannes, der seine ganze Hoffnung während der Lebensfahrt daran gesetzt hatte, daß sein Weib seiner in Treue harren werde. Diese Täuschung gibt dem Drama den äußerlich tragischen Schluß der innerlich nicht stark genug motiviert ist. Denn in Frau Ute, die ein Gemisch von Genuß= und Gefühlsmensch darstellt, ist künstlich der Glaube groß geworden, daß Hildebrand wirklich tot ist. Ihre Einbildung, den Hildebrand tot zu wissen wurde dadurch verstärkt, daß die Kunden, die sie erreichen, die Bestätigung davon geben. Und so stellt sie denn den wiederkehrenden Hildebrand als einen Betrüger und falschen Hildebrand dar. Aeußerlich mit solcher Ueberzeugung, daß ihr Sohn Hadubrandt, im Glauben an das Wort der Mutter zum Kampfe gegen den Vater auftritt, innerlich jedoch von der wahren Wiederkehr überzeugt und erschüttert. Hadubrandt, der, erfüllt von dem Glauben an seine Mutter, den Vater ehrlos schiellt, wird vom diesem im Zweikampfe niedergestreckt. Die Handlung steigert sich vom zweiten Aufzuge an bedeutend, um im dritten Akt wieder ein wenig nachzulassen. Besonders der Schluß verläuft in der letzten Szene ein wenig matt. Alles in Allem genommen, bedeutet das Werk dramatisch eine ganz achtbare Leistung, wenn gleich sie aus ebenerwähnten Gründen keine künstlerische Höchstleistung in Bezug auf die Lösung des Weltanschauungs=Problems darstellt. Die Aufführung selbst, die unter der ausgezeichneten Spielleitung von Johannes Tralov stand, verhalf dem Stück durch die glänzende Inszenierung zu gezeitigtem Erfolg. Das Bühnenbild, das unser neuer Spielleiter schuf, darf als unbedingt mustergültig und künstlerisch einheitlich angesehen werden. Es stellte eine prächtige Leistung dar, besonders die Inszenierung des zweiten Aktes war meisterlich. Die Darstellung erfreute uns durch einen guten Einklang im Zusammenspiel. Heinrich Götz gab als Hildebrand eine Meisterleistung seiner prächtigen Charakterisierungskunst. Sein Hildebrand war überzeugend und wahr. Der Ernst und die seeliche Größe im Schmerz, die seiner Rolle zugedacht war, kamen glänzend zur Darstellung. Paul Würthemberger gab den Hadubrandt im Feuer der jungen Gefühle mit prächtigem Ausdruck wärmstem Spiel und großer Ueberzeugungstreue. Seine künstlerischen Fähigkeiten vermieden dabei jede Uebertreibung. Seine Leistung verdient in gleicher Weise mit Heinrich Götz, mit vollstem Lobe bedacht zu werden. Künstlerisch vollendet war ferner der Lindold des Herrn Senden. Wir brauchen weiter keine Worte des Lobes diesem ausgezeichneten Künstler zu sagen, der allen Rollen in so gleicher Weise gerecht zu werden weiß. Mit der Darstellung der Frau Ute durch Anna Nolewska waren wir nicht im vollstem Maße einverstanden. Die Künstlerin betont immer zu sehr die Licht= und Schattenseiten, ohne die entsprechenden weichen Uebergänge zu finden. Auch will uns scheinen, als ob es ihr manchmal an der Ueberzeugung für die Darstellung der Ueberzeugung gebricht. Der tragische Schluß kam gut heraus. Die Rolle der Liebgart verkörperte Elsa Baumbach mit großem Liebreiz und dem ihr eigenen Verständnis für jede Kunstleistung. „Die Weltliteratur“ ist der tätigste Bundesgenosse als Bekämpfer der Schundliteratur in jeglicher Form. Sie bringt seit Jahren nur die wertvollsten Werke alter und zeitgenössischer Dichter. Jede Woche ein abgeschlossenes Werk für 20 Pfg. Was alle theoretischen Versuche.dankenswert erstrebten, verwirklicht„Die Weltliteratur“ durch die Tat. Ihr ist das Beste für die Massen des Volkes gerade gut genug, drum ist sie ein wortloser, aber offener Feind des üblichen Familienblattromans und der seichten Unterhaltungslektüre.„Die Welt=Literatur“ brachte aus dem unendlich reichen Schatz aller Völker schon so viel der besten Romane und Novellen, daß selbst nur eine Titelaufzählung zu viel Platz erfordern würde. Wir beschränken uns darauf hinzuweisen, daß die neuste Rummer der„Welt=Literatur“ dem größten deutschen Humoristen Wilhelm Busch gewidmet wird. Mit einer biographischen Einleitung und dem Porträt W. Busch's(aus dem Jahre 1904 stammend) werden 4 vollständige Werke und zwar„Der Zylinder“„Fritze"„Vierhändig" und „Eine kalte Geschichte“ gebracht. Handbuch des guten Tones von K. von Franken. Preis 4.75 M. Max Hesses Verlag, Berlin. Von zahlreichen Büchern gleicher Art ist uns keines bekannt, das so viele Vorzüge in sich vereinigt wie gerade dieses. Es behandelt seinen Stoff erschöpfend und ist äußerst billig; überall geht Verseinerung der äußeren Form mit innerer Beredlung, stets Höflichkeit mit Herzlichkeit Hand in Hand. Selbst der Erwachsene wird vieles aus dem Buche lernen. Kein Alter, kein Stand, keine Lebenslage ist unberüchsichtigt gelassen. „Hier Zensur— wer dori?“ Unter diesem Titel gibt der bekannte Literar= historiker Prof. Dr. Hauben im Verlig F. A. Brockhaus in Leipzig soeben eine Geschichte der Zensur heraus(M. 3.60, geb. M. 5.—). Das Büchlein bietet in Form von scharfgeprägten Anekdoten farbenlustige Miniaturbilder und ernfthaft=schwarze Schattenrisse aus der„guten alten Zeit“— reizende Arabesken zu einem vielberufenen Tert des Tages.