unfere Crügse Pse. under Mreuzhend so Pfennig, Durch die Oes Ofrunig Erichete: un Samslage. Anzeigenpreie: Die einlvaltige Melenelzeile oder beren Naum 18 Pfennig: für auswärtige Auftraggeder 20 9se. Rchlamen ie Oig. Die Zeile. PUIRPMAAO ändenangige Beilung. Unfer Wahllpruch: Oleiches Recht für Rile! Druc umd Gertag: Josef Kroth, Vonn a. Alb. Scheck-Route Nr. 507 bei der Städt. Sparkase Vonn. Schriftleitung u. GeschäftostellBreitestraße 15. Fernauf 515. Verantwortlich für die Schriftleitung: G. Schmidt, Bonn, Deetschstraße 7. Fernruf 916. Nr. 41 Mittwoch, den 22. Mai,(Wonnemond) 1918. Mitteleuropa. Der Traum des von„Realpolitikern" als „Illusionisten" belächelten Denkers Raumann will Form, will Gestalt gewinnen. Bei der Zusammenkunft der beiden Kaiser sind Abmachungen der leitenden politischen und militärischen Persönlichkeiten getrossen worden, die unser bisheriges Bündnis weiter ausbauen und dem von Raumann gesteckten Ziel näher bringen. Die Besprechungen im Großen Hauptquartier am 12. Mai führten zu einer grundsätzlichen Einigung über die schwebenden politischen, militärichen und wirtschaftlichen Fragen. Zwischen Deutschland und Oesterreich=Ungarn werden bindende vertragsmäßige Abmachungen getroffen. Ihr Zweck und Ziel ist, das feste Kern= und Mittelstück zu schaffen, auf dem sich der neue große Bau Mitteleuropas erheben kann. Man wird wohl nicht fehlgehen in der Annahme, daß der gegenseitige Zusammenschluß insbesondere militärpolitischer Art sein wird. Die beiderseitigen militärischen Machtmittel müssen so fest zusammen verschmolzen werden, daß wir gegenüber jeder künftigen feindlichen Koalition unangreifbar dastehen. Damit wird Hand in Hand ein wirtschaftliches Zusammengehen erfolgen müssen, und über alledem wird dann die politische Gemeinsamkeit stehen. Der jetzt erfolgte enge Zusammenschluß wird aber in seinen Wirkungen weit über die beteiligten Völker hinauswachsen. Vor allen Dingen wird sich das Verhältnis Bulgariens und der Türkei zu den Mittelmächten künftighin ebenfalls enger und inniger gestalten müssen. Das wäre nicht allein die notwendige Folge, um dem mitteleuropäischen Bunde die feste Verankerung zu geben, sondern eine solche Entwicklung liegt auch im Interesse der bulgarischen und türkischen Politik. Darüber hinaus teilen sich die Wirkungen der Abmachungen vom 12. Mai aber auch der gesamten Weltpolitik mit. Die Stellung des ganzen Ostens zu uns und Mitteleuropa wird dadurch eine wesentlich andere, als sie vor dem Kriege war. Die östlichen Völker und Reiche besitzen künftighin einen starken Rückhalt, der sie frei macht von einem Anlehnungsbedürfnis nach überseeischen Mächten, insbesondere England. Es ist jetzt in Europa ein Riesenblock gezimmert, dessen Gewicht so gewaltig ist, daß er durch keinen Sturm von außen irgendwie erschüttert werden kann. Es ist im besten Sinne Kontinentalpolitik, die sich in dem neuen Bunde äußert, und die wir betreiben müssen, wenn anders wir uns von dem unseren Völkern von England zugedachten politischen und wirtschaftlichen Joche befreien wollen. Um die ganze tiefgreifende und umwälzende Bedeutung der nunmehr aufgerührten Weltprobleme erfassen zu können, braucht nur darauf verwiesen zu werden, daß die schmerzlichsten und anderseits doch wieder die heilsamsten Wirkungen des jetzigen Ereignisses sich letzten Endes in Frankreich und Italien geltend machen werden. Sie schweben jetzt förmlich zwischen Land und Wasser, eine ersprießliche politische und wirtschaftliche Wirksamkeit ist ihnen verwehrt, wenn sie nicht Anlehnung an Mitteleuropa suchen. Diese hintanzuhalten war ja Englands besonderes Ziel, und Clemenceau hatte es durch seinen Sprengversuch zwischen den beiden Kaiserreichen fortgeführt. Nun sind aber auch diese Hoffnungen gründlich zerschlagen, der neue Bund steht mächtiger als je beherrschend in dem wirren Weltgetriebe. Elsaß=Lothringens Bodenschätze und die Verbändler. Die holländische Wochenschrift der Nieuwe Rotterdamer kommt in einer kritischen Betrachtung über das angebliche Recht Frankreichs auf Elsaß Lothringen zu dem Ergebnis, daß Frankreich weder historische Rechte auf diese beiden Provinzen geltend machen könne, noch daß es seine Ansprüche auf Grund einer nationalen Zugehörigkeit der elsaß=lothringischen Bevölkerung erheben dürfe, sondern ausschließlich und allein die realen Interessen an dem Besitz der Bodenschätze dieses Landes für seine Eroberungsziele maßgebend seien. Darüber heißt es in dem erwähnten Aufsatz: „Wenn man die Staaten und ihre Grenzen durch das Nationalitätenprinzip festlegen will, wie es auch Wilson proklamiert hat, dann zeigt sich in Bezug auf Elsaß=Lothringen, daß die Bevölkerung bis auf einige Distrikte in der Nähe von Metz von deutscher Abstammung und Sprache ist. Werden also die Grenzen nach der Nationalität gezogen, dann kann nur ein sehr kleiner Teil von Lothringen an Frankreich zurückkommen. In den letzten 40 Jahren ist das wirtschaftliche Leben dieser Provinzen immer mehr mit dem Deutschen Reiche zusammengewachsen. Die Bürgerschaft des Reichslandes fühlt sich durch diese Bande immer deutsch. Sie wird in ihrer Mehrheit wahrscheinlich gegen eine Abtrennung von Deutschland und Vereinigung mit Frankreich sein. Das Nationalitätenprinzip gibt also im ganzen keine klare unzweideutige Auflösung dieses Problems. Der Kampf um Elsaß=Lothringen, der Jahre lang ein rein theoretischer zu sein schien, ist in Wirklichkeit zum Kampf um einen kostbaren realen Besitz geworden. Wenn Frankreich die deutsche Hälfte der lothringischen Eisenbecken erobern könnte, dann könnte Frankreich seine Produktion verdoppeln. Es geht aber nicht allein um Eisen, sondern auch um Kalisalze, die im Elsaß entdeckt worden sind. Frankreich könnte durch Besitz des Elsaß seinen Landbau unabhängig von der deutschen Kaliproduktion machen. Darum ist keine Rede davon, daß Elsaß=Lothringen, falls die Entente siegt, selber über sein Geschick bestimmen darf! Die Entente verfolgt ein rein imperalistisches Interesse." Die Erkenntnis dämmert allmählich doch auch in den neutralen Staaten, weshalb der ganze Verband sich für die Rückgabe ElsaßLothringens einsetzt. Frankreich sucht in der Wiedereroberung dieses deutschen Besitzes zunächst eine Befriedigung seiner verletzten Eitelkeit, seiner Revanchegelüste. Es mag zum Teil wohl auch an die begehrenswerten Bodenschätze denken. Es würde aber wenig oder gar keine Freude daran erleben und sicherlich keinerlei Gewinn aus ihnen ziehen. Denn England und Amerika, denen es jetzt schon tief verschuldet ist, würden sich hier sofort festsetzen. Elsaß=Lothringen würde der finanzielle Brückenkopf der angelsächsischen Welt im Herzen Europas, von wo aus sie alsbald nicht nur unsern alten Erdteil, sondern darüber hinaus auch die ganze übrige Welt in ihre Fron zwingen würde. Frankreich selbst würde am schwersten darunter leiden. Es wäre dem alten Erbseind machtlos ausgeliefert, ohne Aussicht, sich je wieder erheben zu können. Es kann nur in einem politischen und wirtschaftlichen Einvernehmen mit seinem östlichen Nachbar, den es heute vernichten will, wieder erstarken und gesunden. In der Umarmung in der angelsächsischen Welt wird es an einem unheilbaren Siechtum macht= und kraftlos verenden. England ist der Fluch jedes Volkes, das ihm glaubt und sich mit ihm einläßt. Der Triumph des Verbandes wäre der Untergang Frankreichs. Seine Enkel werden dem heutigen Geschlecht noch fluchen, das in unheilbarer Verblendung selbst den Strick dreht, der es erdrosseln wird. Londoner Nebel. Der englische Nachrichten= und Pressedienst hat bisher verhindert, zu erkennen, was in den Verbandsländern selbst und in ihren Herrschaftsgebieten eigentlich vorgeht, wie es dort in Wirklichkeit aussieht. Bisher mußte man annehmen, die Völker seien alle einmütig für den Verband und gegen die Mittelmächte. Nur ab und zu erfuhr die Welt, auch in den Verbandsstaaten sei nicht alles ein Herz und eine Seele für die Verbandsregierungen. Aus Irland kam die erste Kunde von Aufstandsbestrebungen, die in den Ostertagen vor zwei Jahren blutig unterdrückt wurden. Galgen, Pulver und Blei wüteten gegen die Freiheitskämpfer, die erwartet hatten, auch auf das vom Verbande verkündete Selbstbestimmungsrecht der Völker Anspruch erheben zu können. England hat erst jetzt gewagt, die allgemeine Wehrpflicht auch auf Irland auszudehnen. Aber nur auf dem Papier. Das Gesetz, das gegen den erbitterten Widerstand der 13. Jahrgang. irischen Nationalisten beschlossen wurde, soll vorläufig nicht angewendet werden. Es heißt, bis nach Einführung der stets versprochenen und immer wieder vorenthaltenen Selbstverwaltung. Inzwischen ist aber der aus dem Burenfeldzug bekannte General French, der auch als Oberbefehlshaber der englischen Armee in Frankreich keine Gelegenheit fand, sich mit militärischem Ruhm zu bedecken, zum Vizekönig von Irland ernannt und mit unbeschränkten Vollmachten ausgestattet worden. Er wird versuchen, den Widerstand gegen die Wehrpflicht unter allen Umständen zu brechen. Vorläufig hat er es mit einem lahmen Aufruf versucht, der vor einer angeblich deutschen Verschwörung in Irland warnt. Die Iren sind aber zum Aeußersten entschlossen. Die bereits erfolgte Verhaftung ihrer hervorragendsten Führer wird sie kaum lähmen. Die gesamte Geistlichkeit hat sich für den Widerstand erklärt. England wagt einen hohen Einsatz, will es jetzt Irland seinen Willen auszwingen. Der künstliche Nebel, der bisher durch die Londoner Nachrichten und Presse verbreitet wurde, hat nicht verhindern, daß die Wahrheit über Irland der ganzen Welt erkennbar wird. Mit Ausnahme von Wilson, der dem Londoner Nebel unrettbar verfallen ist. Aber nicht nur in Irland ist der Widerstand gegen den englischen Imperalismus sichtbar geworden. In Australien ist die allgemeine Wehrpflicht durch Volksabstimmung wiederholt abgelehnt worden. Die Regierung Bothas in Südafrika wagt nicht, einen entsprechenden Gesetzentwurf vorzulegen. Indien sträubt sich auch, England weitere Menschenopfer zu bringen. Fast ebenso bedenklich wie aus Irland lauten die Nachrichten aus Kanada. Das Land hat der Brite Frankreich entrissen. Die Bevölkerung, die noch immer zu einem großen Teil aus Franzosen besteht, hat ihre Gegensätze noch nicht aufgegeben, wie in Europa, in Kanada ist der Engländer dem Franzosen noch immer der Feind, dem er sich nur widerwillig beugt. Im Senat hat sich der Franzose Roche neulich auch gegen den Gesetzentwurf zur Ausschließung des deutschen Handels nach dem Kriege ausgesprochen. Deutschland werde nach dem Kriege, so führte er aus, Kanadas bester Handelskunde werden. Das Ende des Krieges werde den Ausbruch eines fürchterlichen Handelskampfes sehen. Die Vereinigten Staaten würden keine kanadischen Waren brauchen. Aber auch England mache Kanada keine Aussicht mehr auf Vorzugsbehandlung, denn es werde nach dem Kriege immer mehr gezwungen sein, ausschließlich mit den Vereinigten Staaten Handel zu treiben. Deutschland sei eines der Länder, mit denen Kanada unbedingt werde Handel treiben müssen. Das klingt ganz anders, als die Märchen, die Reuter bisher der Welt aufgeschwindelt. Bedenklicher sind aber noch die Nachrichten, die aus der Othello. Novelle Von Wilhelm Hauss. 10) „Sie glauben also an diese Erfindung?“ sagte Sophie, indem ihre Tränen heftiger strömten;„ach es ist ja nur ein Kunstgriff gewisser Leute, die ihn von uns entfernen wollten. Lesen Sie dieses Billet, es ist dasselbe, das ich erhielt; gestehen Sie selbst, es ist Verleumdung!" Der Major las: „Der Graf v. Z. ist verheiratet; seine Gemahlin lebt in Avignon; drei kleine Kinder weinen um ihren Vater.— Sollte eine erlauchte Dame so wenig Ehrgefühl, so wenig Mitleid besitzen, ihn diesen Banden noch länger zu entziehen? Es war dieselbe Handschrift, dasselbe Siegel, wie jenes Billet, das er selbst bekommen hatte. Er sah noch immer in diese Zeilen; er wagte nicht aufzuschauen, er wußte nicht zu antworten; denn seine strengen Begriffe von Wahrheit erlaubten ihm nicht, gegen seine Ueberzeugung zu sprechen, das tiefe Mitleid mit ihrem Schmerz ließ ihn ihre Hoffnung nicht so grausam niederschlagen. „Sehen Sie,“ fuhr sie fort, als er noch schwieg, „wie ich dieses Briefchen arglos, neugierig erbrach, so überraschten mich jene schrecklichen Worte Gemahlin, Vater wie eine Stimme des Gerichtes. Die Sinne schwanden mir; ich wurde recht krank und elend; aber so oft ich nur eine Stunde mich leichter fühle, steigt meine Hoffnung wieder; ich glaube, Zroniebsky kann doch nicht so gar schlecht gewesen sein, er kann mich nicht so schrecklich betrogen haben. Lächeln Sie doch, Major, seien Sie freundlich!— Ich erlaube Ihnen, Sie dürfen mich verspotten, weil ich mich durch diese Zeilen so ganz außer Fassung bringen ließ, aber nicht wahr, Sie meinen selbst, es ist eine Lüge, es ist Verleumdung?" Der Major war außer sich; was sollte er ihr sagen? Sie hing so erwartungsvoll an seinen Lippen, es war, als sollte ein Wort von ihm sie in's Leben rufen— ihr Auge strahlte wieder, jenes holde Lächeln erschien wieder auf ihren lieblichen Zügen— sie lauschte, wie auf die Botschaft eines guten Engels. Er antwortete nicht, er sah finfter auf den Boden; da verschwand allmählich die frohe Hoffnung aus ihren Zügen, das Auge senkte sich, der kleine Mund preßte sich schmerzlich zusammen, das zarte Rot, das noch einmal ihre Wangen gefärbt hatte, fleh; sie senkte ihre Stirne in die schöne Hand, sie verbarg ihre weinenden Augen. „Ich sehe,“ sagte sie„Sie sind zu edel, mir mit Hoffnungen zu schmeicheln, die nach wenigen Tagen wieder verschwinden müssen. Ich danke Ihnen, auch für diese schreckliche Gewißheit. Sie ist immer besser als das ungewisse Schweben zwischen Schmerz und Freude: und nun, mein Freund, nehmen Sie dort das Käftchen, suchen Sie es ihm zuzustellen, es enthält manches, was mir teuer war,— doch nein, lassen Sie mir es noch einige Tage, ich schicke es Ihnen, wenn ich es nicht mehr brauche.“ „Es ist mir, als werde ich nicht mehr lange leben,“ fuhr sie nach einigen Augenblicken fort; „ich bin gewiß nicht abergläubisch, aber warum muß ich gerade nach diesem fatalen Othello krank werden?“ „Ich hätte nicht gedacht, daß dieser Gedanke nur einen Augenblick Euer Durchlaucht Sorge machen könnte!“ sagte der Major. „Sie haben Recht, es ist töricht von mir; aber in der Nacht, als man mich krank aus der Oper brachte, träumte mir, ich werde sterben. Eine ernste, finstere junge Dame kam mit einem Plümeau von roter Seide auf mich zu, deckte ihn über mich her und preßte ihn immer stärker auf mich, daß ich beinahe erstickte. Dann kam plötzlich mein Großoheim, der Herzog Nepomuk, gerade so wie er gemalt in der Galerie hängt, und befreite mich von dem beengenden Druck und das Sonderbarste ist—“ „Nun?“ fragte der Baron lächelnd,„was sing denn der gemalte Herzog mit Desdemona an?“ Die Prinzessin staunte:„Woher wissen Sie denn, daß die Dame Desdemona ist? Ich beschwöre Sie, woher wissen Sie dies?“ Der Major schwieg einen Augenblick verlegen. „Was ist natürlicher,“ antworte er dann,„als daß Sie von Desdemona träumten? Sie hatten sie ja am Abende zuvor in einem roten Bette verscheiden sehen.“ „Sonderbar, daß Sie auch gleich auf den Gedanken kamen! Das Sonderbarfte aber ist, ich wachte auf, als der Herzog mich befreite, ich wachte in der Tat auf und sah— wie jene Dame mit dem Plümeau unter dem Arm langsam zur Türe hinausging. Seit dieser Nacht träume ich immer dasselbe, immer beengender wird ihr Druck, immer später kommt mir der Herzog zu Hülfe, aber immer sehe ich sie deutlich aus dem Zimmer schweben! Und als ich gestern Abend mir dir Harfe bringen ließ und mein Desdemonaliedchen spielte, da— spotten Sie immer über mich! Da ging die Türe auf und jene Dame sah in's Zimmer und nickte mir zu.“ Sie hatte dieses halb scherzend, halb in Ernst erzählt: sie wurde ernster.„Nicht wahr, Major,“ sagte sie,„wenn ich sterbe, gedenken Sie auch meiner? Das Andenken eines solchen Mannes ist mir wert.,—„Prinzessin!“ rief der Major, indem er vergebens seine Wehmut zu bezwingen suchte,„entfernen Sie noch diese Gedanken, die unmöglich zu ihrer Genesung heilsam sien können!“ Die Oberhofmeisterin erschien in der Türe und gab ein Zeichen, daß die Audienz zu Ende sein müsse. Sophie reichte dem Major die Hand zum Kusse, er hat nie mit tieferer Empfindung von Schmerz, Liebe und Ehrfurcht die Hand eines Mädchens geküßt. Er hob sein Auge noch einmal zu ihr auf, er begegnere ihren Blicken, die voll Wehmut auf ihm ruhten. Die Oberhofmeisterin trat mit einer Amtsmiene näher; der Major stand auf; wie schwer wurde es ihm, mit kalten gesellschaftlichen Formen sich von einem Weten zu trennen, das ihm in wenigen Minuten so teuer geworden war. „Ich hoffe,“ sagte er,„Euer Durchlaucht bei der nächsten Cour ganz wieder hergestellt zu sehen?“ „Sie hoffen, Major?“ entgegnete sie schmerzlich lächelnd;„leden Sie wohl, ich habe zu hoffen aufgehört.“ 10. Die Residenz war einige Tage mit nichts Anderem, als der Krankheit der geliebten Prinzessin beschäftigt; man sagte sie bald sehr krank, bald gab man wieder Hoffnug; ein Schwanken, das für alle, die sie näher kannten, schrecklich war. An einem Morgen sehr frühe, brachte ein Diener dem Major ein Kästchen. Ein Blick auf dieses wohlbekannte Behältnis und auf die Trauerkleider des Dieners überzeugten ihn, daß die Prinzessin nicht mehr sei. Es war ihm, als sei dieses liebliche Wesen ihm, ihm allein gestorben Er hatte viel verloren auf der Erde, und doch hatte kein Verlust so empfindlich, so tief seine Seele berührt als dieser. Es war ihm, als habe hauptsächlich von Franzosen bewohnte Provinz Quebec bekannt werden. Wie aus Paris gemeldet wird, ist über Französisch=Ranada der verschärfte Belagerungszustand verhängt worden. Der Widerstand der Bevölkerung gegen die von der englischen Mehrheit des Parlaments beschlossene allgemeine Wehrpflicht hat schon zu regelrechten Schlachten mit dem Militär geführt. Nach zuverlässigen Berichten war die Menge systematisch in Banden von je 1000 Mann eingeteilt, die alle mit Gewehren und Revolvern bewaffnet waren und unter einem geheimen gemeinsamen Oberbefehl standen. Die Hauptschlacht setzte das ganze Geschäftsviertel drei Tage und drei Nächte lang in Schrecken, da sich die Kämpfe in den Straßen dieses Viertels abspielten. Am ersten Tage gelang es schnell herbeigeeiltem Militär, die zusammengerotteten Aufrührer zu zerstreuen, jedoch schon am nächsten Tage lebten die Kravalle um so stärker wieder auf. Waffenläden wurden gestürmt und aus ihnen alle Gewehre, Revolver und Munition geraubt. Die Menge zog dann vor das Zeughaus, um die am Vortage verhafteten Aufrührer zu befreien. Ein Benzinlager wurde angezündet. Als dann schnell aufgesessene Kavallerie herbeiritt, kam es zu einer regelrechten Schlacht, bei der eine große Anzahl von Personen getötet und verwundet wurden. Maschinengewehrkompagnien fuhren in den Hauptstraßen auf. Die Kavallerie ritt mit gezogenem Säbel eine Attacke. Das Militär wurde aber mit Gewehr= und Revolversalven und mit einem Hagel von Ziegelsteinen empfangen. Es entspann sich ein wütender Kampf. Die Straßen im Geschäftsviertel Quebees boten den Anblick eines Schlachtfeldes. Die Regierung rechnet mit weiteren Kämpfen und konzentriert immer neue Truppen in der Stadt und inneren Umgebung. Diese Vorgänge vermögen auch die dichtesten englischen Nebel nicht mehr zu verhüllen. Und wenn bei uns noch Zweifel herrschen sollten, wie das vom Verband verkündigte Selbstbestimmungsrecht der Völker und der Schutz der kleinen Nationen zu verstehen ist, dann müssen sie angesichts der Vorgänge in Irland und Kanada doch schwinden. Uebrigens hat nicht nur England einen wütenden Kampf gegen die Wehrpflichtgegner in seinen Herrschaftsgebieten zu führen, sondern er nur noch ein Geschäft auf der Erde, das Vermächtnis dei Verstorbenen an seinen Ort zu befördern; er würde diese Stadt, die so drückende Erinnerungen für ihn hatte, sogleich verlassen haben, hätte ihn nicht das Verlangen zurückgehalten, ihre sterblichen Reste beisetzen zu sehen. Als die feierlichen Klänge aller Glocken, als die Trauertöne der Musik und die langen Reihen der Fackelträger verkündeten, daß Sophie zu der Gruft ihrer Ahnen geführt werde, da verließ er zum ersten Mal wieder das Haus und schloß sich dem Zuge an. Erhörte nicht auf das Geflüster der Menschen, die sich über die Ursache ihrer Krankheit, ihres Todes besprachen; er hatte nur einen Gedanken, nur jener Augenblick, wo ihr Auge noch einmal auf ihm geruht, wo seine Lippen ihre Hand berührt hatten, stand vor seiner Seele. Man nahm die Insignien ihrer hohen Geburt von dem Sarge, man senkte sie langsam hinab zum Staube ihrer Ahnen. Die Menge verlor sich, die Begleiter löschten ihre Fackeln aus und verließen die Halle. Der Major warf noch einen Blick nach der Stelle, wo sie verschwunden war, und ging. Vor ihm ging mit unsicheren, schleppenden Schritten ein alter Mann, der heftig weinte. Als der Major an seiner Seite war, sah jener sich um, es war der Regisseur der Oper. Der Alte trat näher zu ihm, sah ihn lange an, schien sich auf etwas zu besinnen und sprach dann: „Möchten Sie nicht, Herr Baron, wir hätten nur geträumt, und jenes liebliche Kind, das man begraben hat, wäre noch am Leben?“ „Woran mahnen Sie mich!“ rief der Major mit unwillkürlicher Grauen;„ja, bei Gott, es ist so, wie Sie träumten; sie ist begraben und wir beide gehen nebeneinander von ihrem Grab.“ „Drum soll der Mensch nie mit dem Schicksal scherzen,“ sagte der Alte mit trübem Ernst. „Ist es heute nicht elf Tage, daß wir Othello gaben? Am achten ist sie gestorben.“ „Zufall, Zufall!“ rief der Major.„Wollen Sie ihren Wahnsinn auch jetzt noch fortsetzen? Weiß ich doch nur zu gut, an was sie starb? Wohl hat ein Dolch ihre Seele, wie Desdemona's Brust durchstoßen; ein Elender, schwärzer als Othello, hat ihr Herz gebrochen; aber dennnoch ist es Aberglaube, Wahnsinn, wenn Sie diesen Tod und Ihre Oper zusammenreimen!“ „Unser Streit macht sie nicht wieder lebendig,“ sagte der Alte mit Tränen.„Glauben Sie, was Sie wollen Verehrter! ich werde es, wie ich es weiß, in meiner Opernchronik notieren. Es hat so kommen müssen!" „Nein!“ erwiderte der Major beinahe wütend, „nein, es hat nicht so kommen müssen; ein Wort von mir hätte Sie vielleicht gerettet. Bringen Sie mir um Gottes Willen ihren Othello nicht in's Spiel; es ist Zufall, Alter; ich will es haben, es ist Zusall!“ „Es gibt, mit ihrer Erlaubnis, keinen Zufall; es gibt nur Schickung. Doch ich habe die Ehre, mich zu empfehlen, dann hier st meine Behausung. Glauben Sie übrigens, was Sie wollen;" setzte der Alte hinzu, indem er die kalte Haud des Majors in der seinigen preßte,„das Factun ist da, ste starb— acht Tage nach Othello.“ Ende. Frankreich und Italien haben sich mit aller Gewalt der sogenannten Friedenswühler im eigenem Lande zu erwehren. Clemenceau macht ihnen einfach kurzer Hand den Prozeß und läßt sie zum Tode verurteilen. Bolo Pascha ist bereits erschossen. In Prozeß Bonnet Rouge wurde Duval zum Tode verurteilt, Marion zu zehn Jahren Zwangsarbeit verbunden mit militärischer Degradation, Joucla zu fünf Jahren Zwangsarbeit, Leymarie zu zwei Jahren Gefängnis und 1000 Fr. Geldstrafe und Breassen zu zwei Jahren Gefängnis und 5000 Fr. unter gleichzeitiger Bewilligung von einem Strafaufschub verurteilt. Das nächste Opfer Clemenceaus dürfte Caillaux sein. In Italien wagt noch kein Minister, mit einer solchen Brutalität gegen eigene Landsleute vorzugehen. Dort werden vorläufig erst nur Ausländer verurteilt, auch wenn sie unbeteiligten Staaten angehören. Die Befreier der kleinen Nationen können ihre Herrschaft also nur durch blutige Gewalt aufrechterhalten. Die Erkenntnis hat auch der dichteste Londoner Nebel nicht verhindern können. Gegen die Wäscheverschwendung macht ein Mitarbeiter der„D. T.“ auf Grund von Mitteilungen von Wäschereibesitzern— in Berlin ist das Waschen im Hause auch aus den Privathäusern fast ganz verschwunden— allerlei sehr berechtigte Ausführungen:„Es gibt da reiche Männer, die auch jetzt noch jeden Tag ein reines Hemd anziehen, andere, die jeden Tag einen, in einem Falle sogar zwei neue Kragen täglich umlegen, und zwar gestärkte Hemden und gestärkte Kragen! Wenn diese Herrschaften mit Gewalt ihre Wäsche ruinieren wollen(denn erfahrungsgemäß leidet die Wäsche nicht durch das Tragen, sondern durch das Waschen am meisten), so mögen sie das mit sich abmachen. Aber wenn die Plättanstalten für diesen unsinnigen und in dieser Zeit geradezu verbrecherichen Wäscheluxus ihre kostbare Stärke vergeuden müssen, die auf diese Weise den minderbemittelten Klassen und der Allgemeinheit entzogen wird, so ist das ein Unfug. Die Verschwendung der Stärke an diese Luxuskunden liegt nicht allein im Interesse der Wäschereien und Plättereien selber, die gerne ihre geringen Vorräte auf alle Kunden verteilen möchten, aber nach Lage der Dinge auf ihre „besten“ Kunden Rücksicht zu nehmen gezwungen sind. Verstümmelungszulage auch an innerlich kranke Kriegsbeschädigte. Bisher konnte innerlich Schwerkranken nach § 13 Abs. 3 des Mannschaftsversorgungsgesetzes nur dann eine Verstümmelungszulage gewährt werden, wenn die Notwendigkeit andauernder Krankenpflege und Wartung durch andere Personen vorlag. Durch einen Erlaß des Preussischen Kriegsministeriums vom 8. Februar 1917 sind nun nach dem Kommunalblatt die stellvertretenden Generalkommandos ersucht worden, Fälle, in denen die Gewährung einer Pflegezulage nach Art des Leidens und der sonstigen Sachlage angezeigt wäre, nach den jetzigen Bedingungen jedoch nicht zulässig ist, dem Kriegsministerium mit eingehender Begründung zur Entscheidung vorzulegen. In Frage kommen hauptsächlich Fälle von schweren, an sich 100% Erwerbsunfähigkeit bedingenden Leiden, die entweder durch die Notwendigkeit besonderen Pflege übermäßige Geldausgaben verursachen, oder durch Art und Schwere der Krankheitserscheinungen (z. B. schwere Gelenkleiden, Zustände erheblicher Schwäche, andauerndes Fieber) den Erkrankten zu den Verrichtungen der gewöhnlichen Lebenshaltunden ohne fremde Hilfe unfähig machen. Anträge sind bei dem zuständigen Bezirkskommando anzubringen. Kriegs=Luftflotten=Ausstellung, Köln. Die Ausstellung hatte Pfingsten Massenbesuch, denn über 44200 Besucher konnten an den beiden Pfingst=Feiertagen an den Kassen gezählt werden. Die auf dem Ausstellungsgelände errichtete drahtlose Station, von deren Bau wir bereits berichteten, ist nunmehr fertiggestellt und in Betrieb genommen. Es soll den Besuchern der Ausstellung Gelegenheit geboten werden, sich über das Wesen der Funkentelegraphie zu unterrichten und sich selbst einmal davon zu überzeugen, in welcher Weise die Morsezeichen ankommen und vom Funker ausgenommen werden. Mit Rücksicht auf die eingetretene Hitze finden jetzt auch abends um 7 Uhr in der Ausstellung Hauptvorträge statt. Die Militärkonzerte werden nach wie vor Sonn= und Feiertags, Mittwochs und Samstags abgehalten. Am Pfingstmontag mittags um 1 Uhr sand über der Ausstellung ein Luftgesecht durch vier Flugzeuge der Fliegerstation Köln statt. Besonders elegante Schleifenflüge führte ein Kampfeinsitzer, gesteuert von Herrn Leutnant Uhlrau, aus. Nachmittags um 5 Uhr besichtigte Seine Hoheit der Herzog Ernst Günther zu Schleswig=Holstein in Begleitung des Gouverneurs der Festung Köln, Exellenz von Kruge, des Herrn Oberbürger= meister Dr. Löhe die Ausstellung. Seine Hoheit wurden durch den Leiter der Ausstellung, Direktor Presuhn, geführt und äußerten sich sehr anerkennend über das Gesehene und Gehörte sowie über das große Interesse, das die Veranstaltung von Seiten der Bevölkerung entgegengebracht wird und das durch den Massenbesuch am Pfingstmontag so recht zum Ausdruck kam. Die Kohlenversorg ung der Bonner Bürgerschaft. Die Ortskohlenstelle macht uns folgende Angaben: Brikettbezug im Landabsatz. Von der Möglichkeit Briketts im Landabsatz, d. i. durch Fuhren von den Brikettwerken zu beziehen, wird in letzter Zeit vermehrter Gebrauch gemacht. Es ist das dringend erwünscht und wiederholt sei die Bürgerschaft darauf hingewiesen, weitgehendst ihren Bedarf an Briketts für den Winter jetzt schon im Wege des Landabsatzes einzudecken. Außer hiesigen Fuhrwerkbesitzern haben sich auch zahlreiche auswärtige zur Heranschaffung von Briketts mittels Fuhren angeboten. Die Ortskohlenstelle ist auf Wunsch bereit, Fuhrwerksbesitzer nachzuweisen. Es war angeregt worden, den Fuhrpreis amtlich zu begrenzen. Das Gesetz betreffend Höchstpreise bietet dazu keine Handhabe. Es greifen daher die Bestimmungen des bürgerlichen Gesetzbuches(§§ 631, 632) Platz. Für Briketts, welche hiesige Kohlenhändler im Landabsatz bezogen haben und an die Bürgerschaft verkaufen, wird der Höchstpreis von Fall zu Fall festgesetzt. Holzversorgung. Die Ortskohlenstelle beabsichtigt, um der für den nächsten Winter im Falle der Fortdauer des Krieges drohenden Brennstoffnot zu steuern, Brennholz zu beschaffen. Damit ein Bild gewonnen werden kann in welchem Umfange Holz zu beschaffen ist, erläßt die Ortskohlenstelle in der heutigen Nummer eine Aufforderung zur Bestellung. Nur derjenige kann darauf rechnen, durch Vermittlung der Stadt Holz zu erhalten, der rechtzeitig die Bestellung abgegeben hat. Der Preis des durch Vermittlung der Stadt zu beziehenden Holzes wird dem ungefähren Selbstkostenpreis entsprechen. Die Lieferung wird möglichst im Laufe des Sommers erfolgen. Abhanden gekommene Kohlenkarten und Bezugsscheine. In letzter Zeit mehren sich die Fälle, in denen Ersatz für abhanden gekommene Kohlenkarten und Bezugsscheine verlangt wird. Grundsätzlich erfolgt Ersatz nur dann, wenn der Verlust glaubhaft gemacht wird; indem Falle ist für die Neuausfertigung eine Gebühr von 5 —20 M. zu entrichten. Bonner Bolksspende. Die Bonner Volksspende erzielte bis zum 1. Mai d. Is. ein Gesamtergebnis von rund 590000 M. Das ist gewiß eine ansehentliche Summe und die Bonner Bürgerschaft kann mit Recht stolz sein auf die von ihr bisher bewiesene Opferfreudigkeit. Arm und reich, jung und alt haben dadurch zu beantragen, der Bonner Kriegswohlfahrtspflege die von ihr so dringend benötigten Mittel zuzuführen. Die aus den Sammlungen der Volksspende zu leistenden Aufgaben der Bonner Kriegswohlfahrtsflege sind aber auch vielseitig und bedürfen daher großer Mittel. Da ist zunächst zu neunen die Verbandund Krankenerfrischungsstelle„Prinzessin Viktoria in Lille“, die in ihrer überaus segensreichen Tätigkeit bis jetzt schon über 4½ Millionen Soldaten verpflegt und mit Liebesgaben aller Art bedacht hat. Ihr Wirken hat sich bei den letzten großen Angriffen gegen die die englische Front bei Arras, Cambrai und St. Quentin wieder hervorragend bewährt, was von militärischer Seite wiederholt rühmend anerkannt wurde. So wurden z. B. an einzelnen Tagen rund 20 000 Soldaten verpflegt. In der Zeit vom 21. März. bis einschließlich 20. April ds. Is. wurden zusammen rund 172000 Soldaten verpflegt. Dann kommt das Vereinslazarett„Prinzessin Viktoria“ in der Luisenstraße, die Beschäftigung arbeitloser Frauen in den von den Vaterländischen Vereinigungen unterstützen Arbeitsstätten, die Liebesgaben für die Truppen zu Weihnachten und bei anderen Gelegenheiten, die gesellschaftliche Unterhaltung der Verwundeten in den hiesigen Lazaretten, die Ausrüstung und Unterstützung der Beförderungs=Einrichtungen für die Ankunft der Verwundeten, die Weihnachtsbescherung der Verwundeten, die Weihnachtsbescherung der bedürftigen Angehörigen und Kinder unserer braven Truppen, Beihilfen für Lazarettzüge, die Beihilfen für die Kriegsbeschädigtenfürsorge, die Unterstützung der Gefangenen in Feindesland und die Ausbildung und Weiterbildung der Schwestern. Außer den genannten Aufgaben muß die Volksspende noch eine neue übernehmen. Es gilt die größte Not unserer aus rußischer Gefangenschaft heimkehrenden Brüder zu lindern. Auch dabei soll die Volksspende helfend eingreifen. Daß diese Einrichtungen große Summen erfordern, ist selbstverständlich. Mit den ständig wachsenden Pflichten wachsen aber auch die Aufgaben. Im Westen holt unser Hindenburg mit seinen Feldgrauen zum letzten Schlage aus. Große Siege sind bereits errungen, aber schwere Kämpfe stehen noch bevor, sodaß die Ansprüche an unsere Flotte noch große werden. Wir daheim wollen uns unserer Helden würdig und dankbar zeigen. Jedes Mitglied der Bonner Volksspende kann das befriedigende Bewußtsein in sich fühlen dazu beizutragen, unsern braven Feldgrauen das Durchhalten zu erleichtern, sowie Kriegsnot und Kriegselend zu mildern. Die Bonner Volksspende muß aber weiter wirken und sammeln, denn noch tobt der gewaltige Entscheidungskampf. Sie wendet sich daher an ihre sämtlichen Mitglieder mit der dringenden und herzlichen Bitte, sie auch fernerhin nach Kräften zu unterstützen bis der furchtbare Krieg eine Ende gefunden hat. Sie bittet aber auch alle noch Fernstehnden der Volksspende mit einem regelmäßigen Wochen= oder Monatsbeitrage beizutreten. Wer kann noch abseits stehen? Im Geschäftszimmer der Volksspende im Rathause, Erdgeschoß Ecke Stockenstraße, werden Anmeldungen während der Dienststunden entgegengenommen. Auch einmalige Gaben sind willkommen. Einzahlungen können auch auf unser Konto bei der Dresdener Bank, Filiale Bonn geschehen. Gebe jeder nach seinen Kräften und werde jeder Mitglied der Bonner Volksspende. Verkauf von Speisefett. Auf die Abschnitte Butter und Fett der Speisefettkarte werden in dieser Woche insgesamt 70 Gramm Butter auf den Kopf der Bevölkerung verausgabt. Der Preis für die Butter ist für 70 Gramm auf 0.59 M. festgesetzt. Bonn, den 21. Mai 1918. Der Oberbürgermeister. I. V.: Piehl. Brennholzslieferung der Stadt (Ortskohlenstelle) Geliefert wird auf Ofenlänge geschnittens Eichen=, Buchen= und Tannenholz. Der Preis wird den Selbstkosten entsprechen. Die Lieferung erfolgt im Laufe des Sommers. Bestellungen nimmt die Ortskohlenstelle bis 3. Juni entgegen. Die Ortskohlenstelle legt ihren Einkäufen die festen Bestellungen zu Grunde. Wer nicht jetzt bestellt, kann auf Lieferung durch die Ortskohlenstelle nicht rechnen. KRIEGSLUFTFLOTTEN-AUSSTELLUNG Täglich von 3 Uhr vorm. KöIr, Dlablacbaug beim Zool. Dauer nur noch bis zum Dunkelwerden. HUII KIeHIernaus Garten wenige Wochen Rlesenfluszeuge— Feldtliegerlager— Wanserflugzeuge Neu errichtet: Funkenstation. jeden Nachmittag ab 1.45 Uhr Aufnahme des amtlichen deutschen Berichtes, ab 5 Uhr des Berichtes vom Eiffelturm. Kriedsmarine-Abtellung. Der Bombenabwurl am Zlelturm. Das Sehrrohr von U Täglich ununterbrochen Vorträge und Führungen. Jeden Sonntag, Mittwoch und Samstag Militär-Konzert Eintritt 1 Mark, Kinder und Milltär 80 Pfennige Ziehung 29. u. 30. Mai Bohliälgsells" Il imtis enm D. 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