— 1 Durch unsere Trüger 30 Pie., ### Areuzband 50 Pfennig, Dierteljährl. Bezugspreis: Durch die Post 30 Pfennig, Gicheint Bithnacht und Banstagt. Baund und Berlag amn Besef Kroth, Vonn Breitestraße 13. Veenthraber 1438. BUAAEAGRO Unser Wahlspruch: Olelches Recht für Alle! 9# 89 um peiltge öslensbeile ober beun# Raum 10 Pleunig; für aubwärtige Auftraggeber 20 Piz. Metlsmsm 50 Wie. 8te Salle Nr. 55. Mittwoch, den 10. Juli 1912 Dumtpertlicher Ocheitäctter: Josef Kroth Pribetnohnung: — Dötschstraße 7.= Peensterehe 1195. 7. Jahrgang. Diäten für Schöffen u. Geschworene. Nach den Bestimmungen des Gerichtsversassungsgesetzes ist für die Berufung zum Amt eines Geschworenen oder Schöffen die Vollendung des 30. Lebensjahres und ein zweijähriger Wohnsitz in der Gemeinde erforderlich. Ausgeschlossen von diesen Aemtern sind: 1. Personen, welche die Befähigung hierzu infolge strafgerichtlicher Verurteilung verloren haben; 2. Personen, gegen welche das Hauptverfahren wegen eines Verbrechens oder Vergehens eröffnet ist, das die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte oder der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter zur Folge haben kann; 3. Personen, welche infolge gerichtlicher Anordnung in der Verfügung über ihr Vermögen beschränkt sind. Es sollen zu den Aemtern der Geschworenen und Schöffen nicht berufen werden: Empfänger von Armenunterstützung aus öffentlichen Mitteln, geistig oder körperlich Gebrechliche, ferner— in dieser Aneinanderreihung liegt keine böse Absicht— Minister, Beamte, die jederzeit einstweilig in den Ruhestand versetzt werden können, richterliche Beamte und solche der Staatsanwaltschaft, Vollstreckungsbeamte, Religionsdiener, Volksschullehrer und endlich Dienstboten. Ablehnen dürfen die Berufung: Mitglieder einer deutschen gesetzgebenden Versammlung, Personen, die im letzten Geschäftsjahre die Verpflichtung eines Geschworenen oder an wenigstens 5 Sitzungstagen die Verpflichtung eines Schöffen erfüllt haben, Aerzte Apotheker, die keine Gehilfen haben, Personen über 65 Jahre und endlich diejenigen, welche glaubhaft machen, daß sie den mit Ausübung des Amtes verbundenen Aufwand nicht tragen können. Aus diesen Bestimmungen des Gerichtsverfassungsgesetzes geht hervor, daß die Befähigung zum Schöffen= und Geschworenenamt an keinerlei Zensus, Steuerleistung oder dergleichen, gebunden ist. Aber in der Praxis hat sich die Sache zumindest bis vor noch nicht langer Zeit so gemacht, daß die Geschworenen und noch mehr die Schöffen in der Hauptsache aus bestimmten Bevölkerungsschichten, sagen wir aus den oberen Hunderttausend rekrutiert wurden. Nach welcher Richtung diese Auslese getroffen wurde, geht aus der erwähnten Bestimmung hervor, wonach Personen, die glaubhaft machen, daß sie den mit der Ausübung des Amtes verbundenen Aufwand nicht tragen können, diese Aemter ablehnen dürfen. Bei der Aufstellung der sogenannten Urlisten wurden diese Kreise fast durchweg von vornherein nicht berücksichtigt, so daß die Ablehnung in der Praxis eine geringe Rolle spielte. Da über diese Handhabung vielfach Beschwerden in die Oeffentlichkeit drangen und befürchtet wurde, daß diese Auslese den Klagen über eine sogenannte Klassenjustiz eine gewisse Unterlage bieten könne, wurde von den Juftizministerien mehrerer Bundesstaaten in Erlassen darauf hingewiesen, daß es wünschenswert sei, Vertreter aller Volksschichten, auch der Arbeiterbevölkerung, zu den Aemtern der Schöffen und Geschworenen hinzuzuziehen. Daß es sich hierbei um eine wirkliche Neuerung handelte, ging am deutlichsten daraus hervor, daß, wie man sich noch erinnern wird, in der ersten Zeit die Fälle der Berufungen von Arbeitern zum Schöffen und Geschworenenamt ausdrücklich in den Zeitungen registriert wurden. Daß aber auch in Zukunft die Auslese zu diesen Aemtern nach unten hin beschränkt sein wird, liegt zum Teil an dem mit diesem Amt verknüpften Aufwand, der in der Tat für den Handw ker und Arbeiter nicht gering ist. Den hiermit verbundenen Uebelstand wollte die Regierung durch die in dem nicht zur Verabschiedung gelangten Entwurf eines Gesetzes, betreffend Aenderungen des Gerichtsverfassungsgesetzes, enthaltene Bestimmung beseitigen, welche besagte:„Die Schöffen und Geschworenen erhalten Vergütung der Reisekosten, sowie für jeden Tag der Dienstleistung Tagegelder. Die Höhe der Reisekosten und Tagegelder wird durch allgemeine Anordnung des Bundesrats bestimmt. Eine Zurückweisung der Tagegelder ist nicht statthaft.“ Diese Einführung der Diäten wurde von der Regierung in Rücksicht darauf vorgeschlagen, daß durch die in der gescheiterten Strasprozeßordnung vorgesehene Zuziehung der Laienelemente zu den Strafkammern der Kreis der zu richterlichen Geschäften zu berufenden Privatpersonen noch erheblich erweitert werden wird. Wenn aber auch an die Durchführung der Strafprozeßreform, die der des Strafrechts folgen soll, schwerlich vor sieben bis acht Jahren zu denken ist, so wäre es doch höchst wünschenswert und würde einer allgemeinen Forderung entsprechen, wenn mit der Einführung von Diäten für Schöffen und Geschworene nicht bis dahin gewartet würde. Bekanntlich trägt sich die Regierung mit der Absicht, ebenso wie vorher eine Teilreform des Strafrechts jetzt auch die des Strafprozesses durchzuführen, wobei in erster Linie das Strafverfahren gegen Jugendliche in Betracht kommen soll. Es wäre„ein Ziel, aufs innigste zu wünschen“, wenn die Verbündeten Regierungen sich entschlössen, dem Reichstag neben dieser bereits angekündigten Vorlage zugleich eine Novelle zum Gerichtsverfassungsgesetz vorzulegen, welche die Einführung von Diäten für Schöffen und Geschworene vorsieht, eine Maßnahme, die ja in der Begründung zur Strasprozeßreform als „im Interesse des Ansehens der Rechtspflege liegend“ gekennzeichnet worden ist. Krankheit und Wohnung. Krank sein— ganz unwillkürlich tauchen vor unserem Auge die Bilder lieber Menschen auf, die wir in diesem Zustand sehen, wie sie so bleich und müde daliegen, vielleicht schon wochenund monatelang an der Stube oder gar ans Bett gefesselt, und wir wünschen ihnen von Herzen, daß die strahlende Sonne und frische reine Gottesluft in Ueberfülle zu ihnen hineinströmen möge, die gesunkenen Lebenskräfte wieder zu heben — denn das ist ja die Voraussetzung für jede Genesung. Die Ortskrankenkasse für den Gewerbebetrieb der Kaufleute und Handelsleute in Berlin veröffentlicht soeben ihre Wohnungsermittlungen für das Jahr 1911— und das sind traurige Zahlen für jeden, der das Leid seines Volkes mitfühlt. Die Ermittlungen erstrecken sich auf 12795 erwerbsunfähig kranke Kassenmitglieder. Welcher Luftraum steht diesen Kranken zur Verfügung? Wenn wir die Mindestforderung von 20 chm Lustraum für den Kopf zugrunde legen, so zeigt sich, daß 1911 gegen 1910 2614= 44,45% 39,35% Männer 2797= 39,55% 31,74% Frauen in Räumen untergebracht sind, die dieser Anforderung nicht entsprechen. Bekanntlich wird in den neuerbauten Gefängnissen für jeden Sträfling 28 chm Luftraum vorgesehen. In Krankenhäusern aber wird ein Luftraum von 60 ehm für gewöhnliche und bis zu 150 chm für ansteckende Krankheiten gefordert! Ein Kommentar dieser Zahlen erübrigt sich, namentlich, wenn man noch berücksichtigt, daß 158 erwerbsunfähige Kranke in Löchern untergebracht sind, die ihnen nicht einmal 5 chm Luftraum bieten! U. a. hausten zwölf Lungenkranke und sechs an akuten Insektionskrankheiten leidende Personen in solchen Räumen, von denen neun ohne jedes Fenster waren.(!) Mit Recht weist der Bericht darauf hin, daß derartige Zustände zugleich eine Gefahr für die ganze Bevölkerung bilden. Während die Zahl der Kranken, die bei Nacht ihren Aufenthaltsraum mit Gesunden teilen müssen, gegen das Vorjahr eine kleine Besserung aufweist, sind die Ziffern für die Tagesbelegung noch ungünstiger wie 1910. Schrecklich ist es, daß 432 Kcanke mit fünf und mehr als fünf Personen im gleichen Raum schlafen; die Gesamtzahl dieser Unglücklichen in den letzten 10 Jahren betrug 5879! Welch ein Strom von Ansteckung mag hier ausgegangen sein! Von den 1407 Lungenkranken, die mit ihren Familien zusammenwohnten, schliefen 266 gleich 18,90 Proz. allein in einem Raum, gegen 17,61 Proz. im Vorjahr, also ein, allerdings sehr geringfügiger Fortschritt. Die übrigen 1141 Lungenkranke aber schlafen mit 2311 anderen Menschen zusammen, deren Leben sie ernstlich gefährden. Von den in Familie lebenden Patienten mußten sich in nicht heizbaren Räumen aufhalten: 1911 gegen 1901/10 127= 2,58% 2,63% Männer 118= 1,90% 2,19% Frauen von denen„möbliert" oder in Schlafstellen wohnenden: 1911 gegen 1901/10 48= 4,86% 2,63% Männer 35= 4,07% 5,49% Frauen Demnach ebenfalls eine kleine Wendung zum Besseren gegenüber dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre; aber doch, wie trüb und düster muten uns auch dieser Zahlen noch an. Menschen, die schon durch ihren leidenden Zustand ein besonderes Bedürfnis nach Wärme haben, müssen in kalten Stuben und Kammern verweilen. Schon seelisch muß das eine ungünstige Wirkung ausüben und den Heilungsprozeß hindern. Die Verteilung der Kranken über die einzelnen Stadteile läßt deutlich erkennen, daß der weitaus größere Teil in den eigentlichen Proletariervierteln wohnt, in jenen Gegenden, wo die Menschen eng zusammengedrängt hausen müssen. Auf die Frage:„Hat der Patient ein Bett allein zur Verfügung?“ wurde in 1110 Fällen(8,57 Proz.) mit„Nein“ geantwortet. Der Jammer, der sich hier offenbart, wird noch erhöht, wenn wir hören, daß sich darunter 116 Lungenkranke befanden, 6,86 Proz. gegen 6,62 Proz. der besuchten Lungenkranken im Vorjahre, also eine Verschlechterung statt Verbesserung. Der Generalsekretär des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose, Pros. Dr. Niedner, schreibt in seiner Schrift „Die Tuberkulose als Volkskrankheit und ihre Beseitigung „Der Kranke soll, wenn er in der Familie behandelt und verpflegt werden muß, ein eigenes Zimmer haben; jedenfalls aber muß er ein eigenes Bett benutzen. Er darf unter keinen Umständen mit Gesunden, insbesondere nicht mit Kindern, in einem Bett schlafen.“ Daß diese eigentlich selbstverständliche Forderung bei einem großen Teil der Kranken noch nicht zu verwirklichen ist, muß aber um so mehr ins Gewicht fallen, weil die Mitglieder dieser kaufmännischen Kasse nicht zu den Aermsten der Armen, nicht zu den schlecht entlohnten Versicherten gehören, und weil in ihren Kreisen die Vorzüge einer ordentlichen Wohnung bereits geschätzt werden. Eine Neuregelung der juristischen Vorbildung wird durch drei vom Justizminister D. Beseler unter dem 3. Juli erlassene Verfügungen angeordnet. Ueber die erste juristische Prüsung wird folgendes bestimmt: 1. Die Studierenden können den Gang ihrer Studien selbst bestimmen und die Vorlesuugen unter verständiger Würdigung ihres inneren Zusammenhanges nach eigenem Ermessen auf die Semester verteilen. Vorlesungen, die den Studierenden den Ueberblick über die ganze Rechtsordnung und das Verständnis für deren Bedeutung vermitteln sollen(Einführungsvorlesungen), sind regelmäßig für das erste Semester bestimmt. 2. Die Zahl der praktischen Uebungen, an denen die Studierenden teilzunehmen haben, wird auf vier erhöht; die Disziplinen können die Studierenden nach eigenem Ermessen bestimmen. 3. Für die mündliche Prüfung ist folgendes zu beachten: a) die Rechtskandidaten sollen sich nicht nur über die erforderlichen Rechtskenntnisse, sondern namentlich auch über die Befähigung zu deren praktischer Anwendung ausweisen, d) das geltende Recht muß im Vordergrunde stehen; doch sind auch auf diesem Gebiete Fragen über nebensächliche Einzelheiten zu vermeiden, c) in jeder Prüfung sind eingehende Fragen auch über Staatsrecht zu stellen; auch das Verwaltungsrecht und das Völkerrecht, sowie die Grundlagen der Volkswirtschaftslehre und der Finanzwissenschaft sollen regelmäßig zum Gegenstande der Prüfung gemacht werden. 4. Vor dem 1. April 1914 darf einem Rechtskandidaten die Zulassung zu der ersten juristischen Prüfung nicht deshalb versagt werden, weil er nicht an mehr als drei praktischen Uebungen teilgenommen hat. Die zweite Verfügung beschäftigt sich mit den ständigen Uebungen, die von den Referendaren an den Landgerichten vorgenommen werden sollen. In der dritten Verfügung wird die Beurlaubung der Gerichtsassessoren zum Zweck ihrer Fortbildung behandelt. Ein Urlaub von einjähriger Dauer wird als erforderlich und ausreichend bezeichnet. Als FortMarga. Roman von C. Crone. 20](Nachdruck verboten.) „Onkel Haus hat dabei unmöglich diesen Fall im Sinne gehabt“, behauptete er zuversichtlich.„Wenn man zehn Jahre nichts von einander gehört hat, ist es doch erklärlich, daß das Wiedersehen aus den engherzigen Begriffen herausgelöst wird, die sonst leider oft geung im Leben bestimmend sind. Andernfalls hieße das den Rest von Natur zerstören, den man sich, allem gesellschaftlichen Schliff zum Trotz, noch bewahrt hat. Was man als Thorheit erkennt, soll man mutig vertreten, und hier nehme ich die Verantwortung auf mich, selbst Onkel Haus gegenüber.— Geben wir durch diese Anlagen, Marga. Der Tonmeister drinnen am Notenpult kann warten“, fuhr er lächelnd fort.„Sie beherrschen auch ohne Probe Ihre Partie.“ Marga fühlte sich peinlich berührt, daß Graf Arco auf diese Weise das Abkommen zu umgehen suchte. Das war der verwöhnte Mensch, der verlangte, daß wan sich ihm beuge. Freilich ahnte er ja nicht, daß er ihr damit eine besondere Last auferlegte, aber wenn sie auch nicht an ein Nachgeben dachte, die Verneinung, die sie zu wiederholen jetzt genötigt war, wurde ihr nicht leicht. Sie schüttelte leise den Kopf. „Lassen wir es bei dem Vertrage, Herr Graf. Es ist besser so. Mich beruhigt es jedenfalls.“ „In der falschen Voraussetzung, dadurch einem möglichen Gerede den Boden zu entziehen. Mit nichten, Marga, den kleinlichen Tüfteleien der Menschen Rechnung zu tragen, heißt zugleich ihren Forderungen einen uneingeschränkten Spielraum zu gewähren. Im allgemeinen muß man auf ein Anerkennen seines guten Willens verzichten. Die Welt im ganzen glaubt nur widerwillig, jedenfalls mit großem Vorbehalt, an selbstlose Bestrebungen, das Rechte zu thnn.“ „Mag sie darin denken, wie sie will“, antwortete Marga ernst,„das darf den Einzelnen nicht beeinflussen. Das Verständnis für das, was man gewollt, muß naturgemäß— nach außen hin— vielen Schwankungen und Deutungen unterworfen sein, da die wirkliche Triebfeder unserer Handlungen nur in der eigenen Brust untrüglich zu finden ist.— Jetzt bin ich am Ziel“, sagte sie ruhig, und wandte ihm einen vollen Blick zu, indem sie auf den Eingang zum Musikraum deutete.„Ich möchte mich auch gleich hier verabschieden, Herr Graf. Später werden wir uns schwerlich noch einmal wiedersehen.“ „Fügen Sie doch hinzu:„Ich habe mich sehr gefreut“, dann ist der Form völliges Genüge gethan", erwiderte er gereizt.„Ich, meinerseits, schließe dann mit der banalen Redensart:„Verzeihen Sie, daß ich Ihre kostbare Zeit so lange in Anspruch genommen habe.“ Löschen wir darnach die Bekanntschaft aus dem Gedächtnis aus, wird die Welt vielleicht— wenn sie gut gelannt ist— sagen: wie artig!“ „So soll der Abschied sich nicht gestalten, Graf Arco, das würde mich tief bedrücken“— ein warmer, bittender Blick traf sein finsteres Gesicht und Marga streckte ihm die Hand entgegen—„die erneuerte Bekanntschaft werde ich nimmer vergessen", fuhr sie fort, „und ich meinerseits hege die Hoffnung, daß meine über alles geliebte Kunst mir Ihr freundliches Gedenken erhält, selbst dann, wenn vielleicht noch weitere zehn Jahre vergehen sollten, ehe wir uns wieder gegenüber stehen.“ Graf Arco hatte die hingehaltene Hand erariffen und hielt sie fest in der seinen. Zunächst sah er sie stumm an. „In Ihrer Seele wohnt ein Engel, Marga“, sagte er dann leise.„Wenn ich jetzt Ihrem Verlangen nachgebe, bringe ich ein Opfer. Was das für einen freudlosen, einsamen und unstäten Menschen wie ich, sagen will, können Sie nicht ermessen. Mir ist es, als erlösche ein lichter Stern und— mein Leben ist arm an Sonnenschein gewesen. Nun— aus der Ferne darf ich mir doch wohl, wie jeder andere, das Recht erkaufen, Sie im Dienste Ihrer Muse zu bewundern.— Das kann mir niemand verwehren. Und damit— Leben Sie wobl!“ Der Flötist des Orchesters hatte sich zur Probe verspätet. Jetzt strich er mit hastigen Schritten an den beiden vorüber. „Fräulein Hellis spricht draußen mit dem eleganten Herrn, der allabendlich in der vorderen Reihe sitzt und sie immer so austarrt“, rannte er seinem Seitenmanne im Orchesterraum zu.„Donuria, hat die zauberfüße Augen, wenn sie einen so ansicht.“ Die Faust pathetisch gegen die Brust gedrückt, küßte er geziert die Fingerspitzen. „Was wird sie nicht“, hieß es zurück.„Eine ist wie die andere. Ein kecker Schuurrbart, ein eleganter Rock, ein paar gedrechfelte Redensarten, und— die Verzauberung ist da. Das erlebt man alle Tage. In solchem Bannkreise schmilzt jedes Mädcheuherz, ob die Besitzerinnen unn singen, spielen oder pfeifen.“ Während das Muhnichen und Marga spät abends die Koffer päckten, um am nächsten Morgen weiter zu reisen, ging Graf Arco in seinem Zimmer unruhig auf und ab. Die Stirn trug Fakten und der Blick glitt unwitlig über die Gegenstände hin, die der Diener lautlos zusammen trug, für den Fall, daß ein bestimmter Befehl zur Abreise gegeben wurde. Es schien, als sei der junge Graf auch heute unbefriedigt aus dem Konzert zurückgekehrt. Lin und wieder wurde ein halblaut gesprochenes Wort hörbar. das darauf zu deuten schien, und eine lebhafte Bewegung der Hand verriet öfter den Uumut, mit dem sein Gemüt kämpite. Als spät in der Nacht das Licht in dem Zimmer erlosch, standen die Koffer gepackt und die Abreise für den nächsten Tag war endaulitig festgelegt. Vierzehntes Kavitel. Kurz nach der von Frau von Dahlberg veranstalteten Abendunterhaltung hatte die heitere Zeit in der Residenz eine jähe Trübung erfahren. Die Fürstin war plötzlich heftig erkrankt. Im vertrauten Kreise sprach der Leibarzt die Befürchtung aus, er würde kaum in Bälde des Uebels Herr werden, ja, er ließ sogar durchblicken, er sei nicht sicher, daß es ihm gelänge, die hohe Kranke am Leben zu erhalten. Hatte man in gesunden Tagen oft das Thun und Lassen der Landesmutter mit kleinlichem Maß gemessen, so hob man jetzt um so lauter die vielen Tugenden, die freundliche Huld der fürstlichen Frau hervor. Dumpf und drohend lag es daher auf allen Gemütern und die lärmende Lustbarkeit wurde mit einem Schlage von einer totenähnlichen Stille abgelöst. Fast zugleich mit diesem unerwarteten Ereignis traf die Kunde von einem Unglücksfall ein, den der Vater der Baronin in Italien erlitten. Bei einer Spazierfahrt hatten die scheuen Pferde das Gefährt umgeworfen, die Iusassen waren hinausgeschleudert worden, und der alte Herr hatte ein Hüftverletzung davongetragen. War diese an und für sich auch nicht bedrohlicher Natur, so war es bei dem hohen Alter des Verunglückten doch immerhin möglich, daß der weitere Verlauf eine Wendung nahm, die sich leicht als ungünstig erweisen konnte. Weungleich eine ernste, bot diese Nachricht der Baronin willkommene Gelegenheit, auf einige Zeit die Residenz zu verlassen. Die gegenwärtige Lage war ihr unangenehm. Als Macleman, trotz des Abwehrs von Seiten Ellinors doch sein Schicksal in deren Hand legte, hatte sie ihm eine ablehnende Antwort gegeben. Kein Machtwort der Mutter hatte diesen Ausfall abwenden können. (Fortsetzung folgt.) R e bildungsmittel werden genannt: 1. Beschäftigung in einem freien Beruse, zum Beispiel in einem kaufmännischen, gewerblichen oder landwirtschaftlichen Betriebe, zumal wenn der Gerichtsassessor seine besondere Aufmerksamkeit den wirtschaftlichen und technischen Seiten des Betriebes zuwendet; 2. Mitwirkung bei einer gemeinnützigen und unparteiischen Rechtsauskunstsstelle; 3. Aufenthalt im Auslande, wenn ihn der Gerichtsassessor benutzt, um sich nähere Kenntnisse der fremden Sprache, Kultur und Sitte anzueignen; 4. Teilnahme an den rechts= oder staatswissenschaftlichen Fortbildungsschulen, die in regelmäßiger Wiederkehr in mehreren größeren Städten abgehalten werden, insbesondere an den Kursen, deren Lehrplan sich auf ein Semester erstreckt; 5. Besuch einer Universität zur Wiederaufnahme der Fachstudien, insbesondere in Vorlesungen, die einer vorgeschrittenen juristischen oder volkswirtschaftlichen Bildung entsprechen; es steht dem Gerichtsassessor frei, auch sonstige Hochschulen zu desuchen oder Vorlesungen von allgemein wissenschaftlichem Inhalte(zum Beispiel philosophische, hiftorische, naturwissenschaftliche, technische Vorlesungen) zu hören; 6. Beschäftigung bei einem Rechtsanwalt. Besonders die jüngeren Assessoren sollen nach dem Wunsch des Justizministers von der ihnen gebotenen Gelegenheit Geprauch machen. oder 2 bis 3½ Zentner Weizen ausdreschen. Auch zur Herstellung von 2 bis 3 Zeniner schrot reicht ein Kubikmeter Gas vollständig aus. Was man alles mit einem KubikGas anfangen kann. Da heut fast jedermann Gas brennt und für die verschiedensten Zwecke verwendet, dürfte eine von technischer Seite erfolgte Antwort auf die Frage, was man alles mit einem Kuhikmeter Gas anfangen kann, von Interesse sein. Ein Kubikmeter Gas gleich 100 Liter scheint nicht viel zu sein. Trotzdem werden die Hausfrauen überrascht sein, was man alles damit machen kann. Beginnen wir einmal mit der Beleuchtung. Würde man von der mit Gas gespeisten Leuchtflamme nur die Lichtstärke einer gewöhnlichen Pettolenm=Topene zpezigzgefg# immer noch als billig angesehen, in Wieklichaeit aber die teuerste Beleuchtung ist, so würde ein Kubikmeter Gas ein solches Licht 50 Stunden lang zur Verfügung stellen. Wie teuer dagegen Petroleum kommt, ergibt eine Paralleberechnung des Petroleumverbrauches für dieselbe Zeit, die sich jeder auf Grund seiner eignen Ersahzungen aufmachen kann. Roch billiger stellen sich die modernen Kleinbrenner, die sich namentlich für Treppen=, Flur= und Küchenbeleuchtung mehr und mehr Eingang verschaffen. Der Gasverbrauch ist hier ganz minimal. Wie das Gaslicht wirtschaftlich jeder andern Beleuchtung überlegen ist, so erfreut sich auch das Gaskochen infolge seiner großen Vorzüge allgemeiner Beliebtheit. Die Haussrau von heute möchte den Gasherd jedenfalls nicht mehr missen. Was kann man nun alles mit einem Kubikmeter Gas auf dem Herd herstellen? Diese Gasmenge reicht vollständig aus für die Zubereitung von 3 bis 5 Mittagessen in einem 4= bis 5köpfigen Haushalt. Man kann weiter 5 Tassen Kaffee täglich einen Monat lang bereiten oder 3 bis 4 Napfkuchen backen. Auch für einen großen Festbraten, etwa einen 9 bis 10 Pfund schweren Schweinebraten, einen 12 pfündigen Kalbsbraten nebst Sauce oder 25 bis 30 Pfund Fische, wird nicht mehr Gas verbraucht. Bei der vielseitigen sonstigen Verwendung des Gases im Haushalt dürften noch andere Angaben interessieren. So kann mit einem Kubikmeter Gas ein Vollbad(160 Liter) von 10 auf 35 Grad erwärmt, die 14 tägige Wäsche eines dreiköpfigen Haushaltes mittels des modernen Guswaschautomaten gewaschen gder golich 5 bis 6 Stunden gebügelt werden. Die frau ist imstande, damit 500 mal ihre Brennschere zu erhitzen(Was sie im Interesse des guten Geschmacks und ihres Haarwuchses besser bleiben läßt.), während ein mit Gas geheizter Tischventilator 24 Stunden lang in Betrieb gehalten werden kann. Durch die sich immer mehr ausbreitende Gasfernversorgung ist auch der Landwirtschaft im Gas eine billige Betriebskraft zur Verfügung gestellt. So kann der Landwirt, um einiges aus der Landwittschaft zu erwähnen, mit einem Kubikmeter Gas 2 bis 3 Zentner Roggen Dreitausend Milliarden. Wie man weiß, hat der verstorbene Oberverwaltungsgerichtsdirektor a. D. Eisner v. Gronow der Stadt Berlin, dem Deutschen Reich sowie einer Reihe von Stäbten und Korporationen Vermächtnisse im Gesamtbetrage von 70000 Mk. mit der Bestimmung gestiftet, daß diese Kapitalien mit Zins und Zinseszinsen so lange verwaltet werden sollen, bis die Summe zur Tilgung der Schulden der betreffenden Körperschaften dinreicht. Magistrat und Stadtverordnete von Berlin gaven die ihnen vermachten 2000 Mark angenommen. In der betreffenden Verhandlung der Stadtverordnetenversammlung wurde zur Empfehlung der Magistratsvorlage angeführt, daß die 2000 Mark zu vier Prozent nach 350 Jahren schon 400 Millionen, nach 450 Jahren gar schon 5½ Milliarde ausmachen würden, und ein Redner meinte das könne man den Enkeln doch gönnen. So erfolgte die heitere Zustimmung der Versammlung. Dagegen hat man bisher nicht erfahren, ob„das Reich“ die ihm von Herrn Elsner v. Gronow gestisteten 10000 Mark ebenfalls annehmen will. Der Erblasser setzte in den Erläuterungen zu seinem sonderbaren Vermächtis auseinander, daß diese 10000 Mark in 500 Jahren, wenn immer Zins und Zinseszins aufgehäuft würde nicht weniger als 3000 Milliarden, also das 750fache der französischen Kriegsentschädtgung von 1871, betragen wirder z ae ist zuständig zur Entscheidung über diese Ervschaft? Ist es der Kaiser unter verantwortlicher Gegenzeichnung des Reichskanzlers? Oder müßte der Bundesrat Beschluß fassen? Oder wäre auch die Mitwirkung des Reichstags erforderlich, so daß die Sache erst auf dem Wege eines regelrechten Gesetzentwurfs in Ordnung zu wäre? Wir wollen diese Fragen zunächst dahingestellt sein lassen, jedenfalls aber hat man einigen Anspruch darauf, über die Stellung der zuständigen Behörden“ zu dem Vermächtnis des Herrn Elsner v. Gronov unterrichtet zu werden. Denn schließlich geht die Sache ja uns alle an, und wenn auch erst unsere äußerst entfernten Urenkel in den Genuß der appetiterweckenden 3000 Milliarden kommen sollen, so wären wir schon mit unseren hoffnungsvollen Vorstellungen reichlich an der Angelegenheit interessiert. 3000 Milliarden — das ist ja keine Kleinigkeit, aber wird diese Summe auch wirklich jemals zusammenzubringen sein? Wir müssen gewiß anerkennen, daß Herr Elsner v. Gronov es gut mit Reich und Volk und mit der Reichshauptstadt wie mit den anderen von ihm bedachten Körperschaften gemeint hat, nur daß ihm seine verschönende Phantasie einen Streich gespielt haben wird. Man wird bei seinen Vermächtnissen an die Schulfrage erinnert, zu welcher Summe ein bei Chiisti Geburt angelegter, mit Zins und Zinseszinsen fortlaufend arbeitender Psennig heute angeschwolleg, gig. mag, Die Lösung dieser Aufgabe ergibt eine Gelosume von einer Größe, die alles jemals vorhanden gewesene oder jetzt vorhandene Geld mit unfaßbaren Mengen übertrifft. Mit anderen Worten: Die Rechnung, so zwingend sie erscheint, hat nicht bloß ein Loch, sondern deren eine ganze Reihe. 3000 Milliarden, von einer Stelle aus verwaltet, das ist eine Unmöglichkeit. Alle Kapitalstellen auf der weiten Welt, alle Banken, alle irgendwie gearteten Unternehmungen, alle Industrien und alle Geschäfte wären dieser ungeheuren Vermögenszentrale tributpflichtig, und das will daß sich der Weltverkehr und Geldverkehr schon während der Anhäufung des durch Zins und Zinseszinsen lawinenartig wachsenden Kapitals gegen die ihnen zugemutete Abhängigkeit wehren müßten. Da sich nun aber das Elsner v. Gronowsche Riesenkapital selbstverständlich ausleihen will und soll, so wäre die Folge, daß das unerhört gewaltige Angebot von Kapitalien den Zinsfuß immer tiefer und tiefer sinken lassen müßte, bis zuletzt überhaupt keine Zinsen mehr zu erreichen wären. Vermutlich würde schon bei einigen hundert Millionen die Grenze erreicht sein, bei der die Verwaltung nur mit Reibungen arbeiten und das Wachstum des Kapitals deshalb so erheblich verringern würde, daß der vom Erblasser angestrebte Zweck erst in einem um Jahrhunderte späteren Zeitraum erreicht werden könnte. Immerhin für einen Zeitraum von hundert oder selbst zweihundert Jahren ließe sich schon etwas praktisch Rützliches erzielen. Angenommen, daß jemand im Jahre 1800 eine Summe von tausend Talern zu dem von Herrn v. Gronow beabsichtigten Zweck zum Rutzen seiner Vaterstadt vermacht hätte, wäre heute ja ein ganz hübscher Notpfennig da, und wenn jetzt das Beispiel des Oberverwaltungsgerichtsdirektors mit solcher Begrenzung von weitblickenden Leuten für ihre Gemeinden nachgeahmt würde, so könnte man sich darüber aufrichtig freuen. Allzu ausschweisende Vorstellungen muß man fahren lassen, sie sind eine unhalbare Ilusion. gerät, eventuell auch Kleider. Reichere Eltern müssen ihrer Tochter natürlich auch eine reichere Aussteuer geben, z. B. auch Bilder zum Schmücken der Wände.. gram Wenn die Tochter die aussteurt, auf die st. Anspruch hat, nicht bekommt, dann sie bei Gericht darauf klagen. Sie muß dies aber spätestens ein Jahr nach ihrer Verheiratung tun; sonst ist ihr Anspruch verjährt und sie bekommt nichts mehr. w. B. liegen, nicht touren von me bedingt jedere passenden Ruck alsdann Ratschläge def keine Last, eine Wieviel Reise und Verkehr Die Aussteuer. Müssen die Eltern ihren Kindern eine Ausstattung oder eine Aussteuer geben? Das ist eine Frage, die jeden Tag aktuell ist, in der aber Hunderte keinen Bescheid wissen. Es lohnt sich daher wohl die Anwort zu hören, die ein Jurist auf diese Frage gibt. Er führt aus: Solange die Kinder bei ihren Eltern wohnen, dem Hausstand der Eltern angehören und von ihren Eltern erzogen und unterhalten werden, müssen sie nach dem Gesetz auch ihren Eltern in ihrem Hauswesen und Geschäft helfen. Sie müssen, wenn sie kräftig genug dazu sind, ackern und pflügen, sonst das Vieh weiden, kleine Gänge besorgen oder ähnliche Kleinigkeiten verrichten. Dafür geben die Eltern, sofern sie nicht zu arm sind, denen von ihren Kindern, die sich selbständig machen wollen, oft eine sogenannte„Ausstattung.“ Der Sohn, der heiraten will, auch der Sohn oder die Tochter, die sich einen eigenen Bauernhof einrichten oder ein eigenes Geschäft gründen wollen, erhalten von ihren Eltern Möbel, Hausgerät, Grundstücke usw. Eine solche Ausstattung brauchen die Eltern ihren Kindern nach dem Gesetz nicht zu geben; dies ist vielmehr ihr freier Wille. Es gibt jedoch auch eine andere Art von Ausstattung, welche die Eltern geben müssen, das ist die Aussteuer. Auf sie hat nicht der Sohn Anspruch, sondern nur die Tochter, sobald sie sich verheiratet. Im allgemeinen ist der Vater als das Haupt der Familie verpflichtet, der Tochter ihre Aussteuer zu geben. Er braucht dies aber nur dann, wenn er dazu imstande ist, ohne sich und seiner Familie„dies vom Munde abbeginnende Saison an der See veranlaßt die französische Zeitschrift„Madame ei Moneiem“, die Preise in den Seebädern während der Hochsaison festzustellen. Seebäder und Strandbrisen sind ja etwas Köstliches, aber man muß sie ein bischen teuer bezahlen. Man sehe sich einmal die Plakate an, die an den Wänden der Hotelzimmer hängen, und man wird ganz sein über die vielen„Zuschlagsgelder“, die dem unglück lichen Badegast heutzutage abgeknöpft werden. Hier eines dieser Plakate; es prangt in einem Zimmer, von dem man nicht die geringste Aussicht hat, das aber dafur 20 Franken pro Tag kostet— Mahlzeiten natürlich nicht eingeschlossen:„Es wird erhoben: 1. Ein Franken pro Tag und pro Person für die Bedienung. 2. Franken pro Tag für die Beleuchtung(d. h. für simple Kerzen, da der Ort die Elektrizitat noch nicht kennt). 3. Für eine La#pe 2 Franken pro Tag. 4. J Kinderdett 2 Franken pro Tag. 5 Für Franken pro Tag; Hunde müssen immer an der Leine gehalten werden, sonst werden sie aus dem Hause gejagt; in die Salons dürsen sie nicht mitgebracht werden; wenn sich jemand über sie beschweren sollte, würde die Direktion sich genötigt sehen, sie überhaupt nicht zuzu; lassen. 6. Die Wäsche der Hotelgäste wird. selbst gewaschen. Wäscher und Wäscherinnen, oie nicht zum Hotel gehören, haben keinen Zutritt. 7. Es wird erhoden 1 Fcanken für jede Flasche Wein, die von außen mitgebracht und in den Zimmern geöffnet wird: 75 Centimes für eine Flasche Mineralwasser; 8 Franken für eine Flasche Likör. 8. Pensionäre, die zu spät zu den Mahlzeiten kommen, zahlen pro Person und pro Mahlzeit 1 Franken Zuschlag. 9. Personen, die ihre Mahlzeiten auf der Veranda einzunehmen wünschen, zahlen einen Zuschlag von 1 Franken pro Tag und pro weil sie die Aussicht auf das Meer haben. Das französische Blatt fügt ausdrücklich hinzu, daß es sich hier Scherz, sondern um bittere Wahrheit handelt, und diese Wahrheit ist allerdings sehr bitter. Der Rucksack. In einer Kasseler Tageszeitung veröffentlicht ein erfahrener Tourist die folgenden Betrachtungen über einen der unembehrlichsten Gegenstände des Wanderers: dei Rucksack. Zu Nutz und Frommen der in der Touristik noch unerfahrenen Wanderlustigen geben wir dem sach verständigen Herrn auch hier das Wort. Er schreibt: In einigen Wochen beginnen die Ferien, und jung und alt zieht frohgemut durch die Wälder, durch die Auen. Da ist es wohl angedracht, einiges über den dies praktische Ausrüstungsstück, zu sagen. Meinen ersten Rucksack habe ich mir vor ca. 40 Jahren in einem Gebirgsstädtchen in Tirol machen lassen. Bei dieser Gelegenheit konnte ich beobachtzichzigenbh, Gaghe Wichtigkeit die Gebirgsbewok Je höher der Kanium, De damit beschafti essen, und er zum Jahre 18 erster Stelle. folgten die Di Kilogramm pr ihm folgte der der Holländer reicher mit 15 Italiener und 100 Kilogram In den letzter Statistik verse mark auf der pro K. pf 287 steht Belgien, Kilogram Brot gegesser Frankreich di den Ruf, star muß wohle steht erst an Kopf und da Kilogramm, noch immer Es ist intere mehr Brot g türlich die F Nückgang det Es scheint je zum Begetal Fleischpreise tragen. Rein Im„Le Elsaß sind z Reinlicht haben dies jetzt wieder Jahren, um der Dorfger lichkeit und Hausgärten der Gemein dacht zu ne und 500 M wenn jener ve Hrzem eigenen sack bel einen Satig, der zur räheren. eine Tochter sich bese.—.(0 sopsel vas wrtsegaus genut Gude. Die albesge uhg. sse nicht von ihtem eigenen#., Mirtshaus gehott wurde. Wie auwesenden. Gäste, Geld kaufen kann. Hat die Tochter also sovlel lauter derbe Tiroler Arbeiter und wohl auch Wilvviebe, Aussteuer für sie ausreicht, dann brauchen die bs wurde, Hächegzeregnlg, hchrue ganz Pereite ge der, Eltern ihr keine Aussteuer zu kausen. Besitztsahe, wor= zu.g Tragen praktisch und gut wären. Das st die Tochter aber nicht soviel Vermögen, und ist auch heute noch soz schmale Tragriemen schreiden zu die kausen zu bönnen, bestr die Muter,)ovo gag, häiken Luch se die Vershadung der Tagienen ut steuer besorgen. Auch muß sie dies, wenn ihr bg, wo sie mit dem Rucksack verbunden werden, zu weit Mann gestorbden ist, an dessen Stele. Die sauseinanbepetfZ, he 1, zeiz gadern höche Ne 1c ace e uiihen eiune bende Greue eige i. eistan eene sehlung oegenüber den Eltem begangen hat, d. B.v“, Haun der gasgas gepack st. uuß nun geneun ieh. einen sittenlosen Lebenswandel führt, hat sie auf selen, ab die Tragrlemen, gleich, lang, geschnalt einen sitenlosen Lebenepgichen Hiyspruch, aneun eine Aussteuer keinen gesetztichen Anspruch. Wenn die Tochter aber 21 Jahre alt oder für volljährig erklärt ist, kann sie, trotzdem sie sich gegen den Willen der Eltern verheiraten will, eine Aussteuer verlangen. Verheiratet sich aber die„Sochte, mehrere Male, dann kann sie nicht., u. wieder eine Aussteuer verlangen. Hut si. einmal eine bekommen, dann brauchen die Eltern zum zweitenmal ihr keine mehr zu geben. Was zur Aussteuer gehört, richtet sich nach Stand und Vermögen der Eltern sowie nach der Ortssitte. Die Aussteuer muß den Umständen angemessen sein. Zur Aussteuer gehören wenigstens die nötigsten Möbel, Betten, das nötigste Hausu, ob die Tragriemen, gleich, Jagg, geschnast sind, weil sonst das Gewicht nicht gleichmaßeg verreilt ist und eine Schulter mehr als die andere belastet wird. In allgemeinen sind ja heute alle Rucksäcke mit Teschen und einer Klappe versehen, die den gestellten anforderungen entsprechen. Es wird jedoch meist zuviel in den Rucksack gepackt, das kommt daher, weil die Frauen, die das Packen besorgen, selten den Rucksack tragen. Es ist daher sehr angebracht, wenn die Frau im Anfang der Tour, wenn auch nur für kurze Zeit, den Rucksack trägt das wird sie verhindern, künftig unnützes Zeug hinein packen. Dagegen gehört zum eisernen Bestand etwas Verbandzeug, eine Mullbinde, blutstillende Watte und dergleichen Sachen, die selten ein Rucksack enthält. Wenn bei Familienausflügen der Rucksack von mehreren Personen nacheinander getragen wird, so sollten die Riemen für den Betreffenden stets passend geschnallt werden, denn jeder ist anders gewachsen. Der Rucksack soll im Kreuz Marga. Roman von C. Crone. (Nachdruck verboten.) Dazu kam, daß die Geldverhältnisse im Dahlberg'schen Hause sich weniger denn je nach Wunsch gestalteten. Die Geselligkeit forderte Summen, die mit den verminderten Einnahmen nicht in Einklang zu bringen waren, und die daraus entstehenden Uebelstände fingen an, das häusliche Behagen zu stören. Daß vom Ulmenhof beträchtliche Zuschüsse gegeben wurden, ließ sich nicht leugnen, aber selbst diese beseitigten nicht alle Unannehmlichkeiten und Hannibal hatte jetzt eine Art, seinen Unwillen über die„Verschwendung“ zu äußern, die nicht zur Beseitigung der Wolken beitrug, welche sich immer drohender über vem schönen Haupt der stolzen Frau zusammenzogen. Es war deshalb mit einem befriedigten Aufatmen, als die Baronin die nötigen Vorbereitungen traf, um auf unbestimmte Zeit mit Ellinor zu den Eltern nach Die sie wiederkamen, würde über manches Gras In diesen Tagen, da dunkle Schatten über Fürst und Volk schwebten, hielt Baron Erich es für Unrecht, seinen Herrscher und Herrn, dem er auch persönlich nabesand, zu verlasen. Er blieb zurück, und Baron Hannioal übernahm es, Mutter und Schwester nach dem Süden zu begleiten. Am Tage nach der Abreise siedelte Fanny nach dem Ulmenhof über, wo sie nun bereits vier Wochen in völliger Zurückgezogenheit lebte. Die einzige Brücke, die sie mit dem Leben außerhalb der eigenen vier Wände verband, war der Briefwechsel, den sie mit einigen Wenigen, vor allen mit Marga, unterhielt. Es war Ende März. 4— Schon pfisf der Star den bluhenden Seiligen und Anemonen sein heiterstes Lied vor und im Park zu Ulmenhof kündigten die schwellenden Knospen an, daß der Frühling mit aller Macht die Vorbereitungen für den bevorstehenden Einzug zu vollenden trachtete. Die Vormittagssonne schien hell und warm durch das geöffnete Feuster, an welchem die junge Gutsherrin vor ihrem Schreibtisch saß. In der Hand hielt sie einen Brief von Marga, aber ganz gegen die sonstige Gewohnheit, wenn Fanny die Zeilen von ihrem„Singvögelchen“ las, schauten die Augen tiefernst drein und die Züge trugen dasselbe In der letten Zeit waren Margas Briefe so ganz anders geworden. Der herzerfrischende Ton war einem ängstlichen, ja furchtsamen gewichen. Unverkennbar lastete ein Druck auf dem sonnigen Gemüt, aber diesbezüglichen Fragen von Seiten Fannys wich Marga aus.— Sie beantwortete sie nicht. In dem soeben erhaltenen Brief war diese gedrückte Stimmung besonders deutlich. Der Inhalt lautete: „Meine Fanny! Könnte ich zu Dir, wäre vergönnt, in Deiner Nähe zu weilen, mit Dir sprechen und mich in Deinem treuen, klugen Blick zu sonnen, dann müßtest Du mir die Rätsel lösen helfen, die das Leben im bunten Durcheinander zu enthalten scheint. Selbst komme ich nicht damit zustande. Längst hätte ich ausführlicher über manches reden sollen, was ich nur flüchtig gestreift habe. Das geschriebene Wort ist minderwertiger und schaut uns anders an, als das gesprochene. Das Reden läßt sich durch nichts ersetzen, ja, brieflich läßzt vieles sich garnicht wieder geben. Körperlich bin ich etwas angegriffen, aber an meiner Kunst erlebe ich viel Freude. Sie ist es die mich über Unliebsames hinwegträgt, das mich sonst viel mehr drücken würde. Immer wieder singe ich mir Herz und Seele frei und danke Gott für die Erquickung, die ich darin finde. Seit einiger Zeit ist Onkel Pastor nicht wohl. Was ihm fehlt, weiß ich nicht, aber letzthin schrieb Tante Ulla ganz besorgt über sein Aussehen. Persönlich nach den Lieben dort zu sehen, muß ich auf eine spätere Zeit verschieben. Erst in zwei Wochen sind meine Verpflichtungen zu Ende und Onkel Pastor will nichts davon hören, daß ich die eingegangenen Verträge vorzeitig löse. So muß ich warten, bis die Stunde schlägt, da ich in das stille, liebe Heim einkehren kann. Ich freue mich darauf, wie auf eine Erlösung und kann es kaum erwarten, von dem Geborgensein in der alten, geliebten Haide umfangen zu werden. Eins kommt zum anderen und macht traurig. —— Sage, Fanny, glaubst Du an Ahnungen? An dieses Gespenst, das aus allen Ecken hervorlugt und sogar die Träume beeinflußt? Ich kenne es jetzt. Es verfolgt mich mit unbarmherziger Beharrlichkeit. Mir ist es, als zöge ein dräuendes Unwetter herauf, das sich über mein Haupt ergießen wird und nirgends ein Entrinnen.“ „Ich spähe hinaus in den sprießenden Lenz, in die schimmernde Sonne, und es dünkt mich, als sähen beide mich mit Augen an, die ich nicht kenne. Blumen und Vögel waren meine Gesellen, mit denen ich lebte, von denen ich lernte; jetzt, meine ich, habe ich ihre Sprache verlernt, ich bleibe stumm, wenn sie zu mir Bielleicht funge ich auch bereits an, Nerven zu bekommen, denn, wenn die gute, geduldige Muhme plötzlich ein Wort sagt, oder der Wind einen Zweig gegen die Fensterscheiben treibt, fahre ich in die Höhe und ängstige mich, als sei der befürchtete Wolkenbruch schon da. Bin ich erst wieder zu Hause, wird ja alles gut. Später sehe ich dann auch Dich, meinen Trost, meinen Hort, meine berzliebste Sonne! Bis dahin behalte lieb Dein Oinezbgelchen: Kopfschüttelnd legte Fauny den Brief beiseite. Was mochte wohl mit dem sonst so tapferen Mädchen vorgegangen sein? Man hörte gleichsam den fliegenden Atem aus den Zeilen heraus— eine Seelenpein, die— War ihr vielleicht jemand begegnet, der mit der Kunst um den Besitz ihres reinen, keuschen Herzens H Gest-ebhreser 10 Immerhin möglich, obgleich die Unerfahrene fest behauptete, in ihrer Seele wäre nur Raum für die Musen.— Ein Gefühl, wie die Liebe, die einen ganzen Meuschen für sich forderte, fände bei ihr keine Stätte. Als ob man darin frei wäre! Die Liebe ist ein lachender, aber gewaltiger Eroberer. Wo sie ihre Macht entfaltet, streckt das menschliche Können, der standhafteste Wille, die Waffen. Ab— und es ist so wonnig, sich dem Siegreichen als Gefangenen zu ergeben. Mit Stolz und doch demütig schreibt man die Devise auf den Schildrand:„Ich diene.“ —— Fauny stützte den Kopf in die Hand. Ein schmeichelnder Wind strich durch die Zimmer und liebkoste die Schläfen der jungen Frau, während ihre Augen träumerisch in den sonnigen Tag hinausblickten. Ihre Gedanken suchten den Gatten, den heißgeliebten, dem jede Regung ihres Herzeus gehörte und neben dem sie doch kühl und fremd herging. Nur sich allein durfte sie es eingestehen, wie sehr sie ihn liebte. Wie ein sturmgewaltiges Rauschen war das Gefübl in ihre Seele eingezogen, als sie Hannibal zuerst gesehen und wie ein singendes Klingen aus Himmelshöhen tönte es ihr seitdem durch Herz und Gemüt, hehr und schön, trotz aller Widrigkeiten und ihren grundverschiedenen Sinnesarten. (Fortsetzung folgt.) Preisgerich Kreisdirekte Mülhausen. Art fehlt werden! ehemaligen Landesdire Dem Wort hiesigen Kr ungepflegte Dorfauen und sich h behren sie auch gehöl heiten. A und Schle Kreis um Dornenho sich zu schmucken wesentlich auch das Auch wir! ) verstärkt gestaltetes Amts=, 6 vorstehen! verschöne hinzuwirt lungen a Beratung erst gewe ren, so a an der freundlich und Rini auen bei blick ein rechtigte Ortsvert lassen.“ Emühsel Beeren frau se Produ verwer Beeren genani 311 K den D Sie, neigt buldig 9 Geger welch 9 einsti Erin Ulme unau wiede erträ — 2 sie? den stim Glü Reite glai um 1— — er nd e bu0 sie liegen, nicht zu hoch und nicht zu tief. Bei Gesellschaftstomen von mehreren Tagen oter dur Vosegen guen bedingt jeder einzelne, od Frau oder Manu, passenden Rucksock tragen. Das Gewicht verteilt sich alsdann mehr, und jeder hat sein Päckchen. Wenn diese Ratschläge befolgt werden, ist es ein Vergnügen und keine Last, einen Rucksack zu tragen. Brod essen die Völker? Je höher die Fleischpresse steigen, um so größer der Konsum von Brot. Der Däne Gunderg###### damit beschäftigt, zu ergründen, wieviel Brot die Völi. und er ist zu folgendem Resultat gekommen: Bis zum Jahre 1880 standen die Franzosen als Brotesser an und es kamen auf jeden Dimz zig n bioe der Deusy der Zuz, mil 113, der Oesteri io Aulngru, en fechmet für de. dro Kap Ialiener und die Spanler, unn rgee#u.— Rodl 100 Kilogramm, für den Portugiesen 107 Klogramm. In den letzten beiden Jahrzeuten hat sich aber viese Statistik verschoben. Augenblicklich steht nämlich Däne mark auf der Höhe der Brotverzehrer und man rschugt nro 8.p 287 Kllogramm pro Jahr. An Opetzien##### Frankreich die dritte P## erst an vierter Stelle mit 250 Kilogramm für den Kopf und das Jade. braucht man 212 Alegrann, wihengz, Zeien, Vro=Heize. ben.3 asen. ersch vo, Se Pohisgades eines Hoile mi den Es scheint jedoch, als ob einerseits der wachsende Zug Fleischpreise an dem Steigen des Brotverbrauchs schuld 8865 Reinlichkeitspreise für Dörfer. Im„Land“ lesen wir:„Im Kreise Mülhausen im sett wieder Die Ststunsgungen Jund oie Sinwohnerschaft Jahren, um die Verwaltungen und die Emwöhnerschaft der Dorfgemeinden anzuregen, auf die allgemeine Reinlichkeit und Instandhaltung der Straßen, Gassen, Hausgärten und Friedhöfe sowie auf das dußezs, Knsetzen der Gemeindegebäude in höherem Maße 91s1g.. Früchte durch Einmachen oder Rohessen zu verwerten. Wenn man Jokannisbeerwein bereiten will, dann kann man je nach der Zucker= und Wassermischung die verschiedensten Weine derstellen. Mit einer Gabel entfernt man am besten die Kämme, zerstampft die Früchte in einem geeigueten Gesäß und achtet darauf, daß dieser Gefäß einen hölzernen Stößel hat. Ist man im Besitze einer Beerenmühle, dann kann man die Früchte anstatt sie zu zerstampfen, auch zermahlen. Der Saft wird ausgepreßt und dann mit Zucker und Wasser vermischt. Zum Keltern denutzt man die Haushaltungspressen, am besten eignen sich allerdings die Sastpressen, weil diese die einfügt als eine Bestimmung, die man sich s# aufgelöst denken kann: Die Person(Sache) an sich betrachtet, Man kann jo auch gar nicht sagen:„ich... an mir“(„an mich“ ist natürlich ganz ausgeschlossen), und die Tatsache, daß sich unser Sprachgefühl hiergegen sträubt, führ uns sast mit zwingender Rotwendigkeit zu der „ich... an sich“. Denn winn es einerseiterlaubt ist, zu sagen:„er ist an sich nicht ver gnügungssüchtig“, anderseits aber nicht:„ich bin an mir...“, so geht eben daraus hervor, wa: auch durch sorgsames Nachfühlen bestätigt daß sich das„an sich“ auch an das„e“ nicht so eng anschließt, wie etwa ein„für sich“. Es F. V. Lauberl. nit u der Kuaz Altahen bhen zu. Loun wagt, ihrzlich ie der. Beschst des Gpache, Haustrunkt wird bereitet, indem von esetz z. Iux, heutigen Schelstsprache on un mit einem halben Kilo Zucke. beiscpe,##.# zum ersten Male ausgedrückt hat, mißt man ion Letzte Woche sind 30 Jahre vergangen, seit und bringt ihn in das dazu gehorige Gesätz vor: Gründung des Kaufhauses Koopmann in hiesiger Stadt die dazu bestimmten Flaschen. Bann berechnet Aus kleinen Ansängen hat es sich unter der umsichtigen Leitung seiner Inhaber zu seiner heutigen Größe und estungssähigleit entwickelt. dacht zu nehmen. Die Preise bestehen für 1.19 in 1000 und 500 Mark in Gold und einem Eyrendiplom. Das Preisgericht ist zusammengesetzt aus den Stiftern, de Kreisdirektor und einem Mitglied des Magistrats zu Mülhausen. An Anregungen, auch amtlichen, dieser Art fehlt es nicht. Möchten sie nur mehr beherzigt werden! Vor uns liegt z. B. eine solche Angegung des ehemaligen Landrats des Prenzlauer. Kreises„inzerzei5 Landesdirektors der Provinz Brandenburg, v. Dem Wortlaut nach heißt es dort:„Die Dor hiesigen Kreises bieten zum weitaus größten Teil einen ungepflegten und unerfreulichen Anblick. Obwohl die Dorfauen in der Mehrzahl der Fälle breit angelegt sind und sich häufig zu ausgedehnten Plätzen erweitern, entbehren sie sast durchweg irgend welcher auch gehören Vorgärten vor den Häusern zu den Seltenheiten. Andere Kreise der Mark, der Provinz Sachsen und Schlesien sind in dieser Beziehung dem Prenziauer Kreis um vieles voraus. Dort säumen Buchen= oder Dornenholzhecken die Dorfstraßen, Baumreihen ziehen sich zu beiden Seiten hin, und zierliche Vorgärten schmücken die Häuser. Hierdurch wird nicht nur eine wesentliche Verschönerung der Ortschaften erreicht, sondern auch das Gefühl für äußere Ordnung geweckt und belebt. Auch wird die Liebe zur Heimat durch ihre Verschhnegung berstärkt und vertieft, denn der Sinn für ein freundlich gestaltetes Heim lebt selbst in dem Geringsten. Die Amts=, Guts= und Gemeindevorstände ersuche ich, der vorstehend gegebenen Anregung zu folgen und auf eine verschönernde Umgestaltung der Dorfstraßen und Auen hinzuwirken. Es wird sich empfehlen, Gemeindeversammlungen anzuberaumen, in welchen die Angelegenheit zur Beratung gelangen kann. Wenn das Interesse hierfür erst geweckt ist, so werden die Ortsinsassen wie in andeen, so auch im Prenzlauer Kreis bald selbst Geschmack an der Verschönerung ihres Heimatdorfes finden und freundliche Anpflanzungen den schmutzigen Wasserlachen und Rinnsalen, die jetzt im allgemeinen die kahlen Dorfauen bedecken, vorziehen lernen. Aus dem äußeren Anblick eines Gutes oder einer Gemeinde werden sich berechtigte Schlüsse auf den Geist, der die betreffende Ortsverwaltung und die Ortsinsassen belebt, ziehe 865 Herstellung von Beerenweinen. Es ist eigentlich für die Hausfrau eine recht mühselige Arbeit, sich mit der Herstellung von Beerenweinen zu beschäftigen. Aber die Hausfrau scheut ja keine Mühe, wenn es gilt, die Produkte der Natur im eigenen Haushalte zu verwerten. Einige Rezepte zur Herstellung des Beerenweines seien daher den Hausfrauen hier genannt. Es ist doch nahezu unmöglich, alle Saft mit einem halben Kilo Zucker ver#####,## bis drei Liter Wasser und 1 Gramm Weinsteinsäure dazu gibt. Die Kelterung des Weines ist am schwierigsten und wird am besten auf folgende Weise fertig gemacht. Nachdem man den Saft A 4, mißt man ihn und bringt ihn in das dazu geyörige Gefäß oder vie bugn, vinng## Bann berechnet man sich, wievtel Wasser im Verhältnis zum Saft genommen werden muß, vermischt dieses Wasser mit den Trestern, läßt diese über Nacht bestehen und preßt sie am anderen Tage ab. Durch das Bedecken wird der Luftzutritt verhindert und die Essigbildung wird auf diese Weise vermieden. Die Flüssigkeit, die durch die Nachpressung erzielt wird, muß man dem Safte sofort beigeben. Der Zucker wird über mäßigem Feuer aufgelöst und mit dem Safte vermischt. Um einen recht guten und sehr starken Johanrzzheegwein zu erhalten, empfiehlt es sich, auf 50 Luer Wein einen Liter sehr guten und suselreinen Branntwein dann dazu zu setzen, wenn die Gärung. halb vollendet ist.— Heidelbeerwein ist seines großeTanningehaltes wegen sehr erquickend und sehr gesund. Man gibt ihn Kranken, da er säulnishemmend wirkt und die Ablösung der Schleimhäute verhindert, was gerade nach Fiebererscheinungen oft eintritt. Die reisen Heidelbeeren, die möglichst früh geerntet werden sollen, müssen durch Abspülen mit kaltem Wasser von den anhängenden Staub= und Blätterteilchen besreit werden. Mittels einer Reibekeule werden sie in einem irdenen Gefäß zerquetscht und dann gepreßt. Zu dem Saft, den man gewonnen hat, gibt man auf je einen Liter Saft 1,2 Liter Wasser und 250 Gramm Zucker. Setzt man dem Safte ein wenig Zimmt dazu, so bekommt der Heidelbeerwein einen seinen Geschmack. Nach Verlauf von zwei Tagen gelangt er in den Gärspund. Der Gärraum muß 14 bis 20 Grad Wärme haben. Dann ist nach vier oder sechs Wochen die Gärung vorbei und der Wein kann abgelassen werden. Nach weiteren drei Monaten erfolgt der Abstich. Der Heidelbeerwein ist außerordentlich empfindlich gegen jeden Nebengeschmack. Ueberhaupt muß man es vermeiden, den Wein in Fässer abzulassen, in denen sich ehemals Bier oder Essig besunden hat. Der Bier= und Essiggeschmack ist aus den Fässern nie mehr ganz zu verbannen und selbst eine Schweflung nimmt ihnen den anhaftenden Geruch, der sich dem Weine alsdann mitteilt und ihn verdirbt. der hungen uihe nicht gehen; ein„ich bin außer sich“ kann man sich nur im Scherz erlauben. Geschäftliches. lelier — Bonn— Venzelgasse 45. Seit 1888 bestehend. Mäßide Preise. Sonntage den ganzen Tag geötinet. Gaie lle Bolt: stel- 2 u Umddücher. rätige innerhalb 3 Tagen franko M. Rahm Bonn, Brüdergasse 27. 745 Fernsprecher 765. 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Dies scheint um so mehr zulässig, als sich das„an sich“ nicht unmittelbar an,„ich“ anschließt(wie etwa„ich für mich"), sondern sich in freier Weise dem Suge Damen-Wäsche Damen-Hemde völlig, grob u. weit 90 Pl. Damen-Hemde Schulterschluss„ 95 PI. Nachtjacken.. 98 PI. Nachthemden.. 230 Damen-Beinkleider 98 PI. Kinderwäsche colossal billig. Damen-Schürzen. Blusenschürzen 78 Pl. Kittelschürzen 98 PI. Zierschürzen" 50 PI. Zierträgerschürz. 95 Pl. Weiße Hausbordschürzen.. 85 PI. Eleg. Schürzen bis zu 3.— Russenkittel. 98 PI. Normal-Wäsche. Maccohemden." 98 PI. Netz-Unterjacken 38 PI. Macco-Unterhosen 1 15 Weisse Herren-NachtHemden 165 3 Paar Socken 95 PI. Wasch-Uderröcke. Wasch-Unterrock Wasch-Unterrock Alpacea-Unterrock 2.13 Leinene Unterröcke 3.15 Oxford-Unterröcke 3.65 Elegante Röcke bis zu 20 Mark. 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Sie, still, wortkarg, in sich gekehrt, zum Grübeln geneigt und scheinbar nur Vernunft und küblem Denken Freilich, deshalb durfte sie auch keinen Anspruch auf Gegenliebe machen.— Sie besaß keine Vorzüge, durch welche sie ihn gewinnen könnte. Wollte es auch mitunter scheinen, als hätte die einstige Abneigung Hannibals abgenommen, so war die Erinnerung an seine Werbung, die Ankunft auf dem Ulmenhof und sein sichtliches Bemüben, das Joch unauffällig zu tragen, gleich bei der Hand, die Schranke wieder aufzurichten, die sie trennte. Und wie schroff hatte sie seinen guten Willen, ein erträgliches Verhältnis herzustellen, zurückgewiesen.— — Aus Burcht!.. Hufenge Aurch unsd Auch der Stimme, die vom Eintenten spralh, gub sie kein Gehör, aus Furcht, sich zu verraten. Sorgsam wachte sie darüber, daß die Augen nie den kühlen Blick vergaßen, der für die Umgebung bestimmt war, aber die Seele jauchzte im Uebermaß des Glücks, dem Geliebten für das Leben anzugehören. Margas Behauptung, daß Haunibal die Worte bereue, die sie damals so wuchtig trafen, durfte sie nicht glauben, wenn sie auch empfand, daß seine Trauer um Blanca viel von der ersten Herbheit verloren. Die Nachricht von der Hochzeit des jungen Paares war ebenso unvorbereitet erzählt worden, wie damals die Verlobung, aber Hannibal war völlig ruhig geblieben. Keine Miene hatte von Erregung gesprochen und der allgemein gehaltene Wunsch, daß es der jungen Frau auch ferner gut gehen möge, klang durchaus natürlich, man konnte fast sagen: sachgemäß. Indes, daraus folgte ja nicht, daß seine Gefühle sich seiner Frau zuwandten. Manche kommen nicht darüber hinweg, daß sie sich— verkauft haben. Können auch denjenigen nicht vergeben, die den Kauf vollzogen. Das letztere war ihr Fehl— ihre Schuld! Ihrem, allem Zaudern abholden Wollen folgend, hatte sie damals jeden Zweifel unterdrückt, der warnend aufgetaucht war. Um so mehr, als es jedem klar sein mußte, daß Blanca in ihrer kindlichen Haltlosigkeit nicht die rechte Frau für den, unter dem Druck der mütterlichen Bevormundung zur Unselbständigkeit binneigenden Von der Thatsache ganz abgeseben, daß Blanca gan vermögenslos war, und die Familie Dahlberg vor dem Dem Ringen mit dem daraus entstehenden Ungemach wäre das bis dahin unbeschwerte und fast frauenhaft weiche Gemüt Hannibals kaum gewachsen gewesen, wenn er auch dem plötzlich aufgedeckten Verfall seines Hauses mannhaft ins Auge gesehen. Neben Blanca wäre er. nicht aus der Gewalt der Mutter herausgekommen. Jetzt erstarkte er allmählich, wenn auch der Mund das sonnige Lächeln, und die Augen den fröhlichen Blick kaum Der sunenden Frau that die Ueberzeugung wost, daß er sich immer sicherer auf sich selbst stellte. Manchmal war es, als erwüchsen ihm Flügel, die ihn aus den alten Fesseln hinaustrügen. Nur dürfe ihn dabei nicht das tägliche, kreinliche Sorgen hemmen, das oft so viel Kraft und Geist erstickt. Diese Umklammerung hatte ja—— der Kaufpreis Ob er je verstehen wollte, wie sie alles gemein!? Möglich, daß sie das Leben hindurch daran tragen haben würde, daß er ihr Motive unterschob, die ihrem streng realen, aber doch auch feinfühligen Denken gänzlich fremd waren. —— Fauny stand auf und trat an das Fenster. Sie beugte sich weit beraus, den würzigen Erdgeruch in tiefen Zügen einzuatmen. Wäre doch Marga hier. So mitten im Frühlingszauber müßten die erregten Sinne sich beruhigen. Sie wollte es ihr schreiben. Allein nach den ersten Zeilen legte die junge Frau die Feder beiseite, zerriß den angefangenen Bogen und ein schneller Druck auf die Klingel rief die Jungfer „Packen Sie das für einige Tage Rotwendige. In einer Stunde soll der Kutscher mich zur Eisenbahn „Besehlen Fran=Baronin, daß ich mitfabrel“ „Nein, ich reise allein.“————— In einem großen, behaglich eingerichteten Hotelzimmer saßen das Muhmchen und Marga einander Die Stricknadeln in den eiseigen Händen der ersteren blitzten lustig auf, Margas schlanke Finger dagegen hielten müßig eine bunte Stickerei. Die dazu gehörigen Wollfäden lagen auf dem Fußboden umhergestreut, ohne daß jemand daran dachte, sie aufzuheben. Scheinbar ruhten die„kindertiefen“ Augen auf dem blühenden Reichtum draußen in dem zierlich angelegten Garten; sah man jedoch genauer hin, wurde man gewahr, daß der Blick sich ins Unbestimmte verlor und in dem schmalen Gesicht machte eine Abspannung sich deutlich Die ühr auf den Ofensims Zclug eif und wecte Marga aus ihren Träumereien. Sie seufzte tief auf. „Wie es wohl zu Hause gehen mag? Glaubst Du, Muhmchen, daß Onkel Pastor sich wohler fühlt?“ „Ich glaube überhaupt nicht, daß es so schlimne gewesen ist, Kind. Die gute Ulla sieht in der Regel die Bilder dunkler gefärbt, als sie in Wirklichkeit sind. Sicher hat Pastor Biehler recht, wenn er meint, er ist der späte, unerwartete Ausbruch des Winters, der beiden im Pfarrhause Ungemach bereitet hat. Um so bei einer so herrlichen es jedem gut gehen.“ Jedem, Mubnchenk“... 8 „Natürlich, Marga, sonst tragt die eigene sropfSeliden Marga still und schweigsan geworden, hatte das Mithmchen an Lebhaftigkeit gewonnen. Ihre Haltung drückte sogar häusig eine sich Lust am Streiten aus, nur ließ sich nicht feststellen, diese Wandlung der eigenen Neigung zuzuschreiben sei, oder ob die alte Dame damit eine Art Aufrüttelung in betreff Margas bezweckte. Zwei Thränen rollten langsam über die Wangen der letteren. „Ich sehe es kommen, Kind, Du wirst mir ganz krank. Täglich wirst Du schwermütiger und selbs Singen klingt es manchmal wie ein Schluchzen. Wo soll das hinaus?— Wenn Du Dich nur aussprechen möchtest. Das Niederkämpfen eines vermeintliche Kummers ist falsch, grundfalsch! Ein offen gesprochenes Wort löst den Bann. Weiß man klipp und klar, wo das Uebel besteht, wird sich auch ein A es zu verscheuchen, aber, wenn alles ist man machtlos.“ Marga schüttelte stumm „Sieh, Liebling, alle und kann Deine Kunst nicht die Muhme eindringlich fort,„der N sich mühsam erringen muß, Dir fällt und zwar in den ganz jungen Jah undankbar gegen Gott und Mensche quälerei zu vergraben, wie Du es Diesem unnatürlichen Zustand soll werden. Pastor Biehler kann es se daß ich ihm nichts verheimliche, sond verhalt mitteile. So geht das nicht. finden la im Dunkelu bl issen, leibt, den Welt lant chzt Dir ung prei er in entgegen mu“, fuhr in eil chen th e geme eßlich v# n ihm (Foris. sicht lbste duft. acht ingen, Sachlgt.) aasun Weshrt. Verbrauch### iDe Bihiuren Fleichen. Versand in ½ und ½ 3l. durch Peter Brohl Akkoholfreie GetränkIndustrie Foura H1. 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Crone. 32](Nachdruck verboten.) Mit ungestümer Hast ließ Marga die Stickerei zu Boden fallen und legte beide Arme um den Hals der Muhme. Abend für Abend sah man ihn im Konzertsaal, wenn Marga sang, den Blick unverwandt auf sie gerichtet, als wäre nur diese eine Gestalt für ihn da. Zuerst sprach man im Flüsterton darüber, nachher lauter. Jetzt kam es sogar vor, daß ein dreister Blick aus Männerangen die junge Künstlerin musterte, oder eine vorschnelle Aeußerung ihr Ohr erreichte, wenn sie vortrat. Zwar versuchte Graf Arco sie weder in ihrem Hause aufzusuchen, noch sie, wie damals in Klosterwalde, auf der Straße zu begegnen, aber keine Bitte, kein Verbot vermochten ihn davon abzuhalten, abends nach dem Konzert die Damen zu ihrem Wagen zu begleiten, und daß er dabei Gelegenheit fand, einen kurzen Gruß, ein paar flüchtige Worte zu wechseln, war selbstverständlich. Margas feiner Sinn litt darnnter, aber jetzt hieß es ausharren und das Versprechen halten, sich nicht blenden zu lassen, was sie damals so leicht dünkte. Mit der schwindenden Zeit war es ihr immer schwerer geworden, das Lockende in dem Bewußtsein von sich zu weisen, daß sie es sei, die ihn fessele. Mitunter ergriff es sie mit zwingender Gewalt, das sonnige Glück, das sich ihr bot, als ihr gutes Recht hinzunehmen. Aber das war nur ein flüchtiges Aufflackern, ein augenblickliches Verlangen. Gleich darauf hörte sie im Geiste Onkel Pastors klare Stimme von Aubeständigkeit reden, von Täuschung und Wankelmut, von Irrlichtern und Trugbildern. Sie sprach weiter von einem Trotz, den Willen durchzusetzen, der ein Erbteil eines hochfahrenden Vaters war, und manchen feinen Zug im Charakter des jungen Grafen gleichsam beiseite schob.— Vielleicht lag der Grund zu Graf Arcos auffallender Beharrlichkeit, ihr zu folgen, in Langeweile. Sein Leben hatte kein Ziel, die Tage vergingen mit Nichtsthun. Die energielose Schlaffheit, mit der Onkel Pastor Jahre hindurch gerungen, schien in dieser Richtung noch nicht überwunden. Dann erwog Marga auch Faunys Behauptung, nur ein Mißverständnis hätte eine Entfremdung zwischen Graf Arco und Ellinor herbeigeführt. Es müsse die Zeit kommen, da alle Schatten schwänden. Täglich durchlebte Marga diese Vorstellungen. Sie suchte sich mit aller Macht klar zu machen, daß jeder einzelne Grund für sich genügte, die Vernunft allein walten zu lassen.— Und doch war es ihr auch, als sei ihr Ideal von seiner Sonnenhöhe herabgestiegen, um die Gestalt eines wandelbaren, selbstsüchtigen Menschen anzunehmen, wenn abends die dunklen Augen mit dem seltsam traumhaften Ausdruck auf ihr ruhten, schlug ihr das Herz in jauchzendem Glück. Ein Geräusch im Zimmer ließ Marga aufblicken. Der Hoteldiener brachte zwei Besuchskarten. Die Damen fahen sich überrascht an, denn die trugen Karten den Namen: Graf Arco Ferrari. Marga richtete sich hoch auf. „Er scheint nun auch zu vergessen, daß ich keine Besuche annehme“, dachte sie gekränkt. Nach kurzem Besinnen hieß es jedoch:„Ich lasse bitten.“ Vielleicht, daß eine mündliche Aussprache der Qual ein Ende machte. Die Muhme, die auf so frühen Besuch nicht vorbereitet war, verließ eiligst das Zimmer, um die Toilette zu wechseln. Ernst und vorwurfsvoll sah Marga den Eintretenden an, aber die sichtliche Erregung in Graf Arcos Zügen ließ sie den eigenen Unwillen fast vergessen. Er ging haftig auf sie zu und streckte ihr beide Hände entgegen. „Ich komme, um Abschied zu nehmen und erhoffe deshalb Verzeihung für mein Eindringen", begann er in gedämpftem Ton, während ein warmer Blick ihre ganze Erscheinung umfaßte.„Mit dem Nachtzuge eile ich an das Kranken=, vielleicht Totenbett meines Vaters, zu dem eine Depesche mich soeben gerufen hat.“ Marga war blaß geworden. Sie fühlte eine Entscheidung nahen, deren Richtung und Ausfall sie jedoch nicht übersah. „Eine traurige Veranlassung", erwiderte sie leise, indem eine Handbewegung dem Gast einen Platz aubot. „Heute abend höre ich Sie zunächst zum letzten Mal singen, Marga“, fuhr er fort;„denn wie lange meine Mutter meine Gegenwart wünscht, weiß ich nicht, ebenso ist es unberechenbar, ob der Kranke die Gegenwart eines Dritten erträgt.“ Er hielt einen Augenblick inne. „Ich kann jedoch nicht von hier, nicht von Ihnen scheiden, ohne eine Frage an Sie zu richten, die mit meiner Zukunft aufs engste verbunden ist. Mit einem iunigen Ausdruck ruhte sein Blick auf der vor ihm sitzenden Gestalt, deren schlanke Glieder ein Frösteln durchlief. „Wollen Sie mein Weib werden, Marga?“ sprach er bewegt,„darf ich Sie schützen und schirmen, Ihren Weg ebnen und soviel zu Ihrem Glück beitragen, wie es in meiner Macht steht? Geben Sie mir das Recht Sie mit allem zu umgeben, was man einem Wesen zu Füßen legt, dessen süßes, reines Bild das Herz erquickt und dessen Vorzüge alles andere aufwiegen!" Marga hatte den Blick gesenkt. Die Hände hielt sie über der Brust gefaltet und die todblassen Lippen lagen fest aufeinandergepreßzt. Es schien, als verweigerten sie den Geborsam. „Lassen Sie mich hinzufügen, Marga, daß, von meiner heißgeliebten Mutter abgesehen, die Frauenwelt in meiner Beurteilung viel eingebüßt hatte. Die Gründe ersparen Sie mir. Sie, Marga, haben mir den Glauben an die hohe Mission, an den hehren Sinn der Frau wiedergegeben. Ideale, für welche wir Männer immer bereit sind, das Knie buldigend zu beugen. Durch Sie, Marga“, schloß er bewegt,„weiß ich, daß es Wesen giebt, deren Geist sich mit allem Edlen eins weiß und auch imstande ist, dem eine unerschütterliche Treue zu bewahren.“ Fortsetzong folgt.