Monatlicher Beingshreis durch unsere Träger 20 Pfg., unter Kreuzband 30 Pfennig, Vierteljährl. Bezugspreis durch die Post 60 Pfennig. Sichent Samstags Druck und Verlag von Kroth, Bonn Breitestraße 13 Fernsprecher 1420. en Jheia für Bonn, Godesberg und Königswinter. Anzeigenpreis: Die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Pfennig; für auswärtige Auftraggeber 20 Pfg. Reklamen 50 Pfg, die Zeile. Verantwortlicher Schriftleiter Josef Kroth Privatwohnung: Dötschstr. 7 Fernsprecher 1169. Nr. 14. 4. Ein National=Bismarckdentmal am Rhein. Seit längerer Zeit wird der Gedanke der Errichtung eines National=Bismartdenkmals am Rheine sehr lebhaft— auch in der Presse besprochen, und neuerdings haben sich Gruppen gebildet, welche sich vorzugsweise mit der Platzfrage beschäftigen, wobei je nach dem örtlichen Interesse für diesen oder jenen Berg Propaganda gemacht wird. Die Frage, ob dem ersten Kanzler des Deutschen Reiches, dem zu Ehren bisher weit über dreihundert Standbilder, Gedenksteine, Obelisken, Säulen, Türme 2c. errichtet worden sind, ein Nationaldenkmal am Rheinstrome geschaffen werden soll, gilt als entschieden, und es handelt sich also jetzt darum, welche Stelle dafür als besonders geeignet erscheint. Drei Punkte sind in dieser Beziehung miteinander in Konkurrenz getreten, und zwar ein solcher bei Bingen, die Erpeler Ley gegenüber der Stadt Remagen und der Rolandsberg bei Rolandseck. Alle drei werden von den betreffenden Gruppen in gleicher Weise empfohlen, jedoch sucht die eine die andere durch Anführung besonderer Gründe von dem Wettbewerbe auszuschließen. Für die Stelle bei Bingen wird geltend gemacht, daß sich in der Nähe das Nationaldenkmal auf dem Niederwald befindet und zu der„Germania“ unbedingt der gewaltige„Reichsschmied“ gehöre. Bezüglich der „Erpeler Ley“ weist man darauf hin, daß dieser, der Loreley ähnliche gewaltige Felsblock ein „geborener Denkmals=Sockel“ sei, der sich durch seine Lage vor allen anderen Höhen am Rhein auszeichne, so daß ein auf ihm errichtetes Denkmal meilenweit gesehen werden könne. Und hinsichtlich des Rolandsberges sagt man, daß ihm der Vorzug gebühre, weil er sich in der unmittelbaren Nähe des Siebengebirges erhebe und außerdem die Stätte sei, an die sich die Sage von Ritter Roland, dem getreuen Paladinen Kaiser Karls des Großen, knüpfe. Weiterhin heißt es, der Rolandsberg müsse als Standort für das Denkmal gewählt werden, weil es nicht angehe, den Kanzler über seinen Kaiser zu stellen, dem das Nationaldenkmal am Deutschen Eck bei Koblenz errichtet worden sei. Auf alle Fälle habe die Stelle bei Bingen aus der Konkurrenz auszuscheiden, um eine„Disharmonie“ in der Reihenfolge der Denkmäler zu verhindern. Zuerst komme das Vaterland— versinnbildet durch die„Germania“ auf dem Niederwald— dann Kaiser Wilhelm l. am Deutschen Eck und hierauf sein treuester Ratgeber, Fürst Bismark. Diese Auffassung ist an sich ganz richtig, aber dieselbe läßt zweifellos die Konkurrenz zwischen dem Rolandsberge und der Erpeler Ley zu und wenn die beiden Punkte in die engere Wahl gebracht werden, dann ist die Frage nicht die, welchen örtlichen, geschäftlichen Interessen das Denkmal dienen kann, sondern dann darf es sich nur darum handeln, von welchem Standorte dasselbe am effektvollsten wirkt. Stellt man aber die Erpeler Ley mit dem Rolandsberge in Vergleich, so haben beide Berge ihre besonderen Vorzüge. Die Erpeler Ley tritt als weithin sichtbarer Felsblock dicht am rechten Rheinufer oberhalb des Fleckens Erpel hervor und eignet sich darum in erster Linie zum Träger eines Monumental=Werkes, das eines direkten Hintergrundes nicht bedarf, um eine gewaltige Wirkung zu erzielen.: Der Rolandsberg dagegen bildet den Abschluß eines mäßigen Höhenzuges auf der linken Rheinseite und tritt bei weitem nicht so plastisch in die Erscheinung, wie die Erpeler Ley, wenngleich auch er auf geraume Entfernung hin sichtbar ist und sich namentlich von Königswinter, Honnef und dem Siebengebirge aus gesehen, sehr stattlich präsentiert. So ist es denn schwer, eine Entscheidung zu treffen, weil man sich nicht vergegenwärtigen kann, wie von da oder dort das geplante Denkmal wirkt. Daß es die Dimensionen eines Denkmals allein nicht sind, welche eine imponierende Fernwirkung hervorrufen, beweist das gewiß großartige Denkmal auf dem Niederwald, dessen Schönheit z. B. von Bingen oder Bingerbrück aus gesehen, für den Beschauer gar nicht in dem wünschenswerten Maße zur Geltung kommt, während das Hermannsdenkmnal im Teutoburger Walde eine viel stärkere Wirkung erzielt. Der Standort, die Umgebung eines Denkmals sind von größter Wichtigkeit, und wenn man das als richtig anerkennt, ist es erforderlich, daß darauf auch bei dem zu das Handwerk zu heben. Gar manches geschehe für die Erziehung des jungen Handwerkers, und Staat und Stadt lassen sich das etwas kosten. Von dem Augenblicke aber, wo der Geselle Meister und selbständig wird, zieht sich die helfende Hand von ihm zurück. Dann heißt es: Hilf dir selbst! Kalt überläßt man ihn seinem Schicksal. Die erste größere städtische Arbeit tritt an ihn heran. Im Vertrauen auf seine junge Kraft macht der Strebsame ein billiges Angebot. Er findet seine Rechnung nicht dabei, wagt es aber doch noch ein zweites, vielleicht gar noch ein drittes Mal. In der Höhe der Leistung hat er sich verrechnet. Es geht ihm, wie einem jungen Reiter. Das Reiten hat man ihm beigebracht; er kommt nun auf einen störrischen Gaul; das erste Hindernis nimmt er, das zweite mal hapert's schon; ein Teil der Kraft ist schon verloren; beim dritten male stürzt er schon, hat er sich die Knochen gebrochen! Dann heißt es, besser aufpassen hätte er sollen! Aber Alles, was früher Staat und Gemeinde für den angehenden Handwerker aufgewendet, ist dahin. Er ist ein Opfer der richtenden National=Bismark=Denkmal Rücksicht„billigen Offerte“ geworden; seine wirtschaftliche genommen wird und man sich nicht durch den Existenz ist untergraben und seine Ersparnisse sind Wunsch, dieser oder jener Gegend finanzielle Vorteile zu verschaffen, bestimmen läßt, einen Platz zu wählen, der den Anforderungen, die man an ihn stellen muß, nicht in jeder Beziehung entspricht. Also keine Ueberhastung, sondern ruhige Ueberlegung, und keine Spekulationsinteressen, sondern das Bestreben, an passender Stelle nach ästhetischen Gesichtspunkten Großartiges zu schaffen, das ist die Bedingung bei der Entschließung in der Platzfrage des Denkmals. Vom Handwerk. Anfang Februar hatten wir in der Germaniahalle eine ungewöhnlich stark besuchte Handwerksversammlung, in der ein auswärtiger Redner in klaren Ausführungen die Vorbedingungen zu einem ersprießlichen Zusammenarbeiten für Verwaltung und Handwerk bei Submissionen erörterte. Es waren gesunde, freimütige Darlegungen und Vorschläge, die mit Recht den vollen Beifall der ganzen Versammlung fanden. Wir haben leider noch nicht bemerkt, daß unsere Verwaltung, von der das hierbei hauptsächlich in Frage kommende Bauamt durch verschiedene Herren auf der Versammlung vertreten war, jene Anregungen sich zu eigen machen will. Man hat dem Handwerk den Gefallen getan und es einmal angehört, und dann wächst allmählig wieder Gras drüber und es bleibt Alles beim Alten. Wir hatten das vorausgesehen und uns deshalb damals auf die Wiedergabe der in jeder Richtung beherzigenswerten Rede des Herrn Dellin beschränkt. Heute dürfte es an der Zeit sein, der Verwaltung und der Bürgerschaft die Worte ins Gedächtnis zurückzurufen, mit denen der zweite Redner in jener Versammlung, Stadtverordneter Weigand, aus ureigenster Kenntnis die schwierige Lage des Handwerks namentlich gegenüber dem Submissions=Elend beleuchtete. Er wies zunächst darauf hin, wie die Löhne der Arbeiter seit 30 Jahren gestiegen, und auf die Steigerung der Auslagen infolge der verschiedenen Versicherungen und höherer SteuerErfordernisse. Demgegenüber nehme der Ertrag der Arbeit ständig ab. Nun versuche man freilich Steen fr untergraben zum Teufel. So geht es in hundert Fällen, aber kein Finger rührt sich, um die Hindernisse und alte verzopfte Maßnahmen aus der Welt zu schaffen. Und jeder Ruf nach Aenderung oder Verbesserung verhallt ungehört! Das heißt, soweit es den Handwerker betrifft. Für andere wird die Notwendigkeit der Verbesserung der Lebens= und Arbeitsbedingungen anerkannt: vom Straßenkehrer an bis hinauf zum höchsten Verwaltungsbeamten. Es giebt Tarife für Arbeiter=Orgamsationen und sie werden anerkannt. Stellenweise beschäftigt die Verwaltung nur solche Unternehmer, die Tarif mit ihren Arbeitern abgeschlossen haben. Es giebt Gehalt=, Teuerungs= und Miet=Zulagen für Beamte, Pension für Witwen und Waisen. Es giebt erhöhte Spesen für Sonderbemühungen. Es giebt höheres Honorar für die Helfer der leidenden Menschheit. Zum Beispiel hat sich das Aerztehonorar bei den Krankenkassen im Laufe der letzten Jahre verdoppelt, ist stellenweise von 2,50 Mark auf 5 Mark und in der letzten Abmachung mit einer hiesigen Innung auf 6 Mark per Kassenmitglied gestiegen. Es giebt Ringe zur Verteuerung der Lebensmittel, der Kohlen, der Rohstoffe für die Arbeit. Das Alles findet man selbstverständlich, man findet sich damit ab. Kommt aber das Handwerk und begehrt einen auskömmlichen Preis, dann wird man unwillig, dann spricht man von Anmaßung! Schon hörte ich diese sogenante Anmaßung als Unverschämtheit bezeichnen. Wir Handwerker finden das Bestreben der übrigen Berufe nach Aufbesserung durchaus berechtigt, wollen aber das gleiche Recht auch für uns. Wenn die Einsicht am Ruder säße, dann sollte man im Handwerk das Lebenselement einer Stadt erblicken. Frisch pulsierendes Leben kann nur von Handwerk und gewerblicher Arbeit kommen. Das heimische Handwerk steuerkräftig zu machen und zu halten, sollte daher auch eine der vornehmsten Aufgaben sozialer Kommunal= politik sein, wie das auch mit Recht der leider zu früh verstorbene Universitätskurator v. Rottenburg eindringlich betonte bei Einweihung des Viktoriabades. Vom goldenen Boden des Handwerks spricht man oft. Wie aber geht es nur zu oft? Geht es dem Handwerksmeister einigermaßen wohl, dann muß der Sohn höher hinaus. Er wird auf eine höhere Schule geschickt, soll ein Gelehrter werden. Bei dem einen gelingt es, bei dem anderen nicht. Aber die sauer verdienten Groschen werden so der Wissenschaft, so einem höheren Beruse geopfert, dem Handwerk entzogen. Das alte Handwerksgeschlecht stirbt aus, und der neue Anfänger im Handwerk steht vor größeren Schwierigkeiten als der frühere Meister. Das Schlimmste aber ist, daß der frühere„Handwerkersohn" dem Handwerk fremd gegenüber steht und voll Geringschätzung auf der Hände Arbeit herabblickt! Trotz bestem Willen vielleicht hat er kein Verständnis für das, was dem Handwerk not tut. Denn ihn trennt davon eine hohe Mauer mit seiner Bildung! Wenn man in dem jungen Handwerker Hoffnungen groß zieht, dann soll man sie dem alten auch nicht rauben. Dank dem Minister der öffentlichen Arbeit für seinen Hinweis, die Handwerkervereinigungen zu berücksichtigen. Pflicht der Verwaltungen wäre es, in dieser Richtung ihren guten Willen zu zeigen und mit gutem Beispiel voranzugehen. Dann würden auch die Rentner bald folgen. Weshalb auch sollte sich die Stadt nicht dazu entschließen? Wenn wir darauf dringen, daß die Ausschreibung und Vergebung geändert werden, so geschieht es, nicht zum Schaden der Stadt, sondern zur Erhaltung eines tüchtigen, arbeitsfrohen Gewerbes. Dazu ist aber in erster Linie eine Aenderung des Verdingungswesens unum gänglich nötig. Nun hört man oft den Einwand, Stadt und Innungen ständen zu einander, wie Konsument und Produzent, hätten also entgegengesetzte Interessen. Das ist nicht der Fall, sondern Beide Interessen decken sich. Kann es doch nur im Interesse der Stadt liegen, wenn das heimische Handwerk gesund und leistungsfähig ist. Keinesfalls kann die Gemeinde als Auftraggeberin sich mit einem privaten Besteller vergleichen. Sie hat vielmehr nach Grundsätzen zu handeln, die maßgebend sind für die Lösung sozialer Fragen. Nicht Eigennutz darf da bestimmend sein, sondern lediglich die Rücksicht auf die Wohlfahrt der Gesamtheit. Sonst würde man, wenn auch ohne Absicht, zur Untergrabung des Handwerks beitragen. Oberbürgermeister Spiritus hat auch selber letzthin im Stadtverordneten=Kollegium erklärt, er würde es für einen Fehler halten, wenn die Stadtverordneten dazu übergiengen, den Zuschlag zu Preisen zu erteilen, bei denen das Handwerk nicht bestehen könne. Auch Professor Schmidt nahm keinen Anstoß an dem Zusammenschluß des Bonner Handwerks, Es wäre nur zu wünschen, daß er seinen großen Einfluß kräftig einsetzte für unser bedrängtes Handwerk! Soviel ist sicher: solange der freie unbeschränkte Wettbewerb in Anwendung bleibt, so lange die Behörden dem himmelschreienden Unterbieten keine Schranken setzen, solange ist eine Besserung der Verhältnisse ausgeschlossen. Es ist ein widerliches Bild, wie bei dem heutigen Verdingungswesen das Handwerk sich selbst zerfleischt bis auf Trrungen. Roman von Karl v. Malden. 8)—[Nachdruck verboten.] „Verzeihen Sie, daß meine Frau so vor Ihnen erscheint—“ stotterte der Geheimrat etwas überlaut.„Sie leidet an Kopfschmerzen und kann keine wohlgeordnete Frisur ertragen. Und dies allein ist auch der Grund, weshalb sie nicht auf Soireen und Bällen erscheinen kann. Nicht wahr, Elisabeth?“ „Welcher andere Grund sollte mich auch von der Gesellschaft fernhalten, die mich so freundlich aufgenommen hat?“ sagte die junge Frau mit Anstrengung.„Ich bin leidend seit einiger Zeit, und Kranke gehören in ihr einsames Zimmer, wo sie niemand langweilen. Sobald ich wieder wohl bin, werde ich gern meinen Gatten zu gesellschaftlichen Vergnügungen begleiten!“ „Ich danke dir, Elisabeth!“ sagte der Geheimrat und küßte kühl die Fingerspitzen seiner Frau.„Du befreist mich von einem lächerlichen Verdacht. Denke nur, unsere Bekannten unterhalten sich damit, mich als einen Eifersüchtigen zu bezeichnen, der dich eingesperrt hält, wie der Geizige seinen Geldsack!“ Ein leises, bitteres Lachen klang aus Elisabeths Munde.„Wie schlecht sich die Welt auf das Erraten versteht!“ sagte sie.„Nein, nein, Durchlaucht, sagen Sie Ihren Bekannten nur ganz ruhig, was sie gesehen haben, eine kranke Frau, keine duldende Desdemona!“ „Ich werde nicht ermangeln, Ihren Wunsch zu erfüllen!“ sagte der Fürst artig.„Erlauben Sie mir indessen eine Bemerkung. Wenn Sie nicht fähig sind, in Gesellschaften zu erscheinen, warum empfangen Sie nicht wenigstens einige Ihnen sympathische Bekannte in Ihrem eigenen Hause? Nichts ist für die hundert kleinen Leiden der Frau gefährlicher als die stete Einsamkeit, die so leicht zur krankhaften Uebertreibung des eigenen Uebels führt!“ „Wer wird mir Besuche machen wollen, wenn ich diese nicht erwidern kann?" fragte Elisabeth sichtbar gelangweilt. „O. Sie kennen den Opfermut Ihrer Freunde nicht!“ scherzte Roketoff.„Man wird wetteifern, Sie zu erheitern und Ihnen Gesellschaft zu leisten, sobald Sie nur erst selber die Erlaubnis dazu geben. Da ist vor allem die Frau des Ministers, die sich wahrhaft danach sehnt, die Bekanntschaft mit Ihnen fortzusetzen, die sie nur so flüchtig anknüpfen konnte. Sie wollte Ihnen schon mehrmals einen Besuch machen. Darf ich dieser liebenswürdigen Dame sagen, daß Sie fähig sind, ihren Besuch entgegenzunehmen?“ „Meine Frau wird es sich gewiß zur Ehre rechnen, die Frau Minister zu empfangen!“ erwiderte Feldbach. Elisabeth nickte nur stumm mit dem Kopfe. Das Gespräch ging nun in eine allgemeinere Bahn über, und der Fürst erhob sich endlich, um Abschied zu nehmen. Der Geheimrat begleitete ihn bis in das Vorzimmer hinaus. „Glücklicher Mann!“ sagte Rotekoff bedeutungsvoll und leise.„Aber Sie scheinen Ihr Glück gar nicht zu kennen und zu erfassen!“ Feldbach zuckte lebhaft zusammen. Das war nun schon die zweite Warnung, die rauh und unangenehm an sein Ohr klang IX. Das Duell war von den Sekundanten der beiden Gegner auf den dritten Tag nach der stattgehabten Herausforderung festgesetzt worden. Als Waffe sollten Pistolen dienen. Jedem der Duellierenden war nur ein einziger Schuß gestattet. Als Oertlichkeit für den Zweikampf hatte man eine Halle in der einsam gelegenen Wohnung des Professors Nieburg in Aussicht genommen. Die Ursache der ausgebrochenen Feindseligkeit wurde den Sekundanten geheim gehalten— dieselben rieten, einer leisen Andeutung Nieburgs zufolge, auf politische Meinungsdifferenzen. Der Geheimrat traf keine testamentarischen Verfügungen. Das Gesetz sprach seiner Gattin nach seinem Tode sein Vermögen zu, und er wollte dieses Gesetz weder bestätigen, noch durch eine förmliche Enterbung seiner Gattin zunichte machen. Es lag ihm überhaupt nicht schwer auf dem Herzen, was nach seinem allfälligen Sterben geschah— mochte sich Elisabeth seines Reichtums freuen, er war ja nicht mehr da, um darunter zu leiden. Am Morgen des beabsichtigen Zweikampfes ging der Geheimrat ziemlich früh zu seiner Gattin. Und als er ihr Erstaunen darüber bemerkte, sagte er in unsicherem Tone:„Es ist möglich, daß ich noch heute verreise und zwar für längere Zeit. Deshalb wollte ich dir Lebewohl sagen, ehe ich das Haus verlasse. Hier ist der Schlüssel zu meinem Schreibtische— ich vertraue ihn deiner Obhut an!“ „Das ist ein sehr plötzlicher Entschluß!“ murmelte sie, ohne ihre Bestürzung gänzlich verbergen zu können.„Und wohin gedenkst du zu reisen?“ „Das ist mir nicht möglich zu sagen! erwiderte er einfach. Elisabeth preßte mit einem schmerzvollen Blicke die Lippen zusammen. Es war ja nicht wie bei anderen Gatten zwischen ihm und ihr freind und kalt standen sie sich gegenüber, sie durfte nicht nach dem Gehen und Bleiben ihres Mannes fragen!—„So lebe denn wohl!“ sagte sie, ihm die Hand entgegenstreckend.„Und glückliche Reise!“ Der Geheimrat erfaßte seine junge Frau fest bei der Rechten und blickte ihr tief in die Augen.„Es ist gut, daß mein Freund Nieburg hierbleibt, um dich in der Einsamkeit zu trösten!" sagte er mit leiser Ironie. Sie sah ihn mit großen Augen ganz verständnislos an— sie begriff ihn nicht, wie herbe er sie verletzen— oder wie seine Eifersucht sie vielmehr auf die Probe stellen wollte. „Es würde sich schlecht für mich passen, während deiner Abwesenheit Besuche zu empfangen!" sagte sie.„Du wirst mir erlauben, noch in deiner Gegenwart unserem Portier den Auftrag zu geben, keinen Besucher bei mir vorzulassen. Du glaubst ja meinen Worten nicht, ich kann mich also nur durch solche Maßregeln vor deinem Argwohn schützen.“ Der Geheimrat senkte die Augen. Er fühlte, daß Elisabeth ihn nicht verstanden hatte, daß sie also nicht schuldig sein konnte. Und er ging um eines so grundlosen Verdachtes willen dem Duell mit seinem Jugendfreunde entgegen! Aber nun war ja nicht mehr die Zeit, zu überlegen oder zurückzutreten. Dem falschen Götzen„Männerstolz mußte sein Opfer gebracht werden!" Er betrachtete Elisabeth eine Weile schweigend und selbstvergessen. Dann wandte er sich mit einem kurzen, barschen„Guten Morgen" ab. Er befahl dem Diener, einen Wagen herbeizuholen. Beim Einsteigen warf Feldbach unwillkürlich einen Blick zu Elisabeths Fenstern empor. Seltsam! Einer der Flügel war geöffnet und ein blonder Frauenkopf versteckte sich halb hinter den Gardinen.„Nach wem oder nach was hatte Elisabeth auszuschauen in dieser Stunde?“ So fragte sich Feldbach. Nach ihm, nach dem Gatten, der ihrer Meinung gemäß verreiste? Nur einen Augenblick lang glaubte er es! Dann zogen * die Knochen. Wie ein Alb drückt dies elende Submissionsunwesen auf dem Handwerk, und Tausende von Existenzen untergräbt es. Dem Handwerker fehlt eben der feste Rück halt, das sichere Einkommen und die Pension des Beamten. Er kann nicht wie dieser ruhig dem Alter ntgegensehen. Verlust und Gewinn im Handiveerk hängen vielfach von Zufälligkeiten, die nicht zu kalkulieren waren, ab. Und gerade in dieser schlechten Zeit, um nur Arbeit zu haben und Geld zu bekommen, aus Not bietet der Handwerker seine Arbeit billig an, um sich eben noch recht und schlecht durchzuschlagen. Das ist des ehrlichen Handwerks unwürdig. Deshalb müssen wir von der Behörde fordern, daß sie mehr als bisher uns in unserem Streben, Besserung herbeizuführen, wirksam und mit allen Mitteln unterstütze. Papierne Verträge. Die Stadt ist knapp an Geld, deswegen sucht man an allen Enden zu sparen. Das kann man billigen, nicht aber, wenn sie einer Ausgabe aus dem Wege gehen will dadurch, daß sie eine vertraglich übernommene Verpflichtung nicht erfüllt. Dieser Vertragsbruch ist gegenüber den Kessenichern und Dottendorfern beschlossen. Seit gestern. Zur Aufschüttung des letzten Teils der Schumannstraße wäre nämlich, falls die Straße bis Juni für den Verkehr fertig gestellt werden soll, 23 400 Mark nötig für Anfuhr von Boden. Von dieser Ausgabe sieht man ab. Durch Gelegenheitsanfuhr soll's gemacht werden, und der äußerste Süden, der vertragsgemäß hoffte, zum Sommer dieses Jahres die Straße fertig zu sehen, kommt um sein gutes Recht. Auf die tech nischen und sinanziellen Ausführungen des Bei geordneten Dr. Lühl und die schönen Worte, womit das Oberhaupt der Stadt den Stadtverordneten den Vertragsbruch genießbar zu machen suchte, mit Erfolg sogar— wollen wir nicht näher eingehen. Die wohlerzogene Tagespresse besorgt dies zur Genüge. Wir geben in nach stehendem nur den Vertretern des entgegengesetzten Standpunktes und zwar eines verbrieften Rechtes das Wort. Das ist ja auch umso mehr am Platze, da sie durchweg in der übrigen Presse nicht nach Gebühr gewürdigt sind. Als erster äußerte sich Stadtv. Mönkemüller: Er bezeichnete es als gewiß bedauerlich, daß die Straße unvorhergesehenerweise eine solche Mehrausgabe erfordere. Für einen solchen Betrag würde auch Niemand im Kollegium, wenn es sich um einen gleichgültigen Vorgang handele, die Verantwortung übernehmen. Aber es stehe in Frage eine Angelegenheit von eminenter Bedeutung für den ganzen Bonner Süden. Dazu komme die gesetzliche Verpflichtung. Nun steht doch fest, daß von Anfang an der Ausbau der Schumannstraße nicht als Bagatelle aufgefaßt worden ist, sondern als ein kostspieliges Unter nehmen. Kein Wunder also, daß man vor eine große Ueberschreitung gestellt wird. Wollte man aber mit der Fertigstellung der Straße heute warten, wo die Bautätigkeit ohnehin auf ein Minimum gesunken, also wenig Gelegenheitsanfuhr von Grund zu erwarten ist, so hieße das den Ausbau der Schumannstraße und damit auch die Elektrische" ad calendas graecas vertagen. Ich beantrage, die Summe zu bewilligen, hoffe aber, daß man mit wesentlich geringeren Mitteln auskommen wird. Stadtv. Otten: Ich empfehle auch, die 23,400 Mark für das notwendige Anschüttungsmaterivl aufzuwenden. Wenn wir uns nur mit Gelegenheitsfuhren behelfen sollen, dann können wir noch Jahre lang daran herumarbeiten, ehe die Straße fertig ist. Ich weise hier nochmals hin auf die damaligen Vereinbarungen. U. a. verpflichtet sich die Stadt Bonn, daß der Ausbau der Schumann straße sofort in Angriff genommen und die Arbeiten so gefördert werden, daß sie bis zum fünften Jahre vollendet sein würden. Wenn wir also dieses Versprechen halten wollen, dann müssen wir auch alles daransetzen, um so schnell wie möglich die Straße fertig zu stellen. Ich bin also für die Bewilligung von 23 400 Mk. wieder die alten, bitteren Gedanken und Zweifel durch seine Seele und verblendeten seinen sonst so klaren Blick. Hastig drückte er sich in die Kissen des Wagens. Auf seinen Zuruf hieb der Kutscher auf die Pferde ein, und rasch fort ging es auf dem glatten Straßenpflaster, nach dem Hause Nieburgs. Die Sekundanten und ein Arzt hatten sich schon eingefunden. Die Pistolen lagen auf einem Stuhle. Wirkungslos verhallten die hergebrachten, zum friedlichen Ausgleich mahnenden Phrasen der Sekundanten an den Ohren der Gegner, die ohne Verzug ihre Stellung einnahmen. Die Versuche der Sekundanten waren schon deshalb um somehr aussichtslos, als sie die wahre Ursache des Zweikampfes nicht kannten und nur wußten, daß sich Feldbach als Beleidigter fühlte. Er mußte zuerst schießen, so gern er auch Nieburg das Vorrecht gelassen hätte. Das Schicksal wollte es so. Mit einem Rufe des Ingrimms griff er nach der Waffe. Eine kurze Todesstille trat ein. Nieburg gab sich mit einem sorglosen Lächeln der Kugel seines ehemaligen Freundes preis.— Ein Schuß knallte durch die Luft.— Aber Nieburg blieb aufrecht auf seinen Füßen stehen, nur aus einer leichten, ganz bedeutungslosen Streifwunde am linken Vorderarm rieselten einige Blutstropfen. „Ein schlechter Schuß!“ sagtt er etwas spöttisch. „Du warst früher ein besserer Schütze, Friedrich.“ Feldbach biß schweigend die Zähne aufeinander. Er mochte ja nicht bekennen, daß es ihm nicht möglich gewesen war, nach dem Kopf oder Herzen seines Jugendfreundes zu zielen. Nieburg erhob nun mit einer ruhigen und sicheren Gebärde seine Waffe. Man sah es ihm an, daß ihm etwas daran lag, sich als einen besseren Schützen zu zeigen. Er hatte ja das Recht erworben, Elisabeth von dem Joche Schmitz: Schon vor der Eingemeindung zeigte sich das Bedürfnis einer guten Straßenverbindung des Südens mit Bonn. Die deste Straße war und ist die Schumannstraße. Daß man dieser Straße immer ein großes Interesse gewidmet hat, zeigt sich schon aus dem Abkommen mit der damaligen Pferdebahn=Gesellschaft, die verpflichtet wurde, ihre Gleise über die Schumann straße zu verlegen. Die Eingemeindungsverhand lungen sind nur deshalb so gut und glatt abgelaufen, weil man einen Ausbau der Schumannstraße versprochen hatte und man auf dessen Ausführung bestimmt rechnete. Auf eine elektrische Bahn nach Kessenich hofft man auch in kürzester Zeit und schon aus diesem Grunde ist eine Beschleunigung des Straßenbaues anzuraten. Ich bitte also die Summe zu bewilligen. Man mag dabei bedenken, daß es ja nur vorgelegtes Geld ist, da man es später durch Straßenbaukosten 2c. wieder zurück erhält. Stadtv. Butscheidt: Die Ausführungen des Herrn Oberbürger bürgermeisters waren ja sehr schön und sie würden für uns sogar erheiternd wirken, wenn die Sache nicht gar so bitter wäre. Ich hatte im vorigen Jahre darauf hingewiesen, daß die Stadt den Ausbau der Schumannstraße nicht länger hinausschieben dürfe, sondern sich an ihre gesetzliche Verpflichtung halten müsse. Der Herr Oberbürgermeister hat mir aber damals erwidert:„Herr Butscheidt, seien Sie zufrieden, es wird alles schon zur richtigen Zeit fertig sein. Und der Herr Prof. Schmidt hat vom hohen Roß herab erklärt:„Herr Butscheidt hat nicht beweisen können, daß die Stadt ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen ist.“ Jetzt haben Sie den Beweis schriftlich! Damals wurde die Hauptschwierigkeit darin gefunden, daß die Grundstücksbesitzer nicht zu den von der Stadt gebotenen Preisen verkaufen wollten und ganz unerhört hohe Preise verlangten. Es war damals ja eine ziemlich stürmische Sitzung! Und heute bekomme ich auch hierin Recht, denn Herr Beigeordneter Lühl hat vorhin erklärt:„Am Grunderwerb haben wir 90000 Mark(neunzigtausend) gespart. Das redet Bände! Es ist ein Beweis dafür, daß die Preise ganz gewaltig herabgedrückt worden sind, sodaß die Betroffenen zum Teil großen Schaden erlitten haben. Zwischenfall. Ich bitte den Herrn Wassermeyer meine Ausführungen nicht zu unterbrechen. Wassermeyer: Das tue ich ja auch nicht. Butscheidt! Wenn Sie, während ich rede, sagen Sie wollten die Zeitung lesen und diese aufschlagen, dann stört mich das. Vorsitzender: Ich muß bitten, mir die Leitung der Geschäftsordnung zu überlassen. Wenn irgend etwas vorkommt, werde ich es schon rügen. In diesem Falle habe ich aber nichts gesehen. Butscheidt(fortfahrend) Bei den Eingemeingungsverhandlungen wurde verlangt, daß die Ausführung, also der vollständige Ausbau der Straße bis zum 3. Jahre fertig sein sollte, weil die Bewohner des südlichen Bonn wünschten, daß sie binnen dieser Frist mit der Altstadt verbunden wären. Dies würde damals von der Stadtverwaltung für unausführbar erklärt, und eine Frist von mindestens fünf Jahren verlangt. Hat nun nachher die Verwaltung ihre eigene Ausführung befolgt und unmittelbar mit der Aufschüttung begonnen? Fast drei Jahre hat sie verstreichen lassen, ohne daß etwas geschehen ist. Ich erinnere hier nur an die Kanalisation von Kessenich und Dottendorf. Die Firma Hüser u. Komp., bie diese Arbeiten z. Z. ausführte, gewann eine Menge Aufschüttungsmaterial. Benutzt hat man es aber nicht, sondern die Firma hat dasselbe verkauft. Ein Unternehmer Brenig wollte das erforderliche Material für 15 Pfg. pro ebm liefern, ferner in letzter Zeit ein Anderer für 20 bis 30 Pfg., jetzt sind dafür 1,50 Mk. ein gesetzt. Wie kommt man jetzt zu dem hohen Preise von Mk. 1,50? Es war gar nicht nötig so lange zu warten. Damals sagte man, daß die Straße in unseligen Ehe zu befreien und sie dem Glück und der Freude wiederzugeben. Plötzlich aber um düsterte ein peinvoller Gedanke Nieburgs klare Stirne, und langsam ließ er den Arm mit der Pistole sinken. War es nicht Egoismus, was ihn Feldbachs Ende wünschen ließ? Kettete sich nicht eine heimliche Hoffnung daran, Elisabeth für sich zu gewinnen, wenn sie nur erst einmal frei war? Und war es nicht ein unerhörter Frevel, den Jugendfreund mit kalter Ueberlegung zu töten, in der still genährten Voraussetzung, seine Witwe später in sein Haus zu führen? Warum eigent lich haßte er den Mann, der ihm wehrlos gegenüberstand? Weil er ihn um Elisabeths Besitz beneidete, vielmehr nur um das Recht, ihren Kerkermeister zu spielen? Und um den lästigen Kerkermeister los zu werden, sollte er ihn ermorden? Nein, nimmermehr!„Friedrich ich kann nicht auf dich schießen!“ schrie er laut und warf die Pistole von sich. Der Geheimrat schlug beide Hände vor sein Angesicht. Die Sekundanten gingen, im stillschweigenden Einverständnis aus dem Zimmer. Sie fühlten, daß sich diese beiden Männer wohl so manches zu hatten, was nicht für fremde Ohren taugte. Feldbach blickte endlich wieder auf und reichte dem Professor seine Hand.„Du bist ein edler Mensch, Nieburg,“ sagte er.„Schade, daß wir nicht mehr Freunde sein können— es ginge über menschliche Kräfte. Wir können nichts weiter als einander achten und ausweichen!" Nieburg nickte still mit dem Kopfe. Auch er wußte, daß es mit der Freundschaft vorbei war für alle Zeiten, daß sie sich aus dem Wege gehen mußten, um nicht unheilvoll und verderbenbringend auf einander zu stoßen! Fortsetzung folgt. der großen Breite von 20 Meter angeschüttet werden müsse. Ich glaube, daß ein beiderseitiger Bürger steig von je 1.50 Meter genügt vorläufig für diese Straßenbreite. Es ist gesagt worden, wir erhöhen dadurch die Baukosten. Wenn ich nun auch diesen höchsten Betrag, der jetzt verlangt wird, annehme, so beträgt die Steigerung der Bautosten für das Meter ungefähr 25 Mark. Diese ganzen Beträge erhält die Stadt zurück und 20 Mart mehr oder weniger dürfen für die Interessen des ganzen Südens keine Rolle spielen. Wenn nun gesagt wird, wir werden die Bauerlaubnis auch so erteilen, so werden Sie mir doch wohl zugeben, daß ein Käufer kein Haus an einer unfertigen Straße kauft. Zumal wenn noch nicht einmal Leitungen da sind, um das Bauwasser zu liefern, was sollen wir dann machen? Ich kann sagen, der Süden unserer Stadt fühlt sich so durch Steuern und Abgaben bedrückt, daß die Leute gerade genug geplagt sind. In einer öffentlichen Versammlung ist das auch zum Ausdruck gekommen. Man hat dort u. a. gesagt:„Wir wollen drei Wochen lang die Fahne heraus hängen, wenn wir nur erst wieder ausgemeindet wären.“ Wir streiten uns hier um 10 oder 15 Prozent Steuererhöhung. Durch die gemeine Wertsteuer sind die Außenortler zum großen Teil um 100 ja bis 200 Prozem mehr belastet worden, als vor der Eingemeindung. Wenn ich das Alles zusammenfasse, so komme ich zu der unbedingten Notwendigkeit, daß wir dem Süden eine auständige Verbindungsstraße mit der Altstadt geben müssen. Es ist tatsächlich wahr, daß manche Leute, die nach Dottendorf usw. wollen, den Umweg über die Koblenzer straße machen, damit sie nicht im Schmutze marschieren müssen. Das ist doch ein schlechter, unhaltbarer Zustand. Das führt mich dazu, Sie zu bitten, an den bestehenden Vorschriften nicht zu drehen und zu deuteln, sondern sie streng zu befolgen. Vor einem Jahre ist mir gesagt worden:„Wir werden bis zu dem festgesetzten Termine fertig!" Bitte, halten Sie Ihr Wort! In namenlicher Abstimmung, die von dem Stadtv. Schmitz beantragt wird, stimmen für den Vertragsbruch folgende „Stadtväter": Baltes, Chrysant, Doutrelepont, Kaiser, Mönnichmeyer, Oebeke, Olbertz, Schmidt, Schmitt, Schürmann, Sieberger, Simon, Wassermeyer, Weber, Weinstock, Wessel außerdem unser Herr Oberbürgermeister. Gegen die Vertragsverletzung bezw. für die Bewilligung des Betrags von 23400 Mark stimmten die Herren Balthasar, Butscheidt, Killy, Lücking, Mönkemüller, Otten, Schmitz, Schoppe, Wallen fang, Weigand und Wirtz. Mit 17 gegen 12 Stimmen wurde somit der von der Verwaltung befürwortete Vertragsbruch sanktioniert. Alle Achtung vor einer solchen Mehrheit, die schnöden Geldes wegen hocherhobenen Hauptes über Verträge hinwegschreitet und das gute Recht eines im Vertrauen auf Treu und Glauben dem Gemeindeverband mit Bonn beigetretenen Stadtteils mit Füßen tritt. Im Handel und Wandel hält ein anständiger Mann seinen Vertrag hoch, und ginge ihm das Wasser an den Hals. Und wie hieß es, als unlängst ein Stadtverordneter die Lösung des mit finanziellen Opfern verbundenen Vertrags mit dem städtischen Kapellmeister anregte? Erklärte da nicht stolz Herr Schürmann, die Würde der Stadt gebiete Verträge hoch zu halten! Wo war gestern die Würde? Erzwungene Bauzone. Die gestrige Stadtverordnetensitzung darf man für die eingemeindeten Vororte, als eine kritische erster Ordnung bezeichnen, denn was dort aus dem Schoße der Verwaltung ans Licht kam, war so recht geeignet unsern Mitbürgern von Kessenich und Endenich, bitter und klar wieder vor Augen zu führen, was sie mit ihrer Selbstständigkeit geopfert haben. Seit längerer Zeit wurde von den Stadt verordneten der Vororte immer wieder angefragt, wie es mit der Bauzonenordnung stehe, und im mer kam die trockene Antwort: es sei alle Hoffnung vorhanden, daß die Königl. Regierung die Vorschläge der Bürgerschaft, der Stadtverordneten pp. genehmigen werde, usw. usw. bis in der vorletzten Tagung der Stadtv. Schmitz aufrug unter welchen Bedingungen der Anbau an der Endenicher Talstraße gestattet würde. Der Herr Beigeordnete Dr. Lühl der vom Herrn Baurat Schultze zur Beantwortung dieser Frage aufgefordert wurde— erklärte: Der Anbau wird dort unter denselben Umständen gestattet wie an andern Straßen auch?? Hierauf griff Stadtv. Weigand ein, und erklärte es nunmehr als zweckmäßig bekannt zu geben, daß der Herr Baurat in der letzten BauKommissions=Sitzung von dem endgültigen Beschlusse der Regierung gesprochen habe, die Talstraße der offenen Landhausbebauung zuzuteilen. Dieses sei eine schwere Schädigung der Anlieger und er mit den Herren der Vororte protestiere dagegen, daß man sich in Köln so über Beschlüsse der Bürgerschaft und ihrer Vertreter hinwegsetze. Eine zahl reich besuchte Protestversammlung von Endenicher Grundbesitzern und Bürgern war die Folge, welche auch eine diesbezügliche Resolution an den Herrn Oberbürgermeister verfaßte und entsandte.— Das war vor 14 Tagen. Wie nun gestern Stadtverordneter Weigand in der StadtverordnetenSitzung wiederum mitteilte, ist in den letzten Tagen der Baukommission eröffnet worden, daß nicht allein die Talstraße sondern auch Endenicher Allee, Sebastian= und Lengsdorferstraße der gewünschten geschlossenen Bebauung entzogen werden sollen. Diese Nachricht wird in Endenich wie eine Kata strophe empfunden werden. Wie viele Hoffnun gen würden hiermit geknickt sein, und wie mancher wird in absehbarer Zeit seinen Besitz, den er jetzt noch zum eigenen Hausbau benutzen konnte, an den großen Grundstücksspekulanten abtreten müssen. Wie es möglich ist, daß ortsfremde Herrn sich so über Beschlüsse hinwegsetzen können, die in monatelangen Beratungen der Bürger und der Verwaltung gefaßt wurden, ist schier nicht zu glauben. Wo bleibt da die kürzlich so stolz gefeierte Selbstverwaltung der Städte, wo der Schutz der Behörden, wo die Unverletzlichkeit des Eigentums! Und Endenich— dem man durch den Herrn Oberbürgermeister versichern ließ, daß seine länd lichen Eigenheiten bestehen bleiben sollten, es ist jetzt schon kein Dorf mehr. Städtisches Aussehen wird Endenich durch diese polizeilichen Bestimmun gen nicht bekommen, und diese offene Bebauung hält den Anbau auf lange Jahre zurück. Also kein Dorf, keine Stadt, aber Villenstadt soll Ende nich werden. Vielleicht entdeckt man noch eine Quelle wie in unserm Nachbarort und gliedert der Rentnerstadt Bonn noch einen Villen und Badeort Endenich an. Treffender konnte keiner das Vorgehen gegen Endenich charakterisieren, wie Stadtv. Weigand das am Schlusse seiner Ausführungen bemerkte: Ich habe einen arbeits freudigen kräftigen Menschen vor, dem ich scho nungslos verschiedene komplizierte Arm= und Beinbrüche beibringe, dann ziehe ich meinen Hut: Mein Lieber, ich habe Dir ja recht weh getan, doch tue ich das von baupolizeiwegen, ergo habe ich recht dazu. Nun belästige mich nicht mit Schadenersatzansprüchen und sieh, wie Du die Knochen heil bekommst und am Leben bleibst. Ganz genau so wird auch den Endenichern zu Mute sein, und darf sich die Bonner Stadt verwaltung garnicht wundern, wenn die Gegensätze zwischen Alt= und Neu=Bonn, wieder scharf hervorgehoben werden, und die schwer errungene Einigkeit wieder in die Binsen geht. Hier scheint die Feder wieder einmal zu verderben, was Ortskenntnis und Praxis mit Mühe geschaffen hatten. Statt die darniederliegende Bautätigkeit, durch Aufschließen neuer billiger Grundstücke zu beleben, ebenso durch Bau billiger Straßen den Anbau zu fördern, verbarriekadiert man jegliche Aussicht hierzu, mit Verfügungen und Vorschriften orts fremder Behörden, und überläßt die Folgen und die Verantwortung für die geschlagenen Wunden, dem in seinem Eigentum schwer geschädigten, rechtlos gemachten Bürger selber. keine leerstehenden besseren Wönnungen am Platze sollten im Wohnungsnachweis der Freiwahl=Stelle Bonn fehlen. Wagner Kath. Vereinshaus Josephstr. 46. Empfehle gut. bürgerl. Mittagtisch zu 70 und 1.20 Mk. Reichh. Abendplatten Logis mit Frühstück von 2 Mk. an la Dortmunder Bier Weine erster Firmen. u. henseler Fuhrgeschäft BONN S. Bonnertalweg 274. Grosse Herrschalliche abgeschl. Etage mit 7 gr. Räumen zu vermieten. Zu ertr. Georgstr. 13. H. C. 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Aus Honnef. Der Mühlenpfad, welcher die Verbindung zwischen der unteren Bahnhofsstraße und der Linzerstraße bildet, würde einem Jedem als Durchgangsweg sehr willkommen sein, wenn er nicht vor dem dortigen alten Schlammteiche und was damit zusammenhängt, ein gewisses„Grauen" empfände. Eine derartige „Sehenswürdigkeit" paßt wirklich nicht inmitten einer Kur= und Badestadt! Es wäre deshalb an der Zeit, den Plan, eine Straße an Stelle des Mühlenpfads zu schaffen, die alte Mühle zu beseitigen und auf deren Grund und Boden einen schönen freien Platz mit Springbrunnen und gärtnerischen Anlagen zu errichten, zu verwirklichen. Das ganze untere Stadtviertel würde dadurch ein ganz anderes Aussehen bekommen. Stimmen aus der Bürgerschaft. Zur Brückenfrage. Gestatten Sie einem Unparteiischen das Wort! Bei dem Vergleiche zwischen dem Austraßen= und Steinstraßen=Projekte muß man sich unbedingt für das Letztere entscheiden! Dieses bietet nämlich alle Vorzüge für die Zuleitung des Fremdenverkehrs zu unserer Kur= und Badestadt, die man sich nur denken kann. Eine bessere Stelle, wie die an der unteren Steinstraße oder etwas oberhalb davon giebt es nicht! Von der Steinstraße aus erhält die ganze Stadtgemeinde in allen ihren Teilen den Verkehr, während das von der Austraße her nicht der Fall ist. Und da das Wohl der Gesamtheit höher zu bewerten ist, als das geschäftliche Sonderinteresse Einzelner, so bedarf es keiner Frage, daß die Steinstraße für die Pontonbrücke am geeignetsten erscheinen muß. Persönlich ist der Schreiber dieses nicht bei der Sache interessiert, aber er wünscht Honnefs wirklichen Aufschwung, und aus diesem Grunde spricht er sich für die Steinstraße aus. Der leider— tote Rheinarm ist für die Zukunft Honnefs von größter Bedeutung. Man muß nur dafür sorgen, daß er dem Verkehr in der richtigen Weise dienstbar gemacht wird. Und dazu ist es jetzt an der Zeit! Ausbaggerung, eine Quaimauer mit breitem Wege an dem Honnefer Ufer, einmündend in die Rheinpromenade, eine Pontonbrücke nach der Insel Grafenwerth, ein schattiger Weg an deren Rande, daran anschließend der Weg zur Dampfschiffslandestelle: Schöneres giebt's nicht! Das Andere: Villen in der Au, Durchführung der Weyermann=Allee 2c. wird sich später finden, wenn wirklicher Bedarf dafür vorhanden ist! Arbeite man darum mit echtem Gemeinsinn an der gedeihlichen Entwickelung Honnefs, ohne einseitige Interessenpolitik! Honnef hat alle Vorbedingungen dazu, etwas Großes zu werden! Helfe ein Jeder ehrlich mit, ihm eine segensreiche Zukunft zu verschaffen! Der Weg zur Rheinfähre. .. Die sogenannte Rheinpromenade, die zur Fähre führt, ist unstreitig ein idyllischer Weg, wenn er recht gut im Stande gehalten wird. Und deshalb sei hier die Bitte ausgesprochen, daß dies geschehen möge, namentlich auf der Strecke vom Bahnübergange an der Steinstraße ab, an der Bahnmeisterwohnung vorbei bis zur Rings'schen Kiesgrube. Auf dieser Strecke ist es bei Regenwetter nichts weniger, als schön. Sei man versichert, daß die Rheinpromenade von Jedem, der sie benutzt— und der Weg mit der schönen Aussicht auf Grafenwerth, Rolandseck, die ganze Landschaft einschließlich des Siebengebirges hat sehr viele Freunde— gepriesen werden wird, wenn unsere Bitte Gehör findet. Erhöhte Preise, Sparsamkeitsversuche. Liebe Bürgerzeitung! Höre und staune! Allsonntäglich überschreiten junge hoffnungsvolle Honnefer die Grenze des Regierungsbezirks Köln und ziehen ein in die Gefilde des Regierungsbezirks Koblenz. Nicht etwa, um„nach Jericho zu gehen und sich dort den Bart wachsen zu lassen", sondern, um in dem idyllischen Rheinbreitbach einen— Friseur aufzusuchen, der noch zu alten Preisen rasiert und frisiert. Die organisierten Honnefer Friseure und Barbiere haben nämlich vor längerer Zeit in Anbetracht der allgemeinen Teuerung den Preis für ihre Verschönerungstätigkeit erhöht, und da jetzt 15 statt 10 Pfg. für's Rasieren gezahlt werden müssen, so ziehen sparsamkeitsbeflissene Jünglinge nach Rheinbreitbach, um jedes Mal fünf ganze Pfennige zu profitieren! Nicht wahr, das ist doch Sparsamkeitssinn? Da könnten Manche, die leichten Herzens das Geldausgeben besorgen, von lernen! Von anderer Seite hört man, daß es Leute giebt, die sich in den letzten Monaten statt jede Woche nur alle vierzehn Tage den Bart abnehmen lassen, um ihren„Rasier=Etat“ nicht zu überschreiten. Was so eine Preiserhöhung nicht Alles im Gefolge hat! Wir beginnen heute mit dem avisierten großen Pekderverkauf in DamenKölllektienl Sonntag sind unsere Verkaufsräume bis 7 Uhr abends geöffnet. 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Da mir gesagt worden ist, daß Herr San.=Rat Dr. Remmets mich als dieses Mitglied betrachte, so muß ich hier der betr. Behauptung gegenüber erklären, daß ich in ihr eine schwere Beleidigung meiner Person erblicke, für die mir Herr San.=Rat Dr. Remmets Genugtuung schuldet. Ich fordere den Herrn Dr. Remmets natürlich nicht auf Pistolen, wie das s. Z. sein intimer Freund, Herr Boß getan hat, aber ich erwarte von ihm, daß er seine durch nichts bewiesene Behauptung hier, wo er sie ausgesprochen hat, auch zurücknimmt. Im übrigen möchte ich bei dieser Gelegenheit nochmals hinweisen auf die höchst eigenartige Berichterstattung über städtische Verhältnisse, Stadtratsverhandlungen etc. der wir immer und immer wieder im sog.„Amtlichen Verkündigungsblatt für die Bürgermeisterei Honnef" begegnen. Hier endlich Remedur zu schaffen, erachte ich für notwendiger und nützlicher, als von wahrheitswidrigen Angaben,„Gruppen“ etc. zu reden, die in Wirklichkeit gar nicht vorhanden sind.“ Der Antrag des Stadtv. Kickel, diese seine Erklärung zu Protokoll zu nehmen, wurde abgelehnt. Stadtv. Kickel bemerkte darauf, daß er sich das Weitere vorbehalte. Darauf antwortete Stadtv. San.=Rat Dr. Remmets: „Ich kann nur wiederholen, was ich in der Sitzung vom 16. März in der Aufrage an den Herrn Bürgermeister ausgeführt habe; denn was ich da gesagt habe, war meine volle Ueberzeugung, und sie ist es auch heute noch. In der beratenden Sitzung vom 3. März, an der auch die Regierungsvertreter teilnahmen, ist erklärt worden, daß die Stadt Honnej unter einer Schuldenlast von zwei Rillionen seufze und nun auch noch eine kostspielige Brücke bauen wolle. Das ist m. E. eine unwahre Behauptung. Ich habe auch mit dem Herrn Bürgermeister Brenig darüber Rücksprache genommen, und auch er hat mir zugegeben, daß Honnef keine 2 Millionen Schulden habe. Ich habe also nichts Falsches vorgetragen. Diese meine Aeußerung ist aber von einer gewissen Seite ausgenutzt worden, um gegen mich einen Angriff zu unternehmen und dem Herrn Bürgermeister Brenig ein Vertrauensvotum zu geben. Zu diesem Zwecke wurde an alle Stadtverordnete, mit Ausnahme meiner Person, ein Zirkular gesandt. Da es aber an den Unterschriften mangelte, so wurde nichts aus diesem wiederholten Versuch, sich dem Herrn Bürgermeister an die Rockschöße zu hängen. Ich bin der Ansicht, daß hierdurch dem Ansehen und der Stellung des Herrn Bürgermeisters mehr Schaden zugefügt worden ist, als durch meine vollberechtige Anfrage. Reine derzeitigen Ausführungen halte ich auch heute noch aufrecht; der betr. Verdacht ist mir sehr oft ausgesprochen worden. Für mich und den Herrn Bürgermeister Brenig ist hiermit diese Sache erledigt. Ich habe die Dankbarkeit nicht nur des Herrn Bürgermeisters, sondern der ganzen Bürgerschaft verdient, dadurch, daß ich Herrn Bürgermeister Brenig Gelegenheit gab, sich von einem auf ihm lastenden Verdachte zu reinigen.“ Stadtv. Kickel erklärte, daß er nur gesagt habe „fast“ zwei Millionen. Das würde auch tatsächlich der Fall sein, wenn man die 850000 Mark ausgenommen habe. Im übrigen liege ihm das Wohl seiner Vaterstadt aber so sehr am Herzen, wie jedem anderen Stadtverordneten. Stadtv. v. Holleben:„Auf die persönlichen Anzapfungen des Herrn Stadtv. Dr. Remmets will ich gar nicht weiter eingehen, da bin ich mir viel zu gut für. Sie können mich gar nicht berühren. Der Ton ist mir nicht gegeben, dem kann ich nicht folgen.“ Stadtv. San.=Rat Dr. Remmets: Herr Kapitän v. Holleben hat sich nicht gescheut, ohne mein Wissen gegen mich vorzugehen, darum mußte ich das Gesagte hier erwähnen.“ Als erster Punkt der Tagesordnung lag ein Antrag des Stadtv. Korvettenkapitäns v. Holleben auf Erweiterung der Geschäftsordnung vor, laut welchem jede Sonderkommisson über ihre Verhandlungen, Besprechungen mit Behörden etc. genau Protokoll führen soll, damit sie dem Plenum genauen Bericht erstatten kann. Der Antragsteller wies in seiner Begründung darauf hin, daß er durch die Verhandlungen über die Brücke zu seinem Antrag Veranlassung genommen habe. Z. Zt. habe man immer von einem behördlichen Zuschuß von 70—80000 Mark geredet(was sich ja inzwischen als eine Irreführung herausgestellt habe) und er sei davon überzeugt, daß durch diese Zusicherung mancher Stadtverordnete seine Stimme für. die Brücke abgegeben habe, was er vielleicht sonst nicht getan haben würde. Infolgedessen sei es nötig, daß man über die Verhandlungen solcher Sonderkommissionen und Deputationen ein klares Bild gewinne und das sei nur schriftlich möglich. Beigeordneter Krah bezeichnete den Antrag v. Holleben als unpraktisch, eine mündliche Aussprache und Berichterstattung sei viel wirkungsvoller und fuhr dann fort: Warum zweifeln Sie, daß diese Summe nicht genannt wurde? Herr v. Holleben kommt ganz unlogisch zu dem Schlusse, daß die Kommission die Stadtverordneten irregeführt habe. Ich darf sagen, daß wir erhebliche Zuschüsse seitens des Regierungs= und Oberpräsidenten zu erwarten haben, da sie uns zugesichert wurden. Hier war ein Vertreter nur des Kgl. Domänenfiskus, der mit der Brücke gar nichts zu tun hatte; der hat allerdings gesagt: Machen Sie sich keine zu großen Hoffnung in Bezug auf einen Regierungszuschuß. Besser, daß man später angenehm, als unangenehm getäuscht wird. Herr v. Holleben hat quast gesagt, wir hätten das Kollegium belogen. Ich muß das entschieden zurückweisen und die Herren Voß und den leider verstorbenen Herrn Adams, sowie meine Person in Schutz nehmen. Die Illusion einer vermeintlichen Irreführung ist nur dadurch entstanden, daß Sie alles durcheinanderwerfen. Als im Jahre 1907 der Oberpräsident auf der Insel weilte, frug er uns— den Stadtv. Adams, Voß und mich(als Vertreter des erkrankten Bürgermeisters Waechter)— wörtlich: Was kostet denn die Geschichte? Wir antworteten: zirka 140,000 Mark. Darauf der Oberpräsident: Dann werden Sie sich aber auf einen Zuschuß von 70—80,000 Mark gefaßt machen müssen(!!) Was ich hier sage, nehme ich auf meinen Diensteid. Später bei einer Konferenz mit Geheimrat Schumacher erklärte dieser dem Herrn Bürgermeister Waechter, daß die Regierung nichts geben würde; als aber Herr Bürgermeister Waechter darauf hinwies, daß dann doch auch die Insel wertvoller werde und der anwesende Domänenpächter Schnurbusch versprach, pro Jahr 2000 Mark Pacht mehr zu zahlen, meine(h) ich, wurde Schumacher etwas anders gestimmt. Außer der Regierung und der Strombauverwaltung wird uns aber auch die Provinz, die doch für Straßenbauten immer einen Zuschuß giebt, etwas bewilligen, sodaß also alles in allem 70—80,000 Mark herauskommen(?!!) werden. Ein diesbezüglicher Antrag kann aber erst eingereicht werden, wenn wir Kostenanschläge in Händen haben.“ Die Stadtv. v. Holleben, Kickel, Vierkotten, Braun hielten aber trotzdem daran fest, daß man das Kollegium getäuscht habe. Auch der Stadtv. Jansenius vertrat diese Ansicht und bemerkte, daß höchstens ein Zuschuß von 15—20,000 Mark zu erwarten sei, die Stadt Honnef daher fast alle Kosten allein tragen müsse. Das sei sehr bedauerlich. Im Uebrigen aber stehe er dem Antrage des Stadtv. v. Holleben sehr sympathisch gegenüber. Beigeordneter Krah:„Woher weiß der Herr StadtvJansenius das? Ober=Regierungsrat Dr. Porcher war nichts weiter, als der Vertreter der Domäne. Wir haben gar keinen Grund, daran zu zweifeln, was uns der Oberpräsident versprochen hat. Schon im Jahre 1898 wollte uns die Regierung unter günstigen Bedingungen eine umlegbare Brücke liefern. Man hielt sie aber für unpraktisch und wollte lieber eine feste Straßenbrücke haben. Darum hat sich die Sache damals verzögert.“ Stadtv. Jansenius entgegnete darauf, daß nicht nur Oberregierungsrat Dr. Porcher, sondern auch Reg.=Assessor Griebel auf Grund einer Unterredung mit Geheimrat Schumacher erklärt habe, daß wir nichts oder nur sehr wenig bekämen. Auch von der Strombauverwaltung sei nichts zu erwarten, das sei ja klipp und klar bei der Strombefahrung gesagt worden. Der Vorsitzende bemerkte, daß hier weder eine subjektive, noch eine objektive Täuschung in Frage kommen könne. Die betr. Herren hätten jedenfalls in gutem Glauben gehandelt, wenn sie vor der Strombefahrung von einem bestimmten Zuschuß geredet hätten. Nach dieser Fahrt, bei der sie ja das Gegenteil erfuhren, sei seitens der betr. Herren ein Zuschuß seines Wissens auch nicht mehr erwähnt worden. Stadtv. Kickel erklärte, daß in seinem Lokale ein Stadtverordneter von einem bestimmten Zuschusse von 80—100,000 Mark geredet habe. Darauf beantragte er die Vertagung des Brückenprojektes. Stadtv. San.=Rat Dr. Remmets bemerkte in Bezug auf den Antrag von Holleben, daß durch den gewollten Zusatz zur Geschäftsordnung kein Mißverständnis ausgeschaltet werde. Wenn man ganz sicher gehen wolle, so müsse man einen Stenographen anstellen, der übrigens auch für die Stadtratssitzungen in Erwägung zu ziehen sei, damit dann Unrichtigkeiten in der einen oder anderen Presse die Spitze abgebrochen werde. Der städtische Vollziehungsbeamte Müllejan könne event. dafür in Frage kommen. Schließlich wurde der Antrag v. Holleben mit 11 gegen 6 Stimmen angenommen. Ueber eine Beteiligung der Stadt am Badebetriebe der Drachenquelle wurde nicht verhandelt, da die Direktion der Quelle das betr. Gesuch zurückgezogen hat. Zur Brückenfrage berichtete Bürgermeister Brenig noch, daß er eine Ponton=Brücke anstatt einer festen Brücke ernstlich in Erwägung gezogen habe und daß auf seine Anfragen bereits:“; Offerten eingegangen seien. Das eine Projekt sehe eine Brücke vor, deren Pontons aus 5 Millimeter dickem Eisenblech hergestellt seien, die Fahrbahn sei 6 Meter breit und ohne Schrittwege. Bei einer Steigung(an den Ufern) von 1:8 würde sie 60 000, bei 1:11 aber 68000 Mark kosten. Bei dem anderen Projekt sei eine breitere Fahrbahn mit Bürgersteigen und eine Blechstärke von 6 mm vorgesehen, deren Kosten sich auf 88000 Mark stellen würden. Stadtv. Müller wies darauf hin, daß die billigen Anschaffungskosten einer Pontonbrücke im ersten Augenblick bestrickend wirkten. Man dürfe aber nicht vergessen, daß die Rampen große Kosten verursachten. Z. B. kostete die Königswinterer Rampe für die Dampffähre 40000 Mark, beide Rampen (in Königswinter und Mehlem) 70000 Mark. Auf eine Anfrage des Stadtv. Kickel teilte der:“ Vorsitzende mit, daß als Platz für die Pontonbrücke nur der in Frage komme, den der Fiskus angebe. Stadtv. Kickel trug sodann ein ganz neues Projekt vor, um Honnef mit Grafenwert zu verbinden. Es handelt sich dabei um eine zwischen zwei Drahtseilen laufende Motorfähre, die eine Anzahl Privatleute betreiben wolle. Der Stadt würde sie also keinen Pfennig Kosten verursachten. Dieses Projekt fand bei den meisten Mitgliedern des Kollegiums beifällige Aufnahme. Demgegenüber meinte Stadtv. Müller: „Da jetzt so viele Projekte auftauchen, so mache ich auch noch einen Vorschlag, nämlich den, unterhalb der Kribbe noch eine zweite zu bauen, natürlich mit breiterer Krone und weiten Durchlässen. Das wäre auch etwas!" Stadtv. Kickel:„Das soll wohl ein Rhöndorfer Aprilscherz sein?“ Die ganze Sache wurde schließlich an die Kommission verwiesen, in der auch namentlich über eine Motorfähre beraten werden soll. Eigentum der Verstorbenen sind. Rückständige Niete ist eine vorberechtige Forderung. 2. Ihre Ausführungen sind unklar. Die Schuld beträgt 174 Mt; als Abzahlung erhielten Sie einen Wechsel von 30 Mt. Schulduer kann den Wechsel nicht einlösen und Sie übernahmen nun— zufolge Ihres Schreibens die Einlösung des Wechsels und zahlen außerdem an den Schuldner M. 142, wofür Sie einen Schuldschein über 172 Mt. erhalten! Wie kommen Sie denn dazu, dem Schuldner 142 Mark auszuzahlen, er schuldete Ihnen doch bereits diesen Betrag für gelieferte Waren. Allem Anscheine nach ist auch die Eintragung Ihrer Forderung in das Grundbuch nicht erfolgt. Ist dies nicht geschehen und können Sie ferner den betr. Schuldschemn nicht beibringen, so raten wir zu einer Klage nur dann, wenn Sie einwandfreie Zeugen oder Jonstige Beweismittel beibringen können. Vielleicht hat der Verstorbene in der Korrespondenz an die Urania Ihre Forderung anerkannt. Zu beachten wäre auch eventuelle Verjährung! Kaufen oder bauen. Viele haben sich im Laufe des Winters im Prinzip entschlossen, die bisher innegehabte Mietswohnung zu kündigen und ein Eigentum zu erwerben. Sie wollen den ewigen Wechsel der Verhältnisse, welcher sämtlichen Mietswohnungen anhaftet, endlich überwinden und sich ein Haus bauen resp. bauen lassen, das ganz nach ihrem eigensten Geschmack hergestellt wird und in seiner Gesamtausführung allen Wünschen des Erbauers in Bezug auf Bequemlichkeit und Comfort entspricht, kurz, ein ideal schönes und praktisches Haus. Das ist stets der Anfang. Aber das Ende ist in der Regel der Erwerb eines vorhandenen fertigen Besitzes. Für diesen Umschwung der Gesinnung kann man wohl zwei Gründe ins Feld führen. Erstens bringen viele unter den Kauflustigen es nicht fertig, die richtige bauliche Lösung zu finden. Sie haben sich bereits den Bauplatz ausgesucht, sind auch mit dem Preise einverstanden, aber die von dem Architekten oder der ausführenden Baufirma vorgelegten Skizzen für das zu erbauende Haus machen ihnen viel Kopfzerbrechen. Ueberall ist etwas auszusetzen und täglich stellt sich ein neuer Wunsch ein, an dem projektierten Hause Vereinfachungen oder Umgestaltungen vorzunehmen, die für die Behaglichkeit des späteren Wohnens in dem Hause von ausschlaggebender Bedeutung sind. Der Kosten anschlag wird durch diese wesentlichen Abänderungen allmählich erhöht und die vorgesehene Summe bald bei weitem überschreiten. Zweitens selbst dort, wo Kostenanschlag und Bauprojekt allen Anforderungen des Käufers gerecht zu werden scheinen, schreckt Viele der Gedanke zurück, daß in Wirklichkeit der Neubau anders ausfallen wird, als man erwartet. Die Furcht vor einer Enttäuschung ist vielfach die Ursache, daß man einem fertigen Objekte den Vorzug gibt. Wer an beschränkte Mittel gebunden ist, soll überhaupt nicht bauen, denn das Vergnügen, ein nach seinen speziellen Wünschen erbautes Haus zu besitzen, wird ihm teuer zu stehen kommen, viel teurer, als wenn er unter der großen Anzahl der zum Kauf angebotenen Häuser ein seinen Anfordungen im Allgemeinen entsprechendes Objekt wählt. Die Erfüllung besonderer Wünsche läßt sich auch hier in den meisten Fällen mit geringen Kosten durch An und Umbauten bewerkstelligen. Man muß sich überhaupt mit dem Gedanken vertraut machen, daß weder beim Baueu, noch beim Kaufen eine absolute Befriedigung aller Wünsche zu erreichen ist. Wer seine hauptsächlichsten Ansprüche in einem vorhandenen Hause befriedigt sieht, wird, sofern der bauliche Zustand des Gebäudes ein einwandfreier ist, pecuniär beim Ankauf desselben günstiger abschließen, als bei Errichtung eines Neubaues. BonnKessenich. e ee, e s s .: Zeige den Empfang sämtl. Frühjahrs-Neuheiten in deutschen, englischen, italienischen und Wiener FNaar und Wel-Piziiekten ** Briefkasten. 1. Godesberg, April. Die hinterlassenen Möbel haften stets für evtl. rückständige Miete, vorausgesetzt, daß sie in schwarz und den modernsten Farben, sowie der neuesten Mützen an. Herren- und Damen Regenschirme in guten Qualitäten und neuesten Stöcken und Stoffen. = Kravatten, Hosenträger, Glacé-Handschuhe, Spazierstöcke. zur Kommunion und Konfirmation moderne Formen in steifen und weichen Hüten Kommunion- Mützen. ic: :: i.: Wenzelgasse Nr. 20. Jos. Scharf jr. Wenzelgasse Nr. 20. Aufsehen erregen die Schautenster 8 Dreieek 3 welche die so enorm billigen Preise für alle = Schuhwaren= aufweisen. Max Schild. 8 92 Nleine Mödelut Kasrte. ist eröffnet Die elegantesten Neuheiten in garnierten Barftelleten Toques Rundhüte Amazonen Capotten sind in meiner Ausstellung reichhaltigst vertreten. Grosse Separat-Ausstellung: Kommunion-Hüten Kinder-Hiaten Spert Kat. 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