Berlagshaus in Barmen, Altermarkt 21-31. Fernsprochanschluß: Sammelnummer 51 771. Geschäftsstelle in Elberfeld: Neue Fuhrstr. 11, II. Fernspr. 24304. PostscheckKonto: Amt Köln 2314. Girok.: Reichsbank Barmen. Drahtanschr.; Staatsverlag, Barmen. Weitere Geschäftsst.: Langerfeld, Kirchst. 2, Fernspr. 55 470; Düsseld., Postf.196. Fernspr.; 82 896. Geschäftsstunden von 7½ bis 19 Uhr.— Erfüllungsort: W.=Barmen. Montag. 10. Angust 1936 56. Jahrgang* Rummer 185 Bezugsgebühren: Halbmonatl, mit Illustr. 1,05 Mk., Pfg. Botenlohn p. Post monatl. 3 Mk. zuzügl. Rk., ohne Illustr. 95 Pfg. einschl. d. 20 Bestellg. Anzeigenpe.: Die 12gespalt. mm-Zeile: Grundpreis 7 Pf.— Familienanzeigen 8 Pf.— Textanzeigen 28 Pf.— Nachlaß nach Preiskiste. Erscheinungszeit: An allen Werktagen mittags.— Bei Störungen durch höhere Gewalt können keinerlei Ersatzansprüche gestellt werden.— Neue deutsche Erfolge! Deutsche Frauen laufen Weltrekord! Im Vorlauf zur 4X100m Staffel; großes Pech im Endkampf Goldene Medaillen im Segeln und im Radfahren Wasserballspiele am Samstagvormittag Nach den Vorläufen über 100 m Kraul der Männer und 200 m Brust der Frauen wurde am Samstagvormittag im Schwimmstadion das Olympische Wasserballturnier mit vier Begegnungen in Aegriff genommen. Es gab je ein Treffen in Gruppe 1 u. 2 sowie zwei Spiele der Gruppe 4. Blegien blieb über Uruguay nur ganz rnapp mit 1:0 erfolgreich, dagegen konnten Großbritannien über Malta und die Schweiz über Island glatt siegen. Die Ueberraschung brachte das 4. und letzte Spiel, in dem Oesterreich einen bemerkenswerten 221(1:1)=Sieg über das starke und zu den Favoriten zählende Schweden davontrug. Die 4mal 100 m in 46,4 Sekunden! Die Frauen ermittelten in zwei Vorläufen die Teilnehmer an der Entscheidung in der 4mal 100 m=Staffel. Ein kleines Feld von nur vier Mannschaften bestritt den ersten Lauf, da Frankreich fehlte. Amerika wurde bereits auf der ersten Bahn von O'Brien in Führung gebracht. Rogers und Robinson hielten den Vorsprung, den die Olympiasiegerin Helen Stephens bis zum Ziel noch weiter ausbaute. Unangefochten siegte USA. in 47,1 Sekunden. Hart kämpften Kanada und Holland um die nächsten Plätze, die in dieser Reihenfolge in 48 bezw. 48,4 Sekunden eingenommen wurden. Oesterreichs Frauen wurden geschlagen und schieden aus. Im zweiten Lauf hatte Albus auf der Innen bahn trotz guten Starts gegen die englische Meisterin Hiscock einen Meter verloren, aber Käthe Krauß ging in wundervoller Fahrt an England, Italien und Finnland vorbei und übergab Maria Dollinger den Stab. Nach famosem Lauf in der Kurve klappte der Wechsel mit der Schlußläuferin Hilde Dörffeldt ausgezeichnet. Die Berlinerin zog auf und davon und in neuer Weltrekordzeit von 46,4 Sekunden hatte die deutsche Mannschaft den Vorlauf eindrucksvoll gewonnen. Die bisherige Weltbestleistung von 46,5 Sek., die vor wenigen Tagen internationale Anerkennung fand, hatte die gleiche Staffel vor einigen Wochen in Köln aufgestellt, nur war hier die kleine Godesbergerin Winkels die Schlußläuferin, Großbritannien und Italien kamen auf die Plätze. 4mal 100 m=Staffel, Frauen, Vorläufe. 1. Vorlauf: I. USA.(O’brien, Rogers, Robinson, Stephens) 47,1 Sek.; 2. Kanada 48,0 Sek; 3. Holland 48,4 Sek.; ausgeschieden: Oesterreich (nicht am Start; Frankreich). 2. Vorlauf: 1. Deutschland(Albus, Krauß, Dollinger, Dörffeldt) 46,4 Sek.(neuer Weltrekord), 2. England 47,5 Sek., 3. Italien 48.6 Sek.; ausgeschieden: Finnland(nicht am Start: Ingoslawien). 4mal 100 m=Staffel, Vorläufe(Männer). 1. Vorlauf: 1. USA.(Owens, Metcalse, Draper, Wykoff) 40,0 Sek.(Weltrekord eingestellt), 2. Italien 41,1 Sek.; ausgeschieden: Südafrika (41,7 Sek.), Finnland, Japan(distanziert),(nicht am Start: Oesterreich), 2. Vorlauf: 1. Holland(Boersma, van Beberen, Berger, Osendarp) 41,3 Sek., 2, Argentinien 41,9 Sek.] ausgeschieden; Ungarn(42,0), England, Frankreich, China. 3. Vorlauf: 1. Deutschland(Leichum, Borchmeyer, Gillmeister, Hornberger) 41,4 Sek., 2. Kanada; ausgeschieden: Schweden(41,5; Brustbreite zurück), Schweiz(nicht am Start: Griechenland, Tschechoslowakei). Bronzene Medaille durch Dompert Endlauf 3000 m Hindernis. Einen großen deutschen Erfolg brachte die Entscheidung im 3000=m=Hindernislauf. Dem Deutschen Dompert(Stuttgart) gelang es nach erbittertem Kampf, die finnische Läufergarde IsoHollo=Tuominen=Matilainen zu sprengen und prachtvollem Endspurt hinter Iso=Hollo und Tuominen einen hervorragenden dritten Platz zu belegen und damit Deutschland zu einer nicht erhofften Bronzemedaille zu verhelfen. Iso=Hollo siegte in der neuen olympischen Rekordzeit von 9:03.8 Minuten. Diese Zeit würde auch Weltrekord bedeuten, doch wird der Hindernislauf in der Liste der Weltbestleistungen nicht geführt. Olympiasieger: Iso=Hollo(Finnland) 2. Tuominen(Finnland) 3. Dompert(Deutschland) 4. Matilainen(Finnland) 5. Manning(USA.) 6. Larsson(Schweden) 9:03.8 Min. Ol. Rekord) 9:06,8 Min. 9:07.2 Min. (d. deutsch. Rek.) 9:09,8 Min. 0:11,2 Min. 9:16.6 Min. Der Start ver Läufer zum Marathon, Der deutsche Meister Heyn blieb im geschlagenen Feld. Gleich im Anschluß wurde die Siegerehrung vorgenommen, ebenfalls für das Pistolenschießen. In der Regierungsloge hatten sich inzwischen auch die Reichsminister Dr. Frick und Rudolf Hez eingefunden. Vier Wasserballspiele auch am Nachmittag Klarer deutscher Sieg über Frankreich. Am Samstagnachmittag wurde das Olympische Wasserballturnier im Schwimmstadion mit vier Begegnungen fortgesetzt. Einen vielversprechenden Start hatte Deutschland, der Olympiasieger von Amsterdam und Zweite von Los Angeles, denn über die gewiß nicht schwachen Franzosen wurde ein klarer Sieg errungen. Gruppe 1: Holland= USA. 3:2(3:0). In der Gruppe 1 hat nach dem ersten Tage Belgien durch den 1:0=Sieg über Uruquay die Führung vor Holland— ebenfalls zwei Pluspunkte— übernommen, während Uruguay und USA. durch je eine Niederlage bereits etwas abgefallen sind. Gruppe 2: Ungarn— Jugoslowien 4:1(2:0). Die Führung hat in Gruppe 2 Großbritannien vor Ungarn(je zwei Pluspunkte), UsA und Malta. Gruppe 3: Deutschland— Frankreich 8:1(5:0). Gruppe 3: Tschechoslowakei Japan 4:3(3:0). In der Gruppe 3 bat Deutschland klar die Führung vor der Tschechoslowakei, Japan und Frankreich. Deutschland Hockeysieger in Gruppe B Afghanistan 4:1 geschlagen. Das Olympische Hockenturnier wurde am Samstag mit zwei Begegnungen fortgesetzt. Deutschland trug sein zweites Spiel aus und schlug Afgbanistan überlegen mit 4:1(1:0). Nachdem wir Dänemark 6:0 besiegten, die Dänen und Afghanen jedoch 6:6 unentschieden spielten, ist uns in der Gruppe B der erste Platz zugefallen. Zwei Goldmedaillen für Oesterreich Kanu=Kurzstrecken=Regatta.— Zwei Silberne Medaillen für Deutschland. Die in diesem Jahre zum ersten Male im Olympia=Programm verzeichneten Kann=Wettbewerbe wurden am Samstagnachmittag auf der herrlichen Grünauer Regattabahn mit der Kurzstrecken=Regatta zu Ende geführt. War der Auftakt am Freitag mit zwei Goldmedaillen für unsere Vertreter ein ganz hervorragender und für den Samstag verheißender, so wurde man doch am Schlußtage etwas enttäuscht, denn unsere Kanuten, die mit zu den Besten der Welt zählen, brachten es diesmal nicht zu einer Goldmedaille. Immerhin können wir aber auch mit den zwei silbernen und einer bronzenen Medaille noch sehr zufrieden sein. Den Vogel schoß auf der kurzen Strecke Oesterreich mit den zwei goldenen und einer Silber=Medaille ab. Schließlich reihten sich die Tschechoslowakei und Kanada mit je einer Goldmedaille an. Achtbar hielten sich Presse=Photo, M.) die Holländer mit zwei dritten Plätzen. * Wie erwariet: Glenn Morris! Olympischer und Weltrekord im Die Entscheidung im Zehnkampf ließ lange auf sich warten. Rund drei Stunden zog sich am Samstagnachmittag die Abwicklung des Stabhochsprunges als achte Uebung hin. Zu dieser Prüfung trat auch der Finne Tolamo nicht mehr an, der ebenso wie sein Landsmann Achille Järvinen unter einer Magenerkrankung litt. Weiter fehlte der bereits aussichtslos zurückgefallene Belgier Binet. Nach dem Stabhochsprung gab auch noch der Oesterreicher Sterzl auf, der sich beim Zprung eine Verletzung zugezogen hatte. 100000 Menschen hielten mit den Zeynkampfern bis zum Schiuß aus und zollten ihnen damit eine Anerkennung, die ohne Beispiel ist. Olympiasieger: Glenn Morris(U3A.) 2. Clark(U3A.) 3. Parker(U3A.) 4. Huber(Deutschland) 5. Brasser(Holland) 6. Guhl(Schweiz) 7900 Pkt.(Weltrek.) 7601„ 7275„ 7087„ 7046„ 7033„ deru und Polen überstehen die Zwischenrunde Grotzbritannien und Oesterreich unterlegen. Nach Norwegen und Italien erreichten am Samstag in den beiden letzten Zwischenrundenspielen des Olympischen Fußballturmers Peru und Volen die Vorschlußrunde. Norwegen und Itatien sowie Pern und Poten sind die Paarungen für die Vorentscheidung, die am Montag im Olympia=Stadion in Angriff genommen wird. Auf dem Hertha/BSC=Platz gab es einen erbitterten Kampf zwischen Peru und Oesterreich, der erst in der Verlängerung zugunsten der Südamemkaner entschieden wurde. Oesterreich führte bei der Pause mit 2:0, doch bei Abschluß der regulären Spielzeit stand es 2:2 unentschieden. In der Verlängerung schossen die Peruaner noch zwei Tore und siegten so mit 4:2.— Das zweite Treffen im Poststadion wurde nach torreichem Verlauf von den Polen gegen Grotzbritanmen mit 5:4(2:1) gewonnen. Goldene und broncene Medaille für Deutschland Schlußtag der Bahn=Wettbewerbe Deutschlands Radsahrer, die 1932 in Los Angeles unvertreten waren, konnten bei den Wettbewerben dieses Manko schnell wieder ausgleichen und eroberten in den vier Wettbewerben zwei goldene und eine bronzene Medaille. Ohne das Pech, das sich der Krefelder Arndt im Mannschaftsfahren erlaubte, und bereits 200 m vor dem Ziel die Mannschaft verließ, hätte es hier noch zu einer zweiten bronzenen Medaille gereicht. Ueber 7000 Zuschauer bekamen auch am Schlußtage hervorragenden Sport und drei Entscheidungen zu sehen, von denen die im Zweisitzerfahren fraglos die spannendste war. Die deutschen Favoriten Ihbe=Lorenz qualifizierten sich mit einem überlegenen Siege über die Franzosen Georget=Maton für den Endlauf und trafen hier mit Ooms=Leene(Holland) zusammen, die vorher die Italiener LeguttiLoatti ausgeschaltet hatten. Die beiden Deutschen ließen sich zunächst führen. In der Schlußrunde gab es noch einige bange Momente, die führenden Holländer hielten die Fahrtrichtung nicht ein und leisteten sich einige Schwenker. Dann aber traten Ihbe=Lorenz noch krätig in die Pedale und zogen unter dem Jubel der Massen überlegen an ihren Gegnern vorbei. Der Sieg war wesentlich eindrucksvoller als im ersten Lauf, wo die Holländer sich nur um eine ¾ Länge geschlagen gaben. Die Franzosen Georget=Maton hatten den dritten Platz in beiden Läufen gegen die Italiener jederzeit sicher. Frankreichs Mannschaft Charpentier=GoujonLapevie=Le Nizerhy, die sich durchweg aus Straßenfahrern zusammensetzt, war im 4=km=Vorfolgungsrennen sämtlichen Gegnern überlegen. Nachdem sie im Zwischenlauf Deutschland in der neuen olympischen Rekordzeit von 4:42,2 Minuten ganz glatt um die Aussicht auf den Endsieg gebracht hatte, war im Finale auch Italien kein Gegner, um den Franzosen die goldene Medaille streitig zu machen. In 4:45 wurden die Italiener um rund 100 m geschlagen. Im Kampf um den dritten Platz trat Großbritannien gegen unsere Mannschaft an. Die Deutschen haten am Schluß bereits einen kleinen Vorsprung herausgefahren, als Arendt, der das Ziel auf der Tribinenseite vermutete, plötzlich die Mannschaft ziehen ließ und damit den Sieg verschenkte. Es war zu spät, als er den bedauerlichen Irrtum merkte und wieder heranspurtete. Das 1000=m=Zeitfahren mit stehendem Start brachte den Holländern, die bis dahin durch Ooms=Leene und van Vliet nur zu zwei silbernen Medaillen gekommen waren, einen schönen Erfolg ein. Van Vliet wartete mit einer Leistung auf, die Bewunderung hervorrief. Nach einer sehr schnellen ersten Runde wurde er zum Schluß langsamer aber seine Zeit von 1:12,0, die zugleich olympischen Rekord bedeutet, war nicht mehr zu unterbieten. Der Leipziger Karsch, der schon als Fünfter gestartet war, ließ die gleichmäßige Fahrweise und mathematische Einteilung vermissen. Vielleicht hatten ihn die Anfeuerungsrufe der Zuschauer nervös gemacht. Nachdem ihn van Vliet übertroffen hatte, war bis zum Schluß nur noch der Franzose Georget mit 1:12,4 Minuten etwas schneller, so daß Karsch immerhin noch die bronzene Medaille erhielt. Die Italiener ersetzten den ursprünglich aufgestellten Regori durch ihren Meister Pola, der mit 1:13,2 Minuten auf den vierten Platz Beschlag legte. Die Zeiten der übrigen Bewerber, besonders aus Uebersee, waren erhevlich schlechter. Genenger und Hölzner im Endlauf Machata bleibt gefährlich. Schon in den frühen Morgenstunden des Sonntag stand eine sommerliche warme Sonne über dem Olympischen Schwimmstadion. Leichte Sommerkleider und helle Anzüge spiegelten von den Rängen ein weitaus freundlicheres Bild wieder als am Vortage, Ein schwacher Wind milderte von Zeit zu Zeit die gegen Mittag stärker werdende Schwüle. Rund 15 000 Menschen mögen es gewesen sein, die bereits um 10 Uhr zur Stelle waren, als der erste Startschuß zum 200=m=Brustschwimmen der Frauen fiel. Darunter natürlich die bekanntesten Pioniere des deutschen Schwimmsports, wie Altmeister Heinrich,„Ete“ Rademacher und Oskar Schiele, einer der weltbesten Krauler der Vorkriegszeit. Auf der Ehrentribüne hatte Reichssportführer von Tschammer und Osten Platz genommen. Zwischenläufe 200 m Brust für Frauen: 1. Lauf: 1. Maehata=Japan 3:03,1 Min.; 2. Soerensen=Dänemark 3:06 Min.; 3. Hölzner=Deutschland 3:08,8 Min.; 4. WaalbergHolland 3:09,7 Minuten; 5. WollschlägerDeutschland 3:10,3 Minuten. 2. Lauf: 1. M. Genenger=Deutschland 3:02,8 Min.; 2. Kastein=Holland 3:092; 3. Storey=Großbritannien 3:09.8 Min.; 4. Isberg=Schweden 3:11,4 Min.; 5. Christensen=Dänemark 3:14,1 Minuten. Zwischenläufe 100 m Kraul für Frauen: 1. Lauf: 1. Rie Mastenbrock=Holland 1:06,4; 2. Gisela Arendt=Deutschland 1:07.2: 3. C. Rawls=U3A. 1:08,5 Min.: 4. T. WagnerHolland 1:.8.6 Min.; 5. Coutinho=Brasilien 1:09,6 Minuten. 2 Lauf: 1. Campbell=Argentinien 1:06.6: 2. den Ouden=Holland 1:06.7 Min.; 3. Me Kean112A. 1:08.9 Min.; 4. Lapp=U3A. 1:09,6 Min.; 5. de Lacy=Australien 1:10 Minuten. Mit großer Spannung sieht man dem Endkampf im 200 m=Brustschwimmen der Frauen am Dienstagnachmittag entgegen. Wenn auch Kastein (Holland), Storcy(Großbritannien), Sörensen (Dänemark), Hölzner(Deutschland) und als schnellste Vierte Waalberg(Holland) am Start sein werden, so werden um Sieg und Golomedaille doch lediglich Martha Genenger und die Japanerin Hideke Maehata zu streiten haben. Und in diesem Kampf sind die Aussichten unserer Meisterin nicht schlecht. Favoritensiege im Wasserball Vier Spiele am Sonntagvormittag. In den vier Treffen, mit denen das Olympische Wasservallturnier am Sonntagvormittag fortgesetzt wurde, siegten mit U2:A., Ungarn, Frankreich und Oesterreich die Favoriten. Ueverraschend kam der klare 8.0=Erfolg der Franzosen über Japan, von denen man mehr Widerstand erwartet hatte, zumal gegen die Franzosen, die noch am Samstag gegen Deutschland glatt mit 1:8 unterlagen. Gruppe 1: u2A.— Uruguay 2:1(0:1). In einem dramatisch verlaufenen Kampf be hielten die Ameritaner knapp mit 2:1 die Overband. Uruguay erwies sich genau wie zegen Belgien als ein unerwartet hartnäckiger Rivale. Gruppe 2: Ungarn— Malta 12:0(8:0). Wie erwartet eine vollkommen einseitige Angelegenheit. Malta hatte nach der Pause einen Spieler verletzt. Daraufhin nahmen die Unaarn Nemety aus dem Wasser, so daß auf jeder Seite nur noch sechs Spieler tätig waren. Gruppe 3: Frankreich— Japan 8:0(5:0). Nachdem die Franzosen gegen Deutschland so glatt verloren hatten, traut man ihnen über die schnellen und kampffreudigen Japaner einen derart eindrucksvollen Sieg nicht zu. Unier Führung des immer noch hervorragend spielenden Verbinders Padou spielte sich Frankreichs Auswahl jedoch in eine große Form und schoß nicht weniger als acht Tore, während die Asiaten nicht einen einzigen Erfolg aufzuweisen hatten. Vandecasteele brachte die ersten drei Treffer an. Bis zur Pause erhöhten Lefebvre und Joder den Vorsprung auf 5:0. In der zweiten Hälfte waren es dann Busch und zweimal Vandecasteele, die das Endergebnis auf 8:0 stellten. Gruppe 4: Oesterreich— Schweiz 9:0(3:0). In einem schönen Kampf, in dem die Oesterreicher zeitweise ein bestechendes Zusammenspiel boten, wurde die Schweiz trotz ervitterter Gegenwehr hoch geschlagen. Leichtathletik=Ausklang Der Führer im Stadion Am Sonntagnachmittag traten die Leichtathleten zu ihren letzten olympischen Wettkämpfen an. Der Abschied wurde ihnen durch das herrliche Wetter besonders schwer gemacht. Sonnenstrahlen gingen hernieder und bei völliger Windstille bewegten sich die langen Flaggentücher an den Masten nur hin und wieder. Auf dem Maifeld herrschte während des ganzen Vormittags lebhafter Betrieb. Unter einem Wall von Hakenkreuzfahnen waren rund 100 000 deutsche Jungens aufmarschiert, 1000 Sänger und Sängerinnen ließen Freiheitslieder erschallen. Der letzte Tag der Entscheidungen im Olympischen Stadion brachte mit dem Beginn des Nachmittags den Start zum klassischen Marathonlauf. Schon eine Viertelstunde vor 15 Uhr war der Führer in Begleitung von Reichsminister Dr. Goebbels eingetroffen. Der Führer wohnte also mit einer Ausnahme an allen Tagen den großen leichtathletischen Kämpfen bei. Nachdem die lauten Heilruse verklungen waren, erschienen die 56 Marathonläufer im Marathontor, durch das sie einige Minuten später wieder verschwanden, um sich auf ihren langen Weg zu begeben. Die Läufer hatten fast den gleichen Weg wie die Geher. Vom Kronprinzessinnenweg ging es auf die Avus, auf der in Hin= und Rückweg allein 22,5 km zu bewältigen waren. Um 15,03 Uhr ging das in grei langen Riegen aufgestellte Feld unter Händeklatschen der Hunderttausend auf die große Reise. Es wurde im Stadion eine Runde gelaufen und dann ging es unter Führung von Juan Zabala(Argentinien), dem Sieger von Los Angeles, durch das Marathontor hinaus auf die Strecke. Dicht hinter Zabala lag der Engländer Harper vor dem Italiener Genghini. Die Deutschen wurden von Franz Barsicke angeführt, der an zwölfter Stelle lag. Ziemlich zum Schluß hielten sich Bräsecke und Paul de Bruyn. Riesenpech der deutschen Frauen Stabverlust und Aufgabe/ USA. siegt in 46,9 Sekunden/ England vor Kanada Wenige Minuten nach dem großartigen Staffellauf der Sprinter traten die Frauen zu ihrem Kurzstreckenkampf auf der gleichen Strecke an. Die Startplätze waren von innen nach außen wie folgt verteilt: Hiscock(England), Bongiovanni(Italien), Bland(USA), Albus(Deutschland), Brookshaw(Kanada und ter Braake(Holland). Nach dem Fehlstart der Amerikanerin ging nach dem Startschuß Albus mächtig los und holte bereits zwei Meter gegen die Amerikanerin heraus und wechselte in glänzender Manier mit unserer Meisterin Käthe Krauß. Die Dresdenerin setzte sich wie schon am Vortage mit langen Schritten vor Hollands und Kanadas Vertreterin an die Spitze. Maria Dollinger lief in der Kurve das Rennen ihres Lebens. Fünf, sechs und schließlich sieben Meter lag Deutschland vor USA, und dieser Vorsprung mußte für Dörffeldt genügen, um sich auf den letzten 100 Metern gegen Amerikas Weltrekordlerin Helen Stephens in Front zu behaupten. Da, im entscheidenden Augenblick des Wechselns verfehlte Dörffeldt den Stab, das Holz fiel zu Boden und verzweifelt faßte sich die Berlinerin mit beiden Handen an den Kopf. Inzwischen war Helen Stephens mit ihren langen Schritten vorbei und als Siegerin am Ziel. Deutschland hatte aufgegeben. USA. siegte in der guten Zeit von 46,9 Sekunden vor Großbritannien, Kanada, Italien und Holland. Tas Ergeonis: Olympiasieger: U3A(Bland, Rogers, Robinson, Stephens) 2. Großbritannien 3. Kanada 4. Italien 5. Holland Deutschland aufgegeben. 46,9 Set. 47,6 Set. 47,8 Set. 48,7 Sek. 48,8 Sek. Der Führer, der auch heute wieder den Kämpfen im Stadion beiwohnte, ließ im Laufe des Nachmittags die vier deutschen Läuferinnen, die über ihr Pech vollkommen erschüttert waren, zu sich bitten und sprach ihnen mit herzlichen Worten Trost zu und Anerkennung aus. Der Führer wies die deutschen Läuferinnen darauf hin, daß unveschadet der Tatsache, daß sie die Goldene Medaille nicht erhalten hätten, ihre Leistung voll ganz anerkannt würde und es sich klar erwiesen hätte, daß die deutschen Läuserinnen sich in diesem Kampfe der 4mal 100 mStaffel als die besten erwiesen hätten. Auch die Reichsminister Generaloberst Göring und Dr. Goebbels sowie Reichssportführer von Tschammer und Osten sprachen den Madeln ihre Anerkennung aus, denen immer noch die Tränen in den Augen standen. 4mal 100 m in 39,8 Sekunden! Nach den Siegerehrungen für die Preisträger im Kanu=Langstreckenrennen begann der Vorkampf und die Entscheidung im Hochsprung der Frauen. Mit Ausnahme der Französin Leißner und Stefanini(Jugoslawien) waren alle gemeldeten 18 Bewerberinnen am Start und nahmen bei einer Sprunghöhe von 1,30 m den Kampf auf. Hell leuchteten auf dem Innenraum die roten Trainingsanzüge der vier kanadischen Läufer. Die erste Entscheidung von den drei Staffelwettbewerben über 4 100 m der Männer stand bevor. Das amerikanische Quartett ganz in blauen Anzügen legte geschlossen einen 50 mSpurt hin. Die Bahnen waren verteilt, und nachdem das Deutschland= und Horst=WesselLied für die Sieger im Zweier=Kajak gesungen waren, nahmen von innen nach außen Lavenas (Argentinien), Leichum(Deutschland), Boersma (Holland), Owens(USA.), Mariani(Italien) und Richardson(Kanada) den Kampf auf. Der Verlauf der Staffel war höchst einfach. Owens holte den Vorsprung von Italien und Kanada mit seinen schnellen Schritten auf und ein famoser Wechsel mit Metcalfe, der ebenfalls einen wundervollen Lauf hinlegte, brachten U2A. in Front. Draper vergrößerte in der Kurve den Vorsprung, so daß Wykoff nicht mehr viel zu tun hatte. Der weiße Amerikaner lief aber stramm durch und dadurch wurde die phantastische neue Weltrekordzeit von 39,8 Sekunden geschafft. Die Die bisherige Weltbestleistung hielt USA mit genau 40 Sekunden. Ein großartiges Rennen liesen die Italiener, die dank ausgezeichnetem Wechsel in 40,8 Sekunden auf den zweiten Platz kamen. Holland und Deutschland lieferten sich einen harten Kampf um den dritten Platz. Leichum hatte den knapp vor ihm liegenden Boesma erreicht, doch durch mäßigen Wechsel der Deutschen kam Holland wieder vor. Borchmeyer machte sich an die Verfolgung, kann auch Beveren überholen. Gillmeister behauptete sich gegen Berger, als aber beim letzten Wechsel Osendarf für Holland ins Rennen ging, konnte Hornberger trotz aller Aufopferung den Vorsprung nicht halten und Osendarp kam mit Brustbreite vor Hornberger am Ziel an. Das Glück war aber diesmal bei uns, denn Osendarf hatte beim Wechsel den Stab verloren und die holländische Staffel mußte distanziert werden. Der dritte Platz und damit die bronzene Medaille fiel also an Deutschland, das 41,2 Sel. benötigte. Als die Weltrekordzeit von 39,8 Scl. für USA verkündet wurde, brach ein Beifallssturm sondergleichen los. Das Ergebnis: Clympiasieger: U3A(Owens, Metcalfe, Draper, Wykoff)(Weltrek.) 39,8 Set. 2. Italien(Mariani, Rangni, Cal dana, Gonnelli) 40,8 Sek. 3. Deutschland(Leichum, Borchmeyer, Gillmeister, Hornberger) 41,2 Sek. 4. Argentinien 42,2 Sek. 5. Kanada 42,7 Sek. Holland distanziert. Noch eine Broncemedalue für Deutschland Großbritannien vor U3A. in der 4mal=400 mStaffel. Zu einem wundervollen Kampf wurde die dritte Entscheidung des Schlußtages der Leichtathleten, die 4mal=400=m=Staffel. Schweden mit Strömberg, Deutschland mit Haman, Ungatn mit Ribyeni. U3A. mit Cagle, Kanada mit Fritz und England mit Wolff gingen an den Start. Haman lief ein ausgezeichnetes Rennen und wechselte hinter dem Kanadier an zweiter Stelle vor Amerita. von Stülpnagel mußte ledoch die Angelsachsen ziehen lassen. Edwards, der schwarze Kanadier, wechselte mit einem Meter hinter England und U3A. Dann vermochte Harry Voigt in wundervollem Lauf die Deutschen an die dritte Stelle zu bringen. Zuerst kämpfte er den Kanadier Limon nieder und dann vertürzte er auch den Abstand zu dem Amerikaner O'Brien und den Engländer Bromn auf wenige Meter. Harvig raste hinter Roveris und Fitch her, die er aber nicht mehr erreichen konnte. Den harten Kampf zwischen England und U3A. entschied Roberts zugunsten Großbritanniens, damit den Yankees eine schon sicher geglaubte Goldmedaille entreißend. Nicht minder hartnäckig war der Kampf um den dritten Platz, denn der Kanadier Loaring rückte bedenklich zu Harvig auf. Der Dresdener ließ seinen Geaner aber nicht vorbei und mit einem Viertelmeter Vorsprung erreichte er das Zielband vor Loaring. England siegte in 3:39 Minuten und beeb mit dieser Zeit nur um achtzehntel Sekunden hinter dem von U3A. gehaltenen Weltreford. Das Ergebnis: Olympiasieger: Großbritannien 3:09,0 Min (Wolff, Rampling, Roberts, Brown) 2. USA. 3:11,0 Min. (Cagle, Young, O'Brien, Fitch) 3. Deutschland 3:11,8 Min. (Hamann, v. Stülpnagel, Voigt, Harvig) 4. Kanada 3:11,8 Min. 5. Schweden 3:13,0 Min. 6. Ungarn 3:11,8 Min. In den Mittagsstunden hatte sich das herrliche Schwimmstadion bis auf die letzten Plätze gefüllt. Selbst in den Gängen und auf der den Aktiven vorbehaltenen Tribüne stauten sich die Menschen, Eigentlich aber kein Wunder, wenn man bedenkt, daß der zweite Tag die Entschei dung über 100 m Kraul der Männer brachte, also Nr. 185 Beilage zum„Stadt=Anzeiger für Wuppertal und Umgebung“ Montag, 10. August 1936 Ausschnitt aus dem Festiplek. Breier, Gartenkonzert der SA.=Standarte R 171 Am 16. August in der Barmer Stadthalle. Die SA.=Standarte R. 171 Wupertal, deren Veranstaltungen sich stets großer Beliebtheit erfreuen, ladet die Volksgenossen zu einem großen Gartenkonzert ein, das am Sonntag, 16. August, nachmittags 5 Uhr, in den Gartenanlagen der Barmer Stadthalle stattfindet. Mitwirkende sind: der Musikzug der Standarte(Leitung Truppführer Hagedorn), die Musikabteilung des Sturmbanns I(Leitung Oberscharführer Lachaise), der Spielmannszug der Standarte(Leitung SZ.=Führer Völker) und die Gesangabteilung des Sturms 62(Leitung Scharführer Schlüter). Das reichhaltige Programm wird von rund 200 Musikern, SpielSchädlinge am Aufbauwerk „Wer sich an Geldern vergreift, die dem großen Aufbauwerk der Reichsregierung dienen sollen, erletzt die Belange des Volkes und muß deshalb unnachsichtlich bestraft werden.“ Diese von den Strafgerichten so oft verkündete und durch abschreckende Strafurteile unterstrichene Warnung batte der 30jährigen Paula B. aus Wuppertal leider nicht in den Ohren geklungen, als ihr im Herbst vorigen Jahres der Auftrag zuteil wurden, Spenden für Wohlfahrtszwecke zu sammeln, und so war sie denn der Versuchung erlegen, einen Teil der von ihr vereinnahmten Beträge— insgesamt rund 300 Mark— nicht abzuliefern, sondern sie zur Befriedigung eigener Bedürfnisse zu verwenden. U. a. hatte sie davon Polterubend zwischen Rosen und Rudieschen Ein schönes Gartenfest auf Riescheid/ Weihe einer Konserven=Küche Ein— wahrhaftig— sonniger Nachmittag naht seinem Ende. Ein bunter Falter schaukelt über die Blumenrabatte der Gartensiedlung Riescheid=West. Leise plätschert das Wasser im Brunnen am Wage. Im Walde, der die Höhe säumt, schleichen schon die Schatten der Dämmerung. Musiksetzen trägt der Wind vom Berg herab. Sie weisen den Weg zu der Feststätte, wohin man uns geladen. Ein lustig=harmonisch' Getriebe.„Polterabend“ ward die Veranstaltung genannt, die Groß und Klein der Siedlungsgemeinschaft vereinte. Ein Brautpaar, versteht sich, war der Mittelpunkt— eine Maid in der Blüte der Jahre, adrett, mit Wangen, die leuchteten wie die Rosen rings im Garten, und mit ein Paar blitzblanker Aeuglen, — und ein Bursche dazu, keck und stolz und fröhlich. Und da war dann ferner der Herr„Bürgermeister“ Wortmann, würdig in seiner blauen Jacke, seine Würde in Tat und Wort bewußt betonend. Sein Gruß war herzlich und aufrichtig. Dann war da noch an hoher Stange ein Maienkranz, aus den schönsten und duftigsten Blüten des Gartens gewunden und mit langen Bändern aus veilchenblauer Seide behangen. Mädels traten heran, prangend in Jugendfrische, in buntfarbigen Dirndlgewändern, Margariten im blonden oder krausschwarzen Haar, und sie faßten die Bänder und tanzten lieblichen Ringelreihn, und innig klang's in den Abend hinein: Wir winden dir den Jungfernkranz. Der Späße gab's die Fülle, und es verstärkte und vertiefte sich die Frohstimmung. Da ward der Braut als Zepter ein Pantoffel gereicht, und der Bräutigam, zum Zeichen, daß sein Pantoffeltum erträglich sein werde, erhielt einen Hausschlüssel, gülden gefaßt. Und sein und lieblich war's dann, als die Kleinen und Jüngsten antraten und in Sang und Tanz ihre Glückwünsche anbrachten. Aber nicht nur, daß an diesem Abend„gepoltert“ wurde. Es lag, in der Tat, noch ein anderer Grund vor zu fröhlichem Tun. Die Versammlungshalle am oberen Ende der Siedlung hat jüngst einen Anbau erhalten, aus eigenen Mitteln und in gemeinsamer Arbeit geschaffen. In dem Anbau ist eine Kochküche eingerichtet worden, dazu bestimmt, den Frauen der Siedlung die Arbeit des Einmachens und Einbüchsens zu erleichtern. Hier hilft die eine der anderen, eine rechte Arbeitsgemeinschaft. Sinn und Ziel? Einmal, daß restlos alles, und zwar richtig verwertet wird, was der Scholle, die man zu eigen hat, abgerungen wurde. Zum anderen, damit Erfüllung wird, was die Erzeugungsschlacht an Aufgaben stellt. Der Garten soll nicht nur Obst und Gemüse für den Augenblicksbedarf liefern, sondern auch Obst= und Gemüse=Konserven, damit der Haushalt eingedeckt ist auch für die Zeit, wo im Garten nichts zu holen ist. Diese Gemeinschaftsküche ist von dem Verein Riescheid=West mit allem ausgestattet worden, was ein schnelles, zweckmäßiges und gutes Einkochen ermöglicht: mit einem großen Einkochkessel, mit einem schweren, tiefgebauten Herd, mit einer Büchsenverschlußmaschine, die auch die Einrichtungen hat, um alte Büchsen„auf neu“ zu gestalten. Dazu die nötigen Schränke und Tische. Diese Neueinrichtung galt es zu weihen. Es geschah mit einer herzlichen Rede des Vereinsführers Ley, der die rechten Worte fand, um denen zu danken, die halfen, daß das Werk gelang. Und mit einem Festspiel, bei dem„lebendige Konservenbüchsen“ aufmarschierten und trefflich zum Ausdruck brachten, wie jed' Ding wohl gedeihen muß, wenn keiner von denen, die an ihm schaffen, aus der Reihe tanzt, sondern alle in gleichem Zielstreben beharren.— Ausklang des „offiziellen“ Teils bildete das köstliche Stückchen von der dummen Liese. Herzhaftes Lachen schallte über den Platz, den unterdessen das Dunkel der Nacht umrahmte. Noch geraume Weile blieben wir bei den fröhlichen, glücklichen Siedlern von Riescheid=West zu Gast. Selbstverständlich, daß wir auch einmal einmal einen Blick warfen in die Kochküche. Drinnen waltete, schneidig=beweglich, weiß=sauber beschürzt, als Betreuerin des Herdes und „Mutter“ des Ganzen, Frau Siedhoff, emsig bemüht, die Siedlerfamilien, die sich inzwischen nebenan in der Halle an den langen weißüberzogenen Tischen niedergelassen, mit leiblicher Atzung zu versehen, wie sie vorher als Dichterin und„Regisseur“ der Festspiele Herz und Gemüt getreulich, geschickt versorgt hatte. Sommernachtsfest der Kdz. Ein buntes frohsinniges Leben und Treiben herrschte am Samstag in den Anlagen u. Räumlichkeiten unseres Zoos. In stattlicher Zahl war die Wuppertaler Bevölkerung der Einladung der NS=Gemeinschaft Kraft durch Freude zu einem Sommernachtsfest gefolgt, und erfreulicherweise wurde die Veranstaltung durch prächtiges sommerliches Wetter begünstigt. Die Gartenanlagen wiesen geschmackvoll hergerichteten Lampionsschmuck auf. So war für das abwechselungsvolle Geschehen, das der Abend brachte, ein reizvoller Stimmungsrahmen geschaffen. Wertvolle künstlerische Darbietungen gaben den Stunden Inhalt und Glanz. Wie bei all den übrigen Veranstaltungen im Laufe der Woche, so war auch Sinn und Ziel dieses Sommernachtsfestes, Gelegenheit zu bieten. Kraft aus der Freude zu schöpfen, die beide notwendig sind, wenn das Dasein lebenswert sein soll. Alles war auf einen heiteren Ton eingestimmt, wobei zugleich Wert auf ein hohes Niveau gelegt wurde. Hervorragende Kräfte garantierten das Gelingen in diesem Sinne. Da war zunächst der Musikzug der SA=Standarte, der mit vorzüglich wiedergegebener Marschmusik aufwartete. Als Solistin holten sich die Sopranistin Hanni Schmidt und der Tenorist Walter Breidhack dank tüchtiger Leistungen starken Beifall. Recht eindrucksvoll waren auch die Liedergaben des Feierabend=Quintetts. Dazu kamen dann noch liebliche Reigenspiele der Volkstanzgruppe und Sangesgaben der Werkscharmannschaft. Später hielt die Festgesellschaft ihren Einzug in den Saal, wo man sich mit Fleiß und Hingebung bei froher Geselligkeit dem Tanze hingab. Die KdF.=Festwoche wurde am Sonntagabend mit zwei Liederabenden abgeschlossen, die bei leidlich gutem Besuch in den beiden Stadthallen und einer Fülle von guten Darbietungen einen schönen, harmonischen Verlauf nahmen. Schützenfest im Lellendahl Echtes Volksfesttreiben am Wochenende Der Wuppertaler Schützenverein, der sich als der Fackelzug aus der Stadt heraufzog vor kurzer Zeit aus den Vereinen von 1830, und Tausende von Volksgenossen mitbrachte, Schützenverein Uellendahl und Schützenverein beängstigende Formen an. Das Schützenzelt Der König wird abgeholt. Aufn.; Breker. Grenze zusammen geschlossen hat, begann Sonnabend das traditionelle Schützenfest. Schon Mitte voriger Woche war mit den Vorbereitungen im Uellendahl begonnen worden, um dieses so beliebte Volksfest zünftig begehen zu können. Gleich am ersten Tag herrschte ein ungemein starkes Treiben auf dem Kirmesplatz. Abends gegen 10 Uhr nahm der Betrieb, hätte fast noch einmal so groß sein können, um alle die Volksgenossen aufzunehmen, die schon um kurz nach Eintreffen des Fackelzuges keinen Platz mehr fanden. Nach Verteilung der Schießpreise ging es mit Macht an die Fröhlichkeit. Unermüdlich wurde das Tanzbein geschwungen und bei froher Kameradschaft mancher Becher geleert. Der Sonntag brachte wieder einen großen Erfolg. Der Schützenzug der drei zusammengeschlossenen Vereine machte einen ausgezeichneten Eindruck. Eine Reihe Nachbarvereine schlossen sich an. Wieder zogen Tausende von Menschen zum Festplatz, wo, vom Wetter begünstigt, echtes Volksfesttreiben herrschte. Heute Montagnachmittag, wird den Kindern ihr Fest gegeben. Mit dem Königsschießen und dem Krönungsball wird morgen der offizielle Teil des Festes beendet sein. Hallo, die Sonne ist da! Auf leisen Sohlen über Nacht kam sie— die Sonne, die uns in diesem Jahre so jämmerlich im Stich gelassen hat. Angemeldet hatte sie sich nicht, aber darum gerade hat sie Freu de unter die Menschen gestreut wie jeder liebe Gast, der unverhofft uns überfällt. Dennoch Liebe, liebe Sonne mein, scheine in mein Herzelein. gibt es Menschen, die die Sonne heute verachten, und zwar die, deren Urlaub in Sturm und Regen aufgegangen ist in einer Zeit, da schönster Sonnenschein über unserer Erde liegen sollte, der Humus duften und das Heu seine angenehmen oder auch unangenehmen Pollen— je nachdem, ob einer für den Heuschnupfen empfänglich ist oder nicht— in die Gegend streuen sollte. Die mit dem Heuschnupfen sollen aber nicht triumphieren, jetzt soll es erst losgehen. Nichtsdestoweniger sind die über die Sonne sehr erfreut, die in Ferien schwelgen, denn sie soll ihnen die im Jahrestampf der Arbeit verschliessenen Nerven wieder auffrischen. Und das wird sie ja mit Liebe besorgen. Indes, niemand hat die Sonne lieber als funge Mütter und Kindermädchen, denn jetzt erst können sie ihren teueren Schatz so in die Welt einführen wie es zu einem jungen Leben paßt. Es ist nun einmal so, wer es wagt ans Licht dieser Welt zu treten, kann nicht mehr zurück. Er muß bleiben, harren und dulden. Jetzt können die Babies durch das helle Licht gefahren werden. Es war ja fürchterlich für die Menschlein, Tag für Tag im„Sommer“ zwischen vier Wänden, in Dunst und Rauch zu liegen.„Quatsch“ wird da manche Mutter sagen,„ich habe den ganzen Tag das Fenster offen; bei mir gibt es Luft, frische Luft“— Die Luft im Zimmer ist natürlich nie frisch, immer ist sie durch Dünste und Staubteilchen verunreinigt. Wie wonniglich ist es für das Baby, wenn es draußen in den warmen Sonnenstrahlen seine Beine in die Weltgeschichte hinausstoßen kann. Das gibt Muskeln, vor allem dicke Waden, die man braucht für die lange Reise durchs Leben.— 8. leuten und Sängern bestritten. Erstmalig für Wuppertal ist dabei die Aufführung des großen„SA.=Rufs“ der Gruppe Niederrhein. Sie erfolgt unter der Leitung des Musikinspizienten der Gruppe Niederrhein Sturmführer Weyler und ist ein Ereignis besonderer Art. Karten zum volkstümlichen Preise von Rm. —.50 sind auf der Dienststelle der Standarte Wuppertal=Elberfeld, Hofaue 41, auf den Dienststellen der Sturmbanne und Stürme sowie bet allen Angehörigen der Stændarte zu haben. Der Reinertrag dient gemeinnützigen Zwecken. * die letzten Raten für einen Radioapparat und einen Staubsauger bestritten, sie also für Dinge ausgegeben, die sich viele Volksgenossen nicht leisten können. Aus Notlage konnte sie sich auch aus anderen Gründen nicht berufen. Ferner erschien es sehr fraglich, ob es ihre Absicht gewesen war, die Gelder später wieder zu ersetzen, denn sie hatte die Empfangsbescheinigungen nicht mit ihrem Frauennamen, sondern mit ihrem Mädchennamen unterzeichnet; eber war anzunehmen daß sie gehofft hatte, ihre Veruntreuungen würden unentdeckt bleiben. Es war aber anders gekommen, die SSonne hatte ihre sprichvörtliche Schuldigkeit getan und die Sache— wenn auch erst nach längerer Zeit— an den Tag gebracht. Vor Gericht zeigte sich die Angeklagte sehr gefaßt: zu der Rede des Staatsanwalts, der ihre Tat mit scharfen Worten geißelte und schließlich eine einjährige Gefängnisstrafe veantraate, hatte sie nur zu bemerten, daß sie sich wohl damit abfinden müsse. Besser bätte sie gesagt, daß sie ihr Unrecht einsehe und bitte bereue, einen so schweren Vertrauensbruch begangen zu haben. Das Gericht verurteilte sie wegen Unterschlagung zu 9 Monaten Gefänanis und begründete diese für eine Frau immerbin noch sehr schwere Strafe u. a. mit dem Hinweis, das Gericht habe berücksichtigen müssen, daß die Angeklagte sich das Vertrauen ihrer Auftraggeberin erschlichen habe. Vorder hatte das Schöffengericht schon einen äbnlichen Fall aus Neviges verbandelt und den Angeklagten, einen 24jäbrigen jungen Mann. dem ebenfalls Unterschlagungen zum Nachteile einer Wohlfahrtseinrichtung nachgewiesen worden waren, gleichfalls zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Katze läst das Mausen nicht 58jähriger Einbrecher erhielt 3 Jahre Zuchthaus. Gottes Mühlen mahlen manchmal langsam, aber immer sicher." An dieses alte Sprichwort dachte wohl mancher Zuhörer, der in der gestrigen Sitzung der erstanstanzlichen Großen Strafkammer miterlebte, wie der 58jährige Wilhelm L. aus Wuppertal eines Einbruchsdiebstahls üverführt wurde, der vor fast zwei Jahren verübt worden war und bisher noch kein gerichtliches Nachspiel gehabt hatte. Die Auftlärung der„alten Geschichte“ war diesmal nicht dem freundlichen Zufall oder einem„günstigen Windz uverdanken, sondern einzig und allein der unermüdlichen Arbeit der wissenschaftlichen Abteilung der Kriminalpolizei; hier war die Kette der Indizien geschmiedet worden, die kein Gegenbeweis zu sprengen vermag. J. hatte wohl nicht einmal mehr im Traum daran gedacht, daß der alte Einrbuch doch eines Tages noch aufgeklärt werden könnte, denn als die Kriminalpolizei ihn am Morgen des 16. Mai d. J. in seiner nahe beim Landgericht gelegenen Wohnung aufsuchte, war er aufs äußerste überrascht. Wie wenig er mit solchem Besuch gerechnet hatte, ging daraus hervor, daß ein Bündel Dietriche ganz offen in seinem Werkzeugkasten lag. Bei einem gewöhnlich Sterblichen hätte dieser Umstand wohl nur wenig zu bedeuten gehabt, bei J. aber war er sehr wesentlich, denn er ließ darauf schließen, daß J. eine alte Liebhaberei noch nicht ganz vergessen hatte. Welcher Art diese Liebhaberei war, ergab sich in der Verhandlung aus der Verlesung einer Reibe von Daten; im Jahre 1897 hatte er für acht versuchte oder vollendete Diebstähle drei Jahre Gefängnis, im Jahre 1900 für neun Fälle zehn Jahre Zuchthaus, 1901 nachträglich für zwei weitere Fälle noch ein Jahr Zuchthaus und in den Jahren 1927=28 für drei neue Diebstähle noch einmal stark zwei Jahre Zuchthaus erhalten. Da Männern mit dunkler Vergangenheit der Besitz von Diebeswerkzeug als Straftat auszulegen ist, wurde J. jetzt auch deswegen der Prozeß gemacht. Trotz der unumstößlichen Schuldbeweise legte J. in der Verhandlung keineswegs ein Geständnis ab, im Gegenteil, er behauptete, unschuldig zu sein und versuchte, der Strafkammer klarzumachen, daß das Beweismaterial, das er im allgemeinen auch als stichhalitg ansehe, in seinem Fall keine Beweiskraft habe, da er ja wiederholt in der Wohnung des angeblich Bestohlenen, eines Metzgermeisters an der Nevigeser Grenze, gewesen sei und dort auch gelegentlich herumhantiert habe. Die Dietriche seien nur dazu bestimmt gewesen Hausgenossen, denen die Wohnungstür zugeschlagen sei, aus der Verlegenheit zu helfen. Die Beweisaufnahme stellte aber klar, daß die Einwendungen des Angeklagten belanglos waren, es sei denn, daß er wie eine Fliege an der Decke hätte wandern und von dort aus bantieren können. Der Sachverständige Krim.Kom. Stint erklärte dem Gericht an Hand von Bildern, warum an der Täterschaft des Angeklagten nicht gezweifelt werden könne. Der Verteidiger des Angeklagten wandte sich hauptsächlich gegen die Forderung des Staatsanwalts, J. für verwahrungsreif zu erklären: er meinte, daß ein Mann, der seit Verbüßung seiner letzten Strafe sieben Jahre lang einwandfrei geführt habe, nicht als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher anzusehen sei. Die Strafkammer sah denn auch von der Anordnung der Sicherheitsverwahrung ab, verurteilte den Angeklagten dafür aber zu einer etwas höheren als der vom Staatsanwalt beantragten Freiheitsstrafe, und zwar statt zu zweieinhalb Jahren zu drei Jahren Zuchthaus, außerdem zu 5 Jahren Ehrverlust. Fußballjugendarbeit im Kreise Wupvera Fußballstädtespiele— Einteilung der Gruppen— Schülerabteilungen aufgelöst. Der Fußballjugendwart hatte für Samstagabend die Vereinsjugendwarte zu einer Arbeitstagung eingeladen. Vor Beginn der eigentlichen Tagung nahm Fachwart Blome Gelegenheit der nunmehr wegen einer Neueinteilung nach Düsseldorf zugewiesenen VerErst neun Tauben zurück Der Deutschlandflug der Wuppertaler Brieftauben sportlich eine Enttäuschung Die Wuppertaler Reisevereinigung hatte bekanntlich am Donnerstag voriger Woche rund 1 200 Tauben mit dem Flugzeug nach Königsberg geschickt. Wir berichteten hierüber ausführlich in der Freitagsnummer. Die Brieftauben, die die 5½stündige Flugfahrt gut überstanden hatten, wurden am Freitag früh bei gutem klaren Wetter gestartet. Man hatte die Hoffnung gehabt, daß eine Rekordreise aus diesem Deutschlandflug werden würde. Leider sind die Wuppertaler und bergischen Brieftaubenzüchter jedoch in ihren Erwartungen getäuscht worden. Witterungseinflüsse haben wie schon mehrfach bei den Flügen dieses Sommers sich ungünstig ausgewirkt. Es ist aus den Olympiaberichten bekannt, daß am Samstag in der Gegend von Berlin schwere Wolkenbrüche niedergegangen sind, die zum Teil mit Hagelschlägen verbunden waren. Offenbar sind unsere Tauben in dieses Unwetter hineingeraten oder zum wenigsten haben sie gegen die Wetterwand, die sich vor ihnen auftürmte, vergeblich gekämpft. Außerdem kam hinzu, daß auf der Strecke stellenweise nebliges Wetter geherricht hat, sodaß immer wieder Umwege geflogen werden mußten. Es hatte niemand damit gerechnet, daß schon am ersten Tage Ankunftsmeldungen zu verzeichnen sein würden. Immerhin waren die Briebtaubensportler auf den Samstagnachmittag und auf den Sonntag als Ankunftstag eingestellt. Tatsächlich ist aber die erste Taube am Abend des Samstags eingetroffen. Sie gehörte zu einem Velberter Schlage. Diese Taube blieb die einzige am Samstag. Erst in der Frühe des Sonntags lief eine weitere Taube ein. Ernst Wenstenfeld in Schwelm war der Besitzer, der das Tierchen umso freudiger in Empfang nahm, als es sich um die Siegertaube des Vorjahrfluges von Insterburg handelte. Im Laufe des Sonntags fanden sich dann noch sechs weitere Tauben ein, eine aus Langenberg. eine aus Remscheid, zwei aus Cronenberg, eine aus Ronsdorf und eine aus Barmen. Am Montagfrüh kam die achte Taube. Wieder war Weustenfeld=Schwelm der Besitzer. Das Wetter ist inzwischen schön und sommerlich klar geworden. Man darf damit rechnen, daß der Montag und Dienstag Massenankunftsmeldungen bringen wird. Bis indessen sämtliche Tauben von der weiten Reise heimgekehrt sind, darüber dürfte es Ende der Woche werden. „Reserve Jäger 20“ Am 15. und 16. August 1936 in Rinteln a. d. Weser/ Wiedersehensfeier mit Ehrenmal=Einweihun Nur wenige Tage trennen uns von dieser Wiedersehensseier. Die S'tadt Rinteln ist bereit, die ebemaligen 20er Jäger in ihren Mauern aufzunehmen. Wer sich noch nicht gemeldet bat, schreibe an den Festausschuß: Kamerad Martensmeier, Rinteln, Karlstraße 12, damit die Unterbringung gesichert wird. * In den ersten Augusttagen 1914 herrschte emsige Tätigkeit in allen deutschen Garnisonen. Reservisten, Landwehrleute, Freiwillige eilten zu den Bataillonen und Regimentern. Das in der lippischen Stadt Bückeburg garnisonierte Jägerbataillon Nr. 7 und das aufgestellte Reserve=Jägerbataillon Nr. 7 wurden sofort an der Westfront eingesetzt. Aver schon am 31. August 1914 wurden überplanmäßige neue Reserveformationen ins Leben gerufen. Zu diesen neuen Bataillonen gehörte auch das Reserve=Jäger=Bataillon Nr. 20, das in Bückeburg aufgestellt wurde. Zum Kommandeur des Bataillons wurde Oberst Wellenkamp ernannt. Reservisten, Landwehrleute und die sehr zahlreich sich in Bückeburg meldenden Scharen von Freiwilligen gaben dem ersten Aufbau des Bataillons das Gepräge. Lustige Jugend und Männer, in der Mehrzahl aus Westfalen, Rheinland, Lippe, aus dem Ruhrgebiet und aus dem Bergischen Lande fanden sich in dieser Reservetruppe zusammen. Am 21. September 1914 verließ das Bataillon die Residenz Bückeburg, um auf dem Truppenübungsplatz Grießheim bei Darmstadt in marschund gefechtsmäßigen Uebungen, in gefechtsmäßigen Schießen eine brauchbare Feldtruppe zu werden. Das Bataillon wurde in die 48. Reserve=Division, deren Führer Generalleutnant v. Hahn war, eingereibt. Im Westen erfolgte die Feuertaufe bei Aubers und Radinghem. Und nun durchzog das Bataillon die verschiedensten Kriegsschauplätze. Ende 1914 und 1915 im Osten, in Galizien und Polen. Winter 1916/1917 gegen Rumänten. Hier als Gebirgstruppe mit den Lederhosenvoden und ebensolche Knie, die„Genagelten" und den Bergstock, in den Transsilvanischen Alpen. Im Februar 1917 zum Elsaß, dann zum Chemin des dammes am Winterberg bei Craonne. Im Appil 1917 schon wieder im Osten, im Schnee der Waldtarpathen, wo im Vervande des„Karpathentorps“ die Waldtarpathenverge verteidigt wurden und Ende Juli 1917 der Russe endgültig aus diesem Gebirge und dem Lande der Bukowina gedrängt wurde. Das verlieh.ne „Karpathenabzeichen“ erinnert an die anstrengenden Gebirgsgefechte der Karpathen. Oftover 1917 rollte das Bataillon an die Isonzofront gegen Italien. Es wurde mit noch sechs deutschen Jägervataillonen in die Gegend um Villach im Kärntnerlande, in die wunderschöne bisher noch unbekannte Gegend, gefahren, um dort zu der„Deutschen Jägerdivision“ vereinigt zu werden. Das Jägervataillon Nr. 20 wurde im Raume von Flitsch im Vervande der österreichischen Gruppe General Krauß eingesetzt. Im Verlaufe weniger Tage war der Hauptteil der italienischen Isonzotruppen nur noch ein Chaos. Ein Durchbruch im Hochgebirge war gegen italienische zahlenmäßige und stellungsmäßige Uebermacht erzielt, der an das Märchenhafte arenzte, besonders wenn man sich die Erstürmung der schroffen Felsengrate des Hochgebirges vor Augen hält. In forscher Verfolgung ging es den fliehenden Italinern dicht auf den Fersen bleibend, über die Julischen Alpen, über den Tagliamento bis zur Piave. Was bei diesem Verfolgungsmarsch hier an Levensmitteln erbeutet wurde, stellt alles in den Schatten, was bei anderen Vormärschen uns hier in die Hände gefallen war. Bei den Kämpfen im Piavetal, bei der Erstürmung des Mt. Monseners und des Mt. Tomba wankten die Jäger, trotz des heftigen feindlichen Artilleriefeners, nicht. Frühjahr 1918 kämpften sie bei der NovonOffensive. Vom Juli 1918 bis zum Waffenstillstand hat das Bataillon ununterbrochen schwerste Abwehrkämpfe bei Soisson und südlich Cambrai zu bestehen. Dieser kurzgefaßte Kriegsausschnitt der 20er Jäger zeigt die Tapferkeit und Treue bis zum Ende, wie sie kämpften, siegten und fielen für ihre deutsche Heimat. Ewald Leonhardt. ninmmnmnmnmmu eine von Niederberg den Dank für ihre gute Mitarbeit im bisherigen Kreise auszusprechen. Weiterhin machte er dann Ausführungen über die Gestaltung der neuen Saison 1936/37. Nach den Vereinbarungen die zwischen dem Reichsführer der H. J. und dem Reichssportführer getroffen worden sind, können die Ve eine ihre bisherigen Schülerabteilungen nicht mehr aufrechterhalten. Die bisherigen Jugendabteilungen von 14—18 Jahren sind davon nicht betroffen. Die Jugendklassen erhalten folgende Bezeichnung: Jahrgang 1919/20 heißt Jungmannschaft, 1921/22 Jugenklasse B. Die jeweiligen Spielzeiten sind für die Jahrgänge 1919/20 2mal 45 Minuten; Klasse B spielt 2mal 40 Minuten. Der Wuppertaler Kreis hat für August zwei Spiele in der Jungmannschaftsklasse und ein Spiel in der B Klasse abgeschlossen. Am 16. August beteiligt sich der Kreis an dem Turnier in Benrath, an dem sämtliche Kreise des Gaues teilnehmen. Für dieses Spiel wurde folgende Mannschaft aufgestellt: Schlüter T. B. V. Vohwinkel; Heinen, Besten beide S. S. Va.: Voß Tura, Ruhl Vohwinkel, Neuhaus S. S. V.; Bühren S. S. V., Becker Grenze, Fleuß Küllenhahn, Andreri Vohwinkel, Kramer Viktoria. Am Sonntag, den 23. August spielen die Jungmannschaft und B=Mannschaft gegen Solingen auf dem Freudenberg. Als Termin für den Beginn der Meisterschaftsspiele wurde der 27. September festgesetzt. Der Kreis wurde in folgende fünf Gruppen eingeteilt: Barmen Gruppe I: Tura, B. S. C. Ronsdorf, B. M. T. V. Dahl, Wichlinghausen. Gruppe II:S. S. Vg., Schwarz=Weiß, Viktoria, Rott, Langerfeld. Elberfeld Gruppe III: S. S. V., T. B. V. Vohwinkel, Germania, Grenze, Union. Gruppe IV: S. C. 08, B. V. 07, M. T. V. Sonnborn, Post, Alemania VohwinkelCronenberg Gruppe V: S. C. 02. Sudberg, Hahnerberg, Küllenhahn. Hohes Alter. Frau Wwe. Emil Oblau, Wuppertal=Ba., Sedanstr. 42, feiert am Montag, 10. August, ihren 93. Geburtstag. Sie erfreut sich noch körperlicher d geistiger Frische. ** Verkehrsunfälle. An der Straßenkreuzung Rüben= und Ackerstraße stieß am Namstag gegen 4,45 Uhr ein Personenkraftwagen mit einem Kraftrad zusammen. Der Fahrer des Kraftrades erlitt leichte Verletzungen an der linken Hand. Aerztliche Hilfe brauchte der Mann nich in Anspruch zu nehmen. Beide Fahrzeuge wur den schwer beschädigt und mußten abgeschleppwerden. Die Tochter des Fahrers des Personenkraftwagens erlitt leichte Verletzungn am Kopfe — In der Berlinerstraße stieß am Samstag gegen 20,16 Uhr ein Kraftrad mit einem Personentrastwagen zusammen. Tulw den Unfall sturzte der Kraftradfahrer und erlitt Verletzungen am linken Bein und an beiden Händen. Der Verunglückte mußte sich in ärztliche Behandlung begeben. Das Kraftrad wurde stark, der Personentraftwagen leicht beschödigt. Beide Fayrzeuge blieben aber fahrvereit.— Am Freitag wurde eine Frau an der Straßenkrenzung Hastener= und Cronenfelderstraße von einem Kraftrad angefahren und verletzt. Die Frau wurde nmt einem Kraftwagen zunachst in ihre Wohnung und später in das stadtische Krantenbaus gebracht. Lebensgefayr besteyt nicht In der Heckinghauserstraße wurde ein 5—5jähriger Junge von eine mKraftrad angefahren. Er erlitt Gesichts= und Schulterverletzungen und wurde von Passanten zur elterlichen Wohnung gebracht. Heute morgen wurde an der Ecke Fiscertal und Saarbrückerstraße eine Frau von einem Personenawaen angefahren. Sie wurde am Gesicht und an beiden Beinen verletzt und vom Führer des Wagens zum nächsten Arzt gevracht * Verkehrsunfasle. Am Samstag gegen 9.43 Urr stieß an der Ecke Kabel= und Stmonstratze ein Lasitraftwagen mit einem Krastrad zusammen. Das Kraftrad mit Beiwagen wurde stark beschädigt und mußte abgeschleppt werden. Der Fahrer des Kraftrades wurde am Kopfe erbeblich verletzt und mußte ins Krantenbaus gebracht werden. Lebensgefahr besteht nicht.— Gegen 15,30 Uhr stießen am Samstag an der Ecke Nord= und Albrechtstraße zwei Personenkraftwagen zusammen. Personen wurden vei dem Unfall nicht verletzt. Beide Fahrzeuge wurden leicht beschädigt und konnten ihre Fahrt fortieren. Gewinnauszug 5. Klasse 47. Preußisch=Süddeutsche (273. Preuß.) Klassen=Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten 1. Ziehungstag 8. August 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 2 Gewinne zu 20000 RM 209021 2 Gewinne zu 5000 Rm. 202632 8 Gewinne zu 3000 RM. 2451 17221 37584 386546 18 Gewinne zu 2000 RM. 129532 164537 168193 168429 181281 254443 259133 273240 342016 50 Sewinne zu 1000 RM. 2878 5031 22674 40871 67114 72433 92199 121600 131277 140215 142282 144919 154157 157725 169791 200185 216981 217152 254403 255884 281267 311189 333322 350520 391409 74 Gewinne zu 500 RM. 2522 5436 15204 21105 30101 69983 71979 73580 77410 82397 92923 100467 105143 120394 122473 143521 174030 179774 194587 200296 214117 217598 229586 244958 247253 255731 257881 259939 274739 290952 317797 318898 324446 351893 363567 381711 385908 386 Gewinne zu 300 RM. 1108 2103 2422 3510 7309 8736 9793 11015 12640 14785 14814 15681 15736 16040 16999 18558 19513 20631 26855 27693 32482 34056 38037 44418 44705 47019 48664 49432 50677 52310 53996 58597 60162 60429 60971 63094 63235 64092 66838 71223 72416 73193 74378 77252 78404 80131 81669 81981 82139 88196 88440 91770 91973 93688 98374 99721 112658 116693 117151 117856 118607 120723 121316 123133 125696 133168 141070 142429 147103 148387 148451 151146 161175 152990 158271 161861 162195 163114 167220 171936 172093 173653 174323 175779 178493 180594 183676 184456 184758 185058 187642 189057 190861 191343 192427 194049 195408 196421 197831 201875 203262 205790 209686 210758 212824 212952 216032 218586 220668 221030 226003 228753 231539 232725 233450 235121 236730 238310 239418 239891 240228 240350 241751 242753 247836 250321 250340 252252 252535 252980 256963 257044 259078 259365 259580 261922 263024 265468 266079 267786 267975 271178 273987 274661 276398 283161 285874 289931 291366 291993 294200 294284 298314 301300 301943 302193 307791 316094 318542 319415 324569 325469 329606 331369 332028 332609 333225 334992 343332 349723 355342 350087 357154 359703 360504 365244 365864 366116 376040 376424 377065 380848 383916 385797 387580 389191 390218 391328 391664 391689 393047 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 8. Gewinne zu 10000 RM 84854 115061 175385 6 Gewinne zu 5000 RM 62948 66797 92837 3000 RM 127413 206013 210307 249356 250300 319739 359464 382647 Gewinne zu 2000 RM 19449 29743 49422 84658 97067 104137 218818 238893 269838 4 6 M. 9765 38382 40124 47366 97712 62053 63394 85748 94902 121418 140089 349183 288992 308929 309782 326130 328344 7051 16819 23226 24911 5 90930 37240 63037 66178 79395 82389 90739 122865 127147 127848 137775 144136 163024 165194 166608 168774 188909 191428 192508 201169 203037 211905 218013 231648 233948 355330 279858 280391 263073 28600 306259200 336244 348401 358416 363277 606 inne Ju 300 XM 2865 3367 4216 5690 8299 1081094 14733 16363 17073 19448 23948 24928 25232 36164 36304 38342 39587 43435 42561 43758 44158 45582 0 3887 50144 59192 61228 62099 74228 79216 79882 81179 84455 87657 33392 94031 102033 102872 103735 0 111429 115329 118965 133878 123020 127711 129664 132919 133848 140819 141486 146480 147855 159346 151359 152588 155751 165824 209 160722 161562 163623 7 170445 170853 171342 172214 133213 128902 178778 18084 19100 202227 185163 189518 200437 298882 397755 208428 213156 216576 23358222 229419 230746 230799 243482 2 2094 237444 238296 239672 02 288021 251755 252141 252424 278998 28084 270884 276066 276352 278898 2 381563 281735 283254 263983 02900 286747 287924 289668 321885 399118 300055 303153 306328 323936 326184 330727 333370 338942 335501 340761 341191 347606 348187 348263 362196 353474 363489 366091 367756 368758 374122 378678 378416 363719 307004 1R9375 395633 997115 399004 399646 Im Her inne lde del lieben: a Gewimne zu 1000000, 3 zu je 800 10, 2 zu je 10 0M), 2 zu 00. 4 zu je 500), 8 zu je 80000, 14 zu je je 10000, 192 zu je 50.0, 876 zu je je 2000, 2910 zu je 100), 4828 zu je 500. 19258 zu je 300 RM. * lemperamente prollen außeinanner... Schlachtrufe auf den Olympia=Kampfbahnen— Sprechchor Made in Germany— Auch Kämpfer haben Nerven Wo gekämpft wird, da prallen die Temperamente aufeinander, da entfachen sich vielleicht sogar alle Leidenschaften. Auf den olympischen Kampfplätzen die Menschenmassen auf den Rängen und brüllte als Vorsänger:„Tilly, wir gratulieren!“ Dann breitete er die Arme aus, drückte sie nach unten, und nun tönte es laut, rhythmisch und anhaltend:„Tilly, wir gratulieren!“ Das war der erste OlympiaSprechchor„Made in Germany“, dem in den folgenden Tagen noch zahllose gefolgt sind. Hier wurde unter Beweis gestellt, daß auch die Deutschen Temperament entwickeln können, man muß ihnen nur Gelegenheit dazu geben wie etwa jenen Hamburgern, die ihren Landsmann Hein mit dem altvertrauten„Hummel! Hummel!“ blockweise in den kräftigsten Tönen ausgesungen, Mut zuspracher und zu seinem Siege beglückwünschten. Ob Deutsche oder Amerikaner, Schweden oder Engländer, Ungarn oder Polen, Kanadier oder Finnländer, sie werden schließlich alle von dem ungeheuren Geschehen das sich innerhalb weniger Minuallgemeinen will es sich mit dem Bilde des Kämpfers schlecht vertragen, daß auch er sich in einem Zustande höchster Erregung befindet. Gewiß, er betritt viszipliniert den Kampfplatz, Gesicht und Körper sind beherrscht. Wer die massige Gestalt eines Woellke oder Torrance in den Kreis treten Diskus= und Speerwerfer glaubt man wohl an ein Höchstmaß von Geschicklichkeit und Kraft; aber man vergißt, daß die Kämpfe selbst eine gewaltige Nervenprobe bedeuten. Viele Siege sind von dem Mann mit den besseren Nerven gewonnen worden. Und nicht der Kampf allein fordert ein HöchstLinks: Das Spiel mit dem Ball, ein Mittel zur Zügelung des Temperaments. Rechts: Die„starken Männer“, Ringer aus Bayern, denen man keine Erregung ansieht. in allen Ehren selbstverständlich. Sehen wir uns erst einmal die Zuschauer an. Die Vorgänge auf den Kampfbahnen und Plätzen wühlen ihn auf. Ihre Augen hängen an jedem Kämpfer, sie vermitteln dem gespannten Geist jede Bewegung und jede Aenderung. Je nach Nervenstärke und Temperament reagiert der Mensch auf diese Reize. Da sitzt in einem Block USA. Die Sportbegeisterten von jenseits des großen Wassers sind auf weite Entfernungen zu erkennen. Man erzählt Wunderdinge von ihrer Begeisterungsfähigkeit. Ihr Schlachtruf hallt allerdings mit Donnergetöse über das Stadion, wenn einer der Ihren unten um den Preis kämpft. Aber darin unterscheiden sie sich eigentlich nicht von den anderen Nationalitäten. Fabelhaft übrigens, welches Temperament die Schweden entwickeln; von ihnen glaubt man, daß sie als kühle Nordländer nicht aus der Ruhe zu bringen seien. Im Stadion sieht man gleich auf zwei Blöcken die weißen Strohhüte mit dem blauweißen Wappen. Wenn einer aus Schweden im Endkampf liegt, dann holt man im Osten tüchtig Luft und ein„Heja! Heja! Heja!“ donnert über das gewaltige Oval. Von der Im Kreis: Der Negersprinter Owens saugt den Saft einer Apfelsine; das soll die Nerven beruhigen. Links: Selbst die am Kampfe nicht beteiligten Aktiven geraten„aus dem Häusdert. Unten: Starter Miller. Von ihm geht die Sage, daß er temperamentlos ist und keine Nerven hat. Photo: Presse=Bild=Zentrale(3), Schirner(1), Atlantik(1). sieht, glaubt, daß nichts geeignet sein kann, ihr seelisches Gleichgewicht zu erschüttern Angesichts des leichten, flüssigen Laufes der Sprinter und Hürdenläufer, der fast maschinenmäßigen Schritte der Langstreckler, der#leganten Bewegungen der Fechter und der graziösen Würfe und Stöße der Westseite kommt gleich kräftig und anfeuernd das Echo zurück. Die Amerikaner nehmen für sich den Ruhm in Anspruch, den Sprechchor mit einem vorher festgelegten Text auf den Sportplatz gebracht zu haben. Der improvisierte Sprechchor ist Berliner Gewächs, er hat sich bei anderen Gelegenheiten bewährt, und er trat im Olympiastadion zum ersten Male in Erscheinung, als am ersten Tage Tilly Fleischer mit ihren prächtigen Würfen die erste Goldmedaille für Deutschland erkämpfte Da sprang irgendwo in den Rängen ein dicker, schwitzender Mann auf, drehte sich gegen ten, oft mit Sekundenschnelle da unten abspielt. Aber richtig ist es, daß die Temperamente sich doch nicht gleichen. Bisher sahen wir z. B. die Japaner wohl innerlich erregt, aber nicht explodierend. Möglich, daß auch bei ihnen noch das aufgepeitschte Gefühl über die innere Ausgeglichenheit triumphiert. Das ist nämlich das Kennzeichen dieser olympischen Kämpfe: sie zwingen jeden in ihren Bann und fordern zu einer Explosion. Gute Erziehung und stoische Ruhe sind da kein Schutz mehr. Was dem Zuschauer recht ist, muß dem Kämpfer billig sein. Oder etwa niche? Im maß von innerer Beherrschung, schon während dem vorbereitenden Training und noch mehr zwischen den Kämpfen liegt eine ungeheure seelische Belastung auf der Frau und auf dem Mann. Es ist nur eine Frage des Temperaments, wie der einzelne darauf reagiert. Man behauptet von dem großen Kämpfer Nurmi, daß er während seiner Kämpfe niemals erregt gewesen sei. Vielleicht ist das wahr. Man hat ihn nie erregt gesehen, weil sein Temperament Explosionen oder andere Reaktionen verhindert; das schließt jedoch nicht aus, daß er wie jeder andere Kämpfer mit Spannung geladen war. Uebrigens kann man noch heute die äußere steinerne Ruhe an dem großen Finnen bewundern, wenn er, der die finnische Mannschaft betreut, im Rundgang steht und die Kämpfe seiner Schützlinge verfolgt. Nurmi lächelt nicht, und niemals wird man seine Stimme im allgemeinen Chor vernehmen; aber wenn er seine siegreichen Landsleute mit einem Händedruck begrüßt, dann läßt dieser Druck erkennen, daß er die Kämpfe innerlich erlebt hat. Der eine so, der andere anders. Im Olympischen Dorf lernten wir einen argentinischen Läufer kennen, der während des Trainings sein Temperament durch Ballbalance besänftigte. Wenn auf der Kampfbahn der Springer zwischen den Sprüngen kleine Tänze aufführt, so dienen diese Bewegungen nicht nur der Lockerung der Muskeln, sondern sie sind Zeichen der Erregung, Ausbrüche des Temperaments, und der zweite Schuß des Starters, der einen Fehlstart anzeigt, geht schließlich zurück auf einen Fehler eines Läufers, der, mit Spannung geladen, sein Temperament nicht mehr zügeln kann. Es ist falsch, daß sich die Amerikaner nur gummikauender Weise betätigen und im übrigen die Dinge an sich herankommen lassen. Wer sie im Olympischen Dorf oder in den Katakomben oder auf dem Rasen vor den Spielen beobachtet, wird sehen, daß ihr Temperament sie zu den gleichen Sonderheiten treibt, wie etwa die Südländer. Von dem Starter Miller erzählt die Mär, daß er durch nichts aus seiner bajuwarischen Ruhe zu bringen sei. Wer diesen Mann gesehen hat wie er völlig unbeteiligt seine Schützlinge auf die Plätze schickt, ihnen gut zuredet und sie besänftigt, wie er völlig unberührt diese Nervenprobe vor dem Start übersteht, der möchte allerdings in ihm den Mann ohne Temperament sehen. Er wäre der einzige auf allen olympischen Kampfplätzen. Kurt Graf Luckner: Mein Freund Juli-Bumm Die Abenteuer des Kapitän Lauterbach von der Emden * ava Coppright by Koebler& Amelang, Letpzt (2 vorregung und Schlug) Die Ernährungsschwierigkeiten wuchsen. Wenn man weiß, daß Frauen und Kinder daheim am Verhungern sind, wenn man Briefe bekommt, in denen die Angehörigen um Lebensmitteln betteln, dann gerät der moralische Halt leicht ins Wanken. Gerade in solchen Zeiten kann man sich zu irreführenden Gedanken verleiten lassen. Und in Finnland gab es Elemente genug, die die Saat des Umsturzes ausstreuten. „Zum Donnerwetter“, dachte ich bei mir.„Wer weiß, ob wir nicht die Bolschewistenherrlichkeit bald im eigenen Lande haben? Und dann gnade Gott dem deutschen Volke!“ Du lieber Himmel, hätte ich einen Blick in die Zukunft tun können. Die Meuterei in der deutschen Flott Im Oktober erreichte mich der funkentelegraphische Befehl, die„Möwe", sofort nach Wilhelmshaven zu bringen. Tort meldete ich mich beim Admiral v. Trotha, der mich nach Cuxhafen schickte. Es gingen Gerüchte von einem bevorstehenden Entscheidungskampf zur See um. In Cuxhaven traf ich fünf unserer kleinen Kreuzer. Sie hatten Minen geladen. Hier wurde mir auch streng vertraulich mitgeteilt, daß der 28. Oktober als Tag des Auslaufens vorgesehen sei. In Cuxhaven war es, wo ich zuerst erkannte, in welch erschreckendem Maße sich bereits die Manneszucht innerhalb der Flotte gelockert hatte. Die„Möwe“ hatte nicht weit von einem geschützten Kreuzer festgemacht, der gerade mit der Uebernahme von Kohlen und Vorräten beschäftigt war. Am 25. weigerten sich die Leute, die Arbeit fortzusetzen und man war gezwungen, Infanterie an Bord zu schicken, um die Ordnung wieder herzustellen. O Gott, wohin führte das alles? Bald darauf ließ mich mein direkter Vorgesetzter, der Admiral v. K. kommen. „Wie steht's bei Ihnen mit der Disziplin?" fragte er. „Ausgezeichnet, Herr Admiral.“ „Sie sind dessen gewiß?" Dann, nach einigem Zögern: „Sie wissen, daß es auf den Kreuzern Schwierigkeiten gegeben hat?“ Ich versicherte ihm, daß die„Möwe“ unbedingt zuverlässig sei. „Gut“, sagte er sichtlich zufrieden.„Sie werden morgen früh um fünf Uhr auslaufen. Mit versiegelter Order.“ Jenen Abend verbrachte ich als Gast eines der Fortkommandanten. Es war sehr nett. Wir beide wußten nicht, daß der rote Umsturz bereits sein scheußliches Haupt erhob. Zum mindesten ahnten wir nicht, daß es sich bis zum Ausbruch der Revolution nur noch um Tage, fast um Stunden handelte. Im Vergleich zu den eigentlichen Kreuzern war die Geschwindigkeit der„Möwe“ gering und so kam es, daß wir viel eher als die regulären Streitkräfte ausliefen. Ich sollte meine Befehle sechs Stunden nach dem Inseegehen lesen, aber bereits drei Stunden nach dem Verlassen Cuxhavens wurden wir durch Funkspruch zurückgerufen. Sofort nach dem Festmachen begab ich mich zum Admiral. Ich wußte, daß etwas nicht stimmte und ließ daher an Bord die strenge Weisung zurück, es dürfe sich niemand an Land begeben. Meine schlimmsten Befürchtungen wurden noch übertroffen. Ich ahnte es, noch ehe mein Vorgesetzter den Mund auftat, ja, noch ehe ich sein Geschäftszimmer betrat. „Sie haben sich geweigert, in See zu gehen", stieß er hervor und meinte damit die Besatzungen der kleinen Kreuzer. Admiral v. K. war ein kleiner, stämmiger Herr mit einem meist heiteren Gesichtsausdruck. Diesmal aber war jede Heiterkeit aus seinen todernsten Zügen gewichen. Er zählte zu den Freunden des Kaisers und hatte bis zum Kriegsausbruch die„Hohenzollern“ geführt. Auch segelte er in jenen besseren Zeiten oft die„Iduna“, die Rennjacht des Kaisers. Im Kriege erhielt er das Kommando einer leichten Aufklärungsgruppe und man kann sich vorstellen, wie sehr der kaisertreue Mann unter der Entwicklung der Dinge litt. Er befahl mir, die„Möwe“ nach Kiel zu bringen. Ich tat, wie mir geheißen und folgte im Kielwasser des 3. Geschwaders durch den Kaiser=Wilhelm=Kanal. Zwar waren die Linienschiffe etwa zwei Stunden vor mir aufgebrochen, aber im Kanal durfte ohnehin nur eine bestimmte Geschwindigkeit innegehalten werden und so traf ich fast gleichzeitig mit dem Geschwader in Holtenau ein. Unterwegs besprach ich den Fall mit meinen Offizieren. Wie die Absicht, auf See eine Entscheidung herbeizuführen, durchgesickert war, blieb uns allen ein Rätsel. Allerdings war es unter den Offizieren ein offenes Geheimnis gewesen, daß es noch einmal zur Schlacht kommen solle. Undenkbar aber, daß sie davon in der Oeffentlichkeit plauderten. Jedoch, dem sei wie ihm wolle, die kommunistischen Führer hatten die Gelegenheit gründlich zu ihren Gunsten ausgenutzt. Das Ergebnis war, daß die Flotte sich weigerte, gegen den Feind zu gehen und— was das schlimmste war— die Meuterer hatten ihren Willen durchgesetzt. Das aber bedeutete das Ende! Wie schon gesagt, an Bord der„Möwe“ war alles in Ordnung, aber vor uns sahen wir die Großkampfschiffe „Markgraf“,„König“ und„Prinzregent Luitpold". So machtvoll sahen sie aus und waren doch schon innerlich von jener Krankheit angefressen, die das Vaterland so bald dem Elend der Revolution zuführen sollte. Ich wußte, daß man sie aus Cuxhaven entfernt hatte, weil gerade ihre Besatzungen am unzuverlässigsten waren. Wir machten in Kiel an der Boje fest und ich begab mich an Land. Vorher erteilte ich strengen Befehl, daß mir niemand folgen dürfe. Ich meldete mich beim Admiral von Keyserling. Merkwürdigerweise schien ihm der Ernst der Situation durchaus nicht zum Bewußtsein zu kommen. „Wie steht's mit der Disziplin bei Ihnen?" fragte er. „Ausgezeichnet", meldete ich, fügte aber vielsagend hinzu:„Jedenfalls bei mir an Bord.“ Er biß nicht an und so wurde ich ein wenig deutlicher. „Ich glaube, daß wir am Vorabend einer Revolution stehen." „Ausgeschlossen!" erklärte er entrüstet.„Niemals werden unsere Leute die rote Flagge setzen.“ Ich sagte nichts mehr, dachte mir aber mein Teil. Schon befanden sich auf verschiedenen Kriegsschiffen revolutionäre Ausschüsse. In Kiel wohnte ich an Land. Am zweiten Tage menterte die Besatzung des Linienschiffs„Markgraf“. Gegen abend griffen die Aufständischen die schwachen Infanteriepostierungen an Land an und überwältigten sie. Das Gefängnis wurde erbrochen. Einige Soldaten fielen bei den Straßenkämpfen. Anderen morgens wußte ich, daß das Schlimmste eingetreten war. Vom Fenster meiner Wohnung aus überblickte ich einen Teil des Hafens und sämtliche Schiffe innerhalb meines Gesichtskreises führten die rote Flagge im Top. Die„Möwe" konnte ich nicht sehen. Ob auch sie—? Auf den Straßen wimmelte es von bewaffneten Matrosen und roten Armbinden. Da es keinen Zweck hatte, sich während des Tumults als einzelner in die Stadt zu begeben, blieb ich innerhalb meiner vier Wände, rauchte Pfeife und suchte mir einzureden, daß Deutschland zu klug sein werde, um den Spuren des irrsinnigen Bolschewismus zu folgen. Heimlich aber wünschte ich mich weit fort und sehnte mich nach der chinesischen Küste. Hin und wieder brachte mich das Geräusch eilender Füße zum Fenster. Meistens handelte es sich um die Verfolgung eines Offiziers durch den entfesselten Mob. Faßte man ihn, so wurden ihm die Achselstücke und die Orden abgerissen. Unter höhnischen Schmähungen führte man ihn inmitten des Janhagels ab. Sdäter am Tage, als der Lärm ein wenig abgeflaut war, entschloß ich mich, die Sachlage einmal selbst in Augenschein zu nehmen. Ich zog Zivil an und begab mich ins Innere der Stadt. Ab und zu flackerten Schießereien auf. Es hieß, daß von Hamburg Truppen gekommen seien, doch habe man sie entwaffnet. Während meiner Abwesenheit wurde auch meine Wohnung von einer Bande Meuterer heimgesucht. Meine Frau öffnete. „Hier ist ein Offizier im Hause!" herrschte sie der Sprecher an. Meine Frau fürchtete sich nicht vor den Kerlen. Sie ließ sie ruhig eintreten. An der Wand unseres Wohnzimmers hingen einige malayische Dolche. Einer der Matrosen riß einen Kris herunter und wollte ihn als Andenken mitnehmen, aber das duldete meine Lebensgefährtin nicht. Kurzerhand nahm sie dem verdutzten Eindringling die Waffe aus der Hand: „Der Dolch bleibt hier. Mein Mann besitzt ihn schon seit langem.“ Sie erzählte mir den Vorfall, als ich nach Hause kam. Es war mir nicht möglich gewesen, an Bord der„Möwe“ zu gelangen. Am nächsten Morgen klingelte es sehr früh. Ich sah auf die Uhr. Es war fünf. Diesmal wurde meine Frau ängstlich. „Um Gottes Willen, sie wollen dich holen!“ rief sie. „Keine Furcht", tröstete ich sie und gab ihr schnell einen Kuß.„Die kriegen mich noch lange nicht.“ Mit dem entsicherten Revolver in der Hand öffnete ich behutsam die Tür. Auf der Schwelle standen zwei meiner Maate und weiter im Hintergrund gewahrte ich eine Gruppe meiner Matrosen. Alle trugen Gewehre. Der Führer grüßte militärisch. „Wir möchten Herrn Kapitän sicher an Bord bringen“, meldete er.„Die Leute brauchen eine Ansprache. Es sind höchstens drei üble Kerle darunter, aber die müssen angepackt werden. Herr Kapitän können sich auf uns verlassen und" fügte er mit einem Anflug des Lächelns hinzu,„Achselstückeabreißen und sowas gibt's nicht.“ Ich ging mit. Die Straßen waren so gut wie menscherleer und unbelästigt erreichten wir die Landungsbrücke, an der mein Motorboot lag. Wenige Minuten später fühlte ich wieder die Decksplanken meiner„Möwe“ unter den Füßen. Nach kurzer Besprechung mit den Offizieren ließ ich die Besatzung antreten. „Was ist denn hier eigentlich los?“ redete ich sie an. „Ihr habt wohl ganz vergessen, welche Taten ihr mit der„Möwe“ vollbrachtet? Denkt ihr noch an die beiden Fahrten in den Atlantik hinaus und an damals, als wir ganz allein neun feindliche Schiffe wegnahmen? Wenn ier Leute an Bord sind, die den guten Ruf des Schiffes besudeln wollen, dann sollen sie sich von Bord scheren. Ich will gar keine Namen wissen, aber am Fallreep liegt ein Boot, damit können sie verduften. Die„Möwe“ war ein Kaperschiff, um das uns die Welt beneidete. Nie hat sie im Kampf die Flagge gestrichen. Ihr sorgtet dafür, daß sie allezeit über uns im Winde flatterte und ihr werdet sie auch jetzt nicht niederholen!" Meine wenigen Worte wirkten und nie wieder gab es Schwierigkeiten. Von jetzt an blieb ich jedoch an Bord. Die Roten hatten sich inzwischen vollends der Stadt bemächtigt und begannen die Bevölkerung zu drangsalieren. Einmal richtete sogar das Linienschiff„König“ die leichten Geschätze auf die Stadt. Man wollte den Bahnhof zerstören, traf aber nur benachbarte Häuser und tötete einige Bewohner. So lagen die Dinge bis zur Abdankung des Kaisers am 9. November. Der Krieg war zu Ende. Von Berlin aus traf nun Herr Noske ein und bemühte sich, Ordnung zu schaffen. Mitte des Monats wurden wir nach Libau geschickt, um die dort noch weilenden Stäbe in die Heimat zurückzuführen. Wir fuhren unter der Reichskriegsflagge. Auch in Lettland hatten die Roten bereits das Heft in Händen, ohne daß es zu Kämpfen kam. Sofort nach unserer Ankunft begannen wir die noch vorhandenen Bestände an Bord zu schaffen. Torpedos, Munition, Lebensmittel, Motorboote, Flugzeuge, alles was erreichbar war. Während wir noch damit beschäftigt waren, lief ein englischer Kreuzer ein. Libau gehörte nun zur lettischen Republik. Die Letten liefen sofort zum englischen Admiral und ersuchten ihn, den Abtransport unseres Eigentums zu verhindern. Aber der Empfang seitens des britischen Seeoffiziers war äußerst kühl.„ch kenne überhaupt keine lettische Republik", erklärte er.„Ich sehe aber, daß die„Möwe“ die alte deutsche Flagge führt und das genügt mir. Ich kann da nichts tun.“ Auch den Rest deutscher Truppen nahmen wir mit. Ein Teil der Soldaten wurde in Danzig ausgeschifft, der Rest in Stettin. Dann kehrten wir nach Kiel zurück und damit hatte ich die letzte Reise an Bord des berühmten Hilfskreuzers hinter mir. Einige Tage später begab ich mich zum Admiral und bat um meine Entlassung. „Lauterbach", meinte er,„bleiben Sie. Wir brauchen jeden ehrlichen Mann, um den Staat wieder aufzubauen." Ich schüttelte aber ablehnend den Kopf.„Nein, Euer Exzellenz. Ich habe stets versucht, meine Pflicht zu tun. Auf beiden Seiten unserer Erdkugel kämpfte ich für Kaiser und Vaterland. Ich trage kein Verlangen danach, unter einer neuen Flagge zu dienen." Meine Frau war mir voraus nach ihrer Heimatstadt Neubrandenburg gefahren, da ich an Grippe erkrankt war und einige Tage im Lazarett weilen mußte. Am 22. Dezember— gerade zeitig genug für das Weihnachtsfest— traf auch ich in Neubrandenburg ein, wo ich einen Monat blieb und mich allmählich von meiner Krankheit erholte. Dann reiste ich nach Hamburg, um mich bei der Hapag nach einem Posten umzusehen. Aussichtslos! Die Verbündeten hatten uns fast sämtliche Schiffe geraubt. Dennoch bot man mir eine Stellung an Land an. An Land?— Nichts für Lauterbach. Da saß ich nun, verabschiedet, kaum genesen von der sehr schweren Grippe und dringend einer Tätigkeit bedürftig. Mein Gott, die Welt ist rund und dreht sich! Noch während ich mit mir zu Rate ging, nahm das Schicksal selbst die Entscheidung über meine nächste Zukunft in die Hand. In Hamburg kam es zu schweren spartakistischen Unruhen. Dank der zahlreichen Arbeitslosen war der Boden dafür besonders günstig. Hunger, Tod und Seuchen geisterten durch die Straßen. „Was kann mir eine Schiffahrtsgesellschaft ohne Schiffe nützen?" überlegte ich.„Auch für meine gute alte Hamburg=Amerika=Linie wird es vorteilhafter sein, wenn ich mich beim Ausbrennen des bolschewistischen Geschwürs beteilige. Außerdem ist es interessanter und liegt weit mehr in der Lebenslinie, an die ich nun einmal gewöhnt bin.“ In Hamburg besaß ich viele Freunde. Wir taten uns zusammen und hatten auch bald ein recht ansehnliches Freikorps auf die Beine gebracht, das sich durchweg aus gedienten Soldaten zusammensetzte. Wir hielten wenigstens in der inneren Stadt Ordnung, wenn es auch häufig zu Zusammenstößen kam. die am Jungfernstieg zwischen Revolutionären und Bürgerr stattfand. Einer aus der Spartakistengruppe erkannte mich „Da ist ein Offizier der„Emden"!" brüllte er.„Schlag ihn tot!" Sofort wandte sich die Horde mir zu, aber ich wick nicht. Ein Fluchtversuch wäre auch ganz zwecklos ge wesen. Erwischt hätten sie mich doch und zu solchen Zeiten ist es ein beliebter Scherz derartigen Gelichters, den Ein zelnen zu Boden zu werfen und ihn mit den Stiefelabsätzen ins Gesicht zu treten. Oder man stößt ihn ins Wasser und schießt solange hinterher, bis er untergeht. An die fünfzig Spartakisten rotteten sich mir gegenüber zusammen Mit der Hand am Pistolenschaft stand ich da und starrte sie an. Als sie meine entschlossene Haltung bemerkten stutzten sie. Wie Wölfe lauerten sie darauf, daß einer der ihrigen den Mut zum Ansprung fände, worauf man sick gemeinsam auf mich gestürzt hätte. Was vermochte ich gegen diese Uebermacht? „Kommt nur heran", forderte ich sie dennoch heraus „Nur zu. Aber dem ersten, der sich rührt, jage ich ein Kugel durch den Schädel!“ Inmitten der Gruppe, die sich aus Menschenkehricht und armen hungernden und verhetzten Volksgenossen zusammensetzte, befand sich auch ein Mann, der auf einer meiner U=Bootfallen gedient hatte. Ich erkannte ihn kaum wieder, so verändert sah er aus. „Halt!" schrie er plötzlich und trat einen Schritt vor „Das ist mein alter Kommandant. Der hat uns immer anständig behandelt und ich dulde nicht, daß man ihn etwas tut!" Nun, von seinem Schneid hatte der Bursche jederfalle noch nichts eingebüßt. Ein Glück für mich, daß er zu sonst könnte ich meine Geschichte nicht erzählen. Jetzt aber sitze ich hier, qualme behaglich mein Pfeife und vor mir steht ein Krug Bier, mit dessen Hilf ich hin und wieder die Spinnengewebe düsterer Erinnerungen wegspüle. Meine Freiwilligen bewährten sich ganz besonders be der Verteidigung des Rathauses, das wir gemeinschaftlich mit einer kleinen Infantericabteilung acht Stunoen lan gegen den Ansturm von Tausenden der Spartakisten hiel ten. Dabei zählten wir alles in allem kaum dreihunder Mann. Die Angreifer, die sich in den umliegenden Häusergruppen eingenistet hatten, nutzten jede sich bietende Deckung aus. Auf der Esplanade waren Barrikaden errichtet wor den, und mit Maschinengewehren besetzt. Von dort auf schossen sie wie die Irrsinnigen, ohne uns doch hinter der * dicken Mauern ernstlich etwas anhaben zu konnen. Nur diese selbst sahen nachher ziemlich übel aus. Auch wir verfügten über Maschinengewehre, mit denen wir von den Festern aus den Feind im Schach hielten. Ein Sturmangriff der Roten brach in unserem Feuer zusammen und kostete den Spartakisten viele Tote. Desgleichen scheiterte der Versuch, das Rathaus in Brand zu stecken. Steine und Mörtel brennen zum Glück nicht so leicht. Schließlich schickte man uns eine Abordnung unter eißer Flagge. Wir verhandelten eine Weile und zum S lun sagte der Sprecher: „Gut, wir brechen den Angriff ab. Wir haben licht die Absicht, dies schöne Gebäude zu zerstören." Fast wäre ich herausgeplatzt. Wie ist doch bie Geschichte vom Fuchund den saueren Trauben? Damit war das Gefecht zu Ende. Unsere Verluste waren sehr gering und in unserem Stadtteil blieb es fortan verhältnismäßig ruhig. Hingegen ging es in den anderen Bezirken so lange drunter und drüber, bis schließlich der General v. Lettow=Vorbeck mit Artillerie und Panzerwagen erschien und dem Spuk ein Ende bereitete. Der Kriegsminister Noske hatte mich nach Berlin gerufen, wo ich mit ihm die Maßnahmen aus endgültigen Sicherung Hamburgs besprechen sollte. Wenn es schon nicht so ganz einfach war, Berlin mit dem Auto zu erreichen, so wurde es damit innerhalb der Hauptstadt noch viel schlimmer. Hin und wieder geriet ich in muntere Schießereien der beiden Parteien und mußte geitweilig von Tür zu Tür springend, meinen Weg fortsetzen. Die Besprechungen endeten mit der Jusicherung des Ministets, unseren wichtigsten Hafen durch ein größeres Truppenaufgebot zu decken. Ich kehrte befriedigt nach Hamburg zurück und behielt noch längete Zeit das Kommando des Freiwilligenkorps, das nach und nach eine Stärke von techstausend Mann erreichte. Als dann die rote Gefahr gebannt schjen, war auch diese Episode wieder für mich zu Ende. Abermals nahm ich den Abschied und ging nunmehr daran, auf eigene Faust Handelsschiffahrt zu treiben. Ich kaufte mir einen mit Hilfsmotor ausgerüsteten Schoner und schickte ihn in die Östsee. Die Sache erwies sich sofort als lohnend und machte mir viel Spaß. Mituntes kam ich mir ganz großartig vor. Besaß ich nicht meine eigene Reederei?! Sie bestand zwar nur aus vier kleinen Seglern, aber auch meine Schiffchen hoben in ihrer Weise das Ansehen Deutschlands. Wahrhaftig! Allerdings führte ich keins davon persönlich. Ich war setzt behäbiger Geschäftsmann und fast jeden Nachmittag konnte man mich in Berlin hinter den Fenstern eines kleinen Cafés Unter den Linden sehen. Dort saß ich mit einigen meiner bewährtesten Freunde und wir plauderten über die vergangenen Zeiten. Der Humor war noch nicht tot und wenn Sie— verehrter Leser— zufällig in unser Asyl geraten wären, hätten Sie sich nicht zu zieren brauchen. Schnell, bestellen Sie sich einen Topf Bier und stimmen Sie mit uns ein: „In Lauterbach hab' ich mein' Strumpf verloren Und ohne Strumpf geh' ich nicht heim. Und wenn ich wieder nach Lauterbach komm', Dann hol' ich den Strumpf zu mein'm Bein!“ Auf Wiederseden! Olympia=Festabend der Wehrmacht. Zum Zeichen ihrer engen Verbundenheit mit den Olympischen Spielen gab die Wehrmacht im Haus der Flieger einen Festadend, zu dem die militärischen Olympiakämpfer aller Sportarten von fast 50 Nationen erschienen waren. Hier begrüßt der Reichskriegsminister die ausländischen Gäste.(Weltbild, M.) Ueberlegener indischer Hockeysieg über USA. Ein Spielmoment aus dem Hockeykampf Indiens gegen USA., das Indien mit 7:0 gewinnen konnte.(Scherl Bilderdienst, M.) Amerikanische Ueberlegenheit im Zehnkampf. Auf unserem Bild sehen wir den Weltrekordinhaber Morris(USA..(Scherl Bilderdienst.) Pioniere im Dienste der Olympia. Um den Fußgängerverkehr während der Durchführung der Olympischen Ruderreaatta in Grünau aufrecht erhalten zu können, wurde von Pionieren eine 272 m lange Pontonbrücke über den Langen See gedaut, die dem Fußgängerverkehr zwischen Grünau und Köpenick dient. Unser Bild zeigt die Brücke kurz vor der Vollendung.(Heinrich Hoffmann, M.) Amerika siegt im 400-m=Lauf. Vater und Tochter im Gegelwettbewerd. Martha Genenger, Misliams(12A.) gedt vor dem Engländer Die Amertkanerin Mitz Churchill, die zusammen die deutsche Europameisterin, die det den Vorund Lu Balle(U3A.) beim 400=m=Lauf mit ihrem Vater an den Gegelwettkämpfen mit läufen edenfalls eine ausgezeichnete Zeit derausin der Zeit van Zekunden durchs Ziel. dem Boot„Angelta" für die Vereinigten Staaten schwamm(Weltvild, M.) Ein Gast aus Indien unter den Zuschauern. (Atlantic, M.) Nürnberg=Quartiere über Parteidienststelle Bekanntmachung der Organisationsleitung des Reichsparkeitages Nürnberg, 10. Aug. Täglich laufen eine ungeheure Anzahl von Gesuchen ein, in denen um Zurverfügungstellung von Quartieren für den Reichsparteitag 1936 gebeten wird. Hierzu wird folgendes bekannt gemacht: Die Quartiere für die Dauer des Reichsparteitages, die dem Quartieramt der Organisationsleitung zur Verfügung stehen, werden restlos über die Parteidienststellen(Gauleitung, Kreisleitung, Ortsgruppe) verteilt. Es ist zwecklos, einzelne Anträge auf Ueberlassung von Quartieren direkt nach Nürnberg an die Organisationsleitung zu richten. Hotelquartiere sind bereits restlos vergeben. Weitere Anfragen werden nicht mehr beantwortet. In vielen Fällen haben sich bei den letzten Parteitagen persönliche Beziehungen zwischen Quartier gebern und Quartiernehmern herausgebildet. In jedem Fall, wo der zuständige Hoheitsträger der Partei mit dem Wunsch des Quartiergebers, einen bekannten oder verwandten Quartiernehmer als Gast zugewiesen zu bekommen, einverstanden war, wurden vom Quartieramt diese Wünsche berücksichtigt. Durch die im Quartieramt jetzt kurz vor dem Parteitag anfallenden Mehrarbeiten ist es nach dem 10. August nicht mehr möglich, weitere Sonderwünsche zu berücksichtigen. Es wird daher gebeten, Anträge dieser Art nicht mehr zu stellen. Um eine reibungslose Unterbringung aller Gäste in der Stadt der Reichsparteitage zu sichern, wurde im Einvernehmen mit der Polizeidirektion Nürnberg=Fürth auf Grund der Artikel 44 bis 46 des Polizeistrafgesetzbuches für die Stadtgebiete Nürnberg und Fürth folgende vorubergehende ortspolizeiliche Vorschrift erlassen: § 1. Quartiergeber aller Art und zwar gewerbsmäßige wie gelegentliche Quartiergeber und private Gastgeber dürfen nach dem 7. September 1936, mittags 12 Uhr bis einschließlich 16. September 1936 nur solche Personen beherbergen, die ihnen von der Organisationsleitung der Reichsparteitage zur Unterkunft zugewiesen sind. Das gilt für entgeltliche wie für unentgeltliche Beherbergung und auch dann, wenn die Unterbringung schon vor dem 7. September vereinbart worden ist. Für Gaststätten und Pensionen gilt die von der Organisationsleitung der Reichsparteitage getroffene Quartierordnung. § 2. Die Bestimmung des§ 1 gilt nicht für die Aufnahme von nächsten Verwandten. Als nächste Verwandte gelten Personen, die mit dem Quartiergeber oder seiner Ehefrau verwandt oder verschwägert sind, und zwar Eltern, Großeltern, Schwiegereltern, Kinder, Geschwister, Onkel, Tante, Schwager, Schwägerin, Neffe, Nichte. § 3. Private Gastgeber, denen von der Organisationsleitung ein Quartiergast zugewiesen ist, sind verpflichtet, sich vom Quartier gast sofort nach seinem Eintreffen die Quartierkarte vorlegen zu lassen und seine Personalien, sowie den ständigen Wohnsitz des Quartiergastes vorzumerken. Der Quartiergeber muß jederzeit in der Lage sein, über die Personalien seines Gastes Auskunft zu geben. § 4. Private Quartiergeber, welche während des Reichsparteitages Personen bei sich beherbergen, die nicht vom Quartieramt zugewiesen sind,(siehe§ 2) sind verpflichtet, diese polizeilich anzumelden und zwar ohne Rücksicht auf die Dauer ihrer Anwesenheit. Die Meldung muß innerhalb 6 Stunden nach dem Eintreffen im Quartier bei der zuständigen Schutzpolizeiabteilung erstattet sein. Die für diese Meldungen vorgesehenen besonderen polizeilichen Meldeblätter sind bei jeder Schutzpolizeiabteilung und bei den Meldeämtern der Polizeidirektion Nürnberg kostenlos zu erhalten. § 5. Eine polizeiliche Anmeldung der vom Quartieramt zugewiesenen Quartiergäste ist nicht erforderlich. Die Vorschriften über die Meldepflicht für Gasthöfe, Hotels, Pensionen, Herbergen usw. bleiben unberührt. § 6. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschrift werden mit Geldstrafe bis 150 Mark oder mit Haft bestraft. Unter den Gasten bemerkte man Kreisleiter Stratzweg, Gauwalter Banger., Düsseldorf und Kreiswalter Nehm, Wermelskirchen. Die DAF=Fahnen senkten sich, das Lied vom guten Kamreaden erklang, ein Sprecher gedachte der Gefallenen und Tausende reckten die Hand zum stillen Gruß. Reichshauptamtsleiter Klaus Selzner umriß in längeren Ausführungen das Wesen der nationalsozialistischen Weltanschauung. Das Leben der Menschen unserer Zeit gilt dem Volke, seiner Einheit und Vervollkommnung. Die nationalsozialistischen Werte sind die deutschen Werte schlechthin. Das Gesetz von Blut und Boden, Heimat und Volk sind Naturgesetze und geben uns die Sicherheit der Arbeit und die Ewigkeit unserer Idee. Der 2jährige Kampf des nordischdeutschen Menschen entsprang der Sehnsucht nach Einheit, Rasse und völkischer Weltanschauung. Im Zeichen des Lichtsymbols des Hakenkreuzes haben wir die materialistischen und kapitalistischen Götzen überwunden. Wir stellen unsere sozialistische Gemeinschaft gegen die Ichsucht einer vergangenen Zeit. Manch einer mag die Idee des Führers noch nicht begriffen haben und noch verstandesgemäß überwundenen Anschauungen aner wird einfach eines Tages der Stimme seines Blutes folgen und den Weg zur völkischen Gemeinschaft finden. In unermüdlicher Arbeit für die Gemeinschaft haben wir uns einen Platz an der Sonne erobert. Der Sozialismus herrscht, die Wirtschaft dient dem Volk, ein ganzes Volk eifert seinem ersten Arbeiter und Staatsmann nach. Nach seiner Rede weihte Pg. Klaus Selzner noch 25 neue Fahnen der DAF und Kreiswalter Metz, Remscheid, brachte ein dreifaches Sieg=Heil auf den Führer aus. Zum feierlichen Ausklang sang man die Nationallieber. Dann rollte in wuchtigen Bildern Leo Weismantels Spiel vom ewigen Reich der Deutschen ab. Die Tausende, die die Zuschauerränge füllten, erlebten erschüttert das Spiel mit. Der gestrige Tag war in jeder Weise ein wertvoller Meilenstein auf dem Wege, den Kreisleiter Straßweg dem alten Schloß der bergischen Grafen zugedacht hat: Der kulturelle Mittelpunkt des bergischen Lebensraums zu werden. Wieder 144000 weniger Von Lastzug totgegnetscht Steigender Verkehr im Juli im Reichsbahndirektionsbezirk Wuppertal Wupvertal, 10. Aug. Der verhältnismäßig günstigen allgemeinen Wirtschaftslage entsprechend zeigte auch der Güterverkehr der Reichsbahn in allen seinen Teilen eine geringe Steigerung. Es ist dies umso bemerkenswerter, als sich sonst regelmäßig in den Sommermonaten Juli und August wegen der Ferien und Beurlaubungen ein geringer Verkehrsrückgang zeigte. Der Stückgutverkehr wurde außer durch den verstärkten Industrieverkehr durch erhöhten Versand an Obst, Gemüse und Kartoffeln gesteigert. Der Wagenladungsverkehr wurde durch den Versand an Hochbaustoffen und insbesondere an Wegebaustoffen belebt. Die Zahl der abgefertigten Frachtbriefe war gegenüber dem Vormonat um 6,6 v. H. und gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres um 3,3 v. H. höher. Die Zahl der arbeitstäglich gestellten Wagen stieg gegenüber dem Vormonat um 1,6 v. H. Im Personenverkehr nahm mit dem Ferienbeginn der Fernreiseverkehr erheblich zu. Die Feriensonderzüge waren sämtlich sehr gut besetzt. Von den 63 Zügen waren 59— zum Teil schon lange vor den Verkehrstagen— ausverkauft. Die Erweiterung der Vergünstigung bei Reisen auf Urlaubskarte hat zu einer merklich stärkeren Benutzung der Urlaubszüge geführt. Der Wochenend= und Ausflugsverkehr wurde dagegen durch das zu kühle und vielfach regnerische Wetter ungünstig beeinflußt. Auch der Gepackverkehr ist gestiegen, wenn auch nicht in dem gleichen Verhältnis wie der Reiseverkehr. Der Expreßgutverkehr wurde durch den Ge müse= und Obstversand stark belebt. Besonders stark war infolge der ungewöhnlich guten Ernte der Waldbeerenversand. Die Zahl der verkauften Fahrkarten ist gegen den Vormonat um 6,0 v. H. gegen Juli 1935 um 1,7 v. H. gestiegen. Gepäckund Expreßgutsendungen wurden 15,7 v. H. mehr als im Vormonat und 14,9 v. H. mehr als im Jahre 1935 abgefertigt. Nur noch 1 170 000 Arbeitslose Berlin, 10. Aug. Im Juli hat sich, wie die Reichsanstalt berichtet, der Arbeitseinsatz weiterhin sehr günstig entwickelt. Die Zahl der Arbeitslosen fiel im Juli nochmals erheblich, und zwar um 144 000 auf 1 170000. Damit ist sogar der Stand der Arbeitslosigkeit des wirtschaftlich günstigen Jahres 1929(1251 000) unterschritten. Viele ländliche Bezirke und auch ein Teil der industriellen Bezirke sind arbeitslosenfrei. Die an sich schon niedrige Zahl von 1170000 Arbeitslosen umschließt nämlich auch diejenigen Arbeitslosen, welche durch die starke Bewegung im Arbeitseinsatz, die mit der günstigen Beschäftigungslage zwangsläufig verbunden ist, gerade am Stichtag arbeitslos waren und deshalb bei der Zählüng nicht erfaßt wurden. Zu dem günstigen Bild des Arbeitseinsatzes hat neben dem starken Kräftebedarf der Landwirtschaft für die Einbringung der Ernte besonders die starke Aufnahmefähigkeit des Baugewerbes und der Metallindustrie beigetragen. Es war in vielen Bezirken nicht möglich, den gestiegenen Anforderungen dieser Gruppen in jeder Hinsicht gerecht zu werden. Deshalb mußte zur Behebung des Facharbeitermangels der Ausgleichsverkehr weitgehend in Anspruch genommen werden, der von Monat zu Monat zunimmt. Tragisches Verkehrsunglück in Schlesien Haynan, 10. Aug. Auf der Fernverkehrsstraße Haynau=Bunzlau geschah ein schweres Unglück. Ein Motorradfahrer wollte von einem Seitenweg in die Fernverkehrsstraße einbiegen. Dabei wurde er von einem Lastzug erfaßt, zu Boden geschleudert und schwer verletzt. Um den Verletzten nicht zu überfahren, steuerte der Führer des Fernlastzuges nach links hinüber. Im gleichen Augenblick kam ein zweiter Motorradfahrer aus der entgegengesetzten Richtung. Er wurde von dem Lastzug umgerissen und in den Straßengraben geworfen, wo er schwerverletzt liegen blieb. Unglücklicherweise kam der Lastkraftwagen so weit von der Fahrbahn ab, daß er in den Straßengraben stürzte. Der zweite Motorradfahrer kam dabei unter den Motorwagen des Lastzuges zu liegen und wurde zu Tode gequetscht. Der Fahrer des Lastzuges und seine beiden Mitfahrer kamen, obwohl der Lastzug durch den Sturz in den Straßengraben in eine gefährliche Lage geriet, ohne Verletzungen daFeste der Gemeinschaft Wieder waren Tausende bergischer Menschen nach Burg gekommen Burg=Wupper, 10. Aug. Der zweite Spieltag der Nationalen Festspiele in Burg a. d. Wupper 1936 sah gestern vor der Aufführung des Spiels„Das Reich— das Reich“ zwei Kundgebungen des bergischen Arbeitsdienstes, Gruppe 212, und des bergischen Kreises der Deutschen Arbeitsfront. Tausende von Besuchern waren in Burg zusammengeströmt. Ein jeder helfe wie er kann Durch die letzten Ereignisse in Spanien wächst das Interesse und die Hilfsbereitschaft für die deutschen Flüchtlinge aus Spanien ständig. Spenden nehmen alle Giround Sparkassen entgegen. Außerdem können Einzahlungen bei dem Konto des„Hilfsausschuß für Spanien=Deutsche in der Leitung der Auslandsorganisation der NSDAP“ bei der Berliner Stadtbank, Girokonto 2 400, Hilfsausschuß für Spanien=Deutsche, erfolgen, ferner ist eine Einzahlung auf das Postscheckkonto der Berliner Stadtbank(Berlin 86 002) möglich. Ebenso nimmt bekanntlich unser Verlag Spenden entgegen. Das Auslandsdeutschtum war unter denersten, die gaben und bekundete so eine Opferbereitschaft und tiefe Verbundenheit mit dem ganzen deutschen Volke. Die Ortsgruppe Saloniki(Griechenland) der Auslandsorganisation der NSDAP spendete 10000 Drachmen, die Ortsgruppe Basel 300 Schweizer Franken, die Landesgruppe Kamerun 68 Pfund, der Kreis Belgien I der Auslandsorganisation der NSDAP 9000 belgische Franken, die deutsche Kolonie GothenburgSchweden 500 schwedische Kronen, die Reichsdeutsche Gemeinschaft Waubach=Holland 50,33 Mark und ein ungenannter Auslandsdeutscher 200 Schweizer Franken. „Hindenburg“ im Olympia-Dienst Schon zwei Mal hat das Luftschiff„Hindenburg“ seine Verbundheit mit den Olympischen Spielen bewiesen: Es brachte die letzten Olympiagäste aus Südamerika und fuhr am 1. August, dem Eröffnungstage über Berlin. Zum dritten Mal wird sich nun das Luftschiff in den Dienst der Spiele stellen: Man hat die für den 15. August angesetzte Nordamerikafahrt des„Hindenburg“ um 24 Stunden verschoven, um dadurch einen möglichst schnellen Versand der Bilder und Filmaufnahmen von der Schlußfeier der Olympischen Spiele nach Nordamerika zu ermöglichen. Da das Luftschiff zur Ueberquerung des Nordatlantik nur zwei Tage benötigt, werden schon am Mittwoch nach der Beendigung der Spiele die Bilder von der Schlußfeier in der amerikanischen Presse erscheinen. Das für Nordamerika bestimmte Filmmaterial wird am Sonntagabend nach Beendigung der Schlußfeier mit einem Sonderflugzeug nach Frankfurt a. M. gebracht und sofort auf das dort wartende Luftschiff nach Lakehurst verladen. Als Abschluß eines Sportfestes der Arbeitsdienstmänner im Solinger Stadion am Wochenende fand auf der Spielbühne die Siegerehrung statt. Oberstfeldmeister Braun, Düsseldorf, übergab den Siegern der einzelnen Abteilungen die Siegespreise. Am besten schnitt ab die Dienstabteilung Jodoc Kehrer, Wermelskirchen, 2/212, gefolgt vom Lager Dhünn, 8/212, und der Dienstabteilung Golzheimer Heide bei Düsseldorf, 1/212. Die Wermelskircher Dienstabteilung erhielt in der Gesamtwertung den 1. Platz. In folgenden Wettbewerben traten die Arbeitsdienstmänner an: 1500 Meter, Kugelstoßen, Weitsprung, Keulenweitwurf, 100 Meter, Fünfkampf, Tauziehen, Dienstgradstaffel, Olympische Staffel und 4 mal 100 Meter=Staffel. Besonders beachtlich waren die Zeiten über 100 Meter, 11,5 Sek., und im Keulenweitwurf, genau 60 Meter. Oberstfeldmeister Braun führte in seiner Ansprache u. a.Leibeungenhet beitsdienst die Gemein einzelnen bereit machen sollen für den Einsatz für Führer und Volk. Das Sportfest habe unter der Losung gestanden: Die Gemeinschaft kennt Sieger, aber keine Besiegten! In einem exakten Ein= und Abmarsch zeigten die fünf angetretenen Dienstabteilungen der Gruppe, Wermelskirchen, Dhünn, Wipperfürth, Opladen und Kettwig— die Abteilung Radevormwald war verhindert zu kommen— tadellose Schulung. Mit blitzendem Dienstspaten, es sind keine Paradespaten, sondern die normalen Spaten des täglichen Gebrauchs, die nur blitzblank gescheuert werden, wehenden Fahnen und schmetternder Musik zogen die grauen Kolonnen schließlich ab und räumten der Arbeitsfront das Spielgelände. Aufmarsch der Arbeitsfront In drei Marschsäulen waren die Männer Bura geeilt: von Wermelskir= 6lingen. 1000 Unzen Platin dem Führer überreicht Der Führer empfing den durch seine Arbeit um den Wiederaufbau des Deutschtums in Südafrika und für die Wiederherstellung guter Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Südafrika verdienten deutschen Bergwerksbesitzer Dr. Merensky aus Johannisburg(Transvaal). Dr. Merensky überreichte dem Führer als Zeichen des Dankes und der Verehrung, die er und die Deutschen in Südafrika für den Führer des deutschen Volkes empfinden, eine Gabe von 1000 Unzen Platin. Unvorstellbare Hitze bei Großbrand Nach Feierabend bemerkte ein Arbeiter eines Königsberger Werkes einen Oelbrand, der sich mit ungeheurer Geschwindigkeit ausbreitete. Die Feuerwehr, die mit vier Löschzügen und mit dem Motorlöschboot eingriff, konnte infolge der unvorstellbaren Hitze kaum hinter Asbestschirmen an den Brandherd vorrücken. Eine Reihe Lastkraftwagen verbrannte. Viehherde von Artillerie beschossen Bei einer Uebung der englischen Territorialarmee bei Salisbury schlugen zwei Granaten mehr als eineinhalb Kilometer vor der Zielscheibe entfernt in eine Viehherde ein und töteten zwei Schafe und zwei Kühe. Die Unfallgegend ist ein beliebter Nnsfluasort, doch sind Menschen nicht z Schaden gekommen. Kriegsmaterial für Spanien beschlagnahmt In Antwerpen sind fünfzig Eisenbahnwagen eingetroffen, die nach den Frachtbriefen Sprengstoffe enthalten sollten. Tatsächlich bestand der Inhalt aus Handgranaten und Kriegsmaterial für die spanische Regierung. Die Wagen stammen teils aus dem Industriegebiet von Lüttich, teils aus dem Hinterland. Die Regierung hat das gesamte Material beschlagnahnen lassen. Ölvmpia-Festtage Strecken-Sklzze vom Marathonlauf 42 195m V Das Schwimmen begann. Start eines Vorlaufes zum 100=Meter=Freistilschwimmen im Olympiaschwimmstadion (Atlantic, M.) Der Sieger im Kajakeiner über 10000 m, Ernst Krebs, wird zur zweiten Goldmedaille beglückwünscht, die er für Deutschland in Grünau erkämpfte.(Pressephoto, M.) Die deutschen Sieger im Kajakzweier über 10 000 m, Wevers und Landen, die die Goldmedaille errangen.(Atlantic, M.) LKontrollstelle u Verpflegungss Nachrichtenstelle Uebersichtskarte zum Marathonla Olympia=Pressedienst, M.) Finnensieg im 3000=m=Hindernislauf. Ein Augenblicksvild am Wassergraben aus dem 3000=m=Hindernislauf, den der Finne IsoHollo(rechts) in der neuen olympischen Rekordzeit von 9:03,8 Minuten gewann. Der zweite Läufer, Mitilainen=Finnland, nimmt gerade den Wassergraben, während der Amerikaner Manning die Hürde übersteigt. Rechts von ihm unser Läufer Dompert(X), der die Bronzemedaille für uns gewann.(Heinrich Hoffmann, M.) Bild links: Das„Ohr der Welt“ beim Olympia. So kann man das Mikrophon des Olympia=Weltsenders nennen, dessen einzigartige Organtsation alles Kampfgeschehen erfaßt und in geschickter Zusammenstellung der einzelnen Reportagen Millionen Rundfunkvörern das Miterleben ermöglicht. An alle Kampfstätten führen die Anschlußleitungen der Schaltzentrale des Weltsen ders und überall sind die Funksprecher mit ihren tragbaren Mikrophonen zur Stelle.(Scherl Bilderdienst, M.) Blick auf das Regattagelände in Grünau. (Pressephoto, M.) Sr sohneer der Welt ermittest wurde. 5Unr waren es sicherlich 22000 ZuRecksiporie denaen des Ii der einen prachtigen und in allen Farben schillernden Rahmen verlieben. schimmen der Frauen auf dem Programm, das mit zwei Zwischenläufen fortgesetzt wurde. Rie Lini Wagner(beide Holand), Catherine Rawis(U2A.) und Gisela Arendt n s waren die gefährlichen Rivalinnen im ersten Lauf. Die ameritanische Meisterin erwischte den vesten Start, doch bei 25 m ging G. sela Arendi in mäwugem Spurt und aroßartigen Beinschlag an ior vorvei, um bei 50 m in 30. Sekunden zu wenden. Tini Wagner, Rie Masienbroet und C ederine Rawis lagen binter dec Deutsch. Wiederum setzte Mastenbrock zwischen 60 uno W0 m mit ihrem gefürchteten Spurt an Wuchtig griffen dann ihre Arme zu. Ohne e ausznueven kam sie an Arendi vorbei, die evenfaus schonte und den zweiten versuchtt. Die Hollnderin sieate in 1:06.4 Minuten vor Arendt in 1:07,2 und Wagner kam in 1:08,6 Minuten auf den vierten ch schärfer als im ersten Lauf ging die aus gezeichnete Argentinierin Campbell im zweiten Lauf an wendeie sie doch in der erstaunlichen Zeu von 21 Sekunden. Bei 50 m lag sie knapp er Amerikanerin Mor Kean und der holländischen Weltretorolerin den Ouden. Zwichen nio Pmaad s einen samoien Kopf-an-Kopfoi zwischen der blonden Argentinierin und e imuwen fere auiackommenen Holänderin den Suce aommen ennrannt lamen beide e Südamerikanerin sieate in 1:06.6 Minuten von den Ouden in 1:06.7 Minuten Hinter den beiden Eruplazierten rieben sich die Amerikanerinnen Mac Kean und Lapp in einem ungemein scharfen Kampf um den dritten Platz auf, der in 1:08,9 Minuten an Mac Kean fiel Käbe nu apactanen und bane Lübe. in 1.090 Minuten den vierten Platz vor ameni ie Tanin Raandun fenten an In den Endlauf am Montag gelangten die drei Ersten und die schnellste Vierte, also Mastentk, den Ouden und Wogner(Halland). Camptinien,. Nuwis und Mac Kean (USA.) sowie Gisela Arendt(Deutschland). Ferenc Esik weltschnellster Sprinter Fischer vor Fick nur Fünfter. Eusige Stille herrschte im weiten Rund des Schwimmstadions, als der deutsche Saarter Benecke die Teilnehmer zum 100 m Kraulschwimmen aufrief. Vom Himmel brannte die Sonne und eine leichte Brie wehte über das in acht Bahnen aufgeteilte Schwimmbecken. Die Stariblöcke von 1 bis 7 standen für die Entscheidung bereit und wurden von Arai(Japan), Yusa (Japan), Lindegren(USA.), Fick (Deutschland), Taguchi(Japan) und Csik(Ungarn) belegt.„Achtung... Schuß“ und in einem Sprung geht das Feld ins Wasser Europameister Ferenc Csik erwischte besten Start, dicht gefolgt von dem deutschen Europarekordler Helmuth Fischer und dem auf der zweiten Bahn liegenden Japaner Yusa. Die 50-m=Wende erreichte als Erster der Ungar in der verbälmnismätzig nicht auzu guten Zeit von 2 n tunden. Einer sab den anderen erstaun an und man fragte sich, wo die Japaner blieben. icher lag mit einem Meter Rücktand an zweiBei 19 m brauste der überaus locker und vollkommen entspannt, stilistisch geradezu tegende Ungar dem Ziel zu. Es stand bei 90 m fest, daß Csik gewinnen würde wenn er auch nur noch eine halbe Länge vor den inmenden, aver verrampn jowimmenden Japanern Yusa und Arai hatte. Nur um Handschlag war Yusa vor Arai und Taguchi am Ziel. Fischer datte bis 80 m ein großarriges Rennen geschwommen, fiel lann aber im entcheidenden urr leicht zurück. Mit Abstand er immerhin noch den amerikanischen WeltAinderen Hieter Jic und desen Landsmann Lindgrei hinter sich. Die erste Entscheidung im Schwimmstadion, gleichzeitig aber auch die erste große Ueberraschung, an die selbst die Ungarn eder veror hane Jubel herv. Von Esik hieß es bisher immer, r. junge und schlanke Schwimmer sei körperlich nicht kräftig genug und habe nicht die starken um einen olympischen Sieg zu erringen Alle Achtung vor Csik, der das wahrmachte, was Dr. Barany 1928 in Amsterdam nicht gengen war. Ergebnis: Olympiasieger: Ferenc Csik(Ungarn) 57.6 Zek 2. Masanori Arai(Japan) 57,9 Jek 3. Sbigeo Arai(Japan) 58,0 Sek abaru Taguch(Japan) 581 Set. . Helm. Fischer(Deutschl.) 59,3 Set 6. Peter Fick(U3A.) 59,7 Set l. Arthur Lindegren(U3A.) 59,9 Set Eine kleine Ehrung wurde den drei Ersten zuteil, als Csik, Yusa und Tarai von Mädels des Ehrendienstes schlichte Lorbeerkränze auf den Kopf gesetzt bekamen, während Drigny(Frankreich), der Ehrenpräsident des Internationalen Schwimm=Verbandes, die Glückwünsche aussprach. Die offizielle Siegerehrung findet erst um Montag vor der Ehrentribüne auf der Hauptkampfbahn statt. Deutscher Wasserballsieg Tschechoslowakei 6:1(4:0 geschlagen Im Vorlauf am Sonntag schieden Schwartz, Fischer und Heibel(Deutschland) aus. Der erste Kampf der vier Wasserball=Vorrundenspiele des Sonntagnachmittags führte die Mannschaften von Deutschland und Tschechoslowakei zusammen, die am Tage vorher ihre ersten Spiele gegen Frankreich(8:1) bezw. Japan(4:3) gewonnen hatten. Deutschland hatte die gleiche Mannschaft zur Stelle wie gegen Frankreich. Unter den fast 25 000 Zuschauern sah man auf der Ehrentribüne auch den Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, der von der Hauptkampfbayn berüvergekommen war. Die deutsche Mannschaft hinterließ wieder den besten Eindruck. Das Zu sammenspiel klappte in jeder Beziehung, außerdem zeigte sich das technisch erforderliche Können und auch an der nötigen Härte fehlte es nicht. Vorbildlich war vor allem die Kombination im deutschen Sturm. Mittelstürmer Schneider (Duisburg) war hier mit fünf Toren der erfolgreichste Spieler. Das vierte Tor erzielte der Magdeburger Schulze durch Verwandeln eines 1=Meter=Strafwurfes. Erst beim Stande von 6:0 kamen die spielerisch klar unterlegenen Pra ger durch ihren Mittelstürmer Karel Schmuck zum Ehrentreffer. Sehr gut war der holländische Unparteiische de Fries, der alle Regelverstöße sofort untervand und für einen fairen Kampfverlauf Sorge trug. Deutschland hat in der Gruppe 3 nach zwei Siegen eine klare Führung, haben doch Frankreich und die Tschechoslowakei je eine Niederlage, Japan sogar schon zwei Niederlagen aufzuweisen. Wir benötigen aus dem Kampf gegen Japan nur einen Punkt zum endgültigen ersten Platz. Die Teilnahme an der Zwischenrunde ist bereits gesichert. Gruppe 2. Großbritannien— Jugoslawien 4:3(3:3). Mit diesem knappen und ziemlich glücklichen Erfolg hat sich Großbritannien die weitere Teilnahme an den Wasserballkampfen gesichert. Das Ergebnis wird den Leistungen nicht gerecht, denn die Jugoslawien waren in technischer Hinsicht sogar eine Kleinigkeit besser als die Briten. Gruppe 4. Schweden— Island 11:0(7:0). Erwartungsgemaß eine völlig einseitige Angelegenheit. Nach der Niederlage gegen Oesterreich mußten die Schweden dieses Spiel gewinnen und sie müssen auch noch die Schweiz schlagen, um mit Oesterreich in die Zwischenrunde zu gelangen. Gruppe 1. Holland— Belgien 1:1(1:1). Das letzte Spiel des zweiten Tages im Wasservallturnier war keineswegs dazu angetan, alle die guten und begeisterten Eindrücke, die der Sonntag vermittelte, zu unterstreichen. Belgien und Holland als Rivalen um die Führung in ihrer Gruppe, lieferten sich einen allzu barten Kampf, der nur wenig technische Feinheiten brachte. Kitei Son gewinnt den Marathonlauf Japanischer Sieg in der Die klassische Prüfung, der Marathonlauf über 42,2 km, wurde mit Kitei Son von einem der drei japanischen Teilnehmer gewonnen. Die Hunderttausend bereiteten dem Asiaten stürmische Ovationen. Den zweiten Platz belegte der Engländer Ernest Harper vor Shoryu Nan, so daß Japan auch noch die bronzene Medaille zufiel. Kurz vorher hatten im Stadion die Siegerehrungen für die Staffelnkonkurrenzen stattgefynden. Zu den Kämpfen hatten sich inzwischen auch König Boris von Bulgarien und Reichsinnenminister Dr. Frick eingefunden. Das Feld unterwegs... Am Start zum Marathonlauf fehlten Chapelle(Belgien), Nova(Kolumbien) und Hirt(Schweiz). Unter Führung des Engländers Harper legten die Teilnehmer eine Runde und 350 m auf der Bahn zurück und verließen das Stadion durch den Marathontunnel. Der Weg führte dann über den Süddamm des Maifeldes zurück auf die Höhe des Marathontores, von dort 30 m über das Maifeld zum Glockenturmplatz und dann in westlicher Richtung durch die Glockenturmstraße rechts zur Angerburgallee bis zur Haarnadelkurve. Weiter ging es sodann über Schildhorn, Kaiser WilhelmTurm, Lindwerder, Große Steinlanke zum Kronprinzessinnenweg, über die Westseite der Avus, dann in östlicher Richtung zum Wendepunkt und den gleichen Weg zurück ins Olympische Stadion, wo noch 150 m auf der Bahn bis zum Ziel zurückzulegen waren. Den größten Höhenunterschied gab es am Kaiser Wilhelm=Turm. schwersten Laufprüfung Nach dem Verlassen des Stadions diktierte der Argentinier Zabala, Olympiasieger von 1932, mit seinem kurzen, abr schnellen Schritt das Tempo. Die ersten zehn Kilometer legte er in der guten Zeit von 32:30 Minuten zurück, wobei er die höchsten Steigungen am Kaiser Wilhelm=Turm spielend genommen hatte. An zweiter Stelle lag der Portugiese Dias mit einer halben Minute im Rückstand. Fast in gleichem Abstand folgte der Amerikaner „Tarzan“ Brown auf dem dritten Platz. Dabinter gemeinsam der Engländer Harper und Son(Japan). In kürzeren oder längeren Abständen waren auf den nächsten Plätzen Neskens(Belgien), der Argentinier Oliva, Gibson(Südafrika) sowie die Schweden Palmé und Enochsson zu finden. Das schwüle Wetter begünstigte die aus wärmeren Zonen stammenden Teilnehmer. Bei 15 km lag Zabala in 49:45 Minuten mit mehreren hundert Metern vor Dias und den auf gleicher Höhe folgenden Harper und Son an der Spitze. Brown hatte gegen Harper und Son etwa 50 m verloren und wurde von Enochsson, Oliva, Coleman(Südafrika) und dessen Landsmann Gibson bedroht. Auf den nächsten Kilometern gab es kaum Veränderungen. Nach dem 20. km lag Son hinter Zabala zuweilen nur eine Minute zurück, doch am Wendepunkt ergab sich bei 21 km folgender Stand: 1. Zabala 1:11:29 Std., 2. Son und Harper je 1:12:49 Std., 4. Dias 1:12:59 Std., 5. Enochsson, 6. Coleman, 7. Gibson, 8. Brown, 9. Palmé und 10. Oliva. Auf den weiteren drei Kilometern büßte Zabala seinen Vorsprung gegen den ihn mit schnellen Trippelschritten verfolgenden Japaner Son Deutsche Frauenstaffel vom Pech verfolgt. Die deutsche Frauenstaffel über 4X100 m, die am Sonnabend neuen Weltrekord gelaufen war, und am Sonntag im Entscheidungslauf einen sicheren deutschen Sieg verschenkte, von lints: Albus, Krauß, Dollniger und Dörfeldt.(Weltbild, M.) bis auf 32 Sekunden ein. Fünf Meter hinker Nippons Vertreter lag Harper. Größere Abstände trennten Coleman, Brown und Gibson. In Hintergrund tauchten jetzt die hellblauen Trikots der Finnen auf. Ticht zusammen lagen Muinonen, Tamila und Tarkiainen vor dem Schwoden Palmé. Nach dem Verlassen der Avus Rippons Triumph im Marathonlauf. Kurz vor dem Wendepunkt am Avus=Nordtor. Links der Marathonsieger Son=Japan, der hier noch mit Harper=England zusammen läuft. Im weiteren Teil der Strecke ließ er jedoch den Engländer weiter hinter sich zurück.(H. Hoffmann.) war auf dem Rückweg erneut die schwere Längsseite der Havel zu nehmen. Zadala ließ nun erschöpft nach. Zermürbt durch das allzu scharfe Anfangstempo, mußte er nicht nur den Japaner Son, sondern auch Harper vorbeilassen. Beim 31. km hatte er bereits 2:17 Minuten gegen den Japaner verloren. Der Brite lag 50 m hinter dem Sohn Asiens und über 100 m vor dem Argentinier. Unaufhaltsam war der Vormarsch der Finnen. Alle drei machten in einer Front geschlossen Jagd auf den Südafrikaner Coleman, dessen Landsmann Gibson bereits überholt worden war. Nach weiteren drei Kilometern war Zabala ganz aus der Spitze verschwunden. Son hatte mit 70 m die Führung, aber nur noch 40 Sekunden lag der Finne Muinonen mit Tamila auf den Fersen noch hinter dem JapanerTarkiainen war an Coleman nicht vorbeigekommen. Stark aufrücken konnte inzwischen der Japaner Nan, der sich bereits vor Gibson und die Schweden Palmé und Enochsson gelegt batte. Nach dem 35. km stand der Sieg von Son fest. Fanfarentöne kündeten sein Na= hen im Olympischen Stadion an. Erwartungsvolle Rufe wurden laut, voller Spannung wartete die Menge auf das Eintreffen des Japaners, dessen Vorsprung von Kilometer zu Kilometer größer geworden war. Beim 87. km führte er mit einer Minute vor Harper und seinem mächtig nach vorn gekommenen Landsmann Nan sowie den Finnen Tamila und Muinonen. Dann kam er unter brausendem Beifall, leicht und federnd laufend, ins Stadion. Noch ein Spurt und dann lief der kleine braune Asiat als vielbejubelter Sieger ins ZielSchnell entledigte er sich der Schuhe und lief völlig frisch, als wäre der gewaltige Lauf ein Spaziergang für ihn gewesen, mitten über das Spielfeld, nahm seine am Start niedergelegten Sachen in Empfang und ließ sich nieder. In beträchtlichem Abstand folgte als zweiter der Engländer Harper, dichtauf der zweite Japaner, Nan, als Dritter. Als Vierter kam der Finne Talima ein. Das genaue Ergebnis war: Olympiasieger: Kitei Son(Japan) 2:29:19.2 Std. 2. Ernest Harper(Großbr.) 2:31:23,2 Std. 3. Shoryu Nan(Japan) 2:31:42,0 Std. 4. Erkki Tamila(Finland) 2:32:45,0 Std. 5. Vaino Muinonen(Finland) 2:33:46,0 Std. 6. Johannes Coleman(Südafr.) 2:36:17,0 Std. Ergreifend gestaltete sich die Siegerehrung der Marathonläufer. Es war die letzte Entscheidung des Tages wie überhaupt der Leichtathletik. Die Japaner Son und Nan sowie der Engländer Harper traten zur Feier an. Durch die andachtsvolle Stille klang die schwermütige japanische Hymne. Erdrückt von der Wucht dieser Feier konnten die mit gesenkten Häuptern auf dem Podest stehenden Japaner den Tränenstrom nicht zurückhalten. Der beste Deutsche war Eduard Braesecke, der in 2:59:33,4 Stunden als 29. einlief, während Franz Barsicke und Paul de Bruyn aufgaben. Son stellte mit 2:29:19,2 Stunden einen neuen olympischen Rekord auf. Auch Harper und Nan blieben noch unter der von Zabala in Los Angeles benötigten Zeit. * Broncemedaille für Elfriede Kaun Ungarischer Sieg im Frauen=Hochsprung durch Csat. Das Feld der 18 Bewerberinnen am Hochsprung lichtete sich erst nach 1.50 m Höbe. Als die Latte auf 1,55 m gelegt wurde, waren noch 13 Springerinnen im Wettbewerb, darunter auch die Deutschen Elfriede Kaun und Dora Ratfen Ratjen übersprang noch 1,58 m und hatte damit den vierten Platz sicher. Die Engländerin Odam. die Ungarin Ibolya Csak und Elfriede Kaun (Kiel) kamen noch über 1.60 m. Die Engländerin schaffte es beim ersten Sprung, Csaf beim zweiten und die Deutsche beim dritten Versuch. Ms die Latte auf 1,62 m gelegt wurde, scheiterten alle drei Bowerberinnen. Im Stichkampf jedoch kam Csak über 1.62 m und erkämpfte damit für Ungarn wieder eine Goldmedaille, die zweite des Sonntags nach dem Schwimmer Ferenz Est Im Ringen um den zweiten Platz war die Enaländerin Odam glücklicher, da sie 1.60 m bewältigte. Elfriede Kaun mußte sich mit dem dritten Platz begnügen, hatte aber wenigstens noch eine Bronzemedaille für Deutschland errungen. Das Ergebnis: Olympiasiegerin: Ibolya Csak(Ungarn 1,60 m (Stichkampf 1,62 m) 2. Dorothy Odam(Grostbritannien) 1,60 m 3. Elfriede Kaun(Deutschl.) 1.60 m d. St. entsch.) 4. Dora Ratjen(Deutschland) 1,58 m Marguerite Nicolas(Frankreich) 1,58 m Olympisches Hockey=Turnier Von den Rasensports bei den Olympischen Spielen wurde am Sonntag lediglich das HockeyTurnier mit zwei Spielen der Gruppe C gefördert. Der Favorit Holland zeigte sich auch im Kampf gegen Frankreich überlegen und sicherte sich durch einen derdienten 3:1=(1:0)=Sieg die Spitze. Frankreich behauptet trotz dieser Niederlage noch den zweiten Platz, da im Spiel Schweiz— Belgien eiwas unerwarter die Eidgenossen mit 2:1 zum Siege kamen und den Belgiern dadurch die Gelegenheit verdarben, auf den zweiten Platz vorzurücken. Werwar Ludwig Tolk Zwei silberne und zwei broncene Medaillen im Ringen In der Deutschlandhaue fielen am Sonntag sämtliche Entscheidungen im Griechisch=Römischen Ringen. Im Bantamgewicht errang die Goldene Mebaille Mortan Loering=Ungarn, die Silberne Medaille Egon Svensson=Schwedan und die Bronzene Medaille Jakob Brendel=Deutchland. Im Leichtgewicht fiel die Goldene Medaille an Lauri Kotela=Finnland, die Silberne an Jos. Herde=Tschechoslowalzi und die Bronzene an Voldemar Vaeli=Estland. Im Federgewicht erbielt die Goldene Medaille Dasar Erkan=Türkei, die Silberne Aarne ReimFinnland und die Brozene Einar KarlssonSchweden, während Sebastian Hering=Deutschland auf den vierten Platz kam. Im Weltergewicht errang die Goldene Medalle Rudolf Spedberg=Schweden, dse Silberne Fritz Schäfer=Deutschland und die Bronzene Eino Virtanen=Finnland. Im Mittelgewicht erhielt die Goldene Medaille Ivar Johansson=Schweden, die Silberne Ludw Schweikert=Deutschland und die Bronzene Josef Palotas=Unaarn. Im Halbschwergewicht erwarb die Goldene Medaille Arel Cadier=Schweden, die Silberne Edwins Bietags=Lettland und die Bronzene August Neo=Estland. Werner SeelenbinderDeutschland kam auf den vierten Platz. Im Schwergewicht fiel die Goldene Medaille an Kristjan Palusalu=Estland, die Silberne an John Nyman=Schweden und die Bronzene an Kurt Hornfischer=Deutschland Goldmedaille im Segeln Wettfahrttag in Kiel Klarblauer Himmer und strahlende Sonne pegrüßte am Morgen des sechsten Wettfahrttages die Segler in Kiel nur ließ wieder, wie auch am Vortage, der Wind auf sich warten. Die Wettfahrleitung entschloß sich trotzdem, die Boote zu den Startplätzen schleppen zu lassen, um beim Aufkommen einer Brise die Felder sofort starten zu können. Mit einstündiger Verspätung wurden schließlich die Jachten auf der Außenförde, die 6=m=R=Klasse, die 8=m=R=Klasse und die Starboot=Klasse, ins Rennen geschickt, während die Olympia=Jollen auf der Binnenbahn gar 1½ Stunde Startverzögerung batten. Ein leichter Nordnordost von etwa 2=m=Sek. ließ die Boote nur langsame Fahrt machen; doch frischte die Brise später auf. Zu einem spannenden und hinreißenden Kampf entwickelte sich das Rennen der StarbootKlasse, das erst wenige Meter vor dem Ziele entschieden wurde. Von Anfang an lagen der holländische Vertreter A. L. J. Maes mit seinem Boot„Bem 2“ und der deutsche Vertreter Dr. Bischoff mit seinem Boot„Wannsee" in bartem Kampf miteinander. Der Holländer ging als Erster über die Startlinie, gefolgt von dem Deutschen, der auf der ganzen Strecke durch häufiges Wenden an dem Holländer vorbetzukommen suchte. Maes ging jedoch immer mit über Stag, so daß der Deutsche nicht frei kam. Wenige hundert Meter vor dem Ziele ging „Bem 2“ als erster über Stag, um in die Ziellinie einzuscheren; Dr. Bischoff nutzte diesen Augenblick des Freikommens günstig aus, segelte noch kurz den alten Kurs weiter. Dadurch mußte der Holländer hinter dem Deutschen herumgehen, Dr. Bischoff war freigekommen, ging nun ebenfalls über Stag und passierte mit wenigen Sekünden Vorsprung vor dem Holländer das Ziel. Sirenengeheul und Hipp=Hipp=Hurra=Rufe von den rund 50 Begleitfahrzeugen empfingen ihn, denn durch diesen Sieg ist der Ausgang des Rennens der Starboot=Klasse schon entschieden. Deutschland ist die Goldmedaille nicht mehr zu nehmen, selbst wenn Dr. Bischoff im letzten Rennen am Montag keinen Punkt und sein hartnäckigster Gegner Schweden die höchste Punktzahl erreichen sollte. Einen weiteren deutschen Sieg gab es in der 8em=R=Klasse durch das Boot„Germania 3“. Im Start erwischte das Boot eine günstige Position, die es noch weiter ausbauen konnte. Der Norweger wurde zurückgerufen, weil er die Startleine zu früh passiert hatte, arbeitete sich aber bald wieder zum dritten Platz vor.„Germania 3“ beendet das Rennen mit fast vier Minuten Vorsprung vor dem zum ersten Mate in der Spitzengruppe einkommenden Franzosen. Entscheidend für den Ausgang des Rennens der 6-m=R=Klasse war die erste Kreuzstrecke. Hier ging eine Gruppe vom Start weg unter den alle 25 geschlossen über die Startlinie. Die erste Tonne wurde in der Reihenfolge Schweiz, Ungarn, Norwegen, Deutschland, Holland gerundet, doch waren die Zeitunterschiede nur sehr gering. Auf der zweiten Runde teilte sich das Feld, 16 Boote unter Führung des Schweizers gingen unter den Schutz des Ufers und kamen hier gut voran. Krogmann=Deutschland war auf den elften Platz zurückgefallen, arbeitete sich aber wieder gut voraus und belegte im Ziel den sechsten Platz. In der Gesamtwertung nach der sechsten Wettfahrt führt Holland mit 141 Punkten vor Deutschland mit 131 und Großbritannien mit 130 Punkten, Ergebnisse: Startboot=Klasse, 6. Wettfahrt: 1. Deutschland 2:23:04(12 P.): 2. Holland 2:23:20(11 P.); 3. Schweden 2:26:37(10 P.). 8m=R=Klasse: 1. Deutschland 2:57:27 (10 P.); 2. Frankreich 3:01:02(Protest): 3. Italien(Protest). 6=m=R=Klasse: 1. Norwegen 2:29:54(12 2. Schweden 2:33:48(11 P.); 3. Holland 2:34:86 (10 P.); 4. Deutschland 2:34:58(9 P.). Olympia=Jollen: 1. Holland 1:31:39(25 P.): 2. Norwegen 1:34:09(24 P.): 3. Italien 1:34:17 (23 P.); 4. Ungarn 1:34:29(22 P.): 5. Schweiz 1:35:06(21 P.); 6. Deutschland(20 P.). Deutschland überrennt ASA. Das olympische Handball=Turniet stellte am Samstag die Endrunden=Teilnehmer fest. In der Gruppe A war Deutschland der Sieg nie zu nehmen und fertigte im zweiten Spiel U3A. überlogen mit 29:1(17:0) ab, sodaß neben ihm noch Ungarn die Endrunde erreichte. Erwartungsgemäß erwies sich Oesterreich den Eidgenossen überlegen, die trotz heftigen Widerstandes mit 3:14(2:8) das Nachsehen hatten. Trotzdem aber stehen beide Mannschaften in der Endrunde, da Rumänien hier sieglos ausscheiden mußte. Deutschland— USA. 29:1(17:0). Das letzte Epiel der Handball=Vorrunde führte auf dem Platz des Polizeistadions die Mannschaften von Deutschland und U84. zusammen. Die Deutschen waren ihrem Gegner jederzeit überlegen und sicherten sich mit 29:1 Sieg und Eintritt in die Endrunde. Der Sieg unserer Elf war bedingt durch die vorzügliche Zusammenarbeit aller Mannschaftsteile, die glänzende Ballbebandlung und die dauernden Angriffe, die immer wioder die vielbeinige Verteldigung der Amerikaner durchbrachen. Zu oft ließ sich das Schlußdreleck der Leute aus U2A, durch seine Gegner täuschen, doch waren die Deutschen so überragend, daß auch eine weit bessere Elf ihnen Schuy des Westufers und fand dort eine gunstige kaum größeren Widerstand dätte leisten können Brise vor. Die Gruppe, bestehend aus dem genn sich unsere Elf in der Schlußrunde in der französischen, dem holländischen, dem schwedischen und dem norwegischen Boot, behielt die Führung bis ins Ziel bel; lediglich Frantreic siel stark zurück und kam als lebter ein. da in dieser Gruppe zahlreiche Protesie vorliegen läßt sich über den Gesamtpunktstand noch nichts sagen. Soch ist Deutschland punktmäßig weit zurückesallen, während es durch den Sieg in der 8-m=R=Klasse nun noch Aussichten auf den ersten gleichen Form befindet, dürfte ihr der Endsieg kaum zu nehmen sein. Von den Toren schossen Theilig(10), Berthold(8), Klingler(4), Brafermann(3), Reinhardt und Dossin(je 2). Beim Stande von 20:0 konnte Amerikas Halbrechter Kavlor den beifällig ausgenommenen Edrentreffer erzielen. Als Kuriosum sei erwähnt, daß der in der Verteldigung ausheifende Rechtsaußen von 112A. Houng in der Aufreguna den 19. -meyt-Mlasse nun nour svvtarent dn pe von 12A. Houng in der An Dien Tlonvig Jollen kamen auch am Sonntag Treffer ins eigene Tor landere 1812 13- Für Deutschland eine Zeit schmachvollster Erniedrigung, aber auch begeisternder, einmütiger Erhebung aller deutschen Stämme. Mit welch starker, gläubiger Zuversicht eilte damals die deutsche Jugend zu den Waffen! Wieviel heldenmütige Treue wurde eingesetzt für ein glückliches Gelingen, für die endgültige Befreiung deufschen Landes von der verhaltten Fremdherrschaft! Einer der unzähligen tapferen. jungen Deutschen, der mithelfen durfte am grosten Werk der Wiederaufrichtung seines heisgeliebten Vaterlandes, war Ludwig Tolk Er hatte mif den Franzosen eine ganz besondere Rechnung zu begleichen, waren sie doch. um ihm den Weg zu seiner Brauf zu verlegen, nicht davor zurückgeschreckt, ihn in den Verdacht des Giffmordes zu bringen und sein Todesurteil durchzudrücken. Schwere Wege hatte das Schicksal für ihn in bereitschaft, aber auch viel treue Freundesliebe wurde offenbar, die Ihn immer wieder den Händen seiner Feinde entrißt und ihm die Möglichkeit gab, für die heilige Sache zu kämpfen und seine tapfere kleine Braut aus den Händen seines schurkischen Widersachers zu befreien. Er hat einen guten Kampf gekämpft, der junge Ludwig Tolk. und unsere Leser werden mit Spannung und Begeisterung seinen Weg und sein Schicksal in unserem neuen Roman „Kämpfe, Ludwig Tolk!“ von Carl Michael Stein verfolgen, ist es doch Weg und Schicksal unserer Väter und Grosiväter in einer Zeit schicksalhaster Verknüpfung des Lebens jedes einzelnen Deutschen mit dem grosten Geschehen machtvoller deufscher Erhebung. Wir beginnen mit dem Abdruck dieses Romans in der vorliegenden Unterhaltungsbeilage des „Stadt-Anzelger für Wuppertal und Umgebung“ Die Sieger der Otympia-Medaillen Nach Abschluß der Ringer=Konkurrenzen im griechisch=romischen Stil am Sonntagabend, 9. August, registrieren wir insgesamt 71 Olympinsieger in der Leichtatletik(29), im Kanufahren (9), im Ringen(14), im Gewichtheben(5 im Radfahren(4), im Fechten(4), im Schießen(3). im Schwimmen(1), im Polo und im Modernen Fünfkampf. Die Verteilung der Medaillen lautet: Gold Silber Bronze Aegypten 2 1 2 Argentinien 1—— Australien—— 1 Estland 2 1 3 Finnland 5 6 5 Frankreich 3 4 4 Großbritannien 2 6 1 Holland 1 2 5 Italien 4 3 4 Japan 2 3 4 Kanada 1 2 5 Leitland— 1 1 Mexiko—— 1 Neuseeland 1—— Norwegen 1—— Oesterreich 3 4 2 Philippinen—— 1 Polen— 2 2 Schweden 6 4 6 Schweiz— 1— Tschechoslowakei 2 4— Türkei 1— 1 Ungarn 6 1 1 U. S. A. 16 11 5 Deutschland 12 15 17 Norwegens erste Goldmedaille W. Rogeberg schießt Kleinkaliber=Rekordserien. Mit dem Kleinkaliberschießen wurde am Samstagnachmittag der dritte und letzte Schießwettbewerb in Berlin=Wannsee zu Ende geführt In den Mittagsstunden hatte Willy RoseberaNorwegen in 30 Serien auf die Zehnerringscheibe 300 Ringe erzielt, eine Leistung, die von keinem anderen Schützen erreicht wurde. Eine wie große Klasse Rogeberg darstellt, besaat am besten das Ergebnis des zweiten Preisträgers, Dr. R. Berczeny=Ungarn, der 205 Ringe schoß. Die gleiche Ringzahl erreichten Karas Wladyslaw=Polen— der für die am besten geschossene letzte Zehnerserie die bronzene Medaille erhielt—, Mazoyer=Frankreich, Huet= Mexiko, Mello=Brasilien und Gison=Philippinen mit 296 Ringen. Einen Ring weniger schoß der Olympiasieger von 1932, Bertil Rönnmark=Schweden. Mit 293 Ringen belegte der französische Weltmeister Durand einen der folgenden Plätze. Die deutschen Vertreter, die beim Schnellfeuer= und Scheibenpistolenschießen ausgzeichnet abgeschnitten hatten, konnten sich im Kleinkaliberschießen nicht recht durchsetzen. Am besten hielten sich noch Erich Hotoff und Johann Schulz mit 292 Bingen, während A. Hoffmann nur auf 288 Ringe kam. Kleinkaliberschießen: Olympiasieger: W. Rogeberg=Norwegen 300 Ringe 2. Dr. K. Berczeny=Ungarn 296 Ringe 3. K. Wladyslaw=Polen 296 Ringe 4. J. Mazoye=Frankreich 296 Ringe 5. Huet=Monaco 296 Ringe 6. Mello=Brasilien 296 Ringe 7. Gison=Philippinen 296 Ringe; 8. JohanssonDänemark 295 Ringe; 9. Zorz=Italien 295 Ringe: 0. Rönnmark=Schweden 295 Ringe, 11. SwostUngarn 295 Ringe; 12. Fritsch=Finnland 295 Ringe. Deutschland Bierter im Degenfechten Italiens zweite Goldmedaille im MannschaftsWettbewerb. Infolge des unbeständigen Wetters zog man es vor, die Endrunde im Degen=Mannschaftsfechten im Kuppelsaal der Turnhalle auf dem Reichssportfeld durchzuführen. Wieder waren zahlreiche Zuschauer zugegen, die auch im letzten Gang noch erbitterte Kämpfe erlebten. Es mußte sich hier ntscheiden, ob Frankreich seine Vorherrschaft in dieser Waffengattung vertiefen konnte, oder ob Italien ihm wieder den Rang ablaufen würde. Daneben waren die Besucher aber auch auf das Abschneiden der deutschen Mannschaft gespannt, die sich in den voraufgegangenen Runden so großartig geschlagen hatte. Unsere Fechter haben bewiesen, daß sie nicht stehen geblieben sind, sondern ihre jahrelangen Mühen belohnt sahen. Wenn es auch nicht zu einer Medaille reichte, so hat sie doch eine ganz vorzügliche Leistung vollbracht. Die nervenaufreibenden und ermüdenden Gesechte, denen unsere Kämpfer ausgesetzt waren, forderten ihre Opfer. So mußten wir schließlich mit vollkommen veränderter Aufstellung mit Lerdon, Geiwitz, Röthig und Schröder antreten. Es reichte zu keinem Erfolg, aber der vierte Platz ist auch aller Ehren wert. In den Endkampf griff diesmal vor allem Schweden recht erfolgreich ein. Es gelang den Nordländern, die Franzosen auf den dritten Platz zu verdrängen und sich damit die Silbermedaille zu sichern. Den Vogel schoß Italien ab, das drei Siege erfochte und somit zum zweiten Male als Olympiasieger im Mannschafts=Wettbewerb hervorging. Schweden behauptete den zweiten Platz, während Frankreich durch einen 8:6=Sieg über Deutschland den dritten Platz behauptete. Luxemburg gewinnt 3:1 gegen Südwest Nachdem Luxemburg auf dem Olympischen Fußballturnier bereits in der Vorrunde von Deutschland ausgeschaltet wurde, hat seine Nationalmannschaft die Rückreise angetreten. Die Luxemburger machten in Saarlautern Station und spielten vor 3000 Zuschauern gegen eine Vertretung des Gaues Südwest. Die Südwestdeutschen hinterließen einen mäßigen Eindruck, während die Gäste sich von einer sehr guten Seite zeigten und einen verdienten 3:1(1:0)=Sieg davontrugen. Fünfkampf=Sieg— ein stolzer Triumph Schweden zum ersten Mal geschlagen/ Vorbild Griechenland/ Der schwerste Wettbewerb Auf Anregung des Schopfers der modernen Olympischen Spiele Baron Pierre de Coubertin, der heute als levenslänglicher Ehrenpräsident dieses Völkerfestes in der Schweiz lebt, wurde 1912 in Stockbolm der moderne Fünfkampf ausgetragen. Hier, wie bei den folgenden Spielen, stellte Schweden die Sieger in dem Wettbewerb, der der schwerste im olympischen Programm ist. Umso höber ist nun der Erfolg zu werten, den der deutsche Fliegeroberleutnant Gottbardt Handrick errang. Von 42 Teilnehmern aus 16 Nationen erwies er sich als der Beste, und Schwedens tüchtige Wettkämpfer hatten ihren Meister gefunden. Zweiter wurde der amerikanische Leutnant Leonard, dessen Stärke besonders im Schietzen lag. Auf den dritten Platz kam vor dem Schweden Thofeldt der italienische Oberleutnant Abba. Der moderne Fünfkampf unterscheidet sich wesentlich vom Zehnkampf der Leichtathleten. Sein direktes Vorbild ist der Fünfkampf der alten Griechen,„Pentathlon“ genannt. Er setzte sich sich zusammen aus Lauf, Sprung, Di.kus= und Speerwerfen sowie Ringen. Teilweise mußten die Wettkämpfer in voller Waffenrüstung antreten. Dieser Wettbewerb verlangte von allen Bewerbern ein außerordentlich vielseitiges Können. und mit Recht sahen die Griechen in dem Sieger des„Pentathlon“ den eigentlichen Sieger der Olympischen Spiele. Hier kommt es nicht darauf an, den Körper auf eine bestimmte Leistung vorzubereiten, sondern der Wettkämpfer muß in allen Disziplinen des Fünfkampfes fähig seineine gute Leistung zu vollbringen. Aus diesem vielseitigen Können eraab sich dann der Idealtyy des Sportlers überhaupt. Als die Schweden 1912 den Auftrag zur Einrichtung des modernen Fünfkampfes übernahmen, stellten sie Regeln nach den im schwedischen Heer bereits üblichen Meyrkämpfen zusammen. Er umfaßt Prüfungen im Reiten, Degenfechten. Pistolenschießen und Geländelaufen, die nacheinander innerhalb von 5 Tagen durchgeführt werden. Da Sportler an und für sich die Voraussetzungen nicht erfüllen können, wird der moderne Fünfkampf fast obne Ausnahme von Soldaten gepflegt. Auf unbekannten Pferden über unbekanntes Gelände mit Hindernissen zu reiten oder 4000 m Querfeldein zu laufen, ist keine leichte Ausaabe, doch die schwierigste Uebung ist das Pistolenschießen. Jeder Wettbewerber hat 20 Schuß in 1 Serien auf eine 1.65 m hobe Mannscheive abzugeben. Ein Fehlschuß kann alle Hoffnungen auf einen Erfolg vernichten. Die Wertung aller Uebungen wird nach Punkten vorgenommen und die niedriaste Punktziffer entscheidet für den Sieg. Was es heißt, im Laufen und Schwimmen, im Reiten, Fechten und Schießen gleichermaßen auf der Höbe zu sein, bedarf keiner besonderen Erläuterung. An sich wird eine umfassende Leistungsfähigkeit vorausgesetzt, die man von einem Offizier verlangen muß. Wenn nun die Besten der Welt aufeinander treffen, so eraibt sich daraus ein Wettkampf von unerhörter Härte. Mann steht gegen Mann, und alle unter den gleichen Bedingungen. Wenn nun Oberleutnant Handrick in der Reibe der fast unerwarteten deutschen Erfolge eine Goldmedaille errang, ist es nicht überschwenglich, dies als den stolzesten Triumph der diesjährigen Olympischen Spiele anzusehen. Er hat eine ganz großartige Leistung vollbracht und damit bewiesen, daß sich die deutschen Soldaten wohl mit denen anderer Nationen messen können. W. K. 26 anerkannte Weltrekorde Kongreß des Internationalen Schwimm=Verbandes Anläßlich der Olympischen Spiele begann am Freitag im großen Hörsaal der Reichsakademie für Leibesübungen der Internationale Schwimmverband(FINA.) mit seinem diesjährigen Kongreß, der am 16. August fortgesetzt wird. Im Mittelpunkt der Tagesordnung stand die Anerkennung von 26 Weltrekorden. Eine kaum zu erwähnende Veränderung erfuhr die Besetzung des Fina=Ausschusses, der sich nach den Neuwahlen zusammensetzt aus: Präsident Fern=England, Vizepräsident Drigny=Frankreich und de RéveBelgien, dem Generalsekretär Dr. Donath=Ungarn und den Beisitzern R. O. Brewitz=Deutschland, Ritter=U3A., Abe=Japan und HauptmannTschechoslowakei. Die neuen anerkannten Weltrekorde sind: Manner: (Selbach, Maastenbroek, Wagner, Den Ouden) Enttäuschte Zuschauer in Köln Mittelrhein unterliegt den USA. 0:1(0:0). Köln kam am Sonntag ein Fußballspiel zwischen der Olympia=Fußballmannschaft der Vereinigten Staaten und einer Auswahlelf des Gaues Mittelrhein zum Austrag, zu dem sich rd. 3000 Zuschauer eingefunden hatten. Entgegen der Ankündigung waren die Olympia=Spieler des Gaues, Münzenberg, Gauchle und Elbern nicht mit von der Partie, was unter den Zuschauern eine große Enttäuschung hervorrief. Hinzu daß weder die Leistungen der Gäste noch der Gastgeber den Erwartungen entsprachen. Schwach war vor allem der Sturm des Mittelrheins, dem wiedr eine schlagsichere Hintermannschaft gegenüberstand. Bergrennen in Wuppertal In Wuppertal kam zum sechsten Male ein Bergrennen zum Austrag, das über eine Strecke von 2,8 km führte und eine starke Besetzung in allen Ksassen aufwies. Insgesamt stellten sich fast 180 Fahrer, darunter bekannte Straßenfahrer aus ganz Westdeutschland, dem Starter. Da der Startplatz in der Stadtmitte lag, hatte das Rennen auch einen äußerst großen Publikumszuspruch. Sieger der Hauptklassen A und B wurde der Barmer Hermann Kehlenbach vom Radsportverein„Blitz“ Barmen, der für die sehr steile und bergige Strecke 6:30,8 Minuten benötigte. Er gewann damit den vom Veranstalter, dem Radsport=Club „Gut Freund“, Wuppertal=Elberfeld, ausgesetzten Preis und die Ehrenplakette der Stadt Wuppertal. Ergebnisse: A= und B=Klasse: 1. Hermann Kehlenbach=Barmen 6:30,8; 2. Jos. WitschKöln 6:35,4; 3. Schröder=Solingen; 4. Schliemann=Dortmund; 5. Kickenau=Solingen=Höhscheid; 6. Willi Mihm=Solingen=Höhscheid; 7. Becker=Solingen.— Eichenkranzfahrer=Klasse: 1. Paul Müller=Barmen 6:50,3; 2. Schumacher=Wuppertal; 3. Kreimen=Gevelsberg.— Jugendklasse, 14—16 Jahre: 1. Alfred MüllerWuppertal 6:55,4. 16—18 Jahre: Erich Severin=Westig 6:41,4. Ein Olympischer Rekord im 200 m Brustschwimmen wurde von der Japanerin Maehata im dritten Vorlauf mit 3:01,9 Min. aufgestellt.(Weltbild.) Ein interessanter Borabend 33Vg. Barmen und Post Sportverein waren die Gegner. Die beiden Vereine benutzten die stille Zeit während der Olympischen Spiele, um mit einem Borabend an die Oeffentlichkeit zu treten. Wie recht sie damit taten, bewies der außerordentlich gute Besuch, der in jeder Beziehung wohlgelungenen Veranstaltung. Viele Interessenten fanden gar keinen Platz mehr in dem diesmal viel zu kleinen Saale der„Neuen Olympia“ in Barmen. Die Borstaffeln, die beide einige Ersatzleute einstellen mußten, dankten den Zuschauern durch wirklich gute und fesselnde Kämpfe. Schon der einleitende Kampf, der die beiden Jugendlichen Steinbach=Polizei und Soenius=SSVg. zusammenbrachte, begann recht vielversprechend. Soenius konnte das interessante Treffen für sich entscheiden. Im zweiten Kampf standen sich Kreienbring=SSVg. und ThomasPolizei gegenüber. Der größere Kreienbring hatte fast während des ganzen Kampfes Vorteile. brachte auch Thomas am Schluß der zweiten Runde bis Neun auf die Bretter und mußte sich zum Schluß doch nur mit einem Untentschieden begnügen. Für Thomas ist das Ergebnis recht schmeichelhaft. Ein vorzeitiges Ende nahm der Kampf zwischen Heltewig=SSVg. und Nicolaus=Polizei. Beide Kämpfer wurden in der ersten Runde am linken Auge verletzt und der Ringrichter brach den Kampf nach Beendigung der Runde ohne Wertung ab. In Bockmühl=SSVg. und Frankenberg=Polizei standen sich gleichwertige Kämpfer gegenüber. Erst in der letzten Runde kam Frankenberg etwas auf und konnte den Sieg sicherstellen. Gliem=Polizei und Hüttemann=SSVg. hieß das nächste Paar. Beide kämpften etwas unsauber, Hüttemann mußte dafür eine Verwarnung einstecken. Das Unentschieden ist etwas schmeichelhaft für ihn. Fiedler zeigte auch in seinem Kampfe gegen Langerfeld sein gutes Können. Er punktete den hart schlagenden Polizisten glatt aus. Langerfeld wehrte sich aber sehr tapfer. Viel erwartete man von dem erneuten Zusammentreffen von Püschel=SSVg. und Grobel=Sonnborn. Die erste Runde brachte auch einen farbigen Kampf. Dann mußte aber Püschel wegen einer Handverletzung aufgeben. Zwei harte Schläger sah man im Mittelgewicht im Ring. Der junge, gut veranlagte DahmVEF. konnte gegen den starken Braun=Polizei ein Unentschieden herausholen. Dörtelmann-Solingen konnte im Halbschwergewicht nicht antreten, dafür sprang Sommerhoff-Remscheid in die Bresche. Er wehrte sich zwar sehr gut gegen den Gaumeister Rosenkranz, konnte aber dessen klaren Punktsieg nicht verhindern. Die erste Olympia=Brieftaube in Italien eingetroffen dnb. Mailand, 9. Aug. Die erste der Brieftauben, die am Eröffnungstage der Olympischen Spiele von Berlin aus ihren Weg nach Italien genommen hatten, ist am Samstag, dem 8. Aug, abends in Parma bei ihrem Besitzer eingetroffen. Die Taube hatte außer den gewöhnlichen Gummiringen an ihren Füßen einen Metallstreifen mit den Worten„Olympia Tauber Hager Spandau, Hochstraße“ befestigt. Die Entfernung, die die Taube zurückgelegt hat, beträgt in der Luftlinie 1200 Kilometer. Eine alpinistische Glanzleistung dnb. Mailand, 8. Aug. Eine alpinistische Glanzleistung vollbrachten vier Touristen aus dem Aosta=Tal, die in einer Rekordzeit von weniger als acht Stunden die stark vereiste 1500 Meter hohe Nordwestwand der Grivola erkletterten. Für diese erste Besteigung mußten 600 Stufen geschlagen werden, davon 300 in EisDie gleichen Kletterer hatten schon in den früheren Jahren vergebens versucht, das Vorhaben auszuführen. Die Leistung wurde als eine der großartigsten bergsteigerischen Taten der letzten Jahre gefeiert. Ehrung einer Hundertjährigen dnb. Berlin, 9. Aug. Der Führer und Reichskanzler hat der Frau Johanna Vette aus Holzminden aus Anlaß der Vollendung ihres 100. Lebensjahres ein persönliches Glückwunschschreiben und eine Ehrengabe zugehen lassen. Rekordbesuch auf der DeutschlandAusstellung dnb. Berlin, 9. Aug. Der zu den olympischen Veranstaltungen zum Wochenende nach Berlin kommende Fremdenstrom brachte auch der großen Deutschland=Ausstellung am Kaiserdamm einen Rekordbesuch.— Am Samstag passierten fast 60000 die Tore und am Sonntag wurde erstmals die Zahl von 100 000 Besuchern an einem Tage überschritten. Damit hat die Ausstellung fast eine Dreiviertelmillion Besucher. Generalfeldmarschall von Mackensen zum Chef des Reiter=Rgts. Nr. 5 ernannt dnv. Berlin, 9. Aug. Im Auftrage des Führers und Reichskanzlers erfolgte am Sonntag, 9. August, 11,30 Uhr, durch den Reichskriegsminister und Overbefehlshaber der Wehrmacht Generalfeldmarschall von Blomberg die Ernennung des Generalfeldmarschalls von Mackensen zum Chef des Reiterregiments Nr. 5. Bei der Ehrung, die in der Wohnung des Overbefehlshabers des Heeres stattfand, waren zugegen: der Reichskriegsminister, der Oberbefehlshaber des Heeres, der Chef des Generalstabes des Heeres, der Inspetkteur der Kavallerie, der Chef des Heeres=Personalamtes, und der Kommandeur des Reiter=Regiments Nr. 5. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Weyrmacht hat in einem Handschreiben dem Generalfeldmarschall von Mackensen die Ernennung zum Chef des Reiter=Regiments 5 bekanntgegeben und dabei der großen Verdienste des Feldmarschalls um das alte Heer und seines Einsatzes für die Wiederaufbau der neuen deutschen Wehrmacht ehrend gedacht. Der italienische Kronprinz in Salzburg dub. Wien, 9. Aug. Kronprinz Umverto von Italien ist am Samstag um 23,10 Uhr in Zalzburg eingetroffen, wo er die Festspiele besuchen will. Zu seinem Empfang hatten sich am Bahnhof der Bundeskanzler Dr. Schuschnigg in Begleitung der Staatssekretäre für die auswärtigen Angelegenheiten und für die Landesterteidigung eingefunden Polnisches Militärflugzeuge von SowjetGrenzwache beschossen dnb. Warschau, 9. Aug. Ein polnisches Militärflugzeug mußte während eines Uebungsfluges dicht an der sowjetrussischen Grenze unweit Sarny in Wolhynien notlanden. Wie die Besatzung des Flugzeuges, zwei polnische Fliegeroffiziere, aussagten, ist das Flugzeug von der sowjetrussischen Grenzwache werend des Landungsmannövers beschossen worsen. Bei der Notlandung ist das Flugzeug beschadigt worden. Sechs personen verbrannt dnv. Päris, 9. Aug. Ein schweres Autobusunglück, bei dem 15 Personen schwer verletzt wurden und, wie man befürchtet, sechs Fayrgaste verbrannt sind, ereignete sich am Sonntagnachmittag in der Nähe von Narbonne. Der Anto bus, der etwa 20 Ausflügler von einem Strand bad in die Stadt befordern wollte, stürzte wenige Kilometer vor Narvonne eine drei Meter hohe Böschung hinab, überschlug sich und fing Feuer. Herbeieilende Passanten retteten 15 Fahrgaste aus den Flammen, die das Fayrgestell vollkommen eingehüllt hatten. Man befürchtet, daß sechs Personen, die von dem umschlagenden Waaen begraben wurden, in den Flammen umgekommen sind. 70 Soldaten der Zwvilgarde von Kommunisten hingerichtet dub. Lissabon, 10. August. Diario da Manha berichtet aus Elvas, daß 70 Soldaten der Zivilgarde, die sich am Samstag wegen Mangel an Munition in Badajoz den Kommunisten ergeben mußten, am Sonntag in der Stierkampfarena hingerichtet worden sind. Wie im Rundfunksender von Sevilla mitgeteilt wurde, haben am Sonntagvormittag zwei Regimenter der Fremdenlegion aus Algeciras im Guadarrama=Gebirge Stellungen bezogen. Das Militärkommando in Sevilla aibt bekannt, daß alle verdächtigen Petroleumschiffe in der Meerenge von Gibraltar beschossen wurden. Dadurch soll verhindert werden, daß die Schiffe der Madrider Regierung Brennstoff übernehmen. General Queipo de Liano hat angeordnet, daß die Tochter des marxistischen Kriegsministers und die Tochter des früheren Gouverneurs von Cadiz, die sich in Haft befinden, sofort freizulassen sind. Die Nationalisten seien keine Bestien und würden sich nicht an unschuldigen Frauen rächen. Wie ein Weltrekord entstand Aus 7878 Punkten wurden 7900 Olympische Spiele sind etwas Einzigartiges; und doch wird auch das Einzigartige in einigen wenigen Höhepunkten noch gesteigert. Ein solcher Höhepunkt war der gigantische Kampf des jungen Glenn Morris mit seinem eigenen Weltrekord. Als Hans=Heinz Sievert die Weltbestleistung im Zehnkampf auf 7824,5 Punkte schraubte, zollte ihm alle Welt höchste Anerkennung, ihm, dem Auserwählten der Besten, Glenn Morris übertraf ihn. Seine Leistung schien unüberbietbar. Nur unter allergünstigsten Umständen konnte sie noch gesteigert werden. Diese waren nach den Ergebnissen des ersten Tages nicht gegeben. In vier der fünf Uebungen war Morris hinter seinen Neuyorker Leistungen zurückgeblieben. Nur im Weitsprung verbesserte er sich von 6,85 m auf 6.97 m. Der zweite Tag brachte bis 5 Minuten vor Schluß der Kämpfe das gleiche Bild. Niemand glaubte, zumal nach dem mörderischen, drei Stunden dauernden Stabhochsprung, auch nur im geringsten an die Möglichkeit einer neuen Weltbestleistung. Da vollbrachte Morris seine größte sportliche Tat. Er, der schon in neun Uebungen sein Bestes gegeben hatte, wuchs über sich hinaus. Schon stand sein Sieg als unantastbar fest, da setzte er noch einmal seine Willenskraft ein, zwang mit ihr seinen Körper zur Hergabe des Aeußersten. In einem Lauf voll innerer SSpannung krönte er seinen herrlichen Sieg mit dem neuen Weltrekord. Die Stärke des Amerikaners waren die kurzen Laufstrecken. Und gerade in ihnen blieb er am ersten Tag nicht so erfolgreich. Mit 11,1 Sek. über 100 m erhielt er nur 814 Punkte gegenüber den 934 für die 10.7 Sek. in Neuvork. Auch der um 12 cm mit 6.97 m bessere Weitsprung ließ ihn nach der zweiten Uebung um 88 Punkte hinter dem Ergebnis beim Weltrekord zurück. Der Abstand vergrößerte sich auf 135 Punkte, als er die Kugel nur 14,10 m weit brachte; er betrug 177 Punkte nach dem Hochsprung von 1.85 m. Den ersten Tag schloß er in Berlin mit ingesamt 4129 Punkten gegenüber den 4263 in Neuyork ab. Die 400 m Zeit von 49.4 mit 910 Punkten, denen 834 Punkte aus 50,7 Sekunden beim früheren Weltrekord gegenüberstanden, brachten ihn den von Anfang an führenden Robert Clart näher. Ueber 110 m Hürden erzielte Morris mit 14,9 Sek. beide Male die gleiche Zeit. Das Diskuswerfen brachte ihm mit 43,02 m(43.10 m) drei Punkte weniger ein als in Neuyork. Um 20 Punkte verbesserte er sich durch einen mit 3.50 m um 5 cm höheren Stabhochsprung. Nach neun Wettbewerben wies seine Tabelle 7305 Pkt. auf, 85 Punkte weniger als bei den Ausscheidungskampfen für die Olympia=Mannschaft. Und diese 85 Punkte machte Morris nicht nur gur, sondern holte mit 595 Punkten die zum neuen Weltrekord führenden 22 Mehrpunkte noch dazu herauf pflege der deutschen Sprache dnb. Berlin, 8. August. Der Reichsminister des Innern veröffentlicht folgenden Runderlaß: Die Pflege der deutschen Sprache im amtlichen Verkehr ist den Behörden wiederholt zur Pflicht gemacht worden. Ich habe insbesondere darauf hingewiesen, wie notwendig es ist, in amtlichen Kundgebungen aller Art auf guten und leichtverständlichen Ausdruck und Satzbau zu achten. Leider haben diese Hinweise noch nicht vollen Erfolg gehabt. Sprachliche Nachlässigkeit führt immer wieder zu Wort= und Satzbildungen, die gegen die einfachsten Sprachregeln verstoßen. Vor allem sind Schachtelungen ständig zu beobachten. Ich ersuche deshalb erneut und mit allem Nachdruck, der Pflege der deutschen Sprache gesteigerte Aufmerksamkeit zuzuwenden. Die gerügten Mißbildungen müssen unter allen Umständen aus dem amtlichen Sprachgebrauch verschwinden. Die Ausdrucksweise der deutschen Behörden muß vorbildlich sein; die Sorgfalt, die der sachlichen Durcharbeitung gewidmet wird, muß auch der Sprachgestaltung zuteil werden. Der Beamte soll seine Gedanken in die kürzeste und sprachlich beste Form kleiden. Er wird damit dazu beitragen, daß Ansehen der ganzen Beamtenschaft zu heben. Für den Frieden Leon Blum hielt eine Ansprache dnb. Paris, 9. Aug. Am Sonntag fand im Wald von St. Cloud die große Kundgebung für den Frieden statt, die als Auftakt für die demnächst stattfindende internationale Friedenstagung gedacht ist. Im Mittelpunkt dieser Kundgebung, die von sportlichen und künftlerischen Darbietungen umrahmt war, stand eine Rede des Ministerpräsidenten Leon Blum. Er sagte u. a., daß die gegenseitigen Beistands= und Nichtangriffsverpflichtungen noch wirksamer ausgestaltet werden müßten. Man müsse daran gehen, die etappenweise Abrüstung in Europa in Angriff zu nehmen. Von großer Wichtigkeit sei es, so führte er weiter aus, daß das Verbot der privaten Waffenherstellung in allen Ländern durchgeführt werde. Schließlich sei es auch erforderlich, daß eine gewisse Ordnung in die Verteilung der Rohstoffe und Absatzmärkte eintrete, und daß der gegenseitige Warenaustausch in geregelten Bahnen käme. Den Frieden wollen, so schloß Blum seine Ansprache, heiße ihn gegen alle Hindernisse und Wagnisse zu verteidign.— Nach dem Ministerpräsidenten sprachen der stellvertretende Vorsitzende der Kammer, der kommunistische Abgeordnete Duclos, und der stellvertretende Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses der Kammer, der sozialistische Abgeordnete Grumbach. Offensive auf Madrid Ein Kommuniqué aus Burgos. duv. Paris, 9. Aug. Am Samstagvormittag wurde, wie Havas aus Burgos meldet, vom Hauptquartier der Nationalisten folgende Mitteilung ausgegeben: Im Norden haben die Truppen mehrere Erfolge erzielen können. Die Truppen, die bereits seit Beginn der Kampfe an der Front liegen, werden demnachst durch frische Truppen aus Burgos und Umgebung ersetzt und verstärkt werden. Den Oberbefeyl über die Südtruppen hat General Franco selvst übernommen und mit der Offensive auf Madrid begonnen. In der Nähe von Bajadoz und Caceres kam es zu heftigen Kampfen. Die Marxisten wurden in die Flucht geschlagen. Zahlreiche Panzerkraftwagen sind erovert worden. Unter den Gefangenen befindet sich der marxistische Oberst Puigdengola. Ein Teil der zivilen Garde dieser Gegend hat sich den nationalen Streitkraften zur Verfügung gestellt. Der Sender Sevilla meldet: die Regierung von Burgos verfüge gegenwärtig über eine sehr starke Luftflotte. Bajadoz befinde sich in den Handen der Militargruppe. . Burgos zuversichtlich dnb. Burgos, 9. Aug. In Burgos behauptet man, daß nach Feststellungen des Geheimdienstes der Nordarmee die Madrider Regierung bereits einen großen Teil des Regierungsapparates nach Valencia verlegt habe. Dort liege außerdem ein spanisches Kriegsschiff, um im Notfall die Regierung aufzunehmen. Die Stimmung unter den Marxisten, die an der Front kampfen, lasse, so wird weiter betont, von Tag zu Tag nach. Zu dieser Veränderung im Lager der Roten habe das Verhalten der Führer sehr viel beigetragen, die sich fast nie an der Front sehen lietzen und von denen das Gerücht gene. daß sie sich große Geldsummen ins Ausland sichergestellt hatten, die zum großten Teil aus den Goldbestanden der Bank von Spanien stammen sollen. Verdunkelungsübung dnb. Madrid, 9. August. In der Nacht zum Samstag war die bereits angekündigte Verdunkelungsübung in Madrid. Jeglicher Verkehr war in der Zeit zwischen 2 und 3 Uhr eingestellt. Zämtliche Privatwohnungen, öffentliche Gebäude, Straßen und Plätze waren verdunkelt. Die Regierung erteilte über den Rundfung den Einwohnern Anweisungen, im Falle eines Alarms, der durch Sirenen von Feuerwehrwagen gegeben werden sollte, seien die obern Stockwerke zu verlassen. Die Untergrundbahnen verkehrten bis 3 Uhr nachts. Die verdunkelten Eingänge wurden über Nacht offengelassen, damit die Bevölkerung auf den Bahnhöfen Zuflucht nehmen konnte. Die Regierung betont erneut, daß es sich lediglich um eine Vorbeugungsmaßnayme handle, damit im Ernstfall die Opfer eines etwaigen Luftangriffs nur gering seien. Der Kommandeur des 5. Madrider Milizregiments teilt in einem Aufruf den Mitgliedern der Miliz mit, daß bei Uebertretung des Regierungsverbots über Verhaftungen und Haussuchungen sofortiger Ausschluß aus dem Voltsfrontheer erfolge. Anklagen gegen Zamora dnv. Madrid, 9. Aug. Die„Politica“ kaat in einem Aufsatz den frühern Staatspräsidenten Alcala Zamora an, von dem Vorhaben der Militärgruppe unterrichtet gewesen zu sein. Er habe gewußt, daß meyrere spanische Kapitalisten für diesen Zweck große Summen Geldes bei ausländischen Banken hinterlegt hätten. Dies gehe, so behauptet das Blatt weiter, aus verschiedenen Aeußerungen Zamoras gegenüber Freunden hervor sowie aus der Warnung, die er kurz vor der Abreise ins Ausland seinen Angestellten gab, daß sie sich nämlich der Todesgefahr aussetzten, wenn sie in Madrid blieben. Ein Madrider Regierungsaufruf dub. Paris, 9. August. Havas meldet aus Madrid: In vielen Straßen der Stadt sind Aufrufe der Regierung mit folgendem Wortlaut angeschlagen worden: „Es ist feige, in den Straßen der Stadt mit einem Gewehr spazieren zu gehen, während gleichgesinnte Bürger an der Front gegen die Aufständischen kämpfen Möge der, der nicht den Mut hat, in den Kampf zu gehen, seine Waffe einem andern Arbeiter geven, der sie zu gebrauchen weiß.“ Die Erschießungen in Barcelona duv. Rom, 9. Aug. Der Ordensgeneral der Kamillianer, Pater Rubini, der als päpstlicher Visitator bei Beginn des spanischen Bürgerkrieges in Barcelona weilte und nur durch das tatkräftige Eingreifen des dortigen italienischen Generalkonsuls dem Tode entging, ist auf der Reise nach Rom in Florenz eingetroffen. Nach einem Bericht der Tribung hat Pater Rubini in einer Nacht über 400 Leichen ausgesegnet, unter denen sich die Leichname von mehr als 300 Priestern besanden. V:er Jtalener ermordet duv. Rom, 9. Aug. Die italien“ en Blätter ichten mit gerechter Empörung über die Erdung dreier Italiener in Barcelona. Die Sonntagszeitungen veröffentlichen ausführliche Nachrichten aus Barcelona über die näheren Umstände dieser Mordtat. Nach den wiederholten Angriffen und Gewalttätigkeiten auf italienische Staatsbürger seien die Erschietzung der drei Italiener Liberalinistri, Dogliotti und Marcellt und die schwere Verwundung eines vierten Italieners, Giacomelt, als die schwerstwiegende Tatsache zu verzeichnen. Der Ingenieur Marcelli sei schon am 5. Juli in seinem Haus in Barcelona von einer bewaffneten Bande üversallen und auf viehische Art ermordet worden. Der italienische Generalkonsul in Barcelona have sofort Schritte unternommen, und auch die italienische Botschaft in Madrid habe daraufhin bei der Madrider Regierung energischen Einspruch erhoven und sie für das Vorgefallene verantwortlich gemacht. Die italienische Presse betont. die Madrider Regierung sei immer weniger imstande, irgendwie zu entscheiden oder die Lage zu beeinflussen, da sowohl in Madrid als auch in Barcelona immer mehr Kommunisten und Anarchisten die eigentlichen Herren würden. Protest der italienischen Botschaft wegen der Ermordung italienischer Bürger dnv. Rom, 9. Aug. Die italienischen Blätter berichten mit gerechter Empörung über die Ermordung dreier Italiener in Barcelona. Die Zonntagszeitungen veröffentlichen ausführliche Nachrichten aus Barcelona über die näheren Umstände dieser Mordtat. Nach den wiedervolten Angriffen und Gewalttätigkeiten auf italienische Staatsbürger sei die Erschießung der drei Italiener(Liberalinistri, Dogiotti und Marcelli) und die schwere Verwundung eines vierten Italieners(Giacomeli) als die schwerwiegendste Tatsache zu verzeichnen.— Der Ingenieur Marcelli wurde schon am 5. Juli in seinem Hause in Barcelona von einer bewaffneten Rebellenvande überfallen und ohne besonderen Anlaß, aus reinem Klassenhaß, auf viebische Art ermordet. Der italienische Generalkonsul in Barcelona habe sofort Schritte unternommen und auch die italienische Botschaft in Madrid habe daraufhin ber der Madrider Regierung energischen Einspruch erhoben und sie für das Vorgefallene verantwortlich gemacht. Die italienische Presse betont, daß die Madrider Regierung immer weniger imstande ser, irgendwie zu entscheiden oder die Lage zu beeinflussen, da sowohl in Madrid als auch in Barcelona immer mehr Kommunisten und Anarchisten die eigentlichen Herren wären. 500 deutsche Flüchtlinge auf italienischen Schiffen in Genua gelandet. dnb. Mailand, 9. August. Die Ankünfte von Flüchtlingstransporten in Genua nehmen ununterbrochen ihren Fortgang. Die Dampfer „Urania“ und„Pricipessa Giovanni“ brachten insgesamt 1850 Personen, die sie in Valencia an Bord genommen hatten, in Sicherheit. Mit der„Urania“ kamen 204 Deutsche, 290 Italiener und Angehörige von zwölf anderen Nationen in Genna an. Das Lazarettschiff„Principessa Giovanni“ hatte 300 Deutsche, etwa 100 Italiener sowie zahlreiche andere Staatsangehörige an Bord. Seine Aemter niedergelegt dub. Berlin, 8. Aug. Die N3K. meldet: Auf Grund eines schwebenden Parteigerichtsverfahrens hat der bisherige Gauleiter der Kurmark, Wilhelm Kuve, seine sämtlichen Aemter niedergelegt. Jn den Alpen abgestürzt dnb. Bern, 6 Aug. Am Dent Blanche südlich von Zinal im Kanton Wallis stürzten beim Aufstieg ein Engländer und ein einheimischer Träger infolge Bruches einer Schneebrücke 1000 Meter tief av. Eine Bergungskolonne ist unterwegs. Radevormwald Die Aufgaben der Deutschen Arbeitsfront. r Von den Amts= und Betriebswaltern, sowie den Betriebsführern, die sich recht zahlreich im Saale des Hotels Fasbender eingefunden hatten, sprach Gauorganisationswalter Schröder über das Wesen der Deutschen Arbeitsfront und die Aufgaben der Walter. Nach den Begrüßungsworten wies Ortswalter Schmidt die Amtswalter darauf hin, daß sie das neue Amtswalterabzeichen an ihren Mützen tragen müssen. Schröder ermahnte dann alle, wie ein Familienvater in den Betrieben auf Ordnung zu schauen, so würde die Arbeit der Kameraden erleichtert und eine Menge Rohstoffe erspart. Nach den Ausführungen Schröders wies der stellvertretende Ortsgruppenleiter Heinz die Amtswalter darauf hin, daß sie als die wichtigsten Stützen der Partei in wahrer Frontkameradschaft Schulter an Schulter mit den politischen Leitern für den Aufbau Deutschlands sich einsetzen. Fahrräder abschließen. r Eine Mahnung für alle Fahrradbesitzer ist ein dreister Fahrraddiebstahl in der Bergstadt. Ein Dieb stahl aus dem Vorraum des katholischen Vereinshauses in der Hockstraße ein nicht gesichertes Fahrrad. Von dem Fahrradmarder fehlt jede Spur. NS.=Beratungsstelle. r Die Leitung der hiesigen NS.=Beratungsstelle wurde Pa. Walter Giersiepen übertragen. Die Sprechstunden sind Donnerstags von 6 bis 8 Uhr. Kostenlos wird Rat und Auskunft allen Volksgenossen erteilt. asbringt der Rundlunk Dienstag 5.50 bis 5.55 Wetterbericht. 6.00 Olympische Fanfaren.— Anschließend: Musik in der Frühe. Es spielt die Kapelle Otto Kermbach. Dazwischen; 6.30 bis 6.45 Frühgymnastik und 7.00 bis 7.15 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. 7.50 11. Tag der 11. Olympischen Spiele. Programm. durchsage. E.00 Bunte Unterhaltung, Das Waldemar=Haß=Quintett— Albert Bräu(Saxophon)— Albert Vossen (Akkordeon) und Ernst Korseck(Gitarre). Rust: „Der Zirkus kommt“, Intermezzo/ Gnecchi: Kleiner Walzer/ Wiedoeft: Marylin/ Schulenburg: Pußta=Märchen/ Mück: Polka/ Wassil: Rosen/ Bräu: Aquarell/ Meyer=Helmund: Das Zauberlied/ Kreuder: Melodien aus„Allotria“ Heykens: Ständchen/ Kletsch: Das lachende Saxophon/ Dvorak: Humoreske/ Vossen: HarmonikaWalzer/ Earl: Ständchen. 9.00 Unterhaltungskonzert. Es spielt das Kleine Orchester des Deutschlandsenders unter Leitung von Franz Marszalek und die Schwäbischen Dorfmusikanten— Emmi Goedel mit ihrem Kinderchor— Willi Liebe(Trompete)— Mischa Ignatieff(Balalaika)— Carlheinz Carell(Vorträge)— Herbert Jäger(am Flügel).— Dazwischen: Schwimmen: 400-m=Freistil=Zwischenläufe— 100.m.Rük. ken=Frauen=Vorläufe— Wasserballspiele. Fechten: Degen=Einzel=Vorentscheidung, Rudern=Vorläufe. 12.00 Musik am Mittag. Das Große Orchester des Reichssenders Berlin, Dirigent: Heinrich Steiner. Brandts=Buys: Tänze und Weisen/ Lortzing: Ballettmusik aus„Undine“.— Intermezzo: Das Kleine Funkorchester spielt, Leitung; Willy Steiner. Wappenschmitt: Konzertwalzer.— Dazwischen: Olympische Siegertafel 1896 bis 195.— Klughardt: Tarantelle/ Bullerian: Russ. Tanz. Intermezzo: Das Kleine Funkorchester spielt 13.45 14.00 19.00 20.00 20.10 22.00 22.15 22.45 0.50 0.50 1.00 Tschaikowsky: Blumenwalzer/ Auber; Ouvertüre zu„Fra Diavolo“. Nachrichtendienst. Bunte Musik. Sie hören die Kapelle Emil Roosz und Schallplatten.— Dazwischen: Rudern=Vorläufe. Schwimmen: Vorfuhrung im Kunstspringen durch die drei Sieger— 4X 200-m.StaffelEndlauf— 200-m.Bruststil=Frauen=Endlauf— Wasserballspiele. Fechten: Degen=Einzel=Entscheidung. Boxen=Ausscheidungskämpfe. Fußballspiel. Hockey=Ausscheidungsspiele. Blasmusik. Das Musikkorps des Regiments General Göring, Leitung: Musikmeister Paul Haase. Dazwischen: Hörberichte. Olympia=Echo: 11. Tag. Kurznachrichten des Drahtlosen Dienstes, Unterhaltungsmusik mit dem Unterhaltungsorchester des Deutschlandsenders unter Leitung von Otto Dobrindt. Solisten: Eric Helgar(Tenor)— Georg Haentzschel und Willi Stech an zwei Flügeln.— Dazwischen: Hörberichte: Boxen— 2. Serie. Wetter= und Tagesnachrichten. Olympia=Echo. Unterhaltungs= und Tanzmusik. Es spielen: Die Kapelle Hans Bund— Das Tanzorchester Erich Pörschel— Das Mandolinenorchester Napoli— Mitwirkende: Hilde Seipp(Sopran)— Alexander Welitsch(Bariton). bis 0.55 Ausklang. Nur für Berlin, Frankfurt und Stuttgart: setzung der Unterhaltungs= und Tanzmusik, bis 2.00 Nur für Berlin, Frankfurt und Stuttgart: Konzert nach Mitternacht(Schallplatten). Das Britische Rundfunkorchester spielt, Dirigent: Adrian Boult. Bach: Air und Gavotte aus der Suite D=Dur/ Weber: Ouvertüre zu„Der Freischütz“/ Humperdinck: Ouvertüre zu„Hänsel und Gretel“/ Auber: Ouvertüre zu„Die Stumme von Portici“/ Berlioz; Römischer Karneval. Wissenswertes Allerlei Echte Perlen sind leicht daran kenntlich, daß man sie, wenn man sie in den Mund nimmt, als kalt empfindet, während unechte immer warm wirken. * Der chinesische Kaiser Pana=Ti ließ in jedem Herbst die Bäume und Sträucher seines Palastes mit seidenen Blättern und Blumen bekleben, um zu beweisen, daß in seinem Garten die Natur von ihren Gesetzen abwiche Skat=Aufgabe Zwei Spiele gehen verloren Mittelhand ging bis 59, Hinterhand sagt noch 60, worauf beide der Vorhand das Spiel überlassen. Mit den Karten Eichel Eichel Eichel Erün Grün 9781 Kreuz Kreuz Kreuz Pik Pik meldete der Vorhandspieler Großspiel aus der Hand und verlor, obwohl noch 14 Augen im Skat lagen. Eichel(Kreuz) aus der Hand hätte er ebenso verloren. Hinterhand hätte jedoch Rot (Herz) aus der Hand mit Schneider gewonnen. Wie waren die Karten verteilt? Was lag im Skat und wie wurde jeweils gespielt? Lösung der Skataufgabe aus Nr. 178 Skataufgabe: Mittelhand hat Grün-Unter(PikBube), Eichel-Daus(Kreuz-As), Grün-(Pik) Zehn, König, Ober(Dame), Neun, Acht, Sieben, RotDaus(Herz-As), Schellen-Daus(Karo-As), Hinterhand hat Schellen-Unter(Karo-Bube), Eichel-(Kreuz) Zehn, König, Ober(Dame), Rot(Herz) Zehn, Schellen-(Karo) König, Ober(Dame), Neun, Acht, Sieben, im Skat liegen Eichel(Kreuz) Neun und Schellen-(Karo) Zehn. Das GroBspiel von Vorhand verläuft: 1. Eichel-Unter (Kreuz-Bube), Grün-Unter(Pik-Bube), SchellenUnter(Karo-Bube)(+ 6), 2. Rot-(Herz) Sieben, Rot-Daus(Herz-As), Rot-(Herz-) Zehn(— 21), 3. Eichel-Daus(Kreuz-As), Ei hel-(Kreuz) Zehn, Eichel-(Kreuz) Sieben(— 21), 4. Schellen-Daus (Karo-As), Schellen-(Karo) König, Rot-Unter. (Herz-Bube)(+ 17), 5. Rot-(Herz) König, Grün(Pik) Sieben, Schellen-(Karo) Sieben(+ 4), 6. Rot-Ober(Herz-Dame), Grün-(Pik) Acht, Schellen-(Karo) Acht(+ 3), 7. Rot-(Herz) Neun, Grün-(Pik) Neun, Schellen-(Karo) Neun(+ 0), 8. Rot-(Herz) Acht, Grün-Ober(Pik-Dame), Schellen-Ober(Karo-Dame)(+ 6), 9. Grün-Daus (Pik-As), Grün-(Pik) König, Eichel-Ober(KreuzDame)(+ 18). Mit dem Skat(+ 10) hat Vorhand Großspiel mit 64 Augen gewonnen.— Spielt Mittelhand Grün(Pik) aus der Hand, dann fallen die Karten: 1. Rot-(Herz) Sieben, Rot-Daus(HerzAs), Rot-(Herz) Zehn(+ 21), 2. Grün-(Pik) Sieben, Schellen-Unter(Karo-Bube), Grün-Daus(PikAs)(— 13), 3. Schellen-(Karo) Sieben, RotUnter(Herz-Bube), Schellen-Daus(Karo-As) (— 13), 4. Rot-(Herz) König, Grün-(Pik) Acht, Schellen-(Karo) Acht(+ 4), 5. Grün-(Pik) Neun, Eichel-(Kreuz) Zehn, Eichel-Unter(Kreuz-Bube) (— 12). Mittelhand erhält nun alle Stiche und gewinnt mit 82 Augen. Eigentum, Druck und Verlag: W. Berg, K.=G., Wuppertal=Barmen. Hauptschriftleiter: Karl Buschhaus. verantwortliche Schriftleiter; Für den politischen Teil, Handel, Unterhaltung und Bilder: Ludwig Aldinger. Für den örtlichen Teil, für Sport und Allgemeines: i. V.: Karl Buschhaus, alle in Wuppertal. Für den Anzeigenteil verantwortlich: Willi Steinjan, W.=Barmen.— DA, 7. 36(Stadtanzeiger und Barmer Zeitung zusammen): über 7400. Zur Zeit gültig Preisliste Nr. 5. Was Gott tut, das ist wohlgetan. Heute morgen 7 Uhr verschied plötzlich und unerwartet unsere liebe Muter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter Wwe. Anton Krehs Katharina geb. Wickel im hohen Alter von fast 84 Jahren. Die Trauerstunde schlug zu früh. doch Got der Herr bestimmte sie. Am gleichen Tage, nachmittags 4 Uhr, entschlief nach langem, schweren, mit größter Geduld ertragenen Leiden, meine innigstgeliebte Frau, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Anton Krehs Eifriede geb. Reinhold Im Alter von 49 Jahren, nach 25jähriger glücklicher Ehe. In tiefer Trauer: Familie Anton Krebs und Anverwandte. Wuppertal-Barmen, W-Elberfeld, Breslau, Haigerseelbach, Königswinter. München, Jerischau-Schl., den 8. August 1936. Die gemeinsame Beerdigung findet am Dienstag, 11. August, nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des St. Petruskrankenhauses, aus statt. Sollte jemand aus Versehen keine Anzeige erhalten haben, so bitten wir, diese als solche zu betrachten. Statt besonderer Anzeige! Am Freitag, dem 7. August, abends 10 Uhr, verschied in Niederbreisig, wo er zur Erholung weilte, plötzlich und unerwartet infolge Herzschwäche unser guter Vater. Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Schwager und Onkel Otto Dahl im Alter von fast 82 Jahren. In tiefer Trauer: Lilli Weiffenbach geb. Dahl, Viotoria Kauert geb. Dahl, Hedwig Inderau geb. Dahl, Alexander Dahl, Dr. Wilh. Weiffenbach. Amtsgerichts-Direktor, Dr. med. Walter Kauert, Herm. Inderau, Musikdirektor, Iise Dahl geb. Winkelmann, sowie 10 Enkel und 4 Urenkel. Wuppertal- Barmen(Hölen 82). Bad Nauheim, Weinheim, London, Zürich, den 10. Aug. 1936. Die Trauerfeier findet am Mittwoch, dem 12. August, nachmittags 4 Uhr, im Krematorium Hagen-Delstern statt. Von Beileidsbesuchen und Kranzspenden bitten wir abzusehen. Unsere juristische Sprechstunde findet in Zukunft Mittwochs nachmittags 4 Uhr. statt. Die Benutzung erfolgt gegen Vorzeigung der letzten Quittung kostenles! n linden im Stadt-Anzeiger gröble Verbreitung aueneantin Nacheichten Nach Angaben aus dem Leserkreise und aus anderen Blättern.) Geburten. Eine Tochter: Hans Stottrowski und Frau Martha geb. Röth, Elberfeld. Eine Tochter; Studienrat Dr. Heyn und Frau Ingeborg geb. Coyui, Elberfeld. rmählungen Kurt Hensel und Frau Hilde geb. Volz, Elberfeld. Todesfälle Otto Dahl, 82 J., Barmen. Ans den anedicher Gehonndnachungen Handelsregister- intragungen Wuppertal. Stadtteil Elberfeld. Am 1. August 1936: Abt. A Nr. 525: Bei Firma Aug. Altmüller: Dem Kaufmann Erwin Oswich in W.=Elberfeld ist Einzelprokura erteilt. Und am 7. August 1936 bei derselben Firma: Der pers. haftende Gesellschafter Adolf Reith und seine Rechtsnachfolger sind aus der Gesellschaft ausgeschieden. Der Afm. Wilhelm Hartstang in W.=Vohwinkel ist als pers. haft. Gesellschafter in die Gesellschaft eingetreten, seine Prokura ist erloschen. Am 7. August 1936: Abt. A Nr. 702: Bei Firma Wilhelm Kellner: Jetzt Inhaber: Wilhelm Kellner d. Jüng., Kfm. in W.Elberfeld. Nr. 730: Bei Firma Wertheim u. Cie.: Jetzt Inhaber: Siegfried Wertheim, Kfm. in W.=Elberfeld. Die Protura Max Wertheim ist erloschen. Nr. 821: Bei Firma Adolf Breuer: Jetzt Inhaberin: Ehefrau Adolf Breuer, Margarete geb. Hinüber, in W.=Elberfeld. Die Prokura von Frau Adolf Breuer, Henriette geb. Hugo, ist erloschen. Nr. 846: Bei Firma Adolf u. Otto Halbach: 1 Kommanditist eingetreten. Jetzt Kommanditgesellschaft, begonnen am 1. Juli 1936. Der pers. haft. Ge. sellschafter Adolf Halbach ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Nr. 5201: Bei Firma Eller=Segeltuch=Handelsgesellschaft: Jetzt Inhaberin: Ehefrau Adolf Eller, Elise geb. Stünkel, in W.=Elberfeld, deren Prokura erloschen ist. Der Uebergang der in dem Betriebe des Geschäfts begründeten Forderungen und Verbindlichkeiten ist bei dem Erwerbe des Geschäfts durch Frau Adolf Eller ausgeschlossen. Nr. 5759: Bei Firma Gripp u. Sohn, jetzt in W.=Barmen: Jetzt Inhaber: Dr. Wilhelm Heinrich Fischer in Witten=Bommern. Nr. 5776: Die Firma Das billige Textilhaus Josef Steinberg ist erloschen. Nr. 6418: Bei Firma Heinrich Chr. Müller: Der Handelsvertreter Hans K A. Müller in W.=Elberfeld ist in das Geschäft als pers. haft, Gesellschafter eingetreten. Jetzt offene Handelsgesellschaft, begonnen am 24. Juli 1936. Nr. 6436: Die Firma Paul vom Dorp und als deren Inhaber vom Dorp, Kfm. in W.=Elberfeld. Geschäftszweig: Fabrikation in Bändern. Nr. 6437: Die Firma Wwe. Schwarz u. Sohn. Offene Handelsgesellschaft, begonnen am 2. Juli 1936. Pers. haft. Gesellschafter: Wwe. Schaja Schwarz, Regina geb, Diamant, Geschäftsinhaberin, und David Schwarz, Kfm., beide in W.=Elberfeld. Abt. B Nr. 390: Bei Firma Merkur Treuhand= und Grundstücksverwaltungs. Aktiengesellschaft: Erich Laupenmühlen ist nicht mehr Vorstandsmitglied. Dr. Guido Schell in Berlin, dessen Prokura erloschen ist, ist zum Vorstandsmitgliede bestellt. Nr. 507: Bei Firma Bergische Textilgesellschaft mit beschränkter Haftung in Berlin, Zweigniederlassung in Elberfeld: Gesamtprokura ist erteilt an Hans Heilemann, Karl Frän= kel und Martin Karl Kehl, alle in Berlin, mit der Maßgabe, daß jeder gemeinschaftlich mit einem anderen Prokuristen oder Geschäftsführer zur Vertretung der Gesellschaft befugt ist. Die Prokuren von Helmut Friedel und Theodor Liedtke sind erloschen. Amtsgericht W.=Elberfeld. Miele E Der neue gerauschgedämpfte Staubsauger/ Günstige Ratenzahlungen von RM.3.- monafl. an Zu haben in den Fachgeschaften Mielewerke AG. Gütersloh/Westf. Inserieren bringt Gewinn Tüchtiges Heckinghauserstr. Nr. 27. T Putzfrau ArbeitsGesuck Frau sucht Stundenstelle Schatz, Carnaperstr. 67, 3. E 86643 Alter Mann sucht kosi u. Logis 1. Etage. Mustero für die in den Betrieben beschäftigten jugendtlichen Arbeiter von 14 bis 16 Jahren sind zu haben in der Geschäftsstelle des„Stadt=Anzeigers“, Altermartt 21,