Rheinische Das sehönste Wappen auf der Wen= AuernDie Rh. B.=Z. erscheint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn= und Feiertagen. Bezug nur durch die Post. Redaktion: Kempen=Rh. Fernsprecher /Z u. 436. Geschäftsstelle: Krefeld, Friedrichstr. 54. Fernsprecher Krefeld 27279. Geschäftsstelle: Rheydt, Mühlenstr. 128. Fernsprecher Rheydt 118. Der blanke Pflug auf freiem Feld Einzelverkaufspreis 10 Pfennig Tageszeitung für die westdeutsche Landwirtschaft- Früher Niederrheinische Bauernzeitung Organ der rheinischen Landwirtschaft- Oraan des Bezirksverbandes der Landwirtschaftsschüler Düsseldorf Organ des Aachener Herdbuchvereins in den Kreisen Aachen, Düren, Erkelenz, Geilenkirchen, Heinsberg und Jülich Nr. 168 Krefeld, Samstag, den 24. Juli 1926 T. Jahrgang Neues in Kürze Die auf den 21. Juli berechnete Großhandelsindexzisfer ist gegenüber dem 14. Juli um 1,4 Prozent auf 126,3 zurückgegangen. Wie die Telegraphen=Union erfährt, wird der Reichsernährungsminister Dr. Haslinde am Montag, dem 26. Juli, einen fünfwöchentlichen Urlaub antreten. Auf Grund des Gesetzes zum Schutze der Republik hat der preußische Innenminister am 22. Juli die Rote Fahne auf die Dauer von 2 Wochen verboten. Wie der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei im Vorwärts bekannt gibt, hat der Volksentscheid der Partei 2 042 055,91 Mark gekostet. Durch Beschluß des preußischen Staatsministeriums ist der sozialdemokratische Landrat Krüger(Landkreis Hannover=Linden) in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden. Krüger werden eine große Anzahl dienstlicher Verfehlungen zur Last gelegt. Der frühere Leutnant Schweikardt, der vor einigen Wochen wegen Verdachtes der Beteiligung an der Ermordung des Abgeordneten Gareis in Haft genommen worden war, ist am Montag wieder aus der Haft entlassen worden. Der Bergbauminister teilte im Unterhause mit, daß in der Zeit vom 1. bis 17. Juli insgesamt 1345 000 Tonnen Kohlen in englischen Häfen eingetroffen seien. Der liberale Abgeordnete Runciman schätze die durch den Kohlenstreik bisher entstandenen direkten und indirekten Schäden auf 45 Millionen Pfund. Die Not der Landwirtschaft und die neue Ernte Trotz Zoll, trotz Einfuhrschein hat der Landwirt im letzten Erntejahr sein Getreide, und zwar nicht nur den Roggen, sondern auch den Weizen zu einem Preise abgeben müssen, der wesentlich unter dem Weltmarktpreise lag und teilweise nicht einmal die Gestehungskosten oeckte. Die Ursachen der niedrigen Getreidepreise waren mannigfacher Art. Es waren dies: 1. eine verhältnismäßig reiche Ernte, besonders in Roggen, die Großhandel, hervoror Inkrafttreten der Amerikas 3. 4. 5. 6. läßig rei auf den Markt drückte; große Getreidevorräte bei Mühlen und gerufen durch verstärkte Eindeckung vor Zölle; starkes Entgegenkommen des Auslandes, besonderim Warenkredit; der Preisdruck vom Östen, besonders von Polen; verspäteter Zoll und verspätete Einfuhrscheine; geringe Aufnahmefähigkeit des Handels infolge Geld= und Kreditmangels, 7. Kapitalmangel beim Landwirt und der Druck hoher kurzfristiger Verschuldung und übertriebener Steuern, die eine beschleunigte Abgabe der Getreidevorräte bewirkten und dadurch das Angebot verstärkten. Alle diese Erscheinungen zogen einen überaus scharfen Rückgang der Getreidepreise nach sich, von dem besonders der Osten Deutschlands in schwerem Maße betroffen wurde. Der Erlös reichte in vielen Fällen kaum aus, die Zinsen zu bezahlen, geschweige denn die kurzfristigen Schulden abzutragen. hstehend eine Tabelle der Getreidepreise des letzten Erntejahres an der Berliner Bärse. Die Zahlen sind„Wirtschaft und Statistik“ entnommen: Diese Landwirt äußerung Zahlen n lassen e seine Substan von es begreiflich erscheinen, daß mancher zangreifen mußte, um durch VerRindviehbeständen seine dringendsten anden seine dringendsten Verpflich lungen erfüllen zu können. Dadurch entstand aber wiederum ein angebot am Rindpiehmarkt, so daß au ch hier eine 9o Ueberan starke Senkung der Preise eintrat, und der Landwirt in doppelter Hinsicht geschädigt wurde. Inzwischen ist eine neue Ernteherangereift, und mit ihr sind die Aussichten für die Landwirtschaft wesentlich günstiger geworden. Der Saatenstand, im Mai noch ungünstiger als zur gleichen Zeit des Vorjahres, hat sich inzwischen wesentlich gebessert. Zwar haben die zahlreichen Niederschläge der letzten Zeit und die Ueberschwemmungen in manchen Gegenden großen Schaden angerichtet und die Ernte teilweise vernichtet. Jedoch sind diese Schäden lediglich partieller Natur und fallen für die Gesamternte raum ins Gewicht, da sie nur etwa 2 Prozent der Anbaufläche des deutschen Reiches vernichtet haben. Heute steht fest, daß wir im Durchschnitt mit einer guten mittleren Ernte rechnen können. Auf der anderen Seite sind die Preisverhältnisse, besonders für Roggen, wesentlich gunstiger zu nennen. Es wurde einmal auf Veranlassung der Regierung eine Stelle geschaffen, die Deutsche Getreidehandelsgesellschaft, die die Landwirte bei der Finanzierung der neuen Ernte unterstützen und iynen durch Aufkäufe des an den Markt gebrachten Materials angemessene Preise sichern wird. Zudem haben die Verhandlungen zwischen der Reichsbank schaftskasse über die und der Unterstützung der en Zentralgenossenandwirtschaft Poincare Ministerpräsident der Bildung des„Kleinen Kabinetts"- Die Morgananleihe wird verbraucht- Die Kammer wählt Peret zu ihrem Präsidenten Poincare beauftragt tu. Paris. 22. Juli.(Drahtb.) Die Beratungen zur Bildung der neuen Regierung haben schon gestern in den späten Abendstunden begonnen. Nachdem Doumergue den Präsidenten des Senats und den Vizepräsidenten der Kammer empfangen hatte, wurde Poincare um 12.15 Uhr ins Elysee berufen und mit der Bildung des neuen Kabinetts beauftragt. Poincare nahm den Auftrag an und begab sich in den Senat, wo er mit mehreren politischen Persönlichkeiten Besprechung hatte. Ein„Kleines Kabinett" tu. Paris. 22. Juli.(Drahtb.) Poincare begann heute vormittag die Verhandlungen zur Kabinettsbildung. Um 8 Uhr empfing er den Kammerdeputierten von Algier, Morinaud, der die Initiative zur Bildung eines ständigen Parlamentsüberwachungsausschusses für das Kabinett Herriot ergriffen hatte. Um 9 Uhr begab sich Poincare zum Präsidenten des Senats, de Selve. Poincare beabsichtigt, ein Kabinett aus nur 8 oder 9 Mitglieder zu bilden und die Posten der Staatssekretäre abzuschaffen. Dieses Kabinett würde sich aus 4 oder 5 Abgeordneten und 4 Senatoren zusammensetzen. Die Zusammensetzung wird nach Mitteilungen von parlamentarischer Seite voraussichtlich folgende sein: Ministerpräsident und Finanzminister Poincare, Kriegsminister Painleve. Die Bezeichnung Kriegsministerium soll durch den Namen Ministerium der nationalen Verteidigung ersetzt werden. Dieses Ministerium soll das Ministerium des Krieges, der Marine sowie auch das Unterstaatssekretariat für das Flugwesen umfassen. Das Ministerium der Landwirtschaft und der Oeffentlichen Arbeiten soll zu einem Ministerium der nationalen Wirtschaft zusammengefaßt werden. Es ist dem Abgeordneten Louis Marin angeboten worden, der jedoch noch nicht endgültig zugesagt hat. Das Portefeuille des Ministeriums des Innern hat der Abgeordnete Schramek bereits angenommen. Für das Ministerium des Auswärtigen werden Barthon und Briand genannt, doch scheint der Präsident der Reparationskommission den Vorzug vor dem früheren Ministerpräsidenten erhalten zu haben. Das Justizministerium soll Albert Sarraut übernehmen gleichzeitig mit der Leitung der elsaß=lothringischen Angelegenheiten. Sarraut soll ferner Vizepräsident des Kabinetts werden. Als Schatzminister sowie Minister des öffentlichen Unterrichts werden die Abgeordneten Bokanowski und der Senator Georges Leygues genannt. Die Bildung des Kabinetts verläuft jedoch nicht ohne Widerstände. Die Sozialisten stehen dem Kabinett völlig ablehnend gegenüber, ober auch bei den Radikalsozialisten und einem Teil des Zentrums ist man von Poincare keineswegs begeistert, weil er nach seiner politischen Vergangenheit nicht geeignet sei, an die Spitze eines nationalen Minsteriums zu treten. Man würde es für richtiger gehalten haben, wenn er sich mit einem Ministerposten begnügt hätte. Der Verbrauch des Restbestandes der Morgananleihe genehmigt tu. Paris, 22. Juli.(Drahtb.) Nach dem Sturz der Regierung Herriot hat die Sitzung der Kammer noch kein Ende gefunden. Finanzminister de Monzie kehrte nach der Demission in die Kammer zurück und beantragte die Beratung seines Vorschlages über die Verwertung des Restbestandes der Morgan=Anleihe. Der Geseesentwurf wurde in der Sitzung der Kammer, die 11,30 Uhr nachts begann, angenommen und ging dann dem Senat zu, der um 2 Uhr nachts erneut zusammentrat. Die Finanzkommission der Kammer hat den Gesetzentwurf dahin abgeändert, daß der Betrag der Vorschüsse so verwandt werden soll, daß gleichzeitig die Vorschußgrenze der Bank von Frankreich an den Staat erhöht wird. Der Senat nahm ebenfalls die Vorlage in dieser Form an. Peret Kammerpräsideni n. Paris, 22. Juli.(Drahtb.) In der heutigen Kammersitzung wurde nach zweimaligem Wahlgang der Abgeordnete Raoul Peret zum Präsidenten gewählt. Stimmen gegenüber 215 Stimmen, die auf Bouisson fielen. Zu den Krawallen tu. Paris, 23. 8uli.(Drahtb.) Ueber die gestrigen Krawalle vor der Abgeordnetenkammer werden noch folgende Einzelheiten bekannt. Als die Nachricht vom Sturz des Kabinetts bekannt wurde, ließ die Menge Poincare hochleben und sang die Marseillaise. Verschiedene Abgeordnete machten angesichts der Haltung der Menge wieder Kehrt. Maginot und Franklin Bouillon wurden mit begeisterten Rufen empfangen und zu ihren Autos begleitet. Vaillant=Couturier, den man erkannte, als er ein Auto bestieg, erhielt einen Stockhieb über den Kopf. Cachin wurde gleichfalls entdeckt und mit Nfnirufen bis zum Untergrundbahnhof begleitet. Die Krawalle hielten auch während eines Teiles der Nacht an. Es wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Vor der Abgeordnetenkammer wurden von einem Unbekannten Revolverschüsse abegeben. Die Menge rief:„Es lebe Caillaux! Es gebe Joincare!“ Man hörte auch wiederholt Rufe:„Eslebe der Kaiser!“ und„SSrebe der König!“ Um erneuten Kundgebungen vorzubeugen, hat der Polizeipräfekt im Einvernehmen mit dem Ministerium des Innern große Verstärkungen in das Zentrum der Stadt beordern lassen. Dieser erhielt 227 den Sozialisten zur Erfüllung ihrer Zahlungsverpflichtungen im Herbst jetzt zu folgendem Beschluß geführt: Landwirte, die einer genossenschaftlichen Warenorganisation Getreide verkaufen, soll eine vorläufige Entschädigung bis zu 60 Prozent des Wertes der abgelieferten Waren in Form von Wechsel— Akzepten der Warengenossenschaft gegeben werden. Diese Wechsel diskontieren die Landwirte bei den genossenschaftlichen Kreditorganisationen, von denen die Preußische Zentralgenossenschaftskasse sie aufnimmt und erforderlichenfalls auch prolongiert. Im Bedarfsfalle werden die Wechsel an die Reichsbank weitergeleitet. Die Unkosten für den Landwirt sollen möglichst niedrig gehalten werden. Insbesondere sollen bei der Diskontierung der Wechsel für Zinsen und Provision nicht mehr als 1,5 Prozent über dem Reichsbankdiskont angerechnet werden.(Zurzeit also 7,5 Proz. insgesamt). Es schweben Verhandlungen darüber, noch andere Landwirtschaftliche Kreditorganisationen in diese Abmachungen einzubeziehen. Jedoch, es scheint heute fast, als ob diesen Maßnahmen nur noch untergeordnete Bedeutung zukommen sollte. Speziell die Deutsche Getreidehandels=Gesellschaft, die vor allem zur Stützung des Roggenpreises gegründet wurde, dürfte kaum ernstlich in Wirksamkeit treten müssen, da eine Roggenstützung gar nicht nötig werden dürfte. Zunächst hat unter dem Eindruck des katastrophal niedrigen Roggenpreises der Anbau dieser Frucht in allen roggenproduzierenden Ländern wesentlich abgenommen. Dies gilt nicht zuletzt für Deutschland und zwar hauptsächlich für Hinterpommern und Ostpreußen. Hier ist vielfach seit langen Jahren zum ersten Male wieder die Roggenkultur durch den Weizenanbau ersetzt worden, mit dem Erfolg, daß der Weizen vortrefflich steht und eine gute Ernte verspricht. Dies ist im Interesse der deutschen Volkswirtschaft aufs wärmste zu begrüßen, weil wir dadurch vom Auslande unabhängiger werden und unsere Handelsbilanz ein nicht zu unterschätzendes Aktivum erfährt. Die Berater der Landwirtschaft sollten es sich nicht nehmen lassen, immer wieder mit allen Mitteln auf die Vermehrung des Weizenanbaus hinzuwirken, soweit die Bodenverhältnisse dies erlauben. In Amerika geht der Roggenanbau ständig zurück. Die diesjährige Roggenernte berechnet man auf reichlich ein Drittel des Ergebnisses von 1922. Der Grund liegt hauptsächlich darin, daß man drüben den Roggen zur Brotbereitung wenig verwendet und durch das Alkoholverbot in den Vereinigten Staaten eine Verwen ritbereitung unmöglich ist. nennenswerte Vorrate an Brotgetreide aus der letztjährigen Ernte dem neuen Erntejahr entgegengehen. Während aber am Weltmarkt eine verhältnismäßig große Weizenernte zu erwarten steht, ist dies beim Roggen keineswegs der Fall. Hier kann man im Gegenteil mit einer ziemlichen Knappheit rechnen, hervorgerufen, wie gesagt, durch verminderten Anbau, aber auch, besonders bei uns, durch die kalte und nasse Witterung zur Zeit der Blüte. So werden wir aller Voraussicht nach bei verhältnismaßig niedrigen Weizenpreisen mit festen rechn Roggenpreisen für das Wi irtschaftsjahr aben. Dadurch wird der Wertunterschied zwischen Weizen und 1926/27 zu rechnen dung zur Spritbereitung unmöglich ist. Dagegen rechnet Rußland für dieses Jahr mit einer besseren Roggenernte, und man trifft dort bereits Vorkehrungen für Ob dieser tatsächlich den gehegten bleibt abzuwarten. Als günstiges Moment für die Preisbildung ist weiter zu beachten, daß wir im Gegensatz zum Vorjahre diesmal ohne für einen vermehrten Export. Erwartungen entsprechen wird, Weize oggen, der am Weltmarkt und in Deutschland in der schlimmsten Zeit des Wirtschaftsjahres 1925/26 bis auf 125 A die Tonne— das ist ebensoviel, wie Roggen in normalen Erntejahren der Vorkriegszeit überhaupt gekostet hatte— angeschwollen war, den normalen Verhältnissen wieder stark genähert. Diese Tendenz ist bereits seit längerer Zeit zu beobachten, ohne daß künstliche Einflüsse von außen her wirksam geworden wären, insbesondere, ohne daß die neue Getreidehandels=Gesellschaft hier eingegriffen hätte. Diese Beobachtung ist in gleicher Weise an den deutschen wie auch an den ausländischen Märkten zu machen. Gerade hinsichtlich der Preisgestaltung des Roggens besteht übrigens ein inniger Zusammenhang aller internationalen Märkte, wobei Berlin, wie Chikago für Weizen, eine dominierende Stellung inne hat, nach dessen Notierung sich die anderen Märkte richten. Zusammenfassend ist zu sagen: Der Kranke ist gesund geworden, noch bevor der Arzt(Getreidehandels=Gesellchaft) seine heilbringende Kunst anwenden onnte. Ein Rückschlag ist nicht zu befürchten. Vielmehr wird der ausgesprochene Roggenmangel, mit dem wir im neuen Erntejahr am Weltmarkt zu rechnen haben, der deutschen Landwirtschaft einen angemessenen Preis für ihr Hauptprodukt sichern. Dadurch ist ihr die Möglichkeit gegeben, einen Teil der drückenden Schuldenlast, die sie in den letzten ungünstigen Jahren aufnehmen mußte, wieder obzutragen. Dr. C. Kanada Zur Anschlußfrage an die Vereinigten Staaten. tu. London, 23. Juli. n More Juri.(Drahtb.) Der Schriftleiter der„Boston Post", der größten Morgenzeitung in den Vereinigten Staaten, wirft heute in der„Daily Mail" die Frage auf, wie sich die en lische Oef Kanadas an ehemaligen Gouverneur des Staates Massachusetts, Cox, sei vorgeschlagen worden, daß die Vereinigten Staaten in einem solchen Falle als Gegenleistung die wirft heute in der„Daily Mail" die Frage auf, wie fentlichkeit zu einem eventuellen Anschluß die Vereinigten Staaten stellen würde. Von dem assachusetts, Staaten in britischen Kriegs oder zum mindesten beträchtlich herabmindern sollen. Viele Leute in den Vereinigten Staaten vertreten die Ansicht, daß die Beseitigung der Zollschranken durch einen Zusammenschluß der beiden Länder einen großen Kapitalfluß nach der kanadischen Industrie zur Folge haben würde. Man darf auf die Aufnahme dieses Vorschlages durch die britische Oeffentlichkeit besonders angesichts der gegenwärtig in den Vordergrund getretenen konstitutionellen Krise in Kanada sehr gespannt sein. cülden an die Vereinigten Staaten streichen Karahmind Die polnische Diktatur Der Sieg der Regierung Bartel im Sejm. tu. Warschau, 23. Juli.(Drahtb.) In der gestrigen Sitzung des Seims wurden Verfassungsänderung und Regierungsvollmacht mit Zweidrittelmehrheit(246: 95 Stimmen) angenommen. Das Arteil des deutsch-polnischen Korridorschiedsgerichts Der deutsche Antrag abgelehnt. tu. Danzig, 22. Juli.(Drahtb.) Das deutsch-polnische Korridorschiedsgericht trat heute mittag unter dem Vorsitz des dänischen Generalkonsuls Harald Koch zur Urteilsverkündung über die Ursachen der Eisenbahnkatastrophe bei Preußisch=Stargard in der Nacht zum ersten Mai zusammen. Das Gericht hat endgültig dahin entschieden, daß die von deutscher Seite gerügte mangelhafte Unterhaltung der Eisenbahnstrecke Dirschau—Firchau nicht vorliege. Der deutsche Antrag wurde deshalb im vollen Umfange abgelehnt, wobei sich das Gericht auf das neutrale Obergutachten des Direktors der ländischen Staatsbahnen, Ingenieur Geesteranus, stützte, der das Unglück auf ein Attentat zurückführte. Außer diesem neutralen Obergutachten haben zwei lokale Besichtigungen, mehrere Zeugenverhöre sowie Erklärungen zahlreicher deutscher und polnischer Sachverständiger stattgefunden. Chamberlain und die Abrüstung Starkes Befremden in politischen Kreisen Berlins. tu. Berlin, 23. Juli.(Drahtb.) Die Erklärung Chamberlains im Unterhause, der auf die Frage, ob Deutschland seine Entwaffnungsverpflichtungen nicht erfüllt habe, geantwortet hat:„Ich bedaure, sagen zu müssen, nein", hat in politischen Kreisen Berlins stark befremdet. Nach einer unwidersprochenen Meldung vom 29. Januar ds. Is. hatte Chamberlain beim Empfang der englischen Presse auf die Frage, ob Deutschland alles getan habe, um seine Entwaffnungsverpflichtungen zu erfüllen, genau das Gegenteil geantwortet, nämlich:„Ja. alles“. Man muß nicht immer bloß daran denken, was noch geschehen soll sondern auch in Betracht ziehen, was bereits getan worden ist. Die Ergebnisse, die in den letzten Monaten erreicht worden sind, übersteigen unsere Hoffnungen. Weiterhin äußerte er die Ueberzeugung, daß die noch restierenden Entwaffnungsbestimmungen leicht erledigt werden können. Die Haltung Chamberlains ist umso verwunderlicher, als er selbst das deutsche Aufnahmegesuch für den Völkerbund vom März ds. Is. unterzeichnet stellt wurde, daß Deutschland alle sei Vertrag loyal Zersailler hat, in dem seine Verpflichtungen aus erfüllt habe. Londoner Stimmen. tu. London. 22. Juli. Die gestrige Erklärung Chamberlains über den ungenügenden Stand der deutschen Abrüstung hat in diplomatischen Kreisen Londons größtes Aufsehen hervorgerufen. Allgemein wird bedauert, daß durch diese Aeußerung die Abrüstungsfrage so kurze Zeit vor dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund wieder in den Vordergrund der politischen Interessen gerückt worden ist. Man verspricht sich aus der Art, wie das ganze Abrüstungsproblem bisher behandelt worden ist, nur wenig Gutes. Die Erklärung, daß es sich um keine besondere Note, sondern lediglich um die Fortsetzung des laufenden Briefwechsels zwischen der interalliierten Kontrollkommission und der Reichsregierung handelt, wird als bloße Wortklauberei bezeichnet, da es gleich ist ob die Forderung des Generals Walch in einer Note oder in einem einfachen Briefe zum Ausdruck gebracht wurde. Nach der Erklärung Chamberlains ist man in London aus der bisherige Zurückhaltung in der Abrüstungsfrage herausgetreten und hat an amtlicher Stelle über die deutsche Entwaffnung nähere Mitteilung über die amtliche englische Auffassung gemacht. Auf Anfrage wurde dem Vertreter der T. U. an maßgebender Stelle mitgeteilt, daß die Antwort Chamberlains im Unterhaus nicht so gemeint gewesen sei, wie sie vielleicht geklungen habe. Die Form der Antwort erkläre sich aus der gestrigen berlasteten Tagesordnung.(!) Es sei richtig, so wird an amtlicher englischer Stelle versichert, daß Deutschland noch eine Reihe von wenn auch nicht sehr wesentliche Entwaffnungsforderungen zu erfüllen hobe. Es handelt sich in der Hauptsache um folgende vier Punkte: 1. Bestimmung des Begriffes„Kriegsmaterial“, 2. Die Stellung des Generals von Seeckt, 3, die Stärke der Reichswehr 4. Die einheimische Reservearmee. Zu Punkt eins wird an maßgebender Stelle noch folgendes bemerkt: Nach dem Versailler Vertrag ist die Ein= und Ausfuhr von Kriegsmaterial für Deutschland verboten, woraus sich die Frage ergebe, was als Kriegsmaterial zu bezeichnen sei. Ueber den Begriff Kriegsmaterial beständen noch immer Unstimmigkeiten zwischen der interalliierten Kontrollkommission und der Berliner Regierung. Es sind wie im vergangenen Jahre, so auch jetzt dieselben Fragen aufgetaucht, die bei der Lieferung von Dampfkesseln für argentinische Torpedoboote durch Deutschland bereits eingehend erörtert worden seien. Zu Punkt zwei wird bemerkt, daß an amtlicher Stelle hierüber bis heute noch keine bestimmten Nachrichten vorliegen. Was drei anbetrifft, so werden von amtlicher Seite gewisse Forderungen hinsichtlich der Stärke der Reichswehr erhoben. Ueber die angebliche deutsche Reservearmee(Punkt vier) est man in amtlichen englischen Kreisen der Ansicht, daß es sich bei den sog. Vaterländischen Verbänden um eine Art von Reservearmee handele, die ihrem Kampfwert nach der englischen Territorialarmee gleichzustellen sei. Auf die Frage unseres Vertreters, ob die erneute Aufrollung der Abrüstungsfrage keinen schädlichen Einfluß auf die dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund noch vorausgehenden Verhandlungen ausüben werde, wurde erklärt, daß es einem Teil der deutschen Presse zuzuschreiben sei, daß die ganze Angelegenheit ausgegraben worden sei; ohne diese Veröffentlichungen wäre das ganze Problem stillschweigend und ohne unnötige Belastung der deutschen Oeffentlichkeit gelöst worden. Von der Rheinarmee General Guillaumat wieder Oberbefehlshaber. 23. Juli.(Drahtb.) Nachdem mit dem Sturz des auch die Kriegsministerzeit des Generals Guillaumat erledigt ist. übernimmt Guillaumat wieder das Oberando der französischen Rheinarmee, das bisher interimistisch durch den kommandierenden General des Mainzer Armeekorps, General Barthelemy, verwaltet worden war. Der Boykott Brauns gegen Lüninck Eine volksparteiliche Anfrage. r. Berlin, 23. Juli.(Eig. Drahtb.) Im preußischen Landtag ist folgende kleine Anfrage von Eynern(DVP.) eingegangen: „Dem Vernehmen nach hat die Staatsregierung ein Verkehrsverbot gegenüber allen geselligen Einladungen der rheinischen Landwirtschaftskammer oder ihres Vorsitzenden erlassen. Dieses Verbot ist von dem Regierungspräsidenten in Koblenz auf Veranlassung des Oberpräsidenten den nachfolgenden Stellen zur Begutachtung zugefertigt worden: Den Landräten, den Veterinärräten, den Staatsoberförstern, den Medizinalräten, den Gewerberäten, den staatlichen Hochbauräten, den Katasterämtern, den Kreiskassen, dem Oberbürgermeister zu Koblenz, den Bürgermeistern in Bad Kreuznach, Neuwied, Mayen, Wetzlar und Andernach, den sämtlichen Sektionen der Regierung einschließlich Bezirksausschuß, Oberversicherungsamt und Versorgungsgericht. Es wird angefragt: 1. Womit glaubt die Staatsregierung dieses Verkehrsverbot einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft gegenüber rechtfertigen zu können? 2. Ist sich die Regierung bewußt, daß sie hierdurch in einer außerordentlich weitgehenden und ungewöhnlichen Weise in die persönliche Entschließungsfreiheit der Beamten eingreift, die geeignet ist, schwere Konflikte hervorzurufen? 3. Mit welchen Mitteln beabsichtigt die Regierung, dieses Verbot den Beamten gegenüber durchzuführen? Der neue Staatssekretär der Reichskanzlei Zentralisierung der französischen Militärgerichtsbarkeit im besetzten Gebiet. zusammengeschlos sein wird. dessen ainz oder Deutsch=französische Zusammenarbeit Das Studienkomitee. tu. Berlin. 23. Juli.(Drahtb.) Das Pfingsten unter Vorsitz des bekannten Luxemburger Großindustriellen Mayrisch gegründete deutsch-französische Studienkomitee, dem französischerseits Botschafter Charles Laurent, der französische Wirtschaftsdelegierte in Genf de Beyerimhoff, Henry Lichtenberger sowie andere führende politische und industrielle Persönlichkeiten angehören, und an dem auf deutscher Seite bekannte Männer der Wirtschaft, wie Paris und Berlin bestimmt. Die Leitung des Büros in Berlin übernimmt der nationale französische Schriftsteller Pierre Vienot. Deutscherseits wird das Komiteemitglied Dr. Gustav Kruckenberg nach Paris entsandt, der als Sekretär des Außenministers a. D. Dr. Simons im Auswärtigen Amt tätig war und als Mitarbeiter des vormaligen Präsidialmitgliedes des Reichsverbandes der deutschen Industrie Dr. Bücher an den verschiedenen Phasen der Reparationsverhandlungen teilnahm. tu. Die Wirthaktion Die Bayerische Volkspartei. Kurier“ München. 23. Juli.(Drahtb.) Der„Bayerische nimmt zu dem Aufruf Dr. Wirths Stellung und schreibt:„Hofft Dr. Wirth, das ganze Zentrum in dieser neuen„großen einheitlichen Linken" aufgehen lassen zu können? Damit rechnet er wohl selbst nicht. So kann sein Plan nur auf Sprengung des Zentrums hinauslaufen. Denn es gibt immer noch Leute im Zentrum, die tatsächlich damit rechneten, daß es ernst mit der Versicherung des Zentrums sei, eine Partei der Mitte zu sein. Mit der Propagierung der Partei zu einem Bestandteil der vereinigten sozialdemokratischen Linken wird eine Politik der Mitte unmöglich. Die Hohenzollernauseinandersetzung Ministerpräsident Braun an Herrn von Berg. tu. Berlin. 23. Juli.(Drahtb.) Der Amtliche Preußische Pressdienst veröffentlicht das Antwortschreiben des Preußischen Ministerpräsidenten Braun an den Generalbevollmächtigten des vormaligen Königshauses, auf dessen Verhandlungsvorschlag vom 4. ds. Mts. Die preußische Staatsregierung vermöge, so heißt es in dem Schreiben, nicht anzuerkennen, daß die Vertretung des vormaligen Königshauses in den letzten Jahren unablässig bestrebt gewesen sei, die Vermögensauseinandersetzung auch unter weitgehendem Verzicht im Wege einer Verständigung durchzuführen. Ein rechtzeitiges Eingehen des vormaligen Königshauses auf Vergleichsvorschläge, wie sie vom Staate früher wiederholt gemacht worden sind, hätte längst den Gegenstand der Beunruhigung unseres öffentlichen Lebens aus der Welt geschafft. Wenn bei den Verhandlungen ein Ergebnis erzielt werden soll, wird man nicht auf den Vertrag vom 12. Oktober 1925 zurückgreifen dürfen. Nur Verhandlungen, die an das Ergebnis der Beratungen des Reichstages über den Entwurf eines Reichsgesetzes über die vermögensrechtliche Auseinandersetzung zwischen den Ländern und den vormals regierenden Fürstenhäusern anknüpfen, können nach Lage der Verhältnisse jetzt noch in Frage kommen. Zu solchen Verhandlungen ist die Preußische Staatsregierung bereit. Grundbewertung— Staatsrat Gesetz über die Nachprüfung und Berichtigung undsteuergesetz erfolgten Einschätzung der n zu. Er schlägt dabei eine Aenderung vor, Beschlüsse des preußischen Staatsrats. dn. Berlin, 22. Juli.(Drahtb.) Der Preußische stimmte heute dem Gesetz über die der nach dem Grund Liegenschaften daß bei Festlegung von Veränderungen der Ertragfähigkeit neben dem Kaufpreis auch die Pachtpreise zu beachten sind. Ferner soll je ein Mitglied der Bezirkssonderausschüsse von dem landwirtschaftlichen Kreditinstitut der Bezirke bestellt werden. Ferner nahm der Staatsrat Kenntnis davon, daß ausreichende Mittel zur Entschädigung der vom Hochwasser Betrorfenen zur Verfügung gestellt und erforderlichenfalls noch weitere Mittel bereitgestellt werden. Es wird erwartet, daß Vorkehrungen getroffen werden, um ähnliche Schäden zu verhüten. Novelle zum Gewerbe= und Handelslehrer=DiensteinEine pan kommengesetz, wonach erst vom 1. April 1926 ab die Einreihung der Gewerbelehrerinnen in Gruppe 9 des Beamten=Diensteinkommengesetzes erfolgen soll, passierte ohne Aussprache. Dr. Pünder. Zum Nachfolger des Staatssekretärs der Reichskanzlei Dr. Kempner ist der bisherige Ministerialdirektor Dr. Pünder ernannt worden. Damit ist dieser Posten durch einen unpolitischen Beamten besetzt worden. Dr. Kempner soll im Auslandsdienst Verwendung finden. Aufbau der deutschen Wirtschaft Pressebesprechung. tu. Berlin, 23. Juli.(Drahtb.) Der Reichsverband zum Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft hatte heute die Presse geladen, um die Ziele des Reichsverbandes bekanntzugeben. Nach einleitenden Begrüßungsworten des Vorsitzenden, Kommerzienrat Hans Löwenstein, aus denen hervorgeht, daß der Verband außer einer Reihe von Organisationen bereits 100 000 Matglieder hat, machte der Syndikus des Verbandes, Dr. Hermann Damm, Ausführungen über das Programm des Verbandes. Aus diesen geht hervor, daß das Hauptziel des Verbandes eine bessere Aufwertung der Staatsanleihen sei. Die Organisation erstrebt die Wiederherstellung der alten Staatsanleihen etwa in gleicher Höhe wie diejenigen der Hypotheken. Die Erreichung dieses Zieles würde der Gesamtwirtschaft ein Geldkapital von etwa sechs bis acht Milliarden RM. zuführen. In der Diskussion wurde von Pressevertretern darauf hingewiesen, daß der Wirtschaft zunächst diese sechs bis acht Milliarden entzogen werden müßten, ehe sie ihr wieder zugeführt werden könnten, und daß das Wiederaufleben der Staatsanleihen eine höhere Zinsenlast bedeute, die von der Wirtschaft aufgebracht werden müßte. Die sonstigen Ziele des Verbandes sind: Reformierung bzw. Beseitigung der Hauszinssteuer, Befreiung der Wirtschaft von einengenden staatlichen Maßnahmen, Vereinfachung der Staats= und Kommunalverwaltung, Rationalisierung und Modernisierung aller öffentlichen und privaten Betriebe. Der Verband will seine Ziele unter Außerachtlassung aller politischen Gesichtspunkte erreichen. Der Kampf gegen die Erwerbslosigkeit Beginn der Arbeitsbeschaffungskonserenz. tu. Berlin, 22. Juli.(Drahtb.) Heute vormittag um 10 Uhr begann im Reichsarbeitsministerium die Konferenz der zuständigen Reichsministerien mit den Vertretern der Länder, des Reichsstädtetages und des Verwaltungsrates für Arbeitsvermittlung über die Beschaffung von Notstandsarbeiten. aller Großes Unwetter in Serbien. tu. Belgrad, 22. Juli. Die Gegend von Lpek wurde neuerdings von einer furchtbaren Unwetterkatastrophe infolge eines Wolkenbruchs heimgesucht, der die altserbische Stadt Rugowo bei Lpek innerhalb weniger Minuten vollkommen unter Wasser setzte. Zahlreiche Bewohner wurden von den Wassermassen in ihren Häusern überrascht, konnten sich nicht mehr retten und wurden unter den einstürzenden Häusern begraben. Nach privaten Meldungen der Belgrader Blätter sollen mehr als 100 Personen ums Leben gekommen sein. Bisher wurden 40 Leichen geborgen. Der Doppelgänger des Haas gefunden. Der mutmaßliche Mörder Schroeder hatte ang daß er von einem Herrn, den er nur unter dem Namen Adolf kannte, zu dem Mord angestiftet worden sei. Als ihm die Polizei den Industriellen Rudolf Haas von ferne zeigte, hatte Schroeder zuerst erklärt, daß dies Adolf sei. Bei der Gegenüberstellung von Haas und Schroeder, die erst vor wenigen Tagen stattfand, gab Schroeder die Möglichkeit zu, daß H. einen Doppelgänger haben könne. Dieser ist nun in dem Magdeburger Direktionsvertreter der Berlin=Stuttgarter Versicherungsgesellschaft festgestellt. Am 23. Febr. ds. Is. war er mit seinem Auto in Großrottnersleben, um den dort wohnenden Schroeder zu beSchroeder, der von Beruf Schmied ist, hatte sich, wie auch ewerber kennen zu lernen. Der Magdeburger Versicherungsvertreter sieht Haas vollkommen ähnlich, nur hat er einen kahlen Kopf, der aber sei seinem Besuch durch eine tief ins Gesicht gehende Lederkappe verdeckt war. Auch die Einwohner von Großrottnersleben, die vor dem Untersuchungsrichter bekundeten, daß sie Rudolf Haas in ihrem Orte gesehen hatten, sahen ihn in Autlerkleidung. Haas selbst hat bekanntlich erklärt, daß er nie in Großrottnersleben war. Der Doppelgänger des Direktors Haas wird morgen vor dem Untersuchungsrichter seine formelle Aussage machen, daß er tatsächlich im Februar mit Schroeder in Großrottnersleben zusammen get fen ist. Man rechnet allgemein damit, daß H. spätestens am tag aus der Untersuchungshaft entlassen wird. einen Geldunternommen Hausflur mit an Geldatte und bedes Angreifers zu erwehren, der auf seine Hilferufe floh, von Passanten aber späterhin gestellt und der Polizei übergeben wurde. i. Hannover, 23. Juli. Gestern mittag ist auf briefträger ein Raubmordversuch worden. Ein 23jähriger Mann schlug in einem einem schweren Hammer den dort in Dienst bef briefträger nieder, der etwa 10000 Mark bei sich drohte ihn mit einem Revolver. Der Beamte vermochte sich Pas wer wei ku. Berlin, 23. Juli. Die Stadtverordnetenversammlung von Biesenthal hat in ihrer letzten Sitzung beschlossen, bet der Regiérung in Potsdam die Einleitung oes Disziplinarverfahens gegen den Bürgermeister König zu beantragen. König wird beschuldigt, die Stadt um etwa eine halbe Million Mark geschädigt zu haben. Außer dem Beschluß auf Einleitung eines Disziplinarverfahrens wurde bei der Staatsanwaltschaft in Prenzlau Strafanzeige gegen König erstattet. Er hat vorläufig von dem Potsdamer Regierungspräsidenten einen Nachurlaub erhalten. tu. Stams, 23. Juli. Gestern nachmittag fuhr oberhalb der Station Stams bei einer Straßenkreuzung ein mit sieben Personen besetztes Automobil in einen Wägen der Engelbergvahn hinein. Der Benzinbehälter des Autos explodierte, der Wagen geriet in Brand. Bei dem Zusammenprall wurden die Insassen des Autos hinausgeschleudert und vier von ihnen sch verlekt. Man brachte die Verunglückten nach Luzern. Zu von ihnén sind bereits gestorben, darunter auch der Münchener Fabrikdirektor Hölger. w. Danzig, 23. Juli. Ein 25 Jahre alter Arbeiter aus Steegen geriet in der Nacht zum Mittwoch mit seiner Frau in Streit und wurde von einem Landjäger in Schutzhaft genommen. In der Wachtstube fing der Strohsack, auf dem der Verhaftete lag, Feuer, und er verbrannte bei lebendigem Leibe. k. Breslau, 23. Juli. In vier Kreisen des Regierungsbezirks Breslau sind— wie wir berichteten— im Ueberschwemmungsgebiet der Oder und ihrer Nebenflüsse rätselhafte Erkrankungen in größerer Zahl vorgekommen. Nach den Ermittlungen in den befallenen Bezirken handelt es sich um eine plötzlich mit hohem Fieber beginnende und mit großer Hinfälligkeit und starken Kopf=, Kreuz= und Gliederschmerzen einhergehende Erkrankung. Das Fieber hält meist nur wenige Tage an; zuweilen tritt nach einigen Tagen nochmals ein kurzer Fieberanfall auf. Nach der Entfieberung fühlen sich die Erkrankten meist bald wieder wohl und arbeitsfähig. Todesfälle sind nicht vorgekommen. Die Suche nach dem Krankheitserreger war bisher negativ. Doch berechtigen die Ermittlungen zu der Annahme, daß die Uebertragung der Krankheit durch ein Insekt stattfindet, das in der Bodenflora des Ueberschwemmungsgeländes seine Lebensbedingungen findet und sich von diesem Belände nicht wesentlich entfernt. Jedenfalls sind bisher neun Personen erkrankt, die auf überschwemmten bezw. überschwemmt gewesenen Wiesen gearbeitet hatten. Eine Uebertragung von Person zu Person wurde bisher nicht beobachtet. Aehnliche Erkrankungen sind auch im Jahre 1903 im Anschluß an die damaligen Ueberschwemmungen in Posen und Schlesien aufgetreten und wurden damals als „Schlammfieber" bezeichnet. Die nötigen Maßnahmen zur Unterbringung und ärztlichen Versorgung der Erkrankten sind getroffen worden. tu. Falkenberg(Krs. Liebenwerda Gemeindesparkasse ist man große die Spur gekommen, die ein Kassierer, der 23 alte Jahre alte Werner, begangen hat. Werner war am letzten Samstag nach Schluß der Kasse nach Berlin gefahren und hatte vorher Gelegenheit genommen, unbemerkt aus der Tageskasse den Betrag von 2500 Mark zu entnehmen. Der Diebstahl wurde am Montag früh festgestellt, als Werner nicht zum Dienst erschien. Die sofort angestellten Ermittlungen führten nach Werners Rückkehr dahin, daß Werner sich im Laufe des letzten Jahres rund 36 000 Mark durch Unterschriftfälschungen verschafft hatte. Er hatte das gesamte Geld auf Rennplätzen verwettet. tu. München, 22. Juli. In einem Munitionslager in Freimann sind gestern nachmittag beim Umlagern von Munition zwei Arbeiter tödlich verunglückt. tu. Paris, 22. Juli. In einem Pariser Vorort erscho heute ein 80jähriger Rentner seine 82jährige Ehefrau un tötete darauf sich selbst. Aus den hinterlassenen Papieren geht hervor, daß er seine Ersparnisse in Staatspapieren angelegt hatte und infolge des Frankensturzes befürchtete, in Not zu geraten. erda), 23. Juli. In der hiesigen n Unterschlagungen auf k. Stuttgart, 23. Juli. In Obereßlingen Wwe. Dangelmar ttgart, 23. Juli. In Obereßlingen erlitten die 18 und 22 Jahre alten Söhne der Wwe. Dangelmayer, die mit Heimarbeiten für eine Gellatinefabrik beschäftigt waren, beim Inbrandsetzen dieser Masse so schwere Brandwunden, daß sie im Krankenhaus starben. Die Mutter, die Tochter sowie eine Freundin kamen mit geringen Verletzungen davon. wl. Bocholt, 23. Juli. Am 11. August kann der Landwirt Josef Heisterkamp aus Bocholt, in der Bauernschaft Lowick, in bewundernswerter Frische seinen 100. Geburtstag feiern. wl. Remscheid, 22. Juli. Der 24jährige Kaufmann Willi Hilverkus von hier kam, als er mit seinem Fahrrade die abschüssige Emilienstraße herunterfuhr, so unglücklich zu Fall, daß er einen schweren Kiefer- und Schädelbruch davontrug. Der Verunglückte wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er kurz nach seiner Einlieferung starb. wl. Dortmund, 22. Juli. Die gestrige Notlandung des russischen Staatsflugzeuges zwischen Vorhelm und Neubeckum ist auf einen Kolbenbruch zurückzuführen. Während die drei Insassen des Flugzeugs unverletzt blieben, wurde der Apparat selbst am Vorderteil derartig beschädigt, daß eine Weiterfahrt ausgeschlossen ist. Der Doppeldecker wird abmontiert, und die drei russischen Flieger werden mit der Eisenbahn nach Moskau zurückkehren. wl. Köln, 23. Juli. Die Vernehmung der an dem Strandgelage in Köln=Niehl beteiligten Personen nimmt einen immer rößeren Umfang an, da die bisher Ueberführten zu ihrer Entschuldigung immer neue Personen angeben. Bis jetzt sind be reits 50 Personen von der Rheinpolizei vernommen worden. Die meisten entschuldigen sich damit, sie hätten nicht gewußt, daß so etwas strafbar sei. Die Kölner haben sich die Gelegenheit, einen neuen Witz zu prägen, nicht entgehen lassen. Der Fremde, der sich hier etwa nach einer guten, billigen Wein marke erkundigt, darf sich nicht wundern, wenn ihm die Sorte „Niehler Strandgut Auflese 1926“ als besonders gut und preiswürdig angeboten wird. wl. St. Wendel, 23. Juli. Während des Heuabladens stand eine hiesige Frau vor dem Wagen bei den Pferden. Der Wagen kam plötzlich in Fahrt, und die Frau fiel zu Boden. Die Räder gingen ihr dabei über die Brust, was den sofortigen Tod zur Folge hatte. wl. Kassel, 23. Juli. Die Sachverständigenkommission für Hochwasserschäden, die in den letzten Tagen die kürzlich vom Unwetter heimgesuchten Gebiete im Regierungsbezirk Kassel besichtigt hat, hat ihre Rundfahrt jetzt beendet. Nach den jetzt vorliegenden Berichten aus den einzelnen Gegenden ist der Schaden, der im Regierungsbezirk Kassel angerichtet wurde, auf fig 1,2 bis 1,4 Millionen Mark zu schätzen. Der tzte Schaden wurde angerichtet durch die Vernichtung der Getreidefelder durch aufwühlende Wassermassen. wl. Kassel, 23. Juli. Bei der Gewerkschaft Wintershall in Heeringen fand eine vermutlich durch Kohlenstaubentzündung verursachte Explosion statt, durch die 1 Arbeiter ge tötet und ein anderer schwer verletzt wurde. Auf der ebenfalls zum Wintershall=Konzern gehörenden Gewerkschaft Kaiserroda explodierte ein Ammoniakkompressor. Durch das Unglück wurde 1 Oberingenieur und ein Maschinen meister getötet und ein Arbeiter verletzt. Sport Trabrennen zu Gelsenkirchen. Sonntag, den 25. Juli, nachmittags 2½ Uhr. Von allen auswärtigen Bahnen sind nun die Traber wieder in Gelsenkirchen eingetroffen um den Eröffnungsrennen der Sommerveranstaltung am kommenden Sonntag das rechte Gepräge zu geben. Sieben Rennen aller Klassen Pferde, einschl. der so beliebten Herrenfahren, sind vorgesehen. Das Hauptinteresse wird jedoch der Juli=Preis, das Treffen der Internationalen, auf sich vereinigen. 13 Pferde haben sich die Startberechtigung gesichert. Wenig wohl im Verhältnis zu den anderen Rennen, dafür sind aber die Chancen der Bewerber so ausgeglichen, daß eine hoch interessante Entscheidung bevorsteht. Bobby jr. und Anvil jrwerden erstmalig in der internationalen Klasse antreten. Anvil jr. 6a4 tu Gamburg wiederholt ai Handfest, Hartstein sowie Schlips über diese Strecke nicht allzuleicht geschlagen geben. Freya 1, Juglans, Peri, Boby 1 und Tauberperle müssen erwähnt werden. Es müßte ein sehr schnelles Rennen geben, aus welchem Anvil jr. als Sieger hervorgehen dürfte, während um die Plätze sich ein scharfer Kampf zwischen Handfest, Schlips, Tauberperle und Karl Heinz entwickeln dürfte. m Eröffnungsrennen des Tages, dem Preis von Juist, gehen die Zweijährigen an den Start. Auf der hiesigen Bahn zeigte Elfenjunge schon sehr Gutes. Er sprang bei seinem Debut als erster durchs Ziel vor August W., der hierdurch zu einem billigen Erfolge kam. Von den genannten Vertretern des Stalles Alkemade, Rentmeister und Hanna Archdale, hört man Wunderdinge. Sind diese beiden wirklich so gut, wie ihr Ruf, dann müßten sie allein gewinnen. Sonst wären noch Götterdämmerung, Zar 1 und Palmetto Silver zu erwahnen. Preis von Rügen, das erste Herrenfahren des Tages. Hier dürfte Stall Skerhut den Sieger stellen, dessen Vertreter Aurora 2 und Matador 2 die besten Aussichten haben. Auf den Plätzen erwarten wir Frauenthaler und Juglans. Das Rennen der Mittelklasse, der Preis von Vorkum, dürften Julia B., Short Bird und der Beste von Wolfersom unter sich ausmachen. Ueberraschen könnte hier Braune Hexe oder Cilly Cleveland. Preis von Helgoland. Die Hexe von Wolfersam dürfte kurz vor einem Erfolge stehen. Auch Bello, Deichgraf von Wolfersom und Mary L. sind auswärts verschiedentlich gut gelaufen. Gefahr droht ihnen allen von Walde von Wolfersam, errenweist 27 Unterschriften auf. Aus der großen Menge der Starter das richtige Pferd zu treffen soll schwer sein. Wir wählen hier Hilda Kuser, die vorne weg geht vor Justus und Fahrt Forthmann. Der abschließende Preis von Wangeroog wird ebenfalls ein großes Feld am Start sehen. Genannt seien Rosie Watts, Dietrich, Baronesse Alinde, Bello, Stall Ettwig, Justus, Comteß Nell, Monika und Long Willi, die alle für die Entscheidung in Frage kommen können. Wir erwarten den Sieger in Baronesse Alinde vor dem Vertreter des Stalles Ettwig und Dietrich. Hauptschriftleitung: R. B. Drößler D. H. H. C. Cleve. Verantwortlich für Wirtschaftspolitik und Organisationsfragen i. V. H. J. Lingen(Wankum), für allgemeine Politik und Feuilleton H. J. Lingen(Wankum), für landwirtschaftliche Technik, Handelsnachrichten und Provinz i. V. dipl. agr. I. Haefs(Wachtendonk), für Sport G. J. van Hoffs (Krefeld), für den Anzeigenteil F. Drießen(Kempen). Verlag: Verein Landwirtschaftliche Presse e. V. Cleve. Rotationsdruck: Rheinische Druckerei, G. m. b. H., Kempen=Rhein. 4 PS. u. 6 PS unübertroffen General-Vertretung Auto-Wilms Krefeld Platzvertreter gesucht. 1934 Ackerland 40,71 Aar groß, preiswert zu verkaufen Schriftl. Öfferten unter Nr. 1931 an die Rhelnische Bauernzeitung in Krefeld erbeten. Um recht reine und frühe Kartoffeln zu bauen, empfehle ich, sich schon heute mit Original-holländischen Saat-Erstlingen elnzudecken, Die größten Vorteile inbezug auf Qualitäf und Preis bietet Ihnen wie immer so lange der Vorrat reicht S1935 Johann Müller Rheydt, Bendheckerstr. 43. Bendheckerstr. 43. Lager: Glesenkirchen, Hauptstraße 115. Fernsprecher 1833, Sämtliche Saaten zur Herbstbestellung frisch eingetroffen. Samenhandlung Hempen, Telefon 64. Do1113 Vivoli-Haus Hrefeld Rheinstraße 81, Telefon 4753 Spezial-Ausschank der„Brauerel Tivoli", hält sich bestens empfohlen. 415 Gebrauchte, gut durchreparierte Mähmaschinen Sigambria, Mc. 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Fremde bezahlen für eine Passepartoutkarte(für die ersten 3 Tage gültig) 6 Mk., für den Ball am Sonntag und Dienstag je 1,50 Mk., für den Ball am Monteg 3 Mk., für jedes Konzert im Festzelte 50 Pfg. 3886/16 Nreisverband HreIeI Breitdrescher Reitervereine Hennen zu Wevelinghoven Sonntag, den 25. Juli 1926, nachm. 2½ Uhr Totalisator-Betrieb Auch auf 2. Platz, Eintritt 1.— Mk. In den Anlagen der Rennbahn, sow. im Sporthotel KONZERT Festbälle im Zentral-Hotel und Restaurant Schnorrenberg. Autobusverkehr Neuß-Bahnhof Abfahrt 1 Uhr. Grevenbroich-Bahnhof zum Rennplatz und zurück Autoverbindung. Ab Bahnhof Kapellen Wagenverkehr. 1944 Inventar und Fruchtverkauf zu Eyll. Am Montag, dem 26. 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Man hatte gehofft, daß nach dem Fortgang des Präsidenten Rault die allgemeinen Verhältnisse im Saargebiet eine gewisse Wendung zum besseren nehmen würden, man hatte sich von der unparteiischen Haltung des an die Spitze der Regierung berufenen„Kanadiers“ so sehr viel versprochen— und muß nun nach Ablauf des ersten Halbjahres des neuen Regimes feststellen, daß die Dinge nicht nur in der gleichen Bahn französischen Vormachtstrebens und rücksichtsloser wirtschaftlicher Ausbeutung des Saarvolkes sich bewegen, sondern auch darüber hinaus willkürliche Handhabung der Gewalt von neuem stark hervortritt. Ohne Mitwirkung und ohne vorheriges Befragen des Landesrats hat die Regierungskommission den bisherigen Haushaltsplan zum Beschluß erhoben, so daß der unwürdige Zustand, daß in einem Völkerbundsgebiet ein Volk selbst von der Mitbestimmung seiner Steuerlasten ausgeschlossen wird, aurfrecht erhalten bleibt. Die Wirtschaft leidet unter einer sinnlosen Steuerbelastuna, die umso mehr zur schärfsten Kritik Anlaß geben muß, als sich soeben herausgestellt hat, daß trotz der infolge der Frankeninflation ungewöhnlichen Steigerung der Ausgaben die Regierung im vergangenen Etatsjahre einen Einnahmenüberschuß von 41 Millionen Franks erzielt hat. Dabei wird zu Gunsten der französischen Zollbehörde unter stillschweigender Duldung der Regierungskommission ein hoher Prozentsatz der gesamten Zolleinnahmen, man spricht von 35 Prozent, für Erhebungskosten zurückbehalten. Diese seit Jahren betriebene vertragswidrige Begünstigung des französischen Fiskus ist um so ungeheuerlicher, als dieselbe Regierungskommission den Anteil der Grubenverwaltung an den Haushalt des Saargebiets nur auf rund 7 Prozent festlegt, obwohl im Versailler Vertrag ausdrücklich Bestimmungen vorgesehen sind, wonach das Vierfache dieser Summe zu Gunsten der Saargruben gutgeschrieben werden muß. Die allgemeine Mißstimmung der Bevölkerung gegenüber dieser„Treuhandregierung“ ist ständig im Wachsen begriffen. Vor allem mehrt sich die Zahl der durch die Frankenentwertung notleidenden Saargänger und Pensionäre. Dabei geschieht seitens der Regierung nichts, was irgendwie dazu angetan erscheinen könnte, die Notlage der ärmeren Schichten der Bevölkerung zu mildern. Hierzu kommt die völlige Passivität, welche auch die gegenwärtigen Regierungsmänner gegenüber dem Fortbestand französischer Garnisonen im Saarland zur Schau zu tragen belieben. Im Gegenteil scheint die Absicht vorzuliegen, unter französischer Leitung und hauptsächlicher Heranziehung der Elsaß=Lothringer aufgestellte Gendarmerie= und Polizeitrupps zu bilden, die demnächst neben den Besatzungstruppen Dienst tun sollen. Die entrechteten„Untertanen“ des Völkerbundsgebietes haben aber natürlich die sämtlichen Lasten dafür aufzubringen. Leberwachung der elektrischen Anlagen auf dem Lande Durch die Verwendung minderwertiger Ersatzstoffe so in der Kriegs= und Nachkriegszeit befinden sich leider recht viele elektrische Anlagen auf dem Lande in schlechtem und nicht vorschriftsmäßigem Zustande. Es ist eine feststehende Tatsache, daß hierdurch sehr oft Brände und allerlei Unfälle verursacht werden, die den Landwirt selbst und seine Mitarbeiter treffen. Durch die Fehler der Anlage, die der einzelne Landwirt nicht abstellen kann, weil er nicht Fachmann ist, gehen unserer deutschen Volkswirtschaft jährlich sehr große Werte verloren. Alle interessierten Kreise bemühen sich darum schon seit langer Zeit, auf dem Gebiet Wanoel zu schaffen. Bereits im November des vergangenen Jahres haben unter Führung der Preußischen Hauptlandwirtschaftskammer in Berlin eingehende Besprechungen stattgefunden, die zur Bildung einer Arbeitsgemeinschaft für eine wirksamere Ueberwachung der elektrischen Anlagen auf dem Lande führten. Dieser Arbeitsgemeinschaft gehören an, die Landwirtschaftliche Berufsvertretung, die Stromlieferungsverbände, die Feuerversicherung, die Berufsgenossenschaft und die privaten Ueberwachungsverbände. Um die Arbeit wirksamer gestalten zu können, wurde die Bildung solcher Arbeitsgemeinschaften für die einzelnen Provinzen empfohlen. In unserer Rheinprovinz kam eine solche Arbeitsgemeinschaft nach einer Besprechung in der Landwirtschaftskammer am 8. April ds. Is. zustande. In dieser Sitzung wurde beschlossen, die Uebervachung der Anlagen grundsätzlich den Elektrizitätswerw ung der Anlagen ken zu übertragen, die ja bisher bereits auf dem Gebiet tätig sind. Die Einrichtung einer neuen Ueberwachungsstelle wurde abgelehnt wegen der dadurch entstehenden Mehrkosten, die im Augenblick wenigstens von dem schwer um seine Existenz ringenden Berufsstande nicht getragen werden können. Ein kleinerer Ausschuß sollte die Richtlinien ausarbeiten, nach denen sich die Ueberwachung zu vollziehen habe. Die Richtlinien wurden in einer zweiten Sitzung am 21. Juni beschlossen. Inhaltlich sagt der gefaßte Beschluß etwa folgendes: Die Ueberwachung der elektrischen Anlagen auf dem Lande wird in Unserer Rheinprovinz von den Revisionsbeamten der Elektrizitätswerke ausgeführt. Bei der Revision wird ein von der Arbeitsgemeinschaft entworfener Fragebogen ausgefüllt, aus dem hervorgeht, ob die Anlage in Ordnung ist oder nicht. Die erste Revision, die im allgemeinen alle Elektrizität verbrauchenden landwirtschaftlichen Betriebe innerhalb 3—4 Jahre erfaßt, erfolgt kostenlos. Machen vorgefundene Mängel eine Nachrevision notwendig, so ist hierfür eine festgesetzte Anerkennungsgebühr zu entrichten. Es steht der Landwirtschaft frei, die Revision ihrer Anlagen auch durch Beamten der Dampfkessel=Ueberwachungsvereine oder anderer privater Aufsichtsvereine durchführen zu lassen, natürlich auf eigene Kosten. Die Beamten müssen sich dabei aber ebenfalls des aufgestellten Fragebogens bedienen. Werden vorgefundene Mängel trotz Aufforderung in einer bestimmten Zeit nicht abgestellt, so meldet das Elektrizitätswerk dies der Landwirtschaftskammer, die dann ihrerseits mit der Arbeitsgemeinschaft für die Abstellung der vorgefundenen Mängel zu sorgen hat. Der Fragebogen hat folgenden Wortlaut: Arbeitsgemeinschaft der Landw. Berufsgenossenschaft, Elektrizitätswerke, Prov. Feuerversicherungsanstalt und Landwirtschaftskammer Bonn Bericht über die Revision der elektrischen Anlagen, umfassend:———— Ist der Abnehmer darauf hingewiesen, worden, daß die Re vision seiner elekrtischen Anlage für ihn von gleicher Bedeutung ist Kontrollvereinigung rheinischer Molkereien Generalversammlung — 1— Duisburg, 22. Juli. Heute Nachmittag hielt die Kontrollvereinigung rheinischer Molkereien in der Tonhalle ihre Generalversammlung ab. Vergleicht man die heurige Tagung mit der vorjährigen, so muß man sagen, daß sie an Schwung und Erfolg inhaltsärmer war. Wollte man allein nach dem Eindruck der Versammlung urteilen, so würde man die Bedeutung der veranstaltenden Vereinigung sicherlich unterschätzen. Das Charakteristische an der Versammlung war, daß Beschlüsse überhaupt nicht gefaßt wurden, oder richtiger gesagt: nur solche mit Bedingungen, Aufschiebungen und ähnlichen, wenn nicht verneinenden, so doch hemmenden Einschränkungen. War die Versammlung auch kein Erfolg, so konnte man doch manchen Erfolg der prattischen Tätigkeit der Vereinigung aus dem Vorgetragenen hören. Schon der Vorsitzende Frhr. Otto von Gillhausen kam in seinen Eröffnungsworten auf die unerwartet starke Entwicklung der Kontrollvereinigung zu sprechen. Er freute sich über ihr Aufblühen und über die wachsende Einsicht der Vorzüge der Milchkontrolle, die daraus ersichtlich sei. Der Geschäftsführer der Vereinigung und Leiter der Molkereilehranstalt Kleve Direktor Müller zeigte in seinem Geschäftsbericht näher die Erfolge des vergangenen Jahres. Bei der Gründung im März 1925 habe man eine solche Entwickelung nicht ahnen können. Damals hätten sich sechzehn Molkereien zur Kontrollvereinigung zusammengeschlossen, heute gehörten ihr zweiundachtig an. Von diesen seien vierundvierzig genossenschaftliche, sechs rein private und zweiunddreißig städtische und andere Betriebe. Die meisten von ihnen liegen in den Bezirken Düsseldorf und Aachen, doch auch im kölner und koblenzer Bezirke habe man schon festen Fuß gefaßt. Sechs Kontrollbeamten seien darin tätig, zwei würden in der nächsten Zeit noch eingestellt. Hundertundfünfzig Millionen Liter Milch von vierzehntausend Liferanten würden kontrolliert. Der Fettgehalt der Milch sei in der Kontrollzeit gestiegen, sodaß heute kaum noch Ware mit weniger als 3 v. H. angeliefert würde. Das sei nur im Juni einigen Betrieben vorgekommen. Von Beginn der Tätigkeit März 1925 bis 1. April dieses Jahres seien von den Kontrollbeamten neunhundert Proben nach Kleve eingesandt und untersucht worden. Man könne es als ein gutes Zeichen für die erfolgreiche Tätigkeit der Vereinigung werten, daß die Zahl der eingeschickten Proben trotz der Vergrößerung des Arbeitsgebietes nachlasse. So seien seit 1. April nur zweihundert Proben eingegangen.„Diese genannten Zahlen widerlegen die Behauptungen der Nahrungsmittelchemiker, daß unsere Tätigkeit den Fälschungen Vorschub leistet.“ wie für die Berufsgenossenschaft, das Elektrizitätswerk und die Feuerversicherung, daß in Anlagen, die in Ordnung sind, die Elektrizität die ungefährlichste Licht= und Kraftquelle ist, daß dagegen in Anlagen, die nicht in Ordnung sind, Personen=, Tier= und Sachschäden entstehen können und daß der Abnehmer auch dadurch geldlichen Schaden erleiden kann, daß Stromverluste entstehen und er evtl. haftpflichtig gemacht werden kann? 2. Wie ist der Isolationszustand der Leitungen gegeneinander und gegen Erde? 3. Wie ist der Isolationszustand der Apparate und Motoren? 4. Sind die Sicherungen(Schmelzsicherungen und Ueberstromautomaten) nicht zu grob bemessen oder gar geflickt bzw. festgestellt? 5. Befinden sich in der Anlage blanke spannungsführende Teile(Fehlen von Dosen und Schalterdeckeln usw.) die berührt werden können? 6. Besteht das Leitungsmaterial aus Kupfer, Aluminium, Zink oder Eisen? 7. Besteht auch keine Gefahr, der übermäßigen Erwärmung bei Kontaktstellen? 8. Wie sind die beweglichen Leitungen für Motoren, Handlampen usw. beschaffen? 9. Sind die vorgeschriebenen Plomben noch alle vorhanden? 10. Sind für gefährliche Anlageteile Schutzvorkehrungen gegen Berührungsspannung getroffen worden und welche?(Vorschriftsmäßige Steckdosen!) 11. Erfüllen diese Schutzvorkehrungen ihren Zweck? 12. Sind Aenderungen gegenüber der letzten Abnahme bezw. Revision an der Anlage vorgenommen worden und welche?(s. letzten Abnahme= bezw. Revisionsbericht). 13. Bestehen wesentliche Abweichungen von den„Leitsätzen für die Errichtung elektrischer Starkstromanlagen in der Landwirtschaft" und welche? 14. Ist der Abnehmer mit den Merkblättern für die Behandlung elektrischer Anlagen in der Landwirtschaft vertraut gemacht worden? Ist das Merkblatt der Berufsgenossenschaft im Betrieb sichtbar angebracht? 15. Ist der Abnehmer darauf hingewiesen worden, daß den Prüfstellen durch die vorgenommene Revision keine Verantwortung entsteht, daß der Abnehmer vorgefundene Mängel innerhalb kürzester Frist vom zugelassenen Installateur beseitigen lassen muß und daß von Schwarzarbeitern ausgeführte Installationsarbeiten von dem Elektrizitätswerk nicht abgenommen und gegebenenfalls außer Betrieb gesetzt werden? 16. Besondere Bemerkungen:—————————— Unterschrift des Revisionsbeamten: Für die regelmäßige Prüfungen werden Gebühren nicht erhoben. Ist infolge gefundener Mängel eine Nachprüfung erforderlich, so werden folgende Gebühren erhoben: Anlagen bis 10 Lampen 1 RM. Anlagen über 10 Lampen bis 10 Kilowatt 2 RM. darüber 3 RM. Ich bestätige eine Ausfertigung dieses Revisionsberichts erhalten zu haben. Unterschrift des Abnehmers: Die Arbeitsgemeinschaft muß bestrebt sein, im Interesse der Sicherheit der elektrischen Anlagen auf dem Lande zum Schutz von Personen alle Mängel an Leib und Leben der sie bedienenden Personen alle Mängel an der bestehenden Anlage zu beseitigen und bei neuen Anlagen zu verhindern. Dies Ziel liegt auch durchaus im eigensten Interesse unserer Landwirtschaft und gleichfalls im Interesse aller an der Frage beteiligten Stellen und Verbände. Die LandwirtschaftsDie Bauern, so sagte er weiter, hätten früher der Kontrolle feindlich gegenübergestanden, und ständen zum Teil in den Außenbezirken noch mit wenig Sympathie zur Vereinigung. Meist sei es aber anders geworden, und vielfach habe sich die Kontrolle recht beliebt gemacht. Er spricht dann noch über die Gründe hierfür und bringt auch Beweise. Dann kommt er auf einen Antrag der kölner Milchbauern auf Kontrolle durch die Vereinigung zu sprechen und meint, daß es nicht möglich sei, jeden einzelnen Bauer zu kontrollieren. Man müsse darum wohl das Ersuchen ablehnen. Empfehlenswerter sei schon die Aufnahme einer kleinen niederrheinischen Stadt. die auch um Kontrolle gebeten habe. An diesen Punkt schloß sich eine lange Diskussion an, da von einigen Seiten davor gewarnt wurde, rein behördliche Funktionen zu übernehmen. Man beschloß darum, die Sache zur weiteren Beratung an den Vorstand zurückzuweisen. Assistent Kirsch gab dann den Kassenbericht. Die Einnahmen aus der Milchkontrolltätigkeit betragen 28 771,48 Mark, die Ausgaben 30 315,21 Mark. Die Zahlen bei der Käsekontrolle sind: Einnahmen 9 807,29 Mark und Ausgaben 9 106,71 Mark. Auch an den Kassenbericht schloß sich eine lange Aussprache an, bei der sich heraus stellte, daß der Vorstand die Bilanz nicht vorgeprüft hatte. Der Antrag auf Hinausschiebung der Entlastung wurde umgewandelt in vorläufige Entlastung unter dem Vorbehalt, daß die Gültigkeit erst nach erfolgter Prüfung der Bücher und Belege und Genehmigung durch den Vorstand in Kraft trete. Dann kam die Frage des Anschlusses an den Genossenschaftsvervano zur Sprache. Da man auch hier nicht ganz im klaren war über die Rechte und Pflichten, die aus dem Anschluß erwüchsen, beschloß man, dem Vorstand eine genauere Prüfung der Angelegenheit zu übertragen und sie auf der nächsten Generalversammlung wieder vorzubringen. Dann ramen längere Auseinandersetzungen über die Beschickung der Clever Ausstellung im Herbst, doch teilte die Kammer mit, daß die Anmeldungen zur Ausstellung von Butter bisher so schwach seien, daß man im Interesse des eigenen Ansehens von einer gemeinsamen Aktion absehen müsse, wenn keine größere Beteiligung sei. Auch die Schwierigkeiten, Milch in verschiedenen Formen (Frisch=, Degerma= oder Yoghurtmilch) zur Schau zu stellen, wurden besprochen. Den Schluß bildete die Frage der amtlichen Untersuchung des Personals auf Typyus, gegen die sich eigentümlicherweise starke Widerstände gezeigt haben. Die Leitung riet, möglichst das gute Verhältnis zu den Behörden zu wahren. kammer bittet daher dringend, die Bestrebungen der Arbeitsgemeinschaft zu unterstützen und dadurch die Sicherheit unserer elektrischen Anlagen auf dem Lande zu heben. Kalt abgeno erforderlich mania(N übernahr Pressestimmen zur Kalipreiserhöhung Das Kalisyndikat will bekanntlich eine Preiserhöhung für Kali durchsetzen, die teilweise bis über 30 Prozent gegenüber den jetzt geltenden Preisen sich erstrecken soll. Die neuen Preisforderungen des Kalisyndikats werden von der Presse durchweg avgelehnt. Die demokratische Vossische Zeitung(Nr. 336) findet, daß auf dem Wege der beabsichtigten Preiserhöhung die Rentabilität der Kaliwerke nicht gefördert werden könne. Es müßten also andere Wege gesucht werden. An anderer Stelle(Nr. 331) meint die gleiche Zeitung: Fraglos ist auch beabsichtigt, der Landwirtschaft weiterhin durch Kredite und Rabattgewährung entgegenzukommen. Es fragt sich aber, ob unter diesen Umständen die vorgeschlagenen Sätze diskutabel sind. Das Organ der sozialdemokratischen Partei, der Vorwärts, wendet sich außerordentlich scharf gegen die gefährliche Interessenpolitik der Kaliindustrie. Der Vorwärts(Nr. 334) rechnet aus, daß der gesamten deutschen Landwirtschaft jährlich 20—30 Millionen Mark mehr für Kali abgenommen werden, als bei rationeller Wirtschaftsführung wäre. Das Organ der Zentrumspartei, die GerNr. 330) schreibt, daß besonders in der Quotenjmeeinerheblich produktionsverteuerndes Element liegt. Hier müsse endlich einmal von Seiten des Syndikats in nackten klaren Zahlen geredet werden und fährt fort: Die Landwirtschaft muß ganz gebieterisch verlangen, daß einem ihrer Vertrauensmänner volle uneingeschränkte Klarheit gegeben wird. Die Landwirtschaft und die ganze deutsche Oeffentlichkeit hat ein Recht darauf. Beachtenswert ist aus der Germania folgender Passus: Bei seiner Monopolstellung kann das Syndikat die neuen Preise durchdrücken, aber es darf nicht außer Rechnung setzen, daß das eine Schmälerung des Absatzes bedeutet. Eine Absatzminderung bedeutet notwendigerweise eine Erhöhung der Gestehungskosten, und das Ende vom Lied ist eine Schraube ohne Ende. So dürfte die innere Gesundung nicht zu erreichen sein. Die Köpfe in den Sand stecken und fatalistisch eine Besserung der landwirtschaftlichen Lage in der Zukunft als endgültige Lösung erhoffen, ist geradezu unwürdig. Das einzig richtige ist, festzustellen, auf welcher Mindestabsatzbasis die Rentabilität gesichert ist und dieses Absatzminium mit allen Mitteln anstreben. Aufnahmefähig ist die Welt noch für größere Kalimengen, als heute auf den Markt kommen. Entscheidend dafür, ob diese Mengen aufgenommen werden, ist die Preispolitik. Die Deutsche Tageszeitung (Nr. 332) schreibt: Es wird der Kaliindustrie also von landwirtschaftlicher Seite durchaus nicht zugemutet, unter ihren Gestehungskosten zu liefern, aber es kann auch nicht erwartet werden, daß sich die Landwirtschaft für die Propaganda eines erhöhten Kalipreises ins Zeug legt, wie manche Kreise vielleicht anzunehmen geneigt sind. Der Deutsche, das Organ der christlichen Gewerkschaften (Stegerwald) schreibt u. a.(Nr. 169): Zusammenfassend muß man feststellen, keine Verbilligung der Produktion, neue Arbeitslose, Ausfuhr von Zinsen und jetzt zu allem Ueberflusse auch noch eine drohende Preiserhöhung. Zwängsläufig bedeutet das für die arbeitnehmende Schicht eine Verteuerung der Lebenshaltung. Wenn man sich diese Dinge im Zusammenhang vergegenwärtigt, so kommt man zu der Ueberzeugung, daß die Schwierigkeiten, in die das Syndikat sich selbst versetzt hat, nicht auf dem Wege einer Preiserhöhung beseitigt werden können. Es muß nach anderen Mitteln gesucht werden. Prinzipiell ist aber dabei festzuhalten, daß die Allgemeinheit unter keinen Umständen unter Ausnutzung einer Monopolstellung zum Sündenbock verfehlter Kalkulationen gemacht werden darf. DBC. Der Kindermord in Buer. dt. Buer, 23. Juli. Die weitere Behandlung der Mordtat ist nunmehr dem Untersuchungsrichter in Essen übergeben worden. Festgestellt wurde, daß der Vater Jitzkowski, der mit seinem Sohne verhaftet worden war, zur Zeit, wo die Tat vermutlich geschehen ist, betrunken in seiner Wohnung lag. An dem fraglichen Tage zwischen 7 und 9 Uhr war der junge Jitzkowski in der elterlichen Wohnung mit zwei jungen Mädchen zusammen. Er verwickelte sich dauernd in Widersprüche, gilt aber als überführt. Die Fingerabdrücke, die sich auf den Dachziegeln befinden, mit denen die Leiche bei der Auffindung bedeckt war, werden den letzten Beweis liefern. Die Dachziegeln sind bereits mit Gummihandschuhen geborgen worden. In Recklinghausen und Berlin werden sie augenblicklich gewissenhafter Pr jung unterzogen. d. Aachen, 23. Juli. An der Vaalser Straße fanden zwei junge Leute die Leiche eines etwa 50—60 Jahre alten Mannes, die dort bereits 6 bis 8 Tage gelegen haben muß. Neben der Leiche fand man eine Schnapsflasche, die noch einen kleinen Rest minderwertigen Alkohols enthielt. Man schließt daraus, daß der Mann nach reichlichem Alkoholgenuß infolge der starken Sonnenhitze einen Schlaganfall erlitten hat. Die genaue Feststellung der Todesrusache muß die Untersuchung ergeben. Die Indentität des Toten konnte bisher nicht festgestellt werden, da bei ihm keinerlei Papiere oder Gegenstände gefunden wurden, die Schlüsse darauf zulassen wl. Köln, 23. Juti. In dem nahegelegenen Orte Gleuel trank ein kleiner Schulknabe nach dem Genuß von Obst Wasser. Der Bedauernswerte starb zwei Stunden später unter den heftigsten Schmerzen. Ein gleicher Fall ereignete sich in Hitdorf a. Rhein, wo eine Frau nach dem Genuß von Obst Wasser trank und ebenfalls bald darauf unterheftigen Schmerzen starb. Diese Fälle beweisen wieder einmal die Gefährlichkeit dieer leidigen Unsitte, vor der nicht oft genug gewarnt werden kann. wl. Frankfurt a. M., 23. Juli. Bei dem Ueberfall auf den Journalisten Haselmeyer handelt es sich nicht um einen politischen, sondern einen gewöhnlichen Ueberfall durch bisher noch unbekannte Täter. Das Befinden des allerdings ziemlich schwer verwundeten Haselmener, der die Nationalistische Freiheitsfahne herausgibt, ist als relativ gut zu bezeichnen. Die Annahme eines Mordversuches aus politischen Gründen fußt bisher lediglich auf Vermutungen des Ueberfallenen selbst. wl. Frankfurt a. M., 23. Juli. Auf der Straße von Westenfeld nach Usingen kam ein Motorrad infolge Defekts zu Fall. Führer und Begleiter wurden fortgeschleudert. Während der Führer verhältnismäßig gut davonkam, erlitt der Begleiter, der Lehrer Otto Goebel. so schwere Verletzungen, daß er auf dem Transport ins Krankenhaus staro.— Zwischen Hattenheim und Urbach stürzte ebenfalls infolge Defekts ein Motorrad um. Die ihren Mann, einen Wiesbadener Steuerbeamten, auf dem Soziussitz begleitende Ehefrau brach bei dem Sturz das Genick und war sofort tot. wl. Bochum, 23. Juli. Aus dem hiesigen Zentralgefängnis entwichen in der letzten Nacht 5 Zuchthäusler, Nach Zertrümmerung der Fenstergitter gelangten sie auf einer Strickleiter über die Mauer der Anstalt. Dem letzten riß die Strickleiter. Er blieb daher zurück und meldete sich bei dem Gefängnisbeamten. Zwei der Entwichenen veryaftete die Polizei heute vormittag in Essen. wl. Babenhausen, 23. Juli. Der Jagdpächter und Gutsbesitzer Beim Eintritt in Jungholz verhängt er sich mit dem Gewehr an einem Ast, wobei der Schuß losging und dem Jagdpächter durch die Achsel drang. In schwer verletztem Zustande wurde Hofmann mit dem Fuhrwerk nach Hause befördert, wo er sofort durch den Arzt operiert wurde. Leider erlag der Verunglückte seiner schweren Verletzung. Vom Niederrhein w. Nrefels, 25. Juli. Auf der Düsseldorfer Straße in Osterath stiegen gestern mittag zwei Motorradfahrer in schneller Fahrt zusammen. Es handelt sich um den Installationsmeister Kirschbach aus Osterath und den Zahnarzt Dr. Kropp aus Krefeld. Beide Fahrer trugen sehr schwere Verletzungen davon, u. a. erlitten beide Gehirnerschütt erungen und schwere Schädelbrüche sowie Armbrüche. Die beiden Verunglückten wurden in das städtische Krankenhaus in Krefeld transportiert, wo sie noch besinnungslos darnieder liegen. b. Aldekerk, 23. Juli. Die Bahnmeisterei Aldekerk teilt mit: Die Bestimmungen über die Aufstellung des gemähten Getreides in entsprechender Entfernung von der Bahn(38 m vom nächsten Gleis) werden von den Landwirten vielfach nicht t. Es wird darauf hingewiesen, daß die Reichsb achtet. Es wird darauf hingewiesen, daß die Reichsbahn bei etwaigen Schadenfällen nicht zum Ersatz verpflichtet ist, wenn der Schaden auf die Nichtbeachtung der gegebenen polizeilichen Bestimmungen zurückzuführen ist. u. Geldern, 23. Juli. Am Sonntag, dem 25. Juli, nachmittags 3 Uhr, findet im Lokale van Beusekom, Geldern, eine Gründungsversammlung des Vereins ehem. 5. Ulanen der Kreise Geldern, Cleve und Moers statt. Alle Kameraden sind herzlichst eingeladen. ra. Mors, 25. Juli. Der Kreis Mörs beabsichtigt, mit Unterstützung der Provinz eine Muster=Jugendherberge in landwirtschaftlich hervorragender Gegend am Niederrhein zu erbauen. Die Jugendherberge soll unweit des alten niederrheinischen Städtchens Alpen auf den Höhen der Wald= und heidereichen Bönninghardt errichtet werden, von wo man einen unvergleichlich schönen Blick weit in die niederrheinischen Lande nach der holländischen Grenze, nach dem Rheine zu und nach dem gegenüberliegenden Industriegebiet hat. Während am Oberrhein und an der Erft bereits einige Herbergen dieser Art unter der Regie der Provinz und des Zweigausschusses Rheinland des Verbandes deutscher Jugendherbergen bestehen, wird die Kreis Mörser Herberge die erste sein am Rhein unterhalb Kölns, die erste auch in Kreiseigentum stehende. Die Herberge, die auch äußerlich eine Zierde der Landschaft bilden soll, wird Platz für etwa 80 Betten haben nebst zugehörigen Tagesräumen. Das Kreisgebiet des Kreises Mörs ist damit in Tagestouren aufgeteilt. Damit dürfte endlich der Wunsch vieler Heimatfreunde am Niedergehen, gleichzeitig einem dringenden Bedürfnis zur Erschließung der Schönheiten der niederrheinischen Landschaft die immer noch zu wenig bekannt sind, abgeholfen werden. Außer ieser Musterherberge besitzt der Kreis schon eine Reihe kleinerer rbergen, so in der Schaephuysener Windmühle auf dem Rayener rg, bei Labbeck und in der altehrwürdigen Stadt Xanten. kr. Neukir geriet der bei der Bergmann Dümhen sen, 23. Juli. Beim Kuppeln r Niederrheinischen Bergwerk Mörs m aus mit dem We. Wanhen aus Mols mir dem KoI zwei wagen, so daß er sich eine lebensgefährliche rechten Kopfhälfte zuzog. An seinem Aufkommen u bs. Rheinberg, 23. Juli. Nachkriegswehen tritt und Nach Verletzung der wird gezweifelt. ... Unterbrochen durch die Kriegszeit Nachkriegswehen tritt der Bürgerschützenverein bei Gelegenheit der Rheinberger Kirmes, in den Tagen des 1. 2. und 3. August wiederum mit der so beliebten und bekannten, bis weit über die Grenzen des schönen niederrheinischen Städtchens beachteten Festlichkeit, des Rheinberger Bürgerschützenfestes an die Oeffentlichkeit. 1911 wurde das Fest zuletzt geumfassenden und lückenlosen Gestaltung der Festlichkeit, wie sie nun schon traditionell seit 1851 vorbereitet wird, steht auch das kommende Fest einem schönen Verlaufe entgegen. Es wird gefeiert wie in den Vorjahren, nur daß der Charakter des Festes dadurch eine Erhöhung ersahren hat, daß sich mit dem diesjährigen Rheinberger Bürgerschützenfest das 75jährige Jubiläum dieser Veranstaltung verbindet. Während bereits auf dem Markte nach altem Brauch das Zelt aufgebaut wird, tagen nun schon seit Wochen viele Kommissionen, eine jede ihr Ziel verfolgend, um so harmonisch mit dem Gesamtvorstand vereinigt, für eine reibungslose und schöne Abwicklung des Festes Sorge zu tragen. Rheinberg wird in den Tagen der heurigen Kirmes vom Bürgerschützenfeste beherrscht sein und zweifellos wegen der Eigenart des Festes der Treffpunkt vieler Fremden in den ersten Tagen des Monats August sein. Der ausführliche Festverlauf geht aus dem in heutiger Ausgabe veröffentlichten Inserat hervor, worauf wir besonders hinweisen. v. Xanten, 23. Juli. Bei der Anwesenheit des Reichskanzlers im Kreise Moers überreichte der Vorsitzende des Xantener Dombauvereins. Landrat van Endert(Moers), nach einem Rundgang durch den Dom im stimmungsvollen Chor Dr. Marx als Ehrengabe des Dombauvereins eine wertvolle Ledermappe mit Bildern des Domes und seiner Kunstwerke. Die Mappe, eine kunstgewerbliche Lederarbeit, auf deren äußerem Umschlag die Xantener Domtürme und die Widmung durch den Dombauverein eingeprägt sind, wurde ebenso wie die Widmung von bewährter Künstlerhand hergestellt. Die Bilder sind künstlerische Wiedergaben hervorragender Werke der niederrheinischen Schnitzerkunst und Bildhauerei vergangener Jahrhunderte, die gleichzeitig die Kunst des Photographen beweisen. Die Mappe stellt eine dauernde Erinnerung an den Besuch des Reichskanzlers im ehrwürdigen St. Viktorsdom dar. Der Dombauverein, dessen Arbeiten in den Tagen der Inflation und infolge Ausweisungen fast zum Stillstand gekommen waren, wird demnächst seine Tätigkeit wieder energisch aufnehmen, um den schwergefährdeten Xantener Dom und seine Kunstwerke vor dem Untergang zu retten. Hoffentlich wird bei dieser Gelegenheit auch die Mappe einem weiteren kunstsinnigen Publikum zugänglich gemacht werden, damit sie dem Dom neue Freunde und Gönner werbe. kr. Xanten, 23. Juli. In unvorsichtiger Weise wagte sich der des Schwimmens unkundige 15jährige Sohn eines Zollinspektors aus Xanten beim Baden zu weit in den Rhein. Er wurde vom Strom abgetrieben und ertrank. Die Eltern waren Zeugen des schrecklichen Vorfalls, ohne helfen zu können. n. Kranenburg, 23. Juli. Eine Frau von hier hatte den Spirituskocher benutzt. Im Glauben, die Flamme sei erloschen, schüttete sie neuen Spiritus in den Kocher. In demselben Augenblick schrie das blick schrie das daneben stehende kleine Kind laut auf:„Ich brenne, ich brenne!“, ohne daß die entsetzte Mutter im Augenblick wegen der nicht leuchtenden Flamme sehen konnte, daß das Kind wirklich am brennen war. Als man dann dem Kinde unrichtigerweise Wasser ins Gesicht spritzte, schlugen die Flammen nach allen Seiten. Es gelang, das Feuer zu ersticken. Inzwischen war die ganze Haut des Kindes an Kopf und Hals verbrannt. Das Kind zog sich vor Schmerz die verbrannte Haut vom Gesicht. Mit lebensgefährlichen Verletzungen wurde es ins Hospital eingeliefert. n. Emmerich, 23. Juli. Ein Frau von hier hatte sich bereits mehrmals den kühlen Fluten des Rheins anvertraut, wurde aber immer wieder gerettet, da sie scheinbar nur in Gegenwart von Augenzeugen, die jedesmal ihre Retter wurden, ihren Lebensüberdruß dokumentierten. Sostürzte sie sich auch jetzt wieder am Hafenkopf vor den Augen eines jungen Mannes, der gerade mit dem Paddelboot vorbeifuhr, ins Wasser. Auch diesmal gelang es wieder, die Lebensmüde zu retten. Erst nach längerer Zeit gelang es einem schnell herbeigerufenen Arzt, die Bewußtlose ins Leben zurückzurufen, die nun hoffentlich von ihren Selbstmordversuchen geheilt ist. und Recht Viehmärkte. Hamburg, 22. Juli. Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 1412 Rinder, 621 Schafe. Marktverlauf: mit Rindern ruhiger, mit Schafen lebhaft. Es kosteten: 1. Rinder: a) Ochsen und Färsen (Quienen): a) 55—60, b) 48—54, c) 42—47, d) 35—41; b) Bullen: a) 50—55, b) 46—52, c) 40—45, d) 34—39; c) Kühe: a) 50—54, b) 42—47, c) 30—40, d) 18—25. 2. Schafe: a) Stallmastschafe: b) 58 bis 62; b) Weidemastschafe: a) 64—67, vollfleischiges Schafvieh (3. Qualität) 35—45. Produktenmärkte. gog. Krefeld, 22. Juli. Obst= und Gemüseversteigerung. Maiwirsing 5—6, Spätwirsing 9—12, Spitzkohl 2—5, Weißkohl 5—7, Rotkohl 8—11, Zuckererbsen 5—8, Döpperbsen 4—7, Straucherbsen 5—8, dicke Bohnen 3.50—4, Strauchbohnen 17—22, alles die 100 Pfund, Kopfsalat, 1. Sorte(100 Stück) 3—7, 2. Sorte 1.50—3, Karotten mit Laub(100 Bund) 6—13, Möhren(100 Pfd.) 12, Rhabarber(100 Pfund) 4—6, Blumenkohl, 1. Sorte(100 Stück) 20—23, 2. Sorte 15—20, Endivien(100 Stück) 5, Kohlrabi mit Laub(100 Stück) 4—6, Suppengrün(100 Bund) 2—6, Radieschen (100 Bund) 3, Porree, 1. Sorte(100 Stück 5—9, 2. Sorte 3—5, Sellerie(100 Stück) 5—8, Bohnenkraut(100 Bund) 5—10, Tomaten, 1. Sorte 30, 2. Sorte 23, Johannisbeeren 16—20, Stachelbeeren 9—11, saure Kirschen 35—38, Pfirsische 30, Kochäpfel 13 A Birnen 8—12, Spinat 3—4, Möhren, späte 12 M, alles die 100 Pfd. 12, Weizen 16, Hafer 11—12, Inkarnatklee 0,50—0,60. Straelen, 22. Juli. Obst= und Gemüseversteigerung. Erstlinge 3.90—4.55, Bratkartoffeln 2—2.65, dicke Bohnen 2—3.60, Strauchbohnen 17.50—20.80, Wachsbohnen 18.80—20.30, Erbsen bis 10.80, Johannisbeeren 19—22.30, Waldbeeren 31.90—35.80, süße Kirschen 30—42.60, saure Kirschen 26.40—39, Eierpilze 26 bis 30, Tomaten, 1. Sorte 24.50—26.70, 2. Sorte 23—24, 3. Sorte 13 bis 15.80, Treibhaustrauben 68—81 A alles die 100 Pfund, Suppengrün(100 Bund) 5—9.70, Porree 1.80—5.50, Blumenkohl, 1. Sorte 30—35, 2. Sorte 20.50—25, 3. Sorte 6.50—12, Salat, 1. Sorte 2.50—4.80, 2. Sorte 0.50—2, Kohlrabi 1.40—3.80, Schlangengurken, 1. Sorte 24—27, 2. Sorte 15.60—19.30, 3. Sorte 8.70—14.90, Essiggurken 1.30—1.90 A alles die 100 Stück, Hühner (Stück) 2.50—3 M. Anfuhr und Nachfrage gut. Sonsbeck, 23. Juli.(Eig. Drahtb.) Hafer 11—12, Fruchtmarkt. Roggen 12, Weizen 16, Hafer 11—12, Inkarnatklee 0.50—0.60 das Pfund. Neuß, 22. Juli. Produktenmarkt. Wintergerste 16,50 bis 17,50, ausl. Hafer 19,50—22,50(alles für 100 Kilo), Weizen(Bäcker)mehl 42,50—43,50, Roggenmehl 31—31,50(alles für 100 kilo), Palmkuchen 14—14,50, Leinkuchen 20,75—21,25, Rapskuchen 13,75—14, Erdnußkuchen 20,25—20,75, Sojaschrot 20,25—20,75, Baumwollsaatmehl 21, Kokoskuchen 18—18,50, Kleie 9,75—12,75, Bollmehl 11,50—12,50(alles für 100 Kilo lose, Kuchenmehle, gesackt, je 1 Mark mehr), neues Wiesenheu 6—7, Kleeheu 8-9. Aachen, 22. Juli. Produktenmarkt. Ruhiges Geschäft bei fester Tendenz. Angeboten wurden: Weizen ausl. 32,50—34,25, Roggen ausl. 24,50—25,25, Hafer ausl. 21—22,50, Futtergerste inl. 16,50—17, Futtergerste ausl. 18—19,50, Mais runder 19—19,50, Mais Cinquantino 21,50—22, Weizenkleie inl. mit Sack 10,50 bis 11, Weizenkleie ausl. mit Sack 11,25—12, Palmkuchen 14,50—15,25, Kokoskuchen 18—19,75 Mark. Dortmund, 22. Juli. Getreidebörse. Es notierten in Reichsmark(Großhandelsverkaufspreis je 100 Kilo in Wagenladungen von 10—15 000 kg waggonfrei Dortmund): inl. Weizen 33, inl. Roggen 23, inl. Gerste 18,50, ausl. Weizen 31,50—34, ausl. Für Rauhfutter wurden keine Preise notiert. tu. Berlin, 23. Juli.(Eig. Drahtb.) Produktenmarkt. Weizen märk. Juli 311—311.50, September 270—269, Oktober 270—268.50, Roggen märk. 190—193, Juli 210, September 204 bis 203.50, Oktober 206.50—205.50, Sommergerste 190—205, Wintergerste 154—167, Hafer märk. 200—210, September 185. Mais 176—180, Weizenmehl 38—40, Roggenmehl 27—28.50, WeizenLetzte Drahtmeldungen Das Kabinett Poincare. tu. Paris, 23. Juli.(Eig. Drahtb.) Poincare hat um halb 2 Uhr dem Präsidenten der Republik im Elysee eine Ministerliste vorgelegt, die folgendes Aussehen hat: Ministerpräsident und Finanzen: Poincare; Justiz und Vizepräsident: Barthou; Außenminister: Briand; Innenminister: Albert Sarraut; Kriegsminister: Painleve; Oeffentlicher Unterricht: Herriot; Marine: Leygues; Handel: Bakanowski; Ackerbau: Queuilles; Kolonien: Leon Perrier; Eisenbahn: Tardieu; Pensionen: Marin. Beim Verlassen des Elysee erklärte Poincare den Journalisten: Wir wollen ein Kabinett der breiten nationalen Einigung, in dem alle Parteien vertreten sind, wir haben versucht, unsere Aufgabe mit der größtmöglichen Großzügigkeit anzufassen. Ich muß sagen, daß es für mich schwer gefallen hat, weil ich mich bemüht habe, mein Kabinett zu bilden, ohne die besonderen Wünsche der einen oder der andern Partei zu berücksichtigen. Wenn wir uns bei den Anregungen aufgehalten hätten, die man uns gegeben hat, so hätten sich die Arbeiten zur Bildung der Regierung recht lange hingezogen. Es war aber nötig, schnellstens zu arbeiten. Ich empfange meine Mitarbeiter um 3 Uhr und werde sie dem Präsidenten der Republik um 7 Uhr vorstellen. Die Regierung wird am Dienstag vor die Kammer treten. Schweres Autounglück. tu. Newyork, 23. Juli.(Drahtb.) In einem Vorort von Newyork stürzte ein Antoomnibus beim Rehmen einer scharfen Kurve um. 10 Personen wurden getotet, 32 mit schweren Verletzungen in die Hospitäler gebracht. kleie 10.50, Roggenkleie 11.40—11.50, Raps 355—360, Viktoriaerbsen 36—42, kleine Speiseerbsen 28—32, Futtererbsen 21—26, Pelluschken 27—28.50, Ackerbohnen 23—26, Wicken 32—35, Lupinen, blau 15—16.50, Lupinen, gelb 20—21, Rapskuchen 14.80—15, Leinkuchen 19.50—19.80, Trockenschnitzel 10.70—11, Sojaschrot 20.40 bis 20.90, Kartoffelflocken 23.50—24. Wetterbericht obs. Aachen, 23. Juli.(Drahtb.) Nur vereinzelt kam es gestern im westdeutschen Binnenlande zu Regenfällen, im übrigen setzte mit dem Nachdrängen des hohen Druckes nach dem Kontinent Aufklärung ein. Wegen der Zufuhr kalter Luft aus dem Nordwesten blieben die Temperaturen etwa 3 Grad unter Normal bei 19 bis 20 Grad. Die heutigen Morgenwerte betrugen 15 bis 16 Grad. Der Kern des hohen Druckes liegt über Frankreich und dringt keilförmig nach Östen vor. Die Witterung wird wolkig, doch ohne wesentliche Niederschläge bleiben. Vorhersage bis Sonntag. Bei wechselnder Bewölkung und westlichen Winden überwiegend trocken, nur vereinzelt Regen. Wasserstandsnachrichten. Hünningen 3.13, Kehl 4.10, Maxau 6.24, Mannheim 5.44, Mainz 2.41, Bingen 3.21, Caub 3.78, Koblenz 3.43, Köln 3.53, Düsseldorf 3.09. Das Wetter der Woche Durch die Verlagerung des Hochs nach den britischen Inseln entstand in der zweiten Hälfte der Berichtswoche ein Einbruch kühler Luftmassen nach dem Kontinent, der durch eine einsetzende Nordströmung hineingetragen wurde. Es kam damit zu stärkeren Gewitterregen, die namentlich das Rhein.=Westf.=Bergland und das Maingebiet betrafen. Bis Freitag hatte sich die kühle Nordwestluft über ganz Norddeutschland ausgebreitet; in den nächstfolgenden Tagen erfolgte indes ein Uebertritt des westlichen Hochs auf den Kontinent und somit entstanden einige heitere und warme Tage, wobei die Höchsttemperaturen in unserem Klimagebiet Sonntag und Montag Werte bis 30 Grad erreichten. Das Hoch verlagerte sich nach dem östl. Europa, während ein Tiefdruckgebiet über den britischen Inseln erschien, somit stellte sich eine ausgesprochene Gewitterlage ein, die bereits Montag für Westdeutschland verbreitete Gewitter brachte. Das Vordringen des Tiefs nach der Nordsee gab im weiteren Verlaufe die Veranlassung zu einem Einbruch kühler oceanischer Luft, die sich über ganz Norddeutschland ausdehnte und damit Dienstag sehr ergiebige Regenfälle in den Rheinischen Berglanden, am linken Niederrhein— FreudenKüstengebieten vor allem an der Ostseeküste— Hamburg 27, Danzig 34, Königsberg 46 mm hervorrief. Ein regnerischer Juli ist in unserem Klimagebiet die Regel, da in der zweiten Hälfte Juni bis zu Ende Juli die Hauptregenzeit fällt, was schon dadurch zum Ausdrucke kommt, das die Monatsmenge des Juli im Jahresverlauf den Höchstwert aufweist. So beträgt die Monatsmenge des Juli für Aachen 90 mm, die des trockensten Monats— des April— nur 58 mm; Köln hatte 79 mm(46), Düsseldorf 86(49), Schneeifelforsthaus 100(73) und Lennep 126(89) mm. Es hängt dies mit der Ausbreitung des Azorenhochs zusammen, von welchem kühlere, wasserdampfreiche Luftmassen nach dem Kontinent fließen; der Anteil der Depressionsregen wird noch durch Gewitterregen vermehrt, was namentlich in den Leegebieten zum Ausdruck kommt. Verstärkt wird die Einwirkung des Azorenhochs, wenn niederer Luftdruck gleichzeitig den Kontinent bedeckt, weil alsdann die kühleren, oceanischen Luftmassen über der wärmeren Kontinentalluft aufgleiten und sehr starke Regenfälle absetzen können. In den Niederschlagsmessungen zu Aachen, die sich auf den Zeitraum 1844 bis 51 und 1861 bis heute verteilen, waren fast genau die Hälfte(36 Julimonate) zu naß, in 29 Julimonaten betrug die Monatssumme mehr als 100 mm, dem stehen nur 14 Monate mit einer Monatssumme von weniger als 50 mm gegenüber. Die trockensten Juli waren 1863 mit 8 mm, 1869 mit 11 mm und 1921 mit 10 mm, die niederschlagsreichsten 1875 mit 174, 1882 mit 154, 1888 mit 147, 1889 mit 143, 1890 und 1909 mit je 140 mm. Die heutige Luftdruckverteilung läßt ein ausgedehntes Tief erkennen, welches vom östl. atlantischen Ozean über das Nordmeer, bis zur Ostsee sich erstreckt. Südl. begrenzt wird es vom Azorenhoch, dessen Ausläufer bis nach Frankreich und dem südl. England reichen. Diese Druckverteilung zieht eine Westströmung nach sich, und bestimmend bleibt auch für die nächste Zeit die Lage des Azorenhochs. Ein weiterer Uebertritt dieses Hochs auf das Festland ist wenig wahrscheinlich, da neue Störungen südöstl. wandern werden. Die Witterung wird daher nur mäßig warm und vielfach stärker bewölkt sein. Nach vorübergehender Trokkenheit in den ersten Tagen erneut sttichweise auftretende Regenfälle.