— Pe STTTTTSPPSr. (Bonner Stadt=Anzeiger Sieg=Rhein=Zeitung Godesberger Volkszeitung) Erscheint täglich außer Sonn= u. Feiertags. Bezugspreis monatlich.— Mi.(einschl. ca..— Mk. Transportkosten It. Ums.=St.=Ges.). Postversandort Bonn. Druck und Verlag: Heinrich Köllen Bonn. Rosental. Hauptgeschäftsstelle: Sürst 1. Fernsprecher: Sammelnummer 4141: nach Geschäftsschluß und Sonn= und Feiertags: Redaktion 4141(Privat Köllen 4143). Bankverbindung: Städt. Sparkasse Vonn. Postscheck: Köln 102.535.— Anzeigenpreise siehe Pflichtindruck. Bei Konkurs fällt jeder Nachlaß für Anzeigenbeträge fort. Die Vergütung für Anzeigenmittler ist fällig erst nach ordnungsmäßigem Rechnungsausgleich. Mittwoch, den 22. August 1934(Limotheus) Nr. 192- 63. Jahrgang Einig in den Grundlinien und Methoden Die Freundschaft Wien=Rom schnigg bei Mussolini in Florenz Großer Empfang DRB Mailand, 21. August. Der österreichische Bundeskanzler Dr. Schuschnigg Est am Dienstag um 10 Uhr 42 in Begleitung von Ministerialrat Seidel und Dr. Hertls in Florenz eingetroffen. Zu seinem Empfang hatte sich der Duce, der am heutigen Manöverruhetag aus dem nördlich von Florenz liegenden Hauptquartier Scarperia herbeigeeilt war, in Begleitung des Staatssekretärs im Außenministerium, Suvich, des Pressechefs Graf Ciano und zahlreiche Behördenvertreter eingefunden. Die Begrüßung zwischen Schuschnigg und Mussolini war sehr herzlich. Unter dem Klang der Nationalhymnen schritt der Bundeskanzker die ihm zu Ehren aus Eisenbahnmiliz gebildete Front ab. Florenz trägt reichen Flaggenschmuck. * Die Unterredung zwischen Mussolini und Schuschniag begann genau zur Mittagsstunde in der Villa de Marinis und dauerte bis zu dem Frühstück, das Mussolini dem österreichischen Kanzler gab. Sofort nach dem Frühstück wurde die Unterredung fortgesetzt und dauerte bis in den Nachmittag hinein. Der Empfang des Kanzlers auf dem Bahnhof hatte eine stark betonte militärische Note. Neben den Spitzen der Partei, der Universität Florenz, sämtlicher städtischer Körperschaften sielen am stärksten die Abordnungen aller in Florenz liegenden Garderegimenter auf. Amtliche Verlautbarung Bundeskanzler Schuschnigg hat um 5 Uhr nachmittags Vlorenz verlassen und sich nach Genua begeben, wo er sich auf der„Conte di Savoia“ nach Nizza eingeschifft hat. Von Nizza aus kehrt Schuschnigg nach Wien zurück. In der amtlichen Verlautbarung über die Unterredung heißt es, daß zwischen Mussolini und Schuschnigg zwei Besprechungen stattfanden, die fast drei Stunden dauerten und in deren Verlauf die die beiden Länder interessierenden politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Fragen besprochen wurden. Es stellte sich eine vollständige Uebereinstimmung in den Richtlinien und Methoden heraus, die die Unabhängigkeit und Unverletzlichkeit des österreichischen Staates betreifen. Zu dieser Unabhängigkeit gehöre auch die vollkommene Autonomie. Sie stelle ein förderndes Element zur Erhaltung der Ruhe im Donaubecken dar. Die beiden Staatemänner hätten auch die Wichtigkeit der wirtschafts= und außenpolitischen Fragen einer eingehenden Erörterung unterzogen. „Paris Soir“ glaubt, um Unannehmlichkeiten vorzubeugen, werde Italien versuchen, das Recht zu erwirken, im gegebenen Falle wirklich in Oesterreicheinmarschieren zu dürfen, um die österreichische Unabhängigkeit wirksam zu verteidigen, ohne Südslawien oder einem anderen Staate Rechenschaft ablegen zu müssen. Die Besprechungen würden sich daher in der Richtung eines gegenseitigen Beistandspaktes bewegen, der eine wirksame Zusammenarbeit der beiderseitigen Militärstreitkräfte vorsehe. Auf diese Weise würde der römische Pakt eine wesentliche Ausdehnung der Verpflichtung und gegenseitigen Garantie bedeuten. Allerdings, so schreibt„Paris Soir“. sehe man nicht, wie der Duce diese Absicht durchführen könne, ohne sich vorher nicht nur mit Frankreich und England. sondern auch mit der Kleinen Entente verständigt zu haben. „Bundesstaat Oesterreich“ DRB Wien, 21. Aug. Die österreichische Regierung hat dem Auswärtigen Amt amtlich mitgeteilt, daß durch die am 1. Juli ds. Is. in Kraft getretene neue österreichische Verfassung die bisherige Bezeichnung „Republik Oesterreich“ durch die Bezeichnung„Bundesstaat Oesterreich“ zu ersetzen sei. Beförderungen in der Reichswehr DNB Berlin, 21. August. Der Führer und Reichskanzler hat mit Wirkung vom 1. August 1934 befördert: zu Generalmajoren: die Obersten: Kühne, Kommandeur des Insanterieregiments 2: Schrotb, Kommandeur der Infanterieschule; zu Obersten: die Oberstleutnants: Nißl. Lehrgangleiter an der Insanterieschule; Bernard, Chef des Stabes der 2. Kavalleriedivision; Thomas, Chef des Stabes des Heeres=Waffenamtes; zu Oberstleutnants: die Majore Mittermaier, Infanterieregiment 14: Freiberr von Schleinitz, Insanterieregiment 5; Schirmer, Insanterieregiment 12; Robde, Insanterieregiment 8; Völckers, Insanteriereaiment 1: Herrlein, Insanterteregiment 16. Verleihung des Ehrenkreuzes DNB Berlin, 21. Aug. Mehrfache Anfragen geben dem Reichsinnenministerium zu folgender Klarstellung Veranlassung: Nach der eindeutigen Fassung der Stiftungsurkunde des Reichspräsidenten von Hindenburg ist das Ehrentreuz, von den Kriegshinterbliebenen abgesehen, nur für Kriegsteilnehmer, d. h. für solche Reichsdeutsche bestimmt, die im Weltkriege auf deutscher Seite oder auf seiten der Verbündeten Kriegsdienste geleistet haben. Kriegsdienste hat nach der dazu von mir erlassenen Durchführungsverordnung derjenige Reichsdeutsche geleistet, der im Weltkriege zur Wehrmacht eingezogen war. Hiernach können, um nur die hauptsächlich in Frage kommenden Personenkreise zu erwähnen, weder die Zivilinternierten noch die Hilfsdienstpflichtigen bei der Verleihung des Ehrenkreuzes berücksichtigt werden. Die zehn Prozent Rein=Sager Ministerpräsident Goering über den Ausgang der Wahlen Frunkreichs Interrsse Die Begegnung Schuschnigg— Mussolini findet in der Pariser Presse größte Beachtung und wird dahin gedeutet, daß der Duce versuche, die Zusammenarbeit zwischen Oesterreich und Italien noch enger zu gestalten. Diese Zusammenarbeit werde auch auf militärischem Gebiet liegen. DRB Berlin, 21. August. In einer Unterredung mit dem Schriftleiter der„DA3“ äußert sich Ministerpräsident Goering, der die Folgen des Autounfalls überraschend gut überstanden hat, über den Ausgang der Volksabstimmung u..: „Dieses Ergebnis ist für uns nicht überraschend gekommen. Welcher Staatsmann, welches Oberhaupt der Welt kann sich der Tatsache rühmen, das ganze Volk aus freiem Willen in seiner Einmütigkeit hinter sich zu wissen, die tatsächlich in der Weltgeschichte ohne Beispiel ist. Wie kleinmütig müssen sich demgegenüber jene zehn Prozent Nein=Sager fühlen, die sich aus irgend welchen Gründen außerhalb der Volksgemeinschaft gestellt haben. Genau so enttäuscht werden aber auch jene böswilligen Betrachter Deutschlands im Ausland werden, die glauben, an diese zehn Prozent irgend welche Hoffnungen knüpfen zu sollen. Sie können versichert sein, daß wir der Entwicklung ohne jede Sorge entgegensehen. Gewiß werden wir den Gründen mit aller Genauigkeit nachgehen, die jene zehn vom Hundert veranlaßt haben, am 19. August ablehnend zu stimmen. Im übrigen ist unsere Einstellung aber die folgende: Die Rein=Sager sind zunächst wohl in den Schichten zu suchen, die sich nicht verkanden fühlen und sich aus UeberZur Arstmmutg im Säurgerier Aufruf zur Anmeldung der Stimmberechtigten DNB. Berlin, 21. August. Die Regierungskommission des Saargebietes hat am 8. Juli 1934 die Vorschriften über die Aufstellung der Stimmlisten für die Volksabstimmung im Saargebiet am 13. Januar 1935 erlassen. Weiterhin hat die Volksabstimmungskommission des Völkerbundes am 20. Juli 1934 eine Bekanntmachung veröffentlicht, die nähere Vorschriften über die Abstimmungsberechtigung und über die Anmeldung der Stimmberechtigten zur Aufnahme in die Stimmlisten enthält. Hiernach müssen Stimmberechtigte, die außerhalb des Saargebietes wohnen, einen besonderen Antrag auf Eintragung in die Stimnlisten stellen. Wer nicht in die Stimmlisten eingetragen ist, kann sein Stimmrecht nicht ausüben. Es liegt daher im eigenen Interesse aller im Reich wohnenden Stimmberechtigten, diesen Antrag mit tunlichster Beschleunigung einzureichen. Die Antragsfrist läust mit dem 31. August 1934 ab. Der Antrag, der an den„Semkindeausschuß“ des Bezirkes gerichtet ist, in dem der Abstimmungsberechtigte am 28. Juni 1919 die Einwohnereigenschaft hatte, muß folgende Angaben enthalten: 1. Die Namen, Vornamen, das Geburtsdatum, den Geburtsort und den Beruf des Antragstellers(im Falle einer Berufsänderung denjenigen, den er am 28. Juni 1919 ausübte), sowie die Vornamen seines Vaters und serner, falls es sich um eine verheiratete Frau handelt, die Namen und Vornamen ihres Ehemannes(im Falle einer Veränderung des Familien= standes nach dem 28. Juni 1913 den Familiennamen, den sie an diesem Zeitpunkt trug); 2. die Gemeinde, in der er die Einwohnereigenschaft am 28. Juni 1916 hatte: 3. den gewöhnlichen Ausenthalt zurzeit des Antrages; 4. die Auschrift im Saargebiet, an die Mitteilungen zu richten sind. Die vorhandenen Beweisstücke für die Einwohnereigenschaft im Saargebiet sind dem Antrag beizuBesinden sch seliche Veweisstücke nicht in den Händen des Antragsstellers, so ist in dem Antrag anzugeben, bei welcher Stelle des Saargebietes diese Unterlagen erhältlich sind. Sämtliche Abstimmungsberechtigten im Reich werden hiermit aufgesordert, ihren Antrag auf Eintragung in die Stimmliste bis spätestens zum 31. August 1934 an den zuständigen Gemeindeausschuß im Saargebiet gelangen zu lassen. Zur Aufklärung über alle, bei der Anmeldung zu berücksichtigenden Gesichtspunkte stehen den Stimmberechtigten die Saarmeldestellen ihres jetzigen Wohnorts(das Einwohnermeldeamt, in den Städten die zuständigen Polizeireviere) sowie die Geschäftsstellen des Bundes der Saarvereine— in Berlin befindet sich diese SW 11, Stresemannstraße 42— zur Versügung. Es wird jedem Abstimmungsberechtigten dringend empfohlen, vor Absendung seiner Anmeldung die vorgenannten Stellen zum Zwecke der Beratung in Anspruch zu nehmen. gangsmaßnahmen, die hart, aber gerecht sind, ihr Gesamturteil bilden zu müssen glauben. Alle jene werden sich eines Tages an die Brust schlagen und ihren Irrtum einsehen, überzeugt durch die Leistung und den endgültigen Erfolg der Regierung. Einen nicht geringen Prozentsatz der Reinstimmen werden weiter nach meiner Auffassung die Personen stellen, die zwar genau erkannt haben, welche großen Ziele der Nationalsozialismus verfolgt, die aber aus eigennützigen Gründen andere Ziele verfolgen zu müssen glauben als wir. Diese Kreise der Bevölkerung werden sich eines Tages ebenfalls eines Besseren belehren lassen müssen, oder aber sie werden aus Altersschwäche von der Bildfläche verschwinden. Die dritte Gruppe bildet die zahlenmäßig geringe. die einfach unbelehrbar oder gar böswillig ist. Sblche Leute gibt es immer und überall in der Welt. Sie sind wahrlich keine Besonderheit des nationalsoziastischen Deutschlands. Wie werden sie nicht dafür bestrafen, daß sie mit Rein gestimmt haben. Sie mögen eo sich aber gesagt sein lassen, daß wir es auf keinen Fall dulden, daß sie mit ihrer ablehnenden Haltung gegenüber der nationalsozialistischen Staatsführung irgendwie und irgendwann im Volke Propaganda treiben, und wir werden mit eiserner Faust zuschlagen, wenn sie sich zu verbrecherischen Handlungen hinreihen lassen, wenn sie die Sicherheit und Vernunft außer acht lassen. Niemandem wird das Recht bestritten, unter den groben, allein vom Führer festgelegten Gesichtspunkten an seiner Stelle in seinem Geiste zu arbeiten. Wir hoffen auf ehrliche Politik bei allen. Wir nehmen auch Kritik an, von jemand, der nachweisen kann, daß er etwas Besseres an seine Stelle setzen kann. Der Führer hat erneut seinen Wunsch nach Versöhnung ausgesprochen. Ich weiß, daß dieses große Ziel in Bälde erreicht sein wird. Ein besonderes Anzeichen dafür bildet m. E. die Tatsache, daß gerade unsere Arbeiterschaft zum Führer steht. Neunzig Prozent wachen darüber, daß das Werk gelingt.“ Ein neuer Abschnitt Das deutsche Volk hat am 19. August mit überwältigender Mehrheit die Uebernahme der Reichspräsidentschaft durch den Führer und Reichskanzler sanktioniert. Damit beginnt ein neuer Abschnitt der Aufbauarbeit. Dieser Aufbau ist mit den Ereignissen des 30. Juni endgültig aus dem revolutionären Stadium in das der Evolution eingetreten, und der neue Kampfabschnitt wird, wie der Führer verkündet hat, vor allem im Zeichen sachlicher Arbeit und praktischer Bewährung stehen. Dazu bedarf es der vorbehaltlosen Mitarbeit aller Volkskreise in= und außerhalb der Partei. * Die neue Staatsführung wird, wie Hitler in Hamburg ausführte, von zwei Pfeilern getragen: Politisch von der in der NSDAP organisierten Volksgemeinschaft: militärisch von der Wehrmacht. Die Gefahr einer Politisierung und eines Mißbrauches der Wehrmacht ist durch das rücksichtslose Durchgreifen des Führers gebannt worden, und er hat sich dadurch den Dank aller verdient. Die großen Gliederungen der Partei sollen immer mehr der Schmelztiegel werden, der die deutschen Menschen zueinander erzieht, und sie sollen daher vorbildlich und führend sein an Treue. Disziplin und Sauberkeit.„Nationalsozialist ist nicht der. der nach mehr Rechten strebt, als vielmehr jener, der bereit ist, mehr Pflichten zu übernehmen, so wie dies in der Zeit unseres großen Kampfes Hunderttausende unserer braven Parteigenossen, SA= und SSMänner opferwillig, tapfer und treu getan haben.“ Das Aufbauwerk steht und fällt mit der Qualität der Führergeneration. Aber die Größe der Aufgabe und die Kürze der Zeit lassen ein Urteil heute noch nicht zu:„Wer will ein Urteil fällen über eine Bewegung, die vor 15 Jahren mit gar nichts und aus nichts heraus begonnen wurde und heute eine ganze Nation zu führen hat!“ Der Führer fordert Jahrzehnte, mindestens aber die dem demokratischen System gewährten 15 Jahre, um der Größe der Aufgabe die entsprechenden persönlichen Werte zur Verfügung zu stellen. Auch der Böswilligste könnte nicht behaupten, daß der Führer die Schwierigkeit dieses evolutionären Prozesses der neuen Führerauslese optimistisch unterschätzte. Im Mittelpunkt des inneren Aufbauwerkes soll nach wie vor die Rettung des deutschen Bauern und die Ueberwindung der Arbeitslosigkeit stehen. Gegenüber den auftretenden handels= und devisenpolitischen Schwierigkeiten vertraut der Führer auf den deutschen Erfindungsgeist, auf die Fähigkeit der deutschen Wirtschaftsführer und den Fleiß und die Geschicklichkeit der deutschen Arbeiter und Bauern. Die Wundergläubigen werden belehrt, daß es auf jeden Einzelnen ankommt und daß die Staatsführung nichts geben kann, was ihr nicht das deutsche Volk selbst wiedergibt. Der Treubund, den Adolf Hitler am 30. Januar mit fachlich hoch qualisizierten Kräften vor allem aus der Wirtschaft schloß, soll ein Symbol dafür werden, daß der neue Staat„keinen anderen Wunsch hat. als Deutschlands beste und fähigste Menschen auf allen Stellen und Plätzen unseres Lebens zur Auswirkung zu bringen.“ Wieder wie in den Togen des Weltkrieges sind Gerüchtemacher an der Arbeit, um mit der Aussicht wirtschaftlicher und finanzieller Katastrophen zu erschrecken. Da ist es die Pflicht, Widerstand zu leisten, denn jede Disziplinosigkeit und Panikmacherei kann zu einer nationalen Katastrophe führen, die jeden einzelnen Volksgenossen treffen würde. * Wir treten in einen neuen, vielleicht entscheidenden Abschnitt ein. Begeisterung ist keine dauerhafte Staatsgrundlage und angesichts der klaren und harten Forderungen, die der Führer gestellt hat. wird es sich zu erweisen haben, ob die neue Volksgemeinschaft wirklich eine opferbereite und entschlossene Gefolgschaft darstellt. Der Führer will nicht Kritik, sondern praktische Leistung, die Besserwisser sollen Gelegenheit zur Probe ihres Könnens erhalten. Die Störenfriede sind gewarnt, die Kleinen wie auch die Großen.„Der 30. Juni“, so erklärte der Stellvertreter des Führers,„der 30. Einheilliche Arbendverintkillug Zur Verordnung über die Verteilung von Arbeitskräften DRB Berlin, Aus dem vaterländischen Bestreben, gegen die Arbeitslosialeit 21. August. beim Kampf die Arbeitslosigkeit tatkräftig mitzuarbeiten, haben in den letzten Monaten zablreiche Stellen sich auf die verschiedenste Weise um die Verteilungen von Arbeitskräften, insbesondere durch Austausch von Beschäftigten gegen Unbeschäftigte, bemübt. Hierdurch sind Unklarbeiten über die Zuständigkeiten, sowie über Art und Umfang dessen, was auf diesem Gebiet tragbar ist, entstanden, die bei den beteiligten Kreisen, und zwar sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeiter und Angestellten, eine gewisse Unsicherbeit ausgelöst haben. Es bat sich daher als erforderlich erwiesen, die Verteilung von Arbeitskräften nach einheitlichen Richtlinien und unter maßgeblicher Führung vorzunehmen. Nach einer soeben im Einvernehmen mit dem Reichsarbeitsminister und dem Stellvertreter des Führers der RSDAP erlassenen Verordnung vom 10. August, ist allein der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittelung und Arbeitslosen versicherung ermächtigt, die Verteilung von Arbeitsplätzen, insbesondere ihren Austausch, zu regeln. Dabei wird es sich vor allem um die Frage des Austausches von jugendlichen Ledigen gegen ältere, insbesondere verbeiratete kinderreiche Arbeitslose handeln, sowie um die Möglichkeit, weibliche Arbeitskräfte durch männliche zu ersetzen. Einwirkungen anderer Stellen auf diesem Gebiete sind künftig verboten. Als solche Einwirkung gilt nach der Verordnung auch das Verlangen von Auskünften aller Art, insbesondere auf Grund von Fragebogen. Der Präsident der Reichsanstalt ist ermächtigt, mit Zustimmung des Reichswirtschaftsministers und des Reichsarbeitsministers die erforderlichen Anordnungen und Richtlinien zu erlassen. Sie sind in Kürze zu erwarten. Nr. 191. Juni mit seiner fast grausam scheinenden Härte beugt vor, daß sich ein solcher Tag wiederholt. Nach dem 30. Juni erst konnte der Führer erklären, daß künftig niemand mehr dem ordentlichen Richter entzogen wird und jeder seinerseits vor das Gericht kommt, der da glaubt, Gerechtigkeit üben zu müssen, ohne daß ein Richter sprach.“ Die politische Amnestie zieht einen Schlußstrich unter 18 Monate einer Rechtsentwicklung, die ihren revolutionären Ursprung nicht verleugnete. Es wird in Zukunft nur noch ein Recht und eine Rechtsinstitution geben, und sie wird ohne Ansehen der Person über die Aufrechterhaltung der neuen Staats= und Rechtsordnung wachen. Das gilt auch für den Schutz der christlichen Lehren. Das ist die wertvollste Verwirklichung für das Vermächtnis des verstorbenen Reichspräsidenten, das in den erschütternd einfachen und klaren Worten dieses großen Deutschen lag:„Sorgen Sie dafür, daß Christus in Deutschland verkündet wird.“ * Die katholischen Deutschen blicken vertrauensvoll dem neuen Abschnitt nationaler Aufbauarbeit entgegen und werden dabei ihre Pflicht tun. Das Aubland und die deuische Wirtschaft Eine Unterredung mit Dr. Schacht „„„„ X Berlin, 21. August„möglich sei, ohne Baumwolle ein Auskommen Im„Cemste Slovo“, das dem polnischen Außen=(zu finden. Es ist vielmehr nicht ausgeschlossen, daß ministerium nahestehende Blatt, wird eine Unterredung die Baumwolle aus dem deutschen Markt genau so verAus der katholischen Welt Schwäbische Kolvingsjünger in Köln. Rund 25000 Verehrer Kolvings weilten in den letzten vier Monaten an der Grabstätte des Gesellenvaters in der Kölner Minoritenkirche, um für den Fortgang des Seligsprechungsprozesses zu vetitionieren. Am Sonntag sab die große Kirche wieder 900 Gesellenvereinsmitglieder mit etwa 30 Präsides aus Württemberg, aus der Diözese Rottenburg. Zu ihnen gesellten sich Kolvingssöhne aus Würzburg und aus Westfalen. Um ein feierliches Hochamt grupvierte sich die von Feststimmung getragene Zusammenkunft der Wallfahrer in der Kirche. Im Saale des Kolvinghauses vereinigte man sich anschließend zu einem Festakte. Der Singchor des Stuttgarter Vereins gab die künstlerische Weihe. Eine Rede des Generalpräses Msar. Hürtb gipfelte in einem wirkungsstarken Appell an die jungen Menschen, zu arbeiten an ihrem Charakter, ihrer unbedingten Sauberkeit der Gesinnung, an ihrem persönlichen und beruflichen Werte, aus dem hoher Wert des Kolvingswerkes emvorwachsen solle zur Anerkennung durch die maßgebenden Stellen bei der demnächstigen Aufrichtung des Reichestandes des Handwerks. Den künftigen Familienvätern gab der Redner die wichtige Mahnung auf den Weg, mitzuhelfen, daß über gesunde Familien ein gesundes großes Volk und ein lebensfäbiges Reich werde. wiedergegeben, die der Reichsbankpräsident Dr. Schacht dem Volkswirtschaftsredakteur des Blattes gewährt. Dr. Schacht erklärte u..: Wir gehen aus einer Krise in die andere, wir befinden uns in einer vermanenten Krise des Geistes und des Vertrauens. Das, was Deutschland erlebt, ist nur eine Folge der unsinnigen Reparat ionspolitik. Was soll Deutschland heute anfangen, wo es nicht anders zahlen kann, als mit dem Export, gegen welchen sich seine Gläubiger wehren. Mein erstes Bestreben wird es sein, das absolute Vertrauen zu den Zahlungen zu erneuern. Wer mit Deutschland Geschäfte macht, muß wissen, daß er seine Waren auch bezahlt bekommen wird. Ich werde dafür Sorge tragen, daß das Vertrauen zu den Verträgen wieder hochkommt. Das, was heute mit Deutschland getrieben wird, ist der größte historische Unfug, den man sich vorstellen kann. Deutschland wird gegen seinen Willen in eine Zwangsautarkie getrieben. Es solle niemand glauben, daß es unschwinden wird, wie ehemals der Nohrzucker. Auch Getreide haben wir genug. Auf die Frage, ob Deutschland unedie Metalle ersetzen könne, antwortete Dr. Schacht, wir widmen uns jetzt der Erzgewinnung unter Ausnutzung der heimischen Erze. Deutschland muß sich leider gegen die fremde Einfuhr absverren, wenn man uns nicht mehr Waren abnimmt. Aus Deutschland fließt viel Geld über die Grenzen durch den Fremdenverkehr. Ich hoffe nicht, daß wir auch noch zu Einschrändungen im Reiseverkehr gezwungen werden. Schließlich erklärte Reichsbankpräsiden! Dr. Schacht, daß an eine Abwertung der Mark in keinem Fall gedacht werde, da sie bei den Exportzuständen keinen Wert hätte. Im übrigen sagte Dr. Schacht, glaube er, nachdem Deutschland durch so viel Schmutz gewatet ist, es auch jetzt durchkommen wird. Niemand soll hoffen, daß man eine ganze Nation zerschlagen und vernichten kann, das ist weder mit Polen. Ungarn noch mit der Tschechoslowakei gelungen, und so wird es auch nicht möglich sein, Deutschland zu vernichten. Die neuen Visziptinargerichte Die Reform des Dienst=Strafrechts der Beamten in Preutzen Noch ein Seliasprechungsprozeßz. Im Jahre 1925 ist in Bregenz am Bodensee(Vorarlberg) der Kapuzinerbruder Benno Kogelbauer im Rufe der Heiligkeit verstorben. Er wurde 1862 in Mönichkirchen(.=Oesterreich) geboren und trat 1909 in den Kapuzinevorden ein, wo er bis zu seinem Tode(so wie sein eben heilig gesprochener bayrischer Mitbruder Konrad von Parzham) Klosterpförtner war. Gleich diesem war auch Bruder Benno ein Mann des Gebetes, ein beharrlicher Wächter vor dem Tabernakel und ein besonders inniger Verehrer der Mutter Gottes. Da sich am Grabe Bruder Bennos mehrere Gotteserhörungen ereigneten, wurde nunmehr über Veranlassung Bischofs Dr. Waitz der Prozeß zur Seligsprechung eingeleitet. Die Gebeine Bruder Bennos wurden auf dem Kapuzinerfriedhof erhoben und mit großer Feierlichkeit in die Stadtkirche beigesetzt. DNB Berlin, 21. August. Staatssekretär Grauert beschäftigt sich im Völkischen Beobachter mit dem in der preußischen Gesetzessammlung soeben veröffentlichten Gesetz zur Aenderung des Dienststrafrechtes vom 18. 8. 1934, das zum 1. Oktober in Kraft tritt. Der frühere Staat hatte die Disziplinarbehörden benutzt, um die Dienststrafgewalt in seinem Geiste handhaben zu lassen. Diesem Ziel diente namentlich die Besetzung der Dienststrafgerichte mit„zuverlässigen Republikanern" als Disziplinarrichtern, bei deren Auswahl die marxistisch=gewerkschaftlichen früheren Beamtenverbände bestimmend mitwirkten. Das neue preußische Gesetz beendigt die Amtszeit aller bisherigen Mitglieder der Dienst=Strafgerichte kraft Gesetzes und überträgt die Ernennung der neuen Richter, die bisher dem Staatsministerium zustand, dem Führergrundsatz entsprechend, auf den preußischen Ministerpräsidenten. Weiter werden jetzt vor allem zwei alte Forderungen der NSDAP verwirklicht: die Ausdehnung des Dienststrafrechts auf Ruhegehaltsempfänger und die Beseitigung der Verjährung im Dienststrafrecht. Die Novelle beseitigt auch die aus einem überspitzten demokratischen Trieb geborene Zusammensetzung der Dienststrafgerichte, indem sie die Zahl der Mitglieder der Dienststrafkammern von bisher 5 auf 3 beschränkt: zwei richterliche Beisitzer, darunter den Vorsitzenden und einen Beamtenbeisitzer, der nach Möglichkeit dem Range und der Laufbahn des Angeschuldigten angehören soll. In dem Berufungsgericht werden künftig fünf Mitglieder sitzen, davon drei richterliche und zwei nichtrichterliche, die mit einfacher Stimmenmehrheit entscheiden. Das Ziel einer strafferen Handhabung des DienstStrafrechtes nach einheitlichen Rechtssätzen und eanschauungen findet seine Krönung darin, daß die Zweiheit in der Spitze der preußischen Disziplinargerichtsbarkeit beseitigt wird und die Geschäfte des DienstStrafhoses auf das preußische Oberverwaltungsgericht übergehen. Neben diesen grundsätzlichen Aenderungen wird durch die Novelle eine Anzahl von Vorschriften des geltenden Dienststrafrechtes den neuen staats= und beamtenpolitischen Verhältnissen angepaßt. Eragron um Schwürzen=Terge über die deutsche Expedition zum Ranga Parbat Redemptoristinnen. Der Orden der Redemptoristinnen hat kürzlich in Aachen eine klösterliche Niederlassung begründet. Damit hat diese alte Kongregation, welche sich unter strenoster Einhaltung der Klausur hauptsächlich dem Gebete widmet, zum ersten Mal in Deutschland Fuß gefaßt. Der Redemptoristinnenorden wurde in Süditalien 1731 unter Mitwirkung des beiligen Alsons von Liauori Von der deutschen Himalaya=Expedition ist dem Drahtlosen Dienst ein Bericht zugegangen über die tragischen Ereignisse am Nanga Parbat, die den tapferen deutschen Bergsteigern Merkl, Wieland und Melzenbach sowie sechs Darjeeling=Trägern das Leben kosteten. Bis zum 8. Juli wurde der Angeisf planmäßig gegen den Hauptgipsel vorgetragen. Insolge der großen Anstrengungen war schon ein Teil der Träger unsähig geworden und in tiefere Lager zurückgekehrt. Nur noch mit Nacht setzte plötzlich ein heitiger Schneesturm ein. Die zweite Nacht war noch schlimmer. Ein Zelt war nicht mehr zu finden; man mußte sich in Decken hüllen, auf denen zentimeterhoch der Schnee lag. Am Morgen des 8. Juli wurde der Rückzug beschlossen. Schwere Ersrierungen waren eingetreten. Inzwischen waren schon mehrere Trägergesterden. Am nächsten Tag starb Wieland, während Merkl und Melzenbach den Abstieg nach Lager 7 unternahmen. Melzenbach starb noch am 7. Juli. Der Abstieg ging weiter. Merkl versuchte, nach Lager 6(6900 elf Trägern konnte der Aufstieg fortgesetzt werden. Bekanntlich sind Aschenbrenner und Schneider in einer Höhe von 7900 Metern nur noch vier Stunden vom Meter) zu gelangen, aber Merkl erlag den tobenden EleAlions von Liauori und warteten hier, we uesprünglich das Lager 8 erichtet 2ag ges. ins Leben gerufen und zählt heute 26 Niederlassungen. werden sollte, auf die anderen. Die Träger gingen aber Dus heldenmütige Ringen der deutschen Bergsteiger Die Nachener Gründung erfolgte vom holländischen nicht se weit, sodaß das Lager 7 in nur 7600 Meter er= war nicht vergeblich; sie suchten ein hohes Ziel für Kloster Mariental bei Wittem aus, wohin die Schwe= richtet werden mußte. Das Wetter blieb verhältnis. Deutschtand zu erreichen. Der Heist, der diese Männer stern nar atme 90 Jahran aus Oasterra'ch agfan wäkig ruhig, dach der Sinsel lag immer über dem Mal. beigelte und bem üe ihr Oeben anferten mien#s van Auf Beobachtung Aus der ausländischen Presse. Frohe Erwartung in Italien. Das italienische Volk, vor allem die Frauenwekt, hat einen anregenden Gesprächsstoff. Die Kronprinzessin, bekanntlich eine Belgierin, erwartet in Neapel die Geburt ihres ersten Kindes, das, wenn es ein Sohn ist, der Nachfolger des heutigen Kronprinzen auf dem savoyischen Thron wird. Italien kennt kein im eigentlichen Sinne angestammtes Königshaus. Aber das italienische Volk hegt größte Sympathien für die königliche Familie, weil diese sich sehr volkstümlich zu geben weiß. Die rührendsten Geschichten werden ung aus Neapel berichtet. Täglich soll die Post zahlreiche Briese:—d Paleichen bringen mit desten Wünschen und Deckchen, Jäckchen, Schühchen und Lätzchen, die schlichte Frauen für das„Prinzcher, das wir so sehr erwarten“, angefertigt haben. Das sind freundlichere Töne als die der immer noch nicht verstummten Presseangriffe auf Deutschland oder das laute kriegerische Getöse, das um die großen Manöver gemacht wird, die zur Zeit in den Bergen der Apeninnen unter Bedingungen stattfinden, wie sie einem Ernstfall am nächsten kommen. * Land der scharfen Kontrafte. „Manchester Guardian", bezeichnet Rumänien als ein Land der großen Kontraste. Die ungeheuren Bodenschätze Rumäniens— Oel, Gold und andere Mineralien,— machen diesen südosteuropäischen Staat zu einem der reichsten Länder der Welt. Aber diese Schätze befinden sich in den Händen von nu wenigen. Die Mehrheit von den 18 Millionen Einwohnern lebt unter primitiven Verhältnissen in den Dörfern und beteiligt sich nicht an den Wohltaten#r verseinerten Kultur. Der Reichtum des Landes kommt merkwürdigerweise auch den Staatsfinanzen in keiner Weise„u Hilfe. Die rumänische Nationalschuld ist ungeheuer. Sie beläuft sich auf annähernd 300 Lillionen Pfund. Kein Wunder, daß Rumänien unter der finanziellen und wirtschaftlichen Krisis besonders art zu leiden hat. Die Trockenheit dieses Jahres wird die Verhältnisse in dem Agrarland Rumänien nicht gerade gebessert haben. So merkwürdig es klingt: das reichste Land Europas befindet sich von allen europäischen Ländern in der mißlichsten Lage. * Modernes Maharadscha=Palais. Die indischen Fürsten haben Gefallen an der europäischen Zivilisation gefunden. Ein englischer Architekt Mr. George Goldstran hat jetzt für den Maharadscha von Jodhpur in der Nähe der Stadt Jodhpur einen Palast gebaut, der mit allen Raffinessen abendländischer Technik ausgestattet sein soll. Der Palast des indischen Fürsten ist, wie„Manchester Guardian“„1 berichten weiß, mit ungeheuren Kosten hergestellt worden. Selbstverständlich weist er die sanitären Anlagen eines europäischen Luxushotels auf. Den Clou des Palastes stellt eine Kühlanlage dar, die allein 35.030 Pfund Sterling(etwa 450000 Mark) kostet. Der Fürst von Jodhpur kann aber darauf hinweisen, daß es bisher in ganz Indien ein so luxuriös ausgestattetes Gebäude wie seinen Palast nicht gibt. Und diese Tatsache ist dem Maharadscha schon einige tausend wert. stern vor etwa 80 Jahren aus Oesterreich gekommen waren. Die Ordenstracht weicht ganz von der sonst üblichen Schwesternkleidung ab; rotes Kleid, weißer Schleier, blaues Skapulier mit dem Bild des Erlösers und blauer Chormantel. * Ein junger Vischof. mäßig ruhig, doch der Gipfel lag immer über dem Wol= beseelte, und dem sie ihr Leben opferten, wird zu neuen kenmeer. Das Schicksal entschied aber anders. In der Taten auspornen. Führer auf dem Obersalzberg DRB. Berchtesgaden, 21. August. Der Führer Adolf Ein gewisses Aufseben hat kürzlich die Ernennung Hitler ist am Dienstag auf dem Obersalzberg angekomdes erst 36jährigen Zeremonienmeisters der Erz= men. Die Bevölterung und die dort weilenden Gäste diözese Agram, Migr. Stevinaes, zum Bischof und waren zu Tausenden herbeigeströmt, um dem Führer zuKoadiutor des greisen Erzbischofs Bauer erregt. Migr, zujubeln, als er mit Böllerschüssen empfangen Stevinacs entstammt einer begüterten kroatischen Bau= wurde. Die Schützen veranstalteten zu seinen Ehren ein ernsamilie und machte den Krieg an der italienischen großes Schießen, dessen Echo hundertfach von den mächti I##ewaisnete Front als Offizier mit. 1924 beschloß er, den Priester= gen Felsriefen zurückgeworsen wurde. Nachher ließ sich geldern gesüllten Pauzerwagen, als dieser vor ein beruf zu ergreisen, und studierte am„Collegium Ger= der Führer die Schützen einzeln vorstellen und lud sie zu Fabrittor fuhr, um Lohngelder abzuliesern. Die Räumanicum“ in Rom Theologie, wo er 1930 zum Priester einem Glase Bier in einem nohegelegenen Wirtshause der hielten den Führer und zwei bewai geweiht wurde. Die besondere Begabung und allen": Im Unterschied zu der von Prof. Hauer geführten „Deutschen Glaubensbewegung“, hat sich jetzt eine nordische Glaubensbewegung gebildet, die sich zum„nordischen Ganzheitsglauben, zum uralt„heidischen“ Gedanken des„Alls', ohne Jenseitshoffen und Erlösungsnot“ bekennt. * In Durchführung der Amnstie sind in Sachsen von den über 500 Schutzhäftlingen, die noch in Schutzhaft waren, weit über die Hälfte entlassen worden. Diese umfangreichen Entlassungen haben dazu geführt, daß in Sachsen künftig nur noch ein Schutzhaftlager bestehen bleibt.* Universitätsprosessor Dr. Hugelmann, der im Zusammenhang mit den Ereignissen vom 25. Juli verhaftet worden war. ist im Gefängnis in Klosterneubur, bei Wien in den Hungerstreik getreten. Er wurde in das Rainer Spital nach Wien gebracht, wo er künstlich ernährt werden soll. H. war früher christlich=sozialer Vorsitzender des Bundesrates. Er näherte sich später den nationalen Kreisen, ohne indes parteimäßig Nationalsozialist gewesen zu sein. * Die Pressestelle der Reichsjugendführung teilt mit: #. S# Soinn zurmnon gur am Dienstag Der Reichsjugendführer verleiht A#endgenossen, die der Schauplatz eines nicht alltäglichen Bandenübersalles vor dem 2. Okt. 1932 der HJ, DI, NSS. BdM angehörGeldraub in Brooklyn Räuberbande plündert Panzerwagen aus.— 457 603 Dollar geraubt. DRB Newyork, 21. August. Die Newyorker Vorstadt Brooklyn war am Dienstag aus einen Geldtransport. 15 mit Maschinenpistolen bewaffnete Räuber umzingelten einen mit BankStellen bekannte außergewöhnliche Tüchtigkeit des jungen Zeremonienmeisters brachte es mit sich, daß er nach bloß vierjähriger Priestertätigkeit zum Bischof geweiht und zum künftigen Nachfolger des Agramer Oberhirten bestellt wurde. Englische Betrachtungen „Times“ und„Morning Post“ zur Volksabstimmung. DNB. London, 21. August. Die beiden großen Londoner Blätter„Times" und Abzeichen=Verbot der Regierungskommission DNB Saarbrücken, 21. Aug. Die Regierungskommission hat das Tragen des Abzeichens für die Kundgebung auf dem Ehrenbreitstein im Saargebiet verboten. Das Abzeichen kann also nur nach der Ausgabe im erhalten. Von dieser Stadt aus würden jetzt SchneidReich von den Fahrtteilnehmern angelegt werden. In waren mit dem Stempe!„Made in Solingen“ in Indien, gleicher Weise hat die Regierungskommission das Ab=Afrika usw. verbreitet. Die Industrie= und Handelskammer zu Solingen hat festgestellt, daß diese Gerüchte den ber hielten den Führer und zwei bewaffnete Schutzleute mit ihren Nevolvern in Schach, schleppten die Seldsäcke mit 457 009 Dollar in ihr Auto und entkamen unerkannt. Einen Geldsack mit 29 000 Dollar ließen sie versehentlich zurück. Die Polizei nahm in fünf Wagen die Verfolgung auf. Solingen in Japan? In letzter Zeit ist wiederholt die Mitteilung verbreitet worden, in Japan habe eine Stadt, in der Stahlwaren hergestellt würden, den Namen„Solingen“ Tatsachen nicht entsprechen. Eine Stadt mit dem Namen „Morning Post“ äußern sich am Dienstag ausführlich seichen der Antifaschisten für die Kundgebung in Sulzüber das Ergebnis der Volksabstimmung.„Morning bach am 26. August verboten. Wie wenig sich jedoch die Tatsachen nicht entsprechen. Ein Post“ beharrt auf ihrem Standpunkt, daß das Stimm= Antisaschisten um diese Anweisung kümmern, zeigt die„Solingen“ gibt es in Japan nicht. Richtig ist allerdings, ergebnis kein Bild von der wahren Stimmung des deut= Latsache, daß man verschiedentlich Marxisten und So= daß der Name„Solingen“ von japanischen Stahlwarensichen Polteg liefere gibt jedoch zu daß Hitler einen zialisten in den Straßen sieht, die das Abzeichen mit der herstellern vielfach mißbraucht wird. Eine dieser Firmen hat sich diese nicht schutzfähige geographische Herschen Volles hiesere, gidi feroch zu, vuß Hitler einen Lutinen in den Straßen steht, die das Abzeichen mit der neuen Beweis seiner Stärke gegeben habe. Aufschrift„Nie zu Hitler“ tragen. Beträchtlich objektiver äußert sich die„Times“. Das Blatt legt zwar nach wie vor Gewicht auf die Höhe der a: Sonntag abgegebenen negativen Stimmen, erkennt al Prozetz gegen die Auständischen vom Ennstel. Im Prozeß gegen die Aufständischen vom Ennstal an, daß ein beinahe 90prozentiges Ja unmöglich wurde am Dienstag die Zeugenvernehmung durchgegesen wäre, wenn der Führer nicht nach wie vor über führt. Alle berichteten über die schweren Zusammenstöße eine große und begeisterte Anhängerschaft verfügt und zwischen Aufständischen und Exekutive. Als Letzter wurde wenn die Mehrheit der Nation nicht der Ueberzeugung Prinz Franz Josephzu Schaumburg=Lippe wäre, daß unter den obwaltenden Umständen keine an- aus der Haft vorgeführt. Der Prinz wurde unter dem Verdacht, mit dem Aufstand sympathisiert zu haben, in Heft genommen. Er gab an, den ganzen Kampf mit einem Feldstecher beobachtet zu haben und erklärte, auf seinen Eid nehmen zu wollen, daß die Behauptung, die kunftsangabe sogar unzulässigerweise als Warenzeichen eintragen lassen. Wegen dieser Mißbräuche hat die Kammer Schritte unternommen. dere Führung als die seine möglich sei. Großes Interesse erregt bei allen Blättern die Ankünd ung einer„Aktion" durch den Reichskanzler, die t wecke. lle, die letzten Gegner des Nationalsozialismus für.: Sache zu gewinnen. Ein japanischer Polizeihauptmann ermordet. In der Nähe von Charbin wurde ein japanischer Polizeihauptmann von chinesischen Banditen ermordet. Vier Chinesen, die der Tat verdächtig sind, wurden verhaftet. ten und heute noch Mitglied der H7 oder NSDAP sind, ein H=Ehrenzeichen. Die Antragsformulare auf Erlangung eines HJ=Ehrenzeichens können bei den zuständigen Bann=Führungen der 55 angefordert werden. Poincare Frankreich braucht keine Parteien=Regierung. DRB Paris, 21. Aug. Der Präsident der Revublik Lebrun hat sich am Montag nach dem Landsitz Poincarés begeben, um ihm die Glückwünsche zum 74. Geburtstage zu überbringen. Poincaré hat einem Vertreter des„Figaro“ erklärt, er bringe dem Burgfrieden=Kabinett Doumergue vollstes Vertrauen entgegen. Besondere Anerkennung zolle er der Tätigkeit des Außenministers Bartbou. Dieser habe die herzlichen Beziehungen zu den befreundeten Mächten gefestigt. Poincaré äußert abschließend, er sei überzeugt, daß die im Februar recht kritsche innerpolitische Lage sich zu bessern beginne und daß niemand die Verantwortlichkeit für den Bruch des Burgfriedens übernehmen dürfte. Frankreich brauche heute nicht eine Parteien=Regierung, mit solchen habe es zu gefährliche Erfahrungen gemacht, sondern eine nationale Regierung. Schwedisches Sonderkonto bei der Reichsbank. Die schwedische Regierung hat den deutschen Vorschlag, das Reichsmarksonderkonto der schwedischen Reichsbank bei der deutschen Reichsbank auf zwei Millionen Mark zu beschränken angenommen. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat der Oberste Geen Eid nehmen zu wollen, daß die Behauptung, die rihtshof in Taschkent vier Beamte wegen Sabotage Aufrührer hätten nach der Entwaffnung auf die Polizei und Beschädigung von landwirtschaftlichen Maschinen zum politische Gesangengeschossen, unrichtig sei. Tode durch Erschießen verurteilt. lau entlassen. 25 Häftlinge entlassen. Die badische Regierung hat auf Grund des großen, Treuebekenntnisses zum Führer am Sonntag 25 der Lonzentrationslager Kis Nr. 191. Mittwach, den 28. Aiuonst 1934. Nchlung, Konardine waft un! 122 Menschen ertrunken Die Ueberschwemmungskatastrophe in der Alarm im Kraftwerk früher und heute Ein getreuer Wächter. Rotturdine, die bei der geringsten Störung im Kraftwerk sofort selbsttätig anläuft. „* Aus den Anfängen der Elektrotechnik wird uns eine Reine Geschichte berichtet, die vielleicht den ersten, jedenfalls aber den eigenartigsten Alarm in einem Kraftwerke zum Gegenstand hat. In Berlin war die erste kleine Kraftzentrale errichtet worden, gerade groß geung, um ein paar Häuser mit elektrischem Licht zu versorgen, und man saß bei festlichem Mahle, um den denkwürdigen Augenblick feierlich zu begehen. Neben den Freunden der jüngsten Naturkraft, der Elketrizität, gab es manche Gegner an der Tafel und viele, die der ganzen neuen Entwicklung recht skeptisch gegenüberstanden. Für die Pioniere des elektrischen Zeitalters war es daher äußerst unangenehm, als die Beleuchtung, die eben noch in vollem Glanze gestraht hatte, plötzlich düsterer und düsterer wurde und schließlich ganz zu verlöschen drohte. In Frack und weißer Binde eilten die Leiter des Unternehmens von der Tafel in den Keller, allwo sie an den Maschinen heißgelaufene Lager antrafen. Was tun? Die Anlage stillsetzen? Das hätte eine unauslöschliche Blamage bedeutet! Also weiterfahren, den Frack zur Seite geworsen, die Hemdärmel hochgeknöpft, ein paar nasse Handtücher zur Stelle und auf die Lager geworsen, daß sie sich abkühlten und der Generator wieder auf volle Spannung gebracht werden konnte. Und so standen die befrackten Männer, einmal übers andere Mal die Tücher auswechselnd, aufs neue kühlend, den ganzen Abend hindurch in Frackhose und Lackstiefeln im Keller und retteten den Ruf der jungen Elektrotechnik. Heutzutage sieht ein Alarm im Kraftwerk wesentlich anders aus zwar: heißgelaufene Lager gehören der Vergangenheit an und manche andere Kinderkrankheit aus den Anfangsjahren der neuen Technik ebenfalls. Indessen ist es doch auch heute noch nicht möglich, jegliche Störung, die zur Unterbrechung der Stromversorgung führen könnte mit voller Sicherheit und für alle Zeit restlos auszuschließen. Auch die gewaltigste Turbine, auch der aufs seinste durchgebildete elektrische Generator ist schießlich Menschenwerk und das gleiche gilt für die hunderterlei anderen Apparate, Vorrichtungen und Maschinen, die in einem modernen Kraftwerk stehen. Bleibt nun wirklich der Strom einmal aus, so ist das für die Abnehmer gewiß unangenehm, am unangenehmsten aber ist es für das Kraftwerk selbst. Denn die zahlreichen Hilfsmaschinen, die das Kraftwerk von heute aufzuweisen hat, die Antriebe der Kesselroste, die Motoren der Kohlenbeschickung und der Sougzuganlage, die Kühlwasserpumpen und Kondensatpumpen, die Maschinen der Vorwärmanlagen, des Aschenkellers und wie die ausgedehnte Hilfsmaschinerie sonst noch heißen mag, sie alle werden mit dem eigenen Kraftwerkstrom betrieben und bleiben, wenn dieser wegbleibt, plötzlich stehen. Das ist aber auf keinen Fall zulässig, weil es die Wiederinbetriebsetzung des Kraftwerks nach Beseitigung der Störung ganz außerordentlich erschweren würde. Deshalb stellt man im modernen Kraftwerk eigens für den Störungsfall eine sogenannte Notturbine auf. das ist eine Kraftmaschine, die den gesamten Eigenstrombedarf des Werks zu decken vermag. Alarm im Kraftwerk bedeutet also heute: Inbetriebsetzen der Notturbine. Bislang hat man das von Hand gemacht, aber es zeigte sich immer mehr. daß die Ingangsetzung des Notaggregats auf diese Weise nicht mit der nötigen Geschwindigkeit durchzuführen war. Auf die Schnelligkeit des Alarmes aber kommt es entscheidend an, denn das plötzliche Ausbleiben der Spannung und Stillstehen der Antriebe kann zu recht unangenehmen Schäden führen. Zweck hat eine Notturbine nur dann, wenn sie in allerkürzester Zeit einspringen und den Eigenbedarf des Werkes übernehmen kann. Und dazu gehört die Automatik. Es gehört zu den bemerkenswertesten neueren Errungenschaften im Kraftwerksbau, daß es neuerdings gelungen ist, eine vollautomatisch arbeitende Notturbine zu schaffen. Im Mitteldeutschen Kraftwerk bei Magdeburg hat die Allgemeine ElektrizitätsGesellschaft zum ersten Male eine derartige Anlage geschaffen, die beim Wegbleiben der Spannung auf den Sammelschienen völlig selbsttätig anläuft und in einer Zeitspanne von kaum 20 Sekunden die Deckung des gesamten Strombedarfs der Hilfsantriebe übernimmt. Es ist kaum glaublich, was die Automatik in diesen 20 Sekunden alle leistet: fünf Sekunden lang beobachtet sie zunächst nur, sie paßt auf, ob das Ausbleiben der Spannung nur momentan ist oder von einiger Dauer zu werden verspricht; erst wenn nach diesen fünf Sekunden die Spannung noch nicht wiedergekehrt ist, gibt sie das Kommando„Los!“ In der Schaltwarte erscheint nun die Meldung:„Achtung, Notturbine läuft an!“ Und nun rollen 30 verschiedene Schaltvorgände nacheinander ab: der Dampf strömt zur Turbine, die Hilfsölpumpe und nach ihr die Hauptölpumpe setzt sich in Tätigkeit, der Generator wird erregt, die Schalter werden entsprechend umgelegt und wenn alles einwandfrei vorbereitet ist, schaltet sich schließlich das Notaggregat auf das Eigenbedarfnetz. Nur 18 Sekunden verfließen bis dahin! Alarm im Kraftwerk— damals und heute! Welch' eine Welt liegt dazwischen. Sollte man glauben, daß uns nur ein halbes Jahrhundert von jener Zeit trennt? Südmandschuret. Die Verwaltung der südmandschurischen Eisenbahn teilt mit, daß infolge Ueberschwemmungen die Eisenbahnverbindung zwischen Antung und Mutden unterbrochen ist. Nach bisherigen polizeilichen Feststellungen fielen 122 Personen den Fluten zum Opfer, darunter 42 sonen, die auf einer Fähre in den Wellen umkamen. Zur Bekämpfung der Wasserkatastrophe haben die Regie. rungsbehörden alle Maßnahmen getroffen. Ein italienischer Segler gesunken. In der Nähe der Insel Elba stieß der amerikanische Dampfer Eochorda in den frühen Morgenstunden des Montag mit dem italienischen Frachtsegler Efisia Sera infolge dichten Nebels zusammen. Der Segler erlitt so schwere Beschädigungen, daß er in kürzester Zeit sank. Die achtköpfige Besatzung wurde von der Schaluppe des amerikanischen Dampsers gerettet und in den Hasen von Livorno gebracht. Ein Dorf durch Regengüsse zerstört. Durch wolkenbruchartigen Regen ist die Gegend von Sidi Aiße in Algerien unter Wasser gesetzt worden. Das Dorf Sidi Aiße wurde vollständig zerstört. Nach den bisherigen Meldungen sind zehn Eingeborene in den Fluten umgekommen. Zahlreiches Vieh ist ertrunken. Ein Fackelzug für den Führer wurde am Abend des Abstimmungstages von der Berliner SA dargebracht und von dem Führer von einem Fenster der Reichskanziei aus(X) abgenommen. Der nevenewurdigt Ein Päckchen Schokolade für 30 000 Mark Am Sonntag abend wurde auf dem Bahnhof und der Mann den Bahnhof verlassen wollte, wurde er Beurig=Saarburg dank der Aufmerksamkeit eines zwecks Aufschluß über das inzwischen durch den Bahnbeamten gemeldete eigenartige Verhalten zur Untersuchung in ein Büro gebeten. Er wußte hier nichts von einem Päckchen und sagte, das einzige Geld, das er besitze, befinde sich in seiner Brieftasche, die er auch vorzeigte. Er habe kein Geld ins Saargebiet verschieben wollen. Eine Untersuchung förderte jedoch das gesuchte Päckchen aus der inneren Rocktasche zutage; es enthielt 30 080 Reichsmark. Das Geldwurde beschlagnahmt und der Mann festgenommen. Als die Frau des Devisenschiebers am Montag morgen zurückkam, wurde auchsie jestgenommen und dem Gefängnis zugeführt. Bahnbeamten ein umfangreicher Devisenschmuggel entdeckt. Es wurden insgesamt 30 080 Reichsmark beschlagnahmt. Der Haupttäter wurde verhaftet. Ueber den Sachverhalt hören wir noch folgendes: In den Eil= und=Zügen zwischen Trier und Saarburg findet bekanntlich eine Devisenkontrolle statt. In BeurigSaarburg, der letzten Haltestelle für diese Züge vor der Einfahrt in das Saargebiet, sind auch die einsteigenden Fahrgäste dieser Kontrolle unterworfen. Am Sonntag abend erschien ein Handelsmann in Begleitung seiner Frau und einer zweiten Dame auf dem Bahnhof. Die beiden Frauen lösten sich eine Fahrkarte nach dem Saar Isir 150 000 Mfund Gold aus dem gebiet, der Handelsmann nahm lediglich eine Bahnsteig= Für 190 000 Pund Gold aus dem karte. Als die beiden Frauen in den Zug eingestiegen waren, unterhielten sie sich vom Fenster aus mit dem auf dem Bahnsteig stehenden Mann. Nachdem die Kontrolle durchgeführt war, gab der Mann seiner Frau ein Päckchen mit dem Bemerken, sie müsse für die Fahrt etwas Schokolade mitnehmen. Ein Bahnbeamter des Zuges bemerkte diesen Vorgang, worauf sich der Mann das Päckchen zurückgeben ließ. Als der Zug abgefahren war PPreiswerte Ungerrt Ein neuer Hausierertrick Das Sold der„Egypt“ restlos gehoben. Die Versuche des italienischen Bergungsdampfers„Artiglio“, den Rest der Goldladung des im Jahre 1922 gesunkenen englischen Dampfers„Egypt“ zu bergen, haben mit einem vollen Erfolge geendet. Die„Artiglio“ ist mit gemünztem und ungemünztem Gold im ungefähren Werte von 150 000 Pfund in Plymouth eingetroffen. Damit ist der allergrößte Teil der Goldladung der„Egypt“, der etwa eine Million Pfund betrug. wieder dem Meer entrissen worden. Wie verlautet, wird die„Artiglio“ nunmehr, sofern es die Witterungsverhältnisse erlauben, noch in diesem Jahre versuchen, die mit anderen englischen Schiffen untergegangenen Edelmetallsendungen zu bergen. In der Nr. 31 der Fachschrif:„Die Textilwoche“ vom 3. August 1934 erscheint ein Aufsatz„Ein neuer Hausierertrick“, der an verschiedenen Orten ausgeübt wurde. Die Sache spielt sich folgendermaßen ab: An der Tür erscheint ein Herr von echt italienischem Typ und Geschmack mit dem Abzeichen der Faschisten, grüßt mit erhobenem Arm und verlangt den Hausherrn zu sprechen. Um was es sich handelt?„Oh, ich habe ein sehr preiswertes Angebot zu machen.“ Die Erwiderung, daß man dafür kein Interesse habe, schreckt ihn nicht ab. Flugs holt er aus seinem Koffer ein Paar seidene Damenstrümpfe und erklärt, daß er solche für 30 Pfennig und Herrensocken, die er für 20 Pfennig das Paar verkaufe. Wenn man stutzig wird, zeigt er seinen Faschistenausweis, der angeblich von der Parteileitung der NSDAP in Berlin beglaubigt ist. Ein zarter Hinweis, die wirklich erstklassige Ware könne doch nicht reell erworben sein, wird entrüstet zurückgewiesen. Der Herr erklärt dann, daß es sich um Waren handle, die als Muster auf der Leipziger Messe waren und wegen der Zollscherereien nicht wieder nach Italien zurückgeschafft wurden. Außerdem zeigte er noch Stoffmuster von Popeline wovon er angeblich erstklassige Herrenhemden zum Preise von 1,25 Mark verkauft habe, außerdem Wollpullover mit Reißverschluß für 90 Pfennig, deren Vorrat aber leider vergriffen sei. Da er von den Strümpfen nur Muster mitführt, bittet er um Notierung der Bestellungen, die er in einigen Tagen auszuführen vorgibt. Irgendwelche Bedenken zerstreut er mit dem Bemerken:„Brauchen Sie nicht zu bezahlen, wenn Ihnen nicht gefällt, werden Sie aber bestimmt zufrieden sein, da ich große Auswahl bringe.“ Jetzt langt er aus seinem Koffer einige Anzugstoffe, wiederum ganz gute Ware, die er natürlich sofort verkaufen kann und nun wird das billige Angebot mit den Strümpsen sofort verständlich, denn in Wirklichkeit handelt es sich nur um den Verkauf der Anzugstoffe, gleichfalls angebliche Reste von der Leipziger Messe. Alles andere, was vorher zu den fabelhaft billigen Preisen angeboten wurde, war nur Bluff, um Gelegenheit zu haben, die Anzugstoffe an den Mann zu bringen. Mit einem radebrechenden Wortschwall wird die Vorzüglichkeit der Stoffe gerühmt, verschiedene Proben auf die Güte der Stoffe angestellt, bis man einen Anzugstoff für 31 Mark ersteht, worauf der gerissene Geschäftsmann mit einer großzügigen Geste eine Mark zurückgibt als Provision, da er sich mit 30 Mark begnüge. Der Zweck ist erreicht; auf die billigen Strümpse aber wartet man vergeben= Ein Russe schwimmt Weltrekord Er wird aber nicht anerkannt. Einen Weltrekord im Langstreckenschwimmen hat der sowjetrussische Schwimmer Nicolei Malin aufgestellt, als er jetzt eine vierzig Kilometer lange Strecke in 13 Stunden, 50 Minuten und 20 Sekunden durchschwamm. Auch sein Begleiter auf dieser langen Wasserreise hat einen neuen Rekord aufgestellt, trotzdem er nach 34 Kilometer aufgeben mußte. Aber über diese Strecke hat er den bisher bestehenden Rekord unterboten Er brauchte für die 34 Kilometer nur 13 Stunden 18 Mi nuten. Der Wettkampf, der unter der Leitung der„Dynamo Sportgesellschaft“ stattfand, wurde im Schwarzen Mer: an der Krimküste ausgetragen. Die beiden Sportsleut wurden von einem Boot begleitet und in kurzen Abstän den mit heißer Schokolade, die ihnen durch Gum mischläuche eingeflößt wurde, genährt und bei Kräften gehalten. Allerdings wird dieser Rekord nicht als offizieller Weltrekord anerkannt werden, da die Sowjetunion nicht Mitglied irgendeines internationalen Sportverbandes ist. Schwere Stürme über England Heftiger Sturmwind richtete am Montag in vielen Teilen Englands großen Schaden an. Eine Person wurde getötet und viele verletzt. In Blackpool wurde eine Frau, die mit ihrem Mann und Freunden spazieren ging, von einem durch den Wind abgerissenen Reklameschild getötet. Auch der neuerrichtete Luftdienst zwischen einer Anzahl britischer Städte litt unter dem schlechten Wetter. Zwei Flugzeuge starteten von Glasgow und erreichten nicht ohne Schwierigkeiten Belfast in Nordirland. Auf dem Fluge aber nach Manchester wurde das Wetter so ungünstig, daß der Weiterflug aufgegeben werden mußte. Die Post aus Belfast wurde mit der Bahn nach London weitergeschickt. Das holländische Verkehrsflugzeug aus Amsterdam, das nachmittags in Hull eintraf, gab ebenfalls den Weiterflug nach seinem Bestimmungsort Liverpool auf. An der Küste von Westcork wurde eine Dacht vom Sturm gegen die Klippen der Küste geschleudert. Die Insassen wurden von einem Rettungsboot geborgen. Zwei Vergnügungsdampfer, die mit 300 bezw. 500 Passagieren Liverpool verlassen hatten, mußten wegen des Sturmes umkehren. In Morecambe wurde ein im Freien stehendes Flugzeug vom Wind in die Höhe gehoben und gegen eine Mauer geschleudert, sodaß es zerbrach. Außerdem wurden in vielen Teilen des Landes Fensterscheiben von Häusern zerbrochen. Hunderte von Telegraphon= und Telephondrähten wurden zerrissen. Folgenschwere Kesselexplesion. In einer Färberei von Valencia ereignete sich eine Kesselexplosion, die das ganze Haus zum Einsturz brachte. Drei angrenzende Häuschen stürzten ebenfalls ein. Ein Arbeiter fand den Tod. Mindestens neunzehn Personen wurden verletzt. Man fürchtet, daß unter den Trümmern noch mehr Tote und Verletzte liegen.— Ein Bauernhof in Flammen. Am Montag morgen entstand auf dem Hose des Bauern Michael Janßen in Keppeln bei Kleve ein Schadenfeuer, das schnell um sich griff und an den Vorräten im Hinterhause reichlich Nahrung fand. Mit der Motorspritze gelang es, das bereits brennende Vorderhaus vor völliger Vernichtung zu bewahren, das Hinterhaus jedoch brannte völlig nieder. Infolge der Schnelligkeit, mit der der Brand um sich griff, gelang es leider nicht, 30 Mastschweine und zwei Ziegen aus dem Hinterhaus zu retten, sodaß sie dem Brande zum Opfer fielen. Wölfe in den Apenninen 100 Schafe zerrissen. Im toskanisch=emilianischen Hoch=Apenninen=Gebiet waren aus den dort weidenden Schafherden in den letzten Wochen weit über 100 Tiere verschwunden, deren Kadaper man später zerrissen in dichtem Gehölz auffand. Die Erklärung dafür wurde jetzt von einigen Hirten gegeben, die in den letzten Tagen verschiedentlich Wolfsrudel bemerkten. Man erinnert sich nicht an das Vorkommen von Wölfen in diesem Gebiet des Apennin. Zurück zur Montgolfiere! Versuche mit einem Heißluftballon in Berlin. Seit einiger Zeit ist man in der Reichshauptstadt damit beschäftigt, den von einem seit mehreren Jahrzehnten bekannten Freiballonfahrer, dem Oesterreicher Rudolf Brunner, konstruierten Heißluftballon auszuprobieren und auf seine Verwendungsmöglichkeit für die Ballongruppen des Deutschen Luftsportverbandes zu untersuchen. Das Prodlem des Heißluftballons ist seit der Erfindung der Montgolfieren aller Welt bekannt, und noch im Vorjahr stieg auf dem Ausstellungsgelände des Berliner Messeamts ein durch Heißluft aufgetriebener Ballon auf. Man versprach sich allerdings in den letzten Jahren nichts mehr von Heißluftballonen. Das scheint jetzt anders zu werden. Der von Brunner konstruierte 1500 Kubikmeter große Ballon besteht aus feuerfest imprägniertem Perkal und trägt außer der Gondel mit Heizapparat einen Fahrgast. Den Auftrieb erhält der Ballon durch eine mit Rohöl gespeiste Heizanlage, und zwar auf äußerst einfache Weise und in der kurzen Zeit von 20 Minuten. Der Konstrukteur muß einen Temperaturunterschied von 50 Grad zwischen der Luftwärme im Innern der Hülle und der Außenluft erzeugen, um einen Auftrieb von 200 Gramm je Kubikmeter zu erreichen. Das entspricht bei dem 1500 Kubikmeter großen Ballon einem Auftrieb von 300 Kilogramm. Um diesen Auftrieb zu erzielen, werden 6 Liter Rohöl zu je 20 Pfennig verbraucht und, um den Ballon eine Stunde in der Luft zu halten, etwa 15 Liter Rohöl, also 3 Mark Betriebskosten für eine Stunde! Die bisherigen Versuche sind zur vollsten Zufrieden heit verlaufen und lassen das Beste erwarten. Es ist ohne weiteres klar, daß dieser Ballon, der unabhängig von Gasfüllanlagen überall starten kann und dessen Betriebskosten denkbar gering sind, für unsern Luftfahrernachwuchs ein wertvolles Lehrmittel werden kann, wenn er auch kein völliger Ersatz für den gasgefüllten Freiballon bedeutet. Mit dem=Meter=Kann über den Ozean! In Gaspe(Quebe:) ist ein junger Kanadier zu einer Bootsfahrt in einem=Meter=Kann nach England gestartet. Er hat nur einen Sextanten und eine Taschenuhr bei sich. 10 000 Fremde verlassen die Türkei. Ueber 10.000 Ausländer müssen in aller Kürze die Türkei verlassen, da durch ein neues Gesetz die Beschäftigung von Ausländern in zahlreichen Handels= und Betriebszweigen verboten wird. Humor des Auslandes. Die Bäre#e „Ich habe sie eben gewaschen. Bevor sie trocken ist, kann ich keinen Dienst tun."(Lise.) (Schluß). Sie keuchte. „Nicht?— Hadolf, wirklich nicht dein Vater?— Und ich? Als ich gestern deinen Vater zum ersten Male sab—, ich glaubte schon da, Dr. van Morten vor mir zu sehen, und—, ja, ich bekam Angst. Ich war überzeugt, daß du nichts von allem ahntest, und wenn es nun offenbar würde, daß dein Vater—. Er strich ihr töstend über das Haar. „Deshalb also dein sonderbares Verhalten gestern, deshalb deine Fragen heute! Wenn ich doch gewußt hätte, was dich so sehr quälte!“ Bert Ibenstein bat: „Lassen Sie uns nun ins Haus geben. Wir wollen dort weitersprechen.“ Sanft zog Hadolf Opvermann seine Braut mit sich fort. Lydia fühlte sich am Ende ihrer Kraft. Bert Ibenstein und William Denkin folgten den beiden, während Inspektor Lobrecht den Abtransvort des Toten überwachte. Lydia vernahm Bert Ibensteins Stimme. „Sie hatten aber das ganz richtig gefühlt. Miß Blackwood. Der Tote, den Sie vorhin sahen, stand Ihrem Verlobten nahe, sehr nahe. Und auf diese Weise bestand eigentlich eine Verbindung zwischen Ihnen, Herr Dr. Opvermann und diesem einen der sonderbaren Mörder. Sie hatten nur keine Ahnung davon.“ Hadolf Opvermann forschte, während Lodia bang fragend Bert Ibenstein ansah. „Wie sind Ihre Worte zu verstehen?“ „Der Tote ist der längst für tot erklärte Zwillingsbruder Ihres Vaters, Herr Doktor!“ „Das wissen Sie?“ „Es ist einwandfrei nachgewiesen. Die bei dem Toten gefundenen Aufzeichnungen bestätigen unsere Ermittelungen restlos.— Daß wir heute die beiden Schuldigen an den eigenartigen Verbrechen der letzten Zeit hier treffen und entlarven würden, wußte Ihr Herr Vater bereits seit gestern, Herr Doktor. Ich suchte ihn am Nachmittag in der Klinik auf und besprach alles mit ihm. Er war es auch, der mich am Abend verständigte, daß Guntram Seim offenbar die Ankündigung seines Todes erhalten hatte. Nur wer Dr. van Morten war, weiß Ihr Vater noch nicht. Er soll das jetzt alles von mir bören, während Inspektor Denkin Ihnen erzählen wird, was Sie wissen müssen.“ Lydia stand immer noch vor etwas Unfaßbarem, und Hadolf Ovvermann hatte eine scharfe Falte zwischen den Brauen. „Ich vermag noch nichts zu begreifen.“ Dann war Bert Ibenstein mit Hiltrud Seim davongefahren. Er brachte sie zur Kkinik Professor Timmes, wo sie den Vater kurz sprechen durfte und sich überzeuden konnte, daß er stiller gewerden war. Bert Ibenstein aber wurde von Professor Opvermann sehnsüchtis erwartet, und er datte ihm viel zu berichten. Hadolf Oovermann war mit Lydia und Witliam Denkin Unüber zu des Vaters Besitztum geschritten, und nen soden sie ungestört deisammen. Denkin lächelte beise. „Einmal waren Sie mir sehr böse. Mißz Blackwood. Aber ich denbe, Sie sind es nun nicht mede. Viele meiner Schritte haben Sie mißverstanden.“ Lydia sah ihn ernst an. „Die beiden Männer, die heute starben, haben also meinen Vater getötet?“ „Ja! Mr. Oliver Boney hatte ganz richtig beobachtet: Der Mensch, der sich damals des Morgens am Dach der„New Evening Post“ zu schaffen machte, der an der Mauer herabglitt und bei den Fenstern zu Ihres Vaters Arbeitszimmer verweilte, hatte rotblondes Haar. Es war Lopez.“ Hadolf Oppermann schüttelte zweifelnd den Kopf. „Und der andere—, das soll wirklich der Zwillingsbruder meines Vaters sein?“ „Es ist so, Herr Doktor. Erst ahnte ich es, und dann ward es mir zur Gewißheit. Ich weiß nun freilich nicht, ob Sie die näheren Umstände kennen, die mit dem Verschwinden— ja, wir müssen nun schon sagen: — mit dem Verschwinden Ihres Onkels zusammenhingen.“ „Ich hörte nur, daß meines Vaters Bruder tot sei, daß er bei einem Schiffsuntergang ums Leben kam. Das begab sich zu einer Zeit, da ich noch ein ganz kleiner Junge war.“ „Und sonst? „Weiter weiß ich nichts. Mein Vater sprach nie gern über die damaligen Geschehnisse. Er deutete mir nur an, daß sein Bruder vor jener Amerikareise schwer gefehlt habe und damit seines Vaters Tod verschuldet hätte.“ „Der Tote hat diese Ereignisse in seinen Auszeichnungen auch nur kurz gestreift. Eine Jugendtorheit muß für ihn weit schlimmere Folgen ergeben haben, als das vorauszusehen war. Sein Vater verstieß ihn, und er beschloß, nach Amerika auszuwandern. Auch sein Bruder — Ihr Herr Vater also, Herr Dr. Oppermann—. hatte sich von ihm losgesagt. Sein Schiff ging dann während eines heftigen Sturmes unter, und angeblich war niemand gerettet worden.— Aber der Auswanderer war nicht tot, er wurde gerettet. Ein abenteuerliches Leben folgte, und schließlich kam er nach Holland. Dort nahm er den Namen„Dr. van Morten“ an. Für seine Heimat aber wollte er tot sein.— Dr. van Morten, wie wir den Toten nun nennen wollen, war ein sehr kluger Kopf, und er setzte in der Fremde seine Forschungen fort. Ganz besonders interessierten ihn Weltraumstrahlungen, und in langer, mühevoller Arbeit kam er zu sehr bedeutungsvollen Entdeckungen. Die gefährliche Macht gewisser Sonnenstrahlungen ward ihm offenbar, und er fand schließlich einen Weg, diesen Strahlungen besondere Macht zu verleihen. In seinen Aufzeichnungen gibt er zu, daß seine wichtigste und von weittragendsten Folgen begleitete Entdeckung eigentlich einem Zufall zu verdanken war. Bei einem Experiment mit einer Katze erlebte er zum ersten Male die rasche Tötung durch das Sonnenlicht. Von dieser Stunde an widmete er sic nur noch dieser seltsamen Macht.— Einen Freund hatte Dr. van Morten in diesen Jahren gewonnen:— Lope:; Er schreibt von ihm:—„Er ist ein Ausgestoßener gleich mir.“— Das ist alles, was wir über die Person ieses Lopez wissen. Diesem Mann vertraute Dr. van Morten seine Entdeckung an, und Lopez begriff rasch daß sie bei kluger Verwertung dieses Wissens uner firt reich werden könnten. Er schlug Dr. van Morten: gr. sein Geheimnis zu verkaufen. Sie wollten damal: weiter nichts, als mit Hilfe dieser Entdeckung reich wer.“ William Denkin schwieg einen Augenblick, dann fuhr er fort: „Lopez verfügte über sehr wertvolle Beziehungen, und er trat in Verhandlung mit dem Besitzer der„New Evening Post“, mit John Blackwood. Das liegt nun schon zwei Jahre zurück. Es war jene Zeit, als John Blackwood immer deutlicher mit seiner angriffslustigen Politik hervortrat, als er immer offener bekannte, wohin er zielte.— Lopez hatte sehr richtig taxiert: Für einen John Blackwood war die Waffe, deren Entdecker Dr. van Morten war, von unerhörter Bedeutung; er mußte ja letzten Endes mit erbitterten Kämpfen rechnen, und eben dafür erschien ihm die Möglichkeit, Menschen ohne Kampf, ganz überraschend zu töten, von gewaltigem Vorteil. John Blackwood verhandelte eingehend mit Lopez und Dr. van Morten, und er beriet sich andererseits mit seinen geheimen Freunden, dem Bankier Aristide Didières in Paris und dem Professor Boghetto in Neapel. Man lud Lopez und Dr. van Morten zu den Abschlußverhandlungen nach Neapel, fuhr mit ihnen nach Pirano, zu Boghettos„Sanatorium“, und dort wurde ihnen plötzlich eröffnet, daß sie Gefangene seien. Man wünschte nicht, daß es Lopez oder Dr. van Morten möglich sein sollte, zu irgend einem Zeitpunkt jene Forschungsergebnisse noch anderen Menschen zu offenbaren. Man hatte die Absicht, die Aufzeichnungen über Strahlungstötungen sich anzueignen und Lopez und Dr. van Morten in Pirano gefangen zu halten. Es kam aber so, daß Lopez mißtrauisch wurde, daß er Dr. van Morten im letzten Augenblick warnte, und sie verrieten das Rätsel der geheimnisvollen tötenden Kraft nicht. Als man sie durchsuchte, fand man keine Aufzeichnungen bei ihnen. Wenn also Dr. van Morten und Lopez nicht sprachen, nützte ihren Kerkermeistern alles Planen nichts.— Es war Lopez und Dr. van Morten klar geworden, daß sie— so oder so—, der Macht jener Menschen ausgeliefert waren, daß sie einen großen Fehler begangen hatten, als sie diesen Leuten ihr Wissen zum Kaufe anboten. Während der Zeit ihrer Gefangenschaft wuchs Haß in ihnen, und sie schworen, denen, die sie derart getäuscht hatten, den Tod zu bringen, sobald sie frei wären.“ William Denkin sah Lydia an. .....„Es wird Ihnen nun klar, warum Ihr Vater, warum Boghetto und Dididres starben.“ Sie gestand leise. „Ich ahnte ja schon vieles. Aber nun sehe ich den ganzen Weg vor mir, den mein Vater ging.“ „Ja, und eines Tages hatte sich Lopez aus seinem Gefängnis in Pirano den Weg zur Freiheit erkämpft. Er floh gemeinsam mit Dr. van Morten. Nun setzte ihre Tätigkeit ein, die uns so viele ruhelose Stunden und schlaflose Nächte bereitete.— Scheinbar hat Boghetto weder Dididres noch John Blackwood die Flucht der beiden Häftkinge gemeldet; er fürchtete wohl den Zorn der beiden Verbündeten. And Dr. Coliti, der Hand in Hand mit ihm arbeitete und nun alles gewußt hatte, zitterte wohl gleichfalls vor John Blackwoods Zorn. Coliti war wohl auch der Ansicht, daß Boghetto hernach von John Blackwoods Hand stard.“ Lydia hob den Kopf. „Wie konnte er das, wo er doch sicherlich durch Boghetto erfahren hatte, daß mein Vater getötet wurde?“ „Coliti kannte John Blackwood nicht unter seinem wahren Namen. Wenn John Blackwood tot war, dann war für Coliti der andere noch nicht tot. Deshalb rief er ja kurz vor seinem Tode:„Sucht Unwey!“ Er wollte die Polizei auf die Spue des vermeintlichen Mörders Professor Boghettos bringen.“ „Unwey?“ William Denkin nickte. „Ja, Miß Blackwood. Nun kommt dies! Sie begehrten von mir des öfteren Aufschluß zu erhalten über „Unwey“, über diese rätselhafte Persönlichkeit, die existieren mußte, und die doch nirgends aufzuspüren war. Ich habe aber kürzlich in London in einem Hinterhaus die Wohnung dieses Unwey gefunden. Eine Art Büro war das, und es fanden sich dort Aufzeichnungen und Korrespondenzen von sehr großer Bedeutung. Ich habe hier ein Blatt Notizen, das wir in einem geheimen Wandschrank neben vielen anderen Papieren fanden, und diese Notizen zeigen Unweys Handschrift. Sehen Sie sich das einmal an, Miß Blackwood.“ Lydia griff zögernd nach dem Papier, das Denkin ihr reichte, und als ihre Augen auf der Schrift ruhten, erblaßte sie. „Das ist meines Vaters Handschrift.“ „Das muß Ihres Vaters Handschrift sein; denn John Blackwood und Unwey sind ein und dieselbe Person. Viele kannten John Blackwood überhaupt nur als Unwey, und unter diesem Namen bereitete er große Umstürze vor.“ Lydia atmete schwer. „Das ist hart.“ „Nun werden Sie begreifen, wenn wir Unwey anfangs nirgends finden konnten. Aber jetzt kenne ich doch das Rätsel dieses Namens.“ Hadolf Oppermann drängte: „Und die anderen Morde?“ Lebhaft wiederholte Denkin: „Die anderen Morde!— Wir müssen uns dabei wieder Lopez und Dr. van Morten zuwenden. Erst während der Zeit ihrer Gefangenschaft ward ihnen wohl klar, daß das Rätsel des schwarzen Glases in der Hand gewissenloser Streber eine furchtbare war. Sie fühlten es ja bereits am eigenen Leibe, wohin die Machgier führte: Man wollte ihr Geheimnis und wünschte sie dann einfürallemal ausgeschaltet.— Lopez und Dr. van Morten hatten alle Wünsche auf finanzielle Vorteile hinsichtlich der Strahlungserforschung aufgegeben. Es waren zwei Fanatiker aus ihnen geworden, die es sich geschworen hatten, ihr Wissen dafür zu verwenden, Menschen zu beseitigen, die zum Nachteil ihrer Umwelt wirkten. Und deshalb traf dann ihr Todesstrahl nicht nur die persönlichen Feinde, sondern den und jenen, und es wäre wohl eine Kette ohne Ende gewesen, Tötung hätte sich an Tötung gereiht. Dr. van Morten und Lopez verfielen immer mehr dem Wahn, daß er ihre Aufgabe sei, die Menschheit von all ihren Feinden zu befreien.— In Dr. van Mortens Aufzeichnungen ist jede der von ihnen herbeigeführten Tötungen beschrieben, und die Gründe sind angeführt, die dazu den Anlaß gaben. Dies ist vor allem wichtig im Falle Melbert; denn es wird auf diese Weise Veit Melberts Unschuld bewiesen. Der junge Künstler hat nichts mit der Ermordung seines Vaters zu tun.“ Lydia forschte: „Und George Skenow?“ „Seine Vernehmung wird noch manches Rätsel klären. Fest steht, daß er anfangs nicht mit Lopez und Dr. van Morten arbeitete, daß er damals, als John Blackwood getötet wurde, diese beiden Männer noch gar nicht kannte. Aber er wußte um John Blackwoods Doppelleben, um die Existenz Unweys, und er nutzte sein Wissen in vieler Hinsicht zu seinem Vorteil aus. Geldgier trieb ihn dazu. Er stand auch mit Didières Kassierer Henry Tullin in Verbindung. Irgendwie trat er dann in Beziehung zu Lopez und Dr. van Morten. Wahrscheinlich wollte er die beiden ausbeuten, aber sie erkannten wohl seine Feigheit und zwangen ihn mit Bedrohung seines Lebens in ihre Dienste.“ „Und die Liga der Menschenfreunde?" Jetzt flog ein flüchtiges Lächeln um Denkins Mund. „Hat selbstredend noch keinem Menschen den Tod zudiktiert. Sie kämpft wohl gegen Feinde der Menschheit; aber jede Gewalttat wird von ihr abgelehnt.— Mir war jene„Liga“,— ohne daß sie davon Kenntnis bekam— von Nutzen. Sie hat mir mancherlei Aufschlüsse über Menschen gebracht, die mich interessierten. Aber ich leugne nicht, daß es einmal, ganz zu Anfang. Tage gab, an denen ich Gilbert Rawson gegenüber mißtrauisch war, weil er dieser Liga angehörte. Einmal hatte ich auch Sie in Verdacht, Herr Dr. Oppermann. Domals, nachdem Sie mich in London aufgesucht hatten. In Neapel sah ich schon klarer.“ Lydia sann ernst vor sich hin. „Nun wird es wieder still um mich werden. Ich weiß jetzt, wer meinem Vater den Tod brachte. Alles weiß ich.— Und nun sind die beiden Männer tot, die über solch seltsame Macht verfügten, und ihr Wissen ist mit ihnen in Nacht versunken.“ Man vernahm Stimmen, und William Denkin erhob sich. „Ich höre Herrn Ibenstein.“ Die Tür tat sich auf, und Professor Oppermann trat neben Bert Ibenstein in das Zimmer. Ihnen folgte Godwin Oppermann mit Hiltrud Seim. Das Mädchen sah gefaßter und zuversichtlicher drein, und es wagte wieder, an das eigene Glück an des geliebten Mannes Seite zu denken. Der Professor trat auf Lydia zu, er ergriff ihre Hand. „Sie werden inzwischen Klarheit bekommen haben über alles, was während der letzten Zeit an Rätseln Sie quälte. Gestern wurden Sie hier aufs neue in Augst getrieben, Miß Lydia. Aber nun ist alles vorbei, nicht wahr? Und Sie sollen einer recht sonnigen, glückerfüllten Zukunft entgegengehen.“ Lydia sah zu dem Verlobten hinüber. „Wenn ich erst Hadolfs Frau bin, Herr Professor, dann ist das Glück bestimmt bei mir.“ Langsam neigte der Professor das Haupt. „Das ist ein gutes Wort, Miß Lydia. Und wenn ich Sie nun noch um etwas bitte, so hoffe ich, daß Sie mich auch dak verstehen:— Verdammen Sie den Mann nicht allzu sehr, der— ein Mörder war, und der—“ Lydia ließ ihn nicht weiter sprechen. „Ich verdamme nicht, Herr Professor. Weil ich die Ursachen kenne, die zu meines Vaters Tod führten, weil ich nun übersehe, wie es zu der Tat kam,— deshalb darf ich nicht verdammen. Auch mein Vater ist voller Schuld gewesen.“ „Schuld!— Ja, wo ist keine Schuld?— Dort ist sie nicht, wo keine Feindschaft zwischen den Menschen besteht, wo einer dem anderen Freund ist, wo einer dem anderen dient.“ Der Professor ließ seine Augen hin zu den beiden Söhnen und von diesen hinüber zu den zwei Mädchen gleiten. „Wenn ihr einmal selbst Kinder haben werdet, dann erzielt sie zu den Menschen, die ihrer Umwelt helfen und dienen wollen. Es wird dann keine Schuld auf euren Kindern lasten.“ — Ende!— Wissenswertes Allerlei Mit einer Kamera, die 450 Aufnahmen macht, während das Modell auf einem Stuhl eine vollständige Umdrehung ausführt, stellt ein japanischer Erfinder jetzt Büsten der. Vergrößerungen jeder Photographie werden auf Zink aufgetragen und ausgeschnitten. Wenn sie zusammengesetzt werden, geben sie den Kopf genau wieder. Hierauf wird ein Tonmodell gemacht, von dem man dann eine beliebige Zahl Büsten berstellen kann. * Der ärmste Mann auf St. George, einer der Bermudas=Inseln, wohnt allein in einem der schönsten Häuser der Insel, dem Armenhaus. Dies Armenhaus hat die herrlichste Aussicht über das Meer. Außer diesem einen Bewohner gibt es keine Ortsarmen auf der Insel. * Etwa die Hälfte aller Menschen wohnt in Asien, die asiatischen Sitten und Gebräuche aber unterscheiden sich in wesentlichen Punkten von den Sitten der anderen Erdteile. So ist es in Asien zum Beispiel nicht die Frau, sondern die Mutter, die den ersten Platz im Herzen des Mannes einnimmt. Die Bären halten bekanntlich Winterschlaf, auch die Eisbären. Jetzt haben aber die Forscher festgestellt, daß nur die weiblichen Eisbären sich zum Winterschlaf zurückziehen, während die männlichen auch im Winter wie sonst umberstreifen. Eine Erklärung dieser seltsamen Tatsache bat man bisber noch nicht gefunden * Das Wort Potvourri wurde ursprünglich für die Gefäße benutzt, in denen man die verschiedenen getrockneten, wohlriechenden Blumenblätter aufbewahrte wie Lavendel, Rosen und ähnliches, um sich an ihrem Duft zu erfreuen. Das Wort kam von dem französischen vot— Topf und dem Wort vourrier— verwelken, vermodern. Später wurde das Wort Potvourri für Mischungen im allgemeinen benutzt. Bekanntlich bezeichnet man heute Musikstücke damit, die aus bekannten Melodien zusammengesetzt sind Eins Matgeschonts Von G. Ullrich Während Ilse den Tee bereitet und sich Albert in ihrem kleinen Atelier umblickt und die von ihr gestickten und bemalten Polster, Decken, Lampenschirme betrachtet, fühlt er deutlich und immer deutlicher, daß er heute wieder nicht den Mut aufbringen werde, dem Mädchen seine Gefühle zu gestehen. So oft er,— selten genug!— hierherkommen darf, nimmt er sich vor: „Heute sage ich ihr, daß ich sie lieb habe“, und jedesmal halt ihn die kühle Sicherheit des Mädchens davon ab, und jedesmal denkt er dann auf dem Heimweg:„Ich bin doch wirklich...., und sicherlich hat sie mich auch lieb, ja, sie hat ein paarmal geseufzt und..., na, das nächste Mal aber ganz bestimmt!“ Und, wie gesagt, während nun Ilse am Teetisch hantiert, fühlt Albert, daß auch dieser Nachmittag ergebnislos verlaufen wird, obwohl es ihm dünkt, als hätte Ilse auch heute schon ein paarmal geseufzt. Da klingelt die Flurglocke. Ilse eilt hinaus, man hört sie draußen ablehnend, verwundert sprechen, hört die Türe ins Schloß fallen und dann tritt sie wieder ein, ein Paket in der Hand.„Es muß eiy Irrtum sein“, sagt sie,„ich habe doch nichts gekauft, schlägt das Papier zurück und stößt einen leisen Ruf der Ueberraschung aus: Ein blauer Hut mit weißem Band schält sich aus der Umhüllung, ein ganz entzückender Hut. soweit Albert so etwas beurteilen kann. Er starrt das Mädchen an, plötzliche Angst, plötzliche Eisersucht auf einen vermuteten Nebenbuhler überwinden seine Schüchternheit, er erhebt sich rasch.„Albert?“ wendet sie sich fragend um und senkt vor dem Ausdruck seines Gesichts jäh errötend die Augen.„Dieser Hut,“ flüstert sie,„ich bewundere ihn seit acht Tagen in der Anlage, aber wie kommen Sie..., habe ich nur ein Wort gesagt, daß Sie glauben durften....?“ „Nein, Ilse, nein,“ antwortet er und faßt ihre Hand. „es kommt jetzt im Augenblick nicht darauf an, ob ich oder ein anderer, hm, also lassen wir den Hut, aber ich muß Ihnen endlich einmal sagen, daß ich Sie schon lange sehr lieb habe, und möchte Sie fragen. ob Sie..., also kurz,— Ilse, hast Du mich lieb?“ „Aber man schickt doch einer fremden Dame als Liebeserklärung nicht einfach einen Hut ins Haus,“ murmelt sie noch, dann schließt sie die Augen und legt die Arme um seinen Hals. Sonne im Herzen, segelt Albert später die Straßen entlang. Ein paarmal will ihn noch die Eifersucht stechen und er überlegt, wer denn nun eigentlich Ilse den entzückenden Hut geschickt haben könnte, aber dann beruhigt er sich:„Sicherlich war es nur ein Irrtum des Boten, eine Verwechslung, die sich aufklären wird. Aber gesegnet sei der Hut, der so im richtigen Augenblick kam! Hätte er mich nicht plötzlich eifersüchtig gemacht, ich wüßte noch immer nicht, daß sie mich liebt!“ Da er an einem Kaffeehaus vorübergeht, sieht er auf der Terrasse Max, den Schriftsteller, sitzen. Er tritt ein, setzt sich zu Max, fragt nach einem Blick auf das Gesicht seines Bekannten:„Sie wälzen schwierige Probleme, scheint mir?"„Hm,“ brummt der andere,„eine dumme Geschichte! Können mir vielleicht einen Rat geben. Also. passen Sie auf: Ich gehe da heute mittag über die Hauptstraße, vor mir eine Dame, oder eigentlich: Da geht eine entzückende Dame die Straße entlang, und ich hinter ihr. Plötzlich steuert sie auf ein Schaufenster los, bleibt lange stehen, direkt andächtig, sag ich Ihnen. Ich pürsche mich näher, will sehen, was sie so bewundert: Einen blauen Hut mit einem weißen Band.“„Hm.“ macht Albert, und noch einmal:„Hm!"„Na. sie reißt sich endlich los, geht weiter, ich hinterdrein. Sie verschwindet in einem Haus ich rede ein paar Worte mit dem Hauswart, erfahre ihren Namen, nein, nein, strengen Sie sich gar nicht an, ich bin deskret, ich kann schweigen!— und da kommt mir plötzlich ein Gedanke, ein guter Gedanke, ein direkt edelmütiger Gedanke! Schnell zum Geschäft zurück:„Den blauen Hut da! Heute noch zuzustellen an Fräulein so und so! Zwölf Mark fünfzig? Hier, bitte." Ja. also, wie gesagt, ich kam mir direkt edelmütig vor, ich wollte ja gar nichts von dem Mädel, ihr nur eine unverhoffte Freude machen...“ Max schweigt verlegen, Albert blickt stirnrunzelnd vor sich hin, endlich fragt er:„Na. Sie edler Ritter, und weshalb blasen Sie jetzt Trübsal?"„Ja, mir ist plötzlich etwas Entsetzliches eingefallen: Stellen Sie sich vor, der Hut kommt gerade an, während der Verlobte des Mädchens zu Besuch bei ihr ist,— es ist doch möglich, daß sie verlobt ist, nicht wahr? Was folgt nun? Eisersuchtsszene, Schwüre unter Tränen, wachsendes Mißtrauen, er löst die Verlobung auf.“„Sie sind wirklich ein phantasievoller Dichter!“ grinst Albert.„Möchten Sie das vielleicht gelegentlich meinem Verleger erzählen,“ erwidert Max kläglich,„aber jetzt, was soll ich jetzt tun? Den Hut zurückholen lassen? Mich gar nicht rühren? Oder— vielleicht ist sie gar nicht verlobt und ich könnte mich später einmal zu erkennen geben. und..“ „Halt!“ unterbricht Albert.„Sie können sich darauf verlassen, daß sie verlobt ist!! Und was Sie tun sollen? Ich glaube— abwarten. Ja, das wird das beste sein. Und jetzt: Auf Wiedersehen! Ich habe noch etwas zu besorgen.“ Max. der„phantsievolle Dichter,“ verbringt eine unruhige Nacht. Und muß am nächsten Vormittag etwas sehr Unangenehmes erleben. So sicher hatte er auf ein heute fälliges Honorar gerechnet, da ßer gestern um seine letzten paar Mark den Unglückshut kaufte; da er nun aber dem Verleger gegenübersitzt, zieht ihm der so viele Vorschüsse ab, daß er gar nichts mehr zu bekommen hat. Sehr betrübt schleicht er nach Hause, da tritt ihm die Vermieterin entgegen:„Der Postbote war da.“ knurrt sie,„zwölf Mark fünfzig hat er gebracht.“ „Zwölf fünfzig?"? Wo ist der Schein? Aufgeber Wilhelm Schulze?? Kenn' ich nicht! Hm. das Geld kommt ja gerade wie ein Geschenk des Himmels. aber begreifen kann ich es nicht.... Und am Nachmittag ist Ilse bei einer Freundin geladen; es sind viele junge Leute dort, auch Albert ist unter ihnen. Er kommt mit einem Paket und geht wieder mit einem Paket; etwas früher als Ilse, die sich als letzte verabschiedet. Und da ereignet sich das Seltsame, daß sie ihren neuen Hut, den blauen Hut mit dem weißen Band nicht finden kann, daß aber auf dem Kleiderständer ein ganz ähnlicher Hut hängt, funkelnagelnen, blau, mit weißem Band und eigentlich noch hübscher als der, den Albert ihr gestern schenkte.„Eines der Mädels muß den Hut vertauscht haben,“ meint die Freundin nach langem. vergeblichem Suchen.„Ausgeschlossen!" widerspricht Ilse.„So etwas kann einem Mann mit einem Zylinderhut passieren, aber niemals einer Frau!“ —„Ich kann es mir aber nicht anders erklären. Mir gehört der Hut jedenfalls nicht, es bleibt dir nichts anderes übrig, du muß ihn nehmen!“—„Ja, ja“, murmelt Ilse, „aber ich begreife es nicht....“ Und am Abend endlich kommt die kleine Austrägerin einer Wäscherei zu Albert, um ihm geplättete Kragen zu liefern.„Fräulein,“ sagt er, während er ihr zu dem Gelde einen blauen Hut mit weißem Band überreicht, „möchten Sie nicht den Hut da mitnehmen? Er würde Ihnen sicherlich gut stehen! Nur eines müssen Sie mir versprechen: Sie dürfen ihn nicht tragen, wenn Sie in unser Stadtviertel kommen!“—„Oh!“ sagt die Kleine strahlend,„da danke ich auch recht schön! Ich begreife zwar nicht...“„Das tut nichts,“ unterbricht Albert lächelnd,„die anderen begreisen es sicherlich auc nicht!“ Wissenswertes von„Rund um Bonn“. Die am nächsten Sonntag durch den Radsport=Club „Sturmvogel“ ausgerichtete Jubiläumsfernfahrt„Rund um Bonn“ wirft immer größere Schatten voraus. Das Interesse an der Fahrt ist groß, was nicht zuletzt daraus hervorgeht, daß am Montag bereits rund 60 Fahrermeldungen vorlagen, die sich gleichmäßig auf die vier Gruppen verteilen. Natürlich fehlen auch nicht die=Fahrer, die sog. „Kanonen“. Von bekannten=Fahrern, die am nächsten Sonntag in Bonn am Ablauf erscheinen erwähnen wir zunächst Paffrath(Ohligs) und Dowald(So. lingen), Müller(Elberfeld), Mertens(Krejeld), sodann die Kölner Streitmacht Moritz, Hochleppler, Naupert, Jaeger u. a. mehr. Nennungsschluß ist erst übermorgen. Die Ehrenpreise sind noch bis Ende dieser Woche im Bekleidungshaus Topfer am Marki ausgestellt jedoch nur zum Teil; der ausrichtende R. C.„Sturmvogel“ macht ausdrücklich darauf aufmerksam, daß aus raumtechnischen Gründen nicht alles ausgestellt werden konnte. Die gesamte Rennstrecke ist durch alle möglichen Sicherheitsorgane wie Polizei, Rotes Kreuz. Feuerwehr und SA. abgesperrt und somit für die Rennfahrer gesichert, damit Unfälle jeglicher Art herabgemindert bezw. überhaupt unmöglich sind. Nicht weniger als 26 Zeitungen, darunter vor allen Dingen die an der Rennstrecke und Umgebung gelegenen lokalen Zeitungen wurden bezw. werden laufend mit informierendem Material versehen, damit auch unterwegs die Bevölkerung eingehend über das Rennen und seine Akteure unterrichtet ist. Schon heute sei darauf aufmerksam gemacht, daß das Rennen bei jeder Witterung stattfindet. Zu bemerken ist noch, daß sich auch die hiesige Motorstandarte liebenswürdigerweise in den Dienst der Sache gestellt hat und am Ziel mitsamt dem Roten Kreuz, Feuerwehr und Polizei für die Absperrung sorgen wird. Desgleichen ist die Motorstandarte mit eigenen Wagen im Unfalldienst auf der gesamten Strecke tätig. Vom Rhein zur Wupper Obwohl„Rund um Bonn“ noch nicht glücklich unter Dach und Fach gebracht ist, beschäftigt sich der RadsportClub„Sturmvogel“ bereits mit der Organisation und Durchführung eines weiteren größeren Straßenrennens, das gewissermaßen als Abschluß der diesjährigen Radsportsaison im Gau Mittelrhein des DRV. am 23. September zur Austragung gelangt. Die behördliche Genehmigung für das Rennen„Vom Rhein zur Wupper“. ist bereits eingegangen, desgleichen die verbandsseitige Erlaubnis, sodaß auch in dieser Hinsicht keinerlei Schwierigkeiten mehr bestehen. Sp. u. Sp.=Verein Vornheim B/R. Sangelar:3(:2) Zu Beginn der neuen Saison trafen sich die oben genannten Vereine in Bornheimzu einem Freundschaftespiel, das der Gast knapp, wenn auch nicht ganz verdient, gewann. Mit schnellen Zügen begann das Spiel, in dem die Bornheimer zeigten, kaß sie unter der Leitung ihres Trainers, Herrn Dr. Kurt Wenig von der Bonner Tura, etwas gelernt haben. Wenn es auch zum Schluß nicht mehr ganz klappte, so hatte dies doch einen tieferen Grund. Ungefähr in der Mitte der ersten Halbzeit schoß Vornheims Halblinker das 1. Tor, dem kurz darauf durch den vorzüglichen Linksaußen der Gäste der Ausgleich folgt. Nach einem schönen Kombinationszuge erhält der Linksaußen der Platzmannschaft den Ball, der damit seine Farben in Führung bringen kann. Aber der Mittelstürmer der Gaste sorgt vor Halbzeit noch für ein Unentschieden. Nach der Pause hatte der Gastgeber Pech. denn der rechte Verteidiger muß den Platz wegen einer Verletzung verlassen, nun wird die ganze Mannschaft umgeworfen und dadurch kam auch der knappe Gästesieg zustande. Bei den Gästen ist besonders der Linksaußen hervorzuheben, während bei der Platzmannschaft die Verteidigung und die linke Flanke die besseren Leute waren. Wenn die Bornheimer sich etwas anstrengen, dann werden sie nächstes Jahr eine nicht zu kleine Rolle in ihrer Klasse spielen. Kein Fußballkampf gegen England Der englische Fußballverband, die Football=Association, besaßte sich am Montag auf seiner Sitzung in London mit der Festlegung der Länderspiele in der kommenden Saison. Es wurde beschlossen, nur ein Spiel gegen eine ausländische Nation auf englischem Boden auszutragen Der neue Weltmeister, Italien. wurde eingeladen, am 14. November in London gegen Englands Berufsspielermannschaft anzutreten und wird sicher annehmen. Ueber das Rückspiel gegen Deutschland wurde nicht verhandelt, da von deutscher Seite auch kein offizieller Antrag vorlag. Radfernfahrt Berlin-Warschau Die deutsche Mannschaft. Für die Radsernfahrt Berlin—Warschau, die vom 22. bis 26 August in fünf Etappen ausgetragen und als Radländerkampf Deutschland—Polen durchgeführt wird, ist die deutsche Mannschaft aufgestellt worden. Bei dieser schweren Prüfung wird Deutschland durch folgende Amateure vertreten: Krückl=München; WeißBerlin, Wierz=Düsseldorf; Löber=Frankfurt=.; Scheller=Bielefeld; Oberbeck=Hagen, Kranzer=Nürnbera; Balzer=Berlin; Schellborn=Schweinfurt; Hauswald=Chem= nitz: Böhm=Berlin; Langmann=Schweinfurt: Schultenjohann=Dortmund; Hupfeld=Dortmund; Figay=Dortmund und Fuhrmann=Breslau. Die beutschen Zunstamzfer in Irom Oblt. Birk und Oblt. Einwächter an der Spitze Am Montag wurde in der Stockholmer Militär= Turnanstalt der Degenkampf als zweite Uebung des internationalen Modernen Fünfkampfes ausgetragen. Die deutschen Offiziere hielten sich wieder vorzüglich. In den 17 Gefechten die jeder Teilnehmer zu absolvieren hatte, erhielten Oblt. Handrick und Obli. Birk nur wenige Niederlagen und belegten zusammen mit dem ungarischen Oblt. Jos den dritten Platz. Beste Fechter waren die Schweden. Lt. Thofelt kam auf den ersten, Lt. Almaren auf den zweiten Platz. Oblt. Einwächter hielt sich ebenjalls sehr gut, während Lt. Püttmann wieder einmal von Pech verfolgt war und nicht über den 15 Platz hinauskam. Im Gesamtergebnis führen jetzt nach zwei Uebungen Oblt. Birk=Deutschland und Lt. Almaren=Schweden mit je 5 Punkten vor Oblt. Einwächter. Oblt. Handrick liegt auf dem 9. Rang. Degenfechten: 1. Lt. Thoselt=Schweden 27 Punkte; 2. Lt. Almaren=Schweden 23; 3. Oblt Handrick und Oblt. Birk=Deutschland sowie Oblt. Jos=Ungarn je 22: 6 Oblt. Einwächter=Deutschland, Li. Orban=Ungarn und Lt. v. Boisman=Schweden je 20; 10. Rittm. Oxenstierna=Schweden und Lt. Gyalokan=Ungarn je 18. Gesamtergebnis nach zwei Uebungen: 1. Oblt.=Birk=Deutschland und Lt. Almaren=Schweden 5 Punkte; 2. Oblt. Einwächter=Deutschland.5 Punkte: 3 Lt. Thofelt=Schweden 10 Punkte; 4. Lt. v. Boisman Schweden 11.5 Punkte; 5 Lt. Orban=Ungarn 13.5.; 6 Lt. Pagnini=Italien 14.5.; 7. Rittm. OrenstiernaSchweden 155.; 8. Oblt. Jos=Ungarn 16.; 9. Oblt Handrick=Deutschland 20.; 15. Lt. Püttmann=Deutsch land 33 Punkre. Schöne Erfolge Klöckners Auf der Kovenbagener Ordrup=Bahn startete der Kölner Amateurilieger Klöckner am Wochenende mit gutem Erjolg. In einem Hauptfahren gewann er den Vorlauf der Ausländer gegen Kremers=Holland und Sandtorp=Norwegen, blieb aber im Finale nur Dritter hinter den Dänen Petersen und Olsen. In einem Malfahren entschädigte er sich dann durch einen sicheren Sieg über Dissing Rasmussen und belegte außerdem in einem Vorgaberennen als Maimann den zweiten Platz hinter Ree Andersen. Viel beiubelt wurde der Sieg des sompatdischen Westdeutschen in einem internationalen Fliegertressen, wo Klöckner im Endlauf den beiden Dänen Holm Petersen und Ree Andersen in überlegener Manier das Nachseben gab. Gander und Wirtkalt Vonner Schlachtviehmarkt Vonn, 21. Aug. Auftrieb: 10 Ochsen, 91 Kühe und Rinder, 38 Bullen, 304 Kälber, 254 Schweine. Bezahlt wurde für 1 Pfd. Schlachtgewicht: Ochsen(1. Qualität fehlte) 48—56, Kühe und Rinder 32—56, Bullen 37—45, Kälber 30—60(schwere Kälber über Notiz), Schweine 52—64. Geschäftsgang: langsam, Ueberstand.— Die Preise sind Marktpreise und enthalten alle Unkosten der Händler. Markt in Ahrweiler Butter Pfd. 140, Käse 25, Faustkäse 2 Stück 25, Eier Stück 10, Aepfel 10—15, Kochäpfel 5, Birnen—15, Pflaumen, frische 10—15, Pfirsiche 20—30, Weißkohl 10, Rotkohl 18, Blumenkohl, fremder 40, Wirsing 15, Stangenbohnen 10—13, Strauchböhnchen 15, Erbsen 20, 100 Krauskohlpflanzen 60, Karotten 10, Mangold Gebd. 8, Zwiebeln 15, Einmachzwiebeln 20, Möhren 10, Endivien Stück—10, Kopsalat—8, Breitlauch Gebd. 5, Kohlradi Stück—6, Gurken, hiesige Stück—8, Einmachgurken 100 Stück 80, Kartofseln, Industrie Ztr. 600, Nieren Itr. 700, Tomaten Pfd. 15, Zitronen Stück 8, Apfelsinen—8, Reineklauden 15, Aprikosen 20, Brombeeren 20, Knoblauch 50, Meerrettich Stück 35.(Alles in Pfennigen.) Zufuhr: genügend. Kölner Hauptmarkt den ersten sehr lebhaften Marktstunden war es eine Zeitlang sehr ruhig. Es wurde eine scharfe Kontrolle ausgeübt, ob die Marktbeschicker auch die erforderlichen Schlußscheine aufweisen konnten. Dies war verschiedentlich nicht der Fall. und bald verfielen über 100 Ztr. Kohlgemüse der Beschlagnahme. Früh= und Mittelkartoffeln standen überreichlich zur Verfügung. Das sonnige Wetter hat die Tomaten schnell gereift. und das Angebot in dieser Frucht war so reich, daß der Preis auf—6 Pfa. das Pfund sank. Einmachbohnen waren knapp. gingen flott ab und kosteten immer noch bis zu 18 RM. per Zentner. Einmachaurken wurden überaus viel angeboten und waren billia. Als gegen 7 Uhr noch mehrere Wagen Gemüse und Obst vom Bonner Markt am Sassenhof eintrafen war man zum erstenmale nicht in der Lade. die Wagen dort unterzubringen. Sonst ist um diese Zeit soviel verkauft, das Platz hierfür genügend vorhanden ist. Ueberaus.h beschickt wor der Blumenmarkt. der ein karbennrächtiges Bitd- but. Betrieb war an den Verkaufsstellen für Gemasennanzen. In Pilzen war das Angebot geringer: Chamvignons kosteten 25—30. Semmelvilze 15. Steinvilze 25—30. Pfisferlinge 40 Pfg. das Pfund. Ruhig war es in der Markthalle. An den Fischständen war kein. Betrieb. Rheinfischer waren nicht am Markt. Auch auf dem Geflügelmarkt wollte kein flottes Geschäft zustandekommen. Molkereibutter kostete.35—.43. Landbutter.28—1,30 RM. das Pfund. Eier—10,5 Pfa. das Stück. Ueberaus reich beschickt war der Obstmarkt. Hunderte Zentner standen um 8 Uhr noch unverkauft. Man zahlte für Kochbirnen—7, Eßbirnen 10—18. Kochäpfel—10. Eßävfel 10—15. Pflaumen—12 Ringelotten 10—12. Mirabellen—12. Zweischen—10. Waldbeeren 22. Pfirsiche 10—30 Pfg. das Pfund. Es kosteten im Großhandel: Stangenbohnen 15—18. Strauchbohnen 14—18. Wachsbohnen 10—17. Prinzeßbohnen 20. Wollbohnen 14. Weißkobl—.5 Rotkohl —8. Wirsingkohl—9. Spinat—12. Kürbisse 4. Karotten—4. Möhren—4. Zwiebeln—8. Einmachzwiebeln 13—16. Tomaten—7 Sauerampfer 15 Pfa. das Pfund. Salataurken 10—18. Kopssalat—8. Endivien—10 Blumenkohl 10—35 Kohlrabi—3. Rettich—5, Meerrettich 15—20, Breitlauch 2 Pfg. das Stück, Mangold—.5. Petersilie—5. Radieschen —.5 Pfa. das webund. Essigaurken 50—60. Salzaurken 90—100 Pfa. je 100 Stück. An Auslandswaren: holl. Blumenkohl 45—55, beia. 35—40. Salatgurken 12—47 Pfa das Stück. ital. Zwiebeln—8. holl. Tomaten—8. ital.—6 Pfg. das Pfund. Tiroler Aevfel Kiste 18—20, Neuseeländer Aepfel 10—12. kalisorn. Apfelsinen Kiste 15—17 RM. Schweizer Ehävsel 16—20. holl. Kochävfel 10—15. belg. 10—14, schwedische Preiselbeeren 25. Pfirsiche 26—32. ital. Trauben 23—28. holl. Trauben 50—65. Unanas 139. Bonanen 24—26 Pia. des Pfund. Berliner Getreidegroßmarkt Zuttergetreiee weiter geseagt Die Absatzverhältnisse im Getreideverkehr waren weiter unerheblich. Das Angebot in Weizen und Roggen genügt für vorhandene Nachfrage: Mühlen kausen nur den notwendigen Bedarf: besonders nach dem Rhein ist das Geschäft infolge der geforderten Lieferungstermine schwierig. Vom Mehlmarkte lagen Anregungen auch nicht vor. Die Festsetzung der Höchstpreise für Kleie wird erwartet. Im Hafer hat sich die Verkaufslust eher verstärkt, andererseits werden hochwertige Qualitäten vom Konsum infolge der beträchtlichen Aufgelder wenig gefragt. In Futtergerste kommen vereinzelt Amsätze zustande, mittlere Brausorten#nd sark zoonachlässigt. Envortscheine lasen Ssoa serdch " PAsenmatUR.Sehut Nen SSe artrct * 40 •RONCT ScSkccu e * ds Fen gerstlicher in der Schlacht vonEnnneuberg Zur 20. Wiederkehr der Tage der Schlacht Von Militäroberpfarrer a. D. Dr. V. Poertner=Pasing. Als durch die Mordtat an dem österreichischen Thron= folger in der Hauptstadt Bosniens am 28. Juni 1914 die Kriegsfackel entzündet worden war, die die Welt in Brand stecken sollte, da ahnten wir alle in Ostpreußen, in dem ich damals als Oberpfarrer beim XX. Armeekorps stand, daß furchtbare Schicksalswürfel im Rollen, waren, für Deutschland und insbesondere für das, in weit geschwungener Grenze an das mächtige russische Reich anstoßende Ostpreußen. Am 1. August war der Krieg erklärt worden. Die Stimmung, das nationale und religiöse Pflichtgefühl, womit unsere Soldaten in Allenstein zunächst zum Grenzschutz ausrückten, war erhebend, herzbewegend. In ihr lag auch die Kraft für die ersten deutschen Siege an der Grenze. Am 11. August rückte der Stab der 37..=., für die ich, meiner Bitte entsprechend, als Feldgeistlicher bestimmt wurde, aus. Es war ein heißer Sommertag, die Landstraße staubbedeckt. In dem Städtchen Warten= berg nahmen wir unser erstes Quartier und erfuhren hier, daß wir bestimmt seien, neben dem ersten, dem Königsberger Armeekorps, die Ostgrenze zu schützen. Am 14. August 1914 wurde uns das Herannahen gewaltiger russischer Streitkräfte unter der Führung des General Rennenkampf und des Großfürsten Nikolajewitsch gemeldet. Rührend war die innige, liebevolle Anteilnahme der Bevölkerung, ihre Sorge für die einquartierten Soldaten, in denen sie ja ihre Beschützer vor dem in ihre Heimat eingedrungenen Feind sahen. Das ganze übrige Deutschland nahm mehr Interesse an den Ereignissen auf dem westlichen Kriegsschauplatz, von dem gleich in den ersten Wochen die überall mit Jubel ausgenommenen Siegesnachrichten eintrafen. Da horchte die Welt auf, weil sich dort rasch und sicher das Kriegsschicksal zu entscheiden sein. An den fernen Osten wurde wenig gedacht, bis die größte Vernichtungsschlacht der Weltgeschichte dort geschlagen wurde, die Schlacht von Tannenberg. Am 17. August, als wir in Kobulten bereitstanden, dem l. A. K. zu Hilfe zu kommen, das unter seinem Kommandeur v. Francois bei Stallupönen den Feind hart angepackt und zahlreiche Maschinengewehre und Gefangene erbeutet hatte, erfuhren wir, daß dieses Korps, trotz seiner siegreichen Gefechte in langer Front vor der ungeheueren Uebermacht der anrückenden russischen Armee auf Gumbinnen zurückgegangen sei. Zugleich traf uns die besorgniserregende Mitteilung, daß von Warschau und dem Narewflusse her sich eine zweite gewaltige russische Armee an die Südgrenze Ostpreußens heranwälze. Wir zogen darum sofort südwärts über Ortelsburg diesem neuen, wohl gefährlicheren Feind entgegen. An allen Orten, die wir passierten, herrschte eine ungeheuere Aufregung, denn man hatte vernommen, daß der Oberkommandierende der Ostarmee nicht nur die Stellung bei Gumbinnen geräumt hatte, sondern auch den Plan hegte, alle in Ostpreußen verfügbaren Truppen an die Weichsel zurückzuziehen, um hier die Entscheidungsschlacht zu liefern. Man muß die altererbte Liebe des Ostpreußen zu seiner Heimaterde kennen, um die Größe des Entsetzens zu verstehen, das alle packte, die diese Trauerkunde vernahmen. Gleich danach aber war bekannt gegeben, daß der Kaiser und der Große Generalstab den Plan der Freigabe Ostpreußens an die russischen Heeresmassen verworfen und General v. Hindenburg mit dem Oberbefehl und der Aufgabe betraut habe, diese furchtbare Katastrophe von Ostpreußen abzuwenden. Mit dem Stab der 37..=D. kam ich am Samstag, 22. August, nach Hohenstein das das Zentrum der großen Weltschlacht werden sollte. Der neue Oberbefehlshaber hatte schon auf der Fahrt zu unserer Front, in der Nacht zum 23. zum 24. August den Befehl gegeben, den Hauptteil der deutschen Truppen möglichst schnell und unbemerkt von der russischen Ostarmee loszulösen und sie alle zur Entscheidungsschlacht gegen die Südarmee zu verwenden. Am Sonntag, 23. August donnerten schon morgens um 3 Uhr die Kanonen bei Hohenstein hüben und drüben, so daß der Boden der Straße zwischen Hohenstein und Neidenburg, auf der ich mich befand, von der furchwaren Erschutterung formich zitterte. Ein Ordonnanz rief mich nach Hohenstein ins Kriegslazarett zurück zu den vom Schlachtfeld dorthin verbrachten Verwundeten. Hier, wie oft später im Verlauf des Krieges, hatte ich Gelegenheit, die religiöse Kraft zu bewundern, mit der diese Märtyrer für Heim und Herd die Schmerzen ertrugen, die in ihren Wunden wühlten, und wie dankbar sie für geistlichen Trost und beruhigenden Zuspruch waren. Unaufhaltsam rückten nun neue russische Heeresmassen in langer Front von Lautenburg nach Ortelsburg auf Hohenstein vor. Die größte Schlacht der Weltgeschichte hatte begonnen. Zum Verständnis mancher Einzelheiten meiner Erlebnisse in den nächsten sechs Tagen des furchtbaren kampfes muß ich einen kurzen Ueberblick über die allgemeine strategische Lage zu Beginn des ungeheueren Ringens geben, sowie über die Stärkeverhältnisse der Deutschen und der Russen. Fünf russische Armeekorps und drei Kavallerie=Divisionen in der Gesamtstärke von 230000 Mann standen Samsanow zur Verfügung, denen Hindenburg bestenfalls, nach Heranziehung des l. und XVII. Armeekorps mit der dazu gehörigen Reserve und Landwehr, etwa 135000 Mann entgegenstellen konnte. Der Offensivplan der Russen auf Ostpreußen war unschwer zu erkennen. Sie rückten aus zwei Richtungen über die Grenze: Von Osten her kam die Njemen=Armee mit 230000 Mann und von Süden her die Narew=Armee in gleicher Stärke. Zwischen diesen Hauptmassen bewegten sich in dem Winkel, den sie bildeten, schwächere Kräfte in der Linie Goldap—Lyk, die vor allem auch die Verbindung zwischen den beiden Hauptarmeen herstellen sollten. Mitten in diesem Winkel standen wir, das., XVII. und XX. A. K. Unsere Schlachtordnung war am 26. August diese: Das XX. Korps bildete die Mitte der Front gegen die Südarmee der Russen mit unserem rechten Flügel am Dammerausec bei Tannenberg, mit dem linken Flügel über Hohenstein hinaus, wo sich die III. Reserve=Division anschloß. Vom Dammerausee an direkt südlich stand neben dem von General Mühlmann befehligten Landwehrkorps das l. A. K. unter von Francois. Ueber Wartenburg und Bischofsburg marschierte in Eilmärschen südwärts das I. Reservekorps; von Osten her rückte in Eilmärschen im schwierigen Gelände v. Mackensen in der Richtung Ortelsburg—Willenburg. Am 26. und 27. August stand meine Division und die ostpreußische Landwehr zu unserer Linken im wildesten Kampf, der mit ingrimmiger Entschlossenheit geführt wurde. Als am 26. August die Wendung unserer Front aus der Südstellung in die nach Osten befohlen rurde, sah diese Bewegung wie ein Rückzug vor dem Feinde aus, als was sie auch in den Augen der Russen gelten ollte. Aber Hunderte unserer abgekämpften, staubbedeckten, erdbeschmutzten Soldaten meiner Division riefen aut:„Richt zurück! Wir haltens!“ Ich konnte iesen Leuten ansehen, wie das harte„Muß“ in Verindung mit dem Glauben an die eigene Kraft den kenschen befähigt, sich einer als Schicksalsendung empundenen Aufgabe rücksichtslos hinzugeben, um sie lebend oder sterbend zu lösen. Da wächst der Geist der Pflichterfüllung bis zum Tod! Am Donnerstag, 27. August, morgens gegen 10 Uhr, kam ich auf einer Höhe bei Kittnau mit dem Stab des XX. A. K.— zu dem ich ja eigentlich gehörte— usammen. Der Chef des Stabes, Oberst Hell, ein räftiger Ostpreuße, umarmte mich bei meiner Ankunft or Freude so, daß mir fast der Atem ausging, denn seben hatten Flieger die Nachricht gebracht, daß die nkreisung des ungeheuren russischen Heeres vollzogen i. Die einzige Seite zum Ausweichen bot das Seen) Sumpfgebiet im Rücken der Russen. Nachts um 11 Uhr reite ich in das ganz verlassene annenberg, um irgendwo für einige Stunden eine chlafstelle zu finden. In einem Sargmagazin nehme ich nit einem Oberstabsarzt und einem Leutnant Quartier. ber um 1 Uhr mußten wir Tannenberg schon wieder erlassen, da die Russen hier einen letzten Durchbruch ersuchten. Durch unsere feuernde Artillerie hindurch reite ich nach Stephanswalde in der Richtung auf Osterode. Am 4 Uhr klopfe ich an dem ersten Häuschen des Dorfes an und bitte um eine Tasse Kaffee. Eine Frau mit einem weinenden Kind auf dem Arm erscheint verschlafen, übernächtig, selbst weinend. Sie kann meine Bitte nicht erfüllen, denn sie hat nichts mehr im Hause, elbst die Wasserpumpe ist leer. Freitag, 28. August, Tag und Nacht fließen in stetem Kampf, in steter Ruhelosigkeit ineinander, daß man nicht mehr weiß, welcher Tag der Woche es ist. Der ganzTag war für mich ein harter, schmerzvoller Arbeitstag in dem Feldlazarett auf dem Gute Reichenau. Das schöne Schloß war total zerschossen. Auf beschmutzten Divans, Betten, Strohlagern lagen und saßen eine Menge Schwerverwundeter, während Hunderte, leichter verwundet, hinkend, blutend, jammernd nach jemand suchten, der sie notdürftig verbinden würde. Da hatte ich Arbeit in Hülle und Fülle in Unterstützung der Aerzte und im Spenden von Trost bei Sterbenden. Das war für mich wohl die furchtbarste Nacht meines Lebens. Wenn ich heute noch daran zurückdenke, und wie könnte ich das vergessen, was ich mitfühlend dort erlebte, dann sehe ich im Geiste wieder die tausend kleinen Bächlein roten, jungen Blutes verwundeter und sterbender Helden rinnen. Der 29. August brachte die endgültige Entscheidung. Mit Bajonett und Gewehrkolben befreite unsere Division das zerschossene und brennende Hohenstein und trieb die letzten Reste der Russen ostwärts in die Zackenbuchten des langgestreckten Maransen= und Plautziger Sees. Der Ring um die Narew=Armee war geschlossen und zog sich würgend zusammen. Mit aufgehobenen Händen und mit weißen Tüchern winkend kamen die Russen zu Tausenden aus den Todeswäldern und den Sumpfgebieten, um sich zu ergeben. Ich war frühmorgens nach Hohenstein geritten, mitten durch die Schreckensbilder des ungeheuer großen Schlachtfeldes hindurch. Die Straßengräben lagen voll von toten Russen, meist gräßlich verstümmelt. Dazwischen zersplitterte Gewehre, Gepäckstücke, Feldflaschen, Patronengürtel, blutige Kleidungsstücke, Menschenteile, Tote haufenweise. Rechts von der Straße, in einer von Gebüsch umstandenen Mulde lagen neben= und übereinander etwa 60 Russen, von denen noch einige lebten und unendlich dankbar waren für ein freundliches Wort. Ein sterbender Major gab mir zum Dank seinen Säbel, den ich bis heute treu verwahrt habe. Fast alle russischen Verwundeten zeigten zunächst große Angst, wenn wir uns ihnen näherten. denn es war ihnen gesagt worden, sie würden von den Deutschen getötet. Das Herz tat mir weh, als ich dann in das drennende Hohenstein ritt, das ich vor kurzem noch als blühendes Städtchen gesehen hatte.— Tags darauf eitt ich nach Allenstein, wo wir einen Dankgottesdienst abhielten. Seiten ist wohl mit solcher religiösen Andacht das„Großer Gott, wir loben Dich...“ gesungen worden, wie am Tage nach der gewaltigen Schlacht, die das Verderden von Ostpreußen abgewandt hatte.— Den beispiellosen Erfolg unserer Waffen in der Schlacht von Tannenberg hatten wir wohl zu einem Teile der technischen Vollkommenheit unseres Kriegsmaterials zu verdanken, zu einem größeren Teile der genialen strategischen Führung, aber wir wollen uns nicht verhehlen. daß der ganze große Erfolg doch auf der sittlichen Kraft der Soldaten beruhte, auf dem Gefühl des einzelnen, mitverantwortlich zu sein für das Geschick Deutschlands. Briestaura Zarewitsch. Das Wolgalied aus dem Zarewitsch haen wir erst am 13. Juli an dieser Stelle verössenticht. Wir schicken Ihnen die Zeitung vom 13. Juli. Unwissender. Wir geben Ihnen den Rat, sich an Ihren Jarter zu wenden. Die Angelegenheit eignet sich nicht ur Behandlung im Briefkasten. W. 3. Die Dauer der Lehrzeit ist von der Handwerksammer grundsätzlich festgelegt. Es kann aber mit Geehmigung der Kammer unter Umständen eine kürzere Lehrzeit genehmigt werden, wenn dadurch die ordnungsäßige Ausbildung nicht gefährdet wird. Wir glauben. daß die Kammer in diesem Falle, in dem es sich um inen schon 19jährigen Lehrling handelt, die Genehigung wohl geben wird.— Ein Neunzehnjähriger raucht keine Lerufsschule mehr zu besuchen. Die Beufsschulpflicht geht nur bis zum Ende des Schuljahes. in dem eri Betreisende das 17. Lebensjahr vollenoet hat— Auf Urlaub hi' der junge Mann erst Anrruch, wenn er wenigstens sechs Monate in dem Berebe beschäftigt war. in diesem Jahr also nicht. Im eächster. Jahr würden ihm jede Tag= Urlaub zustehen. en Urlaub braucht er in keinem Lager zu verbringen. A. B C. Nach den gesetzlichen Bestimmungen über en Schutz des Einzelhandels müssen Sie zur Einrichung des Geschäfts eine Genehmigung haben. Diese ist eeim Landratsamt zu deantragen.— Großhandel fällt nicht unter die Bestimmungen des Gesetzes zum Schutz des Einzelhandels. Zu einem Großhandelsgeschäft beHürjen Sie keiner Genehmigung. Sie brauchen es nur anzumelden. Ein Großhandelsgeschäft führt aber, darüber besteht wohl kein Zweisel, keine Verkaufsstelle. in Der an Verbraucher abgegeben wird. M. R. 5. Es gibt keine gesetzliche Bestimmung, durch die die Zahl der dem Mieter zu überlassenden Hausschlüssel geregelt wird. Es gilt da die Vereinbarung Wenn der Mieter bei seinem Einzug damit zufrieden ist, daß er nur einen Schlüssel umsonst bekommt, weitere Schlüssel aber zu bezahlen hat, so gilt das als stillschweigende Vereinbarung und ist rechtsgültig. Daß der Hauswirt die Schlüssel zu einem höheren Preis. als er selbst bezahlen muß, an die Mieter abgibt, ist och keineswegs bewiesen. er kann die Schlüssel ja von inem andern, teureren Schlosser bezogen haben. Wenn 's aber doch so wäre, so wäre das Verhalten des Hauswirts zwar als schäbig zu bezeichnen, es könnte ihm aber deswegen noch kein Prozeß gemacht werden.— Daß ein Schlüssel, der allen Hausbewohnern zugänglich ist. auch zu dem Ziemmer eines Mieters paßt, ist ein unhaltbarer Zustand. Es kann mit Recht verlangt werden, daß der Hauswirt diesen Zustand abändert. Silva. Wer Staatsförster werden will, soll das 18. Lebensjahr begonnen und das 21. noch nicht überschriten haben. Da Ihr Freund schon 23 Jahre alt ist. müßte er ganz besondere Vorzüge aufzuweisen haben. wenn er noch angenommen werden könnte. Es gibt natürlich solche Ausnahmen. Wenn er durchaus die Försterlaufbahn einschlagen möchte, geht er am zweckmäßigsten zur Berufsberatung des Arbeitsamtes in Bonn. Ermekeilstraße, man wird ihm dort gern sagen, ob er die Voraussetzungen für eine Annahme mit 23 Jahren erfüllt. Uebrigens ist die Försterlaufbahn keineswegs so aussichtsreich, wie Ihr Freund vielleicht denkt. Die Ausbildung dauert sieben Jahre, darunter ein Jahr Forstschule. Nach dieser Ausbildung hat er noch keinen Anspruch darauf. als Staatsförster angestellt zu werden, es wird darüber vielmehr erst dann entschieden. Wird die Anstellung abgelehnt, so kann er allerdings vielleicht als Gemeinde= oder Privatförster unterkommen. Wenn Ihr Freund die Berufsberatung aufsuchen will, fragt er am zweckmäßigsten auf Postkarte mit Rückantwort an. wann er kommen soll. J. R. E. Sie sind jalsch unterrichtet worden. Die Rente aus der Invalidenversicherung ist seinerzeit für Männer und Frauen gleichmäßig um 6 Mark gekürzt worden. Gisela. Wir empfehlen Ihnen, sich an das zuständige Wohlfahrtsamt zu wenden. Aufgrund Ihrer Verhältnisse muß Ihnen eine Zusatzrente gewährt werden in der Höhe, daß damit der Fürsorge=Richtsatz erreicht wird. Wegen einer Zuwendung aus der Spende für Opser der Arbeit müssen Sie sich wenden an die Deutsche Arbeitsfront in Abrweiler. Steuer 190. Bürgersteuerpflichtig ist ohne Rücksicht auf das Alter jeder, der ein Einkommen von wenigstens 120 Proz. desjenigen Betrages hat, der in seiner Gemeinde auf Grund der Familienverhältnisse dem Unterstützungsrichtsatz entspricht. Wenn z. B. in einer Gemeinde der Unterstützungsrichtsatz für Alleinstehende 30 M. für jedes Familienmitglied weitere 15 A beträgt, so muß in der Gemeinde Bürgersteuer zahlen. wer als Alleinstehender im Monat über 36 M, als Verhe.tatcter ohne Kinder über 54 M, mit einem Kinde über 72 c usw. Einkommen hat Wer keine Einkommensteuer zu zahlen braucht. von dem werden 3 K. wer Einkommensteuerpflichtig ist, von dem werden wenigstens 6# mal der von der Gemeinde jestgesetzten 100zahl als Bürgersteuer erhoben. Erhebt Ihre Gemeinde etwa 600 Proz. Bürgersteuer, so macht die Bürgersteuer für Nichteinkommensteuerpilichtige 18 M für Einkommensteuerpflichtige wenigstens 36 A im Jahr. lauptschriftleiter und verantwortlich für Polltik und Feuilletos E. Schslppert: verantwortlich für den übrigen redaktionellen Tell Hugo Redolph, Boon. Anzeigenpreis für die Millimeterzeile 148 am breit): Orundpreie 12 Pig. Vereine und Famillenanzeigen einspaltig 10 Pig mehr spaltig 8 Plg. Kleine einepaltige Anzeigen tbis 100 mm Höbe) 10 Pig. Vortanzeigen(einspaltige, orlvate Gelegenbeitsanzeigen) e Wort 3 Pfz., Ueberschriftswort 5 Pig. Reklemen(79 mm) 60 Pis Verantgortlich für den Anzeigentell: Paul Olescn Bonn. 04 Juli 34 13292 Daron: die Bezirksausgabe„Sieg Rhein-Zeitung“ 3651 und die Bezirksausgabe„Godesberger Volkszeitung“ 1520. Druck: Köllen-Verlag Bonn. Wissen Sie schon? Tatsachen, die zu denken geben.— Wann wird am meisten gestohlen? Man meint, eine solche Frage sei sinnvoll überhaupt nicht zu beantworten. Denn ob ein Mensch ein Verbrechen begehen will oder nicht, hängt von seinem freien Willen ab, also von einer vorher gar nicht zu bestimmenden letzten Entscheidung, um so unberechenbarer, je unbewußter die Motive sein können. Das ist richtig, aber doch auch nur vom Einzelmenschen aus gesehen! Ueberschaut man jedoch die Kriminalzahlen innerhalb größerer Zeiträume, so ergeben sich seltsame Zusammenhänge. Eine Untersuchung der Reichskriminalstatistiken z. B. über das Vorkommen leichten und schweren Diebstahls und der damit zusammengehörigen Hehlerei läßt merkwürdige Zusammenhänge mit der Kaufkraft der Bevölkerung erkennen. Die Kaufkraft ergibt sich aus dem Verhältnis von Lohn und Preis. Als Lohn=Maßstab dienten für das Folgende die Bergarbeiterlöhne im Ruhrgebiet. Die Kohle als Schlüsselgut der Industrie reagiert auf konjunkturelle Aenderungen am sichersten und am schnellsten, die Bergarbeiterlöhne geben also ein bestes Bild von den Einkommensverhältnissen breitester Schichten. Als Maß der Preise liegt der Roggengroßhandelspreis zugrunde. Vergleicht man nun den sich aus diesen beiden Faktoren ergebenden Inder für die Kaufkraft mit dem Inder für die gleichbleibende Kriminalzahl, ein überzeugender Beweis für die Richtigkeit des Bildes aus obiger Uebersicht. Denn nach dem Kriege wurden ja Löhne wie Marktpreise von Staats wegen ziemlich fest reguliert, es traten also keine nennenswerte Schwankungen in der Kaufkraft auf, die Inflationszeit abgerechnet. Die Arbeitslosigkeit hat zu keiner Steigerung der Diebstähle geführt, da ja durch Versicherung und andere soziale Maßnahmen einer Verelendung der Erwerbslosen vorgebeugt ist. Daraus ergibt sich, daß die Unterstützung unserer sozialen Einrichtungen unbeabsichtigt auch Selbstschutz bedeutet. Der Alkohol am Sonntag. Eine harmlose Sache, zweisellos. Aber was sieht man aus folgenden Zahlen über die Häufigkeit der Vergehen von Mensch zu Mensch: Beleidigungen, Körperverletzungen usw.? Von 1175 Körperverletzungen ereigneten sich am Sonntag 502 Montag 182 Dienstag 95 Mittwoch 67 Donnerstag 62 Freitag 82 Samstag 94 Festtagen 126 Von 100 Körperverletzungen ereigneten sich hinsichtlich des Tatortes in und vor Wirtschaften 66,5 auf der Straße 8,8 in und vor dem Wohnhaus 7,7 bei der Arbeit 7,8 Der natürliche Rückschluß auf die Wirkungen des Alkohols bekommt unbestreitbare Gewißheit, wenn man den Bierverbrauch mit den Kriminalzahlen vergleicht. Volk im Umban. Die Ergebnisse der Berufszählung 1933 zeigen, daß im sozialen Aufbau unseres Volkes starke Veränderungen vor sich gehen, doch darum desto bedenklicher. Noch in keinem Zählabschnitt seit 1880 haben die Pensionäre, Rentenempfänger usw., die sog. „berufslosen Selbständigen", derart zugenemmen. Sie umsaßten .1% der Gesamtbevölkerung 1882 1895 1907 1,2 Millionen 1,9 Millionen 3,1 Millionen 1925: 3,8 Millionen 1933: 5,8 Millionen = 4,2% der Gesamtbevölkerung .6 .2 der Gesamtbevölkerung der Gesamtbevölkerung 8,9% der Gesamtbevölkerung Diese Zahlen wersen bereits die Schatten einer das Uebergewicht bekommenden Greisenschicht voraus. Die Zunahme betrug in dem kurzen Zeitraum von acht Jahren genau 1977000 Personen, d. h. 51,4 Prozent. Auch aus folgenden Zahlen ergibt sich eine Umschichtung im Altersaufbau der deutschen Bevölkerung: Bedenklich wächst das Uebergewicht der Erwachsenen gegenüber der jüngeren Generation. Während die Zahl der nicht hauptberuflich tätigen Ehefrauen um über eine Million, d. h. um 12 Prozent stieg, ist die Zahl der übrigen Angehörigen ohne Hauptberuf um über ½ Million, d. h. 3 Prozent zurückgegangen. Zum erstenmal seit einem halben Jahrhundert nimmt auch die Zahl der indust riellen Arbeiter ab(die Zahl der Erwerbslosen eingerechnet!). Daß die landwirtschaftliche Bevölkerung zurückgeht, war bei dem Anwachsen der Industrie nicht weiter verwunderlich. Dieses ist seit einem halben Jahrhundert schon festzustellen. Schrumpfen der Industriearbeiter aber kündet eine wesensbestimmende Umschichtung in unserm sozialen Aufbau für die kommenden Jahre an. Von 100 Erwerbstätigen 1933 entfielen auf Industrie und Land= und Handwerk Forstwirtschaft 1882„ 34.3 42.2 1895.9 36,4 1907 39,1 34,0 1925 42.1 30,5 1933 40.4 28,9 zent, sowie die der sog.„öffentlichen und privaten Dienstleistungen" um 590 000, d. h. 28 Prozent. Die Beamten dagegen nahmen entgegen der landläufigen Meinung um 100.000 ab! Wer das Brot verdient. Unter uns 65,2 Millionen Deutschen(ohne Soargebiet) steht fast die Hälfte(genau 49,5 Prozent) im Erwerbsleben(davon am 16. Juni 1933 allerdings 9 Prozent erwerbslos). Von ihnen sind fast 15 Millionen (46.3 Prozent) Arbeiter, dazu kommen noch 5,312 Millionen„mithelfende Familienangehörige“(16,4 Prozent). Selbständige Berufe haben dagegen nur 5,303 Millionen(16,4 Prozent), denen 4,033 Millionen (12.5 Prozent) Angestellte gegenüberstehen. Die kleinste männliche Berufsgruppe ist die der Beamten und Soldaten, zusammen nur 1 484 Millionen= 4,6 Prozent der Gesamtbevölkerung! Nur die Hausangestellten sind noch um ein weniges geringer: 1,218 Millionen (3,8 Prozent). Ohne Beruf(Ehefrauen, Kinder, Greise usw.) sind 41,6 Prozent der Gesamtbevölkerung. darunter 9,3 Millionen berufslose Ehefrauen. Ueberraschend ist auch das Verhältnis der erwerbstätigen Männer zu den erwerbstätigen Frauen, nämlich 20,8 Millionen: 11,5 Millionen. Hier dürften in Zukunft noch starke Veränderungen zu erwarten sein; denn es ist doch wohl kein gesunder Zustand, daß noch eine derartig hohe Zahl von Frauen im selbständigen Erwerbsleben steht. Auch die Zahl der nebenberuflich Tätigen war 1933 noch hoch: 3,34 Millionen(2,9 Millionen Männer, 453000 Frauen). Doch ist hier zu beachten, daß die meisten dieser nebenberuflich Schaffenden Land bearbeiten: das aber liegt auf dem Wege zu einer wirtschaftlichen Sicherung unseres Volkes. Diese Zahlen rücken erst in rechtes Licht, wenn man zugleich das Anwachsen der Angestellten sieht (um ¼ Million!), ebenso die Zunahme der in Handel und Verkehr Beschäftigten um 676.000, d. h. 13 ProDie Aufgaben der neugegründeten Dauthenden=Gesellschaft. Die kürzlic. in Würzbura ge###ndete Dauthenden=Gesellschaft gibt jetzt die Aufgaben bekannt. die sie sich für die nächste Zeit gestellt hat. Es soll vor allem ein billiges Volksbuch als Auswahl aus den Werken dieses Meisters herausgebracht werden. Ueberhaupt soll durch Schaffung einer Buchorganisation des Werk Dauthendeys größere Verbreitung erfahren. Die Handschriften sollen in einem Archiv gesammelt werden: falls es sich ermöglichen läßt, ist auch eine Veröffentlichung geplant. Bis zur endgültigen Konstituierung wird die Verbindung unter den Mieolieden durch Rundbriefe aufrechterhalten.* Deutzent Kriens=Heilang Mittwoch, den 22. August 1934 U VonnEdor und Alto Aus dem Rheinischensängerbund An die Vereinsführer.- Um die Reubesetung von Dirigentenposten.- Der Sängertag in Trier. Freund Adabar in Vonn Vier Jungstörche wurden ausgesetzt Zwar nicht in der Stadt selber, aber ganz in der Nähe von Bonn sind vier Jungstörche ausgesetzt worden„um die Tiere hier anzusiedeln. Dies geschah auf Veranlassung der Vogelwarte Rositten. Die Jungstörche wurden durch Vermittlung der Direktion des Zoologischen Gartens in Köln im ganzen Rheinland verteilt. Nicht lange, und die Kinder auf der Straße werden jubeln: Sieh mal da, ein wirklicher Storch! Diese Ansiedlungsversuche, die aus rein idealen Gründen mit privaten Mitteln durchgeführt werden, erfordern das Verständnis und die Mitwirkung der ganzen Bevölkerung. Es ist eigentlich überflüssig, darauf hinzuweisen, daß die Störche, wenn sie sich etwa in das Stadtgebiet verfliegen sollten, nicht gejagt und verscheucht werden. Wenn die Störche hier in Bonn heimisch werden und nächstes Jahr wiederkommen sollen, muß besonders die Jugend davon abgehalten werden, die Tiere mit Steinen zu bewerfen oder sie gar einzufangen. 6e ein Sauner! Ein gut gekleideter älterer Herr in blauem Leinenrock, einen Mantel über den Arm gelegt, in der Hand eine Aktenmappe, klingelt Dienstagmorgen bei einer allein in ihrer Wohnung weilenden Witwe und bittet, sie in einer dringenden persönlichen Angelegenheit sprechen zu dürfen. Das ehrliche Gesicht des weißhaarigen Herrn ist sehr vertrauenerweckend; er wird eingelassen und— bricht auf seinem Stuhl zusammen. Kopfschmerzen? Magenkrämpfe? Oh, er hat soeben eine schwere Operation hinter sich und heute morgen noch nichts gegessen. Er bekommt ein Frühstück, das ihn ersichtlich kräftigt. Ja, und nun: Er kann seine Wohnungsmiete nicht bezahlen, hat früher bessere Tage gesehn, weiß sich keinen Rat mehr. 1,50 Mk. fehlen ihm. Bitte nein: Nicht geschenkt, nur geliehen möchte er sie haben; am Samstag, wenn er seine Unterstützung bekommen hat, gibt er das Geld gern zurück. Aber das Geld ist knapp, man hat es selbst nicht so reichlich; vielleicht hilft die Wohlfahrt? Von neuem ein„Zusammenbruch“, Weinen, Hilflosigkeit: Er muß doch nach Hause, muß sich legen können— aber ohne Erledigung der rückständigen Miete kommt er nicht in sein Zimmer. Wo er wohne? An der Arndtstraße, unter einer bestimmten Nummer. Das Mitleid siegt: Der arme Mann bekommt sein Geld: 1,50 Mk. Aber— er geht mit dem Geld nicht zur Arndtstraße in seine Wohnung, sondern er geht von Haus zu Haus weiter und erzählt seine Märchen und spielt sein Theater. Auf frischer Tat ertappt und gestellt, macht er sich durch die Lappen. An der Arndtstraße wohnt er natürlich nicht, wie Nachfrage ergeben hat; aber demnächst dürfte er wohl ein nettes, kleines Zimmer in einer bekannten staatlichen Pension beziehen! Allzu mitleidige Herzen aber seien dringend vor solchen Ausbeutern der Nächstenliebe gewarnt! Es ist nicht alles Not, was schreit! Neue Meister Ihre Meisterprüfung bestanden am Dienstag vor der Handwerkskammer Köln im Polsterer= und Dekorateurhandwerk Heinz Gasper, Bonn und Fritz Graben, Bonn, beide mit gut, im Linoleumleger=, Tapeziererund Polstererhandwerk Rudolf Gies, Bonn mit gut, im Stukkateurhandwerk Peter Möltgen, BeuelRheindorf mit gut. Eine treue Abonnentin. Fräulein Appolonia Goebel, Poppelsdorf. Jagdweg 49. wird morgen 82 Jahre alt. Der Hochbetagten, die seit der Gründung der Deutschen Reichs=Zeitung Bezieherin unseres Blattes ist. herzliche Glückwünsche und Dank für ihre Treue. Den 83. Geburtstag feiert heute Herr Wilhelm Derichsweiler. Lessingstraße 32. in körperlicher und geistiger Frische. Der alte Herr, der schon seit 25 Jahren treuer Leser unserer Zeitung ist, verbringt seinen Lebensabend mit Spazierengehen. Bücherlesen und dem Sviel mit seinem kleinen Enkelkinde. An schönen Sommertagen träumt er von den Schönheiten der Schweizer Berge, in die er noch bis zu seinem 76. Jahre geschäftlich hinreiste. Das Gesundheitspolizeiamt berichtet: In der Woche vom 12. bis 18. August sind fünf Personen an Diphtherie und vier an Scharlach erkrankt. Von den Hochschulen Prof. D. Alfred Uckeley, Ordinarius der praktischen Theologie an der Marburger Universität, begeht am 25. August seinen 60. Geburtstag. Der emerit. ord. Projessor des Maschinenbaues an der Deutschen Technischen Hochschule in Brünn Dr. techn. Victor Kaplan ist von der genannten Hochschule zum Ehrendoktor ernannt worden. Prof. Kaplan ist geborener Steiermärker. Sein Spezialgebiet ist Wasserturbinenbau. Dr. med Hans=Georg Scholtz, Oberarzt der inneren Abteilung des Städtischen Krankenhauses zu Darmstadt, ist zum dirigierenden Arzt der physikalisch=mathematischen Abteilung des Rudolf=VirchowKrankenhauses in Berlin ernannt worden. Zum Leiter der an der Ersten Medizinischen Universitätsklinik der Charité in Berlin errichteten erbpathologischen Abteilung ist der Privatdozent Dr. Friedrich Curtius, bisher in Heidelberg, berufen worden. Auszeichnung eines deutschen Gelehrten Der König von Schweden hat dem Berliner Kunsthistoriker, Universitätsprofessor Dr. A. E. Brinckmann, in Anerkennung seiner Arbeiten über deutsche und zugleich europäische Kunstgeschichte die hohe Auszeichnung des Kommandeurkreuzes 2. Klasse des schwedischen Nordsternordens verliehen. Ueber seine Forschungen konnte Prof. Brinckmann in Gegenwart des Hofes während einer Plenarsitzung des Stockholmer Kunsthistorikerkongresses September 1933 eingehend berichten. Das in eigenen Aufnahmen gezeigte Material hat besonders den Kronprinzen interessiert, der im Anschluß an den Vortrag mit ungewöhnlichem Kunstverständnis sich über die große deutsche Baukunst des 18. Jahrhunderts informierte. Die Auszeichnung gilt über Persönliches hinaus der deutschen kunstwissenschaftMit der Eingliederung bisher unorganisiert gewesener Gesangvereine in die Einheitsfront der deutschen Sänger, in den Deutschen Sängerbund, ist es allein nicht geschehen. Für die Vereinsführer erwächst jetzt die Verpflichtung, jeder Bestimmung nachzukommen, sei es, daß sie von der Reichsmusikkammer herkommt oder von dem Gauführer des Gaues IX im Deutschen Sängerbund, Direktor Wilhelm Krischer, erlassen wurde. Die Vereinsführer, die ja nun mit ihrer Person gewissermaßen allein für den Verein haften und dessen Wohl und Wehe in der Hand haben, sind daher erneut darauf hingewiesen, daß unbedingt das amtliche Organ des Rheinischen Sängerbundes, die Rheinische Sängerbundeszeitung Lied und Heimat, bezogen werden muß, da diese Zeitschrift allein für die rheinischen Sängerschaften maßgebend ist. Die Zeitschrift, die am 15. eines jeden Monats erscheint, wird am besten durch das zuständige Postamt bezogen. Wichtig für die Gesangvereine ist eine Anordnung des Gauführers Wilhelm Krischer: Um den durch die Neubesetzung von Dirigentenposten in den Vereinen entstehenden unliebsamen Auseinandersetzungen aus dem Wege zu gehen, muß jeder Dirigentenwechsel durch den zuständigen Kreisführer genehmigt werden. Die Genehmigung muß allerdings vor der Bestellung des neuen Dirigenten eingeholt werden, damit mit den zuständigen Ortsmusikerschaften und LanWie es der Vonner Kevelaerprozession vor 100 Jahren erging Heute nachmittag kehrt die Fußprozession der Bonner Kevelaer=Bruderschaft, die am Feste Christi=Himmel= fahrt unter zahlreicher Beteiligung zum 235. Male nach dem Gnadenort Kevelaer auszog, zurück. Frei und ungehindert konnte die Prozession daherziehen. Das war nicht immer der Fall. So machte Preußen in der ersten Zeit seiner Herrschaft über die Rheinlande der Bonner Prozession Schwierigkeiten. Darüber berichtet der Chronist: Laut Verordnung vom 1. August 1816 verlangte der Oberpräsivent der Rheinprovinz, daß entweder der Ortspfarrer die Prozession begleite oder ein vom Erzbischöflichen Generalvikariat eigens dazu delegierter Geistlicher. Wer an der Wallfahrt teilnehmen wollte, hatte sich mindestens acht Tage vorher vom Pfarrer in eine Liste eintragen zu lassen, die vier Tage vor dem Ausgang der Prozession dem Landrätlichen Kommissarius eingereicht werden mußte, der davon dem Geistlichen, der den Zug führte, einen Paß ausfertigte. Dieser Paß mußte auf der Wallfahrt in jedem neuen Kreis, den die Prozession betrat, von der ersten Ortsbehörde, bei der der Geistliche sich zu„melden“ hatte, visiert werden. Bei der Visa mußte bemerkt werden, ob die Zahl der Pilger mit der im Paß angegebenen rius eingereicht werden mußte, der dann dem Geistliche, der überhaupt die Verantwortlichkeit für die Prozession hatte, und der„so viel als möglich überall(!) gegenwärtig seyn mußte", Rechenschaft geben. Das war keine leere Vorschrift. Als die Prozession 1821 durch Neuß zog, kommandierte der dortige Landrat plötzlich:„Halt!“ Die Listen wurden revidiert, die Legitimierten mußten auf die eine, die nicht Angemeldeten auf die andere Seite treten, und dann wurden die nicht Angemeldeten vom Zuge zurückgewiesen. War die Prozession heimgekehrt, dann hatte der den Zug begleitende Geistliche den mit den Visas bedeckten Paß dem heimatlichen landrätlichen Kommissarius zur Revision einzusenden und ihm über die etwa unterwegs vorgefallenen Umordnungen zu berichten. Durch diese Maßnahmen wollte man— wie man offen eingestand — die Wallfahrten, die über Nacht ausblieben, erschweren, und Erzbischof Ferdinand August v. Spiegel verbot, dem Wunsche der preußischen Regierung nachgebend, im Jahre 1826 alle über Nacht ausbleibenden Prozessionen. Damit war die Prozession nach Kevelaer für lange Zeit unterbrochen. Mir Friedrich Wilhelm IV., der 1840 die Regierung antrat und der als Kronprinz 1838 den Gnadenort Kevelaer selbst besucht hatte, wurden die Verordnungen gegen die Prozessionen aufgehoben. Bei der 200jährigen Jubelfeier des Gnadenbildes zu Kevelger 1842 zog wieder eine Prozession dorthin. Die Beteiligung wurde immer stärker. 1847 zählte sie 1800 Pilger, und 22 mit Maien besteckte Bruderkarren folgten ihr. Bekanntmachung für die Rheinschiffahrt Der Oberpräsident der Rheinprovinz(Rheinstrom= bauverwaltung) erläßt folgende Bekanntmachung für die Rheinschiffahrt: Aus Anlaß einer in Koblenz am 26. August 1934 stattfindenden Veranstaltung wird folgendes angeordnet: 1. Die Floßschiffahrt ist vom 25. bis 27. August 1934 auf der Strecke von Mainz bis Andernach gesperrt. Der Floßliegeplatz bei Neuendorf, Kilometer 910/7, darf vom 25. bis 27. August 1934 einschließlich nicht belegt werden. 2. Der Gesamt=Frachtschiffsverkehr ist von der Lahnmündung(Kilometer 84) bis Kesselheim (Kilometer 95) vom 25. August 1934 von 20 Uhr an bis zum 27. August 1934 4 Uhr verboten. In Fahrt befindliche Bergschleppzüge haben auf den Liegeplätzen unterhalb der Sperrgrenze vor Anker zu gehen. Talschleppzüge dürfen am 25. August 1934 von 17 Uhr an über den Schiffsliegeplatz Salzig nicht mehr hinausfahren. Die Erlaubnis zur Weiterfahrt wird den Talschleppzügen am 27. August 1934 in Salzig durch die Strompolizei gegeben. 3. Die Rheinschiffbrücke zu Koblenz ist in der Zeit vom 25. August 1934 von 21 Uhr an bis 27. August 1934 4 Uhr für jeden Schiffsverkehr gesperrt. 4 In derselben Zeit ist zwischen der Horchheimer Brücke(Kilometer 86.5) und der Südspitze von Niederwerth(Kilometer 92.4) jegliches Uebersetzen von einem Ufer zum andern(einschließlich der Fähren) verboten. 5. Zu Tal kommende Personenschiffe können während der Sperrung der Schifsbrücke, soweit desmusikerschaften eine genaue Prüfung vorgenommen werden kann. Von den amtlichen Bekanntmachungen der Reichsmusikkammer ist die besonders von den Vereinen zu beachten, daß auch der Reichsmusikkammer je zwei Programme bei Veranstaltungen von Konzerten, Musikfesten usw. übersandt werden müssen. Es liegt im Interesse der Veranstalter, sich mit dieser Verfügung, die in Lied und Heimat Nr. 8 vollständig nachzulesen ist, näher vertraut zu machen. Dann erscheint im September dieses Jahres das Liederheft 1934 des Rheinischen Sängerbundes. Der Musikausschuß unter dem Vorsitz von Prof. Richard Trunk hat folgenden Inhalt festgelegt: Ehrenberg: Ueber Gräber vorwärts; Gatter: Ergriffenheit; Knab: Der deutsche Baum; Lang: Sängerspruch; Lemacher: Lenzfahrt; Ludwig: Wach auf; R. Müller: Deutschland; Othegraven: Ausklang; Rein: Volk der Arbeit: Siegl: Ein Brotlaib; Stieber: Sturmbann; Trunk: Lied der Werkgemeinschaft; Unger: Vor der Kaserne; Werth: Morgenlied. Die Tonsetzer sind allen Dirigenten und auch den meisten Sängern längst bekannte Meister des Männerchortonsatzes. Die Titel zeigen, daß die Chöre echte Zeitfarbe haben. Der diesjährige ordentliche Sängertag ist um eine Woche verschoben worden und zwar auf Freitag, 14. September d.., 10 Uhr, in Trier. Auch ist das Gaufest des Saarsängerbundes um eine Woche verschoben worden, und zwar auf den 15. und 16. September d. J. Möglichkeit besteht, ihre Fahrgäste an den Landebrücken an der Trinkhalle(Kilometer 88,2 bis 88,4, linkes Ufer) an Land setzen. 6. Zu Berg kommende Personenschiffe müssen in der Zeit vom 25. August 1934, 4 Uhr, ihre Fahrgäste für Koblenz und darüber hinaus bereits in Bendorf(Kilometer 97,6) an Land setzen Während dieser Sperrzeit ist das Anlandsetzen von Personen unterhalb der Schiffbrücke bis zur Südspitze Niederwerth (Kilometer 92.4) für alle Schiffe verboten, die nicht eine besondere Anweisung zum Befahren dieser Strecke haben. 7. Das Befahren der Strecke von der Trinkhalle (Kilometer 88.2) bis zur Südspitze Niederwerth(Kilometer 92,4) einschließlich der Moselmündung ist in der Zeit vom 25. August 1934 von 21 Uhr an bis zum 27. August 1934, 4 Uhr für Kleinfahrzeuge, insbesondere auch für Sportfahrzeuge, verboten. 8. Den Anweisungen der Strompolizei ist unbedingt Folge zu leisten. 9. Zuwiderhandlungen werden gemäß Paragraph 46 der Rheinschiffahrtspolizeiverordnung vom 1. Januar 1913 bestraft. Menschliches Verfahren Um sich endlich der vielen und schweren Ausfälle erwehren zu können, zeigte eine Mutter ihren Sohn an. Nun stand dieser vor dem Amtsgericht, angeklagt der Freiheitsberaubung und Körververletzung. Einzige Zeugin ist die Mutter. Nach Eintritt in die Verhandlung wird zuerst der Sohn als Angeklagter gehört. Er bestreitet und behauptet, die Mutter sei von der Nachbarschaft ausgehetzt, er lebe mit ihr stets im besten Einvernehmen. Vorsitzender: Ihre Mutter hat aber bei der Polizei ausgesagt. Sie hätten sie häufig mißhandelt, zuletzt sogar mit einem Stocheisen geschlagen und sie in den Keller gesperrt. Angeklagter: Das ist ja alles nicht wadr. Herr Vorsitzender. Vorsitzender: Sie haben ja das Recht, alles zu bestreiten. Hören wir deshalb Ihre Mutter als Zeugin. Mutter: Ich möchte nicht, daß mein Sohn bestraft wird. Es tut mir heute alles so leid und ich hätte keine ruhige Stunde mehr, wenn ich mir vorwersen müsse, meinen Sohn ins Gesängnis gebracht zu haben. Er war ja manchmal nicht nett zu mir. ist aber doch immerhin mein Sohn und auch sonst nicht so schlecht. Vorsitzender: Dann hätten Sie keine Anzeige erstatten sollen. Mutter: Heute würde ich das auch nicht mehr tun. Ich nehme meine Anzeige sofort zurück. Vorsitzender: Das ist gesetzlich nicht zulässig. Mutter: Mein Gott, mein Gott, was tu ich nun bloß? Vorsitzender: Sie sollen hier als Zeugin aussagen. Als Mutter des Angeklagten haben Sie jedoch das Recht. Ihre Aussage zu verweigern. Niemand zwingt das Gesetz. gegen seine Angehörigen auszusagen. Wenn Sie also nicht aussagen wollen, brauchen Sie es nicht zu tun. Es kann Sie niemand dazu zwingen, auch hat die Zeugnisverweigerung für Sie keine nachteiligen Folgen. Wollen Sie aussagen? Mutter: Ach nein. Herr Vorsitzender, dann will ich doch lieber schweigen. Vorsitzender(diktiert dem Urkundsbeamten): Die Zeugin macht von dem Recht der Zeugnisverweigerung Gebrauch, da sie die Mutter des Angeklagten ist und deshalb nicht auszusagen braucht. Das Gericht ziedt sich zur Beratung zurück, verweilt einige Zeit hinter der verschlossenen Tür und kehrt endlich zur Verkündigung des Urteils zurück. Es lautet: Der Angeklagte wird auf Kosten der Staatskasse freigesprochen, da der Tatbestand wegen der Aussageverweigerung der Mutter und des Bestreitens des Angeklagten nicht hat festgestellt werden können. Mutter und Sohn verlassen gemeinsam den Sitzungssaol. Draußen fällt der Sohn seiner Mutter weinend um den Hals, küßt sie mehrmals und sagt:„Mutter. Mutter, das vergesse ich Dir nie. Ich werde Dir immer ein guter Sohn sein". Arm in Arm ziehen dann beide. die Mutter mit Freudentränen in den Augen, von dannen. * „Du fussiges Inichen" Schwägerin Julchen hatte die Schwägerin Annemarie wegen Beleidigung verklagt. Die Männer von Das Wetter Vorhersage bis Donnerstag: Lebhafte bis starke Winde zwischen Süd und West. Kein beständiges Wetter, wechselnd bewölkt, mäßig warm; im spätern Verlauf wachsende Regenneigung. Eine Tankstelle brannte In der Großtank=Anlage der Standart=Gesellschaft am Ellerbahnhof brach gestern aus unbekannten Gründen Feuer aus. Der Boden war im Nu in Flammen. Ein Tankwagen, der in unmittelbarer Nähe sich befand, konnte in Sicherheit gebracht werden. Die lagernden Benzinfässer wurden durch das schnelle Eingreifen der Bonner Feuerwehr so stark mit Wasser abgekühlt, daß die Feuersgefahr behoben werden konnte. Großes Unglück wurde dadurch verhütet; denn unterhalb der Tankstelle befindet sich ein 60000 Liter fassender Tank, der sicherlich in Brand geraten wäre, wenn die Bonner Wehr nicht so tapfer und umsichtig vorgegangen wäre. Die Deutsche Keramische Gesellschaft tagt in Bonn. Die Deutsche Keramische Gesellschaft. Sitz Berlin. hält ihre 15. Hauptversammlung vom 23. bis 25. September in Bonn ab. Am Sonntag 23. September, wird im Hörsaal 9 der Universität durch Pros. Dr. Rieke aus Berlin die Schau„Deutsche Rohstosie" eröffnet. Nachmittags ist die Hauptversammlung im gleichen Saal. Technisch=wissenschaftliche Vorträge füllen den Rest des Tages und den Montag. Aber auch die Kulturdenkmäler und Schönheiten Bonns werden besichtigt. Am Dienstag fahren die Tagungsteilnehmer in Autobussen zu einer geologisch=bergmännischen Führung durch den Westerwald. Die Führung hat Bergassessor a. D. Hasebrink aus Bonn. Motorradrennen in Vonn. Mitte September wird das Stadion wiederum ein interessantes Motorradrennen zu sehen bekommen, es sind bereits Loof und Frentzen die heimischen Favoriten verpflichtet, ferner werden Soenius und Pätzold am Start sein. Es sind noch Verhandlungen im Gange mit Rüttgen=Erkelenz und In der Elst=M. Gladbach.— Am kommenden Sonntag wird die Bonner Sportgemeinde ein spannendes Sportfest der Standarte 160 erleben in der Gronau und im Stadion. Vom Erntewagen überfahren Rheinbach: Von einem Erntewagen überfahren wurde auf der Landstraße zwischen Peppenhoven und Morenhoven das sechsjährige Söhnchen einer Bauernsamilie aus Peppenhoven. Der Junge fiel so unglücklich, daß ihm das Hinterrad über Brust und Magen ging. An den erlittenen Verletzungen ist das Kind auf dem Transport zum Krankenhaus, den ein zufällig vorbeikommender Personenwagen ausführte, verstorben. Frau Julchen und Frau Annemarie waren Mitglieder eines Kegelklubs und verstanden sich im Gegensatz zu ihren Frauen ausgezeichnet. Dieser Kegelklub unternahm im Frühling dieses Jahres nach altem Brauch einen Ausflug an die Ahr. gegen jeden alten Brauch aber mit Damen. Da man dort den Genuß des Ahrroten dem Genuß der Ahrschönheiten vorzog. kam es. daß die Männer von Frau Julchen und Frau Annemarie abends auf der Heimreise alles dopvelt sahen und sehr„anlehnungsbedürftig" waren. Als sich die beiden Frauen am nächsten Tage so zwischen Tür und Angel über den Ausflug unterhielten, meinte Frau Julchen. ihr Mann habe nur aus dem Grunde so viel getrunken, da der Mann von Frau Annemarie ihn stets dazu angehalten habe. Frau Annemarie verneinte dies mit großer Entschiedenheit und war der Ansicht. daß es umgekehrt der Fall war. Im weiteren Verlauf der„Unterbaltung" behauptete sie sogar. Frau Julchen habe ihren. Frau Annemaries Mann auf der Heimjahrt direkt herausgefordert, sich an sie zu lehnen, sie sei ein„fussiges Julchen“ und eine herausfordernde Person, die hinter Schloß und Riegel gehöre. Frau Julchen sab dies als eine Beleidigung an. Die Folge war, daß die beiden Schwägerinnen sich„verkrachten. der Mann von Frau Julchen sofort aus dem Kegelklub austreten mußte und sie gegen Schwägerin Annemarie eine Beleidigungsklage anstrengte. Da alle Versuche des Schiedsmannes, die Angelegenheit auf gütige Weise aus der Welt zu schafsen, vergeblich waren. sah man sich am Amtsgericht wieder. Frau Annemarie meinte. sie habe sich wirklich nichts Schlimmes dabei gedacht und sei recht gern zu einer Ehrenerklärung bereit, wenn Frau Julchen die Klage zurücknehme und deren Mann. worauf besonders ihr Mann bestehe, wieder in den Kegelklub zurückkehre. Nachdem Frau Julchen sich mir allem einverstanden erklärt hatte, war es für den Vorsitzenden ein Leichtes, zwischen den beiden Frauen einen Vergleich zu schließen und damit die Angelegenheit aus der Welt zu schaffen. * Dopvelt bestraft Der 23jährige Chreß vom Vorgebirge hatte auf einer Kirmessestlichkeit seinen angeblichen Nebenbuhler mit einem Stock mißhandelt und wurde deshalb vom Amtsgericht wegen gejährlicher Körververletzung und, da er säter noch in die Wohnung des Nebenbuhlers eingedrungen war und dort einige Möbeln beschädigt hatte. wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruchs zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Als die Verhandlung zu Ende war verließ mit Chreß auch dessen Vater. der der Verhandlung aufmerksam beigewohnt hatte, den Sitzungssaal. Er ging auf seinen Sohn zu und verabreichte ihm drei schallende Ohrseigen mit den Worten:„Die ierste es für die Körververletzung. die zweite für de Hausfriedensbruch un die drette für die Sachbeschädigung. Un wemme jetzt noh Huus komme. dann sen mir emol, wat Du von der Groß noch kriegst.“ Unter dem Gelächter der Umstehenden saßte der Vater dann seinen Sohn, der nicht wußte wie ihm geschah und stillichweigend die väterliche Erziehungsmetbode über sich ergeben ließ, am Rockärmel und schleppte ihn mit sich funt. Ende gut, alles aut Aus der Mappe des Gerichtsberichterstatters.- Familienstreitigkeiten am Gericht. Nr. 192 Mittwoch, den 22. August 1934 Neue Filme Lichtspiele im Stern „Ein gewisser Herr Gran“— eine mit allen Künsten des Films aufgemachte Sensationsgeschichte, die Jagd nach einem militärischen Geheimdokument, mit allerlei Verquickungen und aufregenden Vorfällen, die die Spannung bis zu der fast im letzten Meter des Films erfolgenden Entwirtung des Knotens wachhalten. Und dazwischen läßt man sich gern überraschen von entzückenden, dlendend photographierten Bildern aus der Wunderstadt Venedig und dem klassischen Rom. Das Drehbuch verrät die Hand eines in allen Filmirrsalen kundigen Verfassers. Trotzdem das Thema von der gestohlenen Erfindung mit der Hetzjagd eigentlich nichts Neues darstellt, verstand man hier alten Wein in neue Schläuche zu gießen. Nicht minder zu rühmen ist die erprobte Regie, die hervorragend arbeitet und mit immer neuen Einfällen aufzuwarten weiß. Eduard Hoesch stand an der Kamera und entlockte ihr eine geradezu berückende Schwarzweißkunst, die namentlich in herrlichen Campagnabildern, in einer aufregenden Brandszene und in idyllischen Bildern aus Venezia sich auszuleben weiß. Unter den Darstellern dominiert die Prachtfigur Hans Albers über alle anderen hinweg. Man har ihn schauspielerisch wohl selten in einer so wahrhaft für ihn geschaffenen Rolle gesehen. Er ist ganz Mann, Held und schnodderiger Liebhaber, darstellerisch auf der Höhe seiner Begabung. Neben ihm Albert Bassermann als verbrecherischer Kunsthändler in schlichter Schauspielergröße. Karin Hardt ist eine recht nette Liebhaberin, auch Olga Tschechowa erscheint sehr vorteilhaft. Vortrefflich sind auch die Bauten.— Im Vorprogramm läuft eine köstliche Groteske„Hochzeit am 13.“, ein Kulturfilm mit wertvollen Bildern und die wieder interessant ausgestattete Wochenschau. Ein Kirchlein steht im Blauen... Die Kuprue zu Pühseld an der uhr Neue Bedürfnisanstalt im Hofgarten Zu Beginn dieser Woche wird die inzwischen fertiggestellte Bedürfnisanstalt im Hofgarten, in der Nähe des Koblenzer Tores, ihrer Bestimmung übergeben. Es handelt sich bei diesem Gebäude um ein Geschenk, das zur Hauptsache der Firma„Keramag", Keramische Werke in Bonn, Fabriken für sanitäre Einrichtungen, in Verbindung mit Erzeugnissen nachstehend erwähnter Firmen, der Stadt Bonn machte. Außen und innen ist das wie ein Parthaus erscheinende, in seiner architektonischen Linienführung ruhig und wuchtig wirkende Gebäude mit großen Feuertonwandplatten in graublauer Mattglasur, in der Abmessung meist ein Quadratmeter groß und teils darüber hinaus, bekleidet. Die äußere Tönung paßt sich sehr schön dem Laub der Bäume und der blau=grünen, duftigen Ferne des Parkes an. Die Maße des Baues sind: Länge 10,50 m, Breite 5,60 m, Höhe 5 m. In der Mitte des Gebäudes ist ein Raum für eine Wartefrat vorgesehen; die Frauenabteilung hat drei Klosetträume und einen Flur mit Waschgelegenheit, die Männerabteilung zwei Klosetträume und einen größeren Raum mit zwölf Urinalständen, diese in grauem Feuerton auf einer bis an die Glasdecke reichende Wandplattenbekleidung der„Keramag“, in elsenbeinfarbigem, blankglasiertem Feuerton in großem Format, wie es bis dahin noch an keinem Platz gezeigt wurde. Waschtische in weißem Hartporzellan„Keravit“ ergänzen die Inneneinrichtung. Sämtliche Decken in Klosetts und Fluren sowie im großen Urinalraum sind mit lichten Glasdecken und bester Entlüftung ausgestattet. Die Bekleidung der Wände der Frauenabteilung in mattgelb=braunen Wandplatten und in allen Klosetts mit einer matten elfenbeinfarbigen großen Wandplatte stellt ein Geschenk der Firma Wessels Wandplattenjabrik AG. dar in bester Wirkung. Sämtliches Fußbodenmaterial wurde von der Sinziger Mosaik= und Wandplattenfabrik AG. geschenkt. Den Entwurf des Gebäudes fertigte Architekt Partz, künstlerischer Beirat der„Keramag“ AG., dem auch die Ueberwachung der Bauführung übertragen war. Die Stadtgärtnerei hat in wirkungsvoller Weise die Bepflanzung der Umgebung der Bedürfnisanstalt vorgenommen. Eine derartige Anstalt in dieser vollkommenen Einrichtung dürfte an anderer Stelle bis heute kaum vorhanden sein. Aus Meckenheim Meckenheim: In einer Versammlung der Kreisbauernschaft Bonn erläuterte Kreisbauernführer Peters die aus den nationalwährungs= und devisenpolitischen Notwendigkeiten sich ergebende planwirtschaftliche Ordnung der verschiedenen landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Zu den einzelnen Bewirtschaftungsgebie ten, wie Getreide, Vieh, Zucker, Obst und Gemüse, ergab sich aus der Versammlung heraus eine anregende Aussprache, die verschiedentlich Aufklärung schuf. Rheinbach und Umaehung. u Hilberath: Kirchensteuerzahlung. Am Sonntag, den 26. August, ist für die Kirchengemeinde Hilberath Termin zur Zahlung der Kirchensteuer, und zwar von 11 bis 12 Uhr für Hilberath im Lokale Nußbaum, von.30—2 Uhr für Todenfeld im Lokale Röttgen und von—5 Uhr in Kalenborn im Lokale Nonnen. Fällig ist die Steuer für das 2. Quartal des Kirchenjahres 1934/35. Wohl jeder Reisende oder Wanderer im wildromantischen Ahrtal gedenkt der Worte des lieblichen Liedes vom„Kirchlein im Blauen“, wenn er von Altenahr kommend über Kreuzberg an der„auf steiler Bergeshöh“ stehenden Kapelle von Pützfeld vorbeigeht oder =fährt. Wie vielen gewährte die Kapelle schon weihevollen, trauten Aufenthalt bei Wanderungen oder sicheren Schutz bei Gewitter und Regen. Den Einheimischen aber ist die Kapelle mehr: Ein stets gern und eifrig besuchter Ort stillen, vertrauensvollen Gebetes; von nah und fern eilen fromme Wallfahrer zur„Himmelskönigin, Mutter und Helferin" nach Pützfeld. Das ganze Jahr ist ihr Bild mit Blumen geschmückt. Nach althergebrachtem, frommen Brauch werden die ersten reifen Trauben in die Hand der im Hauptaltar stehenden Muttergottes gelegt. Besonders am Feste Maria Geburt, am 8. September, ist Pützfeld und seine Muttergotteskapelle seit altersher der Anziehungspunkt für ungezählte Wallfahrer und Touristen. Man sieht es der Kapelle an: sie hat manche Jahrhunderte geschaut. Ueber ihre Entstehung berichtet eine alte Inschrift im Deckengewölbe, daß„zu Ehren und Gedächtnis der glorwürdigst allzeit unbesleckten Jungfrau Maria der hochwohlgeborene Freiherr Werner Dietrich von Freumerstorff(Friemersdorf) zu Pützfeld und die auch hochwohlgeborene Freifrau Maria Magdalena Elisabeta geborene Scheiffard von Merode diese Kirche aus eigenen Mitteln erbaut haben und beendet im September 1681.“ Den Altar ließ im selben Jahre Joswein Freiherr Scheiffard von Merode, Deutsch Ordensritter und Landcommandar der Bally Coblenz usw. errichten.(Inschrift zu beiden Seiten des Hauptaltars.) Weit älter ist die emalige Burg und der Ort selbst. Bereits 893 wird der Hof Pützfeld als Buzzenswelt im Güterverzeichnis der Abtei Prüm aufgeführt, von der ihn die Grafen von Hochstaden als Lehen trugen.(Caesarius von Heisterbach.) Auch die Grafen von Blankenheim besaßen Güter bei Pützfeld, die ein Graf Arnold von Blankenheim 1399 an Dietrich von Gymnich verkaufte. Ein altadeliges Geschlecht nannte sich von Pützfeld und nach dessen Erlöschen gaben sich die von Friemersdorf den Beinamen„von Pützfeld“. Der Erbauer der Kapelle, Werner Dietrich von Friemersdorf gen. Pützfeld, war Amtmann zu Niedermendig und kurköln. Kammerherr. Am 7. März 1669 heiratete er Maria Magdalena von Merode. Ein Bertram Dietrich von Friemersdorf gen. Pützfeld scheint der letzte Mann des Geschlechtes gewesen zu sein.(Richardsohn.) Seine Tochter heiratete Damian Lothar Josef von Eltz, der 1731 mit mehreren Prümschen Lehen und der von Pützfeld belehnt wurde. Aueiner Urkunde vom 4. November 1786 geht hervor, daß der Erzbischof Clemens Wenzeslaus von Trier den Kanonikus von Dötsch zu Firmenich mit dem Zehnten des Kirchspiels Kesseling, zu dem Pützfeld gehörte, belehnt hat. Im Jahre 1791 erbte Regina von Dötsch das Rittergut, die es durch Testament ihrer Schwester, Anna Maria von Dötsch, verehelichte Brove, zuerkannte. Eine Freifrau von la Valette St. George, geb. von Brove, erbte 1835 Pützfeld, von der es 1876 an Freifräulein Caroline von la Valette St. George überging, die mit Fritz von Niesewand, gestorben 1916 als Generalleutnant, verheiratet war. Von den vier Töchtern aus dieser Ehe sind zwei verheiratet, Frau Gräfin von Hoverden in Dresden; Freifrau von Uslar=Gleichen in Darmstadt, zwei unverheiratet, Maria von Niesewand in Dresden und Caroline von Nieswand in Lippspringe. Nach„Richardson, Geschichte der Familie Merode“ war der Stammsitz der von Merode das Schloß Rode, jetzt Merode bei Düren. In Handschriften und Urkunden sind die von Merode schon im 12. Jahrhundert genannt. Ein Werner von Merode, um 1200 geboren, war 1263 Edelbürger der Stadt Köln. Die von Merode wurden im Laufe der Jahrhunderte ein weitverzweigtes, angesehenes und berühmtes Geschlecht. Noch 1815 finden wir einen Reichsgrafen von Mrode als Oberhofmarschall am preußischen Hofe. Die Burg Pützfeld teilt schon lange das Los so vieler Rittersitze an der Ahr: nur noch einige Reste zeugen von ehemaliger Herrlichkeit. Aber die Kapelle ist noch da! Die Zeit ist aber auch an ihr nicht spurlos vorübergegangen. Starke Schäden außen und innen erfordern dringend schnelles Eingreifen, damit dieses köstliche, geschichtlich und künstlerisch gleich wertvolle Kleinod erhalten bleibt. In anerkennenswerter Weise haben Besitzer, Staat, Provinz, Kreis und Gemeinde die Mittel zusammengebracht, um wenigstens das Bauwerk, besonders den Turm, vor weiteren Schäden zu bewahren. Aber auch das Innere mit seinen Holzaltären und Skulpturen bedarf dringend der Restaurierung. Daher ergeht an alle Freunde des Ahrtals und Liebhaber seiner Baudenkmäler die herzliche Bitte, durch einen kleinen Betrag die begonnenen Instandsetzungsarbeiten fortführen zu helfen. Beträge beliebe man zu senden an: 1. Gemeindekasse Brück(Ahr) oder 2. auf Postscheckkonto Köln Nr. 59030 P. Rieder, mit der Bezeichnung:„Für Kapelle Pützfeld“. P. R. Vom Vorgebirge Patronatsfest in Merten=Trippelsdorf u Merten=Trippelsdorf: Am Sonntag, 26. August, wird in unserer Pfarre das Patrozinium des hl. Rochus, des zweiten Pfarrpatrons, feierlich begangen. Dem volkstümlichen Heiligen, dessen Verehrung in unserer Gemeinde uralt ist, ist der Seitenaltar auf der Epistelseite in der Pfarrkirche geweiht, ferner eine von Meister Claren(Sieglar) 1868 gegossene Glocke mit der Inschrift„In honorem beatae Barbarae et sancti Rochi“ Im Hochamt am Festmorgen singt der Kirchenchor die Preis=Messe„Salve Regina“ von J. G. E. Stehle. Al: Einlage das„Ave Verum“ von Mozart und zum Segen das„Pange lingua“ von Schubert. Zur Kirmes hat sich der Ort recht fein gemacht, frisch gestrichen und geputzt steht jedes Haus da in Erwartung der Kirmesgäste. Außer den üblichen Kirmeshällen an den drei Tagen in den Gasthäusern führt der MGV. Concordia am Kirmesmontagabend das Singspiel„Jung muß man sein, wenn man lieben will“ auf. Sechtem: Die Jungfrauenkongregation hatte im vorigen Jahre am 20. August unter Anteilnahme der ganzen Pfarre in glänzender Weise ihr silbernes Jubiläum geseiert. Zum Andenken an diese Festseier sand am vergangenen Sonntag die feierliche Aufnahme von 13 neuen Mitgliedern statt. In ernsten Worten mahnte der Präses die Neuaufzunehmenden, sich in der Jungmädchenzeit unter den Schutz Mariens zu stellen und stets unter Mariens Schutz und Fahne zu stehen. Den Höhepunkt der Feier bildete ein Umzug durch die festlich geschmückte und von Gläubigen dicht besetzte Kirche mit der Statue der Gottesmutter. Sicherlich werden sich die Neuausgenommenen unter dem tiesen Eindruck, den die Feier auf Herz und Gemüt eines jeden Teilnehmers machte, bemüben, der Kongregation und somit auch der Kirche und dem Vaterlande durch Haltung ihres Gelöbnisses Ehre zu machen. 25 Jahre St. Sebastianns=Schützen Walberberg u Walberberg: In den Reigen der Schützenfeste fügt sich jetzt das 25 jährige Jubelfest der St. SebastianusSchützen Walberberg ein. Das Fest erhält erhöhte Bedeutung durch die Weihe einer neuen Fahne. Um 9 Uhr ist Kirchgang mit kirchlicher Weihe des neuen Bauners, anschließend eine Heldengedenkfeier am Ehrenmal. Beim Frühschoppen gegen 11 Uhr ist Ueberreichung der Fahnenschleise, Anbringen der Ehrennägel und Ehrung der Jubilare, um 3 Uhr Festzug, danach auf dem Schützenplatze Preis=, Ehrenpreis= und Bürgervogelschießen. Am folgenden Montag findet das Königsvogelschießen statt mit anschließendem Krönungsball u Rösberg: Reges Leben und Treiben wird der Tambour= und Solistenwettstreit, den der Tambourklub Rösberg am nächsten Sonntag veranstaltet, in unsern sonst so stillen Ort bringen. Am Vormittag ist Gottesdienst und Ehrung unserer toten Krieger, um.30 Uhr Führersitzung. 3 Uhr Festzug mit Parademarsch und Wettspiel. Eine Anzahl wertvoller und schöner Preise winken den Siegern. r Roisdorf: Der Mandolinenklub Roisdorf seierte am Sonntag unter Mitwirkung des Mandolinenklubs Walberberg, der„Rheinperle“ aus Hersel und der Ortsvereine von Roisdorf sein 11. Stiftungsfest. Schon der Badenweiler=Marsch unter Leitung von Josef Heister(Bornheim) zeugte von der vortrefflichen Schulung des jestgebenden Vereins. Reichen Beifall erntete der Mandolinen=Club Walberberg mit seinem „Märzveilchen“ von H. Schneider und der Ouvertüre Nr. 1 in A Dur von Konrad Wölki. Der MGV.„Melodia“ Roisdorf brachte unter Leitung von Musikdirek= tor Ewald Betzold aus Bonn Volkslieder zu Gehör, die stärksten Beifall hervorriefen, der nach dem beliebten Johann=Strauß=Walzer„An der schönen blauen Donau“ seinen Höhepunkt erreichte. Dieser Walzer wurde in harmonischer Zusammenwirkung mit dem festgebenden Verein gemeinsam vorgetragen. nis hierfür eingeholt bezw. vorhanden war. Die Apparate sind von der Polizei sichergestellt worden. Im Zusammenhang hiermit wird seitens der Ortspolizeibehörde darauf hingewiesen, daß in Zukunft die Inhaber der Räume, die eine Aufstellung der Apparate ohne nachgewiesene polizeiliche Erlaubnis zulassen, unnachsichtlich zur Anzeige gelangen und gerichtliche Bestrafung zu gewärtigen haben. Kreis Neuwied Allerlei aus Unkel. re. Unkel: Es ist Wohlfahrts= und anderen Unterstützten gestattet, gegen Naturallohn Landhelserdienste zu leisten. Eine Verringerung der Unterstützung kommt nicht infrage, dagegen kann einem jeden, der Landhilfe verweigert, eine Zuwendung des WöW der NSV nicht gemacht werden.— Es ist nicht zuviel behauptet: In diesem Jahr hat Unkel seine beste Saison seit Bestehen als Kurort überhaupt. Rund 8000 Fremde weilten bisher in seinen Mauern. 12000 dürften es im Spätherbst gewesen sein. Von der ostvreußischen KdF.=Fahrt in den Kreis Neuwied nimmt Unkel allein 250 Personen auf.— Am kommenden Sonntag ist auch hier der Tag des deutschen Weins; das Winzerfest wird am 23. September begangen. Flugzeug 5 Meter über dem Rhein. re. Linzhausen: Ein Sport=Doppeldecker erlaubte sich am Dienstag ein recht tolles und kühnes Fliegerstückchen. indem er auf sast 5 Meter über dem Rheinspiegel absackte und in dieser Höhe bis nach Hönningen flog. Später schraubte der Pilot die Maschine wieder boch; ob ein Desekt vorlag, konnte nicht festgestellt werden, den Anschein hatte es aber nicht. re. Erpel: Ehrenmal in Ervel. Der Gemeindeschulze Weißenfeld machte bei der Einführung der Gemeindeväter darauf aufmerksam, daß die Verwaltung ein Kriegerehrenmal errichten werde. Die Kosten müssen von den Bürgern aufgebracht werden, eine Bezuschussung seitens der Gemeinde ist nicht möglich. Den Entwurf schus Professor Carl Burger=Mayen. Die Mondorfer Korbmacher ü Mondorf: Die Fachschaft Korbmacher im unteren Siegkreis hatte sich unter dem Fachschaftsleiter Heinrich Odenthal zu einer Versammlung im Lokale Heinzen eingefunden. Als Vertreter der Behörde war Bürgermeister Damek erschienen, der über seine zur Behebung der Not unter den Korbmachern eingeleiteten Schritte berichtete. Insbesondere wurden Maßnahmen getroffen über Anfertigung und Verwendung von Fischkörben und Transportkörben für Kartoffeln und Obst. Nach dem Bericht des Bürgermeisters kann für den kommenden Winter mit ausreichender Beschäftigung für die Korbmacher gerechnet werden. Das Korbmacherhandwerk, das in der Gemeinde Mondorf schon seit dem 17. Jahrhundert besteht und sich seit der Zeit von Familie zu Familie fortgeerbt hat, war in den letzten Jahren fast vollständig zum Erliegen gekommen, und während ehemals zahlreiche Familien durch dieses Handwerk auskömmlichen Lohn und Lebensunterhalt hatten, war in den letzten Jahren in diesen Handwerkersamilien bittere Not eingekehrt. Niederkassel: Der Kameradschaftliche Kriegerverein beging am Sonntag sein 62. Stiftungssest, das infolge der Landestrauer verschoben worden war. Nach dem morgendlichen Wecken zog der Verein mit den Ortsvereinen geschlossen zum gemeinschaftlichen Festgottesdienst zu Ehren der Gefallenen, dem sich am berrlichen Ehrenmal am Rhein nach dem Böllerschießen eine eindrucksvolle Gefallenenehrung mit Kranzniederlegung anschloß. Dann sand man sich im Vereinslokal Brodesser zu einem Frühschoppen und zum Kleinkaliberschießen am neuen Stand zusammen. An dem nachmittaglichen Festzug durch den reich geschmückten Ort und an der Parade beteiligten sich wiederum sämtliche Ortsvereine und die Brudervereine aus dem Amtsbezirk. Beim anschließenden Festball im großen Saal Brodesser konnte Vereinsführer Joh. Schmitz eine große Zahl von Kameraden und Freunden derzlich begrüben. Bei bester Unterhaltung und kameradschaftlicher Frohlaune enteilten die frohen Stunden nur zu schnell. Kreis Ahrweiler. Aus dem Siebengebirge Kreis Euskirchen. * Euskirchen: Dachdecker=Obermeister Josef Düster wurde Montagvormittag unter großer Teilnahme zur letzten Ruhe geleitet. In dem großen Trauerzuge sah man die Dachdecker=Innung des Kreises Euskichen, die Freiw. Feuerwehr Euskirchen, die Wehren des Kreises, Fahnenabordnungen der NS.Gliederungen und zahlreiche Bürger. Am Grabe widmete Kreisbrandmeister Bungarten dem Verewigten Worte herzlichen Gedenkens. Während der Beisetzung erklang die Die saheradseindliche Kuh die auch= Honnef: Ein gewiß nicht alltäglicher Verkehrsunfall an der Bahre die Ehrenwache gehalten, trugen bren= ereignete sich am Samstag. Einem auswärtigen Radnenve Fackeln. Das Trauergeleit war Ausdruck der fahrer, der ruhig seines Weges in Richtung Königswinter zog, sprang ein plötzlich scheuendes Rind, das In den Kopf geschossen t Honnef: Am Montag mittag wurde in das Honnefer Krankenhaus ein fünfjähriges Kind aus Rheinbreitbach, das sich dort zum Besuch aufhielt, mit einer schweren Schußverletzung am Kopf eingeliefert. Soviel man im Krankenhaus erfahren konnte, fiel in dem Hause, wo das Kind sich befand, plötzlich von der Straße aus durch das Fenster ein Schuß. Hierbei wurde das Kind getroffen. Die Kugel drang über der Nase in den Kopf ein und blieb im Hinterlopf an der Schädeldecke stecken. Die polizeilichen Untersuchungen sind im Gange. Das Trauergeleit war Ausdruck der herzlichen Teilnahme an dem tragischen Verlust des Kameraden. Seinen Mut mit dem Leben bezahlt Bitburg(Eisel): In dem benachbarten Dorf Sindorf scheute mittags auf der Dorfstraße plötzlich ein Stier, ker von einem Jungen zur Stierhalterei geführt wurde. Ein des Weges kommender Landmann sing das Tier ein und schickte sich an, den immer noch unruhigen Ausreißer in den Stall zurückzubringen. Plötzlich scheute der Stier erneut und drückte den Bauern gegen eine Hauswand. Die hierbei erlittenen Verletzungen waren so schwer, daß der Landwirt kurz nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus verschied. ebenfalls gen Königswinter getrieben wurde, ins Fahrrad. Das Tier zertrümmerte das Hinterrad, doch kam der Fahrer selbst mit dem Schrecken davon. Der Viehbesitzer erklärte sich bereit, den entstandenen Schaden, der ja zum Glück nur gering war, zu ersetzen. Der Radfahrer konnte nach Instandsetzung seines Rades in der nächsten Werkstatt seine Fahrt weiter fortsetzen. * Honnes: Die NS.=Kriegsopferversorgung unternahm am Samstag die angekündigte Rheinfahrt nach Braubach. Annähernd 300 Personen beteiligten sich an der Fahrt. In Braubach wurde das Mittagessen eingenom: men, dann ging es hinauf in die Marksburg, dem einscher Burgenromantik. Bei dem schönen Wetter war der Tag für alle Teilnehmer eine rechte Freude. Er verlief in herzlicher Kameradschaft und froher Stimmung, und man wird noch lange gern an die schönen Stunden zurückdenten. * Honnef: Das Konzert des MöV. Liedertasel, das unter dem Motto„Vom Rhein zur Donau“ stand und im Kurgarten stattfand, war für den Verein und das deutsche Lied ein voller Erfolg. Eine erfrischende Fröhlichkeit schwebte über der ganzen Vortragsfolge, von der die Sänger und ihr Dirigent, Musikdirektor Edmund Sand, sichtlich mitgerissen wurden. Ausgeglichen und mit feinem Einfühlungsvermögen wurden zunächst einige Lieder geboten, indes der zweite Teil des Abends mit den Straußschen Walzern für Chor und Orchester: An der schönen blauen Donau, Rosen aus dem Süden, Wein, Weib und Gesang beglückte. Das verstärkte Kurorchester unter Leitung von E. Stecher fügte sich geschmackvoll in das Gesamtwerk ein. Der RadetzkyMarsch in der Bearbeitung des Bonner Komponisten I. Werth rundete das Programm ab, das in H. Caspar einen geist= und witzvollen Ansager besaß. * Honnef: Gegen die Schwarzarbeiter. Die Ortspoliseibehörde erinnert erneut an die Polizeiverordnung zur Bekämpfung der Schwarzarbeit. Abschreckend sollte dabei die Mitteilung wirken, daß in hiesiger Stadt in letzter Zeit sieben Strafverfahren wegen ausgeführter Schwarzarbeit anhängig gemacht wurden. * Honnef: Die Polizei warnt! In letzter Zeit sind in hiesigen Gaststätten usw. wiederholt Glücksspiel=, Geschicklichkeits= und Warenautomaten wohlerhaltenen mittelalterlichen Zeugen rheini= ausgestellt worden, ohne daß die ortspolizeiliche ErlaubSinzig: Der Jahrgang 1839. Hier fand die traditionelle Zusammenkunft der im Jahre 1869 geborenen Schulkameraden statt, die sich nach einem gemeinsamen Kirchgang zu einem Frühschoppen zusammenfanden und Erinnerungen austauschten. Der Nachmittag wurde durch einen Spaziergang ausgefüllt, während der Abend im Gasthaus Lenz geseiert wurde, wo die Veteranen der Arbeit noch lange beisammen saßen. Wir wünschen allen Beteiligten, daß sie auch das 70jährige Jubiläum in Gesundheit seiern können. Niederbreisig: Kurhaus. Wiederum hat das Kurhaus es verstanden, den nach Hunderten zählenden, hier mit zur Kur weilenden Kindern durch das Kinderfest eine große Freude zu bereiten. Lange vor Beginn der Veranstaltung war der geräumige Restaurationsplatz besetzt, und höher schlugen die Herzen, als Ballettmeister Steinbach=Köln mit seiner Kindertanzgruppe die Eröffnungspolonaise vorführte. Die von der Tanzgruppe vorgeführten Tänze waren künstlerisch vollendet und ernteten großen Beifall. Die Kinderfreude jedoch erreichte ihren Höhepunkt, als jedem Kinde ein Luftballon überreicht wurde. War das eine Freude, als die Kleinen hinter der Kurhauskapelle zum Festzug antreten konnten. Auch manches trübe Auge war zu sehen— wenn der Luftballon sich dem Fäustchen entwunden hatte und nun seine eigenen Wege flog. Zuerst ein erstauntes Nachsehen, dann— kamen die Tränchen. Aber auch hierfür war Vorsarge getroffen. Schnell war der Ersatzballon zur Stelle und schon strahlten die Aeuglein wieder in vollstem Glück. Viele ältere Kinder ließen ihren Ballon, nachdem er mit der Adresse des Besitzers versehen war, in die Lüfte steigen. So stiegen rote und blaue, grüne und gelbe Ballons gegen Himmel und schwebten langsam rheinaufwärts ins Weite, zurücklassend die Hoffnung auf die Mitteilung eines Kinderfreundes. Alles in allem: Das Fest war schön und jung und alt verlebten einige recht frohe Stunden. Adenau: Schulrat Grasen zum Schulrat des Kreises Mayen ernannt. Durch Verfügung des Herrn Ministers für Wissenschaft. Kunst und Volksbildung wurde Schulrat Grafen zum 15. August als Schulrat des Kreises Mayen bestätigt. Schulrat Grafen. der im ebemaligen Kreise Adenau eine außerordentlich verdienstvolle Tätigkeit aus dem Gebiete der Volksbildungsabende und Fortbildungsschulen entsaltete, erhält damit einen sehr umfangreichen Wirkungskreis, da der Aufsichtsbezirk des Schulrates in Mayen neben der Hälfte des ehemaligen Kreises Adenau und einem großen Teil des ehemaligen Aufsichtsbezirks Andernach insgesamt über 300 Lehrstellen zählt. N. 191. Mittwoch, den 22. August 1934. Ein Krud=Faus auf Schienen „Wir laden Sie, unsere alten und unsere neuen hof liegt jenseits des Hudson, in Jersey City. Aber es Freunde, ergebenst ein, im Unterhaltungs=Wagen(neben dem Erholungs= und Aussichts=Wagen) teilzunehmen an den vielen Zerstreuungen, die hier im„Florida Special“ für Ihren Zeitvertreib und Ihr Vergnügen vorgesehen sind" So zu lesen auf einem kleinen gelben Zettel, den jeder Reisende, der von New York nach Florida fährt, auf seinem Platz findet. Nun glaube man nicht etwa, daß es sich hier um eine Reise handelt, die Tage um Tage dauert; nein, die ganze Fahrt nimmt nur 27 oder 28 Stunden in Anspruch! Erstaunt liest man weiter:„... Der Zweck dieses Vergnügungs=Planes ist, Ihre Ferien zu verlängern durch Erweiterung Ihrer Unterhaltungs=Stunden.— Das Miami=Biltmore=Orchester hat ein großes Repertoire, und wir sind überzeugt davon, daß Sie an seinen Programmn volkstümlicher Songs und guter Musik Vergnügen haben werden.— Wir hoffen, daß jeder Augenblick Ihrer Reise angenehm sein wird, und daß Sie das nächste Mal wieder mit uns reisen werden.“ Hierauf folgt die Zeitangabe der Konzerte des Miami=Biltmore=Orchesters: am Nachmittag von 3 bis 5 Uhr, am Abend von 8 bis 10,30, am anderen Morgen von 10 bis 12 und am zweiten Nachmittag von 3 bis 5. Als Nächstes kommt die Aufzählung dessen, was auf dem Gebiete der Bridgespiels geboten wird, gekrönt durch die Ankündigung, daß„vom Shepard=Barclay=Bridge=Club Silber Trophäen für die Turnier=Hauptgewinner ausgesetzt sind.“ Es folgt ein Hinweis darauf, daß Tanzen den gesellschaftlichen Mittelpunkt der Abend=Programme bilde. Darauf kommt die Aufzählung eines halben Dutzends, bei uns zum größten Teil unbekannter Spiele, die im VergügungsWagen veranstaltet werden, Spiele, die, wie es heißt, „stattfinden unter der Oberaufsicht der„Wirtin“, und nachdem schließlich die, an dieser Strecke beteiligten Eisenbahn=Linien, die solcherart für die Unterhaltung ihrer Gäste sorgen, ihre Firmen=Namen genannt haben, heißt es zum Schluß:„Die Zerstreuungen des Vergnügungs=Wagens werden geleitet von Fräulein Edna J. X, Aussichtsführende Wirtin.— Die Wirtin dieses Wagens ist Fräulein Jane 9“ und Fräulein 9 hat sogar ihren vollen Namen eigenhändig mit Tinte auf diesen sonderbaren gelben Zettel geschrieben. Ein solches„Programm“ erstaunt naturgemätz den Europäer, der froh ist, wenn er für sein teueres Geld eine lange Reise einigermaßen mit Bequemlichkeit, Sauberheit und Ruhe machen kann. Und er denkt mit Recht, wer mit so einem fahrenden Klub=Haus reist, wird wohl auch entsprechend bezahlen müssen. Das Reisen in den Vereinigten Staaten ist auch wirklich ziemlich teuer. Das Erstaunliche ist nur, daß sich ununterbrochen und überall Gelegenheiten bieten, viel billiger, fast zum halben Preis, zu reisen. Immerfort werden billige Tage, Wochenend= und Ferien=Reisen und dergl. mehr, eingelegt, und wer das weiß und auszunutzen versteht, der reist drüben im Pullman=Expreß billiger als in Europa Dritter Klasse. Es mag sein, daß die amerikanischen Eisenbahn=Gesellschaften— es sind ja riesige Privat=Gesellschaften— keine Dividenden zahlen. Sicher ist aber, daß sie, trotz allen Extravaganzen, die sie dem Reisenden bieten, noch leben, daß sie aber auch, eben um leben zu können, sehr viel bieten müssen. Denn der Amerikaner ist in einer Reihe von Prosperity=Jahren sehr verwöhnt worden. Er beansprucht, wenn er schon die Eisenbahn benutzt, darin wie zu Hause leben zu können und nebenbei noch unterhalten zu werden. Man sieht, die amerikanischen Eisenbahn=Gesellschaften haben den Kampf mit dem Privat=Kraftwagen und mit dem Ueberland=Omnidus auf ihre Art ausgenommen, einen Kampf, der ungeheuer schwer ist, denn die meisten Amerikaner sind mit ihrem Kraftwagen hundertprozentig verwachsen, und die großen Autobus=Gesellschaften, die die Vereinigten Staaten mit einem sehr ausgedehnten Ueberland=Netz überziehen, stehen in dem, was sie an Geschwindigkeit und Bequemlichkeit bieten, hinter den Eisenbahnen keineswegs zurück. Deshalb wird auch dem Reisenden, der nur wenige Stunden weit fährt, nicht weniger geboten als dem, der quer durch den ganzen Kontinent reist. Und jede Eisenbahn=Gesellschaft denkt sich alljährlich neue Attraktionen aus; denn untereinander stehen sie ja auch im Wettbewerb. Man will etwa mit dem Nachtzug von New York nach Washington fahren, Dauer sechs Stunden. Der Bahnbraucht sich kein Mensch den Kopf darüber zu zerbrechen, wie er nachts, um ½2, nach Jersey Ciy kommt, Denn an 13 Punkten der Riesenstadt halten wundervoll bequeme Autobusse, die die Reisenden bis auf den Bahnsteig fahren,— in Amerika fahren vielfach, wie in England, die Kraftwagen in die Bahnhöfe hinein—, ohne daß dieser„Zubringer=Dienst" auch nur einen Cent kostet. Dieselben Autobusse stehen bei der Ankunft zur Verfügung— zum selben Preis. Im Schlafwagen findet man sein Gepäck; echt amerikanisch, heißt es auf einem der Flugzettel dieser Eisenbahn=Gesellschaft: „Händigen Sie Ihr Gepäck einem der uniformierten Bahnhofs= oder Autobus=Angestellten an einem der 13 Zug=AutobusHaltepunkte aus,— und dann vergessen Sie es!“ In einer halben Stunde ist man durch die Stadt durch und hat kaum gemerkt, daß der Autobus inzwischen auf eine der großen Fähren der Gesellschaft gejahren ist, daß die Fähre den Hudson gekreuzt und den Wagen dicht vorm Bahnhof wieder abgesetzt hat. Dreimal in Abständen von einer Stunde. kühlt, im Winter gewärmt, angefeuchtet oder getrocknet, je nach dem Wetter draußen. Nirgends ist Zug oder Staub, man hat die ganze Nacht das Gefühl frischer Luft, und dabei hat kein Mensch im Schlafwagen die Möglichkeit, ein Fenster aufzumachen und seinen Mitreisenden einen Schnupfen zu verschaffen! Die Betten sind nach dem Mittelgang zu abgeschlossen— es gibt allerdings auch Betträume mit nur 1 oder 2 Betten— durch sehr steise, von innen zuknöpfbare Vorhänge, die noch Raum genug bieten, um beim Auskleiden die Beine herunterhängen zu lassen. Fächer und Netze sind reichlich vorhanden, um alle Habseligkeiten bequem unterzubringen, und eigenartige, sehr zweckmäßig gebaute Kleiderbügel hinter den Vorhängen erlauben es, alle Kleidungsstücke so aufzuhängen, daß nichts in der Nacht gedrückt wird. Man schläft wirklich gut in diesen geräumigen Schlafwagen und ist gar nicht begeistert, wenn man am anderen Morgen vom Schlafwagen=Neger durch sanftes Schütteln am Fußgelenk geweckt wird. Wenn man am Tage dieselbe Fahrt zurück macht, kann man sich aussuchen, ob man im gewöhnlichen Wagen mit seinen bequemen Lehnsesseln sitzen will oder lieber im„Klub=Wagen“ oder im„Gesellschafts=Zimmer“, im Speisewagen oder im„Individual Seat Coach“ i Aostunden von einer Stunde, nach genauem einem Wagen mit nicht allzuvielen, aber um so bequeFahrplan, fahren die Busse zum Nachtzug, so daß man meren Lehnstühlen und Ecksofas der verschiedensten Forschon um 10 Uhr im Schlafwagen=Bett liegen kann, wenn men, unter denen sich jeder Reisende wirklich seine„inman für den Abend nichts anderes vorhat. Selbstver= dividuelle“ Sitzgelegenheit aussuchen kann; und jeder ständlich kann man auch anderen Morgen in Washington Wagen wird auch am Tage ununterbrochen mit frischer, bis um 8 Uhr liegen bleiben. gekühlter oder angewärmter Luft versorgt. Im übrigen schläft es sich gut in amerikanischen So bietet nicht nur jede Eisenbahn=Gesellschaft etwas besonderes, sondern jede Gesellschaft stellt noch auf den großen Strecken irgendwelche besonderen Züge zusammen, die durch irgendeine neue Pullman=Chikane ausgezeichnet sind.(Es gibt Amerikaner, die behaupten, daß keiner der mehr als 9500 Pullman=Wagen, die das nordamerikanische Schienennetz befahren, dem anderen in seinem Innenausbau gleiche,— aber das dürfte wohl doch übertrieben sein!) Keine dieser zusätzlichen Bequemlichkeiten kostet einen Zuschlag, der Aufenthalt im Aussichtswagen genau so wenig wie der Besuch des Lese= und Schreibraumes, in dem man die neuesten Ausgaben der Tageszeitungen und Magazine findet, oder der Besuch des Konzert= und Karten=Spiel=Wagens. Man reist auf den großen Linien drüben wie im Klub=Haus; man hat geräumige Waschräume mit bequemen Sitzgelegenheiten und vernickelten Wascheinrichtungen zur Verfügung, die Herren haben ihren Barbierladen und können über Nacht ihre Anzüge bügeln und ihre Schuhe reinigen lassen, und den Damen steht, neben der zahlreichen sonstigen Bedienung, auf manchen Strecken sogar eine Manikure zur Verfügung. Der eilige Geschäftsmann kann dem„Zug=Sekretär“ seine Post diktieren—,„with our compliments“, sagt die Eisenbahn=Gesellschaft, und das besagt, daß auch dieser Dienst nichts kostet. Wie gesagt, ob die Eisenbahn=Gesellschaften in den Vereinigten Staaten Dividenden abwerfen, das soll hier nicht erörtert werden. Daß man drüben aber ungewöhnlich bequem reist, daran ist nicht zu zweiseln. A. Lion. Christliche Kunst deutscher Nation Unter den großen sommerlichen Kunstausstellungen Schlafwagen. Sie sind vorzüglich gefedert; man liegt in der Fahrtrichtung und nicht quer zu ihr, und infolgedessen empfindet der Körper die Zugbewegung so gut wie gar nicht. Im übrigen wickelt sich alles im Zuge, Unter un gloßen sommericchen Kunkausstenung. nicht zuletzt dank der vorzüglich eingefuchsten schwarzen der fruchtbaren Stadt München nimmt einen hohen Bedienung, mit vorbildlicher Ruhe ab, und die berühm= Rang die von der„Arbeitsgemeinschaft für christliche ten aufregenden Abenteuer in amerikanischen Schlaf= Kunst“, gegenüber dem Armeemuseum veranstaltete wagen, mit ihrem Krach und ihren Verwechslungen, Werkausstellung religiöser Kunst eir. Das Ausstellungsdürften wohl nur im Film vorkommen. Die Betten sind gut der Werkausstellung mit seinen Freskokartons, über einen Meter breit und fast zwei Meter lang; das Glassensterentwürfen, Gipsmodellen für religiöse Plastik obere ist übrigens wesentlich billiger als das untere. und Photos von Kirchen zeigt Arbeiten, die entweder Ueberhaupt ist die Schlafwagenfahrt viel billiger als in schon wirklich ausgeführt sind oder noch zur Ausführung Europa, jedenfalls beim augenblicklichen Dollar=Stand. kommen. Der Anteil des nicht Verwerteten ist außerFederung, Matratze, Daunenkissen, alles ist gut und sau= ordentlich gering. Die Ausstellung bietet vor allem ber; das weiße Bettuch ist noch halb an der Wand hoch= willkommene Gelegenheit, die markanten christlichen gezogen, aber auch ohne diesen Schutz würde kein Staub Freskomaler(Plontke, Hecker, Burkart, Oskar Martinkorn eindringen; dafür sorgt die„Klimatisierungs=An=Amorbach u. a..) nebeneinander auf ihre Eigentümlage“, die in allen Pullman=Wagen vorhanden ist: Un= lichkeiten hin und auf den weiten künstlerischen Raum, unterbrochen wird die Luft gewechselt, im Sommer ge den sie erfüllen, zu betrachten. Auch das dem häuslichen Erste Originalaufnahme vom Aufstieg zum Stratosphärenfluge den der belgische Ingenieur Max Cosyns(vor der Sondel stehend) mit seinem Assistenten von der Elst(aus der Sondel sehend) von Dinant aus unternahm Gebrauch dienende, religiös gestimmte Tafelbild und die religiöse Graphik kommen mit Werken zu Wort, deren Vertiefung in das Thema und deren inbrünstiger künstlerischer Ernst an die Gedanken und Gesinnungen der alten deutschen Mystiker erinnern. Die religiöse Plastik bringt feierliche und tektonische Wirkungen von neuer Art hervor; sie ist über die Abklatschkunst und die süßliche Verniedlichung hinaus. Von der Architektur sind in der Ausstellung neben bekannten größeren Werken des letzten Jahrzehnts vor allem einige erfreuliche Proben jüngerer, landschaftverbundener bayerischer Dorfkirchen zu sehen. Mit kostbaren ausgeführten Stücken und großen Entwürfen ist schließlich noch eine Kunstübung vertreten, die lange Zeit fast ausschließlich von der Kirche gepflegt und weitergegeben wurde: die an das Material gebundenen Künste der Glasmalerei, des Mosaiks und ihrer Abarten. Die aus dem Handwerklichen aufsteigenden Kräfte haben der Kunst genutzt, wie die vorliegenden Probe zeigen. Insgesamt bietet die Ausstellung das Bild einer von lebendigen Antrieben erfüllten Kunst christlicher Prägung, die aus dem deutschen Monumentalgefühl neue Größe schöpft. E. K. Die Droste=Gesellschaft hielt ihre Tagung in Dortmund und Altena ab. Prof. Schulte=Kemming= hausen auf Burg Altena versuchte. Leben und Werk der Dichterin zu deuten. Er schilderte ihr reines Menschentum und bezeichnete ihre Dichtkunst als aus dem Volkstum Westfalens erquellendes Germanentum. Illustrierend sprach Friedrich Castelle, der Herausgeber des „Türmer" und bekannte Droste=Rezitator, einige ihrer schönsten Dichtungen. Im Rahmen einer Morgenfeier im alten Dortmunder Rathaus gab der Vorsitzende der Gesellschaft, Univ.=Prof. Julius Schwering, eine kurze Geschichte der bisher veranstalteten Tagungen und machte des weiteren Ausführungen über Annette als Künderin westfälischen Volkstums. Daneben hörten wir ein Streichquartett von Max v. Droste, einem zu Joseph Haydn in naher Beziehung stehenden musikalischen Oheim der Dichterin. Eine aus den Beständen der Dortmunder Stadt= und Landesbibliothek zusammengestellte Droste=Ausstellung rundete das Bild der diesjährigen Tagung der Droste=Gesellschaft ab. Der bekannte Missionshistoriker Pater Jephyrin Engelhardt, gebürtig aus Bilshausen auf dem Untereichsfeld, ist im 83. Lebensjahr in der Franziskanermission Sania Barbara in Kalifornien gestorden. Seine Forschungen waren der Missionstätigkeit aller Orden. namentlich in Kalifornien, gewidmet, wobei er mit vielen Vorurteilen aufräumen konnte. Auf dem Rückzug Von Karl Benno von Mechow. Eben erscheinen in der„Kleinen Bücherei“ des Verlages Albert Langen Georg Müller, München, drei neue Bändchen, in denen das große Geschehen des Krieges dichterisch beschworen wird. Mit Erlaubnis des Verlages bringen wir aus der Erzählung„Sorgenfrei“ von Karl Benno von Mechow das Anfangs=Kapitel. Der Winter begann mit Stürmen, mit Regen und nassem Schnee, indessen der Krieg in sich verfiel. War es kürzlich, war es vor dreihundert Jahren? Darum geht es hier nicht. Ein Krieg endete, er brach auseinander, wie ein mürbes Gefäß, das dem Schicksal aus den Händen gefallen war. Aber um ihn geht es hier nicht, es geht um Menschen: Friedrich Ramm und seine in verborgener Stille blühende Frau, sie lebten und sie starben am Leben, wie es ihnen bestimmt war. Die Scherben des großen Krieges rollten über die Erde, viel Schutt deckte die hoffenden Felder; aus den baltischen Ländern zogen die deutschen Truppen ab. Sie eilten ihrer Heimat entgegen und sahen sich nicht mehr um. In großen und kleinen Hausen marschierten sie, flüchtend die einen, in soldatischer Zucht die anderen, alle jedoch eilend und von einem einzigen Wunsche getrieben. Dieser Wunsch war das Kommando ihrer armen und atemlosen Reise, ein anderes kannten sie nicht. Sie sahen vor sich, was das Ihrige war: Haus, Frau, Kinder und Leben. Was sie hinter sich ließen, kümmerte sie nicht. Ihr Marsch war schwer, die Gefahren liefen hinter ihnen her, kamen ihnen zuvor und fielen sie von der Seite an. Die deutsche Grenze war noch fern, kaum ihrem sehnsüchtigen Gedanken erreichbar. Die Russen waren hinter ihnen her und bedrohten ihre Flanken. Aufständische saßen in allen Dörfern und Städten, schosen aus den Häusern und sperrten ihnen das Quartier. An der Küste Estlands begleitete ein Geschwader, das aus Kronstadt gekommen war, ihren Zug und warf schwere Gränaten weit in das Innere des Landes. Sie trafen nichts, die dort auf ihren Schiffen, vielleicht konnten sie mit ihren großen Kanonen nicht richtig schließen, die rotbemützten Helden der russischen Revolution. Nicht erinnerlich, daß auch sie noch in das fliehende Heer Wunden schlugen. Aber das Gurgeln und Poltern ihrer schweren Granaten herrschte gewaltig über dem Lande und erschütterte manches flüchtende Herz. Der fliehende Mensch ist von allen armen Menschen der ärmste,— aus jedem Busch neben dem Wege wächst ihm eine Gefahr, der Schrei einer Krähe läßt seinen Atem stocken. Er bedarf keines Gewitters. Ihm genügt der leiseste Wind. Ihm genügt, daß in den Lüften ein seltsamer Aufruhr ist und schwere Granaten ihre Wege rauschen. Er bezieht alles auf sich, er verstummt, er hastet gebeugt und augenlos über seine Straßen. Schlecht steht es um den fliehenden Menschen, denn sein Herz ist ohne Trost. Sein Herz ist jeder Schönheit, jeder Güte verschlossen, ist Kälte und Ichsucht wie erloschen. Wer ihm eine Blume wiese, über den würde er lachen.— Dennoch geschah es, daß in einer der einsam ziehenden Kolonnen ein Mann zu einem Manne von Liebe sprach. Es war ein Trupp Reiter. Er gehörte nicht zu denen, die ohne Anhalt und Besinnung eilten, immer nur eilten, nicht zu denen, die das von der Führung bestimmte Nachtquartier in wilder Sorge überliefen, die auf den Schlaf verzichteten, um nur immer im Laufen zu bleiben, die von jeder Minute verlangten, daß sie durch sie der Heimat um einige Schritte näher gebracht würden. Es war ein Zug Dragoner, er ritt gemessen wie im Frieden, langen Schritt und kurzen Trab, auf Lucke und die Lanzen auf der Lende. Sie waren nicht fröhlich, aber es fielen ihnen auch keine Tränen in den Bart. Sie waren auf dem Marsch, wie sie es oft gewesen. Es ist der Marsch durch das Leben: einmal vor, einmal zurück. Einmal wird er enden. Der Führer, ein Leutnant, ritt mit dem Sergeanten an der Queue, denn hinten war der Feind. Sie waren Nachsicherung, sie waren wohl die letzten des heimwärts ziehenden Heeres. Eine Brücke hatten sie gehalten und dann gesprengt. Nun holten sie langsam auf. Und im Winde ihres herbstlichen Reitens, auf einer leeren in Nässe ertrinkenden Straße, unter dem fern über die kahlen Länder brausenden Orgelton der Schiffsgranaten erzählte dieser Leutnant ein privates Stücklein seines Lebens. Er sprach zu seinem bärtigen Sergeanten von einer Liebe. Rein, das tat er wohl nicht, und man konnte nicht finden, daß er sich etwa schamlos entdeckte, sich als Führer lächerlich machte, sich als Mensch etwas vergab. Nichts dergleichen, das Wort Liebe kam gar nicht aus seinem Munde. Er redete dürre Sätze, einen nach dem anderen, wie man im Militärischen spracht, wie man Meldung gibt von einer Erkundung am Feind, von der Krankheit eines Pferdes. So sprach er, nachlässig und in kurzen Sätzen. Es ist möglich, daß der Sergeant aus diesem Gerede von Liebe gar nichts erfuhr. Er spitzte nicht die Ohren, er schmunzelte nicht; er schaute dienstlich drein und sagte Jawohl. Wir aber, die wir davon wissen, hören zwischen den Worten einen fernen, zarten Klang. Wir finden zwischen der Dürre eine fremde Lieblichkeit versteckt; ja, wir erbeden leise vor einem Gefühl und ahnen von seiner nachschwingenden Kraft und von einer jäh aufbrennenden Sorge. Das war es, was der Sergeant an schlichter Tatsächlichkeit erfuhr: „Bartels,“ sagte der Leutnant,„bald kommen wir an einen Kreuzweg.— Kreuzweg, ein doppelsinniges Wort. Unsere Straße geht geradeaus, wir haben da nichts weiter zu überlegen. Wir biegen aber doch nach Norden ab und reiten ans Meer. So denke ich, Sergeant. Wir reiten nur eine Stunde, nicht mehr, und dann sind wir am Ziel.— Da ist ein Gut am Meer, ein ziesiges Haus, gewissermaßen ein Schloß. Aber das ist nicht unser Ziel. Auch der Herr, dem es gehört, geht uns nichts an. Nein, wir wollen kein Hungerstündlein und keinen Schritt abseits der Straße vergeuden, um einem reichen Manne sein Vermögen zu retten. Sergeant, es geht hier nicht um Geld und toten Besitz. Um ein schutzloses Leben geht es. Schutzloses Leben! Wir sahen gestern, wie es endet. Wir kamen zu spät und ritten vorbei und konnten sie nicht einmal mehr begraben. Was war es in Erro dort? Nicht mehr und nicht weniger, als was jetzt überall geschieht in diesem Land, das wir verlassen müssen: die Aufständischen kamen, brannten das Haus nieder, hetzten das Vieh auf die Felder und erschlugen den Besitzer. Auch seine Frau haben sie getötet und sein Kind. Ein Menschenkind— und eine Frau, die nicht weniger schuldlos war.“ Herbstnähe Milder scheint das Sonnenlicht, dlasser schon der serne Hügel— wie ein fardiges Gedicht schließt der Jalter seine Flügel. Richt mehr wird er in der Au seine dunten Schwingen spannen, die so oft im Blumentau nach des Ledens Süße sannen— Bald wird sich dafür das Blatt an den Bäumen welkend färden, um, noch einmal fardensatt. mit dem Falter still zu sterden.. 5Bm. Kurzes Feuilleton Ein Werk Jan van Eycks entdeckt. In englischem Privatbesitz wurden jetzt von M. J. Friedländer zwei Grisaille=Täfelchen mit der Darstellung einer Verkündigung entdeckt, die einwandfrei als Werk des Jan van Eyck, des großen Schöpfers des Genter Altars, nachgewiesen werden konnten und aus der Zeit um 1439 stammen müssen. Erneuerungsarbeiten an Kölner Kirchen. An den kunst= und baugeschichtlich sehr interessanten Bauten von S. Andreas und S. Kunibert in Köln werden Erneuerungsarbeiten vorgenommen, ebenso an der S. Severinskirche, in der man überdies wichtige spätromanische Wandmalereien von hohem künstleriichen Wert entdeckt, die nunmehr aufgedeckt werden und erhalten bleiben sollen. Auch an hervorragenden Tafelgemälden des Meisters S. Severin hat man die notwendigsten Erneuerungsarbeiten vorgenommen. Darüber hinaus wurden mehrere größere Repräsentationsräume des Rathauses von störenden Ausstattungsstücken befreit. Gute Fortschritte machte auch die Inventarisation der Kölner Kunstdenkmale. Der Christkönigs=Kongreß in Einsiedeln ist auf das nächste Jahr verschoben worden. Statt seiner wird in St. Gallen eine internationale Christkönigs=Konferenz stattfinden, zu der besondere Einladungen ergehen. Rundfunkprosramm vom 23.—25. Ausust Honnerstag.30 Morgenruf; anschließend: FrühConnereinp konzert,—.05 Leibeübungen.—.25 Morgenkonzert.—.50—.05 Morgenruf— Zeit, Wetter, Nachrichten.—.00 Zeit, Wetter, Wasserstandsmeldungen.—.05 Hilde Bremus: Frauenturnen.— .20—.30 Sturmangriff auf den Herd— 1000 Zeit, Nachrichten, Wasserstandsmeldungen.— 10.19 Unterhaltungskonzert.— 11.30 Funkwerbung der Reichspostreklame.— 12.00 Musik am Mittag. Unterhaltungs= konzert auf Schallplatten.— 12.45 Mittagsmeldungen 1, Glückwünsche.— 13.00 Das Westd. Kammerorchester.— 13.45 Mittagsmeldungen 2.— 15.15 Maria Waterkamp: Ewiges Deutschland().— 15.30 Wirtschaftsmeldungen 1.— 15.50 Stimme der Zeit.— 16.00 Nachmittagskonzert.— 17.00 Theodor Däubler zum Gedächtnis.— 17.45 Zur Kölner Kolonialausstellung. Rasse und Kultur der Völker in den ehemaligen deutschen Kolonien.— 18.05 Jugendgruppe.— 18.30 Adagio aus dem Violinkonzert=dur von Bach. Georg Kuhlenkampff(Violine).— 18.40 Vom Tage.— 18.50 Wirtschaftsmeldungen.— 19.00 Lustige Schallplatten.— 19.45 Stipppisite.— 20.00 Erste Abendmeldungen.— 20.10 Märchen und kleine Musik.— 22.00 Zeit, Wetter, Nachrichten.— 22.30—24.00 Nachtmusik. .30 Morgenruf; anschließend: Frühkonzert. —.05 Leibeübungen.—.25 Maria Müller: Süßmost im Haushalt.—.35 Morgenkonzert.— .50—.05 Morgenruf— Zeit, Wetter, Nachrichten.— .00 Zeit, Wetter, Wasserstandsmeldungen.—.05 Hilde Bremus: Frauenturnen.— 10.00 Zeit, Nachrichten, Wasserstandsmeldungen.— 10.10 Für Euch daheim!— 10.30 Wir und die Welt.— 11.30 Funkwerbung der Reichspostreklame.— 12.00 Musik am Mittag. Uebertragung aus dem Städt. Saalbau Essen.— 12.45 Mittagsmeldungen 1, Glückwünsche.— 13.45 Mittagsmeldungen 2.— 14.00—14.45 Unterhaltungskonzert auf Schallplatten(Balladen).— 15.15 Josef Wagner: Arbeiter und nationalsozialistisches Deutschland.— 15.30 Wirtschaftsmeidungen 1.— 15.45 Fröhlicher Besuch aus einer landwirtschaftlichen Frauenschule des Sauerlandes.— 16.00 Nachmittagskonzert.— 16.30 Chorkonzert.— 17.00 Aus dem großen Kriege. Karl üde: Das Wiedersehen.— 17.15 Kleine Musik.— 17.40 Wanderungen in Rheinland und Westfalen. Franz Predeek: Wanderfahrt Hagen— Bad Wildungen.— 18.00 Wie die NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“(Gau KölnAachen) ins Allgäu fuhr. Ein Bericht von Achim Holtz. — 18.20 Englische Unterhaltung.— 18.40 Vom Tage.— 18.50 Wirtschaftsmeldungen 2, Sportvorbericht.— 19.00 Wir stellen vor.— 19.45 Politischer Kurzbericht.— 20.00 Erste Abendmeldungen.— 20.10 Operetten=Abend. — 21.30 Arbeitsschlacht im Westen.— 22.00 Zeit, Wetter, Nachrichten.— 22.20 Filmecke.— 23.00—21.00 Nachtmusik. .30 Morgenruf; anschließ.: Frühkonzert. Samslag:.05 Leibesübungen.—.25 Morgenkonzert.—.50—.05 Morgenruf— Zeit, Wetter, Nachrichten.—.00 Zeit, Wetter, Wasserstandsmeldungen. —.05 Hilde Bremus: Frauenturnen.—.20—.30 Pauline Wild: Vom deutschen Volkstanz.— 10.00 Zeit, Nachrichten, Wasserstandsmeldungen.— 10.10 Lieselotte Hoppe: Kindergarten.— 10.30 Für Euch daheim!— 11.00 Guckkasten. Rund um das Meer!— 11.30 Funkwerbung der Reichspostreklame.— 12.00 Musik am Mittag(Blasmusik).— 12.45 Mittagsmeldungen 1.— 13.00 Die fröhlichen Fünf.— 13.45 Mittagsmeldungen 2. — 14.00 Wochenendkonzert auf Schallplatten.— 14.45 Kleines Kunterbunt.— 15.30 Wirtschaftsmeldungen 1. — 15.45 Arbeitsbeschaffungsfront.— 16.00 Nachmittagskonzert: Neue deutsche Tänze.— 17.00 Westfälische Heimatmuseen erzählen. Osnabrück.— 17.15 HJ. singt und musiziert.— 17.50 Volk erzählt. Franz Müller=Frerich: De Fahnendriäger.— 18.10 Neues aus Forschung und Wissenschaft: Was ist eigentlich mit den kosmischen Strahlen?— 18.40 Vom Tage.— 18.50 Wirtschaftsmeldungen 2, Sportvorbericht.— 19.00 Leo Eysoldt spielt mit seinem Orchester zum Tanz.— 20.00 Erste Abendmeldungen und Saar=Rundschau.— 20.15 Bunte Musik.— 20.45 Pennäler! Lustige Szenen und Erinnerungen von Gustav Halm.— 21.40 Bunte Musik.— 22.00 Zeit, Wetter, Nachrichten.— 22.30—.00 Nachtund Tanzmusik. Nachruf Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, am Sonntag, den 19. August seinen treuen Diener Herrn Josef Weber Lehrer I. R. zu Sich Ins Jenseits abzurufen. Der Heimgegangene starb im hohen Alter von 86 Jahren, verschen mit den hl. Sterbesakramenten der röm.-kath. Kirche. Mit ihm endete ein Leben, das der Stadt Bonn in seinen Stellungen viel gewesen ist. Insbesondere hat der Verstorbene noch nach seiner Versetzung in den Ruhestand dem kath. Waisenhause durch eine beinahe 20 jahrige treue und gewissenhafte Verwaltung der Rendantur unschätzbare Dierste geleistet. Die Schwestern und Kinder des kath. Waisenhauses werden mit den vielen anderen, welche dem Verewigten Im Leben nahegestanden, seiner nach dem Tode nicht vergessen und gerne ihn in ihre Gebete einschließen. Bonn, den 22. August 1934. Das Kuraterlum und die Schwestern des kath. Waisenhauses. Das erste Jalilgeudchtme für unseren lieben unvergeßlichen Sohn und Bruder Ludwig Weiden findet am Donnerstag, den 23. August 1934, morgens 9 Uhr in der Münsterkirche in Bonn statt, wozu freundlichst einladet. Familie Jos. Weiden. Sonder-Angebot IaRatbheiseh Ragout......60 Brust.64 Nierenbraten.68 Schulter......68 Keule.75 konkurrenzlos billig H. Dahlhausen Bonn, Dreieck 12—14 Filialen: Breitestraße 13 Wenzelgusse 48 Vektikalonder Mittwoch, 22. August Als Stolz der Haustrau gelt von jeher der wohlgefüllte Wäscheschrank. Bett-, Tisch-, Haus- und Frottierwäsche zeigt ihnen in reicher Auswahl unser Fenster 2 am Markt. Donnerstag, 23. August Der steis noch zunehmende Verkauf in Haus- und Gartenkleidern zeigt die steigende Beliebtheit dieses prektischen Kleidungsstückes. Besichtigen Sie diese Abteilung unverbindlich im 1. Stock unseres Hauses. Freitag, 24. August Noch einige Wochen kann unser Baby die trische Luft genießen. Eine reiche Auswahl sämtlicher Baby-Artikel und Baby-Kleidung finden Sie in unserer Spezial-Baby-Abteilung im 1. Stock. „ iumos und Kissen in Federn, Halbdaunen und Daunen nur von Betten-Trimborn Bonn, Gudenaugasse 12—14 Sondertamrt nach Köbionz! Gutscheine gegen Fahrkarte eintauschen bis Freitag bei der Kreisleitung, Baumschulallee 38 und Städt. Verkehrsamt, Poststrasse, Schosser kauten billiget zum Ausmauern von Oeten und Herden Chamotte-Mehl in Säcken und Paketen Feuerieste ChamotteSteine und Platten in jeder Größe und Stärke Eisenkitt- Pecora Roster u. Rosterstäbe Herdplatten u. Ringe in allen Größen bei AnTUR Bahm G. m. b. H. Eisengrobhandlung BONN, Stockenstraße 20—24 Bradeh's Sonder-Angebot Zerter Schmorbraten.65 la Sauerbraten.68 Zarter Gullasch o. Knochen.68 Ochsen Gulasch e. Knochen.75 Gehucktes.60 Kneblauchwerst.60 Leberwurst.60 Bonn, Wenzelgasse 59 an der Sandkaule Teleion 2928 —6 Monate alt, plattkopf, fehlerfrei, kauft Paul Knappe, Lülsdorf, Siegkreis.(2 Schöne junge Schweinchen hat abzugeben. Bayerhof Hersel. Bett, Sosa, Herde, Vertikow, Schränke. 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August 1934 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 5000 N. 274806 6 Gewinne zu 3000 M. 136716 396622 396623 12 Gewinne zu 2000 M. 27990 36150 46890 87621 215641 292322 62 Gewinne zu 1000 N. 22348 62900 64620 79637 106121 169633 196074 202917 206080 213279 220693 235970 236151 241762 250769 267260 275733 278979 28854 320413 361926 356710 367801 370760 88 Gewinne zu 600 M. 29322 29475 48731 50535 64701 72795 74814 97390 108492 128591 149671 152926 166211 169241 160669 165921 171940 177865 186211 191206 199261 201797 215826 217258 232590 2344 1 244698 248203 261453 263126 264348 281606 287674 293652 294739 295139 315632 324180 326759 341994 367992 378375 380976 398 Gewinne zu 300 M. 1817 2622 3400 9342 16869 19967 22396 24108 27302 27979 28716 28744 29386 35750 37065 37197 38356 38412 39846 40093 40336 44567 48725 49479 49666 60663 61797 55902 57350 67431 59999 62692 64187 67445 72436 72723 73670 78926 79449 79873 80693 82003 82696 82961 84985 87677 87749 87963 89005 89215 89284 91776 92099 92480 92481 94830 95784 98369 102260 103917 105616 106966 106896 107432 112467 116603 116060 116585 121860 122867 130061 130204 130501 131429 131675 132061 144674 146886 148457 151890 162025 152068 153360 155774 162233 165578 174624 180162 182605 184076 184757 193695 193774 195809 197418 197899 198140 199766 200426 200869 203065 206570 207081 208828 212664 212949 215195 217035 223478 224816 225525 226646 227145 233065 233456 235618 236061 237494 239061 239358 240716 243279 246170 252087 253422 255693 256330 257418 258025 258418 259918 231628 264474 267216 267744 268683 270500 271181 276129 276212 276795 277072 282341 282674 284837 285370 285887 288715 291569 293167 297641 300622 303502 304275 306278 306487 308041 309011 311065 311316 311990 312782 313937 319476 325751 328277 329417 329824 831892 334201 334272 339387 339645 341210 341720 346773 347477 353047 363791 354364 356740 356806 359226 360575 363061 364032 367134 367205 372409 372738 375711 376388 376519 379115 380688 383815 385080 386852 394165 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 5000 M. 104096 4 Gewinne zu 3000 M. 319709 348637 20 Gewinne zu 2000 M. 47125 146225 173704 290525 248555 253113 258240 263044 369065 393249 24 Gewinne zu 1000 M. 66414 101255 107823 132140 139474 169517 189714 236351 309172 326014 360200 390827 66 Gewinne zu 500 M. 6120 25269 37160 45911 47445 70170 72957 82810 88223 88697 93391 103647 109205 116554 139637 140395 181859 193647 207028 208339 208594 261761 271143 285749 299794 303476 307636 312247 327719 328627 340030 353419 387242 354 Gewinne zu 300 N. 6435 7065 7718 11816 12470 14996 16394 17550 25651 26706 32817 34658 35768 36952 37256 37512 30000 43390 47653 48637 49197 52791 63903 68291 69103 70767 71013 81543 84275 84712 86284 86817 97279 98690 103277 104432 111926 114732 115539 119090 123290 123745 128897 129264 111748 119155 130207 143312 163814 175376 182783 133105 136062 139253 143203 153260 162058 162094 162164 167595 172171 174670 174582 179101 179154 180411 182141 186113 191382 192456 196095 202871 209477 212746 214260 215290 226206 228902 229216 229967 230193 232106 240027 242454 244592 246666 248039 250711 251039 261767 258307 259794 260981 261600 264358 266144 269836 274927 275798 279628 281606 285428 286866 288897 290842 290866 291062 300463 300834 301109 304n1n S0##E7 307369 307819 307858 323456 323740 324512 330815 331715 332462 348077 348477 348882 363055 364359 365194 365945 366585 371322 372318 372410 376653 385617 390138 392814 393897 395288 396487 96095 002871 304UfU-SUroo! 309828 311256 326915 328753 335264 340404 360687 361071 88963 388333 SVZUS 40765 54673 61820 74133 76780 93772 96271 111889 121413 132807 145281 166044 175428 184798 207009 227207 234389 249519 260538 27·012 285460 300243 307206 321618 328893 346602 362968 367645 388818 398887 20 Tagesprämten. Auf jede gezogene Nummer sind zu“ Prämien zu je 1000 RM gefallen, und zwar je ie auf die Lose gleicher Nummer in den beiden Adteilungen I und II: 24946 25121 65728 69605 70491 72132 96318 107995 224945 232954 Im Gewinnrade verblieben: 380 Tagesprämien zu 1000 M. ferner 2 Gewinne zu 1000000, 2 zu 300000, 2 zu 75000, 4 zu 50000, 4 zu 30000, 8 zu 20000, 26 zu 10000, 132 zu 5000, 244 zu 3200, 598 zu 2000, 1220 zu 1000, 3036 zu 500, 11868 zu 300 M.