A***•••A"*** (Bonner Stadt=Anzeiger Sieg=Rhein=Zeitung Godesberger Volkszeitung) Erscheint täglich außer Sonn= u. Feiertags. Bezugspreis monatlich.— Mi.(einschl. ca..— Mk. Transportkosten It. Ums.=St.=Ges.). Postversandort Bonn. Druck und Verlag: Heinrich Köllen. Bonn, Rosental. Hauptgeschäftsstelle: Sürst 1. Fernsprecher: Sammel= nummer 4141: nach Geschäftsschluß und Sonn= und Feiertags: Redaktion 4141(Privat Köllen 4143). Bankverbindung: Städt. Sparkasse Bonn. Postscheck: Köln 102535.— Anzeigenpreise siehe Pflichtindruck. Bei Konkurs fällt jeder Nachlaß für Anzeigenbeträge fort. Die Vergütung für Anzeigenmittler ist fällig erst nach ordnungsmäßigem Rechnungsausgleich. Freitag, den 17. August 1934(Sibylla) Nr. 188— 63. Jahrgang von Papens große Frieden Deutschland— Oesterreich Beachtliche Ansprachen bei Ueberreichung des Beglaubigungs. schreibent beim Bundespräsidenten DNB Wien, 16. August. Amtlich wird mitgeteilt: Der neuernannte deutsche Gesandte Franz von Papen ist Donnerstag um 12 Uhr mittags in Begleitung des diplomatischen Personals der Gesandtschaft beim Bundespräsidenten Miklas erschienen, um ihm sein Beesprasidenten Mirtas erschienen, um Dym Eig. glaubigungsschreiben zu überreichen. Der Gesandte wurde vom Kabinettskommissär Dr. Galli feierlich eingeholt. Eine Ehrenkompagnie leistete bei der An= und Abfahrt unter den Klängen des Generalmarsches die Ehrenbezeugung. Bei der Ueberreichung des Beglaubigungsschreibens, die nach Austausch freundschaftlicher Ansprachen stattsand, waren Bundesminister Dr. Verger=Waldenegg und Kabinettsdirektor Klastersky anwesend. Bei dem Austausch der Beglaubigungsschreiben hielt Herr von Papen folgende Ansprache: Herr Bundespräsident! Vom Herrn deutschen Reichskanzler als außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister in besondrer Mission nach Wien entsandt, habe ich die Ehre, Ew. Exzellenz mein Beglaubigungsschreiben zu überreichen, das zugleich von der Abberufung meines Herrn Amtsvorgängers Mitteilung macht. Indem ich das ehrenvolle Amt übernehme, die deutsche Regierung bei der österreichischen Regierung zu vertreten, din ich mir der hohen Bedeutung und Verantwortung der Aufgaben bewußt, die dieses Amt gerade unter den gegenwärtigen Verhältnissen in sich schließt. Es ist der Wunsch der Reichsregierung und zugleich das letzte Vermächtnis deo verewigten Reichspräsidenten, Generalseldmarschall von Hindenburg, an mich, daß das leider getrübte Verhältnis zwischen Deutschland und Oesterreich wieder in normale und freundschaftliche Bahnen geleitet werde. Mein vornehmstes Bestreben wird es daher sein, meine ganze Kraft für die Verwirklichung dieses Wunsches einzusetzen und so dazu beizutragen, daß sich in unseren staatlichen Beziehungen die Gefühle der Freundschaft wiederherstellen, wie sie unserer tausendjährigen Stammesund Kulturgemeinschaft entsprechen. Ich trete an diese große Aufgabe voll Zuversicht heran, weil ich des besten Glaubens bin, daß die auf Blutsverwandtschaft und gemeinsamer Geschichte beruhenden Bande zwischen unseren beiden Ländern unzerstörbar sind und weil serner eine Zusammenarbeit auf geistigem, sozialem und wirtschaftlichem Gebiet für den europäischen Wiederaufbau unerläßlich ist. Deshalb hege ich die Hoffnung, daß ich bei meiner Tätigkeit auf die hohe Unterstützung Ew. Exzellenz und die unentbehrliche Mitwirkung der österreichischen Regierung rechnen kann. Auf diese Ansprache des Gesandten von Papen antwortete Bundespräsident Miklas: Herr Gesandter! Mit Vergnügen nehme ich aus Ihren Händen das Schreiben entgegen, durch das Sie Se. Exzellenz, der Herr deutsche Reichslanzler als außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister des Deutschen Reiches in Wien beglaubigt. Gleichzeitig übernehme ich das Abberufungsschreiben betreffend Ihren Vorgänger, den Herrn Gesandten Dr. Rieth. Mit Genugtuung habe ich Ihren Worten entnommen, daß Ew. Exzellenz in erster Linie mit der besonderen Mission betraut sind, im Sinne Ihres nun in Gott ruhenden großen Reichspräsidenten, Generalfeldmarschalls von Hindenburg, das Verhältnis zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reich wieder zu einem normalen zu gestalten. Ich bitte Ew. Exzellenz, die Versicherung entgegenzunehmen, daß es auch mein aufrichtiger Wunsch ist, unseren Beziehungen von Staat zu Staat wieder jenen freundschaftlichen Charak= ter zu geben, der den geschichtlichen Gegebenheiten und so vieler Gemeinsamkeiten in Sprache und Kultur unserer beiden Staaten entspricht. In dem Bestreben nach Durchführung dieser Aufgabe werden Ew. Exzellenz bei mir und der Bundesregierung jederzeit die vollste Unterstützung finden. In diesem Zusammenhang drängt es mich, auch der Hoffnung und zuversichtlichen Erwartung Ausdruck zu verleihen, daß auch auf wirtschaftlichem Gebiet die zwischen unseren beiden Staaten bestehenden Störungen beseitigt werden und daß es uns gegönnt sein wird, in wirtschaftlicher Zusammenarbeit mit den anderen Ländern Europas zur Ueberwindung der allgemeinen Wirtschaftskrise und zur Förderung des Wohlstandes der Völker beizutragen. Indem ich Ew. Exzellenz aufrichtig bitte, in diesem Sinne auf meine Wirkung zu rechnen, heiße ich Sie, Herr Gesandter. in Oesterreich freundlich willkommen. Daran knüpfte sich eine in herzlichen Worten gehaltene Unterredung zwischen dem Bundespräsidenten und dem Gesandten von Papen. Fahnen heraus! DNB Berlin, 16. August. Die Reichspropagandaleitung gibt bekannt: Am Freitag, dem 17. August, spricht der Führer zum deutschen Volk. Am Sonntag legt das deutsche Volk durch ein einstimmiges Ja sein Treuebekenntnis zum Führer und Volkskanzler ab. Diese Tage sollen Festtage der Nation sein. Desholb ergeht an die gesamte Bevölkerung der Ruf: Heraus mit den Fahnen! Vom 17. bis 19. August wehen in Stadt und Land die Banner der Nation. Von allen Fenstern und Türmen sollen die Siegeszeichen des erwachten Deutschlands grüßen. Sie sollen der Welt zeigen, daß die deutsche Nation und ihr Führer eins sind. Reichspropagandaleiter der NSDAP. gez. Dr. Goebbels. * Alle ösfentlichen Gebäude flaggen. DNB Berlin, 16. Aug. Das deutsche Volk bekennt sich am 19. August geschlossen und freudig zu seinem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Aus diesem Anlaß flaggen auf Anordnung der Reichsregierung von Freitag, den 17. bis einschließlich Sonntag, den 19. August sämtliche Gebäude des Reiches, der Länder. der Gemeinden, der Körperschaften des öffentlichen Rechts und der össentlichen Schulen. Diese Anordnung wird hiermit den Behörden amtlich mit dem Hinzufügen bekanntgegeben, daß eine schriftliche Mitteilung der Anordnung an sie nicht ergeht. Das Audland zum Eestamen. Starke Beachtung, aber auch grobe Mißdeutungen Londoner Stimmen Mahnung Hindenburgs Mein Kanzler Adolf Hitler und seine Bewegung haben zu dem großen Ziele, das deutsche Volk über alle Standes= und Klassenunterschiede zur inneren Einheit zusammenzuführen, einen entscheidenden Schritt von historischer Tragweite getan. (Hindenburgs politisches Testament.) * Ich scheide von meinem deutschen Volk in der festen Hoffnung, daß das, was ich im Jahre 1919 ersehnte, und vas in langsamer Reise zu dem 30. Januar 1933 führte, # voller Erfüllung und Vollendung der geschichtlichen Sendung unseres Volkes reisen wird. In diesem festen Glauben an die Zukunft des Vaterlandes kann ich bekuhigt meine Augen schließen. (Hindenburgs politisches Testament.) DNB London, 16. August. Die Kommentare der Londoner Heimatschriftleitungen zu der Veröffentlichung des politischen Testaments des verstorbenen Reichspräsidenten von Hindenburg lassen erkennen, wie verständnislos man dort, im Gegensatz zu manchen Berliner Korrespondenten, den Ereignissen in Deutschland gegenübersteht. So sagt„Daily Expreß“ ironisch, plötzlich sei „das lange vermißte Dokument gesunden worden“. An seiner Echtheit sei kein Zweifel möglich, denn Herr von Papen setze sich dafür ein. Die weiteren Ausführungen des Blattes sind üble Verleumdungen der deutschen Propaganda. Ebensowenig Gnade findet das politische Testament Hindenburgs vor den Augen des„Daily Herald“, des Blattes der Labour Party, das auch in ironischer Form den Inhalt und die Gunst des Zeitpunktes, in dem es erschien, beklagt. „Daily Telegraph“ überschreibt seine Meldung:„Hindenburg vermacht Deutschland an Hitler.“ In seinem Leitaussatz nennt das Blatt die Veröffentlichung im gegenwärtigen Augenblick ein Meisterstück der Propaganda. Das Blatt geht in seiner Enttäuschung über den Inhalt des Testamentes so weit, Hindenburg einen Opportunisten(!) zu nennen. Es versucht serner, den Sinn und Inhalt durch den Hinweis darauf herabzusetzen, daß das Testament vom 11. Mai datiert sei, „das heißt nach der Zeit, in der der Streit zwischen den Monarchisten und dem linken Flügel der Nationalsozialisten lebhaft geworden war, aber anderseits vor der Hinrichtung der Leute der Linken". Früher hatte man in englischen Blättern lesen müssen, die Ereignisse des 30. Juni hätten„Leute der Rechten“ getroffen. Die Ratlosigkeit der englischen Presse kommt durch nichts deutlicher zum Ausdruck. „News Chroniele“ erklärt u.., Reichspräsident von Hindenburg enttäusche die Leute, die gehofft hätten, er werde einen Nachfolger ernennen. Aber er zeige. daß er„mindestens bis zum Mai“(!) Vertrauen zu Hitler hatte. * ie französische Presse DRB Paris, 16. August. Die Pariser Blätter veröffentlichen am Donnerstag den Wortlaut des Testamentes Hindenburgs an erster Stelle und versehen es teilweise mit eigenen Kommentaren. Während die einen den Anschein zu erwecken versuchen, als ob das Testament in allen seinen Teilen nicht echt sei(!). und die anderen den Amstand unterstreichen, daß es erst 13 Tage nach dem Tode des Reichspräsidenten und kurz vor der Volksabstimmung veröffentlicht wird, wollen wieder andere darin keine restlose Anerkennung der politischen Ziele des Führers erblicken(!). Es ist der immer wiederkehrende krampfhafte Versuch der französischen Blätter, zu intrigieren und alles, was in Deutschland vor sich geht, zu verwischen und zu trüben, um es der Oeffentlichkeit in entstellter Form vorsetzen zu können. „Echo de Paris“ veröffentlicht das Telegramm mit dem Zusatz, daß der erste im Jahre 1919 geschriedene Teil bestimmt authentisch sei. Im ganzen genommen stelle es eine prächtige Propoganda für den Führer dar. „Journal“ erklärt, man wisse nicht, ob der zweite Teil ebenfalls von der Hand Hindenburgs geschrieben sei, kommt aber auch zu der Schlußfolgerung, daß der verstorbene Reichspräsident das Werk Hitlers anerkenne und dem Führer seinen Dank ausspreche. „Petit Journa!“ erklärt, es sei noch nicht möglich, eine Aussprache über die Echtheit des Testaments zu eröffnen. Jeder Kommentar sei daher vorläufig überflüssig. Man müsse aber zugeben, daß das sensationelle Schriftstück die Rolle, die der„alte Herr“ gespielt habe, genau so wiedergebe, wie sie die Geschichte aufnehmen werde. Während also diese drei Blätter die Ansicht vertreten, daß das Schriftstück eine volle Anerkennung Hitlers und seiner Politik sei, aber zwischen den Zeilen den hilflos anmutenden Versuch unternehmen, seine Echtheit in Zweifel zu stellen, ist der„Matin“ ganz entgegengesetzter Aufsassung. Das Blatt zweiselt nicht daran, daß es sich um das Testament des Reichspräsidenten handelt. Es sei im übrigen nicht das Schriftstück eines stolzen Erneuerers des Reiches, sondern eines Dieners des alten preußischen Reiches. Alle müssen abstimmen! DNB Berlin, 16. August. Entgegen Gerüchten, die systematisch von Saboteuren ausgestreut werden, wied nochmals darauf hingewiesen, daß selbstverständlich jeder Volksgenosse zur Wahlurne gehen muß, und daß nicht abgegebene Stimmen nicht etwa als Ja=Stimmen gewertet werden, sondern dem großen Bekenntnis für den Führer am 19. August verloren gehen. Im Zeitgeschehen Starker Widerhall Das politische Testament unseres verewigten Hindenburg findet in aller Welt den starken Widerhall, den die Persönlichkeit des Toten wie der Inhalt seines Vermächtnisses an sein Volk verdienen. Man hatte bereits gleich nach dem Verscheiden von dem Vorhandensein eines Testaments gehört, ohne aber zunächst Genaueres zu erfahren. Um so erfreulicher wird nunmehr die Tatsache empfunden, daß der Vater nicht ohne ein Wort des Abschieds von den Seinen ging. Die Befriedigung hierüber kommt in der gesamten deutschen Presse zum Ausdruck. Sie zitiert und kommentiert in würdiger Form die markantesten Sätze, darunter auch die folgenden: „Nur schrittweise, ohne einen übermächtigen Widerstand zu erwecken, waren daher die Fesseln, die uns umgaben, zu lockern. Wenn manche meiner alten Kameraden die Zwangsläufigkeit dieses Weges damals nicht begriffen, so wird doch die Geschichte gerechter beurteilen, wie bitter, aber auch wie notwendig im Interesse der Aufrechterhaltung deutschen Lebens mancher von mir gezeichnete Staatsakt gewesen ist.“ „Ich weiß, daß vieles noch zu tun bleibt, und ich wünsche von Herzen, daß hinter dem Akt der nationalen Erhebung und des völkischen Zusammenschlusses der Akt der Versöhnung stehe, der das ganze deutsche Vaterland umsaßt.“ Einmütig wird auch Hindenburgs Parole zur Treue gegenüber dem Vaterland und zur Einigkeit ausgenommen und unterstrichen, wie diese Einheit und Einigkeit gerade bei der bevorstehenden Volksabstimmung von höchster nationaler Bedeutung sei. Wie verschiedenartig klingt demgegenüber das Echo aus dem Ausland. Gewiß anerkennt man auch hier die einzigartige Bedeutung dieses Dokuments, aber namentlich in Paris und London werden auch weiter Stimmen laut, die an hämischer Kritik, Unterstellungen und Mißdeutungen schwerlich zu übertreffen sind. Dabei hat das Testament nicht nur Sinn und Aufgabe für das eigene Volk, sondern ebenso für die Gemeinschaft der Völker. Und es würde Europa nur zum Vorteil sein, wenn es über die letzten Worte eines Hindenburg ein wenig nachdächte. Alle müssen mittun! Noch bei jeder Wahl hat es die Spezies Volksgenossen gegeben, die glaubte, sie dürfe sich der Entscheidung entziehen, da es auf ihre einzelne Stimme doch nicht ankomme. Es ist sogar schon der Fall zu verzeichnen gewesen, daß die Nichtwähler die größte Partei ausmachten. Das ist nun zwar bei der starken Anteilnahme aller Volkskreise am politischen Geschehen und bei dem bis in die verzweigtesten Ecken ausgebauten Wahldienst nicht mehr zu befürchten. Aber es handelt sich bei dieser neuartigen Form der Volksbefragung nicht allein darum, ob das Wahlziel erreicht wird, sondern auch, mit welcher Seimmenzahl die Entscheidung gefällt wird, die doch nicht zuletzt gegenüber der Außenwelt das große Gewicht eines einheitlichen Volkswillens hat. Es wird auch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß nicht abgegebene Stimmen keineswegs als JaStimmen gewertet werden, sondern dem großen Bekenntnis für den Führer verloren gehen. Es gibt keinerlei Vorwand und Entschuldigung, wenn derart bedeutsame Entscheidungen fallen, wie am kommenden Sonntag. Von dieser Erkenntnis bis zur zweiten, daß staatspolitische Vernunft und nationales Verantwortungsgefühl die Aufbauarbeit des Führers und seine Bemühungen um Zurückgewinnung der deutschen Weltgeltung fördern und unterstützen müssen, ist dann nur ein kurzer Schritt. Der 19. August muß darum ein geschlossenes Volk mit einem geschlossenen Willen sehen. Hamburg rüstet zum Führertag DRB Hamburg, 16. August. Die Nachricht, daß der Führer der Freien und Hansestadt Hamburg einen offiziellen Besuch abstatten und von hier, dem Ausfalltor Deutschlands zur ganzen Welt, seine große Rede an das deutsche Volk halten werde, hat ein gewaltiges Echo gefunden. Eine sieberhafte Unruhe hat die sonst so„kühlen“ Hamburger und nicht weniger das Hamburger Hinterland und die Nachbarschaft ergriffen. Bereits am Mittwoch wurden die organisatorischen Vorbereitungen begonnen. 24 Stunden später waren schon tausende Hände dabei, dem Stadtbilde einen feierlichen und würdigen Rahmen zu geben. Fahnenmasten werden aufgestellt, Girlanden gespannt, Transparente gezogen, frisches Grün an Türen und Fenstern angebracht. In den Auslagen der großen und kleinen Geschäfte stehen Bilder, Büsten und Plaketten des Führers. Auf dem Adolf=Hitler=Platz vor dem Rathause, das gleichfalls schon außen und innen einen festlichen Schmuck erhält, werden neben den Fahnenmasten auch Pilz=Lautsprecher aufgestellt, die erstmalig in Hamburg Verwendung finden. Das Programm. Der Führer trifft um 13 Uhr auf dem Flugplatz ein und fährt sofort zum Rathaus, wo ein feierlicher Empfang durch den Senat stattfindet. Um 17 Uhr Besichtigung der Hamburger Hafenanlagen. Von 18 bis 20 Uhr ist im Hotel Atlantik eine Reihe Empfänge vorgesehen. Um 20,30 Uhr spricht der Führer vom Rathaussaal über alle deutschen Sender. Für den Abend ist eine festliche Illumination der ganzen Stadt vorgesehen. * Die Reichspropagandaleitung gibt bekannt: Der Führer spricht am Freitag, dem 17. August, abends.30 Uhr bis 10 Uhr vom Hamburger Rathaus über alle deutschen Sender. Diese große Rede wird vom ganzen deutschen Volk Heute aband 20.30 Uhr spricht der Führer über alle deutschen Sender! Nr. 188. Freitag, 17. August 1934. gehört. Die Organisationen der NSDAP haben dafür im weitesten Umfang Gemeinschaftsempfang vorbereitet. Volksgenossen und Volksgenossinnen! Es darf am Freitagabend in Deutschland niemanden geben, der die Rede des Führers nicht hörte. Neben den großen gemeinsamen Kundgebungen sollen sich diejenigen, die nicht daran teilnehmen können, zum gemeinschaftlichen Empfang in den Wohnungen versammeln. Volksgenossen ohne Rundfunk sollen von solchen, die Rundfunk besitzen, eingeladen werden, mit ihnen zusammen die Rede des Führers zu hören. Die Kundgebungen auf öffentlichen Plätzen, die die Rede des Führers übertragen, müssen gewaltige Demonstrationen der Einheit und des Vertrauens des deutschen Volkes zu Adolf Hitler werden. Aufruf der Kulturschaffenden DRB Berlin, 16. August. Die unterzeichneten Persönlichkeiten richten folgenden Aufruf an die Oeffentlichkeit: Volksgenossen, Freunde! Wir haben einen der Größten deutscher Geschichte zu Grabe geleitet. An seinem Sarge sprach der junge Führer des Reiches für uns alle und legte Bekenntnis ab für sich und den Zukunftswillen der Nation. Wort und Leben setzte er zum Pfand für die Wiederaufrichtung unseres Volks, das in Einheit und Ehre leben und Bürge des Friedens sein will, der die Völker verbindet. Wir glauben an diesen Führer, der unsern heißen Wunsch nach Eintracht erfüllt hat. Wir vertrauen seinem Werk, das Hingabe fordert, jenseits aller krittelnden Vernünftelei, wir setzen unsere Hoffnung auf den Mann, der über Mensch und Ding hinaus in Gottes Vorsehung gläubig ist. Weil der Dichter und Künstler nur in gleicher Treue zum Volk zu schaffen vermag, und weil er von der gleichen und tiefsten Ueberzeugung kündet, daß das heiligste Recht der Völker in der eigenen Schichsalsbestimmung besteht, gehören wir zu des Führers Gefolgschaft. Wir fordern nichts anderes für uns, als was wir anderen Völkern ohne Vorbehalt zugestehen, wir müssen es für dieses Volk, das deutsche Volk, fordern, weil seine Einheit, Freiheit und Ehre unser aller Los und Wille ist. Der Führer hat uns wiederum aufgefordert, in Vertrauen und Treue zu ihm zu stehen. Niemand von uns wird fehlen, wenn es gilt, das zu bekunden. Werner Beumelburg, Ernst Barlach, Rudolf S. Binding, Hans Friedrich Blunck, Verleger Alfred Bruckmann, Richard Euringer, Prof. Emil Fahrenkamp, Erich Feyerabend, Gustav Frenssen, Wilhelm Furtwängler, Prof. Dr. Eberhard Hanfstaengl, Gustav Havemann, Erich Heckel, Proj. Eugen Hönig, Hans Ihlert, Hans Johst, Georg Kolbe, Erwin Kolbenheyer, Werner Krauß, Franz Lenk, Heinrich Lersch, Prof. Karl Lörcher, Architekt Walter March, Agnes Miegel, Börries Freiherr von Münchhausen, Emil Nolde, Paul Pfund, Hans Pfitzner, Prof. Dr. Wilhelm Pinder, Mies van der Rohe, Prof. Dr. Paul Schultze=Naumburg, Hermann Stehr, Richard Strauß, Joseph Thorak, Generalintendant Hans Tietjen, Oberbürgermeister Dr. Weidemann, Arnold Weinmüller. Zum 18. Uugust Die außenpolitische Bedeutung der Volksabstimmung DNB Berlin, 10. August. Der„Tag“ hat den Reichsaußenminister Frhrn. von Neurath gebeten, die besondere außenpolitische Bedeutung des 19. August zu würdigen. Der Minister hat dieser Aufforderung in längeren Ausführungen entsprochen, denen wir folgendes entnehmen: Die Entscheidung am 19. August muß in erster Linie eine möglichst eindrucksvolle Demonstration unseres Einheitswillens werden. Wir müssen alle hinter den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler treten, um der Welt zu zeigen, daß wir alle hinter ihm stehen bei seinem großen Werk der Einigung und Befreiung Deutschlands. Im Mittelpunkt unserer gegenwärtigen Außenpolitik steht die Frage der Gleichberechtigung. Der Versailler Vertrag hat uns in vieler Hinsicht diskriminiert, am wesentlichsten dadurch, daß er uns eine einseitige Abrüstung aufzwang. Solange wir uns in diesem Zustand einseitiger Abrüstung und Wehrlosigkeit befinden, sind wir nicht gleichberechtigt unter den Völkern, und unsere außenpolitische Handlungsfreiheit ist wesentlich beschränkt. Dies hat die ganze Nachkriegszeit in wahrhaft erschreckender Deutlichkeit bewiesen. Wie würden auch in Zukunft den größten Gefahren ausgesetzt sein, wenn wir unsere Lage auf dem Rüstungsgebiet nicht ändern würden. Denn die anderen Staaten— das haben die vieljährigen Abrüstungsverhandlungen in Genf klar erwiesen— wollen offenbar selbst nicht abrüsten, jedenfalls nicht in absehbarer Zeit. Unsere Lage inmitten Europas und inmitten hochgerüsteter Staaten erlaubt es uns nicht, waffenlos zu bleiben; denn immer, wenn wir schwach wurden, wurden wir der militärische Tummelplatz Europas. Es ist der Sinn unserer Forderung auf militärische Gleichberechtigung, daß wir in der Lage sein wollen, ähnliches Geschehen unserem Volke in Zukunft zu ersparen. Weil wir einen gesicherten deutschen Frieden wollen, weil wir unsere höchste nationale Pflicht darin sehen, unserem Volk einen Frieden in Ehre und Freiheit zu sichern, deshalb fordern wir Gleichberechtigung. Wir fordern sie als ein Naturrecht unseres Volkes. Trotzdem wird diese Forderung in einem Teil des Auslandes immer noch bekämpft und abgelehnt. Man versucht unsere Absichten zu verdächtigen und gibt sich der trügerischen Hoffnung hin, wir würden in unseren Bemühungen um die Durchsetzung unserer Forderung erlahmen. Dabei spielt die Hoffnung auf Gegensätze innerhalb unseres Volkes eine wichtige Rolle. In Lebensfragen unseres Volkes kann und darf es keine Meinungsverschiedenheit geben. Wenn es darum geht, eine wichtige Kundgebung unseres nationalen Willens zu vollbringen, und für Einigkeit, Gleichberechtigung, Sicherung eines Friedens der Ehre und Freiheit unsere Stimme zu geben, darf niemand an der Wahlurne fehlen. Deshalb am 19. August mit Adolf Hitler für Deutschlands Freiheit und Zukunft! Es hill dus Teden der Kutton! Aufruf des Ministerpräsidenten Goering zum 19 August Von der Saar Knox wird widerlegt. DNB Saarbrücken, 16. August. Der internationale oberste Gerichtshof des Saargebiets in Saarlouis hat am Donnerstag in einer besonderen Sitzung dem Haftentlassungsantrag des reichsdeutschen Majors a. D. Dr. Schäfer entsprochen und diesen sofort in Freiheit gesetzt. Dr. Schäfer befindet sich bereits wieder in Deutschland. Mit der Persönlichkeit Dr. Schäfers hatte sich Prasident Knox besonders eingehend in seinem Brief an den Völkerbund beschäftigt, ihn als einen Kronzeugen für die angeblich illegale Tätigkeit der Deutschen Front angeführt. Wörtlich stand in dem Brief des Herrn Knox zu lesen: „Die Regierungskommission hatte nämlich vor einigen Wochen davon Kenntnis erhalten, daß saarländische Landjäger mit der deutschen geheimen Staatspolizei in Trier in Verbindung getreten waren und ständige Beziehungen mit ihr unterhielten. Die dieserhalb geführte Untersuchung hat zur Verhaftung eines Deutschen, der im Besitz eines von der Polizeidirektion Darmstadt auf einen falschen Namen ausgestellten Passes war, geführt.“ Wenn sogar ein internationaler Gerichtshof, der wahrhaftig nicht in dem Verdacht einer Angst vor der „Vergeltung“ von 1935 arbeitet, die Vergehen des Majors Schäfer als so geringfügig beurteilt, daß er auf Haftentlassung erkennt, war es zum mindesten eine übertriebene Maßnahme des besongten Saarpräsidenten, darüber nach Genf zu berichten. DNB Berlin, 16. August. Der Völkische Beobachter veröffentlicht folgenden Aufruf des Ministerpräsidenten Goering an das deutsche Volk zum 19. August: Meine lieben deutschen Volksgenossen und Volksgenossinnen! Adolf Hitler hat das deutsche Volk zum 19. August aufgerufen, darüber zu entscheiden, ob es mit der Vereinigung der Aemter des Reichsoberhauptes und Reichskanzlers in seiner Person einverstanden ist. Wie immer, wenn der Führer das Volk ruft, gilt es, eine Frage von ungeheuer weittragender Bedeutung für das Schicksal Deutschlands zu entscheiden. Generalfeldmarschall von Hindenburg, der Schirmherr des deutschen Volkes, ist nicht mehr. In stummer und ehrfürchtiger Ergriffenheit gedenken wir des großen Helden. Er lebt in den Millionen deutscher Herzen weiter. Heute aber gilt es das Leben der Nation. Die Zukunft stellt an uns große, neue Anforderungen. Nach dem Willen des großen Verewigten hat das deutsche Volk die Hände nicht untätig und fassungslos ob des schweren Verlustes in den Schoß gelegt. Mit verdoppelten Kräften gehen wir vielmehr daran, in seinem Geiste weiterzuarbeiten, zu kämpfen und zu siegen. Wir sind nicht untätig, wir sind aber auch keinen Augenblick unruhig gewesen in banger Sorge um die kommenden Wochen und Monate, um die Zukunft und die Frage, wer nunmehr on höchster Spitze Deutschlands Schutz und Schirm sein solle. Das deutsche Volk hat sich in den schweren Tagen um seinen Führer zusammengeschlossen, der im entscheidenden Augenblick an die Spitze Deutschlands trat und damit sowohl das Vermächtnis des verewigten Generalfeldmarschalls wie den Willen der Nation erfüllte. Mit dieser genialen Tat ist zugleich eine staatspolitische Entscheidung weittragender Bedeutung gefallen. Ein Mann vereinigt in Deutschland die höchsten, mächtigsten und verantwortungsreichsten Aemter des Reiches. In einer Person allein liegt das Schicksal unseres Volkes. Der beste und stärkste Mann, der die Berechtigung zum Führer tausendjach bewiesen, dem die Liebe und das Vertrauen aus jedem deutschen Auge entgegenleuchtet, ist allein berufen, Deutschland in lichte Höhe zu führen. Adolf Hitler ist auch der oberste Garant der unbeschränkten Freiheit des deutschen Volkes und des ehrlichen und aufrichtigen Friedens, im Innern und nach außen. Freiwillig sordert er jetzt die Stimme seines Volkes. So selbstverständlich die Entscheidung ist, um so wichtiger ist es, daß das ganze deutsche Volk in der Geschlossenheit, die uns der Führer geschenkt hat, am Sonntag zur Wahlurne geht. Niemand darf fehlen und sich des Vertrauens seines Führers unwürdig erweisen. Es gilt, der ganzen Welt eine machtvolle Demonstration entgegenzustellen, die alle Lügen und Verdrehungen über das neue Deutschland hinwegsegt. Es gilt, zu zeigen, daß Adolf Hitler und das deutsche Volk eins geworden sind, eins geworden in Denken, Handeln und Fühlen. Adolf Hitler hat sein Volk aufgerusen, deutscher Volksgenosse, folge seinem Rufe und lege am Sonntag Dein freudiges und ehrliches Bekenntnis ab. Der narag Pirzty in Wien Bramatische Schüberungen vom 25. Juli Zum holländischen Clearing Willen zur Verständigung. DRB Amsterdam, 16. August. In maßgeblichen Wirtschaftskreisen wird die Auffassung vertreten, daß die Inkraftsetzung des Devisenclearing=Gesetzes gegenüber Deutschland keineswegs als eine unsreundliche Handlung, sondern lediglich als ein Bestreben Hollands, eine günstigere Verhandlungsgrundlage zu schaffen, zu betrachten sei. Man erwartet deshalb hier auch keine deutschen Vergeltungsmaßnahmen, sondern hat die Ueberzeugung, daß man auf beiden Seiten im Laufe der bevorstehenden neuen Verhandlungen alle Anstrengungen zu einer befriedigenden Klärung der Lage unternehmen wird. Aus Haager amtlichen Kreisen verlautet hierzu, daß die niederländische Abordnung sich schon in den nächsten Tagen nach Berlin begeben dürfte, um dort die Besprechungen wieder aufzunehmen. Man scheint eine Lösung auf der Grundlage erzielen zu wollen, daß man sich auf beiden Seiten zu einem freiwilligen Clearing entschließt. DNB Wien, 16. August. Im Prozeß gegen die Ravag=Aufständischen wurde am Mittwoch der Kronzeuge Rudolf Kauf, der als Heimwehrmann vor dem Gebäude Dienst tat, vernommen. Zu Beginn ermahnte ihn der Vorsitzende, stets zu bedenken, daß von seiner Aussage Tod oder Leben der Angeklagten abhänge. Kauf, der bei dem Putsch verwundet wurde, bezeichnete den Angeklagten Paul als den, der auf ihn geschossen habe. Kauf sagte weiter, als Mörder des Regierungsinspektors Flug komme nach seiner Meinung nur der tödlich getroffene Putschist Schredt in Frage. Am Nachmittag schilderten die Angestellten der Ravag ihre Erlebnisse während der zwei Stunden, die sie, eingeschlossen im Gebäude, umschwirrt von den Kugeln, bedroht von den Handgranaten, die die Alarmabteilungen in das Gebäude schleuderten, verbrachten. Besonders eindrucksvoll waren die Angaben des technischen Angestellten Kayser, der folgendes ausführte: Die Schießerei wurde immer ärger. Der Schauspieler Ferstl, der auch später zu Tode getroffen wurde, gebärdete sich wie wahnsinnig und bat die Aufrührer auf den Knien, ihn herauszulassen. Tatsächlich wurde er auch später hinausgebracht und gerade auf dem Wege vom Senderaum in ein sicheres, sensterloses Zimmer, fiel er den von außen hereinkommenden Kugeln zum Opfer. Wir versuchten, der Polizei Zeichen zu geben, doch man bemerkte uns nicht. Auf einmal ertönte ein furtbaret Krach. Das war die erste Handgranate. Bald darauf wurde es vollkommen finster. Wir hörten die weiteren Einschläge der Handgranaten um uns und verspürten heißen Qualm. Flammen züngelten auf, wir wußten, es brannte. Jetzt dachten wir: Nun ist alles gleich, lieber durch Kugeln sterben, als im Feuer umkommen. Wir stürzten aus dem Zimmer. Auf dem Gang sahen wir schon Tote liegen. In diesem Augenblick drangen Wachbeamte herein und riefen:„Hände hoch!" und verhafteten alle, um erst später Freund von Feind zu sondern. Inzwischen hörten wir, wie der Feuerkampf weiter ging. Der nächste Zeuge ist der Sprecher der Ravag, Theodor Ehrenberger, jener Mann, der von den Aufständischen gezwungen wurde, die falsche Angabe zu machen. Er erklärte, nach der falschen Angabe hätten ihn die Aufständischen gezwungen, Schallplatten mit deutschen Märschen zu senden. Bald danach aber sei die Sendeanlage durch eine Zweigstelle der Ravag abgeschaltet worden. Chinesischer Seeräuberdampfer versenkt. Bei Bajansussu hat ein mandschurisches Kanonenboot, dessen Kommandant der japanische Offizier Nakasima ist, einen chinesischen Piratendampfer versenkt. Die Besatzung, in Stärke von 21 Mann, hatte es abgelehnt, sich zu ergeben. An der Universität Salzburg wird bereits in diesem Herbst eine katholische philosophische Fakultät errichtet werden. Bundespräsident Miklas teilte mit, daß die Regierung ausdrücklich ihre Genehmigung hierz## erteilt habe. Oesterreich erhält 30 000 Mann England und Frankreich einverstanden. DNB London, 16. August. Reuter meldet aus Paris: Wie verlautet, sind die französische und die britische Regierung übereingekommen, daß die österreichische Armee für ein weiteres Jahr eine Stärke von 30000 Mann behalten darf. Noten mit entsprechendem Inhalt werden binnen kurzem nach Wien gesandt werden. Dem Vernehmen nach dürfte auch die italienische Regierung den gleichen Schritt tun. Von einem österreichischen Ersuchen um eine weitere Vermehrung des österreichischen Heeres über 30 000 Mann hinaus ist in Paris nichts bekannt. Nordostgrenze konzentriert worden waren, in ihre Heimatgarnisonen zurückbefohlen worden. Die Zurückbewegung ist bereits im Ganze. 150 000 Tonnen norwegischer Tran. Zwischen einer Gruppe norwegischer Walfischfänger und dem Reichsernährungsministerium ist ein Lieferungsvertrag im Betrage von 1½ Millionen Pfund Sterling abgeschlossen worden, wonach die norwegische Gruppe sich verpflichtet, 150000 Tonnen Tran zu liefern. Das Abkommen ist von der Bedingung abhängig, daß ein besonderes Verrechnungsabkommen erreicht wird. Die Italiener rücken ab DRB Rom, 16. August. Wie Agenzia Stefani mitteilt, sind die Divisionen, die nach den Ereignissen vom 25. Juli 1934 als Vorsichtsmaßnahme an der Nord= und Streik in den amerikanischen Baumwol= und Kunstseidefabriken? Die Newyorker Jahrestagung des Verbandes der vereinigten Textilarbeiter Amerikas drohte für die Baumwoll= und Kunstseidefabriken den Generalstreik an, wenn nicht die Arbeitgeber die Aufnahme von Kollektiv= verhandlungen zugäben Rücksendung von nach der Wahl DNB Berlin, 16. Aug. Der Reichominister des Innern hat die Landesregierungen ersucht, die Gemeindebehörden anzuweisen, die am Abstimmungstage vor dem Wahlvorstand ordnungsmäßig abgegebenen Stimmscheine bis zum 22. August an die Gemeindebehörden des Ausstellungsortes zu versenden. Diejenigen Wahlberechtigten, die von ihren Stimmscheinen aus iegendwelchen Gründen keinen Gebrauch gemacht haben, werden in ihrem eigenen Interesse aufgefordert. die nicht benutzten Stimmscheine bis zum gleichen Zeitpunkt an die Gemeindebehörden des Ausstellungsortes zurückzusenden. Stiftung der Opfer der Arbeit Acht Millionen Reichsmark. DRB Berlin, 16. August. Vor einigen Tagen fand eine Sitzung des Ebrenausschusses der„Stiftung der Opfer der Arbeit“ statt. An der Sitzung nahmen die Staatsräte Walter Schumann, Dr. Fritz Thyssen und Dr. von Stauß teil. Der ehrenamtliche Geschäftsführer, Oberregierungsrat Dr. Ziegler, berichtete über den Stand der eingegangenen Svenden. Diese haben fast den Betrag von acht Millionen erreicht. Für das„Hilfswerk Buggingen“ ging ein Betrag von über 400000 Mark ein. Es wurde sodann über die eingegangenen Gesuche beschlossen. Von 2124 Anträgen, die von dem Büro der Stiftung vorbereitet waren, wurden 1692 mit einer Unterstützung bedacht, während bei 432 Gesuchen auf Grund der vorgenommenen Prüjung der Verhältnisse eine dringende Notlage sich nicht ergab. Bei 1058 Gesuchen wurde eine monatliche Unterstützung für ein ganzes Jahr in Höhe von 410 860 Mark, bei 634 Gesuchen eine einmalige Unterstützung im Gesamtbetrage von 77295 Mark vom Ehrenausschuß bewilligt. Es gelangte damit also ein Gesamtbetrag von beinabe einer halben Million Mark zur Verteilung. Die gesamten, von der Stiftung seit ihrem Bestehen erfolgten Bewilligungen erreichen damit eine Summe von rund 1½ Millionen Mark. Graßes Unwetter über Braila Ueber 199 Häuser eingestürzt. DNB Bukarest, 16. August. Ein starker Wolkenbruch zerstörte einen beträchtlichen Teil der Hasenstadt Braila an der Donau. Die Regenmassen sprengten die über ein Jahrhundert alten Kauäle, die von den Türken gebaut worden sind. Fast hundert Häuser stürzten ein und viele andere drohen zusammenzufallen. Es entstanden Löcher von über zehn Meter Tiese. Der Verkehr wurde stellenweise ganz unterbrochen. Es kam zu dramatischen Panikszenen. Hunderte Einwohner suchten Rettung auf der Straße, wo sie aber zu ihrem Entsetzen auf die immer neu entstehenden Löcher stießen. Infolge des Ausmaßes der Katastrophe konnte noch nicht festgestellt werden, ob auch Menschenleben zu beklagen sind. Der Sachschaden ist aber beträchtlich. Im Hasen drang das Wasser in die Getreidesilos und richtete großen Schaden an. Der Wolkenbruch wiederholte sich in den Nachmittagsstunden über Bukarest. Auch in der Hauptstadt richtete das Unwetter große Schäden an. Die Feuerwehr mußte in 500 Fällen eingreifen, um das Wasser aus den Häusern zu pumpen. Die durch die Stadt fließende Dombrutsche stieg in wenigen Minuten über normal. Konzen Da der Mangel an evangelischen Pfarrern noch immer anbält, sind zur Zeit in der Provinz Sachsen fast ein Drittel, in der Mark Brandenburg 237, in Schlesien 130, in Ostvreußen 105, in Westfalen 46, im Rbeinland 35 und in der Grenzmark 12 Pfarrerstellen unbesetzt. * Die österreichische Bundesregierung hat die Vaterländische Front damit beauftragt, die Organisation für die Errichtung eines Denkmals des Bundeskanzlers Dollfuß durchzuführen. Die Kosten sollen ausschließlich durch die Opferfreudigkeit der Bevölkerung aufgebracht werden, und es ist beabsichtigt, das Denkmal zum österreichischen Nationaldenkmal zu machen. * Nach Mitteilung des„Neuigkeits=Weltblattes“ habe Bundeskanzler Schuschnigg der Anregung von Freunden zugestimmt, eine Leibwache nach Art des Gardes du Coros zu bilden. Sie soll aus ebemaligen Offizieren der Kaiserschützen besteben, die den Verbänden der ostmärkischen Sturmscharen angehören. Die Leibwache, die auch mit Maschinenvistolen ausgerüstet sein wird, soll den Kanzler nicht nur in Wien, sondern zum Teil auch auf seinen Reisen begleiten. * Der Leiter einer Arbeitslosenversammlung in Kovenhagen, in der eine Protestentschließung gegen das„deutsche Mörderregiment“ angenommen worden war, ist wegen Beleidigung zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Das Verfahren gegen ihn war auf Veranlassung der deutschen Gesandtschaft eingeleitet worden. Wie die Justizpressestelle Berlin mitteilt, sind in Auswirkung des Gesetzes über Gewährung von Straffreiheit vom 7. August allein im Bezirk Groß=Berlin bisher über 1000 Häftlinge auf freien Fuß gesetzt worden. * Im Vassar College, einem der größten der amerikanischen Colleges für weibliche Studierende, ist das Heiratsverbot aufgehoben worden, das bisher für alle amerikanischen Studentinnen galt. Aus Bonn- Stadt und-Land Wertungs= oder Kritiksingen Ein Schlußwort zu dem Sängerkrieg. Der neue Rheinuferbahnhof wird gebaut Der schon lange geplante neue Endbahnhof der Rheinuferbahn und der Vorgebirgsbahn wird bekanntlich den größten Teil des freigelegten Geländes an der Meckenheimer Straße und dazu das zwischen diesem Gelände und der Reichsbahn liegende Stück der Thomastraße in Anspruch nehmen. Dieses Straßenstück wird von nächsten Montag ab gesperrt, da mit den Arbeiten für den neuen Bahnhof begonnen wird. Der Anfang der Thomastraße ist bereits verlegt worden, das neue Straßenstück beginnt gegenüber der Kreissparkasse und führt um den künftigen Bahnhof im Bogen herum, mußte aber, entsprechend den Höhenverhältnissen der zu bauenden Bahnsteige und Gleisanlagen höher angelegt werden als die Meckenheimer Straße bisher war. Zum Ausgleich dieses Höhenunterschiedes ist in den letzten beiden Wochen die Meckenheimer Straße zwischen Bahnhof= und Münsterstraße erhöht worden. Dabei mußten auch die in der Straße liegenden Gleise der Siebengebirgsbahn gehoben werden. Oberbürgermeister Rickert hat nach beendetem Urlaub gestern seine Amtsgeschäfte wieder ausgenommen. Brunnenbeleuchtung. Wegen des zurzeit sehr starken Fremdenverkehrs in Bonn werden bis auf weiteres bei gutem Wetter Samstags und Sonntags die beiden Brunnen in der Poppelsdorser Allce und auf dem Kaiserplatz von Eintritt der Dunkelheit ab bis 22.30 Uhr beleuchtet. Der Eisenbahnübergang Neuterstraße wird von nächsten Montag, morgens 6 Uhr, bis Dienstag nachmittag 6 Uhr wegen Gleisarbeiten gesperrt. Dem Führer die Treue: Ja! Kriegsopfer und Volksabstimmung Um den Kriegsbeschädigten ein längeres Anstehen im Abstimmungslokal zu ersparen, ist an die Wahlvorstände die Anweisung ergangen. Kriegsopfer gegen Vorzeigung des Ausweises bevorzugt abzusertigen. Kleingärtner=Verein Vonn=Süd. Die heutige Versammlung fällt der Hitlerrede wegen aus. Sie findet am nächsten Freitag statt. Unfälle. Ein Radfahrer aus Vilich wurde Donnerstag abend gegen 10 Uhr auf der Koblenzer Straße. Nähe Rheinweg, von einem Auto angefahren und etwa 20 Meter mitgeschleift. Der Radfahrer erlitt sehr schwere Verletzungen und wurde in das Johanniter=Krankenhaus gebracht. Der Apvell an die deutsche Einigkeit In den Bonner Vororten wird eifrig geworden für die Abstimmung am Sonntag. Ueberall finden in den größten Sälen Kundgebungen statt. in denen der Sinn des kommenden Wahlsonntags ausgelegt wird. Gleichzeitig mit der Versammlung in Endenich. über die wir gestern berichteten, sand in Popvelsdori Mittwoch abend eine von Ortsgruppenleiter Scheibner in Poppelsdorf einberufene Versammlung statt. Auch sie erfreute sich eines regen Besuches. Gauredner Kur aus Köln rief auf zum einmütigen Bekenntnis an der Wahlurne. Adolf Hitlers Sinnen und Trachten gehe doch nur dahin, dem deutschen Volke seine Ehre wiederzugeben. Auf die Dauer werde man Deutschland, allein schon aus wirtschaftlichen Gründen. die Gleichberechtigung nicht versagen können. Der Nachfolger des Feldmarschalls könne nur jemand sein, der das Vertrauen des Volkes hat. Auf die Dauer aber könn= die Arbeit des Führers nur Erfolg haben, wenn das deutsche Volk einig sei. * Wahlversammlung in Kessenich In Kessenich fand im Saale Kemp eine große Wahlkundgebung statt„in der Gauwirtschaftsberater Dr. Schmidt aus Köln sprach. Eingeleitet wurde die Versammlung durch Ortsgruppenleiter Weller, der darauf hinwies, das Kessenich nicht nur im Sport zwei Meisterschaften errungen habe, sondern auch im Geiste des Zusammenstehens am Sonntag eine dritte erringen müsse. Gauwirtschaftsberater Schmidt deutete an, daß durch die Führung Adolf Hitlers große Wirtschaftsgesetze erlassen worden wären, die auf allen Gebieten erstrebenswerte Neuerungen gebracht hätten. Aber wir haben die große Genugtuung erfahren, daß Hindenburg der jungen nationalsozialistischen Bewegung die Hand reichte, und damit für Deutschland die Tore zu einer besseren Zukunft öffnete. Das Band zwischen dem alten und jungen Deutschland, das den verstorbenen Reichspräsidenten und den Führer verband, ist ein Symbol für die Einigkeit und Größe Deutschlands. Ueber allerlei Blumennamen In Wiese und Garten bbühen mannigsach die bunten Sommerblumen. Wir freuen uns ihrer, wir kennen viele von ihnen. Haben wir aber schon einmal über ihre Namen nachgedacht? Viele Fremdlinge sind unter den uns so vertrauten Blumenkindern: ihre Namen verraten es uns. Wer dächte sonst daran, daß Rose und Jasmin aus Persien stammen? Aus ihrem fremdartig süßen Duft mag man es auch wissen. Reseda. Lilie und Wicke haben ihren Namen aus dem Lateinischen: die Tulve aber stammt aus dem Reich der Osmanen. Das türkische ölbend= Turban liegt dem Namen zugrunde: als Turban sah man die offene Tulvenblüte an. Unser Veilchen ist eine kleine Viola, eben ein kleines violettes Bbümchen. Diese fremden Namen klingen alle sehr schön, längst sind ihre Träger bei uns heimisch geworden. Aber sind nicht auch die deutschen Namen lieblich und sinnvoll. uns noch viel vertrauter als alles Fremde? So die Namen: Vergißmeinnicht, Rührmichnichtan. Jelängerjelieber, Tausendschönchen. Tränendes Herz. Wegwarte, Brennende Liebe! Der Beherrscher der Bowlenund des Waldes ist der Waldmeister. Im Garten steht mit trotzig=finsterem Gesichtchen das Stiefmütlerchen: aus Storms reizender Novelle wissen wir, daß es eigentlich„Viola tricolor", das„dreifarbige Veilchen“ heißt. Davon will das Volk aber nichts wifen: es liebt sinnenhaft=bezeichnende Namen. Darum heißt es statt Digitalis und Campanula unEs freut mich, daß mein Artikel bezüglich Wertungssingen in Sängerkreisen so lebhaften Beifall gefunden, und auch von Musiksachverständigen, die in Mehlem waren und vielfach mit einem andern Ergebnis gerechnet hatten, für richtig befunden wurde, wie zahlreiche Zuschriften mir bestätigen.— Leider ist mein Artikel aber offenbar von Loreley Mehlem, wie auch von Herrn Wertungsrichter Kämpf falsch verstanden worden. Es hat mir gänzlich ferngelegen, für die offenbar zutage liegenden Schäden und Ungerechtigkeiten den Mehlemer Verein oder die Wertungsrichter verantwortlich zu machen. Nur das durchaus falsche Wertungssystem sollte damit gekennzeichnet und seine üblen Begleiterscheinungen im rechten Licht gezeigt werden. Daß hierin gründlich Wandel geschaffen werden muß, beweist die Antwort von Herrn Kämpf am besten.— Das Wertungssingen soll ein Erziehungsfaktor sein für die Männerchöre. Daß es diese Aufgabe nicht erfüllt, haben die Erfahrungen bewiesen. Bei einem Kritiksingen kommt man diesem Ziele schon näher. Herr Staatskapellmeister Dr. Laugs hat z. B. mehrere Kritiksingen geleitet, wobei er jeden Verein auf Fehler und Schwächen aufmerksam machte, und vor allem gute Ratschläge gab, wie man es besser machen könne. Den Dirigenten gab er noch spezielle Ratschläge und Winke. Ein solches Kritiksingen war jedesmal sehr nutzbringend und belehrend und ersparte jedem Verein irgendwelche Zurücksetzung und Enttäuschung, da m. W. die Punktierung fortfiel, wenigstens nichts davon bekannt gegeben wurde. Die Leistungen der Chöre waren deshalb nicht weniger gut als auch bei Wett= oder Wertungssingen, vielleicht sogar noch besser.— Zum Kritiksingen genügt auch ein musikalischer Sachverständiger. Vorbedingung ist allerdings ein gut durchlüfteter Saal, damit Sänger und Kritiker nicht unter drückender Luft zu leiden haben, sondern die Darbietungen für beide Teile einen Genuß bedeuten. Am besten findet solche Veranstaltung im Frühjahr oder Herbst und nicht im Hochsommer statt, wenn es für alle Beteiligten zu anstrengend ist. Auf die weiteren Ausführungen von Herrn Kämpf näher einzugehen, erübrigt sich, da sie auf dem oben angeführten Mißverständnis beruhen. Das falsche System schädigt nicht nur die beteiligten Vereine, sondern auch die Wertungsrichter, und wenn sie es noch so ehrlich meinen. Herr Kämpf hat sich ehrlich bemüht, trotz seiner großen Tagesleistung die Ungerechtigkeiten des Systems offen zur Sprache zu bringen. Ein anderer Preisrichter hätte dies nach den großen Anstrengungen wohl kaum getan. Und Herr Esch, Vereinsführer der Loreley Mehlem, hat mit seinen Sängern gewiß seine Pflicht getan, um das Wertungssingen gut abzuwickeln. Daß das neue System von Grund aus reformbedürftig ist und in seinen Folgen mehr Schaden als Nutzen anrichten könnte, dafür sind! Das Museum Alexander Koenig Die Museen in Bonn erfreuen sich im allgemeinen keiner besonderen Beliebtheit, viele, vielleicht die meisten Bonner kennen sie nur von außen, und auch das nicht einmal. So das Obernier=Museum, das allerdings recht versteckt, weitab von der Straße sich befindet, das aber so viele heimatgeschichtliche Erinnerungen birgt, abgesehen von den Kunstausstellungen, die in ihm veranstaltet werden. Anders ist es bis jetzt mit dem im Mai eröffneten zoologischen Museum Alexander Koenig. Es hat in dieser Ferienzeit großen Zulauf, von Fremden sowohl wie von Einheimischen, Erwachsenen und Kindern. Ganz besonders stark ist der Besuch an den Donnerstagnachmittagen, der Eintritt ist dann noch billiger als sonst, er kostet gar nichts. Und der Besuch lohnt sich, das Museum Koenig ist wirklich eine der größten Sehenswürdigkeiten, die Bonn aufzuweisen hat. Die Bonner müssen dem Schöpfer dieser großen zoologischen Schau, ihrem Ehrenbürger Geheimrat Koenig, dankbar dafür sein, daß er seine ungeheuer großen und vielseitigen Sammlungen gerade in Bonn der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Wollten Sie einbrechen? Zur Warnung und Vorsicht möge folgende Begebenheit mahnen, die uns berichtet wird: An der Haustür eines etwas abseits von der Straße stehenden Hauses im nördlichen Stadtteil wurde geschellt, und zwar nicht nach dem Erdgeschoß, sondern nach dem oberen Stockwerk. Als eine Bewohnerin dieses oberen Stockwerks die Haustür öffnete, standen da zwei fremde Männer. Sie gaben an, sie seien geschickt worden, um nach der verbogenen Teppichstange im Garten zu sehen. Ahnungslos wurden die Männer durch den Keller in den Garten zu der Stange geführt, die sie eine Weile anschauten. Dann sagte einer, sie müßten erst gleich lieblicher Fingerhut und Glockenblume. Wie im Märchen können gar„Schneebälle" blüben! Fremde Namen werden gern umgedeutet: Liguster zu Liebstöckel etwa. Butterblume. Mai= und Schneeglöckchen, die Schwertlilie und das Zittergras haben Namen, unter denen man sich gut etwas vorstellen kann. Nach Tieren hat man viele Blumen benannt: Löwenmäulchen. Wolfsmilch. Kuhblume und Gänseblümchen. Ein ganz eigenartig dichterischer Reiz wohnt Namen inne wie: Sonnenblume, Hirtentäschel und Rittersporn. Wer hat wohl der kleinen blauen Blume, die so schnell welk wird, den Namen„Männertreu" gegeben? Ob wohl auch die Blumennamen mitunter ihre traurige Geschichte haben. Die leuchtende Farbe hat Goldlack und Goldregen den Namen gegeben. Die dustende Nelke ist nur ein Nägelchen, ihr Name ist niederdeutsch: gelegentlich heißt auch der Flieder so.— Der Name Kapuzinerkresse mag auf klösterliche Gartenkultur hinweisen. deren Einfluß in früherer Zeit sehr groß war. Auf die„Tauje der Natur“ kann man noch hinweisen: es gibt Marienblümchen und Christrosen, vor allem aber auch das Blümchen, das den Himmel öffnet: Schlüsselblümchen oder Himmelsschlüssel. Wer mag im Spätsommer daran denken, daß die Aster einen lateinischen Namen hat und„Stern“" heißt? Vielleicht mag unsere Kenntnis der Namen noch mehr zu unserer Blumenliebe beitragen. Sch. die genanten Herren nicht verantwortlich zu machen.— Aber 90 v. H. der Sänger, denen in Mehlem das Glück nicht gelächelt hat, wie Herr Kämpf ausführt, werden seinem Rat, diesem System noch„intensive Arbeit" zu weihen, nicht Folge geben können. Denn das hieße Sisyphusarbeit leisten. Der Chorleiter, der mir Samstag in der Deutschen Reichs=Zeitung geantwortet hat, sieht die Dinge offenbar zu sehr durch die Brille des stolzen Siegers und kann deshalb auf Objektivität am wenigsten Anspruch machen. Er kann uns vielleicht auch das Rezept geben, wie man am billigsten mit gepumpten Sängern auftreten kann. Ist er so begeistert für das Wertungssingen, dann hätte er dafür Sorge tragen sollen, daß das Mehlemer Singen auf ähnlicher Grundlage organisiert war, wie das Wertungssingen der Bonner Liederhalle im vorigen Jahre unter Leitung von Herrn Musiddirektor Werth. Jenes Wertungssingen hat einen sehr befriedigenden Verlauf genommen. Beim Kritiksingen kann übrigens der Dirigent des festgebenden Vereins mit einem anderen Chore auftreten, ohne daß der Verdacht der Schiebung auftaucht, wie es bisher beim Wertungssingen schon der Fall war, da dieser Dirigent ja meist die Preisrichter verpflichtet und dadurch diese in die Zwangslage bringen könnte, ihm die höchste Punktzahl zu geben. Beim Kritiksingen können ohne Bedenken unsere rheinischen Musiksachverständigen als Kritiker zugezogen werden, auch solche die vielleicht einen Verlag führen. Damit spart man die hohen Spesen für die Herren, die weitherkommen müssen, und man hat die Gewähr, daß unser rheinisches Singen von Sachverständigen am richtigsten begutachtet wird. Hätte der Chorleiter, der mir am Samstag antwortete, an der Tagung im Hähnchen am Sonntag, 5. Aug., teilgenommen, so wüßte er, daß seine Ausführungen größtenteils von neuen Tatsachen überholt sind. Die Nürnberger Sängerwoche soll nie wiederkehren, wenigstens nicht in der bisherigen Form, und als notwendige Folgerung wird auch ein Wertungssingen dieser Art sich nie wiederholen. Der Chorleiter, dem man sagen könnte: sie tacuisses, ... usw. braucht gar nicht so stolz auf seinen Sieg zu sein und einen Bonner Verein, der nachweislich sehr gut in Mehlem gesungen hat, nicht lächerlich zu machen. Denn der moralische Sieg ist doch bestimmt bei den Vereinen, die mit eigenem Material auftreten. Die lebhafte Auseinandersetzung über das von mir angeschnittene Thema beweist, wie zeitgemäß diese Frage ist und wie reformbedürftig das bisherige Wertungssystem. Und daß meine Zeilen bestimmt dazu beitragen werden, daß es von Grund aus anders wird, um das deutsche Chorwesen vor weiterem schweren Schaden zu bewahren, das ist mir Genugtuung und Freude zugleich. W. Jamann, Bonn. einen Lötkolben holen(obwohl ein Lötkolben gar nicht verwendet werden kann). Die Männer gingen durch den Keller zurück und verließen das Haus. Gegen Abend des gleichen Tages beobachtete ein Kind vom Garten aus zwei Männer, die die Rückseite des Hauses genau betrachteten, es hörte einen von ihnen sagen: das eine hängt rechts das andere links. Damit könnten zwei Fahrräder gemeint sein, die im Keller hingen. Das Kind lief ins Haus, um seine Wahrnehmungen zu erzählen. Die beiden Männer mögen gemerkt haben, daß das Kind sie beobachtet hatte; denn der Einbruch, den sie offenbar beabsichtigt und zu dessen Ausführung sie sich auf so schlaue Weise Ortskenntnisse verschafft hatten, unterblieb. Das Vorkommnis möge aber jeden veranlassen, gegenüber Fremden, die unter irgend einem Vorwand Einlaß begehren, recht vorsichtig zu sein. Peter Prang in Vonn Nach zwei Jahren gibt Peter Prang mit seinem „Theater des Lachens“ in Bonn wieder einmal ein Gastspiel. Wer es gestern abend trotz der vielen Ankündigungen noch nicht wußte, der erfuhr es, wenn er zwischen acht und elf Uhr an den Kammerspielen(Meckenheimer Straße) vorbeikam und dort das ununterbrochene Lachen und Kreischen der Theaterbesucher vernahm. So herzlich und unbändig lachen, wie dies gestern abend in den Kammerspielen geschehen ist, kann man auch nur über Peter Prang, diesen unverwüstlichen und in seiner Art unübertrefflichen Kölner Komiker. Man mag ihn noch so oft sehen und hören, immer wieder bietet er etwas Neues, immer wieder begeistert er seine Freunde und Verehrer von denen er besonders in Bonn sehr viele besitzt. Sie alle waren gestern zu der Eröffnungsvorstellung erschienen und kamen nahezu drei Stunden aus dem Lachen nicht mehr heraus über das tolle Drunter und Drüber, das ihnen Peter Prang als Emil Bory in der ausgelassenen Komödie„Die geschiedenen Frauen“ bot. Mag auch der Titel noch so versänglich klingen, das Stück ist echter kölscher Kaviar, so wie man ihn bei Peter Prang stets zu sehen gewohnt ist: ein Witz jagt den andern, eine Lachsalve löst die andere ab, und zum Schluß nach einem großen Durcheizander und den möglichsten und unmöglichsten Verwechslungen löst sich alles in Wohlgefallen auf. Den Inhalt der Komödie, mit der Peter Prang auf seinen sämtlichen Gastspielen in letzter Zeit von einem Erfolg zum andern geeilt ist, wiederzugeben ist unmöglich; denn schon über dem Erzählen der ersten Szenen würde man noch aus dem Lachen nicht mehr herauskommen. Wer daher etwas Genaues erfahlen will, muß sich schon in die Kammerspiele zu Peter Prang bequemen. Wenn er auch die Seele des Stückes ist, so darf man auch die übrigen Darsteller nicht unerwähnt lassen, von denen Mand Drückhammer, Otto Ahrens und Max Brenner von früheren Gastspielen her den Bonnern keine Unbekannten sind. Außer ihnen gebührt aber auch Doris Hanisch, der quecksilbrigen Käte Matscheck sowie Leny Wittmann, August Vollstedt und Franz Erdmann herzlicher Dank für die Stunden, in denen man noch einmal so richtig nach Herzenslust gelacht hat. Zäl Züesch, Märl und Mösch Häufig hört man im Volksmund den Ausdruck Jäl jüesch. Jeder Kenner unseres Dialektes weiß, daß damit die Goldammer gemeint ist. Woher kommt nun diese seltsame Bezeichnung Jäl jüesch? Man braucht nicht weit zu gehen, sie stammt wie so viele rheinischen Dialektwörter, aus dem Französischen. Jäl ist allerdings nichts anderes als die mundartliche Aussprache für gelb; jüesch stammt dagegen von dem französischen Freundliches Wetter. Die Aachener Wetterwarte kündigt an: Freundliches und wärmeres Wetter: in den nördlichen Bezirken zeitweise bewölkt, in den südlichen meist heiter und zum Teil Frühnebel. gorge. La gorge, ausgesprochen la gorsch, heißt die Kehle. Gorge wurde im Volksmund zu jüesch verstümmelt. Es bedeutet also soviel wie gelbe Kehle. Die Goldammer kommt überall bei uns vor und erfreut das Auge durch ihre goldgelbe Färbung auf Kopf und Brust. Die Amsel nennt man insgemein Mäel, von dem antik=lateinischen merula. Uebrigens sind Amsel, Drossel und somit auch Mäel(Merle) drei verschiedene Namen für ein= und denselben Vogel, ähnlich wie Spatz, Sperling und Mösch. Spatz kommt von lateinisch passer, urlateinisch spasser; Mösch sicherlich von dem kranzösischen Moineau. Sperling ist lautgeschichtlich das gleiche Wort wie Spatz. Spatz ist nur eine Koseform zu Sperling, wie Hinz zu Heinrich, Götz zu Gottfried, Fritz zu Frieorich; so Spatz zu Sperling. Wann springt der Ramedysprudel? Der höchste Geiser Europas Auf der parkartig mit Weiden und Pappeln bewachsenen Halbinsel„Namedyer Werth“ gibt es eines der größten Naturwunder zu schauen. Aus einer Tiefe von 343 Metern unter dem Rheingrunde quillt der höchste Geiser Europas empor. In einer Wassersäule von 25 Zentimeter Durchmesser schleudert er seine silberweißen Wassermassen bis zu 60 Meter in die Luft. Bei jedem Ausbruch sind es rund 40000 Liter kohlensäurehaltigen Mineralwassers. Allerdings ist dieser Säuerling ein unbeständiger Geselle. Vor dem Kriege dauerte es jedesmal vier Stunden, bis sich genügend Kohlensäure in den Hohlräumen tief in der Erde gesammelt hatte, um jene Wassermenge in majestätischem Strahl emporzudrücken und ein sieben Minuten währendes einzigartiges Schauspiel zu bieten. Seit 1933 benötigte er immer acht bis neun Stunden Pause. Doch seit voriger Woche hat er sich wieder auf die alte Zeit besonnen und erscheint in Zwischenräumen von vier bis fünf Stunden. Allerdings wird das heilkräftige Wasser durch ein Röhrensystem sogleich abgefangen und kommt später zum Versand. Nur Samstags und Sonntags läßt die besitzende Gesellschaft den Sprudel in voller Höhe emporsteigen. Die Springzeiten werden jedesmal am städtischen Verkehrsamt zu Andernach(Kramgasse) angeschlagen. Da sich seit diesem Sommer auf dem Namedyer Werth ein gut eingerichtetes Licht=, Luft= und Schwimmbad mit herrlichen Ausblicken auf die Rheinlandschaft befindet, kann man sich die Wartezeit durch Erholung im Freien und im Wasser verkürzen. Von Andernach führt ein bequemer Weg hart am Rheinufer entlang in einer gemütlichen halben Stunde bis zum Sprudel(unterhalb Andernachs). Die Besichtigung ist kostenlos. Bauer(Vonn) und Schröder(Düsseldorf) Sinzelmeister Die Gaumeisterschaften des Deutschen Kartells für Jagd= und Sportschießen nahmen in Köln einen guten Verlauf, bei denen Bonner Schützen hervorragend abschnitten. Besonders scharf waren die Einzelkämpfe in offener und beliebiger Visierung. Die Mannschaft des Kölner Klubs für Klein-Kaliberschießsport konnte den Mannschaftssieg erringen. Gaumeister in ofsener Visierung wurde Bauer (RRS Vonn 1926) mit 165 Ringen, vor Lauff(RRS Pulheim) 163., und Kettner, E.((KRS Köln) 162 N. Gaumeister in beliebiger Visierung wurde Schröder(Hubertus Düsseldorf) mit 170 Ringen vor Kettner E.(KKS Köln) 170., und Büsseler (KKS Pulheim) 165 N. Die Ergebenisse der untern Klassen bestätigen die gepflegte Breitenarbeit im Kleinkaliberschießen. Hier findet man manchen sehr talentierten Schützen, der bei weiterm eifrigem Training bald in der Reihe der Meisterschützen zu finden sein wird. Saumeisterschaften mit offener Visierung: Klasse A: 1. Bauer(KKS Bonn 1926), 165 Ringe, 6. Martin (KKS Bonn 1926) 158., 10. Gesell(Hubertus Bonn) 154 R. Beliebige Visierung: Klasse A: 5. Martin(Bonn 1926) 163., 9. Bauer(Bonn 1926) 161 R. Beliebige Visierung: Klasse B: 1. Jos. Kerp(RRS Lechenich) 160 N. 7. Kurscheid(Bonn 26) 153 R. Offene Visierung: Klasse C: 8. Thome(Schießfreunde Bonn) 149., 10. Bong(KKS Lechenich) 147 Ringe. Ofsene Visierung: Klasse D: 4. Pesch(Bonn 1926) 145., 5. Birrenbach(Schießfr. Bonn) 144 R. Saumeisterschafts= Mannschaftswettbewerb: Offene Visierung: Klasse A: 4. KKS Bonn 1926 587., 5. Polizei=Sportverein Düsseldorf 586 R. Mannschafts-Saumeisterschaft: Beliebige Visierung: Klasse A: 1. Kölner Klub für Kleinkaliberschießsport, Köln 1 632., 2. KKS Pulheim 620., 3. KRS Bonn 1926 608., 4. Polizei=Sportverein Köln 590 R. Offene Visierung: Klasse D: 1. Hubertus Düsseldorf 546., 2. KKS Rheydt Mitte 537., 3. KKS Bonn 1926 525 N. Rund um Vonn Mit Riesenschritten naht der 26. August. der Zeitpunkt der diesjährigen Wiederholung des ältesten aller Bonner Straßenrennen, der klassischen Fernfahrt „Rund um Bonn“ beran. Obgleich am 26. August auch die letzte Etappe von„Berlin—Warschau" rollt. wird das auf die Qualität der bei„Rund um Bonn“ in Aktion tretenden Straßenfahrer kaum einen Einfluß ausüben. Die Ehrenvreise werden im Schaufenster des Bekleidungshauses Töpfer(Am Markt. neben Metrovol=Theater) ausgestellt.„Rund um Bonn“ war ja seit jeher ein Rennen, bei dem die Bonner Sportwelt „mitging“ und das wird auch ir diesem Jahre sicherlich der Fall sein. Nr. 188 Freitag, den 17. August 1934 Mietstreitigkeiten vor Mietausgleichsstellen Tagung des Verbandes Rheinischer Haus= und Grundbesitzervereine Der Verband Rheinischer Haus= und Grundbesitzervereine(Sitz Köln) hielt am 11. August in Bad Kreuznach unter der Leitung des Herrn M. von Detten(Bad Kreuznach) eine in erster Linie den Gegenwartsfragen des Hausbesitzes gewidmete Sitzung seines Verbandsausschusses ab, an der Vertreter aus allen Teilen der Rheinprovinz teilnahmen. Einleitend gedachte der Verbandsführer des Ablebens des General= feldmarschalls von Hindenburg. Er gab weiter seiner Ueberzeugung dahin Ausdruck, daß der 19. August für den rheinischen und deutschen Hausbesitz ein machtvolles Bekenntnis zu dem Führer darstellen werde. Im Mittelpunkt der Erörterungen standen am Vormittag der Schutz kinderreicher Familien und die Bildung von Mietausgleichsstellen zur Festigung des sozialen Friedens zwischen Hausbesitz und Mieterschaft. Zur Frage des Schutzes kinderreicher Familien wurde eine Vereinbarung mit dem Reichsbund der Kinderreichen bekanntgegeben, nach der künftig Streitigkeiten zwischen Vermietern und kinderreichen Mietern im gegenseitigen Einvernehmen der vertragsschließenden Verbände behoben werden sollen. Hierbei gab man der Erwartung Ausdruck, daß nunmehr alle Streitigkeiten dieser Art den örtlich zuständigen Ausschüssen der Hausbesitzer und kinderreichen Mieter zugewiesen werden, so daß im Geiste der nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft für weitestgehende Beseitigung dieses Konfliktstoffes Sorge getragen ist. Zur Schlichtung von Mietstreitigkeiten allgemeiner Art wurde die Errichtung von Mietausgleichsstellen beschlossen un von einer entsprechenden Vereinbarung mit dem Rheinischen Mieterschutzverband Kenntnis gegeben. Die Zusammenkunft galt ferner den Fragen des Realkredits und der Altstadtsanierung. Aus dem durch den Verbandsgeschäftsführer Dr. Hesberg(Köln) erstatteten Geschäftsbericht ist noch die Bedeutung der Instandsetzungsaktion für die Verminderung der Arbeitslosigkeit, die Auswirkung der bevorstehenden Einheitsbewertung und die Bedeutung der Reinhardschen Steuerreform für den Hausbesitz im allgemeinen hervorzuheben. Zu den Fragen des Realkredits ist gleichzeitig eine umfangreiche Sondernummer der Verbandszeitschrift, der„Hausbesitzerzeitung für die Rheinpeovinz“, erschienen, die nicht allein einen Ueberblick über die gegenwärtige Lage des Realkredits gewährt, son dern auch in einer Anzahl wertvoller Beiträge beachtenswerte Vorschläge zur Gesundung des Realkredits als des Lebensnervs des deutschen Hausbesitzes enthält. Diese Vorschläge wurden vertieft durch die Ausführungen des Mitgliedes des Führerrates des Zentralverbandes Deutscher Haus= und Grundbesitzervereine, Rechtsanwalts Macht(Kiel) über die Reorganisation des Realkredits wie auch die Fragen der Altstadtsanierung eingehend in einem Vortrag von Herrn Dr. Schmidt=Hoepke, Düsseldorf, behandelt wurden. Die Weinernte durch Wespen gefährdet Zweite Wallfahrtsoktav in Bruchhausen vom 19. bis 26. August Wir preisen und ehren Maria in diesen Tagen als Mutter des Schöpfers. Der König der Ewigkeit ist ihr Kind geworden. Auf ihren Armen, an ihrem Herzen ruhte er, der uns für sich erschaffen hat und dem wir ganz gehören— mit jedem Gedanken unseres Geistes, mit jedem Pulsschlag unseres Lebens, mit jedem Blutstropfen unseres Herzens, mit jeder Arbeit unserer Hände, mit jeder Stunde unseres irdischen Daseins. Um seinetwillen ehren und lieben wir die Mutter, die ihn gebar, um seinetwillen glühen die goldenen Kerzenflammen vor dem Madonnenbild, um seinetwillen schallt aus dem metallenen Mund der Glocken dreimal täglich das Ave Maria über den weiten Erdkreis hin. Das Kind auf den Armen der reinsten Jungfrau ist die leuchtende Sonne, deren Glanz am hellsten und schönsten um die Gestalt der Mutter strahlt. Wir beginnen unsere Wallfahrtsoktav am Sonntag, dem 19. August, mit dem feierlichen Hochamt um 9 Uhr. Nachmittags 5 Uhr ist Wallfahrtspredigt und feierliche Muttergottesandacht am Gnadenaltar. An den Wochentagen der Oktav ist jeden Morgen 8 Uhr Austeilung der hl. Kommunion, darauf Beichtgelegenheit. Die Pilger werden aber freundlich gebeten, das Beichten möglichst vor dem Beginn der Wallfahrt zu erledigen, da in Bruchhausen nur ein Priester im Beichtstuhl tätig ist. Jeden Morgen un9 Uhr ist am Gnadenaltar Hochamt mit Predigt un. sakramentalem Segen sowie jeden Nachmittag(außer Samstag) um 4 Uhr feierliche Muttergottesandacht am Gnadenaltar mit Predigt. Am Samstag, 25. August, abends.30 Uhr, ist Lichterprozession. Das Gnadenbild wird eine Stunde vorher auf einem kleinen Altar vor der Kommunionbank aufgestellt, damit den Pilgern Gelegenheit geboten ist, mit Kreuzen und Rosenkränzen das Gnadenbild zu berühren. Die Oktav schließt am Sonntag, 26. August, mit Predigt und feierlicher Andacht am Gnadenaltar nachmittags 5 Uhr. Die Pilger werden noch hingewiesen auf die neue Autobusverbindung nach Bruchhausen. Es fährt ein Wagen morgens ab Honnef(Bahnhof).50 Uhr, ab Unkel(Bahnhof).10 Uhr, an Bruchhausen.25 Uhr. Am Abend fährt ein Wagen ab Honnef(Bahnhof) 19 Uhr, ab Unkel(Bahnhof) 19.17 Uhr, an Bruchhausen 1932 Uhr. Allen unseren lieben Pilgern, allen Freunden und Wohltätern unseres Gotteshauses im Namen der Himmelskönigin ein herzliches Willkommen! Dr. Ernst Breit, Pfarrer von Bruchhausen. Mondor,, Vergheim, Kheiot Der Ursprung dieser Ortsnamen Die Zweigstelle der Biologischen Reichsanstalt in Bernkastel=Cues teilt mit: Infolge der ungewöhnlichen Trockenheit hat die Wespenplage ein seit Jahren nicht beobachtetes Ausmaß erreicht. Bereits im letzten Junidrittel fanden sich auch in den Weinbergen schon Wespen in Menge. Sobald die Reise beginnt, werden sie die Beeren anbeißen, um den Saft zu naschen. Die beschädigten Beeren laufen aus und vertrocknen. Die schweren Verluste, die besonders bei frühreisenden Sorten im Jahre 1921 eingetreten sind, dürften noch in Erinnerung sein. Jetzt muß daher bereits der drohenden Schädigung vorgebeugt werden. Die deutsche und die gemeine Wespe, die hauptsächlich als Schädling in Frage kommen, bauen ihre Nester im allgemeinen in der Erde. Ein kleines Loch, aus dem während des Tages immer wieder Wespen hervorkommen, zeigt den Ort des Nestes an. Tritt man versehentlich auf das Flugloch, so kommen die Wespen in Mengen hervor und versuchen zu stechen. Die Vernichtung der Nester muß daher mit der nötigen Vorsicht erfolgen. Sie geschieht durch Eingießen von Karbolineum, Nikotinwasser, Schwefel, Schwefelkohlenstoff oder Einstreuen von etwas Calciumcarbid und Nachgießen von Wasser. Hinterher wird das Flugloch sofort mit einem Stein oder Erde dicht verschlossen. Bei Verwendung von Schweflkohlenstoff und Calciumcarbid ist größte Vorsicht geboten, weil die entstehenden Gase sehr giftig und leicht explosibel sind, schon eine glimmende Zigarre genügt zur Entzündung. Haben diese oder andere Wespenarten freihängende Nester im Gebälk von Speichern oder an Bäumen errichtet, so schneidet man sie bei Einbruch der Dunkelheit mittels eines Spatens und dergleichen an der Befestigungsstelle ab und läßt sie in einen Eimer mit Karbolineum, Nikotinwasser oder Schwefelkohlenstoff fallen. Der Eimer wird sofort möglichst dicht abgedeckt. Wo man nicht an die Nester herankommen kann, bespritzt man sie beim Einbruch der Dunkelheit mit Hilfe eines Bambusrohrs mit Nikotinwasser(etwa 200 Gramm Rohnikotin auf 100 Liter Wasser( oder Schweselkohlenstoff einige Minuten lang, bis das giftige Gas gründlich in das Nest eingedrungen ist. Da die Nikotin= und Schwefelkohlendämpfe auch für den Menschen giftig sind und nach der Tiefe sinken, dürfen nahegelegene Räume in der nächsten Nacht nicht bewohnt werden. Am schwierigsten sind die Hornissen in ihren Nestern unschädlich zu machen, weil sie sich in hohlen Baumstämmen befinden und meist mehrere Ausflugöffnungen besitzen. Man bindet diese nach Möglichkeit mit einem Stück Rupfen zu und spritzt dann in der bereits erwähnten Weise Nikotinwasser oder Schwefelkohlenstoff ein. Die Entfernung hohler Aststümpfe an Obstbäumen bezw. die Beseitigung abgängiger Obstbäume ist natürlich das beste Vorbeugungsmittel. Da die Auffindung der Wespennester im allgemeinen nur durch Zufall gelingt, kommt als zweite, wenn auch wirksame Bekämpfungsmaßnahme das Abfangen mittels Köderflüssigkeiten in Frage. Man füllt Flaschen oder mit durchlochtem Pergamentpapier zugebundene Geleegläser oder Konservenbüchsen zur Hälfte mit Geleewasser oder Trunkwein. Durch diese Flüssigkeiten werden nach Feststellungen der Biologischen Reichsanst ilt Wespen ungleich mehr angelockt als durch 24 Riechstoffe verschiedenster Art, die zum Vergleich benutzt wurden. Trunkwein wirkt tagelang anlockend, Geleewasser jedoch nur kurze Zeit. Die Gläser müssen daher im Abstand von einigen Tagen von den ertrunkenen Wespen gesäubert und mit neuer Flüssigkeit gefüllt werden. Der Erfolg des Abfangens ist umso größer, je mehr Winzer sich daran beteiligen. Die erwähnte Bekämpfungsmaßnahmen sind sofort durchzuführen, um die Zahl der Wespen bis zum Beginn der Traubenreise erheblich zu verringern. Vom Königswinterer Heimatverein p Königswinter: Der Heimatverein konnte in dieser Woche seine Sitzung im neuhergerichteten Versammlungsraum seines eigenen Hauses abhalten. Der Raum wurde neugestrichen, an den Wänden sieht man nun zahlreiche Stiche und Bilder vom Siebengebirge, in dem Wandschrank stehen alte Hausgeräte usw. In der nächsten Zeit soll ein„Heisterbacher Zimmer“ eingerichtet werden, und so wird die Arbeit langsam gefördert soviel die finanziellen Verhältnisse des Vereins und die Freizeit der Mitglieder es zulassen. Unter den Zuwendungen, die in den letzten Wochen gemacht worden sind, befinden sich einige Karten von Steinhütten und Arbeitsplätzen der Steinhauer aus dem Jahre 1852, darunter Plätze am Fahr, bei Rhöndorf und am„Hammerich“, der jetzigen Hindenburgstraße(früher Neustraße), woraus hervorgeht, daß noch vor 80 Jahren im jetzt bebauten Stadtteil Steinhauerhütten standen. Von Herrn Joh. Krebs erhielt der Verein etwa siebzig alte Münzen Bemerkenswert ist ferner ein Bild der Schüler der Königswinterer höheren Knabenschule aus dem Jahre 1873, auf dem u. a. als Schüler Karl Rademacher sich befindet, der sich um die Erforschung der Vor= und Frühgeschichte verdient machte und in Köln das Bayenturm=Museum gründete. Ein Freund des Heimatvereins teilte mit, daß nach einer alten Urkunde aus Koblenz ein hölzernes Kreuz mit einem Schwert und einer Hand das Zeichen für eine Freistatt war, und daß sich so vielleicht der Flurname„an der Hand“ in Königswinter erklären lasse. Dechant Schlösser sprach über die Gedenktage Königswinters in den Monaten Juli und August. So hatte Königswinter am 3. Juli 1896 den Besuch des chinesischen Vizekönigs Li Hung Tschung, am 10. Juli 1849 wurden in Königswinter 2300 Firmlinge gefirmt, nachdem seit 1827 keine Firmung mehr gewesen war, am 3. August 1909 wurde in Königswinter Kardinallegat Vinzenz Vannutelli empfangen auf seiner Fahrt zum eucharistischen Kongreß in Köln, am 10. Aug. 1622 wallfahrteten die Königswinterer nach Marienforst, um für die Abwendung der Pest zu bitten, am 22. Aug. 1819 besuchte der damalige Prinz von Preußen, spätere Kaiser Wilhelm., Königswinter und sah u. a. ein Manöver der Schuljugend, die von dem Vikar Odenthal militärisch gedrillt worden war, am 26. August 1780 wurde die jetzige Königswinterer Pfarrkirche geweiht und am 26. August 1821 starb hier in Königswinter Sigismund von Karg. der letzte Komtur des Kölner Malteserklosters St. Johann und Cordula. Aus Hannel. Honnef: Gründung eines Kurvereins. Man ist zu der Feststellung gekommen, daß die Fremdenwerbung mit der notwendigen Weiterentwickelung der Fremdenindustrie in Honnef nicht gleichen Schritt gehalten hat. Man ist zu der Einsicht gekommen, daß neue Maßnahmen notwendig sind. Man denkt an einen Zusammenschluß der am Fremdenverkehr Interessierten unter einer zielsicheren Führung. Die Hauptaufgabe des Kurvereins wird sein, die Frage der Drachenquelle einer glücklichen Lösung entgegenzuführen. Der jetzige Zustand bei der Drachenquelle ist für die Hebung des Fremdenverkehrs in der Stadt Honnef unerträglich. Es geht nicht an. daß die Besitzerin, weil eine Einigung mit der Stadt Honnef über einen Betriebszuschuß nicht zu erzielen war, den Fremden die Benutzung der Kureinrichtungen verschließt. Die Allgemeinheit hat hierfür kein Verständnis. Die Erhaltung der Drachenquelle und die Weiterbenutzung für Kurzwecke ist eine für die gesamte Bevölkerung der Stadt notwendige Maßnahme. Der Kurverein rechnet auf den guten Willen aller Beteiligten, damit die Drachenquelle, als staatlich anerkannter Mineralbrunnen, ihrem natürlichen Verwendungszweck wieder entgegengeführt werden kann. Erstrebenswert hält man auch den weiteren Ausbau der Kureinrichtungen im Sinne einer Naturheilmethode. t Was die Polizei meldet. Bei einem Einbruchsdiebstahl in die Villa Maud auf der Hauptstraße wurde ein Geldbetrag entwendet. Auf einem Dampfer auf dem Rhein bei Grafenwerth platzte ein Ventil des Dampfkessels. Der Schleppzug mußte vor Anker gehen Die Persönlichkeit der beiden hier gelandeten Leichen konnte noch nicht festgestellt werden. Ober= und Niederdollendorf. * Niederdollendorf: Ihre silberne Hochzeit seiern heute die Eheleute Peter Kolf und Frau Paula geb. Frößler. Der schon 74jährige Jubilar verrichtet noch täglich seine schwierige Arbeit als Winzer. Herzlichen Glückwunsch! Kreis Neuwiel Die Erveler Heide soll Kulturland werden. re. Erpel: Der schon früher mehrsach erörterte Plan. die zum Kirchspiel Erpel gehörende Erpeler Heide roden und urbar machen zu lassen, scheint jetzt verwirklicht werden zu sollen. Am vorigen Sonntag wurde in einer in Hallerbach abgehaltenen Versammlung die Gründung einer Genossenschaft zur Aufschließung der Erpeler Heide beschlossen. An der Versammlung nahmen u. a. teil die Direktoren der Landwirtschaftsschulen Niederbieber und Asbach, der Leiter der Landbauaußenstelle„Westerwald". Tüllenbach=Altenkirchen. Kreisbaumeister Hoffmann als Vertreter von Landrat Dr. Reppert. Oberförster Geerlinghoff=Neuwied. Landwirt Strecker für Kreisbauernführer Heinemann und Obersekretär Bornheim=Unkel als Vertreter des Kirchspiels Erpel. Die Erpeler Heide ist zumeist mit Erika und minderwertigem Busch bestanden und zum Teil(352 Morgen) verpachtet. Zwischen dem Busch liegen schlecht genutzte Grünland= und Ackerflächen. Der vorherrschend aus Basaltsteinverwitterung entstandene Lehmboden ist ziemlich tief und teilweise in einer Tiese von 60 Zentimetern eisenschüssig. Verstreut finden sich einige Inseln, die im Untergrund lettig und tonig sind. Verschiedentlich muß der Boden entwässert werden. Im übrigen ist er durchaus kulturwürdig und eignet sich besonders gut für Weideland. Mondorf, das vor 40 und mehr Jahren durch das„Mondorfer Bötchen“ in unserer Gegend bekannt war, heißt in alten Pfarrbüchern Mundorf. Das führt uns sogleich auf die ursprüngliche Bedeutung des Ortsnamens. Es ist das Dorf an der Mündung, und zwar an der Mündung der Sieg. Ganz genau stimmt dies allerdings nicht. Es wäre auch der jungen Siedlung übel bekommen; denn bei Hochwasser hätte sie jedesmal schwer zu leiden gehabt. Darum wählten die ersten Ansiedler einen Punkt aus, der etwas erhöht und doch günstig gelegen war. Und einen solchen fanden sie gleich unterhalb des toten Siegarmes, der zu gleicher Zeit den betriebsamen Fischern als eine Art Hasen dienen konnte, wie es noch heute der Fall ist. Gleichwohl muß das Hochwasser von Rhein und Sieg den Anwohnern des öfteren schwer mitgespielt haben. Deshalb schlugen andere ihr Heim auf einer größeren Erhebung, auf nahezu einem Berge auf, woher der Ortsname Bergheim herzuleiten wäre. Rheidt könnte beim ersten Eindruck fremdartig Aus Beuel Beuel: Meisterprüfung bestanden. Bei der Prüfung vor der Handwerkskammer Köln hat Albert Schneider vom Finkenberg die Meisterprüfung als Mechaniker mit„Sehr gut" bestanden. Vom Vorgebirge. Merten: Diebe besuchten in den letzten Nächten das unterhalb der Vorgebirgsbahn liegende Grundstück eines Mertener Landwirten und füllten sich in den dort stehenden Bohnen die Säcke. Sie entwendeten vier bis fünf Zentner Bohnen. Durch das hastige Pflücken im Dunkel der Nacht wurden die Bohnensträucher schlimm mitgenommen und die jungen Bohnen und das Rankwerk mit abgerissen. Von den Dieben, die wahrscheinlich auf Fahrrädern kamen, fehlt jede Spur. () Vornheim: Schon über 70 Jahre im Schneiderhandwerk tätig ist Schneidermeister Joseph Fuß, der am 19. August sein 83. Lebensjahr vollendet. Schon am 4. Februar feierte er goldene Hochzeit und gleichzeitig sein 50jähriges Meisterjubiläum. Noch jetzt ist es ihm größte Freude, in seinem geliebten Handwerk arbeiten zu können. Möge ihm diese Freude noch lange vergönnt sein! Bürgermeisterei Oebekoven. Wahlkundgebung in Alfter m Alfter: In der hier abgehaltenen großen öffentlichen Kundgebung begrüßte Zellenleiter Theo Weder die zahlreich erschienenen Volksgenossen, insbesondere die beiden Kriegervereine, deren Mitglieder vollzählig erschienen waren. Er gab einige Ratschläge und Weisungen. Wer in der letzten Zeit seinen Wohnsitz gewechselt und sich nicht umgemeldet hat, steht nicht in der Stimmliste seines neuen Wohnortes, er muß sich von der Gemeindebehörde seines früheren Wohnortes einen Stimmschein vom Gemeindeschulzen ausstellen lassen. Die Beschaffung eines Stimmscheines darf aber nicht dazu führen, der Wahl fernzubleiben. Der Hauptredner. Gauamtsleiter Kux aus Köln, legte eindringlich die Gründe dar. die die Reichsregierung zu dem Gesetz über die Nachfolge des Reichspräsidenten veranlaßt haben und die das deutsche Volk bestimmen müssen, am nächsten Sonntag das Gesetz zu bestätigen Die Ausführungen, die sich mit den in unserer Zeitung wiedergegebenen Reden der verschiedenen Minister decken, endeten mit dem Appell. am Sonntag freudig„ja“ zu stimmen, damit werde ein Volk, ein Reich, ein Wille und ein Führer. Die Regelung der Ahrmündung. re Sinzig. Die Ahrregelung macht rasche Fortschritte. Sämtliche Krümmungen und Bögen, die der Fluß vor der Mündung beschreibt, werden verschwinden, so daß er seinem Ziel grade zustrebt. Mit den Arbeiten sind 86 Leute des Arbeitslagers Sinzig beschäftigt. Vermutlich ist die Maßnahme im Spätherbst beendet. Um ein Ausreißen der neuen Ufer zu verhindern, bespannt man die Böschungen mit weitmaschigem Draht. der an tief eingerammten Pfählen bei tigt ist Kraftfahrer saust in eine Fußgängergruppe. Daun(Eisel): In der Nacht zum Donnerstag befanden sich einige junge Leute aus Dockweiler auf dem Heimwege nach Waldkönigen. Am Ausgang des Dorses sauste ein Motorrad in die Fußgängergruppe hinein. Hierbei wurde ein junger Mann so schwer angefahren, daß er beim Sturz gegen ein Haus einen Schädelbruch und andere schwere Körperverletzungen erlitt. Ein anderer aus der Gruppe der Fußgänger. der ebenfalls von dem Motorrad erfaßt wurde, kam mit leichteren Verletzungen davon. Der Kraftradfahrer selbst stürzte so schwer, daß er ebenso wie der erstere der Verletzten in das Krankenhaus zu Daun gebracht werden mußte. Dort starb der von dem Motorrad angefahrene junge Mann, ohne das Bewaztsein wiedererlangt zu haben. erscheinen. Man möchte wie bei Rhein an einen keltischen Ursprung denken. Rhein hängt sicherlich mit dem griechischen„rhein“ zusammen, was„fließen" bedeutet und auf eine indogermanische Wurzel zurückgeht. Rheinstrom ist also eine Tautologie, eine Doppelbezeichnung des gleichen Begriffs. Bei Rheidt dürfte die Sache aber anders liegen. Aus dem guten deutschen Namen Ehlfeld machte man im vorigen Jahrhundert ein Eltville, so daß man meinen sollte, man habe es mit einer französischen Stadt zu tun. Rheidt liegt unterhalb Mondorf. Ursprünglich muß die Gegend voller Sumpf und Schilf gewesen sein, wie es auch zu Grau=Rheindorf der Fall war. Nicht umsonst gilt die hl. Margareta mit dem Drachen als Pfarrpatronin dieses Ortes. Sie wurde hauptsächlich in sumpfigen Gegenden verehrt. Der Drache oder Riesenmolch hauste dort. Somit ginge Rheidt einfach auf Ried zurück, was ja Schilf bedeutet, in unserem Falle sumpfiges Gelände. Vielleicht geben die Pfarrbücher weitere Auskunft. F. Scholz. Rotwild in der Eisel Im Grenzgebiet der Eifel ist in fast sämtlichen Jagdrevieren eine Zunahme der Rotwildbestände festzustellen. Nicht selten kann man ganze Rudel Hirsche in der freien Wildbahn beobachten. Die Vermehrung der Rotwildbestände ist in der Hauptsache zurückzuführen auf die planmäßige Schonung dieser Wildart in den vergangenen Jahren. So erfreulich diese Feststellung für den Jäger auch ist, bedeutet sie andererseits für die Landwirtschaft eine starke Zunahme des Wildschadens, der zu mancherlei Klagen Anlaß gibt. Nimmer wird das Reich vergehen, Wenn Ihr einig seid und treu! Einstimmig Ja! Euskirchener Wochenmarkt er Euskirchen: Es kosteten in Pfennigen: Butter 140 bis 150, Eier—10, Käse 20—25, Tafeläpfel 15—40, Tafelbirnen 15—25, Pfirsiche 20—40, Reineklauden 20, Kartosseln 1 Zentner Nieren 700, Kartoffeln runde 580, Kopfsalat 1 Stück 8, Endivien 1 Stück—10, Zwiebeln 12, Einmachzwiebeln 15, Gurken große 1 Stück 20. Einmachgurken 100 Stück 50—70, Falläpfel—8, Fallbirnen—8, Mirabellen 20 Pflaumen 15, Aprikosen 15, Strauchbohnen 15, Stangenbohnen 18—20, Wirsing 10, Weißkohl 8, Rotkohl 10, Möhren 10, Blumenkohl 1 Stück 20—50, Karotten 8, Tomaten 18—20, Kohlrabi 8, Breitlauch 1 Gebund 8, Schweinfleisch mit Knochen 85, Schweinfleisch ohne Knochen 110, Rindfleisch mit Knochen 75, Rindfleisch ohne Knochen 90, Leberwurst beste 120, gewöhnliche 30, Bratwurst frisch 100, geräuchert 100, Speck fett 100, geräuchert 100, Blutwurst 30. Brauell's Fleisch- u. Wurstwaren Immer frisch, schmackhoft und preiswert. Versuchen Sie bitte mein extra zartes Kalbfleisch Ochsenfleisch Schweinefleisch MasthammelFleisch Für den Abendtisch: Brauels seinen Aufschnitt, ger. Bratwurst, Frankfurter Würstchen oder den pikanten Fleischsalat von Brauell, verschied, preiswerte Wurst- u. Fleisch waren zeigt jedes unserer Schautenster Brauell Bonn, Wenzelgasse 59 an der Sandkaule Kuf 2328 Die besie Werbung für Im Geschaf isP eine Anfeig! Deutsche Reichs-Zeitung Sieg Rhein-Zeitung Sodesberger-Volkszeitung Die Unnd Erenesausst. Iun Uhrri 190000 Sporier burchläusen insgesamt eine Sirece von 19031 Kildmeler Karte zur Sattbranteencraffer vom 20.-26. flugust 1934 S Nebenlauf: Deutschlands Turn= und Sportvereine stehen im Zeichen der großen Saar=Treuestaffel, die in den Tagen vom 20. bis 26. August von den entserntesten Grenzen des Reiches zu der großen Kundgebung des Saarverbandes aus dem Ehrenbreitstein bei Koblenz gelausen wird. Zum ersten Male stehen Turner und Sportler bei einem Niesen=Sternstaffellaus, wie ihn die Saar=Treuestaffel darstellt, geeint in Reih und Slied. Die Turner allein haben schon zwei derartiger Läufe durchgeführt, 1913 anläßlich der Weibe des BölkerschlachtDenkmals nach Leipzig und 1325 den Hermannslauf zum Hermanns=Denkmal nach Detmold. An Größe und ideellem Wert übertrifft die Saar=Treuestaffel diese Vorgänger jedoch beträchtlich. Der Umsang der Niesenstafsel wird schon dadurch gekennzeichnet, daß die Staffelläufer Wegestrecken von insgesamt 15 654 Kilometer Länge zurückzulegen haben. Am längsten ist der Lauf I. der in Eodtkuhnen seinen Anfang nimmt. Der Hauptlauf allein erstreckt sich über 1773 Kilometer, dazu kommen zehn Nebenläuse mit etwa 1500 Kilometer Gesamtlänge, so daß auf diesen Lauf allein Wegestrecken von 3200 Kilometer Länge entfallen. Der Weg dieses Hauptlaufs führt von Eodtkuhnen über Gumbinnen, Tannenberg, Marienburg, Danzia, weiter über die See nach Leba, dann von Stolv über Stettin, Eberswalde nach Berlin. Brandenburg, Aschersleben, Halberstadt, Harzburg, Kassel sind die weiteren größeren Städte aus dem Wege nach Koblenz. In Roßberg bei Beuthen beginnt der Lauf II, der über Breslau, Liegnitz, Görlitz, Kottbus, Lübben, Berlin, Jüterbog, Wittenberg, Dessau, Leipzig, Weißensels, Erfurt, Eisenach, Gießen, Wetzlar, Limburg nach Koblenz führt. Gesamtlänge 2750 Kilometer, einschließlich der Nebenläufe. Der Lauf III, der in Zittau beginnt, weist eine Gesamtlänge von 1589 Kilometer auf. Auf dem Wege nach Koblenz werden Bautzen, Dreoden, Leipzig, Zeitz, Gera, Fulda, Hanau, Frankfurt, Wiesbaden berührt. Beim Hause des Führers und Reichskanzlers in Ober=Salzberg beginnt der Lauf IV, dessen Gesamtlänge, einschließlich der Nebenläufe, 1470 Kilometer beträgt. Starnberg, München. Augsburg, Donauwörth, Nü.nberg, Bayrenth. Koburg, Schweinfurt, Aschaffenburg, Darmstadt und Mainz werden durchlausen. Der LaufV weist eine Gesamtlänge von 872 Kilometer auf. Von Friedrichshafen über Ravensburg. Ulm, Stuttgart, Heilbronn, Heidelberg, Mannheim, Worme und Bingen führt der Weg. Das Schlageter=Denkmal in Schönau in Baden ist Ausgangspunkt des Lauses VI, der einschließlich der Nebenläufe eine Gesamtlänge von 1413 Kilometer aufweist. Lörrach, Freiburg, Steinbach, Rastatt, Durlach, Speyer werden berührt. In Mainz geht dieser Laus in den Lauf IV aus. Verbältnismäßig kurz ist der Lauf VII. Der in Ehrental in Saarbrücken beginnende Hauptlauf ist 289 Kilometer lang, dazu kommen Nebenläuse mit insgesamt 134 Kilometer Wegstrecken. Homburg, Kaiserslautern, Cochem und Süls werden auf dem Wege nach Koblenz berührt. Der Lauf VIII nimmt seinen Anfang an der holländischen Grenze, die Gesamtlänge beträgt 670 Kilometer. Von Gronau über Münster, Dortmund, Hagen, Remscheid, Mülheim Köln und Bonn führt der Weg nach dem Ehrenbreitstein. Auf Helgoland beginnt der Lauf IX. dessen Sesamtlänge 1880 Kilometer beträgt. Im Segelweveriegener Eicg der deutschen Aihlennnen. Fapan im Leichtathletik=Länderkampf mit 28:61 Punkten geschlagen Vor 3000 begann am Mittwochabend 18 Uhr pünktlich der Frauen=Länderkampf Deutschland— Javan mit dem Einmarsch der beiden Mannschaften in das Wuvvertal=Elberselder=Stadion. Die deutschen Leichtathletinnen trugen zum Zeichen der Trauer um den verstorbenen Reichspräsidenten einen Trauerflor. Nach den Begrüßungsworten durch den Beauftragten des Reichssportführers, Standartenführer Kurtz=Köln, der auch der groden Gastfreundschaft gedachte, die unsere Ländermannschaft 1929 in Javan zuteil wurde, erklangen die beiden Nationalbomnen. Gisela Mauermeyer überreichte als Mannschaftsführerin einen Wimvel, die Javanerin Watanabe dankte mit Wimvel und Blumenstrauß. Die deutschen Damen erfochten einen überlegenen Sieg. Mit 61:28 Punkten mußten sich die Japanerinnen geschlagen bekennen. Die Gäste hatten fast in keiner Diszivlin etwas zu bestellen, unsere Frauen waren in Hochform und siegten, wie sie wollten. Trotzdem wehrten sich die Japanerinnen tapfer. Ihr Kampfesmut ist auf jeden Fall anzuerkennen. Die Ergebnisse: 69 m: 1. Kuhlmann.0 Sek.; 2. Albus.0 Sek.; 3. Watanabe.2; 4. Inui.6. Diskuswurf: 1. Krauß 40.22 m; 2. Mauermeyer 37.85; 3. Shimvo 32.95; 4. Bamamota 32.92. 200 m: 1. Kraus 26 Sek.: 2. Dollinger 26 Sek.(Brustbreite): 3. Jdota 28.2; 4. Jrashima 29,6. Hochsprung(nur deutsche Beteiligung): 1. Kaun .56 m; 2. Göppner.45 m; 3. Niederboff 1,41(außer Konkurrenz.51). 80=Hürden: 1. Engelbardt 12.4 Sek.; 2. SteuerDuisburg 12.8; 3. Klode Vobwinkel 13,1 Sek.(ohne japanische Beteiligung). Speerwersen: 1. Fleischer 40.08 m; 2. Kuhlmann 39 21 m; 3. Shimpo 38,94, 4. Damamota 35,74 m(außer Konkurrenz Gelius 41,08 Krüger 40.23). Weitsprung: Grieme 5,85 m; 2. Watanabe.36; 3. Mauermeyer.33 m, 4. Kuzuo 4,97(außer Konkurrens Bauschulte 5,74; Göppner 5,72, Busch.24). Kugelstoßen: 1. Mauermeyer 13.90 m; 2. Fleischer 12.29 m; 3. Damamota 10.10 m; 4. Shimvo.20 m. 800 m: 1. Radtke:21 Min.; 2. Jdota:28,6 Min. (neuer japanischer Rekord); 3. Döriselt:29,8 Min. =mal=100=m: 1. Deutschland(Kuhlmann, Krauß, Dollinger. Grieme) 48,2 Sek.: 2. Japan(Inui, Watanabe, Makino, Kuzuo) 52.6 Sek. Gesamtergebnis: 61:28 Punkte für Deutschland. Neuer beuscher Anlomon=Sieg in Hiatien Fagioli auf Merredes=Benz gewinnt den Acerbo=Pokal Henne fuhr 296 Zu einem großen deutschen Erfolg gestaltete sich das Automobil=Rennen um den Acerbo=Pokal über 516 km auf der bekannten Rundstrecke bei Pescara in Italien. Der Italiener Luigi Fagioli, der das Rennen bereits im Vorjahre gewann, siegte auf dem neuen Mercedes BenzRennwagen in:58:56,4 mit einem Stundenmittel von 129,6 km und fast fünf Minuten Vorsprung vor Nuvolari auf Maserati in:03:35, Brivio=Italien auf Bugatti in :05:76 Stunden. Von 17 gestarteten Wagen erreichten nur sechs das Ziel, darunter drei deutsche Fahrzeuge. boot wird die Urkunde nach Curhaven gebracht, von dort über Bremerhaven, Bremen, Verden, Nienburg, Hannover, Celle, Minden, Detmold, Paderborn, Arnsberg, Altona, Honnes nach Koblenz. Der Lauf X hat mit seinen zehn Nebenläufen eine Gesamtlänge von 270 Kilometer. Der Ablauf erfolgt an der dänischen Grenz bei Flenzburg, dann führt der Weg über Neumünster nach Hamburg, von dort über Mölln, Sadebusch, Schwerin nach Lanz bei Lenzen, dem Geburtsort Friedrich Ludwig Johns, weiter über Natbenow, Stendal, Salzwedel, Gardeleben, Braunschweig, Hannover, Hildesheim, Hörter, Siegen, Ballendar nach Koblenz. Hunderttausende tragen die Urkunden von Ort zu Ort und treten damit ein für wahre Volksverbundenheit, für die es nur eine Losung geben kann:„Deutsch ist die Saar!“ Auch Berlins Turner und Sportler werden sich in hervorragender Weise in den Dienst dieses Treuebekenntnisses zu unseren saarländischen Brüdern und Schwestern stellen. Das Zusammentreisen der drei Hauptstaffeln aus Ostvreußen, Oberschlesien und Schleswig=Holstein am 23. August, abends in Berlin, wird zu einer großen Saarland=Treuekundgebung im Lustgarten ausgestaltet, we auch die neun Nebenstaffeln des Saues Brandenburg, deren Ausgangspunkte sich in Zehdenick, Neuwedell, Kreuz, Bentschen, Soran. Lautawerk, Wiesenburg, Havelberg und Elienicke befinden, zur gleichen Zeit enden. Von 23.30 Uhr ab ist das Eintreffen der Staffelläufer zu erwarten, das so geregelt ist, daß in jeder Minute ein Läufer vor der großen Schloßrampe erscheint, wo die Urkunden der neun Rebenläuse und die Ur ide der Stadt Berlin durch Oberbürgermeister Dr. Sahm den Läufern der Hauptstaffeln übergeben werden. Nach dem Saarlied erfolgt der Weiterlaus der drei Hauptstaffeln nach Koblenz. Sebastian(Auto(Union) belegte den 5. Platz, während Henne auf Mercedes Benz an 6. Stelle einkam. Caracciola überschlug sich, weit in Front liegend. blieb aber wie durch ein Wunder unverletzt. Stuck auf Auto Union mußte nach einem Viertel der Strecke wegen Motor=Defektes aufgeben. Auf einer schnurgeraden Strecke war ein Kilometer=Wettbewerb eingeschaltet, bei dem Henne mit 296 Stdkm als weitaus schnellster Fahrer gestopot wurde. Der bekannte Fahrer Guv Moli=Frankreich. geriet mit seinem Alsa Romeo ins Schleudern, flog aus der Bahn und konnte nur noch als Leiche unter den Trümmern seines Alfa Nomeos geborgen werden. Ueberhaupt war das Rennen reich an Zwischenfällen. Der Engländer Whitney Straiabt auf Maserati schied durch Sturs aus. Großes Pech batte die Seuderia Ferrari. Nach dem Todessturz Molls und dem Ausscheiden des ansangs von Varzi gesteuerten Alfa Romeos mußte auch Chiron aufgeben. Beim Tanken geriet ihm das Benzin in Brand und nur mit Mübe konnte ein Tribünen=Brand verhindert werden. Das Rennen der kleinen Wagen über 1100 ccm über vier Runden(103 km) machten die englischen ME=Wagen unter sich aus. Hamilton=England fuhr einen sicheren Sieg in 52:27 Min.(118.2 Stolm) über den Italiener Cecchini ebenfalls auf MG und Seaman=England auf der gleichen Marke beraus. Die Ergebnisse: Coppa Acerbo, Wagen bie 1100 ccm: 1. Hamilton=England(MG) 52:27 Min.; 2. CecchiniItalien(MG) 53.22 Min.; 3. Seaman=England(MG) 54:34 Min. Copva Acerbo, Wagen über 1106 ccm: 1 Fagioli=Italien(Mercedes Benz):58:56,4 Std.; 2. Ruvolari=Itatien(Maserati):03:35 Std.; 3. Brivio=Italien(Bugatti):05:07,6, 4. Ghersi Varzi-Italien(Alsa Romeo) :05:27 Std.; 5. Sebastian=Deutschland(Auto=Union); 6. Henne=Deutschland(Mercedes Benz). Großer Geräte=Wettkampf in Geislar Anläßlich des Stiftungsfestes des Geislarer Turnvereins, verbunden mit großen Werbeveranstaltungen, findet am Sonntag auch ein GeräteWettkampf statt, bei dem folgende Vereine mit ihren besten Turnern um die Siegespalme streiten. Turnvereinigung Bonn=Poppelsdorf u.a. mit Piete und Piel. Bonner Turnverein 1860 u. a. mit Bißmann und Herbst. Allgemeiner Turn=Verein Honnef=Selhof mit Hornecker un dGebr. Binding. Troisdorfer Turnverein, u. a. mit Pechstein und Grooters. Es verspricht ein erstklassiger Kampf zu werden, wie man ihn wohl selten zu sehen bekommt. Wir können allen Turnfreunden empfehlen, sich den Genuß dieses Wettkampfes nicht entgehen zu lassen. Am Samstag, abends 6 Uhr steigt das Handballspiel: Vilich— Geislar(Alte Herren). Am Sonntag ist morgens 9 Uhr Kirchgang(Messe für die im Kriege Gefallenen des Dorfes. Nach dem Hochamt Freiübungen mit Musik auf der Josefstraße, anschließend im Festsaale Frühschoppen mit Schauturnen; um 1 Uhr: Handballspiel: Ittenbach 1.— Geislar.; um 2 Uhr: Festzug. Nach Beendigung des Festzuges Geräte=Wettkampf. Anschließend: Festball. Voxen in Meckenheim. Am Samstag tritt die Box=Abtlg. des PsV. Bonn in Meckenheim mit einem sehenswerten Programm an die Oeffentlichkeit. Größtes Interesse wird die Meckenheimer Sportgemeinde den Trainingsrunden Steins entgegenbringen, der augenblicklich in glänzender Form ist. Thielmann trifft auf Huhn=Brühl und wird zu beweisen haben, daß er imstande ist, die Größe und Reichweite des Brühlers, der letzthin seinen 25. Kampf lieferte, zu überwinden. Naturgemäß wird die Boxgemeinde Meckenheims mit größter Spannung dem Fioht ihres Lokalmatadors Lanzerath entgegensehen. Der talentierte Halbschwergewichtler gehört seit kurzer Zeit dem PSV. an, weist bereits erhebliche Verbesserungen auf und geht Samstag einen nicht leichten Gang gegen Hemmersbach=Brühl. Der Brühler ist sehr stark, schlägt einen wuchtigen Uppercut und setzte mit diesem Schlag kürzlich den Elberselder Brinkmann in 1. Rd. ko. Es wird zwischen den beiden Halbschweren ein sehr hartes Gesecht geben, das vollkommen offen ist. Eureph=Meisterschäften der Schwimmer Ungarn siegt in der 4mal=200 m Kraulstaffel- Deutsche Doppelsiege im 200=Brustschwimmen Am zweiten Tag der Eurovameisterschaften der Schwimmer sielen zwei weitere Entscheidungen, außerdem wurden im Wasserball in Deutschland und Ungarn die beiden Gruppensieger der Vorrundenspiele ermittelt. Am Vormittag wurden zum 400=Meter=Kraukschwim= men der Herren noch zwei Zwischenläufe ausgetragen. Der noch im Rennen befindliche Stettiner Nüske vermochte sich auch hier erfolgreich durchzusetzen. Er erreichte im zweiten Vorlauf zusammen mit dem Ungarn Angyel totes Rennen auf dem ersten Platz in:16,7 Minuten. Die beste Zeit des Tages erzielte wieder der Franzose Jean Taris, der auch als klarer Favorit in den Endlauf gebt. Am Nachmittag wurde die=mal=200=Meter=Kraul= staffel der Herren entschieden. Das Rennen war ein spannender Zweikampf zwischen Ungarn und Deutschland, den die Ungarn mit:30.2 knapp für sich entschieden. Die deutsche Staffel schwamm:31,2 Minuten und belegte vor Italien den dritten Platz. Einen deutschen Dovvelsieg brachte das 200=MeterBrustschwimmen der Damen. Die beiden deutschen Vertreterinnen, Martha Genenger=Krefeld und Anni Hölzner=Plauen. schwammen ein Rennen für sich. Bis 150 Meter lag die Plauenerin in Führung, dann setzte sich Frl. Genenger in Führung und gewann in:09.2, Frl. Hölzner benötigte:09,3 Minuten. Im Wasserball fielen die Vorentscheidungen. In beiden Gruppen haben sich Deutschland und Ungarn als Gruppensieger erfolgreich durchgesetzt. Deutschland besiegte Schweden mit:3(:2) durch Tore von Heiko Schwartz(), Allerheiligen. Dr. Schürger, Gunst und Schulze. Im zweiten Spiel gewann Spanien überraschend:0(:0) gegen Italien. Ungarn holte sich den Sieg der Gruppe 2 durch ein glattes:0(:0) über Frankreich, hier siegte im zweiten Spiel des Tages die Mannschaft Belgiens mit:1(:1) gegen Holland. Im Endkampf um die Europameisterschaft treffen sich nun Deutschland und Ungarn. Ergebnisse. Herren.=mal=200=Meter=Kraulstaffel: 1. Ungarn :30,2(Grof:21. Maroty:25,6. Csik:21. Lengyel :22,6); 2. Deutschland:31,2(Schwartz:22,2. Leisewitz:23.8. Lenkitsche:22,6. Wille:22,6), 3. Italien :44,1(Costa, Giunta, Costoli, Signori), 4. Frankreich :45,9(Navarre, Cavalero, Diener, Taris), 5. England 10:05,2(French=Williams, Sutton, Wainwright, Dearman), 6. Dänemark 10:07(Christensen, Ahasverus, Jör= gensen. Petersen). Damen. 200=Meter=Brustschwimmen: 1. Martha Genenger=Deutschland:09,2; 2. Anni=Hölzner=Deutsch= land:09,3; 3. Inger Kragh=Dänemark:15,2; 4. Margery Hinton=England:16,3;./6. Hessel=Holland und Else Jacobsen=Dänemark, je:16,4. In der Länderwertung um den Eurova=Pokal“ ist der Stand nach den Kämpfen des Mittwochs folgender: 1. Deutschland 50 Punkte, 2 Ungarn 3. Italien 4. Frankreich 5 Tschechei 6. Holland 7. England 8. Schweden 9. Dänemark 10. Polen 39 11 9 4½ 4 2½ Olga Jensch=Jordan wieder Europameisterm Das Kunstspringen für Damen in Magdeburg. Die Vormachtstellung Deutsch“,## im Wasserspringen ist durch einen zweiten Sieg be. Europameister= schaften erneut bekräftigt worden. Im Kunstspringen der Damen siegte Frau Olga Jensch=Jordan vor der Engländerin Larsen und ihrer Landsmännin Anni Kapp. Die deutsche Vertreterin zeigte außerordentliche Regelmäßigkeit bei ihren Sprüngen und besonders in der Kür kam sie deutlich nach vorn. Sieben Teilnehmerinnen bewarben sich um die Guropameisterschaft im Kunstspringen. Die deutsche Fatin zeigte in der Kür gleich beim ersten Sprung ihr alänzendes Können und mit dem ersten Sprung. eine Auerbachschraube mit Anlauf(12.80 Pkt.) setzte sie sich in Führung. Recht gut sorang auch Anni Kapp wenn sie auch nicht die Sicherheit von Frau Jensch=Jordan und der Engländerin Larsen aufzuweisen hatte. Das Ergebnis: 1. Frau Olga Jensch=Jordan(Deutschland) 74,78 P. (in der Pflicht 37.04 Pkt.): 2. Frau Larsen(England) 68.10(37.64 Pkt.): 3. Anni Kapp(Deutschland 65.65 (30.34 Pkt.): 4. Villiger(Schweit) 50,67(25.57 Plt.): 5. Inger Kragh(Dänemark) 53.58(24,78 Pkt.): 6. Klappwyk(Holland) 49.12(23,00 Pkt.); 7. Fonyo(Ungarn) 46,16(27.32 Plt.). Hander und Wirtschaft Kölner Fleischpreise Auf dem Kölner Fleischaroßmarkt kosteten am Donnerstag im Großhandel in RM je 50 Kilo: Rindfleisch(Viertel) Ochsenfleisch: a) niedrigster Preis 64 höchster Preis 66. Durchschnittspreis 65. b) 59 bezw. (3 bezw. 61. c) 52, bezw. 56. bezw. 54. d) 48 bezw. 50. Bullenfleisch a) 52 bezw. 56 bezw. 54. b) 48 bezw 51 bezw. 50. Kuhfleisch a) 58 bezw. 62 bezw. 60. b) 51 bezw. 56 bezw. 55 c) 47 hezw. 51 bezw 49. Färsen (Kalbinnen) Fleisch a) 60 bezw. 64 bezw 62. b) 56 bezw. 60 bezw. 58. Kalbfleisch(ganze Tiere) a) 76 bezw. 81 bezw. 79. b) 70 bezw. 75 bezw. 73. c) 60 bezw. 65 bezw. 63. Hammelfleisch(ganze Tiere) a) 78 bezw. 82 bzw. 80. b) 65 bezw. 70 bezw 68 Schweinefleisch(ganze und halbe Tiere) a, 72 bezw. 76 bezw. 74. b) 68 bezw 71 bezw. 70. Geschäftsgang: mittelgäßzig. in Rindfleisch beste Ware gesucht. Berliner Börse Die gestrige Börse hatte einen freundlichen Grundton. Auf fast allen Aktienmärkten waren bereits zum ersten Kurs leichte Steigerungen festzustellen die sich bald weiter fortsetzten. Nachdem sich die Haltlosiokeit von Gerüchten über eine angebliche Neuregelung für Tauschoperationen zwischen Auslandswerten und Dollarbonds herausgestellt hatte. trat bei den hiervon betroffenen Panieren eine weitgehende Erbolung ein wenn auch eine solche kuremößig noch nicht überal. in Erscheenung tra“ 3 gahen Chadeanteile auangs nach etwas nach auch Conti Linoleum Zürich eröffneten ¾ Prozent schwächer, erholten sich aber nach dem ersten Kurs auf 67. Aku setzten dagegen 1½ Prozent höher ein. Lebhafteres Interesse nachte sich für einige Svezialwerte bemerkbar, so für Goldschmidt, die 1½ gewannen, sowie Feldmühle, die bei. ehheften Umsätzen im gleichen Ausmaß gebessert maren. Von Montanen fallen Schlesische Zink mit Plus 5½ Prozent auf. Sonst sah man an diesem Markt Steigerungen von etwa ¼ bis ¾ Prozent. Auch Braunkohlenwerte notierten durchweg 1 Prozent höher. I6 Farben waren zunächst nur um ½ Prozent erholt, zogen aber bald bis auf 147¾ an. Von Elektropapieren mußten sich Akkumulatoren im Gegensatz zur allgemein freundlichen Verfassung dieses Marktes zunächst einen Abstrich von 1½ Prozent gefallen lassen, der indessen bald wieder aufgeholt wurde. Licht& Kraft und Elektro Schlesien setzten je 1 Prozent höher ein. Auch die übrigen Werte wiesen höhere Notierungen auf. Gut erholt liegen auch Maschinenfabriken, Berlin=Karlsruher und Schwartzkopff mit je Plus 2, Orenstein mit Plus 13/8 Prozent. Am Rentenmarkt war eine klare Tendenz noch nicht erkennbar. da nennenswerte Orders noch nicht vorlagen. Von den variabel gehandelten Papieren büßten Altbesitz 1 Prozent ein. Umschuldungsanleihe wurde dagegen 38 Prozent höher bewertet. Industriecblieationen waren bis ½ Prozent erholt. Durchweg befestigt waren auch Auslandsrenten mit Ausnahme der Anatolier. Am Valutenmarkt errechnete sich der Dollar mit fast unverändert.48, das Pfund mit 12.60. Blankotagesgeld stellte sich auf unverändert 4 bis 4¼ Prozent. vereinzelt mußte aber über diese Sätze hinausgegangen werden. Im weiteren Verlauf konnte sich zwar eine nennenswerte Geschäftsbelebung nicht durchsetzen, die erzielten Kursbefestigungen blieben aber auf fast allen Gebieten erhalten. Reichsbankanteile gewannen gegen den Anfang ½. Farben ½ Rheinstahl 13. Gesfürel ¾. Holzmann ¾ Prozent. Chode=Anteil= Lit..=G. verloren erneut 3 Reichsmark. wöhrend Lit. D. ½ Reichsmark gewann. Bank elektrischer Werte zogen um 1½ Prozent an. Am Rentenmarkt blieb es weiter, undlich. Pfandbriefe hielten sich etwa auf Vortagsnean. Das gleiche H f kleine Gewinne verzeichnen, fest sagen Frankfurter Schätze mit Plus 1, und Kölner Schätze mit Plus 1½ Prozent. Landschaftliche Goldpfandbriefe waren bei kleinen Umsätzen um ¼ Prozent nach beiden Seiten verändert. Am Markt der Slaatsanleihen zeigen 30er Mecklenburg=Strelitzer mit Plus 1½ Prozent und 27er Baden mit Plus 1 Prozent die größten Tagesgeminne. Reichsaltbesitz gewannen gegen den Anjana ½ Prozent. Von Industrieobligationen, die im allgemeinen kaum von den Vortagskursen abweichen, büßten Farbenbonds ¼ Prozent ein, auch die in den letzten Tagen stark gesteigerten Aschinger aaben um 1 Prozent nach Arbed waren auch heute wieder gestrichen, man nannte einen Kurs von zirka 176. Privatdiskontsatz unverändert 3¾ Prozent. Gegen Schluß der Börse stagnierte das Geschäft fast völlig, was jedoch fast keine wesentlichen Kurseinbußen hervorrief. Farben kamen zum Anfangskurs mit 117 zur Notiz. Reichsbank gewannen gegen den Verlauf nochmals ½ Prozent. Chade=Anteile gaben wieder kräftig nach und schlossen zum niedrigsten Tageskürs von 139 bezw. 185. Nachbörslich blieb es still. Der Dollar kam amtlich.493 und das Pfund mit 12.64½ zur Notiz. Am Kassamarkt kamen heute meist höhere Notierungen zustande. Zu den über den Durchschnitt von zirka 1½ Prozent gebesserten Povieren gehören Chromo Najork mit Plus 4 Chemisch Albert mit Plus 3½ und Siegersdorser Werke mit Plus 3½ Prozent zu den niedrigeren Ammendorfer Panier mit Minus 2¾ Prozent. Die per Kasse gehandelten Großbankaktien wurden mit Ausnahme von DD ¼. Prezent höher bezahlt. Von Hynothekenbanken sind Bayerische und Rheinische mit je Plus 1 Prozent hervorzuheben. Deutsche Zentralboden und Deutsche Hypotheken waren je 1: Prozent schwächer. Steuergutscheine blieben heute unveränder“ Festpreise für Futtermittel Darüber hinaus sind bereits die notwendigen Schritte eingeleitet, um in Kürze auch die Preis= und Handelszuschläge für zuckerhaltige und andere wichtige Futtermittel in entsprechendem Verhältnis fest=ulegen. Bonner Marktbericht vom 17. August Wieder Riesenzufuhr auf dem Bonner Markt Außerordentlich stark waren heute die Zufuhren in Obst, Gemüse und Frühkartoffeln. Die feuchte Witterung hat das Wachstum des Gemüses allgemein gefördert, nur wirken die kalten Nächte bei den Bohnen und Gurken noch hemmend, so daß in diesem Artikel der Bedarf noch nicht voll gedeckt werden kann. Der Verkauf vollzog sich im allgemeinen bei Gemüse flott und bei Obst befriedigend. Gezahlt wurden im Großhandel(in Pfg. für 1 Psd. und für rhein. Ware, wenn nichts anderes vermerkt): Wirsing—15, Blumenkohl 15—25, ausl. 50—60, Speckbohnen 15—17, Rauhbohnen 10—13, Stangenbohnen 15 bis 17, Strauchbohnen 12—15, Prinzeßbohnen 15—18, Kohlrabi Stück—3, Möhren 4, Rettich schwarz und weiß Stück—5, Meerrettich Stück 20—30. Gurken Stück—15, ausl. 10—12, Einmachgurken 100 Stück 55—65, ausl. Senfgurken 15—20, Suppengrün Gebund 15—25, Spinat 12, Sellerie Stück—10, Breitlauch Stück 15—30, Kopfsalat Stück—6, Endivien Stück—7, Zwiebeln—6, ausl.—9, Einmachzwiebeln 12—15, ausl.—12, Tomaten 10—11, ausl. 10 bis 12, Aepfel—15, ausl. Kiste 9,00—11,00, Birnen —15, Ananas 60—70, Apfelsinen—15, Bananen 25 bis 27, Zitronen—6, Melonen 70—90, Pfirsiche 12 bis 18, ausl. 20—30, Preißelbeeren ausl. 35—40, Pflaumen blaue—12, gelbe—12. Zwetschen 10, Reineklauden—12, holl. Trauben 45 bis 60, ital. Trauben 20—26, Eier Stück—11, Molkereibutter 145—155, Landbutter 130—140, Holl. Käse 85 b. 110, Schweizer Käse 100—110, Edamer Käse 65—85. Kölner Lederbörse Köln, 15. Aug. Eichenlohg. Rhein. Sohlleder in Hälften 1 kg,.05—.40. desgl. in Kernstücken.30—.25 Zahm=Vacheleder in Hälften.10—.70, desgleichen in Kernstücken.15—.00, Wild=Vacheleder, in Hälften .85—.40, desgl. in Kernstücken.85—.15, Wild-Vachehälse.80—.50, Wild=Vacheseiten.20—.55, Spalte lohgar, lissiert in Kernstücken.70—270, Blankleder in Hälften, braun.80—.40. Riemenlederkernstücke, kurzgeschnittene.20—.40, Vachetten, gewöhnliche Sorten—10.30 für 1 Quadratmeter. Besondere Qualitätsleder in Zahm- und Wildvacheleder brachten bis 10 Prozent mehr.— Stimmungsbericht: Nach Schluß der Fabrikferien ist die Schuhfabrikation gut im Markt. Abfälle sind stark gefragt. Häute und Felle Großviehhäute: Ochsen, Kühe, Rinder, Bullen bis 29 Pfd. Kl. 1—, Kl. 2 22—29, degl. von 30—49 Pfd. 26—38 bezw. 22—30, Ochsen, Kühe, Rinder von 50—69 Pid. 28—40 bezw. 23—34, desgl. 70 Pid. und mehr 26 bis 38 bezw. 23—34, Bullen von 50—79 Psd. 23—31 bezw. 20—26, desgl. 80 Pfd. und mehr 20—26 bezw. 17—23. Fresserselle, gesalzen je nach Qualität, Herkunft und Schlachtung 27—29 für 1 Pfd. Frischgewicht. Kalbselle, gesalzen je nach Qualität. Herkunft und Schlachtung 28—40 für 1 Pfd. Frischgewicht. Roßhäute, gesalzen bis 219 cm lang.50—.00 für 1 Stück, desgl. 220 cm lang auswärts.50—10.50 für 1 S t ü c k. Stimmungsbericht: Häute und Felle: Erste Sortimente, speziell in schweren Gewichtsgruppen, sind auch weiterhin gut begehrt. Viehverwertungs=Genossenschaft Bonn gegründet. Im Zuge der Neuordnung der Schlachtviehmärkte wurde am 10. August in Bonn eine Viehverwertungs=Genossenschaft gegründet. Der Zweck der Genossenschaft ist nach§ 2 der Satzung die gemeinschaftliche Verwertung von Schlacht=, Nutz= und Zuchtvieh auf Rechnung und im Namen der Mitglieder. Dem Vorstand der Genossenschaft gehören an: Alfred Hommelsheim, Röttgen b. Bonn; Dr. Kern, Meckenheim, Hubert Mahlberg. Rheinbach. Dem Aufsichtsrat: von Joest. Eichholz bei Sechtem. Severin Hüllem, Ließem bei Mehlem, Peter Linzbach, Lengsdorf. Die Gründungssatzung wurde von 23 Genossenschaften und zwar überwiegend Spar= und Darlehnskassen, unterschrieben. Die Mitglieder dieser Genossenschaften haben Gelegenheit, ihr sämtliches Vieh durch die Viehverwertungsgenossenschaft verwerten zu lassen. Nähere Einzelheiten werden auf den kommenden Hauptversammlungen der angeschlossenen Genossenschaften den Mitgliedern noch bekannt gegeben. Bauern und Landwirte, die einer Genossenschaft nicht angeschlossen sind und ihr Vieh genossenschaftlich verwerten lassen wollen, können die Einzelmitgliedschaft bei der Viehverwertungsgenossenschaft erwerben. Geschäftsanteil und Haftsumme betragen je 10 Mk. Die Reichsregierung hat gleichzeitig mit der Festetzung der Preise für Brotgetreide auch die Preise für Futtermittel festgesetzt: unmittelbar darauf jolate die Einführung von Festvreisen für Oelkuchen. Weiterhin hat der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft die neugeschaffenen Organe der Getreidewirtschaft angewiesen, unverzüglich Festpreise und Handelszuschläge für Kleie festrusetzen. Demnach werden in Kürze auch die Preise für Kleie in das angemessene Verhältnis zu den Festpreisen für Getreide und m den Preisen für sonstige Futtermittel gebracht sein. Hauptscbriftleiter und verantwortlich für Polltik and Feuilleton E. Schvippert: verautwortlich für den übrigen redaktionellen Tell Hugo Bedolph, Bonn. Anzeigenpreis für die Milllmeterzelle 148 wm breit): Grundpreis 12 Pig. Vereins und Familienanzeigen einspaltig 10 Pig. mehr spaltig 8 Pig Kleine einspaltige Anzeigen(bis 100 mm Höhe) 10 Pfa. Wortanzeigen teinspaltige, orivate Gelegenheitsanzeigen je Wort 8 Pig., Ueberschriftswort 5 Pig. Reklamen(70 mm) 90 Pig. Verantwortlich für den Anzeigentell: Paul 0 Bonn. 04. Juli 34 13 292. Davon: die Berirksausgabe„Sieg-Rhein-Zeitung“ 3651 und die Bezirksausgabe„Godesberger Volkszeitung“ 1520. Druck: Köllen-Verlag Bonn. BONN Dreieck 12—14 Tel. 3995 .Bummausch Ochsentleisch Rindtleisch Kalbtleisch Schweinefleisch Hammelfleisch per Pfd. von.55 an per Pfd. von.50 an per Pid. von.60 an per Pfd. von.60 an per Pid von.75 an Schinkenspeck Schinkenwurst Sp. tf Leberwurst Schwartemagen Bierwurst Breitestr 13 Wenzelgasse 43 Ecke Kreuzst. ¼ Pid..50 ½ Pid..21 ¼ Pid..21 ¼ Pfd..20 ¾ Pid..13 Schöne, junge hochtragende Kuh und hochtragendes Rind zu verkaufen. Walberberg, Kitz(5 burgerstr. 1a. Schöne Erdbeerpflanzen abzugeben.„Lanctons Noble“. (5Roisdorf, Brunnenstr. 66. Piano schwarz poliert, erstklassiges Instrument, billig zu verkaufen. Zu erfrag. in der Geschäftsst. Nr. 188. Freitaa, 17. August 19. Hitler in Oberammergau Der Führer und Reichskanzler wurde bei einer Aufführung der Passionsspiele beiwohnte, seinem jetzigen Besuche Oberammergaus, wo er stürmisch begrüßt. Bier Tote am Matterhorn Zwei abgestürzt und zwei ersroren. Am Matterhorn ereignete sich am Mittwoch ein schweres Bergunglück, bei dem vier Italiener ums Leben kamen. Sieben Touristen, alles Italiener, waren am Dienstag von Breuil am Val Teurnanche aufgebro=. chen und suchten am Mittwoch in zwei Gruppen von drei und vier Mann von der Südseite her das Matterhorn zu besteigen. Von der Dreier=Gruppe wurde unterwegs einer vom Unwohlsein betroffen und löste sich vom Seil ab, um zurückzubleiben. Plötzlich kamen die beiden anderen Teilnehmer ins Rutschen und stürzten etwa 500 Meter tief ab. Sie waren sosort tot Die Nachricht von dem Unglück wurde von dem Ueberlebenden dieser Gruppe ins Tal gebracht. Indessen hatte die Vierer=Gruppe den Gipfel am späten Mittwochabend erreicht und schickte sich an, in der Nähe des Gipfels zu übernachten. Die herrschende Kälte setzte aber den Bergsteigern so zu, daß zwei von ihnen ersroren. Die beiden anderen konnten sich bis zur Matterhornhütte schleppen. Die Namen der vier Toten konnten noch nicht festgestellt werden. Neuer Tiefenrekord Fast 1090 Meter unter dem Meereespiegel. Die amerikanischen Forscher Dr. William Beebe und Otis Barton, die bereits vor einigen Tagen mit ihrer kugelförmigen Taucherglocke„Bathysphere“ eine Tiefe von 765 Metern unter der Meeresoberfläche erreicht hatten, haben jetzt mit rund 310 Metern einen neuen Tiefenrekord aufgestellt. Räuber überfallen eine Stadt Das Städtchen Stephaneste an der Moldau wurde in der Nacht zum Donnerstag von der Bande des berüchtigten Räuberhauptmanns Korotu besetzt. Die Räuber hatten zuvor noch ein Landgut in der Nähe des Städtchens beraubt und sämtliche Pferde aus dem Stall mitgenommen. Der erste Besuch galt der Polizei, wo sämtliche Beamte gesangengenommen und gesesselt wurden. Einer der Wachleute, die sich widersetzen wollte, wurde tödlich verletzt. Die Räuber verteilten sich sodann in mehrere Gruppen, die gleichzeitig in die Wohnungen nur der reichsten Leute eindrangen und ihnen unter Todesdrohungen Geld und Schmuck abnahmen. Ein Weinhändler, der Widerstand leisten wollte, wurde schwer verprügelt. Insgesamt wurden neun Häuser geplündert. Bei Montagearbeiten aus 25 Meter Höhe abgestürzt. Bergheim(Erft), 16. August. Bei Montagearbeiten an dem Bau des Schnitzellagers der Zuckerfabrik Elsdorf stürzte plötzlich ein Monteur einer Düsseldorfer Firma aus 25 Meter Höhe ab. Der Monteur schlug auf einen Betonfußboden auf und brach sich dabei die Wirbelsäule. Man brachte den Verunglückten sofort ins Bergheimer Krankenhaus, wo er bald nach seiner Einlieferung an den Folgen der Sturzverletzung starb. Die toten Vergleute von Ensisheim zu Grabe getragen. Am Donnerstag vormittag sind die in dem Bergwerk von Ensisheim ums Leben gekommenen Bergarbeiter zu Grabe getragen worden. Seit Mittwoch nachmittag brennt das Feuer in den Stollen mit erneuter Wucht. Man hat zunächst alle Hoffnung aufgegeben, die noch im Stollen zurückgebliebenen vier Leichen bergen zu können. 100000 RM. Das Los wird in der ersten Abteilung in Achtellosen in Schleswig=Holstein, in der zweiten Abteilung ebenfalls in Achtellosen in Berlin gespielt. Ein Lebenszeichen Labatts? Der Bruder des von Banditen verschleppten amerikanischen Brauereidirektors Labatt erhielt am Donnerstag morgen in seinem Hotel zwei telephonische Anruse, in denen nach dem von den Banditen geforderten Lösegeld von 150000 Dollar gefragt wurde. Die Frist für die Zahlung dieser Summe lief, wie gemeldet, bereits am Mittwoch vormittag ab. Die Familie Labatt erhielt von dem verschleppten Millionär eine Mitteilung folgenden Inhalts:„Tut, was Ihr könnt, um mich zu befreien und gehorcht den gegebenen Befehlen!" Auto 125 Meter mitgeschleift Schweres Verkehrsunglück auf ungeschützter Bahnstrecke. Eine Tote, vier Verletzte. Auf einem schrankenlosen Bahnübergang in der Nähe von Husum wurde am Mittwoch ein mit fünf Personen besetzter Kraftwagen aus Kiel beim Ueberqueren der Geleise von einem aus Flensburg kommenden Personenzug gefaßt und etwa 125 Meter weit geschleift. Das Auto wurde völlig zertrümmert. Von den Insassen, die alle in Kiel wohnhaft sind, konnte Frl. Dora Frank nur als Tote aus den Trümmern geborgen werden. Ihr Bräutigam erlitt außer leichteren Verletzungen einen schweren Nervenschock. Der Führer des Wagens trug eine schwere Rückenverletzung davon und seine Frau eine Oberschenkelverletzung. Die fünfte Insassin erlitt eine schwere Bauchverletzung. Nach Aussage des Heizers ist der Kraftwagen in voller Fahrt in den Personenzug hineingefahren. Vor dem Bahnübergang sind die vorschriftsmäßigen Warntafeln angu bracht. 14jährige Jungen retten Mutter und Kind. Am Montag abend beobachteten 14jährige Jungen, wie sich eine Frau, die ihren 5jährigen Sohn bei sich führte, auf der Emscherbrücke in sonderbarerweise zu schafsen machte. Plötzlich kniete die Frau nieder, verrichtete ein Gebet und sprang dann von der fünf Meter hohen Brücke mit dem Jungen in die Emscher. Die Jungen nahmen sofort die Rettung auf und es gelang ihnen auch, Mutter und Kind aus dem Wasser zu ziehen. Glücklicherweise handelte es sich um eine Stelle, die nicht besonders tief war. Die vollständig verwirrte Frau wurde mit ihrem Kinde ins Krankenhaus gebracht. Die Tat ist auf eine seit längerer Zeit bestehende Schwermut der Frau zurückzuführen, die durch den Lebenswandel des Mannes hervorgerufen wurde, der ein übler Trinker ist. Eine Schredenrszene Eine Geistesgestörte springt aus dem Hotelfenster- Im Sprungtuch der Feuerwehr gelandet Bananen in Brüssel. Der außerordentlich heiße Sommer hat bewirkt, daß in Brüssel eine Bananenstaude, die in einem Garten unter freiem Himmel wächst, Früchte trägt, ein Fall, der bis jetzt wohl kaum in Mittel= und Westeuropa vorgekommen ist. Aufregende Szenen spielten sich in der vorvergangenen Nacht in der Berliner Stresemannstraße in unmittelbarer Nähe des Anhalter Bahnhofs ab. Eine offenbar geistesgestörte Frau stürzte sich aus einem im dritten Stockwerk gelegenen Hotelfenster auf die Straße hinab, wurde jedoch von der Feuerwehr in einem bereitgehaltenen Sprungtuch aufgefangen, so daß sie ohne wesentliche Verletzungen davonkam Kurz nach 1 Uhr 30 Min. nochts wurde plötzlich aus einem im dritten Stockwerk gelegenen Fenster eines Hotels eine Marmorplatte eines Waschtisches auf die Straße geworsen, wo sie mit lautem Krachen zersplitterte und um ein Haar einen gerade vorüberkommenden Dienstmann getroffen hätte. Als dieser erschreckt nach oben sah, erblickte er im dritten Stock eine Frau, die auf einem Fensterbrett saß und Anstalten machte, auf die Straße zu springen. Er und andere Passanten, die sich sofort angesammelt hatten, riesen der Frau, oben zu bleiben, und alarmierten Polizei und Feuerwehr. Inzwischen eilten Hotelangestellte zu dem Zimmer der offenbar geistesgestörten Frau, doch sie fanden keinen Einlaß, da die Tür von innen abgeriegelt war. Als nach wenigen Minuten die Feuerwehr zur Stelle war, wurde auf der Straße ein großes Sprungtuch ausgebreitet und mehrere Feuerwehrleute begaben sich in das Hotel, um mit Aexten die Tür einzuschlagen. Doch schon bei den ersten Schlägen ließ sich die Frau aus dem Fenster fallen, schlug auf den unmittelbar unter dem Fenster entlanglaufenden Sims des Hauses auf und stürzte dann kopfüber in das auf der Straße ausgebreitetes Sprungtuch. Sie hatte keinerlei ernstliche Verletzungen erlitten, war bei vollem Bewußtsein, wurde jedoch, da sie wirre Reden führte, zunächst zur Rettungsstelle und dann nach der Charité gebracht. Die Frau leidet, wie die polizeilichen Ermittlungen inzwischen ergeben haben, offensichtlich an Verfolgungswahn. Sie hatte am Abend vorher das Hotelzimmer gemietet und sich als 34 Jahre alte Franziska G. aus Berlin in das Fremdenbuch eingetragen. Im Laufe des Abends rief sie mehrfach nach dem Portier und erklärte diesem, völlig verängstigt, es liege jemand in ihrem Bett. Sie wollte auch dauernd durch Singen aus einem Nebenzimmer gestört werden, was in Wirklichkeit gar nicht der Fall war. Vermutlich aus Angst hat sie dann die Marmorplatte vom Waschtisch an sich gerissen, und damit auf ihren angeblichen Verfolger eingeschlagen, wobei die Platte auf die Straße fiel. Als dann laut gegen die Tür geschlagen wurde, wußte sie sich offenbar keinen anderen Rat mehr, als sich aus dem Fenster zu stürzen. Es ist damit zu rechnen, daß die Geistesgestörte einer Heilanstalt zugeführt wird. Werden wir dald sernschen! Für die nächste Zeit sind billige Apparate noch nicht zu erwarten Seit anderthalb Jahrzehnten etwa ist das Prinzip, nach dem Fernsehapparaturen gebaut werden können, bekannt, aber bis heute ist es, trotz aller Anstrengungen, die die einschlägige Industrie macht, nicht gelungen, Fernsehapparate herzustellen, die zu erschwinglichen Preisen verkauft werden könnten. Nun sind auf der dieser Tage beginnenden Berliner Funkausstellung einige rundfunkmäßig gestaltete Netzanschlußmodelle von Fernsehheimempfängern zu sehen, die in einem einzigen Gehäuse alle Teile enthalten, um sowohl Spielfilme aus Lichtspielhäusern, als auch Vorgänge aus dem wirklichen Leben in Ton und Bild zu übertragen. Leider sind auch diese Apparate zu teuer, um breiteren Schichten der Bevölkerung das Fernsehen im eigenen Heim möglich zu machen. Die gezeigten Apparate sind also in erster Linie Ausstellungsobjekte, dann aber sollen mit ihnen die Empfangsgüte und die Reichweite des Witzlebener Bild= und Tonsenders in den verschiedensten Orten Berlins festgestellt werden. Professor Schröter betont, daß es notwendig erscheint, die Entwicklung des Fernsehens und der dazugehörigen Apparate recht bald so zu fördern, daß das Fernsehen sich allgemein einbürgern kann, wie es beim Rundfunk der Fall war. Die allgemeine technische Entwicklung dränge direkt darauf hin. Wie gesagt, liegen die wissenschaftlich=technischen Grundlagen für den BildTonempfang längst fest, so daß die Fabriken nur noch die fabrikatorischen und wirtschaftlichen Fragen zu lösen haben. Verkehrt wäre es jedoch, in kurzer Zeit diese Lösung zu erwarten. Immerhin werden die auf der Funkausstellung gezeigten und vorgeführten Apparate beweisen, daß die praktische Technik auf dem besten Wege ist, das populäre Fernsehen möglich zu machen. Es sei besonders auf die Schaffung von Verfahren zur Zerlegung der Bilder hingewiesen, die dem Menschen ein günstiges Erfassen der bildmäßigen Eindrücke gestatten. Die jetzt gezeigten Bilder sind schon weitgehend entzerrt, das Auge ermüdet nicht mehr so leicht wie früher, und es findet sich in den fernübertragenen Bilder leichter zurecht. Verbesserungen der Kathodenstrahlröhren, der Verstärker und der Hochfrequenzkabel sind ebenfalls erreicht. Die letzgenannten Verbesserungen sollen vor allem das Fernsehen nicht nur für einen eng begrenzten Bezirk, sondern über weite Strecken hin gestatten. Ein über das ganze Land verteiltes Netz von Ortssendern soll die gleichen optischen Vorgänge steuern und senden können— das ist das Ideal, das den Fachleuten vorschwebt. Das in Deutschland heute erreichte Schema von 25 Bildern mit 180 Zeilen in der Sekunde reicht auf die Dauer zu einem ermüdungsfreien Fernsehen noch nicht aus, wie Versuche ergeben haben, und so müssen auch neben den rein elektrotechnischen Fortschritten, solche in der mechanischen Bilderfolge gemacht werden. Die Güte der Apparate muß gesteigert werden, was wiederum hindert, schon jetzt etwas über den Preis und den Zeitpunkt des Erscheinens populärer Fernsehapparate zu sagen. Nichts wird aber die Fachleute hindern, trotz aller schwebenden Probleme auf der Funkausstellung einen gut funktionierenden Probebetrieb vorzuführen, um zu zeigen, daß das Fernsehen aus dem Marsche ist. Schmuggler im Panzerauto Tolle Jagd an der deutsch=belgischen Grenze. Eine aufregende Schmugglerjagd spielte sich, wie das B. T. berichtet, auf einer Landstraße an der deutschbelgischen Grenze ab. Den deutschen Zollbeamten war signalisiert worden, daß ein gepanzertes Schmugglerauto die Grenze passieren würde. Als der Wagen in Sicht kam, eröffneten die Zollbeamten das Feuer auf die Schmuggler. Doch diese fuhren in rasendem Tempo weiter, und es gelang ihnen, die Kette der Zollbeamten zu durchbrechen. Die Zollbeamten verfolgten das Schmugglerauto mit dem Fahndungswagen, und es glückte ihnen, die Schmuggler bei Zülpich einzuholen, deren Reisen von Schüssen durchbohrt waren, so daß der Wagen halten mußte. Der Führer des Schmugglerautos und sein Begleiter, bei denen es sich um zwei bekannte Großschmuggler handelt, versuchten zu flüchten. Sie wurden jedoch von den Zollbeamten gestellt. In dem Schmugglerwagen befand sich noch ein Schmuggler, der durch einen Schuß der Zollbeamten schwer verletzt worden war. Der Inhalt des Wagens, der aus 65000 geschmuggelten belgischen Zigaretten und 20000 Kisten Zigarettenpapier bestand, wurde beschlagnahmt. Vorbereitungen zur Großen Deutschen Funkausstellung Neun Verletzte bei einem Kraftwagenunfall.— Der Führer am Steuer eingeschlafen. Torgan(Elbe), 16. August. Ein Lieserwagen, der täglich 16 Arbeiter von Annaburg nach Belgern zur Arbeit fährt, fuhr Donnerstag morgen in einer Kurve am Rückenkopf gegen einen Stein, streifte einen Baum und stürzte dann in den Straßengraben. Neun Personen wurden verletzt, von denen vier mit sehr schweren Verletzungen ins Torgauer Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Der„Wagenführer, der bereits eine Nachtfahrt hinter sich hätte, soll vor Uebermüdung am Steuer eingeschlafen sein. Opiumhöhle in einem Pariser Vorort. In dem Pariser Vorort Boulogne wurde am Mitth von der Polizei eine Opiumhöhle ausgehoben. hrere Chinesen, die gestanden haben, sich schon seit sren mit Opiumhandel zu beschäftigen, wurden verlet und ein größerer Bestand an Rauschgift beschlagHurderttausender fällt nach Berlin und SchleswigHolstein. Berlin, 16. August. Zu Beginn der heutigen Nachmittagsziehung der Preußisch=Süddeutschen Klassenlottedie siel auf die Nummer 386 899 ein Gewinn von In der Berliner Funkausstellung, die am 17. August eröffnet wird, wird man die Herstellung des Volksempfängers am lausenden Bande sehen können. Wie unser Bild zeigt, sind die Vorbereitungen schon jetzt so weit gediehen, daß die Fabrikation des Volksempfängers in einer der Ausstellungshallen jederzeit ausgenommen werden kann. Beruhigende Büroklammern In Gateshead(Schottland) erkrankte die Sekretärin eines bekannten Schriftstellers unter verdächtigen Umständen. Schon seit längerer Zeit hatte sie Freundinnen gegenüber über Magenbeschwerden geklagt, und vor wenigen Tagen mußte sie sich beim Nachhausekommen sofort hinlegen. Wenig später setzten heftige Krämpfe ein. Der sofort herbeigerufene Arzt glaubte, eine Vergiftung feststellen zu können, mit einem besonders schweren Gift, das im allgemeinen nur Aerzten ausgehändigt wird. Er ließ das Mädchen in eine Klinik schaffer und benachrichtigte sofort die Polizei, die auch wenig später in der Klinik eintraf, um das Ergebais der Röntgen durchleuchtung, welche man vorerst einmal vornahm, abzuwarten. Die Durchleuchtung ergab aber, daß im Magensack zusammengeknäult Fremdkörper vorhanden waren, also konnte keine Vergiftung vorliegen. Man erkannte, daß sofort eine Operation notwendig war, und nahm diese kurz darauf vor. Dabei holte man aus dem Magen der Sekretärin 107 Briefklammern, die sie nach und nach verschluckt haben mußte. Als sie wieder zu sich kam, fragte man sie, warum sie die Klammern verschluckt hätte. Sie entgegnete, das hätte sie zu ihrer„Beruhigung" tun müssen, wenn ihr Chef ihr einmal seine Meinung sagte. Sobald das Mädchen von der Operation genesen ist, wird man es einer Heilonstalt zur Beobachtung überweisen. Die schwarze Madonna In Spalato haben vor kurzem in der Franziskanerkirche Einbrecher Krone und Juwelen der berühmten Marienstatue, der Schwarzen Madonna von Spalato gestohlen. Die Täter waren nicht zu ermitteln. Es fehlte jede Spur von ihnen. Da ging vor einigen Tagen ein orkanartiges Gewitter über die benachbarte Gemeinde Jesenice nieder und ein Blitz steckte das strohbedeckte Haus des Bauern Peloj in Brand. Es wäre total eingeäschert worden, hätte nicht sofort ein gewaltiger Regenguß die Flammen gelöscht. Die Gendarmen und Feuerwehrleute fanden in der Stube die Eheleute Peloj mit ihrem Schwager Klemencic, dem Billetteur des dortigen Kinos. bewußtlos auf der Erde, die Möbel waren zertrümmert, alle Metallgegenstände geschmolzen und die Schlösser zu unförmlichen Klumpen zusammengeschweißt. Den Helfern verschlug es aber die Rede, als sie hinter einem zertrümmerten Kasten in der Wand ein großes Loch. in dem eine vom Blitz verbeulte Kassette stand. in der die unversehrt erhaltene Krone und die Juwelen lagen. Diese Kunde hat sich rasch verbreitet: nun wallfahren die Gläubigen in Scharen zu der wieder instand gesetzten Statue der Schwarzen Madonna von Spalato. (32. Fortsetzung.) Den sich nachdrängenden Gästen befahl er: „Nicht weiter, bitte! Es ist schlimm genug, daß bisber jeder hier berumlaufen konnte.“ Prüfend glitten seine Augen über den Boden hin. Da lag der Fuß eines Sektkelches, dort war einer unzerbrochen in die Ecke gerollt, und hier— er beugte sich nieder und stand gleich darauf hoch aufgerichtet da. In seiner Hand hielt er einen Sektkelch, und seltsam, dieser Kelch zeigte schwarzes Glas. Er sagte laut. „Das ist John Witthagens Kelch, und mit Hilfe dieses Kelches bereitete der Mörder seinem Opfer den Strahlungstod, wie dies Wittbagen ja vorausgesagt wurde.“ Irgendwo aus dem Innern des Schiffes dröhnte ein Schuß. Da fuhren die Gäste wieder entsetzt zusammen. Die Mädchen schrien angstgeveitscht auf. Bert Ibensteins Blick flog in die Runde, um dann beim Steuermann auf der Kommandobrücke Halt zu machen. „Wo ist der Kapitän?“ Er sorang vor, und da lief ihm auch schon ein Matrose aufgeregt entgegen. „Unser Kapitän!— Der Schuß kam aus seiner Kajüte, und sie ist von innen verschlossen.“ Bert Ibenstein sab seine Befürchtung bestätigt. Tönnießen hatte es nicht ertragen können, daß durch seine, wenn auch ungewollte Schuld, Jost Witthagen sterben mußte. Er hatte zur Waffe gegriffen. Sie fanden ihn noch lebend, aber der Arzt machte ein sehr bedenkliches Gesicht. „Inspektor Kaden wird bestimmt am Leben bleiben, aber hier habe ich nicht viel Hoffnung.“ Die Jacht„Carmen“ vermochte das Rennboot nicht einzubolen. Von der Küste wallten Nebel herüber, und da war das kleine Fahrzeug spurlos verschwunden. XVIII. Lydia Blackwood war mit ihrem Verlobten in Dresden angekommen, und Hadolf Oppermanns Bruder Godwin hatte die beiden am Zug erwartet. Er begrüßte voller Freude den Bruder und seine Braut. Lydia sah in zwei ehrliche graue Augen, in ein kraftvoll geschnittenes Antlitz, und sie mußte daran denken, was ihr Hadolf von dem Bruder erzählt hatte: Godwin gleiche in seinem Aeußeren ganz ihrer Mutter, nur eben, daß ihre Züge ins Männliche übertragen seien; aber innerlich habe er viel vom Vater.— Sie fuhren durch die Stadt und dann hinaus zu dem Landsitz der Opvermanns. Godwin richtete Grüße des Vaters aus und erklärte: „Es ist beute eine schwere Overation in unserer Klinik nötig, und die wollte Vater selbst vornehmen. Nachdem er jetzt etliche Wochen unterweges war— er ist seit gestern zurückgekehrt— zieht es ihn mit aller Gewalt in die Klinik, und da haben wir nun diesen ernsten Fall, den sich Vater nicht entgeben lassen will.“ Hadolf hatte viele Fragen des Bruders zu beantworten, und auch an Lydia wandte sich Godwin Opvermann öfters in seiner lebhaften Art. „Sie bleiben hoffentlich längere Zeit bei uns, Miß Blackwood! Es ist wohl selbstverständlich, daß Sie als Hadolfs Braut bei uns wohnen. Fräulein Dahlhoff hat im ersten Stock zwei Räume für Sie bergerichtet. Sie werden sich nach all den Aufregungen der letzten Zeit sehr wohl bei uns füblen.“ In Loschwitz erwartete des Professors Hausdame, Charlotte Dahlhoff, die Ankömmlinge, und sie geleitete Lydia nach oben zu ihren Zimmern, fragte nach Wünschen und war bemüht, es dem Gast so angenehm wie nur möglich zu machen. Lydia dankte mit freundlichen Worten und atmete dann doch auf, als sie allein war. Sie fühlte sich von der Reise abgespannt. Es war jetzt immer eine nervöse Unruhe in ihr, der sie nicht Herr zu werden vermochte. Und wenn sie an Godwin Oppermanns Worte vorhin während der Fahrt dachte, fragte sie sich: Werde ich wirklich Ruhe und Erholung hier finden? Er weiß ja nicht, weshalb Hadolf und ich jetzt hierhergekommen sind!— Sie schlief einige Stunden. Als sie dann am späten Nachmittag hinabstieg, fand sie ihren Verlobten in der Halle, mit der Lektüre der neuesten Tagesblätter beschäftigt. Er erhob sich, und sie sah es seinen Augen an, daß ihn irgend etwas tief erregte. Bittend legte sie ihm die Hand auf den Arm. „Sage mir, was dich bewegt, Hadolf! Du hast etwas Schlimmes in der Zeitung gelesen? Ist es eine Nachricht aus Hamburg?“ Er nickte. „Ja! Aber komme mit, ich will dich durch den Park führen, dir alles zeigen, und dabei sollst du bören, was geschehen ist.“ Sie seufzte leis und schritt neben dem Verlobten hinaus, die Stufen hinab in den Park. Breite, saubere Kieswege führten an üpvig prangenden Rosenbosketts vorbei, an tief grünen Rasenflächen entlang, im Schatten alter Linden und Buchen dahin. Dann standen sie auf einer vorgebauten Terrasse und hatten einen köstlichen Fernblick auf das Elbtal, den Strom mit seinem regen Schiffsverkehr zu Füßen, und weiter die im Grün verdeckten Häuser der Villenorte, fern im Dunst versunken die Stadt, und stromaufwärts die ersten Höhen des Gebirges. Hadolf Opvermann zog Lydias Arm durch den seinen. „Nun komm! Dort steht eine Bank. Oft saß ich schon eier. Es ist still und friedsam da. Du sollst jetzt auch fahren, was ich vorhin dem Zeitungsbericht entnahm.“ Und als sie nebeneinander saßen, gestand er: „Der Hamburger Reeder Jost Witthagen ist auf sei1. Jacht getöter worden. Bert Ibenstein und der Hambu ger Kriminalinspektor Kaden nahmen die Verfolgung der Mörders auf, mußten dann aber ihre Absicht aufgeben. als der Kriminalinspektor durch einen Schuß verleist wurde.“ ###r las ihr den ausführlichen Bericht vor, und Lydia bört still zu. 2 is er schwieg sagte sie tonlos: „ der Mörder ist ein großer starker Mensch mit rot#on em Haar.— Es wird der gleiche Mann sein, der sich t mals kurz vor meines Vaters Tod am Gebäude der „Nei Evening Post“ zu schaffen machte, der in Neavel beol, htet wurde, der in Paris auftrat und in Berlin bei lar Ermordung Melberts beteiligt war. Um Lovez!— Jenen Lovez, der im Hause des Pariser Bankiers Didi ne verkehrte, der auch mit meinem Vater in Verbindung gestanden haben muß!“ ##dolf Opvermann erklärte: „Es steht noch etwas in der Zeitung, Lydia. Herr Ibenstein hat den Mann erkannt, der mit dem kleine Rennboot der Jachd folgte und hernach den Mörder in Sicherheit brachte, der auf Inspektor Kaden schoß. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat einen Steckbrief erlassen und sucht diesen Menschen:— George Skenow!“ Lydia zuckte zusammen. „Skenow also! Der Mann, der schon als Mörder Asmus Melberts gesucht wird!— Welche Rolle spielte dieser Mensch damals, als er noch der Privatsekretät meines Vaters war?" Und in jähem Einfall sann sie: „Ist George Skenow jener Unwey, der nirgends zu finden ist, und der doch existieren muß, der ebenfalls meinen Vater kannte?“ Hadolf Opvermann gestand tief ernst: „Ich hege allergrößte Bedenken, Lydia, daß sich auch hier bei Guntram Seim die Absicht der Mörder erfüllen werde, daß auch Hiltruds Vater sterben muß Und doch sollten wir nicht warnen, sollten wir nichts unternehmen zu seinem Schutze. Herr Ibenstein hat es wiederholt gefordert.“ Lydia erhob sich. „Laß uns noch heute zu eurem Nachbar gehen! Oder versuche wenigstens du allein mit ihm zu sprechen, bringe in Erfahrung, ob er schon zu deinem Bruder über erbaltene Drohbriefe gesprochen hat!“ Rascher als sie gekommen waren, schritten sie zum Hause zurück. Und da stießen sie auf Godwin Oppermann. Er kam ihnen lebhaft entgegen. „Ich war in der Klinik! Die Operation ist sehr gut verlaufen. Vater ist stolz auf seinen Erfolg. Er läßt euch sagen, daß er zum Abendessen hier sein wird. Die Zwischenzeit möchte ich benützen, Sie mit Hiltrud bekannt zu machen, Miß Blackwood. Meine Braut freut sich darauf, ihre künftige Schwägerin kennen zu lernen. Ich war drüben bei Seims. Hiltruds Vater ladet euch alle beide zu einer Tasse Tee ein, Hadolf.“ Diese Aufforderung kam Lydia und ihrem Verlobten sehr gelegen. Sie gingen nun zu dritt durch den Vorgarten und hinüber zu Gundram Seims Heim. Unterwegs forschte Hadolf Oppermann. „Wie geht es deiner Braut und ihrem Vater, Godwin?" „Hiltrud ist gesund; aber sie hat Sorgen, und das beunruhigt mich.“ „Sorgen?— Was kann die einzige Tochter des reichen Guntram Seim für Sorgen haben?“ „Hiltruds Vater ist seit einigen Wochen ein ganz sonderbarer Mensch geworden. Ich habe ihn genau beobachtet, und auch Vater hat es festgestellt: Guntram Seim neigt zu einem bedenklichen Gemütsleiden. Er ist oft wortkarg, ernst, schreckt ohne Anlaß auf, siebt sich ganz ängstlich um, starrt uns an, als ob wir ihm auf irgendwelche stumme Frage Antwort geben sollten; er meidet die Menschen, hält sich zumeist dabeim auf, sperrt sich in sein Zimmer ein und läuft stundenlang rubelos darin auf und ab. Was ihn quält, wissen wir alle nicht. Er spricht sich nicht aus. Auch die innigsten Bitten Hiltruds vermögen ihn nicht zu bewegen, uns zu sagen, was ihn bedrückt. Wenn es nicht so ist, daß er beimliche finanzielle Sorgen hat, daß er etwa mit hohen Summen spekulierte und dabei empfindliche Verluste erlitt, dann gibt es nur noch eins: Es handelt sich um eine schwere Nervenzerrüttung, die sich möglicherweise schon jahrelang ganz unauffällig vorbereitete und nun zum Ausbruch kommt.“ Hadolf Oppermann suchte in Lydias Augen zu lesen, ihre Blicke trafen sich, und in ihnen war das gleiche Wissen: Guntram Seims Verhalten bewies, daß er schon um das wußte, was ihm drohte. Nur verschwieg er alles, was ihn bedrängte, er gestand keinem Menschen, welche Gefahr neben ihm emvorwuchs. Was sollen sie tun? Ihr Wissen für sich behalten oder die nächststehenden Menschen aufklären?— Wie hatte Bert Ibenstein gefordert?—„Schweigen Sie gegen jeden Menschen über das, was Sie wissen!“— Mußten sie schweigen? hatten sie nicht die Pflicht zu reden?— Sie betraten Guntram Seims Haus. Hiltrud kam ihnen entgegen, schlank, blond, in den schönen blauen Augen ein ernstes Sorgen nur schlecht verbergend. Lydia fühlte sich sogleich zu dem jungen Mädchen hingezogen. Sie sagte sich:— Ja, Hiltrud ist so, wie Hadolf sie geschildert hat, ein liebes, gutes Geschöpf!— Impulsiv streckte sie ihr beide Hände entgegen und bat: „Lassen Sie uns nicht so fremd einander begegnen, Fräulein Seim! Wir wollen versuchen, uns recht gut zu verstehen und einander getreulich zu raten und zu belfen, uns miteinander zu freuen und auch Sorgen miteinander zu tragen. Nennen Sie mich„Lydia“, und lassen Sie mich„Hiltrud“ sagen!“ Hiltrud Seims Augen begegneten ernst und forschend Lydias Blick, und dankbar preßte sie Lydias Hände. „Es sei so! Ich bin glücklich, daß Sie mir so gut und vertrauend entgegenkommen,— Lydia. Seien Sie von ganzem Herzen willkommen geheißen, in meines Vaters Haus.“ Die Brüder tauschten einen Blick stiller Freude miteinander. Es war ihnen lieb, daß die beiden Mädchen sich von Anfang an gut zu verstehen schienen. Nach der hinteren Parkseite zu, auf einer breiten Terrasse war der Teetisch gedeckt. Jetzt erschien auch Guntram Seim, ein kräftiger, großer Mann mit graumeliertem vollem Haar. Mit eigenartiger Hast flogen seine Augen von einem zum andern, sie hielten nirgends stand, irrten immer weiter. Guntram Seim begrüßte seine Gäste. Auffällig lang blieb er vor Lydia stehen und betrachtete sie prüfend. „Sie sind also Hadolfs Braut, Miß Blackwood!— Die Tochter von John Blackwood, der auf ganz eigenartige Weise getötet wurde?— Sie müssen mir einmal ausführlich darüber erzählen.“ — Sie sahen dann zu fünft um den Tisch und unterhielten sich angeregt über alle möglichen Dinge, auch über den Termin der beabsichtigten Hochzeit. Dabei betonte Godwin Opvermann wiederholt, daß er unbedingt im Herbst Hiltrud beimführen möchte, und Guntram Seim schien damit auch vollständig einverstanden zu sein. „Ich habe nichts dagegen. Anfangs, nun, ja, man Die Erthaufig Von Erika Berteisen Ingenieur Lehr erhob sich mit einem zuvorkommenden Lächeln, als ein älterer Mann in sein Büro trat. „Womit kann ich Ihnen dienen?“ Der Fremde blickte ihn fest an.„Kennst du mich nicht? Ich bin Steiner.“ Lehr wurde etwas verlegen.„Steiner?— ja— gewiß— ich erinnere mich. Nun. wie geht es denn. Steiner?“ „Du kannst doch unmöglich schon die Zeit vergessen haben. als wir zusammen in der Maschinenfabrik arbeiteten?“ „Setz dich. Steiner. Ich habe dich nicht gleich erkannt. Du hast dich in den fünf Jahren, in denen wir uns nicht sahen. verändert. Es kommt mir vor. als seist du nicht mehr so kräftig. wie damals.“ Steiner nickte ernst.„Es kann nicht jeder nur gute Tage haben. Ich habe viel gearbeitet, um weiter zu kommen. Aber nun sehe ich hoffnungsvoll in die Zukunft.“ „Das ist recht.“ Lehr holte Zigarren hervor. aus Freude darüber, daß sein alter Freund anscheinend gekommen war. um ihn irgendwie in Anspruch zu nehmen.„Wenn man nur immer guter Laune ist. auf sich hält und arbeitet. kommt man früher oder später stets hoch. Das weiß ich aus Erfahrung. Hätte ich nicht so ein Vertrauen zu meiner Zukunft gehabt und den Willen besessen, alle Schwierigkeiten zu überwinden. dann wäre ich heute noch Fabrikarbeiter. Nun bin ich Ingenieur.“ „Ja— und Erfinder—“. Steiners Augen bekamen einen kalten Glanz.„Ich las es gestern in der Zeitung.“ „So— hast du es gelesen—“. Lehr lachte vergnügt.„Was sagst du dazu? Ist es nicht eine famose Erfindung? Ein Zigarrenautomat, der eine angezündete Zigarre ausspuckt, damit man sie gleich rauchen kann. Eine seine Einrichtung für windige Ecken. Du weißt sicher, wie oft man auf der Straße steht und die Zigarre nicht anstecken kann. Man kriecht in eine Haustür und hält den Mantel vor. und trotzdem bekommt man kein Feuer. Meine Erfindung löst ein ganzes Problem.“ „Aber nach der Zeitung zu schließen, hast du noch keine Antwort auf deinen Patentantraa?“ „Nein.“ noch nicht. Steiner. Das dauert immer lange.“ „Ist es denn nicht etwas unvorsichtig von dir. er bereis bekannt zu geben?“ „Du meinst. es könnte jemand meine Idee stehlen?" Lehr bließ überlegen Rauchringe in die Luft.„Tia— die Idee kann man mir stehlen, denn die ist so einfach. daß man sich wundern muß, daß nicht längst einer darauf kam. Aber den Mechanismus. Steiner. den kann man nicht nachmachen. Und die###findung an sich— wie findest du die?“ „Ja. ebenso gut, wie vor fünf Jahren. als wir gemeinsam über dieses Problem grübelten.“ „Soo? Habe ich wirklich schon damals über meine Idee gesprochen?“ „Ja. Wir unterhielten uns sehr oft darüber zusammen. Wir halfen einander die Einzelheiten auszudenken. Leider konnte ich nur so gar nicht zeichnen. auch hatte ich nicht genügend mathematische Kenntnisse. und auch du warst damals noch weit davon entfernt. ein Erfinder zu sein. Aber über das Problem an sich waren wir uns einig.“ waren wir das? Ja. ich glaube fast. wir sprachen einmal davon. aber genau erinnere ich mich nicht daran.“ „Dann erinnerst du dich wohl auch nicht daran, daß wir abmachten, wir wollten den Verdienst teilen. der aus der Erfindung herausspringen würde?" Ein Schatten des Unwillens flog über Lehrs Gesicht. „Nein, daran kann ich mich durchaus nicht erinnern, und außerdem sehe ich den Grund nicht ein. warum wir ein solches Abkommen getroffen haben sollten.“ Steiner lächelte leicht. Er strich die Asche von seiner Zigarre und sagte laut:„Weil die Idec ursprünglich von mir stammte. Um die Wahrheit zu sagen. erinnere ich mich besser als du daran, obgleich ich nicht annehme, daß du alles vollkommen vergessen hast.“ Auch Lehr lächelte nun. Wenn auch etwas säuerlich.„Ich beklage außerordentlich, daß wir dieses Abkommen nicht schriftlich trafen. In meiner Erinnerung sieht alles anders aus, als in der deinen.“ „Ja— dann...“ Steiner erhob sich.„Dann kann ich also wieder gehen.“ „Von mir aus— aerne“, antwortete Lehr kalt.„Ich muß wirklich gestehen, daß ich dir einen so plumren Versuch nicht zugetraut hätte! Ich habe ja zwar. als ich meine Idee veröffentlichte, erwartet, daß von allen Seiten behauptet werden würde meine Idee sei von anderen— aber daß auch du. Steiner... nein, das habe ich nicht angenommen. Es ist mir sogar. aufrithtia. gesagt. eine Enttäuschung.“ Steiner hatte schon die Hand uuf der Türklinke. „Hoffentlich erlebst du niemals größere Enttäuschungen! Also noch einmal— du weißt nicht das gerinaste von unserer Vereinbarung? Weißt nichts mehr davon. daß wir ausmachten: wer von uns die Idee zuerst durchdacht hat und sie verwirklicht teilt mit dem anderen den Verdienst?“ „Nein“. antwortete Lehr hart.„Nicht ein Wort weiß ich davon.“ „Na— dann will ich dir erzählen, daß auch ich an dieser Erfindung gearbeitet habe. obwohl ich als Familienvater nicht soviel Zeit und Geld dafür übrig hatte, wie du. Nachdem. was die Zeitung schreibt. gleicht sich unsere Ausarbeitung der Erfindung sehr Es ist jedenfalls kein wesentlicher Unterschied zwischen unseren Apparaten. Ich kam hierher, um unsere Abmachung einzuhalten. und um dir vorzuschlagen, daß wir unsere beiden Erfindungen zusammentun sollten. um sie noch zu vervollkommnen.“ Lehr gina auf seinen alten Freund zu.„Eigentlich hast du es verdient, daß ich dich hinausweise! Aber ich will ruhig mit dir sprechen. Also ich bin weder ein Kind. noch ein Tor. Und ich leide auch nicht an überflüssigen Sentiments. Ich bin ein Mann und habe ein Ziel: es ist meine Pflicht, an meine Zukunft zu denken. Und da ich endlich begreife, daß du nur trennt sich nicht gern von seinem einzigen Mädel, ich wollte den Termin der Hochzeit immer wieder hinausgeschoben wissen; aber schließlich—. Mein Mädel ist dann erst richtig versorgt, wenn sie verheiratet ist—. Also, lassen wir es dabei im Herbst!“ Lydia merkte, wie Hiltrud erstaunt zu dem Vater hinübersah. Offenbar hatte Guntram Seim sich bisher ziemlich energisch gegen eine baldige Verheiratung seiner Tochter gewehrt. Und nun?— Fürchtet er, das Mädchen könnte eines Tages allein und schutzlos in der Welt stehen, wenn er sich noch längere Zeit gegen die Heirat wehrte?" Später benutzte Guntram einmal die Gelegenheit, als Hiltrud mit ihrem Verlobten und Lydia durch den Park wanderte, Hadolf Oppermann beiseite zu ziehen. „Kommen Sie mit! Ich will Ihnen meine Orchideen zeigen. In meinem Treibbaus sind wieder einige seltene Blüten aufgebrochen.“ Sie schritten nach links dinüber, wo das Glashaus stand. Hadolf Oppermann fragte. „Fehlt Ihnen eigentlich etwas, Herr Seim? Sie haben sich seit meinem letzten Hiersein verändert. Es ist mir gleich aufgefallen.“ Guntram Seim lachte rand auf. „Verändert?— Ja, das glaube ich wobl!— Aber sehlen? Was soll mir fehlen?— Mir fehlt nichts! Mein Mädel dringt auch immer in mich, ich soll ihr das sagen, was mich quäle; aber mich quält ja gar nichts!— Und überhaupt—, wir wollen doch nicht von mir reden! Erzählen lieber Sie! Was ist mit Ihren Forschungen? Sie sind doch in letzter Zeit mit Vorträgen an die Oeffentlichkeit getreten, die Aufsehen erregten. Ueber das Rätsel der Sonnenstrahlungen sprachen Sie nicht wahr? Ueber lebenvernichtende Strablungen?“ „So ist es.“ „Gibt es denn tatsächlich solche gebeimen Kräfte, die uns Menschen töten können?“ „Sie existieren odne Zweifel, und es ist unbedingt eine wichtige Aufgabe der Wissenschaft, alle damit zusammenhängenden Rätsel zu lösen und Mittel zu finden, die lebensvernichtende Kraft jener Strahlungen aufzubeben.“ „Sie sind also der Ansicht, daß es wirklich gescheben kann,— wie man das ja jetzt schon ein paarmal in den Zeitungen las—, daß wirklich Menschen durch solche Strahlungen getötet wurden?" „Leider ist dem so.“ „Soll das heißen, daß Sie diese Morde nicht billigen?“ „Ich verurteile sie ebenso energisch wie jedes andere Verbrechen.“ „Aber Ihre Forschungen böten auch Ihnen die Möglichkeit, derartige Tötungen zu erreichen?“ „Wie kommen Sie auf diese Frage?“ „Man müßte sich eigentlich vor Ihnen in Acht nebmen. Sie besitzen Kenntnisse, die für die Menschbeit eine große Gefahr bedeuten.“ „So ist das nicht, Herr Seim. Erstens beberrsche ich diese Kenntnisse gar nicht in dem Umfang, wie sie von jenen Mördern zur Tötung ihrer Opfer ausgewertet wurden, und zweitens kämpfe ich ja gegen die schädigende Kraft solcher Strahlungen. Ich will mit meinen Forschungen dazu beitragen, das Leben zu erhalten, nicht es zu vernichten.“ „Das können Sie freilich sagen; aber ob dem wirklich so ist, das ist eine zweite Frage.“ „Wesbalb bezweiseln Sie die Richtigkeit meiner Worte, Herr Seim?“ „Das ist— eine Sache für sich.“ Hadolf Oppermann drängte. „Haben Sie vielleicht Angst, Ihnen könnte auch einmal durch derartige Strahlungen Gefahr droben?" Da fuhr Guntram Seim wild auf. „Wie kommen Sie zu dieser Frage? Wie meinen Sie das? Was hat Sie auf den Gedanken gebracht, daß ich Angst habe?“ „Es war ja nur eine Frage.“ „Eine höchst eigenartige Frage! Man kann sich dabei alles mögliche denken.“ „Aber ich bitte Sie! Von dem ganzen Thema haben Sie doch selbst zu reden begonnen!“ „Ich— Es ist mir das gar nicht eingefallen. Sie sprachen davon, und ich verlange von Ihnen zu wissen, was Sie eigentlich mir gegenüber beabsichtigen!“ „Aber lieber Herr Seim, weshalb diese Erregung! Ich will doch wahrhaftig nichts Schlimmes. Höchstens möchte ich Ihnen delfen, wieder ruhig zu werden und Ihre Sorgen abzuwerfen.“ Guntram Seim widersprach. „Habe ich etwas von Sorgen gesagt? Ich habe keine Sorgen!— Warum kommen Sie immer wieder auf diese Frage?“ „Ja, wollen Sie denn all meine Worte mißverstehen? Es könnte sich ja bei Ihnen um eingebildete Sorgen handeln, um Sorgen, zu denen gar kein Grund vorliegt. Sprechen Sie doch einmal mit meinem Vater und mit Godwin sich aus, konsultieren Sie einen Spezialisten für nervöse Leiden! Wenn Sie für etliche Wochen vielleicht in ein Sanatorium gingen—. Eine andere Umgebung würde Ihnen gewiß zu Ihrer früheren Sicherheit verhelfen.“ Ein argwöhnischer Blick traf Hadolf Opvermann. „Das raten Sie mir also?— Ja, überlegen könnte man sich das schon einmal.“ Sie hatten ganz die Orchideen vergessen. Langsam schritten sie wieder zum Hause zurück, und hier trafen sie Lydia mit Hiltrud und ihrem Verlobten. Man verabschiedete sich. Es war an der Zeit, daß die Brüder sich mit Lydia beimbegaben. Professor Opvermann konnte in dieser Stunde schon zurückgekehrt sein. Lydia suchte ihr Zimmer auf und machte Toilette für das Abendessen. Sie mußte dabei viel an Hiltrud Seim denken, die sie erst vorhin kennengelernt hatte, und mit der sie sich doch bereits eng verbunden fühlte. Doch eben deshalb war die Sorge und Unruhe in ihr noch gewachsen. Wenn sie daran dachte, wie ängstlich hergekommen bist, um mich um Geld zu bringen. will Hiltrud von ihrem Vater sprach, wie sie sich abquälte, ich dir ein für allemal klipp und klar sagen, daß ich des Vaters verändertes Wesen zu ergründen sie nichts entbehren kann, weder jetzt noch in Zukunft. Geessich.... eestunden, wenn sie wiß ist es bedauerlich für dich, daß du Zeit und viel sic vorstellte, daß Guntram Seim vielleicht schon in leicht auch Geld geopfert hast für etwas, was du„deine Erfindung“ nennkt. Aber di. M l. c V o r s t e n. W a o w o m E r i m V i e l l e i c h t' s c h o n i n W e n t zierz hast für etwas, wus vu„deine gen Tagen tot war, dann fühlte sie tiefes Mitleid mit üver vie zuelt gehört nun einmal dem jungen Mädchen. Sie durchlebte wieder all die dem Klügsten. Bedauerlich— für dich.“ seigne Not, und sie wünschte von ganzem Herzen, der „Nein, für dich“, sagte Steiner mit einem selbst= schwere Kummer möge Hiltrud erspart bleiben. sicheren Nicken.„Da du also unsere Abmachung nicht Eig sie sich wieder bingk in di kennen willst, bin ich auch davon befreit. Und ich..“ n wieder binab in die Halle begab, sab sie will dir nur sagen, daß meine Erfindung einen Vor einen Herrn im Gespräch mit ihrem Verlobten steben, sprung vor der deinen hat. Denn ich habe bereits das bei dessen Anblick ihr Fuß stockte Foient angemeldet— und erhalten. Lebe wohl., (Fortsetzung folgt.) Der Mensch und die Währhen Professor Peter Wust auf der Herbsttagung der kathol. Akademiter in Heidelberg Der Mensch, der die Wahrheit sucht, das ist der ewige Mensch. Mögen wir auch noch so bestimmt erklären, daß Wille und Tat das Entscheidende sind, die Uebereinstimmung beider mit dem was wahr ist, entscheidet letzten Endes auch über den Erfolg jedes Beginnens. So muß selbst der rein praktische Mensch Wahrheitssucher sein. Wahrheitserkenntnis, Weisheit ist die durch keine Verneinung aushebbare Grundlage alles menschlichen Lebens. Doch die Wahrheitssucher selbst waren schuld daran, daß diese eigentlich selbstverständliche Erkenntnis verdunkelt wurde, indem sie forderten, daß sich der Wahrheitssucher, der Philosoph, in seinem Denken ganz seines Menschseins entkleide und durch eine mißverstandene„reine Vernunft“ seinen philosophischen Erkenntnissen mathematische Gewißheit verleihe. Professor Peter Wust unternahm in seinen philosophischen Vorträgen auf der Herbsttagung der Katholischen Akademiker in Heidelberg einen entscheidenden Vorstoß gegen diesen Intellektualismus, der sich selbst die Tore zur Wahrheit verschlossen hat. Er zeigte, daß die mathematische Gewißheit ohne eine die ersten Prinzipien des Seins ergründende metaphysische Gewißheit der Sicherheit eines Kindes gleicht, das ahnungslos am Rande eines Abgrundes spielt. Der Versuch, diese„Sicherheit“ auf die Erkenntnis der letzten Seinsgründe zu übertragen und die inneren Auferstehungsmöglichkeiten metaphysischer Sätze auszuschließen, sei ein unmögliches Beginnen, weil er an der Natur des Menschen vorbeigehe. Denn wäre uns mathematische Gewißheit in der Erkenntnis der letzten Seinsgründe gegeben, dann läge Gottes Majestät uns so unmittelbar vor Augen, als wenn wir selbst Gott wären. So sei Kants Wort zu verstehen: „Also sehen wir auch hier wieder, daß die ewige Weisheit, durch die wir existieren, nicht weniger bewundernswert ist in dem, was sie uns versagt, als in dem, was sie uns zuteil hat werden lassen.“ Professor Wust zeigte, daß die Philosophie wohl die Königin der Wissenschaften ist, weil sie den Menschen den tiefsten Erkenntnissen zu führen vermag, daß sie aber auch die gefährlichste Wissenschaft ist, weil der Mensch im Erkennen ganz auf sich selbst gestellt, das „Ja“ und das„Nein“ aussprechen muß. Die ungeheuere Macht, die damit dem Menschen gegeben ist, trägt die Gefahr der Verblendung für das geistige Auge in sich. Darum fordert sie die größte Verdemütigung des Menschen gegenüber der Wahrheit. Der Mensch muß seine ganze Macht benützen, um sich seine Ohnmacht gegenüber der transzendenten Wahrheit einzugestehen. Der echte Philosoph steht immer in dieser Ehrfurcht vor der Wahrheit des Seins. Aber solche Freudigkeit am Sein ist verlorengegangen, als man die Weisheit des Mittelalters vergaß, daß das Individuum, gerade indem es sich durch Verdemütigung vor der Wahrheit zu vernichten scheint, zur Persönlichkeit erstarkt. Gewiß hat auch die Philosophie ihre Prinzipien und manche halten sie für durch sich selbst einsichtig. Doch sie gehen alle auf das allerletzte Grundprinzip der Vernunftdurchleuchtigkeit, der sog. intelligiblen Geordnetheit und Verstehbarkeit alles Seins. Diese vernünftige Geordnetheit ist aber nicht dem intellektualistischen Hirn, sondern nur dem verstehenden, erkennenden Menschen in seiner lebendigen Ganzheit zugänglich. Zu diesem Zusammenhang unternahm Professor Wust einen scharfen Vorstoß gegen das nach seiner Ansicht extrem intellektualistisch eingestellte Denken des Thomisten Professor Joseph Leyser, München, und nach der anderen Seite hin auf„die irrationalistischen Fluchtversuche“ eines Denkers wie Professor Sawicki, Braunsberg. Hier dürfte sich eine für die nächste Zukunft der Philosophie entscheidende Auseinandersetzung in der Fachpresse anknüpfen. Der Naturwissenschaftler weiß, daß die Natur nicht irren kann. Es kann aber etwas philosophisch klar erkenntlich sein, mit Beweisgründen gestützt, und trotzdem fragt man: Könnte es nicht doch anders sein? Wir stehen am Scheidewege: Jasager und Neinsager. Nur wer innerste Einkehr in sich selbst vollzogen hat, dem leuchtet es ein, daß alles Sein als Sein vernünftig ist („omne ens qua ens intelligibile est“). Selbsteinkehr aber ist kein intellektueller, sondern ein ethischer Akt. Man kann also die Wahrheit suchen ohne diese Einkehr der Vernunft und dann kommt der Intellektualismus in die Not unserer Zeit.„Wo ein Mensch pochend auf Macht des Geistes Erkenntnis fordert, da wird sie verweigert.“(Wer denkt da nicht an das verschleierte Bild von Sais?) Oder aber der Philosoph wird wieder zum staunenden Kind, bereit für tiefstes Erkennen. Gerade die Großen werden beschämt und müssen die Waffen strecken im Bereiche der Wahrheit, wenn sie zu stolz sind zum Beten— schenke mir Deine Wahrheit! Die Philosophie hat die Wahrheitsgewißheit zu unterbauen. Sie ist also Wahrheitssucher und sie ist Menschensucher. Ohne Einsatz des persönlichen Menschen verfehlt man das Wesen. Und warum philosophieren wir überhaupt? Fichte sagt:„Aus Not für unsere Erlösung“. Gerade das Lebendige ist der Kernpunkt alles philosophischen Denkens für Wust. Er ironisiert den Stubengelehrten, der mit seiner Pfeife sich um das Leben nicht bekümmert und lehnt ebenso die Gegenspieler, wie Bergson oder Nietzsche ab, bei denen das Wahre schließlich von der persönlichen willkürlichen Entscheidung abhängt. Soll der Geist durch philosophische Forschung beunruhigt werden oder Feststellung der Wahrheit Ruhe finden in der Wahrheit? So lautet die weitere Frage! Bildhafter formuliert: Ewiges Suchen— das ist das Abenteuer des Geistes— oder Heimkehr des Geistes, das Schauen der Wahrheit als letztes Ziel? Ruhe und Unruhe des Geistes sind Grenzpole, äußerste Grenzpunkte. Die Unruhe bedeutet Unseligkeit und Zerrissenheit. Die Ruhe, da ist der gesammelte, der vollendete, der absolut selige Mensch. Aber der Mensch ist unruhig von Natur aus. Das Tier ist immer am Ziel. In seiner Unruhe strebt der Mensch nach Gott, der die absolute Wahrheit ist. Das Tier ist in Harmonie mit sich selbst, der Mensch muß statt der vitalen die geistige Harmonie auf höherer Stufe zu erringen suchen. So verstehen wir das Gebet:„Gib ihm die ewige Ruhe.“ Da die Philosophie Abbild ist von allem Menschlichen, so muß auch sie gesetzt sein zwischen Seligkeit und Unseligkeit. Diese Beunruhigung verlangt, daß nicht Halt gemacht wird vor der äußersten Konsequenz, wo äußerst links überkritisch der Teufel sitzt, der sein will wie Gott, und äußerst rechts, die größte Demut, der Gebetsakt der Mystiker, völlige Hingabe an Gottes Wahrheit. Das abenteuerliche wie das heimkehrende Denken, sie beide haben ihre Gefahren, ihr Positives und ihr Negatives für die Erkenntnis der Wahrheit. Ziel muß sein die Ruhe, aber sie bedarf des gefährdenden Moments des Abenteuers. Jedes System wird zur Blamage der menschlichen Endlichkeit. Die Philosophie ist der Kampfplatz des menschlichen Geistes. Sie ist ein ewiges dramatisches Schauspiel, das ein Abbild der Weltgeschichte ist. Und darum spricht Wust tröstend von dem Experiment des selbstherrlichen Geistes bis zum heutigen unseligen Ende, das Gott den Menschen machen ließ Die Geistesgeschichte verläuft in Perioden. Und jedes Denken erfüllt seine Mission. Die Parabel vom verlorenen Sohn ist das grandioseste Gleichnis der Menschheit. Einer bleibt daheim und wird eng. Der abenteuernde Sohn, der heimkommt, ist dem Vater lieb, denn der irrende Mensch weiß, was Liebe wert ist. Man wird verstehen, daß ein so christlicher Denker wie Wust zu einer wahrhaft christlichen Philosophie gelangen mußte, wo die Ehrfurcht zur übernatürlichen Basis aufrückt, und daß er die Frage, ob christliche Philosophie überhaupt notwendig sei, bereits bejaht, wenn er sie stellt. Der moderne Denker, der sich weigert, vor dem Denken zu beten, weil es seinem Denken schaden könnte, steht ihm tiefer als der griechische Philosoph, der seiner Geisteshaltung nach christlich philosophiert, obschon er Heide ist. Die höchste Stufe wird ihm der Philosoph haben, der nicht nur in Ehrfurcht philosophiert, sondern auch seine Voraussetzungen aus dem Offenbarungsgut nimmt. Warum, ruft er aus, überhaupt die Frage nach der Möglichkeit einer christlichen Philolophie, da diese das Höchste längst erreicht hatte, ehe eine spätere Wissenschaft überhaupt zu denken begann? Die Wissenschaft muß zur heiligen Weisheit, zur sapientia sacra werden, wo das natürliche Auge durch übernatürliche Kräfte gestärkt ist. Und so sieht er die Zeit kommen, da christliche Philosophie auch für uns ein neues Gnadengeschenk werden soll. H. W. F. Zahrt zum Sachnristischen Kougren in Duends Aires Von Gerhard Ludwig Milau. Angesichts der Tatsache, daß an dem im Oktober dieses Jahres stattfindenden 32. Internationalen Eucharistischen Kongreß Pilger aus allen Nationen und der verschiedensten Rassen der Welt teilnehmen werden, darf gesagt werden, daß dieser Kongreß der internationalste aller Kongresse sein wird. Auch die Feierlichkeiten selbst werden in der ganzen Welt zu hören sein. Es wurde beschlossen, die Rundfunk=Uebertragungen geradezu Der Kongreßdampfer„Madrid“ des Norddeutschen Lloyd. außergewöhnlich zu gestalten, sodaß man nicht nur an allen Ecken von Buenos Aires, sondern auf der ganzen Erde die Veranstaltungen miterleben kann. Argentinien wird seinen Besuchern Sehenswürdigkeiten zeigen, die zu den schönsten dieser Welt zählen. Die Pilger finden Flachland und Hochgebirge, Meeresküsten und Flußufer, interessante Städte, bunte Dörfer, historische Denkmäler— und jeder kann die Punkte des Landes aufsuchen, die seinem Geschmack und seinen Neigungen entsprechen. Die gut organisierten Ausflüge in das Innere Argentiniens werden durch das herrliche Frühlingsklima, das im Monat Oktober dort zu herrschen pflegt, sehr begünstigt. Alle Vorbereitungen in Buenos Aires selbst lassen nichts zu wünschen übrig. Die großen Feierlichkeiten finden im Freien statt. Buenos Aires besitzt nur einen großen Platz, der gleichzeitig Verkehrsmittelpunkt dieser Millionenstadt ist, den PalermoPark. Im Zentrum dieses Parkes lausen vier breite Straßen auf einen Platz zusammen. 360000 Menschen können sich hier mit Leichtigkeit um den Altar herum versammeln. An den Abenden wird Buenos Aires infolge seiner unbeschränkten Menge Elektrizität phantastisch erleuchtet sein. Hunderte von Scheinwerfern sollen ihre Strahlenbündel kreisen lassen und Abertausende von Raketen werden ihre roten, grünen, blauen und bunten Sterne versprühen. Für die deutschen Teilnehmer aber ist schon die Seefahrt nach Südamerika und zurück ein Erlebnis von beRio de Janeiro. Die brasilianische Hauptstadt genießt den Ruf, die schönste Stadt der Welt zu sein. sonderem Reiz. Die Reise wird von der offiziellen deutschen Geschäftsstelle für die Internationalen Eucharistischen Kongresse, Würzburg, unter dem hohen Protektorate Seiner Exzellenz, des Hochwürdigen Herrn Bischof Dr. Berning, durch das Reisebüro für Katholiken Rotala EmbH. auf dem Dampfer„Madrid“ des Norddeutschen Lloyd in der Zeit vom 10. September bis 10. November 1934 veranstaltet. Nach einem Besuch spanischer und portugiesischer Häfen verweilt das Schiff in Madeira. Dann beginnt die elftägige Meerfahrt über den Atlantischen Ozean nach Rio de Janeiro, einer der schönsten Hasenstädte der Welt. Von hier geht es weiter nach Santos, dem größten Kaffeeplatz der Erde, bis der Dampfer nach einem kurzen Besuch in Uruguays Hauptstadt Montevideo und einer Fahrt auf dem La Plata in Buenos Aires eintrifft. In allen Häfen können die Fahrgäste Ausflüge machen, um die Sehenswürdigkeiten der verschiedenen Länder und Städte kennenzulernen. Das Leben auf dem Schiff selbst bietet immer Abwechslung, Erholung und Anregung. Es braucht kaum betont zu werden, daß der Lloyddampfer„Madrid“ über seine übliche Behaglichkeit hinaus eine seiner Sonderbestimmung entsprechende Ausstattung erhält. Heilige Handlungen können also an Bord in würdiger Form ausgeübt werden. Am 6. Oktober trifft der Dampfer„Madrid“ in Buenos Aires ein und verläßt es wieder am 15. Oktober. sodaß jeder Fahrgast an allen Festlichkeiten, die vom 10. bis zum 14. Oktober dauern, teilnehmen kann. Während der Liegezeit im Hafen besteht für Kongreßteilnehmer, die den Dampfer„Madrid“ zur Ueberfahrt benutzt haben, die Möglichkeit, auf dem Schiffe zu wohnen. Der Preis für die Unterbringung und Verpflegung beträgt nur 30.— RM. für die ganze Liegezeit. Billiger kann man in Buenos Aires nicht leben, wenn man nicht gerade bei Freunden oder Verwandten zu Gaste ist. Es darf neben einer Reihe von Erleichterungen auch erwähnt werden, daß die Fahrpreise für Kongreßteilnehmer wesentlich niedriger sind als für andere Passagiere. So bietet sich für alle Fahrgäste, abgesehen davon, daß sie in der größten Stadt der Welt spanischer Zunge an den größten je gesehenen Feierlichkeiten und an der Huldigung Jesu im Sakrament teilnehmen, unter außergewöhnlich günstigen Umständen die Gelegenheit, Länder und Meere kennenzulernen, die den Reisenden unvergeßliche Eindrücke und Erlebnisse schenken. Der Name Gottes in der Der„Newyork Herald“ hat für 50 Sprachen die Worte zusammengestellt, mit denen das Wort„Gott“ bezeichnet wird. Wir entnehmen daraus: Hebräisch: Elohim, arabisch und türkisch: Allah, ägyptisch: Tenn, griechisch: Theos, lateinisch, Deus, keltisch: Diu, spanisch: Dios, katalonisch: Deu, portugiesisch: Deos, irländisch: Die, holländisch: Godt, englisch: God, dänisch und schwedisch: Gud, isländisch: Guo, grönländisch: Gudib, russisch: Bog, polnisch: Bung, lappländisch: Jubmel, finnisch: Jumala, ungarisch: Isten, hindostantisch: Rain, chinesisch: Pussa, zapanisch: Kamisama, auf Tahiti sagt man: Atua, auf Hawai: Akua, auf Madagaskar: Annor. Kommende Uraufführungen. Das Landestheater in Altenburg hat das Drama„Widukind“ von B. v. Biedermann zur Uraufführung angenommen. Der Sinn der Geschichte Wenn schon die Menschen aller Zeiten immer wieder nach einem tieferen Sinn der Geschichte fragten, seien es die alten Griechen oder unsere deutschen Vorfahren im geistig so boch stehenden Mittelalter oder sei es die tief schürsende Romantikerzeit,— dann liegt gewiß auch uns die Aufgabe ob dieser philosophischen Frage von unserer heutigen Geisteshaltung aus wieder näher zu treten. Stehen wir doch gerade in unseren Tagen, besser gesagt in unseren Jahrzehnten, an einem geistigen Umbruch, dem eine völlige Neuwertung aller Werte entsteigt. Wir erleben es ja fast täglich, daß irgend etwas durch eine oft Jahrhunderte alte Konvention zur Untastbarkeit Erhobenes mit einer Handbewegung der Rümpelkammer der Geschichte überwiesen wird, vielleicht sogar, um seinem vollkommensten Gegensatz das Feld zu räumen. Soll da die Geschichtsbetrachtung unerührt bleiben? Soll die Sonde des Gärens und der Uneinheitlichkeit einheitlichen Grundtendenz„Los vom Rationalismus“, nicht auch an sie gelegt werden? Oskar Bauhöfer wagt den Schritt. In seiner Vortragsreihe auf der katholischen Akademikertagung in Heidelberg ging er von der Beobachtung aus, daß die Geschichtswissenschaft in der heute betriebenen Weise erst aus dem Humanistenzeitalter stammt, also mit dem Rationalismus irgendwie verwandt ist. Das müsse uns lißtrauisch machen. Ist doch der Humanismus der Nährdoven des Rationalismus. Und seine Grundeinstellung für den Wissenschaftsbetrieb ist die Lösung vom Metaphysischen, nicht durch die Sinne Erfahrbaren. So geht das neuzeitliche Denken davon aus, daß sich alles Geschehen in einem geschlossenen Raum der Welt abspielt, losgelöst von allen metaphysischen Beziehungen zu letzten Gründen des Seins bloß ein Objekt für die„Vernunft". Ist dies der Weisheit letzter Schluß? Um der Frage näher zu kommen, stellt Bauhofer die Vorfrage nach dem Wesen des Menschen. Denn sbwohl die Geschichte sehr wesentlich ein objektives Geschehen ist, indem in ihr Gebilde wie Kunst, Sprache usw. eine große Rolle spielen: der Mensch bleibt letzten Envoch ihr Träger und Mittelpunkt. Der Mensch aber, Gegensatz zur spurhaften Aehnlichkeit der Gesamthaste Rehnsicht ie t besitzt eine bildlichteit und diei mit seinem Schöpser Diese Abbildzur Versäglich, Hinordnung zu Gott gehören wesentlich da. Personlachleit des Menschen. Selbst der Sündenfall konnte dem Menschen diese übernatürliche Hinordnung und Zielbestimmung nicht rauben, wenn er ihm auch das Mittel dazu, die Gnade, entriß. So entstand das Ungenügen im Verhältnis zwischen Mittel und Ziel. Da aber gerade diese Ohnmacht der unerfüllten Hinverwiesenheit zum Wesen der menschlichen Persönlichkeit gehört, müssen wir auch in der Geschichtsbetrachtung damit rechnen. Wir dürfen keinen neuen Seinsbereich für die Geschichte konstruieren. Denn der Mensch der Geschichte ist eben kein anderer als der Mensch schlechthin in seiner ganzen Irdischkeit. Wir müssen brechen mit der Fiktion, daß die Urgründe des Seins, die auch ein Rationalismus nur außer acht läßt, nicht leugnet, unerheblich seien für die Geschichtswissenschaft. So haben wir also die zwei widersprechenden Tatsachen: Die übernatürliche Bestimmung gehört zur Wesensdefinition des Menschen—.— Die neuzeitliche Geschichtsbetrachtung stellt den Menschen isoliert in eine geschlossene Diesseitigkeit. Da aber gerade diese eine bloße Fiktion ist, obliegt der Geschichtswissenschaft die Aufgabe, diesen Raum zu öffnen und wieder vorzustoßen zu dem natürlichen metaphysisch in den letzten Seinsgründen verankerten Menschen. Die ganze Spannungsweite muß wieder erfaßt werden. Diese Einstellung besitzen etwa die„Summen“ des Mittelalters. Sie waren weit gespannt. Sie kennen nicht einseitig bloße Theologie oder bloße Philosophie, d. i.„ratio“, sondern vom Objekt ausgehend, betrachten sie dies bald im Licht der Vernunft, bald vom Glauben her und gelangen so zu einer Sachgerechtigkeit, die nur dem aus seinen Schranken befreiten Blick möglich ist. Wie sie müssen wir wieder erkennen, daß alles menschliche, geschichtliche Sein hineinragt in eine jenseitige Welt. Wir können den tiejen Sinn der Geschehnisse nur erfassen, wenn wir das Wesen des Menschen im Auge behalten. Dieses aber ist nicht mehr ein reines„Sein zu Gott hin“, sondern infolge der Erbsünde ein Ringen in Mühsal mit den Gegebenheiten der Welt, um das Leben zu fristen. Und trotzdem bleibt als letztes nur der Tod, wenn wir auch unsere ganze Kraft daran setzen, den Gegebenheiten r Welt Lebensmöglichkeiten abzuringen. Gerade dieses Ringen aber ist letzten Endes der Grund für alle Geschichtlichkeit, so daß wir im Hintergrund die Todverfallenheit als tiefste Ursache sehen. Ja, alles Geschichtliche ist stürzendes Sein, ist todgeweiht. Dieses— infolge der Erbsünde— rollende Rad ist nicht aufzuhalten. so sehr wir uns auch klammern mögen an die geschichtlichen Gegebenheiten innerhalb des konstruierten, diesseitigen Raums. Es ist sogar der Hauptvorwurf, den wir dem ganzen neuzeitlichen Denken der letzten paar hundert Jahre machen müssen, daß wir uns in all unserem Handeln— sogar in unserer Geschichtsbetrachtung so sehr von einem Aktivismus, von einem vollkommenen Aufgehen im— gewiß glanzvoll gewordenen— Stofflichen einnehmen ließen, daß wir diesseitig, ametaphysisch wurden, werkgerecht,„verbürgerlicht". Und so stehen wir heute vor der Aufgabe, diese Mauer zu durchbrechen, die ein rationalistischer Humanismus um unser Weltgeschehen gelegt hat, und wieder vorzustoßen zu jenen letzten metaphysischen Urgründen und Zielsetzungen, zu jener metaphysischen Verbundenheit, die ursprünglichen, lebensverbundenen Völkern als etwas Selbstverständliches vertraut waren, wie wir es z. B. bei unseren germanischen Vorfahren an der Vorstellung von der Götterdämmerung als der Ahnung von der Todverbundenheit alles Kreatürlichen sehen. Wir jedoch sind über diese bloße Erkenntnis hinaus, die zum Pessimismus führt, fortgeschritten durch das Werk sreimiig E; bat, als Einziger nicht im Tod versallen, seeiwinig das Sterben der Menschheit auf sich genommen und so die Todverfallenheit der Menschen aufgehoben. Das ist die wirkliche Erlösung. Christus, übherwindet das, was eigentlich überhaupt erst die Geschichtlichkeit bedingt hatte, und führt uns wieder unserem metaphysischen Ziel, d. i. Gott, zu, so daß die Menschheit vom schuldbedingten Todesweg hinweg wieder zu ihrem eigentlichen Weg, zum Sein in Gott, gelangen. kann. An uns ist es aber seit diesem Akt, den erschlossenen Weg zu ergreisen und allen irdischen Mühsalen zum Trotz, ihn unentwegt zu gehen in einem wahren Sein in Gott, wie wir es bei den Heiligen in verschiedener Abstufung, vollkommen aber beim göttlichen Meister selbst seben. Dr.—er. Aus der katholischen Welt Schon einmal hatte der„Osservatore Romano“ Gelegenheit zu berichten, daß der japanische Maler Takahashi Shomatsu, obwohl Buddhist, durch Vermittlung des Msgr. Antonio Ceska von der Gesellschaft des göttlichen Wortes, Apostolischer Präfekt von Niigata, glänzende japanische Geschenke, u. a. kunstvolle Tücher in Form von bemalten Wandstreifen überreichen ließ. Die zunehmende Verehrung dieses japanischen Künstlers für das Haupt der katholischen Kirche veranlaßte ihn aus Anlaß des Jahrhundertsgedächtnisses der Erlösung der Menschheit dem Heiligen Vater eine ganz besondere Freude durch die Schenkung von Aufzeichnungen ältester buddhistischer Gebere zu bereiten. In dem Schreiben, welches das kostbare Geschenk des Herrn Takahashi begleitet, sagt dieser: Leider ist die Anzahl der in unserem Lande befindlichen alten buddhistischen Gebetsbücher sehr klein. Es befinden sich solche vielleicht noch in alten Tempeln, in Museen oder in Händen irgendwelcher reicher Privat= personen. Für den Buddhisten ist aber ein altes Gebetbuch viel kostbarer als eine antike Buddhastatue. Nachdem ich viele Jahre gesucht, fand ich schließlich in einem alten buddhistischen Tempel im Sommer des vorigen Jahres 1933 ein antikes Gebetbuch und ließ es von zwei Professoren der Kaiserlichen Universität Tokio prüsen. Angestellte Nachforschungen ergaben, daß sich ein ähnliches altbuddhistisches Gebetbuch in keinem europäischen oder japanischen Museum vorfand, mit Ausnahme in London, wo ein oder drei Blätter eines aus China stammenden buddhistischen Gebetbuches, nicht aber irgendwelche ähnliche japanische Gebetbücher, besonders nicht so uralten Ursprungs, vorhanden sind. In der Meinung, daß dem Heiligen Vater die Schenkung dieses aufgefundenen alten Dokumentes für das Studium der religiösen Probleme nützlich sein könnte, habe ich mir erlaubt, durch Vermittlung des Migr. Ceska ihm dasselbe für sein Museum zu überreichen.“ Der Heilige Vater hat die Geschenke sehr geschätzt und perrn Takahashi durch den Kardinalstaatssekretär Dankschreiben und als Zeichen seines en. Wohlwollens eine silberne Medaille zum Gesaltlen—s beuigen Jahres der Erlösung zugehen u. Im Hgatzächer, Schezzpielbaus Hamburg gelangen zur Kraufführuns.„Demlich der Löwe". Drama von Schä##nd„Kreuznacht des Berthold Lenz“ von Hannnut Hamsun mit seinen Dramen zKönigin Tamara“,„Abendröte“ und„Um des Reiches Pforten- nur langsam einen Platz im deutschen Spielplan gewiunen konnte, erobert sich der jetzt 75jährige mit„Munken Vendt“ im Sturme die deutschen Bühnen. Nach dem außerordentlichen Erfolge des„Munken Vendt“ in der Bearbeitung von Per Schwenzen bei der Uraufführung im letzten Winter haben jetzt bereits die Staatstheater Hamburg, Karlsruhe. München und Schwerin das Stück für die nächste Spielzeit vorgesehen. Gott dem Allmächtigen hat es In Seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, hera mittag gegen ½12 Uhr unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante die wohlachtbare Frau Wwe. u. J. Mieckher Maria Magdalena geb. Schmitz Im Alter von beinahe 83 Jahren, versehen mit den Gnadenmitteln unserer hi. Kirche in ein besseres Jenseits abzuberuten. Um ein Gebet für die liebe Verstorbene bitten Die trauemden Hinterbliebenen. Flerzheim, Köln, Merzenich, Miel, 15. Aug. 1954. Die Beerdigung findet statt am Samstag, den 18. August 1934, morgens ½10 Uhr, anschließend die felerlichen Exequien. Das Sechswochenamt ist am Montag, den 20. August 1934, morgens 7 Uhr. Der Herr über Leben und Tod nahm heute— Marie Himmelfahrt— unsere herzensgute liebe Tochter und Schwester Maria-Nach zu Sich in die Ewigkeit. Sie starb im blühenden Alter von 25 Jahren, versehen mit den Tröstungen unserer hl. Kirche. In tiefer Trauer Familie Postinspektor E. Hack. Bonn, 15. August 1934. Luisenstraße 23. Die feierlichen Exequlen werden Samstag, 18. August, um 9 Uhr in der Pfarrkirche BonnPoppelsdort gehalten. Die Beerdigung findet anschließend von der Kapelle des Bergtriedhofs aus statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Statt besonderer Anzeige. Der liebe Gott nahm heute morgen 4½ Uhr meinen lieben Mann, unsern guten, treusorgenden Vater, Schwiegervater, Großvater, unsern Bruder Schwager und Onkel Justizrat Vihiecht-Faul-Kumnp Notar in Eitort zu sich. Er starb im Alter von 73 Jahren, versehen mit den Tröstungen der hl. kath. Kirche. In tiefer Trauer bitten um ein stilles Gedenken: Frau Lina Kump geb. Jeiter und Kinder. Eitert, Krefeld, Saarburg(Bez. Trier), Herzberg (Harz), Sömmerda, den 16. August 1934. Die Beerdigung mit anschließendem feierlichen Seelenamt findet statt Montag, den 20. August 1934, morgens 9½ Uhr, vom Sterbehause Asbacher Straße 28 aus. Es wird freundlichst gebeten, von Beileidsbesuchen Abstand zu nehmen. OP-Lientsp.eie Hiementau. 15 KREE PADguststresse 34 vom 17..—23. 8. Ein grandioser Film von er schütternder Realistik Kampf zwischen Liebe und Ptlicht. „La Bataille“ Der Hohepunkt des Flims: eine moderne Seeschlacht, wie wir sle Im Film noch nicht gesenen haben. 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