•• W WPTEExeW 2 (Bonner Stadt=Anzeiger Sieg=Rhein=Zeitung Godesberger Volkszeitung) este e. as ae eaie, Aande ain. daun Kitaide Garidene, Ppeebperder Voltet“ Erscheint täglich außer Sonn= u. Feiertags. Bezugspreis monatlich.— Mi.(einschl. ea..— Mi. Transportkosten It. Ums.=St.=Ges.). Postversandort Vonn. 1. Fernsprecher: SammelBankverbindung: Städt. Sparkasse Vonn. Postscheck: Köln 102535.— Anzeigenpreise siehe Pflichtindruck. Bei Konkurs fällt jeder Nachlaß für Anzeigenbeträge fort. Die Vergütung für Anzeigenmittler ist fällig erst nach ordnungsmäßigem Er starv beruhigt im Glauben an Deutschlands Zukunft PRnge Ponlescher=Ersmmen Zeigt Euch Eurer Vorfahren würdig und seid bereit, für den Frieden und die Ehre des Landes auch das Letzte herzugeven ..V. Obersalzberg, 15. August. Vizekanzler a. D. von Papen überbrachte im Auftrage des Obersten von Hindenburg dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ein Schreiben, das das politische Testament des verewigten Herrn Reichspräsidenten Generalfeldmarschalls von Hindenburg enthielt. Im Auftrage des Führers übergibt Herr von Papen hiermit das Dokument der Oeffentlichkeit. Der vom Reichspräsidenten versiegelte Umschlag des Schreibens trägt die Aufschrift: Dem deutschen Volke und seinem Kanzler. Mein Testament. Dieser Brief ist durch meinen Sohn dem Herrn Reichskanzler zu übergeben. Der Inhalt des Schreibens ist folgender: „Dem deutschen Volke und seinem Kanzler! schrieb ich in meinem Vermächtnis an das deutsche Volk:„Wir waren am Ende! Wie Siegfried unter dem hinterlistigen Speerwurs des geimmen Hagen, so stürzte unsere ermattete Front. Vergebens hatte sie versucht, aus dem versiegenden Quell der heimatlichen Kraft neues Leben zu trinken. Unsere Aufgabe war es nunmehr, das Dasein der übriggebliebenen Kräfte unseres Heeres für den späteren Aufbau des Vaterlandes zu retten. Das ist die selsenfeste Ueberzeugung, mit der ich die blutige Walstatt des Bölkerkampfes verließ. Ich habe das Heldenringen meines Vaterlandes gesehen und glaube nie und nimmermehr, daßes ein Todesringen gewesen ist. Gegenwärtig hat eine Sturmflut wilder politischer Leidenschaften und tönender Redensarten unsere ganze frühere staatliche Aussassung unter sich begraben, anscheinend alle heiligen Ueberlieferungen vernichtet. Aber diese Flut wird sich wieder verlausen. Dann wird aus dem ewig bewegten Meer völkischen Lebens jener Felsen wieder austauchen, an den sich einst die Hoffnung unserer Väter geklammer: hat, und auf dem sast vor einem halben Jahrhundert durch unsere Kraft des Vaterlandes Zukunft vertrauensvoll begründet wurde: das deutsche Kaisertam! Ist so erst der nationale Gedanke, das nationale Bewußtsein wiedererstanden, dann werden für uns aus dem großen Kriege, aus den kein Volk mit berechtigterem Stolz und reinerem Gewissen zurückblicken kann, als das unsere, solange es treu war, sowie auch aus dem bitteren Ernst der jetzigen Tage sittlich wertvolle Früchre reisen. Das Blut aller derer, die im Glauben an Deutschlands Größe gefallen sind, ist dann nicht vergeblich geflossen. In dieser Zuversicht lege ich die Feder aus der Hand und baue sest auf Dich— Du deutsche Jugend!“ Diese Worte schrieb ich in dunkelster Stunde und in dem vermeintlichen Bewußtsein, am Abschlusse eines Lebens im Dienste des Vaterlandes zu stehen. Das Schicksal hatte anders über mich bestimmt. Im Frühjahr 1925 schlug es ein neues Kapitel meines Lebens auf. Noch einmal sollte ich an dem Geschick meines Volkes mitwirken. Nur meine seste Zuversicht zu Deutschlands unversiegbaren Quellen gab mir den Mut, dieerste und zweite Wahl zum Reichspräsidenten anzunehmen. Dieser selsenfeste Glaube verlieh mir auch die innere Kraft, mein schweres Amt unbeirrt durchzuführen. Der letzte Abschnitt meines Lebens ist zugleich der schwerste für mich gewesen. Viele haben mich in diesen wirren Zeiten nicht verstanden und nicht begrisfen, daß meine einzige Sorge die war, das zerrissene und entmutigte deutsche Volk zur selbstbewußten Einigkeit zurückzuführen. Ich begann und führte mein Amt in dem Bewußtsein, daß in der inneren und äußeren Politik eine entsagungsvolle Vorbereitungszeit notwendig war. Die Gegenwart war verloren. So blieb nur die Hoffnung auf die Zukunft. Heran an die Arbeit! Ich verstehe den Gedanken an Weltflucht, der sich vieler Osfiziere angesichts des Zusammenbruchs alles dessen, was ihnen lieb und teuer war, bemächtigte. Die Sehnsucht,„nichts mehr wissen zu wollen“ von einer Welt, in der die ausgewühlten Leidenschaften den wahren Wertkern unseres Volkes bis zur Unkenntlichkeit entstellten, ist menschlich begreiflich und doch— ich muß es ofsen aussprechen, wie ich denke: Kameraden, der einst so großen stolzen deutschen Armee! Könntet Ihr vom Verzagen sprechen? Denkt an die Männer, die uns vor mehr als 100 Jahren ein innerlich neues Vaterland schufen. Ihre Religion war der Glaube an sich selbst und an die Heiligkeit ihrer Sache. Sie schusen das neue Vaterland, nicht es gründend auf eine uns wesensfremde Doktrinwut, sondern es aufbauend auf den Grundlagen freier Entwicklung des einzelnen in dem Nahmen und in der Verpflichtung des Gesamtwohles! Diesen selben Weg wird auch Deutschland wieder gehen, wenn es nur erst einmal wieder zu gehen vermag. Ich habe die feste Zuversicht, daß auch diesmal, wie in jenen Zeiten, der Zusammenhang mit unserer großen reichen Vergangenheit gewahrt und, wo er vernichtet wurde, wiederhergestellt wird. Der alte deutsche Seist wird sich wieder durchsetzen, wenn auch erst nach schwersten Liuterungen in dem Slutosen von Leiden und Leidenschaften. Unsere Gegner kannten die Kraft dieses Geistes, sie staunten ihn an und fürchteten ihn auf den Schlachtfeldern des großen Krieges. Sie suchten unsere Stärke mit dem leeren Worte„Oeganisation“ ihren Völkern begreiflich zu machen. Den Seist, der sich diese Hülle schuf, in ihr lebte und wirkte, den verschwiegen sie ihnen. Mit diesem Seiste und in ihm wollen wir aber aufs neue mutvoll wieder aufbauen. Deutschland, das Aufnahne= und Ausstrahlungszentrumso vieler unerschöpflicher Werte menschlicher Zivilisation und Kultur, wird solange nicht zugrunde gehen, als es den Slauben behält an seine sroße weltgeschichtliche Sendung. (Fortsetzung siehe nächste Seite.) Zum 18. August Freie Abstimmung Ein Erlaß des preußischen Innenministers. Der preußische Innenminister hat, wie das N93 meldet, in einem Erlaß an die Oberpräsidenten, die Abstimmungsleiter, die Landräte und die Stadt= und Landgemeinden diese ersucht, jede mögliche Vorsorge zu tressen, daß die Stimmberechtigten entsprechend den Wahlbestimmungen am 19. August ihren Willen in freier und geheimer Abstimmung durch den Stimmzettel bekunden können. Für den Schutz der Abstimmungsräume und der Abstimmenden ist unbedingt zu sorgen. Niemand dars in der Ausübung seines Stimmrechts behindert werden. Jede Belästigung von Stimmberechtigten, nementlich auch vor den Stimmlokalen, ist mit allen Mitteln zu verhindern. Das Ergebnis der Abstimmung, se betont der Minister, darf nicht dadurch verkleinert werden, daß Fälle von Wahlterror vorkommen, die der deutschseindlichen Propaganda Nahrung zu liesern geeignet sind. An die Mitglieder der Deuschen Actelsfraunt Der Führer der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, hat folgenden Aufruf erlassen: Der 19. August ist uns allen ein heiliges Bekenntnis zum Nationalsozialismus. Der Nationalsozialismus ist der Führer! Der Führer gehört jedem von uns! Er ist unser Führer— mein Führer! Adolf Hitler hat uns geführt aus düsterem Wahn und Aberwitz zur Freiheit, vernünftigem, instinktsicherem Handeln und Denken! Wir bekennen uns, Mann und Frau, vor allem aber Du, deutscher Arbeiter. Unternehmer und Angestellter, zu Adolf Hitler, dem Arbeiter. Aus unseren Reihen ist er gekommen. Unsere Rot kennt er! Die Schwere der Arbeit hat er verspürt. Wir bekennen uns zu Adolf Hitler, dem Soldaten! Er trug das große Erleben des Schützengrabens in die Heimat, um es für uns zu retten. Wir bekennen uns zu Adolf Hitler, dem Politiker! Er lehrte uns, daß Politik Kunst sei, Kunst am lebenden Volk. Uns alle hat dieser Schöpfer des Nationalsozialismus neu geformt. Deshalb ist er unser Führer— mein Führer! Das bekennen wir am 19. August vor Gott und der Welt. gez. Dr. R. Ley. Dr. Goebbels auf den Kruppverten DRB Essen, 15. August. In der großen Halle des gewaltigen Schmiedepreßwerkes der Essener Kruppwerke hatte sich am Mittwoch abend ein großer Teil der Kruppgefolgschaft eingesunden, um aus dem Munde des Reichsministers Dr. Goebbels, Aufklärung über Sinn und Bedeutung des 19. August zu bekommen. Schon lange vor Beginn strömten in Massen die Volksgenossen zu den großen Sammelstellen. Vor der gigantischen 15 000=Tonnen=Schmiedepresse der größten der Welt, haben die Fahnen der RSBO Ausstellung genommen. Ein mächtiger Stahlblock bildete das Rednerpult. Zu beiden Seiten bilden hohe Kessel und hochaufragende Eisengerüste die Schisse dieses einzigartigen Domes der Arbeit. Mit packenden Worten schilderte Dr. Goebbels den Kampf des Nationalsozialismus um die deutsche Volksseele. Mit zwingender Beweiskraft führte er die ErIm Zengescheyen Vermächtnis Mit großer Bewegung wird das deutsche Volk das Schriftstück lesen, in dem das politische Vermächtnis des verstorbenen Reichspräsidenten von Hindenburg niedergelegt ist. Mit größerer Offenheit, als er es zu Lebzeiten in seiner mit so hoher Verantwortung belasteten Stellung konnte, hat Hindenburg in dieser seiner letzten Botschaft an das deutsche Volk ausgesprochen, wie er über die ereignisreichen zwanzig Jahre deutscher Geschichte denkt, die jetzt hinter uns liegen, und welche Wünscheer für die Zukunft des Volkes hat. Das ganze Dokument atmet Liebe und Sorge um das deutsche Volk, dem sein ganzes Leben gewidmet war. Es beginnt mit der Wiedergabe eines Vermächtnisses, das Hindenburg schon im Jahre 1919, wahrscheinlich unmittelbar nach der Niederlegung des Oberbefehls, aufgezeichnet hatte. Die Absicht, die ihn bestimmte, diese Aufzeichnungen aus dem Jahre 1919 in sein endgültiges Testament aufzunehmen, sind unschwer zu erkennen. Er hat allen, auch denen, die ihn nicht immer verstanden haben, einen Einblick gegeben in die Auffassungen und Ueberzeugungen, zu denen er sich schon damals unter dem unmittelbaren Eindruck des Zusammenbruchs bekannte.„Die Gegenwart war verloren, so blieb nur die Hoffnung auf die Zukunft. Heran an die Arbeit!“, so heißt es kurz und markant an einer Stelle. Bei allem Scharfblick für die trüben Erscheinungen, die das Bild der deutschen Nachkriegszeit verunschönen, bekennt sich Hindenburg zu dem besten Glauben an die Zukunft des deutschen Volkes und an die schlummernden Kräfte, in denen er die Bürgschaft für einen neuen Aufstieg erblickt. Dann kam die Zeit der Wiedererstarkung, und Hindenburg dankt der Vorsehung dafür, daß sie ihn diese Stunde hat erleben lassen. Es ist keine Ueberraschung, aus dem politischen Testament Hindenburgs zu ersehen, daß seine Liebe auch in der Republik der Monarchie gehört hat und daß er die Wiederkehr des deutschen Kaisertums erhoffte als den Abschluß einer aufwärts führenden Entwicklung. Man wird auch diese Worte des toten Reichspräsidenten als den Ausdruck einer tiefinnerlichen Ueberzeugung hochachten; man wird sie aber nicht so verstehen dürfen, als ob er die möglichst schleunige Einführung der Monarchie empfehlen wolle. Staatsverfassungen sind wandelbar; unwandelbar ist das Recht eines Volkes, sein nationales Leben und seine Interessen unter den jeweils wechselnden Zeitverhältnissen in den Formen zu vertreten und zu schützen, die dafür am geeignetsten sind. Beachtlich sind Hindenburgs Worte über die Stellung der Armee. Seine Mahnung an uns, der Tradition der Väter uns wert zu zeigen und auch das Letzte für den Frieden und die Ehre des Volkes einzusetzen, ist ganz Hindenburg, wie wir ihn vor uns sehen und nie vergessen werden. Das soll ein Wort sein! Deutschlands Willenskundgebung Die Volkswerbung für die Abstimmung des 19. August nähert sich bereits ihrem Höhepunkt. Mit schlagartiger Einheitlichkeit hatte sie am Montag eingesetzt. Goebbels, Heß. Goering, Frick sprachen an diesem Tage in gewaltigen Massenversammlungen in Berlin, Breslau, Köln und folge und gewaltigen Wandlungen der anderthalb Jahre München. Im Rundfunk bekennen sich bekannte nationalsozialistiicher Staatsführung auf allen Gahiaten Versönlichkeitan das Rkkamtlichen Deba nationatsostaristischer Stautsfuhrung auf auen Gevieren des Staats= und Volkslebens vor Augen. Er schloß mit einem packenden Bild von der rastlosen Arbeit des Führers und seiner Mitarbeiter für Volk und Vaterland. Einem Gelöbnis gleich stimmte die Menge auf den Plätzen ringsum in das Sieg Heil auf den Führer ein. Pouandisch=beutsches Zwangbelearing DNB Haag, 15. August. Im„Niederländischen Staatsanzeiger“ wurde ein königlicher Beschluß verössentlicht, durch den mit Wirkung ab 15. August das vom holländischen Parlament genehmigte Devisen=Clearing=Gesetz auf den Zahlungsverkehr mit Deutschland angewendet wird. Demzufolge muß für alle vom 15. August ab aus Deutschland in Holland eingeführten Waren die Bezahlung an die Niederländische Bank geleistet werden, die ihrerseits für die Verrechnung mit der Deutschen Reichsbank Sorge trägt. Die Einsührung dieses Zwangselearings wird damit begründet, daß auf diese Weise eine schnelle Liquidation des von der Niederländischen Bank bei der Deutschen Reichsbank unterhaltenen Sonderkontos erleichtert werde. Zunächst hoffe man, den in der letzten Zeit stark in die Höhe gegangenen holländischen Saldo Der Regierungspressedienst teilt mit, daß am Dienstagmittag in Berlin zwischen der niederländischen und der deutschen Regierung ein Rotenaustausch mit Bezug auf die Vereinigung des Zahlungsverkehrs stattgefunden habe. Als Folge dieses Notenaustausches sei von deutscher Seite das am 31. Dezember 1932 abgeschlossene und am 5. Juni 1934 geänderte niederländischdeutsche Devisenabkommen zum 1. September 1934 gekündigt worden. Zwischen der niederländischen und der deutschen Regierung werden, so beißt es in der Verlautbarung des Regierungspressedienstes weiter, sobald wie möglich Verbandlungen über eine Neuregelung des Zaklungsverkehrs zwischen den beiden Ländern geführt werden. Für den Fall, daß eine solche Regelung am 1. September 1934 noch nicht in Kraft bei der Reichsbank herabdrücken zu können. Die amte treten kann, werden die beiden Regierungen sich rechtliche Verlautbarung besagt, daß die deutsche Regierung zeitig über eine weitere Uebergangsregelung verstänvon dieser Maßnahme in Kenntnis gesetzt worden sei. digen. Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, aus Wirtschaft und Kunst zum Führer des Reiches, die Zeitungen machen in Wort und Bild auf die innenund außenpolitische Bedeutung dieser Volksabstimmung aufmerksam, alle Berufsstände veröffentlichen Aufrufe an ihre Mitglieder, die Arbeiter, die Unternehmer, die Bauern, die Gewerbetreibenden, die Studenten. Dabei tritt die Persönlichkeit des Führers und Reichskanzlers beherrschend in den Vordergrund, sein Leben und sein Kampf, sein geschichtlicher Erfolg in der endlichen Vollendung der Reichseinheit, sein gigantischer Kampf um Deutschlands Ehre und Freiheit in der Weltpolitik, seine erfolgreichen Anstrengungen um die Sicherung des Weltfriedens, sein wirtschaftliches Aufbauwerk. die kulturelle und völkische Erneuerung des deutschen Volkes unter seiner Regierung und nicht zuletzt sein schlichtes und doch so großes Menschsein. Mag der einzelne Volksgenosse in den Fragen des Alltags oder seines persönlichen Lebens, wo er nur sich selbst und seinem Gewissen verantwortlich ist, oft verschiedener Ansicht sein. in den entscheidenden Stunden der Nation fühlt er sich als Teil des Volkes, der sich dem Ganzen unterzuordnen hat. Das haben wir vor 20 Jahren erlebt, als der Krieg über uns hereinbrach, das erleben wir jetzt wieder, da wir— noch in Trauer um den toten Hindenburg — wissen, daß nur einer sein Erbe antreten kann, und daß nationales Verantwortungsbewußtsein uns bestimmen muß, dieses Wissen auch durch eine sponEmttelen-eimrümer-einlea: Nr. 187. Donnerstag, 16. August 1934. tane Willenskundgebung vor dem eigenen Volk und der ganzen Welt zum Ausdruck zu bringen. Doch Zwangsclearing Ueberraschenderweise haben sich die Holländer zu einem Zwangsclearing gegenüber Deutschland entschlossen, obwohl man sich in den Zins= und Transferfragen weitgehend einig war. Bestimmend scheinen hierfür Schwierigkeiten in der technischen Abwicklung des Warenverkehrs gewesen zu sein. Bekanntlich hatte die Reichsbank vor einiger Zeit die Einzahlungen auf die Marksonderkonten der ausländischen Notenbanken vorübergehend gesperrt und dann mit den ausländischen Notenbanken neue Vereinbarungen getroffen. Es scheint jedoch, daß auch die neue Form der Abkommen, wenigstens im holländischen Fall, nicht befriedigend funktioniert hat. Auf dem bei der Reichsbank zugunsten der holländischen Importeure geführten Sonderkonto häuften sich Markbeträge an, während sich andererseits die Klagen holländischer Wirtschaftskreise über mangelnde bezw. nicht pünktliche Zahlung ihrer Forderungen mehrten. Offenbar zogen es die holländischen Importeure häufig vor, ihre Einkäufe in Deutschland weiterhin gegen Gulden zu tätigen und dementsprechend Guldenzahlungen zu leisten, so daß die holländische Notenbank nicht in der Lage war, die bei der Reichsbank von deutschen Importeuren eingezahlten Markbeträge zu verwerten, womit es natürlich auch für einen Teil der holländischen Warenlieferanten, Schiffer usw. schwierig ist, ihre Forderungen zu erlangen. Aus der Tatsache, daß das Clearing aber nur für vierzehn Tage als Uebergangsregelung gedacht ist, darf man schließen, daß auch Holland sich der schädlichen Wirkungen einer solchen Maßnahme bewußt ist und bei der Verhandlungsbereitschaft Deutschlands bald eine erträgliche Lösung gefunden wird. Aus des Volkes Mitte an die Spitze des Reiches! Führer, wir alle sagen„Ja“ Krupp von Bohlen an die deutsche Industrie. DRB Berlin, 15. August. Der Präsident des Reichsstandes der deutschen Industrie, Dr. Krupp von Bohlen und Halbach, richtet an die deutsche Industrie folgenden Aufruf: In engster Zusammenarbeit mit allen Teilen der Wirtschaft hat auch die deutsche Industrie in den anderthalb Jahren der Reichskanzlerschaft Adolf Hitlers unter Beweis gestellt, daß sie in entschlossener Tatbereitschaft dem Führer auf seinen Wegen zum Wiederaufbau Deutschlands folgt und die Ziele der Reichsregierung mit allen Kräften zu verwirklichen hilft. Aus dieser Einstellung heraus ist es für die ganze Industrie eine Selbstverständlichkeit, sich auch am 19. August in restloser Geschlossenheit mit den anderen Teilen des Volkes zu vereinigen und dem Führer und Reichskanzler das klaxe und freudige„Ja“ zu geben, das er als weitere Grundlage für sein außen= und innenpolitisches Werk braucht. In der deutschen Industrie wird sich niemand diesem Bekenntnis entziehen, das die große nationale Tradition der deutschen Industrie mit dem heißen Wunsch aller Patrioten verbindet, daß Adolf Hitler des neuen Reiches alleiniger Führer sei. Hinrichtung eines Mörders in Passan. DRB Passan, 15. Aug. Am Mittwochfrüh 6 Uhr wurde im Hofe des Landgerichtsgefängnisses in Passau die Hinrichtung des vom Schwurgericht Passou am 7. März ds. Is. wegen Mordes zum Tode verurteilten 49 Jahre alten Wilhelm Draxler aus Tann in Niederbayern mit dem Fallbeil vollzogen. Draxler hatte am 18. Juli 1933 seinen ehemaligen Dienstherrn, den 61 Jahre alten Brauereibesitzer Meiereder, mit dem er einen Prozeß hatte, im Bett überfallen und durch mehrere Messerstiche ermordet. Cestantenl (Fortsetzung von der 1. Seite.) Ich habe das sichere Vertrauen, daß es der Gedankentiefe und der Gedankenstärke der Besten unseres Vaterlandes gelingen wird, neue Ideen mit den kostbaren Schätzen der früheren Zeit zu verschmelzen und aus ihnen vereint dauernde Werte zu prägen, zum Heil unseres Vaterlandes. Von der Osterbotschaft des Jahres 1925 an, in der ich die Nation zu Gottesfurcht und sozialer Gerechtigkeit zu innerem Frieden und zu politischer Sauberkeit aufrief, binichnicht müde geworden, die innere Einheit des Volkes und die Selbstbesinnung auf seine besten Eigenschaften zu sörder n. Dabei war mir bewußt, daß das Staatsgrundgesetz und die Regierungsform, welche die Nation sich in der Stunde großer Not und innerer Schwäche gegeben, nicht den wahren Bedürfnissen und Eigenschaften unseres Volkes entspreche. Die Stunde mußte reisen, wo diese Erkenntnis Allgemeingut wurde. Daher erschien es mir Pflicht, das Land durch das Tal äußerer Bedrückung und Entwürdigung, innerer Not und Selbstzerfleischung Der Nachfolger Testas All den Männern, die den Auf= und Ausbau der Reichswehr vollzogen haben, gilt der Dank des Feldmarschalls des Weltkrieges und ihres späteren Oberbesehlshabers. Außenpolitisch hatte das deutsche Volk einen Passionsweg zu durchwandern. Ein surchtbarer Vertrag lastete auf ihm und drohte in seiner steigernden Auswirkung unsere Nation zum Zusammenbrechen zu bringen. Deutschland nicht nue um seiner selbst willen, sondern Prager Nuntiatur, Dr. Luigi Punzele, vert als der Fahnenträger abendländischer Kultur auch um Europas willen leben mußte. Nur schrittweise, ohne einen übermächtigen Widerstand zu erwecken, waren daher die Fesseln, die uns um DRB Weimar, 15. Aug. Im Zuge des Straffreigaben, zu lockern. Wenn manche meiner alten Kame= heitsgesetzes aus Anlaß der Vereinigung des Amtes des raden die Zwangsläufigkeit dieses Weges Reichspräsidenten mit dem des Reichskanzlers konnte im dewal richt begrissen se wird dach die Geschicht= ge: Lande Thüringen nahe:n ein Deitte der im 00. Ein neuer päpstlicher Beauftragter für das Saargebiet. An Stelle Msgr. Testas wurde der Prager päpstliche Geschäftsträger, Msgr. Eiovanni Panico, zum päpstlichen Beauftragten für das Saargebiet ernannt. Msgr. Panico begibt sich zum Empsang nötiger Instruktionen am 16. August über München nach Rom, von wo er baldigst nach Saarbrücken abreisen wird. Msgr. Panico war bisher Uditore der Apostolischen Nuntiatur München und bleibt gleichzeitig päpstlicher Geschäftsträger in Prag. Er wird dort für die Zeit seiner Abwesenheit durch den neuen Sekretär der bamats nicht begrissen, so wird doch die Geschichte gerechter beurteilen, wie bitter, aber auch wie notwendig im Interesse der Aufrechterhaltung deutschen Lebens mancher von mir gezeichnete Staatsakt gewesen ist. Im Gleichklang mit der wachsenden inneren Wiedergesundung und Erstarkung des deutschen Volkes konnte auf der Basis eigener nationaler Ehre und Würde eine fortschreitende— und so Gott will— segensreiche Mitohne Gesährdung seiner Existenz hindurchzuführen, bis arbeit in den gags Europa bewegenden Fragen erstrebt diese Stunde anbrach. Symbol und fester Halt für diesen Aufbau mußte die Hüterin des Staates, die Reichswehr, sein. In ihr mußten die altpreußischen Tugenden der selbstverständlichen Pflichttreue, der Einsachheit und Kameradschaft als festes Fundament des Staates ruhen. Die deutsche Reichswehr hat nach dem Zusammenbruch die Fortsetzung der hohen Tradition der alten Armee in mustergültiger Art gepflegt. Immer und zu allen Zeiten muß die Wehrmacht ein Instrument der obersten Staatsführung bleiben, das, unberührt von allen innenpolitischen Entwicklungen, seiner hohen Aufgabe der Verteidigung des Landes gerecht zu werden trachtet! Wenn ich zu meinem Kameraden dort oben, mit denen ich auf so vielen Schlachtseldern für die Größe und Ehre der Nation gesochten habe, zurückgekehrt sein werde, dann ruse ich der jungen Generation zu: Zeigt Euch Eurer Vorfahren würdig und vergeßt nie, daß, wenn Ihr den Frieden und die Wohlfahrt Eurer Heimat sicherstellen wollt, Ihr bereit sein müßt, für diesen Frieden und die Ehre des Landes auch das Letzte herzugeben. Vergeßt nie, daß auch Euer Tuneiumal Tradition wird. Ichdanke der Vorsehung, daß sie mich an meinem Lebensabend die Stunde der Wiedererstarkung hat erleben lassen. Ichdanke all denen, die in selbstloser Vaterlandsliebe an dem Werke des Wiederausstiegs Deutschlands mitgearbeitet haben. Mein Kanzler Adolf Hitler und seine Bewegung Lande Tyurinnen nunezu ein Drittel der im Lager von Bad Sulza noch unterbrachten Schutzhäftlinge entlassen werden. Staatsminister Wächtler nahm die Entlassung persönlich an Ort und Stelle vor, und erklärte in einer Ansprache an die zur Entlassung kommenden Schutzhäftlinge, der Führer habe die offene Hand gereicht und wolle, daß alle sich aktiv eingliedern sollten in die deutsche Lebens= und Schicksalsgemeinschaft. Vertrauen solle gegen Vertrauen gestellt werden. Das deutsche Volk brauche die Mitarbeit aller derer, die guten Willens seien und die diesen durch ihre Lebensführung in Zukunft unter Beweis zu stellen bereit seien.— Die Entlassenen kehrten am 14. August zu ihren Familien zurück! Rintelen soll vor ein Militärgericht gestellt werden. DRB Wien, 14. August. Nach einer offiziellen Mitteilung wird Dr. Rintelen vor ein Militäregung gericht gestellt werden. Bis zur Erhebung der Anhaben zu dem großen Ziele, das deutsche Volk über alle klage würden aber jedenfalls noch einige Wochen verStandes= und Klassenunterschiede zu innerer Einheit zusammenzuführen, einen entscheidenden Schritt von historischer Tragweite getan. Ich weiß, daß vieles noch zu tun bleibt, und ich wünsche von Herzen, daß hinter dem Akt der nationalen Erhebung und des völkischen Zusammenschlusses der Akt der Versöhnung stehe, der das ganze deutsche Vaterland umfaßt. Ich scheide von meinem deutschen Volke in der festen Hoffnung, daß das, was ich im Jahre 1919 ersehnte gehen. Schwere Verkehrsunfälle Autounglück bei Koburg. DRB Koburg, 15. August. Am Mittwoch nachmittag stieß ein Kraftwagen aus Essen in der Nähe von i Jgle Inls„..,[Obersiemau bei Koburg mit einem Kraftwagen aus und was in langsamer Reise zu dem 30. Januar 1933 Ochsenhausen bei Bieberach zusammen. Dabei geriet der führte zu voller Erfüllung und Vollendung der geschicht. Essener Wagen in Brand. Der Fahrer dieses Wagens, fährik, za vodler Ersadung und Bodendung der geschicht: lichen Sendung unseres Volkes reisen wird. In diesem festen Glauben an die Zukunft des Vaterlandes kann ich beruhigt meine Augen schließen. Berlin, den 11. 5. 1934. (gez.) von Hindenburg. Die wenere Entwialung in Besterreich von Papen in Wien DNB Wien, 15. Aug. Gesandter von Papen traf heute im Sonderflugzeug um 17 Uhr 32, von Berchtesgaden kommend, auf dem Flugplatz von Aspern ein. Ja seiner Begleitung befand sich Herr von Tschirschky. Zu seinem Empfange hatte sich der deutsche Geschäftsträger Prinz Erbach mit den Herren der Gesandtschaft auf dem Flugplatz eingefunden. Nach Begrüßung des Gesandten begab sich dieser sogleich in die deutsche Gesandtschaft, wo er Wohnung nimmt. Schuschnigg reist nach Rom DRB Wien, 15. Aug. Die Mitteilung der„Reichspost“, aber auch anderer Wiener Blätter über die eingehenden Besprechungen, die Vizekanzler Starhemberg mit leitenden Beamten des italienischen Sicherheitswesens hatte. sowie das besondere Studium des Aufbaues der geheimen italienischen Staatspolizei hat hier in maßgebenden Kreisen beträchtliches Aufsehen hervorgerufen. Vielfach wurde der Ansicht Ausdruck gegeben, daß dabei an ein enges Zusammenarbeiten der österreichischen und italienischen Sicherheitsbehörden zur Sicherung der Ruhe in Oesterreich gedacht wird. An amtlichen Stellen wird diese Bedeutung der Verhandlungen Starhembergs in Rom jedoch energisch dementiert. Man weist darauf hin, daß die Besprechungen des Vizekanzlers lediglich informativen Charakter haben. Wie an maßgebender Stelle weiter verlautet, wird sich Bundeskanzler Dr. Schuschniaa Ansang nächster Woche, wahrscheinlich bereite Montag, ebenfalls nach Nom begeben. Diese Reise wird, da sie den ersten Besuch Dr. Schuschniggs in der italienischen Hauptstadt darstellt, besonders formellen Charukter tragen. Bundeskanzler Dr. Schuschnigg wird wahrscheinlich, bevor er mit dem italienischen Ministerpräsidenten zusammentrifft, vom Paost in Audienz empfangen werden. Esfener Wagen der Versicherungsdirektor der„Nordstern", Josef Leuchter, war sofort tot. Seine Gattin, sein Schwiegersohn und dessen Gattin erlitten schwere Rippen= und Knochenbrüche. Der Wagen verbrannte. Der zweite Wagen wurde ebenfalls beschädigt, dabei erlitten der Bezirkstierarzt Weinrich aus Ochsenhausen mehrere Beinbrüche, ebenso seine Frau, die am schwersten verletzt ist. Der ungeschützte Bahnübergang. DNB Husum, 15. August. An einem schrankenlosen Bahnübergang in der Nähe von Husum wurde am Mittwoch ein mit fünf Personen besetzter Kraftwagen aus Kiel von einem aus Flensburg kommenden Personenzug erfaßt und etwa 125 Meter weit geschleift. Das Auto wurde völlig zertrümmert. Von den Insassen, die alle in Kiel wohnhaft sind, konnte ein Fräulein nur als Tote aus den Trümmern geborgen werden. Der Bräutigam erlitt einen schweren Nervenschock. Der Lenker des Wagens trug eine schwere Rippenverletzung davon und eine Frau eine Oberschenkelverletzung. Die fünfte Insassin erlitt eine schwere Bauchverletzung. Nach Aussage des Heizers ist der Wagen in voller Fahrt in den Personenzug hineingefahren. Die Gleise sind auf weite Entfernung zu übersehen. Oesterreichs Armee DNB Paris, 15. Aug. Der„Temps" bestätigt, daß nicht nur der englischen, sondern auch der französischen Regierung sowie den übrigen Regierungen der ehemals alliierten Mächte ein Antrag der österreichischen Bundesregierung zugegangen ist, noch für ein weiteres Jahr ein Bundesherr von 30000 Mann behalten zu dürfen. Bekanntlich war die Heeresstärke im Herbst 1933 von 22.000 auf 30000 Mann erhöht worden. Aus der katholischen Welt 49 Jahre Priester und Führer des kath. Werkvolkes. In diesen Tagen kann Msgr. Dr. Otto Müller, Verbandspräses der katholischen Arbeiter= und Knappenvereine Westdeutschlands den Tag feiern, an dem er vor 40 Jahren aus der Hand des Erzbischofs Hubertus Simar die heilige Priesterweihe empfing. Auch sind beinahe 40 Jahre vergangen, da Migr. Dr. Müller im Jahre 1895 die Leitung des damals über 1200 Mitglieder zählenden Arbeitervereins der Hauptpfarre in.= Gladbach übernahm und seit dieser Zeit ununterbrochen führend und gestaltend in den katholischen Arbeitervereinen tätig ist. Das Werden und Wachsen einer katholischen Sozialbewegung in Deutschland in den letzten vier Jahrzehnten ist mit dem Namen des Priesters und Arbeiterführers Msgr. Dr. Otto Müller unlösbar verbunden. Sein mannhaftes Eintreten für die deutsche und Arbeitersache führte im Ruhrkampf zu einer monatelangen Ausweisung durch die Besatzungsbehörden. Dankerfüllt und zugleich mit Stolz gedenkt darum das katholische Werkvolk an seinem Jubeltage seines Verbandspräses. Die katholischen Werktägigen grüßen in Ehrfurcht und Dankbarkeit den Mann, der selbstlos und treu 40 Jahre seines Lebens die heiße Liebe seines priesterlichen Herzens, die Kräfte seines Lebens und seiner Seele, ihnen, ihrem Wohl und ihrem Fortschritt geopfert hat. * Der Hl. Vater in Castel Gandolfo. Der Hl. Vater befindet sich bekanntlich seit vierzehn Tagen zur Erholung auf seinem Landsitz Castel Gandolfo. Wie bekannt wird, bekommen ihm der Luftwechsel und die größere Bewegungsfreiheit sehr gut, so daß mit einer gründlichen Erholung gerechnet werden kann. Dieser Tage übergab der Papst dem Pfarrer und dem Bürgermeister von Castel Gandolfo zehntausend Lire zur Verteilung an die Armen des Städtchens. Die Spende ist vom Bürgermeister am nächsten Tage persönlich verteilt worden. Da Castel Gandolfo insgesamt nicht viel mehr als 2000 Einwohner zählt, die freilich alle als Weinbauern in recht bescheidenen Verhältnissen leben, kommt auf die Armen ein beträchtlicher Anteil. Die Freude war groß, und auch die Dankbarkeit regte sich: als die Fischer im Albanersee einen ungewöhnlich großen Fisch gefangen hatten, ließen sie ihn durch den Bürgermeister dem Papst als Geschenk überbringen. * Der Papst zündete einen Leuchtturm an. An der Stelle, wo vor dem Erdbeben von 1908 das alte Bild der Madonna della Lettera, die seit Jahrhunderten von den Sizilianern verehrt wird, stand, hat die Stadt Messina einen Leuchtturm errichtet, der auf seiner Spitze ein Muttergottesbild trägt. Am Fuße des Bildes stehen die letzten Worte aus einem nach einer frommen Legende von der Mutter Gottes geschriebenen Brief:„Ihre Stadt und ihre Einwohner werde ich immer schützen!“ Am Sonntag, 12. August, um 19,55 Uhr, hat der Hl. Vater, nachdem der Chor der vatikanischen Basilika das Laudatur Jesus Christus gesungen hatte, vor dem Mikrophon der Radio Vaticana den Apostolischen Segen ausgesprochen und auf drahtlosem Wege die Lampen des Leuchtturms der Madonna della Lettera angezündet. * Glaubenskundgebung in Norddeutschland. Am vergangenen Sonntag fand in Bethen in Oldenburg eine außerordentlich stark besuchte Glaubenskundgebung statt. Acht Sonderzüge brachten die Männer und Jünglinge aus dem oldenburgischen Münsterland und dem Landesnorden zu dieser Veranstaltung, an der auch die Einwohnerschaft des Dekanates Cloppenburg sich zahlreich beteiligte. Die Behörden hatten großes Entgegenkommen gezeigt. Der Dienst der SA und der HI war abgesagt worden. So war es möglich, daß am Sonntag in dem Wallfahrtsorte eine Kundgebung des Glaubens stattfinden konnte, wie sie das oldenburger Münsterland und vielleicht such ganz Nordwestdeutschland noch nicht gesehen hatte. Das feierliche Pontifikalamt zelebrierte der augenblicklich in Deutschland weilende Franziskanerbischof Amandus Bahlmann aus Santarem in Brasilien, der in Bartmannsholte bei Essen i. O. seine Heimat hat. Bischof Clemens August von Münster hielt die Festpredigt, die durch die Kraft seines Wortes überzeugende Wirkung tat. Die religiöse Veranstaltung war ein deutliches Zeichen für die Lebendigkeit des Glaubens in unserer Zeit. Vier Priesterjubilare. Vier der höchsten Kirchenfürsten haben im Laufe der letzten Wochen ihr 50jähriges Priesterjubiläum gefeiert. Es sind dies drei Mitglieder des Kurienkollegiums: Kardinal'Connell, Erzbischof von Boston; Kardinal Laurenti, Präfekt der Ritenkongregation; Kardinal Bourne, Erzbischof von Westminster, und der armenische Patriarch von Bayrut, Msgr. Arpiarian. Kardinal'Connell ist seit Jahrzehnten einer der tätigsten Diözesanhirten der Vereinigten Staaten. Er entstammt einer altirischen Familie. Der Sohn des Präsidenten Roosevelt, sowie zahlreiche Senatoren und höchste Funktionäre wohnten seiner Jubiläumsfeier bei. — Kardinal Laurenti gehört zu den bedeutendsten Köpfen im obersten Senat der Kirche, zu dessen Mitglied er im Jahre 1921 zusammen mit dem gegenwärtigen Papst von Benedikt XV. ernannt wurde. Er leitete früher die Kongregation der Religiösen und hat sich in dieser Stelle gewaltige Verdienste um die Angelegenheiten der Orden und religiösen Genossenschaften erworben.— Der dritte Jubilar, Kardinal Bourne, ist als Erzbischof von Westminster der höchste Würdenträger der katholischen Kirche in England, die ihm eine fühlbare Verlebendigung des Glaubenslebens zu verdanken hat. Die Katholische Aktion und ein ausgedehntes überzeugtes Laienapostolat haben in nur wenigen Ländern so weite Kreise der Gläubigen erfaßt, wie in England, was auch als besonderes Verdienst des Kardinals vom Heiligen Vater wiederholt anerkannt wurde.— Msgr. Arpiarian hat als Patriarch der armenischen Kirche im Orient in jahrzehntelangem Wirken die vielfältigen, in den türkischen und syrischen Ländern bestehenden amenisch=katholischen Einrichtungen, wie Schulen, Waisenhäuser, Hilfsvereine usw. gefördert und auf schwierigem Posten auch wesentlich zur Befriedigung seines Amtsgebietes beigetragen.— Wenn man die ungeheure Fülle an Weisheit, Sachkenntnis und Erfahrung, sowie die mit priesterlicher Hingabe durch ein ganzes Leben geleisteten Werke der Liebe, Seelsorge und Wohltätigkeit dieser und auf höchstem Posten stehenden geistlichen Würdenträger überblickt, die seit fünf Jahrzehnten für Gott und ihre Gemeinde tätig sind, können wir Katholiken fürwahr stolz auf unsere Kirche und deren Leistung sein. Autounfall des Ministerpräsidenten dub Berlin, 15. August Zu dem Kraftwagenunfall des Ministerpräsidenten Goering wird mitgeteilt, duß das Befinden des Herrn Ministerpräsidenten den Umständen nach durchaus gut ist. Erfreulicherweise hat es sich bestätigt, daß es sich lediglich um eine Prellung an der rechten Rückenseite handelt. Innere Verletzungen liegen nicht vor. Deshalb ist auch kein ärztlicher Eingriff erforderlich gewesen. Der Herr Ministerpräsident hat eine gute Nachtruhe hinter sich, ist heute morgen zur gewohnten Stunde aufgestanden und hat das Frühstück in seinem Arbeitszimmer eingenommen. Es kann erwartet werden, daß die Folgen des Unfalls in acht bis zehn Tagen völlig überwunden sind. Die Verletzungen der übrigen Insassen des Wagens sind so unerheblich, daß sie weitere ärztliche Hilfe nicht mehr in Anspruch zu nehmen brauchen. Sarasani wird Brasilianer. DRB Rio de Janeiro, 15. Aug. Der Direktor des Zirkus Sarasani, Hans Stosch=Sarasani, hat um seine Einbürgerung in Brasilien nachgesucht. Wie verlautet, steht dieser Wandel der Staatsbürgerschaft damit im Zusammenhang, daß Sarasani mit den Beständen seines Zirkus wegen der schlechten finanziellen Ergebnisse seiner letzten Gastspiele den Zoologischen Garten übernehmen und auffüllen möchte. Amerika baut 24 neue Kriegsschiffe. DRB Washington, 15. August. Vom 15. August ab nimmt das Marinedepartement Angebote für Uebernahme des Baues von 24 neuen Kriegsschiffen entgegen. Es handelt sich um vier Kreuzer von je 10000 Tonnen, 14 Zerstörer und sechs=Boote. Auf dem Turm der evgl. Kirche von Holzthaleben (Kr. Sondershausen), der bald vollendet ist, wird als erster Kirchturm in Deutschland als Spitzenverzierung ein goldenes Hakenkreuz tragen. Bisher ist nur ir einem bayerischen Ort das Symbol des neuen Deutschlands mit einem Kirchenbau verbunden worden. In Mitterteich(Bayern) ordnete die Polizeibehörde an, daß der Name von jedem, der bei einem Felddiebstahl ertappt werde, öffentlich an der Amtstafel bekanntgegeben werden soll. 19 Personen wurden bereits von dieser Maßnahme betroffen. Mit größter Strenge werden die verschärften Maßnahmen gegen Verkehrssünder in München jetzt durchgeführt. Bereits am ersten Tage wurden zwei Kraftwagen und drei Fahrräder beschlagnahmt. Die Kraftwagen wurden nach Abnahme der Kennzeichen sichergestellt und dürfen nicht mehr benutzt werden. Der frühere Oberpräsident von Schlesien und Leiter der deutschen Volksabstimmung in Oberschlesien, Dr. Hans Lukaschek, ist als Rechtsanwalt beim Oberlandesgericht Breslau zugelassen worden. Aus Bonn- Stadt und-Land Schiffsprozession nach Vornhofen Die althergebrachte Schiffs=Pilgerfahrt der Bornhoser Bruderschaft von Bonn zum Gnadenbilde in Vornhosen ist am 27. und 28. August. Das Schiff fährt Montag. 27. August, um 8 Uhr ab Bonn, es hält in Godesberg und Königswinter. Die Pilgermessen werden auf dem Dampfer gelesen. Am Dienstag, 28. August, nachmittags gegen 6 Uhr landet der Dampfer wieder in Bonn. Vom Vorromäus=Verein zur Universität Lund „Dr. Ernst Alker, Generalsekretär und bisheriger Studienleiter der Bibliothekschule des BorromäusVereins in Bonn, hat einen Ruf an die Universität Lund in Schweden als Lektor der deutschen Sprache und Literatur zunächst auf zwei Jahre erhalten. Er wird dem Ruf folgen und für die angegebene Zeit vom Borromäus=Verein beurlaubt. Der Vorromäus=Verein hat auch sonst im Ausland sehr verdienstlich gewirkt und erfreut sich dort größter Anerkennung. Erst vor kurzem weilten 35 auslanddeutsche Bibliothekare in Bonn, um die ständige Arbeit des Borromäus=Vereins im Sinne des auslanddeutschen Gedankens an Ort und Stelle kennen zu lernen. Mit dem Schlageterschild wurde der Schriftleiter Georg Peters, Bonn, Hindenburgstraße 67, wegen seiner einwandfrei nachgewiesenen Beteiligung an den Rhein=Ruhr=Kämpfen 1923/24 ausgezeichnet. Baumeister. Der Regierungspräsident hat dem Architekten Peter Hebenstreit in Bonn auf Grund der Reichsbaumeisterverordnung die Berufsbezeichnung „Baumeister" zuerkannt. Ein Karitaspilgerzug nach Altötting und Oberam= mergau fährt ab 31. August. In vier Tagen werden besucht Regensburg. Altötting. München. Garmisch=Partenkirchen. Kloster Ettal und Oberammergau mit Passionsspiel vom 2. September. Bahnfahrt und Unterkunft kosten 39 A. Wer teilnehmen will, möge sich anmelden beim=Katholischen Reisebüro Walter SchmülLing in Wiesbaden, Sonnenberger Straße 20. Nur Sachschaden. Am Mittwochvormittag stieß an der Ecke Wilhelmstraße und Adolf=Hitler=Platz ein Wagen der Bonner Verkehrs=Gesellschaft mit einem Lieserauto zusammen. Es entstand nur geringer Sachschaden. Wahlkundgedung in Endenich Der große Saal von Faßbender in Endenich war Kopf an Kopf gefüllt, als gestern abend unter den wuchtigen Klängen des Badenweiler Marsches die Fahnen hereingetragen wurden, außer den Parteifahnen auch die der Ortsvereine. Der stellvertretende Ortsgruppenleiter Schmitz=Erpenbach gab seiner Freude über den außerordentlich zahlreichen Besuch Ausdruck. Es gelte nicht nur, dem Führer Treue und Vertrauen entgegenzubringen, sondern darüber hinaus habe der 19. August eine weittragende außenpolitische Bedeutung. Hierüber sprach der Hauptredner des Abends. Abteilungsleiter Haase vom Gauschulungsamt KölnAachen. Er zeichnete in großen Zügen den Schicksalsweg, den das deutsche Volk seit Jahrhunderten gegangen ist, auf dem es infolge seiner Zwietracht immer wieder das Opfer seiner Nachbarn wurde. Die Nationalsozialisten hatten Schulter an Schulter mit den Frontsoldaten des Weltkrieges den Kampfruf„Deutschland erwache!“ den Deutschen in die Gewissen gehämmert, bis endlich am 30. Januar 1933 der greise Generalfeldmarschall und Reichspräsident Adolf Hitler mit der Führung des Reiches betraute. Warum diese Abstimmung, wenn wir doch alle hinter dem Führer stehen? Die Antwort auf diese Frage begründete der Redner mit der Notwendigkeit, es müsse jetzt der Welt gezeigt werden, daß das deutsche Volk einig zu seinem Führer stehe. Mit flammenden Worten wandte er sich gegen diejenigen, die den Krieg zu ihrem Geschäft machten und deshalb einen neuen Krieg heraufbeschwören möchten.„Wir Nationalsozialisten wollen keinen Krieg, weil wir den Krieg kennen, wir wollen nichts als unsere Ehre und Freiheit. Durch diese Volksabstimmung wollen wir den andern Völkern zurufen, daß wir nur den Frieden wollen.“ Der Redner schloß seinen Vortrag mit dem Aufruf, die Unzufriedenheit, die mancher mit diesem oder jenem im neuen Reich habe, zurücktreten zu lassen hinter der Einigkeit des deutschen Volkes.„Was uns bindet, ist unser gemeinsames Schicksal und unser gemeinsames Blut.“ Jeder trennende Hader, jeder Gegensatz müsse bei dieser Volksabstimmung verstummen vor der großen Einswerdung des deutschen Volkes.— Der begeisterte Beifall bezeugte, daß die Worte des Redners von nachhaltiger Wirkung waren Der Einbruch in die Endenicher Pfarrkirche Amnestie für den Täter— zehn Monate Gefängnis für den Verführer Um Deutschlands Zukunft willen: Die Verwaltungsakademien In einem Runderlaß des preußischen Finanzministers zugleich im Namen des Ministerpräsidenten und der übrigen Staatsminister an die nachgeordneten Behörden heißt es: Ich ersuche, den Beamten und Angestellten den Besuch der Veranstaltungen der Verwaltungsakademien zu empfehlen, sowie die Teilnahme durch alle mit dem Dienst verträglichen Erleichterungen zu fördern. Gleichzeitig ordne ich an. daß die Abschlußzeugnisse der Verwaltungsakademien, soweit dies bisher noch nicht geschehen ist, zu den Personalakten zu nehmen und bei Besörderungsvorschlägen entsprechend zu bewerten sind. Die Berücksichtigung des durch das wissenschaftliche Studium gesteigerten Könnens entspricht dem nationalsozialistischen Leistungsprinziv und den Interessen des Staates. Im übrigen empfiehlt es sich. alsbald eine enge Zusammenarbeit mit den einzelnen Verwaltungsakademien auszunehmen. So ist es z. B. zweckmäßig, bei Einzelvorträgen. Fortbildungskursen, wissenschaftlichen Wochen usw., die innerhalb einer Behörde veranstaltet werden, vorher mit den Verwaltungsakademien in Verbindung zu treten und sich deren Erfahrungen zunutze zu machen. Die Verwaltungsakademien sint bereit, Auskünfte zu erteilen und Vorlesungsverzeichnisse zur Verfügung zu stellen. Pater Antonius Emerita Maul SVD seiert am 17. August seinen 70. Geburtstag. Der Jubilar wirkt seit 1890 als Lehrer im Missionshaus zu Steyl. Zu seinen Schülern zählen über 1000 Priester, sechs Missionsbischöse und der gegenwärtige General= superior der„Gesellschaft des Göttlichen Wortes“ Pater Josef Greudel. Reichszuschüsse nicht pfändbar Es war die Frage aufgetaucht, ob die Reichszuschüsse, die zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit für Hausreparaturen und=umbauten gegeben worden sind, gepfändet werden können oder nicht. Das Landgericht Potsdam hat entschieden, daß eine Pfändung der bewilligten Reichszuschüsse grundsätzlich unzulässig sei. In der Begründung heißt es, daß der Staat diese Reichszuschüsse nur für einen ganz bestimmten gesetzlichen Zweck zur Verfügung gestellt habe. Es würde gegen den festgesetzten Verwendungszweck verstoßen. wenn die Forderung auf Auszahlung der Baukostenzuschüsse von einzelnen Gläubigern zur Befriedigung ihrer ovivaten Ansprüche gepfändet werden könnte. Ausgenommen ist nur der Fall, daß ein Bauhandwerker wegen einer Werklohnforderung die Pfändung der Baugelder beantragt. Denn hier würde der Verwendungszweck gewahrt bleiben, zumal es der ausdrückliche Wille der Reichsregierung war, daß die Baugelder zur Bezahlung der Handwerker dienen sollten. Anfang Mai kam der schon häufig bestrafte Hans H. mit einem Genossen von Düsseldorf nach Bonn, um, wie er zu seinem Bruder Joseph sagte, einige Diebstähle auszuführen. Joseph setzte sich mit dem im gleichen Hause wohnenden und bereits wegen Sachbeschädigung, Unterschlagung, Körperverletzung, schweren Diebstahls und verbotenen Erwerbs von Rauschgiften bestraften August R. in Verbindung. Dieser riet ihnen, in eine Villa in Mehlem einzubrechen, da dort immer wertvolle Schmuckstücke aufbewahrt würden. Am nächsten Abend begaben sich Joseph, sein Bruder und der Genosse aus Düsseldorf, dessen Namen bisher noch nicht ermittelt werden konnte, nach Mehlem. Während Hans vor der Villa Schmiere stand, begaben sich die beiden andern in den Garten und stiegen durch ein Abortfenster ein. Weiter kamen sie jedoch nicht, da die verschlossene Tür allen Versuchen, sie aufzubrechen, standhielt. Um nicht unverrichteter Dinge heimzukehren, nahmen sie von der Veranda mehrere Korbmöbel und einige Kissen mit. Als August R. und Joseph H. einige Tage später in Bonn=Endenich an der Pfarrkirche vorbeikamen, meinte., es sei sehr leicht, in die Kirche einzubrechen. Der Einbruch würde sich auch lohnen, da in einem Schrank in der Sakristei ständig Geld aufbewahrt werde. Die beste Gelegenheit zum Einbrechen biete die frühe Morgenstunde, wenn die erste heilige Messe gelesen werde und noch nicht viele Gläubigen in der Kirche seien. Dieses Gespräch brachte Joseph auf den Gedanken, am Abend in die Kirche einzubrechen. Kaum war es dunkel geworden, kletterte er an einem Blitzableiter bis zu einer Luke des Daches der Sakristei, ließ sich an einem Seil ins Innere herab und zertrümmerte mit einem Bleirohr, das er unterwegs mitgenommen hatte, ein Fenster. Durch dieses stieg er in die Sakristei ein, brach den Schrank auf und entwendete aus ihm 65 Mk. sowie ein von ihm für Silber gehaltenes Nickeltellerchen. Nachdem er noch einen Opferkelch zertrümmert und das Stück zwischen Fuß und Kelch in der Annahme, es bestehe aus Gold, eingesteckt hatte, verließ er die Kirche auf dem gleichen Wege, den er gekommen war. Inzwischen war die Polizei ihm sowie seinem Bruder und dem Unbekannten, die nach dem Diebstahl in Mehlem am Rheinufer gesehen worden waren, auf der Spur. Kurze Zeit darauf wurde Joseph festgenommen, während es seinem Bruder und dem Unbekannten gelang, vorerst zu entkommen. Wegen schweren Diebstahls wurde Joseph am gestrigen Mittwoch dem Bonner Schöffengericht vorgeführt, mit ihm August R. unter der Anklage der Anstiftung zum schweren Diebstahl und der Hehlerei, die darin erblickt wurde, daß er sich von den in der Sakristei erbeuteten 65 Mark fünf Mark hatte geben lassen. Joseph war geständig und erklärte, die Diebstähle seien nie ausgeführt worden, wenn sein Bruder nicht nach Bonn gekommen wäre und R. ihnen die Orte zum Stehlen angegeben hätte. Der Angeklagte R. bestritt entschieden, Joseph und dessen Bruder einen Rat gegeben zu haben. Die beiden seien vielmehr zu ihm gekommen und hätten ihn zu überreden versucht, mitzumachen. Er habe dies aber entschieden abgelehnt. Ein Zeuge bekundete, R. sei einmal zu ihm gekommen und habe ihm erzählt, wie leicht man in die Sakristei der Endenicher Pfarrkirche, in der immer Geld aufbewahrt werde, einbrechen könne. In seiner Angst,., der bekannt sei, daß er jüngere Leute verführe, werde seinen jüngeren Bruder zu einem Einbruch in die Kirche anstiften, habe er ihm das Haus verboten. Der Staatsanwalt hatte keinen Zweisel, daß beide Angeklagte im Sinne der Anklage schuldig seien. Bei Joseph sei jedoch zu berücksichtigen, daß er noch jung, nur unwesentlich vorbestraft und das Opfer eines gerissenen Verführers geworden sei. Keine Milde dürfe R. zugebilligt werden. Selbst zu feige, um zu stehlen, verleite er jüngere Leute zu strafbaren Handlungen. Eine derartige gemeine Gesinnungslosigkeit könne nicht schwer genug bestraft werden. Er beantragte gegen R. wegen Beihilfe und Hehlerei ein Jahr und drei Monate Zuchthaus und gegen Joseph wegen schweren Diebstahls in zwei Fällen sieben Monate Gefängnis. Das Gericht stellte auf Grund der Amnestie des Führers und Reichskanzlers das Verfahren gegen Joseph ein und verurteilte R. zu zehn Monaten Gefängnis. In der Urteilsbegründung hieß es, wegen seines reumütigen Geständnisses und seiner Jugend habe das Gericht geglaubt, Joseph, der im Grunde genommen nicht schlecht und nur von R. verführt worden sei, zu einer Gefängnisstrafe zu verurteilen, die sechs Monate nicht überschritten hätte. Aus diesem Grunde sei das Verfahren auf Grund der Amnestie eingestellt worden. Die Handlungsweise des Angekagten., die stark an Anstiftung grenze, habe aber nur als Beihilfe beurteilt werden können, da R. nur einen Rat gegeben habe. Wenn R. auch, wie aus seinen Vorstrafen hervorgehe, ein asozialer Mensch sei, habe das Gericht doch gelaubt, ihn nochmals vor dem Zuchthaus bewahren zu müssen in der Hoffnung, daß er sich endlich bessere. Das Wetter bessert sich. So nimmt die Aachener Wetterwarte an. Sie ist aber vorsichtig und kündigt daher eine„zum mindesten vorübergehende Wetterbesserung" an.— Es wird auch höchste Zeit, daß wir wieder Sommer= und Sonnenwetter bekommen: das unbeständige, kühle Wetter der letzten Wochen hat schon viele Ferienfreuden vereitelt. Inhaber von Gartenwirtschaften, Fremdenheimen und Gasthösen geschädigt, und selbst die Landwirtschaft hat zunächst genug Regen. Vorhersage: Wetter. Meist freundliches und etwas wärmeres Die Rheinbeleuchtung von Koblenz bis Oberlahnstein am übermorgigen Samstagabend soll allen Rheinbesuchern, aber auch den Rheinländern selbst eindringlichst vor Augen führen, was in Wirklichkeit„rheinische Romantik“ ist, in ihnen den Wunsch noch stärker werden lassen, immer wieder zum Rhein zurückzukehren und sie zu begeisterten Kündern der rheinischen Schönheit machen. U. a. werden auf der Marksburg. Burg Lahneck. Schloß Stolzensels. dem Rittersturz. dem Deutschen Eck. der Festung Ehrenbreitstein in kürzesten Abständen die Flammen emporlodern und Berge. Burgen. Schlösser und Wälder in santastischen, unwirklich erscheinenden Formen hervortreten. Tausende von Zuschauern werden das große Schauspiel erleben, und ihre Zustimmung und ihre Begeisterung, die letzten Endes dem deutschen Rhein gilt, wird der Lohn sein für eine Veranstaltung, die mit großem Arbeitsaufwand und vorbildlichster Beteiligung aller an dieser Rheinstrecke Wohnenden durchgeführt werden konnte. Die 7. Ulanen ehren ihre Gefallenen Wie alljährlich, erfolgte am Sonntag die jeierliche Kranzniederlegung am Gefallenen=Denkmal der 7. Ulanen in Rhöndors. Um 15 Uhr traf sich der Bonner Verein mit Standartenabordnung in schmucker Friedens=Paradeuniform an der Kapelle in Rhöndorf mit den Brudervereinen von Neuwied und Siegburg, sowie dem Kameradschaftlichen Kriegerverein Honnes. Nach der Begrüßung durch den Vertreter der Stadt. Verlehrsamts= und stellvertretenden Ortsgruppenleiter Buchholz, erfolgte der Aufstieg zum Ehrenmal. das. von der Stadt Honnei auss beste behütet, prächtigen Fahnenschmuck hatte. Neben der Hakenkreuzfahne und den Fahnen schwarz=weiß=rot sah man auch die Regimentsjarben. Der stellvertretende Vereinsführer Ehrenmitglied Kamerad Frisinger gedachte der Gefallenen. die 1914 ausgezogen, die deutsche Heimat zu verteidigen, und ihr Leben ließen. Auch dem verstorbenen Reichspräsidenten Feldmarschall von Hindenburg widmete Redner einen herzlichen Nachruf. Während des stillen Gedenkens spielte eine SA=Kapelle das Lied vom guten Kameraden. Sodann erwähnte Redner den Schandvertrag von Versailles, gegen den seierlich Prolest erhoben wurde. Der Vertreter der Stadt Honnef gab seiner besonderen Freude Ausdruck, daß dieses schöne Ehrenmal. das die Wacht am Phein versinnbildliche, in ihre Obhut gegeben sei. Kamerad Frisinger brachte ein dreifaches Sieg Heil auf Führer und Vaterland aus. Nachdem die Kränze der anwesenden Vereine, sowie ein Kranz vom Bruderverein.Gladbach niedergelegt waren, spielte die Kapelle das Deutschland= und HorstWessellied. Nach der Feier marschierten die Teilnehmer geschlossen nach Honnef zum Hotel Emunds. Während des Marsches waren die Standartenabordnungen in ihren schmucken Friedens=Paradeuniformen des Regiments Gegenstand lebhaftester Aufmerksamkeit. Beim Kameraden Emunds hatte sich auch Vereinsführer Kamerad Kohl aus Königswinter eingesunden, um an wichtigen Besprechungen teilzunehmen. Dem Neuwieder Bruderverein wurde für das nächste Jahr die Leitung der Gefallenenehrung übertragen. Kamerad Liesenfeld(Koblenz), der dem Neuwieder Verein angehört. erinnerte an die am 26. August in Koblenz stattfindende Saarkundgebung Neben den tausenden Saarländern. die dort zu erwarten sind, werden auch die Saarbrücker 7. Alanen zur Stelle sein. Es wurde festgelegt, die Standartenabordnung am 26. August zur Saarkundgebung zu entsenden. Kamerad Frisinger wies auf die Abstimmung am 19. August hin. Es sei selbstverständliche Pflicht jedes Volksgenossen, unserem unvergleichlichen Führer das Jawort zu geben. Verein ehemaliger 60er von Vonn und Umgegend In der sehr gut besuchten Monatsversammlung ehrte Vereinsführer Kamerad Heinrich Mering das Andenken des verstorbenen Reichspräsidenten. Es wurde beschlossen, am 26. August das Stiftungsfest zu seiern. Von den Hochschulen Der ordentliche Professor für Anatomie und Direktor des Anatomischen Instituts in Breslau Dr. Heinrich von Eggeling vollendet am 16. August sein 65. Lebensjahr. Der Heidelberger emeritierte Professor für Frauenheilkunde Dr. Karl Menge feiert am 18. August seinen 70. Geburtstag. An die Orisbauernschaften! Rheinische Grenzlandschau in Kreuznach Vom 15. bis 18. September findet in Kreuznach die von der Landesbauernschaft Rheinland veranstaltete rheinische Großlandschau statt. Diese Schau legt Zeugnis ab für den Geist und die Arbeit des rheinischen Bauerntums im neuen Deutschland. Im besonderen Maße werden die gesamte rheinische Bauernkultur und das neue Bauernrecht zur Darstellung gelangen Die Bauernarbeit wird in verschiedenen Tierschauen gezeigt. Außerdem werden die Erzeugnisse des Bodens ausgestellt. Jeder hat auf der Ausstellung Gelegenheit, alle auf dem Markt befindlichen landwirtschaftlichen Maschinen und Geräte und sonstige Bedarfsgegenstände zu besichtigen und seinen Bedarf durch unmittelbaren Einkauf zu decken. Zur Grenzlandschau erscheinen der Reichsbauernführer und der Reichsobmann. Am Sonntag, 16. September, wird der Reichsbauernführer in einer großen Kundgebung der rheinischen, hessischen und bayrischen Bauern sprechen. Außer verschiedenen Heimatabenden werden während der Ausstellungszeit reiterliche Veranstaltungen sowie seitens des freiwilligen Arbeitsdienstes sportliche Darbietungen stattfinden. Außer den von der Landesbauernschaft beantragten Sonderzügen, bei denen 60 Prozent Fahrpreisermäßigung gewährt wird, besteht für die Ortsbauernschaften die Möglichkeit, mit der Bonner Verkehrsgesellschaft oder den örtlichen Wagenbesitzern die Fahrt zu machen. Es wird durch die Landesbauernschaft für ausreichende und auch billige Quartiere gesorgt. Damit ist die Möglichkeit geschaffen, daß jeder sich die Ausstellung in aller Ruhe ansehen kann. Weitere Auskünfte geben die Ortsbauernführer. Aus Beuel Junggesellenfest in Küdinghoven * Küdinghoven: Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung fand Sonntag nachmittag im Saale Tünsmeyer das Meisterschafts=Fähndelschwenken um den Wanderpokal vom Siebengebirge statt. Die Vorkämpfe stiegen pünktlich um 3 Uhr. Bei den Endkämpfen abends um 10 Uhr, bei denen die drei besten Fähnriche ihre Kunst zeigten, errang den Sieg der Fähnrich des Junggesellenvereins Bergheim(Sieg). Er errang damit verdient den Pokal, während die anderen Vereine mit Orden geehrt wurden. Allgemein gefiel auch der junge Fähnrich des festgebenden Vereins, des Junggesellenvereins„Concordia“, der erst seit einigen Monaten das Schwenken übt; seine Leistungen berechtigen zu der Hoffnung, daß er bald ein Meister dieser Kunst werden wird. Bei dem Festball herrschte echt rheinische Fröhlichkeit. Der große Saal war überfüllt, ein Zeichen dafür, daß die Veranstaltungen des Junggesellenvereins beliebt sind. Wahlkundgebung in Beuel Beuel: Im Rheingold sand Dienstag abend eine große Wahlkundgebung statt. in der Hauptschriftleiter Schwäbe sprach. Der Redner gab einen geschichtlichen Ueberblick, in dem er hauptsächlich die Rassenfrage behandelte. Der 19. August sei für die weiteren Geschicke des Vaterlandes von größter Wichtigkeit. Es gelte an diesem Tage der Welt zu beweisen, daß die Volksgemeinschaft in Deutschland Wirklichkeit geworden sei und die Nation einig hinter dem Führer stehe. Nur wenn das deutsche Volk ihm bei dieser wichtigen Abstimmung treue Gefolgschaft leiste, könne er das ganze Gewicht der Einheit der Nation dem Ausland gegenüber in die Wagschale wersen. Die Ausführungen des Redners wurden mit großem Beifall ausgenommen. Nach einer kurzen Ansprache des Ortsgruppenleiters Klamp wurde die Kundgebung mit den deutschen Liedern beschlossen. Kein Recht ohne Macht, Keine Macht ohne Einheit. Dem Wahrer deutscher Einheit Dein Ja! Frontlämpfer und Kriegsopfer in Aachen Eine gewaltige Kundgebung. Nachen, 12. Aug. Aachen hatte am Samstag und Sonntag ein ganz besonderes Gepräge durch den großen Kriegsopfer= und Frontsoldaten=Ehrentag erhalten, zu dem aus der nahen und weiten Heimat. aus dem ganzen Grenzland. aus dem Saargebiet, aus Holland und Belgien 20000 Frontsoldaten erschienen waren. Nach einem Kameradschaftsabend am Samstag. von der RSKOV veranstaltet, wurde der Sonntag eingeleitei durch eine Gefallenen=Gedenkseier am Ehrenmal. Um 11 Uhr erreichte die Kundgebung ihren Höhepunkt mit der Feier auf dem Katschhof, zu der sich 20 000 Frontsoldaten und Kriegsopfer eingesunden hatten. Oberbürgermeister Quirin Jansen richtete herzliche Begrüßungsworte an die Erschienenen und dankte in besonders herzlichen Worten den aus dem Saargebiet und aus dem benachbarten Ausland nach Aachen gekommenen Gästen. Die Hauptansprache hielt der Reichsführer der deutschen Kriegsopfer. Oberlindober. Er gedachte zunächst der ungeheuren Ovier an Blut und Leben, die vor 20 Jahren an den Fronten in West und Ost gebracht worden seien und führte dann weiter aus, die Frontgeneration habe die Aufgabe, der Jugend leuchtendes Vorbild zu sein. Die deutsche Soldatenehre müsse wieder reingewaschen werden, ebe an materielle Vorteile zu denken sei. Am 12 November v. J. bätten sich die Frontsoldaten ihre Ehre wiedergeholt. Die Zeiten der Unehre sind vorbei, so sagte Oberlindober weiter. weil der deutsche Frontsoldat seinen Soldatenstolz wiedergefunden hat, weil er mit Adolf Hitler diese trübe Zeit innerlich überwunden hat. Der Redner richtete dann einen Appell an die Frontkämpfer der Welt, sich zu verständigen. Die deutschen Frontsoldaten seien bereit, den Frontkämpfern der ganzen Welt die Soldatenhand zu reichen. Vorbedingung sei allerdings. daß man dem deutschen Soldaten und dem deutschen Volke Ehre und Achtung wiedergebe. In diesem Sinne sollten die Soldaten aus Belgien. Holland und Luxemburg in ihre Heimat zurückkehren und davon erzählen, wie es im deutschen Vaterland aussehe. Sie sollten berichten, daß ein gewaltiger, froher und zuversichtlicher Glaube in Deutschland eingekehrt sei. den der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler dem deutschen Volke gegeben habe. Aber auch die deutschen Frontsoldaten hätten die Pflicht. in gewaltigem Marschritt dem Führer und Reichskanzler zu folgen.„Treue um Treue“ müsse die Parole sein Am 19. August marschierten alle zur Wahlurne. um dem toten Feldmarschall die letzte Ehre zu erweisen. Nach der Kundgebung auf dem Katschhof sand ein Vorbeimarsch am Elisenbrunnen statt. Nr. 187 Donnerstag, den 16. August 1934 Die Tomatenkrankheit. s V o m V o r g e b i r g e: D i e g e f ü r c h t e t e T o m a t e n k r a n k h e i t, auch Tomatenkrebs genannt, macht sich in den umfangreichen Tomatenkulturen am Vorgebirge wieder bemerkbar. Die Krankheit beginnt in der Regel am Wurzelhals, wo sich ein dunkler Fleck zeigt, dieser vergrößert sich stetig, bis der Krankheitsring um den Stengel geschlossen ist. Schlagartig läßt dann die meistens schon reich mit Fruchtansätzen besetzte Tomatenstaude die Blätter hängen und ist meistens nicht mehr zu retten. Als vorbeugendes Gegenmittel wird häufiges Bespritzen mit geeigneten Lösungen empfohlen. Die befallenen Stauden sollen sofort entfernt werden, um Anstekkung der gesunden Pflanzen zu verhüten. Ein altes haus verschwindet... * Roisdorf: 11. Stiftungsfest=Feier des Mandolinen= Elubs am Sonntag. Nach dem Hochamt findet ein musikalischer Frühschoppen statt. Nachmittags 3 Uhr ist der Empfang der Vereine und Gäste, woran sich gegen 4 Uhr eine Festfeierstunde anschließt, in der auswärtige Mandolinen=Vereine und der festgebende Verein ihr Können zeigen. Ein Festball soll den würdigen Abschluß sein. Rheinbach und Umgebung. o Rheinbach: Schwimmveranstaltung. Am kommenden Sonntag führt Rheinbach seine Stadtmeisterschaften im Schwimmen durch. Die Kämpfe beginnen nachmittags 4 Uhr in der städtischen Schwimmanstalt. Die technische Leitung liegt in Händen des Rheinbacher Turnvereins. Die Kämpfe im Schwimmen und Kunstspringen werden manche Ueberraschung bringen, da eine Reihe junger Kräfte den bisherigen Stadtmeistern und Stadtmeisterinnen eine Wiederholung der vorjährigen Siege schwer machen dürften. Als Abschluß findet ein Wasserballspiel statt. ü Rheinbach: Amtsgerichtsrat Pick vom Amtsgericht Rheinbach wurde an das Amtsgericht Euskirchen versetzt.— Die Kriegsbeschädigten machten Dienstag eine von der Ortsgruppe Rheinbach der NSKOV veranstaltete Autofahrt ins Siegerland. ü Hilberath: Die Strompreise werden gesenkt, und zwar wird der Lichtstrompreis für Hilberath von 33 auf 30 Pfg. je Kilowattstunde heruntergesetzt. Der Kraftstrom kostet künftig anstatt 16 nur noch 14 Pfg. Diese Neuregelung tritt sofort in Kraft.— Die Sommerferien gehen hier am 17. August zu Ende. Am 18. August beginnt der Unterricht wieder. Hersel und Umgebung. Fest des Herseler Wassersportvereins t Hersel: Das Fest des Herseler Wassersportvereins am Samstag und Sonntag zog weite Kreise in seinen Bann. Es begann Samstag abend mit einem Fackelzug vom Vereinslokal Zilligen zum Kriegerdenkmal. Hier gedachte Hauptlehrer Pietsch mit ehrenden und mahnenden Worten der Gefallenen. Die Schettersche Kapelle spielte, der Gesangverein der Vereinigten Leichtmetallwerke Bonn(Chorleiter Kurth aus Godesberg=Friesdorf) sang. Das Kriegerdenkmal strahlte in bengalischem Licht. Es folgte ein Kommers im Zelt. Die Begrüßungsrede hielt Vereinsmitglied Toni Schöneck. Die Geschwister Albert und Maria Claes sagten Gedichte auf. Die Schettersche Kapelle, der Mandolinenklub„Rheinperle“ und der Männergesangverein der vereinigten Leichtmetallwerke gestalteten den musikalischen Teil des Festabends. Im Mittelpunkt stand die hochwertige Vorführung eines Kunstfahrers vom Radtouristenverein Bonn=Süd.— Der Sonntag war sportlichen Kämpfen vorbehalten. Aus der Rheinufer=Staffel, bestritten von den Kanu=Sportvereinen Neptun Bonn, Blau=Weiß, Bonn=Rheindorf, GrünWeiß Bonn=Rheindorf und Kanu=Verein Bergheim, konnte Neptun als Sieger hervorgehen. Den zweiten Platz belegte Blau=Weiß Bonn=Rheindorf, den dritten Grün=Weiß Bonn=Rheindorf und den vierten Platz Kanu=Sportverein Bergheim(Sieg). Als Preis wurde dem Sieger abends der Pokal ausgehändigt. t Hersel: Riesenäpfel. Der Milchhändler Wilhelm Schmitz erntete in seinemx Garten Aepfel im Gewicht von 530 und rund 500 Gramm. Solche Prachtstücke sind Unsere Zeit ist unersättlich, sie reißt nieder, was nicht mehr zweckmäßig und zeitgemäß erscheint. Zeugen vergangener Zeiten verschwinden in Bonn mehr und mehr. Die Neuzeit mit der gierigen Technik braust über die Träger alter Tradition hinweg. Augenblick sieht man in Bonn aus dem Adols=Hitler=Platz das letzte alte Haus verschwinden, das Gebäude des Zollamtes, es ist schon fast bis auf die Grundmauern abgebrochen. Nur noch kurze Zeit, und kein Stein ist mehr auf dem andern, und dann wieder kurze Zeit, und ein stolzer großer Neubau wird sich an dieser Stelle erheben. In den neuen Geschäftsräumen ziehen Zeugen neuer Zeit ein, Automobile und vor allen Dingen Lager von Autozubehör. Das Alte stürzt... Das jetzt abgebrochene Haus ist wahrscheinlich gegen Ende des 18. Jahrhunderts gebaut worden. Nachweislich wohnte im Jahre 1806 dort ein Herr Lambert, der im Jahre 1813 einem Herrn Bouvier Platz machte, dieser wohnte 1818 noch da. 1830 besand sich die Torkontrolle in dem Hause, die die städtischen Steuern (Schlachtsteuer usw.) kontrollierte. Vorübergehend wohnte dort auch ein Italiener namens Giovannim. Im Jahre 1845 finden wir das preußische Steueramt in dem Hause Viehmarkt Nr. 166(so war bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Bezeichnung), die preußische Steuer= und Zollverwaltung blieb auch darin. als der Viehmarkt Friedrichsplatz wurde. Nach dem Weltkriege wurde der Platz Friedensplatz umbenannt. die Erhebung der Zölle und indirekten Steuern ging auf das Reich über, auch das Zollamt am Friedensplatz wurde eine Reichsbehörde. Das Zollamt zog am 1. Oktober 1932 in das Haus Ecke Köln= und Theaterstraße. ehemals das Wohnhaus Niebuhrs, euletzt Garnisonlazarett. Das verlassene Haus stand eine Zeitlang leer, bis die Organisationen des Dritten Reiches NSV und RSKR es in ihre Dienste stellten. Vor kurzem wurde es von dem Bonner Kauimann Panzer käuflich erworben, der es nun abreißen läßt. um ein großes Geschäftsgebäude dort zu errichten. Das neue Haus wird gleichzeitig zwölf moderne Wohnungen enthalten. Staats ufsicht und gemeindlicht Haushaltskontroue Von den Zielen und Aufgaben der staatlichen Gemeindeprüsungsämter auch in unserer obstreichen Gegend Seltenheiten. Kreis Euskirchen. Neue Ausgrabungen in Zülpich Zülpich: Durch Suchgräben hat man an der Südseite des 1931 freigelegten römischen Bades festgestellt, daß sein Mauerwerk sich zur Stadtmauer hin weiter fortsetzt. Die angeschnittenen Mauern werden weiter verfolgt. Man erwartet von den neuen Ausgrabungen weitere wichtige Funde aus der Römerzeit. 1( Lommersum: Wallfahrt nach Kevelaer. Am 2. September zieht zum 202. Male die Fußprozession von Lommersum nach Kevelaer. Am 5. September folgt die Bahnprozession mit Sonderzug, der von Euskirchen abfährt, und zwar ab Euskirchen.07 Uhr: ab Großbüllesheim.14 Uhr. ab Derkum.24 Uhr. ab Weilerswist .34 Uhr. ab Liblar.45 Uhr. Die Abfahrt von Kevelaer ist am 6. September um 14.49 Uhr. Die Teilnehmer an der Fußprozession mögen sich beim Präsekten. Herrn Wilh. Thürnich in Lommersum. anmelden. r Bliesheim: Gegen die Felddiebe, die in immer größerem Umjange unsere Flur unsicher machen, kündigt die Polizei schärfste Maßregeln an. In den letzten Wochen sind zahlreiche Landwirte und Gartenbesitzer durch die Diebe geschädigt worden. Ober= und Niederdollendorf. Niederdollendorf: Der Rheinische Abend des Quartettvereins am Sonntag im Saale der Krone wies einen so starken Besuch auf, daß viele keinen Platz mehr bekommen konnten. Besonders erfreulich war der gute Besuch der Kurgäste, die einige Stunden bei ungezwungener Fröhlichkeit verlebten. Meckenheim Tambourwettstreit:„Auf dem Tambourwettstreit in Wormersdorf am vorigen Sonntag errang das Tambourkorps Blau=Weiß aus Meckenheim bei starkem Wettbewerb die Meisterschaft im Wettspiel für Korps. Außerdem erhielt der Führer den 1. Ehrenpreis im Parademarsch und den 1. Ehrenpreis im Festzug. Willst Du wieder Arbeit Im Land, So hab’ auch Du eine gebende Hand Wer kauft, schaftt Arbeit! Der Entlastungserteilung für den Gemeindeleiter durch die Kommunalaussichtsbehörde geht die Prüsung durch die staatlichen Prüfungsämter am Sitze der Aufsichtsbehörde voraus. Während die örtlichen Rechnungsprüfungsämter, soweit solche eingerichtet sind, ein Organ des Gemeindeleiters sind, ihre Prüjungsarbeit also Teil der kommunalen Verwaltungsarbeit ist, wird die eigentliche, von der kommunalen Verwaltungsführung völlig losgelöste Prüjung der gemeindlichen Finanzgebarung von den staatlichen Prüfungsämtern vorgenommen. Es ist klar. daß in der Praris durch die Arbeiten und Aufgaben der staatlichen Prüjungsstelle die Staatsaussicht eine viel größere Einsicht in die Einzelheiten der kommunalen Vorgänge erhält und damit eine ganz andere Möglichkeit zur praktischen Handhabung der Staatsaussicht, als es vordem der Fall war. Gewiß wurden auch früher die Prüfungsberichte der Staatsaussicht übersandt, doch ist dies etwas anderes als wenn Dienststellen der Staatsaussicht selbst die Prüfung übernehmen. in alle Details der kommunalen Verwaltungsführung durch ihre eigene Prüsungsarbeit unmittelbar und nicht erst wie früher aus zweiter Hand Einsicht gewinnen.— Allerdings kommt es dabei ganz wesentlich darauf an, ob und inwieweit sich die staatliche Prüfung ausschließlich auf die Vorlagen des örtlichen Rechnungsprüfungsamtes beschränkt oder nicht. Eine mehr auf die formelle Handhabung der Prüsung durch die örtliche Prüjungsstelle beschränkte Kontrolle der staatlichen Prüfungsstellen würde nicht den praktischen Gewinn zeigen, wie die eingehende sachliche Prüfung, die die Vorlagen der örtlichen Rechnungsprüjungsstelle nur als Material benutzt. Die staatlichen Prüsungsstellen sind Dienststellen der Aussichtsbehörden. Die Prüfungsämter haben zwar einen von der übrigen Tätigkeit der Staatsaufsicht losgelösten, genau umgrenzten Aufgabenkreis, sie müssen aber in engster Zusammenarbeit mit dem Kommunaldezernenten der Régierung arbeiten. Ausdrücklich ist in der zweiten Ausführungsanweisung vom 27. Juni zum Gemeindefinanzgesetz gesagt, daß für den Kommunaldezernenten die lausende Unterrichtung über das Ergebnis der Prüfungen der finanziellen und verwaltungsmäßigen Vorgänge der Gemeinde unentbehrlich ist. Infolge dieser engen Zusammenarbeit wird der Kommunalaussicht natürlich eine ganz andere Kenntnis des kommunalen Geschehens vor allem der Hintergründe hierzu in ihrem Amtsbereich vermittelt. als es früher der Fall war. Damit steigt natürlich auch die Möglichkeit der praktischen Einflußnahme der Staatsaussicht auf die kommunalen Vorgänge. Der Staatskommissar z. B. der in Zukunft aus der Beamtenschaft des Kommunaldezernates einer Regierung für eine Gemeinde ernannt wird, kann mit einer ganz anderen Kenntnis der einzelnen Vorgänge und der Zusammenhänge, einem ganz anderen Ueberblick über Art. Inhalt und Ziel seiner Aufgabe an seine Arbeit As früher Es wird nicht mehr vorkommen können, daß— wie der Kenner weiß, es früher nicht selten geschah— der Staatskommissar in manchen Dingen sich nicht den Einblick verschaffen konnte, den er benötigte. Damit uber die Arbeit der staatlichen Prüfungsstelle wirklich jenes positive Ergebnis für die Staatsaussichtsogane hat, sind neben der engen Zusammenarbeit dieser beiden Stellen zwei weitere Voraussetzungen notwendig. 1. Eine sorgfältige Auswahl des Prüjungspersonals und 2. eine eingehende Prüjung der Vorlagen der örtlichen Rechnungsprüjungsämter. die sich nicht beschränken dari aus eine bloße Nachprüsung des Verjahrensganges bei den örtlichen Prüjungsmaßnahmen. Zu Leiter der staatlichen Rechnungsprüjungsämter sollen nur solche höheren Beamten ernannt werden. die über die unerläßlichen praktischen Erfahrungen in Selbstverwaltungsangelegenheiten verfügen, das Haushalts=. Kassen= und Rechnungswesen beherrschen und eine besonders gute Beurteilung der kommunalen und wirtschaftlichen Vorgänge besitzen. Als Prüfer sollen nur solche Arbeitskräfte eingestellt werden, die in der Selbstverwaltung oder in der kommunalen Wirtschaft langjährige praktische Erfahrung besitzen oder über eine Sondervorbildung für ihr Prüsungsgebiet verfügen. Die Heranziebung össentlich bestellter Wirtschaftsprüser kann außer als eigentliche Bilanzprüser auch dann in Frage kommen, wenn es sich um die sonstige Prüjung großer Betriebe handelt. Der Leiter des Prüfungsamtes hat zu seiner Beratung bei Fragen von grundsätzlicher Bedeutung Sachverständige mit hervorragenden kommunalen Erfahrungen heranzuzieben. Mindestens einmal im Jahre hat der Leiter des Gemeindeprüfungsamtes diese Sachverständigen in ihrer Gesamtheit zusammen zu berusen, um mit ihnen die Gestaltung des Prüfungsplanes. die Heranziehung geeigneter Gemeindebeamten und Sachverständigen zu den Prüfungen und die Berufung der Wirtschaftsführer zu beraten. Die Zahl dieser Sachverständigen soll mindestens 6 und höchstens zwölf betragen. Als Sachverständiger ist mindestens eine Persönlichkeit aus der freien Wirtschaft nach Benehmen mit den Industrie= und Handelskammern zu berufen. Es wird dabei solchen Persönlichkeiten der Vorrang zu geben sein, die auf Grund ihrer Stellung als Gemeinderäte oder in sonstiger Weise mit den Angelegenheiten der Gemeindeverwaltung und der Gemeindewirtschaft vertraut sind. Zu beachten ist, daß bei den aus der freien Wirtschaft berufenen Sachverständigen nicht irgendwie die Gefahr einer Interessenkollision zwischen ihrer Tätiekeit im Wirtschaftsleben und der Sachverständigentätigkeit besteht.— Auch sollen erfahrene Gemeindebeamte zur staatlichen Prüfung mit berangezogen werden, teils um den Kreis der Sachverständigen zu erweitern, teils aber auch um die Unkosten der staatlichen Prüfungsstellen zu vermindern. Wenn die Ausführungsanweisung auf die Gefahr einer In50 Jahre in der Firma Sammersbach Herr Georg Roebbenack. vollendete am 15. August sein 50. Dienstjahr als Angestellter der Firma F. Wilh. Gammersbach.=G. in Roisdorf, nachdem er am 4. Mai d. J. sein 75. Lebensjahr vollendet hatte. Herr Roebbenack stammt aus Düsseldorf. Er trat 1874 in die kaufmännische Lehre bei einer Maschinenfabrik und Eisengießerei. Nach der Lehrzeit bekleidete er mehrere Stellen in Walz= und Eisenwerken, u. a. auch beim Bochumer Verein und bei der Maschinenfabrik und Eisengießerei Rheydt. Am 15. August 1884 trat er bei der Firma Gammersbach als kaufmännischer Angestellter ein. Herr Roebbenack erfreut sich allgemeiner Wertschätzung bei Führer und Gefolgschaft. Sein goldener Humor und seine kerndeutsche Gesinnung haben ihm viele Freunde erworben, die dem alten, noch sehr rüstigen Herrn zu seinem seltenen Jubiläum von Herzen Glück wünschen. verständigen aus der freien Wirtschaft hinweist, so halten wir, bei den zahlreich gegebenen Möglichkeiten zur Heranziehung von Kommunalbeamten des Bezirks zu der staatlichen Rechnungsprüsung. die Interessenkolkision hierbei mindestens so leicht, wenn nicht noch eher gegeben als bei den wenigen Sachverständigen aus der freien Wirtschaft. Geht schon aus der umfassenden Regelung für die Bestellung des Prüfungsversonals der Wille zu einer eingehenden und sachlichen Kontrolle hervor, so wird dies noch deutlicher aus der Art und dem Umsange wie die Arbeit der örtlichen Prüsungsämter einer Nachprüfung unterzogen werden soll. Zunächst ist zu ermitteln, ob diese Prüjung sorgfältig und vollständig war. Teilgebiete sollen daraufhin nachgeprüft werden. d. h. also, daß Stichvroben nicht genügen. In jedem Falle soll die beigefügte Haushaltsrechnung mit besonderer Sorgsalt geprüft werden. Haushaltsüberschreitungen, über= und außerplanmäßige Ausgaben unterliegen einer scharsen Prüfung. vor allem aber die bekannten Kassenkredite. Von größter Bedeutung ist, was die zweite Ausführungsanweisung zur Wirtschafts= und Organisationsprüsung sagt: Sie ist eine Prüsungsmaßnahme, bei der die gesamte Verwaltung und die wirtschaftlichen Unternehmen der Gemeinde gründlicht auf ihre Wirtschaftlichkeit und ihren zweckmäßigen Ausbau untersucht werden. Die Durchführung einer solchen Prüfung erfordert neben umfassenden tbeoretischen Kenntnissen große praktische Erfahrung und eingehende Kenntnis gleichartiger Verhältnisse in Wirtschaft und Verwaltung. Der Regierungspräsident bzw. Landrat soll sich daher bis aus weiteres geeigneter Prüfstellen bedienen. Die Gemeindeprüfungsämter sollen in diesem Aufgabengebiet erst einsetzen können, wenn sie sich durch wiederholte Mitwirkung bei solchen Prüfungen die besondere Eignung erworben haben. Zum Schluß sei noch betont, daß die Püsungsarbeit der staatlichen Prüjungsämter keineswegs ein „Zu Gerichtsitzen“ über die gemeindliche Finanzführung bedeuten soll. Das wird aus mancherlei Vorschriften der zweiten Ausführungsanweisung besonders deutlich. Damit wird also auch hier zum Ausdruck gebracht, daß das zukünftige Zusammenarbeiten zwischen Gemeindeverwaltung und Staatsaussicht im neuen Staat auf gegenseitigem Vertrauen beruhen soll. in dessen Rahmen auch die Prüfungsarbeit zum Ziel hat den besten Weg und die besten Mittel zur Verwirklichung des Bürgerwohls und damit des Gesamtwohls zu finder Kreis Neuwied re Rheinbreitbach: Um den Bahnhof Rheinbreitbach. Rheinbreitbach soll zwischen Unkel und Honnef an das Reichsbahnnetz durch eine Haltestelle angeschlossen werden. Die Verhandlungen mit der Direktion Köln sind noch nicht abgeschlossen. Eine Entscheidung ist vor dem Herbst nicht zu erwarten. re Bruchhausen: Die zweite Marienoktav nimmt am Sonntag, 19. August, ihren Anfang. Infolgedessen ist bis zum 25. August an jedem Wochentag um 9 Uhr Hochamt, um 4 Uhr nachmittags Andacht mit Predigt. Am übernächsten Sonntag wird die Oktav mit der Lichterprozession um 9 Uhr abends beschlossen.— Die Bürger feierten die Laurentius=Kirmes; Schützenkönig wurde Hubert Winner. re Rheinbreitbach: Die Feuerwehren des Amtes Unkel hielten am Sonntag eine Großübung ab. Die Wehren von Unkel und Rheinbreitbach übten in Rheinbreitbach, die von Orsberg und Bruchhausen in Bruchhausen, die Erpeler Feuerwehr am eigenen Standort. re Unkel: Ein Kinderballon wurde hier anläßlich der Kirmes mit Adresse aufgelassen. Nun kommt aus Stade bei Hamburg die Mitteilung, daß der winzige gasgefüllte Körper dort nach Zurücklegung von über 400 Kilometern„glatt gelandet“ ist. re Erpel: Der Gemeinderat wurde durch den Gemeindeschulzen Weißenfeld im festlich geschmückten Saale des alten Rathauses in sein Amt eingeführt und vereidigt. Dem Rat gehören sechs Mitglieder an.— In Niederkasbach war ebenfalls am Dienstag die Einführung der vier neuen Gemeinderäte. Brohl: 200 Kölner Kolpingsbrüder mit Angehörigen trafen am Sonntag vormittag mit einem Sonderschiff hier ein und besuchten das Gesellenhaus, wo gemeinschaftlich das Mittagessen eingenommen wurde. Der Nachmittag bot reiche Gelegenheit zu Spaziergängen in unsere schöne bergige Umgebung. Im Gesellenhaus herrschte bei Tanz und mancherlei Unterhaltung große Freude. Der Senior des Brohler Gesellenvereins Anton hrungsanweisung auf die Gefahr einer In=Ockenfels widmete den Kölner Gesellen herzliche Beteressenkollision bei den Prüsern bezw. Prüfungssach= grüßungsworte. Die Kölner erlebten frohe Stunden. Die Absatzreglung für Spätkartoffeln Mindestpreise- Reichsschlußschein- Sorti erungsvorschriften— Kommissionsgeschäfte verboten. Der Reichsbeauftragte für die Reglung des Kartoffelaosatzes ordnet mit Wirkung vom 16. August folgendes an: Für das Gebiet einer Landesbauernschaft wird ein Gebietsbeauftragter, für bestimmte Bezirke werden Bezirksbeauftragte und für eine oder mehrere Gemeinden Ortsbeauftragte ernannt, die für die Durchführung der angeordneten Maßnahmen verantwortlich sind. Die für die Regelung bis zum 15. August 1934 eingesetzten Gebietsbeauftragten und Beauftragten der Landesbauernführer bleiben bis einschließlich 31. August bestellt. Für Speisekartosseln werden Mindestpreise festgesetzt, die die unterste Preisgrenze für die am geringsten bewertete Sorte bei der Abgabe an die Verteiler darstellen. Im Geschäftsverkehr mit Speisekartoffeln muß jeder Kauf beim Erzeuger auf Grund des Schlußscheins erfolgen, der für das ganze Reichsgebiet Gültigkeit hat. Der Schlußschein ist vom Käufer auszustellen. Schlußscheinbücher sind vom Käufer bei dem Gebietsbeauftragten seiner Landesbauernschaft zu beziehen. Der Käufer ist verpflichtet, den Kansabschluß dem Gebietsbeauftragten zu melden. Für Kaufabschlüsse sind die auf der Rückseite eines jeden Schlußscheins aufgeführten besondern Bedingungen maßgebend. Im weitern Geschäftsverkehr mit Speisekartoffeln hat der Verkäufer unverzüglich eine schriftliche Bestätigung auszuhändigen, die genaue Angaben über Menge, Art der Ware, Preis und sonstige wichtige Lieferbedingungen zu enthalten hat. An Stelle der schriftlichen Bestätigung tritt bei der Belieferung des Kleinhandels eine Rechnung. Im gesamten Geschäftsverkehr mit Speisekartoffeln sind hinsichtlich der Beschaffenheit der Ware und der Behandlung der Mängel— abweichend von den Geschäftsbedingungen des Reichsnährstandes für den deutschen Kartoffelhandel(Berliner Vereinbarungen)— die Sortierungsschriften für Speisekartoffeln maßgebend. Der Abschluß von Kommissionsgeschäften über Kartoffeln und der waggonweise Versand unverkaufter Kartofseln ist verboten. An den Hauptverbrauchsplätzen werden durch die Gebietsbeauftragten Meldestellen errichtet. Der An= und Verkauf von Kartofseln für die industrielle Verarbeitung ist bis zum 1. September verboten. Ausnahmen können unter besondern Verhältnissen genehmigt werden. Kartoffeln zu Fütterungszwecken sind nur unter der Bezeichnung Futterkartoffeln zu handeln. Sie dürfen auch bei Nachsortierung weder Speise= noch Pflanzzwecken zugeführt werden. „Feldkartoffeln" oder„unsortierte Kartoffeln" dürsen nicht mehr in den Verkehr gebracht werden. Die durch die Absatzreglung entstehenden Kosten werden durch eine Umlage je Zentner aufgebracht. Biehmarkt in Münstereisel. Münstereisel, 15. Aug. Auf dem gestrigen Vieh- und Pferdemarkt waren im ganzen ausgetrieben(Vergleichszahlen des letzten Marktes in Klammern): 304 (585) Stück, davon Großvieh 184(362) Stück, Kleinvieh 16(2) Stück, Pferde 1(2) Stück, Schweine 103 (229) Stück. Es wurden 21(17) Transportautos gezählt. Bezahlt wurden: Ochsen 1 325—375(350—375) Mk., Ochson 2 250—300(225—300) Mark, Kühe 1 275—300 (225—300) Mark, Kühe 2 200—250(150—200) Mark, Kühe=3 125—175(75—125) Mark. Jungvieh 50—100 (50—100) Mark, Ferkel Alterswoche.50—3(.50—3) Mark, Läuferschweine 30—35(20—30) Mark. Der Handel war sehr ruhig, wenn auch bei einigen Viehsorten die Preise etwas anzogen.— Der nächste Viehund Pferdemarkt ist am 30. August. Ludwig Wessel, Steingutwerke A6. Bonn. Berlin. Die Gesellschaft, deren AK sich fast ganz im Besitz der F. Butzke=Bernhard Joseph AG. Berlin, befindet, änderte ihren Namen in Wessel Keramische Werke A6. Der Inlandumsatz stieg in den letzten Monaten 1933 beträchtlich; das Auslandsgeschäft war jedoch bei stark sinkendem Preisstand weiter rückläufig. Die Bilanz schließt bei.75 Mill. AK ohne Gewinn und Verlust. Im ersten Semester des laufenden Jahres haben sich die Umsätze weiter erheblich erhöht, so daß ein günstiges Resultat in Aussicht gestellt werden könne. Der Außenhandel im Juli Nach der soeben veröffentlichten Außenhandelsstatistik für Juli waren die Außenhandelsumsätze im Berichtsmonat in Ein= und Ausfuhr rückgängig. Die Einfuhr war mit 363 Millionen RM. wert= und mengenmäßig um etwas mehr als 3 v. H. geringer als im Vermonat. Abgenommen hat im Juli vor allem die Einfuhr von Rohstoffen, und zwar um mehr als ein Zehntel, in geringem Umfange ferner die Einfuhr von Fertigwaren(minus 3 v..). Während der Rückgang der Fertigwareneinfuhr im wesentlichen eine Saisonerscheinung darstellt, ist der Rückgang der Rohstofseinfuhr als eine Wirkung der Einfuhrüberwachung zu betrachten, die in den letzten Monaten durch die Devisenlage erforderlich geworden ist. Weitaus den stärksten Rückgang zeigt die Einfuhr von Wolle(min. 12.6 Millionen RM.). Weitere erhebliche Einfuhrrückgänge sind bei fast allen Metallen sowie Häuten und Fellen eingetreten. Dem Rückgang der Rohstoff= und Fertigwaren=Einfuhr steht eine verhältnismäßig starke Zunahme der Lebensmitteleinfuhr(plus 17 v..) gegenüber. Sie ist zum Teil durch eine Steigerung der Weizeneinfuhr sowie durch die jahreszeitliche Erhöhung des Bezuges von Obst zu erklären. An dem Einfuhrrückgang von Juni zu Juli sind vor allem die überseeischen Rohstoffländer beteiligt, während die Einfuhr aus Europa ein unterschiedliches Bild zeigt. Die Ausfuhr war mit 321 Millionen RM. um etwas mehr als 5 v. H. geringer als im Vormonat. Dieser Rückgang, an dem neben Lebensmitteln vor allem Fertigwaren beteiligt sind, entspricht nicht der Saisontendenz Das Juli=Ergebnis ist mindestens teilweise als eine Rückwirkung auf die verhältnismäßig günstige JuniAusfuhr zu betrachten. Wertmäßig war die Ausfuhr um fast 17 v. H. geringer als im gleichen Vorjahrsmonat. An dem Rückgang der Ausfuhr ist die Mehrzahl der Absatzländer beteiligt. Die Handelsbilanz schließt mit einem Einfuhrüberschuß von 42 Millionen RM., d. h. einer etwas höheren Passivität als im Vormonat ab. Im Juli des vergangenen Jahres war sie noch mit rund 25 Millionen RM. aktiv. Verschärfte Kontrolle des Butterund Käsemarktes Durch den Rundsunk und durch die Tagespresse wurden vor einiger Zeit die für den Verbraucher wichtigsten Punkte der Neuregelung auf dem Burterund Käsemarkt weitgehend bekanntgegeben. Die deutsche Hausfrau ist dadurch weitmöglichst unterrichte: worden, daß die neuen Verordnungen eine bedeutende Vereinfachung der Butter= und Käsesorten brachten. Die in den letzten Tagen durchgeführten Polizeistreifen des Gewerbeaußendienstes haben jedoch ergeben, daß in den Händlerkreisen die Bestimmungen der Butter= und Käseverordnung nur in unzureichender Weise berücksichtigt werden, was zu einer großen Anzahl von Anzeigen geführt hat. Es wurde hierbei wiederholt festgestellt, daß sowohl auf den Märkten als auch in den Ladengeschäften immer noch Butter in Paktungen verkauft wird, die die früheren Phantasiebezeichnungen und andere heute unzulässige Beschriftungen tragen. Ebenfalls wurden verpackte Butterstücke ohne irgendwelchen Aufdruck der Sortenbezeichnung und der Firmennennung zum Kauf angeboten. Vereinzelt handelte es sich hierbei sogar um Markenbutter, die ja bekanntlich nur von den amtlich anerkannten Ausformstellen verpackt werden darf. Ebenfalls wurde festgestellt, daß Butter ausländischer Herkunft unter der Kennzeichnung einer deutschen Buttersorte in den Verkehr gebracht worden ist, was selbstverständlich eine ganz besonders harte Bestrafung zur Folge hatte. Eine ganze Anzahl von Lebensmittelgeschäften hatte noch keinerlei Vorkehrungen getroffen, um die richtige Kennzeichnung von Butter und Käse durchführen zu können. Vor allem fehlten immer wieder die Aufsteckschilder, die jeder Hausfrau kenntlich machen sollen, um welche fünf Buttersorten, deutische Markenbutter, deutsche seine Molkeceibutter, deutsche Molkereibutter, deutsche Landbutter, deutsche Kochbutter es sich handelt oder aber, ob die betreffende Ware ausländischer Herkunft ist. In anderen Geschäften wieder fehlte die vorschriftsmäßige Auszeichnung der zum Verkauf angebotenen angeschnittenen unverpackten Käsesorten. Auch die Auszeichnung der deutschen Eier war noch in vielen Fällen durchaus unvorichriftsmäßig. Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß alle diese Vergehen gegen diese gesetzlichen Bestimmungen und Anordnungen strafbar sind und daß in Zukunft die Kontrollen häufiger und strenger durchgeführt werden. Berliner Börse Berlin, 15. Aug. Auch heute blieb das Börsengeschäft auf ein Mindestmaß beschränkt, ohne daß besondere Gründe vorlagen. Ein leichter Druck ging von der schwachen Veranlagung sämtlicher Auslandswerte aus, in denen auf Erwartungen einer Neuregelung des Tausches im Auslande gegen Dollarbonds umsangreiches Angebot vorlag. Im allgemeinen gaben die deutschen Industriepapiere kaum über 1 Proz. nach. Zu den darüber hinausgehenden Ausnahmen zählen Farben mit minus 2¼ Proz., da bei einem anfänglichen Umsatz von ca. 100 Mille stärkeres Angebot vorhanden war. Von Montanen gewannen Harpener 1¾ Prozent, Braunkohlenwerte waren nicht ganz einheitlich veranlagt. Kaliwerte notierten durchweg fester. Bei Elektropapieren hatten lediglich Siemens mit minus 1¼ Proz. eine verhältnismäßig größere Einbuße zu verzeichnen. Die zu Beginn des Verkehrs bekanntgewordene Außenhandelsbilanz mit einem Einfuhrüberschuß von 42 Millionen RM. findet zwar allgemein Beachtung, kommt für die Tendenzgestaltung aber kaum in Frage, da sie keinerlei Ueberraschung bildet. Die aus der Wirtschaft vorliegenden Meldungen wie z. B. der Bericht der Baumwollindustrie über eine anhaltend günstige Geschäftslage. blieben angesichts der geringen Umsätze ohne Einfluß. Auch der Rentenmarkt bleibt still, doch überwiegen immer noch geringe Anlageorders des Publikums. Altbesitz bröckelten um 1/8 Proz. ab, auch Umschuldungsanleihe wurden ½ Proz. niedriger bewertet. späte Reichsschuldbücher gingen etwa ½ Proz. unter Vortagsschluß um. Im weiteren Verlauf gab es nur unwesentliches Abweichen gegenüber den Anfangskursen. Farben erholten sich um 1 Proz. Am Rentenmarkt lagen Hypothekengoldpfandbriefe gut behauptet, nur Mittelboden, die besonders hoch standen, büßten ½ Proz ein. Kommunale waren eher etwas fester. Privatdiskontsatz unverändert 3¾ Proz. Gegen Schluß der Börse konnten die stark gedrückten Auslandswerte eine teilweise Erholung verzeichnen.— Am Kassamarkt herrschte ziemlich uneinheitliche Tendenz. Die variabel gehandelten Großbankaktien wurden unverändert notiert. Von Hypothekenbanken gaben Rheinische Hypotheken um 1 und Berliner Hypotheken um 2/8 Proz. nach. Steuergutscheine wurden unverändert belassen. Briestatten Alter Abonnent. Bei einer Friedensmiete von 24 4 beträgt in Vonn die gesetzliche Miete jetzt 26.88 4. wenn der Vermieter die Schönheitsrevaraturen machen läßt, 25.92 A. wenn der Mieter für die Schönheitsreparaturen sorgt. Dazu kommen 12 v. H. der Friedensmiete als Steuerumlagen, nämlich.88 K. „., S. V. Sie können die Beiträge zur AngestelltenWrscherung nicht nachzahlen. Aber wenn Sie es könnten, genügte das noch nicht zur Anwartschaft auf Ruhegeld, dazu müßten Sie 180 Monatsbeiträge haben. Sie können nur eine Rente aus der Invalidenversicherung erhalten. und zwar dann, wenn Sie entweder zwei Drittel erwerbsunfähig, also invalide oder 65 Jahre alt sind. Die früher zur Angestelltenversicherung geleisteten Beiträge gehen Ihnen dabei nicht verloren. durch sie wird die Rente aus der Invalidenversicherung gesteigert. Hauptsebriftleiter und verantwortlich für Polltik und Feuilleton E. Schwippert: verantwortlich für den übrigen redaktionellen Tell Hugo Budolph. Bonn. Anzeigenpreis für die Milllmeterzeile(48 wm breit): Grundprets 12 Pig. Vereins- und Familienanzeigen elnspaltig 10 Pig mehr spaltig 8 Pig. Kleine einspaltige Anzeigen(bie 100 mm Höbe) 10 Pig. Wortanzeigen(einspaltige, ortvate Gelegenheitsanzeigen) je Wort* Pig., Ueberschriftswort 5 Pig. Reklemen(79 mm) 60 Pig. Verantwortlich für den Anzeigentell: Peul Olesen Bonn. D4. Juli 34 13292. Davon: die Bezirksausgabe„Sieg-Rhein-Zeitung“ 3651 und eie Bezirksausgabe„Godesberger Volkszeitung“ 1520. Druck: Köllen-Verlag Bonn. sins Rkeine pflanzlicke Lebikse, Sie afljähstichin den abgekagerlen Jok esswachen und hien ihsen ReinigungssRRozelt Segautere Sie veszehsenafte Stickssoffoubolanzen die das teine Soma beeintrachtigen konn. ten. 50 Sals Susch die Fenmenialion Sex Jabak getausen une. #2 Starker Zunge der gut melken kann, für Stallarbeit für sofort gesucht. Franz Broich, Breiderstegs=Mühle Post Birk. Zum 1. Sept. kath., fleißiger Ackergetziise der alle sandwirtschaftlichen Arbeiten versteht und mit Pferden umgehen kann gesucht. Heinr. Dahl, Niederbachem 65, Kreis Bonn.(4 kath., vom Lande nicht über 15 Jahre für kaufm. Büro per bald gesucht. Schr. Angebote unter S. V. 546 an die Gesch. Junge für alle Arbeit gesucht, der mit Pferden umgehen kann. Bisdorf 127 bei Bornheim.(2 Kräftiger junger Mann für Garten= u. Feldarbeit sofort gesucht. Bonn=Endenich, Endenicher Allee 53.(2 Unabhängige Morgenhilfe gesucht. Bonn, Karlstr. 11. 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August 1934 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne . über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 5000 M. 259596 zu 3000 M. 29676 270586 283216 Gewinne zu 2000 M. 8412 21743 23018 28863.119396 140775 192076 352495 356154 zu 1000 M. 809 15153 20473 36709 67143 103547 116248 124638 183972 185199 195591 214464 290536 306007 816766 320176 340887 345560 372820 393993 106 Gewinne zu 500 M. 22289 22590 26319 62226 54449 58781 69982 72872 87739 117705 127004 129030 137910 140514 146662 160970 182855 188139 194610 195286 214099 219092 220142 220304 220760 239444 244968 254808 255616 257586 266604 271309 278879 286419 296283 299055 305930 306222 323005 330678 331202 336509 338049 351840 354253 360498 361939 366076 367479 371085 378527 386754 393535 410 Gewinne zu 300 M. 1052 1998 4032 4419 6162 6566 7817 9051 10468 10738 13496 16241 16687 19551 23060 23120 24256 26923 34186 34373 39120 41347 42655 46295 46713 62156 64513 67788 68972 60665 61390 62709 62884 63900 77442 77665 78786 79748 82377 82484 82630 83947 85245 92441 93715 93771 94781 94935 96008 96391 98645 104684 106993 107636 109992 110800 113232 115471 117543 117627 117769 118980 121890 122657 124600 129874 131262 133919 134402 134677 134764 135599 135863 140501 142195 142265 144339 155559 158293 163406 165812 166243 177328 181004 182543 182589 182672 183851 184528 195571 197713 200842 202139 203774 203787 204442 206920 208595 208887 208964 209734 210400 210560 211055 211406 212717 213923 215019 217234 224762 225488 226140 228617 228805 229021 230693 232302 234984 238946 240047 245115 248530 251939 252401 256091 256168 256737 258349 258608 260011 260187 263214 264115 264409 268512 268877 269045 272219 272336 273309 274745 279765 286040 287579 289755 293189 295314 295984 303271 306074 306179 306476 309209 310305 312454 317055 320003 320940 323313 326104 327536 328389 330194 332437 334146 334270 334445 335950 336426 336798 337316 337901 345514 346180 346876 351298 353291 353593 355290 356369 357236 357968 359076 363624 363924 367442 369930 370885 371283 371927 373287 377222 377428 379972 381678 363497 383951 384746 386066 386205 387675 389103 390392 390707 399099 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 5000 M. 272448 4 Gewinne zu 3000 M. 14624 24332 12 Gewinne zu 2000 M. 28132 82815 249738 319360 326328 369625 36 Gewinne zu 1000 M. 6510 28634 37255 62708 67031 95038 104388 108089 193778 234041 242497 247645 270005 270103 311461 331244 358890 372596 ..70 Gewinne zu 500 M. 10453 35132 59402 66268 74673 107094 113516 134437 135861 166445 168755 170954 196320 218217 220550 245632 250862 269824 279776 280197 287518 299453 316580 333421 335286 337340 337525 344197 348255 367161 357194 359022 382543 386369 388868 322 Gewinne zu 300 M. 3668 6346 6672 6383 10964 12345 14067 20213 21522 22802 25394 30245 30352 30848 31548 33665 34291 35804 36680 40040 41458 42991 44112 46232 46624 53309 54508 56410 61657 62710 65124 65189 68709 72666 74564 75753 79284 90263 94269 94926 97357 97572 101126 102371 108684 109301 111486 113237 113517 115267 119602 122235 123469 129157 129777 130329 133089 138397 138764 140490 146651 148414 149403 156875 158230 160002 163334 164937 174699 174855 175013 176966 177605 178927 180654 184963 186191 185646 188969 190569 191381 191738 194945 197874 199574 199682 202994 207095 209604 209905 210187 211445 216843 223602 228973 229252 230749 233060 237693 238640 241595 242848 247431 248236 251727 266310 269098 260889 266219 268230 268963 276279 278776 279126 282032 285816 287309 288218 292841 294538 294724 302201 303274 304871 311636 316355 319627 322983 324263 329914 331569 332553 333536 333734 335079 344391 348658 349451 351368 353932 365483 359682 361615 363698 365068 371042 371600 372786 373979 376196 381174 382313 384281 386595 387522 389895 390006 391446 391954 392074 8830. 8913 20 Tagesprämien. Auf jede gezogene Nummer sind zwei Prämien zu se 1000 RM gefallen, und zwar je eine auf die Lose gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und II: 12481 37003 163407 197228 218165 259635 268289 331125 363770 389062 Im Gewinnrade verblieben: 480 Tagesprämien zu 1000 M. ferner 2 Gewinne zu 1000000, 2 zu Bormmoter Braderschan, Bend Wallfahrt zur schmerzhaften Mutter in Bornhofen Die alljährliche Prozession fährt auch in diesem Jahre unter Begleitung mehrerer geistl. Herren mit einem Sonderdampfer der KölnDüsseldorfer Gesellschaft. Abfahrt von Bonn: Montag, den 27. August, morgens 8 Uhr. Rückfahrt von Camp(nach Rüdesheim und zurück): Dienstag, den 28. August, morgens gegen 9 Uhr. Sönigeminter an. Din= und Rücsahet in Preis für Hin= und Rückfahrt: Erwachsene.50 Mk., Kinder 3 Mk. werden auf dem Schiffe gehalten und beginnen oberhalb Königswinter. Nach den hl. Messen ist den Pilgern Gelegenheit geboten die hl. Kommunion zu empfangen. Auch wird in diesem Jahre eine Musikkapelle bei der Hin= und Ruckfahrt, sowie des Abends bei der Lichterprozession, die schönen Wallfahrtsgesänge begleiten. Diejenigen Pilger, die statt nach Rüdesheim den Arenberg(Roter Hahn) bei Koblenz besuchen wollen, können nachm. zegen 3 Uhr in Koblenz das Pilgerschiff wieder benutzen. Fahrkarten sind zu haben bis Sonntag, den 26. August, bei Herrn Conrad Tondorf, Bonn, Sternstraße 66. Die für die Prozession eingerichteten Gebetbücher sind auf dem Schiff zu haben. gefangenen Rheinsalm Forellen, Aale, Zander, Schleien allerseinste fette neue dickfleisch. Matjesheringe und feinste neue Vollheringe empfiehlt im Großen u. Kleinen zu niedrigsten Tagespreisen Heinrich Klein, Bonn, Brüdergasse 2 u. Adolfsplatz. Fernruf 5280. Wenig gebrauchtes mederne: 3für. Doppelschlatzimmer mit Soiralrahmen u. guten Wolleinlagen Sofa, Herd, Auszichtische, Couch. Chalselongue, Schreibtisch Küche, Waschkommoden. 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Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen am 23. August 1934, 16 Uhr, vor dem Amtsgericht Bonn, Wilhelmstraße 23, Zimmer 106, folgende Grundstücke versteigert werden: Grundbuch von Bonn Band 70 Blatt 2772: Fiur 19 Nr. 97, wert 3810.— Mi. u. 45 K 33533. grch 305 ar, RutzungsGrundbuch von Bornheim—. Brenig Band 30 Artikel 1186 A: Flur 28 Nr. 126/91, bebauter Hofraum, Botzdorf, groß .13 ar, Nutzungswert 60.— Mk.— 45 K 13.31. Bonn, den 15. August 1934. Amtsgericht. Abt. 45. Pland-Versleigerung Am Freitag, den 17. August 1934, um 10 Uhr werde ich im Versteigerungslokal Bonn, Vornheimer Straße 40, für Rechnung dessen, den es angeht, nachstehend verzeichnete Gegenstände öffentlich meistbietend gegen gleich bare Zahlung versteigern: 1 gold. Herren=Deckel=Uhr, 1 gold. Damen=Armband=Uhr mit gold. Armband; ferner: 1 Herrenzimmer(Eiche), 1 Küche (jast neu), Küchenschränke, 1 Herd, 1 Gasherd, 2 Eisschränke, 2 Serviertische, 2 Grammophone, 1 Chaiselongue, 3 Ledersessel, 2 Gobelinsessel, 6 Polsterstühle, 4 Betten, 1 Gasbadeofen, Bilder, Gemälde, Bestecke, 1 Smyrna=Teppich(3X4), 1 Vorwerk=Teppich(3½ 85 m) u. dergl. mehr. Karl Virnich, Auktionator und Taxator, Vonn Bornheimer Str. 40. Tel. 3160 Wilhelmstr. 16, Tel. 3106. Uebernahme von Versteigerungen jeder Art. Nr. 167. Donnerstag, 16. August 1934. Keues aus ader Wen Riesige Ueberschwemmungen 81 Tote in der Mandschurei. Nach einer Meldung aus der Mandschurei sind durch die Ueberschwemmungen in den Provinzen Tsitsikar und Kirin die Eisenbahnlinie Kirin=Keschan und die Eisenbahnlinie nach Lasa unterbrochen worden. Trotz der Anstrengungen japanischer und mandschurischer Truppen sind bisher 81 Tedesopfer zu verzeichnen. Etwa 6000 Häuser wurden zerstört. Die mandschurischen Behörden haben eine Hilfsaktion eingeleitet. Zu Tode geschleift Ein gräßlicher Unglücksfall wird aus Osterath bei Aerdingen bekannt. Die auf der Neußerstraße wohnende 84 Jahre alte Witwe Peter Wolf hatte sich auf das Feld begeben, um auf geernteten Aeckern Kartoffeln nachzulesen. Am späten Nachmittag begab sich die alte Frau nach Hause. Als sie in der Ortschaft Greit einen unbewachten Bahnübergang, der eben von einem Güterzug passiert worden war, überqueren wollte, kam aus der entgegengesetzten Richtung ein Schnellzug herangebraust. Von diesem wurde die Frau erfaßt und eine Strecke weit mitgeschleift. Die Bedauernswerte wurde dabei so zugerichtet, daß sie nicht wieder zu erkennen war. Der zur Unfallstelle gerufene Arzt ordnete sofort die Einsargung und Ueberführung der Leiche zur Leichenhalle an. Von Banditen entführt Der Generaldirektor der Labatt=Brauerei. John Labatt, ist während einer Autofahrt von Sarnia nach London(Ontario) von Verbrechern entführt worden. Die Räuber übersandten nach der Tat der Familie Labatt ein Schreiben, in dem sie ein Lösegeld von 150 000 Dollar innerhalo 24 Stunden forderten. Sie drohten, ihr Opfer zu töten, falls die Polizei benachrichtigt würde. Der Bruder Labatts erhielt von den Banditen die Anweisung, das geforderte Geld in Toronto von der Bank ihzuheben und dort weitere Nachricht abzuwarten. Der Bruder Labatts hat sich bereits nach Toronto begoben, um die Forderung der Räuber zu erfüllen. Zwei Forscher verschwunden Sie waren, wo noch nie Weiße waren. Nach Meldungen aus Nairopi, sind die zwei englischen Forscher Dyson und Martin auf dem Rudolf=See in Uganda verschwunden. Die beiden Forscher gehören einer größeren Expedition an und waren vor drei Wochen im Faltboot nach der in dem See gelegenen South= Insel abgefahren. Es wird befürchtet, daß Dyson und Rartin auf der Insel, die noch nie von einem Weißen Uetreten worden ist, den Tod gefunden haben. Auf Bitten des Expeditionsleiters haben die englischen Behörden jedoch eine Such=Expedition organisiert und dafür mehrere Flugzeuge zur Verfügung gestellt. fort zur Brandstelle alarmierten Feuerwehren mußten sich bei den Löscharbeiten darauf beschränken, daß das Feuer nicht auf die gefährdete Häuserreihe übergriff. Ein tragikomischer Vorfall ereignete sich am Dienstag in dem württembergischen Städtchen Eislingen. Die Hauptstraße des Ortes, die Adolf=Hitler=Straße, wird zurzeit hergerichtet und mit einer Teerdecke belegt. Mitten in der Straße stand der große Tankwagen mit einem erheblichen Quantum flüssigen Teers, das gerade auf die Straße gegossen werden sollte, als ein vollbesetzter Personenkraftwagen passieren wollte. Der Vorarbeiter rief:„Halt: Die Passag' isch geschperrt! Ihr mü' ent zurickbleibe“, eine Aufforderung, die der Fahrer mit dem Götzzitat beantwortete, wobei er sich noch schnell neben dem Teerwagen vorbeidrücken wollte. In diesem Augenblick kippte der Wagen aber um, und ergoß seinen gesamten schwarzen und zähen Inhalt über den Kraftwagen und seine Insassen. Bei allem Glück war der flüssige Teer kalt, aber man kann sich auch so ein ungefähres Bild machen, wie der Wagen mit den Insassen nach diesem wirklich von oben gekommenen„Segen“ ausgesehen haben mag. Ein moderner Schatzgräber Ein spanischer Ingenieur soll sich angeblich mit der Absicht tragen, 19 spanische Schiffe, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts in der Bucht von Vigo gesunken sind, zu heben, um den angeblichen großen Goldschatz zu heben, den sie an Bord haben. Der Ingenieur beabsichtigt, diese Bergung durch Riesentaucherglocken zu bewerkstelligen, die über die Wracks gelegt werden sollen. Die Unkosten für die Hebung dieses Goldschatzes sollen sich auf etwa zwei Millionen Peseten belaufen. Die Hohle Hasse in Gefahr. Die„Pro Campagna“, schweizerische Organisation für Landschaftspflege, verschickt einen Aufruf, worin alle Eidgenossen zur Beteiligung an dem Erhaltungswerk einer historischen Stätte aufgefordert werden. Die Hohle Gasse bei Küßnacht in Gefahr! so lautet der Hilferuf. Der Autoverkehr, die dadurch bedingte stete Verbreiterung des Hohlweges, seine Auffüllung, und das Absterben der alten Baumbestände gefährden das legendarische Denkmal. Die Hohle Gasse soll nun Prinz Gonzales, durch das Hinwegräumen der aufgelagerten Schichten der vierte Sohn des früheren Königs von Spanien, ist als Saumweg wiederhergestellt werden. Die Hohlwegsäume sollen nach Bedarf neu bepflanzt und das ganze Gebiet als Reservation in den Besitz der Schweizer Jugend übergeführt werden. Papens Abreise nach Wien bei einem Autounfall in Kärnten ums Leben gekommen. Er war das jüngste der sechs Kinder des spanischen Königspaares und hat ein Alter von noch nicht ganz 20 Jahren erreicht. Neue Verbrecherjagd Auf das Säuglingsgesicht. Wie vor einigen Monaten die Nordstaaten der Union die große Fahndung nach Dillinger hatten, so erlebt gegenwärtig Kalifornien eine umfassende Suchaktion nach einem neuen öffentlichen Feind Nr. 1. Bundespolizei und kalifornische Staatspolizei haben sich vereinigt, um den ehemaligen Komplicen Dillingers,„Babyface"## merr als. (Säuglingsgesicht), einen gewissen Nelson, ausfindig genie das Interesse aller Welt. zu machen. Die Suche erstreckt sich auf sämtliche Landstra= uhrmacherlehrling Jaquet Droj ßen Kaliforniens. Sie wurde angeordnet, da der Polizei Berichte zugegangen waren, denen zufolge Nelson im Auto nach Kalifornien unterwegs sei. Stellwerk eingestürzt Zwei Schwerverletzte. Mittwoch vormittag gegen 9 Uhr überfuhr am Frankfurter Hauptbahnhof eine Rangierabteilung einen Prellbock. Die Lokomotive ranite dabei gegen das Stellwerk, das durch den heftigen Anprall einstürzte. Die im ersten Stock des Werkes beschäftigten Stellwerksbediensteten. der 38jährige Philipp Goebel und der 32jährige Gottlieb Dehler, wurden in die Tiefe gerissen, unter dem Mauerwerk begraben und schwer verletzt. Wieder Großfeuer im Kreis Geilenkirchen. Innerhalb weniger Tage wurde der Kreis Geilenkirchen von einem zweiten Großfeuer heimgesucht. Nachdem am Samstag vergangener Woche drei Scheunen mit Fruchtvorräten vernichtet wurden, fielen am Dienstag abend in der Ortschaft Scherpenseel wiederum drei Scheunen den Flammen zum Opfer. Die in den Scheunen lagernden Erntevorräte verbrannten ebenfalls. 3. T. kam auch Vieh in den Flammen um. Die soDer frühere Vizekanzler von Papen, der zum Gesandten in Wien ernannt wurde, mit seiner Familie vor dem Flugzeug, mit dem er am 14. August die Reichshauptstadt verließ, um seinen neuen Posten zu übernehmen. Die Automalen des Irquet=Droz Ein Handwerkergenie des 18. Jahrhunderts— Singende Vögel und der schreibende Zwerg- Die große Sensation vieler Höse Vor mehr als 150 Jahren erregte ein Handwerker= durch einen komplizierten Mechanismus in Bewegung. Es war dies dies ein junger sodaß es sogar gelang, den menschenseindlichen König Schutz gegen Entführung Fingerabdruck— freiwillig Beunruhigt durch die neuerliche Häufung der Entfü" ungen haben viele Amerikaner in der letzten Zeit einen etwas absonderlichen Weg gewählt, um ihre Wiederauffindung bei einer etwaigen Verschleppung zu sichern. Der neugegründeten Fingerabdruck=Abteilung des Justizministeriums gingen in großer Anzahl die Fingerabdrücke begüterter Leute u. ihrer Familienangehörigen zur Registrierung zu. Diese Kreise verlassen sich dabei auf die Erfahrung, daß der Fingerabdruck offenbar das einzige absolute Mittel zur Identifizierung von Personen ist. Hat doch die neue Behörde bei der Unteriuchung von mehreren Millionen Fingerabdrücken bisher noch nicht ein einziges Paar genau gleicher Fingerabdrücke entdecken können, und beträgt doch die mathematische Wahrscheinlichkeit der Wiederholung des gleichen Fingerabdrucks:1 Dezillion(1 mit 36 Nullen). Diejenigen, die sie in Anspruch nehmen, versprechen sich von der Registrierung der Fingerabdrücke mancherlei wertvolle Hilfe im Falle der Entführung. Wenn beispielsweise die Angehörigen einer entführten Person eine Lösegeldforderung erhalten, so können sie sich vor einer Täuschung durch Schwindler dadurch sichern, daß sie die Einsendung eines Fingerabdrucks der angeblich festgehaltenen Person„anfordern“, dessen Vergleichung mit dem amtlich registrierten Abdruck dann die Wahrheit ergeben muß. Bekanntlich sind die um das Schicksal ihrer verschleppten Angehörigen besorgten Familien von Entführten schon häufig von Betrügern düpiert worden. Ein anderes Motiv zur freiwilligen Registrierung des eigenen Fingerabdrucks ist bei manchem begüterten Amerikanern die Furcht, daß er unter dem Eindruck der etwaigen Entführungsschrecken das Erinnerungsvermögen verlieren könnte und infolgedessen auch bei Freilassung oder glücklichem Entkommen nicht wieder heimzufinden vermöchte. Aus diesen und anderen Motiven haben in den drei Monaten, die die neue Abteilung des Justizministeriums besteht, bereits über 7000 nichtkriminelle Personen freiwillig ihren Fingerabdruck eingesandt. Die Behörden erleichtern die Registrierung auf alle mögliche Weise. Die Abnahme des Fingerabdrucks selbst kann jederzeit auf jeder beliebigen Polizeiwache vorgenommen werden. Uhrmacherleh Jugur. Ploz. der als Siebzehnjähri= Ferdinand aufzuheitern. Jaquet=Droz fand am spaniger an das Collegium Erasmianum in Basel gekommen schen Hof reiche Kundschaft, da die ganze vornehme Gewar, wo er sich auf das Studium der Theologie vorbe= sellschaft von Madrid es sich angelegen sein ließ. Kunstreiten sollte. Schon nach kurzer Zeit gab er dieses werke des Schweizer Meisters zu besitzen. Mit Schätzen Studium auf und wendete sein Interesse ganz der Me= und Bestellungen reich beladen, kehrte der Künstler in chanik zu. Bei Verwandten, die gute Uhrmacher waren, seine Heimat zurück. Leider aber sind alle Kunstwerke erwarb er seinmechanische Kunstfertigkeit und baute dieser spanischen Zeit verloren gegangen. Nur der Schäschließlich sein erstes Meisterwerk im Jahre 1753, fer existiert heute noch. Es ist aber möglich, daß sich das aus einer Uhr bestand, die zu bestimmten Tages= unter manchen Möbelbeständen an europäischen Königszeiten Orgelmusik ertönen ließ, die durch ein Gebläse höfen, über die kein Inventarverzeichnis vorliegt, noch angetrieben wurde; gleichzeitig waren auf der Uhr Wunderuhren des Jaquet=Droz befinden. auch noch bewegliche Figuren angebracht. Da die Leute Schon frühzeitig hatte der Meister seinen Sohn Henri von weither kamen um die Uhren des jungen Meisters Louis und einen Lehrling in das Geheimnis seiner meanzustaunen, die bald in größerer Zahl und immer wun= chanischen Spielwerke eingeweiht. In gemeinsamer Arderbarer ausgestaltet gebaut wurden, mehrte sich der beit schufen diese drei dann jene menschlichen Automaten, Ruhm des jungen Schweizers. Schließlich fand der die den Namen Jaquet=Droz weltberühmt machten. So Künstler an dem preußischen Gouverneur von Neuen= wurde ein Schreibautomat erbaut, der an Größe burg, dem Marschall Keith, einen Protektor, der sich sehr einem zweijährigen Kinde ähnelte, mit einer richtigen für ihn einsetzte. Marschall Keith hatte infolge seiner Gänsejeder, die in ein richtiges Tintensaß tauchte und in großen Reisen gute Beziehungen zu vielen Fürstenhöfen und empfahl Jaquet=Droz König Ferdinand VI. von Spanien. Im Jahre 1758 erhielt der Uhrmacher den Auftrag, nach Madrid zu kommen und nahm eine immergehende Uhr, eine Uhr mit einem Neger, einen Regulator und einen unter dem Namen„Der Schäfer" berühmt gewordenen Automaten mit auf die Reise. Letzterer setzte zahlreiche kleine Menschen= und Tierfigürchen Sachsen erhielt ein neues Freilichttheater schöner altmodischer Kanzleischrift französische Sätze wie z. B. Es lebe der König und dergl. schrieb. Ein anderes Kunstwerk,„Der Zeichner“ benannt, zeichnete mit Bleistift auf ein Papier zierlich die Profile Ludwigs XVI. und der Königin Maria Antoniette, sowie einen Hund. Bei einer Vorführung am französischen Hoje ereignete sich zum Entsetzen der umstehenden Gesellschaft der Zwischenfall, daß der Automat, als man von ihm das Bild der Königin verlangte, einen Hund aufmalte. Außer diesen beiden feinmechanischen Meisterwerken ist noch„Die Klavierspielerin" enthalten. Es ist dies eine Frau, die an einem der damals üblichen Spinette sitzt und dem Instrument durch richtigen Tastenanschlag fünf verschiedene Musikstücke zu entlocken vermag. Diese Automaten erregten natürlich damals ungeheures Aufsehen. Zum erstenmal wurden sie im Jahre 1775 am königlichen Hof in Versailles vorgeführt. Jaquet=Droz wußte in kluger Weise den Erfolg seiner Uhren zu verwerten. Er sandte seinen Sohn nach England, der dort in London eine Zweigfabrik einrichtete. Hier entstanden ebenso wie in dem Schweizer Stammhaus in La Chaux=de=Fons kunstreiche Taschen= uhren, kleine Automaten in überaus kostbaren Gehäusen, wie z. B. singende Vögel. Merkwürdigerweise war das Hauptabsatzgebiet dieser sehr kostspieligen Dinge der Ferne Osten. China war der größte Kunde, vor allem, als die Händler den chinesischen Mandarinen einVersicherungsmord am eigenen Sohne Ein teuflischer Plan. Eine fast unglaublich klingende Tat beabsichtigte ein 43jähriger Mann aus der Friedenstraße in Köln. In einer dunklen Gasse der Altstadt suchte er Leute, die sich gegen Bezahlung bereitfinden sollten, seinen fünfzehnjährigen Sohn beiseite zu schaffen. Einmal wurde der Sohn gewarnt. Im zweiten Falle wurde der verbrecherische Plan der Kriminalpolizei mitgeteilt. Ein Mann war zum Schein auf das Ansinnen eingegangen und hatte sich auch an dem zur Ausführung der Tat bestimmten Treffpunkt eingefunden. Dort aber erschien jedoch außer dem Vater und seinem Sohn auch noch ein Kriminalbeamter, der den Vater gleich festnahm. Verabredungsgemäß sollte der Junge mit dem gedungenen Manne im Rhein baden. Bei günstiger Gelegenheit sollte er im Strom untergetaucht und dort ertränkt werden. Der Vater wollte durch den tödlichen Unfall seines Sohnes in den Besitz der Versicherungssumme von 20000 Mark kommen. Erst kürzlich hatte er seinen Sohn so hoch versichern lassen. Der Vater gab bei der Vernehmung an, er habe sich nur einen Scherz machen wollen. Nach den vorliegenden Umständen nimmt die Kriminalpolizei jedoch an, daß es dem Mann mit der Beseitigung seines Sohnes ernst war. Ein Dampfer gesunken. 30 Todesopfer? Nach einer Havas=Meldung aus Bahia ist ein brasilianischer Dampfer mit etwa 50 Personen an Bord auf dem Fluß Sao Franzisco untergegangen. 30 Personen sollen dabei ertrunken sein. Sechs Schwerverletzte bei einer Grubenexplosion. Eine Grubenexplosion ereignete sich am Dienstag in der Zeche Rosehall in der Nähe von Glasgow. Von den sechzig Bergwerksarbeitern, die sich in der Zeche befanden, wurden sechs schwer verletzt. Ueber den Grund der Explosion ist noch nichts bekannt. Ein Stierkämpfer schwer verletzt. Saneikt ern ohmesmen.2u.24 ein= Gelegentlich eines Stierkampfes in Perpignan wurde geredet hatten, daß man Uhren und Automaten immer der Matador von dem wütendem Stier zu Boden gerispaarweise besitzen müsse. sen und lebensgefährlich verwundet. Man erinnert sich Nach der Plünderung des Sommerpalastes in Peking daß erst vor wenigen Tagen einer der bekanntesten Stierkehrten viele der Kunstwerke auf dem Umweg über Japan wieder ins Abendland zurück Jaquet=Droz starb im Jahre 1790, ein Jahr später schon folgte ihm sein Sohn, sodaß nun nach dem Aufhören der Fabrikation eine Invasion der Nachahmungen und Fälschungen einsetzte. Vor allem jene aus Asien kommenden Kunstwerke, die den Namen Jaquet=Droz tragen, sind vielfach als unecht sestgestellt worden. Eir Schweizer Musaum bekerh. kämpfer an den Folgen der beim Stierkampf erlittenen Verletzungen gestorben ist. bühne umaeitastest uug Ziungrube Geyerin“ in Seissen im Erzgebirge ist jetzt zu einer Freilicht. Treilichthühnen worden. Dank ihrer landschaftlich bevorzugten Lage ist sie eine der schönsten sächsischen Von einer Kuh zu Tode gedrückt. Einen tragischen Tod fand der 71 Jahre alte Johann Vente, Landwirt in der Ortschaft Elspe. Als er seine .... ncht Kuhherde von der Weide geholt hatte und im Begriff Ein Schur.g. Museum behervergt war, das Vieh im Stall anzubinden, wurde er von eiheute noch manche jeneer kostbaren Spielereien, die dem ner Kuch angefallen und gegen die Wand gedrückt. Trotz Publikum z. T. auch noch im Betriebe vorgeführt wer= aller Anstrengungen gelang es dem Unglücklichen nicht, den. Die erwähnten drei Automaten wurden ein Jahr= das wildgewordene Tier von sich abzuwehren. Erst herhundert lang in allen Hauptstädten der Welt gezeigt. beigeeilte Hausbewohner konnten den alten Mann aus 894 tauchten sie in Dresden auf und wurden im Jahre seiner furchtbaren Lage befreien. Die Verletzungen wa1905 von der Stadt Neuenburg erworben. ren aber derart, daß der Tod alsbald eintrat. von Kurt Martin (31. Fortsetzung.) Das bunte Leben und Treiben auf dem Elbstrom der rege Verkehr an den Ufern bot der lustigen Gesellschaft immer wieder etwas Neues, Sehenswertes, und dazwischen fand man sich zu eifrig plaudernden Gruppen zusammen. Helles Mädchenlachen flog über Deck, unter das sich Jost Witthagens dröhnender Baß mischte. Es wurden belegte Brötchen herumgetragen. Likör, Süßigkeiten. Für jeden Geschmack war vorgesorgt. Die Zeit verging wie im Fluge, und man staunte, als schon der Gong zum Essen in den Salon rief. Die Tafel war verschwenderisch reich mit Blumen geschmückt. Silber und Kristall blitzten. Als Getränk wurde ausschließlich Sekt gereicht, und die Stimmung ward bald eine noch übermütigere. Bert Ibenstein erhob sich und hielt eine Rede auf Witthagen. Er meinte, daß er wohl im Sinne aller Anwesenden spräche, wenn er dem freundlichen Wirt für diesen prächtigen Tag danke, er rühmte die schöne Fahrt, die gute Bewirtung an Bord. Ganz ins Schwärmen geriet er zuletzt, und er schloß mit der Bitte, alle Gäste möchten mit ihm auf das Wohl Jost Witthagens ein dreifaches Hoch ausbringen und es möge ihr liebenswürdiger Wirt hundert Jahre alt werden und noch unzählige solch froher Fahrten erleben. Die Stimmen einten sich zu hellen Hochrufen und die Kelche klangen lustig aneinander. Jost Witthagen hatte dem Sekt schon fleißig zugesprochen. Sein Antlitz war gerötet. Mitten in das Lachen hinein dröhnte seine laute Stimme. „Kinder, ich danke Euch allen! Aber hört zu! Ihr seid heute zu einem ganz besonderen Zweck an Bord! Ich lud Euch alle miteinander ein, daß Ihr mir helft, meinen Todestag so zu feiern, wie es dieses seltenen Tages würdig ist. Ja, nun starrt Ihr mich an, und am Ende läuft den lieben Mädels das Gruseln den Rücken hinab. Aber es ist schon so, und meine Schwester und mein Schwager können es Euch bestätigen. Schaut Euch nur Ottilie an! Sie sitzt mit einem Male da wie die leibhaftige Angst!— Trink, Ottilie, Trink! Es lebe das Leben, und wir halten es mit dem, was ihr mir alle gewünscht habt: Hundert Jahre alt will ich werden! Ich will heute Abend kein toter Mann sein, ich will Leben und lieben,— haha, und lieben!— Also nun lacht doch wieder! Was schaut Ihr denn? Wer hat denn Angst?— Sekt! Mädels, so lacht doch, lacht!“ Er faßte die beiden jungen Tänzerinnen, die links und rechts neben ihm saßen, um die Schultern und zog sie an sich. „Kommt! Jetzt gehen wir alle an Deck! Hier ist die Luft so dick, trotz der offenen Fenster! Wir trinken oben weiter! Und Musik soll sein, tanzen wollen wir!“ Der Mißton, der die allgemeine frohe Stimmung unterbrochen hatte, schwand. Man war ja viel lieber froh und genoß die sorglosen Stunden, als daß man aus Sterben dachte. Bert Ibenstein trat zu Inspektor Kaden und bat ihn um Feuer. Während Kaden ihm willfährig war, flüsterte er ganz rasch. „Was sagen Sie zu dem Steward mit dem rotblonden Haar?“ Dann schritt er gleich wieder neben Tilli Wern, und es schien ganz so, als ob er sich auf den ersten Blick in die junge blonde Künstlerin verliebt habe. Ihr beiderseitiges lustiges Lachen war weithin zu hören. Auf dem Deck waren bequeme, leichte Sessel und Tischchen aufgestellt. Die Sonne brannte jetzt heiß hernieder; aber der auffrischende Südostwind brachte angenehme Kühle. Jost Witthagen nickte Kavitän Tönnißen zu. „Sie haben das Sonnensegel zusammenrollen lassen? Na ja, ist vielleicht besser. Der Wind frischt auf.“ Tönnießen sagte eifrig: „Ich dachte, es würde sonst den Damen zu kühl.“ — Das war jedoch anders gewesen. Der neue Steward war zu Tönnießen gekommen und hatte verlangt, daß er das Sonnensegel zusammenrollen lasse.—„Eine Vorsichtsmaßregel, Herr Kapitän; ich werde Ihnen später alles erklären.“ Die Jacht hatte das Festland hinter sich gelassen und hielt Kurs auf Helgoland. In ziemlicher Entfernung konnte man ein kleines, aber erstaunlich flinkes MotorRennboot beobachten, das nur mit einem einzigen Mann besetzt war. wert Ibenstein tivpte Jost Witthagen auf die Schulter. „Sagen Sie, die Nußschale da hinten will wohl mit uns um die Wette fahren? Sie hält sich doch schon eine ganze Weile immer in unserer Nähe.“ Jost Witthagen sah in die angedeutete Richtung. „Wer weiß, was das für ein verrückter Kerl ist.“ Er hatte schon wieder an anderes zu denken und erzählte eben den jungen Damen, die um ihn herumsaßen, allerhand neue Witze, die freilich oft nicht gerade für zartbesaitete Gemüter bestimmt waren. Das helle Auflachen bewies, daß ihnen Witthagens Art gesiel. Sie hatten auch wohl so ziemlich alle dem Sekt reichlich zugesprochen und sahen das Leben hinter rosenroten Schleiern liegen. Zwei Matrosen spielten auf der Harmonika, andere usikinstrumente duldete Witthagen nicht an Bord seinc Jacht, die neuesten Tanzschlager, und es wurde fleißi. getanzt. Auch Bert Ibenstein und Inspektor Kaden hu. gigten diesem Vergnügen; sie hatten es sich scheinbar inen Kovf gesetzt, mit allen Damen an Bord zu flirten, und der Tanz bot ihnen dazu gute Gelegenheit. Manchmal führten sie die Tanzschritte nahe aneinander vorbei, nd da kom es wohl vor, daß kurze Bemerkungen zwisch n ihnen hin und her flogen. „T.s Boot!“ „Vrsicht Steward!“ „K oitän fragen!“ Die übermütigen Tänzerinnen beachteten solch unauffällige Zurufe zwischen ihren Partnern nicht. Jost Witthagen beteiligte sich nicht mehr am Tanz. dr fühl e den Sekt in den Gliedern und fand es besser, sich in einem bequemen Sessel festzusetzen und einen ttreis l. stiger Mädels um sich zu versammeln. Seine i vermüt gen Geschichten und trockenen Späße sicherten ilm and ichtige Zuhörerinnen, die aus dem Lachen nicht herauskagen. Sie hatten ein vaar der kleinen Tische zusamme egerückt, und die Sektkelche vor ihnen standen nie leer. Der aufmerksame Steward füllte sie immer wieder oafs neue, Flasche um Flasche holte er aus dem Kühlschr ink herbei. Inspo tor Kaden war hinter die Damen getreten. „Dar man auch ein menia zuhören?— Sagen Sie, Herr Witthagen, warum nehmen wir jetzt anderen Kurs?“ Jost Witthagen lachte. „Fragen Sie den Kapitän, mein Lieber, wenn Sie das interessiert. Er wird schon wissen, warum!“ Sie hielten jetzt scharf nach Süden, und Jost Witthagen, dem die Sonne ins Antlitz schien, wischte sich prustend über die Stirn. „Verdammt heiß wird es jetzt.“ Da sorang eine seiner Zuhörerinnen auf und band ihren leichten Seidenschal um Witthagens Stirn wie einen Turban. „Jetzt brennt die Sonne nicht mehr, ja? Und herrlich sehen Sie jetzt aus, wie ein türkischer Pascha!“ Da jubelten die Damen. „Wie ein Fürst aus 1001 Nacht! Ach bitte, Sie müssen uns jetzt Märchen erzählen! Denken Sie, es sei wirklich so, daß Sie da unten im Orient wären, und verraten Sie uns die Geheimnisse Ihres Palastes.“ Jost Witthagen lachte dröhnend. „Und meines Harems, was?— Na, hört zu.“ — Bert Ibenstein hatte sich hinauf zu Tönnießen auf die Kommandobrücke begeben. „Herr Kapitän, warum halten Sie jetzt südlichen Kurs?“ „Ach, das war zwischen Herrn Wittbagen und mir so vereinbart.“ „Wirklich?“ Tönnießen sah den Fragesteller staunend an. „Warum erscheint Ihnen das sonderbar?“ „Auf Wunsch irgend eines Fahrgastes ist dieser Kurswechsel nicht erfolgt?“ „Aber nein!— Weshalb sollte jemand von den Gästen an Bord solch einen Wunsch äußern?“ „Ist es Ihnen auch aufgefallen, daß jenes kleine Rennboot ebenfalls nach Süden steuert?“ „Das habe ich längst bemerkt. Ein komischer Kerl, der es steuert.“ Bert Ibenstein bemerkte, wie unten auf dem Deck Inspektor Kaden an der Reeling stand und durch das Fernglas die Nußschale weit draußen beobachtete. Er drängte noch einmal: „Hat wirklich Herr Witthagen diesen Kurs vorgeschrieben? Wo wollen Sie denn hinfahren?" Tönnießen musterte ihn mißtrauisch. — Das war einer von den beiden eigentlich ungeladenen Gästen, die mit Witthagens Schwester und Schwager an Bord gekommen waren. Hatte der Steward=Kommissar doch recht, als er ihm vorhin gestand, er traue diesen beiden Herren nicht? Warum aber batte der Kommissar eigentlich diesen Kurswechsel verlangt?“— Da hallte ein entsetzlicher Ruf über Deck. Mädchenstimmen, die eben noch in hellem Lachen über Bord klangen, schrillten in wildem Schrei auf. Und Ottilie Rascher stürzte mit wehem Schmerzensruf auf die Gruppe zu. „Jost! Jost!— Er ist tot! Er ist tot!“ Kaden brüllte, so laut er konnte. „Ibenstein, der Kerl mit dem rotblonden Haar gebt über Bord!“ Bert Ibenstein kümmerte sich um nichts mehr an Deck. Nur den Kapitän fuhr er drohend an: „Sie haben also doch den Mörder an Bord gehabt!“ Dann sorang er die Treppe zum Deck hinab, riß sich im Laufen die Jacke herunter und schwang sich über die Reeling. Auf Deck lief alles fassungslos, bestürzt, mit entsetzten Rufen durcheinander. Einige Herren hatten den zu Boden gefallenen und im Fall die Tische mit niederreißenden Jost Witthagen aufgehoben und trugen ihn in den Rauchsalon. Witthagens Schwester wankte laut schluchzend nebenher. Ein Arzt war mit an Bord, und er leitete den Transvort des Leblosen. Als Jost Witthagen dann auf zwei zusammengeschobenen Polsterbänken lag, ging der Arzt noch einmal an eine sorgsame Untersuchung. Er konnte jedoch nur noch den Tod feststellen. In der Tür drängten sich zablreiche Gäste, und auf ihren Gesichtern, die noch vor kurzem in Lebenslust und eitel Frohsinn strahlten, malte sich das Grauen. Sie alle, die nun Jost Witthagens plötzlichen Tod erlebt hatten, dachten an seine Worte vorhin bei der Tasel:„Ich feiere meinen Todestag!“— Verschiedene Frauen und Mädchen schluchzten und irgendwo hörte man gellendes Schreien. Eins der Mädchen lag in konvulsivischen Zuckungen in einem Sessel und stieß immer wieder hervor:„Der Tod ist auf der Jacht! Der Tod ist auf der Jacht!“ Kavitän Tönnießen stand mit aschfalem Antlitz auf der Kommandobrücke. Gleich denen, die unten an der Reeling lehnten und ihre Augen den eifrigen Schwimmern folgen ließen, sah er, was sich da draußen auf den Wellen abspielte: Ganz weit draußen schwamm einer mit rotblondem Haar, und das war der Mensch, der sich ihm als Kriminalkommissar vorgestellt hatte und heute hier die Gäste bediente. Der floh! Und die beiden anderen dahinter folgten ihm. — Wie war das alles?— Hatte er wirklich, wie der eine ihn vorhin anschrie, den Mörder an Bord genommen? War der Rotblonde der Mörder?— Und er? Er hätte dann alle Befehle des Mörders ausgeführt?— Der Rotblonde schwamm immer weiter hinaus, und Bert Ibenstein und Inspektor Kaden kamen ihm nicht näher, trotzdem sie mit aller Kraft arbeiteten und sich die erdenklichste Mühe gaben die Entfernung zwischen sich und dem Mann zu verringern. Bert Ibenstein schwamm näher an Kaden heran und schrie: „Das Rennboot kommt! Es wird den Kerl aufnehmen und entfliehen.“ Kaden fluchte. „Ist der Kapitän verrückt geworden, weil er nicht beidreht?“ Der Rotblonde vorn kam auf einmal nicht mehr so schnell vorwärts. Er schien seine Kräfte im Anfang zu sehr verausgabt zu haben. Kaden brüllte: „Dräuf, Ibenstein! Der Schuft darf nicht entkommen!“ Der vorne hatte den Schrei vernommen und er wandte für einen Augenblick den Kopf. Dann kämpfte er sich hastig weiter vorwärts. Und das Boot kam jetzt gerade auf ihn zu. Bert Ibenstein und Inspektor Kaden waren dem Rotblonden nahe gekommen. Da bob er den Kouf und rief den Mann im Boot an. Die beiden Verfolger hatten nicht verstanden, was er schrie. Aber Bert Ibenstein hatte das Antlitz des Menschen im Boot erkannt. „George Skenow!“ Der Rotblonde war am Boot. Gewandt schwang sich der große Mensch hinein. Doch auch Kaden und Ibenstein waren nahe. Da bob der Mensch am Steuer den Arm, und ein Schuß krachte. Inspektor Kaden stöhnte schmerzlich auf und sank zurück. Bert Ibenstein sah, wie Kaden unter Wasser kam. Da ließ er ab von dem Boot und schwamm bin zu dem Versinkenden. Kaden schien schwer verwundet oder tot zu sein. Er gab kein Lebenszeichen von sich. Bert Ibenstein bekam ihn unter dem Arm zu fassen, nun begann er, zur Jacht zurückzuschwimmen. Er hatte schwer zu arbeiten, und als er gewahrte, wie drüben an der Jacht ein Boot herabglitt und auf ihn zusteuerte, kam in seine Augen ein zuversichtliches Hoffen. Sie würden es doch noch schaffen! Jetzt konnte er weiter nichts tun als Kaden halten, bis Hilfe da war. Das Boot war bald herangekommen, und mit letzter Kraft schob Bert Ibenstein den Matrosen Kaden zu. Dann ward auch er ins Boot gezogen, und er sank ermattet nieder. Doch nur ganz kurze Zeit dauerte seine Schwäche an. Dann richtete er sich wieder auf. Er tastete nach Kadens Puls. Der Steuermann hatte inzwischen das Hemd dem Ohnmächtigen geöffnet. „Ein Schulterschuß! Es wird nicht tödlich sein.“ Da nickte Bert Ibenstein zufrieden. „Das fehlte auch noch!“ Seine Augen flogen über die See, und er gewahrte ganz weit draußen das schnelle Rennboot. Zornig ballten sich seine Fäuste. „Hunde! Aber mit euch werde ich doch noch fertial“ Er hob den Kopf zu dem Steuermann. „Was glauben Sie: Wird Ihre Jacht das Ding da hinten noch bekommen? „Wenn das Boot keinen Motordefekt bekommt, bolen wir es nicht mehr ein. Es wird die holländische Küste erreichen wollen.“ Kümmern Sie sich oben an Deck um gar nichts! Laufen Sie sofort zum Kapitän und sagen Sie ihm, daß er alles daran setzen soll, das Boot einzuholen!“ Er dachte an Jost Wittbagen und fragte. „Was ist mit Witthagen? Ist er wirklich tot?“ „Ja, Herr Witthagen ist tot.“ Der Steuermann verlangte aufgeregt zu wissen. „Was ist das aber? Wie starb Herr Wittbagen? Ist der rothaarige Steward sein Mörder?“ Bert Ibenstein hatte keine Lust zu langen Erklärungen. Er nickte nur, und seine Gedanken eilten weit voraus. Als das Boot anlegte, drängten sich oben an der Reeling die Fahrgäste, und angstvolle Augen starrten zu den Ankömmlingen hinab. Sie sahen Inspektor Kaden leblos im Boot liegen. Da ging ein dumpfes Raunen durch die Schauenden. „Noch ein Toter?“ „Wer sind die beiden Männer?“ Wittbagens Schwager, Studienrat Dr. Rascher, schob sich vor. Er sagte erklärend: „Der da im Boot liegt, ist Kriminalinspektor Kaden, und der andere Herr ist der Detektiv Ibenstein.“ Hilfreiche Hände streckten sich entgegen. Man trug Kaden davon, und der Arzt sand bei ihm reichlich Arbeit. Scheu traten die Mädchen vor Bert Ibenstein zurück, der jetzt mit durchnäßtem Hemd und Hose, das Haar wirr in die Stirn herein geklebt, sich suchend im Kreise umsab. „Wo ist Witthagen?“ Der Steuermann hatte bastig mit dem Kapitän gesprochen, und er stand jetzt oben an Tönnießens Platz auf der Kommandobrücke. Tönnießen aber trat bleich, mit zitternden Händen, auf Bert Ibenstein zu. „Herr Wittbagen liegt im Rauchsalon.“ „War er sogleich tot?“ „Ja!“ Tönnieben stöhnte verzweifelt. „Und wie stard er? Wer war der Rothaarige?“ Bert Ibenstein furchte die Stirn. „Wie kam der Mensch an Bord?“ Da gestand der Kapitän in mühsam hervorgestoßenen Sätzen, wie dieser Mensch sich ihm als Kriminalkommissar vorgestellt habe und forderte, daß er ihn zum SchutzJost Witthagens an Bord nehme, wie er weiterhin verlangt habe, als Steward beschäftigt zu werden, wie er das Zusammenrollen des Sonnensegels angeordnet habe und ihm zuletzt befahl, den Kurs südlich zu nehmen. Bert Ibenstein sah immer finsterer drein. Zornig stieß er zwischen den Zähnen hervor: „Der Schuft hat uns also wieder überlistet! Er kam an Bord, um, wie es John Witthagen angekündigt worden war, den Tod Witthagens herbeizuführen, und es gelang ihm!“ Er sann einen Augenblick nach. „Und als Steward?— Er füllte immer wieder die Sektkelche—.“ Erregt schob er die Umstehenden beiseite und lief dorthin, wo noch die Tische am Boden lagen und das Deck mit Glassplittern übersät war. (Fortsetzung folgt.) Enl osardasKinnigt!.. Von Martin Kircheis Es regnet über Budapest. Dichte Wassermengen platschen herunter. kein Mensch ist auf der Straße. nur Autos fahren manchmal eilig und schwarztriefend vorüber. Aber doch. dort steht ein Mensch. Er steht vor einem hellerleuchteten Speiselokal. eng an eine Scheibe gedrückt, sein Ohr hat er an das feuchte Glas gepreßt, seine Kleider triefen vor Nässe. Es ist ein alter Mann. sein Gesicht ist zusammengefallen. die Haut liegt runzlia und dünn auf den Knochen. seine Lider sind häutig wie die eines Vogels. Schmutzig ist der Alte und unrasiert, und wenn es nicht so regnete, hätten ihn die Polizisten schon längst weggejagt. Was tut er hier Will er betteln? Es ist ja niemand da, der ihm etwas geben könnte. Nein. nur zuhören will er, ein bißchen zuhören. weiter nichts. Drinnen im Speisesaal spielt nämlich eine Zigeunerkapelle. spielt die seltsamen. schluchzenden und singenden ungarischen Weisen. spielt sich den vornehmen Gäste des Lokals ins Ohr. macht ihnen die Austern. den Kaviar. die dampfenden Braten. die vikanten Saucen. die feurigen Weine noch verlockender. Der Alte draußen lauscht aufmerksam und gierig auf jeden Bogenstrich, an mancher Stelle nickt er in wehmütiger Erinnerung mit dem Kopfe. und zuweilen summt er sogar mit. Jetzt. während gerade ein neuer Regenschauer klatschend in die Straße sprüht, fangen die drinnen ein neues Konzertstück an. Das ist er! durchiubelt es den Alten. das ist er. mein Csardas. mein Lied. Sie spielen es also noch, meine Komposition, man hat mein Werk noch nicht vergessen! „Holla— holla— holla!“ fingt der Alte mit. „Schneller. viel schneller muß das gespielt werden!“ saat er laut.„Ach. ihr seid ja lahm da drinnen, ihr hinkt ja. könnt ja nicht! Feuriger muß das gehen. holla, holla— ach was, ich muß euch das zeigen!“ Der Alte macht sich von der Scheibe los. er läuft mit ein paar Schritten dem Eingana des Speiselokals zu. sein schäbiger Rock flattert grotesk durch den Regen. Er reißt die Tür auf. läuft an dem verdutzten Portier vorbei und steht plötzlich in dem lichtdurchiluteten Raum. Aufgereat steht er da. und er nimmt sich merkwürdig aus in seinen Lumpen. aus denen wie eine schmutzige Brühe das Regenwasser läuft. fremd und unwirklich sieht er aus unter diesen aut gekleideten Damen und Herren, die nach seinen Parfüms duften und die von edlen Steinen blitzen. „Falsch!“ kreischte mit einer brüchigen Stimme der Alte.„falsch macht ihr das. ihr Hundssöhne!“ Einige Gäste beginnen zu lachen, andere, die in der Nähe des Eindringlinas sitzen, fangen schon an. sich hilfeflehend nach dem Geschäftsführer umzusehen. Die Zigeunerkapelle aber hat ihr##el abgebrochen. der Primas starrt den alten Mann ein bißchen erstaunt, ein bißchen hochmütig und ein bißchen fragend an. Schon kommen aber auch der Geschäft-führer und der Portier. fassen mit sichtlichem Widerwillen.- Alten an und wollen ihn hinauswerfen. Da steht ein älterer Herr mit silberweißen Haaren auf. lächelt und sagt. so daß alle es hören können: Lassen Sie bitte, dieser Herr ist mein Gast!“ Dann wendet er sich an den Kellner: „Ein Gedeck für ihn und ein Glas.“ Der Geschäftsführer verneigt sich vor dem weißhaarigen Herrn, denn dieser. ein weltbekannter Overettenkomponist. gehört zu seinen besten Kunden. „Sprechen Sie“, wendet sich nun der freundliche Herr an den Alten.„was ist denn so falsch gewesen an der Musik?“ Ganz starr hat der Alte da gestanden und mit den Augen geblinzelt. Jetzt wacht er auf und saat: „Was falsch ist. willst du wissen? Alles. mein Sohn. alles. Kein Feuer haben sie in ihrer Musik. die Hundssöhne. Mein Csardas ist es! Ich muß es wissen!“ „Wieso ist es Ihr Czardas?“ Alle Gäste horchten gespannt auf seine Antwort. „Weil ich ihn komvoniert habe.“ Rinsherum prusten die Leute los. aber der Weißhaarige hebt die Hand. zum Schweigen auffordernd. „Aber ist denn Jan Horvath nicht tot?“ Dem Alten trovfen ein paar Tränen aus den rot geränderten Augen: „Tot? Ja. tot ist er in einem gewissem Sinne. Aber sein Körper irrt noch herum und hat Hunger. Sein Körper, das bin ich!“ Der Alte wühlt in seiner Tasche und holt eine goldene Uhr heraus:„Das ist alles. was noch übrig ist. Das hat Franz Joseph selbst noch hineingravieren lassen: Für Jan Horvath, den großen Künstler., Franz Joseph„Imperator Nex“. Der Weißhaarige klappt den Uhrdeckel auf. liest die Gravierung und nickt. „Kommen Sie zu mir an den Tisch“. sagt er leise. „Sie müssen mir alles erzählen.“ Der Alte hat nicht hingehört. er geht nach dem Podium. nimmt dem Primas die Geieg aus der Hand und saat:. „Hört zu. wie man den Csardas spielen muß!“ Kein Laut ist zu hören, als er den Bogen hebt. Der weißhaarige Herr steht mit traurigem Gesicht an seinem Tisch und sieht auf das zweite Gedeck, das der Kellner in der Zwischenzeit aufgelegt hat. Er ist traurig. denn er weiß, was kommen wird. Der Alte hat angefangen zu spielen. Resianiert setzt sich der Weißhaarige hin und lächelt bitter, denn der Alte dort auf dem Podium kratzt ganz fürchterlich. Wenn man nach zwanzia Jahren zum ersten Mal wieder eine Geige anfaßt, so kann man nicht spielen. Wenn man brennenden Hunger im Leibe hat. dann zittern die Hände. Aber das Publikum weiß nichts davon. will nichts davon wissen. Das Publikum amüsiert sich königlich. Ueberall wiehert es und kichert es. und einer ruft: „Ein alter Geiger veraißt jeden Taa ein anderes Lied, so heißt ein magyarisches Sprichwort. du aber. alter Lausevelz. hast alles vergessen.“ Der Alte hörte es nicht, er weiß auch nicht, daß er falsch spielt. er weiß nur. daß er wieder einmal eine Geige in der Hand hat. Erst. als sie ihn mit Gewalt vom Podium entfernen. beginnt er zu begreifen. „Ja, ja“, nickte er da. Is wird schon so sein. Habe alles verlernt. alles. und war doch einmal Meister. Vor Kaisern habe ich gespielt. Alles aus. alles ius jetzt.“ Die Gäste empfinden seine Gegenwart als Sensation. überall wird ihm zugerufen: „Hierher kommen. stoß mal mit uns an, alter Strolch!“ Ein anderer macht eine ironische Verbeugung: „Darf ich den großen Künstler zu einem Glas Tokaier einladen?“ Der Alte beachtet sie nicht. Er begreift ja gar nicht. was eigentlich los ist. In seinem Kopf wirbelt alles wild durcheinander. der Geruch der warmen Speisen hat ihn schwindlia gemacht. Er grinst und taumelt hinaus in den Regen. Nicht weit ist das Mütterchen. nur zwei Minuten braucht er bis zum Mütterchen zu aehen. Sogar seine goldene Uhr hat er vergessen, was braucht er die jetzt noch. Er aeht dahin, wo keine Zeit mehr ist. Achtzia Jahre ist er alt. und der Hunger brennt in ihm. Und alles, alles hat er veraessen Zwei Tage später las man in der Zeitung: „Von der Donau angetrieben wurde die Leiche eines unbekannten Greises. Personalien konnten bislang nicht ermittelt werden. Die Polizeiverwaltung bittet um zweckdienliche Angabe.“ Das war alles, was die ungarische Presse über den einst geseierten Komponisten Jan Horvath brachte.. P OPTO Deutsche Reichs-Zeitung Sieg Rhein-Zeitung Sedesberger-Velkszeitung Carnera-Baer ungültig? Das„Sport=Tageblatt Wien“ läßt sich aus Rom berichten, daß der Weltmeisterschaftskampf zwischen Carnera und Baer, den bekanntlich der Amerikaner Baer in der 11. Runde durch Aufgabe Carneras gewann, nicht nach den genauen Regeln des internationalen Reglements abgewickelt wurde und daß deshalb die Internationale Box=Union die Anerkennung des Resultates suspendiert habe. Diese Meldung kann schon stimmen, obwobl sie an sich ziemlich unglaubwürdig erscheint. Es muß dabei nur bedacht werden, daß die Internationale Box=Union in Amerika keinen Einfluß besitzt, da dort die Newyorker Box=Kommission allmächtig ist. Die IBll kann daher wohl den Kampf für ungültig erklären, Weltmeister ist und bleibt der Amerikaner Baer. Die„Damen=Golfmeisterschaft von Deutschland“. Sechszehn erstklassige Svielerinnen hatten sich am Start eingefunden. Die erste Runde ergab folgendes Ergesnis: Frl. Landauer schlug Frl. Wevhausen=Bremen :3, Miß Rudgard schlug Frau burg:4, Lady Alneß schlug Frau Hauck=Frankfurt:3, Frau Weiland=Berlin schlug die Engländerin Mrs. Richardson 2 auf, Frau L. Groos=Köln schlug Frau Meinecke=Magdeburg•6, Frau Garon=England schlug Frl. Mund=Hamburg:5, Frl. Oury=Spa schlug Frau Schniewind=Düsseldorf:3, und Frau Sellschopp schlug Frl. Lasch:5. — Sporineuigreiten in Kurze Vier deutsche Fünfkämpfer werden in der Zeit vom 19.—23. August in Stockholm einen international bervorragend besetzten Modernen Fünfkampf bestreiten, den der Schwedische Militär=Sportverband anläßlich seines 25jährigen Bestehens ausschreibt. Nehen dem Kampfspielsieger Oblt. Handrick werden Oblt. Einwächter, Lt. Rüttmann und Oblt. Birk nach Stockholm reisen. Gute Trainingszeiten erzielten die deutschen Rennfahrer Stuck Momberger, Sebastian, Fagioli und Henne mit ihren Auto=Union und Mercedes=Rennwagen beim ersten Training zum Acerbo=Pokal in Pescara. Stuck fuhr mit 11:59 Min.(132 Stdkm) die schnellste Zeit der deutschen Fadrer. Als Auftakt zu diesem am Mittwoch stattfindenden Rennen gelangte ein 24=Stunden=Rennen für Tourenwagen zum Austrag, das die Italiener Cortese=Severi auf Alfa Romeo zu ihren Gunsten entschieden. Das Niesen=Flugzeug=Neunen London— Melbourne wird wahrscheinlich ohne die Teilnahme amerikanischer Piloten vor sich gehen, da den Amerikanern die Kosten, die für jedes Flugzeug auf 1200 bis 2000 Pfund geschätzt werden, zu boch erscheinen. Die Eurovameisterschaften der Gewichtheber finden in diesem Jahre am 10. und 11. November in Genua statt. Die Sportgeschichte wird demnächst um ein weiteres Kuriosum bereichert werven. Der Belgier Petit Biquet und der Spanier Sangchilli werden nämlich am kommenden Samstag ihren Eurovameisterschaftskampf im Leichtgewichtsboxen auf... afrikanischem Boden in Algier zum Austrag bringen. Der für 11. August vorgesehene Start einer bayerischen Auswahlamateur=Boxstaffel in Rimini ist aus teiminlichen Gründen um zwei Wochen verschoben worden. Der Fußball=Gau Baden wird in der neuen Saison Indega Mkeisterschaften im Schwillinen Deutscher Sieg im Kunstspringen- Unsere Wasserballer schlägen Spunien Eurovameisterschaften der Schwimmer in Magdeburg fielen am Dienstag zwei weitere Entscheidungen. Im 100=km=Kraulschwimmen der Damen siegte die Holländerin Willie den Ouden vor ihrer Landsmännin Mastenbroek und der Berlinerin Gisela Ahrendt. Einen deutschen Sieg gab es im Kunstspringen durch Leo biar Lial guch dar zmeite Rlatz. In den Vorläufen zur=mal=200=km=Kraulstaffel belegte die deutsche Staffel, nicht voll ausschwimmend, in :34,6 binter den in:32,2 siegenden Ungarn den zweiten Platz, der für die Teilnahme am Endlauf genügt. Deutscher Wasserballsieg über Spanien. Esser=Wünsdorf; dier niei auch der zweite Platz an einen Die sich recht rauh und mit wenig sportlichen Mitteln Deutschen, den Berliner Mahraun. In den Vorläufen wehrenden Spanier wurden:1(:1) geschlagen. Sie schossen durch Sabata den Führungstreffer. Deutschland kam durch Schulze und Dr. Schürger auf:1 und nach der Pause sielen durch Schulze. Dr. Schürger, Gunst und Aki Rademacher vier weitere Treffer. Wasserball=Turnier. Ergebnisse: Gruppe 1: Deutschland— Spanien:1(:); Schweden— Tschechoslowakei:0(.:). Gruppe 2: Ungarn— Jugoslavien:1(:); Frankreich— Belgien:2(:). Der Stand: zum 400==Kraulschwimmen der Herren setzte sich der Stettiner Nüske für den Endlauf durch, während der Magdeburger Deiters durch eine schwache Leistung ausschied. In den Vorläufen zur=mal=200==Kraulstaffel schwamm die deutsche Mannschaft im ersten Vorlauf hinter Ungarn den zweiten Platz beraus, der für die Teilnahme am Endlauf genügte. Leo Esser siegt im Kunstspringen. Der erste Wettbewerb des Tages war das Kunstspringen, das gleich bis zur Entscheidung durchgeführt wurde. Schon nach den Pflichtsprüngen lag der Wünsdorfer Leo Esser mit 62.37 Punkten vor dem Berliner Mahraun mit 58.86 Punkten, dem Franzosen Poussard und dem Deutschböhmen Leikert an der Spitze. Leo Esser konnte seinen Vorsprung auch bei den Kür=Sprüngen verteidigen und mit 138.74 Punkten siegen. Mahraun war zwischendurch hinter Leikert zurückgefallen, im letzten Sprung holte er aber den Verlust wieder auf und sicherte sich mit 129.53 Punkten den zweiten Platz. Leikert wurde mit 129.28 Punkten vor dem Franzosen Poussard(123.24 Punkte) Dritter. Willie den Ouden nicht zu schlagen. Im Endlauf zum 100==Damen=Kraulschwimmen lag die Holländerin Willie den Ouden schon bei der ersten Wende in Führung. Zweite war hier noch Gisela Ahrendt, die aber auf dem letzten Teil der Strecke noch die Holländerin Mastenbroek passieren lassen mußte. Willie den Ouden schwamm ihr Rennen ungejährdet in :07,1 nach Hause, Frl. Mastenbroek benötigte:08,1 und Gisela Ahrendt wurde in:10.3 Dritte. Die zweite deutsche Teilnehmerin, Hilde Salbert, kam über den letzten Platz nicht hinaus. Deiters ausgeschieden. Zum 400==Kraulschwimmen wurden vier Vorläufe ausgetragen, aus denen die beiden Ersten und der beste Dritte in die Entscheidung kommen. Die beste Zeit erzielte erwartungsgemäß der Franzose Jean Taris der .03.2 Minuten benötigte. Von den deutschen Teilnehmern plazierte sich der junge Stettiner Nüske für die Entscheidung, er wurde im zweiten Vorlauf hinter dem in:14.3 siegenden Ungarn Lengyel Zweiter. Dagegen schied Meister Deiters, der im dritten Vorlauf nur:19.5 schwamm und Dritter wurde. Als bester Dritter kam der Däne Jörgensen in die Entscheidung. Deutschland führt im Gesamtergebnis. Nach zwei Entscheidungen(die Damenwettbewerbe zählen nicht) hat Deutschland im Kampf um den Eurovavokal die Führung vor Ungarn inne. Es ist schon jetzt klar, daß außer den beiden vorgenannten Nationen kein Land für den wertvollen Preis in Frage kommt. Der Stand am Dienstag:(zwei Entscheidungen, 100==Kraul und Kunstsoringen) 1. Deutschland 34 Punkte, 2. Ungarn 13., 3. Tschechoslowakei 5., 4. Holland 4,5 P. 5. Frankreich 3., 6. Schweden.5., 7. und 8. Italien und Polen je 1 P. Nüske in der 400=Meter=Entscheidung. Unter starker Anwesenheit der Magdeburger Schuljugend wurde am Mittwoch in Magdeburg bei Sonnenschein die Vorentscheidung zum 400=Meter=Kraul=Finale mit den beiden Zwischenläufen beendet. Hier war das gute Abschneiden des jungen Stettiners Nüske sehr erfreulich, der noch allein deutscherseits im Rennen liegt. Im zweiten Zwischenlauf lag der Deutsche bis 250 Meter dicht hinter dem führenden Engländer Norman Wainwriaht, ging an die Spitze, doch auf den letzten 100 Metern gelang es dem stark angreifenden Ungarn van Angyel in:16,7 Minuten noch ein totes Rennen dem Deutschen abzuzwingen Dritter wurde Wainwriabt, während der Franzose Diener als Vierter ausschied. Unbestrittener Favorit der 400=Meter=Kraul ist aber der Franzose Jean Taris, der mit:57,2 Minuten im ersten Lauf weitaus der beste Schwimmer war. Bis 200 Meter behauptete der Ungar Arpad Lengyel noch die Führung, mußte aber dann Taris und den Italiener Costoli vorbei lassen und wurde schließlich auch noch von Signori=Italien geschlagen. Lengyel schied also aus. 400=Meter=Kraul. Zwischenläufe: 1. Lauf: 1. Jean Taris=Frankreich 4·57,2 Min., 2. CostoliItalien:11,4, 3. Signori=Italien:12,6; ausgeschieden Lengyel=Ungarn und Jörgensen=Dänemark.— 2. Lauf: 1. Gerhard Nüske=Deutschland und van Angvel=Ungarn in totem Rennen je:16,7, 3. Norman Wainwriah=Ensland:18,5; ausgeschieden: Diener=Frankreich. Hochbeirieb und deussche Eiege Die sportlichen Ereignisse jagen sich- Olympia wirft seine Schalten voraus Die sportlichen Ereignisse jagen einander. In Enaland hatten sich die Frauen der ganzen Welt versammelt— das heißt Frauen ist bei den meisten übertrie. ben. es waren fast durchweg junge Mädchen—. um zu sehen, welche Mannschaft die beste der Welt sei. Das letzte Mal waren es die Deutschen gewesen, und diesmal waren sie es wieder, und zwar in einer derart eindeutigen Ueberlegenheit, daß sie eigentlich nur die lamerikanischen Mädchen zu fürchten haben. Großer=Terhpreis von Zeusschland Caracciola oder Stuck? Der Große Bergpreis von Deutschland bei Freiburg hinauf auf den Schauinsland ist ein Rennen großer Tradition und wird nicht nur hierzulande, sondern auch in Der Fußball=Gau Baden wird in der neuen Saison Faßz, Sur23%, stark, beachtet. In, diesem Jahre wird die vier Gauspiele austragen. Die Termine heißen: 1. Sep= zutu“t vurz die 170 Kurven bei Rekordbesetzung durchgetember gegen Nordhessen in Pforzheim, 3. November Rückspiel gegen Nordhessen in Kassel, 4. November Rückspiel gegen Niedersachsen in Bremen und 9. September gegen Mittelrhein in Köln. Außer Gesecht gesetzt ist für die nächste Zeit unser bester Langstreckenläufer Max Syring. Der Wittenberger leidet an einer Knochenhautentzündung und mußte sich in ein Krankenhaus begeben. 35 Einzel= und 21 Mannschaftsfahrer beendeten die IV. Internationale Alpenfahrt ohne Abzug von Strafpunkten. Diese Fahrer erwarben sich damit den Gletscher= bzw. Internationalen Alpenpokal. führt. 219 Meldungen wurden abgegeben. In allen Kategorien der Wagen und Räder sind die besten Vertreter am Start— und mit der Meldung von Rudolf Caracciolo auf Mercedes=Benz und Hans Stuck auf Auto=Union steht gleichzeitig wieder die Frage nach dem besten deutschen Fahrer, neuen Rennmodell und einem neuen Bergrekord offen. 22 Rennwagen, 40 Sportwagen, 118 Salonmaschinen und 39 Beiwagenräder stehen auf der Nennungsliste. 26 Ausländer werden zu zählen sein. Im Duell Caracciola=, Stuck gipfelt das Rennen. Stuck gewann den Großen Preis von Deutschland, Caracciola das Klausenvaßren= nen— nun kommt die dritte Begegnung. Wird die Schleudertechnik Stucks oder das Zirkeln Caracciolas um die Kurven den Ausschlag geben? Uns scheint, daß der Sieger dieses Kampfes einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufstellen wird und wir glauben auch, daß in verschiedenen anderen Klassen neue Rekorde bei gutem Wetter= und Bahnverhältnissen zu erwarten sind. Bei den Sportwagen starten in der kleinsten Klasse 11, in der nächstgrößeren 13 Fahrer. Kohlrausch und Briem, die beiden Rekordinhaber werden auf Bäumer, Brudes und Bigalke achten müssen. Burggaller, Schmidt. Seibel und Hartmann steuern den.5 It. Bugatti hinauf Guy Moll tot Caracciola gestürzt, aber unverletzt. Bei dem Wagenrennen um den Acerbo=Pokal aus der Rundstrecke bei Pescara verunglückte der 20jährige Franzosen Euo Moll, der Sieger des Avusrennens 1934, auf Alsa=Romeo, tödlich. Er hatte die schnellste Runde des Tages gefahren, und wollte an dem Deutschen Ernst In Landen kand machk Wbichluß dar Exauar Maitsgislas watianalg Vasardliste aufanpahmar Dia en. Henne vorbeigehen, als er ins Schleudern geriet. Der In London fand nach Abschluß der Frauen=Weltspiele nationale Rekordliste aufzunehmen. Die anderen Län= Wagen flog aus der Bahn und Moll ein Kongreß des Frauen=Weltsportverbandes statt, bei der erklärten sich desinteressiert, erhoben aber keinen Ein=.:4 unter den Trür dag g. spruch Der deutsche Vertreter Voß begrüßte in längerer Rongreg des Fraden=Wensporr=Verbander Wichtige Beschlüsse in London dem Deutschland durch den Frauensportwart des DLV. Boß=Wupvertal, vertreten war. Der Kongreß genehnigte zuerst die Aufnahme Mandschukos in den Verband und ging dann zur Anerkennung einer Reihe neuer Weltrekorde, von denen ein Teil bei den Londoner Weltsvielen aufgestellt wurde, über. Nachstebende Rekorde erfuhren ihre Anerkennung: 60 Meter: Stella Walsh=Polen 7,3 Sek.; 80 Meter: Stella Walfh=Polen.8 Sek.; 100 Meter: Stella Walsh=Polen 11,8 Sek.; 800 Meter: Koubkova=Tschechoslowakei:12,4 Min.; 80=Meter=Hürden: Engelhardt=Deutschland 11.6 Sek.; „Staffel 100, 100. 200, 800 Meter: Damen=Hochschul— SC Prag:14.4 Min.; =mal=800=Meter=Staffel: BfB Breslau:37,4 Min.; Hochsprung aus dem Stand: Gottlieb=Oesterreich.32 Meter. Weitsprung aus dem Stand: Lyford=USA.625 Mtr.; Sveerwerfen: Gilde=USA 46,745 Meter; Kugelstoßen: Mauermener=Deutschland 14,38 Meter: Diskuswerfen: Weiß=Polen 43,79 Meter; Fünfkampf: Mauermeyer=Deutschland 377 Punkte. * Ein Antras Oesterreichs auf Einführung einer Stafel 200, 100, 80, 60 Meter, wurde angenommen. Schweden machte den Vorschlag, das Schleuderballwersen in das internationale Programm aufzunehmer. Diese Ankegung wurde von Deutschland unterstützt. Der Kongreß war der Ansicht, daß die Frage der Aufnahme dieser Sportart noch ein weiteres Jahr geprüft werden soll. Der Frauen=Weltsportverband beabsichtigt, einen Verbendungsmann zum Olomvischen Komitee in Berlin zu bestimmen. Sie gab dem deutschen Vertreter anheim, eine geeignete Persönlichkeit namhaft zu machen. In der technischen Kommission ist Deutschland durch Voß und Frau von Ostini vertreten. Die Angelsachsen(England und seine Dominions) machten den Vorschlag, die Zeiten über 100, 220, 880,=mal=100=Bards in die interWanderlust Frankfurt wieder Meister Am Montag wurde in Leipzig noch die deutsche Sechser=Radball=Meisterschaft entschieden. 16 Mannschaften stritten um den Titel und erst bei einbrechender Dunkelheit war das letzte Spiel zu Ende. Die Errechnung der Plätze nahm aber lange Zeit in Ansoruch und in später Stunde wurde folgendes Ergebnis verkündet: Wanderlust Frankfurt Meister, 2. R. Sv. V. Essen(Werden 87, 3. T6 Lindenau, 4. Turnerschaft Erfurt. Leiche unter den Trümmern des Wagens geborgen vegrußte in langerer werden.— Rudolf Caracciola, der das Rennen zuRede einen wichtigen deutschen Vorschlag Deutschland erst in toller Fohrt anführte, überschlug sich, blieb aber wünscht, daß das Vollprogramm der Frauen=Weltsviele wie ein Wunder unverle" in dem olompischen Programm Aufnahme findet, fallsgnner anderiegt. sich der Internationale Leichtathletik=Verband dazu entschließt. So könnten die Frauen=Weltsviele fortfallen. Der Kongreß war der Ansicht, daß seine Vertreter bei der JAAF(Internationaler Leichtathletik=Verband), Voß=Deutschlan d. Marchand=England und SterbaPolen) in diesem Sinne bei der nächsten Tagung mit den führenden Männern der IAAF verhandeln sollen. Da man das Ergebnis dieser Verhandlungen abwarten will, entschloß man sich, die Frauen=Weltsviele 1938 noch nicht zu vergeben. Der nächste Kongreß ist 1936 in Berlin; falls die Verhandlungen mit der IAAF es erfordern, soll aber schon eher einberufen werden. Voß wurde bei der Neubildung des Vorstandes Vizepräsident. Frau Millart=Paris, die Gründerin des Verbandes, behält das Präsidium. zum Ziel. Zoller ist auch mit seiner Neukonstruktion am Start in der.5 lt. Rennwagenklasse, wo auch vier Bugattis und drei Maseratis starten, während Alfa Romeo in der 3000=ccm=Klasse den Ton angibt. Bei den Motorrädern erwarten wir in der 250=ccmKlasse einen deutschen Sieg durch einen der 12 DKWFahrer(wahrscheinlich Winkler=Chemnitz). Bei den „350ern“ stellen 8 Rudge und 10 Imperia Rudge das Hauptkontigent. Loof, Kohfink, Schanz und Bodmer sind die beachtenswertesten Fahrer der ausländischen Modelle und werden, daß Geiß=DKW kaum starten kann, gegen Mellmann=NSl das Uebergewicht haben. Der Kölner Soenius geht nach seinem Kölner Erfolg in der Halbliter=Klasse auf NSl mit gulen Aussichten an den Start, muß aber auf Rüttchen, Runtsch, Winkler, Roese, Mansfeld achten. 39 Beiwagenmaschinen werden dazu noch abgelassen. Favoriten sind Babl, Möritz, Weyres, Ebrlenbruch und Loof. In der Schweiz waren die Ruderer Europas am Werk. Wenn die Deutschen, die bekanntlich bei der Henleyregatta bewiesen. im Rudersport erstklassige Leute besitzen, trotz der beiden im groben Stil errungenen Europameisterschaften im großen ganzen diesmal nicht so gut abschnitten, wir wir das zu Hause vielleicht erwartet hatten, so muß darauf hingewiesen werden, daß Deutschland aus Gründen. die uns heute nicht mehr bekannt sind. 21 Jahre lang den Eurovameisterschaften der Ruderer ferngeblieben ist und diesmal zum ersten Male wieder daran teilnahm. Kein Wunder also. wenn unsere Leute etwas Lampenfieber hatten und sich nicht ganz so entwickeln konnten. In Irland ist ein großes Reitturnier im Gange. bei dem die Deutschen sich tapfer schlugen. In Maadeburg wurden die Europameisterschaften der Schwimmer ausgetragen, eine wildbewegte Schlacht, bei der das Beste da war, was es außer Amerika. Japan und Australien usw aibt Deutschland hat in seiner Mannschaft in ihrer Gesamtheit eine Waffe, die nicht zu unterschätzen ist, wodurch es uns leicht werden dürfte, jedem Lande der Welt. mit Ausnahme von Amerika und Japan. in einem Mannschaftskampf Paroli zu bieten. Dagegen sind die Einzelleistungen unserer Leute nicht so. daß wir auf den Olympischen Spielen etwas zu bestellen hätten. Vielleicht kann hier noch einiges geändert werden. In Leipzia wurden die Weltmeisterschaften der Radfahrer ausgetragen. Europas Elite war zur Stelle. Das, was wir wußten, wurde bestätigt, daß nämlich die Deutschen unter den Rennfahrern der Welt eine nicht zu verachtende Stellung einnehmen. In einem Lande. in dem derart viele Rennbahnen den Fahrern Brot und Arbeit geben, muß ja allmählich eine stattliche Anzahl Spitzenfahrer zusammenkommen. Hambura bescherte uns die Deutschen Kanumeisterschaften. Hamburg hatte aber auch die Deutschen Tennismeisterschaften abzuwickeln, bei denen uns nur eines störte. nämlich die schlechte internationale Besetzung. Und durch die Alpen samt Umgebung tobte die Meute der Alpenfahrer, die sich alle eingefunden haben, um an der ersten internationalen Landesveranstaltung des DDAC teilzunehmen. Wohin man blickt. Hochbetrieb im Sport. Die ganze Welt fiebert. Olympia wirft seine Schatten voraus. und überall wird bereits geprobt. damit man im nächsten Jahre auf allen Gebieten die Besten aussuchen kann, auf die man sich ein weiteres Jahr stützen wird. Die wirklich besten Spieler der Welt sind in Amerika. wo in Forest Hill die amerikanischen Meisterschaften abgewickelt werden, die den Spielern von Weltklasse wichtiger waren als die unseren. Obwohl also nur die zweite Klasse des Auslandes zur Stelle war, kam von den deutschen Nachwuchsspielern kein einziger unter die letzten vier. Weltmeister Speicher nicht in Seipsig Der vorjährige Weltmeister der Berufsstraßenfahrer, Georges Speicher(Frankreich), kann seinen Titel in Leipzig nicht verteidigen. Am Sonntag tat Speicher bei einem Rennen in Namur einen bösen Sturz, wobei über=mal==Minuten austragen. Die bisher übliche er sich exheblich verletzte. Für ihn springt der Tour de:5; Herren=Doypel: Hare Coover— Henkel Rundenzeit war 2 mal 3 und einmal vier Minuten. Es France=Sieger, A Magne, ein, der zusammen mit Luviot Denker:4,:6,:4; Tucken Liniler— Kuhlmann(Tuvsind aber auch Kämpfe über=mal==Minuten erlaubt. und Lavebie Frankreichs Farben vertritt. ben•2, 611. Die Amateurboxer werden in Zukunft ihre Kämpfe Tennis=Länderkampf Deutschland-England In Hannover begann am Dienstag der Tennis=Länderkampf Deutschland gegen England. Bei prächtigem Wetter hatten sich zahlreiche Zuschauer eingefunden die durchweg spannende Kämpfe zu sehen bekamen. Nach dem ersten Tage steht der Kampf unentschieden:6. Besonders gut haben unsere Damen abgeschnitten: Cilli Außem und Marieluise Horn konnten ihre Spiele gegen Pegay Scriven und Miß Lole sicher gewinnen. Im Herren=Einzel erlitten wir die üblichen Niederlagen; sowohl Kuhlmann als auch Tübben konnten sich gegen Hare bezw. Cooper nicht durchsetzen. In den Dovvelspielen errangen wir vier Siege bei der gleichen Anzahl Niederlagen. Die Ergebnisse: Damen=Einzel: Außem— Scriven:0,:6, •4; Horn— Lole:6,:4,:4. Herren=Einzel: Hare— Kuhlmann:1,:6: Coover— Tübben:6,:3, :3. Gemischtes Dovpel: Außem Henkel— Seriven(Tuckev:3,:1; Horn Denker— Lole Trinkler:2, :6,:3; Schneider Kuhlmann—. Hardwick Hare:3, •4; Dearman Coover— Ehepaar Schomburgk:5.:1. Damen=Doppel: Horn Schneider— Scriven Hardwick:2,:3; Dearman Lyle— Außem Schneider:2, •5, Herren=Dovvel; Haxe Coover— Henkel Nr. 187 Donnerstag, den 16. August 1934 Heimtehr der Ressenicher im Triumphzag Vonn und Kessenich ehren den deutschen Meister, den Gechser=Kunstreigen des Radtouristen=Vereins Bonn=Süd— Antelinahue der Bonner Sportgemeinde— Fahnen und Freude in Kessenich Sie sind wieder daheim, die Kessenicher Jungens, die in Leipzig zum vierten Male die deutsche Meisterschaftstrophäe erringen konnten. Sportliche Siege nach schwerem Kampf gegen starke Konkurrenten sind der Würdigung wert. Liebe zum Sport läßt große Taten geschehen. Ungeheuer viel Arbeit, Selbstdisziplin und Nervenkraft kostet der Weg zur deutschen Meisterschaft. Gerade das Kunstradjahren verlangt eine 100proz. Beherrschung des Körvers, da immer mit der Tücke des Objektes gerechnet werden muß. Hoffnungsvoll fuhren die Bonner nach Leipzig. groß war das Startfieber bei allen, hart war der Kampf und um so größer der Erfolg. Freude herrscht bei den Kessenichern, daheim gehen die Fahnen am Siegesmast hoch. In technischer Vollendung siegten die Bonner, mit akrobatischer Grazie und Vollendung. Zwei Werturteile seien angefügt: Der Dresdner Anzeiger schreibt: Für den Sechser=Kunstreigen kam ernstlich nur RTV. Bonn=Süd 1898 in Frage. Ihr rheinisch=temperamentvoller Schwung holte erstaunliche Flüssigkeit exakt beherrschter Figuren mit spielender Eleganz heraus. Allerdings erst nach Ueberwindung einer Anfangsaufregung. Die unmöglichsten Drehungen klappten, ohne daß einer den anderen gegenseitig anstieß. Fabelhaft ihre Doppelmühle, später eine Auflösung zum Kreis rückwärts.“ Die B3. am Mittag in Berlin, wie auch fast alle größten Tageszeitungen Deutschlands brachten im Bevicht über die Saalsportmeisterschaften von ihrer Zentralstelle des Deutschen Nachrichtenbüros aus beliefert den Satz:„Eine Klasse für sich waren im Sechser=Kunstreigen die Bonner Radtouristen.“ Das Berliner Verbandsorgan des Deutschen Radfahrer=Verbandes schreibt über die Leipziger Erfolge der Kessenicher Radtouristen folgendes: „Da waren besonders die baldbeliebten„Sechs" des Radtouristen=Vereins 1898 Bonn=Süd, die sich über die Vorwettbewerbe bis zur Entscheidung stufenweise emvorarbeiteten, erst morgens nur 317.6 Punkte, dagegen aber abends bei den Entscheidungskämpfen 342.8 Punkte erringen konnten und damit stürmisch gefeierter Mannschaftssieger im Sechser=Kunstreigen um die deutsche Meisterschaft wurden. Präzise, wie ein Uhrwerk arbeitend, absolvierten sie ihre Meisterleistung, die allerseits anerkannt wurde. Flottweg=Kassel ist auch eine gute Einheit, die zukünftig gewiß bei gleichartigen Meisterschaftsentscheidungen mitsprechen wird..... Bei den Bonnern entschied die Schwierigkeit und abends auch die prachtvolle Ausführung den Sieg.. Die Beifallfreudigkeit des festfrohen Hauses steigerte sich noch mehr, als die im schmucken, braunen Sportdreß auftretenden Kessenicher erschienen. Es herrschte lautlose Stille, als die Bonner ihren Reigen nach der zarten Musikweise der„Serenata“ von Toselli vorführten. Jedesmal kam Bewegung in das dichtgefüllte Haus, wenn die Künstler des Pedals wieder eine ihrer schwierigste illebungen zeigten. Beifallüberschüttet traten die neuen Meister ab vom Parkett. Sie galten den Abend über als die Lieblinge des Publikums.“ * „Leipziger Allerlei“ wurde den siegreichen Mannen nach dem Treisen serviert, es gab rheinische Abende, Rundjahrten. Besichtigungen. Es fehlte auch nicht an Ueberraschungen. Im Standquartier im Hotel„Rheinischer Hof“ deckte die Wirtin eine schöne Kafseetase! mit Gebäck und Kuchen, beim Abschied überreichte sie der siegreichen Mannschaft ein Prachterzeugnis der Meißner Porzellanmanusaktur und jedem Fahrer ein herrliches Blumenangebinde. Frohgelaunt wurde die Rückfahrt angetreten. Die Schriftleitung der Deutschen Reichszeitung dankt dem lustigen„sechsblättrigen Kleeblatt“ für die Kartengüße aus der Messestadt und wünscht die Siegesvalme„ad multos annos“. Am Völkerschlachtdenkmal sang man zum Abschied im Kupvelbau den Rheinischen Sängergruß, der Omnibus rollte dann durch die herrlichen Fluren, erklomm den steilen Hang zur Wartburg. um nun der Heimat zu zu rattern bei freudigem Gesang der Insassen und singendem Motorgemekker. Am Dienstag abend kam man in Rüdesheim an, ein prächtiger Schoppen war der Gruß an den Vater Rbein. * Währenddessen rüstete Bonn. Kreisführer Pannes und der stellv. Führer des Ortsausschusses für Leibesübungen Herr Haberland riefen zur Teilnahme am Festzug auf. In Kessenich war der Ort ein einziger Triumphbogen, zum vierten Male eine siegreiche Heimkehr. Dann rollte das festliche Geschehen ab, bunt und mannigjaltig in der Freude. einzig in der zur Schau getragenen Solidarität der Sportvereine Bonns. Man fühlte es neulich bei den siegreichen Siegfrieden in Nürnberg und nun bei den Radtouristen in Leipzig: Kessenich nimmt im Bonner Sport einen wichtigen Platz ein, dort herrscht noch aufrichtige. unverbildete Sportauffassung, die zu großen Leistungen aufwächst, dort wurde daher auch die Würdigung des Sieges ein Volksfest des ganzen Vorortes. * Der 1. Akt hatte den Bonner Markt zur Schaustätte. Die Radivortvereine sammelten sich früh um.30 Uhr auf dem Bottlerplatz mit ihren Rädern und Standarten, die vielen andern Sportler Bonns auf andern Plätzen. Man ordnete sich aus dem Markt zu einer wohlgeformten Einheit. Tausende von Menschen umsäumten den Marktplatz, die abendlich sinkende Sonne ließ ihre letzten wärmenden Strahlen auf das festliche Bild nieder, erwartungsvoll harrte die Menge. Der große Reiseomnibus der Verkehrsgesellschaft kam in Sicht mit Girlanden geschmückt, auf der Breitseite große Inschriften mit dem Woher und Wohin. Schon gegen 6 Uhr war man in Codesberg eingetroffen, wo die letzte Kaffeeschlacht stattfand, wo die Meistermannschaft ihre schmucke braune Sporttracht anlegte und sich als Sieger den Fotografen stellte. Am Stockentor in Bonn wartete der Festzug auf die Radtouristen. * Musik kündete das Nahen des sportlichen Festzuges, der von einer Gruppe jugendlicher Radfahrer eröffnet wurde. Auf blumenbekränzten Rädern folgten dann die siegreichen Sechs, die in ihrer Bescheidenheit unter einer solchen Fülle von Huldigungen und Ehrungen ganz gerührt und erdrückt waren. Vor dem Rathaus wieder mit den Bannern die Bonner Sportvereine in Aufstellung, echostark pflanzte sich das AllHeil über den weiten Marktplatz fort. Diese sportliche Siegesfeier erfaßte alle, jung und alt, alle nahmenmußten umkehren, sie bekamen keinen Einlaß, groß, regen Anteil an diesem Erfolg der wackeren Kessenicher. Stadtrat Dr. Hirtz, der behördliche Sachwalter des Bonner Sports, hieß die Meisterfahrer mit den Worten herzlichster Begrüßung wieder in den Mauern Bonns willkommen, Herr Peter Saftig sprach im Namen des Ortsausschusses Bonn=Kessenich. Jungen und Mädel sagten Prologe usw. Aus all dem Geschehen bekam man immer wieder den lebendigen Eindruck, hier feiert der reine wahre Amateursport, seine besten Triumphe. * Groß war auch die Zahl der Schlachtenbummler. Viele ältere Mitglieder wurden von ihren Frauen mit Blumensträußen überrascht, sie hatten sich alle gut aufgeführt und auch fleißig geschrieben. Im sehr groß war war allein die Zahl der erschienenen Ehrengäste. Unter schneidigen Märschen rückten die Banner in den Saal, ein Beifallssturm empjing die Meister, die bald an ihren Tischen von einem Berg von Blumen verdeckt wurden. * Der Reigen der Festredner begann. Dr. Hirz als Vertreter des Oberbürgermeisters, betonte die große Anteilnahme der Stadt und beglückwünschte die Kessenicher zu ihren beiden deutschen Meistermannschaften, er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Stadt im nächsten Jahre in der Lage wäre, noch mehr den Sport unterstützen zu können. Als Anerkennung wurde dem Vereinsführer Sodoge eine Radierung des Bonner Rathauses mit Widmung überreicht. Stolz und freudig bewegt waren die Worte des Gauführers ThoDer Deutsche Meister im Sechser=Kunstfahren, Radtouristen=Verein 1898 Bonn=Süd“, mit den Meistermedaillen und den Meisterkränzen, links der Vereinsführer. Herr Sodoge, rechts Vergnügungskommissar Brinkmann. Voll des Lobes sind alle Teilnehmer über die ausgezeichnete Leistung des Omnibusführers Scharf. der 1200 Kilometer in diesen Tagen zu fahren hatte, bekränzt und beschriftet kam der„Bus“ mit dem Meister und den Schlachtenbummlern in Bonn wieder an. Wagen herrschte frohe Festlaune, in Rüdesheim war ein solcher Fremdenbetrieb, daß in der letzten Nacht zehn Personen im Omnibus übernachten mußten. Reisemarschall Brinkmann, der Unverwüstliche, gab die letzten Richtlinien, dann legte er sein Amt nieder. Manche Nacht hat er geopfert mit dem wackeren Vereinskämpen Sodoge, dem im Verein mit dem Propagandawart Virneburg ein besonderes Lob gebührt. * Die deutschen Lieder und das Fanfarengeschmetter der Hitlerjugend waren die feierlichen Bekenntnisse der Sportler zum Deutschtum und zum Führer. Unter Voranmarsch einer Kapelle setzte sich der Festzug in Bewegung, an den Straßen standen die Menschen in dichten Reihen, Zurufe und All=Heils waren immer wieder Ausdruck des herzlichen Wiedersehns und Willkomms. Es regnete Blumen, langsam und bedächtig rollten die Sieger dem Heimatort zu, der Hochburg des deutschen Saalsportes. Die Straßen, die der Zug berührte, Hofgarten, Lennestraße, Niebuhrstraße usw., hatten Fahnen am Siegesmast hochgezogen, aus vielen Fenstern warfen Sportsfreunde Blumen und Angebinde. Je näher es auf Kessenich zuging, um so größer und mächtiger wurde die Begeisterung, sie wuchs lawinenartig an, als man den Ausgang Kessenichs erreicht hatte. Hie war festlicher Empfang. * Alle Vereine waren zur Stelle mit Bannern und Fahnen. Ein Fahnenmeer in allen Straßen, Kessenich erlebte seinen größten sportlichen Triumphzug. Vier starke Musikkapellen marschierten im langen F eg. allerorts wurden auch die ebenfalls mitmarschierenden deutschen Meister, die Siegfrieden, begrüßt, Kessenich stand einfach Kopf, keiner wollte fehlen. Beängstigende Fülle in den Straßen, wie Trauben hingen die Menschen aus den Fenstern, Schlachtrufe ertönen. Vor dem Festlokal Kemp war kein Durchkommen, Tausende begehrten Einloß, um Zeuge der ersten Siegesfeier zu sein, tausende mas, der Herrn Sodoge in Anerkennung seiner großen Verdienste einen Goldpokal schenkte. Es folgten dann die Begrüßungsansprachen der Herren Mühr, Pannes, Saftig, und des Ortsgruppenführers der NSOAP., Herrn Weller. * Ein Riesen=Lorbeerkranz mit Schleifen wurde der Mannschaft übergeben. Musik und vorzügliche Darbietungen des Gesangvereins Liederkranz steigerten die Siegeslaune und die Festfreude. Aus stillem Winkel nahmen die alten Eltern Sodoges, die vor kurzem das Fest der goldenen Hochzeit feierten, und der alte Vereinsgründer Schmitz an dem Geschehen teil. An ihrem Tisch sah man auch die Herren Köthke und Direktor Stevens aus Köln. Aus allen Teilen Westdeutschlands und des weiten Vaterlandes waren Glückwunschtelegramme eingelaufen, die Blumenspenden mußten auf Wagen fortgefahren werden, sie wollten kein Ende nehmen. Die Frauen und Mädels des Vereins hatten einen herrlichen Frühstückskorb gestiftet, der nach all den großen Strapazen den lustigen Sechsern gut bekommen wird. * Herr Sodoge dankte, dankte aus bewegtem Herzen, einen solchen Riesenempfang hätten sie nicht erwartet, das hieße, die Kräfte noch stärker anspannen, um auch für das nächste Jahr die Meisterschaft zu sichern. Herr Weller hatte recht, wenn er sagte, daß Kessenich drei Meisterschaften hat, die dritte ist die der echten wahren Volksgemeinschaft. Alle Vereine trugen zur Verschönerung des Abends bei. Der Turnverein Rheinland bot Prachtleistungen am Reck, die Radsportverein Eintracht und Falke, Poppelsdorf, waren mit ihren bekannten Reigen erschienen, dann trat die siegreiche deutsche Meistermannschaft der Siegfrieden auf den Plan. Die Uebungen klappten wie am Schnürchen trotz des großen Raummangels. Tosender Beifall brandete durch den Saal und nach dem sportlichen Teil des Abends sang man mit heller Begeisterung das Deutschlandlied und das Horst=Wessel=Lied. Kessenich verstand es meisterhaft, seine Meister zu ehren.—01— Fußball Zu dem am Sonntag stattfindenden Spiel PostTura komb. gegen Beuel 06 treten beide Mannschaften in folgender Aufstellung an: Beuel: Lambertz Pütz Schmitt Merz Müller Klein F. Elbern M. Elbern B. Elbern Joe Elbern Schmitt Post=Tura: Brust Fenger Knoch Monjour Hoffmann 2 Henseler Balkhausen Bremenkamp Römer Herbst Betzgen Beuel muß leider auf seinen Verteidiger Muthmann verzichten, der im Augenblick nicht in Bonn ist, jedoch dürfte derselbe durch Pütz annehmbar ersetzt sein. Die Kombination tritt dazu wohl mit den z. Zt besten Spielern ihrer Vereine an und dürfte der Ausgang des Treffens völlig offen sein. Am Samstag, den 25. August, wird Beuel gegen Tubantia Antwerpen spielen. Turaspieler werden die Beueler Elf verstärken. Die Veranstaltungen der Turner Saarlandtreuestaffel, Wasserfahrersportfest, Einweihung der Jugendherberge des ATV., Alterotreffen. Am kommenden Sonntag findet in Rolandswerth das traditionelle Sportfest der Wasserfahrer statt. Es besteht dies in der Hauptsache aus wassersportlichen Wettkämpfen, Rennen usw., ferner werden aber auch einige volkstümliche Wettbewerbe ausgetragen. Die Veranstaltung beginnt am Samstag mit einem Zeltlager=Landsmannschaftabend. Am Sonntag ist Abnahme für das Turn= und Sportabzeichen im Hafen von Oberwinter. Zum Gedenken an den 11. August wird am Sonntag vormittag wieder die große Jahn=Gedächtnisstaffel ausgetragen, bei der 1 100 Meter=, 1 400 Meter=Läufer, 1 200 Meter=Schwimmer, 1 800 Meter=Einzelpaddler und 1 2500 Meter=Zweier= paddler eingesetzt werden. Der Start ist in Oberwinter, das Ziel am Zeltlager in Rolandswerth. Die verschiedenen Einer, Zweier, Anfänger Einer und Zweier für Damen und Herren, im Vierer Kajack, ferner ein Kanukampfspiel kommen nachmittags zur Durchführung. Alle aber, die om Samstag in Rolandswerth eintreffen, dürfen die Beschaffung des Stimmscheines für dir Wahl nicht vergessen, damit sie am Sonntag ihre Pflicht erfüllen können. Leiter der Veranstaltung ist der Kreiskannobmann K. Herber, Bonn=Loestr. 9, an den auch die Meldungen zu richten sind. * Der Allgemeine Tuenverein Vonn weiht ferner am kommenden Sonntagnachmittag seine Jugendherberge— auch Landheim genannt— in Kurtenberg(Rheinbacher Wald) ein. Wir brachten kürzlich in einem Bericht ein Bild über die Entstehung dieses vorbildlichen Heimes, daß von den Mitgliedern in zäher unermädlicher Arbeit geschaffen wurde. Mit mehreren Autos werden die Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereins nach Kurtenberg gebracht. Doselbst wird die Einweihung, unter Anwesenheit von Behördenvertretern und Vertretern der D. T. von turnerischen und sportlichen Darbietungen der Turner und Tunerinnen umrahmt. Gleichfalls im Rahmon der Veranstaltung findet ein Fußballspiel: Sportv. Neunkirchen— A2B. Vonn um die Mittagszeit statt. * Am 26. August läuft die große Saarlandtreuestaffel. Aus dem ganzen Reiche, von den äußersten Enden unseres Vaterlandes kommt die Staffel in 11 Haupt= und einer großen Anzahl Nebenläufen auf dem Ehrenbreitstein zusammen. Daselbst findet die große Saarkundgebung statt, bei der der Führer A. Hitler, anwesend ist. Durch das hiesige Kreisgebiet kommen zwei Staffeln, die hier weitergeführt werden. Wie wir hören, wird die Faltbootabteilung des ATV. Bonn auf der Strecke Horchheim=Braubach= Koblenz in der Staffel eingesetzt und wird deshalb schon Samstags nachmittags von Bonn abfahren, um Sonntags in aller Frühe startfertig zu sein. Bekanntlich wird die Staffel Tag und Nacht gelausen, wo sich Gewässer, Flüsse entgegenstellen, wird sie durch Schwimmer weitergeführt. Diese Riesenstaffel wurde der DT. übertragen, weil diese in solchen großen Staffelläufen— man denke an die Goetzstaffel und vor allem an den Großen Hermannslauf vor einigen Jahren, ihre Erfahrung hat. Auf diese großzügige Veranstaltung kommen wir noch näher zurück. * Die Altersturner treffen sich am 2. September in Oberkassel. In jedem Jahre veranstaltet der Kreis sein Alterstreffen, da stehen sich die alten Kämpen in Mehr= und Einzel=, nicht zuletzt in Mannschaftskämpfen, gegenüber. Tennis=Turnier in Bad Neuenahr. Das Bad Neuenahrer Tennis=Turnier vom 30. August bis 2. September wird einen ganz internationalen Charakter tragen. Während im letzten Jahre die Ranglisten und Spitzenspieler des In= und Auslandes vom Turnier ausgeschlossen waren, ist in diesem Jahre wiederum die Ranglistenklasse zugelassen. Es sind Verhandlungen wegen der Teilnahme von ausländischen und deutschen Spitzenspielern im Gange. Aus dem Siegkreis. ü Lülsdorf: Rheinfahrt nach Erpel: Die von der Dorfgemeinschaft geplante Rheinfahrt ist endgültig auf Sonntag, den 26. August festgesetzt. Die Fahr: geht auf einem Köln Düsseldorfer Dampfer von statten, der 11.20 Uhr ab Wesseling fährt. Den Anschluß an den Dampfer vermittelt die Fähre in Lülsdorf, und zwak setzen die Jugendlichen bis 21 Jahre um 10.45 Uhr über, die Männer 10.55 Uhr, und die Frauen um 11.05 Uhr. Dae Fahrtleitung macht darauf aufmerksam, daß diese Zeiten pünktlich eingehalten werden. Die Fahrt geht bis Erpel, wo im Hotel„Rheingold“ eingekehrt wird. Dort finden Volksbelustigungen und Tanz statt. Eine Musikkapelle wird mitgeführt. 1 Niederkassel: Die Veröffentlichungen der Amtsverwaltung werden durch einwöchigen Aushang im Bekanntmachungskasten und durch Ausschellen in den Ortschaften(alle 100 Meter) bekannt gemacht. Freunde werbi###: Saarze.:asse 1