Bonner Stadt=Anzeiger *——* Godesberger Volkszeitung Sieg=Rhein=Zeitung Erscheint täglich außer Sonn= u. Feiertags. Bezugspreis monatlich.— Mk.(einschl. ca..— Mk. Transportkosten lt. Ums.=St.=Ges.). Montag, den 13. August 1934(Lippolylus) „ Vonn, Rosental. Hauptgeschäftestelle: Sürst 1. Fernsprecher: Sommelnummer 4141; nach„Geschäftsschluß und Sonn= und Feiertags: Redaktion 4141(Privat Köllen 4143). Bankverbindung: Stadt. Sparkasse Bonn. Postscheck: Koln 102 535.— Anzeigenpreise siehe Pflichtindruck. A. fum VrUnguft „Es gibt nur einen Jührer, den Jührer Deutschlands— Adolf Hitler“. DRB Amberg, 12. August. Im Rahmen der 900=Jahrseier der Stadt Amberg sprachen am Sonntag auf einer großen Grenzlandkundgebung die Staatsminister Schemm und Esser. Staatsminister Schemm ging von dem Ereignis am Tannenbergdenkmal aus und lenkte dann den Blick der Zuhörer auf den 19 August, an dem das deutsche Volk zum Dienst für Volk und Vaterland antrete. Die Ostmark habe am 19. August eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe zu erfüllen; das Wahlergebnis in der Ostmark sei von um so größerer Bedeutung, weil nebenan eine artfremde Bevölkerung sitze. Es gelte, ein Ergebnis zu erzielen, das noch über dasjenige der letzten Wahl hinausgeht und ein solches Ergebnis sei identisch mit einem außenpolitischen Erfolg. Feiche nan1 August keinerlei Entschuldigung, seiner andarheit genügen. Es sei hochaualisizierte Grenz richtete der Minitere vitd. Schlehlich am 19. Auguskt Lte. Den Appell an die Versammlung, dem Tekan. die Stimme Adolf Hitler zu geben, ugentsvollstrecker des verstorbenen ReichsprästKampfes gezeigt habe, der Grundsatz„Treue um Treue“ müsse stets Geltung haben. Es käme nicht in Frage, daß sich aus irgendeiner Säule der Partei, SA, SS, PO oder welche es immer sei, ein Führer emporschwinge. Es gebe nur einen Führer, den Führer Deutschlands Adolf Hitler. Nach dem Chef des Stabes nahm Gruppenführer Prinz August Wilhelm Gelegenheit, die Kameraden der Arbeitsfront an die Verdienste und Erfolge des Führers zu gemahnen. Der Tod des greisen Feldmarschalls lege dem ganzen Volke eine große Verpflichtung auf, dem Mann, dem er selbst vertraut habe, das gleiche große Vertrauen entgegenzubringen. Der Führer habe sich das Herz des ganzen Volkes errungen. Er werde auch die Stimmen der Nation erringen. Kurzparolen Kein Recht ohne Macht, Keine Macht ohne Einheit, Dem Wahrer deutscher Einheit Dein„Ja“ Es sprechen Persönlichkeiten aller Lebenskreise. DRB Berlin, 12. August. Der Deutsche Rundfunk bringt in der Woche vom 13. bis 19. August täglich um 8, 14, 16 und 20 Uhr drei Minuten Kurzparolen zur Volksabstimmung. ] Es sprechen Persönlichkeiten aller Lebenskreise des deutschen Volkes. Wie wir erfahren, sprechen u. a. der preußische Ministerpräsident Hermann Goering, Reichsminister Walter Darré und Reichsminister Franz Seldte, ferner Reichssportführer von Tschammer und Osten und aktive Sportler, wie Hans! Stuck, Hans Heinz Sievert, Otto Peltzer und Hanne Sobeck. Literatur und Bühne sind u. a. vertreten durch Hans Friedrich Blunck, Rainer Maria Schlösser und Heinrich George. Aus der Wirtschaft hört man Krupp von Bohlen und Hal bach und Dr. Dorpmüller. Es werden sprechen der Vater des ermordeten Norkus und der Bruder des Hitler=Mannes Udo Curth. Es sprechen Wini fred Wagner, Oberst von Hindenburg Prof. Hans Pfitzner, Prof. Hausegger und Prof. Sauerbruch, Reichsbankpräsident Dr. Schacht, Ritter von Epp, Dr. Frank II, Werner Beumelburg, Dr. Hugo Eckener, Baldur von Schirach, Bruno Lörzer, General Litzmann und Prinz August Wilhelm. Hören wird man serner Männer der Arbeitsfront und nicht zuletzt alte Kämpfer der Partei, so u. a. Max Grabsch, den alten Schlesienkämpfer mit der Parteinummer 2070. Wahlvorbereitungen im RSDFV(Stahlhelm). DNB Berlin, 12. August. Durch seinen Aufruf zum 19. August hat der Bundesführer des NSDFB(Stahlhelm), Reichsarbeitsminister Franz Seldte, den Bund in den Dienst der Vorbereitung für die Volksabstimmung gestellt. Aus diesem Grunde ist auch der an sich bis zum 18. August für den RSDFB (Stahlhelm) angeordnete Urlaub so weit beschränkt worden, daß die Angehörigen des Bundes für die Werbung voll eingesetzt werden können. Darauf sprach Staatsminister Hermann Essex. Die Welt habe in diesen Tagen erkannt, daß Deutschland als Volk ein Faktor in dieser Welt ist und bleibt, weil es zurückgekehrt ist zu jener Kraft, die in der Einigkeit einer Nation liegt. Das Ergebnis des 19. August werde sein: Ganz Deutschland gibt jenem die Hand, dem der tote Hindenburg die Hände gegeben hat. Deutschland, das größte Arbeitsvolk der Welt, könne nur vertreten werden durch einen deutschen Arbeitsmann. Deutschland, das größte idealistische Volk der Welt, könne keinen anderen Führer haben, als den, der für sein Ideal gehungert und gekämpft hat, Adolf Hitler, der uns das schönste Programm geschenkt hat: Gemeinnutz geht vor Eigennutz, das Volk über den einzelnen! Staatsminister Esser streifte dann den Jahrhundertgedanken der Stadt Amberg und erklärte, wenn einmal nach hundert Jahren ein Geschlecht zurückblickt auf das heutige, dann solle man sagen, unsere Großväter und Urgroßväter der damaligen Zeit haben in Wahrheit den Grund wieder gelegt für die Existenz der künftigen Geschlechter. Größer und gewaltiger sei noch nie auf eines Menschen Schultern die Verantwortung gelegt worden als auf Adolf Hitler. ..B. Hannover, 12. Aug. Auf einer großen Kundgebung der Deutschen Arbeitsfront in Hannover hielt, von stürmischem Beifall begrüßt, der Chef des Stabes Lutze eine Ansprache, in der er Kampf und Ziele der nationalsozialistischen Bewegung darlegte. Der Soldat des Dritten Reiches, so führte der Chef des Stabes aus, und der Soldat der Arbeit seien sich ihrer Zusammengehörigkeit bewußt geworden. Alle Parteiverbände und Organisationen ständen in einem großen Ziele zusammen, dem Führer Adolf Hitler den Weg zu einem nationalsozialistischen Deutschland bereiten zu helfen. Er selbst habe, an welcher Stelle und in welcher Eigenschaft es immer geschehen sei, stets nur für den Führer gekämpft. Er tue es auch jetzt. Das deutsche Volk fühle sich eins mit dem Führer, der für den ärmsten Sohn des Volkes kämpfe. Es sei die Pflicht aller, dafür zu kämpfen, daß im neuen Deutschland nur ein Grundsatz Geltung habe: Wie ist der Mann und was leistet er für sein Volk und Vaterland? Wie das Ziel des Führers innerpolitisch die restlose Eingliederung aller in den Arbeitsprozeß und die Schaffung gesunderer Lebensbedingungen sei, so sei es außenpolitisch die Wiederherstellung des deutschen Ansehens vor der Welt. Jeder Deutsche müsse dafür kämpfen, daß der Führer auch nach dem 19. August seine Arbeit am Wohl des deutschen Volkes fortsetzen könne. Was die nationalsozialistische Bewegung in den 14 Jahren ihres Besprechung Mussolini— Starhemberg Die italienischen Truppen bleiben am Brenner Die Begegnung von Ostia Im Falle zwangsweiser Beitreibung der Anzeigenbeträge kommt jeder Nachlaß, auch der Werbemittlernachlaß, in Wegfall. Nr. 184— 63. Jahrgang Der Abflimmung enigegen Der Sinn des 19. August. Am kommenden Sonntag, dem 19. August, wird das deutsche Volk wieder einmal zur Wahlurne schreiten. Es handelt sich dabei allerdings nicht um eine Wahl im herkömmlichen Sinne, wie sie uns in den hinter uns liegenden Jahren zu einer häufigen, wenn auch kaum liebgewonnenen Gewohnheit geworden war. Auf den Unterschied gegenüber den früheren Wahlen im demokratischen Sinne haben wir bereits in unserer letzten Ausgabe hingewiesen. Es geht vielmehr darum, die einheitliche Haltung des deutschen Volkes vor aller Welt darzutun. Mit dem Beschluß der Reichsregierung vom 2. August, das Amt des Reichspräsidenten mit dem des Reichskanzlers zu vereinigen, sind die Befugnisse des Reichspräsidenten auf den Führer und Reichskanzler übergegangen. Dieser Beschluß ist rechtskräftig und verfassungsmäßig. Hat doch die Regierung auf Grund der ihr vom alten Reichstag erteilten Ermächtigung das unbeschränkte Recht der Gesetzgebung, auch soweit es sich um Aenderungen des Staatsgrundgesetzes handelt. Eine allgemeine Volksbefragung wäre an sich also nicht notwendig. Bekanntlich hat aber Adolf Hitler im Anschluß an den Volksentscheid vom 12. November das Versprechen abgegeben, daß er grundsätzlich einmal im Jahre das deutsche Volk in einer wichtigen Frage zur Entscheidung aufrufen werde, um das Vertrauensverhältnis zwischen Führung und nationaler Gefolgschaft auf eine freie und unbeeinflußte Probe zu stellen. Es handelt sich also am 19. August über die Beantwortung einer konkreten Frage hinaus um ein Vertrauensvotum allgemeiner und grundsätzlicher Art gegenüber der heutigen Staatsführung, die sich offen der freien Entscheidung aller abstimmungsberechtigten deutschen Volksgenossen stellt. Das ist der eigentliche Sinn der Volksabstimmung vom 19. August. ..B. Rom, 12. Aug. Mussolini hat sich gestern nachmittag in Begleitung des Staatssekretärs des Auswärtigen, Suvich, nach Ostia begeben, um dort dem Erholungslager der österreichischen Jugend einen Besuch abzustatten. Im Lager wurde er vom Fürsten Starhemberg, dem österreichischen Geschäftsträger und dem Gouverneur von Rom begrüßt. Mussolini besichtigte die 200 Insassen des Lagers. Wie Agenzia Stesani berichtet, hielt Fürst Starhemberg bei dieser Gelegenheit eine Rede, in der er erneut betonte, Oesterreich sei von dem festen Willen erfüllt, seine Unabhängigkeit aufrecht zu erhalten, was es auch koste. Weiterhin feierte er Italien und seinen Regierungschef. Mussolini zog sich dann mit Vizekanzler Starhemberg und Staatssekretär Suvich in ein Zelt zurück, wo eine Besprechung stattfand, die über eine Stunde dauerte. Der Besuch des österreichischen Vizekanzlers habe, so betont man in hiesigen amtlichen Kreisen, nicht gerade privaten Charakter, habe jedoch andererseits auch keine politische Bedeutung. Fürst Starhemberg werde sich wahrscheinlich am Montag nach Rom zurückbegeben. Was die italienischen Truppen betrifft, die sich noch am Brenner befinden, so hat der Kriegsminister (Mussolini) bestimmt, daß sie in der dortigen Grenzgegend ihre Uebungen abhalten. * Die Habsburger Frage ..B. Paris, 12. Aug. Die Reise des österreichischen Bundeskanzlers Schuschnigg nach Budapest und noch mehr die unvermutete Ankunft des Vizekanzlers Starhemberg in Italien und seine Besprechungen mit Mussolini halten die hiesigen politischen Kreise in Atem. Während man sich amtlicherseits in Schweigen hüllt, läßt die Presse ihren Vermutungen freien Lauf. Die Erklärungen des Fürsten Starhemberg, daß die Frage der Wiedereinsetzung der Habsburger nicht aktuell sei, gebe reichlich Stoff zu Betrachtungen über die Folgen einer Maßnahme, deren Möglichkeit man nicht mehr völlig ausschalte, wenngleich man sie nicht für geeignet hält, das Problem Oesterreich zu lösen. Der römische Berichterstatter des„Matin“ macht darauf aufmerksam, daß man an zuständiger italienischer Stelle erkläre, der Besuch Starhembergs habe mit der Frage der Wiedereinsetzung der Habsburger nichts zu tun. Gewissen Gerüchten zufolge sei Starhemberg vor allem an einem mit Italien auszuarbeitenden Programm gegen den Nationalsozialismus in Oesterreich interessiert. Möglicherweise würden seine Besprechungen die Schaffung einer neuen innerösterreichischen Organisation nach dem Muster der faschistischen Miliz und der italienischen Opera di Vigilanze zur Folge haben. Vielleicht sei auch die Frage der Nachfolge des österreichischen Bundespräsidenten Miklas angeschnitten worden, der beabsichtigen solle, zurückzutreten; möglicherweise komme Starhemberg als sein Nachfolger in Frage. Dem„Petit Journal“ ist es zweiselhaft geworden, ob Italien und Frankreich noch genau so energisch wie bisher die monarchistische Restauration ablehnten. Vielleicht rechneten beide Mächte damit, daß die Zeit den Widerstand der kleinen Entente besänftigen werde. Das„Echo de Paris“ tritt nach wie vor für die Unabhängigkeit Oesterreichs mit allen Mitteln ein. Die Wiedereinsetzung der Habsburger würde keine Lösung bringen; im Gegenteil, die österreichische Jugend befinde sich in vollem Aufruhr. Die Jugend, besonders die nationalsozialistische, stelle Forderungen sozialer Art. Was bedeute für sie ein Fürst als Erbe des reaktionärsten Vorkriegssystems, die Not würde die romantische Begeisterung, die mit den Krönungsfeierlichkeiten verbunden wären, bald wieder beseitigen. Das ganze österreichische Problem sei internationaler Art, und gerade deswegen hätten am 26. Juli die Mächte wegen ihrer Untätigkeit gegen ihre Pflicht verstoßen. Man dürfe sich nicht verheimlichen, daß Hitler in keiner Weise übertreibe, wenn er behaupte, es sei nicht sein Fehler, wenn Oesterreich Lust habe, deutsch zu werden. Aufgabe des Auslandes sei es, so schließt das Blatt, der Bundesrepublik ihre Unabhängigkeit aufzuzwingen. Otte von Habsburg in Schweden. ..B. Stockholm, 12. Aug. Erzherzog Otto von Habsburg ist heute früh aus Dänemark kommend in Schweden eingetroffen. Er landete in Hälsingborg und ist von dort im Auto weitergefahren. Man erwartet ihn Montag oder Dienstag in Stockholm. 765 Meter unter dem Meeresspiegel Hamilton(Vermudas), 12. Aug. Die amerikanischen Forscher Beebe und Barton stellten in ihrer kugelsormigen„Vathysphere“ acht Seemeilen östlich von St. Georg einen neuen Tiesenrekord von 765 Metern unter der Meeresoberfläche aus. Die Forscher blieben drei Stunden unter Wasser und machten durch Quarzsenster Kinoaufnahmen mit Starkstromscheinwersern. Sie gaben telephonisch fortlausend eine Beschreibung Erlebnisse und berichteten, daß das Tageslicht bis in eine Tiefe von 579 Metern deinge und daß die Tier= und Pflanzenwelt unvorstellbare Formen, an Zahl und Schönheit ausweise. Die „Bathysphere“ hat zwei Meter Durchmesser, ist zwei Tonnen schwer und ähnlich ausgerüstet wie ein Stratosphärenballon. „Mit dem erwähnten Grundsatz, in dem er die reinste Form der Demokratie, die unmittelbare Entscheidung des Volkes über die wichtigsten Fragen zu verwirklichen sucht, geht der nationalsozialistische Staat weit über die politischen Gepflogenheiten der alten Demokratien hinaus, die normalerweise nur alle vier Jahre einmal auf dem Umweg über die Parteien an das Volk appellieren, soweit sie nicht gelegentliche Volksentscheide über Sonderfragen herbeiführen. Es liegt nur zu nahe, an das entgegengesetzte Beispiel Oesterreichs zu erinnern oder an das Saargebiet, dessen Bewohnern in all den Jahren keine Gelegenheit geboten wurde, ihrer meinung über die ihnen auferlegte Regierung und Verwaltung und deren Maßnahmen durch eine Abstimmung Ausdruck zu geben, obwohl doch der Völkerbund für sich in Anspruch nimmt, der reinste Hort der Demokratie zu sein. * Die Vorbereitung der Volksabstimmung wird nicht in der Form eines Wahlkampfes im früheren Sinne erfolgen. Wohl aber werden nacheinander alle bekannten Persönlichkeiten der neuen Staatsführung und zuletzt der Führer selbst vor dem deutschen Volke die Ziele des nationalsozialistischen Aufbauwerkes entwickeln und die Probleme aufrollen, um die es im gegenwärtigen deutschen Schicksalskampf vor allem geht. Mehr als neun Monate in zäher Entschlossenheit geleisteter harter Arbeit liegen zwischen dem 12. November und dem 19. August. Die Leistungen dieser Zeit auf allen Gebieten des Staats=, Gesellschafts= und Wirtschaftsaufbaues sind ein dankbares Beobachtungsfeld für die Beurteilung der nationalsozialistischen Politik und Staatsführung. Kaum leichter sind die Aufgaben, die noch bevorstehen. Schwerste Probleme im Innern und nach außen harren der Lösung. Aber gerade deswegen darf nie wieder die vielbeklagte deutsche Zwietracht dem Aufbauwerk hemmend im Wege stehen. Hindenburg ist tot. Aber sein Vermächtnis soll leben. Und dieses Vermächtnis will das deutsche Volk unter der Führung Adolf Hitlers mit auf den Weg nehmen. Er hat ein schweres Amt übernommen. Auf seinen Schultern liegt jetzt allein die uneingeschränkte Regierungsgewalt. Er ist Staatsoberhaupt, als solcher Oberbefehlshaber der hrmacht, Führer der Reichsregierung und Fühlastet auf ihrm. Er tor #„Er konnte diese ungeheuren Aufgaben nicht erfunen, hätte er nicht den unbedingten Glauben an das deutsche Volk. Und eben deswegen ruft er zur Volksabstimmung des 19. August auf. * urtes vom is Jedeutung des staatsbürgerlichen #19 August braucht man also keine weiteren Worte zu verlieren. Wenn auch, wie schon Die Rede des Reichsministers Pg. Dr. Frick aus Köln wird von dem Reichosender Köln heute abend 20.30 Uhr übertragen. Während der Rundsunkübertragung werden nirgendo besondere Uebertragungsanlagen aus Plätzen oder in Versammlungsräumen bereitgehalten. Jedoch sollen alle Rundfunkhörer in den Ortschaften, wo keine öffentlichen Versammlungen angesetzt sind, ihre Apparate in wahrer Volksgemeinschaft zur Verfügung stellen, und alle benachharten Volksgenossen einladen, um ihnen die Möglichkeit zum Abhören zu geben. Ebenfalls soll anläßlich der Rede des Reichsführers Himmler, aus Frankfurt über den Reichssender Frankfurt am Mittwoch, dem 15. August, lichleit geschasen verkeg. Nr. 184. Montag, 13. August 1934. oben betont, rein rechtlich betrachtet, die Volksbefragung nicht notwendig war, so ist es trotzdem unerläßlich, daß jeder an diesem entscheidungsvollen Tage nach seinem nationalen Gewissen und staatspolitischen Verantwortungsbewußtsein seine Pflicht tut. Die Augen der ganzen Welt sind am 19. August auf Deutschland gerichtet; denn die Entscheidung dieses Tages, über deren Ergebnis kein Zweifel besteht, ist von historischer Tragweite für die Entwicklung unseres nationalen Schicksals. Hindenburgs Grabinschrift Wie die ostpreußischen Zeitungen aus Tannenberg mitteilen, wird die Grabinschrift des toten Reichspräsidenten nichts weiter enthalten als die Worte:„Paul von Hindenburg 1847 bis 1934.“ Das ist Hindenburgs letzter Wille. Tentsch siuntsche Grecusrier Ein=Boot=Denkmal in den finnischen Schären ..B. Lovisa, 12. Aug. Die Enthüllung des Denkmals für das deutsche Unterseeboot „UC 57“, das 1917 in den finnischen Schären auf unbekannte Art sank, gestaltete sich zu einer erhebenden Feier. Von allen Richtungen strebten schon am frühen und grüßte die Toten Morgen die schmucken weißen Küstendampfer und schwe= neuen Deutschlands. sing dankte in einer auch vom finnischen Rundfunk übernommenen Ansprache dem finnischen Dentmalskomitee, vor allem seinem Vorsitzenden, Prof. Gummerus, und der finnischen Wehrmacht für die pietätvolle Ehrung von„UC 57“ im Namen des Gesandte DRB Berlin, 11. August. Amtlich wird mitgeteilt: Es sind ernannt worden: der Gesandte in Luxemburg, Freiherr von Ow= Wachendorf, zum Generalkonsul in Kalkutta; der Gesandte in Bogota, Graf von PodewilsDürnitz, zum Gesandten in Luxemburg; der Generalkonsul i. e. N. Dr. von Hentig zum Gesandten in Bogota; der Konsul in Tirana, Dr. von Luckwald, zum Gesandten daselbst; der Generalkonsul i. e. R. Erhardt Graf von Wedel zum Gesandten in Asuncion; der Gesandte in Riga, Dr. Martius, zum Vortragenden Legationsrat im Auswärtigen Amt; der Vortragende Legationsrat Dr. von Schack zum Gesandten in Riga; der Vortragende Legationsrat Dr. Ballette zum Generalkonsul in Batavia; der Generalkonsul in Memel, Dr. Toepke, zum Geveralkonsul in Istanbul. Sängerfest in Trier Das von der Volksabstimmungskommission im Saargebiet verbotene Gaufest des Deutschen Sängerbundes ist nunmehr nach Trier verlegt worden. Die Abstimmungskommission hat die Abhaltung des Festes, wie aus dem nunmehr veröffentlichten Briefwechsel mit der Gauführung des Deutschen Sängerbundes hervorgeht, mit der Begründung verboten, daß derartige Veranstaltungen, welche eine große Menge von auswärtigen Besuchern in das Saargebiet bringen würden, angesichts der bevorstehenden Abstimmung grundsätzlich unterbleiben sollten. Die Saarbrücker Landeszeitung bemerkt dazu: Für diese negative Entscheidung ist also trotz des Drängens der Gauführung ein Vierteljahr gebraucht worden; sie erfolgt einen Monat vor dem Feste und macht so die geleistete große organisatorische Vorarbeit und die für sie bereits aufgewandten Mittel zunichte. Sie stellt darüber hinaus aber auch bei der Größe des Festes ein Außerachtlassen wirtschaftlicher Gesichtspunkte für das Saargebiet dar, das bei dem Charakter gerade dieser Veranstaltung heute doppelt unverständlich ist. Das Gesuch des Sängergaues 14 bot der Abstimmungs= und der Regierungskommission wirklich alle Garantien, die sie billigerweise erwarten konnten. Noch nie hat ein großes Musikfest beunruhigend oder aufreizend auf die Bevölkerung oder einzelne ihrer Teile gewirkt; im Gegenteil! Allerdings eines erzielen große und gute chorische Darbietungen wie kaum etwas anderes immer, daß alle deutschen Menschen sich in ihrem Eigenen und Wesentlichen angerufen, gestärkt und fest verbunden fühlen. Das Gesetz, daß jede Politik der Kirchtumperspektive und Scheinobjektivität immer das genaue Gegenteil von dem schafft, was sie beabsichtigt, wird sich auch an der Saar bewahrheiten, und das unverständliche, weil völlig unbegründete Verbot der Abhaltung ihres Gaufestes in Sa brücken wird den Saarsängern der stärkste Ansporn sein, diesem Gesetz durch verdoppelte Arbeit zum Durchbruch zu verhelfen durch alle Widerstände. In Saarbrücken wäre dieses Sängerfest natürliches und tiefes Bekenntnis gewesen; wenn es jetzt über dies Bekenntnis hinaus leidenschaftlicher Protest und Angriff wird, dann ist das ganz allein die Schuld der Abstimmungs= und Regierungskommission. ren Fischerboote trotz steifen Windes und grober See nach Hamnskär, einer kleinen, nur wenige hundert Quadratmeter großen Granitklippe, 20 Seemeilen südlich der Einfahrt von Lovisa. Hier war es, wo„UC 57“, nachdem es seine Waffenladung für die finnische Armee am 16. November 1917 abgeladen hatte, zum letzten Male gesehen wurde. In der Nähe der Hamnskär=Klippe lag, mit Wimpeln geschmückt, die finnische Kriegsflotte, ein modernes Panzerschiff, zwei=Boote und drei Küstenwachschiffe. Ein Geschwader finnischer Wasserflugzeuge kreiste über der kleinen Granitklippe, die wohl noch nie so viele Menschen wie heute— es mögen wohl 3000 gewesen sein— auf einmal gesehen hatte. Auf der äußersten Südspitze der Schären ragte der mit dem Eisernen Kreuz geschmückte Granit=Obelisk des Gedenksteines empor mit den Namen der 27 Mann der vermißten Besatzung von„UC 57“. Abordnungen der finnischen Marine und Armee, des Schutzkorps und des deutschen Segelschulschiffes„Gorch Fock“ hatten auf der Klippe Paradeaufstellung genommen, über welcher die finnische und die halbmast gesetzten deutschen Flaggen wehten. General Valve, der finnische Flottenchef, enthüllte das Denkmal unter dem donnernden Salut der Kriegsflotte. Der deutsche Gesandte BüErgreifende Worte des Gedenkens sprach Oberst Hägglund namens der finnischen Jäger. Kriegsminister Oksale legte den Kranz des durch Krankheit verhinderten Präsidenten Svinhufvud nieder, Staatsminister Kivimäki den Kranz der finnischen Regierung, Gesandter Büsing den der deutschen Gesandtschaft, Fregattenkapitän Mewis Kränze von der„Gorch Fock“ und dem Stabe der deutschen Marineleitung. Kränze der finnischen Armee und Flotte, der örtlichen Schutzkorps, der Ortsgruppe der NSDAP Helsingfors, der deutschen Kolonie und zahlreicher deutscher und finnischer Vereine häuften sich in großer Zahl um den schlanken Obelisk des Gedenksteines. * Finnlands Wehrmacht ehrt die deutschen Gefallenen. ..B. Berlin, 12. Aug. Zur gleichen Stunde, zu der in Finnland ein Denkmal für die Gefallenen des deutschen=Bootes„UC 57“ eingeweiht wurde, legte heute mittag der finnische Generalmajor Heinrichs in Gegenwart des finnischen Gesandten in Berlin einen mit Blumen geschmückten Lorbeerkranz am Ehrenmal Unter den Linden nieder; auf den blauweißen Kranzschleifen stand die Widmung:„Von der Wehrmacht Finnlands den deutschen Soldaten!“ Autland Wial in den Volkerdund Zulassungsantrag im September ..B. London, 12. Aug. Der Pariser Vertreter der „Times“ berichtet: Die Verhandlungen über einen Sicherheitspakt in Osteuropa nähern sich einem entscheidenden Abschnitt. Die französische Regierung erwartet eine baldige Mitteilung der polnischen Regierung über ihre Haltung gegenüber dem Vorschlag. Sie hat die polnische Regierung darauf hingewiesen, wie wichtig es sei, noch vor dem Zusammentritt der Völkerbundsversammlung im September Stellung für oder gegen den Pakt zu nehmen. Die polnische Antwort wird, gleichviel, ob sie günstig oder ungünstig lautet, das Ende der ersten Phase der Verhandlungen darstellen. Nachdem die baltischen Staaten bereits ihr grundsätzliches Einverständnis erklärt haben, bleibt dann noch die Stellungnahme der Reichsregierung abzuwarten. Der Grund für den französischen Wunsch, vor September zum mindesten zu einer vorläufigen Entscheidung zu kommen, ist darin zu suchen, daß es jetzt endgültig feststeht, das Sowjetrußland auf der Septemberversammlung den Antrag auf Zulassung zum Bölkerbund stellen wird. Falls die Aufnahme erfolgt, würde dies den ersten Schritt zur Verwirklichung des Paktes bedeuten. Die Franzosen erwarten, daß es dann eine Periode eifriger Verhandlungen geben wird, für die sie völlig gerüstet zu sein wünschen. Nach französischer Ansicht müßten die Verhandlungen möglichst beschleunigt werden, um gewisse Gefahrenquellen in Osteuropa zu verstopfen. Die Franzosen erklären, wenn Polen und Deutschland nicht teilnehmen wollten, dann müsse der Pakt ohne sie abgeschlossen werden, im Notfall sogar nur zwischen Frankreich und Rußland. Der Korrespondent fügt hinzu, die Franzosen behaupten nicht, daß die Mitgliedschaft im Völkerbund oder eine Verständigung mit Frankreich für die Sowjetregierung eine ideale Lösung der russischen Probleme bedeute. Die Sowjetregierung brauche Sicherheit im Westen, die ihr die Möglichkeit geben würde, der wirklichen oder vermeintlichen japanischen Gefahr gegenüberzutreten. * Paris und Moskau Französische Kreditgarantien und bolschewistische Propaganda. ..B. Paris, 12. Aug. Das„Journce Industrielle“ will erfahren haben, daß der am Freitag abgehaltene Kabinettsrat beschlossen habe, für die französische Ausfuhr nach Sowjetrußland die staatliche Kreditgarantie zu gewähren. Das Blatt der Schwerindustrie würde es für durchaus normal halten, daß im Augenblick der französisch=russischen Annäherung das Risiko französischer Unternehmer, die sich auf die französisch=russische Annäherung einstellen, auf diese Weise verringert wird. Aber was ihnen bedenklich und sogar skandalös erscheine, sei die den Sowjetagenten in Frankreich gelassene Freiheit. Sie könnten ungehindert ihre Umsturzpläne weiter betreiben. Nach einem Hinweis auf die Zwischenfälle der letzten Zeit und auf die Verhandlungen der Lehrer in Nizza erklärt das Blatt:„Ueberall im Lande veranstaltet die marxistische gemeinsame Front mehr oder weniger lärmende Kundgebungen, in denen die Regierung und das Regime bespien werden. Die sozialistische und die kommunistische Internationale setzt mit Nachdruck ihr Werk der Zersetzung fort, ohne daß die Behörden zugreifen. Unvorsichtigkeit ist bisweilen zu entschuldigen, aber gewisse tragische Narreteien können eines Tages nicht mehr verziehen werden.“ Der Papst an katholische deutsche Jugend Einem Bericht des Osservatore Romano vom 10. August entnehmen wir u. a. das Folgende: Der Heilige Vater empfing eine kleine Gruppe des Katholischen Jungmännerverbandes Deutschlands. Nachdem er die Erschienenen zum Handkuß zugelassen hatte, drückte der Papst seine Freude über den Besuch dieser teuren Söhne besonders in einer Stunde aus, die für die Katholiken Deutschlands und besonders für die katholische deutsche Jugend schwierig sei. Es sei wahrhaftig, so fügte Seine Heiligkeit hinzu, nicht nötig, sie zu ermahnen. Er wolle aber trotzdem nicht verfehlen, sie daran zu erinnern, immer der Kirche und dem gemeinsamen Vater, dem Stellvertreter Christi treu zu sein, festzustehen im christkatholischen Glauben und immer weitere Fortschritte in ihm zu machen. In jedem Falle, so fuhr Seine Heiligkeit fort, brauche man gerade kraft des katholischen Glaubens nicht zu fürchten, daß die Kirche zusammenbreche. Auch der Körper Christi habe den Tod erlitten, sei aber nach drei Tagen wieder glorreich auferstanden. So lebhaft sei die Gewißheit des Papstes, daß auch in Deutschland die Kirche nichts verlieren, sondern im Gegenteil gestärkt werden würde. Dann erteilte der Heilige Vater den Erschienenen, ihren Verwandten und Bekannten seinen Segen und wiederholte dabei zweimal die Worte:„Wir segnen das ganze Deutschland.“„Benediciamo tutta quanta la Germania.“ Am Schluß des Empfanges sangen die Jugendlichen eine Strophe des Liedes„Auch wenn alle untreu werden, so bleiben wir doch treu“. In der gleichen Ausgabe veröffentlicht das vatikanische Blatt eine photographische Aufnahme der vom Heiligen Vater empfangenen Gruppe. Erweiterung der Verordnung gegen Preissteigerungen. DNB Berlin, 12. Aug. Nach der Verordnung gegen Preissteigerungen vom 16. Mai 1934 dürfen bekanntlich Verbände und sonstige Zusammenschlüsse Mindestpreise und Mindesthandelsspannen nur mit Einwilligung der Preisüberwachungsstellen neu festsetzen, verabreden oder empfehlen oder gebundene Preise zum Nachteile der Abnehmer verändern. Durch eine im Reichsgesetzblatt veröffentlichte Verordnung des Reichswirtschaftsministers wird nunmehr das Anwendungsgebiet der Verordnung, das sich bisher auf lebenswichtige Gegenstände des täglichen Bedarfs und lebenswichtige Leistungen zur Befriedigung des täglichen Bedarfs beschränkte, auf alle Güter und aewerblichen Leistungen ausgedehnt. Damit sind die etwa möglichen Zweifel über das Anwendungsgebiet der Verordnung eindeutig dahin geklärt worden, daß alle verbandsmäßigen Neufestsetzungen von Preisen und die Erhöhung verbandsmäßiger Preise ohne Einwilligung der Preisüberwachungsstellen unzulässig und strafbar sind. Ausgenommen sind, wie bisher. die im§ 5 der Verordnung gegen Preissteigerungen aufgeführten Gebiete. vor allem die zur Zuständigkeit des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft gehörende Gebiete. Kein Deutsch=Unterricht mehr in den lettländischen Grundschulen. Riesenaufmarsch der Berliner 62 ..B. Berlin, 12. Aug. Am Sonntagmorgen fand auf dem Tempelhofer Feld ein Riesenaufmarsch der Berliner SA statt. Um 7,30 Uhr standen 18000 SA= Männer in drei Gruppen und erwarteten ihren neuen Gruppenführer, der um 8 Uhr eintraf. Obergruppenführer v. Jagow schritt zunächst die Fronten der Formationen ab. Darauf hielt er eine Ansprache, in der er u. a. betonte, daß der schwarze Flor an den Armen der SA auch ein Symbol dafür sei, daß sie über das trauere, was man ihr angetan hat. Die SA habe schwer am Boden gelegen. Nun stehe sie aber wieder auf, nachdem sie das Vertrauen des Führers und der gesamten Partei wieder gewonnen habe. Sodann sprach v. Jagow über die Säuberungsaktion in der SA, worauf er einen Appell an die Berliner SA=Männer richtete, wieder die Reihen zu schließen und fester denn je an den Führer zu glauben.— Nach ihm ergriff der stellvertretende Gauleiter Staatsrat Görlitzer das Wort zu einer Ansprache. Er unterstrich, daß am 19. August keine einzige deutsche Stimme fehlen dürfe. Die Größe der künftigen deutschen Geschichte hänge davon ab, daß das deutsche Volk die Größe seiner Gegenwart und das Gebot der Stunde rechtzeitig erkenne. Die Aufgabe der Nationalsozialisten sei es, Mittelsmänner zwischen dem Führer und dem Volk zu sein. Nach der Kundgebung auf dem Tempelhofer Feld marschierte die Berliner SA zum Lustgarten, wo Obergruppenführer v. Jagow den Vorbeimarsch abnahm. „Werden wir wieder einen Krieg erleben?“ DRB Paris, 12. Aug. Im Rahmen der Rundfragen .s„Petit Journal“ bringt dieses Blatt die Antwort des ungarischen Ministerpräsidenten Gömbös, der erklärt, er könne nicht glauben, daß es wirklich Staatsmänner gebe, die ernsthaft an einen Krieg dächten. Wer mit dem Kriegsgedanken umgehe, kenne entweder den Krieg nicht oder er sei jeden guten Empfinniedergeschossen zu werden DRB Niga, 11. August. Der lettländische Kultusminister, Prosessor Adamowitsch, erklärte am Freitag in einer Rede, die lettländische Regierung habe in ihrer letzten Sitzung beschlossen, zukünftig in den Srundschulen nur eine Fremdsprache zu lehren, und zwar nicht mehr wie bioher Deutsch, sondern nur noch die englische Sprache. Diesen Beschluß begründete der Kultusminister damit, daß man sich von dem einseitigen Einfluß der deutschen Kultur befreien wolle. Das lettische Blatt„Pedeja Bridi“ kommentiert diese Nachricht mit den Worten, daß man den„Teufel mit Beelzebub“ verjagen wolle. Da die Beschaffung von englischen Lehrern auf dem flachen Lande auf Schwierigkeiten stößt, werden, wie die Blätter melden, eine Reihe von Grundschulen bis auf weiteres ohne fremdsprachigen Unterricht bleiben. Die Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit Oesterreichs muß der wichtigste internationale politische Grundsatz Europas sein, aber die Methoden, die vom Faschismus zur Lösung des Problems angewandt werden, sindgefährlich und unbrauchbar. dens bar, daß er verdiente, niedergeschossen zu werden der Faschismus in Oesterreich spielt, ist für dieses Land Er sei der Meinung, daß nur auf Gerechtigkeit ein und seine Bevölkerung verhangnisvoll gewesen und ver= stellung von Notizen beschäftigt dauernder Friede in der Welt erhalten bleiben könne. hindert die Normalisierung der Lage in Mitteleuropa, als Grundlage dienen sollen. Jugoslawien wehrt sich Zurückweisung italienischer Angeisse. DRB Belgrad, 12. August. Unter dem Titel„Gewissenlose Verleumdungen“ schreibt die„Politika“: Wir hätten es nicht für möglich gehalten, daß die italienische Presse Jugoslawien für die letzten blutigen Ereignisse in Oesterreich verantwortlich machen würde. Aber unter Verzicht auf jede Logik greift sie plötzlich Jugoslawien an und behauptet, daß dieses an der Verschwörung in Oesterreich mitgeholfen habe. Sie macht es gerade in dem Augenblick, wo Oesterreich Jugoslawien für dessen korrekte und loyale Haltung offiziell dankt. Die faschistische Presse zeichnete sich schon vor kurzem durch ähnliche Verleumdungen aus, auf die wir jedoch nicht geantwortet haben. Aber die jetzige Hetze ist charakteristisch für die faschistische Moral. In der Absicht, das, was in dem unglücklichen Oesterreich vorgeht und was Europa seit zehn Jahren in Unruhe stürzt, zu verheimlichen, versucht das faschistische Italien die Verantwortlichkeit mit Verleumdungen und gemeinen Lügen auf andere abzuwälzen. Wir haben die österreichischen Unruhen neutral, aber aufmerksam beobachtet. Wir wußten, daß die italienische Truppenansammlung an der österreichischen Grenze nur eine Demonstration war und daß Italien angesichts der internationalen Situation nicht weiter gehen würde. Das beste Dementi der faschistischen Verleumdungen ist der Dank Oesterreichs an unsere Regierung für deren korrekte und loyale Haltung. Die Rolle, die der Faschismus in Oesterreich spielt, ist für dieses Land Die deutsch=belgischen Kohlenbesprechungen vorläusig unterbrochen. ..B. Brüssel, 11. Aug. Die Besprechungen, die in der vergangenen Woche auf Wunsch der belgischen Regierung zwischen Vertretern der deutschen und der belgischen Regierung über die Kohlenfrage stattfanden, sind am Samstag vorläufig unterbrochen worden. Gegenstand der Besprechungen war die Regelung der deutschen Kohleneinfuhr nach Belgien. Das Betätigungsverbot des RSDFV, Niederrhein, aufgehoben. Die Regierungspressestelle Düsseldorf teilt mit: Der Regierungspräsident zu Düsseldorf hat mit sofortiger Wirkung das am 2. Juli ausgesprochene Betätigungsverbot des NSDFB(Stahlhelm), Landesverband Niederrhein, mit allen seinen Neben= und Untergliederungen außer Kraft gesetzt. Verhaftung eines deutschen Jugendführers in Polen. ..B. Warschau, 12. Aug. Nach Mitteilung der offiziellen Gazeta Polska wurde in Bromberg der Führer der deutschen Jugendbewegung, Mielke, aus bisher unbekannten Gründen verhaftet. In der Wohnung des Verhafteten wurde eine Durchsuchung vorgenommen. Mielke wurde im vergangenen Jahre im bekannten Pfadfinder=Prozeß zu einigen Monaten Gefängnis verurteilt. Lloyd George wird verfilmt. Einer der Direktoren der Metro=Goldwyn hatte auf seiner Studienreise in England dem früheren englischen Premierminister Lloyd George seine Aufwartung gemacht und die Gelegenheit wahrgenommen, ihn für den Gedanken einer Filmbearbeitung seiner Kriegsmemoiren, die der englische Staatsmann bürzlich veröffentlichte, zu gewinnen. Wider Erwarten ging Lloyd George nicht nur auf den ihm gemachten Vorschlag ein, sondern erklärte sich, so versichert wenigstens ein italienisches Blatt, auch bereit, das Szenarium selbst zu entwerfen. Als unerläßliche Vorbedingung seiner Mitarbeiterschaft nahm er aber das Recht in Anspruch, alle Szenen des Films persönlich zu kontrollieren, auch dürfe die amerikanische Gesellschaft nur Tatsachen und belegbare Geschehnisse im Bilde veranschaulichen. Wahrscheinlich dürfte sich Lloyd George im Herbst persönlich nach Amerika begeben. Zurzeit ist er mit der Zusammenstellung von Notizen beschäftigt, die dem Manuskriptbuch Frontsoldatenkundgebung in Nachen. DRB Aachen, 13. Aug. Aachen stand am Samstag und Sonntag im Zeichen des großen Kriegsopfer= und Frontsoldaten=Ehrentages, zu dem aus der nahen und weiten Heimat, aus dem ganzen Grenzland, aus dem Saargebiet, aus Holland und Belgien 20000 Frontsoldaten erschienen waren. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete am Sonntag eine Kundgebung, bei der der Reichsführer der deutschen Kriegsopfer, Oberlindober, einen Appell an die Kriegsopfer der ganzen Welt richtete, sich zu verständigen. Er forderte die Frontkämpfer auf, dem Führer die Treue zu halten. Am 19. August marschierten alle zur Wahl auf, um dem toten Feldmarschall die letzte Ehre zu erweisen und dem Führer Adolf Hitler die höchste Ehre zu geben. Versteigerung beim Fürsten Pleß. DRB Kattowitz, 10. Aug. Ein Teil der Einrichtungen des Schlosses des Fürsten Pleß wurde am Freitag versteigert. Die Versteigerung, die bis in die Abendstunden währte, wurde vom Leiter des Finanzamtes mit drei Beamten durchgeführt. Ein Teil der Einrichtungsgegenstände im dritten Stock, die der Fürstin gehören, wurde auf Grund einer Interventionsklage nicht versteigert. Am Samstag soll im Jagdhaus des Fürsten Pleß eine Versteigerung stattfinden. Ein schwerer Verkehrsunfall. Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich am Samstag kurz vor 22 Uhr in Essen. Ein besetzter großer Mannschaftswagen der Revierpolizei Essen stürzte aus noch nicht geklärter Ursache um. Ein Insasse wurde getötet, mehrere zum Teil schwer verletzt. Der amtliche Stimmzettel für die Volksbefragung am 19. August Aus Bonn- Stadt und-Land Alle Rundsunkbesitzer herhören! Heute spricht der Reichsminister des Innern Dr. Frick in der Kölner Messehalle. Die Rede wird über den Reichssender Köln in das Gaugebiet Köln=Aachen übertragen. Alle Rundfunkbesitzer laden ihre Nachbarn, Bekannten usw. zum Empfang dieser Rede ein und sichern so in einer wahren Volksgemeinschaft jedem Volksgenossen die Möglichkeit, diese wichtige Rede mithören zu können. Es darf heute keinen Volksgenossen geben, der nicht Gelegenheit hätte, die Rede des Pg. Dr. Frick zu hören. Toni Winkelnkemper, M. d. R. Gaupropagandaleiter. Von 8 bis 17 Uhr Volksabstimmung In Bonn ist die Zahl der Stimmbezirke gegen früher um fünf vermehrt worden. Durch Teilung der bisher zu großen Bezirke 5, 6, 8, 28 und 53 sind die Bezirke 54 bis 58 entstanden. Dadurch wird das Abstimmungsgeschäft am Abstimmungstage für die Wahlvorstände und Stimmberechtigten dieser Bezirke wesentlich erleichtert werden. Die Abstimmung dauert von 8 bis 17 Uhr. * Rechtzeitig Stimmscheine besorgen! Stimmberechtigte, die aus zwingenden Gründen am Abstimmungstage von Bonn abwesend sein werden, können sich bis Freitag beim Wahlamt im Rathaus, Markt, Zimmer 3, Stimmscheine ausstellen lassen. Ein Ausweis ist vorzulegen. Wer nicht selbst kommen kann, muß dem Beauftragten eine schriftliche Vollmacht zum Empfang des Scheines mitgeben. Soweit die Anträge schriftlich gestellt werden, ist der Ausweis dem Schreiden beizulegen. Pfarrer Schüller in Vonn=Dottendorf, der, wie die Deutsche Reichszeitung Freitag berichtete, am 15. August den 40 Jahrestag seiner Priesterweihe begehen kann, hatte dringend gebeten, von einer weltlichen Feier dieses Ereignisses abzusehen. Er wiederholle diese Bitte gestern in der Predigt und erwähnte dabei, daß er und die übrigen vor 40 Jahren geweihten Priester der Erzdiözese Köln, darunter Weihhischof Dr. Hammels, in den letzten Juli= und ersten Augusttagen zu gemeinschaftlichen Exerzitien im Priesterseminar Bensberg weilten und diese Exerzitien für ihn die würdigste Feier und ein Höhepunkt seines Lebens waren. Doch ganz sang= und klanglos wollten die Dottendorfer den Ehrentag ihres Pastors nicht vorübergehen lassen. Die Gésangvereine Eintracht und Quartettverein erfreuten Herrn Pfarrer Schüller gestern nach dem Hochamt mit mehreren Liedern, ein Kind sagte ein Gedicht zum Preise des Priestertums auf, und der Vorsitzende des Dottendorfer Ortsausschusses, Herr Fischer, übermittelte mit herzlichen Worten Herrn Pfarrer Schüller die Glückwünsche der Bevölkerung. Pfarrer Schüller dankte für diese Ehrung, die ihm große Freude gemacht habe. Er bereiligte sich alsdann an einem kurzen gemütlichen Zusammensein der Vereine im Saale Schmitz an der Quirinstraße, wo die Sänger noch einige Lieder darboten und auch mehrere Ansprachen gehalten wurden Burgenfahrt des Katholischen Frauenbundes Heimat, daß du so viel Schönes hast! Das wußten die wenigsten in den drei Verkehrsautos, die mit Mitgliedern des Katholischen Deutschen Frauenbundes Bonn— trotz Gewitter— zur Besichtigung der Wasserburgen von Heimerzheim. Lüstelberg. Adendorf. Odenhausen. Gudenau ausfuhren. Zum unvergeßlichen Erlebnis wurden die alten, durch ihre Wassergräben von Dorf und Landstraße geschiedenen. ruhevollen Schlösser, in deren verschwiegene Schönheit wir eintreten durften. Brücken. Burgen, alte Bäume, leuchtende Sommerblumen spiegelten sich im Wasser und entzückten uns. Zwei der Burgen zeigten uns sogar ihre inneren Schätze an altem Familienkulturgut. In den ehrwürdigen Räumen sahen wir die geschnitzten. eingelegten Möbel. Bilder, Porzellane, Gläser, das blanke Messing= und Kupfergerät so ganz unmittelbar: kein Museum war Vermittler: die Menschen, denen diese Dinge zu Eigen sind, leben und benutzen sie. Ein treues Dienerpaar erzählt stolz von der Pflege all der Kostbarkeiten, die entstanden sind in Zeiten hochentwickelten Kunsthandwerkes. Unserm Erleben fügte sich gut der Besuch der Töpfereien in Adendorf ein. Hier werden aus Ton. den der Heimatboden liesert, auf der Drehscheibe mit kunstsertiger Hand Tövse geformt, die uns vertraut sind vom Einmachen der Bohnen. Gurken u. dergl.„Benutzten die Hausfrauen doch mehr unsere Töpse, die so gut die eingekochten Früchte erhalten". seufzte die Frau eines Töpfers, froh war sie, daß manche nette Kanne oder Vase gekauft wurde. Abendfriede lag schon über dem Park der letzten Wasserburg, die wir sahen. Schnell waren wir wieder auf bekannten Straßen, dankbar der Leitung. die uns Eingang erbeten hatte in die Burgen. Vorläufig kein Reichssparkassengesetz Im Zuge der Vereinheitlichung in Gesetzgebung und Verwaltung laufen auch Erwägungen über die Neusordnung des Sparkassenwesens und besonders des Sparkassenrechts. Der hierzu eingesetzte Ausschuß bei der Akademie für deutsches Recht hat sich bereits mit diesen Fragen befaßt. Doch haben— wie es in einer Mitteilung des deutschen Gemeindetages heißt —„diese akademischen Erwägungen. ebenso wie die praktischen Erwägungen des deutschen Gemeindetages und des deutschen Sparkassen= und Giroverbandes zu der Feststellung geführt, daß für den Erlaß eines Reichssparkassengesetzes im Augenblick kein dringendes Bedürfnis besteht.“ Begründet wird diese Auffassung damit, daß die bestehenden Sparkassenverfassungen in allen deutschen Ländern die gleichen Grundzüge aufweisen und die bestehenden landesrechtlichen Unterschiede meist einem örtlichen Bedürfnisse entsprungen sind oder auf dem gegenwärtig vielfach noch bestehenden Unterschied in der Verfassung der Gewährsverbände der Sparkassen beruht. Daraus ergibt sich, daß vor Erlaß einer einheitlichen deutschen Reichskommunalordnung eine einheitliche Reichssparkassenverfassung nicht gut vorweggeregelt werden kann, ohne Rücksicht auf die kommende Verfassung der Gewährsverbände. Dabei kann man dem zustimmen„was der Gemeindetag sagt, daß es nach der Reform des Jahres 1931 bei den Sparkassen nicht mehr so sehr auf ihre rechtliche Organisation als auf bestmöglichste Erfüllung der wirtschafts= und sozialpolitisch gestellten Aufgaben der Sparkassen ankommt.„Beruhigung der öffentlichen Erörterungen über die Sparkassen ist die erste und wichtigste Voraussetzung für ein erfolgreiches Spargeschäft. Im letzten Jahr ist an den Sparkassen mehr herumgedoktert worden, als dem Spargeschäft gut ist.“ Liegt einmal ein einheitliches reichsrechtliches Gemeindeverfassungsgesetz vor, womit vermutlich in wenigen Wochen zu rechnen ist, so wird auch der Augenblick für eine sinvolle Anpassung des Sparkassenverfassungsrechts an die geänderte Gemeindeverfassung gekommen sein. Recht bemerkenswert ist zu der eotl. Neuordnung des Sparkassenrechts folgende Aeußerung des Gemeindetages:„Dabei sei aber jetzt schon darauf hingewiesen, daß beispielsweise die Anwendungsform des Führerprinzips in der Gemeindeverwaltung durchaus nicht einfach für die Sparkassenführung übernommen werden kann. Auch sonst wird die Verfassungsform der Sparkassen sorgfältig ihren besonderen wirtschaftlichen Aufgaben angepaßt werden müssen. Die für die Führung der gemeindlichen Erwerbsunternehmen oder der sonstigen Gemeindeanstalten gültigen Grundsätze sind nicht ohne weiteres auf die Sparkassen anwendbar.“ Regimentsverein Landwehr=Insanterie=Regiment 25 In der letzten Monatsversammlung gedachte Kamerad Lautenschläger, der anstelle des verhinderten Vereinsführers Sels den Vorsitz hatte, des verstorbenen Reichspräsidenten von Hindenburg. Die Versammlung sang das Lied vom guten Kameraden. Der Verein nahm an der Trauerfeier auf dem Markt mit einer Fahnenabordnung teil. Es wurde bekannt gegeben, daß die Weihe der Vereinsfahne am 30. September im Dreikaisersaal stattfindet. Die Brudervereine von Siegburg, Honnef, Düren, Neuß, Koblenz und Köln nehmen an der Feier teil. Diese ist gleichzeitig Wiedersehensfeier auch für die Kameraden, die keinem Verein angehören. Der Gesangverein Liederfreunde und ein 30 Mann starkes Orchester werden die Feier stimmungsvoll gestalten helfen. Alle Kameraden des Landwehr=Infanterie=Regiments 25, auch die dem Verein fernstehenden, werden gebeten, an dieser Wiedersehensfeier am 30. September teilzunehmen. Versammlungslokal des Vereins ist„Em Düvge“ bei KaWetter. Vorhersage: Unbeständiges Wetter bei Winden aus Südwest bis Nordwest, zeitweise Regenfälle, meist in Schauern; für die Jahreszeit kühl summlungslotal des Vereins ist„Em Badge merad Bernhard Martens. Verbilligte Haushaltsmargarine Die Stammscheine für verbilligte Haushaltsmargarine werden stets für zwei Monate zusammen ausgegeben. Manche Volksgenossen versuchen nun, im ersten Monat den ganzen Zweimonatsbedarf zu erhalten; dies kann leicht zur Verknappung der Haushaltsmargarine im 1. Ausgabemonat und damit zur Benachteiligung der anderen Bezugsberechtigten führen. Infolgedessen sind die Ausgabestellen für Margarine strengstens angewiesen worden, die Einlösung der Bezugsscheine nur in dem dem Scheine aufgedruckten Monat vorzunehmen. Die Verbilligungsscheine für Speisefette im Werte von je 25 Pfg. berechtigen, worauf nochmals hingewiesen wird, nicht nur zur Entnahme von Schmalz, Nierenfett und fettem Speck, sondern es darf darauf auch Butter, Käse, Wurst, Rohfett, Talg, Speiseöl, Margarine, Kunstspeisesett und gehärtetes Pflanzen= oder Tierfett entnommen werden. Die Ortsmusikerschaft Vonn teilt amtlich mit: Alle Berufsmusiker haben sofort ihre braune Ausweiskarte in der Geschäftsstelle der Ortsmusikerschaft des Fachverbandes B in der Reichsmusikkammer, Bonn, Wörthstraße 5, abzugeben. Geschäftsstunden sind vormittags von.30 bis 12 Uhr. Genenger, Leiter der Ortsmusikerschaft. Baodenr Rantkontäsher icht iür dente aiund diar Verwandten und Bekannten ein, um gemeinschaftlich in echter Volksgemeinschaft die Rede Dr. Fricks anzuhören! 50=Jahr=Fest des Beueler Männergesungvereins Liedertrung Sechzigjähriges Doktorjubiläum Geheimer Konsistorialrat D. Dr. Eduard König, emeritierter Professor für alttestamentliche Wissenschaft, feiert am 15. August sein 60jähriges Doktorjubiläum. Geheimrat König, geboren 1846 in Reichenbach i.., ist der älteste Professor der Universität Bonn, an der er von 1900 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1922 als akademischer Lehrer wirkte. Er hat durch zahlreiche grundlegende Forschungen, die fast alle in mehrfacher Auflage erschienen, die alttestamentliche Wissenschaft in fast allen ihren Zweigen gefördert, auch nach seiner Emeritierung mit nie versagender Frische der Forschung gedient und in heißumstrittenen Fragen der Theologie stets eine eigene und entschiedene Anschzuung Verkreten. Ihre Meisterprüfung bestanden vor der Handwerkskammer Köln mit gutem Erfolg die Maler und Anstreicher: Otto Lucas, Jagdweg 25. Joseph Schüffelgen, Cassiusgraben 20, und Matthias Piel Der Männergesangverein Liederkrans leitete die Feier seines 50jährigen Bestehens Samstag abend mit einem Festkonzert im Hotel Rheingold ein, das bis auf den letzten Platz ausverkauft war. Das Programm wies eine der Bedeutung des Festes angepaßte gehaltvolle und glückliche Gestaltung auf. der Chor. Orchester und Solisten zur vollen Ausdeutung verhalsen. Zunächst widmeten die Teilnehmer dem entschlafenen Reichspräsidenten, während das Orchester „Ich hatt einen Kameraden“ intonierte, ein stilles Gedenken. Mit der Jubelouvertüre K. M. von Webers führte das Bonner Kammerorchester im Kampfbund für deutsche Kultur unter Leitung von Kavellmeister Ernst Schrader sich glänzend ein. Der Liederkranz stellte sich mit einem ausgezeichneten Stimmaterial vor. das unter der sicheren und pfleglichen Behandlung von Musikdirektor Außem auch den oft nicht geringen Schwierigkeiten gerecht wurde, sei es bei den Chören „Mahnung" von Heinrichs und Außems Chor„Dem Führer" oder den beiden Kompositionen von Professor Heuser=Köln, des Ehrenmitglieds des Vereins.„Eine Wiese voll weißer Margueriten" und„Intermezzo". Gerade die beiden letzten Werke wurden mit voller Hingabe gesungen, so daß der anwesende Komvonist Dirigent. Sängern und Solisten ein uneingeschränktes Lob spenden konnten. Aber auch bei den Werken„Waldweben“ von Weber und„Halt“ von Zöllner bewies der Chor sein großes Können. Frl. Volkenrath. in Beuel keine Fremde, sang sich schon mit der„Suleika" von Schubert in die Herzen der Zuhörer, um sie mit dem Schubertschen Wiegenlied völlig zu erobern. Nicht minder fand sie im„Intermezzo“ großen Beifall, ebenso wie R. Malch(Bonn), der darin das Violinsolo spielte. Herr Brendgens=Troisdorf(Bariton) fand mit dem Gesang des Landgrafen aus dem Tannhäuser den ungeteilten Beifall des Hauses. „In die Vortragsfolge streute Kapellmeister Ernst Schrader, der auch die Solisten am Flügel begleitete, mit seinem ihm willig folgenden Orchester Musik von Schubert, Wagner und Beethoven ein. Im Schlußfinale der Bruchschen Kantate„Schön Ellen“ wuchsen Chor, Orchester und Solisten zu einer wundervollen Einheit zusammen. Stürmischer Beifall war der Dank der begeisterten Zuhörer, die die Säle bis auf den letzten Platz füllten. Sonntag morgen wurde zunächst das Gedächtnis der Gesallenen geeehrt. Mit Musik zogen die Vereine des Ortsverbandes zum Ehrenmal, wo der Vorsitzende des Liederkranzes einen Kranz niderlegte. Dann ging man zur Kirche. Im Hochamt, das für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des Vereins dargebracht wurde, sang der Kirchenchor eine feierliche Messe von Bruckner. Unter stattlicher Beteiligung der dem Ortsverband angeschlossenen Vereine wurde darauf zur Festseier im Saale Thieber marschiert. Ortsverbandsführer Honrath gedachte des Hinscheidens des Herrn Reichspräsidenten. Der Beueler Mänergesangverein 1862 ehrte den Jubelverein durch die Erstaufführung einer prächtigen Kompostian seines Diriganten Thag Purscheid:: die Trauer um den heimgegangenen Reichspräsidenten geboten erscheine. Der Ortsverband ließ dem Jubelverein ein Bild des Führers als Festgabe überreichen. Nach einem hübschen Prolog, der in treffenden Worten das deutsche Lied verherrlichte, übermittelte Beigeordneter Klamp die Glückwünsche des Bürgermeisters Hausmann und der Gemeindeverwaltung. Herr Klamp gab einen Rückblick auf die Vereinsgeschichte, über die wir bereits am Donnerstag berichteten. Der Liederkranz, so führte Herr Klamp aus, habe sich bei jeder Gelegenheit zur neuen Volksgemeinschaft bekannt. Den Hakenkreuzwimpel, den er an die Vereinsfahne heftete, habe der Verein redlich verdient. Die Festrede klang aus in einem Siegheil auf den Führer und das deutsche Lied. Für die Vereinsdamen überreichte Frau Schmitz den goldenen Kranz, der künftig die Vereinsfahne zieren wird. Der Vorsitzende, Rendant Thiesen ehrte 33 Jubilare, die dem Verein 25 und mehr Jahre angehören Als einziger Gründer nahm Schreinermeister Peter Schmitz an der Festfeier teil, dem Herr Thiesen die goldene Ehrennadel überreichte. Für 25jährige Mitgliedschaft erhielten sieben Vereinsmitglieder die silberne Ehrennadel. Herr Thiesen gab bekannt, daß der Liederkranz Bürger neister usmann zu seinem Ehrenmitglied ernannt habe. Den Dank der Jubilare stattete der zweite Vorsitzende, Lorenz Weiden, ab Die Glückwünsche des Deutschen Sängerbundes, sowie der Gau= und Kreisführung übermittelte Herr Maassen aus Bonn. Es beglückwünschten„Cäcilia“ Godesberg,„Sängerbund" Rgv. Pützchen=Bechlinghoven, die Ortsgruppe des Stahlhelms,„Liederfreunde“ Bonn,„Apollo“ Bonn, die Männergesangvereine Limperich und„Cäcilia“ Ober= kassel. Pfarrer Zingsheim wies auf die enge Verbundenheit des„Liederkranz“ mit der Pfarrgemeinde hin. Der Wunsch der Pfarrgemeinde zum Jubeltage sei. daß alle Glückwünsche sich erfüllen möchten. Es bleibt noch zu erwähnen, daß die Stahlhelmkapelle die Feier mit flotten Musikstücken und Märschen umrahinte. In letzter Minute konnte der Vorsitzende des Ortsverbandes bekannt geben, daß der der Oppenheimschen Forstverwaltung gehört, kann die Anlage der Allgemeinheit nur erhalten bleiben, wenn sie gegen den übrigen Waldbesitz abgezäunt wird. Zu den Kosten soll die Ortschaft einen Teil zuschießen, weshalb der Bürgerverein Ramersdorf sich in einer Mitgliederversammlung mit der Angelegenheit beschäftigte mit dem Erfolg, daß die Beteiligung an den Kosten beschlossen wurde. Damit dürfte die hübsche Waldanlage dem Dorf erhalten bleiben. Hinsichtlich der Entschädigung von Sprengschäden machte der Vereinsführer Bennerscheid bekannt, daß die geschädigten Hausbewohner sich unmittelbar an die Steinbruchfirma wenden müssen. Aus dem Siegkreis. f Bergheim: Schützengesellschaft Albert Leo Schlageter. Unter der Leitung des Vereinsführers Meißner hielt die Schützengesellschaft Albert Leo Schlageter im Vereinslokale Schütz eine gutbesuchte Hauptversammlung ab, in der vor allem das Königsschießen und die Krönungsfeier besprochen wurden. Es wurde beschlossen, das erste Königsschießen auf dem neuerrichteten Schießstande am Sonntag, 2. September abzuhalten. Gleichzeitig soll ein Bürgervogelschießen stattfinden, an dem sich die gesamte Bevölkerung beteiligen kann. Zu diesem Zweck werden durch die Gesellschaft Lose verkauft und die junge Gesellschaft hofft, daß die Bevölkerung sie durch den Losverkauf unterstützt. Die Königskrönung soll am zweiten Kirmestage, Montag, 24. September im Saale Gaspers als echt rheinisches Volksfest geseiert werden. Die Vorarbeiten hat ein Ausschuß übernommen. Weiter wurde beschlossen dem Verein eine Jungschützengruppe anzugliedern für die lebhaftes Interesse in Bergheim und Umgebung besteht. Mit den Vorarbeiten für die Gründung wurde Schützenbruder Impekoven beauftragt. Junge Männer, die sich dieser Abteilung anschließen wollen, erhalten bei ihm alle erforderlichen Auskünfte. Die Abteilung soll dann alljährlich ein Prinzenschießen abhalten und man hofft. daß sie vielleicht bereits in diesem Jahre beim Königsschießen in Tätigkeit treten kann. Bergheim: Schwerer Sturz. Auf der Landstraße nach Mondorf brach mitten in der Fahrt der Rahmen eines Transportfahrrads, so daß der Fahrer schwer zu Sturz kam und mehrere Brüche erlitt. Vorüberkombrachten ihn in ärztliche Behandlung. * Hangelar: Der älteste Einwohner von Hangelar, Herr Johann Limbach, vollendete Sonntag sein 90. Lebensjahr. Der noch sehr rüstige alte Herr ist Mitgründer des Kirchenchors, der ihm an seinem Ehrentage ein Ständchen darbrachte. Auch sonst wurden Herrn Limbach viele Glückwünsche zuteil, sie bekundeten die allgemeine Verehrung, die er in der Gemeinde genießt. Königswinter und Umgebung. p. Königswinter: Die„Pestprozession“ zog aus. Freitag morgen zog hier die altüberlieferte„Pestprozessien“ um unsere Stadt, d. h. um den alten Stadtkern. der ehemals von Mauern eingeschlossen war: am Rhein entlang bis zur Neustraße, dort quer über die Hauptstraße zur Grabenstraße und dann wiederum MeerkatzJahre 1612. Juues Diese Prozesson kammt aus dem Jahre tonz. Damais wütete die Pest schon über ein Jahr lang in Königswinter. Kaum ein Haus, in dem lag, und 377 Personen hatte die Da rief Pfarrer Cholenius seine Pfarrkinder zu einer Wallfahrt nach Kloster Marienforst auf. Noch ehe man am Morgen des mußte Cholenius drei Kranken die letzte Oelung spenden, da man nicht hoffen konnte, sie am abend noch lebend anzutreffen. Auf der Rückkehr diese drei Kranken den Wallfahrern gesund entgegen, und von diesem Tage an war die Pest in Königswinter vollständig erloschen. Nun wallfabrtete man alljährlich am Laurentiustage nach Kloster Marienforst, fast 200 Jahre lang, bis die napoleonischen Kriege mit ihrer Unsicherheit dem schönen Brauch ein Ende setzten. Im Jahre 1819 aber verfügte das Geneschig fagte die„Pestprozession“ doch wieder aus####r solle, aber nur um die Stadt Königswinter, und Sengtach dem Laurentiussest. Run machte man 100 Bahre diesen Weg, seit einigen Jahren aber wieder am Laurentiustage selbst, da an den Sonntagen der Fremdenverkehr die Prozession beeinträchtigt. p. Königswinter: Straffrei. Eine Hotelangestellte, die in einem Königswinterer Hotel einem Mitangestellten mehrmals Geld entwendet hatte, mußte sich vor Gericht verantworten. Sie hatte Glück; denn da ihre Strafe für dieses Vergehen unter sechs Monaten liegen würde, wurde die tagsvorher erlassene Amnestie auf sie eserntet.88 4 Festzug am Nachmittag doch noch stattfinden konnte. Eine so stattliche Sängerzahl ist lange nicht mehr durch Beuel marschiert. 17 auswärtige Gesangvereine, außer dem Ortsverband und dem Jubelverein, nahmen an dem Festzug teil. Nach dem Festzug verteilten die Vereine sich auf die Säle Iheingold und Thiebes, wo die Sänger ihre schönsten Lieder darboten. Der Führer des Liederkranz, Rendant Thiesen, sprach am Schluß der Gesangvorträge im Rheingold über das Wertungs= und Gemeinschaftssingen. Unter dem großen Beifall der Sangesbrüber betonte er, daß das Sängerfest, wie es in Beuel gefeiert worden sei, so lange allen anderen Formen des Gesangwettstreits vorzuziehen sei, bis eine bessere Bewertungsform gefunden sei. „durch, die Erstaufführung einer prächtigen Komposition seines Dirigenten Theo Kurscheidt: Deutschland. Der Ehrenvorsitzende des Liederkranzes, Herr A. W. Andernach begrüßte als Ehrengäste insbesondere den Beigeordneten Klamp Pfarrer Zingsheim und den Vertreter des Sängerkreises Bonn. Er betonte, daß der„Liederkranz“ sein Goldenes Jubelfest im schlichten Rahmen begehe, so wie es durch Ramersdorf: Am das„Eeche Pötzche“. Im vergangenen Jahre haben mehrere Ramersdorfer Erwerbslose im Walde hinter der Mühle an der Kommende am sogenannten„Eeche Pötzche“ eine schöne Anlage geschaffen. Ruhebänke wurden angelegt, die Wege verbessert und ein unschöner Morast trocken gelegt. an dessen Stelle ein kleiner Weiher trat und dergl. Kurzum am „Eeche Pötzche“ war ein schönes schattiges Aufenthaltsplätzchen entstanden, das besonders von den Ramersdorfern gern besucht wurde. Da der Wald zum Besitz 800 Jahre Kloster Himmeros Das 1923 von den Zisterziensern wieder aufgebaute Kloster Himmerod bei Eisenschmitt in der Eisel, eine Gründung aus der Zeit des hl. Bernhard von Clair= vaux, die in der Säkularisation dem Verfall preisgeworden war. feiert in diesem Jahre das Disiete Prie Zie Isterzienter in der Bioses Trier. Die jetzt das Kloster bewohnenden Mönche sind deutsche Zisterzienser, die nach dem WeltGasste sgehe Serdien gefallenes Kloster in Doonien zuruckreyren konnten. Sie hoffen. bis zum des Klosters im Tale der Saln, die heute Ruine dastehende Abteikirche aufbauen zu können. Kreis Neuwied mse.“: Vom Auto übersahren wurde ein junger und Geste Fahrrad zwischen Unkel treien son.)“. Tahrer des Magens, den leine Schuld treisen sou, brachte den erheblich Verletzten in die Wohnung eines Unkeler Arztes, wo die Verletzungen am Kopf verbunden wurden— Der Gemeinderat trat zu einer Sitzung zusammen. Gemeindeschulze Fels versigte, dis sechs Mitglieder des Rates und führte sie in grei Fehurser. 311 schlietungen Sterbesälle und drei Ehe. Wer noch nicht über ein Rundsunkgerät verfügt, begibt sich heute abend zu seinen Nachbarn oder Bekannten, um bei ihnen die Rede der Reichsministers Dr. Frick zu hören. (28. Fortsetzung.) Ganz allein blieben sie in ihrem Abteil, und das war ihnen lieb. Als es Zeit zum Abendessen war und sie den Speisewagen aufsuchten, fuhren sie schon auf deutschem Boden Immer weiter nordwärts. Hadolf Opvermann hatte Sekt bestellt. Er warernst, aber es war dabei doch eine tiese innerliche Freude in ihm. „Auf unsere Zukunft, Lydia, auf eine sonnige Zukunft. Er erzählte ihr noch mehr von dem Vater und dem Bruder in Dresden. „Die Klinik meines Vaters befindet sich in der Stadt, aber unser Haus liegt außerhalb des großstädtischen Getriebes, draußen in Loschwitz, oberhalb des Elbstromes, in einen großen Park gebettet. Sobald wir in Berlin abkommen können, fahren wir zu meinem Vater. Er wird sich mit uns freuen, und mein Bruder erst recht. Godwin ist ja auch verlobt: wahrscheinlich heiratet er noch diesen Herbst Seine Braut ist die Tochter unseres Nachbars. Er ist ihr von ganzem Herzen zugetan. Die zwei hatten sich schon als Kinder lieb. Es ist eine richtige Jugendliebe, die nun herangereift ist zu einer Liebe fürs Leben. Hiltrud ist ein liebes, herzensgutes Mädchen. Du wirst sie ja nun kennenlernen, und du wirst dich sicher gut mit ihr verstehen. Ihr Vater freilich— die Mutter ist längst tot— ist mir nicht sompathisch, und ich weiß, daß auch Godwin und der Vater dem Mann nicht besonders gewogen sind. Aber das Mädchen soll ganz seiner Mutter nachgeraten sein— ein schöner, edler Charakter.“ „Was ist der Vater des Mädchens?“ „Offiziell lebt er von den Zinsen seines Vermögens. Er besitzt ein sehr großes Anwesen neben dem unseren, mit einem prachtvollen Park. Aber er verdient noch Geld, und zwar auf eine nicht gerade gute Art. Mein Vater hat erfahren, daß er in Hamburg und in einigen anderen Großstädten Nachtlokale besitzt, in denen sich die elegante Halbwelt trifft, in denen getanzt wird, in denen der Sekt in Strömen fließt und der Leichtsinn gewisser Menschen ausgebeutet wird, in denen man auch um sehr hohe Einsätze spielen soll. Die Nachtlokale steben in keinem guten Ruf. Es sollen alle möglichen dunklen Geschehnisse sich dort schon abgespielt haben. Aber davon weiß Seims Tochter nichts. Hiltrud denkt, der aus: „Ich sage Ihnen, Ibenstein, einen Zorn habe ich in führen. Es war das alles raffiniert vorbereitet! Ja, mir.— Ich kann das gar nicht in Worte fassen! Aus ich sitze also in dem verschlossenen Wagen, lasse mir den gerechnet mir muß so etwas passieren! Und dabei bin Fall Melbert nochmals durch den Kovf geben, denke an ich im Laufe der Jahre weißgott mit manchem durch Sie, der Sie mir ja versprachen, ein besonders scharfes triebenen Burschen fertig geworden. Solch frecher Streich Auge zu haben.— da hält das Auto. Irgendwo in einer ist mir jedoch noch nicht begegnet.“ ganz belebten Straße. Der Chauffeur steigt aus, macht „Ich hörte gestern abend nur die kurze Meldung, daß sich etwas am Wagen zu schaffen, und dann öffnet er man Sie gefesselt und geknebelt in einem Gebüsch des den Schlag. Ich denke: Aha, eine Panne, nun muß ich Tiergartens gesunden habe.“ erst noch den Wagen wechseln! Aber da sehe und höre ich „Sehr richtig! Vom Vormittag bis zum Abend lag auch schon nichts mehr! Ich meinte ersticken zu müssen, ich dort draußen hilflos, wie ein Sack zusammengeschnürt, ich siel nach hinten, es war aus.— Als ich erwachte lag unfähig, mich auch nur ein paar Meter weit fortzuschie; ich schon draußen irgendwo in einem gottverlassenen ben, und den Knebel im Mund.— Wie es geschah?— Winkel des Tiergartens, verdammt fest zusammengeWir hatten alles genau vorbereitet: Ich wollte mich ge= schnürt, und der Kerl zwingt mir den Knebel in den stern früh im Hause Melbert einquartieren und den Mund. Gleich darauf war ich allein, und irgendwo ratganzen Tag dort bleiben, bis die gefahrvolle Zeit für terte ein Auto davon.“ Melbert vorbei war. In dem letzten Drohbrief, der den„Der Bursche hat gut gearbeitel.“ Mann mit unglaublicher Angst erfüllte, stand es ja gans„Es war ein großer, stemmiger Kerl. Unter seiner deutlich:„Uebermorgen wird Sie die Sonne töten“. Ja, Mütze hat so erwas wie rotblondes Haar berausgeund das war gestern.“ schaut.“ „Sie kamen aber gar nicht zu Melberts Haus. Da=]„Ich denke mir, Sie machten Bekanntschaft von jenem von hatte ich nun wieder keine Ahnung. Als ich oben Senor Lovez, der ja in Paris auch eine wichtige Rolle am Fenster Veit Melber; erscheinen sah, mußte ich ja gespielt hat. Natürlich ist der Bursche spurlos verannehmen, Sie seien im Haus. Wir hatten das ja mit schwunden“ dem jungen Künstler vereinbart: sobald Sie das Haus:„Ich will ihn schon finden! Irgendwo muß der verbetreten hätten, sollte er mir dieses Zeichen geben.“ dammte Kerl jo doch aufzuspüren sein.“ „Ganz richtig, und ich wollte ein paar Straßen vor:„Trösten Sie sich mit mir! Ich habe ja auch Pech ber aussteigen und ganz unauffällig in das Haus zu gehabt. Aber Sie haben das alles nun wobl schon erkommen versuchen!— Also ich verließ meine Wohnung, fahren.“ trat auf die Straße, rief ein vorüberfahrendes Auto„Es ist mir viel lieber, Sie erzählen mir alles noch an— ein Auto wie so viele hier, mit der ordnungsge= einmal ganz genau. Wenn ich die Tatsachen aus Ihmäßen Nummer“ rem eigenen Munde höre, kann ich mir ein weiteres kla„Es hat sich ja das inzwischen herausgestellt: Das res Bild machen.“ Auto war gestohlen worden.“„Ich hatte vor Melberts Haus in unauffälliger Ver„Ja, zu dem Zweck nämlich, um mich damit zu ent= kleidung Aufstellung genommen. Vor allem interessierDer Fleck auf dem Schreibtisch Von Kurt Miethke Kommissar Salford streckte freudestrahlend die Hand] Collins begann eine genaue Besichtigung des Mord#. zimmers. Besonders genau untersuchte er den Schreibten uns ja gestern die Fenster in Melberts Haus. sowie die Menschen, die aus= und eingingen. Asmus Melbert wollte ja gestern das Haus nicht verlassen, er wollte sich an keinem Fenster zeigen, wollte alle Räume vermeiden, in die auch nur ein Strahl Sonne fiel.— Ab und zu suchte ich auch die Hosseite von Melberts Haus auf, die ja bekanntlich nach Norden liegt, und da sah ich dann Veit Melbert plötzlich oben an einem Fenster seines Aieliers auftauchen; ich nahm damit an, daß Sie im Hause weilten.— Es verging längere Zeit, und ich konnte nichts Verdächtiges jeststellen. Neun Uhr war vorüber, und nichts deutete auf irgend eine Gefahr hin. Da trat ich wieder einmal in den Hof und suchte die Rückfront des Melbertschen Hauses ab. Als meine Augen an den Aieliersenstern doch oben entlang wanderten, war es mir, als blinke von einem der Fenster so etwas wie Sonnenglanz her. Sonne, die vormittags durch ein Nordsenster fiel—, ein Unding also!— Ich schenkte diesem Flimmern da oben aber doch Aufmerksamkeit, und schließlich hatte ich die rätselhafte Lichtquelle entdeckt. Aus dem vierten Stock des Hauses, das von dem benachbarten Straßenzug mit der Rückseite an das Melbertsche Anwesen grenzt, siel ein Lichtkegel hinüber zu dem Atelier Veit Melberts. Ein sonderbarer Lichtlegel! Es stand da oben ein Fenster des vierten Stocks offen, und ich erkannte so etwas wie einen Spiegel und große runde Gläser, durch die jenes Licht hinüber in das Atelier fiel. Als ich die Anlage da oben mißtrauisch weiter betrachtete, gewahrte ich plötzlich hinter dem Spiegel ein Gesicht. Dort stand ein Mensch und rückte an dem Apparat.“ „Raffiniert ausgeklügelt war das von den Schuften!" „Ja, sie wissen scheinbar immer wieder ein Mittel und einen Weg, ihr Opfer zu erreichen, wenn der betreffende Mensch ihnen auch ganz bestimmt zu entgehen hofft.— Nur das eine möchte ich wissen: Wie erfuhren die Burschen von unseren Abmachungen?“ „Ich muß der Staatsanwaltschaft recht geben: Hier dürfte einzig und allein Veit Melbert den Verräter gespielt haben! Er hat oft genug erklärt, daß er die Handlungsweise seines Vaters nicht billige, und noch vorgestern hat er in meinem Beisein zu Asmus Melbert gesagt: Du bist selbst an deinem Tode schuld. wenn er dich nun ereilt, deine Geldgier hat dich ins Verderben Vater sei eben ein reicher Mann und lebe das beschau Großartig, daß Sie gekommen sind, alter Freund! tisch, zog die Schubkästen heraus, studierte deren Inhalt getrieben.“ liche Dasein eines Menschen, der keine Arbeit und keine Ich finde mich nicht mehr durch. Ich tappe vollkommen und betrachtete den verwaschenen Fleck ausführlich durch„Ich hätte gern noch einmal mit Veit Melbert geSorgen kennt. Und sie soll auch nichts erfahren van dem, im Dunkeln.“ seine Lupe.„Die Geschichte hat eine Pointe,“ sagte er, sprochen; aber als ich am späten Nachmittag noch einmal „und dieser Fleck ist die Pointe.“ „Das glaube ich auch,“ seufzte Salford,„bloß— ich verstehe die Pointe noch nicht.“ „Mir ist die Geschichte vollkommen klar,“ lachte Collins. „Was?“ „Ich sehe alles in allen Einzelheiten.“ „And das sagen Sie in solcher Ruhe? Erzählen Siel“ „Langsam, langsam. Rufen Sie Pike." Salford hastete hinaus und kam kurz danach mit dem Diener Pike wieder der sich fragend umsah. „Pike,“ sagte Collins.„hier ist mein Füllfederhalter“ Pile nahm das Schreibinstrument mit erstauntem Gesichtsausdruck entgegen. „Nehmen Sie Platz, dort am Schreibtisch. Sitzen Sie bequem. Pike?“ „Sehr wohl, Sir.“ „Freut mich. Nehmen Sie einen Briefbogen aus dem Schreibtisch.“ „Ist geschehen, Sir.“ Schreiben Sie darauf: Die Pointe ist ein sie soll auch nichts erfahren von dem, was ihr Vater insgeheim treibt. Es würde sie bei ihrer Veranlagung bitterhart treffen. Godwin will deshalb auch die Heirat möglichst beschleunigen, um das Mädchen der Nähe des Vaters zu entziehen.“ „Ich will versuchen, mich mit Hiltrud Seim anzufreunden. Vielleicht gibt es manches, das mich und sie gemeinsam berührt.“ Sväter suchten sie wieder ihr Abteil auf. Als sie durch den Gans ihres Wagens schritten, sahen sie einen Mann aus ihrem Abteil treten und nach der anderen Seite davongehen. Lydia rief bedauernd: „Es muß noch jemand in unser Abteil gekommen sein! Wie schade, daß wir nun nicht mehr ungestört plaudern können!“ „Vielleicht batte sich der Herr im Abteil veirrt. Er ist ja sichtlich rasch davongegangen.“ Hadolf Opvermann schob die Tür auf, und sie traten ein. Da faßte Lodig nach dem Arm ihres Verlobten. „Sieb auf meinen Platz.“ Nun gewahrte auch er, was dort lag. „Ein Briefumschlag?— Wie kommt der dorthin?" Lydia starrte entsetzt auf das weiße Kouvert. „Das Format—. Und die Adresse—. Das Schreiben kommt von jenem Menschen, der mir die Tötungen meldete. Wer war der Mann, der aus unserem Abteil trat?“ „Er wandte uns den Rücken zu. Er war groß und stark.“ Hadolf Oppermann faßte nach dem Umschlag. „Da steht:„Miß Lydia Blackwood.“ Sonst nichts. Obne Zweisel gehört dieser Brief also wirklich dir.“ Sie bat mit matter Stimme: „Oeffne ibn!“ Er riß den Umschlag auf und zog eine weiße Karte hervor. Das Mädchen flüsterte: „Genau wie bisher!— Was steht darauf?“ Er hob den Kovf und sah sie betrosfen an. „Das ist mehr als seltsam. Vorhin im Speisewagen unterhielten wir uns noch über meines Bruders Braut, Later.— Ja, es ist nicht wesen, sein, aus dem Mister Biggs jeden Abend seinen Biggs zum Anfeuchten der Marken und der Umschlägarters! Hier steht sein Name, sonst gar nichts: Guntrum Wbisky mit Soda trank. Das sagt auch der Diener denutte. Dies tat ich kurt vor meiner AbreisSeim in Loschwis bei Dresden.“ Suutrun Bi, Lydias Hände tasteten nach der Karte. „Gib!“ Und ihre Augen irrten über die wenigen Worte. „Es ist die gleiche Handschrift wie bisher. Das Collins steckte sich gemächlich eine Zigarette an: „Ich kenne den Fall Briggs aus den Zeitungen. Eine Meinung konnte ich mir danach nicht bilden. Erzählen Sie mal.“ „Mister Briggs lag mitten im Zimmer. Er wurde gegen elf Uhr vormittags entdeckt. Er war zum Ausgehen angezogen, trug Mantel und Hut. In der Hand hielt er einen Brief. Offenbar hatte er den noch in den nächsten Briefkasten stecken wollen. Es muß ihn auf dem Weg zur Tür gepackt haben. Es muß ihn niedergeworsen haben wie ein Blitz.“ „Wie ist der Name des Giftes, das gerichtsärztlich festgestellt wurde?“ „Tuhatl, ein mexikanisches Gift, das nach fünf Minuten tödlich wirkt.“ „Gut, erzählen Sie weiter.“ „Doktor Landsbury hat einwandfrei festgestellt, daß der Tod gegen zwölf Uhr nachts eingetreten sein muß.“ „Wer war an diesem Abend im Hause?“ „Niemand. Briggs war ganz allein das berichten übereinstimmend alle Nachbarn. Das Haus war auch abgeschlossen und verriegelt, so daß niemand eindringen konnte. Hinzu kommt noch, daß wir nicht die geringste Schwamm.“ Spur eines Eindringlings entdecken konnten. Kein:„Wie Sir?“ Fingerabdruck, keine Fußspur, nichts, aber auch gar nichts. Und dennoch—“ „Aha, nun sind wir beim springenden Punkt angelangt.“ „Und dennoch— es muß jemand im Hause gewesen sein.“ „Wenn nun aber doch Selbstmord vorliegt?" Es liegt kein Selbstmord vor. Erster Ber das Melbertsche Haus betrat, war der junge Mann bereits verhaftet worden.“ „Es ist gut, daß wir wenigstens ihn haben. Vorderband liegt er freilich in der Krankenabteilung. Er hat einen vollkommenen Nervenzusammenbruch erlitten und ist nicht vernehmungssähig.— Aber berichten Sie weiter!“ „Ich wollte unbedingt berausbekommen, was er mit dem seltsamen Licht do oben in dem Fenster für eine Bewandtnis habe und überstieg kurz entschlossen die Mauer zu dem Nachbarhof.—Hätte ich mich dafür sogleich hinauf in das Atelier begeben, wäre mir misdestens der eine der Verbrecher in die Hände gefallen. Aber so ist das oft: Man denkt, ganz richtig zu bandeln, und macht doch einen Febler!— Ich eilte also über den Nachbarbof, trat in das Haus und sorang hastig die vier Trepven nach oben. Hier fand ich zwei Wohnungstüren. Ich überlegte einen Augenblick und wußte, daß jenes offene Fenster mit der Spiegelanlage zu der linken Wohnung gehören mußte. An der Flurtür stand kein Name. Ich läutete, einmal, zweimal. Doch anstatt das die Tür links sich auftat, wurde die Tür rechts geöffnet, und ein alter Mann sagte mir, die Wohnungen nebenan steben leer, es wohne gar niemand darin. Ich „Sie sollen schreiben: Die Pointe ist ein Schwamm ... Haben Sie?“ „In dem Fach links liegen grüne Briefumschläge, nersicherte daß sch iNehmen Sie den obersten heraus. Schreiben Sie dar= versicherte daß ich ja vor wenigen Minuten an einem auf: Herr Kommissar Saliord. London, Scotland Pard, der Fenster einen Menschen erblickt habe; aber der Alte „Wenn nun aber doch Selbstmord vorliegt?“ Haben Sie das?. Ausgezeichnet. Stecken Sie den Brief= klieb bei seiner Behauptung, die Wohnung stehe leer. „Es liegt kein Selbstmord vor. Erster Beweis: Der bogen in den Umschlag. Hallo, Pike. Verstehen Sie Ich läutete noch einmal, dringend, und da niemand zu Brief, den Briggs in den Kasten stecken wollte. Das mich nicht? Was ist Ihnen denn? Sie sollen den Brief hören war, wurde mir die Sache erst recht verdächtig. mar nicht etug ein Abschiedebrief. Sondarn ein: Mit, in dar Um'tigg stecken] Na alsa marum nicht gleich!“ Kurr amticht=kar ezir u. 4 di. Fz..—21 Kurz entschlossen öffnete ich die Tür gewaltsam,— zum war nicht etwa ein Abschiedsbrief. Sondern eine Mit= in den Umschlag stecken! Na also, warum nicht gleich!“ teilung an einen Bekannten in Bolton, daß Briggs am Collins ging ganz nah an den Diener Pike heran. Pitztwoch kommender Woche gern zu der vorgeschlagenen Derr rrach erste ahe Colfpartie kommen würde. Wenn man noch ein Rendesvous für Golf festsetzt, dann hat man wohl kaum die Absicht, seinem Leben selbst ein Ende zu machen.“ „Zugegeben.“ „Und ferner: Wo wäre dann das Glas hingeraten?“ „Das Glas?“ „Gewiß das Glas, in dem das Gift war.“ Ah! Das Glas ist also verschwunden?“ Dann sprach er leise, aber doch scharf: „Nun kleben Sie den Umschlag zu. Pike!“ Pike wurde schneeweiß und sprang auf. Dann brach er schluchsend zusammen. „Ich will alles gestehen. Sir. Ich gestehe, daß ich es gewesen bin!“ nicht geringen Entsetzen des alten Mannes aus der Nachbarwohnung Ich eilte in den Vorraum, riß eine Tür aus. Der Raum war leer, kein Mensch war zu seben und zu hören. Und dann stieß ich eine zweite Tür auf und sab: da war das oisene Fenster, und bier war,— auf ein Messingstatio aufgebaut, die sonderbare Spiegelanlage, ein großer gewölbter Spiegel und dicke Brenngläser. Das Ganzc stellte eine sicherlich sehr klug ausge„Und wie haben Sie es getan?“ „Ich bestrich die gummierte Fläche des Brief= ser. Das Ganze umschlags mit dem Gift Tuhatl. Lann nahm ich den dachte Konstruktion dar, mit deren Hilfe einfallendes „Völlig weg. Unauisindbar. Es muß das Glas ge kleinen Napi mit dem Gummischwamm fort, den Mister Sonnenlicht in schariem verstärkten Kegel anf eir baesen sein, aus dem Mister Biggs jeden Abend seinen Biggs zum, Anseuchten der Marken und der Umschläge gonnenlicht in scharfem, verstärkten Regel auf ein beDar fagl auch der Viener begugle. Dies kar ich kurz vor meiner Abreise. Ic stimmies Ziel geworsen wurde. Und es war mir klar,— Pile2“„„„nahm den Rapf mit und warf ihn zum Zugsenster hin; dies Licht sollte Asmus Melbert töten!— Ich riß das „Der Diener Pike? Wo war denn der am Mord= aus. So daß Mister Biges gezwungen war, seinen Stativ zurück und trat ans Fenster. Da sab ich auch schon, abend? In London?“ eigenen Speichel beim Zukleben seiner Briefschaften zu, daß ich zu spät gekommen war. Drüben im Auelier Veit .O nein. Pike hat ein einwandfreies Alibi. Er war benutzen...“. Melberts taumelte ein Mensch ans Fenster. Ich erin Aberdeen. Wo er herstammt. Er ist drei Tage vor„Der verwaschene Fleck kommt also gar nicht von kannte den jungen Maler; er schrie gellend:„Mord! Mord zur Hochzeit seines Bruders nach Schottland einem Glas sondern von diesem kleinen Napf?“ schrie Mord!“ einfache Ber: Ibenstein schwieg. Kommissar Röber drängte. „Und dann? Reden Sie! Ich muß jede Einzelbeit übel.“ Aaodschean asden ui euen ealter „Und in Hamburg!. Sollte nicht auch dort ein Mensch mit dem Tod bedroht werden?“ Er wandte sich hastig zur Tür. „Ich will versuchen, den Menschen wiederzufinden, der vorhin aus unserem Abteil kam! Der Zug juhr langsam und hielt. Da bat Lodia: „Laß es sein! Höchstwahrscheinlich ist dieser Mensch Kels aischiles. dis Khisk K huren. einem Schreibtisch auch so einen wissen!“ „Ich lief noch einmal durch alle Zimmer. Niemand „Es sei da ein bestimmtes Glas gewesen, aus dem Biggs jeden Abend seinen Whisky mit Soda trank. Das meinem Schreibtisch auch so einen verwaschenen Fleck, war zu sehen. Der Bursche hatte also rechtzeitig das Glas ist verschwunden. Sehen Sie. hier hat es gestan= der die schöne Platte verunziert und über den sich meine Weite gesucht. Kein Hausbewohner hat ihn kommen, llc berteie wider Stasim(Frau schredlich drgert, Hallo, was ist Ihnen Pies“.(teiner ihn geben seden— Ich bielt mich nicht länger ischolatte. Da war in der Politur ein treierunder dr. Schalies. ud ütelle den Diener an dersaut, sorang bi. Tieoven binah und bate nur den einen waschener Fleck. Collins betrachtete ihn genau. Salford Dieser deutett auf den grünen Briefumschlag, der Nunsch so schnell wie möglich drüben im Melbertschen ertärte: Saljorde Adresse trug, und seine Hand zitterte dabei. Haus zu sein. Eiwas nämlich war mir unbegreitlich: „Wir haben jedes Gefäß, jede Vase, jeden Becher„Ja hatte sämtliche Umschläge präpariert.“ röchelte Wie Sie drüben bei Melbert weilen konnten und doch bereits ausgestiegen, und wenn er auch noch mit uns im ausgemessen. In der ganzen Wohnung befindet sich kein er„und ich habe diesen da soeben geschlossen... nichts von dem Mordanschlag merkten, nichts so zeiti gleichen Zuge weiterreist,— du wirst ihn nicht erkennen, einziges Gefäß, dessen Bodendurchmesser mit dem Durch= Die Polizisten, die ein paar Minuten später ins Zim= bemerkten, um das Schlimmste verhüten zu können.— Mas millist du ihm auch beweisen2. mester dieses Flecks übereinkimmt, Brigas tranf seinen mer traten um ihn zu verb Jamar zu kns, Jtm 8uzmmute. Was willst du ihm auch beweisen:" „Beweisen!— Ja, das ist freilich schlimm. Wie können wir beweisen, daß ein bestimmter Mensch diesen Bries hierherlegte?“ „Und wieder ging mir die Meldung zu! Warum gerade mir? Und wer wußte so genau, daß wir mit die i Zug reisen? Seit wann jolgt uns dieser Mensch. der diese Nachricht zugedacht hat?“ „Wit müssen unbedingt annehmen, daß der Betrefsende uns von Zürich solgte.“ Wer ist aber dieser Mensch?“ XVI. messer dieses Fleas übereinstimmt Briggs kranr seinen Whisky immer am Schreibtisch, und der Diener Pike bestätigte auf meine Frage sofort, daß das Glas gewöhnlich an der Stelle stand, wo sich der verwaschene Fleck befindet. Die Frage ist also: Wo ist das Glas hingeraten?“ „Wer beerbt Brigghs?“ „Pike. Briggs hatte keine Verwandten, er hat seinem Diener alles vermacht.“ „Das ist doch aber immerhin ein merkwürdiger Umktand mer traten, um ihn zu verhaften, kamen zu spat. (Fortsetzung folgt.) Auflösung der Rätseltafel Kreuzwortsilbenrätsel. „Sei dem, wie es wolle. Pike kann nicht in Frage kommen. Ueber das haben Sie alles Wissenswerte: Das verschwundene Glas Der Ermordete in Hut und Eisten veur uh: Waran; Geirat Gart######.[Rantel., Der Bries. Der veroaschene Fiea, Piles Hegen neun Uhr morgens betrat Bert Ibenstein das Alibi. Das sind die wesentlichsten Tatsachen Bausteine Dieastzimmer Kommissar Rökers im Berlziner Krimi= für vielerlei Theorien. Ich babe die Bausteine noch nalgerichtegeb. ude „Na also nun bin ich wieder da. Aber allerhand. Gestern abend hat man Sie erst im Tiergarten gefunden und nun sind Sie schon wieder auf dem Posten.“ Die ke“.: lich die Hände Aber gleich darauf verfinsterten sich Röbers Mienen. nicht so ordnen können daß eine brauchbare Theorie herauskam. Deshalb habe ich Sie hergebeten. Collins Vielleicht können Sie mit diesen paar Tatsachen mehr ansangen als ich Vielleicht sehen Sie von einem anStandpunkt aus alles in einem anderen Lichte. Ich habe mich vielleicht zu sehr mit allem befaßt und so ben getörigen Aotand verloten.:— us uud Silbenrätsel. 1 Einherier 2 Ibis 3 Nachricht. 4 Sittich. 5 Chodowiecki 6 Wruke. 7 Ehrenwort 8 Richter. 9 Erwin. 10 Stockfisch 11 Herder. 12 Entente. 13 Rienzi 14 Zelter. 15 Wiesel. 16 Jris 17 Rechen 18 Dutzend. Der Spruch lautet: Ein schweree Her: wird nicht durch Worte leicht Monogrammrätsel. Der Zuo des Herzens ist des Schicksals Stimme. — Montan, 12. August 1934. Schwere Eisenbahn=Kumstrophen Insgesamt 9 Tote und 75 Verletzte Der Schnellzug Genf-AvignonVentimiglia engleist Der zwischen Gens und Ventimiglia(Riviera) verkehrende Schnellzug ist Sonntag früh kurz nach 4 Uhr etwa 200 Meter vor der Einfahrt in den Bahnhof Avignon entgleist. Alle Wagen sprangen aus den Schienen. Der Gepäckwagen wurde völlig zerstört, der Postwagen legte sich um und fiel aus einen nebenan haltenden Güterzug, von dem zwei Wagen umschlugen und ihrerseits Wagen eines Nebenzuges mitrissen. Auf diese Weise sind die vier Hauptlinien des Bahnhoses Avignon unbefahrbar geworden. Die Bahnhofseinfahrt gleicht einem Trümmerseld. Die sofort ausgenommenen Bergungsarbeiten werden durch die Zerstörung der elektrischen Leitungen erschwert. Nach den letzten Meldungen sind sechs Personen getötet und 35 schwer verletzt worden. Die meisten Verletzten haben Beinbel, erschien bereits kurze Zeit nach der Alarmierung der Halleschen und Leipziger Hilfszüge an der Unfallstelle. Mutter und Kind überfahren Die Reichsbahndirektion Münster teilt mit: Am 11. August gegen 18,45 Uhr wurde zwischen den Bahnhöfen Mesum und Emsdätten auf der Bahnstrecke Münster=Rheine die Ehefrau Johanna Hummert und deren zweijährige Tochter Maria von einem Güterzug überfahren und getötet. Das Kind war kurz vor dem ankommenden Zug durch die mit Gitterbehang versehene sernbediente Schranke gekrochen und auf den Bahnkörper gelaufen. Die Mutter lief im letzten Augenblick hinzu, um das Kind zurückzureißen. Beide wurden jedoch von verletzt worden. Die meisten Verletzten haben Bein= um das Kind zurückzureißen. Beid brüche davongetragen. Ueber die Ursache des Unglücks der Lokomotive erfaßt und getötet. ist vorläusig Näheres nicht bokannt Der Heizer der unist vortäufig Näheres nicht bekannt. Der Heizer, der unverletzt blieb, während der Zugführer getötet wurde, behauptet, daß der Unfall auf einen Achsbruch des hinter der Lokomotive fahrenden Packwagens zurückzuführen sei, während amtlicherseits behauptet wird, daß der Zugführer die vorgeschriebene Geschwindigkeit erheblich überschritten habe. Schwerer Zugzusammenstoß bei Balle Ein Toter, dreißig Verletzte. In der Nähe von Halle ereignete sich ein schwerer Zugzusammenstoß zwischen einem Sonderzug aus Leipzig und einem Triebwagenzug von Halle. Eine Frau erlag einem Herzschlag; 30 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Schwerverletzten wurden im Halleschen Krankenhaus untergebracht, die anderen am Bahnhof verbunden. Zu dem Unglück erfährt DNB noch, daß der Hallesche Zug ein Triebwagenzug mit Oberleitung, den Bahnhof Halle mit etwa einviertelstündiger Verspätung verlassen hatte. Einige hundert Meter hinter dem Bahnhof stieß er auf den von Leipzig kommenden Sonderzug. Der Lokomotivführer des Sonderzuges hatte offenbar bemerkt, daß sein Zug sich auf einem salschen Sleis besand, denn er ließ den Zug wiederholt halten. Infolgedessen war die Fahrtgeschwindigkeit des Sonderzuges im Augenblick des Zusammenstoßes glücklicherweise nur gering. Trotzdem wurden die beiden vorderen Wagen beider Züge ineinandergeschoben. Die Lokomotive des Sonderzuges wurde vollständig zerstört, ebenso das vordere Abteil des Triebwagens. Die Reisenden des Sonderzuges sind mit geringfügigen Verletzungen davongekommen. Auf dem Bahnhof Dieskau bei Halle werden zurzeit Gleisverlegungsarbeiten vorgenommen. Die Zugleitung erfolgt daher hier eingleisig. Die Fehlleitung des Sonderzuges ist vermütlich dadurch entstanden, daß der Sonderzug, der bei Dieskau auf dem linken Gleis fahren mußte, nicht wieder auf sein rechtes Gleis zurückgeführt worden ist. Der Hallesche Eiltriebwagenzug hatte den Bahnhof mit etwa viertelstündiger Verspätung verlassen, wenig später erfolgte bereits der Zusammenstoß. Bei der ziemlich hohen Anfahrtsgeschwindigkeit der Eiltriebwagenzüge war der Anprall, obwohl erst 800 bis 1000 Meter zurückgelegt waren und der Leipziger Zug sehr langsam fuhr, ungeheuer stark. Allerdings kam der Sonderzug, abgesehen von der elektrischen Zugmaschine, verhältnismäßig glimpflich davon. Nur der vierte des aus sieben Wagen bestehenden Zuges wurde stärker in Mitleidenschaft gezogen. Er sprang aus den Gleisen, riß sich aus dem Zugverband und fuhr eine Strecke neben dem Gleis her. Der Bahnkörper ist an der Unfallstelle vollkommen zerstört: Schienen und Schwellen sind aus ihren Lagern und Verschraubungen gerissen. Der Präsident der Reichsbahndirektion, Mati160 Verletzte Die Naturkatastrophen in China Etwa zehn Millionen Menschen davon betroffen. Das Chinesische Reich wird in diesem Sommer wie so oft in seiner vieltausendjährigen Geschichte von furchtbaren Naturkatastrophen heimgesucht. In den südchinesischen Provinzen Kwantung und Kwangsi regnet es bereits seit vielen Wochen ohne Unterbrechung. Die Flüsse sind über die Ufer getreten. Ganze Dörfer wurden von den Fluten hinweggespült, unzählige Menschen ertranken. Im Gegensatz hierzu leiden die im mittleren China gelegenen Provinzen Anhui, Hunai, Tschekiang und Kiangsi seit Wochen unter einer ungewöhnlichen Trockenheit und Hitze. Die Ernte ist in diesen Gebieten fast vollkommen vernichtet. Die Leiden der Bevölkerung sind unvorstellbar. Ganze Familien begingen Selbstmord, um dem drohenden Hungertode zu entgehen. In der am Jangtse in Mittelchina gelegenen Provinz Hupeh vereinigen sich die beiden Heimsuchungen. Hitze leidet, wird der westliche Teil durch Ueberschwemmungen verwüstet. Nach den bisher vorliegenden Schätzungen werden ungefähr zehn Millionen Menschen von den Naturkatastrophen unmittelbar betroffen. Ein Brandunglück sordert zwei Tote. Ein furchtbares Brandunglück ereignete sich beim Dreschen in der Scheune des Landwirts Stienecke in Ladbergen(Kreis Tecklenburg). Aus bisher ungeklärter Ursache sing das Stroh an der Dreschmaschine Feuer. Der starke Wind trieb die Funken in die Scheune. Die in der Scheune beschäftigten Personen konnten sich nur zum Teil retten. Zwei Personen, der 52jährige Maurer Eschmann und die 19jährige Meta Kötter aus der Nachbarschaft, verbrannten bis zur Unkenntlichkeit. Die Landwirte Elshoff und Fliegenbaum erlitten so schwere Brandwunden, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt werden muß. Das Feuer griff mit rasender Geschwindigkeit um sich und erfaßte auch das massive Ueber das Eisenbahnungtück bei Halle gibt die Reichsbahndirektion Halle folgenden Bericht aus: Am 12. August um 7,35 Uhr stieß in Kilometer 87 der wegen Umbauarbeiten eingleisig zu befahrenden Bahnstrecke Halle—Leipzig innerhalb des Personenbahnhofes Halle der ausfahrende Triebwagenzug 1203 auf den auf gleichem Gleis einfahrenden Verwaltungssonderzug 4243 von Meißen nach Goslar. Der Führer des Verwaltungssonderzuges, Holstein=Leipzig, und eine Reisende wurden getötet; etwa 160 Reisende wurden verletzt, davon 17 schwer. Die Schwerverletzten stammen alle aus Sachsen. Sie wurden sofort in die Hallischen Krankenhäuser aufgenommen. Die Leichtverletzten sind mit Notverbänden teils zurück, teils weitergefahren. Nach den bisherigen Untersuchungen liegt ein Verschulden des Fahrdienstleiters vor. Der Präsident der Reichsbahndirektion war an der Unfallstelle. Mohnhar- und die zstliche Feit der Aronine une du. und die Stallungen. Das Wohnhaus brannte Während der östliche Teil der Provinz unter Dürre und bis auf die Umfassungsmauern nieder. Ein Schienenzepp Paris— Berlin? Bis vier Stunden Zeitersparnis Von der französischen Eisenbahngesellschaft Nord wurde Ende Juli zwischen Paris und Tourcoing über Lille der zweitjüngste französische Schienenzepp(Automotrice) in Dienst gestellt. Bei der Versuchsfahrt wurde eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 140 Kilometer in der Stunde erreicht. Die Höchstgeschwindigkeit des Schnelltriebwagens beträgt 157 Kilometer. Jeder Triebwagenzug besteht aus drei Wagen, von denen der erste und dritte mit Motorantrieb versehen sind; der Mittelwagen wird als sogenannter Schlepowagen(Remorque) gefahren. Insgesamt sind 146 Sitzplätze vorhanden, davon 30 in der ersten Klasse. Das Gesamtgewicht des Zuges beträgt 120 Tonnen. Der Luftwiderstand des Triebwagenzugs ist ähnlich wie bei dem„Fliegenden Hamburger" durch Stromlinienführung weitmöglichst herabgesetzt, und die drei Wagen sind durch eine Kautschukdichtung verbunden, so daß der Eindruck einer geschlossenen Wagenfolge entsteht. Die Gesamtlänge des Zuges beträgt 64 Meter. Das WagenVorbereitungen zur Großen Deutschen Funkausstellung Ein furchtbares Auto-Unglück Drei Tote, sechs Schwerverletzte. Auf der Straße Berlin=Breslau zwischen Neustädtl und Polkwitz an der Kreuzung mit der von Glogau nach Primkenau führenden Straße ereignete sich am Samstag nachmittag ein furchtbares Kraftwagenunglück. Ein von Berlin kommender Personenomnibus, der mit mehr als 30 Personen besetzt war, fuhr an der Kreuzung mit einem Personenkraftwagen zusammen. Bei dem Zusammenprall geriet der mit hoher Geschwindigkeit fahrende Omnibus ins Schleudern und überschlug sich. Kurz nach dem Zusammenstoß ertönten aus dem Omnibus furchtbare Hilseruse. In der Nähe weilende Leute und die Feuerwehren aus der Umgebung eilten sofort herbei und befreiten die Verunglückten. Drei von ihnen, der Besitzer des Wagens und zwei Frauen waren bereits tot. Von den übrigen waren der Sohn des Besitzers und fünf Frauen schwer verletzt. Sie wurden ins Glogauer Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr besteht für sie zunächst nicht. Die übrigen Insassen des Waens kamen mit dem Schrecken davon. innere ist aus Aluminium k. Der Antrieb erfolgt durch je einen Dieselm.„wölf Zylindern mit je 400 PS=Leistung. Die beiden Dieselmotoren befinden sich am vordern Bedienungsstand jedes Motorwogens, während die hintern Stände mit Fraktionsmotoren ausgerüstet siie, von denen jeder eine Achse antreibt. Wie die Reichsbahn=Beamten=Zeitung diesen Angeben hinzufügt, ist bereits für das nächste Jahr geplant, die Verbindung Paris—Berlin über Lille—Lüttich— Köln durch diesen Schienenzepp einzurichten. Die Fahrzeitersparnis würde gegenüber dem Nordexpreß etwa zweieinhalb bis vier Stunden betragen. Bei den Schnelltriebwagenzügen, die jetzt auf der nordfranzösischen Strecke eingesetzt sind, werden die Reisenden durch eine Bar der Internationalen Schlafwagengesellschaft beköstigt. Vorläufig verkehrt täglich ein Zug in jeder Richtung zwischen Paris und Tourcoing. die vom 17. bis 26. August in Berlin veranstaltet wird: Montagearbeiten in einer der Ausstellungshallen. 30 Verletzte bei einem Stierkampf Ein Stierkampf, der auf dem Marktplatz eines Dorfes in der Provinz Granada abgehalten wurde, nahm einen aufsehenerregenden Verlauf. Als die zwei Berufsstierkämpfer durch einen riesigen besonders bösartigen Stier verletzt und kampfunfähig gemacht worden waren, sprangen etwa 50 junge Burschen aus dem Publikium in die Arena, um dem gefährlichen Stier gegenüber ihre Stierlämpfer=Künste zu zeigen. Der Stier Der Tod am Telegraphenmast. Zwei Kinder einer englischen Reisegesellschaft, die sich über ihre Stierkämpfer=Künste zu zeigen Der Stier aus einem Omnibus zu weit herauslehnten, wurden dablieb jedoch auch dieser Uebermacht gegenüber Sieger bei von einem Telegraphenmast berührt, aus dem Omniund verwundete etwa 30 seiner Gegner durch Hörner= bus herausgerissen und auf der Stelle getötet. Das stöße mehr oder weniger schwer. Vorkommnis gibt den englischen Polizeidirektionen Ein Dorf in Flammen 48 Gebäude eingeäschert.— Ursache: Brandstiftung. Das Dorf Schwichtenberg in Mecklenburg wurde in der Nacht zum Samstag von einem verheerenden Großfeuer heimgesucht. Das Feuer breitete sich infolge der Trockenheit und des starken Windes mit rasender Schnelligkeit auf die angrenzenden Gebäude aus. Insgesamt wurden 15 Gehöfte mit 48 Gebäuden, davon 11 Wohnhäuser, eingeäschert. Die Geschädigten stehen vor dem Nichts. Die aus der Umgegend erschienenen Feuerwehren konnten in der Frühe das Feuer eindämmen. Die unmittelbar an der Brandstätte stehende Dorfkirche blieb vor den Flammen bewahrt. Bange Minuten Dramatisches Erlebnis einer Bergsteigergruppe. Auf einer Tour vom Watzmannhaus zum Hocheck wurden 14 Bergsteiger von einem Gewitter überrascht. Die Touristen konnten zwar die knapp unter dem Gipfelkreuz stehende Unterkunftshütte noch erreichen, hatten aber hier bange Minuten durchzumachen. Mehrmals schlug der Blitz in das Kreuz und in die Hütte ein. Ein Herr wurde von einem Blitzstrahl an der linken Körperseite gestreift. Der Tourist Ferdinand Haßloch aus Nürnberg wurde gleichfalls vom Blitz getroffen, aber nur unbedeutend an den Füßen verletzt. Die Bergsteiger erreichten später das Watzmannhaus. kriegsbeschädigten von 59 Jahren, in einem kleinen Dachwar nach dem„Weltall“ einer starken Leuchtrakete zu(ämmerchen des Hauses auf einer Schütte Heu inmitten vergleichen, die aus 2 Kilometer Entfernung beobachtet einer unbeschreiblichen Verwahrlosung. Mit verhungerwird. Wenige Tage später zeigte sich erneut ein helles ten Augen sah der unglückliche Vigneron auf diEin Millionär entführt Unter merkwürdigen Umständen wiedergefunden. Der millionenreiche Orangen=Plantagenbesitzer J. E. Kubic verließ sein Hotel in der Stadt Eden bei Los Angeles am Donnerstag früh um 3 Uhr und teilte dem telportier mit, daß er in zwei Stunden wieder zurück sein werde. Er kam aber nicht zurück. Das Hotelpersonal wurde stutzig und alarmierte die Polizei. Bei der Durchsuchung des von Kubic bewohnten Hotelzimmers fand man einen kleinen Zettel, auf dem geschrieben stand:„Wenn ich nicht bis 6 Uhr morgens zurück bin, dann bitte benachrichtigen Sie die Polizei“. Jetzt ist Kubic nun in Palmsprings wieder aufgefunden worden. Die Polizei erhielt die Nachricht, daß Kubie in einem dortigen Hotel gefangengehalten werde. Eine Abteilung Polizei besetzte daraufhin das Hotel und durchsuchte sämtliche Räume. Die Beamten fanden Kubic schließlich in einem der Hotelzimmer in bejammernswertem Zustand. Noch am ganzen Körper zitternd, war Kubie nicht imstande, einen einigermaßen zusammenhängenden Bericht über seine Entführung und die von ihm ausgestandenen Schrecken zu geben. Infolgedessen hat die Polizei bisher über den Vorgang der Entführung und die Personalien der Entführer noch keine Gewißheit.= Der Gesangene seiner Frau. Die Polizeibehörde des französischen Departements Meurthe=et Moselle im Osten des Landes mußte kürzlich in dem Orte Menillot eine 58jährige Frau, Adrienne Vigneron, verhaften, weil sie ihren Mann wochenlang geradezu gefangen hielt, und zwar in einer Gefangenschaft, wie wir sie nur aus den gruseligen Schilderungen mittelalterlicher Hungertürme kennen. Die französischen Gendarmen waren durch einen anonymen Brief darauf aufmerksam geworden. Sie fanden auch tatsächlich den unglücklichen Mann, einen Schwertengsbeschäbigten von 55 Jühlen, in einem kleinen Daus kämmerchen des Hauses auf einer Schütte Heu inmitten die aus 2 Kilometer Entfernung beobachtet einer unde wird. Wenige Tage später zeigte sich erneut ein helles ten Augen sah der ungluakliche Vigneron auf die GenMeteor über Berlin. Es erschien am 9. Juli um 10 Uhr darmen. Aber er war vor Entkräftung völlig außerstande, abends am westlichen Himmel und zog in der Richtung auch nur die kleinste Frage zu beantworten. Ein hinzuvon Süd nach Nord entlang. Ueber die ungeheure Höhe gerufener Arzt ließ ihn schleunigst ins Krankenhaus nach dieser leuchtenden Meteore kann man sich ein Bild Toule überführen. machen, wenn man hört, daß dieselbe Erscheinung in In dem Verhör, das mit der alten Adrienne angestellt Bad Godesberg und in Nürnberg gesehen wurde. Die wurde, gestand sie schließlich, daß sie den schwerkriegsbeFeuerkugel hat also wahrscheinlich über die Provinz schädigten Mann über 15 Tage ohne Versorgung gelassen Hannover hinweg ihren Lauf genommen. Schätzungs= hatte. Vom 14. bis zum 23. Juli, also acht Tage lang, weise kann die Höhe, in der das Zerplatzen der Kugel hatte sie ihm nichts mehr zu essen gegeben. Die harther75 Kilometern angegeben werden. Das zige Megäre wurde in Haft behalten. Kilometern erfolgte, mit 75 Kilometern Aufleuchten wird meist in mehr als Höhe erfolgt sein. 100 Wieder eine Granate in der Pariser Untergrundbahn. Am Samstag nachmittag ist auf einer Pariser Untergrundbahnstation wieder eine in Zeitungspapier gewikkelte Granate entdeckt worden. Sie war unter eine Bank eines Wagens erster Klasse gelegt worden. Dank Boklommas glol den englischen Polizeibirektionen Gelegenheit, eindringlichst gegen eine vielfach beobachtete Unsitte Stellung zu nehmen, die immer wieder ihre Opfer fordert. Eine Bettlerin mit 155.000 Mark Vermögen Das vergiftete Brötchen führte zum Tod. Wie„bedürftig“ oft Bettler sind, geht am besten aus einer Entscheidung des New Vorker Erbschaftsgerichtes„Dup'cheo, Eut, Listerblüchtiuer, Postenberge, hervor, das das Vermögen einer Frau, die jahrelang seiner Witm, vom Betteln gelebt hat, auf über 62000 Dollar gleich grbschaft inzwischen znsa, Vollenberg, kind über die Ein Prozeß um Pallenbergs Erbe. Wie bekannt, ist der Schauspieler Max Pallenberg, als er sich im Flugzeug von Prag nach Karlsbad begeben wollte, tödlich verunglückt. Auf Grund einer internationalen Vereinbarung sind, wie in allen anderen Staaten, auch in der Tschechoslowakei, Fluggäste gegen Unfall und Tod versichert. Die Versicherung tritt mit Lösung der Flugkarte in Kraft. Zwischen den Hinterbliebenen Pallenbergs, seiner Tochter, der Gutsbesitzersgattin Frau Eva Berger und vom Betteln gelebt hat, auf über 62000 Dollar gleich gerper###twe Fritzi Massary=Pallenberg, sind über 155 000 Reichsmark bei dem gegenwärtigen Kurs des gr inzwischen Unstimmigkeiten entstanden, die Dollars festsetzte. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die einem Prozeß führen werder Bettlerin bestimmt den größten Teil ihres Vermögens sich sicherlich in den Jahren zusammengeschachert hat, in denen der Dollar noch nicht abgewertet war. Man ie zu einem Prozeß führen werden. Die Prager städtische Versicherungsanstalt, der die Auszahlung der Flugversicherung obliegt, hat daraufhin die Hinterbliebenen verständigt, daß sie Pallenbergs Flugversicherung im Betrage von 198000 Tschechenkrokommt dann zu dem Ergebnis, daß die Bettlerin es ver= Flugversicherung im Betrage von 198000 Tschechenkrostanden hat, sich die runde Summe von einer Viertet nen beim Prager Kreisgericht für Handelssachen hinterMillion Reichsmark zusammenzuschwindeln, indem sie die“s“ Mildtätigkeit ihrer Mitmenschen ausnutzte. Der Tod der Bettlerin ist eine der seltsamsten Tragödien des an merkwürdigen Menschenschicksalen reichen New Yorker Lebens. Vor Jahresfrist hatte sich ein Automechaniker in einem Automatenrestaurant dadurch das Leben genommen, daß er ein belegtes Brötchen vergiftete und einen Teil davon aß. Er starb kurz darauf im Feuerkugeln über Berlin. Am 1. Juli d. J. wurde in der Nähe von Berlin ein Meteor von ungewöhnlicher Größe und Helligkeit beob= chenschau wurde festgestellt, daß die Todes der Umsicht des Zugpersonale hat diesmal ein Unalick achtet. Das Reteor siel in südwestlicher Richtung, sing den auf dasselbe Gist zurüichzuführen ist. Weitere Nachvermieden werden Lönnen. Die Polizei siebt den Ter, zuz 1 Grad über dem Horisont an schwach zu leuchten forschungen brachten dann die Ueberralchung, daß die voratten, die seit Monaten di. Haite tichteit Samnne und nahm dann rasch an Helligkeit zu, um schließlich mit, on den Resten lebende Bettlerin in Miutlichkeit zehn cer We chee Smee.“ die Oessentlichtett bennruhi) fast blendendem grünlichweißem Licht plötzlich zu enden Bankkonten besaß. Außerdem wurder„ ihrer Bebauachlios gegenuber. Die ganze Erscheinung dauerte nur 1,5 Sekunden und sung einige Wertpapiere entdeckt. chraum des Restaurants. Die Bertlerin, die sich gewahnheitsmäsig in Automatenrestaurants herumtrieb und dort Speisenreste verzehrte, aß ahnungslos von dem vergifteten Brötchen und starb gleichfalls. Bei der Leichenschau wurde festgestellt, daß die Todesursache bei beidasselbe Gift zurückzuführen ist. Weitere NachDie deutsche Hilfe für die Hochwasser=Geschädigten in Polen. Wie von amtlicher polnischer Stelle mitgeteilt wird, hat die Reichsregierung durch Vermittlung des deutschen Gesandten in Warschau dem Zentralhilfskomitee für die Hochwasser=Geschädigten mitteilen lassen, daß sie ihm 10 420 Emaillegeschirre für den Hausgebrauch, 1000 lake g ee i. Sie Paseng eun zu l0ch Cenallgeichitre Fe den Hausgsbtauch, lo lalt Waschraum des Restaurants. Die Bettlerin, die sich kierte Stahlbetten mit Federmatratzen und 2400 Ackergewahnheitsmäßig in Automatenrestaurant= berumteiab geräte zur Verfügung stellt. Die gesamte Ladung umjaßt vier bis fünf Waggons. Vom Auto angesahren. Am Samstag spät abends wurde der Chef der Kanzlei der deutschen Gesandtschaft in Stockholm, Banse, von einem Privatauio angefahren und schwer verletzt. Banse mußte in das Krankenhaus gebracht werden. Versammlung der Tura Dieser Tage hielt die Tura im Stadionrestaurant ihre ordentliche Mitgliederversammlung ab. Einleitend gedachte der Vereinsführer Ebertz des dahingeschiedenen Reichspräsidenten. Anschließend hielt der Fußballwart des Kreises Bonn, Herr Claas. im Auftrag des Deutschen Fußballbundes in der Reihe des Schulungskursus einen Vortrag, in dem er vor allem das Verhalten des Spielers auf dem Platze und die Regeln des Fußballspiels betonte. Der Dank des Vereinsführers an Herrn Claas war daher mit der Hoffnung verknüpft, daß die Tura noch öfters Gelegenheit habe, derartige Belehrungen entgegen zu nehmen. In der Versammlung kam die Traininasfrage zur Aussprache. Das Training, das seit einiger Zeit unter der Leitung des Sportlehrers Wenig steht, hat einen ungewohnt starken Zuspruch gesunden. Jedes Training hatte eine Beteiligung von 40 bis 50 Mann zu verzeichnen. Eine Formverbesserung der Ligamann= schaft ist daher mit Bestimmtheit anzunehmen. Trainer Wenig legte den Schwerpunkt bei der Auswahl der Spieler für die Ligaelf auf junge, von der Jugendmannschaft aufgestiegene Kräfte.— Die Spieler der ersten Mannschaft sind noch nicht nominiert worden, da neben den ausgestiegenen, früheren Jugendsvieler etwa zwanzig Spieler, die in der letzten Zeit zur Tura übergetreten sind, auf ihre Spielerqualitäten hin geprüft werden müssen. „Sturmvogel“ stürmte gegen den Sturm. Beinahe wäre der„Ländchen"=Rekord gepurzelt. Am Sonntag versuchten die drei Spitzenfahrer des Bonner Radsport=Clubs„Sturmvogel“, Hammerschlag, Maacks und Thiebes den im Vorjahre mit einer Stunde und vier Sekunden für die 36 Kilometer lange Strecke Bonn, Mehlem, Berkum, Meckenheim, Röttgen, Bonn aufgestellten Streckenrekord zu verbessern. Das Vorhaben wäre auch gelungen, hätte der Wind nicht durch die Lande gepfiffen, sodaß der Retordversuch schon von vornherein als aussichtslos erschien. Und doch wäre der Rekord beinahe gepurzelt. Bei der Bergfahrt hinter Mehlem hatte das Trio gegen einen heftigen Gegenwind anzukämpfen, Hammerschlag stürzte obendrein noch bei Berkum und kam dennoch trotz blutender Wunden mit seinen Kameraden gemeinsam am Ziel an; Maacks sprang bei Röttgen die Kette ab. Ungeachtet dieser Zwischenfälle und des teilweise sehr starken Gegenwindes erreichte die Mannschaft geschlossen das Ziel nach :01,02 Stunden Fahrzeit. Es wurden nur 58 Sekunden mehr benötigt als im Vorjahre. Sehr wahrscheinlich wird der Versuch noch im Laufe dieser Woche wiederholt. Schnitt=Berlin wieder Gehermeister Ditz=Bonn wurde achter In Frankfurt a. M. wurde am Sonntag die 20=Klm.= Gehermeisterschaft ausgetragen, die mit 100 Teilnehmern eine außerordentlich gute Besetzung erfahren hatte. Sieger wurde Schnitt=Berlin, der auch im Vorjahre diesen Meistertitel erringen konnte, in der Zeit von:41,43 Stunden. Zweiter wurde BauerStuttgart in:42,12. Als Dritter kam der Erfurter Hanel in:43,07 ein. Ferner: 4. Heinrich Wied=Frankfurt a. M.:43,57; 5. Otto Wied=Frankfurt a..; 6. Simons=Groß=Dieburg; 7. Ceynowa=Frankfurt; 8. Ditz Bonn; 9. Heymann=Chemnitz; 10. Westphal=Stuttgart. Deutschland nicht Sieger im Rudern. Luzern, 13. Aug.(Telegr.) Bei den Europäischen Rudermeisterschaften wurde nicht, wie ansänglich gemeldet, Deutschland Sieger im Glandaz=Pokalwettbewerb, sondern Ungarn. Das erklärt sich daraus, daß die Wertung nicht nach Siegen, sondern nach Bootsgattungen erfolgte, die verschieden bewertet werden. Polarforscher Byrd gerettet. Washington, 13. Aug.(Telegr.) Polarsorscher Byrd, der den Winter in einer Observationshütte 200 Kilometer von seinem Hauptstützpunkt verbrachte, ist von der Hilfsexpedition erreicht worden und konnte gerettet werden Er war sehr schwach und abgemagert aber guter Laune. Hauptsebriftleiter und verantwortlich fhr Polltik und Feullicton E. Schwippert: verantwortlich für den übrigen redaktionellen Tell Hugo Rudolph, Bonn. Anzeigenpreis für die Miililmeterzelle(48 m breit): Grundpreis 12 Pig. Vereins- und Familienanzeigen einspaltig 10 Pfg., mehr spaltig 8 Pig. Kleine einspaltige Anzeigen(bis 100 mm Höhe) 10 Pig. Wortanzeigen(einspaltige, private Gelegenheitsanzeigen) 1e Wort 8 Pfg., Ueberschriftswort 6 Pfg. Reklemen(70 mm) 60 Pig. Verantwortlich für den Anzeigentell: Paul Oiesen, Bonn. DA. Juli 34 13 292. Davon: Deutsche Reichs-Zeitung(Stadt und Land) 8121...Z.(Sieg-Rhein-Ztg.) 3651,..Z.(Godesberger Volks-Ztg.) 1520. Druck Köllen-Verlag Bonn. Freunde werbt für Bure Prasse? Nach Gottes heiligem Willen erlöste ein santter Tod am Freitagebend 6 Uhr meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante Prau Cart Nocg Seh. Paule geb. Nonn nach mehrmaligem andächtigen Empfang der hl. Sterbesekramente von einem langen und schweren, mit großer Geduld ertragenen Leiden im Alter von fast 69 Jahren. In tiefer Trauer: Can Heeg sen. Can Heeg Jr. und Frau Eise geb. Trappmann Paul Heeg Altred Heeg und die übrigen Anverwandten. Bonn, den 10. August 1934. Marienstr. 41. Die Exequien finden am Dienstag, den 14. Aug., morgens 9 Uhr in der Münsterkirche statt, anschließend um 10.30 Uhr die Beerdigung von der Leichenhalle des Poppelsdorter Friedhofs aus. Statt besonderer Anzeige. Nach Gottes heiligem Willen entschlief heute nachmittag mein lieber Mann, unser guter treusorgender Vater, Bruder, Schwager und Onkel Nerl Matimas Schmiith Rektor nach langem, schwerem, in Geduld ertragenem Leiden, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbesekramente, Im Alter von 53 Jahren. In stiller Trauer: Maria Schmitz geb. Müller Andreas Schmitz Svemarte Schmitz. Sieglar, den 11. August 1934. Beerdigung und Exequien: Mittwoch, 15. Aug., .30 Uhr. Wir bitten von Beileidsbesuchen absehen zu wollen. — Heue morgen entschlief nach kurzer Schwerer Krankheit santt und gottergeben, versehen mit den Heilsmitteln der röm.kath. Kirche, mein guter Bruder, Schwager und Onkel, der wohlachtbare wert Gakes-Schagt im Alter von 57 Jahren. Um ein stilles Gebet für den lieben Verstorbenen bittet Familie Josef Fuchs. Klein-Villip, den 11. August 1934. Die Beerdigung findet statt em Dienstag, den 14. August, morgens.30 Uhr in Adendort: daran anschließend die feierlichen Exequien in der Plerrkirche daselbst. Das Sechswochenamt für meinen lieben Mann, unseren guten Vater Herrn Franz Antoni findet am Dienstag, 14. August, morgens.30 Uhr, in der Stiftskirche statt. Frau Franz Antoni und Kinder. Junge nicht unter 18 Jahren, welcher melken kann, für landwirtschaftliche Arbeit gesucht.(5 Cardorf. Hauptstraße 44. Tüchtiger Ackerknecht welcher alle landw. Arbeiten u. gut melken kann, per 1. 9. 34 in Dauerstellung gesucht. Näh. Bonn=., Winzerstr 6. Dr. Tebes Frauenarzt Cerrenet. bis 4. September. Fö. Teauerfälle Hoden Sie is unserm Hause stets eine große Auswehl in Trevereschen und Troserkleidung in gries geechascheete Aufäbrung. Bitte besuchen Ste uns oder volen Ste ans an.“) Vis senden ihnen soch gerus eins Auswahl ins Haus. KAUFKTT Fernrut 3333 W ckce Herz, Leber. Darm. Niere usw. arbeiten besser, wenn Sie mindestens 10 Pld. abnetunen. Schlank sein, beißt gesund sein. 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August 1934, Donnerstag, den 16. August 1934, Freitag, den 17. August 1934. Bei Ankunft Gelegenheit zur Beichte und Kommunion. Abfahrt.00 Uhr morgens von Münsterkirche Bonn. Rückkunft bei Anbruch der Dunkelheit. Fahrpreis.— Mark. Meldungen werden entgegengenommen: bei Peter Linden, Zigarrenhaus, Bonn, Ecke Poststraße=Sürst: in Siegburg: Zigarrenhaus John Wintgen, Markt. Telephonische Auskunft und Anmeldung unter Nr. 4224(Amt Bonn), auch nach Geschäfts85 Neuer „„„ 5 mit Quittungsanhang. Praktisch für Mieter und Vermieter, Preis pro Stück 10 Pfg. Erhältlich in den Geschäftsstellen der Deutschen ReichsZeitung. S Deutsche Reichs-Zeitung Sieg Rhein-Zeitung Sodesberger-Volkszeitung WemnstheTrichmmvenncen Aumberwesserr Glänzendes Abschneiden der Deutschen bei den Weltspielen- Zwei neue Weltrekorde von den deutschen Vertreterinnen erzielt Käthe Krauß, Weltbeste in den kurzen Strecken — Die 4. Frauen=Weltspiele in London wurden am Samstag abgeschlossen. Sie endeten mit einem in diesem Ausmaß nie erwarteten Sieg der deutschen Vertreterinnen, denn nur drei Konkurrenzen des zwölf Wettbewerbe umfassenden Programms wurden von Vertreterinnen anderer Nationen gewonnen. Neunmal ging die deutsche Flagge am Siegesmast boch, und in den nicht von Deutschen gewonnenen Weitbewerben gab es— besondere im Disiuswersen— wenigstens achtbare Plätze. Die deutsche Mannschaft bat damit einen überlegenen Gesamtsieg errungen, mit dem der seinerzeitige Sieg von Prag weit übertroffen wird. 95 Punkte haben die deutschen Vertreterinnen errungen und erst mit 33 Punkten folgt Polen an zweiter Stelle. Unter den sieben deutschen Siegen des Schlußtages befinden sich erfreulicherweise auch zwei Weltrekorde. Die Berlinerin Ruth Engelhardt gewann die 80=Meter=Hürden in der neuen Weltrekordzeit von 11.6 Sekunden und die ausgezeichnete Münchnerin Gisela Mauermever schaffte mit 377 Punkten einen neuen Weltrekord im Fünfkampf. Den dritten Weltrekord des Tages schuf die Tschechin Koubkova, die den 800=Meter=Lauf in•12 Minuten gewann. Käthe Kraus=Dresden wurde Dovvelsiegerin, sie gewann die 100=Meter in 11.9 und die 200Meter in 24.9 Sekunden. Traude Göponer=Danzig gewann den Weitsprung mit 5,81 Meter, die Münchnerin Gelius siegte im Sveerwerfen mit 42,43 Meter und den letzten Erfolg holte sich Deutschland in der=mal=100Meter=Staffel in 48,6 Sekunden. sebbt, als zwei deutsche Mädels erneut die Siegerehrung für ihre ausgezeichneten Leistungen hinnehmen dursten. Frl. Gelius München, die schon 1930 in Prag an den deutschen Erfolgen beteiligt war, gewann das Speerwersen in 42.43 Meter vor der Oesterreicherin Bauma mit 40.29,5. Frl Krüger=Dresden kam auf den dritten Platz mit einer Vorkampfleistung von 40,10 Meter. Traute Göppner, Danzig, war die glückstrahlende Siegerin im Weitsprung. Auch auf Frl. Bauschulte=Osnabrück hat sich Deutschland verlassen können. Während die Ostdeutsche mit 5,81 Meter den Sieg davontrug, kam unsere Landsmännin mit.795 auf den zweiten Platz. In der Entscheidung war Frl. Goeppner hinter ihrer Vorkampfleistung geblieben. Dagegen war Frl. Bauschulte mit der Tschechin Koukova der Siegerin bedenklich nabegerückt. Ein gutes Ende: Deutscher Weltrekord im Fünfkampf. Wie nicht anders zu erwarten war, gewann Gisela Mauermeyer nach ihrer vorzüglichen Leistung im Kugelstoßen innerhalb dieses Weitbewerbs den Fünfkampf mit der neuen Weltrekordleistung von 377 Punkten. Bekanntl. gab es in der Rekordliste des Frauenweltverband's nur einen Dreikampf, in dem Ellen Braumüller mit 248 Punkten den Weltrekord hielt.— Frl. Busch=Wuppertal belegte mit 330 Punkten den zweiten Platz. .... und ein neuer deutscher Staffelsieg. Eindrucksvoller konnte bei den Frauenweltspielen in London die turmhobe Ueberlegenheit der deutschen Leichtathletinnen nicht besiegelt werden, als durch einen schönen deutschen Sieg in der Staffel. Hier stand uns dos Glück allerdings zur Seite. Englands Damen führBeutschlaud gewinm den Giandas=Poral Deutsche Erfolge auf der 35. Ruder=Europa=Meisterschaft Schlag auf Schlag die Entscheibungen Stella Walsh die Beste über 60=Meter: Als die Entscheidenden Kämpfe des Nachmittags begannen, hatte sich die weite Arena des White City Stadions besser gefüllt als am Vormittag. Die erste Entscheidung brachte einen volnischen Sieg. Ueber die 60Meter=Strecke hatte die Hamburgerin Kublmann einen fabelhaften Start. Sie lag gleich vorne und führte bis zu den letzten Metern, wo Polens Olympiasiegerin in machtvollem Endspurt an ihr vorbeizog und die Deutsche knapp niederraug.„Stella“ siegte in.6 nur mit ¼ Meter Vorsorung vor der Norddeutschen, während die Engländerin Johnson einen Meter hinter Frl. Kublmann zurücklag. Sieg über 100= und 200=Meter. Zweimal Kätde Krauß. Atemlose Spannung derrschte, als der 100=MeterLauf gestartet wurde. Eileen Hiscock=England war am schnellsten aus den Startlöchern und übernahm die Führung des Feldes. Bei ungefähr 60 Meter änderte sich aber das Bild. Käthe Krauß und Stella Walasiewicz schlossen auf. Die Dresdnerin ging zuerst an Frl. Hiscock vorüber, dann passierte auch die Polin Frl. Hiscock. Frl. Krauß gewann in 11.9 Sekunden und ließ die Polin um ¾ Meter hinter sich. Hinter Frl. Hiscock belegte Marie Dollinger den vierten Platz, ließ aber noch so gute Kämpferinnen wie Dearnlep=Kanada und BurkeSüdafrika hinter sich Unsere prächtige Allroundsportlerin Kätbe Krauß fügte ihrem 100-Meter=Sieg noch einen weiteren Erfolg über die 200=Meter=Strecke an. Der Endlauf über diese Strecke brachte schärfsten Kampf zwischen Frl. Krauß und der volnischen Rekordlerin Walsb. Die physisch außerordentlich kräftige Dresdnerin nahm die Führung und gewann nach erbittertem Endkampf in 24.9 Sekunden sicher. Es folgte mit einem Viertelmeter Abstand die Polin, einen weiteren Meier zurück die englische Olomviasiegerin Hiscock. Ruth Engelbard's Weltrekord. Bereits in den Zwischenläufen über die Hürdenstrecke war es offensichtlich geworden, daß sich Frl. Engelbardt in bestechender Form befand. Nachdem sie im Zwischenrennen mit 11.8 den deutschen Rekord erreicht hatte, ging sie im Endlauf mit geradezu verblüssender Technik und Sicherbeit über die Hürden und siegte in der neuen Weltrekordzeit von 11.6 Sekunden. Die alte Weltrekordleistung der Amerikanerin Babe Didrickson wurde um eine Sekunde verbessert. Zweite wurde Betto Taplor vor der Engländerin Webb. Wieder Welthöchstleistung über 800=Meter. den voraufgegangenen Leistungen bei den Frauenweltipielen hatte man schon die Erkenntnis gewonnen, daß die Spitzenkönnerinnen einer ganzen Welt: in Rekordlaune waren. Diese Feststellung wurde bestätigt, als die kaum glaubliche Weltbestleistung von Frl. Koubkova=Tschechoslowakei bekannt wurde, die in :12 den 800=Meter=Lauf. die schwierigste und anstrengendste Konkurrenz der ganzen Weltspiele, gewann. Die Tschechin hat mit dieser bravouröfen Leistung nicht nur ihre alte Rekordleistung, sondern auch die neue Marke von:16,4 ganz berrächtlich unterboten. Bei sehr scharsem Tempo ging das Feld in die Breite. Lunn=England, die Schwedin Wretmann und Lina Radke vermochten der Tschechin zu folgen. Am Ziel lag Frl. Wretmann 12 Meter hinter der Siegerin. In einem Abstand von 10, Meter folgte Frl. Lunn, weitere sieben Meter später belegte Frau Radke den vierten Platz. Plätze im Diskuswurf. Kaum war die deutsche Flagge am Siegesmast eingebolt worden, als schon ein neuer Wimpel gebißt wurde, die polnischen Farben in den Lüften flatterten. Im Innenraum war inzwischen die Entscheidung im Diskuswersen gefallen. Siegerin wurde die Polin Hedwig Weiß, die schon in den meisten Vorschauen als Favoritin für diese Konkurrenz bezeichnet worden war. Frl. Weiß erzielte mit 43.79 Meter eine Leistung, die besser als der amtliche Weltrekord ist, aber unter der neuen Weltrekordmarke von 44.60 liegt, die von ihr selbst aufgestellt wurde. Deutschland eroberte wertvolle Plätze: Gisela Mauermener wurde mit 40,65 Zweite vor Kätbe Krauß (39,67 Meter). Deutsche Erfolge im Speerwurf und Weitsprung. Die Phrase von den Erfolgen am„lausenden Band“ hat im Hinblick auf die über alle Erwartungen guten deutschen Leistungen einmal wirklich Berechtigung. Kaum waren die 800=Meter beendet und die Freude über den neuen Weltrekord der Tschechin Koubkova etwa abgeAuftakt aus dem Rotsee. Von den deutschen Teilnehmerinnen an den RudererEuropameisterschaften in Lusern griffen am Freitag die beiden Vierer=Mannschaften, der Achter und der Einer in die Ereignisse ein. Im Einer konnte der deutsche Meister Gustav Schäfer, Dresden, seinen Vorlauf sicher gewinnen und sich für die Entscheidung am Sonntag qualifizieren. Auch der deutsche Meister im Vierer „ohne“, der Würzburger R.., setzte sich erfolgreich durch und nimmt am Endlauf teil. Dagegen mußte der Berliner Hellas=Achter in seinem Vorlauf mit einem dritten Platz vorlieb nehmen; das gleiche Schicksal hatte im Vierer„mit“ der deutsche Meister Sturmvogel Spindlersfeld. Beide Mannschaften können jetzt nur noch auf dem Umweg über einen Sieg im Hoffnungslauf in die Entscheidung gelangen. wiederum ausgezeichneten Wind= und Wasserverhältnissen wurden am Samstag auf dem Rotsee bei Luzern die Hoffnungsläufe zur Europa=Meisterschaft der Ruderer ausgetrogen. Unsere Hoffnungen auf ein gutes Abschneiden der Mannschaften des RV Sturmvogel Spindlersfeld und Hellas Berlin gingen in Erfüllung. Die Deutschen sind somit am Sonntag in allen Endläusen vertreten. Einleitend gingen die Spindlersfelder in:07.8 Min. im Vierer mit Steuermann als Sieger mit zwei Längen Vorsprung vor Wioslarski Bronaberg über die Strecke. Der tschechische CAC Raudnitz belegte den dritten Platz Nach dem toten Rennen zwischen Frankreich und der Schweiz konnte der Sieger des Hoffnungslauses nur in dis. Entschreidung eingreisen. Die Berliner gingen daher kein Risiko ein und setzten von Anfang an ihre Kräfte voll ein, so daß auf der Hälfte der Strecke ihr Sieg so gut wie sicher war Da der FC Zürich auf die Teilnahme am Endlauf verzichtete, werden die Polen als Zweite des Hoffnungslauses auch noch in die Entscheidung eingreifen. Hellas Berlin gewann den zweiten Achterlauf noch überlegener in:23.2 Minuten mit drei Längen Vorsprung vor dem ER Brüssel und dem Club Nautique Barcelona. Die 35. Ruder=Europameisterschaft hat den deutschen Ruderern 2 schöne Erfolge eingebracht. Mit zwei Siegen und einem zweiten Platz schnitt Deutschland in der Länderbewertung am besten ab, und gewann den hierfür ausgesetzten wertvollen Glandaz=Pokal. Die neuen deutschen Europameister sind Gustav Schäser=Dreoden im Einer und die Mannschaft des Würzburger Rudervereins im Vierer mit Steuermann. Unsere Henley=Sieger Brann, Möller wurden im Zweier ohne Steuermann von den Oesterreichern knapp geschlagen. ten bis zum dritten Wechsel. hier kam die Schlußläuferin Fr. Hiscock zu Fall. Die für die erkrankte Hamburgerin Doeffeldt lausende Norddeutsche Helma Grieme verhalf den deutschen Farben in 48,6 Sekunden zum Sieg. Fünf Meier später folgte Hollands Mannschaft, dann Oesterreich und Javan. Ergebnisse Kongreß der euroochischen Schoimmiga Unter dem Vorsitz von Fern. England, begann in Magdeburg der Kongreß der Schwimmliga. Die Versammlung ehrte eingangs den verstorbenen Reichspräsidenten von Hindenburg durch Erheben von den Sitzen. Neu aufgenommen wurden Norwegen, Lettland und die Türkei. Einen längeren Meinungsaustausch löste der Antrag der Tschechoslowakei aus, an Stelle des bisherigen Klebelsberg=Pokals einen neuen Europa=Pokal im Wasserball auszuspielen. Die Vorschläge der Tschechen, das Davispokal= oder Mitropapokalsystem als Muster für die Austragung anzuwenden, wurden abgelehnt. Nur drei Stimmen fanden sich für den Antrag Frankreichs, die Schwimmer aus Algier und Oran an den nächsten Europameisterschaften teilnehmen zu lassen. Gleichsalls auf europäische Mannschaften beschränkt bleibt weiterhin die Teilnahme an dem Wasserballturnier um den Europapokal. Die Einladung, die 5. Europameister schaften 1938 in England zu veranstalten, wurde angenommen. In Verbindung mit diesen Kämpfen finRsag sa Tengreß der europäischen SchwimmFicner soft Podlen wurden die alten verdienstvollen ue Veradmslos wieder auf ihre Poten gerufen. Vorsichende sind Drd: Fe" England. Stellvertretende Frankreich, und Hauptmann, „Peiterhin gehören dem Vorstand als ==Sportwart Otto Brewitz. Mag##bgrn, Dr, Parkacci, Italien. de Ralon, Velgien und 92aTgae Doland. Zum Geschäftsfühter wurde Dr. grsggen Budapest, der Generalsekretär der.3RA, Fran Spering und von Kramm Deurche Eenmomerster Eilly Außem in zwei Sätzen geschlagen „ B0an=Lauf. Entscheidung: 1. Walasiewicy=Polen.6 Sek. 2. Kuhlmann=Deutschland, ¾ m zurück, 3. England, 4. Burke=Südafrika, 5. Schurman=Holland, 6. Mc. Guire=England. 100 m. Zwischenläufe: 1. Lauf: 1. Walasiewicz=Polen 12.2 Sek., 2. Dollinger=Deutschland 3. Burke=Südafrika, ausgeschieden: Krausova=Tschechoslowakei, DopplerOesterreich, Me. Guire=England: 2. Lauf: 1 KraußDeutschland 12.0 Sek., 2. Hiscock=England, 3. DearnleyKanada, ausgeschieden: Morgan=Südafrika, MartinHolland Vancura=Hesterreich. Entscheidung: 1. Käthe Krauß=Deutschland 11.9 Sek., 2. Walasiewicz=Polen, Um zurück, 3. Hiscock=England, 4. Dollinger=Deutschland, 5. Dearnley=Kanada, 6. Burke=Südafrika. 200:, Zwischenläufe: 1. Lauf: 1. Hiscock=England 25.3 Sek., 2. Dollinger=Deutschland, 3. Palmer=Kanada, ausgeschieden: Dahling=Schweden. Spendel=Oesterreich, Wastin=Holland; 2. Lauf: 1. Krauß=Deutschland 252, 2 Walasiewicz=Polen, 3. Meagher=Kanada, ausgeschieden: Halstead=England. Aalten=Holland, Burke=Südafribr. Entscheidung: 1. Krauß=Deutschland 24.9 Sek., 2. Walasiewicz=Polen, 3. Hiscock=England. 4. Palmer=Kanada, 5. Meagher=Kanada, 6. Dollinger=Deutschland. 80==Hürden, Zwischenläufe: 1. Lauf; 1. EngelhardtDeutschland 11.8 Sek., 2. Green=England, 3. Atkins=Kanada, 2. Lauf: 1. Webb=England 11.9, 2. Taylor=Kanada, 3. Clark=Südafrika. 4. Pirch=Deutschland(ausgeschieden). Endlauf: 1. Engelhardt=Deutschland 11.6 Sek.(neuer Weltrekord), 2. Taylor=Kanada, 1 m zurück, 3. WebbEngland, 4. Clark=Südafrika, 5. Green=England. 6. Atkins=Kanada. 800 m. Entscheidung: 1. Koubkova=Tschechoslowakei Min,(neuer Weltrekord), 2. Wretman=Schweden, 12 m. 3. Lunn=England. 20 m. 4. Lina Radke=Deutschland. 25 m. 5. Morgan=Südafrika, 6. Jdota=Japan. Diskuswersen. Entscheidung: 1. Hedwia Weiß=Polen 43.79 m 2. Gisela Mauermeyer=Deutschland 40.65 m. 3. Krauß=Deutschland 39 87 m. Weitsprung. Entscheidung: 1. Traude GöppnerDeutschland 5 81 m. 2. Bauschulte=Deutschland.795 m. 3. Koubkova=Tschechoflowakei. Speerwerfen, Entscheidung: 1. Gelius=Deutschand 42.43 m. 2. Bauma=Oesterreich 40.295 m. 3. Krüger=Deutschland 40.10 m. Fünfkampf: 1. Gisela Mauermeyer=Deutschland 377 Punkte(neuer Weltrekord). 2. Busch=Deutschland 330 Punkte. 3. Pekarova=Tschechoslowakei 316 Punkte. 4. Spedberg=Schweden 296 Punkte. 5. Clark=Südafrika 258 Punkte, 6, Kwasniekowski=Polen 245 Punkte. =mal=100==Staffel: 1. Deutschland 48.6 Sekunden. 2. Holland, 3. Oesterreich. 4. Japan. Gesamtergebnis: 1. Deutschland 95 Punkte. 2. Polen 33 Punkte. 3. England 31 Punkte. 4. Kanada 22 Punkte. 5. Tschechoslowakei 18 Punkte. 6. Südafrika 14 Punkte. 7. Schweden 11 Punkte. 8. Japan 10 Punkte. 9. Oesterreich 9 Punkte. 10. Holland 6 Punkte. 11. Frankreich 2 Punkte. 2000 Zuschauer waren am Samstagnachmittag auf den Pläten am Rothenbaum erschienen, als bei den deutschen Tennismeisterschaften in Hamburg die erste Entscheidung siel. Mit einer ziemlichen Enttäuschung verlief das Finale im Domen=Einzel zwischen Frau Sverling und Cilly Außem. Die Kölnerin hatte in beiden Sätzen nicht einen Moment die Chance eines Sieges. gegen die frühere Essenerin kam„Cilly“ überhaupt nicht zur Geltung— Im ersten Satz spielte Cilly Außem zuerst sehr unsicher, während Hilde Krahwinkel prächtige Rückhandbälle zeigte und bald:1 führte. Dann holte die Rheinländerin ein Spiel auf, verlor aber ihren Aufschlag, so daß Frau Sperling:1 in Führung ging. Sehr umstritten war das siebte Spiel, das Frau Sperling schließlich gewann und den Kampf auf:2 stellte, und sehr schnell mit Außems Aufschlog, den Satz:2 für entschied. zweiten Satz sah es zuerst besser aus, da Frl. Außem mit:0 in Führung ging. Aber bald stellte Frau Sperling den Ausgleich her, ging in:2 Führung. gewann den Aufschlag von Cilly Außem wieder und führte :2. Durch zwei Doppelfehler verlor Frau Sperling ihren Aufschlag und„Cilly“ konnte auf:3 aufholen. Jetzt gewann wieder Frau Sperling den Aufschlag der Gegnerin, führte:3 und sicherte sich mühelos mit 15:0. 15 beide, 30:15, 40:15 den Satz und den Kampf. Als erstes Paar für die Endrunde im Herren=Doppel wurde die Kombination Maier=Quist ermittelt, die das deutsche Paar Henkel=Denker:4,:2,:4 besiegte. Bei sehr windigem Wetter, das sämtliche Spieler sichtlich behinderte, wurde dieser Kampf vor großem Besuch durchgeführt. Denker litt noch sehr unter dem Trauerfall in der Familie und spielte sehr deprimiert. Auf der Gegenseite beherrschte der Australier Quist die Situation, zudem er gute Unterstützung bei seinem Partner sand. Die spanisch=australische Kombination trifft nun im Finale auf die Tschechen Vodicka=Caske, die in der Vorschlußrunde die Polen Hebda=Pallad in drei Sätzen mit:3. 92455;t auschalteten. Die Tschechen siegten durchaus Am Samstagnachmittag wurde auch das zweite Paar für die Schlußrunde im Damen=Doppel ermittelt. Ueberraschend ließen sich die Engländerinnen Sriven=Hardwick von der franzosisch=holländischen Kombination Adamoff= Couquergue in drei Sätzen mit:6,:1,:6 schlagen. Gemischten Doppel ist man jetzt bis zur Vorschlußrunde gekommen. Frau Sperling=von Cramm siegten über Carnatz=Jänecke mit:0,:3, während Dearman=Cooper über Horn=Denker mit:4.:3 die Oberhand behielten. Im ersten Satz führten die Briten bereits:0 als sich die Deutschen endlich energisch zur Wehr setzten und auf:4 aufholten. Die bessere Zusammenarbeit zeigte jedoch das englische Paar, das verdient gewann. Schließlich gaben Sriven=Tuckey. PapotMaier mit:4,:6 das Nachsehen. Sperling=.Cramm und Seiven=Tucky im Endspiel. Nachdem Adamoff=Quist das deutsche Paar AußemHenkel mit:4,:4 ausgeschaltet hatten, wurden anschließend im Gemischten Doppel die beiden Vorrundenspiele erledigt. Frau Sperling=von Cramm kamen durch einen:0,:3 Sieg über Dearman=Cooper in das Finale und treffen dort auf Scriven=Tuckey, die die kurz vorher siegreich gewesenen Adomoss=Quist mit dem gleichen Ergebris hinter sich ließen. Burwell(Amerika) in 45minütigem Kampf geschlagen. Sonnenschein begünstigte am Sonntag die Entscheidungsspiele bei den internationalen deutschen Tennismeisterschaften in Hamburg, zu denen nur 2500 Zuschauer nach den Plätzen am Rothenbaum gekommen waren. Leider konnte der in den Schlußspielen gebotene Sport wenig zufriedenstellen— dieser Eindruck wurde aber durch den großartigen Erfolg des Titelverteidigers Gottfried von Cramm etwas verwischt, von Cramm traf im Finale des Herreneinzels auf den Amerikaner Burwell, der aber dem Deutschen wenig anhaben konnte. Burwell selbst war über die Leistung seines Gegner nicht wenig erstaunt nur ein Kopfschütteln blieb für ihn übrig, als von Cramm den zweiten Satz im Handumdrehen gewonnen hatte. Die Tatsache, daß von Cramm den Amerikaner in 45 Minuten besiegte, spricht für den geringen Widerstand, der dem Deutschen entgegengesetzt wurde. Immerhin— von Cramm bleibt Deutscher Tennismeister. Der Titel ist damit dem beßten an den diesjährigen Meisterschaften teilgenomu# en Spieler zugeFrauen=Wettspiele. „„Der ausgezeichneten Haltung der deutschen Frauen zollt die englische Presse höchste Anerkennung. wie aus einer packenden Schilderung eines Blattes hervorgeht. u. a, schreibt:„Es war ein eindrucksvoller Moment. als die Militärkapelle die Nationalhymne, das Deutschland= und das Horst=Wessel=Lied ertönen ließ und die prächtigen Gestalten, wie aus Erz gegossen, den wohlvertrauten Klängen lauschten. Alle deutschen Herzen schlugen aber höher, als Gisela Mauermayer am Abend auf der Siegertribüne stand, die Zuschauer bei den erTönen der deutschen Nationaldomnen von ihren Plätzen aussprangen und die letzten Strahlen der untergebenden Sonne rechts und links die Kampfstätte in ein flammendes Rot tauchten und zu Ehren der größten Atbletin unserer Zeit ein zauberhaftes Bild zeichJapans Aufgebot in Elberfeld Die japanische Leichtatbletik=Frauenmannschaft, die am 15. August in Elberjeld einen Länderkampf, gegen arigesteia, bestreitet, wurde jedt endaültig wie solitz 100=Meter: Watanabe, Kuzuo. 200=Meter: Makino, Hirasbima. 800=Meter: Idota, Nakamura. 80=Meter=Hürden: Inui. Watanabe. =mal=100-Meter: Inui=Watanabe=Makino=Kuzua. Weitsprung: Watanabe, Idota. Hochsprung: Watanabe, Makino. Kugel, Diskus und Speer: Damatoto, Sbimvo. Der Sport am Abstimmungstat Eine Verfügung des Reichssportführers. der Volksabstimmung müssen auch sämtund Sportler ihrer Wahlpflicht genügen. Deshalb muß der Zeitpunkt aller Veranstaltungen so gedeit wer Sntnn die Teilnehmer ansreichende Gelegenu:###r Abstimmung haben. Erforderlichenfalls haben vorber mit Stimmscheinen zu verseben. Für die Befolgung dieser Anordnung mache ich die Vereins= und Mannschaftsführer verantwortlich.“ J. V. gez. Breitmever. Termine der Mitrovacup=Endspiele. Endspielteilnehmer am Mitrovacupwettbewerb Admira Wien und FC Bologna haben sich geeinigt, ihr erstes Schlußspiel am 5. Sepiember im Wiener Stadion und das Rückspiel am 9. Sevtember in Bologna auszutragen. Pe. 184. Montag, 13. August 1334. Nes Sonn— Neulscher Meister Ausscheidungen der Flieger- Kongreß des Internationalen Rad sport=Verbandes In Anwesenheit von 6000 Zuschauern begannen am Samstagnachmittag bei gutem Wetter die ersten Ausscheidungen zu den Rad=Weltmeisterschaften 1934 der Amateute und Berufsflieger. Im allgemeinen ging es ohne Ueberraschungen ab. Bei den Amateuren gewannen unsere beiden Vertreter Toni Merkens und Lorenz ihre Vorläufe gegen den Holländer Leene bezw. Heusy(Belgien) ganz überlegen. Etwas unerwartet war die Niederlage des Engländers Horn durch den Holländer van Vliet, der mit 12,1 Sekunden allerdings die beste Zeit aller Vorläufe erzielte. Der Bochumer Hasselberg mußte sich hinter dem Franzosen Lente mit dem zweiten Platz zufriedengeben, während Klöckner(Köln) hinter Mozzo (Italien) und dem Schweizer Waegelin nur als Dritter einkam. Bemerkenswert ist die große Form der Italiener. deren vier Fahrer Bambagiotti. Pola, Rigoni und Mozzo sämtlich ihre Vorläufe als Sieger beendeten. Auch bei den Berufsfahrern setzten sich die Favoriten durch. Unser Meister Albert Richter(Köln) hatte keine Mühe, den Schweizer Dinkelkamp hinter sich zu lassen, während sein Landsmann Mathias Engel sicher den Italiener Bergamini abfertigte. Einen vielbejubelten Sieg fuhr der Berliner Lothar Ehmer über den holländischen Olympiasieger van Egmond heraus. Peter Steffes(Köln) kam gegen den Franzosen Gérardin nicht ganz auf. dessen Landsleute Michard. Jezo und Faucheux ebenfalls Vorlaufsieger wurden, so daß Frankreich bei den Berufsfahrern die gleiche Rolle spielt wie Italien bei den Amateuren. Selbstverständlich kam auch Titelverteidiger Scherens(Belgien) sicher über seinen Vorlauf hinaus. Bei den Amateurefliegern qualifizierten sich in den Hoffnungsläufen neben dem Kölner Klöckner und dem Engländer Horn noch vier weitere Fahrer für die Zwischenläufe. Die Sieger der sieben Hoffnungsläufe bestritten ein 1000==Malfahren, bei dem der Däne Holm Petersen als letzter ausschied. Nicht mehr teilnahmeberechtigt ist auch der Bochumer Hasselberg, der im Hoffnungslauf von dem Schweizer Waegelin geschlagen wurde. Bei den Berufsfahrern schieden die drei Italiener Lazaretti. Bergamini und Pellizzari aus, dagegen bleiben der Kölner Steffes, sowie van Egmond. Huybrechts und Linari weiter im Wettbewerb. Die Kämpfe der Saalsportler wurden in der Alberthalle gut gefördert. Für die Endrunde im Zweier=Radball der deutschen Meisterschaft qualifizierten sich die Gebr. Simeth(TG Leipzig=Lindenau). die Gebr. Stolze (Erfurt). Ehlers=Müller(Hannover) und SchreiberBlersch(Wanderlust Frankfurt) durch einen Sieg im Hoffnungslauf. nachdem sie vorher überraschend von den Gebr. Stolze mit:2 geschlagen worden waren. Richter und Merkens geschlagen Der Sonntag brachte in der Radweltmeisterschaft 1934 in Leipzig harte Kämpfe. Zehntausend Menschen umsäumten die Zementbahn Lindau. Nach dem Fahneneinmarsch ergriff der Radsportführer Ohrtmann das Wort zu einer längeren Ansprache, in der er auf die Geschichte des Radsports hinwies. Nach einem Gedenken an den verstorbenen Reichspräsidenten von Hindenburg, bei dem sich die Zuschauer von ihren Plätzen erhoben erfolgte noch eine Ehrung der bisherigen deutschen Radweltmeister. Dann beganen die Kämpfe. Bei den Berufsfahrern ruhten die deutschen Hoffnungen auf dem Kölner Richter, aber wie schon so oft, erwies sich sein hartnäckigster Gegner Scherens wieder um eine Kleinigkeit besser und holte sich abermals den Titel für 12 Monate. Im ersten Lauf trat Richter bei 250 Meter überraschend an, aber Scherens war auf der Hut, passierte in der Graden mehr als sicher und gewann mit einer Länge. Genau dasselbe Bild gab es im zweiten Lauf, wo es Richter mit einem noch längeren Spurt versuchte, aber erneut die Ueberlegenheit Scherens anerkennen mußte. Auch die Amateurweltmeisterschaft wurde in zwei Läufen entschieden, die beide der Italiener Pola gegen den Holländer van Vliet gewann. Der Südländer war einmal bis an die Zielkurve führend. Im Wiederholungslauf gewann er ebenfalls mit einer halben Länge, während Merkens, anscheinend mit den Nerven„ganz fertig“, auch noch gegen den Franzosen Lenté unterlag und damit endgültig auf den vierten Platz verwiesen wurde. Ergebnisse: Berufsfliegermeisterschaft: 1. Scherens, Belgien. 2. Richter, Deutschland. Amateurfliegermeisterschaft: 1. Pola. Italien. 2. van Vliet, Holland. 3. Lenté, Frankreich, 4. Merkens, Deutschland. Festkorso und Saalmeisterschaften. Zu einer aroßartigen und kaum zu überbietenden Werbung für den Gedanken des Radfahrens und den deutschen Sport überhaupt gestaltete sich am Sonntag in Leinzig der große Festkorso im Rahmen der Rad=Weltmeisterschaften 1934. In den Straßen der Messestadt hitten sich die Zuschauer in dichten Reihen vostiert und ließen das imposante Bild an sich vorüberziehen. das dieser prachtvolle Korso mit seinen immer wieder wechselnden Gruppen bot. Voran die Fahnen der an den Peltmeisterschaften beteiliaten Nationen, das Verindsbanner des DRV. gefolat vom Festwagen der Stadt Leipzia und einem Wagen mit den drei früheren deutschen Weltmeistern Arend. Engelmann und Rütt. Das Fahrrad selbst wurde in seiner ganzen Entwicklung. vom primitiven Laufrad bis zur schnittigen Touren= und Rennmaschine. gezeiat. Aber auch die anderen Sportarten. Leichtathletik. Turnen. Hocken Schwimmen. Tennis u. a. m. waren vertreten. Weiter emerkte man zahlreiche Trachten und historische Trupdn. Besonders herzlich begrüßt wurden die Saarlän1:. Alles in allem: ein äußerst wirkungsvolles Bild. .) den Leipzigern geboten wurde und am Sonntaavi lnittag der Messestadt das Gepräge gab. Ergebnisse: Einer=Kunstfahren: 1 Gerhal) Heydenreich(Adler=Breslau) 274.4.: 2. A. Seifert Blitz=Görlitz) 271.: 3. H. Kompes(Schnecks=Neuwer) 255 P.— Zweier=Kunstfahren: 1. Gebr. Stri der(Diana=Oderbruch) 262.: 2. Ulbig=Hilbia (Blr.) Hörlitz) 251.2.; 3. Gebr. Rolle(Preußen=Halle) 211 f.— Sechser=Kunstreigen: 1. Radtouristen=2 krein Bonn 352.8.: 2. RV Flottwea=Kassel 328.7.: 3. Vorwärts=Erfurt 263.8 P.— AchterKun freigen: 1. RV Mainz=Bischoffsheim 304.4 .: 2. Stern=Luckenwalde 239.8.: 3. Radfahr=Vereinigung.907 Erfurt 231.3 P.— Zweier=Radball: 1. Sch leiber=Blersch(Germania=Wanderlust=Frankfurt o..) 3 Siege. 29:14 Tore.:0 Punkte: 2. EhlersMüller(Taube=Hannover) 2. S. 19:14.,:2.: 3. Gebr. Itolze(Erfurter Turnerschaft)) 1., 14:26., :4 B.— Ergebnisse der sechs Endspiele: Hannover— Leipzia:5(:): Frankfurt—. Erfurt 14•4(:): Frankirrt— Hannover•6(:): Erfurt— Leivzia :5(:): Hannover— Erfurt•2(:): Frankfurt — Leiptig•4(:). Radsport=Parlament in Leipzig 69.(Sommer=Konareß des Internationalen RadsportVerbandes. Unter dem Vorsitz des Präsidenten der U. C.., Leon Breton(Frankreich), wurde am Samstag der 60. Somim Rahmen der Weltmeisterschaften im Leipziger Zoo abgehalten. Vierzehn Nationen— Deutschland, Belgien, England, Dänemark, USA, Frankreich, Holland, Irland, Italien, Lettland, Polen, Schweiz, Tschechoslowakei und Luxemburg— hatten ihre Vertreter entsandt, unter denen man verschiedene frühere Rennfahrer wie den Holländer Stol und den Engländer Bailev bemerkte. Der deutsche Radsportführer Ohrtmann hieß die Gäste willkommen und gedachte in seiner Rede des verstorbenen Reichspräsidenten von Hindenburg, worauf sich die Versammlung von den Plätzen erhob, um den großen Toten zu ehren. Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister Haake, der in Vertretung des Leipziger Oberbürgermeisters, Dr. Goerdeler, erschienen war, dankte Breton und fand anerkennende Worte für die großartige Organisation der Weltmeisterschaften durch den deutschen Verband. Auf der Tagesordnung standen einige wichtige Punkte, die jedoch schnell erledigt wurden. Zunächst erfolgte die Ernennung der Kommissare und Funktionäre für die Weltmeisterschaftsrennen. Zielrichter ist der Engländer Southcott, die Kommission für die Bahnrennen setzte sich aus Breyer=USA., Le Gros=Frankreich und Curazza=Italien zusammen, während für die Straßenrennen bei den Amateuren Thomsen=Dänemark, ThielePolen und Wiman=England sowie bei den Berufsfahrern Basserot=Frankreich, Collignon=Belgien und StolHolland zu Kommissaren ernannt werden. Die beiden Vorläufe zur Stebermeisterschaft werden unter Beteiligung von je sieben Fahrern gefahren, in den Endlauf kommen die drei jeweils Erstplazierten und der schnellste Vierte. Die Auslosung erfolgt erste ein Stunde vor Beginn. Zu Beginn der erwarteten Debatte über die Klärung der in Deutschland allerdings unbekannten Kategorie der„Unabhängigen Fahrer“ und ihrer Teilnahmeberechtigung an den Weltmeisterschaften für Amateure sowie den Olymvischen Svielen kam es nicht, die Frage wurde bis zum Februar=Kongreß zurückgestellt. Ebenso sollen die Fragen hinsichtlich der Olymvischen Spiele 1936 auf schriftlichem Wege erledigt werden. Alsdann machte Belgiens Delegierter Ausführungen über das Weltmeisterschaftprogramm 1935 in Brüssel. Die Zeiteinteilung wird folgende sein: 14. August: UC I= Kongreß; 15 August: Endläufe der Flieger; 17. August: Vorläufe der Steher; 18. August: Endläufe der Steher; 20. August: Straßenweltmeisterschaften. Angenommen wurde ein französischer Vorschlag auf Ausstellung der Fahrer=Lizenzen in dreisprachen. Zum Schluß erschien der aus Magdeburg vom Kongreß der Schwimmer kommende Reichssportführer von Tschammer und Osten, mit einem dreifachen All=Heil begrüßt. In einer kurzen Ansprache wies er auf die Bedeutung des Radsports hin, dem vielfach nicht die gebührende Anerkennung gezollt würde und betonte das idealistische Moment, das diesem Sport innewohne, wenn Fahrer mitunter hunderte von Kilometern zurücklegen, um an irgendeinem Straßenrennen teilzunehmen, in dem sie dann vielleicht nur den letzten Platz belegen. Er sprach den Wunsch aus, daß die Kämpfe fair verlaufen und alle Teilnehmer zufrieden in ihre Heimat zurückkehren mösen. Krewers großer Sion in Paris. Die besten europäischen Steher starteten auf der Prriser Buffalobahn zu einer Vorprüfung für die kommende Weltmeisterschaft in Leipzig. Der Kölner Pau! Krewer feierte hierbei einen großen Sieg. denn er konnte nicht nur Meister Metze. sondern auch die Franzosen Lacquehay und Paillard. ferner Ronsie. Manera und Wanzenried auf die Plätze verweisen. Die beiden deutschen Dauerfahrer fuhren ein taktisch sehr kluges Rennen. Bis fünf Runden or Schluß lag Metze noch an der Spitze. aber dann wurde der deutsche Meister von dem prachtvoll spurtenden Krewer doch noch abgefangen und mit 60 m geschlagen. Weltmeister Lacquehan hatte Mühe. eine Ueberrundung zu verhindern. Ergebnis: 100 lm Dauerrennen: 1. Krewer:24·31.4. 2. Metze 60 m zurück, 3. Lacquehan 130 m. 4. Ronsse(Belgien) 1600 m zurs'ck 5. Manera(Ilc= lien) 2530 m zurück. 6. Wanzenried(Schweiz) 4250 m, 7. Paillard 4350 m zurück. Die Wönenn der 1900 u Peltzers Rekord sechsmal übertroffen In den zwei Jihren seit den Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles hat es verschiedene Steigerungen der Weltbestleistungen gegeben. aber kein Wettkampf ist so scharf umstritten gewesen, wie der 1500=Meter=Lauf. Als der Italiener Beccali in Los Angeles Olympiasieger über 1500 m wurde, da konnte er mit der von ihm erreichten Zeit von:51.2 Min. zwar den 1928 bei den Olympischen Spielen in Amsterdam von den Finnen Larva mit:53.2 aufgestellten Olymvischen Rekord verbessern, nicht aber die Weltbestleistung von:51, die Dr. Peltzer in seinem sensationellen Berliner Rennen gegen den Finnen Nurmi und den Schweden Wide erzielt hatte. Lange Zeit hat sich dieser stolze Rekord gehalten. dis Ladoumeque(Frankreich) die Leistung auf:49.8 brachte. Dann erzielte im Vorjahre Beccali:49 und in diesem Jahre hat der Amerikaner mit:48.8 von seinem Landsmann Cunningham in das Ziel getrieben. auch diese große Leistung noch wieder weiter verbessert. Insgesamt haben in den letzten zwei Jahren sechs Läufer Dr. Peltzers alte Rekordmarke unterboten, und zwar außer den Vorgenannten noch der Neuseeländer Lovelock. der eine Zeit von:49.8 erreichte, und der Schwede Ny. der bei seinem Siege in Malmö über Beccali auf eine Zeit von:50.8 Minuten kam. Die großen Leistungen der Dr. Peltzer. Wide und Nurmi nehmen in der Liste der besten Ergebnisse über 1500 m jetzt nur noch einen Mittelplatz ein, wie die nachstehende Zusammenstellung der bisher erzielten Zeiten zeigt: Bonthron(USA):48.8: Beccali(Italien) •49.0: Cunningham(USA):49.0: Ladoumezue (Frankreich):49.2: Lovelock(Neuseeland):49.8: Ny (Schweden):50.8: Dr. Peltzer(Deutschland):51: Wide(Schweden):51,8: Larva(Finnland):52.0: Cornes(Enaland). Edwards(Kanada):52.3: Nurmi (Finnland):52.6: Wichmann(Deutschland):52.6; Venzke(USA):52.6: Skabo(Ungarn):52.6: Hallowell(USA):52.7. Der Schwede Ny hat mit seiner Leistung in Malmd mit:50.8 die diesjährige Europa=Bestzeit erzielt, da Beccali bisher erst:52.6 erreichte. Goir(Frankreich) kam auf:54.8. Szabo(Ungarn) auf:55.1 Min. Wie werden die Leistungen lauten, wenn erst alle Großen internationalen Kämpfe dieses Jahres beendet sind? Und welche Zeit wird der Olympiasieger 1935 laufen müssen. um gegen die Besten der Welt den Siegeslorbeer zu erringen. So hervorragend die neuen Bestleistungen auch sind. so bedeuten sie doch noch nicht das Ende der Entwicklung und bis zum Jahre 1936 werden wir bestimmt noch neue Leistungssteigerungen auf der alten klassischen 1500=Meter=Strecke erleben, die von jeher von den besten Mittelstrecklern der Welt heiß umstritten gewesen ist. Einst war Finnlands großer Läufern Nurmi auch über 1500 m der Beste. Nurmis alter Rekord ist von elf Läufern unterboten und von drei anderen erreicht! Deutschland schlägt Italien Die ersten Spiele um die Europa=Meisterschaft brachten folgende Ergebnisse: Deutschland— Italien:0 Ungarn— Belgien:1 Spanien— Tschechoslowakei:9 Die deutsche Mannschaft befand sich in einer ausgezeichneten Versassung und kam gegen Italien zu einem glatten Sieg. Wie erwartet konnte Ungarn Belgien abfertigen, während Spanien erst nach den größten Anstrengungen die Tschecholsowakei bezwingen konnte. Ausführliche Berichte folgen morgen. Vierte Stappe der Alpenfahrt Zu der vierten Etappe der 6. Internationalen Alpen= fahrt von St. Moritz nach Venedig über 604 km starteten am Freitag um 5 Uhr früh mit einstündiger Verspätung noch 118 Fahrer. Die Strecke führte über verschiedene hohe Pässe, so auch über das Stilfser=Joch(2759). der höchsten europäischen Paßstraße. Hier war die erste Bergprüfung vorgesehen, die hohe Anforderungen an die Teilnehmer stellte. Bei den ausgezeichneten Straßenverhältnissen konnten die vorgeschriebenen Zeiten fast durchweg eingehalten werden, und nur wenige Fahre: holten sich hier Strafpunkte. Dagegen schieden auf diesem Teil der Strecke die Franzosen Negrel(Renault). Malanciane(Ford) und Perro(Delahaye) aus. Die zweile Sonderrrüfung mußten die Fahrer auf der 10 km langen Strecke zwischen Agua und Venedig absolvieren. Geschwindigkeiten bis zu 100 hm wurden auf dieser Flachstrecke verlangt, die aber auch durchweg leicht geschafft werden konnten. Da der Kontrollschluß in Venedig erst auf 23 Uhr festgesetzt wurde, standen die Meldungen von einigen Fahrern noch aus, so fehlte u. a. auch der Deutsche Graumüller(Wanderer). Sollte Graumüller mit seiner Hinterachse nicht mehr zurecht kommen und aufaeben müssen, so wäre das Wanderer=Team mit Hinterleitner. Bau und Graumüller gesprengt und aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Dülberg diesmal in Front Ein weiterer Lauf zur amerikanischen Stehermeisterschaft wurde in Nuley ausgetragen. Ueber 50 Meilen siegte Franz Dülberg überlegen in:15:07 Stunden vor Giorgetti, Letourneur. Jäger. Debaets und Reboli. Der Dortmunder steht nunmehr wieder auf dem vierten Platz im Gesamtklassement. Wissel siegte in einem ZehnMeilen=Fahren hinter Tandem=Führung vor Peden und Walter in 19:53,4 Minuten. Zwölf oder zehn Runden? Roch immer Verhandlungen zwischen Neusel= Schmeling. Die Länge des Kampfes zwischen Max Schmeling und Walter Neusel am 26. August in Hamburg ist noch immer nicht entschieden. Nachdem Neusel ursprünglich sich mit Schmeling auf 12 Runden geeinigt hatte(Schmeling hatte 15. Neusel 10 verlangt), machen jetzt Neusel und sein Manager Damski Anstrengungen, ihre erste Forderung— Kampf über 10 Runden— durchzudrücken. Die Entscheidung liegt in Händen des Führers des deutschen Boxsportes. Rüdiger. Berlin, der aber bisher noch kein Urteil gefällt hat. * Eugene Huat, der ausgezeichnete französische Bantamgewichtler, traf in Montreal den Kanadier Sixte Escobar, der von einer wenig maßgeblichen kanadischen Boxsportbehörde zum„Welbmeister" ausgerufen war. Daß Escobar etwas kann, bewies er in diesem Kampf. denn er konnte den durchaus glänzend disponierten Franzosen knapp nach Punkten schlagen. * Der schlagstarke spanische Schwergewichtler Istdoro Castanaga, traf in Barcelona auf den Kubneger Joe La Roe, den er in der vierten Runde nach mehreren Niederschlägen endgültig ausschlug. Hans Schönrath wird bekanntlich am 26. August den Spanier in Hamburg doxen. Gessen im Endspiel um die PolizeiFubdunmeistreschaft Am Samstag wurde in Berlin bei recht warmem Wetter die Vorschlußrunde zur Deutschen Polizei=Meisterschaft im Fußball zwischen Brandenburg und Hessen ausgetragen. Vor etwa 5000 Zuschauern lieferten die Darmstädter ein überlegenes Spiel und siegten verdient mit:1(:). Besonders in der ersten Halbzeit waren die Hessen den Berlinern stark überlegen und kamen auch hier durch Schurr, Becker und Kick zu drei Toren. In der zweiten Halbzeit war das Spiel ausgeglichener und die Berliner kamen durch Lehmann zu ihrem Ehrentreffer. doch konnte Kick noch ein weiteres Tor für die Hessen erzielen. Die Darmstädter treffen nun im Endkampf um die Polizeimeisterschaft auf die Polizei Hamburg. USA und die Olympischen Spiele 1936 Die Vereinigten Staaten von Amerika werden bestimmt an den Olymvischen Spielen 1936 teilnehmen. wenn auch bisher noch nicht die letzte Entscheidung gefallen ist. Man übt noch einen gewissen Druck vom Olympischen Komitee der USA. aus, in dem man die Teilnahme der USA vom Ergebnis der Studienreise des Vorsitzenden Avory Brundage abhängig macht. Brundage ist aber ein Deutschfreund, was er in mehreren Reden schon betont hat. Er hat jetzt selbst im offiziellen Organ des AOC seinen Aufruf an die amerikanische Jugend ergehen lassen, in dem er sie auffordert, sich durch ausgezeichnete Leistungen zu bemühen, in die OlympiaMannschaft aufgenommen zu werden. Das Deutsche Olympische Komitee treffe große Vorbereitungen, die hinter denen von Los Angeles nicht zurückständen. Ein Schwarzer Tag Ulrich Maaa f. Auf dem Wege zu einer neuen automobilistischen Großprüfung hat den in Deutschland nicht unbekannten Rennfahrer Ulrich Maag der Tod gepackt. Auf dem Wege nach der italienischen Stadt Pescara, wo Maag am Mittwoch am Rennen um den Acerbo=Pokal teilnehmen wollte. stieß sein Wagen mit einer entgegenkommenden Maschine zusammen. Maag erlitt einen Schädelbruch und verstarb kurze Zeit nach dem Unfall. Der Schweizer stand vor wenigen Wochen noch im Mittelpunkt des Interesses. als er im Großen Preis von Deutschland die internationale Rennformel mit dem Gewicht seines Wagens überschritten hatte. * ... und Artur Geiß beim Training gestürzt. Beim letzten Trainingstag zum Kölner Stadtwaldrennen ging es nicht ganz ohne Unfälle ab. Die erzielten Zeiten waren außerordentlich schnell die Fahrer gingen voll aus sich heraus. Artur Geiß wurde an der gefährlichen Kitschbüger Ecke aus der Kurve herausgetragen, stürzte und zog sich einen dreifachen Rippenbruch zu. Vier andere Fahrer kamen noch zu Fall. Unter ihnen befindet sich auch der Düsseldorfer Colle Doch sollen die anderen Verletzungen leichter Natur sein. Europameisterschaften im Der Italienische Schwerathletik=Verband, dem die Eurovameistekschaften 1934 übertragen wurden, hat jetzt den endaültigen Termin für diese Meisterschaften festgelegt. Die Kämpfe werden am 10. und 11. November im neu hergerichteten„Teatro Giardino'Italia zu Genua :“ enische Verband bat mit der Hugo Mantel will wieder spielen Der frühere Außenläufer der Frankfurter Sportgemeinde Eintracht. Hugo Mantel, ist nach seinen fehlgeschlagenen Versuchen, in Italien und Frankreich Fußball zu spielen, wieder nach der Mainstadt zurückgekehrt. Mantel hat sich geschäftlich in Frankfurt niedergelassen und will nun auch wieder für seinen alten Verein spielen. Er hot maßgebenden Vertretern der Fußballbewegung die ausdrückliche Versicherung abgegeben, sich fortan in jeder Weise den bestehenden Sportgesetzen zu unterwerfen und sich unterzuordnen. Außerdem wird sich Mantel kostenlos als Trainer der Frankfurter Jungliga dem DFB zur Verfügung stellen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Mantel unter diesen Umstanden wieder Svielerlaubnis erteilt wird. der Vorsitzende des Ameri= ausgetragen. Der itanienische Becound var mit den kanischen Olymvischen Komitees. ist von seine reise nach Deutschland wieder in seine Heimat zurückirt. Er forderte die amerikanische Jugend auf sich zu machen. gekehrt. anzustrengen. =Kongreß des Internationalen Radsvort=Verbandes eingereiht zu werden. um in die Olympiamannschaft für 19:o vischen Sviele umfaß und Drücken. 1e ehceriche en die, Sialte, also beidarmig Stoßen Reißen Ringkampf=Turnier im freien Spiel Nach dem schönen Erfolg bei den Deutschen Kampfspielen in Nürnberg hat sich der Deutsche SchwerathletikVerband von 1891 entschlossen, zur Förderung des Freistilringens zwei große internationale Zweitageturniere auszuschreiben. Hier sollen die besten deutschen Freistilringer gegen erste internationale Klasse antreten. Diese Turniere werden voraussichtlich in Bremen und München durchgeführt. Für unsere Vertreter sollen diese Turniere zugleich ein Prüfstein für die vom 3. bis 5. Oktober in Stockholm stattfindenden Eurova=Meisterschaften im Freistilringen werden. Deutsche Tennis-Mannschaft gegen England Für den Tennisländerkampf gegen England am 14. und 15. August in Hannover hat der Deutsche TennisBund seine Mannschaft jetzt namhaft gemacht. Die deutschen Farben vertreten: bei den Herren: Henkel II. Denker. Lund, Kuhlmann: bei den Damen: Frl. Außem. Frl. Horn, Frau Schneider=Peitz und Frau Schomburgk. Deutschland- Schweiz in Stuttgart Den Leichtathletik=Länderkampf Deutschland— Schweiz werden die beiden Länder in folgender Besetzuna bestreiten: Deutschland: 100 Meter: Borchmeyer. Hornberger— Jud. Henni. 200 Meter: Borchmeyer Hornberger.— Jud. Vogel. 400 Meter: Metzner. Single— Vogel. Waldvogel. 800 Meter: Dessecker. Paul— Dr. P. Martin. Lanz. 1500 Meter: Stadler. Eitel— Dr. P. Martin Plüß. 5000 Meter: Meyer. Bertsch— Schatzmann. Kubler. 110 m Hürden: Welscher Schwethelm— Zinski. Kunz Weitsprung: Bäumle. Scheck— Studer. Martin. Hochsprung: Haaa. Boneder— Eagenbera. Guhl. Stabhochsprung: Müller. Waibel— Meier. Stalder. Kugelstoßen: Sievert. Schneider— Dr. Zeli. Nüesch. Diskurswersen: Sievert. Würfeldobler— Bachmann. Guhl. Speerwurf: Weimann. Sievert— Schumacher. v. Arr 4 mal 100: Metzner., Welscher. Hornberger. Borchmeyer— Jud. R. Meyer. Studer. Henni. 4 mal 400: Tripps. Dessecker Sinale. Metzner. Ersatz Dinkler— Vogel. R. Meyer Waldvoael. Ramseyer. Mein Weltrekord im Zehnkampf Ueber dieses Thema spricht in einem Zwiegespräch .r deutsche Weltrekordmann im Zehnkampf. Haus Heinrich Sievert(Eimsbüttel). am 15. Auaun. 17 Uhr bis 17.15 Uhr. über den Deutschlandsender. Die Ausführungen werden auch von anderen Reichssendern übernommen. Marathon=Kursus in Ilsenburg im Harz. Im Anschluß an die Deutschen Kampfspiele hat die Stadt Ilsenbura i., 12 deutschen Marathonläufern kostenlose Unterkunft und Verpflegung für einen Olymvia=Vorbereitungskursus in der Zeit vom 11.—19. Aus. gen aus dem Kampffviel=Marathonlauf zu verwerten. er soll unsere Läufer für die Europameisterschaften in Turin vorbereiten und unseren bewährten Kämpfern nach ihren schweren Rennen die rätige Erhalung in der herrlichen Umgebung Ilsenburas mitten im Harz. geben. Folgende Läufer sind zu diesem Leorgana einberufen. der unter Leitung von Lanastrecken==tlehrer H. W. von der Planitz steht: Brauch Gerhard. Loller Nowock. Boedner. Brasicke. Boß. Krealinaer. Kohn. Sieoers. Beim Reitturnier in Dublin um den Preis der Kavallerie wurde der einzige deutsche Teilnehmer. Oblt. Schlickum. nach einem fehlerlosen Ritt im Stichkampf Vierter. Den Siea holte sich der auch in Deutschland bekannte Ire Capt.'Dwyer. Kudtburisten=Verein 1838 Bonn=Sub zum vierten Malr Beutscher Meister Die Kessenicher Kunstreigenmannschaft erntete in Leipzig den größten Erfolg Festlicher Empfang am Mittwoch abend in Vonn=Süt Nachdem am Mittwoch im Hotel zur Traube in Kessenich nochmals eine Generalprobe des Kunstreigens stattgefunden hatte, sind die Kunstfahrer des Radtouristen=Vereins 1898 Bonn=Süd am Donnerstag in der Frühe bereits nach Leipzig, dem Austragungsort der deutschen Saalsportmeisterschaften und der Radweltmeisterschaften abgereist. Ein großer Fernreisewagen entführte gleichzeitig noch so rund 35 Schlachtenbummler mit nach der Messestadt. In einem gesondert angehängten Gepäckanhängewagen hatte man das wertvolle Kunstfahrradmaterial und die Fahrergarderobe gut verstaut. Eine Reihe Vereinskameraden, die zurückbleiben mußten, hatten es sich nicht nehmen lassen, sich zum Abschied am Vereinslokal einzufinden und dort ihren Lieblingen einen gutgemeinten Glückwunsch mit auf die Reise zu geben. Um.30 Uhr rollte der Autobus los. Im 30er und bis zum 50 Kilometertempo geht der Wagen los. Bereits um.30 Uhr ist, nach einer prächtigen Berg= und Talfahrt das Siegerland und damit die Stadt Siegen erreicht. Um 10 Uhr wird in Laasphe die erste Frühstückspause eingelegt, worauf die Weiterfahrt über meist sehr schlechte Wegestrecken nach dem nächsten Zielpunkt Bad Wildungen erfolgt. Dort hält die frohgelaunte Reisegesellschaft Mittagsrast. Um.15 Uhr gehts schon wieder weiter und zwar diesmal unter den Klängen der„Bordkapelle“, die sich eifrigst bemüht die ermüdende Fahrt bei der Hitze unterhaltend zu gestalten. Frische Marschlieder ermuntern dazu. Unterwegs gibt es nun verschiedene Male Sonderwünsche der Teilnehmer. Die eine Partie will immer die am Wege liegenden Bierbrauereien besichtigen, während die Sportler die großen Gebäude mit der Aufschrift„Molkerei“ zu besichtigen wünschen und dies dem arg geplagten Reiseleiter vortragen. Man denkt während der Fahrt an alles, nur nicht an die kommenden saalradsportlichen Ereignisse in Leipzig und alle Mitfahrer bemühen sich um die Aktion in väterlichster Weise. Gastwirt Adolf Brinkmann aus Kessenich, der auch unter den Gästen weilt und die Reise mit seinen Radsportsreunden unternimmt, sorgt für gesangliche Unterhaltung und übt mit allen den rheinischen Sängergruß, den man den hohen Herren des Deutschen Radfahrer=Verbandes in Leipzig als ersten Gruß aus dem Rheinland übermitteln will. Um 16.30 Uhr fährt der Autobus beim Depot der Kasseler Omnibus=Gesellschaft vor, zum tanken; denn außer den Reiseteilnehmern will auch Moloch Motor seine„Verpflegung“ haben. Wegen der Kürze der Zeit war es leider nicht möglich, unserem Bonner Landsmann Gerhard Fieseler in seinem Flugzeugwerk zu Kassel=Bettenhausen einen Besuch abzustatten. Jeden= falls gedachten die Radtouristen bei der Vorbeifahrt dort des Kunstflugmeisters. Nach der bioher so glücklich verlaufenen Fahrt, auch durch das herrliche Fleckchen Erde des vormaligen Fürstentums Waldeck, ging es jetzt über das Hochplateau des Eichsfeldes, insbesondere durch die bekannten, idyllischen Orte Heiligenstadt und Worbis. In Heiligenstadt gab es eine kurze Stärkungspause. An dem mit der Aufschrift:„Sonderfahrt des Radtouristen=Vereins 1898 Bonn=Süd zu den Radweltmeisterschaften nach Leipzig" versehenen Gefährt bleiben die Passanten neugierig stehen und bewundern dabei gleichzeitig den schmucken Wagen der BVG.— Eine kleine Familiengesellschaft geht vorbei und kennt sich scheinbar mit den rheinischen geographischen Verhältnissen sehr gut aus. Eine Dame sagt dabei sehr wichtig mitredend:„Ach, Bonn=Süd, das ist doch Kessenich!“——— Wie bekannt doch dieser südliche Vorort von Bonn in aller Welt ist.(!) Interessant sind die vielen schiefen Kirchtürme, die man auf der Reiseroute liegend, feststellen konnte. Die Bewohner von Pisa, Mayen und Kaisersesch brauchen sich also gar nichts auf ihre schiefen Türme einzubilden, so was gibts auchwo anders! Unser Fahrer Scharf meistert vorzüglich den 4Lstzigen Wagen über Berg und Tal auf ebener Strecke und durch die Kurven. Es ist eben eine Langstreckenfahrt und da kommt es eben nicht auf die poesievollen Reize des langsamen Tempos der früheren Postillone an. Zeit ist Geld! Auch bei den Radtouristen und deshalb und weil eben nicht alle Reiselustigen, die an der Leipziger Fahrt teilnehmen, längere Zeit Urlaub haben, muß die Hin= und Rückfahrt beschleunigt werden. Und dennoch rauschen die tausendfältigen Eindrücke der deutschen Landschaft so eindrucksvoll am Beschauer vorüber. daß sie als die sompathischste Mannschaft den stärksten Beisall des Tages auittieren konnten. Einen besonders festlichen Nahmen gab die zum Beschluß der Meisterschaften aufgezogene Siegerebrung, bei der die Kunstreigenmannschaft als neuer Meister geehrt wurde. Jeder Fahrer erhielt einen goldenen Lorbeerkranz mit Widmungsschleise und eine goldene Meisterschaftsmedaille am Band in den Landesfarben, vom Verbandsführer Direktor Orth= mann(Berlin) überreicht. Der Wettbewerb des Sechser=Kunstreigens bildete auch in Leipzig wiederum die große Sensation der deutschen Saalradsportmeisterschaften, die im Nahmen der Radweltmeisterschaften eine erstklassige Veranstaltung waren. Die Reisegesellschaft und die neue deutsche Meistermannschaft wird erst am Mittwochabend wieder in Bonn eintreffen und durch die DRV=Vereine, die Ortsvereine Kessenichs gebührend empfangen. * Der Sieg der Bonner in Leipzig Ueber den imponierenden Sieg der Bonner in Leipzig lesen wir in der Frankfurter Zeitung folgendes Werturteil: Auch in diesen Sparten des Saalsports wurde Großartiges geboten, Nummern, die in ihrer Schwierigkeit und dem Grad der Ausführung jeder Varietebühne zur Ehre gereichen würden. Im Sechser=Kunstreigen bot die junge Mannschaft der Bonner Radtouristen noch Besseres in der Entscheidung als in den Vorwettbewerben. Sie siegte mit 342,8 Punkten vor Flottweg Kassel mit 328,7, Vorwärts=Erfurt mit 263,8 und Möwe Britz mit 257,8 P. Im Achter=Kunstreigen feierte der BDRV=Meister, RV Mainz=Bischofsheim einen überlegenen Sieg. Der Empfang in Vonn Deutscher Radfahrer=Verband Kreis Vonn Amtlich! An alle Vereinsführer des Kreises. Kameraden! Der Radtouristen=Verein Bonn=Süd 1898 hat in Leipzig im 6er=Kunstreigen die deutsche Meisterschaft erkämpft. Wir erwarten den Deutschen Meister am Mittwochabend in unserer Vaterstadt aus Leipzig zurück. Zur Vorbereitung des Empfanges durch die Kreisvereine, lade ich die Vereinsführer der Kreisvereine zu einer Besprechung für heute Montagabend.30 Uhr zum Berliner Hof, Münsterstraße 25. Pannes. ken. Wie wir hören, findet die Veranstaltung in diesem Jahre, und zwar am 2. September, wieder in Oberkassel statt, Grund genug für alle Altersturner, sich den Tag freizuhalten. DT=Kreissportfest in Rheinbach Gute Teilnahme und interessante Kämpfe. Opladen, Rheinbach springt.74 m hoch. Kortekamp Toni Die Kunstreigenmannschaft des RadtonristenVereins 1898 Boun=Süd, die bereits in den früheren Jahren verschiedentlich und vor 11 Jahren in Leipzig zum ersten Male den Titel eines deutschen Meisters im Sechser=Kunstreigen erringen konnte, fügte den früheren Erfolgen am Samstag anläßlich der deutschen Saalradsportmeisterschaften des Deutschen Radfahrer=Verbands in Leipzig einen weiteren hinzu durch die abermalige Erringung der deutschen Meisterschaft im Sechier=Kunstreigen für 1934. Die Kessenicher imponierten in Leipzig wiederum ganz gewaltig und landeten einen haushoben Meisterschaftssieg vor ihren 7 Konkurrenten. Der Reigen der Radtouristen war einsach bestechend in der Schwierigkeit und Ausführung. Die Punktunterschiede der Ergebnisse besagen genügend: 1. Radtonristen=Verein 1898 Boun=Süd 342.8 Punkte 2. Radsportverein„Flottweg“ Kassel 328.7 Punkte 3. Rad=Club„Vorwärts“ Erfurt 263.8 Punkte 4. Radfahrer=Verein„Möwe“ Britz 257,8 Punkte 5. Rad=Club Leipzig=West 1892 250.5 Punkte 6. Radfahrer=Verein Leipziger Diana 1891 248.2 P. uce Punste. deier Weiter dormercher Schon bei den Vorwettbewerben am Vormittag der Samstags erhielten die Kessenicher bereits 317.6 Punkte und verbesserten dieses Ergebnis bei dem abendlichen Aufteitt zum Endkampf auf 342.8 Punkte(1)—— ernteten morgens nur 310.1 Punkte und Achurngen vellbewerben besieden die du Reialiat deo Vor. zum ssieke Inbtarker ir. fere wouner Jungens nach dem jeweiliden Start am Morgen und am Abend. Man kann wohl ohne Ueberhebung bestätigen. Das diesjährige Kreissportfest des Kreises 4 der DT war von den Kreisvereinen sehr gut besucht. In 25 Riegen traten die Turner, in 12 Riegen die Turnerinnen, in 18 Riegen die Jugendlichen zu den Mehrkämpfen an. Diese begannen nach einer vorausgegangenen erhebenden Morgenfeier, bei der Kreisoberturnwart vor allem des verstorbenen Reichspräsidenten von Hindenburg gedachte. Dann begann ein reger Wettkampfbetrieb. Im Fünfkampf der Oberstufe setzte sich der Euskirchener Rang an die Spitze. Ausgezeichnete Leistungen wurden in der Unterstufe des Fünfkampfes geboten, hier kam der vielseitige Opladen, Rheinbach auf die gleiche Punktzahl wie der Sieger der Oberstufe. Bei den Turnerinnen setzte sich erwartungsgemäß die 6. Neunkampfsiegerin vom Landesturnfest in Aachen, Albig von ATV. Bonn an die Spitze, dicht gefolgt von Böhme, BTV. Bei den Altersturnern war Kortekamp. ATV Bonn seinen Gegnern klar überlegen, ebenso wie in der nächsten Klasse über 40 Jahre der Quisdorfer Bois. Erwähnt werden muß die ausgezeichnete Hochsprungleistung des Rheinbachers Opladen, der 1,74 hoch sprang. Bei den Laufwettbewerben ist die schwere Bahn und der starke, herrschende Wind zu berücksichtigen, die erzielten Zeiten sind unter diesen Umständen als sehr gut zu bezeichnen. Hart umkämpft war die 4 mal 100 Meter Staffel, die der ATV Bonn knapp vor dem Bonner TV und dem TV Rheinbach gewinnen konnte. Im 400 Meter Lauf war Remig, AXV Bonn seinen Mitläufern klar überlegen und siegte sicher. Gut ist auch das Ergebnis des Weitsprunges. 6,63 bei der mäßigen Anlaufbahn will schon viel heißen. Bei den 100 Meter Läufen der Turner sowohl wie der Turnerinnen gab es Brust an Brustkämpfe, die erst im Ziel entschieden wurden. Im 3000 Meter Lauf führte Schlösser, Euskirchen, indem man schon den Sieger sah, bis etwa 40 Meter vor dem Ziel, wurde dann aber von Görgen, AXV Bonn, der energisch zum Endspurt ansetzte. kurz vor dem Ziel abgefangen. Am Schlusse gab es die 10 mal ½ Rundenstaffel, wobei es zu einem spannenden und fesselnden Endkampf kam, bei dem die sehr zahlreichen Zuschauer lebhaft mitgingen. Die Siegerverkündigung nahm der Kreisoberturnwart Fritz Nohl, Bonn vor. Entgegen der Nachricht, die Veranstaltung sei nicht genehmigt, weist die Kreisleitung der DT. darauf hin, daß laut dem Vortrag zwischen DT und DSB die Volksturnfeste, bei denen der Mehr= und Mannschaftskampf im Vordergrunde steht, die Deutsche Turnerschaft diese Veranstaltungen selbständig durchführen darf. Die Siegerliste: Mannschaftssiege: Vereine über 100 Mitglieder: 1. ATV Bonn 344 Punkte, 2. BXV Bonn 310 Punkte. Vereine unter 100 Mitglieder: 1. Rheinbacher TV 332 Punkte, 2. Euskirchener TV 86 311., 2B Palmersheim 195 P. Turnerinnen: BXV Vonn 942 P. Fünfkampf Oberstufe. Bischoff B7V. Fünfkampf Unterstufe. 1. Obladen Peter RTV., 2. Kümpel H. RXV., Diesenthal W. EXV., 3. Winterscheidt., Odendorf, 4. Bayer RTV., 5. Herter B7V. 6. Schneider K. RTV., Diefenthal P. EXV., 7. Assenmacher ExV. Dreikampf Oberstuse, Turnerinnen. 1. Albig Elise ATV. Bonn, 2. Böhme Lisbeth BTV. Bonn, 3. Schon Liesel B1V. Bonn. Dreikampf Unterstufe, Turnerinnen. 1. Engelskirchen Irmg. BTV., 2. Haberland Aenne BTV., 3. Blum Anneliese B. H. Blömer, Hutter Maria ATV. Euskirchen(außer Konkurrenz), 4. Langen Helene EXV., 5. Even Liesel BTV., 6. Hollmann A. M. RTV. Dreikampf Jugend 1. 1. von Boeselager R7V., 2. Riesenkönig RXV., 3. Billig EXV., 4. Tremel Joh. WV. Poppelsdorf, 5. Neff Wilh. AXV. Bonn, 6. Hentrop Heinr. Odendorf. Dreikampf Jugend 2. 1. Hansknecht TV. Zülpich, 2. Kramer Jos., RXV., 3. Bädorf Peter RTV., 4. Zimmermann Odendorf, 5. Nipp., Eisig, 6. Komp Jak., Odendorf, 7. Schmitz Joh. Elsig. Dreikampf Jugend(Knaben)., 1. Meier Gerh. ELV., 2. Schmitz Peter Elsig, 3. Rieck Wilh. Elsig, 4. Bellinghausen BTV., 5. Schmitz BTV., 6. Welter Willi ELV. Dreikampf Jugend, Schülerinnen. 1. Engels B7V., 2. Pollack I1 B7V., 3. Hollmann Hilga RTV., 4. Schmitz BTV., Heinen M. RXV., 5. Pseiffer BTV., 6. Knauf Tini BTV.7. Schnorrenberg BTV., 8 Kraus B7V., Klick M. RTV., 9. Knauf Helma BTV., 10. Hermanns Ella RXV., 11. Merzbach M. RTV. Dreikampf Turner, 32/39 Jahre. 1. ATV. Bonn, 2. Mirgel Willi EXV. Dreikampf Turner über 40 Jahre. 1. Bois TV. Duisdorf, 2. Borck BTV., 3. Diesenthal ETV, 4. Simon Karl B7V. Einzelkämpfe 4 mal 100=Staffel, 1. ATV. Bonn 48 Sek., 2. BTV. Bonn 48.4 Sek., 3. RTV. 49,3 Sek. Kugelstoßen Turnerinnen. 1. Böhme 9,25 m, 2. Albig 9,15 m, 3. Engelskirchen 7,00 m. Steinstoßen, 1. Kortekamp AXV. Bonn 7,22 m, 2. Kümpel RXV. 7,21 m, 3. Linden Beuel=Rheindorf 7,05. Diskus. 1. Bischoff BTV. 31,65 m, 2. Kortekamp ATV. Bonn 30,35 m, 3. Rang EXV. 30,10 m. Hochsprung(Turner). 1. Opladen Peter RTV. 1,74 m, 2. von Boeselager RTV. 1,55 m, 3. Bindig ATV. Bonn 1,65 m(Stechen). Weitsprung(Turner). 1. Rang RTV. 6,53., 2. Opladen RTV. 6,28 m, 3. Diefenthal ExV. 6,01 m. Turnerinnen, 1. Albig AXV. Bonn 4,82 m, 2. Böhme BTV. 4,73 m, 3. Pollack BTV. 4,37 m. Tanziehen. 1. EXV., Euskirchen, 2. Rheinbach. 100=Lauf, Turner. 1. Rang EXV. 13,4, 2. Hahn BTV. 11,5, 3. Rustemeier RTV. 11,7. Turnerinnen. 1. Pollack BTV. 13.6, 2. Albig ATV. Bonn 13,9, 3. Engel BTV. 15,6. 400=Lauf. 1. Nemig AXV. Bonn 57,2, 2. Möller ATV. Bonn 59,2, 3. Schmitt Rheinbach 60,8. 3000=Lauf. 1. Görgen AXV. Bonn 9,.59,1, 2. Schlösser ETV..59,6, 3. Schmitz Rheinbach 10,10,6. Mannschaftskugelstoßen. 1. EXV. 33,67 m, 2. Rheinbach 32,75 m, 3. BTV. 32,02 m. Das Alterstreffen des Kreises 4 in Oberrassel Gerne werden die Altersturner des hiesigen Kreises an die vorzügliche Veranstaltung im vergangenen Jahre auf dem Platz am Märchensee in Oberkassel zurückdenUngarische Fußballer in Vonn Wie bereits mitgeteilt, werden am kommenden Sonntag ungarische Berufsfußballer gegen den Bonner FB antreten. Dem Spiel kommt zu Beginn der Saison erhöhte Bedeutung zu, zumal man auf die Zusammensetzung der Elj des BIV gespannt. Als neue Nachricht hört man wieder, daß Heidemann nicht nach Bremen geht und das man gegen einige andere Spieler ein Verfahren anhängig gemacht ist. Aber all diese Nachrichten liegen noch zwischen Dichtung und Wahrheit. zu wünschen wäre nur, daß eine starke BFV=Elf die Bonner Fußballtradition in der Gauliga aufrecht erhalten kann. Das Sviel am Sonntag wird ein Gradmesser sein für die Erfolge des Trainings. Die Ungarn sind sehr spielstark. Fu Szeged erzielt in den vorjährigen.= Spielen u. a. folgende Ergebnisse. Gegen Ferenovaros :1,:0,:0. 00. Gegen Aipest:1,:2,:1. Gegen Hungaria..K.:1,:0. Gegen Bocskai:1,:0.:1. :0. Gegen Sabavia:0,:0,:2,:2. Gegen Nomzeti :2,:1.:2. Auslandserfolge: gegen Viktoria Siskov in Prag:0. Ravid Wien in Wien:2. FC Wien in Wien :2. Kinizsi Timisoare:1, Ambrosiana in Mailand :1. Racing Club Paris:2, Wiener AC. in Wien :2. Olymvique Marsaille:1. Olympique Montvellier :2, Nordfrankreich in Lille:5. Einige Spieler dieser Mannschaft haben bereits in der Nationalelf Ungarns gestanden. Koranyi als Rechtsaußen gegen Oesterreich und Frankreich. Somogyi als Mittelläuser gegen Polen und Frankreich. Palimkas als Torwächter gegen Frankreich. Rassay als linker Verteidiger gegen Tschechoslowackei und Bulgarien. Gyurcso als rechter Läufer gegen Polen und Bulgarien. ... sollte aber Heidemann Bonn wirklich verlassen. so wäre dieses Spiel gleichzeitig sein Abschiedstreffen. * Wie wir erfahren, wird nun Heidemann nicht nach Bremen abwandern, sondern in Bonn bleiben und weiterhin für den Bonner FV spielen. Eine Bestätigung dieser Meldung konnten wir noch nicht erhalten, wissen auch nicht, welche Schritte von amtlicher Seite bis jetzt unternommen worden sind. Sport und Beruf Die Spielwanderungen in den deutschen Fußballgauen lassen nur erahnen, wo bei uns die Grenzen des Amateursportes liegen. Sport und Beruf haben eine Wechselwirkung, entweder geht der Beruf auf Kosten des Sports oder umgekehrt. Es gibt eine große Anzahl von bekannten deutschen Sportlern, die heute ohne Beruf dastehen. Man denke auch an die sportliche Inanspruchnahme der Schalker Spieler. Es bedarf schon einer großen Sympathie des„Chefs“ oder der Behörden oder Firmen, wenn der nachgesuchte Urlaub immer wieder gewährt wird. Auch in Deutschland ist die Frage Amateursport oder Berufssport oft genügend ventiliert worden. Die zahlreichen Spielerwanderung lassen den Verdacht von verkappten Amateurismus aufkommen, und wenn heute Großfirmen hingehen und eine Reihe von bekannten Sportlern einstellen, so müssen sie eben damit rechnen, daß diese Leute oft durch den Sport beansprucht werden. Diese Behörden tun also in Wirklichkeit etwas für den Sport, das ist nicht zu bezweifeln. Viel besser ist aber der reine Berufssport daran, das beweist eine Nachricht über englische Berufsspieler. Arsenal London scheut keine Kosten für die Verstärkung der Mannschaft. Für den Halbrechtenposten (der bisher von David Jack bekleidet wurde) wurde jetzt Dr. Marhall von den Glasgow Rangers verpflichtet. Marshall, der aus seinen Einkünften als Fußballer das Arztstudium bestritt, erhält außer seiner Gage noch die Zusicherung einer Arztpraxis in London. Weiter wird Arsenal noch eine recht hübsche Summe(7000 engl. Pfund) Ablöse an die Rangers zahlen müssen. Was man doch nicht alles für einen Fußballer tut! Motorrader nicht auf auldbahnen....! Der Fall der Autostraße Köln-Bonn- Die Warnungen waren vergeblich Wilh. Rang EXV., 2. H. Die Autostraße Köln—Bonn ist wie bekannt neuerlich für Motorräder gesperrt worden. nachdem man sie versuchsweise auf ein Vierteljahr für diese Maschinenart freigegehen hatte. Traurig stehen die anständigen Motorradfahrer vor dieser Tatsache, die ihnen jene eingebrockt haben, die nicht hören wollen. denen Disziplin und Rücksichtnahme auf die Mitmenschen ein leerer Begriff geblieben ist. Es wurde immer wieder gewarnt, denn schon nach den ersten Wochen der versuchsweisen Oejinung wurden Stimmen in der Oefsentlichkeit laut, die auf das verkehrswidvige Verhalten einzelner Motorradjahrer hinwiesen. Es hat nun keinen Zweck, sich als Motorradjahrer das vom Herzen reden, was einen zu Recht bedrückt. Tatsache ist, daß es auch zahlreiche Autofahrer gibt, die auf den Autostraßen alles andere als richtig fahren, Tatsache ist, daß unsichere Kantonisten durch langsames Fahren im allzu groben Abstande vom Strabenrand den übrigen Verkehr behindern, das darf aber nun nicht dazu führen, daß der Motorradjahrer sich sein Recht selbst nimmt und nun an dem Vordermann entweder rechts oder unter Ueberschreitung der Straßenmitte links vorbeizukommen versucht. Er bringt dadurch sich selbst, das zu überholende Fahrzeug und vor allem die entgegenkommenden Kraftfahrer, die ja auf solchen Autobahnen sehr schnell fahren und nicht ohne weiteres mit einer Versperrung ihrer Straßenhälfte zu rechnen brauchen, in Gefahr. Dieser Punkt vor allem ist es gewesen, der in den Augenzeugenberichten der den Verkehr überwachenden Polizei= und Landjägerbeamten immer wiederkehrt. Die strenge Einhaltung der rechten Fahrbahnseite, die auf der normalen Landstraße vielleicht nicht so genau zu nehmen ist, muß auf der Autobahn kategorisch gesordert werden. Das haben viele Motorradfahrer noch nicht einsehen gelernt. Gewiß sind auch unter den Wagenfahrern Sünder zu beobachten. aber schließlich mußten sich die Motorradfahrer doch sagen, daß gerade sie doppelt vorsichtig zu sein hatten in der Gewißheit, daß man sie während ihrer probeweisen Zulassung besonders scharf beobachten und auch sehr streng beurteilen würde. Es wäre verfehlt, nunmehr den Beamten etwa Motorrad=Feindlichkeit vorwerfen zu wollen. Es sind sicher so manche darunter, die selbst ein Motorrad zu dienstlichen und privaten Fahrten benutzen. Schon allein die Tatsache, daß man auf verschiedentliche Vorstellungen der Beteiligten hin die Autostraße Köln—Bonn versuchsweise freigab, bewies ja die durchaus loyale Einstellung. Der Erlaß, der die Wiedereinführung dieser Motorradsperte verfügt, enthält unter anderem auch den trostreichen Satz, daß diese neuerliche Sperre keineswegs für immer gedacht ist. Man stellt für späterhin nochmals eine Probezeit in Aussicht. Auch wird darauf verwiesen, daß beispielsweise die Autostraße Opladen dem Motorradverkehr geöffnet bleibt. da sich hier durch Vorhandensein eines Trennungsstreifens Schwierigkeiten dieser Art nicht ergeben hätten. Man darf also annehmen, daß die verantwortlichen Verkehrsbehörden nicht generell für eine Verbannung des Motorrades von den Autobahnen eingenommen sind. Vorläufig ist es aber so, daß die Motorradfahrer durch das disziplinlose Verhalten eines Teils ihrer Gemeinschaft für wohl längere Zeit der großen Annehmlichkeit einer tadellosen Straße verlustig gegangen sind. Zu danken haben wir das in erster Linie jenen Leuten, die da glauben, daß die Autostraße eine Rennbahn sei. Andererseits muß in diesem Zusammenhang aber darauf verwiesen werden, daß beispielsweise auf der Avus dieses Problem des wilden Motorradfahrers seit Jahren nicht mehr besteht, weil es den hauptsächlich darauf fahrenden Berliner und Brandenburger Motorradfahrern gar nicht einfällt, diese Straße als Rennbahn zu betrachten. Das dürfte wohl der allmählichen Gewöhnung zuzuschreiben sein, die den ja stets etwas temperamentvolleren und besonders„sportfreudigen“, rheinischen Motorradfahrern noch t. Bedauerlich ist nur, daß diese buchstäblichen „Entgleisungen“ aus der vorgeschriebenen Fahrbahn nun alle Motorradfahrer zu büßen haben. Hoffen wir erzieherische Arbeit der MSA, MSS, des RSKK und DDAC, die auch den jungen Heißspornen noch die unbedingt notwendigen Zügel anlegt. Katholisch— nationales Erbgut In Albert Leo Schlageters 40. Geburtstag am 12. August Schlageter, der Andreas Hofer unserer Zeit— ein überzeugter Katholik. Beobachtungen und Gespräche vor und nach mancher Schlogeter=Gedenkfeier zeigten mir, wie viele unserer Volksgenossen über diese Tatsache erstannt waren, wo sie beides: Patriet und Katholik, für unvereinbare Gegensätze gehalten hatten. Wenn wir heute auf den Katholizismus Schlageters hinweisen, so nicht— das sei mit stärkstem Nachdruck betont— um den Helden für uns zu„beschlagnahmen“, wie ja auch der katholische Studentenverband, dem Schlageter angehörte, schon 1927 in aller Form erklärt hat:„Wir wollen ihn nicht für uns; er gehört dem ganzen deutschen Volke, dessen beste Züge er verkörpert.“ Wenn wir uns heute, bei seinem 40. Geburtstage, Schlagertes als eines Katholiken erinnern, so deshalb, um auf das katholisch=nationale Erbgut hinzuweisen, das in ihm zu leuchtendem Leben erwachte, bei so vielen jedoch, innerhalb wie außerhalb des Katholizismus, in Vergessenheit geraten ist, seitdem infolge des Kulturkampfes das natürliche Verhältnis des einzelnen zum Staat in eine„Verwirrung der Gefühle" geriet und sich in den letzten Jahrzehnten in dem einseitigen Bemühen nur um den Schutz der Kirche den großen nationalen Fragen gegenüber immer mehr verhärtete. Wie anders war das noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts! Ob es ging um die nationale Einheit, um das verfassungsmäßige Verhältnis zwischen Volk und König oder um die aus vaterländischer Leidenschaft betriebene Wiedererweckung der großen deutschen Vorzeit des Mittelalters— nie gingen Katholiken und Protestanten getrennte Wege. Ein Beispiel: Wenn uns Schlageter„für ewige Zeiten daran erinnert, daß der Westen unseres Vaterlandes, das herrliche Rheinland, deutsch geblieben ist, daß der Rhein Deutschlands Strom blieb und nicht Deutschlands Grenze wurde"(Worte eines Kartellbruders Schlageters 1928), so haben wir hier ein nationales Ideal, dem sich die deutschen Katholiken wie die Protestanten stets im Gewissen verpflichtet gefühlt haben. Keiner hat neben E. M. Arndt unser deutsches Volk heißer für sie entflammt als Josef Görres, der die Gemüter zu dem Bewußtsein aufrüttelte, wie wenig letzten Endes nur äußere Maßnahmen das urdeutsche Land links des Rheins schützen können:„Aber wollten auch die Geister Wall und Mauern uns zusammenwälzen; wollten wir auch rundumher einen neuen Pfahlgraben ziehen; oder, wie man vorgeschlagen, den Ardennerwald in einer Breite von viel Meilen von der Maas bis zum Oberrhein verlängert, bis zur Undurchdringlichkeit dicht angepflanzt und mit wilden Bestien besetzt, um unsere Marken gürten; wollten wir gleich den Avaren und Hunnen unser Land mit dreifachem Ring umschließen: es wird alles unnütz sein, wenn nicht innerhalb ein Volk wohnt, das die Waffen führen will und kann und wehrhaft ist in Gesinnung und in Tat.“ Görres und allen anderen Patrioten ging es da nicht um den Krieg als des Krieges willen, sondern um das, was solch wehrhafte Gesinnung an Werten im Menschen weckt, die satter Friede leicht verkommen läßt:„Herrlicher ist auf Erden nichts, als wenn ein ganzes Volk in dieser Weise in der Blüte mutiger Begeisterung steht und in eines jeden Herzen eine Flamme brennt, die, durchscheinend alles Körperhafte im Menschen, der sonst nur Staub und Asche ist und Sinnentrieb, ihn mit dem Schimmer einer höheren Natur umleuchtet.“ Geht es in einem solchen Kampf doch letztlich um die„Fragen Gottes": Recht und Gerechtigkeit.„Das Recht rechtigkeit nicht ausreicht, kurz, wo es gilt, für das Recht selbst mit allem einzustehen, was ein Mensch bieten kann: das ist ritterlich, das nennen wir edel.“ In den folgenden Worten hat Schlageter schon hundert Jahre vor seinem Tode die Rechtfertigung seiner Taten erhatten, über die sich vor einigen Jahren nicht eben kleine Kreise unseres Volkes noch beschämend unsicher fühlten:„Gidt es,“ so sagt der Gesellenvater,„im bürgerlichen Leben eine großartigere, erhebendere Erscheinung, eine christlichere Tat, als wenn sich die blühende männliche Jugend des Vaterlandes.... mit mutiger Begeisterung um die vaterländischen Fahnen sammelt, bereit, siegend oder sterbend das Recht, die Gerechtigkeit, asso recht eigentlich den Frieden des Landes, der Familien, des heimischen Herdes zu schirmen und gegen jede Gewalt zu verteidigen? Nicht bloß in demselben Maße, als der Mensch Opfer zu bringen imstande ist, steigt oder fällt sein Wert, sondern namentlich messen wir diesen Wert nach dem Zweck, dem er die Opfer darbringt.“ Darf man wirklich so Gott und Nation zusammenbringen? Es ist wiederum nationales katholisches Erbgut, Vaterland und Nation im Plan der Schöpfung als gottgegeben zu erkennen. Der katholische Philosoph der Freiheitskriege, Adam Müller, hat in seinen„Elementen der Staatskunst“(1808 09) entwickelt, wie die ganze Schöpfung auf dem Gesetz des „Gegensatzes“ beruht: Der Mensch ist nicht„Einer“, sondern Mann oder Frau, alt oder jung. Wie diese Gegensätze zu gegenseitiger Fruchtbarkeit in der höheren Ordnung der Familie aufgehoben werden, so umfaßt die Staatsgemeinschaft das Stärkere und das Schwächere, Vergangenheit und Gegenwart, Mensch und Landschaft zu wieder einer höheren Einheit zusammen in der völkischen Gemeinschaft oder Nation. Eben weil Napoleon diese organischen nationalen Einheiten zugunsten eines entwurzelnden Kosmopolitismus zerstören wollte, sahen es die Freiheitskämpfer als göttliche Pflicht, einen solchen Zerstörer der geschöpflich=natürlichen Ordnung zu bekämpfen, immer allerdings in dem ebenso lebendigen Bewußtsein, daß die Nation, wenn auch ein heiliger, so doch noch nicht der letzte und höchste Wert ist, sondern darüber hinaus das übernatürliche Reich der Seele liegt. Aus solchem Gedankengang ergibt sich, daß, wenn wir uns des Heldentums bei Schlageter erinnern, wir keine Chauvinisten sind, die den Frieden Europas bedrohen. Ebensowenig wie England den Krieg verherrlicht, wenn es Miß Cavell und den Bürgermeister von Stilemonde ehrt, ebensowenig wir Deutsche, wenn wir die AndreasHofer=Gestalten unserer Geschichte uns als Vorbild dienen lassen für jene Zucht und jenen Opfermut, ohne die auf die Dauer kein Volk leben kann. Dr. Wintried Bauer Zihrt durch Swvirten Der Expreßzug nach Shanghaitwan wartet auf seine neuer Kaiser hier gekrönt worden, der in Hfinking seinen Pekinger Fahrgäste. Es ist Abend. In Nacht und Dunkel soll die Fahrt losgehen nach Mandschukuo, nach Sidirien, Rußland, Berlin. Richt einfach für eine Frau und noch dazu 3. Klasse. Am nächsten Morgen Shanghaitwan, die erste Grenze für Mandschukuo, Paßkontrolle und Zugwechsel. Diese Paßkontrollen oder besser Gepäckdurchsuchungen sind übel auf der weiten Reise, nicht einmal, nein siebenmal. Kontrollen, sieben Grenzen ein und aus und aus und ein. Wer aus dem„Fernen Osten zurückkommt, hat nicht wenig Gepäck, eine Weltreise ist keine Ferienfahrt. Aber es ist entschieden besser mit knappstem Gepäck durch Sibirien zu fahren. Das kann ich jedem anraten, denn das andere kostet zuviel an Anstrengung und Nervenkraft. In Shanghaikwan geht es im neuen Expreß nach Mukden weiter. Wir fahren nördlich. Draußen sind die weiten öden schwachbesiedelten Strecken des großen Landes. Jeder Bahnhof von Peking herauf, jeder Brückenübergang ist mit Sandsäcken verbarrikadiert, denn die Zeit der tobenden Schlachten liegt nicht fern zurück. Vielleicht denkt man in China an neue Fehden, um sich das verlorene Land von Japan wiederzuholen. Aber das ist unwahrscheinlich, eher möglich, daß Jehol, an dem wir gerade vorüberfliegen, bis herauf nach Peking noch für Japan dazu kommen wird. Krieg wird kommen! Das spürt man irgendwie. Ist Japan nicht schon im halden Kriegszustand? Krieg wird kommen. Japan— Rußland, China— Japan. Nach Mulden erreichen wir Hsinking, die neue Kaiserstadt Mandschukuos. Ich sehe nichts Kaiserliches, vorerst eine kleine Provinzstadt, tot und öde. Aber in Hsinking ist alles im Werden, ganze Stadtviertel entstehen. Straßen werden gebaut, die zu den fast fertiggestellten Bauten hinleiten, den Ministerien, den öffentlichen Gebäuden, da draußen auf dem Felde. Immer tiefer geht es in Mandschukuo hinein, Tag Wohnsitz hat und der schon seine Kindheit in der„Verbotenen Stadt“, in Peking, als Kaiser verbrachte, ein anderer heute, aber doch ein Kaiser. Am nächsten Morgen beginnt die Fahrt ins„Räuberjand“ Harbin=Manschouli. Wir fahren unter Bedeckung. Auf einem kleinen Bahnhof steigt eine japanische Abteilung ein und jährt bis vier Uhr nachts mit. Ein Panzerwagen voraus, ein mit Sandsäcken gefüllter Waggon hinter der Lokomotive. Einsame, öde, unbewohnte Gegenden weit und breit und doch ahnt man die starken Militärlager, die Soldaten, und die Räubersoldaten.— Mitunter fahren wir langsam, manchmal sehr langsam durch die Nacht des„Fernen dunklen Ostens“ mit seinen Unergründlichkeiten. Als am nächsten Morgen Manschouli erreicht ist, atmet man erleichtert auf. Das wäre überstanden! Aber nun nimmt die lange endlose Fahrt ohne Unterbrechung ihren Anfang in dem sibirischen Zuge, der auf dem dreitipurigen Geleise nur stoßend, aber nicht ruhig jährt. Die Wagen dritter Klasse für vier Personen haden Schlafstcohsäcke auf den Bänken. Wir müssen stundenlang warten, bis die Fahrt endlich losgeht. Gepäckkontrolle. Jedes Ding wird untersucht und alles durchgewühlt. Nur den großen„Freßkorb“, den fast jeder Reisende für die„Siebentägige“ mitführt, läßt man ziemlich unbeachtet. Vorbei gleiten die weiten russischen Ebenen, die Oeden, die sibirischen Steppen, dann wieder Wälder und schönes schwermütiges dunkles Land. Auf dem BaikalSee treiben trotz Sommerzeit noch Eisschollen. Stundenlang geht die wunderschöne Fahrt in immer anderen Windungen an seinen Usern entlang. Sieben Tage Sibirien=Expreß. Sieben Tage Eingesperrtsein, ohne Luft, ohne Bewegung, denn Rußland verbietet den Reisenden die Fenster zu öffnen. Wir stehen verzweiselt an den Rahmen und rütteln und schütteln und resignieren. Auf den Stationen eilt jeder, so und Nacht und Nacht und Tag. Nur in Harbin ist Station mit Uebernachtung im Hotel. Harbin, ein elendes, schnell er kann, nach draußen, am Zuge entlang, immer zu schirmen, schützen und verteidigen“, so schrieb Adolf schmutziges, betrügerisches Rest, aber Handelszentrum auf und nieder, schnell und unentwegt, bis die Glocke erKolving in seinem allwöchentlich in den„Rheinischen für Mandschukno.„Eine gute Stadt zum Verlassen,“ tönt und uns wieder in unser Gesängnis treibt. Volksblättern“ fortgesetzten„Politischen Tagebuch“, ist flüstert mir ein Mitreisender zu. Hier sind die übelsten Die russischen Städte Sibiriens, jenseits des Ural, die erste Pflicht des christlichen Charak=Rassenmischungen, Russen, Japaner, Chinesen und viele die weiten asiatischen Ebenen tauchen auf. Novosibirfk, ters. Der dazu gehörige Mut ist ein wahres Hoch= andere Gestrandete, die den Weg in ihre Heimat nicht Omsk mit seinen landwirtschaftlichen Maschinen.— Rußgefühl, eine wahre sittliche Kraft, jene Tugend, die wir mehr zurückgefunden haben. Aber Harbin ist auch ein land, ein Bild vollkommener Trostlosigkeit. Die Bahnvorzüglich die männliche nennen und darum notwendig berüchtigtes Verbrechernest. In den dunklen Elends= höfe werden vor Ankunft des Expreßzuges gesäubert und beim Manne suchen.“ Und Kolping erklärt weiter: quartieren verschwindet mancher auf Nimmerwieder= doch liegt es jetzt wieder voll von elenden, auf ihre Ab„Dem Recht helfen, besonders da, wo ihm Gefahr droht, sehen.— Ueberall spürt man den Krieg. Er weht her= fahrt wartenden Menschen. Sie lagern da mit Sack und wo die rohe Kraft dem Schwächeren das Recht brechen über aus den weiten sibirischen Steppen, er weht her= Pack und Familie und warten tagelang in Lethargie auf will, wo der Widerstand gegen die gewalttätig: Unge= über aus Pekings Sandebene. Und doch ist gerade ein eine Fahrkarte. Die Luft in diesen an den Fahrkartenschaltern grenzenden Räumen ist„nicht zu beschreiben“. Die Stationsgebäude sind sonst ordentlich. Es wird fast überall in Kantinen billiges Essen ausgegeben, und viel Lesematerial verkauft Man sieht keinen bürgerlich gekleideten Menschen, nur Proletariat. Auch im Speisewagen der Züge dasselbe Bild. Da man gegen Valuta kaufen muß, gehen wir nur selten hinein. Die Bedienung ist sehr schlecht, das Essen eintönig und sehr mäßig. In Swerdlovik, das frühere Jekaterinenburg, am Ural, ist die sibirisch=europhische Grenze. Perm an der Wolga, wo viele Wolgadeutsche hungernd leben sollen.— Rußland brennt, die russischen Wälder drennen. Sie werden immer im Frühling angezündet, wenn die Bäume saftig und schwellend dastehen. Und dann kommt Moskau mit halbtägigem Aufenthalt.— Ich steige am Bahnhof über Menschen und Gepäck, um den Ausgang zu erreichen. Und da wimmelt auch schon das rote Moskau um mich herum. Ich gehe allein. Ein Mitreisender, ein Halbdeutscher, ein Stänker und Elender, der mir auf der Fahrt das Leben als alleinreisende Frau auf jede Art erschwerte, immer zehn Schritte hinter mir. Da springe ich in die vollgepackte Tram und bin seinen Blicken entschwunden. Ohne ein Wort russisch sause ich durch die Gegend. Aber dann findet man doch immer wieder irgendwen, der Bescheid sagt, der weiter hilft.— Proletarier strömen aus den Toren der Fabriken mit ihren Aufrusen, Plakaten, Parolen. Sie ziehen in kleine Kneipen und trinken aus Riesenseideln ein braunes Getränk. Ich späbe hier und dort hinein, und stehe zwischen den Schlangen an den Geschäften und sehe die Auslagen, die keine Auslagen sind. Das russiiche Leben flutet an mir vorüber. Ich stehe mitten unter dem Volk. Und dann wird Moskau verlassen und die Grenze int da. Deutschland, unsere grünen Wiesen, unsere deutsche Landschaft. Ich vergesse alles Schwere und Sorgenvolle und Anstrengende und habe ein frohes, ein Glücksgefühl, denn ich bin wieder daheim in Deutschland. — Marge Taisen Das Alabasterwunder am Salem oder Salmansweiler, etwas nördlich von Ueberlingen am Bodensee, eines der berühmtesten Zisterzienserklöster des alten Deutschland, hat 800 Jahre hinter sich. 1134, im Todesjahre des hl. Abtes Stephan Harding, der durch seine„Charta caritatis“ das größte Verdienst am raschen Aufblühen des Zisterzienserordens sich erworden hat, erbat der Edle Guntram von Adelsreute von dem Kloster Lützel bei Basel Mönche für eine Neugründung im Linzgau. Im gleichen Jahre 1134 hatte dasselbe Lützel schon eine Mönchskolonie nach Kaisheim im äußersten Nordzipfel der Diözese Augsburg ausgesandt. Gleichwohl sagte Lützel auch die Uebernahme von Salem zu. Die endgültige Besiedlung des badischen Klosters ist wohl erst am 15. Mai 1138 erfolgt, aber die ersten Anfänge wurzeln im Jahre 1134. Salems Aebte waren fast ausnahmslos hochbedeutende Männer, und so kam es, daß Salem für die süddeutschen Zisterzienser das wurde, was das um 300 Jahre ältere Reichenau am Bodensee für den Benediktinerorden war, ein unübertreffliches Vorbild in religiöser, wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Kultur. Nach keiner dieser Richtungen hat Salem in seiner langen Geschichte einen Tiefstand gesehen; und selbst zeitweiser Rückgang wurde glänzend wieder in kurzem nachgeholt. Ganz hervorragend war das Verhältnis des freien Reichsstiftes zu seinen Untergebenen, deren es auf den weitausgedehnten und vorbildlich bewirtschafteten Gütern eine große Menge hatte. Der 23. Novemder 1804 war Torschluß für„die große Abtei“, die säkularisiert als Fideikommiß an die markgräfliche Linie des Hauses Baden fiel. Der Chorgesang der Mönche ist verstummt, aber das„Alabasterwunder am Bodensee", das herrliche Gotteshaus kündet noch von vergangener Herrlichkeit. Der Bau des Münsters, der um die Wende des 13. Jahrhunderts begonnen und 1414 vollendet wurde, zeigt einerseits in seinem Turm die klassisch aufstrebende Zisterziensergotik, andererseits den üppigen Charakter des Barock. Ein herrliches barockenes Chorgestühl ziert den vorderen Kirchenraum, der durch mehr als zwei Dutzend Altäre aus schneeigem Marmor mit ungezählten Heiligengestalten und leicht aufsteigenden Säulen eines der prächtigsten Denkmäler süddeutscher kirchlicher Kunst 8 Das Versprechen Von Josef Maria Camenzind. Es hat aufgehört zu regnen. Ich marschiere mit meinem Rückenkörblein am sechslenzigen Rücken durch die obere Dorfstraße zum Laden des alten Seppäli. Der Auftrag der Mutter liegt, um einen silbrigen Zweifränkler gewickelt, in geheimnisvollen, mir unverständlichen Schriftzeichen abgefaßt, auf dem Boden des Rückenkörbleins. Er besteht, wie es sich hernach herausstellt, in einem Pfund großlöcherigem Schweizerkäse, einem Päcklein Malzkaffee und einem Kilo Stockzucker. In den tausenddingigen Kramladen der alten Jungfer gehe ich immer mit hochgespannter Erwartung, beinahe wie der königliche Prinz aus dem Märchen, der durch den dornen= und stachelumwachsenen Schloßpark vordrang und das Dornröschen aus dem Schlafe küßte. Mich gelüstet es aber durchaus nicht, das alte Seppäli im Kramladen durch einen warmen, saftigen Bubenkuß vom Schlafe aufzuwecken. Erstens schläft das Seppäli nicht, wenigstens habe ich es zwischen den Säcken, den vollgestopften Schränken, Glaskasten und dem braunen Ladentisch noch nie schlafend angetroffen. Zweitens würde mich Seppälis Gesicht, das von Runzeln zerkerbt, stachelbeerartig von Härlein gesegnet, und von einem zittragen Nasentröpflein geschmückt ist, um alle Milchschokolade der Schweiz zu keinem Kuß und Zungenschleck verleiten. Meine hochgespannten Erwartungen bei den öfteren Kommissionsausflügen sind vielmehr auf den exotisch duftenden Seppäliladen gerichtet, denn ein Vierteltäselchen Kohlerschokolade, ein klebriger NidelFeuerstein oder einige süße Tessiner Kastanien, schalenfrei, goldgelb an Farbe und südlandsonnig an Geschmack, fallen mir kleinem Latzhosenprinzen immer anheim. Auch heute liegen, wie ich den Krämerladen verlasse, drei dicke, runzlige Kastanien in meiner rechten Bubenfaust; die vierte klebt in meinem rechten Mundwinkel und rieselt ihr süßes Aroma über meine blutrote Zunge. fahren schweifwedelnd Fuhrhalter Schangis kleiner, braunroter Dackel. Ich stapfe weiter. Bei Strebels Makkaronifabrik scharren vor einem Lastwagen zwei schwere, plumpe Karrengäule. Breit und behäbig poltert eben der Fuhrknecht Zelli über die Steintreppe der Fabrik herunter, stellt sich rücklings an den Wagen und macht sich daran, wieder einen der doppelzentnerschweren Grießsäcke auf die Schultern zu nehmen. Zelli guckt mich dabei mit seinen kleinen, schlauen Aeuglein an, als wollte er mir um einen Deziliter Birnenschnaps Roß und Wagen und Ladung und ganz Seedorf dazu handumkehrt verkaufen. Wie der Fuhrknecht mit wiegendem Schritt, die eine Hand im Hosenjack, die andere am Sackzipfel, den Grießzentner wie ein Schabziegerstöckli davonträgt, fährt durch mein Herz der Sturmwind einer mächtigen Heldenverehrung. „Herrschaft!“ flitzt es durch meinen Kopf,„wenn ich doch auch so stark wäre! Dann würde ich sogleich nach Hause gehen und dem Lorenzen Pauli. der mir gestern auf dem Wehrisandhaufen meinen großen, prächtigen Gotthardtunnel mit einem einzigen Fußtritt kaputtstampfte, elend verschwarten. Ja, das würde ich bombensicher tun!" bekräftigte ich. Der Fuhrknecht Zelli ist mit seinen Lederstiefeln, seinen zwei Gäulen— übrigens die einzigen unseres Rigidorfes— und dem Vierräderkarren für mich der Inbegriff einer Weltmacht. Ein freundlicher Blick aus den schlauen, katzgrauen Augen des Zelli gilt uns Buben mehr als ein Bildchen von der Schwester Kajetana. Und kann man erst einmal auf seinem Wagen angesichts der Dorfbuben und Seedorfs Maitliwelt durch die Dorfstraße bis ins Außerdorf fahren, so träumt man sicher eine ganz: Woche hindurch jede Nacht von diesem fabelhaften Glück und jodelt dabei sogar diese Freude in die nachtstille Schlafkammer, bis das Brüderchen erschreckt aufwacht und die Mutter ruhegebietend aus ihrem Zimmer herüberkommt. Gestern noch durfte ich neben dem Zelli auf dem Bock sitzend am Landschreiber und am Herrn Pfarrer vorüberBachmauer ins tosende Bergwasser, greift nach der größten Kastanie und stopft sie in den Mund. Im Abgehen ruft er mir noch lutschend zu: „Seppli, das ist ein prächtiger Schick. Ich will dir dann einmal etwas Großes dafür geben!" Lochend hebi er seinen Doppelzentner etwas weiter nach vorne und verschwindet in der Türe. Ich aber stapfe hochbeglückt über das lautgesprochene Zelliversprechen bei der Fidmen über die schmale Bachbrücke. Unter mir trägt der Bergbach das Gewitterwasser zum See, dabei donnern die Felsblöcke im auf= und abfallenden Schritt an die Steinverschalung des Bachbettes und lärmen wie wildgereizte Sterne das schokoladenschmutzige Wasser weit in den See hinaus. In meinem lich gegen meinen Willen. Aber was will halt so ein siebenjähriges Ohnmachtswichtlein gegen die gelehrten Mächte und Kräfte der Kultur machen! Es muß wohl oder übel an der Weisheit des Alphabetentums schlürfen. Nun gehen ganz neue Gedanken durch meinen Kopf. aber das Zelliversprechen bleibt auch jetzt noch in der Erinnerung des neugebackenen Erstklässers mit unauslöschlicher Zähigkeit kleben. Eines Tages, wie ich den Rathausplatz hinuntertrotte, fährt von der Kirche her der Fuhrknecht Zelli seinem Wagen daher. Ich hänge mich hinten an die Brückenleiste. Ich weiß, das ist sträflich von mir. Die Lehrschwester und auch die Mutter haben das ausdrücklich verboten, und zwar mit Worten, die scharf nach Herzen aber lärmt die Freude und donnert und hüpft Rute und Tatzenstecken schmeckten. Aber das ist jetzt die schwere Frage, was mir wohl der Zelli für meine eben meinem Gedächtnis vollständig entschwunden. Ich Kastanie geben wird. Eine Kastanie über die elfenbein= sehe vor mir nur noch den Zelli; der Zelli aber hat glitzernden Zähne schiebend, schreite ich mit meinem mir etwas Großes versprochen, und dieses Große muß Rückenkörblein an Doktor Müllers Haus und am Paradiesli vorbei heimwärts. Meine Phantasie arbeitet unaufhaltsam: „Ja, das wird mir der Marzelli geben, oder das er mir nun endlich einmal geben. „Jetzt fahre ich mit dir, mein lieber Marzellus, bis du mit deinen Rossen und Kohlensäcken nach Hause kommst. Dann werde ich vor dich hintreten und dich und das. Er hat mir ja etwas Großes versprochen,“ rede groß anschauen, und in deinem Gehirnkasten wird dann ich in mächtiger Erwartungsfreude immer wieder vor wohl endlich einmal dein Kastanienversprechen aufmich hin. flackern.“ So denke ich in meinem selbstsüchtigen SiebenTage vergehen. Ich warte in heißer Sehnsucht auf jahrverstand. klammere mich immer fester an die Wagendie Erfüllung des Versprechens. Doch der Zelli scheint brücke und schlenkere die Beine hin und her. sein Versprechen vergessen zu haben, denn wenn ich ihm Da, welch ein unheimliches Glück ich doch habe. Der auf der Straße begegne, tut er nichts dergleichen. Ich Zelli guckt wahrhaftig herum, sieht über der Brücke aber denke mit beispielloser Zähigkeit daran. Tag für meine Hände und dahinter neinen helläugigen BubenTag suche ich an irgend einer Straßenecke, an irgend kopf. einer Holzbeige, an irgend einem Sandhaufen oder Mein Herz schlägt auf einmal voll Freude in mächKrämerladen dem Fuhrknecht in den Weg und ins tigem Galopp. Blickfeld zu treten. Bin ich in der Stube mit meinem]„Jetzt wird er endlich an meine Kastanien denken Baukasten beschäftigt oder errichte ich aus alten Jaß= und sein großes Versprechen von Anno dazumal halten.“ karten Kirchen. Paläste und gar Urirotstöcke, und höre jubiliere ich und lache mit vollen Backen den Zelli an. ich dann aus weiter Ferne den Zellikarren heranrum=] Da:„Au! au! au!“ Ich schreie auf vor Schmerz, peln, renne ich auch schon zur Tür hinaus auf den Auf meinen Händen brennt das Feuer eines heftigen Wehriplatz, äuge mit weltoffenen Sehnsuchtsblicken dem Geißelzwicks. Ich lasse den Wagen los, falle auf die Fuhrmann entgegen und frage mich im stillen voll Straße, schlage zwei blutende Löcher in die Knie. und Ich umklammere meinen Schatz, als wären nicht Kastanien. sondern Goldbarren der Nationalbank in meinen Singern geboergen.„Je Aipe W. kerlach, Mi. 14 Meine Beine hüpfen üver eine Wasserlache. Wie ich an Doktor Ernis Garten vorbeigehe, streift mein Gesicht den Ast eines blühenden Fliederbaumes. Die abspringenden Regentropfen laufen mir wie Tränen über die Backen. Ich schließe einen Augenblick die Augen und wische mit dem rechten Aermel das Wasser aus dem Zelli kehrt soeben wieder aus der Fabrik zum Wagen zurück. Der Urheber meines Bubenglücks steht vor mir und redet mich an: „Was schlickst im Mund?“ „Eine Kastanie.“ „Gibst mir auch eine?“ Meine rechte Faust öffnet sich bereitwillig. Ich strecke dem Zelli meine schönen, goldenen Kastanien entgegen. „Sappermoscht, Bub, du bist aber auf einmal freiSpannung. ob mir der Zelli wohl diesmal etwas mitgebracht hat. Doch der Fuhrknecht würdigt mich keines Blickes. Er wie ich wieder aufstehen will, sehe ich eben noch, wie der Zelli beim Landschreiberhaus verschwindet. In meiner Seele gibt es einen Riß. Die Kastanienhoffnung, guckt entweder auf die andere Seite über die Wasser Ae Sehnsucht nach der Erfüllung des Zelliversprechens, des Seee hinweg oder stopft sich gerade in diesem für liegt neben mir mausetot auf der Straße und regt sich in mich so wichtigen Augenblick die Pfeise. saecula saeculorum nicht mehr. In meiner Seele aber Mir kommen vor Enttäuschung bald die Tränen. geht etwas ganz Feines verloren: der Glaube an die „Der schlechte Kerli!“ schimpfe ich für mich.„Nicht Wahrhaftigkeit der erwachsenen Menschen. Gesicht. Wie ich die Augen wieder öffne, steht vor mir gebig!“ lobt der Zelli, spuckt einen Tabakschick über die einmal sein Versprechen tut er halten!“ Im kommenden Frühjahr zieht mich das Schicksal in die Schulstuben Seedorfs hinein. Es geschieht so ziem(Entnommen den sonnigen Erzählungen des Buches„Mein Dorf am See“ von Josef Maria Camenzind, Herder=Verlag, Freiburg i. Brs.)