1 „„ Bonner Stadt=Anzeiger Godesberger Volkszeitung Sieg=Rhein=Zeitung Erscheint täglich außer Sonn= u. Feiertags. Bezugspreis monatlich.— Mk.(einschl. ca..— Mk. Toansportkosten lt. Ums.=St.=Ges.) nich Köler, Vonn, Rosental. Hanptgeschäftste:: Sch... und Sonn= und Feiertags: Redaktion 4141(Primat Köllen 4143). Heträge kammt jeder Nachs Bantverbindung: Städt., Sparkasse Vonn. Postscheck: Köln 102535.— Anzeigenpreise siehe Pflichtindruc. nachlaß, in Wegsal. den 7. August 1934(Donatus) Nr. 179— 63. Jahrgang Das deutsche Volk ehrt seinen großen Toten * Ein würdiger Akt Ermmirstier des Deutschen Mnerndurg feor ald ewbiger Schühhert des Neutschen Reiches und der deutschen Ration 14 Drahtbericht unserer Berliner Redaktion. He. Berlin, 6. August. In einer würdigen Form haben Reichsregierung und Reichstag am heutigen Mittag von dem toten Reichspräsidenten von Hindenburg Abschied genommen. Das Gebäude der Krolloper, in dem die Feier stattfand, hatte äußerlich und innerlich ein angemessenes Trauergewand angelegt. Die Außenfront war mit Tannengrün und weißen Blumen geschmückt und von den Balkonen hing langer, schwarzer Trauerflor. Zu beiden Seiten des Eingangs stehen die Fahnen des Reiches, von Trauerflor umhüllt. Der Saal liegt in einem melancholischen Dämmerlicht. Der Trauerflor, der die Beleuchtungskörper umhüllte, dämpfte das Licht, und die schwarzen Beipannungen, die den Hintergrund des Präsidentensitzes bedeckten, steigerten den Eindruck des Ernstes und der Trauer. Eine lichte Note kommt nur durch die Streifen von weißen Astern in das Bild, die sich an den Brüstungen aller Träger hinziehen. Beherrschend leuchtete aus den Pflanzengruppen, die den Raum der Stenographen ausfüllen, die weiße Marmorbüste des verewigten Reichspräsidenten heraus. Alle Blicke ruhen auf den wohlbekannten Zügen, die unvergeßlich in der Erinnerung fortleben werden. Im Parkett herrscht das Braun der Uniform vor, nur hier und da unterbrochen durch einen dunklen Anzug. Auf der Tribüne haben die auswärtigen Teilnehmer an der Trauerkundgebung ihre Plätze. Das Diplomatische Korps, in seiner Mitte der päpstliche Nuntius, ist wohl lückenlos zugegen. Eine Abordnung österreichischer Offiziere erscheint mit dem österreichischen Gesandten. Auch der ehemalige Kronprinz sitzt an der Brüstung im ersten Rang neben Generaloberst von Heyl. In der ersten Reihe der Abgeordnetenbänke, unmittelbar vor den Regierungssitzen, haben Oberst von Hindenburg und seine Gattin, sowie Staatssekretär Meißner Platz genommen. Auf der Regierungsbank sitzt neben dem Reichskanzler zuerst Herr von Papen, dann Außenminister von Neurath, der Stellvertreter des Führers„Rudolf Heß. Reichsinnenminister Dr. Frick und Reichswehrminister von Blomberg. In der zweiten Reihe sind die Plätze der übrigen Kabinettsmitglieder. Trauerstimmung liegt über dem Saal, als die sagte, Hindenburg sei nicht tot, sondern er lebe als der Schutzherr im deutschen Volke fort, so nehmen alle, die ihr Volk lieben, dieses Wort mit Freude auf; denn nichts Besseres kann man dem deutschen Volk wünschen, als daß die hohen menschlichen Tugenden, die Hindenburg zierten, im Leben und in der Leitung des deutschen Volkes immerdar eine beherrschende Stellung einnehmen mögen. Eröffnung der Sitzung Reichstagspräsident Goering eröffnete die Trauersitzung und begrüßte insbesondere die Vertreter der ausdie Vertreter der aus= Dieser erheb wärtigen Mächte, die Verwandten des Generalfeldmar= schen Gruß schalls und die übrigen geladenen Gäste sowie die Mitglieder des Reichstages. Das ganze Haus erhob sich von den Plätzen. Der Präsident stellte jest, daß sich der deutsche Reichstag zum Zeichen des Andenkens und der Trauer von den Plätzen erhoben habe. Die Trauerfeier wurde dann eingeleitet durch die Coriolan=Ouvertüre von Beethoven die das Staatsorchester unter Leitung von Professor Heger zum Vortrag brachte. Nachdem die Musik verklungen ist, erteilt Präsident Goering dem Führer und Reichskanzler das Wort. Reichskanzler Adolf Hitler betritt die Tribüne und wendet sich zunächst an den trauernden Sohn des verstorbenen Reichspräsidenten. Dieser erhebt sich und dankt dem Führer mit dem deutGebentrede der Zahrerr Coriolan=Ouvertüre erklingt. Dann tritt Reichskanzler Hitler an das Rednerpult. Nicht lang ist die Rede, in der er mit warmer Ueberzeugung Worte des Gedenkens an den großen Toten spricht; aber jeder merkt, daß sie aus dem Gefühl der Leidenschaft und des Miterlebens kommen, daß ein Mann spricht, der ein klar umrissenes Bild von dem großen und aufwühlenden Geschehen der letzten zwanzig Jahre hat, in dessen Rahmen er die Gestalt und das geschichtliche Wirken des Reichspräsidenten von Hindenburg einordnet. Hindenburg erscheint als eine Persönlichkeit, die die Vorsehung dem deutschen Volk geschenkt hat und dessen Erbe weiterzuführen Aufgabe des lebenden Geschlechtes ist. Wenn der Reichskanzler am Schluß seiner Rede Herr und Frau v. Hindenburg! Verehrte Trauergemeinschaft! Abgeordnete, Männer des Deutschen Reichstags! Seit Monaten litten wir unter einer schweren Sorge. Die Kenntnis von der Erkrankung des hochehrwürdigen alten Herrn erfüllte Millionen deutscher Herzen mit innerer Bangigkeit um das Leben eines Greises, der uns mehr war als nur das Staatsoberhaupt. Denn dieser Mann, den seit nunmehr bald 87 Jahren der Allmächtige in seinen Schutz genommen hatte, war für uns alle zum symbolischen Ausdruck der unzerstörbaren, sich stets erneuernden Lebenskraft unseres Volkes geworden. Der schicksalhafte Wille der Vorsehung hatte ihn sichtbar emporgehoben über das Maß des Alltäglichen. Als die Nation ihre höchste Würde in seine Hände legte, wurde diese Stelle erst zur höchsten Würde gebracht. Unzertrennlich ist uns allen der deutsche Reichspräsident verbunden mit dem ehrwürdigen Namen des nunmehr Dahingeschiedenen. Jetzt, da wir uns anschicken, dem teuern Toten die letzten Ehren zu erweisen, überfällt uns erst die Erkenntnis vom Umfange und der Größe dieses einzigartigen Lebens, und wir beugen uns demütig vor dem unerforschlichen Willen, der mit dem scheinbar Zufälligen oder gar Belanglosen einer Lebensgestaltung dient, die der forschende Mensch erst nachträglich in der ganzen, wunderbaren die Notwendigkeit der Zusammenhänge sieht und erkennt. Reichspräsident Generalseldmarschall von Hindenburg ist tot. Wenn wir uns bemühen, die Empfindungen zu erklären, die das ganze Volk im Innersten bewegen, möchten wir auf solche Art in immer neuer Dankbarkeit uns des großen Dahingeschiedenen erinnern. Indem wir aber, bejangen von dem Wunsch, der geschichtlichen Gerechtigkeit zu entsprechen, mit der Erforschung dieser Erscheinung beginnen, ermessen wir erst den Umfang und den Inhalt eines Menschenlebens, das in solcher Größe in Jahrhunderten nur selten wiederkehrt. Wie hat sich das Gesicht dieser Welt verwandelt seit jenem 2. Oktober 1847, da Paul von Hindenburg geboren wurde? Inmitten einer Revolution nahm dieses Leben seinen Anfang. Der Geist des politischen Jakobinismus ließ Europa damals nicht zur Deussche Bischose ehren=Hindendurg eines deutschen Edelmannes“ In dem Hirtenschreiben des Erzbischofs Dr. Ja=s worben, mit zähester Ausdauer und weiser Klugheit hat obus von Hauck Bamberg, anläßlich des Hin=ser Deutschland nam Untergang gerettet. Sein #.#on Saudk, Vanberg, anläsisch des Hlascheidens des Reichspräsidenten von Hindenburg, heißt es u..: „Mit den Volksgenossen aller deutschen Gaue stehen die bayerischen Katholiken in aufrichtiger Trauer an der Totenbahre dieses kerndeutschen, pflichttreuen und gottesgläubigen Mannes, der alle Tage seines Lebens bis zum letzten Atemzug dem deutschen Volk sowohl im Krieg als im Frieden alle seine Kräfte weihte. Reichspräsident von Hindenburg wird in der deutschen Geschichte weiterleben als Vorbild edler Bereitschaft, seinem Volk zu dienen und diesem Dienst am Volk die persönliche Ruhe und Bequemlichkeit stets nachzuordnen, als Vorbild treuester Pflichterfüllung, als Vorbild eines deutschen Edelmannes, der gläubigen und frommen Sinnes in den Prüfungen seines persönlichen Lebens wie in den Schicksalsstunden seines Volkes die Hand der Vorsehung steht und auch in schweren Stunden das Gottvertrauen nicht verliert. Was Reichspräsident von Hindenburg in dem arbeitsreichen Leben für unser Volk im ganzen geleistez hat, ist auch dem einzelnen zugute gekommen und verpflichtet auch den einzelnen zur Dankbarkeit. Bischof Dr. Ehrenfried, Würzburg, schreibt in seinem Hirtenbrief u..: erinnern wir uns dieses großen Mannes, S in der Geschichte des geutschen Vaterlandes eingegraben bleibt. In Hunderten von Schlachten hat er mährend de:.“: worben, mit zähester Ausdauer und weiser Klugheit hat er Deutschland vom Anleigung gerettet. Sein ganzes Lebenswerk steht im Zeichen steter Opferbereitschaft. Alle seine Arbeit stellte er auf den Boden des wahren Christentums und tiefer religiöser Auffassung. Daraus zog er Kraft und Mut, Reinheit und Ausgeglichenheit seines vornehmen Charakters. Daraus entquoll das helle Licht, das sein Leben verklärte.“ Kardinalerzbischof Bertram in Breslau sagt in einem Nachruf: Da nach Gottes Ratschluß Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg aus dieser Zeitlichkeit abgerufen ist und das ganze deutsche Volk durch den namenlosen schmerzlichen Verlust in tiese Trauer versenkt ist, wird angeordnet, daß am kommenden Sonntag dieses erschütternden Ereignisses in allen Kirchen in der Predigt Erwähnung geschehe mit dem Hinweis auf die unvergleichlichen Verdienste, die der edle Verstorbene in schicksalsschweren Tagen des Weltkrieges gls Führer der deutschen Heere um unser Vaterland und ganz besonders um die Provinzen des östlichen Deutschland sich erworben hat, mit dem Hinweis auf die selbstlose, tätige, weise und hingebungsvolle Leitung des Deutschen Reiches als Reichspräsident in seiner Arbeit für den Wiederaufbau der höchsten Volksgüter und Ueberwindung schlimmster Krisen... Indem wir zur ichen, Vorsehung in Dankbarkeit für alles gnadenvolle Walten anbetend Herz und Hand erheben, steigt in so überaus ernster Stunde inniger als sonst unser Gebet zum Himmel empor, daß Gott gnadenvoll unserm Volk und Vaterland glücdliche Ben Ruhe kommen. Die Ideen einer neuen, vermeintlichen Menschlichkeit rangen gegen die Elemente und Formen einer überalterten Ordnung. Als das Jahr 1848 sein Ende nahm, schienen wohl die hellen Flammen erstickt, allein die innere Gärung war geblieben. Die Welt ahnte damals noch kein Deutsches Reich, kein Italien. In Preußen regierte Friedrich Wilhelm IV., das Erzhaus Habsburg beherrschte nicht nur den Deutschen Bund, sondern auch Venetien und die Lombardei. “ Die Balkanstaaten waren tributäre Provinzen des türkischen Reichs. Preußen selbst genau so wie die andern Staaten des Deutschen Bundes innerlich schwach und unfähig, die Menschen mit einer wirklich tragenden Idee zu erfüllen. Die Schande von Olmütz brennt in den Herzen der wenigen wirklichen Patrioten. Prinz Wilhelm wird König von Preußen. Der Knabe Hindenburg aber erlebt nun das große Triumvirat der politischen und militärischen Reorganisation unsers Volkes. Bismarck, Moltke und Roon treten ein in die Geschichte. Während die amerikanische Union siegreich den Bürgerkrieg überwindet, geht Preußens Weg von den Düppeler Schanzen nach Königgrätz. In diesen Regimentern aber marschiert mit ein blutjunger Sekondeleutnant, tapfer und begeistert: Paul von Hindenburg. Ein Schrapnell zerschlägt seinen Helm und gibt dem jungen Kämpfer für des Reiches Einigung damit die feurige Taufe. Vier Jahre später hat ihn das Schicksal erwählt. Zeuge zu sein in der Stunde der Geburt des Deutschen Reiches. Dä Bismarck die Proklamation über des neuen Staates Kraft und Herrlichkeit und seinen Willen, sich zu mehren an den Gütern des Friedens und der Kultur, beendet hat und des neuen Reiches Kaiser zum ersten Male leben läßt, fährt auch der Degen des Leutnants von Hindenburg empor und kreuzt sich zum Schwur für Kaiser und Reich. Ein Leben der Arbeit für dieses neue Reich nimmt nun seinen Anfang. Der große Kaiser stirbt. ein zweiter und dritter kommen. Bismarck wird entlassen, Roon und Moltke schließen die Augen. Deutschland aber wächst als ein Garant des Friedens und einer wirklichen europäischen Ordnung. Die Welt erhält ein neues Gesicht. Auf allen Gebieten der Menschheitsentwicklung löst eine umwälzende Erfindung die andre ab. Immer von neuem erweist sich das Bessere als des Guten Feind. Deutschland wird Großmacht. Dem Leben dieses Reiches und unsers Volkes ununterbrochen dienend, nahm der kommandierende General von Hindenburg am 18. März 1911 als 61jähriger Mann seinen Abschied. Damit schien sein Dienst beendet zu sein, ein namenloser Offizier unter all den andern Zehntausend, die stets ihre Pflicht erfüllen, dem Vaterland dienen und dennoch unbekannt, ja vergessen sind. Als daher der Weltkrieg über Deutschland hereinbricht und das deutsche Volk in der heiligsten Ueberdeutsche Volk und die Welt von dieser Ernennung und erhalten damit Kenntnis vom Namen des neuen Generalobersten. Wolffs Telegraphenbüro meldet amtlich: „Uusre Truppen in Preußen unter Führung des Generalobersten von Hindenburg haben die vom Narew vorgegangene russische Armee in der Stärke von fünf Armeekorps und drei Kavalleriedivisionen in dreitägiger Schlacht in der Gegend von Gilgenburg und Orteisburg geschlagen und verfolgen sie jetzt über die Grenze. Der General= quartiermeister: von Stein.“ Tannenberg war geschlagen. Von nun an ist das größte Ringen der Weltgeschichte unzertrennlich verbunden mit diesem Namen. Er hat mit seinem großen Gehilfen die Krise des Jahres 1916 wieder gewendet und als Chef des deutschen Feldheeres die Nation so oft vor der Vernichtung gerettet. Wäre die politische Führung unsers Volkes in dieser Zeit gleich würdig der militärischen gewesen, so würde Deutschland die schwerste Demütigung vor der Geschichte erspart worden sein. Als die Novemberrevolution endlich doch das Deutsche Reich und das deutsche Volk zerbrach, da wurde durch die schon geschichtlich gewordene Erscheinung des Generalfeldmarschalls wenigstens die ärgste Katast rophe vermieden. Zum zweitenmal trat der Heerführer in den Ruhestand, und ein zweitesmal wurde er wiedergerufen. Am 26. April 1925 erwählte ihn das deutsche Volk zum Präsidenten des Reichs und— ohne daß man es damals ahnte— damit zum Schirmherrn der neuen nationalen Revolution. das deutsche Volk in der heiligsten Ueber= bitte ich alle, nunmehr vom vergä zeugung, unschuldig angegriffen zu sein, sich zum Wider=ldie Zukunft zu sehen. Lassen wir stand erhebt de geiss in schmerer Stund, de- Rufdee Und hier erfülle ich nur die Pflicht einer wahrheitsgetreuen Feststellung, wenn ich vor dem deutschen Volk in ergriffener Dankbarkeit auf das unmeßbare Verdienst hinweise, das sich der Generaljeldmarschall geschichtlich erworben hat durch die in seinem Namen geschlossene Versöhnung der besten deutschen Vergangenheit mit einer heißerstrebten bessern deutschen Zukunft. Seit der Stunde, da ich als Kanzler des Reiches in seine ehrwürdige Hand' den Eid ablegen durfte, empfand ich steigend immer mehr die Gnade eines Schicksals, das uns diesen väterlich gütigen Schirmherrn gegeben hat. Gleich einem mystischen Bogen spannt sich das Leben dieser Erscheinung von der verworrenen Revolution des Jahres 1848 über einen unsaßbar langen Weg zur nationalen Erhebung des Jahres 1933. Das deutsche Volk kann nur beglückt sein über die Fügung einer Vorsehung, die seine deutscheste Erhebung unter den Schutz und Schirm seines ehrwürdigsten Edelmanrs und Soldaten stellte. Wir, die wir nicht nur das Glück besaßen, ihn zu kennen, sondern jeder zu unserm Teil mithelfen durften am Wunder dieser neuen Auferstehung unsers Volkes, wollen in dankbarer Elinnerung das Bild des großen Deutschen fest in unier Herz einschließen. Wir wollen es bewahren als ein teures Vermächtnis einer großen Jeit und wollen es weitergeben an die Geschlechter, die nach uns kommen. Wer seinem Volke so die Treue hielt, soll selbst in Treue nie vergessen sein. Da das Schicksal uns bestimmt hat, Reich und Volk weiterzuführen, können wir nur den Allmächtigen bitten, er möge unsre Arbeit und unser Ringen zum Glück unsers Volkes gedeihen lassen; er möge auch uns die Kraft geben, uns jederzeit einzusetzen für des Volkes Freiheit und die Ehre der deutschen Nation. Und insbesondere möge er uns gnädig stets die richtigen Wege finden lassen, um unserm Volk das Glück des Friedens zu sichern und es vor dem Unglück des Krieges zu bewahren, so wie der große Verstorbene es selbst immer aufrichtig und mit deutschem Herzen gewollt hat. Abgeordnete des Deutschen Reichstags! Männer und Frauen! Deutsches Volk! In dieser wehvollen Stunde bitte ich alle, nunmehr vom vergänglichen Augenbück in stund erhevi, da griff in schwerer Stunde der Ruf des Kaisers einen Mann, der, im Ruhestand lebend, an Krieg und Kriegsbeginn so unschuldig war, wie es nur irgend jemand in der Welt sein konnte. Am 22. August 1914 erhält Hindenburg den Auftrag, den Oberbefehl einer Armee in Ostpreußen zu übernehmen. Acht Tage später erfahren zum erstenmale das eine starke Erkenntnis einziehen in unser Herz: Der Reichspräsident General= feldmarschall von Hindenburg ist nicht tot. Er lebt, denn indem er starb, wandelt er nun über uns inmitten der Unsterblichen unsers Volkes, umgeben von den großen Geistern der Vergangenheit als ein ewiger Schutzherr des Deutschen Reiches und der deutschen Nation. Schlußansprache Göeringt in ihrem Herzen beFe em e2 Schaten zuns ei. wagteno ves Welte und Vaterla=spror, Joß Ze gnodenvol unierm Vol“ krieges für das Vaterland unvergänglichen Ruhm er= Friedens verleihe. Deiten inneten und auberen Am Schluß der Trauerkundgebung wendet sich Vertretung des deutschen Volkes Reichstagspräsident Goering noch einmal an den wahren. Sohn des verstorbenen Reichspräsidenten:] Damit schließt der Reichstagspräsident die TrauerHerr Oberst von Hindenburg! Der Deusche mitglieder de KadinettsReichstag spricht Ihnen und der gesamten Familie am verstorbenen Reichspräsdenten des Schluß der Trauerkundgebung sein tiesempfundenes sönlich noch ihr Beileid aus. Mitgefühl zu dem schmerzlichen Verlust aus. Was uns Als der Führer nuen. der große Verstorbene ist, das hat in nicht zu übertref harrte die Meogebäude erschien, versenden Worten der Führer und Reichskanzler ausge: Sie grüßte an au den in tiesem Schweigen. sprochen. Seine Mahnung, daß der Dahingeschiedene Reichswehr, Ditter mit erhobenen Händen. unter uns und über uns seben sol, und daß wir in dem Führer Audeiodienst und Sü marchierten vor unseren Herzen sein Gedenken treu zu tragen haben, Reichskabinette und udlichern dewirz, des migen Sie verschert seig, insonderheit die gästen ungeben war. uud iouiuenten Ttauer Nr. 179. * RAußzeus gre fir Lag Die Vorbereitungen am Tannenberg=Denkmal beendet DNB Hohenstein, 6. August. In drei Tagen ist am Tannenbergdenkmal eine Arbeit geleistet worden, die ans Uebermenschliche grenzt. In ununterbrochener Tag= und Nachtarbeit haben Hunderte von Handwerkern und 1000 Mann Arbeitsdienst im Tannenbergdenkmal eine Trauerstätte errichtet, wie sie stimmungsvoller und schöner nicht gedacht werden kann. Die Hauptarbeiten sind vollendet. Aber überall wird noch die ganze Nacht hindurch die rechte Hand angelegt. Noch am Abend sind Leiterwagen voll Eichengirlanden angekommen, die zur Ausschmükkung dienen sollen. Ehe der Morgen anbricht, wird alles fertig sein, und wenn der Sarg Dienstagfrüh 3 Uhr durch das Hauptvortal des Denkmals getragen wird, dann wird diese Stätte eine würdige Ruhestätte für den verewigten Feldmarschall sein. Die Stadt Hohenstein war schon am Montag mit Fremden überfüllt, und im Laufe des Dienstags werden Zehntausende und Aberzehntausende Gäste aus dem Reich erwartet. Die Stadt hat Schmuck angelegt. Die Laternen an den Straßen sind schwarz verhüllt. In sämtlichen Gehöften sind Erfrischungsräume aufgeschlagen, sodaß die Hunderttausend oder gar mehr, die erwartet werden, verpflegt werden können. Mit Abordnungen der Reichswehr und der Polizei sind Ehrenstürme der Leibstandarte Adolf Hitler in Hohenstein eingetroffen. Sieben Sonderzüge nach Hohenstein verlassen Berlin. DNB Berlin, 6. August. In den späten Abendstunden verließen sieben Sonderzüge nach Hohenstein den Bahnhof Zoo. Der erste Zug war mit Pressevertretern besetzt. Kurz vor dem Abgang des nächsten Zuges bot der Bahnhof Zoo ein ungewohntes Bild. Unzählige Generäle und Offiziere der alten Armee in ihren Uniformen, zum großen Teil Teilnehmer der Schlacht bei Tannenberg, versammelten sich hier, um am Tannenberg=Nationaldenkmal ihrem Führer die letzten Ehren zu erweisen. Die nächsten Züge nahmen Regierungsmiglieder, Reichstagsabgeordnete, Vertreter der politischen Organisation, mit ihren Unterorganisationen, SA, SS, und des RSDFB(Stahlhelm) auf. * Nach Reudeck gestartet DNB Neudeck, 6. August. An der Trauerfeier in Haus Neudeck nehmen u. a. auch der Führer und Ministerpräsident Goering teil. Nachdem etwa um 14.30 Uhr das Flugzeug mit Oberst von Hindenburg und Frau, dem Feldbischof Dohrmann und den Staatssekretären Meißner und Funk nach Marienburg abgeflogen war, startete bald darauf die rote Ju 52 des Ministerpräsidenten Goering, dann das Flugzeug des Führers, in dessen Begleitung sich Gruppenführer Brückner, Reichsvressechef Dr. Dietrich und Oberführer Schaub befanden, nach Marienburg. Während Berlin regenverhängt war, klärte sich das Wetter schon über Pommern auf, und die Weichselniederung und Marienburg lagen in strahlendem Sonnenschein. Die Flugzeuge wurden in Marienburg von Ehrenstürmen der SS, SA und des Luftsportverbandes empfangen. An der Straße von Marienburg nach Hohenstein über Deutsch=Eylau, Osterode und Mühlen, sind inzwischen die Vorbereitungen für die Aufstellung des Fakkelspaliers im Gange, das die imposante Länge von hundert Kilometern haben wird. Auf der Straße Freystadt=Neudeck stehen schon die Formationen der Reichswehr, die den Trauerkondukt bilden. Der Rundsunk Programmänderungen des Deutschlandsenders für den 7. August. Der Deutschlandsender gibt folgende Aenderungen des Programms am 7. August bekannt: 10,15 Uhr: Ansage der Trauerfeier; 11,00 Uhr: Beginn der Trauerfeier; etwa 13,00 Uhr: Schluß der Trauerfeier; eine halbe Stunde Funkstille; 13,45 Uhr: Seewetterbericht; 15,15 Uhr: bleibt; 15,40 Uhr: bleibt; 16,00 Uhr: Uebertragung München, Nachmittagskonzert; 18,00 Uhr: Kulturreise durch zwei Jahrtausende um den Bodensee, Fritz Meingast; 18.25 Uhr: Kammermusik(Schallplatten); 19.00 Uhr: Losung; 19.15 Uhr: Kammermusik; 19,55 Uhr: Zusammenschaltung der Sender zu folgender Sendung: 20,00 Uhr: Trauerfeier, am Tannen berg= National (Wiederholung); etwa 22,00 Uhr: Rede des verstorbenen Reichspräsidenten vom 11. Rovember 1933 von Schallplatten; 22,15 Uhr: Reichssendung, Nachrichten; 22,45 Uhr: Seewetterbericht; 23,00 Uhr: Uebertragung aus Hamburg(Nachtmusik). Das Ausland hört die Trauerseier im Reichstag. Die Trauerfeier in der Krolloper am Montagmittag wurde übernommen von den italienischen Sendern, vom dänischen Rundfunk, von der National Broadcasting Co., vom Columbia Broadcasting System, weiter von den beiden brasilianischen Sendern u. den Sendern in Uruguay und La Paz. Im japanischen Rundfunk wird im Anschluß an die Uebertragung Dr. Kolb von der deutschen Botschaft in Tokio sprechen.— Ueber die Sender der British Broadcasting Corvoration spricht Dienstagabend zum Tode Hindenburgs der deutsche Botschafter in London. Anschließend gibt ein englischer Berichterstatter Denkmal aus Deutschland einen Augenzeugenbericht von den Trauerfeierlichkeiten am Tannenbergdenkmal. Eraderandachl sur den Verewigten Die Trauerfeier der Familie DNB Neudeck, 6. August. Gegen 8 Uhr abends rüstet man in Neudeck zur letzten Stunde des Abschieds. Vom Parktor von Neudeck bis hinauf zum Gutshof ein enges Spalier von Reichswehrsoldaten mit Fackeln. In dem verdämmernden Abend und in der Ferne sieht man auf der Straße Truppen heranmarschieren. Unwirklich fast erscheinen sie in der Dämmerung, und es ist fast so, als ob das graue Heer der toten Soldaten seinen großen Feldmarschall einholen wolle. In der Halle des Gutshauses Neudeck steht auf dem Katafalk der Sarg. Die Kriegsflagge deckt ihn, darauf liegen Helm und Säbel, auf einem Tischchen davor auf einem Kissen der Marschallstab und die Kissen mit den Orden. Zwei Hauptleute und zwei Kapitänleutnants halten die Totenwache. Durch das geöffnete Fenster hinter dem Kopfende des Sarges rauschen die Bäume des Parkes das letzte Lied. Stille Stunde. Nun wird es dunkel. Die Türen der Halle schließen sich, die Angehörigen kommen und nehmen Platz, die Kinder, die Enkel und Urenkel. Rechts von der Wand leuchtet aus dem goldenen Rahmen das Bild des Marschalls, so wie er in der Tannenbergschlacht stand; an der linken Seite ein Bild stürmender Soldaten in einer der Materialschlachten des großen Krieges; zwei Landschaften zu beiden Seiten des Sarges an der Wand: Ein Bild aus Oberbayern, das Hindenburg darstellt, so wie er lebte, und ein Bild ostpreußischer Landschaft. Um den Sarg herum Kränze, die Kränze der Angehörigen mit den Schleifen in den blau=weißen Hindenburg'schen Hausfarben, und der Kranz des Führers, sowie der Kranz, den Staatssekretär Meißner im Namen der Beamten und Angestellten niederlegte Außer der Familie sind die Angestellten des Hauses Neudeck in der Halle erschienen. Feldbischof Dohrmann spricht mit gedämpfter Stimme von dem großen Toten. „Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden", so beginnt er. Und dann spricht er von dem guten Kampf, den der Tote gekämpft hat, von seiner Gläubig. keit und von seiner Treue. Pfalm 62, Vers 2, ist es, den er seiner Trauerpredigt zugrunde legt:„Meine Seele ist still zu Gott, der mir gibt“. Er weist darauf hin, daß das Wort des Psalmes dem Verewigten besonders lieb und teuer war. Aus seiner Stille zu Gott, aus seiner Gläubigkeit habe er die Kraft gewonnen, das zu tragen, was das Schicksal an Großem und Schönem und auch an Bitterem ihm auferlegte. Der Feldbischof weist auf den Tod der treuen Lebensgefährtin Hindenburgs hin, spricht von jenen Tagen, als er in die Einsamkeit ging. Und er rühmt seine Geduld, seine Gelassenheit und seine Hoffnung mit den Menschen. Auf seinen gefaltenen Händen auf dem Totenbett haben wir alle noch einmal die Stille gefühlt, in der er uns Vorbild wahrer Frömmigkeit und Herzensgüte war.„Er dankte dort, wo er hätte gedankt werden können, er bat, wo er hätte fordern können.“ Noch einmal dankte Feldbischof Dohrmann dem Toten für alles, was er seiner Familie, dem deutschen Volk und darüber hinaus der Welt gegeben und geschenkt habe. Dann sprach er den Segen. Letzte Grüße. Aus dem dunklen Park tönt mehrstimmig durch das Fenster zu Häupten des Sarges fast wie unterirdische Stimmen herein der Psalm„Sei getreu bis in den Tod“. Der Freystädter gemischte Chor, der schon oft vor dem Lebenden sang, bringt ihm das letzte Lied. Feldbischof Dohrmann spricht das Gebet, dann helle jugendliche Stimmen: Die Neudecker Schulkinder. Sie singen den letzten Choral. Weit her aus dem dunklen Park schallen die Hörner der Gutsförster.„Jaadvorbei“ blasen sie. Die letzte stille Stunde ist vorüber. Nun öffnen sich die Türen des Parkes, und die Offiziere tragen den Sarg hinaus auf den Katafalk vor dem Gutshaus, wo nun ein größerer Kreis Zeuge der Stunde sein wird, da der Gutsherr von Reudeck, der Feldmarschall, der Präsident des Reiches, sein Haus für immer verläßt. Arschier von Keuben Die höchsten militärischen Ehrungen DRB Neudeck, 6. August. Trauermärsche. Dann brechen die Musikkorps ab. Hinter Um 22 Uhr vollzog sich der Auszug des toten Gene= den Bäumen klingt der Zapfenstreich der Karalfeldmarschalls aus Neudeck. Nur der Marschtritt der vallerie auf, gespielt vom Trompeterkorps der Ehrenkolonne und kurze Kommandorufe unterbrechen zweiten Abteilung des Artillerieregiments Nr. 1. Tromdie feierliche Stille. Schweigend stehen die Trauerkolon= peterkorps sind in einiger Entfernung aufgestellt. So nen. Knirschend fährt die schwere Sarglafette vor. Auf rauschen die Klänge wie ein Gruß von den Schlachtfeldem Rasenplatz an der Freitreppe stehen zwei Musik gern Ostpreußens aus dem Dunkel des Parks hervor. korps des Infanterieregiments 3. Links vom Schloß= Dann, wirbeln dumpf die Trommeln. Das Kommando eingang die Ehrenkompagnie des Infanterie=Regiments hallt burch die Nacht: 3 aus Deutsch=Eylau.„Helm ab zum Gebet!“ Nach Beendigung der Familienfeier im Schloß flam= Feierlich erklingt wie ein letztes Bekenntnis zu diesem men in rötlichhellem Schein im weiten Umkreis von der Vorsehung so wundersam gesegneten Leben der Tausende von Fackeln alte Choral auf:„Ich bete an die Macht der auf. In ihrem flackernden Licht leuchtet die Front des Liebe“. Feldbischof Dohrmann spricht, schlicht und Gutshauses hell auf. In diesem Augenblick erscheint in gost#tisch:„Nun nehmen wir Abschied von dem Vater Generalsuniform Ministerpräsident Goering. Er be„“ Schirmherrn dieses Hauses, indem wir das letzte gibt sich in das Haus und legt einen Kranz mit schwarz= Vater unser beten. weiß=roter Schleife am Sarge nieder. Dann öffnen sich Der Feldbischof spricht den Segen. Dann flammen die Flügel des Portals zum letzten Mal für den greisen plötzlich gewaltige Magnesiumfackeln auf und überstrahDienstherrn von Neudeck. Rechts und links rauschen im len ein Bild von unvergeßlicher heroischer Größe. Die flackernden Schein der Fackeln die ruhmreichen Fahnen Lafette kehrt vor die Stufen des Portals. Wieder: der drei Regimenter, mit denen der Marschall besonders„Präsentiert das Gewehr!“ Die Fahnen senken sich, der eng verbunden war: Die ehemaligen Regimenter 93, Sarg des Feldmarschalls wird auf die Lafette empor147, sowie das erste Garderegiment zu Fuß. Es ergeht gehoben. Unter den Klängen des Chorals„Jesus das Kommando:„Präsentiert das Gewehr!“ Unbeweg= meine Zuversicht“ formiert sich die Trauerparade lich stehen, von den Fackeln umloht, die Kompagnien. und bewegt sich durch ein unendliches Spalier von Die kohle Zahrt Flammender Weg durch die Nacht DNB Deutsch=Eylau, 6. Aug. Nun haben die Reichs. wehrsoldaten, die den Weg vom Gutshof Neudeck zum Parktor umsäumen, die Fackeln entzündet. Nun beginnt unsere Fahrt durch den flammenden Wind, durch die Nacht, in der das Volk Abschied nimmt von seinem Generalfeldmarschall. Auf der Straße stehen die Ehrenkompagnien, steht die Lafette, auf die der Sarg des Verewigten gehoben wird. Links und rechts sind die Straßen abermals umsäumt von Reichswehrsoldaten mit Fackeln. Zwei Kilometer vor Neudeck: Hier steht die Motorbatterie, stehen die Schwadronen der Reichswehr, die Kraftfahrformationen, die nun den Sarg übernehmen und ihn durch ostpreußisches Land durch die Nacht geleiten werden. Durch wundervolle ostpreußische Landschaft führt unsere Straße. Sterne stehen am Himmel. Durch dunkle Wälder geht die Fahrt, dann wieder durch Dörfer, an Feldern vorbei, auf denen die Ernte steht, der Hindenburgs letzte Gedanken galten, die Ernte für das Volk, von der Leben und Sein des Volkes abhängt. Die Straße ist mit Tannengrün bestreut, mit weißem Sand und mit Blumen. All die verschwenderische Pracht der ostpreußischen Gärten ist ausgeschüttet auf diese Straße. Weiße Dahlien, dann wieder leuchtet es rot, grün und blau und gelb. An der Straße ein einziges, unendliches Spalier der Wenschen. Im Vordergrunde die SA. Ihre Sturmfahnen stehen am Wege und senken sich zum letzten Mal vor dem großen Toten. Dann wieder PO, die Ortsgruppen der NSDAP mit ihren Fahnen, Hitlerjugend, Bund deutscher Mädel, Arbeitsdienst, Deutscher Luftsportverband, die Feuerwehren, die Förster, der Kyffhäuserbund, Beamtenverbände, Reichsbahnbeamte, Postbeamte in ihren Uniformen. Die ganze Vielgestaltigkeit des Lebens spiegelt sich an dieser Straße. Kleine Mädchen in weißen Kleidern, verschleierte Frauen. An einer Stelle sind goldgelbe Aehren und roter Mohn auf die Straße gestreut; darunter die letzten blauen Kornblumen. Aus dem Dunkel der Nacht tauchen Reiter auf, Gendarmeriebeamte, die die Straße sichern. An allen Straßenkreuzungen überall eine Fülle von Autos, aus allen Teilen Deutschlands fast. Alle Saue und Landschaften haben ihre Menschen entsandt, und alle sind beteiligt an diesem letzten, hundert Kilometer langen flammenden Spalier, wie es wohl die Welt noch nicht gesehen hat. Eine feierliche mystische Stimmung liegt über dem ganzen. Lautlos und ruhig ist alles. Man hört kaum ein Wort. Niemand spricht, und die Gedanken sind alle beim toten Hindenburg. Man fühlt es instinktiv, daß er in diesen Herzen fortlebt. In Deutsch=Eylau grüßen von allen Häusern schwarz verhängte Fahnen. Trauergirlanden sind über die Straßen gezogen. Die ganze Straße ist dicht besät mit Blumen und Grün, und das Spalier der Menschen ist viele Gliederungen tief. Auf dem Marktplatz sind Ehrenformationen der SA und SS angetreten. Hinter Deutsch=Eylau nimmt uns die Nacht wieder auf. Und wieder geht die Fahrt durch Dörfer, durch Flecken, durch Wälder und Felder. An einer Stelle tritt Rotwild an die Straße. Ohne Scheu vor den Menschen bleibt es minutenlang stehen, als wollte es Abschied nehmen vom Schirmherrn des deutschen Baldes, vom größten deutschen Jäger und Heger, denn der„Alte vom Preußenwald“ it den Wald und das Wild geliebt wie wenige. Am Feldherrnhügel von Prögenau ist alles vorbereitet. Dort wird noch einmal der Tote Rast machen, an jener Stelle, von der aus er die größte Schlacht der preußischen Geschichte geleukt hat. Offiziere tragen den mit der Kriegsflagge, dem Helm und Degen des Feldmarschalls bedeckten Sarg heraus und setzen ihn vor dem Portal nieder. In diesem Augenblick ertönt, gespielt von den beiden Musikkorps, empor durch die Nacht und den Fackelschein:„Zieh Du Deine Wege“. Es erklingen die dumpfen Wirbel der Trommeln. Die feierlich getragenen Weisen bilden in dieser Stunde eine eigenartige Heldensymphonie, in ihrer soldatischen Art ergreifende Fackelträgern zur Landstraße Deutsch=Eylau—Freystadt, wo sich die Reiter in den Trauerzug eingliedern. Das Dunkel der Nacht zwischen den hochragenden Bäumen der Allee, der Schein der Fackeln, der sich weithin durch das schweigende Land hinzieht, die Stahlhelme und Gewehrläufe, die mächtigen Klänge der Trauermusik, die den Zug begleiten, das unbewegliche militärische Spalier— das alles vereint sich zu einer stolzen Symphonie dieses großen heldischen Lebens, dessen Inhalt uns als ein unsterbliches Vermächtnis verbleibt. Die große Erauerparnde An der Spitze der Trauerparade marschiert das Trompeterkorps der 2. Abteilung des Artillerieregiments Nr. 1. Es folgt die zweite Schwadron des Reiterregiments Nr. 2, die Ehrenwachkompagnie vom 2. Bataillon des Infanterieregiments Nr. 3 mit den Fahnen. Hinter den Fahnen geht der Chef des Stabes der 1. Division, Oberst Hoepner, der auf einem Kissen den Marschallstab Hindenburgs trägt, gefolgt von Offizieren mit den Ordenskissen. Gezogen von sechs Rappen folgt dann die Sarglafette. Sechs Offiziere vom Artillerieregiment 1 lenken die Zügel. Hinter dem Sarg gehen die Angehörigen und nächsten Freunde des verewigten Feldmarschalls. Dann folgt die Generalität des Reichsheeres, an der Spitze Gruppenkommandeur I, Generalleutnant von Rundstedt und der ostpreußische Wehrkreiskommandeur, Generalleutnant von Brauchitsch. Hinter der Generalität marschieren die Musikkorps. Die Reste der zur Trauerparade kommandierten Teile des Infanterieregiments 3 und eine Batterie des Artillerieregiments 1 bilden unter Führung des Kommandeurs der Trauerparade, Generalmajors Wodrig, den Schluß des Zuges. Langsam rückt die Trauerparade zwischen kilometerlangen Spalieren fackeltragender SA und SS in Richtung Heinrichsau vorwärts. Dumpf klingt der Tritt der Kompagnien, die Räder der Protzen und Lafetten, und die Hufe der Pferde klappern auf der Landstraße. Der Mythos, der den Feldmarschall mit dem Heer des großen Krieges verband, wird in dieser Nacht lebendig. Es ist, als ob ein Seisterheer den Sieger von Tannenberg zu den alten Schlachtfeldern heimgeleitet: es ist, als ob in dieser unsaßbaren gewaltigen Stunde noch einmal vor dem ganzen deutschen Volke alle Tragik und Größe unserer opferreichen Geschichte lebendig werden sollte, deren Verkörperung der tote Feldmarschall ist. Nach zwei Kilometern wird die erste Trauerparade von einer zweiten Trauerparade abgelöst, die aus einer motorisierten Abteilung und einer Kraftwagenkompagnie besteht. Noch einmal präsentiert die erste Trauerparade das Gewehr, und der Sarg des Feldmarschalls wird von Offizieren von der ersten auf eine Motorlafette übergeführt. An einem ununterbrochenen Spalier sackeltragender ostpreußischer Menschen entlang bewegt sich nun in etwas beschleunigter Fahrt der Trauerzug in Richtung Tannenberg. Inallen Dörfern läuten die Glocken. Ostpreußen geleitet seinen Feldmarschall zur letzten Ruhe an der Stätte seines größten Sieges. Als wir auf der Straße nach Osterode durch den Wald fahren, fallen plötzlich vor uns silberne Funken vom Himmel, neun, zehn Sternschnuppen hintereinander sausen durch die blausamtene Nacht, jagen quer über die Straße und verschwinden im Norden. Wieder eins jener mystischen Zeichen, von denen die wundergläubige Volksseele sofort spricht. Zuerst war es der Engel in der Freystädter Kirche der beim Gottesdienst plötzlich durch einen Luftzug sich umdrehte und sein Gesicht der Gemeinde zuwendete, als diese in stillem Gebet für den toten Reichspräsidenten verharrte. Dann war es plötzlich im Walde das Wild, das fast unmittelbar an die Straße herantrat, als der Trauerzug sich näherte und dort still stehen blieb, bis der Motorlärm es in den Wald zurückscheuchte. Von anderer Stelle wiederum kamen die Pferde, edle Tiere an die Straße heran und steckten ihre Köpfe über die Gatter, als die Lafette mit dem Sarge vorüberfuhr; es war, als wenn sie den Ernst und die Größe der Stunde fühlten, so neigten die Tiere ihre Köpfe tief herunter. Und das fünfte Bild ist hier noch zu nennen: Der graue Zug der toten Soldaten, der wie eine Vision von vielen Personen in der Gegend von Neudeck in der Dämmerung gesehen wurde, obwohl dort gar keine Straße verlief und man dort eigentlich nichts hätte sehen können. Eine Fata Morgana warf das Bild auf der Straße marschierender Truppen an anderer Stelle zurück und schuf jene Vision. Dorf um Dorf umfahren wir, und hinter uns knattern die Motoren der Kraftradkolonnen, die den Trauerzug eröffnen. Dann folgen die Panzerwagen und darauf die Motorkanonen. Eine Lafette trägt den Sarg des teuren Toten. Immer wieder ziehen sich Girlanden von Baum zu Baum, mit Ehrenkronen und Kränzen sind sie geschmückt, von denen schwarze Schleifen hängen, und an manchen Stellen hat man Früchte des Feldes hineingeflochten. In Osterode flankieren Pylone die Straße, die Laternen sind schwarz verhängt, ebenso viele Fenster, hinter denen lange Talglichte brennen: Ein düsterer und doch überwältigender Eindruck. In vielen Schaufenstern steht das Bild des Reichspräsidenten, mit Blumen umkränzt, von Fahnen umgeben. Ganz Osterode ist auf den Beinen. Aus der ganzen Gegend sind Zehntausende hierher gefahren, um an dieser Stelle Abschied zu nehmen vom Generalfeldmarschall. Plötzlich über eine Straße ein großes Ehrentor, darauf die Worte: „Einen letzten Sruß der Stadt Osterode ihrem Ehrenbürger.“ Und solcher Ehrentore treffen wir noch viele. Immer wieder stehen auf ihnen letzte Grüße von Verbänden und Orten. Reichenau ist vorbei. Wir sind schneller gefahren und haben den Trauerzug weit hinter uns gelassen. Ueberall stehen hier die Menschen schon seit Stunden in stiller Trauer und harren des Zuges. Bei Frögenau biegen wir von der großen Straße ab, und jetzt geht der Weg des Trauerzuges vorbei an dem Ort Tannenberg mit der Ordenskirche. Später führt der Weg vorbei am Feldherrnhügel. Bei dem Orte Paulsgut schwenkt der Zug wieder nach Norden ein, nach Hohenstein und von dort aus hinaus zum Tannenbergdenkmal. Wohl noch Stunden wird es dauern, bis der Trauerzug dort sein wird, aber schon ist alles ir Erwartung. Nr. 179. Dienstag, 7. August 1334. Unterredung mit dem Führer Tentschlands Frievenswiale gegenader Englaus Rochmalige scharfe Herausstellung der deutschen außenpolitischen Ziele ong a„„ DNB London, 6. August. Der bekannte Reisekorrespondent der Daily Mail, Ward Price, berichtet, daß er Sonntagabend von dem Führer und Reichskanzler empfangen wurde, der während etwa einer Stunde die an ihn gerichteten Fragen beantwortete. Es handelt sich nicht um ein vorbereitetes Interview, und der Reichskanzler hatte keine der Sorrespondent; den Fragen. Einleitend Se Sotanssar.. a10 die letzten Wochen für den aieicegewesen sind, sie haben keine Spuren auf leinen„Tsichtszügen hinterlassen. Er sieht tatsächlich ge. ver aus als im Februar, wo ich ihn das letzte Mal Die erste Frage des Korrespondenten bezog sich auf ###mneinen Rüstungen und die internarionalen Spannungen. Hitler erwiderte: Soweit es an Deutschland liegt, wird es keinen neuen Krieg geben. Deutschland kennt die schlimmen Folgen, eines Krieges besser als irgend ein anderes Fast, alle Mitglieder der nationalen Regierung kennen personlich seine Schrecknisse. Sie wissen, daß er nicht ein romantisches Abenteuer, sondern eine gräßliche halsozialistischen Fewes i die Aeberzeugung der natiobrinat und nur Ruin Krieg niemand Rutzen ##g und nur nuin zur Folge haben kann. Uns wurde ein Krieg keinen Gewinn bringen. 1918 war für uns eine Lehre und eine Warnung. Wir glaudurch Frieg geregeitr; de deutigen Deutschlands nicht geregett werden können. Seine dem übrigen Europa gegenübergestellten Forderungen schließen crs, saffehzs eines solchen Unglücks in sich, denn sie beschrunten sich darauf, was andere Nationen als ihre elementarsten Rechte betrachten. Wir verlangen nur, daß unsere jetzigen Grenzen aufrechterhalten werden sollen. Wir werden bestimmt niemals wieder kämpfen, außer in Notwehr. Ich habe den Franzosen wiederholt versichert, daß es nach Regelung der Saarfrage keine territorialen Schwierigkeiten zwischen uns geben wird, während ich an unserer Otarenze uns fri d. Der Führer erwiderte mit blitzenden Augen: Die Partei ist stärker und solider als sie jemals war. Der folgende Teil der Unterhaltung bezog sich auf Deutschlands wirtschaftliche Aussichten. Hitler erklärte, er sei überzeugt, daß Deutschland sich von Rohstoffen aus dem Ausland unabhängig machen werde, wenn es dazu gezwungen werde. Er erinnerte an frühere Erfahrungen während Napoleons Kontinentalsperre und während des Weltkrieges. Ueber die Weltwirtschaftslage in ihrer Gesamtheit sagte der Kanzler, drei Dinge seien notwendig für die Erholung der Welt, nämlich die Aufrechterhaltung des Friedens, das Vorhandensein starker, wohlorganisierter Regierungen in jedem Lande und die notwendige Energie, die Weltprobleme in ihrer Gesamtheit in Angriff zu nehmen. Die Deutschen seien bereit, mit anderen Nationen in dieser Richtung zusammenzuarbeiten, wenn diese die gleiche Haltung zeigten. Auf eine Anfrage über eine Rückkehr Deutschlands zum Völkerbund erklärte Hitler, wir haben den Völkerbund aus bestimmten, deutlich bezeichneten Gründen verlassen. Es war unmöglich für meine geten Gründen verlassen. Es war unmöglich für meine Regierung, weiterhin an Verhandlungen teilzunehmen, bringen. bei denen wir auf der Grundlage der Minderwertigkeit behandelt wurden. Wenn unsere völlige Gleichheit anerkannt ist, werden wir vielleicht zurückkehren. Die britische Regierung hat sich zugunsten der Rüstungsgleichheit ausgesprochen, die den Hauptprüfstein bildet, aber leider ist es ihr nicht gelungen, andere Regierungen auf denselben Standpunkt zu bringen. Die anschließenden Worte Hitlers galten der Notwendigkeit, der Kriegspsychose ein Ende zu machen. Er sagte, er habe auf ein besseres Einvernehmen mit Großbritannien hingearbeitet und tue das immer noch. Zwei germanische Nationen sollten durch die bloße Kraft des natürlichen Instinktes Freunde sein. Die nationalsozialistische Bewegung würde einen Krieg gegen England als ein Verbrechen gegen die Rasse ansehen. Er wies darauf hin, daß Engländer, die Deutschland besuchen, sich immer gut mit den Deutschen verständigen, und es wäre wünschenswert, wenn noch mehr Engländer kämen, um sich selbst von den Zuständen in Deutschland zu überzeugen. Hitler schloß: Es ist traurig, daß unser alter Marschall Hindenburg gestorben ist. Hätte er noch ein paar Jahre gelebt, so würde er, wie ich glaube, einen Weg gefunden haben, Deutschlands aufrichtigen Friedenswunsch der Welt noch deutlicher zum Bewußtsein zu „Wischen wird, wahrend ich an unferer Ostgrenze unsere friedfertigen Absichten durch Abschluß eines Paktes mit PoMr. Baldwin hat len bewiesen habe. Der Reichskanzler fuhr fort: gesagt, die Grenze Großbritanniens liege künftig am Rhein. Lielleicht, wird ein französischer Stuatsmann noch weiter sagen, daß Frankreich an der Oder verteiwerden muß; oder Rußland wird vielleicht behaupseine nationale Verteidigungslinie erstrecke sich Gacde chmerich lann Deutschland bei dieser rage schweflich einen Vorwurf daraus machen, wenn gigst zum Schluß, weich es nationaten Schutz innerhalb seiner Grenzen sucht. für seine Aufrichtigkeit? Xu„ Ihnen, als einem Enstänher, sage ich, wenn EngStreit mit Eneland haben jen. #ten un England haben, sei es am Rhein oder anderswo. Wir wollen nichts von England. die Zwischenfrage des Korrespondenten: Nicht einmal Kolonien? erwiderte der Führer meit erWosenter Seimme.— Sisher ad er. Ich würde nicht das Leben eines einzigen Deutschen grseer; um irgend eine Kolonie der Welt zu ervormals deutschen Kolonien in Afrikg ein kostbarer Luxus sogar für England sind,#ie Vermehrung der britischen Luftflotte erregt nicht die geringste Erbitterung in Deutschland. Die Engländer können ihre Flotte verdoppeln und vervierfachen. Die omnen die aut ente belesge Süiche Pigen.. Gehässige Pariser Kommentare DRB Paris, 6. Aug. Das Interview des Führers des Reiches in der englischen„Daily Mail“ findet in der französischen Presse wenig Verständnis. Der am häufigsten wiederkehrende Einwurf ist der Zweifelan der„Aufrichtigkeit" der Erklärung. Der„Temps“ begnügt sich mit dem Abdruck eines Auszuges des Interviews, ohne dazu Stellung zu nehmen. Das„Journal des Débats“ vergleicht die Erklärungen des Führers mit„sogenannten Friedensbestrebungen,“ die Deutschland während des Weltkrieges von Zeit zu Zeit unternommen habe und die nicht loyale Friedensangebote gewesen seien, sondern nur Manöver, um die Feinde Deutschlands zu veruneinigen und zu schwächen. Auch die„Liberté“ wartet mit einem überaus gehässigen Kommentar auf. Die„Information“ möchte behaupten, die alten Bande zwischen Deutschland und Oesterreich seien nicht so geartet,„wie man sie jetzt in Berlin hinstellen wolle.“ Das Blatt fragt zum Schluß, welche Unterpfänder gebe der Führer Unterredung mit einem Franzosen General von Reichenau im„Petit Journal“. DRB Paris, 6. August. Der Vertreter des„Journals“ veröffentlicht eine Unterredung mit General von Reichenau, in der er einleitend feststellt, daß der Führer die Zusammenlegung der beiden höchsten Reichsämter so schnell und so leicht vollziehen konnte, weil er in voller Uebereinstimmung mit der Reichswehr stand. Der dem Führer geschworene Treueid der Reichswehr unterstreiche deutlich die enge Zusammenarbeit zwischen Hitler und dem Generalstab. Wir lieben ihn, erklärte der General, weil er sich als wahrer Soldat gezeigt hat. Die Wehrmacht bewundert ihn wegen seines persönlichen Mutes, und ich unterstreiche die Worte, die er kürzlich gesprochen hat: „Die Reichswehr kann sich auf mich verlassen, wie ich mich auf sie verlasse.“ Im übrigen wies der General nach, daß die Reichswehr keinen Krieg, sondern nur Schutz und gleiches Recht für Deutschland wolle. der Himalaja=Expedition DNB Berlin, 6. August. Von der deutschen HimalayaExpedition ist dem Drahtlosen Dienst folgender Kabelbericht zugegangen: Die Bergung der toten Kameraden Merkl, Wieland und Welzenbach war wegen andauernder Schneestürme oberhalb des Lagers IV trotz übermenschlicher Anstrengung und wegen späterer Weigerung der Träger unmöglich. Lager IV und 1 sind durch Balti=Kulis ordnungsmäßig geräumt. Die Expedition wartet das Eintreffen der noch benötigten Träger aus Doian ab und wird voraussichtlich am 3. August vom Hauptlager aus den Rückmarsch antreten. Es ist beabsichtigt, bis zum endgültigen Abreiseflug aus Indien in Srinager, der Hauptstadt von Kaschmir zu bleiben. Oesterreich Die Verluste der Aufständischen in Kärnten. DNB Wien, 6. August. Die Blätter veröffentlichen noch immer Einzelheiten aus den Kämpfen des 25., 26. und 27. Juli. Bemerkenswert sind die darin auf Grund amtlicher Erhebungen aufgestellten Verlustlisten der Aufständischen in Kärnten. Danach beträgt die Zahl der toten Aufständischen in Kärnten allein etwas über hundert. Gefangen genommen wurden 6100 Personen— für das kleine Land eine ganz außerordentlich hohe Ziffer. Nach Südslawien geflüchtet sind aus Kärnten etwa 700 Personen, davon 335 aus Lavanttal. Desgleichen wird eine Verlustliste der Regierungstruppen für Steiermark mit Ausnahme des Bundesheeres ausgegeben. Dort sind fünf Gendarmen, 25 Heimatschützler, drei Freiheitsbündler und fünf Angehörige der ostmärkischen Sturmscharen gefallen. Frau Dollfuß kehrt nach Wien zurück. Wie verlautet, hat die Witwe des österreichischen Bundeskanzlers Dollfuß beschlossen, innerhalb der nächsten zehn Tage mit ihren beiden Kindern nach Wien zurückzukehren. Die Kinder wurden vom Tod ihres Vaters von Frau Dollfuß erst nach deren Rückkehr von der Beisetzung unterrichtet. Rintelen außer Lebensgefahr. Im Befinden des ehemaligen Gesandten Dr. Rintelen hat sich keine Aenderung ergeben. Während die Schußverletzung einen normalen Heilverlauf nimmt, sind jedoch linksseitige Lähmrgserscheinungen aufgetreten. Die Aerzte glauben, daß eine unmittelbare Lebensgefahr nicht mehr vorliegt. Ernste Lage Algier, 6. August. In Constantine(Algerien) kam es am Samstag zu ernsten Ausschreitungen, die durch das Verhalten eines betrunkenen Zuaven verursacht wurden. Nachdem 23 Menschen in der Nacht zum Sonntag im Verlause der Zusammenstöße verletzt worden waren, gtaudte man, vaß die Ruhe wiederhergestellt sei. Die unrühen in Aigerten er köongen ihre Flote verdoppeln und veroterfachen. glauste man Jaß de gr. u. est vordten nen sie uuf febe verievige Starte bringen, es geyt cumt man, daß die Ruhe wiederhergestellt sei. Die uns nichts an, da wir nicht beabsichtigen, sie anzu= Zwischenfälle wiederholten sich aber am Sonntag. Wie ue. ame mu in.. sest eteht, handelt es un shmere Zulanmentähe al. Der Beriterstatter warf ein, England baue Flug= gerischer Einwohner und jüdischer Elemente. Algerier weil es glaube, daß Deutschland baban jüdisch, OT#.: 8# Hudis haben jüdische Läden in Brand gesteckt und Bistiante hate se wie 2o Vruzguage ene goßel gr. 1 51sche Läden in Prand gestedlt Grote Sriegsslaite##; es vor dem Weltkrieg eine einige Häuser gerstört. Aus Algier wurden eiligst Segroßse Kriegsslotte daute. negaltruppen, Gendarmerieabteilungen und Feuerwehr v. Sit ceäable sis Franfeichlnder haben sich nicht nuach Contantine entsandt. Am Sonntagabend sell die baute. Warum sollten sie ube d eins ar.o bon Puttlote Zuhe, wiederhergestellt gewesen sein. Mehr als zweihunWarum sollten sie über oeutsche Maßnay=svert Juden und andersrassige Einwohner Constantines men der Selbstverteidigung erregt sein? Grobber isarien liegt außerhalb unserer Berechnung. Tesia## Stzeitte, wie wir sie tun, sind bestimmt, der Tatsache gerecht zu werden, daß wir auf dem Kontinent vonge ben und Feinden möglicherweise stellen kännten Zie eines Tages Forderungen an uns stenen konnten, die wir nicht annehmen können. wurden verletzt, ein großer Teil von ihnen so schwer, daß sie nicht mit dem Leben davonkommen dürften. Wie dem„Matin“ aus Bone in Algerien gemeldet wird, hat der Bürgermeister von Constantine nach den Zusammenstößen zwischen Arabern und Juden SicheGesahr eines Krieges schaft, sondern die uneiesche tanine anbeit der Rüstungen. Sie ermutigt die stärteren Ra. scher Caseg de Schliehung gewisser grabi, tionen, ehrgeizige Pläue zu hegen, welche die schwäe Wegen de chere Nation nicht dulden kann——.1 wegen der Jusammenstöße wird der zurzeit in Paris weilende Generalgouverneur von Algerien, Carne, noch heute nach Marseille abreisen und von dort im WasItalien chere Kution nicht bulden fann. Der Berichterstatter stellte eine Frage wegen erteich Ziler gutwontete bevegt: Ahie wecden sangeute rach Mlutelesbraie Oesterreich nicht angreifen, aber wir können Oesterreich sersluggeug nach Algier fliegen. nicht verhindern, zu versuchen, seine frühere Verbin=— dung mit Deutschland wiederherzustellen. Diese Staaten sind nur dur.h eine Linie getrennt, und beiderseits dieer Linie leben Völker derselben Rasse. Wenn ein. Teil. Englands künstlich von dem Rest getrennt mörschem w seinen Einfluß daran verhindern, zu mwiedir mit dem Rest des Landes vereinigt Beilstreig zum Jahr 1806 waren Deutschland und Oesterreich vereinigt. Streben Eure Exzellenz eine Wiederherstelung des Heiligen Rönischen Reichesan? ege der Verichtertater.e ches an3 ist nicht ein Problein des heutigen Tages. Ich bin sicher, les gegenüber dem la ut a. serreichischg Unabhängigtelt Schlep rit e g# aupergalb jeder Diskussion, und nie des Zielschises genommen mand stellt sie in Frage. In dem alten österreichischen Reich bekundeten die verschiedenen Nationalitäten Zuneigung zu den Nachbaren ihrer eigenen Rasse. Es ist nur natürlich, daß die Deutschen Oesterreichs einer Vereinigung mit Deutschland zuneigen. Wir wissen alle, daß dieses Ziel gegenwärtig unerreichbar ist, denn der Widerstand des übrigen Europas würde zu groß Der Berichterstatter erwähnte die ungeheure Macht und Verantwortlichkeit, die jetzt in Hitlers Händen vereinigt seien. Straßenschlacht zwischen Arabern und Franzosen in Lyon. DRB Paris, 6. August. Eine regelrechte Straßenschlacht zwischen französischen Straßenarbeitern und Arabern entstand am Montag nachmittag in Lyon. Die Straßenarbeitergewerkschaft hatte die Bestreikung eines Bauplatzes angeordnet. Dort sollten daraufhin am Montag arabische Arbeiter eingestellt werden. 60 französische Straßenarbeiter stellten sich als Streikposten auf und schlugen auf einen Araber ein, der keinen Gewerkschaftsausweis vorzeigen konnte und arbeiten wollte. Der Araber zog darauf seinen Nevolver und gab mehrere Schüsse ab, die einen Franzosen verletzten. Als der Revolver versagte, fielen die französischen Erdarbeiter über den Araber her. Inzwischen bemerkten aber 30 in einem Straßenbahnwagen vorbeifahrende Araber die Not ihres Landsmannes und eilten ihm zu Hilfe. Es kam zu einer regelrechten Straßenschlacht, die die Polizei erst nach längeren Bemühungen beenden konnte. 13 Araber wurden verhaftet. Noch über 800 900 Kriegsbeschädigte ND3 Berlin, 6 August. Die Zahl der versorgungsberechtigten Kriegsbeschädigten betrug im Mai 1934, 801 504, im Vorjahre 808 574. Im Mai erhielten insgesamt 308 431 Schwerbeschädigte eine Frauen=Zulage, und in 1028574 Fällen wurde Kinderzulage gewährt. Zulagen für den Unterhalt eines Blindenführerhundes wurden ia 1817 Fällen gewährt. Die Zahl der Witwen ist diesmal etwas gestiegen, obwohl die Abgänge größer waren als 1932. Im vergangenen Jahre 1933 starben 3072 Witwen, wieder verheiratet haben sich 1041. Im Mai 1934 wurden 359 038 Witwenrenten gezahlt. Bei den Witwenbeihilfe=Empfän= gern hat die Zahl gleichfalls etwas zugenommen, sie beträgt 17 221. Waisenrente wurde in 136 243 Fällen gezahlt, Waisenbeihilfe in 8989 Fällen. Elternrenten erhielten 175691 Personen. Ferner erhielten Beihilfen 69 680 Elternteile und 64 482 Elternpaare Auch die Zahl der Beschäftigten betrug im Mai 1934 4527. Hinterbliebene waren insgesamt 1741 vorhanden. Eine Genehmigung für die NSV. Der Amtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt bei der obersten Leitung der PO hat den Dienststellen der RSV genehmigt, anläßlich des Todes des Reichspräsidenten, an Stelle von Kranzspenden gestiftete Beträge für Wohlfahrtszwecke entgegenzunehmen. Aus der katholischen Wen Der Papst außerhalb Roms. Wenn die Päpste in früheren Jahrhunderten in die Sommerferien fuhren, dann war das ein Ereignis, das nicht übersehen werden konnte. Der päpstliche Wagenzug, von Reitern und großem Gefolge begleitet, brauchte fast einen ganzen Tag, um nach Castel Gandolfo zu gelangen. Dieses Mal hat sich die Abreise fast unbemerkt vollzogen, und wenn sie nicht als sichtares Zeichen für Das Nom, 6 um Nonatanangen beaun, Hisbor 6. August. um Monnlugmoigen vrgane historisch für den neuen Abschnitt der Papstgeschichte, nen die italienischen Flottenübungen im Golf von der mit den Lateranverträgen von 1929 eingeleitet Gaeta. Es nahmen das erste und zweite Kreuzerge= wurde, bedeutsam wäre, könnte man auf ihre Schildeschwader sowie mehrere Torpedoboots= und eine Unter=kung verzichten. seebootsflottille teil. Der besondere Zweck dieser Ma=] Seit halb fünf am Nachmittag standen im Damasus= ühen, Ais Zie dient nicht viebisher ch aufgehoben, daß keinerlei merie; im zweiten der Papst selbst mit seinem Ober=schriften verdiente. Bei deren Lektüre erweckte Indien hofmeister Caccia Dominioni; mit dritten die Kammer= sein besonderes Interesse. Er gründete aus seinen Erwargeren; im vierten weiteres Gefolge. In genessenem nisen die Misionseitischrist Lict und Vjehe“ hier das Klima für die Gesundheit erträglicher ist. Als der Papst noch in der Kapelle im Gebet verweilte, drangen draußen vom Platze her immer stürmischer die Rufe der Menge herauf, die ihn zu sehen wünschte und seinen Segen begehrte. Bald danach trat Pius XI. auf den Balkon, um sich dem Volke zu zeigen. Neue Ausbrüche der Begeisterung und des Jubels. Dann breitet der Papst aus, um den Segen zu spenden. Ein historischer Augenblick. Seit 1869, wo Pius IX. auf demselben Balkon stand, war es nicht mehr vorgekommen, daß ein Papst auf seinem Sommersitz außerhalb Roms das Volk segnete. * Vom Sattler zum Ordensstifter. Kardinal Innitzer weihte den Stifter der österreichischen Missionsgesellschaft für Indien, P Sonntag, Schulfrei im SaargeLiet. Der Direktor der Volksschulabteilung der Regierungskommission teilt mit, daß am Dienstag, aus Anlaß der Beisetzungsfeierlichkeiten für den verstorbenen Reichspräsidenten in sämtlichen Schulen des Saargebiets der Unterricht ausfällt. Festpreise für Futtermittel Hitler erwiderte: In jedem Jahre unterbreite ich meine Machtbefugnisse bei irgend einer Gelegenheit dem„DNB Berlin, 6. Aug. Bei der Festsetzung der Preise deutischen, Kolte. Dieses hat die Möglichteit, sie zu für Brot= und Futergetreide ist bereits angelündigt ## egen, oder zu verweigern. Wir wilden Deutschen worden, daß sinngemäß auch eine Preisbindung bei den nnd bessere Bemokraten als andere Nationen. wichtigsten Futtermitteln erfolgen soll. In VerDer Berichterstatter fragte: Behalten Sie das ver solg dieser Anlündigung hat der Reichsminister für Erein.:: Amt des Staatsoberhauptes und Kanzlers nährung und Landwirtschaft die neugeschaffenen Orauf Lebenszeit? he, Gotrzidgane der Getreidewirtschaft angewiesen, unverzüglich Hitter erwiderte: Es wied dauern, bis eine natio Festpxeise und Handelszuschläge für Kleie festzusetzen. nate mostimmung der jetzigen Regierung ihre Grund= Der Sinn dieser Regelung ist, die Preise für Kleie in lage enttieht. sein angemessenes Verhälmnin zu den Festpreisen für dos ale muhnsmm..: Es wird dauern, bis eine natioDer Vescherschr emte u. sCzee ugsie Vertäluns u. den Fektwrelen fir bs Ver, Telichterstatter sagte: Vor fünf Wochen war die weitelde und zu den Preisen für sonstige Futtermittel Welt üverrascht durch Zeichen einer Spaltung un= zu bringen. In Anwendung dieses Grundsatzes werden ter den nationalsozialistischen Streitkräften und durch serner in Kürze auch die Preise und Handelszuschläge die strengen Maßnahmen, durch die sie beseitigt wur= für zuckerhaltige und andere wichtige Futtermit= den. Sind Sie überzeugt, daß die Partei völlig einig ist? bunden werden..d Sutteimitet de Abstand folgte der Sicherheitsdienst der italienischen Geheimpolizei. —. Gegen sechs Uhr hielten die Autos am Eingang der Villa Barberini, wo der Verwaltungsdirektor der Sommerresidenz den Papst begrüßte. Als der Papst sein Auto verließ, wurde er von der Menge, die den malerischen Platz dicht füllte, stürmisch begrüßt. Aus dem Aufzug, der ihn in seine Gemächer im dritten Stock des Sommerpalastes brachte, begab sich der Papst sofort in seine Privatkapelle, in der er zur Erinnerung an die Zeit, die er als Nuntius in Polen verbracht hat, ein Bild der schwarzen Muttergottes von Tschenstochau hat aufstellen lassen. An den Wänden erinnern zwei Freskobilder an die Schlacht vor den Toren Warschaus, in der die Heere der Bolschewisten im Jahre 1920 von den Polen zurückgeschlagen wurden. Der Nuntius Ratti war damals von allen Diplomaten der einzige, der in diesem kritischen Augenblick auf seinem Warschauer Posten ausharrte. In einem Eckzimmer neben der Kapelle, mit einem Ausblick auf Rom und das Meer, ist die Privatbibliothek als Arbeitsraum des Papstes eingerichtet Hier wird der Papst wie auch in Rom laufend seine Dienstgeschäfte erledigen, nur nissen die Missionsheitschrift„Ticht und Liebe“ und später auch eine Missionsgesellschaft. Mit 47 Jahren begann ser die lateinische Sprache zu erlernen. Sobald er die nötigen Vorkenntnisse hatte, studierte er Theologie. * „Osservatore Romano“ über Hindenburg. tikanamtliche„Osservatore ungeheure Bedeutung des Romano“ hebt Generalfeldmarschalls für das Deutsche Reich hervor und betont: „Heute gedenken seiner in Ehrfurcht alle Nationen, Gsischtegis Juteuigenz, die Tüchtigkeit, das Pflichtgefuhl im Dienste der Mitbürger und zu Schutz und Trutz des Landes zu schätzen wissen. Wir sprechen dem de#tschen Volke unser Beileid aus, innerhalb dessen so viele unserer Glaubensbrüder erfahren konnten, von welch vornehmer Mäßigung das religiöse Denken des Reichspräsidenten war und welches Entgegenkommen er dem Heiligen Stuhl und dem Papst gegenüber an den Tag legte. Sprechendes Zeugnis dafür ist das Konkordat zwischen Deutschland und der Kirche, was eine neue Aera der Verständigung bezeichnet, die, wie wir hoffen, für alle Beteiligten sich daß fruchtbor auspirken vie.“7 66 Ihr Blick ward mißtrauisch. „Herr Henri Tullin!" Als Lucienne Vevrin den Namen Tullins in diesem Zusammenhang hörte, sprang sie auf; in ihre Wangen schoß das Blut und ihre Augen irrten entsetzt von Bert Ibenstein zu Lydia, und dann wieder zurück zu dem Mann, der solch überraschende Behauptung aufgestellt hatte. — Ja,— sowohl Bert Ibenstein als auch Lydia gestanden sich das im stillen ein:— Lucienne Veorin war tatsächlich überrascht. Das war kein Komödienspiel, das war wirkliches Erstaunen und Erschrecken. Henri Tullin hatte also seiner Freundin nichts von seinem Wissen anvertraut, von diesem Wissen wenigstens!— Die junge Künstlerin stieß jetzt erregt und schroff fordernd hervor: „Wie kommen Sie zu dieser Behauptung? Wissen Sie auch, daß Sie damit Henri Tullin verdächtigen, daß Sie—. Bert Ibenstein unterbrach sie. „Verdächtigen—? Wie kommen Sie darauf? Könnte Henri Tullin nicht nur in Form einer Art Warnung diese Nachricht zugegangen sein? Vielleicht daß er irgendwie auf seinen Chef einwirken sollte?— Aber gut! Sie sprachen die Vermutung nun einmal aus, und Sie haben auch Recht damit: Henri Tullin ist verdächtig! Der Verdacht gegen ihn ist sogar derart schwer, daß man ihn heute verhaftet hat.“ Lucienne Vevrin stieß einen kurzen Schrei aus. Sie tastete unsicher nach einem Halt. „Verhaftet!— Wissen Sie das bestimmt?“ „Ganz bestimmt!— Und ich denke, Sie wissen auch, daß Henri Tullin ein schlechtes Gewissen haben wird.“ Sie flüsterte. „Er stand mit Leuten in Verbindung, die—.“ Und gleich hernach fuhr sie drohend auf. „Es ist alles Lüge! Nichts hat er getan! Er ist unschuldig. Es sind Mißverständnisse, die ihn in Verdacht brachten!“ Da gebot Bert Ibenstein. „Lassen wir alle Versuche, Ihren Freund zu entlasten, Fräulein Veorin! Wenn ich Ihnen einen guten Rat geben soll:— dann seien Sie jetzt und bei den Vernehmungen, die noch Ihrer warten, streng ehrlich, sagen Sie die volle Wahrheit! Es könnten nämlich auch Ihnen Unannehmlichkeiten erwachsen. Sie haben noch eine größere Zuwendung Ihres Verlobten erhalten, und es ist noch nicht geklärt, ob diese Ueberschreibung mit Wissen und Willen Didières erfolgte, oder ob Herr Tullin hier aus eigene Faust handelte.“ Das Mädchen ward immer aufgeregter. „Das wagt man zu behaupten? Oh, ich kann es beschwören, daß Aristide mir das Geld versprochen hatte! Ich werde mein Recht zu wahren wissen!" „Wer will die Richtigkeit der Geldüberweifung Aristides an mich bezweifeln?“ „Die Kriminalpolizei, Fräulein Veorin! Sie werden also zusehen müssen, zunächst sich selbst zu rechtfertigen, und Sie sollten nicht versuchen, Herrn Tullin aus seiner mißlichen Lage herauszuhelfen. Gelingen würde es Ihnen ja doch nicht. Sie hätten nur den Nachteil, daß man dann auch Ihnen ernstlich mißtraute.“ „Was hat Henri getan?“ „Wissen Sie das wirklich nicht? Man sollte meinen, wenn Henri Tullin den Mörder Aristide Didières kennt, Ior Körver schnelle derum, und se stieh einen Schmerzensruf aus. Ein winziger Revolver fiel zu Boden. Bert Ibenstein hielt immer noch die Handgelenke Lucienne Vevrins mit hartem Griff umspannt. „Wollten Sie mich wirklich niederschießen, Fräulein Veorin? War das nicht eine sehr törichte Absicht?— Nicht wahr, Sie werden in Zukunft solche Unüberlegtheiten lassen!“ Er gab ihre Arme frei und hob die Waffe auf. „Ich werde das kleine Ding da behalten und mit nach Berlin nehmen, zum Andenken an eine junge, temveramentvolle Künstlerin, die—.“ Er nickte Lydia Blackwood zu. „Wir wollen jetzt Fräulein Vevrin allein lassen. Kommen Sie!" Wie früheren Jahren bei uns gewissenhaft gearbeitet. erklären Sie mir das!“ Groß und gerade stand die Verklagte vor ihrem Chef. oder wenn er wenigstens den Menschen kennt, der mit doch die Augen hielt sie niedergeschlagen und die blassen nur ihre Hände tasteten unruhig ins An einem der nächsten Tage betrat nach schüchternem Anklopsen ein Mann in Chauffeurkleidung das Dienstzimmer Jean Mauroys. Der Kommissar musterte ihn prüfend. „Was wollen Sie?“ „Verzeihen Sie, Herr Kommissar! In den Zeitungen stand, daß man sich an Sie zu wenden hätte, wenn man in der Mordsache Didière eine Aussage machen will.“ Nun war Mauroys Interesse geweckt. „Das stimmt! Kommen Sie deshalb zu mir? Haben Sie mir etwas mitzuteilen?“ „Ob es von Wert ist, weiß ich nicht; aber ich dachte, es sei doch wohl besser, wenn ich es melde. Sie können dann ja entscheiden—.“ Jean Mauroy griff zu einem Bogen Papier. „Wie heißen Sie?“ Er nahm die Personalien des Mannes genau auf, und er erfuhr, daß der Zeuge bei einem Autotaxiunternehmen angestellt sei. Er klingelte bei der Leitung dieser Firma an und ließ sich die Angaben des Chauffeurs bestätigen. Alles stimmte. Erst dann fragte er. „So, und was wollen Sie mir melden?“ „Es wird in den Zeitungen nach dem Herrn geforscht, der während der Schauflüge neben Herrn Didière saß. Ich las die Personalbeschreibung dieses Mannes, und da kam mir der Gedanke, ob ich vielleicht gar den Mörder vom Flugplatz zum Bahnhof gefahren habe.“ „Erzählen Sie ausführlich!“ „Ich hielt mit meinem Wagen vor dem Südbahnhof. Dort bin ich für gewöhnlich stationiert, Herr Kommissar. Da kommt ein Herr an meinen Wagen, ein grober starker Mann mit rotblondem Haar. Er fragt mich, les Haar.“ wie lange ich zum Flugplatz fahren würde. Ich sagte, Jean Mauroy zogen den Kasten seines SchreibDie Kündigung Von Ernst Pauly „. Wie gesagt, Fräulein Tapfer: Sie haben Herrn beim Abendtisch, an dem Fräulein Tapfer noch mitessen Stulzenbach mehr als einen Anlaß gegeben, sich über mußte, gab der eigene Eindruck die Bestätigung. Auch Ihre Zerfahrenheit zu beklagen, und haben doch in den die Hausdame fühlte sich entlastet. So nach allen Seider Tasche und sab nach der Zeitz er erlärte:„Donn ist es noch zu zeitig.“— And als ich ihn wohl etwas erstaunt ansah und meinte, die Schauflüge hätten doch längst begonnen, erwiderte er, er wolle gar nicht zuschauen, er wolle nur einen Freund draußen abholen, und sie hätten eine bestimmte Zeit vereinbart.“ „Wie spät war es denn, als der Herr Sie ansprach?“ „Drei Uhr, Herr Kommissar.“ „Und wie nun weiter?“ „Ich sagte, dann könnten wir ja draußen vor dem Flugplatz warten, wenn es noch zu zeitig sei. Aber der Herr schüttelte den Kopf und meinte, er wolle dann lieber noch auf dem Bahnhof warten, ich sollte mich jedoch bereit halten; er würde im Bahnhof noch etwas besorgen, und dann wiederkommen.“ Jean Mauroy hatte sich die Aussagen des Chauffeurs notiert. Er interessierte sich immer mehr für diese Angelegenheit. „Sprechen Sie weiter!“ „Ich wartete also. Zuletzt dachte ich, der Herr habe sich nur einen Spaß mit mir erlaubt. Er kam lange nicht wieder. Aber endlich tauchte er doch auf. Es war dreiviertel vier Uhr.—„So, nun fahren Sie los“, sagte er.“ „Haben Sie ein geschlossenes Auto?“ „Ja.“ „Weiter!“ „Ich war kurz nach einviertel fünf Uhr am Flugplatz. Der Herr befahl mir, zu dem Tribüneneingang zu fahren. Dort mußte ich halten.“ „Stieg der Herr aus?“ „Nein! Er blieb im Wagen sitzen und befahl mir: „Wenn mein Freund kommt, fahren Sie sofort zum Südbahnhof. Wir müssen noch den Erpreßzug erreichen! — Es gab sehr viele Menschen draußen, auch außerhalb des Flugplatzes standen Tausende. Sie verfolgten alle die Wettflüge hoch oben in der Luft. Aber mit einem Male schien es mir, als ob auf den Tribünen etwas besonderes vor sich geht. Ich dachte erst, es handle sich um laute Beifallsäußerungen für eine besondere gute Flugleistung. Das war kurz vor einhalb fünf Uhr. Erst am andern Tag las ich, daß gerade um diese Zeit Bankier Didière tot zusammenbrach.“ „Und wann kam der Freund Ihres Fahrgastes?“ „Halb fünf.“ „Wie sah dieser Mann aus?“ „Ganz so, wie er in der Zeitung beschrieben wurde: Eine schlanke, mittelgroße Gestalt, braune Augen, dunkdem Mörder Hand in Hand arbeitete, dann wüßten auch Lippen gepreßt; Sie mehr um diese Dinge, als Sie jetzt zugeben.“ Leere. „Das ist nicht wahr! Ich weiß von gar nichts! Und]„Ja, Fräulein Tapfer, dann werden wir uns wohl Henri ist höchstens selbst einem Erpresser in die Hände bald trennen müssen. Draußen feiern noch immer genug. gefallen! Diesem Engländer, mit dem er in letzter Zeit die gern ordentlich arbeiten möchten.“ Mit dieser Bezu tun hatte!“ „Sahen Sie jenen Engländer?“ wegung nach dem Fenster wandte sich der Chef zur Post zurück. „Nein! Aber er hieß— Skenow hieß er! Jetzt weiß Bald nach solcher Verwarnung hatte kurz entschlossen ich es wieder.“ Lydia forschte. „Herr Tullin war mit Skenow bekannt?“ Herr Schulz den Kündigungsbrief an die Mitarbeiterin unterschrieben, die sich nicht genügend bessern wollte. Erledigt schien der Fall. Als aber der Prokurist in An„Ja, aber welche Geschäfte die zwei miteinander hat= betracht einiger hoffnungsvoller Aufträge eine Nachten, weiß ich nicht! Und es ist bestimmt so, daß Henri folgerin für umgehend notwendig erklärte, ließ er sich schuldlos ist, daß—.“ Bert Ibenstein hob die Hand. ten überzeugt, bemaß Herr Schulz die Vergütung seiner Privatangestellten nicht kleinlich. In diese geregelte Häuslichkeit wehte ein Sommertag eine Ueberraschung aus der großen Welt. Onkel Ferdinand wollte kommen, so schrieb er vor Besteigen des Schiffes dem älteren Bruder, der Onkel, von dem die Kinder nur eine traumhafte Vorstellung bewahrten. Denn er hatte manches Jahr für ein Importhaus auf den Philippinen gearbeitet und wünschte jetzt mit halbwegs erhaltenen Ersparnissen heimzukehren, da„draußen wenig los ist und es in der Heimat besser zugehe"; davon müsse er sich selbst überzeugen. Das Fräulein bekam es schwer. Denn die Nichten wollten wissen, ob der Onkel so braun aussehen würde wie der Malaie, den sie jüngst am Trapez bewundert hatten, und malten sich Affen und Papageien aus, die der Onkel aus Urwäldern mitbrächte. Aber als der Ersehnte erschien, war „Er ist nicht schuldlos! Es ist vielmehr höchst sondie Wohnungsliste seiner Angestellten hineinreichen, als er nicht brauner denn Meta und Marga nach ihrer Ostsei noch etwas versäumt. Doch erst zwei Wochen später, seereise, und zeigte sich als ein vorsichtiger Mann, der in „Er ist nicht schuldlos! Es ist vielmehr höchst son= nachdem die Bewerberinnengruppe durchmustert, die mut= seines Bruders Haus keine Papageienkrankheit einderbar, daß er mit den Männern verkehrte, die den Mord mäßlich Geeignetste verpflichtet war, entschloß Herr schleppen mochte. Dem Heimflüchter selbst stand das Herz Aristide Didière vorbereiteten, und daneben auch mit Schulz sich zu einem im Grunde überholten Erkun= vielmehr nach dem Finkenschlag des deutschen Bergdigungsgang. Was er, zunächst Interesse an einem lee= waldes, in den er nach fragenstürmenden Auskunftsren Stockwerk heuchelnd, dann leichthin nach der Mit= tagen zu einer Entspannung sich zurückzog. Nach seiner bewohnerin sorschend, vom Hausmeister hörte, war frei= Rückkehr hätte Karl Schul; den weitgereisten jüngeren mentschiedenes Gegenzeugnis.„„. Bruder mit seinem eingesrorenen Kapital gern als TeilDas Fraulein Tapfer mache seinem Namen keine haber gewonnen, zumal, wenn sich dann die geeignete Schande; ihre Mutter, die dieser Tage erst von langem Frau für ihn fand. Doch der andere wollte„erst einmal Krankenbett aufgestanden sei, unterstütze sie brav und sehen“ und ging an heiteren Nachmittagen mit den Nichden jungen Bruder. Nun aber werde es schlimm, denn ten spazieren, nicht ohne das Fräulein Tapfer. Denn, sa meinte er einen Varteil müßte auch die junge He: Skenow!“ Lydia schaute ihn betroffen an. „Das nennen Sie sonderbar? Ja, hat denn Ihrer lich ein sehr entschie Ansicht nach Skenow nicht gemeinsame Sache mit dem!1ch ein sehr entschiedenes Gegenzeugnis. Mörder gemacht, st er nicht ein Helfersbelser oder nach ,. Das Priulein venser mache Schlimmeres?" Bert Ibenstein schüttelte leise den Kopf. „Ich denke, er gehört nicht zu den Mördern, aber ich weiß auch, daß er gleich Henri Tullin ein Verbrecher ist.“ Luciennes Hönde ballten sich zu Fäusten. „Also Sie behaupten das! Und am Ende waren Sie es sogar, der Henri erst belastete, der den Verdacht gezen ihn ausbrachte! Reden Sie! Ich will es wissen!“ Er gestand. „Warum soll ich leugnen? Ich fuhr nicht nach Paris, um ein vaar vergnügte Tage hier zu verleben, sondern um gewisse Aufgaben zu erfüllen.— Ja, meinen Ermittelungen zufolge verhaftete Kommissar Mauory Henri Tullin.“ In Lucienne Veorins Augen loderte der Zorn auf, der Haß. „Sie also! Und Sie kamen zu mir, nicht wie Sie angaben, um wegen Dr. Oppermann mit mir zu soreihen,— sie wollten mich nur über Henri ausborchen! Er sagte gelassen. „Sie sagen jetzt immer„Henri.“ Ich denke, es war so. daß Sie auf zweierlei Art mit dem Bankhause Didiere verbunden waren: Sie liebten den Mann Henri Tullin, der Didières rechte Hand in dem Bankbetrieb war. und Sie liebten Aristide Didière, weil er der Besitzer eines großen Vermögens war.“ Sie sprang dicht auf ihn zu. Sie schrie schrill auf. „Sie wagen, mir das ins Gesicht zu sagen? Sie kommen hierher in meine Wohnung und beleidigen mich aufs schwerste!" Mit drei Schritten stand sie vor ihrem kleinen Schreibtisch und riß den Kasten auf. Lydia datte sich gleichfalls erhoben und folgte bang den Bewezungen der Schauspielerin. Aber Vert Ibenstein stand mit einem Male neben der Erregten. sie solle abgebaut werden. Ob der Herr nicht vielleicht etwas wisse für das arme Mädel, etwas Anständiges: „denn zu einer Liebschaft ist sie nicht, mein Herr!“ In die kräftige Fürbitte schwang sich ein sehr bestimmtes Vermahnen auf den Weg; ganz rot war ja der fremde Frager geworden und hatte auf einmal mit dem Blick auf die Uhr das Fortkommen eilig.— so meinte er, einen Vorteil müßte auch die junge Haustante vom neuen Onkel haben. Unerbaulich ward es dem Hausherrn, als sein brüderlicher Gast in die Gewohnheit versiel abends dem Fräulein sein Geleit zu geben, da man„solche Ladies nirgends ohne Schutz" lasse. Schließlich stellte er um diese verdächtige Ueberflüssigkeit den spät erst zurückkehrenden Geleiter gerade zu.„Als „Weshalb haben Sie mir davon gar nichts bemerkt, Ehefähiger muß ich beizeiten wieder lernen, wie ein was ich jetzt durch einen Zufall hörte von Ihrer Familie, deutsches Mädchen ist. Aber ich gestehe, daß aus dieser Ihrer kranken Mutter, meine ich?" Bemusterung vielleicht schon eine Anmusterung werden „Als ich in Ihrem Privatkontor aushalf, sagten Sie könnte. Nach dem Umhertreiben in vielem Wirbelwind einmal, die Privatsachen Ihrer Angestellten gingen Sie schätzt man das Feste, Verläßliche in seinem schlichten nicht das Geringste an.“ Pflichtenkreis, weil es natürlich und weil es fleißig und „Das tut mir recht leid, Fräulein Tapfer. Aber nun kernig ist.“ ist Ihr Platz schon besetzt. Doch auch ich habe eine Fa]„Na, mit der Kernigkeit— Fräulein Tapfer hat sich milie,— eine Vaterpflicht. Meine Hausdame ist wirtschaftlich tüchtig, nur bei ihrem Alter für meine mutterlosen Töchter, die Elfjährige und die Achtjährige, nicht ganz die richtige Stellvertreterin. Vielleicht mögen Sie bei uns den Nachmittag über sich ihrer annehmen.— Wollen Sie's versuchen? Das Ausmaß der Vergütung möchte ich zunächst offen lassen.“ „In meiner Lage darf ich nichts abweisen, Herr Direktor. Ich danke Ihnen für dieses unverdiente Vertrauen.“ Jetzt nickte Herr Schulz wie ein Verstehender. Vorsorglich hatte er dem Pförtner einen Brief geschickt, der Hilfe verhieß, aber nur wenn die Auskunftsperson zu schweigen wisse. Der persönliche Vertrauensposten, der einer Abgebei uns erst herausgemacht und Farbe bekommen. Und die Verläßlichkeit ist doch nur relativ.“ „Ich weiß alles— auch ein gewisses Pförtnergespräch ... Beruhige dich: der gute Mann hielt sich seinen Maulkorb nur so lange, bis er das tapfere Fräulein Lieschen wirklich gerettet glaubte. Die Mutter und den Bruder kenne ich natürlich auch.“ „Und du gedenkst im Ernste—.— Nein, wenn jemand von uns beiden— so wäre der Nähere dazu— ich, dessen Kinder sich an sie gewöhnten—“ „Aber wozu die Ueberstürzung, lieber Karl. Es wird sich alles finden.“ Er streckte dem Aelteren die Hano hin, daß der Bruder einschlugen mußte, mit einem guten Lächeln. War nur der Beruhibauten geschaffen wurde, schien nicht sehlbesetzt. Nach es Gewißheit des Ueberlegenen oder Ueberwindung erster Scheu schöpften die beiden Halb=gung, daß jemand wohl fahren mußte, der ihm vertraut waisen zu der Betreuerin, die stets gleich freundlich und wert geworden war? Das würde am Ende Liesa blieb, nie trocken wurde, wirkliches Vertrauen, gewannen Tapfer selb entscheiden; denn alle Fäden dieses Hauses an iyr Halt und Hilfe. Sie sagten es dem Vater, und waren ihr zne Absicht in die tapferen Hände geschlüpft. tisches auf entnahm ihm die Zeitschrift mit Hadolf Ouvermanns Bild. „Sah der Mann so aus?“ Der Chauffeur griff nach dem Blatt und betrachtete eingehend die Photographie. „Genau so wohl nicht. Aber das läßt sich auch schwer wenn man einen Menschen nur ein einziges Mal sah.— Auf alle Fälle war sein Haar an den Schläfen schon grau meliert. Rein schwarz war es also nicht mehr. Ich meinte deshalb auch zuerst, der Fremde könne nichts mit dem Mord zu tun haben; aber dann wurde ich wieder unsicher—. „Es ist sehr gut, daß Sie kamen!— Wie verhielt sich denn der Herr, als er Ihr Auto und Ihren Fabraast gewahrte?“ Der rotblonde Herr im Wagen muß ihm wohl zugewinkt haben. Der Fremde lief direkt auf mein Auto zu,— es standen ja noch viele Wagen draußen,— und stieg rasch ein. Richtig gesehen habe ich ihn eigentlich erst am Südbahnhof beim Aussteigen.“ „Sprach der Mann mit Ihnen?“ „Nein, ich hatte es nur mit dem rotblonden Herrn zu tun.“ „Hörten Sie, daß die zwei sich unterhielten?“ „Am Bahnhof fragte der Rotblonde seinen Freund, ob er Kleingeld bei sich habe. Er hatte kein passendes Geld, um mich zu bezahlen.“ „Was sagte der Andere?“ „Ich verstand das nicht recht, nur einzelne Worte.“ „Sie müssen aber doch wissen, in welcher Sprache der Fremde antwortete.“ „Ja, freilich! Er sprach deutsch.“ „Das wissen Sie ganz genau?“ „Ich habe mich bestimmt nicht geirrt.“ „Der Rotblonde war größer als sein Freund?“ „Ja, gewiß!“ „Die beiden betraten dann den Bahnhof?“ „Ja, und weiter sah und hörte ich nichts von ihnen.“ Jean Mauroys Augen überflogen die niedergeschriebenen Aussagen des Chauffeurs. „Trug der Fremde. den Sie draußen am Flugplatz abholten, eine Brille?" „Ganz recht, eine Brille!“ „Wie ging er gekleidet?“ „Er trug scheinbar einen dunklen Anzug, darüber einen grauen Mantel.“ — Dies stimmte mit der Beschreibung überein, die Lucienne Vevrin von dem Mann gegeben hatte. der neben Aristide Didière saß.— Der Kommissar wandte sich zum Telephon und erteilte einem Beamten den Auftrag, sofort nach der Rue de la Vinette zu fahren und Didières Diener, Emilie Mernier, zu holen. „Sie bringen den Mann unter allen Umständen hierher! Wenn er nicht in der Wohnung Didières zu finden ist, suchen Sie ihn! Ohne Mernier kommen Sie nicht zurück!“ Es gab dann noch etliche Fragen, die Mauroy an den Chauffeur zu richten hatte. Dann entließ er ihn. „Ihre Aussagen sind vielleicht nicht ohne Wert für uns. Es ist nur sehr bedauerlich, daß Sie erst beute gekommen sind!“ „Ich war eben im Zweifel, Herr Kommissar.“ „Lassen Sie künftighin alles Zweifeln beiseite und melden Sie sich sofor: bei der Polizei, wenn Sie der Ansicht sind, eine Meldung machen zu müssen!" — Die Tür hatte sich noch nicht lange hinter dem Chauffeur geschlossen, als es klopfte und auf Mauroys „Herein" Bert Ibenstein eintrat. Der Kommissar erhob sich erfreut. „Das ist sehr nett, daß Sie mich einmal hier aufsuchen!“ Er bot seinem Gast Zigarren an und berichtete nebenher, was für einen Besuch er soeben gehabt habe. Er schloß „Vermutlich hat dieser Mann den Mörder zum Bahnhof gejahren. Wenn wir eber eine Ahnung gehabt hätten—.“ Auf Bert Ibensteins Stirn stand eine scharfe Falte. „Das sieht allerdings bedenklich aus!— Und der Rotblonde?— Es spielte auch in London und Neavel ein Rotblonder eine Rolle. Dort war er freilich aktiv tätig, hier hätte er dann nur das Amt übernommen, seinem Genossen den Rückzug leicht zu machen.“ „Ich werde festzustellen suchen, ob an dem fraglichen Nachmittag die beiden Männer auf dem Südbahnhof beobachtet wurden, ob sie abreisten, und wohin sie fubren. Wenn Sie mich begleiten wollen—?“ „Aber sehr gern!. Ich sprach vorhin mit Miß Blackwood. Die junge Dame machte mir schwere Vorwürfe, daß wir immer noch nicht den Mörder Didières gefunden haben. Ich fühle mich ganz schuldbewußt und brächte ihr gern eine günstige Nachricht.“ Der Kommissar lächelte. „So, so!— Was würde Miß Blackwood sagen, wenn Sie wüßte, daß Inspektor Denkin ihrem Hause in London, und vor allem ihren eigenen Zimmern in diesem Hause, einen heimlichen Besuch abstatten wird?" Und Bert Ibenstein ergänzte. „Was würde sie sagen, wenn sie wüßte, daß Dr. Opvermann—.“ Es klopfte, und in der Tür erschien ein Kriminal= beamter. „Der Diener Emile Mernier ist da, Herr KommisMauroy wandte sich hastig an Bert Ibenstein. „Den habe ich nämlich holen lassen. Ich wöchte im An hluß an die Aussage des Chaufseurs dem Mann ein paar Fragen vorlegen.“ Bert Ibenstein erhob sich. „Ich werde hinausgehen.“ „Aber bitte, bleiben Sie!“ Mauroy befahl dem Beamten. „Lassen Sie Mernier eintreten!“ Als sich die Tür wieder geschlossen hatte und sie miteinander allein waren, fragte Bert Ibenstein. „Ob Emile Mernier Dr. van Mortens Aehnlichkeit mit den. Bilde Dr. Oppermanns in der Zeitschrift entdeckt?“ Mauxoy fuhr zu ihm herum. „##ie war das?“ „Ob die zwei, die der Chauffeur zum Bahnhof fuhr, sar: nicht identisch sind mit jenen beiden Männern, die einmal als Gäste in Didières Haus weilten, mit Lovez und Dr. van Morten?“ (Fortsetzung folgt.) — Dienstag, 7. August 1934. Neder aus aller Wen Vom Bankett in die Liefe scer ge getroffen und fendiges Wieder. Eine Person getötet, 40 verletzt. E. Fürholzer, der als Journalist in Schanghai lebt, In St. Jacques de Compstelle stürzte der Fußboden traf auf seiner Reise nach dorthin den englischen Lufteines Saales, in dem die Teilnehmer eines wissenschaft= fahrtattachs in China, Captain R. P. Willock, der ein lichen Kongresses beim Bankett zusammensaßen, plötzlich Freund des Captain Turner=Coles ist. Während oes ein. Eine an dem Bankett teilnehmende Frau kam ums Gesprächs kam man auch auf diesen zu sprechen, und Leben, außerdem wurden 40 Tagungsteilnehmer mehr ließ sich eine Begegnung zwischen dem englischen.#### oder weniger schwer verletzt. Granate vor einem Pariser Museum. Vor dem Cluny=Museum wurde am Sonntag eine in Papier gehüllte Granate entdeckt. Das Papier trug jets!". Man nimmt an, daß es sich um einen kommudie Aufschrift:„Tod den Lumpen! Es leben die Sownistischen Terrorakt handelt. Die Granate wurde von einem Beamten des städtischen Laboratoriums entfernt. sprechen, und'o Flie. ger und seinem deutschen Lebensretter herbeifuhren. Die Zeitungen in Schanghai widmen diesem Wiedersehen lange Artikel, in denen immer wieder das großmütige Verhalten des Deutschen bei der Gefangennahme des Fliegers hervorgehoben wird. Flugboote sichern Schiffsverkehr Rauschgiftschmuggler in der Falle Der Küstenschutz der Vereinigten Staaten von Nordamerika hat zur Sicherung der Schiffahrt Flugboote eingesetzt. An den ungeheuren Küstenstrecken ereigneten sich stets viele Schiffsunfälle, wobei die Hilfeleistung nicht immer mit der notwendigen Schnelligkeit erfolgen konnte, Wie aus Newyork gemeldet wird, wurden dort weil die zu beobachtende Strecke eben zu groß war. am Sonntag zwei Rauschgiftschmuggler verhaftet, die Die Flugboote fliegen ständig bestimmte Bezirke ab, die Bundespolizei für Angehörige einer der größten in= kontrollieren und beobachten die Schiffe, und wo ein ternationalen Schmugglerbanden halten. Das Haupt= Zusammenstoß oder ein Auflaufen sich ereignete, funkt quartier der Bande, das sich in Paris befindet, ver= das Patrouillenboot sofort Hilfe herbei. Bis zum Einkehrte mit seinen Agenten in Newyork mit Hilfe von treffen der Hilfsschiffe geht das Flugboot längsseits des verschlüsselten Kabeltelegrammen. Die Polizei kam in Schiffes, übernimmt Verwundete, spendet Lebensmittel, den Besitz des Schlüssels und ließ eine falsche Mitteilung Kleidungsstücke oder Arzneien und bleibt solange in der absenden, in der eine Zusammenkunft mit den Nähe, bis ausreichende Hilfe eingetroffen ist. Die neuen Agenten vorgeschlagen wurde. Zur angegebenen Zeit Flugboote haben 300 Kilometer Stundengeschwindigkeit traf an dem bezeichneten Ort ein Kraftwagen mit zwei und einen Aktionsradius von 1676 Kilometer. Männern ein, die sofort verhaftet wurden. Einer der Männer wurde bei der Festnahme in einem Feuergefecht verwundet. In dem Kraftwagen fand man Heroin, Opium und Morphium im Werte von 125.000 auch eine große Anzahl von Nadeln und InjektionsDollar. In der Wohnung der beiden Verbrecher wurde spritzen vorgefunden. 800 000 Farmer in Not Wegen Dürre und Hitze. Einem offiziellen Bericht zufolge beläuft sich die Zahl der Farmerfamilien, die durch die furchtbare Hitze= und Dürreperiode dieses Jahres in bittere Not geraten sind, auf 800 000. Diese Statistik umfaßt 33 Staaten der Union. Sie zeigt mit erschreckender Deutlichkeit, daß die mittel= und südwestlichen Teile der Union am schwersten heimgesucht worden sind. In sehr vielen Gebieten sind die Farmer vollkommen ruiniert. Von den Bundesbehörden sind ausreichende Mittel für die notleidende Bauernbevölkerung bereitgestellt worden, so daß sich diese eine neue Existenz aufbauen müssen. Eine Frau will in die Stratosphäre. Der Bruder des Brüsseler Professors Piccard hat die Absicht, im September einen Stratosphärenflug auszuführen. Seine Frau hat erklärt, daß sie ihren Mann auf diesem Fluge begleiten werde. Zug kehrt um Bei Darmstadt soll laut„Hessischer Landeszeitung“ folgende hübsche Geschichte passiert sein: In der Schalterhalle eines Bahnhofs in der Nähe Darmstadts stehen einige Reisende und warten auf den Zug nach Frankfurt. Man unterhält sich, der Zug läuft ein, aber kein Bahnbeamter, der die Sperre öffnet, erscheint, der Zug fährt ab. Als der Aufsichtsbeamte zurückkommt, wird er von den Reisenden nicht sehr höflich empfangen. Die Folge ist, daß der Zug in wenigen Minuten zum Erstaunen der Reisenden zurückfährt und die Zurückgebliebenen aufnimmt. Ein immerhin seltenes Intermezzo im Eisenbahnbetrieb 1934. Am Südpol Wieder Nadioverbindung mit Byrd. Es gelangt jetzt, die Radiverbindung mit Admiral Byrd auf seinem vorgeschobenen Posten am Südpol wiederherzustellen. Es wurde ihm migeteilt, daß ein neuer Versuch unternommen werde zu seinem Lager vorzudringen. Byrd hat zugesagt, daß er durch Rauch= und Flaggensignale alles tun werde, um der Expedition die Arbeit zu erleichtern. Bei einer Temperatur von 28 Grad Celsius unter Null setzte sich eine Suchexpedition, bestehend aus einem mit zwei Mann besetzten Traktor in Bewegung. Vor einigen Tagen blieb der Versuch einer gleichen Expedition, Byrds Lager zu erreichen, erfolglos. Der zweite Vorstoß geschieht unter den gleichen ungünstigen Wetterverhältnissen. Außerdem sird die Sucharbeiten noch dadurch erschwert, daß die Flaggenmarkierungen Byrds vom Schneesturm fortgeweht worden sind. Arbeitszimmer des Verewigten im Trauerschmuck Zwei Brüder als Fahrravdiebe Ihre Beute wanderte in eine„Faheradreparaturwerkstatt“. In einem gänzlich verlassenen Haus in Altenberge schlug Karl Hofmann sein Quartier auf. Er nannte sich früher Kunstmaler, erklärte aber vor Gericht, daß dieser Beruf ihn nicht ernährt habe und er es deshalb mit einer Reparaturwerkstatt habe versuchen wollen. Besondere Vorkenntnisse hierzu hatte er allerdings nicht, sodaß ihn die Kundschaft nicht allzusehr in Anspruch nahm. Als dann jedoch ein geheimnisvoller Betrieb über den Werkstatträumen die Aufmerksamkeit der Nachbarschaft erregte, kam das Treiben Hofmanns bald ans Tageslicht. Für die Polizei war es dann nicht schwer, Hofmann mit der Auffindung verräterischer Motorradund Fahrradteile, die aus Diebstählen im ganzen Münsterland herrühren, in Verbindung zu bringen. Er gestand der Polizei und gab auch Aufklärung über die Tätigkeit seiner Mithelfer, der Brüder Böckenholt, die die Fahrzeuge heranschafften und nach ihrer stark veränderten Aufmachung auch wieder an den Mann zu bringen wußten. Vor der Großen Strafkammer in Münster versuchten sie vergeblich, sich aus der Schlinge zu ziehen. Der eine schob einen Gedächtnisschwund vor; der andere bot erinen Alibi=Beweis an. Das Gericht verurteilte schließlich Wilhelm Böckenholt zu einem Jahr und sechs Monaten Zuchthaus, Hofmann wegen Diebstahls und Hehlerei zu drei Monaten Gefängnis. Bernhard Böckenholt wurde freigesprochen. Ein berühmter Clown gestorben. Der berühmteste aller russischen Clowns, Wladimir Durow, der von der Räteregierung zum Professor der Tierpsychose ernannt worden war, den Titel Verdienter Künstler trug und Leiter des Wissenschaftlichen Instituts für tierpsychologische Forschung war, ist gestorben und wurde unter großer Anteilnahme der Oeffentlichkeit beigesetzt. Durow war weltbekannt nicht nur wegen seiner hervorragenden Tierdressuren, die er in allen Zirkussen Europas zeigte, sondern auch wegen seiner politisch gefärbten Clownerien, die ihm öfters Verfolgungen durch die Polizei verschiedener Länder eintrugen. Ein tödlicher Pserdetritt. Ein Tierarzt aus Kleve wurde bei der Ausübung seines Berufes von einem Pferdetritt am Kopf getroffen und so schwer verletzt, daß er gestorben ist. Neunzig Jahre alt. Am 6 August wird in Erkelenz die Witwe des Steuerinspektors Adolf Lehmann, die in erster Ehe mit(dem verstorbenen) Dr. Christian Bennewitz verheiratet gewesen ist, 90 Jahre alt. Sie begeht diesen Tag in völliger geistiger und körperlicher Rüstigkeit. Auf dem Sessel des Reichspräsidenten liegt ein großer Lorbeerkranz. Der Kronleuchter ist mit Trauerflor umwunden. Alte stürzt-— Wiedersehen nach 17 Jahren Ein Deutscher und sein englischer Kriegsgesangener. Siebzehn Jahre ist es jetzt her, daß ein englischer Fliegeroffizier von einem deutschen Flugzeug über Radinghem, Flandern, abgeschossen wurde und in brennender Maschine hinter den deutschen Linien niederging. Er wurde damals von einem deutschen Artillerieoffizier im letzten Augenblick aus dem völlig zertrümmerten Flugzeug gezogen, bevor ihn die Flammen ergriffen. Der englische Flieger hieß Captain William TurnerColes, sein Lebensretter E. Fürholzer, damals Leutnant und Adjutant einer Batterie. Diese beiden Männer haben sich jetzt im Fernen Osten in Die Herzogin von Northumberland sieht sich gezwungen, ihren Landsitz Albury Park zu vermieten. Diese Tatsache ist eine weitere Illustrierung jener Schwierigkeiten, in denen sich der englische Hochadel zur Zeit befindet. Die Herzogin gibt das ganze Besitztum möbliert ab. Es handelt sich um 17 große Schlafzimmer, eine Bibliothek, Repräsentationsräume und eine Zimmereinrichtung, die teilweise aus der Zeit Karls II. stammt. Der wundervolle Park hat eine Geschichte von nahezu 900 Jahren. Auch er wird vermietet werden. Im Jahre 1042 gehörte Albury Park zu den 41 Schlössern des Richard de Tonbridges. Als späterer Schloßherr gilt der Earl of Aurundel, Surrey und Norfolk, Thomas Howard. Das Gebiet, das der gesamte Besitz umfaßt, erstreckt sich auf nahezu 2000 Hektar. Schweineställe gegen Malaria Die Stadt Ardea in Italien ist von einer modernen chinesischen Mauer umgeben, die aus Schweineställen bemücken, ehe sie in die Stadt kommen, zuerst an die Schweinestallmauer. Und wie sich alle Menschen, die ins Schlaraffenland gelangen wollen, erst durch die dicke Reismauer hindurchessen müssen, so müssen die Malariamücken erst durch die Schweineställe hindurch. Dort aber finden sie soviel Nahrung, daß ihnen die Lust auf Menschen vergeht. Das Schweineblut sättigt sie so vollkommen, daß seit der Schweinestallumzäunung der Gemeinde Ardea keinerlei Neuansteckung und Uebertragung der Malaria durch die Malariamücke wieder vorgekommen ist. Ein Schützenkönig verhaftet Ein etwas seltsames Zwischenspiel ereignete sich auf dem traditionellen Schützenfest in Herzfeld im Münsterlande. Bei der großen Parade der Schützen trat der neu erkorene Schützenkönig und frühere Gemeindevorsteher Bauer Sankop vor die Front und rief:„Reichspräsident von Hindenburg und Reichsminister Seldte Front Heil!“ Wegen dieser beleidigenden Uebergehung # Der Frund dieser merkwürdigen Besestigung der Schützen in den Ruf ein, und die meisten Mitglieder des Siaol besteht in der Abwehr gegen die Malaria. Krieger= und Schützenvereins blieben daraufhin de Seit italienische Epidemiologen beobachtet, haben, daß Kafseetafel des Nachmittags sern. Auch im die als Ueberträger der Mataria auf abends kam keinerlei Stimmung auf. Am andern Tag erschienen dann Beamte der Geheimen Staatspolizei aus Stechmücken, den Menschen zu betrachten sind, mit Vorliebe das Blut von Schweinen aussaugen, ist man in Ardea auf den Einfall gekommen, einen Schweinestallgürtel um die ganze Stadt zu ziehen. Auf diese Weise gelangen die MalariaShile Hall in die Wen Der phantastische Flugplan eines Engländers Oberst P. T. Etherton, einer der besten Kenner Asiens, früher britischer Generalkonsul in Innerchina, im vergangenen Jahr als Organisator des britischen Mount=Everest=Flugs weltberühmt geworden, bereitet eine neue Sensation vor, die jene des Himalajaflugs an Kühnheit des Vorhabens und Schwierigkeit der Organisation der Durchführung noch weit übertrifft. Oberst Etherton will mit seiner Maschine einen Ohne=HaltFlug um die Welt unternehmen, der vom Londoner Flugplatz Croydon aus um den ganzen Erdball führen soll. Natürlich ist ein solcher Flug nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Trotz der ungeheuren Fortschritte im Flugzeugbau verfügt man noch immer nicht über eine Maschine, die eine solche gewaltige Entfernung ohne Zwischenlandung bewältigen kann. Etherton will sich daher auf andere Weise helfen. Er organisiert einen„Lufttankdienst“, der es ihm ermöglichen soll, sich während des Flugs mit neuem Brennstoff zu versorgen, ohne auf die Erde niedergehen zu müssen. Daß ein solcher Dauerflug, bei dem das Tanken ausschließlich in der Luft erfolgt, möglich ist, haben schon wiederholte Versuche amerikanischer Flieger bewiesen, die auf diese Weise Dauerflugrekorde aufgestellt haben. über die Rekordmaschine und führt dieser mit Hilfe eines langen Schlauchs neues Benzin und Oel zu. Oberst Etherton hat bereits den Plan für seinen Weltrundflug bis auf die kleinsten Einzelheiten ausgearbeitet. So ist er zunächst selbst einen großen Teil der vorgesehenen Strecke abgeflogen und hat in Rumänien, Rußland, der Türkei, in Indien, Japan, Alaska usw. Tankstellen vorbereiten und Tankflugzeuge bereitstellen lassen. In dem Augenblick, da die radiotelegraphische Meldung von seiner Ankunft eintreffen wird, soll ein Tankflugzeug in die Luft steigen und ihm hoch über dem Erdboden den nötigen Betriebsstoff zuführen. Die Finanzierung dieses kostspieligen Unternehmens wird durch einen großenenglischen Zeitungskonzern erfolgen, der natürlich von der Berichterstattung über diesen Flug große publizistische Ausbeute erhofft. Ein Berichterstatter dieses Zeitungsunternehmens, der zugleich ein vorzüglicher Flieger ist, wird abwechselnd mit Etherton die Maschine führen und in seiner„dienstfreien“ Zeit die Blätter seines Konzerns mit den neuesten Nadioberichten über den Verlauf des Flugs versorgen. Zwischendurch wird er ausführlichere Berichte tippen und diese in einem Postbeutel bei den einzelnen Tankstationen abwersen, von wo aus sie auf Recklinghausen, die zunächst den Schützenkönig verhörten und dann abführten. Der Prinz von Wales als Lebensretter. Der Prinz von Wales hat am Sonntag in Biarritz ein zwölfjähriges Mädchen vom Tode des Ertrinkens gerettet. Das Kind war am Meeresstrand von einer Welle erfaßt worden und drohte in größere Tiefen abgetrieben zu werden. Die versienelten Hotelgäste. Das rumänische Gesundheitsamt in der Hauptstadt Bukarest hatte bereits wiederholt Gelegenheit nehmen müssen, ein Hotel aus baupolizeilichen Gründen auf die Unbewohnbarkeit verschiedener Räume hinzuweisen. Aber, wie es scheint, hat sich die Leitung des Hotels nicht sonderlich um diese amtlichen Vermahnungen gekümmert, sondern alles beim Alten gelassen. Wodurch die Zimmer bestimmt nicht besser wurden. Dieser Tage fand neuerlich eine Kontrolle der Gesundheitskommission statt, die dazu führte, daß unverzüglich die Türen einer ganzen Anzahl von Hotelzimmern wegen der Baufälligkeit der Hausteile, in denen sie lagen, versiegelt wurden. Das kann man nur loben. Sehr viel Tüchtigkeit! Ohne Zweifel. Aber die pflichtbewußten Beamten hatten in ihrem Eiser und Zorn ganz übersehen, daß eine ganze Reihe dieser Zimmer belegt war, ja, diese Gäste waren sogar auf ihren Zimmern. Und so waren sie nun kurzerhand mitversiegelt worden. Natürlich schrien sie gleich laut zum Fenster hinaus— die Beamten waren noch da, aber sie mußten sich dabei bescheiden, daß die Gesundheitspolizisten erst wieder von ihrem Vorgesetzten die Anweisung einholten, die pflichtgemäß aufgedrückten Siegel nochmals zu entfernen, ohne welche Anweisung sie vorschriftswidrig gehandelt haben würden. Japanische Autos für 600 Mark. Der konservative Abgeordnete im englischen Unterhaus, Hales, lenkte die Aufmerksamkeit des Parlaments und der Regierung auf den Angriff der japanischen Automobilindustrie auf den Weltmarkt. Hales verlangte energische Maßnahmen der englischen Industrie gegen die Gefahr einer Ueberschwemmung des Weltreichs mit billioen japanischen Wagen. Die japanische Automobilindustrie bringt neuerdings ein Auto für 600 Mark auf den Markt, und die Agenten der Verkaufsfirma haben bereits in Ostindien und auf den Inseln des malaiischen Archipels große Abschlüsse getätigt. Die bestehenden Schutzölle werden von der englischen Automobilindustrie als völlig unzureichend erklärt. Ein entsprechend konstruiertes Flugzeug erhebt sich dem Drahtweg nach London übermittelt werden. Ein Meister der Schönschrift So groß die Freude der Leser an den Büchern des französischen Romandichters Jules Janin war, so groß war auch der Kummer all derer, die seine Handschrift entziffern mußten, denn sie war so unleserlich, daß Kritiker und Freunde Herzbeklemmungen bekamen, wenn Janin ihnen schrieb oder etwas zu lesen gab. Janin konnte oft selbst einen Tag nach der Niederschrift nur mit größter Anstrengung seine Handschrift enträtseln, und seine Manuskripte waren der Schrecken der Redokteure und Setzer. In ganz Paris gab es nur zwei Meister der schwarzen Kunst, die es in jahrelanger mühevoller Tätigkeit durch stete Uebung fertig brachten, die Schrift des Dichters zu entziffern. Eines Tages schrieb Janin nun an einen Freund einen Brief. Lange saß der Empfänger grübelnd über diesem Wunderwerk der Unlesbarkeit, aber er bekam nicht viel mehr heraus als die Tat'ache, daß es ein Brief Janins sein mußte. Er suchte also Janin auf, um von ihm den Inhalt des Briefes mündlich zu erfahren.„Ah“, empfing ihn der Dichter,„Sie haben also meinen Brief schon gelesen?—„Pardon“ wandte der Besucher verbessernd ein,„ich habe Ihren Brief nur erhalten und komme, damit Sie ihn mir vorlesen.“ Da neigte Janin traurig das Haupt und seufzte in Erwartung der kommenden schweren Arbeit tief auf. Dann aber raffte er sich auf, ergriff entschlossen den Brief und sagte mit schlichter Würde:„Ich will es gern versuchen.“ Die Banken Großbritanniens verwalten etwa 9 Millionen Pfund. die auf sogenannten toten Konten stehen. deren Eigentümer also ihr Geld nicht mehr zurückgefordert haben. An die rechte Adresse. Einbrecher haben es heute nicht leicht, wissen sie doch niemais recht, zu wem sie kommen. Arbeiten sie auch noch so gut vor, das Schicksal arbeitet meist noch besser. So hatte es der wiederholt vorbestrafte Einbrecher Josef Storek aus Michle seit langem auf die Ersparnisse der Geschäftsfrau Laube abgesehen. Der Plan war gereift. Um sich nicht wieder hereinlegen zu lassen, hatte es diesmal länger gedauert als sonst mit den üblichen Vorbereitungen. Storek wollte eben ganz sicher gehen. Endlich war der Zeitpunkt gekommen und Storek stieg, nichts Böses ahnend, frisch und munter durchs Fenster in Frau Laubes Stube. Wie verblüfft war er aber, als er plötzlich von harten Fäusten gepackt und mit so genialen Magenschlägen niedergeboxt wurde, daß er sich gar nicht mehr erheben konnte. Der Sohn der Frau Laube, Sicherheitswachtmann und Amateurboxer hatte seiner Mutter einen überraschenden Besuch abgestattet und war also gerade zur rechten Zeit gekommen, um den Eindringling zu empfangen, der sich von seinem„Erstaunen“ gar nicht wieder erholen konnte. Eine teure Ochsen=„Entführung“. Fünf Karlsbader städtische Angestellte unterhielten sich in einem Café in vorgerückter Stunde über die Karlsbader Sicherheitsverhältnisse. Ein Mitglied der Tischrunde wettete mit einem Schlachthausangestellten, daß er mitten in der Nacht unbehelligt einen Ochsen aus dem Schlachthaus entführen könnte. Der Schlachthausangestellte bestritt es natürlich, aber schließlich kam eine Wette um 200 Kronen zustande. Der„Ochsenentfühpen Stunde mit dem größten Ochsen, der im Schlachthaus pen mit dem größten Mastochsen, der im Schlachthaus aufzutreiben war, vor das Café angezogen. Damit hatte er seine Wette gewonnen, und unter den Café=Gästen herrschte begreifliche Fröhlichkeit. Schließlich mußte der Ochse aber auch wieder zurückgebracht werden. Bei dem nächtlichen Rücktransport stieß man auf einen Polizeibeamten, der ein begreifliches Interesse an der zu dieser Zeit etwas ungewöhnlichen Ochsenentführung durch Karlsbad nahm. Nun nahm die Wette eine für die fünf Beteiligten unvorhergesehenen Ausgang. Sie wurden sofort dienstenthoben. Vor dem Disziplinarsenat ist ein Verfahren auf Dienstentlassung gegen sie eingeleitet worden. Rundfunkprosramm vom 8. bis 9. Ausust Mittwoch;.30 Morgenruf.— Anschließend: FrühWen) konzert.—.05 Leibesübungen.—.25 Morgenkonzert.—.00—.15 Morgenruf— Zeit, Wetter„Nachrichten.—.00 Zeit, Wetter, Wasserstandsmeldungen.—.05 Hilde Bremus: Frauenturnen.— .20—.30 Aenne Wirtz: Vom lebendigen Schaffen in der Handarbeit.— 10.00 Zeit, Nachrichten, Wasserstandsmeldungen.— 10.10 Wir und die Welt. Als Segelschiffmatrose rund um die Welt.— 11.10 Funkwerbung der Reichspostreklame.— 11.40 Wie kann sich die vielgeplagte Bäuerin in ihrer Hauswirtschaft entlasten? Die Aufgaben der Abteilung Hauswirtschaft beim Landesbauernführer().— 12.00 Musik am Mittag.— 12.45 Mittagsmeldungen I, Glückwünsche.— 13.45 Mittagsmeldungen II.— 15.00 Grete Ohligschläger: Jugendstunde für Leibesübungen.— 15.30 Wirtschaftsmeldungen I.— 16.00—22.20 Reichssendung: Richard Wagner: Der Ring des Nibelungen: Siegfried.— 16.00—17.20 1. Aufzug.— 18.30—19.45 2. Aufzug.— 21.00—22.30 3. Aufzug.— 17.25—18.30 (In der 1. Pause): Reichssendung: Franz Schubert: Lauintett in=dur, Werk 114.— 19.45—21.00(in der 2. Pause): bis 20.00 Funkstille.— 20.00 von Frankfurt: Erste Abendmeldungen.— 20.10 von Frankfurt: Unsere Saar— Den Weg frei zur Verständigung.— 20.35 Stunde der jungen Nation.— 22.20 Zeit, Wetter, Nachrichten.— 23.00—24.00 Hüte dich, bleib wach und munter. Dichtungen der Nacht von Josef v. Eichendorff. Donnerstag;.30 Morgenruf; anschließend: Früh9 konzert.—.05 Leibesübungen.—.25 nach Breslau und Leipzig: Morgenkonzert. Uebertragung aus dem Kurhaus Solbad Raffelberg.—.00 bis .15 Morgenruf, Zeit, Wetter, Nachrichten.—.00 Zeit, Wetter, Wasserstandsmeldungen.—.05—.20 Hilde Bremus: Frauenturnen.— 10.00 Zeit, Nachrichten, Wasserstandsmeldungen.— 10.10 Für euch daheim.— 10.30 Erika Dickerhoff: Umzug von mir zu mir.— 10.40 Das Kammer=Quintett des Reichssenders Köln.— 11.10 Vortrag.— 11.30 Funkwerbung der Reichspostreklame.— 12.00 Musik am Mittag.— 12.45 Mittagsmeldungen 1, Glückwünsche.— 13.45 Mittagsmeldungen 2.— 14.00—14.45 Schallplattenkonzert.— 15.10 Dr. Helmuth Bauer: Die Braunkohle als Rohstoff.— 15.30 Wirtschaftsmeldungen 1.— 16.00—22.30 Festspielübertragung aus Bayreuth. Richard Wagner: Der Ring des Nibelungen: Götterdämmerung.— 16.00 Vorspiel und 1. Aufzug.— 17.55 Funkstille.— 19.00 2. Aufzug.— 20.00 Funkstille.— 21.15—22.30 3. Aufzug. — 22.30 Zeit, Wetter, Nachrichten.— 22.50 Nachtmusik. MALERNEISTER MARNOTSTRASSE 2 RUF 561 Erstklassige Maler-und Anstreicherarbeiten. 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Wen mußte jedoch eine Stunde und noch länger kochen, bis die Masse endlich fest wurde; dann war aber durch das stundenlange Kochen ein Orittel bis fast die Hältte eingekocht. Von 4 Pfund Früchten und 3 Pfund Zucker, also von zusammen? Pfund, erhielt man nur etwa 4½ bis höchstens 5 Pfund Marmelade. Soiche Kochverluste gibt es mit Opekta nicht mehr; denn die Kochzeit bewägt je heute nur noch 10 Minuten. Und jetzt überleger Sie einmal! Wen erhälte öpekta Aus Früchtengenongen Ehus Opchte 813 Pfund Büchten und Plund Marthelede, 9 Oechte Sat n und## Plund Zucker etwa □ Plund Marmeisde eus% Ptund Früchter:#nWenn man Opekta verwendet, erhält man also so viel an Marmelade mehr, daß man das Opekte nicht allein ganz umsonst hat, sondern daß außerdem noch jedes, einzeige Pfuna Merweiede erheblich billiger in des Herstellung witch 1— Beutsene=Kriens=Feitung Dienstag, den 7. August 1934 Aus Vonn- Staot und- Tand Die Trauerfeier im Reichstag für den Reichspräsidenten von Hindenburg wurde gestern von den Gefolgschaften der Behörden und größeren Betrieben gemeinsam miterlebt. Für die städtischen Beamten, Angestellten und Arbeiter wurde die Feier in die mit Trauerschmuck versehene Beethovenhalle übertragen. Auch auf dem Markt, wo an einem Kandelaber ein Lautsprecher angebracht war, hörte eine große Menschenmenge ehrfürchtig und ergriffen die Musik (Beethovens Eroica und später ein Stück aus Wagners Götterdämmerung) sowie die Ansprachen des Ministers Goering und die Rede des Führers mit. Ferner boten die Radiogeschäfte Gelegenheit, die Trauerfeier mitzuhören. Trauerfeier auf dem Markt Mit Rücksicht auf die heutige Trauerparade der SA auf dem Markt, an der auch die PO der NSDAP teilnehmen muß, wird die für die Beethovenhalle vorgesehene Trauerveranstaltung, zu der die Kreisleitung und der Oberbürgermeister eingeladen hatten, auf den Markt verlegt. Die Uebertragung der Trauerfeier am Tannenbergdenkmal beginnt um 11 Uhr. Wegen des Aufmarsches müssen die Plätze auf dem Markt um 10.30 Uhr eingenommen sein. Die weißen Karten berechtigen zum Zutritt zum Rathaus, zu der Rathaustreppe und zum Vorplatz. Verein ull=Vonn war in Julbich Einen sehr lehrreichen Einblick in die alte Geschichte des viel zu wenig bekannten Städtchens Zülpich erhielten Samstag nachmittag die Teilnehmer an dem historischen Ausflug des Vereins Alt=Bonn. Drei Wagen der Bonner Verkehrsgesellschaft brachten die große Schar von Mitgliedern und Freunden des Vereins schnell ans Ziel. Schriftführer Dr. Kobé, selbst ein Zülpicher, erklärte sehr anschaulich die wechselvolle Geschichte der Stadt. Sie hatte früher viel mehr Einwohner als heute und spielte eine große Rolle als strategischer Vorposten gegen feindliche, von der Eisel herunterkommende Truppen. Auf einer leichten Anhöhe gelegen und von einer festen Mauer umgeben, war die Stadt jahrhundertelang ein vielumstrittener Zankapfel zwischen den Pfalzgrafen von Jülich und dem Erzbischof von Köln, in dessen Hände sie schließlich, nach mehrfacher Zerstörung, als kleine Vorposten=Insel im Jülicher Gebiet verblieb. Die Stadtmauer mit ihren vier schönen Toren bildet ein unregelmäßiges Viereck und ist heute noch gut erhalten, wenn allerdings auch jetzt wieder eine Erneuerung einzelner Stellen dringend notwendig wäre. Ueberall lugt die rote Backsteinmauer mit ihren zinnebewehrten Türmchen aus dem Grün der Obstgärten heraus; ein liebliches KleinRotenburg, zu dem auch die Umgebung des Adolf=Hitler=Platzes mit dem traulichen Rathauswinkel und der 700jährigen Peterskirche und dem reizenden Chlodeiner kitschigen Fassade versehen, als ob das für ein modernes Postamt unbedingt notwendig wäre; eine baulich sehr bemerkenswerte Kirche wurde im Jahre 1803 verkauft, als Wohn= und Lagerraum umgebaut und wird zu diesen Zwecken heute noch benutzt. Das Schönste aber, was dieses geschichtliche Städtchen dem Fremden an Vergangenheitswerten zu bieten hat, ist das 1931 ausgegrabene Römerbad. Die Technik dieses Warmluftbades ist der unserer Bäder genau umgekehrt. Aus dem mit Holzkohle geheizten Ofengewölbe schlägt die heiße Luft durch hohle Kacheln hoch und durchzieht das ganze Haus, Wasser, Wände und Böden gleichzeitig erwärmend. Also gewissermaßen ein Bad in einem großen Kachelofen. Das Heimatmuseum Zülpichs birgt viele sehenswerte Funde aus der Römerzeit und Erinnerungen aus späteren Jahrhunderten. Besonders erwähnt zu werden verdient eine kleine Münze, die erst in diesem Jahre in Zülpich=Hoven gefunden wurde. Auf diesem kleinen gallischen Geldstück aus dem Jahre 100 v. Chr. ist nämlich das Feuerkreuz, die keltische Form des Hakenkreuzes, zu sehen. Wie der zweite Vorsitzende des Vereins Alt=Bonn, Rechtsanwalt Henry, bei dem anschließenden Zusammensein bekanntgab, beabsichtigt mon in Bonn ein ähnliches Heimatmuseum zu schaffen und rechnet hierbei auf die Unterstützung aller Bevölkerungskreise. Herr Von 11 bis 1 Uhr Geschäftsschluß Die Einzelhandelsvertretung der Industrie= und Handelskammer Köln fordert die Einzelhändler ihres Bezirkes auf, am heutigen Dienstag, wegen der Beisetzung des Reichspräsidenten von Hindenburg die Geschäfte von 11 bis 1 Uhr geschlossen zu halten. Sie erwartet, daß dieser Aufsorderung restlos entsprochen wird. Insanterie=Verein für Vonn und Umgegend Der letzte Kameradschaftsabend des Insanterie=Vereins im Vereinsloka!„Im Bären“ war vor allem dem Gedenken des Generalfeldmarschalls und Reichspräsidenten von Hindenburg gewidmet. Während von draußen das feierliche Trauergeläute erklang, forderte der Vereinsführer, Kamerad Jean Münstermann, die Anwesenden auf, sich zum ehrenden Gedenken für den teuren Entschlafenen zu erheben. Dann hielt der stellvertretende Führer, Kamerad Johs. Nolden, die Trauerrede. Er zeichnete die heldische Gestalt Hindenburgs, dessen Name Begriff geworden sei für Pflichterfüllung und Dienst am Vaterlande, und forderte von den Kameraden das Gelöbnis, das Vermächtnis Hindenburgs in Ehren zu übernehmen und zu erfüllen. Hierauf sprach Kamerad Hans Saget sein Gedicht „An der Bahre Hindenburgs“. Daran schloß sich das Lied vom guten Kameraden an. Der Regimentsappell der ehemaligen 160 er, der für nächsten Samstag, Sonntag und Montag in Diez, der früheren Garnison des 1. Bataillons, geplant war, ist um drei Wochen auf den., 2. und 3. September verschoben worden. Die Garde=Feldartillerie. Der 3. Waffentag der ehemaligen deutschen Feldartillerie in Köln ist auf die Zeit vom 31. August bis 3. September vorverlegt worden. Im Rahmen dieser Veranstaltung findet die Zusammenkunft der vier Garde=Feldartillerieregimenter bereits am Freitag, 31. August, von 7 Uhr abends ab im Stapelhaus in Köln statt. Unfall. Gestern vormittag stieß Ecke Lennestraße und Weberstraße ein Lieserauto mit einem Motorrad zusammen. Der Führer des Motorrades wurde auf den Bürgersteig geschieudert und blieb besinnungslos liegen. Hilfsbereite Menschen brachten ihn in das Herz=Jesu=Hospital. Das Motorrad wurde stark beschädigt. Die Meisterprüfung im Konditorhandwerk bestanden mit der Note„gut“ die Herren August Esser, Bonn, Pützstraße 34, und Hans Roosen, Bonn, Neutor 4. Peterskirche und dem reizenden Chlod=lauf die Unterstützung aller Bevö. wigsbrunnen trefflich paßt. Leider sino auch hier frü= Henry sprach dem Schriftführer:. Kobé für die Vorher viele Werte zerstört oder verdeckt worden. Das bereitung und Durchführung der lehrreichen Fahrt nach alte Patrizieryaus neben dem Rathaus wurde mit Zülpich den Dank aller Teilnehmer aus. Wie groß und stark sind die Rheinschlepper? Sommerlich warmes Wetter lockt in diesen Tagen zu man hier die nächstgrößten Kähne, Thyssen 24, 25 und 37, mit je 3000 Tonnen und einer Länge von je einem kleinen Bummel am Rheinufer. Im langsamen Trottel erfreut man sich an den bunten Gärten, an dem schnellen Spiel der Boote und an der stampfenden Fahrt der Schlepper. Der saubere helle Anstrich der Lastkähne und Schiffe gefällt immer, stimmungsvoll ist ein Kahn besonders dann, wenn an Bord gerade große Wäsche ist. Wie oft hat man schon diesen oder jenen Namen gelesen, aber wie wenig weiß man doch eigentlich von den Größenverhältnissen! Vielleicht kennt man sogar die Tonneninhalte unserer größten Seedampfer, kennt sich besser aus in den Größenmaßen bei den Riesenschiffen„Bremen" und„Europa“, weiß aber meist nie, wieviel PS. täglich unsere Frachtdampfer auf dem Rhein leisten, welches die größten Kähne sind, wieviel Transportmenge sie befördern, welches das schnellste Güterboot ist usw. Um es gleich vorweg zunehmen, die Frachtdampfer auf dem Rhein sind wohl die größten in Europa überhaupt, der größte Rhein=Schleppkahn trägt eine Last von 86000 Zentner, d. s. 4300 Tonnen. Dieses größte Lastschiff nennt sich R. S. Grotius, es jährt jedoch zumeist nicht weiter als bis Ruhrort. 300 Eisenbahnwagen Inhalt faßt dieser Schlepper, der eine ansehnliche Länge von 130 Meter, eine Breite von 14 Meter und einen Tiefgang von 3 Meter hat. Der Rhein muß also schon einen hohen Wasserstand haben, wenn dieses Schiff sich mal weiter rheinaufwärts wagen will. Schon bedeutend kleiner ist der zweitgrößte Kahn, er nennt sich R. S. Rembrandt man hier ein Fassungsvermögen von 3580 Tonnen, die Länge beträgt 123 Meter. Dieser Schlepper kommt auch nur selten bis Bonn hinauf. Oft aber sieht 112 Metern. Sehr viele Kähne besitzen eine Tragjähigkeit von 3000 Tonnen(60000 Zentner) bei 110 Meter Länge und einem Tiefgang von 3 Meter. Es sind dies R. S. Braunkohle 32—35, Rijnland —3 und Herzeleide. Die zwölf Schiffen darf man getrost als die größten ihrer Art in Europa betrachten. Wenn die Raddampfer hohe Wellenberge schlagen und schwere Maschinen im Schiffsbug ihr dumpfes Arbeitslied singen, so ahnt man in den wenigsten Fällen, schulbesichtigungen u. a. m. Baumschuler von Neil (Perl an der Mosel) gab Aufklärungen zu der neuen Herbstpreisliste für Baumschulwaren. Besonders machte er darauf aufmerksam, daß Behörden nur 1. Qualität angeboten werden dürfe. Baumschuler Heinrich Dahs (Jüngsfeld) gab die neuen Richtlinien für die fachliche Schulung der Berufsstandsangehörigen bekannt und bat um eingehende Ausfüllung der demnächst zu versendenden Fragebogen. Gartenarchitekt Hoemann berichtete über das großzügige Arbeitsbeschaffungswerk der Reichsautostraßen und die Mitwirkung der Landschaftsgestalter an diesem großen Werk, gleichzeitig gab er die Zusicherung, daß er die Lieferung des notwendigen Pflanzenmaterials aus rheinischen Baumschulen mit dem Landesfachwart Nicolin regeln werde. Baumschuler Otto Schmitz=Hübsch gab einen kurzen Bericht über den Zweck der bisherigen Baumschulbesichtigungen und das Kontrollverhältnis mit der Landesbauernschaft. Wegen der vorgeschrittenen Zeit fand eine Aussprache nicht mehr statt. Im Zeichen der Trauer für den verstorbenen Reichspräsidenten schloß Nicolin die Tagung mit einem stillen Gedenken an den Entschlafenen. Die Tagung fand ihren Abschluß Sonntag nachmittag mit einer Dampferjahrt auf dem Rhein und einer zwanglosen Besichtigung rheinischer Baumschulbetriebe am Montagvormittag. Die Blume im Volkslied Ein Spiegel der uralten Blumenzucht in deutschen Landen ist nicht nur das wisse, aftliche Buch, sondern auch der lebendige blühende Bauerngarten, der viel Schönes hegt und pflegt, das der Städter nicht mehr geachtet hat, und außerdem das deutsche Lied.„Rosenstock, Holderblüt“, wo fehlen sie wohl in unseren Gärten, mögen sie im Gebirge oder im Niederland liegen! Und das„Sträußel am Hute" darf dem Wanderburschen nicht fehlen„wenn er,„den Stab in der Hand“, durch Deutschland streift. Was aber sollte gar ohne Blumen der junge Bursch machen, der seinen Liebesfrühling im Auge der Liebsten erschaut? Zur„Erklärung" schickt er ihr„ein Sträußlein, schön Rosmarin, braun's Nägelein"; oder er gibt ihr zum— hoffentlich recht kurzen— Abschied ein„blau Blümelein, das heißt Vergißnichtmein". Auch erinnert er wohl bei der Wiederkehr sein Mädel:„Wo jetzt Hadrich blüht, hast du d' Lamperln gehüat, han i oft die Sternlein mit dir zählt!“ so ahnt man in den menigsten Fällen.] a# Sterne##len“ daer Miefwieviel Pferdestärken die größten Raddamp= Sternezählen“ der Wiesenblumen, das„BluIornutten die hlenten.“ngum menblattzählen“ der lieblichen Wunderblume dürfte wohl eines der ältesten Liebesorakel sein— von Hirten und Hirtinnen erfunden und bewahrt. Auch die Blufer erzeugen. An der Spitze marschiert eine Anzahl von Dampfern, die alle eine Leistung von 2000 PS. je Schiff entwickeln. Wie oft hat man nicht vom Ufer oder von der Rheinbrücke aus die Namen dieser Kolosse gelesen: Prinz Hendrik, Königin Wilhelmine, Oranje 4, Dordrecht, Badenia, 8, Mannheim 7, de Gruyter 8. Bergrat Kleine, ferner Köln, Braunkohle 16 und Rheinfahrt 14.„Nur“ 1700 PS. haben die Schleppboote Franz Haniel 9 und 14, es folgen Matthias Stinnes 22 und der Franzose Paris mit 1700 PS., dann mit 1500 PS. Hugo Stinnes 1, 2, 3. Matth. Stinnes 17, Oskar Waldhausen und Stachelhaus und Buchloh 3. Nicht ganz an die Leistungen der Raddampfer der Großreedereien kommen die Schraubendampfer heran. Der Dieselschlepper Franz Haniel 28 ist mit rund 1800 PS. der größte Schlepper. Franz Haniel 15 und 23, Matth. Stinnes 18 und 23 sowie Winschermann 9 und Ernst Waldhausen mit je ungefähr 1500 Ps. sind die nächsten würdigen Repräsentanten unter den Schraubendampfern. Rheinische Baumschuler taglen in Vonn Wetter Vorhersage: Schwül, zunehmende Gewitterneigung, strichweise Regenfälle. Aus der ganzen Rheinprovinz und auch aus anderen deutschen Gauen waren die Baumschuler zur Sommertagung der Fachgruppe Baumschulen der Landesbauern= schaft Rheinland nach Bonn(Sonntag vormittag im Bonner Bürgerverein) gekommen. Landesfachwart Nicolin gedachte in seinen Eröffnungsworten des verstorbenen Reichspräsidenten von Hindenburg. Als Vertreter des Landesbauernführers Frhrn. von Eltz konnte er Hauptstabsleiter Herkenrath begrüßen, ferner Landschaftssachwart Strauß und Frhrn. von Solemacher. Des in den Ruhestand getretenen Landwirtschaftskammerrats Wagner wurde wegen seiner Verdienste um den rheinischen Obstbau ehrend gedacht. Alsdann sprach Herr Kölle aus Heilbronn als Vertreter der Reichsleitung der Baumschuler über die Aufgaben der Baumschuler innerhalb des Reichsnährstandes, über die Preisfestsetzungen für Baumschulerzeugnisse, über die Betriebskontrollen und die Einführung u. den Zweck des Markenetiketts. Hauptstabsleiter Herkenrath überbrachte die Grüße des Landesbauernführers Frhrn. von Eltz und gab der Erwartung Ausdruck, daß die Arbeitstagung wiederum ein Stein in der Entwicklungsgeschichte des Berufsstandes sein möge. Seinen weiteren Ausführungen über den Aufbau des Reichsnahrstandes, über die West=Ost=Sied= lung. die heutige deutsche Nationalpolitik, freiwillige Wirtschaftsplanung sowie über grundsätzliche Fragen der Rassenpolitik, des völkischen Lebens und der Konfessionen wurde starker Beifall gezollt. Echter Nationalsozialismus, sagte er, heiße Überbrückung aller Gegensätze. Landessachschaftswart Strauß besprach die„Maßnahmen zur Durchführung der Markt= und Preisregelung". Landesfachwart Nicolin berichtete ausführlich über die Einsetzung der Vertrauensleute und deren Aufgaben, über den Kampf gegen die Ergänzungsverordnung, über Vertragsanbau, Strafen bei Preisunterbietungen, Rabattgewährung, über die Erfahrungen beim Tag der deutschen Rose, über Tarise für die Arbeiter in den Baumschulen, über die geplanten Baummen am Fenster sind ein unerschöpfliches Beiwerk des Volksliedes.„Sie tät ihre Tränen verstecken hinter Gelbveiglein und Rosenstöcken". Gelbveiglein ist der Goldlack, die prächtige und doch so schlichte alte Bauernblume. Mit Phlox, Pfingstrose, Resede und Primel, mit Rose, Nägelein(Nelke) und Leokoie ziert sie jeden Bauerngarten. Holunder, Jelängerjelieber und Pfeisenstrauch rahmen das bunte Bild ein.— Alt ist auch die Lilie in Deutschlands Gärten geworden; sie wird schon vor tausend Jahren erwähnt. Narzissen und„Schwertel“ sind heimisch bei uns. Schwertel heißt die„Gladiole“ mit dem schöneren deutschen Namen. Ihre Zwiebel macht— entsprechend ihrem kriegerischen Namen— hieb=, stich= u. stoßfest. Denn nicht nur ein Schmuck ist die Blumenzier, sondern sie bietet allerlei Nützliches, wie ja überhaupt die frühesten Gärten nicht Zierblumen, sondern Küchen= und Heilkräuter enthielten.„Sonnenwende!“, d. h. Beifuß, ist heute noch ein beliebtes Küchengewürz. Salbei fehlt in keiner rechtschaffenen Hausapotheke. Selbst die Klette liefert ein wohltätiges Oel. Ja, sogar die verhaßte Brennessel spendet Grünspeise und— Gespinstfäden, die noch dem fertigen Gewebe den Namen„Nessel" vermitteln. Nicht beliebt sind im allgemeinen weiße Blumen. Weiße Dolden. wie Phlox und Flieder. Holderblüten und Maiglöachen duldet man noch ganz gern. aber große weiße Einzelblüten, wie Rosen, gelten als Totenblumen. Die weiße Lilie in ihrer stolzen Anmut hat sich als Kirchenblume einen unvergänglichen Platz im Volksherzen gesichert. Zur Sommerszeit im schönen Frankenland Von Heinrich Ph. Tempel. Frankenland— Madonnenland, Erde, geweiht durch eine reiche Vergangenheit.— Ebenso, wie man einem Menschen ansieht, was mit ihm ist, sieht man auch aus dem Antlitz eines Landstriches, was in ihm liegt. Das Land, das der Main im Norden liebevoll in seine Arme schließt, das die grünen Höhen des Spessarts auf sich herunterschauen sieht, durch das die Tauber strömt, um ihm den Pulsschlag ihres Lebens zu geben, das Land, das den sagenumwobenen Odenwald als Widerklang in sich spürt, ist das badische Frankenland Seine Mannigfaltigkeit, seine innige Schönheit machen es zu einer liebenswerten Angelegenheit. Wer einmal von den Höhen bei Freudenberg hinunter ins Maintal schaute, wo reifende Fruchtfelder wie lauteres Gold aufleuchteten, den Strom gleich einem Silberband aus den grünen Wänden des Spessarts herkommen sah, über sich die weißen Wolkenschiffe, der wird gewiß diesem Stückchen Erde mit seinen altersgrauen Burgen, Mauern und seinem fröhlichen Kirchenbarock die Treue halten. Der Reiz dieses Landstriches kann sich nicht in dem Gesagten allein erschöpfen. Erst ist ja nur ein Blick ins weite Land getan worden. Dort aber, wo die liebliche Tauber zum Main stößt, erhebt sich an der Berglehne das alte Wertheim und grüßt den Wanderer mit seinem einzigartigen Zauber. Es schließt Jahrhunderte deutsches Geschick und Schicksal in sich ein, gibt Kunde von dem Schaffen deutschen Geistes in seinen größten Zeiten und zieht einen Vorhang vor unseren Augen hinweg; daß wir unser deutsches Land wieder liebgewinnen müssen, das wir nur darum nicht fest an uns zogen, meil wis as nicht doumten. Taubergrund, ein Wort, das etwas an sich hat, wie das prickelnde Wort Rheingau. In eine einzigartige Schönheit ist Tauberbischofsheim eingebettet. Der Klang des Namens sagt schon viel, aber all das, was des Schöpfers Hand hier formte, läßt den Menschen sinnend werden. Ja, er fragt sich manchmal, wie es wohl gekommen sein mag, daß diesem Landstrich alles gegeben wurde, während doch andere so stiefmütterlich weggekommen sind. Die Anmut des Taubertales und seiner Perle Tauberbischofsheim zu schildern, ist im Rahmen dieser Zeilen nicht möglich. Man kann nur andeuten und aus der Wucht und Fülle des Geschauten sagen, es gibt nur weniges, was an lieblicher Romantik und fröhlichem Bejahen diesem Erdenwinkel gleichkommt. Die Landesgrenzen des Frankenlandes sind zufällige. Darum gehört auch eigentlich das noch hinzu, was das Schwabenland sein Eigen nennt.— Nur wenige Wegstunden vom Taubertal liegt das weltberühmte Stuppach mit seiner Madonna. Der Meister Grünewald, dessen Wirken an den Altären des Frankenlandes spürbar ist, hat in Riemenschneider einen großen Landsmann der Plastik. Sein Schaffen tritt überall im Frankenland hüben und drüben vor unsere Augen. Auf dem Wege nach Walldürn begegnen uns die gnadenreichen Madonnen und im stillen Waldesdunkel lächeln dich die Bildstöcke der Heiligen an. Sie entstanden unter der nachschaffenden Hand jener Steinmetzmeister, deren Schaffen durch das unheimlich starke Können eines Meisters für alle Zeiten geheiligt wurde. Wir spüren auf allen Wegen die Hand des Meisters, dessen Heimat ihm seine Kraft gab. Laßt uns diese Heimat einfangen, die sich endlos unter einem bläulichen Schleier dehnt. Schaut die endlosen herrlichen Wälder, die Felder eingewoben; wie ein bunter Teppich das Ganze gewirkt. Von ihrer Ruhe und dem Frieden wird jedes Menschenherz beglückt. Eingebettet in dieses fruchtbare Land liegen uralte Städtchen, mit Stadttoren und stolzen Bürgerhäusern, die bewußt gegen die Feudalherrschaft früherer Zeiten hingestellt sind. Ein stolzer Menschenschlag hat sich in ihnen erhalten. Und geht man den Zeitenablauf rückwärts, erfährt man die Gründe. Hier ist das Land Götz von Berlichingens. Hart an der badischen Grenze steht seine Burg Möckmühl, während sein Sitz Hornberg sinnend hinunter ins reiche Neckartal grüßt. Und so müssen wir eines nach dem andern betrachten. Buchen, das alte Gerichtsstädtchen, Hardheim, das durch seinen Grünkern in Deutschland bekannt geworden ist. Ueberall stehen wir vor den Bauten alter Geschlechter, die den Städtchen ihren Zauber geben. Wir treffen aber auch noch die Amtskeller aus der Zehntzeit unversehrt an und können einen Blick rückwärts tun in die Zeit, als es noch kein freies deutsches Bauerntum gab, in eine Zeit, als der große und kleine Zehnte noch gehoben wurde. Dann kommt Walldürn, dessen Wallfahrtsglocken ewig über dem Frankenland zu klingen scheinen. Hier wird einem das Frankenland ganz nah gebracht. Madonnenbilder lächeln so seltsam, wie das Land dich auch mit einem weltfernen, fast vergessenen Lächeln begleitet. Dieses Lächeln ist auf allen Antlitzen. Die Kinder haben es, die Frauen. Und selbst in den Augen der Männer, der Bauern, kommt einem etwas Seltsames entgegen, was man oft schwer deuten kann. Als ich jüngst mit einem Freunde durch dieses Land zog, sagte der: Verstehst du jetzt, daß die Vorfahren dieser Bauern mit bloßer Hand und Gebeten auf den Lippen den eisenbewaffneten Rittern entgegenziehen konnten? Nachdem ich diese Menschen gesehen hatte, verstand ich ihren Glauben und ihre Kinderseele. Von den Burgbergen des Frankenlandes flattern lustige Fahnen. Wolken ziehen über das weite Land. — Grüßen Deutschland vom Frankenland.—— Zur Sperre der Autostraße für Motorradfahrer Zu der vor einigen Tagen bekannt gegebenen Sperre der Autostraße Köln=Bonn für Motorräder erhalten wir vom DDAC., Gau 4 Niederrhein, folgende Erklärung. der sich auch die Kölner Formationen der MSA., der MSS. und des NSKK. dem Inhalte nach voll und ganz anschließen: Der DDAC. erklärt, daß er in keiner Weise befragt wurde, ob die Autostraße Köln=Bonn für den Motorradverkehr wieder gesperrt werden soll. Die diesbezügliche Mitteilung des Rundfunks ist insofern unrichtig, als darin von einer Zustimmung des DDAC. die Rede war. Im Gegenteil, der Klub erklärt für den Kreis seiner Mitglieder nachdrücklichst, daß gegen die Benutzung der Autobahn Köln=Bonn durch die Motorradfahrer keinerlei Einwendungen zu erheben sind; er wünscht vielmehr und wird sich nachdrücklichst auch dafür einsetzen, daß die Autobahn nach wie vor von Motorradfahrern benutzt werden kann. In diesem Sinne hat der Motorrad=Reserent des Gau 4 Niederrhein Herr Dr. Fels. Köln, noch im Juli eine gutachtliche Aeußerung der Regierung Köln zugestellt und sich dahin ausgesprochen, daß nicht die geringsten Bedenken gegen die Benutzung der Kraftwagenstraße durch die Motorradfahrer vorzubringen sind, daß im Gegenteil häufige Kontrollfahrten auf der Straße den Nachweis erbracht haben, daß die Motorradfahrer sich durchweg sehr diszipliniert verhalten. Es erscheint dem Gau 4, der zahlreiche Motorradfahrer zu seinen Mitgliedern zählt. unerträglich, zu wissen, daß ein großer Teil seiner Mitglieder von der Benutzung der Autostraße ausgeschlossen ist. Diese Maßnahme ist auch in keiner Weise mit den vielen Erklärungen des Präsidenten der Obersten Nationalen Sportbehörde in Einklang zu bringen, die sich dahin auslassen, daß der Motorradfahrer, bisher in der Oeffentlichkeit völlig vernachlässigt. unter dem neuen Regime gollste Unterstützung aller Kreise finden müsse. Der DDAC. wünscht und hofft, daß die von der Regierung getroffenen Maßnahme recht bald wieder rückgängig gemacht wird. Die Rückstrabler auf der Autostraße Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei Dunkelheit hat die Verwaltung des Provinzialverbandes an den Richtungssteinen der Kraftwagenstraße Köln— Bonn Rückstrahler anbringen lassen. Schon bei Nr. 179 Ausrüstung kürzerer Versuchsstrecken mit diesen Rückstrahlern zeigte es sich, daß ein Teil dieser Rückstrahler mutwillig zerstört wurde. In letzter Zeit hat diese Zerstörung einen erheblichen Umfang angenommen. Es handelt sich offenbar um böswillige Zerstörungen. Die Polizeibeamten sind angewiesen, gegen die Uebeltäter mit empfindlichen Strafen vorzugehen. Trauerkundgebungen in Beuel Aus Anlaß des Hinscheidens des Herrn Reichspräsidenten findet heute vormittag 11 Uhr eine Trauerparade der PO und der Verbände statt. Anschließend ist Gelegenheit gegeben, in der Turnhalle in der Kronprinzstraße die Uebertragung der Trauerfeierlichkeiten aus Tannenberg zu hören. Im Saale Thiebes ist vor Stuhlreihen heute abend 8 Uhr eine Trauerfeier für alle Bürger. Aus dem Siegkreis. s Hangelar: Versammlung des Bienenzuchtvereins. Gelegentlich einer Standbesichtigung hielt der Bienenzuchtverein Hangelar am Sonntage seine Monatsversammlung ab. Für unsere Gegend wurde der Honigertrag dieser Ernte als mittelmäßig bezeichnet. Allgemein wurde darüber geklagt, daß der Honigabsatz sich sehr stockend vollziehe, was sich wahrscheinlich nur durch die Unkenntnis der Allgemeinheit über den hohen Nährwert des Honigs erklären lasse. Imkerlehrer Lorenz Engels hielt einen sehr lehrreichen Vortrag über die demnächst bevorstehende Einwinterung der Bienen, wobei er besonders darauf hinwies, daß eine Verringerung der Volkszahl trotz des hohen Zuckerpreises im Interesse der Landwirtschaft nicht angebracht sei. Es sei jetzt die geeignete Zeit, die Völker, die sich nicht nach Wunsch entwickelt hätten, mit jungen befruchteten Königinnen zu versehen. Es wurde noch beschlossen, die nächste Versammlung in Buisdorf, und zwar wieder im Anschluß an eine Standbesichtigung zu halten. Kreis Neuwied re Rheinbreitbach: Eine Heilquelle am Waldschimmbad. In der Nähe des Waldschwimmbades liegt eine alte Heilquelle, der sogenannte Krankenborn. Man ist jetzt daran gegangen, das Gelände um den heilkräftigen Sprudel, der früher viel getrunken worden sein soll, aufzuräumen und einzufassen. Auf dem Anstand vom Tod überrascht. re Linz: In einem Distrikt der Hanrother Jagd (Westerwald) bestieg der 54 Jahre alte Pächter Lüngen aus Düsseldorf den Hochsitz und brachte nach kurzer Zeit einen kräftigen Bock zur Strecke. In dem gleichen Augenblick sank aber auch der Schütze zusammen; der Jagdhüter und der Bruder eilten sofort herbei, mußten jedoch feststellen, daß ein Herzschlag Herrn Hüngen getötet hatte. re Unkel: Major a. D. Hartdegen ist in einer Versammlung der Amtsvertreter einstimmig zum Ehrenbürgermeister des Amtes Unkel gewählt worden.— Das Baden am„Seeches" im Rhein ist wegen der damit verbundenen Gefahr erneut verboten worden. Erst vor kurzem ertrank an dieser Stelle ein junger Mann. re Rheinbreitbach: In der Gemeinderatssitzung führte Schulze Weitz die Aeltesten in ihr Amt ein und vereidigte sie.— Die Eigenjagd ist zum bisherigen Pachtpreis auf neun Jahre an einen Honnefer und einen Düsseldorfer Pächter abgegeben worden. Hersel und Umgebung. t. Hersel: Der Kirchenchor und seine Freunde, zusammen 120 Personen, unternahmen Sonntag bei schönstem Wetter in drei Wagen der Bonner Verkehrsgesellschaft einen Sommerausflug. Er führte in den Westerwald. Die Fahrt ging durch das anmutige Siegtal bis Au, von wo die tief im Nistertal liegende ZisterzienserAbtei Marienstatt besucht wurde. In Hachenburg wurde das Mittagessen eingenommen. Es ging weiter über Westerburg und Hademar nach Limburg. Hier besuchte man den auf einem Felsen am Lahnufer hochragenden Dom. Es wurde weitergefahren durch das romantische Lahntal nach Niederlahnstein und so rheinabwärts zur Heimat, wo man gegen Mitternacht hochbefriedigt ankam. tt. Wesseling: Ein Römergrab konnte bei den Ausschachtungsarbeiten für den Kanalbau freigelegt werden. Es befand sich in einer Tiefe von 1,50 Meter. Nur ein Schädel mit noch gut erhaltenem Gebiß konnte geborgen werden. Amtl. Bonner Marktbericht vom 7. Aug. Auf dem Bonner Großmarkt wird eine strenge Sortierung der Gurken, Bohnen und Tomaten gefordert. Der Großmarkt war mit Obst und Gemüse außerordentlich reich beschickt, dagegen wurden Frühkartofseln nur in geringen Mengen angeboten, da beim Kartoffelgroßhandel die für heute früh bestellten Sendungen ausgeblieben waren. Die Sortierungsvorschriften für Gurken, Bohnen und Tomaten werden von einigen Erzeugern noch nicht genügend beachtet. Der Absatz dieser unsortierten Ware stößt auf Schwierigkeiten, da der Handel in der Eile des Geschäftes nicht in der Lage ist, die gekauften Waren zu sortieren. Die Erzeuger werden daher aufgefordert, für die Folge die Sortierungsvorschriften streng zu beachten, andernfalls die Ware zurückgewiesen werden muß. Der Verkauf vollzog sich heute im allgemeinen zufriedenstellend. Gezahlt wurden im Großhandel(in Pfg. für 1 Pid. und für rhein. Ware, wenn nichts anderes vermerkt): Wirsing—9, Rotkohl—15, ausl.—10, Blumenkohl, ausl. 40—60, Speckbohnen 13—14, Rauhbohnen 10, Stangenbohnen 13—14, Strauchbohnen—10, Prinzeßbohnen 15, dicke Bohnen in Schoten—7, Erbsen in Schoten 15—20, Kohlrabi—3, Möhren 4, weißer und schwarzer Rettich, Stück—5, Meerrettich 10—20, Salz= Gurken, Zentner 4 M, Essig=Gurken, Zentner—10 M, Salatgurken. Stück 12—18, ausl. 13—20, Suppengrün Gebd. 15—20, Sellerie, Stück—6, Breitlauch, Stück 2 bis 3, Kopfsalat, Stück—5, Endivien, Stück—8, Zwiebeln—7. ausl.—9, Einmachzwiebeln 10—14, ausl. 14—16, Pfifferlinge 35—40, Steinpilze 50, Tomaten 10, ausl. 12—14, Aepfel—15, ausl. Kiste—12 Mk., Birnen—15; Ananas 70—80, Apfelsinen—12, Brombeeren 22, Bananen 24—26, Zitronen—6, saure Kirschen 8, halbsaure Kirschen—10, Mirabellen 12—15, Melonen 60 bis 80, Pfirsiche 12—15, ausl. 20—32, blaue Pflaumen 10—15, gelbe Pflaumen 12—15, Zwetschen 12—13, Reineklauden 12—15, holl. Trauben 60—70, ital. Trauben 22—30, Eier das Stück 9 10, Molkerei=Butter 150, Land=Butter 130—140, Käse. Holländer 90—110, Käse, Schweizer 100—110, Käse, Edamer 65—90. Schluß der Remagener Walljahrtstage: Mehr als 50000 Pilger auf Apoulinärisberg Gnadenreiche Wallfahrtstage, an denen 7000 Gläubige die hl. Kommunion empfingen ....— Remagen: Die Sonne überstrahlte mit ganzer Kraft das rheinische Land, es war ein Tag von seltener Klarheit. Wie ein märchenhaftes Wunderbilo, von göttlicher Meisterhand geschaffen, zeigte sich das Land, als dessen erhabenster Mittelpunkt voll Schönheit und Würde der Apollinarisberg wie ein unschätzbares Kleinod steht. Es war einer der schönsten Tage, die uns der Herrgott in diesem Sommer in seiner unendlichen Güte in so reicher Zahl bescherte. Es war ein Tag, der die Herzen mitschwingen ließ in ein wundersam seines Loblied auf den Herrn, der uns diesen Tag erleben ließ, an dem Seele und Herz, Geist und Verstand in rhythmischem Gleichklang jauchzten. Es war der Schlußtag der Apollinaris=Festwoche 1934. Wieder waren es Tausende gläubiger Menschen, die von früh bis in den späten Nachmittag hinein nach Remagen geeilt waren, um an diesem Tag an ehrwürdiger Stätte zu beten, zu danken und zu bitten, um teilzuhaben an den Gnadenspenden, die an dieser Stätte aus einem unerschöpflichen Born fließen. Wie verherrlichte die Sonne diesen Tag, wie zart war der Hauch der quellreinen Klarheit und blumigen Pracht der Natur, wie zart der Gleichklang von Seele und Herz, der uns draußen in der Natur diese Schönheit und drinnen im herrlichen Gotteshaus seelische Erbauung erleben ließ! Es war ein unvergleichlich eindrucksvoller Ausklang der Wallfahrtstage. Das Vertrauen des gläubigen katholischen Volkes aus unserer Heimat, deren Grenzen wir in diesem Zusammenhang etwas weiter ziehen dürfen, als gewohnt, zu der kraftvollen Fürbitte des großen Martyrers, des wundertätigen Heiligen der Kirche, Apollinaris, fand seinen Niederschlag in den Besuchszahlen, die von den Franziskanern festgestellt worden sind. 45 500 Pilger, Frauen, Männer, Jungfrauen, Jungmänner und Kinder, knieten in der Wallfahrtskirche nieder, denen von geweihter Priesterhand die in kunstvollem Silberschrein aufbewahrte Reliquie vom Haupt des hl. Apollinaris angerührt wurde. Man wird fragen, warum wir Katholiken die Reliquien verehren? Da müßte man sich ja auch fragen, warum alle Welt die sterblichen Ueberreste der großen Männer oder die Andenken an diese verehrt. Man darf uns auch nicht vorwerfen, die Reliquienverehrung sei übertrieben. Wer beispielsweise die Wallfahrt zum hl. Apollinaris verfolgt hat, wird zugeben, daß die eigentliche Reliquienverehrung gewiß ein Höhepunkt der Walljahrt ist, der jedoch nur wenige Minuten dauert. Die Wallfahrt ist ausgefüllt durch Gebet zu Gott, durch fromme Werke. Der Heiland wird nicht bei Seite gedrückt, sondern durch die Walljahrt wird die Gebetsübung angeeifert und der Glaube gestärkt. Wir erwarten ja auch nicht von den Reliquien Hilfe, sondern von den Heiligen, deren Reliquien wir verehren, erhoffen wir, daß sie bei Gott Fürsprache einlegen für uns. Durch die Wallfahrten und Reliquien= verehrung wächst der gläubige Mensch in der Andacht und Ehrsurcht zum Herrn. Die römisch=katholische Kirche hat in ihrer Klugheit weise Vorschriften erlassen, um unpassende Uebertreibungen zu verhüten. Das sei gesagt, um den vielen Mißdeutungen zu entgegnen, die auch jetzt wieder häufig vorgebracht werden. Remagen: Fremdenverkehr. Der einzigartige schöne Sonntag brachte sehr zahlreichen Fremdenbesuch in unsere Stadt. Der Rhein hatte es gestern anscheinend allen angetan, denn die Rheindampfer und Motorboote waren ungewöhnlich stark besetzt, und die Zahl der Paddelboote war ungeheuerlich groß. Durch die Wallfahrt war der Zustrom der Fremden wieder begünstigt, wurden doch gestern wieder allein 6500 Pilger in der Kirche gezählt. Remagen: Autobrand. Sonntag abend kam ein Personenkraftwagen aus der Pfalz am Bahnhof vorbei. Aus der Motorhaube drang Rauch und der Gestank von verbranntem Gummi. Der Fahrer hielt an, um festzustellen, was sich zugetragen hatte. Im Augenblick verWenn aus einem verhältnismäßig engen Bezirk in wenigen Tagen mehr als 50000 gläubige Katholiken an einen solchen Ort der Reliquienverehrung pilgern, dann spricht das für sich, dann ist diese große Beteiligung der beste Beweis dafür daß das religiöse Leben in unserer Heimat blüht und neuen Auftrieb bekommen hat. Das ist die erfreulichste Feststellung, für die die Apollinaris= Festtage den Wahrheitsbeweis geliefert haben. Am gestrigen Sonntag waren es wieder allein 6500 Menschen, denen die Reliquie angerührt wurde. Viele hundert mehr waren noch auf dem Apollinarisberg, die nicht gezählt wurden, da nur die Pilger gezählt wurden. denen in der Klosterkirche die Reliquie angerührt wurde oder, um die volksgebräuchliche Bezeichnung zu nennen, denen das hl. Haupt aufgesetzt wurde. Weiter hat die Wallfahrt einen ungewöhnlich starken Andrang der Gläubigen zum Empfang der Sakramente der Beichte und der hl. Kommunion gebracht. Mehr als 7000 Gläubige wurden an der Kommunionbank gezählt. Stundenlang hörten die Franziskanerpatres, die von auswärts Konfratres zur Aushilfe erhalten hatten, in der Kirche Beichte. An den Haupttagen waren die Kirche und der Freiplatz überfüllt. An der Kommunionbank wollten die Menschenreihen nicht enden, die die hl. Kommunion empfingen. Darin zeigte sich der hohe religiöse Wert der Wallfahrt. Und wie erbaulich waren täglich die Predigten des Franziskanerpaters Frumentius Adams aus Düsseldorf, der mit kraftvoller Stimme die Tausende Zuhörer für das Wort Gottes begeisterte, der aufrief zu Gebet und Kreuzweg, der mit Mannesworten, mit Kühnheit und Eifer, der Menschheit den einzigen Weg wies, der zur Rettung aus dem Drangsal des heutigen Jahrhunderts führen kann: der Kreuzweg des Heilandes! So lange Christus nicht wieder Einkehr hält in die Herzen der führenden Menschen der Welt, solange nicht Christus wieder der unsichtbare König, der Herr der neuen Zeit ist, kommt keine Rettung. In Christus sollen wir alle Stärkung und Kraft suchen und finden für den Lebenskampf. Wenn wir gläubige Menschen beginnen, wir Katholiken genau wie die protestantischen Brüder und Schwestern, Christus wieder zum Herrn und König zu machen, dann wird die andere Welt auf uns schauen, dann werden Gotteshaß und Unglauben an den Felsen der Kirche zerschellen. Dank sei allen gesagt, die an der Ausgestaltung der Wallfahrtsfeier beteiligt waren, u. a. auch dem Apollinaris=Kirchenchor mit seinem unermüdlichen Organisten und Chorleiter Lubenz Schmitz, dem Remagener Musikverein, der St. Sebastianus=Schützengesellschaft, den Ordnern und nicht zuletzt den treuen Wächtern auf dem ehrwürdigen Berg, den Söhnen des hl. Vaters Franziskus, die von früh bis spät die Gläubigen stärkten durch die Ausspendung der hl. Sakramente, die für viele Trostworte hatten und von Leid geprüfte Mitmenschen ermunterten und auffrischten. Wie viele kamen beladenen Herzens hierhin und gingen mit neuem Mut, mit neuem Wollen in den Gleichklang des Alltags zurück, wo sie ihre irdischen Sorgen und Nöte jetzt mit friedvollerem Herzen und Leichtigkeit, im gläubigen Vertrauen auf den himmlischen Vater tragen. stärkte sich der Rauch, sodaß für den Motor Gefahr bestand. Der hiesige Kraftfahrer Peter Ginzler half dem fremden Autofahrer durch entschlossenes Ausreißen der glühenden Kabelleitung, deren Isolieung bereits bis wenige Zentimeter vor dem mit 50 Liter gefüllten Benzintank verbrannt war. So wurde der Wagen vor völliger Verbrennung verhütet. Der Wagen mußte in die Reparaturwerkstätte gedrückt werden. Der freiwillige Helfer erlitt leichte Verbrennungen an der Hand. Remagen: Silberne Hochzeit. Die Eheleute Josef Krey und Frau Sofia geb. Werner, Bergstraße, feiern heute das Fest der Silbernen Hochzeit. Wir gratulieren! Aus dem Gerichtssaal Arthur gehorcht nur Jehova Die Polizei in Euskirchen erfuhr vor einigen Monaten, daß Arthur trotz des Verbots der Reichsregierung zum Schutze des Staates weiterhin„religiöse". Bücher und Zeitschriften der Sekte der Bibelforscher vertrieb, neue„Glaubensbrüder" warb und, wie von Zeugen behauptet wird, vor Kindern„gepredigt“ haben soll. Bei einer Haussuchug fand sie auch mehrere Kisten mit Büchern, auf denen zum Teil deutlich vermerkt stand, daß sie verboten seien, sowie eine Menge Zeitund Werbeschriften. Als einer der Polizeibeamten bei der Haussuchung auch in der Schublade der Nähmaschine nachsehen wollte, trat Arthur auf ihn zu und sagte: „Das darf ich unter keinen Umständen dulden, Jehova hat es verboten.“ Der Beamte störte sich jedoch nicht an Jehovas Verbot, tat seine Pflicht und wurde daraufhin von Arthur als ein„Werkzeug des Satans“ bezeichnet. Während die Kisten mit den verbotenen Schriften von der Polizei auf einen Wagen verladen wurden, ließ Arthur bei einer günstigen Gelegenheit schnell eine der Kisten verschwinden. Der Diebstahl wurde jedoch bemerkt, und die. Kiste wanderte wieder zu den übrigen auf den Wagen. Nun stand Arthur vor dem Bonner Schöffengericht, angeklagt wegen Vergehens gegen die Verordnung über das Verbot von politischen und religiösen Vereinigungen und wegen Verbreitens verbotener Schriften. In salbungsvollem Tone beteuerte er seine Unschuld. Die Zeitschrift„Das goldene Zeitalter“, die nach ihrem Verbot in Deutschland jetzt in der Schweiz gedruckt wird, wollte er unaufgefordert zugeschickt bekommen haben. Die Bücher und Werbeschriften sollten noch aus der Zeit stammen, in der das Verbot noch nicht erlassen gewesen sei. Vorsitzender: Ist Ihnen denn nicht bekannt gewesen, daß Sie die verbotenen Bücher, Werbe= und Zeitschriften abgeben mußten, zumal diese nicht Ihr, sondern Eigentum der Sekte waren? Angeklagter: Doch, das habe ich gewußt. Vorsitzender: Warum haben Sie es denn nicht getan? Angeklagter: Ich habe doch Jehova mehr zu gehorchen als den Menschen. Vorsitzender: In diesem Falle hatten Sie sich aber an die von den Menschen erlassenen Bestimmungen und Gesetze zu halten und nicht an das, was Ihr Jehova sagt. Ihr Jehova wird doch auch sicher Ihnen gelehrt haben, daß man die Gesetze von Staat und Reich zu achten hat? In Ihrer Kartei befindet sich eine Abteilung für Berichte der Arbeiter. Was sind das für Arbeiter? Angeklagte: Der Arbeiter bin ich. Vorsitzender: So, was sind Sie denn für ein Arbeiter? Angeklagter: Ich bin Arbeiter im Königreiche Jehovas. Staatsanwalt: Da erst jetzt bekannt wird, daß bei einer Haussuchung in der Nacht zum 1. Juli bei dem Angeklagten wicderum verbotene Schriften und Bücher gefunden worden sind und deshalb gegen den Angeklagten noch ein Verfahren schwebt, beantrage ich, die Verhandlung zu vertagen, um gleichzeitig sich durch weitere Ermittlungen ein Bild von dem Umsang der Tätigkeit des Angeklagten zu machen. Mit Rücksicht auf die Höhe der zu erwartenden Strafe und wegen Verdachts der Verdunkelungsgefahr beantrage ich gegen den Angeklagten Haftbefehl. Vorsitzender: Nun, was haben Sie zu diesem Antrag zu sagen? Angeklagter: Jehova hat einmal gesagt: Wer sich gegen die Sache stellt, der stellt sich auch gegen mich und mein Werk. Und nun will man... Vorsitzender: Lassen Sie doch Jehova aus dem Spiel. Wir haben es hier mit Ihnen und nicht mit Jehova zu tun. Nach kurzer Beratung gab das Gericht dem Antrag des Staatsanwalts statt. Es sah jedoch von einer Verhaftung des Angeklagten ab. * Diebstahl beseitigt nicht die Not Wegen Familienzwistigkeiten hatte Heinrich das Elternhaus verlassen und, nachdem er einige Nächte in Feldscheunen verbracht hatte, bei seinem Schwager Unterschlupf gefunden. Als die beiden am Abend des 12. Mai durch Euskirchen wanderten, bemerkte der Schwager in dem Garten einer Villa einen elf Meter langen Wasserschlauch.„Den könnte ich sehr Hut gebrauchen. Ich glaube auch schon am Vorgebirge jemand zu kennen, der mir ihn abkaufen wird“, sagte er zu Heinrich, der jedoch von einem Diebstahl vorerst nichts wissen wollte. Der Schwager ließ jedoch nicht locker, wartete, bis es vollständig dunkel und die Luft rein war und stieg dann über den Gartenzaun, während Heinrich auf der Straße Schmiere stand. In den nächsten Tagen bot Heinrich den gestohlenen Schlauch Dienstag, den 7. August 1934 K Silbernes Priesterjubiläum in Walberberg Walberberg: Unser Pfarrer Edmund Hanrath, der am 1. August den 25. Jahrestag seiner Priesterweihe begehen konnte, hatte gebeten, von jeder weltlichen Feier seines Jubiläums und von persönlichen Pfarrer Hanrath in Walberberg. Geschenken abzusehen; wenn aber die Gemeinde ihm eine große Freude machen wollte, möchte sie vollzählig zur hl. Kommunion gehen, möchten die hl. Messen am Sonntag für ihn aufgeopfert werden. Der Wunsch des Pfarrers wurde erfüllt. Die Gemeinde beteiligte sich am Sonntag vorher vollzählig an dem Einkehrtag und bereitete sich so auf das Fest vor, am Mittwoch, dem eigentlichen Jubiläumstage, vereinigte sie sich bei der hl. Messe, die der Jubilar— zum erstenmal nach langer, schwerer Krankheit— zelebrierte, und am vorgestrigen Sonntag gingen Frauen und Jungfrauen, Männer und Jungmänner zum Tisch des Herrn und versammelten sich alle zu dem feierlichen Hochamt in der festlich geschmückten Kirche. Pfarrer Hanrath wurde in feierlicher Prozession vom Pfarrhause abgeholt. Vor dem Gotteshause überreichte ihm ein weißgekleidetes Mädchen, nachdem es ein Gedicht aufgesagt, das Birett mit dem Silberkranz, der Kirchenchor sang Herr Gott, Dich loben wir, sowie vierstimmig das Magnifikat. Unter den Klängen der Orgel schritt Pfarrer Hanrath zum Altar, und nach einer kurzen Anbetung zelebrierte er das Hochamt, wobei die Pater Isnardus und Aloysius aus dem Dominikanerkloster Walberberg sowie Kaplan Urfey assistierten. Der von Küster Peter Heuser vortrefflich geleitete Kirchenchor gab der Feier die musikalische Weihe mit der überaus gut gelungenen Aufführung einer vierstimmigen Messe von Nekes. Der Festprediger, Pfarrer Hartmann aus Bödingen an der Sieg. der, ein Studienfreund des Jubilars, vor einigen Monaten selbst sein silbernes Priesterjubiläum gefeiert hat, ermahnte die Gemeinde, treu zum katholischen Glauben und zu ihrem Seelsorger zu stehen. Nach dem Hochamt wurde der Jubilar in seine Wohnung zurückgeleitet, wo ihm der Kirchenvorstand, die Vereinsvorstände und die Schule ihre Glückwünsche aussprachen. Die Festandacht am Nachmittag, bei der Pfarrer Hanrath den Segen erteilte, vereinigte noch einmal die gesamte Gemeinde zu Ehren ihres Pfarrers, außerdem zur Verehrung der hl. Walburgis, deren Reliquien an diesem Tage, an dem auch die Bruderschaft dieser Heiligen ihr Fest feierte, dargereicht wurden. Der Festtag bekundete so die Liebe und Verehrung, die die Gemeinde Walberberg ihrem Pfarrer entgegenbringt. Besondere Beweise dafür waren noch der prächtige Schmuck der Kirche und des Pfarrhauses, den die männliche und weibliche Jugend besorgt hatte. und eine Spende für einen neuen Bodenbelag der Kirche. immer wieder vergebens zum Kauf an. Dadurch kam die Polizei auf die Spur des Diebes. Als der Schwager dies merkte, ließ er von Heinrich den Schlauch in einer Kiesgrube vergraben, wo er einige Tage später gefunden wurde. Unter der Anklage des schweren Diebstahls standen Heinrich und sein Schwager nun vor dem Bonner Schöffengericht. Beide waren geständig und behaupteten, aus Not gehandelt zu haben, da sie keine Unterstützung bekommen und nicht gewußt hätten, wovon sie hätten Leben sollen. Dazu bemerkte der Vorsitzende:„Was haben Sie denn nun von dem Diebstahl gehabt? Lassen Sie es sich gesagt sein, durch einen Diebstahl kann man die Not nicht beseitigen. Er bringt den Täter ins Gefängnis oder ins Zuchthaus und vergrößert, so nur noch die Not. Es wird heute allen Notleidenden geholfen, auch Ihnen, wenn Sie sich an die maßgebenden Stellen gewandt hätten.“ Der Staatsanwalt beantragte gegen den Schwager unter Berücksichtigung der Vorstrafen wegen Diebstahls und Wilderns sechs Monate und gegen Heinrich, der noch unbestraft ist, drei Monate Gefängnis. Das Gericht verurteilte den Schwager wegen schweren Diebstahls zu vier Monate und Heinrich wegen Beihilfe zu einem Monat Gefängnis. dessen bedingte Aussetzung das Gericht befürworten will, wenn die Auskünfte über Heinrich günstig lauten. Rheinback und Amaphung, ü Hilberath: Die erste Sitzung der Dorsältesten. Im Beisein des Bürgermeisters Wiertz aus Rheinbach trat Freitag zum erstenmale die neue Gemeindevertretung zusammen. Dorfschulze Müller wies die Dorfältesten auf ihre Aufgaben und Pflichten hin und vereidigte sie. Zu Dorfältesten wurden vom Herrn Landrat in Bonn ernannt: Jakob Jonen, Michaell Knott, Heinrich Müller IV und Matthias Pütz. Das Amt des Dorfschulzen bekleidet, wie bisher, Johann Müller. Sein Stellvertreter ist Heinrich Nußbaum. Dorfschulze Müller berichtete über die Verwaltungsgeschäfte und den Etat. Da der Etat unter dem Gesichtspunkte äußerster Sparsamkeit zusammengestellt ist und auch so durchgeführt wird, kann schon gesagt werden, daß die vorgesehenen Ersparnisse auch erzielt werden. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde der Hauungsund Kulturplan beraten. Für den Herbst wurden einige größere Arbeiten in Aussicht genommen. Ferner wurde beschlossen, den Preis für elektrischen Strom um 10 Proz. zu senken. Nr. 179 Dererste Arschuß eines Kriegs=Heppelins Erinnerungen an den deutschen Einmarsch in Belgien.- Bomben auf Lüttich. „Ein deutsches Luftschiff, ein Zeppelin! Seht ihr's dort in den Lüften ziehn? Seht die Bomben fallen, Himmelelement! Seht die Feuergarben, Lüttich brennt!" Wer erinnert sich nicht dieser oder ähnlicher„Kriegsgedichte"? Und was schrieben die Zeitungen? Die Kölnische Volkszeitung brachte zum Erstaunen ihrer an Zensur gewohnten Leser folgende Meldung: 3VI bei Lüttich ZVI ist Donnerstag früh, den 6. August, um.30 Uhr von einer Kreuzfahrt aus Belgien zurückgekehrt. Von seiner erfolgreichen Fahrt erfahren wir zuverlässig folgendes:„Das Luftschiff hat sich an dem bei Lüttig entsponnenen Kampf in hervorragender Weise beteiligt und konnte sehr wirksam eingreisen. Aus einer Höhe von 600 Meter wurde die erste Bombe geworfen. Es war ein Versager. Darauf ging das Luftschiff bis auf 300 Meter hinunter und schleuderte weitere zwölf Bomben, die sämtlich sofort explodierten. Infolgedessen steht die Stadt Lüttig an mehreren Stellen in Flammen. Die sämtlichen Bomben hat ein Unteroffizier der Besatzung aus der hinteren Gondel geworfen. Derselbe war auch nach der Landung unter den tausenden Zuschauern Gegenstand der begeisterten Ovationen.“ Einen für die Leser— nicht aber für die Fachleute— interessanten Bericht brachte die Kölnische Zeitung, die Schilderung eines Mönches des Jesuitenklosters:„Aber da— vom Widerschein der beleuchteten Erde erhellt, sah ich's jetzt, es war wirklich ein mächtiges Luftschiff. ich wollte vor Freude jauchzen,— ich hatte ja noch keins gesehen. Das kleine Licht zog ruhig weiter, aber da unten sah ich jetzt Feuer und Rauch! Jetzt konnte ich deutlich sehen, daß es ein Luftschiff war: An einem langen Seil tief unten, wie mir schien, ein metallener Korb, in diesem stand ein Mann. Deutlich sach ich es, wie er mit beiden Händen einen Gegenstand in die beleuchtete Stelle hinunterwarf. Eine mächtige Lichtgarbe schoß auf, große Klumpen flogen in die Höhe, ein furchtbares Getöse! Mein Trommelsell schien zu platzen, ich war wie taub! Die blendende Garbe hatte sich in eine dicke schwarze Rauchmasse zusammengeballt. Nach und nach wurde sie von unten hell wie weißer, beleuchteter Dampf. Schließlich brannte die Stelle wie eine Feuersbrunst. Da rief uns die Glocke zur Kirche. Trotz der ungeheuern Erregung beherrschte uns alle das Schweigegelübde. Aber die Erregung wurde zur Folhin seien die Angriffstruppen im Norden, Osten und Süden vorgeschoben. Keinesfalls aber durften Brücken und Bahnhöfe zerstört werden, die man ja für den weitern Vormarsch selbst benötige. Startbereit liegt 3VI in der Bickendorfer Halle. Mit eiserner Ruhe gibt der Kommandant Hauptmann Kleinschmidt seine Befehle, der Funkeroffizier Leutnant Brickenstein, dem auch der Abwurf oblag, prüft noch einmal mit seinem Unteroffizier Fischer seine Funktionen, Fahringenieur Noack geht von Motor zu Motor, seine Maschinisten Bürvenich, Scholler und Schuster melden ihm„Alles in Ordnung“! Ober= steuermann Schmidt ordnet die Karten, Steuermann Gröger findet alle Steuerorgane in Ordnung, Gefreiter Mertens und Luftschiffer Kuck lassen kein Auge von ihren Maschinengewehren. Weitgeöffnet sind die Hallentore, die äußere Temperatur vermischt sich mit der dumpfen Hallenluft; jetzt kann das Schiff abgewogen werden. Für 13 Stunden Betriebsstoff ist an Bord. Zwei volle Stunden hat man bis Aachen für knapp 60 Kilometer gebraucht. Was soll die Beschießerei in 600 Meter über Aachen bedeuten? Sind es Uebernervöse oder gar Jäger? Da muß man schon höher gehen. Aber schwer stampft das Schiff. beim Steigen kommt man überhaupt nicht mehr vorwärts, der vordere Motor setzt bei dieser Schräglage vollständig aus, er bekommt keinen Betriebsstoff. Der rastlosen Arbeit der Maschinisten gelingt es, hier Abhilfe zu schaffen. Es hilft aber alles nichts, das Schiff ist zu schwer, zwei 15 cm Granaten werden ohne Zündung westlich Aachens abgeworfen, so erst kommt man allmählich auf 1500 Meter. Die Bewölkung nimmt zu, man sieht aber doch den Lichtschein von Maastricht ebenso wie auch— Lüttich, dem man sich unter dieser Beleuchtung noch besser nähern kann..10 Uhr gibt der an Bord befindliche Generalstäbler Major von Dücker, dem die strategische Leitung oblag, den Besehl, durch die Wolken durchzustoßen, jetwa bis, auf—800 Meter über den Boden, wo aber oas Schiff sofort von Scheinwerfern erfaßt wird. Man zieht es vor, nochmals für 20 Minuten über die Wolken zu gehen und schwenkt über Ost nach Nordost ein, um nach dem Willen des Kommandanten Hauptmann Kleinschmidt von Nordwest her— also mit dem Winde— die Stadt anzugreifen Gegen.45 Uhr sieht die Besatzung durch Wolkenlöcher das Angriffsziel Lüttich unter sich liegen, erkennbar an den vielen Gaslichtern. Schweigegelübds, Aber die Erregung wurde zur Fol= unter sich liegen, erkennbar: ter. Die herrlich gemalten Glassenster, die auch noch Man ist 1450 Meter hoch, d. h. etwa 1200 Meter über jeglichen Ausblick versperrten, waren vom Luftdruck der dem Boden. Unter die Wolkendecke, also auf 600 Meter Explosion nach innen gebogen, wie Segel vom Wind gebläht. Die 80 Zentimeter dicke Umfassungsmauer des Hofes hatte tiefe und laoge Risse bekommen.. Soweit die Gemütseindrücke des weltfremden Klosterbruders, der einen vom Luftschiff heruntergelassenen Beobachtungskorb gesehen haben will— wie er allerdings später zur Verwendung kam, wenn auch der Insasse nicht die Bomben selbst abwarf, sondern telefonisch nach oben Fahrtrichtung und Abwurf dirigierte! In der Grazer Tagespost schilderte ein österreichischer Internierter den Zeppelinangriff: „Der Zeppelin erschien uns wie ein Retter vom Himmel. Alles schrie und weinte. Die Männer und Kinoer fielen in die Knie. Weinend und betend rief alles „Zeppelin hilf". Während alle die Bewegungen des Ballons mit fieberhafter Aufregung verfolgten, sah man von der hinteren Gondel einen leichten Rauch herabstreichen. Es war eine Bombe, die aber versagt hatte. Der Zeppelin war in einer Höhe von etwa 600 Meter. Plötzlich senkte sich seine Spitze und er kam auf etwa 300 Meter herab. Zugleich warf er hintereinander zwei Bomben aus, die unter donnerähnlichem Getöse in der Stadt explodierten. Nun begann in der ganzen Stadt und von den Forts eine wütende Beschießung des Ballons. In den Donner der Kanonen mischte sich das Geknatter der Gewehre. Wer nur eine Flinte besaß, schoß auf den gefährlichen Feind in den Lüften. Auf der Straße, auf den Dächern, überall standen die Schützen, die in ohnmächtiger Wut auf das stolze Luftschiff losfeuerten. Auch die Soldaten, die zur Bewachung der Flüchtlinge aufgestellt waren, hatten ihre Posten verlassen, um auf den Bahnhofs=Vorplatz zu eilen und mitzuschießen. Vorher hatten sie den Gefangenen unter den furchtbarsten Drohungen eingeschärft, keine Fluchtversuche zu unternehmen. Der Zeppelin beschrieb noch mehrere Schleifen um die Stadt und warf noch weitere zehn Bomben ab, die alle furchtbare Wirkung hatten.“ Entgegen all diesen übertriebenen Meldungen kam einige Tage später eine amtliche Meldung:„Unrichtige Pressenotizen über die Beteiligung eines Luftschiffes an dem Kampf um Lüttich haben— wie aus zahlreichen Zuschriften hervorgeht— vielfach die irrige Ansicht aufkommen lassen, das Luftschiff habe, um wirksam den Angriff zu unterstützen, bis auf 600 Meter und darunter herabgehen müssen. Bei derartig geringen Höhen würde das Luftschiff— ganz abgesehen von dem großen Ziel, das es hierbei dem Gegner böte— Gefahr laufen, durch die Sprengwirkung seiner eigenen Geschosse beschädigt zu werden. Alle auf dieser Ansicht beruhenden Vorschläge von Erfindern sind daher gegenstandslos.“ Daß dieser erste Luftschiffangriff der Welt eine ungeheure Panik in der belagerten Festung hervorrief und auf die Soldaten wie auch auf die Zivilbevölkerung erstmalig zermürbend einwirkte, steht außer Zweifel. Schon am selben Tage des Zeppelinangriffs räumten die belgischen Feldtruppen das rechte Maasufer und traten den Rückzug an, Schicksal überlassen wurde. schon die ersten Forts. Und wie war es nun wirklich? Augusttage 1914... Unsere Truppen sind im siegreichen Vormarsch durch Belgien, sie stehen vor Lüttich, da verlangt das in Aachen residierende Armeekorps die Mitwirkung des in Köln stationierten Zeppelinluftschiffs, um die Festung Fürbe zu machen. In der Nacht vom 5. zum 6. August 14 sollen möglichst zwischen 12 und 3 Uhr morgens Granaten— keine Bomben— über der Stadt, der Ziadelle und der Chartreuse abgeworfen werden, bis dagehen, hätte den sofortigen Verlust des Schiffes bedeutet. Von unten schießen von der Zitadelle her mindestens zwei Kompanien auf den ankommenden Feind. Die Besatzung bleibt unverletzt, aber das Schiff bekommt doch eine Anzahl Treffer. Jedesmal wenn sich Wolkenlöcher zeigen, läßt Leutnant Brickenstein seine Granaten herabsausen. Einige Male versagt der Abzug durch Kabelriß, worauf die Granaten freihändig abgeworfen werden. Bis auf eine— wahrscheinlich Blindgänger man Einschlag und Wirkung deutlich verfolgen. Wenigstens 15 Minuten hat sich das Schiff über der inneren Festung aufgehalten, die es im Nordosten wieSimit, Seimaturs, verläßt. Der Mond hat dem Schiff Verderben gebracht. Bei seinem hellen Schein war der Beschuß allzu leicht gemacht! Bald schon zeigt sich die Wirkung der feindlichen Geschosse. Schon über Eupen läuft die letzte Zelle des Hecks leer, immer schleppender. Ueber Düren hinweg hinkt der 3VI, um.45 Uhr steht das Schiff nahe vor Köln. Die Steuerfähigkeit sinkt immer mehr, sinkt auf Null, schon sieht man an Bord ein, daß eine normale Landung unmöglich ist, mit eisernem Willen versucht der Kommandant, das Schiff bis zur Sonnenerwärmung in der Luft zu halten. Gegen.30 Uhr muß er sich rasch zur Notlandung entscheiden. Zwischen Köln und Brühl hat er noch einige Schleifen gefahren, dann gelingt es ihm, das Schiff bei Walberberg so auf die Bäume zu setzen daß die Besatzung fast unversehrt bleibt. Im ersten Moment schien das Schiff weniger mitgenommen zu sein, bald aber knickte es im hinteren Drittel ein. Nun blieb nur noch die Demontage übrig Unter der Leitung des Kommandeurs des Kölner Luftschifferbataillons Nr. 3, Major von Schulz. begann die Abrüstung, die in aller Heimlichkeit doch so geschickt vorgenommen wurde, daß der allergrößte Teil zum Wiederaufbau verwandt werden konnte; das Gerippe mußte natürlich eingeschmolzen werden. In seinem Schlußbericht sagte Major von Dücker: „Ich habe die Freude, die Haltung der ganzen Mannschaft aufs höchste loben zu können; bei dieser in vielfacher Art gefahrvollen Unternehmung, ungeschützt gegen die Geschosse, tat jeder bis zum äußersten mit Begeisterung seine Pflicht für das ruhmvolle Ziel. Nach Fliegermeldungen stand Lüttich in hellen Flammen.“ Drei Tage später lief als Ersatz die„Sachsen“ von Leipzig über Potsdam in Köln ein. Unter Führung des damaligen Leutnants z. S. d. R. Diplomingenieur Lehmann, dem jetzt so bewährten Kapitän des Luftschiffs Graf Zeppelin, setzten sofort zahlreiche, fast tägliche Uebungsfahrten und Bombenabwurfversuche ein, denen sich dann der erste Angriff auf Antwerpen am./2. September 1914 anschloß So fiel der Verlust des IVI gar nicht auf. nur die allerwenigsten hatten etwas von der Strandung in Walberberg erfahren. Albert Sonntag(Bonn). bis 3. Okt. für Jungfrauen,.—13. Okt. für Haushälterinen von Geistlichen(5 Tage), 13.—17. Okt. für Jungmänner, 22.—26. Okt. für Priester, 26.—30 Okt. reserv. Kurs. Anmeldungen bittet man rechtzeitig an die Exerzitienleitung zu richten. Aus Sonnel. t. Honnef: Lebensmüde. Am Samstag ist an der Rolandsmühle eine 48jährige Frau aus der Kreuzweidenstraße in geistiger Umnachtung in den Rhein gegangen. Die Leiche konnte geborgen werden. t. Honnef: Dienstjubiläum. Kriminalsekretär Wilhelm Baldus konnte auf eine 25jährige Dienstzeit bei der Stadt Honnef zurückblicken. t. Honnef: Das Bürgermeisteramt macht bekannt. daß die Anträge auf Verleihung des Ehrenkreuzes für Kriegsteilnehmer auf Zimmer 2 des Rathauses gestellt werden können. t. Honnef: Einrichtung einer Lohnmosterei. Der Vorstand des Honneser Obst= und Gartenbauvereins hat die Einrichtung einer Lohnmosterei angeregt. Der Beschluß soll in einer demnächst stattfindenden öffentlichen Versammlung gefaßt werden. Honnes: In einem Anfall von Geistesverwirrung hat sich Sonntag eine Frau aus Honnef im Rhein ertränkt. Ihre Leiche wurde noch am gleichen Tage gelandet. . sah über Euven läuft die letzte Zelle des Hecks leer, August für Bea leichten Rauch und nur mit Mühe und Not kann das Schiff dynamisch 20.—24. Augus ie aber versagt gehalten werden. Zelle 4 und 5 am Hef sind durch Auars gehalten werden. Zelle 4 und 5 am Heck sind durch zuerschläger weit aufgerissen und laufen zu drei Viertel leer. Das Heck hängt immer mehr, die Fahrt wird Kirchliches. Exerzitien im Kloster Bethlehem bei Bergheim Bergheim a. d. Erft: Im Kloster Bethlehem finden folgende geschlossene Exerzitienkurse statt: 11. bis 13. August für Beamte, 16.—20. August für Jungfrauen, a„August für Frauen(Kath. Aktion), 25.—29. August für Jungmänner, 30. August bis 3. Sept. für Lehrer,.—10. Sept. für Männer, 11.—15. Sept. für Damen unverh.), 17.—21. Sept. für Frauen, 29. Sept. Handel und Wirtschalt Markt in Euskirchen er Euskirchen, 6. Aug. Es kosteten in Pfg.: Butter 140, Eier—.5, Käse 20, Tafeläpfel 40, Falläpiel 10, Tafelbirnen 35, Fallbirnen 5, Kirschen saure 15. Waldbeeren, Liter 40. Stachelbeeren 20, Johannisbeeren 15, Mirabellen 20, Reineklauden 20. Pflaumen 10—15, Pfirsiche 25—40, Aprikosen 30, Kartoffeln, Zentner 750, Kopfsalat 4, Endivien 13, Blumenkohl 40—50, Cgrot= ten 5, Zwiebeln 15, Gurken, große 15—20, Einmachgurken 100 Stück 80, Sellärie 10, Breitlauch 5, Strauchbohnen 10, Stangenbohnen 20, Wirsing 15, Weißkohl 8, Möhren 10, Tomaten 15, Kohlrabi 4, Rotkohl 15, Mangold 5, Erbsen 25. Kölner Schlachtviehmarkt g 5, Köln, 6. Aus. Bericht der Rotierungskommission für 50 kg Lebendgewicht. Ochsen, vollfleischige, ausgemästete, höchst. Schlachtwerts. a) jüngerc 36—38, b) ältere 35—36; sonstige vollfleischige 32—35, fleischige 28—31, gering genährte 24—27. Bullen: jüngere vollfleischige höchst. Schlachtwerts 32—34, sonstige vollfleischige oder ausgemästete 28—30, fleischige 22—27. Kühe; jüngere vollfleischige höchsten Schlachtwerts 33—35, sonstige vollfl. oder ausgemästete 29—32 fleischige 24—28, gering genährte 17—23. Färser(Kalbinnen): vollfleischige, ausgemästete höchsten Sch’, hiwerts 33—36. vollfleischige 28—32, fleischige 23—27. Fresser: mäßig genährtes Jungvieh 21—23. Kälber: Sonderklasse: Doppellender bester Mast 60 bis 72 beste Mast= und Saugkälber 42—46 mittlere Mast= und Saugkälber 36—41, geringere Saugkälber 28 bis 35. geringe Kälber 22—27. Lämmer, Hammel und Schafe: Weidemasthammel 38 bis 40, mittlere Mastlämmer und ältere Mastbammel 28—35. Schweine: fette Speckschweine über 300 Pid. Lebendgewicht 50—52, vollfleischige Schweine über 300 Pfd. Lebendgewicht 47—51, vollfleischige Schweine von ca. 240 bis 300 Pid Lehendgewicht 46—52, vollfl. Schweine von ca. 200—240 Pfd Lebendgewicht 44—52 vollfl. Schweine von ca. 160—200 Pfd. Lebendgewicht 40—50; fette Specksauen 44—47, andere Sauen 40—43. Auftrieb: Rinder 1411, Ochsen 315, darunter Weidetiere 58 Bullen 155, darunter Weidetiere 43, Kühe 774, darunter Weidetiere 167. Färsen(Kalbinnen) 137, darunter Weidetiere 53, Fresser 29, darunter Weidetiere 11. Kälber 1496. Schase, Lämmer und Hammel 71. Schweine 6185. Bei Rindern Kälbern, Hammel und Schafe ziemlich belebt. Schweine mäßig. Devisenkurse Fskosteten In Reichsmark Neichsbank-Dishont: 4% Lomber-Zinstub: Sai# Wieder Weltrekord Kunstreigenmannschaft des Radtouristen=Vereins 1898 sewiß nicht einen Scherz erlauben, um ihren Sieg mu Heute Bearo Honl=30d ihren deutschen Meisertiel verteidigen mußz Bong ue u dauen sedch auf unere Streiter aus Soil. d. Aagast. Die amerlanlichen Leichtaltsleten Mizatcheite adren die eiunzigr. Vertrater durs Gaus) Piuncheru iu. äice iden Lampstsäten, lsetz, pohi zu fühlen. Von Tag zu geht die Reise los. Eine ganze Reihe Schlachtenbumm,seonn eben dech noch nu einem auten und beiten Blat m.pert sich ihre Leistungsfähigkeit, und die besten Weltrekorde sind nicht mehr vor ihnen sicher. Am ersten Tag des großen Osloer Sportfestes stieß Jack Torrance die Kugel 17,.40 Meter weit— eine kaum glaubhafte Leistung—, am zweiten Tag war es Beard, der Zweite des letzten olympischen 110= Meter=Hürdenlaufs, der die Menge begeisterte. Beard konnte seinen erst am 26. Juli in Stockholm mit 14,3 Sek. aufgestellten Rekord auf 14,2 Sek. verbessern, eine Zeit, die schwerlich noch auf dieser schwierigsten Hindernisstrecke zu unterbieten ist. Außerdem lief Ben Eastman über 500 Meter:02 Min.! Das war genau die Weltrekordzeit, die er in Stockholm erzielt hatte. Vereinsführer=Versammlung des Kreises Bonn im Deutschen Radfahrer=Verband Im Beisein von Radfahrergauführer Friß Thomas (Köln) fand im„Berliner Hof“ eine VereinsführerVersammlung des Deutschen Radfahrer=Verbandes Kreis Bonn statt, die unter der Leitung des neuernannwomit die Testung ihrem ten Kreisführers S. Bannes stand. Ersteulich war #„ die Festung ihrem das Ergebnis von einigen Bargeldspenden für die Am selben Tage fielen auch Kunstreigenmannschaft des Radtouristen=Vereins 1898, die ja am Donnerstag nach Leipzig zu den Nadweltmeisterschaften fährt, um dort an den deutschen Saalradsportmeisterschaften teilzunehmen und dabei ihren deutschen Meistertitel im Sechser=Kunstreigen zu verteidigen. Aus der Vereinsführertagung wurden nicht weniger wie 72 Mark für die Reisekasse der Kessenicher gespendet. Eaamussos 2####“:#nd verantwortlich fhr Poltik ons E. Schwippert: verantwortlich für den übrigen redaktionellen Tell Hugo Rudolpb. Bona. Anzeigenpreis für die Millimeterzelle 148 ga breit): Grundprete ese.“ zleige einssns 10 Pig, wortanseigen deig.... 10 um Bohe) le Wont 3 Pra. Uebersch 1e Wort 3 Pfg., Ueberschriftswort 5 Pia Reklemen(70 #0 Pig. Verantwortlich für den Anzeisenten: Paul Glesea ung Lanch gisn. Ba 9150 Prg 246) 351,..Z.(Goder. berger Volks-Zig.) 1520. Druck Köllen-Verlag Bonn. Die Vereinigten Radsportfreunde tagten Die„Vereinigten Radsportfreunde 1924 Bonn“ tagten in ihrem Vereinslokal„Adolfshof“ unter ihrem neugewählten Vereinsführer Robert Fröhlich, der auch den bisherigen Vereinsführer und jetzigen Kreisführer S. Pannes begrüßen konnte. Radtouristen Vonn=Süd bei den Deutschen Saleasotmelterschasten an am Samstag finden in Leipzig im Rahmen der diesjährigen Radweltmeisterschaften die deu'schen Saalradsportmeisterschaften statt, bei der Gelegenheit die gept die, Reise, loz. Eine ganze Reihe Schlachtenbummler werden die sympathischen sechs Kessenicher Kunstfahrer nach Leipzig begleiten. Die Fahrt nach Leipzig erfolgt in eineinhalbtägiger Hinreise über Kassel, Nordhausen, Halle, während die Rückjahrt erst am Montag ab Leipzig über eine südlichere Route über Weimar, Erfurt, Fulda zurückgehen soll. Hoffen wir, daß die Mannschaft in Leipzig würdig die Farben der Vaterstandt Bonn vertreten wird, wie sie das im letzten Jahrzehnt bei den jeweiligen Meisterschaften immer tat. Die diesmalige Konkurrenz ist außerordentlich groß. Nicht weniger wie weitere acht namhafte Konkurrenten nennt die Teilnehmerliste für die Kessenicher Radtouristen. Es sind die ebenfalls erprobten Kunstfahrermannschaften des Radfahrer=Vereins„Möve“ Britz bei Berlin; des Radfahrer=Vereins „Flottweg“ Kassel; des Radfahrer=Vereins„Vorwärts“ des Radjahrer=Vereins Leipziger„Diana“; des Rad=Clubs Leipzig=West; des Radfahrer=Vereins„Heiter=weiter“, Hormersdorf bei Leipzig; des RadfahrerVereins„Hawa=Göricke“ Hannover und des RadjahrerVereins„Schwalbe“ Eilendorf bei Aachen. Es kommt dieses Mal in Bezug auf die neuen Wettfahr= und Wertungsbestimmungen des Deutschen Radfahrer=Verbandes sehr auf die genaue Ausführung des Kunstreigens an. Und wenn uns hierbei unsere Ansichten nicht trügen, so kann man nach dem bei den Trainingsstunden Gesehenen bestätigen, daß die Kessenicher einen tadellosen Reigen„stehen“ haben, der sich in Leipzig getrost sehen lassen kann. In wochenlangen Proben haben die sechs Mannen von Bonn=Süd: Max Sodoge, Willi Klein, Willi Sodoge, Ferdinand Jülich, Joseph Klein und Otto Holt unter der Leitung ihres Fahrwartes Max Sodoge einem eifrigsten Training obgelegen u. unermüdlich geprobt Vereinsführer Peter Sodoge organisierte unterdessen mit seinen Freunden die Fahrt nach Leipzig. Jetzt kommt noch ein sogenannter Schlußgalopp oder besser gesagt eine Generalprobe im Trainingslokal und dann werden die Kunstfahrräder einer genauen Untersuchung und Reinigung unterzogen, worauf sie verpackt werden, um mit auf die große Reise zu gehen. Hoffen wir, daß e: den Kessenichern gelingt, in Leipzig wiederum einen deutschen Meistertitel nach Bonn zu entführen. Man geht aber nicht fehl in der Annahme, daß man erst die Wettbewerbe abwarten muß, um dies feststellen zu können; denn unter den restlichen acht Bewerbern stecken ebenfalls routinierte Kunstfahrertalente und erfolgreiche Reigenmannschaften, die sich starten Konturenz nicht zum Siege na. dann eben doch noch zu einem guten und besten Plaz in der Reihenfolge der Platzierten. Aber auch unsere Jungens aus Bonn=Süd werden alles aus sich hergeben. Sie wissen nur zu gut, daß mit ihrem diesmaligen Erfolg nicht nur das Interesse des Vereins auf dem Spiel steht. Nein, die gesamte„Hochburg Bonn“ steht und fällt mit den Erfolgen der Kessenicher Radtouristen. Die Leichtathleten des BXs. in Diez=Lahn Bei den am Sonntag stattgefundenen Oranien=Kampfspielen in Diez starteten auch einige Bonner Leichtathleten, und konnten gute Erfolge erzielen. Frl. Nelles und Frl. Pastors, die seit einiger Zeit nicht mehr dem Bonner Turnverein und der DT angebören, für einen DSB=Verein aber noch nicht starten dürfen, beteiligten sich außer Konkurrenz an den Wettkämpfen und belegten in allen Wettbewerben die ersten Plätze, obwohl starke Konkurrenz aus Wiesbaden und Gießen usw. am Start war. Frl. Pastors gewann das Speerwerfen mit 38 m 94 vor Frl. Nelles, die 31 m 20 erreichte, und das Kugelstoßen mit 10 m 02 ebenfalls vor Frl. Nelles mit 9 m 81. Auch im Hochsprung belegte Frl. Pastors den 1. Platz mit 1 m 35, Frl. Seehaus wurde hier 3. mit 1 m 30. In den Laufwettbewerben stellte Frl. Nelles ihr Können unter Beweis, indem sie den 100 m Lauf und den 200 m Lauf in 13,1 bezw. 28.4 Sek. gewann, im 100 m Lauf allerdings im toten Rennen. Das Kugelstoßen der Senioren gewann Maus mit 12 m 89, im Weitsprung wurde Nittinger mit 1 cm geschlagen Dritter mit 6 m 60 hinter dem Rheinbezirksmeister Unverzagt Trier, der erst im sechsten Sprung 6,61 m erreichte. Knobloch, der körperlich nicht ganz auf der Höhe war, wurde im 5000 m Lauf zweiter hinter dem 4. Sieger von den Deutschen Meisterschaften Haag, Darmstadt. Nußbaum belegte im 1000 m Lauf den 5. Platz in mäßiger Zeit. Den 400 m Lauf gewann Kopp, Wiesbaden, der auf den Deutschen Kampfspielen 2. Sieger im 400 m Hürdenlauf wurde, sicher vor Wenz, der die gute Zeit von 54.2 Sek. erreichte, während der Sieger 53.6 Sek. benötigte. In der 4mal 100 m Staffel der Damen erkämpfte die Bonner Staffel einen klaren Sieg in 55,1 und einen schönen Wanderpreis. In Anbetracht der schlechten Bahnverhältnisse und der außerordentlich starken Konkurrenz sind die Erfolge als gut zu bezeichnen. Nr. 179 Dienstag, den 7. August 1934 Curaerioinschiug Siaa in neuer dietor zen Große deutsche Erfolge bei der Schweizer Vergprüfung Das Internationale Klausenpaßrennen um den Groben Bergpreis der Schweiz wurde am Sonntag zum zehnten Male ausgetragen und endete mit großartigen Erfolgen deutscher Fahrer und deutscher Erzeugnisse., Den Vogel schoß heute Rudolf Caracciola ab, der auf Mercedes Benz mit der Zeit von 15:22,2 Minuten und einem Stundenmittel von 83,930 km einen neuen Klausenrekord schaffen konnte. Caracciola verbesserte seine im Jahre 1932 auf Alfa Romeo aufgestellte Bestleistung von 15:50(81.450) um fast eine halbe Minute und bewies damit, daß die früheren Elitefabrikate auch auf den Bergstrecken sind. Unterstrichen wurde dieser deutsche Sieg noch durch den zweiten Platz Hans Stucks der auf Auto=Union mit 15:25.4 Minuten nur um Sekunden geschlagen blieb. Die Wetterverhältnisse waren nicht sehr gut. Der heftige Regen, der in der Nacht niedergeströmt war, hielt auch noch am Sonntag an. Erst kurz vor dem Start setzte der Regen aus, aber die Motorfahrer mußten noch durch einen starken Nebel die Strecke hinaufrasen, und erst als die Rennwagen losdonnerten, war die Sicht frei. Die Leistungen der Teilnehmer sind unter diesen Verhältnissen noch höher einzuschätzen und besondere Anerkennung verdienen natürlich hier die Motorradfahrer, die vom Start in Linthal die scharsen Kurven und Kehren der 21.5 km langen Strecke trotz des in Sicht versprechenden Nebelschwadens mit imvonierender Sicherheit zum 1937 m hoch gelegenen Ziel am Klausenvaß hinaufbrausten und dabei ohne jede Schwierigkeiten die 1273 m betragende Höhendifferenz bewältigten. Auf seiner 250=ccm=DKW=Maschine fuhr Walfried Winkler in seiner Klasse einen schönen Sieg vor seinem Bruder und Markengenossen Hans Winkler heraus. Auf DKW belegte Rosemeyer in der Halbliterklasse hinter dem siegreichen Schweizer Hänni einen schönen zweiten Platz. Toni Bauhofer kam in der 750=ccm=Klasse durch einen Sturz nach aussichtsreicher Fahrt um seine Aussichten. So behauptete NSl durch den Wiener Runtsch und den Erkelenzer Rüttchen die Svitze Bei den Seitenwagen fuhr der Leipziger F. Müller(Motosaccoche) in der 350er=Klasse sogar einen neuen Klassenrekord heraus. Im Rennen der Sportwagen waren die deutschen Farben zu schwach vertreten, um erfolgreich der großen Konkurrenz entgegentreten zu können. Umso wirkungsvoller griffen die Deutschen in der Rennwagenklasse in die Ereignisse ein. Günther Burggaller(Austin) mußte zwar in der kleinsten Klasse den in Rekordzeit siegenden Engländer Hamilton(MG) den Sieg überlassen, während Simons in der 1½=Liter=Klasse mit seinem Bugatti auf der den Urnerboden durchschneidenden Geraden liegen blieb. Einen sehr überlegenen Sieg fuhr der Münchener Steinweg(Bugatti) in der=Liter=Klasse veraus. Mit größter Spannung erwarteten jedoch die Zuschauer. die trotz dem schlechten Wetters sich zahlreich eingefunden hatten, den Zweikampf der deutschen Meisterfahrer Rudolf Caracciola und Hans Stuck. Diesmal schoß Caracciola auf Mercedes Benz den Vogel ab. Ergebnisse. Solo=Motorräder bis 175 ccm: 1. M. BourquinSchweiz(Allegro) 25:54,4 Min.(49.8 Stdk.), bis 250 ccm: 1. Walfried Winkler=Chemnitz(DKW) 18:54(68,3 Stdlm.), bis 350 ccm: 1. R. Lachy=Schweiz(Motosacoche) 18:18,6(70,430), bis 500 ccm: 1. Hänni=Schweiz(Motosacoche) 17:02,8(75.630 Stdkm.), bis 750 ccm: 1. A. Bizzozero=Schweiz(Douglas) 17:45,6(72.670). Seitenwagen=Maschinen, bis 350 ccm: 1. Müller=Leiv= zig(Motosacoche) 22:09 4(58.280 Stdlm. neuer Klassenrekord). bis 600 ccm; 1. H. Stärkle=Schweiz(RSU) 19:19(66,7). bis 1000 ccm: 1. R. Amort=Avignon(Bernadet=Jap) 19:13(67,1). Sport=Wagen, bis 1100 ccm: 1. Beccaria=Genua (Fiat) 21:12.6(60.), bis 1500 ccm: 1. Graf LiraniMailand(Maserati) 18:05,5(71,3 Stdlm. neuer Klassenrekord), bis 2000 ccm: 1. Ney=Schweis(Bugatti) 18:20.2 (69,1), bis 3000 ccm: 1. Balestrero=Genua(lfa=Romeo) (69.), bis 3000 ccm: 1. Balestrero=Genua(Alfa=Romeo) 17:07,7(75,2 Stdlm), über 3000 ccm: 1. G. StazzaComo(Lancia) 18:44(86,850). Renn=Wagen, bis 1100 ccm: 1. Hamilion=England (MG.=Magnette) 17:53,6(72,150 Stdlm.= Klassenrekord), bis 1500 ccm: 1. Soyka=Brünn(Bugatti) 17:54,2(72,01), bis 2000 ccm: 1. Steinweg=München(Bugatti) 17:02,6 (75,6), über 2000 ccm: 1. R. Caracciola=Berlin(Mercedes=Benz) 15:22,4(83,930 Stdlm. neuer absoluter Strekkenrekord, Tagesbestzeit), 2. Hans Stuck=Berlin(AutoUnion) 15:25,4(83,580), 3. Whitney Straight= USA (Maserati) 16:20,6, 4. H. Rüsch=Zürich(Maserati) 16:55,8, 5. L. Penati=Turin(Alsa Romeo) 17:46,6 Min. nicht in Deutschland Dusika Zinkosski und Weißmüller die neuen Landesmeister im Radsport. Wie verlautet, hat Oesterreichs Sportfühter Fürst Starhemberg seine vor einiger Zeit gegebene Starterlaubnis österreichischer Sportleute bei den großen internationalen Veranstaltungen in Deutschland zurückgezogen. Bei den Europa=Schwimmeisterschaften in Magdeburg und bei den Radweltmeisterschaften in Leipzig werden also die Oesterreicher nicht vertreten sein. * Bei den am Sonntag ausgetragenen Radmeisterschaften verteidigte Dusika seinen Titel in der Fliegermeisterschaft über 1000 m mit Erfolg und siegte auch im Zweisitzerfahren mit Schaffer als Partner. Meister über 25 km wurde Zinkofski in 38:45,4 Min. Die Stehermeisterschaft entschied der Berufsfahrer Weißmeyer über 50 km in neuer Rekordzeit von 49:08,2 für sich. Deutsche Tennis=Meisterschaften Der zweite Tagin Hamburg. Auch der zweite Tag der Internationalen TennisMeisterschaften von Deutschland hatte etwas unter der ungünstigen Witterung zu leiden. Auf den Plätzen am Rothenbaum hatten sich aber trotzdem zahlreiche Zuschauer eingefunden die aber wiederum von den Leistungen der deutschen Nachwuchsspieler stark enttäuscht wurden. Wie schon am Vortage, so schied auch am Sonntag einer nach dem anderen von den Nachwuchsleuten im Herreneinzel aus. Teilweise war die Deklassizrung geradezu beschämend. In dieser Beziehung sind besonders die Niederlogen von Werner Menzel und Gustav Jänecke anzuführen. Werner Menzel ließ sich von dem jungen Engländer Tinkler:6,:6,:6 ausschalten, und Jänecke wurde von Tucken nicht weniger beschämend mit:6, :6,:6 geschlagen. Zu allem Ueberfluß konnte auch der Kölner Davispokalspieler Nournen in der zweiten Runde an dem gewiß nicht überragenden Italiener Sertorio nicht vorbeikommen. Sertorio gewann 10:8 zwar gegen den •4,:7,.5. Gottfried von Cramm Südslawen Puncec einen Satz ab siegte aber doch schkieß. lich sicher mit:4,:7,:1,:2. In der oberen Hälfte des Herreneinzels stehen nur mehr Gottfried von Cramm und Dr. Dessart, in der unteren Hälfte haben sich Heukel II. und Gottschewsky gehalten. Bei den Damen gab es keine überraschenden Ergebnisse. Am Sonntag wurde das Einzel in Angriff genommen. Cilly Außem, die in der ersten Runde Rast hatte, schlug Frl. Hein mühelos:2,:1. Frau KrahwinkelSperling blieb über Frl. Trede:2,:2 erfolgreich. Bei den Damen ist die erste Runde durchgespielt, auch## zweite wurde mit wenigen Ausnahmen erledigt. Um den Davispokal 1935 In der Ausscheidungsrunde zum Davisvokalwettbewerb 1935 wurden am Sonntag wieder zwei Treffen beendet. In Scheveningen siegte Holland mit:1 über Monaco, während in Budapest Ungarn mit:2 über Norwegen erfolgreich blieb. Der eehne Eng auf der dchon Ein glanzvoller Abschluß. Mit einem großen Flugtage. dessen Gesamtstreckensumme diejenige der bisherigen Wettbewerbstage übertrifft, fand der 15. Rhönsegelflugwettbewerb einen glänzenden Abschluß. Wieder waren große Zuschauermassen Zeugen eines unentwegten Wettbewerbsbetriebes mit herrlichen Flugbildern. In Anwesenheit des Führers des Deutschen Luftsportverbandes. Commodore Loerzer, setzte der Flugbetrieb an zwei Startplätzen um 11 Uhr ein. In Ketten= und Alleinflügen ging die Mehrzahl der Wettbewerbsteilnehmer, die nach den beiden Vortagen wieder vollzählig am Start erscheinen konnten, nach schönem Höhengewinn sofort zu Ueberlandflügen über die in der bis jetzt vorliegenden Endsumme eine Gesamtstrecke von 2200 km zeitigten. Insgesamt wurden 34 Strekkenflüge ausgeführt, darunter 22 Flüge bis zu 50 km. Die Nachwuchspiloten waren hieran stark beteiligt. Aber auch eine Reihe der Jungsegelflieger Tonische Wenstiele in Tonden Vier Leichtathletik=Rekorde am ersten Tag Der allbritische Sport hat am zweiten Male alle seine besten Athleten zu den„Empire=Games“, den Spielen des britischen Weltreiches, geladen, die diesmal im Londoner White City=Stadium am Samstagnachmittag mit den leichtathletischen Wettbewerben ihren Anfang nahmen. Die Vertreter aus 14 englischen Dominien, darunter zahlreiche weltbekannte Athleten aus England. Kanada, Südafrika und Australien waren fast ebenso stark vertreten, wie 1932 in Kanada. Die nach olymvischem Muster aufgezogene Veranstaltung wurde mit einem feierlichen Akt durch den Lordmajor von London eröffnet. Der bekannte englische Wurfathlet Howland sprach den olymvischen Eid, und dann begannen die Wettkämpfe der Leichtatbleten im White City=Stadium, wo auch die Schwimmer ihre Meisterschaften austragen. In Wembley sind die Boxer und Ringer tätig, in Manchester die Radfuhrer. Schon am ersten Tage warteten die Leichtathleten mit vier neuen britischen Rekorden auf. Eine hervorragende Leistung erzielte der Australier Metcale im Dreisprung, da er mit 15.62“ eter nur 10 cm hinter dem Weltrekord des Javaners Rambu zurückblied.— Die übrigen drei Rekorde ents#elen auf die Frauen. Die Südafrikanerin Clark kam im Hochsorung mit.596 Meter dem Weltiekord sehr nahe, und im 80=Meter=Hürdenlauf stellte Miß Grenn(London) schon im Vorlauf den Rekord auf 119 Sek. Kanadas Damen verbesserten die britische Höchstleistung in der=mal=220=Vards=Staffel auf:14.4 Min. Die Ergebnisse der weiteren Entscheidungen standen auf keiner besonderen Höhe. Die 3 Meilen gewann Beavers=England in 14:32.6 Min. und für 440 Bards Hürden benötigte Hunter=Schottland 55,2 Sek. und im 100=Vards=Laufen siegte Sweensy=England in nur 10 Sekunden. Der bekonnte südafrikanische Kugelstoßer Hart warf den Diskus nur 41.42 Meter. und auch im Sveerwersen der Frauen blieb Miß Lunn=England mit 32.20 Meter weit hinter der internationalen Leistungsgrenze zurück. wartete mit Glanzleistungen auf. so der Wärttembergeg Siegfried Holzbauer=Stuttgart, der mit dem„Musterle“, 52 km bis nach Suhl zurücklegte und damit die letzte Bedingung zum Leistungsabzeichen erflog. Zugleich ist er mit 18 Jahren der jüngste Träger dieses Abzeichens. Der Bremer Carius flog auf der „Günther Groenhoff“ 70 km und landete, wie auch der Darmstädter Fischer, der 75 km mit seinem„Windspiel“ zurücklegte, in der Nähe von Koburg. Bauer=Suttgart auf„Fledermaus“ flog 61 im bis nach Walden, und Pernthaler 95 km bis in die Nähe von Kulmboch. Der Berliner Philipp auf„Klettermaxe" verbesserve seine Gesamtstreckensumme erneut durch einen 1125=km=Flug. Hahn=Gelsenkirchen legte erstmalig mit einem Fluge von 118 km bis Langenbach einen größeren Ueberlandflug zurück. Unter den Streckenfliegern mit größeren Entfernungen befindet sich auch wieder Utech=Darmstadt mit 147 km bis Bayreuth und Wiegmeyer=Darmstadt, der auf dem Flugplatz Hof in Bayern landete und damit 140 km zurücklegte. Die überragendste Leistung vollbrachte aber der Mannheimer Pilot Ludwig Hofmann, der einen dritten Flug über die deutsche Reichsarenze und einen zweiten Flug nach der Tschechoslowakei ausführte. Hoffmann landete in der Nähe von Marienbad und bewältigte eine Strecke von 190 Kilometer. Große Beachtung sand der eesie Start des schwanzlosen Segelflugzeuges der Gebrüder sorten=Bonn, deren Neukonstruktion vorzügliche Flugeigenschaften bewies. Die heute ausgeführten Starts werden die Zahl 100 erreichen. Sämtliche Machinen flogen anläßlich des Ablebens des Herrn Reichspräsidenten von Hindenburg mit schwarzen Trauerflor an den Tragflächen. Punkt 18.30 Uhr verkündete die Sirene des Fliegerlagers Wasserkuppe den Schluß des Jubiläumswettbewerbs und der größten Segelflugveranstaltung der Welt. 18 Ballone beim Gordon=BennettRennen Weltrekord im Kugelstoßen: .40 Wirter! Die Amerikaner in#olo. Das große internationale Sportsest in Oslo brachte am S itag mit dem neuen Weltrekord des Amerikaners Jack Torrance im Kugelstoßen eine ganze überragende Leistung. Der Amerikaner stieß die Kugel 17.40 Meter weit, womit er seinen(bisher illerdings noch nicht anerkannten) Weltrekord von 16.80 Meter ganz beträchtlich überbot. Gegen diese phantastische Weite nimmt sich der Wurf von John Lymen mit 15.80 Meter recht bescheiden aus. Auch in den übrigen Wettbewerben waren die Ameeikaner nicht zu schlagen. Elen Harding durchlief die 400==Hürden in 52 Sek. Der als Zweiter einkommende, Albrechisson(Norwegen) schaffte mit 54 Sek. noch einen neuen norwegischen Landesrekord. Ben Eastmann gewann die 800 m in:53.4, Bonthron die 1000 m in:29 Min., Pacook den Weitsorung mit 7,44 m. und der Neger Johnson den Hochsprung mit 1,93 m. Schließlich sicherten sich die Yankees auch noch den Sieg in der 4= mal=100==Staffel in 42 Sek. vor Norwegen mit 43,9 Sekunden. HruntsurierVrrgnnn Spannende Kämpfe am zweiten Tag Die Rennen des zweiten Tages der Frankfurte Regatta wurden bei wesentlich besserem Wetter aus am Samstag und bei leichtem Gegenwind ausgefahren. Der Besuch war gleichfalls besser, leider gab es aber zahlreiche Abmeldungen, sodaß einige Rennen in Alleingängen entschieden wurden. Im Ersten Vierer gewann der Mainzer NV nach hartem Kampfe gegen die Limburger Rudergesellschaft. Im Ersten Vierer ohne Steuermann lag nur eine Meldung vor, hier ging noch der Bremer NV., der am ersten Tage den Zweiten Vierer„ohne“ gewonnen hatte, an den Start. Die Norddeutschen fuhren ein seines Rennen und verwiesen die Frankfurter Germania auf den zweiten Platz. Im Junior=Einer holte sich der Berliner Fütb nach seinem guten Abschneiden vom Samstag einen weiteren Sieg. Im Einer lag der Frankfurter Paul bald nach Beginn hinter dem Mainzer Hoffmann. Paul gab dann mehrjach auf. ruderte wieder weiter und streckte kurz vor dem Ziel endgültig die Waffen. Im Ersten Achter gab es eine Wiederholung des Samstagsrennens zwischen Mainzer NB und Frankfurter RV, das diesmal die Mainzer gewannen. Bib 1500 m führte Frankjurt, dann holte Mainz auf und gewann mit einer Länge. Der Bremer NV holte sich im Zweiten Achter einen zweiten Sieg. Die Ergebnisse: Leichtgewichts=Jungmann=Vierer: 1. Mannheimer RC :04 im Alleingang, Germania Frankfurt zurückgezogen; Beschränkter Vierer: 1 Oisenbacher Ruder= u. SchwimmVerein•494: 2 Frankfurter Ruder=Club:03; 3. Miltenberger RC.:32, Erster Vierer: 1. Mainzer RV nicht gezeitet: 2 Limburger RC. Jungmann=Einer: 1. Füth(Vikt. Berlin):37.8; 2. Bartsch(Undine Saarbrücken):26. Junior=Vierer: Der Preis wird Germania Fronkfurt zugesprochen, Allianz Berlin u. Bayern Würzburg nicht am Start. Zweiter Vierer: 1. Saar Saarbrücken•49.2; Oifenbacher RV aufgegeben. Deitter Vierer: 1 Mainz=Kasieler RG:42,6; 2. Frankiurter Ruder=Verein:58.4; 3 Renngemeinschaft Gießen:00.3. Erster Vierer ohne: 1. Bremer RB:29.4; 2. Germania Frankfurt:36 Jungmann=Achter: 1. Offenbacher R. u. S. V.:42, 2. R6 Frankfurt=Fechenheim:50.6, Ermunterungs=Vierer: 1. Renngemeinsch. Gießen:35.1, 2. RG Speyer:39.7; 3 Frankfurter RV 1865:45.5. Einer: 1. Hoffmann=Mainzer RV:42.6; Paul aufgegeden. Zweiter Achter: 1. Bremer RV:39.8; 2. Frankfurter RG Germania:455. Limburger RC aufgegeben Erster Achter: 1. Mainzer RV:28.6; 2. Frankfurter RV :33.4, Schluß=Achter: 1. Mannheimer RC:55.8; 2. Frankfurter Undine:00.2: 3. Frankfurter RC:02. Die Meldeliste für das diesjährige Gordon BennettBallonrennen ist jetzt geschlossen worden. An der Wettjahrt, die am 23. September in Warschau gestartet wird, nehmen sieben Nationen mit insgesamt 18 Ballonen teil. Polen. der Sieger des letzten Jahres und diesmalige Ausrichter, ferner Deutschland, Frankreich. die Schweiz und USA starten mit je drei Ballonen, Belgien mit zwei und Italien mit einem Fahrzeug. Für Deutschland starten: Ballon Deutschland(Götze Vogel=Düsseldorf), Ballon Wilhelm von Ovel(Dr. Zimmer=Hamburg, Beku(Darmstadt), Ballon Stadt Essen II(Dr. Kaulen. Pröbsting=Essen) Fußballspiele kamen am Wochenende im Hochschwarz= wald zum Austrag In Villingen unterlag der einheimische FE Os dem württembergischen Gaumeister Union Böckingen mit:4(•), die Böckinger wurden dann im zweiten Spiele von dem badischen Gaumeister Waldhof mit:1(:0) geschlagen. Die Sppa Schramberg verlor gegen den Freiburger Fußball=Club mit:7(:1) Der deutsche Handballmeister, Polizei Darmstadt, hat den Weggang seines ausgezeichneten Torhüters Kipfers zu verzeichnen, der infolge Berufswechsels aus der Mannschaft ausscheidet. Für welchen Verein des Gaues 13 Kipfer künftig spielt, steht noch nicht fest. Das Straßenrennen„Rund um Stuttgart“ über 150 lm gewann der Stuttgarter Stütz in:25:50 Stunden vor dem Schweiniurter Heller und den Stuttgartern Kiedaich. Koch. Lähr und Deck Die Schwimmwettkämpfe bei den Britischen Weltspielen begannen am Samstag in dem neu erbauten Riesenbad in Wemblev bei London. Am ersten Tage siel nur eine Entscheidung im Turmsoringen der Frauen. Die Engländerin Mac Ready siegte klar überlegen mit 30.74 Punkten vor der Australierin Thompson mit 27,60 und ihrer engeren Landsmännin Consens mit 27.36 Punkten. In einem der Vorlause zum 200=PardsBrustschwimmen stellte die Weltrekordinhaberin über die 100=Bardsstrecke, Claire Dennis=Australien, mit:522 Min. einen neuen britischen Rekord auf Terol srcne BIG RESNE sind dal Reste von Kleiderstoffen, Seide, Waschstoffen, Gardinen, Läuferstoffen, Spitzen, Bändern u. vieles andere mehr! 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