Prüm. Dieses Blatt erscheint wöchentlich zwei Mal: Sonntags und Donnerstags. Anzeigen per Zeile 1 Sgr. S 1865. Der Abonnements=Preis beträgt vierteljährl. 12½ Sgr. und durch die Post bezogen 15 Sgr. für die Kreise Prüm, Bitburg, Daun und den ehemaligen kreis St. Vith. Nro. 42. Donnerstag, den 25. Mai. Fünfundzwanzigster Jahrgang. Amtliches. Schleswig-Holstein und Preußen. Die Regierung hat dem Landtage so eben die Rechnung über die Kosten des letzten Krieges und damit zugleich eine Denkschrift über den bisherigen Verlauf der Schleswig=Holstein'schen Angelegenheit und über Preußens jetzige Stellung zu verselben vorgelegt. In dieser Schrift wird zuerst dargelegt, warum die Regierung es von vorn herein für zweckmäßig gehalten, die Sache in Gemeinschaft mit Oesterreich anzugreifen, nicht, wie das Abgeordnetenhaus verlangte, mit dem deutschen Bunde ohne Uebereinstimmung Oesterreichs und jediglich zu Gunsten des Erbprinzen von Augustenburg, dessen Recht nicht nachgewiesen war. Hätte Preußen diesen Weg betreten, so lag die Gefahr nabe, daß alle auswärtigen Mächte sich mit Oesterreich gegen uns vereinigen. Unsere Regierung war entschlossen, zu Gunsten der deutschen Sache das Aeußerste zu erlangen, was nach den gesammten politischen Verhältnissen erreichbar schien, ohne aber einen Bruch mit ganz Europa berbeizuführen; sie trat deßhalb in ein freies und vertrauensvolles Einverständniß mit Oesterreich über den einzuschlagenden Weg. Nachdem der Versuch, den deutschen Bund an dem gemeinsamen Vorgehen zu betheiligen, gescheitert war, nahmen Preußen und Oesterreich die Sache selbstständig in die Hand. Das Haus der Abgeordneten versagte seine Mitwirtung zu dem Vorgeben der Regierung und erklärte auf den Antrag der Abgeordneten Schultze und v. Carlowitz; in Erwägung, daß die Preußisch=Oesterreichische Politik kein anderes Ergebniß haben könne, als die Herzogthümer abermals Dänemark zu überliefern und daß die angedrohte Vergewaltigung den wohlberechtigten Widerstand der übrigen Deutschen Staaten und damit den Bürgerkrieg in Deutschland herausfordern— mit allen ihm zu Gebote stehenden gesetzlichen Mitteln dieser Politik entgegentreten zu wollen, Die Regierung konnte dennoch nicht schwanken, auszuführen, was sie für recht und nothwendig erkannt hatte, war sich der Pflicht bewußt, für Deutschlands nationale Interessen einzustehen, sie hielt es zumal für eine Ehrenpflicht Preußens, die in den Jahren 1848 und 1849 erfolglos unternommene Aufgabe für Schleswig=Hosstein nunmehr kräftig durchzuführen. Der glückliche und erfolgreiche Verlauf des Krieges ist bekannt. Das Gegentheil von dem, was das Haus der Abgeordneten besorgt und verkündet hatte, trat ein. Am 30. Oktober wurde der Wiener Friede unterzeichnet: Preußen und Oesterreich verblieben durch das Recht der Eroberung im Besitze der Herzogthümer und der König von Dänemark trat alle seine Rechte auf Schleswig, Holstein und Lauenburg ausdrücklich an den König von Preußen und den Kaiser von Oesterreich ab. Indem es sich nunmehr weiter darum handelte, eine feste Ordnung der Dinge in den Herzogthümern herbeizuführen, behielt die Preußische Regierung einestheils diejenigen Zwecke fest im Auge, die sie mit den Waffen verfolgt hatte: Befestigung des Friedens durch einen gerechten und haltbaren Zustand, dauernden Schutz der Herzogtbümer gegen eine Wiederkehr fremder Bedrückung und Sicherung Deutschlands in seinen Nordmarken. Die Regierung aber hatte zweitens die Pflicht, das Preußische Interesse zu wahren in seinem ganzen Umfange, soweit es mit dem Deutschen zusammenfällt, und sofern es durch die besonderen Verhältnisse des Preußischen Staates und durch unsere Eigenschaft als kriegführender Theil bestimmt wird. Die Gerechtigkeit gegen alle diejenigen, welche Ansprüche an die Herzogthümer zu haben glauben und gegen Preußen, welches Blut und Schätze geopfert hatte, gebot eine gründliche Prüfung der Augustenburgischen, der Oldenburgischen und der Brandenburgischen Erbrechte. (Schluß folgt.) Bekanntmachung. Häufig kommt der Fall vor, und mit dem täglich mehr erleichterten Verkebre immer häufiger, daß Funde von Münzen und anderen antiquarisch der Erhaltung werthen Gegenstände gleich bei ihrer Auffindung zerstreut oder an die nächsten Unterhändler verkauf twerden, um dann nicht selten, wenn die Hoffnung auf größern Gewinn getäuscht ward, oder die Furcht, von dem Eigenthümer des Bodens in Anspruch genommen zu werden, erwacht, in den Schmelztiegel zu wandern, und so, ganz abgesehen von der Ergänzung der Sammlungen, der wissenschaftlichen Verwerthung für die Archäologie und Vaterlandskunde entzogen zu werden. Um diesem Uebelstande, soviel von meiner Seite gescheben kann, abzuhelfen, erkläre ich hiermit, daß die Finder bei Einsendung des Fundes an die königlichen Museen mit Sicherheit darauf rechnen können, jedenfalls den vollen Metallwertb und nach Maßgabe der Bedeutung und Seltenheit der Gegenstände einen angemessenen, höhern Werth zu erhalten, welcher nach erfolgter Einigung sofort ausgezahlt wird. Wenn öffentliche Sammlungen der Provinz die Mittel haben, den Ankauf des Fundes in einem gegebenen Falle zu sichern, so werde ich gegen dieselben gern zurücktreten, und in diesem Falle nur wünschen, der allgemeinen Uebersicht wegen eine Notiz über denselben zu erhalten. Berlin, den 8. April 1865. Der General=Director der königl. Museen, von Olfers. Neues? Trier, 18. Mai. Die Konsekration des Pelldram zum Bischof von Trier wird am 28. Mai, dem Sonntag nach Christi Himmelfahrt, im Dome zu Breslau stattfinden. Fürstbischof Heinrich wird den Weibeakt vornehmen und Weibbischof Wlodarski von dort nebst dem Weihbischof Dr. Eberhard von hier dabei assistiren. Am 8. Juni wird Se. Bischöfl. Gnaden in Trier eintreffen, und, von Conz kommend und in St. Mathias feierlich von Behörden und Bürgerschaft empfangen, durch das Neutvor seinen Einzug halten. Die Juthronisation wird am Sonntag Trinitatis, den 11. Juni, dahier erfolgen und an diesem Tage Abends dem neuen Kirchenhaupte der Diözese vom katbolischen Bürgerverein ein Fackelzug nebst Ständeben gebracht werden. Die 5. Gerichts=Deputation in Berlin verhandelte vor einigen Tagen einen komischen Fall. Ein Goldschmiedegehülfe Wegner bewarb sich um ein Mädchen, gab sich für einen Doctor mit großer Praxis aus und nahm, um diesem Schwindel Glauben zu verschaffen, die künftige Frau Doctorin wiederholt mit auf die Praxis, d. b. er holte sie in einem Miethwagen ab und ließ den Kutscher nach verschiedenen Häusern in allen Stadttheilen fahren, in die er wie ein dringend beschäftigter Arzt hineineilte. Zuletzt kam die Braut doch hinter den Schwindel und denuncirte aus Rache den trügerischen Doctor, weil er ihr drei Pfandscheine abgenommen und verkauft hatte. Der Angeklagte hielt eine sehr betrüdte Vertbeidigungsrede über die Unzuverlässigkeit aller weiblichen Liebe, wurde aber zu drei Wochen Gefängniß verurtheilt. In Schleswig=Holstein singt und klingt es auf allen Straßen und in allen Häusern: Auf der einen Seite bin ich gelb und schwarz, Auf der andern schwarz und weiß, Doch für meinen Herzog schlägt das Herz Auf ewig glühend heiß. Der berühmte französische Deputirte Ollivier hält es weniger mit der Zukunftsmusik als mit der Musik der Vergangenheit. Sein erster Schwiegerrzter war Franz Liezt und sein zweiter wurde Meyerbeer(nach dessen Tode.) Die beisen musikalischen Frauen haben ihm eine Mitgift von 10—12 Millionen Franks zugebracht und der arme Schwiegersohn lebt trotz so viel Gift heute noch. In einem kleinen Städtchen des Niederrheins wurde „Hamlet“ gegeben. Weder Shakspeares, noch Schröders Geist müssen auf dieser Vorstellung geruht haben; denn sie ging im Ganzen erbärmlich. So hatte z. B. der Schauspieler, welcher den König darstellen sollte, äußerst schlecht memorirt. Bei der Scene, in welcher er sich mit Polonius wegen Hamlet beräth, blieb er so gänzlich stekken, daß er nicht nur nicht weiter, sondern auch Polonius nicht helfen konnte. Es entstand eine lange Pause, während welcher Zeit im Publikum gelacht, gezischt und gepocht wurde. Ruhig stand der sehr corpulente König in seiner Würde da, Polonius aber, dem die Zeit lang ward, fragte endlich denselben ergrimmt:„Ja, was beschließen denn Ew. Majestät?“ worauf die dicke Majestät nach kurzem Bedenken, die Backen aufblasend, erwiderte:„Hm! ich denke, wir gehen!“ Beide gingen gravitätisch ab und ein tumultuarisches Bravo erfolgte. Bei einem Buchhändler öffnete der Commis einen eben angelangten Ballen mit Büchern, nahm ein Buch davon heraus und las darin sehr eifrig. Der Prinzipal, der Dies sab, trat hinzu und sagte:„Sie kommen wieder nicht vorwärts, wie ich sehe; ja, wenn Sie immer lesen, so werden Sie ein schlechter Buchhändler und einst bankerott werden.“ Paris, 8. Mai. Heute fand das Leichenbegängniß des Großrabbiners aller Juden in Frankreich, des Herrn Ullmann, statt. Der Leichenzug bestand aus ungefähr 2000 Personen; es waren jedoch nur Juden, und weder die Behörden noch die Nationalgarde vertreten. In die Synagoge fanden ebenfalls nur Juden Zulaß. Nachdem der Oberrabbiner von Paris eine Rede gehalten und die übrigen religiösen Formalitäten erfüllt hatte, setzte sich der Leichenzug nach dem Kirchhofe Montparnasse in Bewegung. Der Leichenwagen erster Klasse wurde von zwei Pferden gezogen. Die Zipfel des Leichentuches wurden von dem Baron von Rothschild, Gustav Halphen, Cerf Beer und Anspach getragen. Die Zahl der Rabbiner im Ornate belief sich auf achtzehn. Alle Pariser Israeliten von Bedeutung waren anwesend. Die portugiesischen Inden, wie Mirés, Pereire u.., wohnten dem Leichenbegängnisse nicht an. Auch Cremieux fehlte. Nach dem Kirchbofe fuhren die Rabbiner mit 12 Levitenknaben, die weiße Kleider mit blauen Schärpen trugen. Die Judenschule und die jüdischen Vereine gingen ebenfalls mit. Am Pont au Change angekommen, fohren die Geistlichen nach dem Kirchhofe voraus, um dort die Leiche in Empfang zu nehmen. Auf dem Kirchhofe, der von dem christlichen getrennt ist, angekommen, wurden die religiösen Feierlichkeiten wieder aufgenommen und über eine Stunde gesungen, Reden gebalten und Klagelieder vorgetragen. Vor dem Kirchhofe standen viele Israeliten, Frauen und Männer, welche lasen und beteten. Von den Frauen beteat jedoch keine einzige den Kirchhof. Cohen(von der France) bielt eine Rede, worin er das fromme Leben des Verstorbenen pries, und die hohe Stellung, welche die Israeliten in Frankreich einnehmen, hervorhob. Die Polizei trat sehr scharf auf. Ein Engländer, der testamentarisch verpflichtet worden, seinen Ohm auf dem Père-la-chaise begraben zu lassen, aber nicht Lust hatte, mehr Geld für diese Ebre auszugeben als nöthig, erwiderte dem Director der Anstalt auf die Deutung, der Quadratfuß Platz auf dem Kirchbose koste 100 Francs:„Sehr wohl, so geben Sie mir blos einen Quadratfuß.“„Ist Ihre Leiche blos 12 Zoll lang?„Das nicht, war die Antwort,„aber ich denke sie aufrecht stehend zu begraben.“ Als einst ein Lehrer auf das Gewitter zu sprechen kam, fragte er einen Schüler:„Mein Sohn, an welchen Orten unseres Baterlandes kommen wohl die meisten Donnerwetter vor?“„Auf den Exercierplätzen!“ antworctete der Knabe. Für das bevorstehende Sängerfest in Dresden hat sich der Köng von Sachsen 300 Sängergäste ausgebeten. Sie sollen in dem Gebäude der alten Bildergallerie Wohnung und Bewirthung erhalten. Franz Liszt, der weimarische Hofkapellmeister, wird am Pfingstfest zu Rom die Priester weihe empfangen und seine erste h. Messe lesen. Man sagt, er sei zum Canonikus von Sr. Peter und zum Kapellneister der päpstlichen Kapelle ausersehen. Ein Lehrer im Dorfe Doleedo, in der Prsvinz Oneglia, in Italien, hatte einen Kanarienvogel, den zwei seiner Schüler bei seiner Abwesenheit entweichen ließen. Als er zurückkam, mißhandelte er die Knaben in der fürchterlich sten Weise, so daß sie flohen und nicht mehr zu ihrem Lebrer zurückkehren wollten. Dieser ließ ihnen Straflosi gkeit zusichern und die Knaben kamen zurück. Hierauf hängte der Besitzer des Kanarienvogels den einen Knaben auf, so daß er nach einer Minute verschied und der andere konnte zum Glück entwischen. Der Vater des Gemordeten eilte in das Haus des Mörders, tödtete denselben mit Dolchstichen und stellte sich hierauf der Behörde. Aus Mecklenbug ist wieder ein großer Zug Auswanderer nach Amerita gesegelt. Es waren über 500 meist frische, junge und kräftige Landleute. Die meisten batten als Tagelöhner in der Gegend von Malchin, Güstrow, Bützow und Wismar auf den Rittergütern gearbeitet und wollen sich aus Furcht vor der Prügelstrafe eine neue Heimath suchen, wo's keine mecklenburgische Haselstöcke gibt Deutschland. Berlin, 18. Mai. Zu dem 25jährigen MaurerJub iläun des Königs am 22. d. M. werden Seitens der großen Landes=Loge bereits großartige Vorbereitungen getroffen, doch bieten die Lokalitäten des Logen=Gebäudes nich t Raum genug für alle die Mitglieder, welche die Theilnahme an dem Feste nachgesucht haben. Von den aus wwärtigen Logen sind Deputationen angemeldet worden. An der Spitze der Deputation, welche aus Kopenbagen eintrifft, steht Herr Braestrup, bekannt durch seinen mehrwöch entlichen Aufenthalt in Berlin. Der König und der Kronprinz(Ordensmeister) nehmen an der Feier und der darauf folgenden Festtafel Theil. Köln, 22. Mai. Zwischen Preußen resp. dem Zollverein und Italien wird gegenwärtig über Abschluß eines Han delsvertrages unterHandelt, es ist wahrscheinlich, daß der Vertrag noch in diesem Monat unterzeichnet wird. Frankreich. Marschall Bazaine hat sich mit einer enorm reichen und vornehmen Mexikanerin verlobt. Man weiß nicht, ob der Geldsack oder das Gesicht seiner Braut ihn mehr bezaubert hat. Das französische Heer zu Lande und zur See kostet jährlich gegen 650 Mill. Fr., also zwei Fünftel der gesammten fran zösischen Einkünfte. Dabei ist in Frankreich die Zunabme der Bevölkerung geringer, als irgendwo im Europa, die Staatseinkünfte aber sind in entschiedener Abnahnie; auch das erste Vierteljahr von 1865 hat Bedeutend weniger ertragen als der entsprechende Zeitraum im Jahre 1864. England. Im Purlamente zu London weist das vorgelegte Budget einen Ueberschuß der Einnahmen von ca. 4,000,000 Pfd. Sterling nach; die Regierung schlägt daber vor, einige Steuern zu ermäßigen. Seltener sind nach und nach gegen 300 Gefangene eingezogen worden, die als Mitverschworene des Meuchelmörders Booth dringend verdächtig sind. Payne soll bereits eingestanden haben, den Mordersuch gegen den Minister Seward begangen zu haben. Der Prozeß gegen die Verschwörer soll nächstens beginnen. Dir neue Präsident der Vereinigten Staaten soll nicht so friedliebender und versöhnlicher Natur sein, wie sein Vorgänger. Man behauptet, er werde auch noch ein einstes Wort mit England, reden und die Entfernung der Franzosen aus Mexiko sordern. Auf dem Missi sippi ist ein Dampfschiff in Brand gerat ben, das 1 996 Soldaten und 200 Offiziere an Bord hatte„ die aus dem Gefängnisse der Südstaaten befreit worden waren. Es kamen nur 203 mit dem Leben davon, die übrigen sind größtentheils umgekommen oder doch so sch wer verwundet, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wich.— Auf die Gefangennabine des Jefferson Davis ist eine Belobnung von 100,000 Dollars gesetzt. Er soll in Yorkville in Südkarolima eingetroffen sein. Man hat ihn der Ritschulo an dem Norde Lincoln's angeklagt. Die Amerikamer sind sehr gute Leute, aber noch schlechte Rusikanten. Bei den Trauerfeierlichkeiten zu Ehren Lintolns in New-Dort marschirten mehrere 100,000 Mann nach dew Takte der Trauermusik und waron aufrichtig M zu Thinen gerührt; weilches waren aber die Trauermärsche? 1) die Melodie zu dem schönen deutschen Studentenlied:„Es gibt kein schön'ces Leben als Studentenleben!“ und 2. Crambambuli, das ist der Titel.“ Die Schälke von deutschen Musikanten spielten diese heiteren Melodieen in so langen und gedehnten Tönen, daß kein ächter Yankee Böses ahnte und die Thränen so reichlich flossen, als wenn gespielt worden wäre:„Wie sie so sanft iuh'n“ 2c.— Erbaulicher für einen Deutschen war es zu sehen, wie weiße und schwarze Amerikaner zum ersten Male Arm in Arm zu Ehren ihres großen todten Präsidenten einherschritten. Es ist dies wirklich ein ungeheuerer Fortschritt in der Anschauung des amerikanischen Volkes; es bedeutet drüben eben so viel, als wenn hüben über Nacht ein Kleiderjude in einer deutschen Residenz hoffähig geworden wäre. Amen. Amen. Es waren übrigens auch Schwarze, welche die Verfolger zuerst auf die Spur des Mörders Lincoln's gebracht hatten; denn sie hatten ihn sofort an seiner Photographie erkannt. Das Theater in Washington, in welchem am Charfreitag der Präsident Lincoln durch Meuchelmord das Leben verlor, soll niedergerissen und auf der Stätte ein Monument dem Märtyrer zu Ehren errichtet werden. Ein einziger Lobspruch aus Feindes Munde wiegt schwerer als die längsten Lobreden der Anhänger und Freunde. Bei der Nachricht von Lincoln's Ermordung hat General Lee, tief erschüttert, den Ausspruch getban: Lincoln's Güte war mächtiger als Grant's Artillerie. Geld und Liebe. Original=Novelle aus der Gegenwart von Eduard Jost. Fortsetzung. „Wir wollen es hoffen!“ antwortete Clementine. „Meines Auftrages hatte ich mich entledigt! Adieu! Herr Junker!“ „Adieu!“ sagte Emil.„Meinen Dank für Ihre Bemühung! Bringen Sie Ihrem Fräulein tausend herzliche Grüße und sagen Sie ihr, daß jeder Puls. schlag meines Herzens und jeder meiner Gedanken nur ihr geweiht sei!“ „Soll pünktlich ausgeführt werden!“ entgegnete Clementine lächelnd und verließ das Dachstübcben. Emil stand einige Minuten lang wie festgewurzelt. „Das war doch kein schöner Traum?“ frug er sich. „Ich werde sie sehen, ich werde sie sprechen und in ihr liebes holdes Auge blicken können. O, daß es doch schon Abend wäre!“— Er setzte sich zum Schreiben nieder, aber es wollte ihm jetzt nicht recht mehr von der Hand gehen. Minutenlang kaute er an der Feonr, oder er strich ganze Sätze wieder durch. Seine Gedanken waren bei der schönen Präsidententochter. „Die Mutter trat ein, im Arme einen Korb, der mit Marktprodukten gefüllt war.— Emil hörte ihren Eintrin nicht. Er war in Sinnen versungen. Erst durch das Schieben eines Stuhls wurde er die Gegenwart der Mutter gewahr. „Sieh' doch nur, Emil!“, sagte sie zärtlich,„was ich Dir mirgebracht habe!“ Mit diesen Worten setzte sie ihrem Sohne einen Teller voll großer, schöner Kirschen auf den Tisch. „Dank, Mütterchen!“ antwortete Emil innig, ohne jedoch sein Lieblingsobst weiter, als eines Blicks zu würdigen. Nach einer Weile bemerkte Frau Junker den noch immer vollen Teller. „Nun, Emil!“ sagte sie besorgt.„Schmecken sie Dir nicht?“ „Ja, ja!“ entgegnete Cmil, gedankenlos aufs Papier statrend. „Aber Du issest ja nicht!“ „Gleich, Mütterchen!“ antwortete Emil und griff, ohne von seiner Schreiberei aufzuschauen, mechanisch nach den neben ihm stehenden Kirschen. Die Mutter schüttelte den Kopf und dachte:„Der gute Junge! Wie er jetzt stets fleißig ist!“ 17. Ein wonnevoller Abend sinkie sich auf das Städtchen. Der Himmel war tiefblau und kein Lüftchen regte sich. Durch die reizenden Parkanlagen auf ihrem umfangreichen Landgute schritt Frau von Günther an der Seite ihres alten Gärtners. Sie besah und bekrittelte alle Beete und Pflanzungen mit prüfenden Blicken und spendete selten ein Wort des Lobes. Plötzlich fielen ihre Blicke über eine Umzäumung hinweg nach der dort vorüberführenden Landstraße. Eine Staubwolke wälzte sich daher und ein eleganter Reiter, in welchem die Präsidentin beim Näherkommen sogleich den Assessor erkannte, galoppirte der Start zu.— Schon in einiger Entfernung hatte Reinold die Frau Prasiventin im Parke hmeerkt und grüßte sehr freundlich. Vor dem eisernen Gitterthore des Gutes hielt er seinen Braunen an, sprang herab, band das Pferd am Thore fest und eilte dann nach dem Parke. „Sehr schön, Herr Assessor!“ sagte die Präsidentin nach der Begrüßung äußerst freundlich,„sehr schön, daß Sie nicht vorbeigeritten sind.“ „Wie konnte ich denn,“ erwiderte Reinold,„da ich Sie im Garten bemerkte.— Aber ich staune über diese geschmackvollen und reizenden Anlagen!“ „Alles meine Schöpfung, Herr Assessor!“ sagte Frau von Günther selbstgefällig.„Alles unter meiner Leitung gepflegt und hervorgebracht!“ „Nicht möglich! Nun wahrhaftig, gnädige Frau“ „Keine Lobsprüche, Herr Assessor. Von Kindheit an war die Pflege der Blumen meine Lieblingsbeschäftigung. Eine Weile drehte sich so die beiderseitige Unterhaltung um die Parkanlagen und die Einrichtung des Landgutes. Der alte Gärtner hatte sich bei Ankunft des Assessors zurückgezogen. „Apropos! Herr Assessor,“ sagte jetzt die Präsidentin, die den gegenwärtigen Moment zur Förderung eines ihrer Projecte sehr geeignet fand,„da ich eben das Vergnügen habe, mit Ihnen allein zu sein,— wollen Sie mir erlauben, ein anderes Thema zu erfassen?“ „Mit Vergnügen, gnädige Frau!“ „Sie haben sich kürzlich, wenn auch nicht unumwunden, doch sehr bedeutsam in Betreff meiner Tochter erklärt!“ „In der That!“ entgegnete Reinold.„Begeistert von Fräulein Mathildens Liebenswürdigkeit habe ich meinen Empfindungen nicht unklar Wort gegeben!“ „Und reuet Sie diese Erklärung heute nicht?“ frug die Präsidemin lauernd.„Ist Ihre Empfindung heute noch dieselbe? „Vollkommen!“ antwortete Reinold.„Doch scheint es mir, als wenn Fräulein Mathilde alle meine Aufmerksanrkeiten kalt aufgenommen, und mir sagt eine innere Stimme, daß in ihrem Herzen keine Liebe für mich erblüht.“ „Sie täuschen sich!“ erwiderte die Präsidentin unangenehm berührt.„Glauben Sie mir, Mathilde liebt Sie, diese Schüchternheit und Bescheidenheit—“ „Erlauben Sie, gnädige Frau!“ fiel Reinold der Präsidentin in's Wort.„Auch das ungeübteste Auge weiß aus Schüchternheit und Bescheidenheit Liebe herauszufinden, wenn diese vorhanden ist. Doch meiner scharfen Beobachtung ist es nicht gelungen, in Mathildens Wesen Liebe für mich zu entdecken. Ja, ich glaube mich fast zu der Vermuthung berechtigt, daß Mathildens Herz von Leidenschaft für einen Andern erfüllt ist!“ Der Präsidentin stand der Angstschweiß auf der Stirne. Sie hatte nur zu sehr die Wahrheit von Reinolds Vermuthung empfunden. Aber sie verstand es sehr geschickt, ihre Empfindungen zu verbergen, und sie fuhr daher fort, dem Assessor Sand in die Augen zu streuen. „Unmöglich!“, sagte sie.„Mir wäre das nicht verborgen geblieben!“ Sie dachte in diesem Augenblicke mit Schrecken daran, daß dem Assessor vielleicht Mathildens Neigung zu dem Copisten bekannt sein könnte. „Hah! Ich habe einen Gedanken, Herr Assessor!“ rief sie plötzlich und deutete in die Ferne.„Sehen Sie, dort kommt meine Tochter, Blumen pflückend, den Kiesweg herauf. Sie kommt hierher! Ich verlasse Sie! Treten Sie ihr entgegen und führen Sie eine Erklärung herbei und Sie werden sehen, daß Sie sich getäuscht haben.“ „Mein Entzucken würde ohne Grenzen sein,“ erwiderte Reinold,„denn Mathilde ist eine Perle, die ich so gern mein nennen möchte!“ „Dort kommt sie! Ich gehe. Im Pavillon sehen wir uns wieder!“ Und die Präsidentin verschwand in den dunkeln Laubgängen. „Die gute Dame!“ dachte Reinold.„Ich glaube, fie befindet sich in einem großen Irrthume!“ Durch das leichte, ihn versteckende Gebüsch schaute Reinold, dem langsam nahenden Mädchen entgegen. Wieleicht und zierlich sie sich über die Blumen neigte und sie zum Strauße wand.— Plötzlich aber blieb sie stehen, starrte nach einer Richtung und gab dorthin Zeichen und Winke. Der Affessor stutzte. Emnize Secunden später trat Clementine aus einem Bosquet und sah sich nach allen Seiten behutsam um.„Was mag dies bereuten?" dachte Reinold gespannt.„Alle Wetter!“ murmelte er jetzt, denn er sah, daß ein junger Mann mit zagenden Schritten der Zose auf dem Fuße folgte.„Das wird ja immer interessanter!— wie ist mir benn, den jungen Burschen sollte tich doch kennen!—— Ja, ja, das ist ja der poetische Copist!“ Fortsetzung folgt. Gemeinnütziges. Die Deutsche Gerber=Zeitung von F. A. Güntber in Berlin bringt in Nr. 16 eine Beurtheilung der Roller'schen Saug= und Druckpumpe ohne Ventile, die wir in diesem Blatte mittheilen, weil sich auch in unserer Gegend Mancher dafür interessiren wird; sie schreibt: Wir freuen uns, diesmal ein recht günstiges Zeugniß für die Roller'schen Pumpen ablegen zu können; wir thun es um so lieber, als die Gerbereien sich gar nicht genug Wasser heranschaffen können, aus Gründen, die Jeder kennt, und die wir in unseren Wasserartikeln in Nr. 6 und 12 eingehend besprochen haben. Besondere Befriedigung aber gewährt es uns, daß in Berlin gerade die Lederindustrie diese Pumpen zuerst in die Praxis übergeführt bat, denn schon sind sie in Anwendung in der Saffianfabrik der Herren Gebr. Bergemann, in der Leimund Pappenfabrik des Herrn L. Wiganko und in der Gerberei des Herrn A. Schöle. Die Urtheile sind fast gleichlautend günstig, womit wir ebenfalls vollständig übereinstimmen können. 1) Bei Gebr. Bergemann arbeitet die Pumpe à 175 Thaler. Diese Pumpe ist noch nicht vollständig im Gange und kann augenblicklich über das Resultat noch Nichts berichtet werden. 2. Bei L. Wiganko wird die Pumpe à 150 Thlr. durch Dampf betrieben, und wenn sie die größte Wassermasse bergibt, so bedarf es einer Pferdekraft, dann aber wird das Wasserresuttat vom Besitzer selbst 20,000 Quart Wasser pr. Stunde angegeben. Eine genaue Messung der Wassermasse haben wir noch nicht vorgenommen; wir sind jedoch gern bereit, wenn der Wunsch von unseren gerhrten Lesern ausgesprochen wird, uns einer speziellen Messung zu unterziehen; außerdem werden wir nächstens eine Tabelle über Wassermessungen geben, die mir in vielen Fällen für nützlich erachten. Die Leimlederwaschungen sind in dieser Fabrik mit besogter Vumpe böchst reichlich. Eine zweite ist auch als Gartenfontaine in Thätigkeit; auch sie ist zu Besprengungen u. s. w. nützlich. Das Wasser kann durch Schläuche und Verengung des Ausflusses bis zu einer Höbe von über 100 Fuß getrieben werden und bei ausbrechendem Brande Spritzendienste sehr wohl verrichten, so daß zweifelsobne die Versicherungsgesellschaften bei jedem Gerberei Etablissement Pränienermäßigungen eintreten lassen müssen, in welchem sich eine derartige Pumpe befindet. Eine kleinere Pumpe ist diejenige bei Schöle, welche 75 Thaler kostet und die durch ein Pferd getrieben wird, das eben außerdem ein Walkfaß in Bewegung setzt. Diese Pumpe holt das Wasser 150 Fuß weit aus einem nahe gelegenen kleinen Flusse, die Panke, her und treibt es ansehnlich hoch; sie ist sehr wobl für den Handgebrauch geeignet. Letztere beiden Besitzer stimmen darin überein, daß sie nie zweckmäßigere Pumpen gehabt hätten; die Construc= tion ist eine böchst solide massive, überall von starkem Eisen und dabei gar nicht platztaubend.„Die von uns bis jetzt beobachteten Pumpen stehen fest, jeroch werden sie auch transportabel auf Karren angefertigt. Reparaturen kommen fast gar nicht vor, da dickflüssige und unreine Flüssigkeiten fast eben so leicht geboben und sertgerückt werden, wie klares Wasser, der Strabl bleibt sich fast immer gleich. Verschiedene Etablissements haben auch bereits die Pumpe eingeführt; die Nutzanwendung für die Gerbereien mögen die Leser sich selbst machen, wir erwähnen nur, daß die Lobbefeuchtung zum Grubeversetzen in böberen Etagen ausgeführt werden kann. Unseres Erachtens nach ist die Einführung der Kaltwasserschwitze in Gerbereien, wo fließendes Wasser feblt, durch Aufstellung einer Roller'schen Pumpe leicht erreichdar.„ Die Redaktion. Herr Guntver ist erbötig, den Ankauf dieser Pumpen für Gerber unparteiisch zu vermitteln. Mittel die Milch auf lange Zeit frisch zu erhalten. Man hat nämlich die frische Milch in eine Flasche zu füllen und dann wobl verstopft während einer Viertelstunde in kochendes Wasser zu stellen. Nach diesem von Herrn Appert gemachten und gelungenen Versuch erhält sich die Milch selbst mehrere Jahre lang frisch. In England und Frankreich ist dies Verfahren allgemein eingeführt.— Holz=Ersparung. Es könnte viel Holz gespart werden, wenn in jedem Dorf ein Gemeinde=Backofen errichtet würde, anstatt jetzt oft 10—20 Backöfen in einem Dorfe sind, welche nur alle—3 Wochen geheizt werden und dann mineestens doppelt so viel Holz erfordern, als ein Gemeinde=Backofen, der täglich gebrannt wird. Die Holzersparung würde in einem Jahre mehr betragen als die Kesten eines GemeindeBackhauses. m Eingesandt. Prüm, den 25. Mai. Herr Mechanikus Driesch ist mit seinem großen weltberühmten Kunst-Theater hier eingetroffen und wird im biesigen Kloster=Saale einige seiner Vorstellungen geben. Die Koblenzer, Trier'sche, Luxemburger und andere Blätter waren voll des Lobes über die Leistungen des Herrn Driesch. Seit vielen Jahren war es uns nicht vergönnt, etwas so Schönes, Vollendetes zu sehen als das mechansche Kunsttheater des Herrn Driesch und machen wir unsere Leser auf diese Vorstellungen aufmerksam: Ohne den jedenfalls sehr künstlichen Mechanismus zu verstehen, durch welchen z. B. beweglich dargestellt werden: sprudelnde Fontainen, Aufgang des Mondes, das Ziehen der Wolken, ein Ausbruch des Vesuvs, ein Seesturm, ein Wasserfall, eine Feuersbrunst sowie das reizende Bild einer Eisenbahnbrücke, in welchem man die Locomotive mit ihren Dampfwolken heranbrausen sieht und hört, konnten wir dasselbe nur bewundern. Außerdem verdienen noch die chromstropisch=kaleidoskopischen, sowie die komischen Figuren besondere Notiz, indem solche nie oder nur annähernd schön hier gezeigt wurden. Der Schluß der Vorstellung veranschaulicht uns den Krieg von Schleswig=Holstein und führt uns dieses Ciklorama vom Einmarsch der Truppen in Altona bis zur Einnahme der Düppeler Schanzen vor.“ Wir können dieses Kunsttbeaeer hiermit bestens empfehlen und wünschen Herrn Driesch, daß er sich eines recht zahlreichen Zuspruchs zu erfreuen habe. Grund= und GebaudesteuerVerwaltung. Es wird hiermit bekannt gemacht, daß die Aufnahme des in dem Bürgermeisterei=Bezirk Prüm vorgekommenen Güterwechsels in den Tagen vom 29. Mai bis 2. Juni c. beim Gastwirth Herrn Spoo in Prüm stattfinden wird und zwar: für die Gemeinde Prüm am 29. Mai, „„ Niederprüm am 30. Mai, „„ Weinsfeld am 30. Mai, „„ Steinmeblen am 30. Mai, „„ Niedermehlen am 31. Mai, „„ Obermeblen am 31. Mai, „„ Gondenbrett am 1. Juni, „„ Sellerich am 2. Juni, „„ Hontheim am 2. Juni, „„ Herscheid am 2. Juni. Prüm, den 16. Mai 1865. Der Kataster=Controleur Bobler. Anzeigen. Vom Vorstande des hiesigen Gesangvereines „Liederkranz“ sind der hiesigen Armenkasse 5 Thaler als Geschenk überwiesen worden, wofür ich demselben im Namen der Ortsarmen hiermit den wärmsten Dank ausspreche. Prüm, den 23. Mai 1865. Der Bürgermeister, 372 Klein. Kieslieferungen für die übrigen Gemeinden der Bürgermeisterei Niederprüm öffentlich an den Mindest= fordernden in Verding gegeben werden. Prüm, den 24. Mai 1865. Der Bürgermeister, 379 Klein. Jagd=Verpachtung. Die Jagd auf nachbezeichneten Jagdbezirken wird am Donnerstag den 1. Juni., Vormittags 1 (nicht Dienstag, wie es in No. 41 d. Bl. irrig heißt.) auf dem Bürgermeisterei=Amtslokal zu Warweiler, einer öffentlichen Verpachtung auf 3, 6, 9 und 12 Jahre ausgesetzt: 1. Bezirk Warweiler 1, umfassend den Bann der Gemeinde Warweiler, auf der rechten Prümseite und die Banngemeinden Manderscheid und Lauperath; Gemeinde Warweiler, links der Prüm, sowie die Bänne der Gemeinden Heilbausen, Pintesfeld, Lascheid, Hargarten und Lambertsberg; 3. der aus den Bännen der Gemeinden Nieder= und Oberpierscheid gebildete Bezirk; 4. Bezirk Mauel, bestehend aus dem Banne dieser Gemeinde excl. des Stiftungswaldes Roßbach und der mit demselben zusammenhängenden Stiftungsländereien; 5. Bezirk Merkeshausen, umfassend den gleichnamigen Gemeindebann mit Ausschluß der über 300 Morgen großen, zusammenhängenden Besitzungen der Gewerkschaft Giraud, Metz& Cie. Warweiler, den 19. Mai 1865. Der c. Bürgermeister, 360 Storck. Jagd=Verpachtung. Am Donnerstag den 1. Juni c. Vormittags 11 Uhr, werde ich bei dem Wirth Linden hierselbst, die Feldund Waldjagd der Bürgermeisterei Manderfeld, etwa 18000 Morgen groß, in nur ein District eingetheilt und sodann, die Feld= und Waldjagd der Bürgermeisterei Schönberg, welche mit jener von Manderfeld zusammenhangend, ungefähr 9000 Morgen groß und in zwei Districte eingetheit ist, öffentlich auf 9 Jahre zur Verpachtung ausstellen. Manderfeld, den 22. Mai 1865. Der Bürgermeister, 374 J. P. Maraite. Holz=Versteigerung. Am Freitag den 2. Juni., Morgens 8 Uhr beginnend, werden in dem abgetriebenen Walddistrikte Seitert der Gemeinve Feusdorf, öffentlich versteigert. 1) 163 Eichen und 18 Buchen, Bau= und holzstämme, 2) 111 Eichenstangen von 3 bis 6“ Durchmesser, 3) 37 Klaster Buchen=, Scheit= u. Knüppelholz, a) 42 Klaster Reiser. Unter den Eichenstämmen befinden sich mehrere erster Klasse und viele welche sich vorzüglich zu Eisenbahnschwellen eigenen. Sämmtliches Holz liegt unmittelbar am Wege bei dem Orte und ist nach allen Richtungen ganz bequem abzufahren. Birgel, den 22. Mai 1865. Der Bürgermeister von Lissendorf, 369 Gerard. Grasverpachtung. Am Samstag den 27 dieses Monats., 3 Uhr, werde ich im Hause der Frau Wittwe Gauser zu Niederprüm die diesjährige Grasschaar der Gemeindewiesen von Niederprüm in einzelnen Loosen, öffentlich an den Meistbietenden versteigern. Prüm, den 23. Mai 1865. Der Bürgermeister, 371 Klein. Wegearbeiten. Am Samstag den 27. d. M. Vormittags 10 Uhr, werden durch den Unterzeichneten in seinem Amtslokale der Neubau einer 50 Ruthen langen Wegestrecke von Sellerich nach Hontheim und mehrere 36 Gutsverkauf. Ein Ackergut, gelegen in der Gemeinde Birgel im Killthal, bestehend aus Wehnhaus mit großen Oekonomie Gebäude und 20 Morgen Ländereien, kann unter günstigen Bedingungen angekauft und sofort angetreten werden. Die Gebäude, dierect an der Aachen=Mainzer Staatsstraße liegend, eignen sich zu jedem Geschäftsbetriebe. Die projectirte Eifeleisen: bahn führt dicht am Dorfe Birgel vorbei. Nädere Auskunft ertheilen auf portofreie Anfrage Dr. Buch in Birgel und Geschäftsmann M. Keller in Hillesheim. Eine Schmiede, gelegen im Dorfe Walsdorf, die zugleich als Wohnung benutzt werden kann, kann bis zum 2. Juni d. Is. mit den Schmiedegeräthschaften angekauft werden. Das Nähere zu erfragen bei Wirth M. Schlar in Walsdorf. 365 Iinmobilar= und Mobilartag ben ggtugzlasen die Gse= und Ackersiene Josomn Heinich denn Vane von kascbeid getegenen übigen Im7 PMongen Wisen, 4 Morgen Ackerlund, 5 Mongn Lohsecken, Meizen Wadzungen und und darauf ihre sämmtlichen Mobilien, unter anderen: Peliesheshränse naz Cggen, 1 Walz, dengerüsbaften aler An, Huti= und Eu. durch den Die Immobilien können auch vor dem Termine unter der Hand angekauft werden. Warweiler, den 17. Mai 1865. 375 S e kI, Rotar. Meue Perliner Hagel- Assecuranz— Gesellschaft. Hagelversicherungs=Actien=Gesellschaft ubernimmt die Versicherungen gegen feste Prälung stattfad=4 un eine NachschußzahSchisen—=culit die eintreienden 2 Auen nach den in ihrer langen Wirksamkeit bewahrten, anerkannt liberalen Grundsätzen. Die Ausvon Versicheringen Vermelungen und steht mit Antrags=Formugers u. Dieng. jeder bellebigen nähern Auekunft „Prun, den 28. April 1865. Nie Jerusalem. Hhatel un Restauration Linbach. un d Uner=Golschmied=Kite 66—68 ein u Des Hotel verbunden mit Restauration, eröffnet habe, und bitte unter dem Versprechen grocmpen und billgen Bedienung un geneigen Zuim Mai 1865. Gottfr. Limbach. In Ladung nach 9 NEV-TORK 1 Anerikaner-Mudter William Nelson, Cap. SAITH, Abfahrt den 31. Mai. EIERGTE SHHEGIE, Cap. SCHMIDT, Abfahrt den 15. Juni. " Der Honoveraner—Master LÖRELY, Cap. HOTER, Abfahrt den 1. Juli. vog Samsige. Nähere Auskunst ertheilt Die Haupt-Expédition, Strauß, Jaufmann, Expeditcur& Schiffsbefrachter in ANTWERPEN, Ankeverpen, im Mai 1865. Adgen astate das Mäaich.= Haude uaiatriaoner-Mühtsteinen. Lausist u. Se gnre, dir Kenscgegden Brsen: i= viecd wräiten ke. Pent.=Stir teite . 10 Etires. oder, g6, Durchmesser zu Thlr. 40 pr. Stück. Thir. 60—65 * 8 aus is geige.. Salanscalsians usr Genige. de biurchander Sichersel gerue derdt din dis zu eidem halben Sche 365„ Ich. Jortnam, t aurnam und Mütlenteiter in Trler. Kölnische Hager Versicherungs=Gesellschaft. Hrundkapital Drei Millionen Thaler " wovon zwei und eine halbe Million begeben. Die Reserven betragen 415,433 Thlr. 15 Sgr. 7 Pfg. scheig, iu. Festen. Prämien, wobei Nachäblungen niche statfstaden. Dieseibe hat wie früher, so auch in dem vergangenen Jahre gulit und binnen längstens vier Wochen nach deren Feststelung sämmtlche gree Sciden Prompt ausbezahlt. Der Geschäftsstand gewährt die Garantie dafür, daß die Gesellschdgugsverräge voll PAscgis gz ie Ceeaie Belsäntg erfäilen wich. uid enechin dr ver Ausfachme der Verscherungschuräge Seselschat weiter Austunst und erbieten sch zur 3ch. Schanmn in Dgug wicd an Mack, Freitag den 26. Mai nuch Prüm konnen und dußerst bilige Einkäus auf dr Leipziger Maste au zuch bedentende Manusaecurnaren und bitet un geneizten Ber au— eiten dor u edien Kleiderstoffe in neuen, schönen Mosten achsftige Cattune à 4, und 5 Saerg, u guter Mare 4. 4u, ud S Cr., Satius, Thibets, Saltne de Chern, un gug s emane iund eite serne Bukskins uo Hosenstosfe, Taschen Ss= uud bbter, aufen Hoha.) ie 1cer u den Außerordentlich große Vorstellung: So Hiecgalche e. wig=Halsein, aid balbtalsch dangstel, sote Seirne, Goensag, der Gesuu 8 6 des 2c. 2c. ausgeführt Prese der Pläßze: Erser, Wig,gegzghng., Zustegzlatß 5. Har.— Driter Platz 2/ so(eoung(/; thtr anzang 8 abr. J. Triesch, Mecdoniker. Schlossermeister Jacob Schlösser in heim sucht einen Gehülfen und einen Lehrling. ... Tandern Hifen bforder das Ale Sorten Planzen blig zu hoben auf Huus sv. Iv. Faass in Havre der Schneidmühle zu Riederprüm. regelmäßig wöchentlich mit Dampf= und Segel. shifen Auswanderer, sopit Pasagire allr., enterdas in soer Grise zum Hobrikhrit, Susen und Güter jeder Art. kornso Goldleisten bei E. Plaum in Prim. Zu Vertrags=Abschlüssen unter den portheil haftesten Bedingungen empfiehlt sich Handels=Nachrichten. Geld-Kurle am 21. Mai. Amerika. Nach New=York und allen andern Häfen befördert das Agent: F. Gregoire, in Apach, bei Perl(Mosel=Oepartement) In preuß. Kourant. Preußische Friedrichsd'ey AostbOeparement) Helig d; Vsten“ Amerkanische Kochheerde, Koch= und andere Leopodsdor Sargkessel, sowie Gußwaaren aller Art,.Frauts. in großer Auswahl und billigst zu haben bei 2½-Franks E. 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