Prüm. Dieses Blatt erscheint wöchentlich zwei Mal: Sonntags und Donnerstags. Anzeigen per Zeile 1 Sgr. 1861. Der Abonnements=Preis beträgt vierteljährl. 12½ Sgr. und burch die Pos, Jezezen . 15 Ser., 99 15 zu für die Kreise Prüm, Bitburg; Daun und den ehemaligen Donnerotag, den 11, April. Nr. 29. Einundzwanzigster Jahrgang. i Bestellungen auf dieses Blatt für das mit dem 1. April begonnene neue Quartal, beliebe man hier bei der Expedition, auswärts bei den Königl. Postanstalten und Postboten zu machen. . Die Expedition. Amtliches. Gesel wegen Abänderung mehrerer Vorschriften über die preußische Postporto=Taxe. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen 2c. verordnen, mit Zustimmung beider Häuser des Landtages der Monarchie, was folgt: §. 1. Die im§. 1 des Gesetzes vom 21. December 1849 festgesetzte Gewichts=Progression für die Erhebung des Briefporto's wird dahin abgeändert, daß bei einem Gewichte von Einem Loth an und darüber das zweifache Porto als Maximum zu erheben ist. §. 2. Für Pakete wird ohne Unterschied, ob dieselben Schriften oder andere Gegenstände enthalten, an Genichtsporto das in dem Gesetze vom 2. Juni 1852 festgesetzte Güterporto erhoben. §. 3. Die bisher bestandenen Beschränkungen in Betreff des Zusammenpackens verschiedenartiger Gegenstände in den mit der Post zu befördernden Briefen und Paketen aufgehoben. §. 4. Die eub Nr. 3 im§. 35 des Gesetzes über das Postwesen vom 5. Juni 1852 enthaltene Strafbestimmung fällt weg. §. 5. Gegenwärtiges Gesetz tritt vom 1. Mai 1861 ab in Kraft. Urkundlich 2c. Gegeben Berkin, 21. März 1861. Wilhelm. 2c. 2c. 26. Mit Bezugnahme auf uasere Verfügung vom 18. Feb. v. 1 865 S. 5 theilen wir dem Königl. Landraths=Amte nachstehend die Namen der Deputirten, welche mit der Abhaltung der Haus=Collekte für den Neubau der kath. Kirche zu Mehlem im Regierungsbez. Cöln, beauftragt worden sind, hierdurch, zur Kenntnißnahme und weitern Veranlassung mit: 4. Gottfried Schmitz, Ackerer zu Friesdorf, 2. Wilhelm Schugt,„ Lannesdorf, 3. Wilhelm Waldbröl„„ Rüngsdorf, 4. Wilhelm Feith, Schreiner zu Rolandswerth, 5. Andreas Baur, Schiffer„„ 6. Mathias Schmitz, Ackerer„„ T. Mathias Menden,„„„ Ttier, den 28. März 1861. Königlite Regierung, Abtheilung des Innern, r. Gärtner. An sämmtl. Kgl. Landratbs=Aemter des Rasbez. I. 1613 S. 5. Abschrift theile ich Ihnen zur Kenntnißnahme mit. Prüm, den 8. April 1861. Der Königliche Landrath, Graeff. An sämmtl. Herren Bürgermeister des Kreises. No. 1304. Allgemeine Landesstiftung„Nationaldank für n7 Veteranen.“ Bei Gelegenheit eines dem scheidenden Ehrenmitgliede des National=Dankes, dem Königl. Friedenstichter Herrn Meulenbergh aus Waxweiler veranstalteten Festes ist auch der Veteranen gedacht und mir der Ertrag der Sammlung mit 4 Thlr. durch den Königl. Notar Herrn Charlier überschickt worden, wofür ich im Namen der Veteranen und der Stiftung, den wärmsten Dank hiermit auszusprechen mich beehre. Prüm, den 9. April 1861. Der Kreis=Commmissar der Allgemeinen Landesstiftung Nationalbank für Veteranen: Graeff, Königlicher Landrath. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Aufnahme des in dem Verwaltungsbezirke Stadtkyll vorgekommenen Güterwechsets in den Tagen vom 16. bis 23. April curr, stattfinden wird, und zwar für die Gemeinde: Steffeln am 16. April c. Schüller 17.„ Halschlag## 18. Ormont% 19.„ 60 Reuth#: 20. Schönfeld 22.„ Stadikyll 23.„ Hillesheim, den 4. April 1861. Der Kataster=Controleur, Firmenich. Was gibt's In Chailottenburg ist am Charsamstag, im Beisein der Königin Wittwe, das Herz des hochseligen Königs im Mausoleum beigesetzt worden. An der Friedenskirche zu Potsdam, der Begräbnißstätte des hochseligen Königs, hat man neulich ein schändliches Pamphlet auf den verstorbenen Herrn angeschlagen gefunden. Diese Gemeinheit hat sich, obwohl strengste Aufsicht geführt wurde, kärzlich wiederholt. Bei jeder Gelegenheit zeigt uuser König auf den Ernst und die Gefahren der Zeit nachdrücklich hin. Er weiß, daß er damit in Paris 2c. anstößt und muß also für seine Mahnungen gewichtige Gründe baben, und Genaueres wissen, als viele andere Leute. Vor ein paar Wochen, als ihm seine Generale, Minister 2c. zu seinem Geburtstage gratulirten, hat der König wieder an bevotstehende Gefahren erinnert und hinzugesetzt, Preußen könne sich nur auf sich selbst verlassen und müsse Heer und Kassen in Stand halten und der Landtag müsse dazu die Mittel bieten.— Großes Aufsehen macht eine Petition des Kölner Stadtrathes an die Dte preußische Kammer, die in einem sehr kritischen Augenblicke eintrifft. Der Kölner Stadtrath sagt, die Steuerlast ist bei uns für den Bürger zu groß, fast unerträglich. Bei Vielen ist das Einkommen gesunken, die Steuer gestiegen. Das muß anders werden zum Vortheil des Einzelnen und des Staates; denn bleibts so oder wirds sogar noch schlimmer, so verzehrt der Friede Geld, Kraft und Bürgersinn, die der Staat im Kriege nicht entbehren kann. Am Heere muß gespart werden; man wende weniger auf die Dressur 2c. und bebe den Volksgeist. Vor allem aber vertheile man die Lasten auf alle Stände gleich. Die Petition spricht die Ansicht des preußischen Bürgerstandes aus. In der Provinz Posen ziehen Marionettenspieler mit ziemlich gut ausgestatteten Buden umher, in denen die Heldenthaten des„Befreiers Italiens“ gezeigt werden. In gleicher Weise wird Garibaldi auf Jahrmarkten von Bänkelsängern, die zugleich Bilder zeigen, auf denen seine Thaten gemalt sind, gepriesen und volksthümlich gemacht. Wären die Kinder des Lichtes doch auch so klug als die Kinder der Finsterniß! An der polnischen Grenze werden preußische Wehrmänner aufgefordert, sich in die Sensenmänner=Listen eintragen zu lassen und ihre preußischen Kokarden abzulegen!— Das Wunder deutscher Einigkeit zu erleben, wäre nie nöthiger als in der Gegenwart. In den deutschen Grenzländern wettet man, auf wie viel Wochen der Friede noch zu erhalten sei. In Wien lief an den Feiertagen das Gerücht von Mund zu Mund, in Italien sei's losgegangen, Oesterreicher und Sardinier kämpften in 24stündiger Schlacht. Freilich war's nicht wahr, aber in Triest und Venedig fürchtet man einen sehr nahen Zusammenstoß und Benedek hat seine Offiziere veranlaßt, ihre Familien heime zuschicken. Das geschieht in der Regel kurz vor Ausbruch eines Krieges.— In Rbeinbayern liefen auch allarmie rende Gerückte. Man sieht dort über die nahe Grenze wie Frankreich rüstet, seine Truppen hin= und hermarschiren läßt und Ingenieure eifrig arbeiten, um in den Grenzorten die Bodenverhältnisse, die Kirchthürme 2c. aufzunehmen, sogar die Wirthshäuser.— In Holstein sieht's aus, als wenn es mit aller Vermittelung ein Ende habe, oder übermenshliche Geduld und Kunst dazu gehören, den dünnen Friedensfaden fortzuspinnen. In Polen rührt sich's überall und die Deutschen sind dort noch verhaßter, als die Russen. Oesterreich steckt tief in seiner Krisis und hat allzupiel mit sich selbst zu thun. Deutschland muß daran denken, woran unser König erinnert hat: „wir werden uns selber und allein heifen müssen!“ Ein Mann in Radevormwald, der für die Firma F. W. Teschenmacher und Sohn in Barmen bereits 51 Jahre Siamosen webte, erhielt von seinem Arbeitgeber folgenden Bescheid:„Da die bisber von Euch gewebten Stoffe nicht mehr abgehen und Ihr auch gewiß des Arheitens müde seid, so zable ich Euch Euern bis dahin verdienten Lohn auch ohne Aebeit auss laßt ihn nur ungescheut abbolen.“ In seinen neuen„Bildern aus Dänemark“ erzählt Moritz Hartmann, der Vielgereiste; ein Däne habe ihn bei'm Besuche Kopenhagens für einen Franzosen gehalten und ihm ernstlich versichert,„die Deutschen hingen aneinander wie Kletten!“ Nicht blos die Schleswiger und Holsteiner unter sich, sondern die sämmtlichen Deutschen. Hoffentlich wird der Beschluß des Bundestags nach Ostera gegen Dänemark so fest und einstimmig lauten; daß die Dänen von den deutschen Fürsten dasselbe sagen können wie von den deutschen Völkern. Hartmann aber meint zu des Dänen gutem Glauben von den deutschen Kletten: „Runk sog' mir Eins, man soll nicht Wunder glauben!“ Es war am 28. März Abends in Würzburg. Ein Klempnergeselle kam außer Athem gelaufen und rief: Herr Doctor! in meiner Stube habe ich ein Mädchen todt gefunden, kommen Sie schnell. Der Doctor kam und fand das Mädchen in einem großen Kasten todt, aber noch warm.— Wie kommt das Mädchen in den Kasten?— Weiß nicht!— Der Doctor sah den Gesellen kurios an und machte dem Gerichte Anzeige. Das-Gericht verhaftete denselben und die Stadt war voll bedenklicher Gerüchte über ihn. Am dritten Tag war er aber wieder auf freiem Fuß; denn die Oeffnung des Leichnam's und die Untersuchung hatte folgendes ergeben. Der Geselle hatte das Mädchen mit in seine Wohnung genommen, wo sie auch den Tag über verblieb, während er seiner Arbeit nachging. als sich Angehörige des Hauses dem Zimmer näherten, kroch das Mädchen, um sich zu verstecken, in einen Kasten. Unglücklicherweise klappte das Schloß ein, das Mädchen konnte sich nicht befreien, ihr Rufen hörte man nicht, sie erstickte. Als der Geselle Abends heimkam und das Mädchen vermißte, suchte und fand er sie, aber todt. In dem Salon einer ungarischen Gräfin in Wien steht ein Spucknapf, der die Form eines Cylinderhutes hat, mit dem man in Ungarn die deutsche Tracht und Nation verböbnen will. Es ist traurig, daß Frauen so gemein sein können. Unter den europäischen Staaten, welche bereits den neuen König von Italien anerkannt haben, werden England und die Schweiz genannt. Wien, den 6. April. Hier wird die öffentliche Meinung von der Judenpresse fabricirt. Es ist derselben gelungen, Ultramontan in den Augen des Volkes zum Collectivbegriff alles Reactionairen und Absolulistischen, alles Schlechten und Volksfeindlichen zu machen. Durch die Bezeichnung: Ultramontane, sind eine Menge von Ehrenmännern zu den Wahlen zum Landtage unmöglich geworden. — In Triest zweifelt man nicht, daß Garibaldi den auf der Balkan=Halbinsel ausgebrochenen Aufstand persönlich leiten und gegen Dalmatien agiren wird, während die piemontesische Flotte dasselbe in der Front angreifen wird. Pesth, den 5. April. Deak, das Haupt der liberalen Magyaren, auf dessen anscheinende Mäßigung so große 9 11 9 1 9 7 Hoffnung gesetzt ward, ist über die Weigerung der Kroaten, in Ungarn aufzugehen, entrüstet, mit einem langen Memorandum vor die Oeffentlichkeit bingetreten, welches die Zerreißung Oesterreichs in zwei Hälften endlich unverhohlen als das Programm der Magyaren enthüllt. — Bei den Abgeordnetenwahlen in Ungarn haben bereits an mehreren Orten zwischen den Partheien der Wahlcandidaten blutige Kämpfe stattgefunden, die mit Tödtung von mehreren Personen und vielen und schweren Verwundungen geendet haben. Italien. „Rewaden 4. April. Der Papst hat jetzt zwei merkwurbige Briefe in den Händen. In einem schreibt ihm Louis Rapoleon, er habe alles Mögliche gethan, um die Besetzung der Romagna durch die Piemontesen zu verbindern: Im Andern versichert Victor Emanuel, der Kaiser der Franzosen habe alles Mögliche gethan, um die Besetzung der Romagna durch die Piemontesen zu befördern. Neapel.— Ein Schiff, das unter andern sämmtliche„Rechnungen der Garibaldi'schen Intendanz auf Sicilien an Bord hatte, ist verschollen. Die Rechnungen sind vermuthlich zu ihren Collegen, den faulen Fischen auf dem Meeresgrunde versammelt, wohin sie gehören. Frankreich. Paris. In dem gesetzgebenden Körper hat der Minister Villault eigentlich ganz offen erklärt, Frankreich könne sich von Rom nicht entfernen, weil es die Leitung der Weltangelegenheiten in der Hand behalten müsse. England. London Beim Begräbnisse von Königin Victoria's Mutter figurirten zum ersten Male die Prinzen der Familie Orleans bei einer öffentlichen Ceremonie. Am französischen Hofe hat dies große Sensation hervorgerufen. Derselbe frägt: was will England's Königsfamilie damit, daß sie eine durch den Willen des französischen Volkes entthronte Familie zu dieser offiziellen Ehre beruft? Weiß man denn nicht, daß die Verstorbene den Orleaus verwandt war? — Der Vorschub, den England der italienischen Bewegung leistete, hat die Erbitterung der Jonier noch gesteigert. Sie halten sich in jeder Beziehung für berechtigt, sich dem freien, rechtmäßig constituirten Griechenland anzuschließen. — Als Lord Palmerston in Tiverton, wo er wieder in's Parlament erwählt worden, eine Rede gehalten hatte, setzte ihm ein dortiger Fleischer in einer Antwortsrede übel zu.„Whigs, Ihr habt,“ sagte er unter andern, „Ersparnisse versprochen, aber die Regierung vertheuert. Ihr habt uns eine Menge Beamte hingesetzt, die viel Geld kosten und nichtsnutzige Faullenzer sind. Das Parlament, dessen Premier sie sind, ist bis in den tiefsten Kern hinein faul; es sind keine hundert ehrliche Leute darin. Sie kommen nach Tiverton, um die Leute dumm zu machen. Ich aber lasse mich nicht dumm, lasse mir auch kein X für ein U machen.“ Der Lord Palmerston antwortete humoristisch und beißend. sr. habe, den Mangin, der nach seiner Gatlässung Geld Aocheß geb#dt habe, 20 Thlr. gelieben, und dafür #eug Pgzscgpecke und Serieten ihn alst Bsand gegeben. Anna Mangin, 16 Jahre alt, Tochter von Michel Mangin, Wirth zu Roden.#### Iih kam einmal mit meiner Mutter auf die Mühle, um Mebl zu holen. Während des Mehl abgewogen wurde, sagte Wittwe Buschbacher zu meiner Mutter, sie solle noch ein wenig hereinkommen um zu maien. Frau Goutt kam ebenfalls, herzu. Wittwe Buschbacher und Pittwe= Houtt sozienz Ach hätten vir nur den Gout # könnte wan ihn geben, aber das küme heraus, aue Wulle man an Buschbachers zweifeln. u„ Sie hitgen nes beide gesagzt, sowobl Frau Buschbacher ue genn Goutt. Ich habe die Frau Goutt auch einmal in unserm Hause gesehen. iumete ag; ezäblt diese Zeugin die Sache noch emmat. I, weiß nicht, wer zuerst gesprochen. Es ist sonst nichts mehr gesprochen worden, wir gingen gleich fort. Es war dieses vor circa 2 Jahren. 37. Zeuge. Anna Marion, Ehefrau von Michel Mangin zu Roden. Als Goutt verschwunden war, habe sch gleich gesagt, der Goutt sei auf der Müble todigeschlagen worden. Ich ging einmal mit meiner Tochter Anna auf die Mühle, um Mehl zu holen. Während dasgethan wurde, sagte Frau Buschbacher zu mir, ich solle noch ein bischen Gast„Ih trat mit ihr ins Zimmer, wobin auch Frau Sent: kam. Frau Goutt sagte, sie könne bei ihrem Manne nicht bleiben. Beide sagten: Ach! bätten wir nur den Goutt einmal los. Man könnte ihm Gift geben, aber das käme heraus, und da würde man an Buschbachers zweifeln. Später kam ich nochmals auf die Mühle, Frau Buschbacher führte mich allein und sagte: Ach Frau Mangin: Ihr Mann bat gewiß Haß auf den ion 500 Tdr. Fray ue Deut steg, io gbe 146 Biesea.. teate.—4 Gout war dibei und bestätigte .. Ich zuge zu ihnen, da müßten sie warten, bis mein Mann zurück käme.(]) Sie gäben 500 Thlr. aber der Jacque könne das nicht thun, der hat ein zu gutes Gemüth.“ Wenn es Mangin nicht thun werde, so wäre einer in Lautern, der es für 300 Thlr. thue. Frau Goutt hat mir einmal ausführlich erzählt, daß sie ihn haben ertränken wollen. Später erzählte sie mir auch die Geschichte von Wagner. Beides war in unserm Hause. Wagner selbst at mir einmal erzählt, daß er den Goutt arg durchgehauen habe, weil Goutt gesagt habe, seine— des Goutt— Frau habe es mit ihm— Wagner— zu thun. Criminal=Prozedur gegen.) Ricolaus Herrig, 2) Jakob Buschbacher, 3) Johann Peter Buschbacher, 4) Margarethe Buschbacher, Wittwe von Georg Goutt, 5) Elisabetha Sinzig, Wittwe von Johann Buschbacher, 6) Elisabetha Buschbacher, Wittwe von Ricolaus Heß, angeklagt wegen Mordes resp. Verleitung zu demselben, verhandelt vor dem Schwurgerichte zu Saarbrücken am 5. Februar 1861 und die folgenden Tage. Sitzung vom 7. Februar. Er sagte mir drei Fälle. Der erste sei der gewesen, wie sein Schwager Johann Peter und ein Bäckergeselle ihn hätten ins Wasser werfen wollen. Auf die Frage, ob er den Johann Peter nicht mit dem Johann Buschbacher verwechsele, sagte Mangin, es könne dies möglich sein. Der zweite Fall sei an Fastnacht gewesen, wo er von einen Unbekannten an der Mühle angefallen und mit Messerstichen verwundet worden sei. Der dritte Fall sei der, daß ihm seine Schwäger nachgegangen, er sich aber über die Wiese gerettet habe. Kurz vor dem Verschwinden des Goutt, habe er ihn eingeklagt, für eine Summe von 39 Thlr. und sollte am Donnerstag nach dem Verschwinden, die Sache nochmals vorkommen. Goutt sei nicht erschienen und deßhalb in Contumaciam verurtheilt worden. Die Rechnung betrug etliche 60 Thlr. Hiervon habe ich eine Zahlung von 28 Thlr. für dem Goutt verkaufte Tischdecke und Serwietten abgezogen. Bei der ersten Verhandlung der Sache erklärte Goutt, taß er mir gar nichts schuldig sei. Frau Goutt sagte hierüber, ihr Mann habe ihr immer Als mein Mann aus der Straf=Anstalt entlassen kam des Abends Frau Goutt in unser Haus und ließ sich zu meinem Manne ans Bett führen. Sie sagte zu der Weit Kasse, 100 Tbir., wenn er den Gaut von Mein Mann gab ihr abschlägige 50 Thir, geben. un Der Thir. geren. un Frau Goutt fortging, sagte sie was habe. ich gethan, der Manginzthut es doch nicht. Mein Mann ließ den Goutt rufen, und zeigte ihm den Schein. Goutt wollte ihm eine Belohnung geben, mein Mann verweigerte diese; Goutt wollte den Schein mithaben, Mangin sagte aber, er gäbe ihn nur in Gegenwart seiner Frau zurück. Später habe ich den Schein im Auftrage meines Mannes nach Saarlouis getragen, und gab mir Goutt 20 Thlr. und einen goldenen ing. Frau Goutt war dabei und schimpfte heftig. Goutt gab, als er das erste Mal da war, etwas zum Besten, das hat er übrigens schon oft gethau. Frau Goutt hierüber befragt, stellt die ganze Aussage S5r. Zengin in Abrede; sogte, sie sei noctz mit keinem age gue des Rangin gewesen. Frau Mangin der Mühle immer auf den Goutt geschimpft, weil er Schuld sei, daß ihr Mann im Gefängniß genannt Jockels Pitt, Ich, wurde eines Tages in die Wirthschaft von weren Nähe ich arbeitete, gerufen. Als ich dorthin kam, fand ich Goutt in einem sehr heiteren Gemüthsden Scheig, den...s“ iu Mondin, Leige mie meine Frau dir ausgestellt hat. Frau Mangin sagte: Frau Goutt ist uns Geld schuldig. Wir müssen andere Leute bezahlen, Goutt kann uns auch dezahlen. Mangin hat oft gesagt, Frau Goutt habe ihm Schein ausgestellt, damit er ihren Mann todtschlage. ich eine kleine Strafe bra. bas nie Herrig gestanden, daß er schon an 9. . 1860 hen Gout habe erschlagensollen. Wiger et dazu gelommen und habe Frau Buschbacher zu zahren: an Der Teusel muß den alten Diger herteinichta u ie— Loutt ader habe geäußen: Das hait Wchee za jagen; den rufen wir in die Vorderstube, er ja gewissermaßen zu der Familie, und wenn er es auch erfährt, so sagt er doch nichts. S. cschot Betüher beftagt, destügt die Ausage be 40. Zeuge, Margaretha Braun, Ebeftäu terialienschreibers Wilbelm Christian Andreas Schmidt zu Saarlouis. Von Fräulein Goutt habe ich gehört, das der Mangin einen Schein über 300 Thalet von der in Händen habe, um ihren Bruder zu tödten. Ich redete ihr dieses aus, weil ich an so etwas nicht glauben konnte und sagte, ihr Bruder sei ein Flabbes und zu leichtgläubig. Später ersuchte mich die alte Wittwe Goutt mit ihnen nach Roden zu gehen, um den Schein zu sehen. Ich sah den ereite giere eute über 500 Thlr. und war von Mar#erten Guschbacher unterschrieben. Er schien mir von einer Frauenhand geschrieben zu sein. Wir beschlossen erfeahren. Mütie zu geben, um den Sochprhalt zu Als ich nun die alte Frau Buschbacher in Gegenwatt ibrer Lochter Margaretha Buschbacher, wegen en Gapie es dem.„se genug, daß du unglücklich bist, wir ir wollen es nicht auch noch werden. Die junge Frau g#. mir,„sie habe dem Mangin einen Schein elei dr. autzestelt, doß er die Heirath dewirken ie Sogu da ich dies nicht für leicht möglich hielt, da Buchstaben geschrieben wären, sagte sie, von einem andern Schein wisse sie nichts. Um Weihnachten vorigen Jahres zeigte mir Goutt den Schein, den ich bei Mangin geseben hatte. Goutt hat bei mir öfter. die Treue seiner Frau in Zweifel gezogen. Er war ein schwacher Vann und ohne ale Enerzie. Ven der jungen Willke Goutt weiß ich nichts Nachtheiliges zu sagen. Die Sitzung wird bis Nachmittags 4 Uhr ausgesetzt. (Fortsetzung des Zeugenverhörs.) Saarlonig.: Smmtrich Jesoph Voigt, Uhrmacher zu Goutt hat mir viel erzählt, daß seine Frau ihn mehrwig, die Mühle bestelt habe. Er sei einnal vor .. Brahle von einem schwarzen Domino angefallen und verwundet worden. Später sagte er, er glaube, es sei der Wagner gewesen, er habe gerufen und mit der Hand vas Fenster eingeschlagen, und als er in die Mühle gegsast, se bäiten iue Vrau und seie Schwiegemuter iund Woseu guchis gehört. Auch habe ihn einer nno Wafftt werfen wollen, er habe sich aber so fest angeklammert, daß seine Uhr zerquetscht worden sei. Die wirklich zerguetscht. Den Schein von Mangin habe ich gesehen, er schien von einer Frauenhand geschrieben zu sein, auch habe ich die Unterschrift gesehen, weiß aber nicht mehr wie sie war. Goutt sagte: er habe dem Mangin 20 Thlr. dafür gegeben. Mangin behauptete Ger sabe uite idn kekommen um den Gout päige ggelt. einen Ed schoden. Geut, 110 Auch hat mir Goutt erzählt, die verlorne Jagdtasche habe ihm seine Frau zurückgegeben, und als sie Abends au s chahe wärz, habe er entsetzlich über die Familie Laschbacktt geschimpft, sie hätten Steine auf die Eisenbahn gelegt. Ich bin Anfangs einige Male zu Goutt gekommen, Frau Goutt sagte mir, ich solle nicht mehr kommen, ihr Mann sei eifersüchtig, und ließ dichte Vorhänge machen. Er schimpfte, wenn Jemand vorbei ging, und aus Haus guckte. Er war sehr geizig, und wenn soe ee mit hette, gran gut. Er bot mir einmalerächlt: Jup er mn seiner Flau auf der Mühle im obern Stocke geschlafen habe, da sei einer mit der Leiter ans Fenster gekommen und habe gerufen: Gretchen mach' auf. Sie sei in Folge dessen aus dem Bette gesprungen, habe kein Wort gesprochen und sich entfernt, ebenso habe sich der Fensterklopfer schnell entfernt. Ich glaube, daß dieses viel zur Eifersucht des Goutt beigetragen habe. Klau, Graveur zu Saarlonis. Derselbe weiß zur Sache gar nichts Erhebliches. Die ihm vorgezeigte Uhr erkennt er als die des Goutt an. Derselbe wird entlassen. Mangin wird vom Herrn Präsidenten vorgerufen. Derselbe erklärt: Ich habe keine Schritte gethan, um die Heirath zwischen Goutt und dem Gretchen zu Stande zu hringen, ich habe im Gegentbeil davon abgersthen, Righato ihn die Familie Buschbacher und Miger sehr gehaßt hätten. Der alte Buschbacher wurde sehr oft von Selgenrd Sescholten und von seinen Kindern gevorgerufen, erklärt: Ich habe das Gespräch von Mißhandlungen meines Bruders gehört, gesehen habe ich aber nie, daß er mißhandelt worden ist. Mein Bruder war sehr dem Trunke ergehen, und wenn er blaue Male davon getragen hatle, sagte er immer, es komme daher, weil er gefallen sei, 43. Zeuge. Jakob Dietrich, genannt Brod=Jock. in Roden. Ja, es ist richtig, daß mein Sohn Johann, mir sagte, er habe im Auftrage der Frau Goutt den Wagner auf ½7 an die Rodener Schauze bestellt, ob dieses gerade an Fastnacht war; weiß ich nicht. Am andern Tage kam ich auf die Mühle und soh den Goutt verwundet im Bette liegen. 44. Zeuge. Johann Dietrich, ohne Gewerbe, Sohn des Vorigen: Vor zwei Jahren ungefähr, die Zeit kann ich nicht genau angeben, schickte mich Buschbachers Greichen zu Wagner in Fraulautern, um ihm zu sagen, er solle seine Sonntagskleider anziehen und sie gegen 6 oder 7 Uhr bei der Rödener Schanze an Schönens Garten erwarten, sie würde auch dort hin kommen. Wagner sagte, äls ich ihm dieses mittheilte, es sei gut, er werde kommen, was ich dem Gretchen wieder ausrichtete. Daß an diesem Tage Goutt verwundet worden ist, weiß ich nicht. Die angeklagte Goutt bestreitet die Aussage des Zeugen, sie habe ihm keinen Auftrag gegeben, den Wagner zu bestellen.26 45. Zeuge. Rikolaus Ahrweiler, Ortsvorsteher zu Roden. Goutt machte mir häufig Anzeigen, über das Geringste hat er sich beklagt. Einmal sagte er mir, er sei geschlagen worden, ich habe jedoch nichts ermitteln können. Später sagte er mir, er wisse wer es gewesen, der Wagner sei von denen auf der Mühle angestellt worden. Der alte Buschbacher war verschwenderisch und dem Trunke ergeben, die Frau hat das Regiment gehabt und hat es gut geführt. Ich habe auch gehört, der Alte sei zuweilen geprügelt worden. 46. Zeuge. Johann Daub, Polizei=Agent zu Roden. Vor zwei Jahren, es mag um Fastnacht gewesen zu sein, kam ich auf die Mühle und fand den Goutt mit zerschlagenem Kopfe im Bett liegen. Später hat er mir erzählt, Wagner habe ihn geschlagen.— Ich war bei der Inventarisation zugegen und gab es Streit unter der Familie; die Frau Buschbacher sagte bei dieser Gelegenheit zu mir, Goutt sei ein Taugenichts und sie bedaure, daß er in ihre Familie gekommen sei. Der alte Buschbacher war ein Trinker und machte auch oft schlechte Händel und konnte deßhalb wohl in die Lage kommen, bei Goutt Geld aufzunehmen. Ich habe gehört, daß Frau Goutt dem Mangin einen Schein über 50 Thir. ausgestellt habe, wenn er die Ehe zu Stande brächte. Es war dieses vor 3 Jahren. Mangin:„Das ist nicht war!“ Daub: Das ist ganz sicher. Mangin hat es mir erzählt, er sei auf die Mühle zum Gretchen gegangen und habe sich dert den Schein ausstellen lassen. 47. Zeuge. Peter Schleich, Polizei=Agent zu Roden. Ich war bei der Inventarisation zugegen und gab es, als Goutt einen Schein über 1100 Thlr. producirte, große Aufregung bei den Söhnen. Die Mutter suchte zu beschwichtigen. Ich war am Tage der That auf der Mühle. In meiner Gegenwart ist nichts davon gesprochen worden, daß Goutt käme oder kommen sollte. Ich war bis 5 Uhr vort. Frau Goutt har mir erzählt, Mangin sei zu ihr auf die Mühle gekommen und habe ihr gesagt, Gretchen, wenn du mir 50 Thlr. giebst, so bringe ich es dahin, daß Goutt dich heirathet. Es war diese Erzählung in der Zeit, als schon von dem Schein über 500 Thlr. die Rede war. Frau Mangin hat mir kein Geld versprochen, um Zeugniß gegen Mangin abzulegen, wenn Herrig das sagt, so lügt er. 16 N 932236 u 48. Zeuge. Sophia Graumann, Taglöhnerin zu Roden. Im Mai vorigen Jahres war ich in Goutt's Garten bei der Gerberei. Frau Goutt schickte ihren Maun fort, um etwas zum Trinken zu holen. In seiner Abwesenheit klagte sie mir, ihr Mann muthe ihr Dinge zu, die sie von der Mühle ber nicht gewohnt war. Sie müsse oft drei Tage alte Suppe essen. Sie hoffe es jedoch bald besser zu bekommen, denn ihr Mann scheine die Auszehrung zu haben. Sie habe mit Mangin einen Schein gemacht, damit er die Heirath fertig bringe. Als Goutt nun, der lange ausgeblieben, zurück kam, hat seine Frau zu ihm gesagt: Fledermännchen hast du wieder die Schrumpel besucht.— Sie meinte hiermit die Frau Mangin. Sie hat nicht gesagk, daß sie ihn doch noch von der Welt kriechen werden. 49. Zeuge. Mathias Leonnartz, Steuer=Aufseher zu Saarlouis. Im Sommer vorigen Jahres war ich eines Tages am deutschen Thore auf meinem Posten. Goutt trat zu mir heran und sagte: Der liederliche Mangin sei ihm Geld schuldig, und nun habe Mangin ihn verklagt, weil er— Goutt— ihm, dem Mangin schuldig sei. 3662 111 Auch hatte er mir früher einmal erzählt, daß, wenn er sich nicht durchgemacht habe, die Buschbacher ihn um's Leben gebracht hätten. 50. Zeuge. Johann Theodor Schleich, Geschäftsmann in Saarlouis. Goutt kam eines Tages zu mir und sagte, Mangin habe einen Schein von seiner Frau, den sie vor der Ehe ausgestellt habe. Er fragte mich; ob er ihn bezahlen müsse. Seine Frau war öfters von ihm, und ftug er mich deßhalb, was er da zu machen hade.“ Ich ging mit ihin nach Saarbrücken zu Herrn Advokat=Anwalt Boecking, welcher für ihn die Theilungsklage gegen Familie Buschbacher einleitete. 51. Zeuge, Michel Schmidt, Geschäftsmann in Wallerfangen. Ich habe einmal für Goutt eine Vollmacht angefertigt, die von seiner Frau und Schwiegermutter unterschrieben werden sollte. Er sagte mir auch einmal, er sei ein unglücklicher Mensch, seine Verwandten trachteten ihm nach dem Leben, er trage deßhalb Dolch und Pistole bei sich. Er werde sich von seiner Frau treunen und ihr eine Summe aussetzen. 52. Zeuge. Michel Gerard, Friseur in Saarlouis. Ich habe einmal gesehen, daß nur ein Gedeck auf dem Tisch von Goutt stand, ich fragte ihn, ob er allein sei, worauf er antwortete: nein, meine Frau ist auch da. Daß sie von einem Teller aßen, habe ich von Goutt nicht gehört. Nach dem Tode des Goutt, sagte mir seine Schwester Franziska, er habe sich nicht getraut allein zu essen aus Angst, er werde vergiftet. 53. Zeuge. Theodor Schmidt, Arresthaus=Verwalter zu Saarbrücken. Die Frau Goutt ist sehr ruhig und stille gewesen; Anfangs hat sie von Tod und Schaffot phantasirt. Seit ihrer Niederkunft haben sich diese Zufälle nicht repetirt. Jakob Buschbacher hat vom Teufel phantasirt, Hiermit ist das Zeugenverhör beendet. 1. Schutzeuge. Nikolas Schönen, Ackerer in Roden. Derselbe hat die Brüder Buschbacher von Jugend auf als brave, gute Leute gekannt, besonders habe sich Jakob Buschbacher nie feindselig gegen Goutt ausgesprochen. (Die Sitzung wäbrt for.) Landwirthschaftliches. Den Inhalt des nachfolgenden, von Königl. Regierung als überaus zweckentsprechend empfohlenen Werkchens, bringe ich hiermit zur Kenntniß und Beachtung in vorkommenden Fällen. Der Direktor der Abtheilung XXlIc. des landwirthschaftlichen Vereines, Graeff. Rath und Hülse bei plötzlichen Erkrankungen der grötzeren Hausthiere bis zur Ankunft des Chierarztes. I. Entzündung äußerer Theile. Wenn durch irgend eine mechanische Einwirkung(Schlag, Stoß) eine starke Geschwulst mit Schmerz, vermehrter Wärme und an unbehaarten Theilen Röthe wahrgenommen wird, die Verrichtung des betroffenen Theiles mehr oder weniger dadurch gestört worden ist, so ist es nöthig, unter Schonung(Ruhe) des Theiles, denselben recht anhaltend mit kaltem Wasser zu baden, in kaltes Wasser zu stellen. Eben so sind Waschungen mit Wasser((2 Theile und 1 Theile Essig), Bleiwasser oder Arnica=Tinctur 1 Unze in einem halben Eimer Wasser von Nutzen. Ein Versäumen gibt zu Eiterungen und andern Uebeln Anlaß. 1) Aeußere Augenentzündung. Wenn solche durch äußere mechanische Ursachen entstanden, so ist fleißiges Baden des Auges mit kaltem Wasser, ohne es zu reiben, von Nutzen. Man verhindert dadurch das Entstehen von Augenflecken und auch den schwarzen Staar. Je mehr die Augenlieder geschwollen, warm sind, geschlossen gehalten werden und bei Oeffnung derselben stark geröthet erscheinen, desto fleißiger muß gebadet werden. Oft ist in solchen Fällen ein Blutlassen aus der Halsader sehr zweckdienlich. Bilden sich tretz der Anwendung von kalten Bähungen dennoch Flecke, segar Fell, so sind selbige zu beseitigen durch Sublimat (Hydrorgyrum muriaticum corrösivum) 1 Grau aufgelöst in 2 Loth destillirten Wassers. 2) Innere Augenentzündung. Ist die Augenentzündung ohne jußerliche mechanische Ursache entstanden, leiden beide Augen, steht das Thier zu gleicher Zeit starr im Krepf(Drüse.), oder bat es Catarcb(Schnupfen), wie dies bei Rindern und Schafen vorkommt, so darf das Baden mit kaltem Wasser nicht in Anwendung gebracht werden, weil Blindheit darnach erfolgen würde. Meistens sind bei der inneren Augenentzündung die Augenlieder zwar geschwollen, innerlich aber nicht stark geröthet, vielmehr schleimig und mit Schleimkrusten betrocknet. Hierbei ist es zweckmäßig, das Auge mit lauem Flieter= oder Kamillen=Tbee zu baden, aber dabei das Thier vor ferneren Erkältungen zu schützen, bis der Thierarzt gerufen ist, das Nöthige anzuordnen. Ist die Augenentzündung mit großer Empfindlichkeit gegen Lichtreiz und mit großer Schmerzensäußerung verbunden, Stall dunkel gehalten werden und Bähungen von Bilsenkraut=Infusum in Anwendung kommen. u. Wunden. Wunden sind in der Regel für den Augenblick nur gefährlich, wenn viel hellrothes Blut, in absetzender Strömung, anhaltend aus ihnen fließt, orer wenn sie das Austreten von Eingeweiden durch die entstandene Oeffnung begünstigen. Im ersten Falle ist die Wunde und deren Umgebung mit kaltem Wasser, Eiswasser, mit Essig, mit kaltem Wasser, worin grob gepulvertes Glaubersalz eben gelöst worden, sehr fleißig zu baden, ein damit durchnäßter Schwamm, auf die Wunde zu halten. Ist die Wunde an den Schenkeln, so schnalle man einen Riemen, oberhalb der Wunde(dem Körper zu) um den Theil und lege da, von woher muthmaßlich der Blutstrom kommt, unter den Riemen oder unter die Binde burczicheistens einen der. Länge nach Das Austassen nau die Giele sebenmäbg, mon eir Enn. fte.nt, von wo das Blut vordringt, so ct## nan die Arterie zu erfassen und so das blutende Gisatz vervorzuziehen, demnächst es mit einem gewächsten Zwirnsfaden fest zu umbinden, dann bört die Blutung sofort auf. Dieses Verfahren glückt meist nur bei frischer Wunde und nicht ganz durchschnittenem Gefäße, weil ein solches sich nicht hätte zurückziehen können. Wenn durch Eingeweide hervorgetreten sind, so hat man sich zuvörderst des Thieres zu vergewissern, so zu binden und zu lagern;, daß man bequem zur Wunde gelangen kann und zwar so, daß sie hoch oder oben liegt. Dann reinige man die vorgetretenen unverletzten Eingeweide mit lauem Wasser, bringe sie behutsam in ihre Höhle zurück, reinige alsdann auch die Wundränder von angetrocknetem Blute, zerrissenenen Fasern, Fett und dergl., nehme eine kleine Pack= oder große Stopfnadel mit scharfer Spitze, fädele ein schmales gewächstes Leinenband oder starken Bindfaden ein, stoße sie durch die eine Wundesze von Innen nach Außen(unter Zurückhaltung der Mundlere sie nicht zu verletzen), durch die andere Metenze bringe man ebenso das andere Ende des Bandes oder Fadens, nachdem man zuvor dieselbe Nadel vom ersten Ende abgezogen und ihr das andere Ende eingefädelt hatte. Man ziehe nun die Wundränder mäßig (nicht ganz fest) an einander und sind einige solcher Hefte nöthig, so werden sie eben so vollbracht. Dann lege man ein mehrfach zusammengelegtes leinenes Tuch auf und halte dieses durch Umlegen eines Deckgurtes fest, binde das Thier los und lasse es von selbst aufstehen, während man dabei die Bandage in ihrer Lage zu erhalten sucht und ordene sie demnächst weiter. Dann sind sowohl „ ersten wie im zweiten Falle Waschungen mit kaltem Wasser anzuwenden, bis man thierärztliche Hülfe erlangt hat. (Fortsetzung folgt.) Den Hcmmanikänten. Lewichmet am weißen Ostertag 1861. Religion! Was hält das Menschenherz mit kräft'gen Armen, Wenn wild des Lebens Stürme es bedrohn; Was lässt durch heil'ge Tröstung und Erbarmen, Zum neuen Selbstvertrauen es erwarmen? Religion! Was flöst den Glauben an den Werth des Gutcn, Uns in die Brust mit allgewaltigem Ton; Was füllet uns mit reiner Liebe Gluthen Mlit Hoffnung, wenn uns Schmers und Weh durchfluthen? Religion! Was ist’e, das uns ein Weltasyl bereitet Vor Lug und Trug, vor Bosheit, Spott and Hohn! Was ist’s, das uns zum Seelenfrieden Leitet, An wessen Hand der Nensch zur Gottheit schreitet? Religion! So möge sie auch Ruch im Leben immer Der Urquell sein für Tugend, Glück und Lohn! 0, haltet fost an ihr, sie täuscht uns mimmer; Denn ewvig wührt, wenn Alles fällt in Trümmer: Religion! Anzkisen. emachung. Am Mittwoch den 12. April d. Je. # Vormittags 10 Ubr, 32; b. #werden im Gemeindewalde von Lascheid Distrikt „„Haegt“ 6 schöne Eichenbaustämme einer öffentlichen Versteigerung ausgesetzt. Warweiler, den 4. April 1861. a#(mmttäh uut) zmg Der Bürgermeister #6 zu aemn Brru n. WArer. Auction und Verpachtung In Prim. Am Montag den 15. April d. Js., Vormittags um 10 Uhr, gerden, auf Ansteben der Erben des zu Prüm verlebten Erschaftsmannes Herrn Karl=Dionysius Dujon, du#5 Pohnung des Wirtbes Herrn Ermund Jo. is unr Sa erumticken zu dessen Nachlasse gekörigen, eri Feiomark der Gemeinde Prüm und Umgebung gelegenen Immobilien, bestehend in Ackerländereien, Wiesen Gärten und in einem in der Hüllstraße befindlichen Wohnhause nebst Stall, öffentlich ver dem unterschriebenen Notar auf ein Jahr verpachtet; .25 He hen, Haus 15 Shchel Heser, vur tenseibe Rotar auf Telg Versteigert werden. den 6. April 1861. 446#n Aein Ganser Notar. Versteigerung zu Drüm. Am Donnerstag den 18. April l.., Mittags um 1 Uhr anfangend, läßt Herr Wilhelm Noll, Gastwirth zu Prüm, in der Wohnung des dasigen Wirthen Herrn Mathias Theis, hundert Centner gutes Heu, hergisig,or dem Unterzeichnesen gegenlangen Credit 254 Kleber, Gerichtsvollzieber. Holz=Versteigerung zu Mürlenbach. Am Freitag den 19. April l. J, Vormittags um 9 Uhr anfangend, läßt der Kaufmann Herr Heinrich Krumpen zu Murtenbach, in der Wohnung des dasigen Gastwirthen Herrn Johann Baptist Bohnen, 130 Eichen Rutzholz=Stämme und 8 Buchen Nutz=Stämme, sämmtlich sehr gut zur Abfahrt auf dem Banne von Kopp, im Distrikt„Hofbüsch“ gelegen, freiwillig vor dem Unterzeichneten auf langen Credit und gegen Büirgschaft verteigern. 253 Kleber, Gerichtsvollzieher. Versteigerung der Lohntzung in der Königl. Oberförsterei Dann. Am Mittwoch den 17. April eurrentis, Vormittags 9 Uhr, perden beim Gastwirhen Herrn Carl Gandner hierlichen Obeszestere näher bekaunt in„.Daun zuter den im Terwine versteigerteuu.enden Bedingungen ösenlich 2#####. Auf dem Stocke. Schlag Eichheld, 36 Morgen 82 □R. groß, mit einem auf 400 Centner geschützten Lohertrag. 2. Auf fiscalische Rechnung geschält. Schlag Kipscheid, mit einem auf 150 Centner geschätzten Lohertrag. ad 1. ist der Förster Manstein zu Salm und ad. 2 der Förster Maroldt zu Uedersdorf beaustragt, die betreffenden Schläge zur Besichtigung zu zeigen. Daun, den 4. acprk 1861..pu 166 9# Der Königliche Oberförster 145 g ing v. Witzleben. Holz=Verkauf " P a c h t u n g z u P r u m. Am Mtontag den 15. April d. Js., uumittelbar nach der Versteigerung und Verpachtung der Erben Dujon, werden auf Ansteben der zu Trier wohmienden Rentnerin, Frau Wittwe Koch=Limbourg die nachbeschriebenen, in der Gemeinde Prüm gelegenen Wiesenparzellen, nämlich: 1) eine Wiese am Johannsborn, 2) eine Wiese am Kalvarienberge und 3) eine Wiese in der Steinkaul, öffentlich vor dem unterschriebenen Notar verpachtet werden. Prum, den 6. April 1861. 1 Ganser, Netar. Auction zu Hallschlag. Am Montag den 29. April., .. Vormittags 9 Uhr anfangend, wird in Merteshause zu Hallschlag die ganze vorbandene Sder gizebe hstens n chuenohitzrn#ne Ackegertäten 3 Jochochsen, 3 Ochsenrinder, 3 Kuhrinder, 2 Kühe, 2. Steagse, mit Lünner, Karre, Wagen, Pftlge, epgean, 1 Leumer u. s. Bez“ theilungshalber öffentlich und freiwillig gegen Borg rersteigert.—„„ Prüm, den 6. April 1861. G. Backes. 149 h Notar. Verkauf einer Herberei zu Münstereiffel. Montag den 22. April d. J. Nachmittags 2 Uhr, wird auf Anstehen der Wittwe Müller geb. Gottlieb zu Mänstereiffel und deren Tochter C. Müller, Ehegattin die i Mänstereder meisters Pangels u. dir zu.#kkeiffel, unmittelbar vor dem Orchheimer= befindliche Gerberei, unter günstigen Bedingungen versteigert. Dieselbe besteht in einem großen Gebäude, mit zweckmäßigen Einrichtungen, 18 Gruben, 7 Farben einer geräumigen Lohrahme, auf einem Flächenraum .46 Puthen, zugleich sich eignend zum Bauplatze. An vemseieen Tage werden& Häuser der ReNäbe der Gertere geschent bei u elung ...i Gastwirth Schwarz zu Münstereiffel. Euchen heim, 5. April 1861. Wagner, Notar. Champagner Mühlsteine. Durch direkte Beziehung durch die Eisenbahn, sind in der wir in Stand gesetzt, die Preise bedeutend zu erRonigl. Obersörsterei Balesfeld. Senung von (E8 werden vorsteigert: Champagner Mühlsteinen aus den Brüchen in La Ferté in allen Dimensionen besonders aufmerksam machen. Kirn& Comp. in Trier. Es werden versteigell! am 16. April., Vormittags 10 Uhr, zu Dasburg, aus den Schlägen Haag= und Nödesbüsch: 5 Kiefern Nutzstämme, 128 Stangen und Gerten, ¾ Klafter Buchen Scheit, 4„ Nadelholz=Knüppel, 11¼„ Neiser; am 17. April., Vormittags 9 Uhr, zu Rodershausen, Faseler: Dauvistheck, Uchäuserwald und 7 Eichen Nutzstämme, 66 Buchen.. 420 Eichen=, Buchen= und Aspenstangen, 38¼ Klafter Buchen Scheit, 2 Klafter Eichen Knüppel, 33½„ Buchen„ 176½, Reiser; am 18. April., Vormittags 10 Uhr, zu Obersgegen, Breitenkopf und 246 Eichen Nutzstämme, 129 Buchen„ 6„ und Eichen Stangen, 12¾ Klafter Eichen Scheit, 67 Klafter Buchen Scheit, 105„ Knüppelholz, 127„ Reiser. „Jez Hr. Forstkassenrendant Lichtherz von Schönecken, an denen drei Versteigerungen beiwohnen und können un venselben sogleich die Steiggelder bezahlt werden. Malberg, den 8. April 1861. 9eg is Der Köngl. Oberförster, Schmi Neue Formulare zu esche inie g s8 Kebtbirat, welche von hoherer Behörde als ganz zweckentsprechend anerkannt worden, und sich sowohl für Königliche=, Communal=, als auch Privat=Bauten eignen, sind vorräthig und zu haben à 1 Sgr. p. Stück bei C. Plaum in Prüm. Bei Spoo in Großkampen ist ächter Brabanter Flachssaamen, 133 Guter Saam=Hafer, Saam-Erbsen und dreijähriger Kleesaamen billig zu haben bei 141 Georg Anton Koch in Prüm. Eine fast nos Neue Karr stehen billig zu verkaufen bei Joseph Regen, Gastwirth in Brandscheid. Lio zu versktaufen a, ASuget, sillig zu verkaufen bei 251 Grüner(sogenannter schwedischer) Kleesamen, sowie Saam=Erbsen u. Wieken, sehr billig und in ausgezeichneter Güte, bei Mathias Schottler in Daleiden. Eine Theke, Ladengestell(mit Einrichtung zum Oel= und ThranVerkauf von Zink) und Salzkiste, ein Fuder= und mehrere gute kleinere Branntwein= und Oelfässer, stehen billig zu verkaufen. Wo? sagt die Expedition d. Bl. Jahrmärkte im Monat April 1861. 25. Sesehzied... 8eomnz 19. Taben Erso, Bieshube 28 29. Asbach, Uelmen 30. Wittlich, Gerolstein, Bacharach. Im Großberzogthum Luxemburg: Am 22. Säul; 25, Ufflingen, 29. Marxberg; 30. Wiltz. Gedruckt, verlegt u. herausgegeben von C. Plaum in Prüm