Dieses Blatt erscheint wöchentlich zwei Mal: Sonntags und Donnerstage. Anzeigen per Zeile 1 Sgr. für die Kreise Sonntag, den 12. Februar. 1860. rum, Bitburg und Nro. 13. Amtliches. Der Milzbrand. (Fortsetzung.) 4. Das Rankkorn oder Zerstenkorn der Schweine. Diese Krankheit ist dem Zungenkrebse der übrigen Thiere ganz ähnlich, indem sich auch bei ihr auf der Zunge oder an andern Theilen des Maules weißliche Blasen entwickeln, die oft schnell in Brand übergehen und von einem bösartigen Fieber begleitet sind. Die Thiere knirschen Anfangs häufig mit den Zähnen, halten das Maul von Zeit zu Zeit offen und geifern, sind sehr unruhig, fressen und saufen nicht, ihr Auge ist stier, der Rüssel sehr heiß. Bei der Zunahme des Uebels steigt das Fieber, der Puls wird sehr schnell und klein, das Athmen geschieht mit heftigen Flankenschlägen, die Wärme am Körper ist vermehrt, die Füße aber sind kalt; die Thiere liegen gern und wühlen sich im Stroh ein, oder sie stehen mit hängendem Kopfe, wie betäubt, das Knirschen mit den Zähnen und das Geifern währt fort. Oeffnet man ihnen mit der hierbei nöthigen Vorsicht das Maul, so sieht man auf der Zunge oder sonstwo eine oder mehrere Blasen(in der Regel nur eine), welche weißlich oder bläulich von der Größe einer Erbse und mit einer scharfen Feuchtigkeit angefüllt sind. Später verwandeln sich die Blasen in ein brandiges Geschwür, die Zunge wird schwärzlich und ganz falt, die Thiere werden ganz matt und der Tod erfolgt, meist um den 4ten bis 7ten Tag. Anmerkung ad 3. und 4. Bei allen Thieren kommt auch ein gutartiges Maulweh vor, wobei jene auch giefern, hartes Futter nicht fressen, etwas matt werden und Bläschen im Maule bekommen. Dieses gutartige Maulweh unterscheidet sich aber von dem Zungenkrebse und Rankkorne dadurch, daß die Thiere nicht mit einem Male so heftig erkranken, daß im ganzen Maule eine Menge Bläschen von weißer oder geblicher Farbe und von der Größe eines Hirsekorns bis zu der einer Linse entstehen, daß diese Bläschen nur in der Schleimhaut, nicht tiefer sitzen, und daß nach dem Ausplatzen derselben zwar ein Theil der Schleimhaut sich ablöst, dann aber blos ein rother, reiner Fleck, nicht ein brandiges Geschwür zurückbleibt.— Dieses Maulweh herrscht fast immer seuchenartig in einer Gegend und oft kommt es mit der sogenannten Klauenseuche verbunden vor. Es ist selten, und dann nur durch langsame Entkräftung der Thiere tödtlich. Nach dem Genusse der Milch von dergleichen am gutartigem Maulund Klauenweh leidenden Kühen, hat man übrigens zwar auch hin und wieder bei Menschen ein von Fieberzufällen begleitetes Entstehen von Bläschen im Munde, namentlich an der Zunge, der inneren Backenwand und den Lippen, ja selbst an den Fingern und Händen bemerkt; doch sind dergleichen Bläschen nie mit weiteren Zufällen oder gar mit Gefahr verknüpft gewesen. guchit, wicheg Scweine, auch Rtopf, Reht. des Feuer genannt. Diese Krankheit besteht hauptsächlich in einer stark entzündlichen oder brandigen Geschwulst am Halse und ist bei Schweinen die am häusigsten vorkonzmende Form des Milzbrandes.— Das Uebel kritt ploßlich und ohne alle Vorboten ein. Die Thiere Rtgen,„find matt, atbmen beschwerlich und mit starken e#der Flanken, keuchen, schreien und grunzen mit Viserer Stimme, sperren den Rachen auf, und schütteln est den Kopf, der Rüssel und das Innere des Maules bleich und trocken, der Puls klein, bart und sehr schnell; Koth und Urin wird gewöhnlich nicht ausgeleert. wesche entoeder veg, Gueh an Halse eine Geschwult, den Sa ter giesen allein einniamt oder sich auch auf E.##, die Brust, und den Bauch ausdehnt. Der Geschwulst bald hell= bald dunsoth oder fleischfarben, auch zuweilen mit starken Klecten oder Streifen versehen. Nicht selten erscheint auch guglein, die Zunge entzündet, angeschwollen, dunkelDer Abonnements=Preis beträgt vierteljährl. 12½ Sgr und durch die Post bezogen 15 Sgr. Saun. Zwanzigster Jahrgang. aschmi ie dies der Fal und verbreitet die Er## sich sehr schnell, so krepirt das Schwein gewöhnlich schon während der Entwickelung der Krankheit, zuweilen nach einer halben bis zur 6ten Stunde; bei langsamerer Ausbreitung erfolgt der Tod etwas später, in der Regel jedoch binnen 24 Stunden. Anmerkung: Außer der Milzbrandbräune befällt die Schweine zuweilen auch eine aus Erkältung entstehende, weniger bösartige Bräune. Diese entwickelt sich langsamer als jene und es fehlt ihr die erwähnte Geschwulst am Halse. Doch kann sie, wenn nicht bei Zeiten angemessene Hülfe geleistet wird, auch tödtlich werden. 6. Die Rose, der Rothlauf oder Scharlach, in manchen Gegenden auch heiliges oder Antoniusfeuer genannt, findet sich bei Schafen und Schweinen und zwar bei letzteren häufig in Verbindung mit Bräune. Die Thiere werden traurig, zeigen abwechselnd Frost und der Puls ist schnell und anfangs hart, das Athmen geschieht mit starker Bewegung der Flanken, die Freßsucht ist sehr gering, das Wiederkäuen unterdrückt, der abgehende Koth sehr trocken. Dabei erscheint die Haut an einzelnen Stellen und zwar mehrentheils an der unteren Flache oder den Seitentheilen des Bauchs, am Kopfe, Halse und Rücken, zuweilen aber auch an der Brust, ja an den Füßen, sehr heiß und dunkelroth, selbst violet, und manchmal auch mit kleinen Bläschen besetzt.— In einzelnen Fällen besteht dieser Zustand—4 Tage hindurch, worauf das Fieber sich mindert, der Ausschlag allmäblig verschwindet und die Thiere wieder genesen; oft aber wird die Haut an den Stellen des Ausschlags brandig, oder letzterer tritt plötzlich zurück, der Puls wird unfühlbar, die Thiere bekommen Konvulsionen und krepiren unter denselben. § 98. Die Milzbrandkrankheiten der Thiere verschonen kein Alter, kein Geschlecht und keine Leibesbeschaffenheit, ergreifen aber doch die am besten genährten Thiere stets zuerst und am häufigsten. Sie kommen bald nur bei einzelnen Thieren und in geringer Zahl, bald in eine längere Zeit fortlaufenden Reihe von Erkrankungsfällen oder auch seuchenartig bei vielen Thieren zugleich vor. Am häufigsten erschienen sie im heißen Sommer, in tiefen und besonders in sumpfigen Gegenden, nach Ueberschwemmungen, zuweilen beobachtet man sie aber auch in anderen Jahreszeiten, namentlich wenn die Thiere zu nahrhaftes Futter, besonders Korn und Hülsenfrüchte erhalten, dabei in sehr warmen Ställen gehalten und wenig bewegt werden, oder wenn das zum Futter benutzte Heu oder Stroh durch Mehlthau, Rost und dergleichen verunreinigt ist. Diese Krankheiten sind endlich ansteckend und erzeugen nicht nur bei anderen, mit dem Ansteckungsstoffe in Berührung kommenden und dafüc empfänglichen Thieren, sondern auch bei Menschen höchst gefährliche Krankheitszustände. Die besonderen Eigenschaften dieses MilzbrandContagiums sind folgende: 1. Es gebört zu den fixen Ansteckungsstoffen. 2. Es haftet besonders an den Säften der am Milzbrand leidenden Thiere und vorzugsweise an ihrem Blute und der Materie, welche sich in den sogenannten Milzbrandbeulen erzeugt, nächstden aber auch an dem vom Blute durchdrungenen Fleisch und andern Körpertheilen, selbst an den Fellen und Auswurfsstoffen der Thiere. 3. Es ist ein schwer zerstörbares Contagium, das selbst noch geraume Zeit nach dem Tode des damit behafteten Thiers von seinen Körpertheilen aus wirksam sein kann und sich sogar durch einen hohen Grad von Hitze, z. B. das Kochen des Fleisches, nicht sicher vertilgen läßt. 4. Dem Menschen kann das Milzbrandgift auf eine zweifache Weise gefährlich werden: a) dadurch, daß irgend ein Theil, zumal die Materie aus einer Milzbrandbeule oder das Blut oder Fleisch eines solchen kranken Thiers, mit dem menschlichen Körper äußerlich und zwar an einer verletzten oder auch nur zart überhäuteten Stelle in Berührung kommt; b) durch den Genuß des Fleisches oder der Milch eines solchen Thiers. Der erstere Weg der Ansteckung ist der häufigere. Es ereignen sich daher auch die meisten Fälle von Erkrankungen dieser Art nach dem Schlachten von kranken und dem Abledern von gefallenem Vieb, auch bei der Zubereitung von Fellen resp. bei Fleischern, gemeinen Landleuten, Hirten, Schäfern, Abdeckern, demnächst bei Gerbern und Khleschnern; und bei dergl. Idividnen sind hinwiede um dir eir Verrichtungen obiger Art besonders exponirten und die unbedeckten Theile, wie Finger, Hände und Arme, desgl. das Gesicht, der Hals, diejenigen, welche von der in Folge der Ansteckung entstehenden Krankheit vorzugsweise befallen werden. 5. Die Empfänglichkeit der Menschen für das Milzbrand=Contagium und namentlich das auf dem erstgenannten Wege(4. ad.) übertragene, ist ziemlich al„.L. De Zeitraun zwischen der statgefundenen Gemeinschaft mit demselben und dem Ausbruche der Krankheit, ist meist nur kurz und erstreckt sich nicht leicht über eine Woche hinaus.(Fortsetzung folgt.) Bekanntmachung. Die Aufnahme des im Bürgermeisterei=Bezirke Lünebach vorgekommenen Güterwechsels findet in den Tagen vom 13. bis 18. Februar., in dem Lokole des Gastwirthes Ricolaus Niederkorn l. zu Lünebach, und zwar für die Gemeinde Habscheid am 13. Februar, für Pronefeld am 14. Februar, für Lünebach und Dackscheid am 15ten für Euscheid und Matzerath am 16. Februar, für Lichtenvorn und Oberüttfeld am 17. Februar, für Houf, Halenbach und Kinzenburg am 18. Februar Statt. was biermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Lünebach, den 7. Februar 1860. Der c. Bürgermeister, Schambony. Aufrus zur Betheiligung an der Humboldt=Stiftung für Naturtorlchung und Reilen. Die Einladung des zur Begründung einer HumboldtStiftung zu Berlin zusammengerretenen Comitees vom 28. Juni v. J. hat, wie der über die ersten Erfolge der Einladung erstattete, veröffentlichte Bericht des Comitees vom 7. d. M. darlegt, sich vielseitigen lebhaften Anklanges zu erfreuen gehabt. Da darf auch die Rheinprovinz in reger Bethätigung ihrer Theilnahme um so weniger zurückbleiben, als der Mann, ressen Name in dem Munde der ganzen Welt, lebt, seine wissenschaftliche Thätigkeit gerade in unserer heimischen Provinz begonnen und sich zuerst durch zein Werk über die Basalte am Rhein(1792) bekannt gemacht hat. Alexander von Humboldt ist zwar fast in allen Zweigen der Naturwissenschaften selbstständig und sogar schöpferisch thätig gewesen, aber sein allumfassendes Wissen, sein scharfer Blick und seine unerreichte Urtheilskraft sind nirgends mehr zur Geltung gekommen, als bei seinen Reisen in der neuen Welt und in Asien bis zu den Grenzen von China. Deshalb ist es die Aufgabe der Stiftung, gerade in dieser Richtung, für die er bis zu den letzten Stunden seines Lebens das regste Interesse bewahrt hat, für die er junge, aufstrebende Talente zu gewinnen und ganz besonders durch seinen in der ganzen gebildeten Welt als vollgüttig anerkannten Einfluß zu unterstützen suchte, für Reisen in noch unerforschte und unvollkommen Bekannte Gegenden der Erde, wirksam zu sein. Dieser Zweck der Stiftung ist der Manen Humboldt's würdig, denn sie, wird die Wissenschaft in derselben Richtung fördern, in welcher der berühmte Mann selbst sie gefördert hat, sie wird sein Andenken auf eine immer lebendige Weise erhalten. Aber so wie Humboldt nicht allein bemüht gewesen ist, die„Wissenschaft an sich zu erweitern, sondern ihre Wirkung in den größten und allgemeinsten Kreisen des Lebens auszubreiten, und ihr durch die Harmonie, welche sein ganzes Wesen durchdrang, überall Anerkennung zu verschaffen, so wird auch die Stiftung eine ganz entschiedene Wirkung auf das Leben äußern, dessen geistige wie materielle Bedürfnisse mehr als je verlangen, mit allem bekannt zu werden, was die Erde dem Menschen darzubieten vermag. Wenn wir nun dafür halten, daß es unserer Provinz ziemt, mit an die Spitze zu treten, wo es sich darum handelt, die Anerkennung für den größten Naturforscher seiner Zeit, für den Mann zu bethätigen, der, aus unserem Vaterlande hervorzegangen, seinen Namen auf die ehrenvollste Weise selbst in den entferntesten Welttheilen bekannt gemacht hat, so dürfen wir um so mehr auf die freudige Zustimmung unserer Mitbürger rechnen, da sich mit diesem Streben gleichzeitig eine Förderung des vaterländischen Handels und der heimischen Industrie verbindet, und sich darin eine glückliche Vereinigung der geistigen und der materiellen Interessen darstellt. Die Reisen in noch unerforschte Länder erfordern sehr bedeutende Mittel, und es ist daher das Zusammenwirken aller Kräfte notbwendig, um dieselben in einem Capitale aufz ubringen, dessen Zinsen genügen, und dauernd genügen, tüchtige Männer und bereits bewährte Naturforscher nicht blos zu unterstützen, um sich fremden größeren Expeditionen anzuschließen, sondern, was vor allem zu erstreben ist, auf eigene größere Expeditionen auszusenden. Nach dem Kostenaufwande, den die Reisen unserer berühmten Lundsleute Ehrenberg, Hemprich, Lepsius, Peters, Barth mit Overweg und Vogel, der Gebrüder Schlagintweit erfordert haben, beträgt derselbe für einen nissenschaftlichen Reisenden in jenen so wenig bekannten Ländern mindestens 5000 Thaler jährlich. Es wird demnach ein Capital von einigen Hunderttausend Thalern in Aussicht genommen werden müssen. Mit vollem Vertrauen wenden wir uns an unsere Mitbürger, welche so oft gezeigt haben, daß sie mit reger und thätiger Theilnahme da eintreten, wo es gilt, die Anerkennung für die großen, weitbin wirkenden Männer des Vaterlames darzulegen, diejenigen zu ehren und ihnen ein ruhmwürdiges Andenken zu stiften, die dem Volke, dem sie angehören, zu wahren Ehren gelebt und gewirkt haben, die als Ehrensäulen den deutschen Namen hochtragen, wir hoffen, daß die Sammlungen für die Humf boldt=Stiftung in der Rheinprovinz ein glänzendes Zeugniß für den Wertb abgeben werden, den dieselbe daraulegt, das wahre Verdienst in einer Weise zu ehren, die zu weiterem Fortschreiten und zur Förderung großer allgemeiner Interessen führt. Indem jeder von uns sich zur Annahme von Beiträgen gern bereit erklärt, sprechen wir die Bitte aus, daß aller Orten gleichgesinnte Männer zusammentreten möchten, die sich mit regem Eifer der Sammlung von Beiträgen unterziehen Von dem Erfolge der Sammlungen werden wir seiner Zeit öffentliche Kunde geben. Im Januar 1860. Das Rheinische Provinzial=Comitee der Humnboldt=Süftung für Katurkorschung und Keilen. Dr. 7U. Arntz. Arzt zu Cleve. Dr. Rackes Direktor der Provinzial= Gewerbeschule zu Cöln. J. A. Rischof, Handels=Gerichts=Prisident zu Aachen. Fr. Bohn, Kaufa. zu Coblen. Bredt, Oberbürgermeister zu Barmen. Em. vom Bruck. Handelskammer=Präsident zu Crefeld. Buss, Oberbürgermstr. zu Trier. v. Dechen, Berghauptm. zu Bonn. Deichmann, Geh. Comm.=Rath. zu Cöln. Delius, Reg.=Vice=Präsidem zu Coblenz. Diergardt, Geb. Comm.=Rath zu Viersen. Ed. Frings, Kaufm. zu Uerdingen. Dr. Hallenkamp, Direct. der Realschule zu Mübl beim a. d. Ruhr. Dr. harthe, Oberlehrer zu Cöln. aack,.=Forstinspect zu Schleiden. Haniel, Geh. Comm.= alb zu Ruhrort. Dr. Heilermann, Direct. der GewerbeSchule zu Coblenz. Dr. Heinen, Director der Realschule zu Düsseldorf. Hüffer, Comm.=Rath zu Eupen. Joest, Comm.=Rath zu Cöln. Zuft. Jung, Fabrikbes. zu Kirchen. Ed. Farcher, Hüttenbes. zu Saarbrücken. Jul. Röttgen, Fabrikbes. zu Langenberg. Krämer, Comm. Rath z. Quint. Kromayer, Bürgerm. zu Saarbrücken. Rühlwetter, Reg.= Präs. zu Aaben. Ryllmann, Rentn. zu Bonn. Dr. Liebau, Reet, der ev. Rectoratschule zu Gladbach. Lischke,.=Bürgermstr. zu Elderf. o Rassenbach, Reg.=Präs. zu Düsseldorf. Mevisse n, Geh. Comm.=Rath zu Cöln. v. Möller. Reg.=Präs dent zu Cöln Dr. Müller, Gymnasial=Ober= lehter zu Aachen. Dr. Rauck, Direct. der Prov.=GewerbeSchule zu Crefeld. Pänstlicher Graf von Rellessen, Bürgerm. zu Nachen. Dr. Röggerath, Geh. Bergrath und Professor zu Bonn. Oppenheim, Geh. Comm.= Ratb zu Cöln. Zraf v. Oriolla, Gen.=Major zu Coblenz. v. Pommer=Esche, Ober=Präsident zu Coblenz. vom Rath, Comm.=Rath zu Cöln. vom Rath, Rittergutsbesitzer zu Lauessfort. Jul. Scheidt, Comm.=Rath zu Kettwig. Dr. Schellen, Direct. der höheren Bürgerschule zu Cöln. Schnitzler, Geh. Comm.=Rath zu Cöln. Leop. Schöller, Geh. Comm.=Rath zu Düren. Sebaldt, Reg.=Präsident zu Trier. Sello, Geh. Bergrath zu Saarbrücken. Mor. Simons, Gew.=Ger.=Präsid. zu Elberfeld. v. Steffens, Ob.=Forstmstr. zu Eschweiler. Stupp, Oberbürgermstr. zu Cöln. Barth. Suermond, Rentner zu Aachen. Wilh. Allenberg, Fabrikbes. zu Opladen. Ernst Waldthausen, Handelskammer=Präsident zu Essen. Prinz Max zu Wied, zu Neuwied, von Wittgenstein, Reg.=Präsident z. D. zu Cöln. An sämmtliche Herren Bürgermeister des Regierungs-Bezirks. Indem ich mich der, in dem vorstehenden Aufruf ausgesprochenen Hoffnung anschließe, daß sich in unserer Provinz eine retze Theilnahme für das Unternehmen kundgeben werde, ersuche ich Ew. Wohlgeboren, diesen Aufruf in Ihrem Verwaltungsbezirk bei Freunden und Förderern des geistigen, industriellen und commerziellen Fortschrittes in Umlauf zu setzen und gefällige Vermittelung dahin eintreten zu lassen, daß die gezeichneten Beiträge im Monat Mai d. I. gesammelt und der hiesigen Regierungs=Haupt=Kasse zum Zwecke der Weiterbeförderung zugesendet werden. Sogleich nach dem Schlusse der Zeichnungen wollen Sie mir nachrichtlich eine Abschrift der Subscriptionsliste, bei der landräthlichen Behörde durchlaufend, mittheilen. Trier, im Februar 1860. Für das Provinzial=Comitee, Der Regierungs=Präsident, Sebaldt. Berlin, 3. Februar. Verschiedene Petitionen, namentlich aus der Rheinprovinz, für gleichmäßigere Vertheilung der Einquartierungslast auf den ganzen Staat, fanden in der Gemeinde=Commission des Hauses der Abgeordnelen Widerspruch, weil dergleichen Einquartierungslasten zu den Unglücksfällen gehörten, für die der Staat nicht aufkommen könne; wenn die Grenzprovinzen in der Regel allerdings am meisten davon betroffen würden, so nähmen sie dafür auch den Schutz des Staates gegen das weit größere Unglück einer feindlichen Invasion vorzugsweise in Anspruch. Es ist zu wünschen, daß diese Theorie im Plenum wenig Anklang finde. Berlin, 6. Februar. In der heutigen Sitzung des Hauses der Abgeordneten legte der Minister des Innern, Graf von Schwerin, einen Gesetzentwurf vor, betreffend die authentische Deklaration, daß die§§. 71 und 72 der Gewerbeordnung von 1845 nicht mehr anwendbar auf den§. 53 des Preßgesetzes von 1852 sind, nachdem eine Concessions=Entziebung in Beziehung auf die Gewerbe nur durch Richterspruch erfolgen kann. In Berlin hört man öffentliche gewichtige Stimmen sich dabin aussprechen: Beim ersten Kanonenschuß, der gegen Oesterreich wegen Venetien abgefeuert wird, muß Preußen an Frankreich den Krieg erklären. Minister Cavour hat durch Rundschreiben die Einverleibung von Toskang, Parma, Modena und der Romagna in Piemout vorbereitet. Piemontesische Offiziere sind in die Romagna, des Papstes Provinz, abgereist, um das dortige Heer dem italienischen einzuverlerben. In Wien wird gewettet, in einem Vierteljahr habe Oesterreich eine allgemeine ständische Vertretung, einen Reichstag oder so etwas. Oesterreich brauche Geld und um das zu bekommen, müsse zuvor eine Volksvertretung da sein. Nach den neuesten Nachrichten äußerte der Kaiser von Oesterreich zu einigen Ungarn, die ihm als Privatpersonen vorgestellt wurden: er kenne sein leicht aufwallendes, aber charaktervolles magyarisches Volk, es werde den kiesigen Schwierigkeiten einer Uebergangsperiode Rechnung zu tragen wissen. Ein friedlicher Ausgleich der Beschwerden liege nahe 2c. Die Ungarn sprachen deutsch, der Kaiser ungarisch. In London wohnt ein vornehmer, reicher, verbannter Russe, Alexander Heoyen, und läutet wöchentlich eine Glocke, deren mächtiger Schall in ganz Rußland vernommen wird. Alles, was in Rußland Uebeles geschieht und von Keinem gesagt werden darf, wird an diese Glocke gehängt und ausgeläutet. Nichts ist so geheim, die Glocke bringt es an den Tag. Die Glocke, rassisch Kollokal, ist eine Wochenschrift, ist Rußland streng verboten und vom Kaiser regelmäßig gelesen. Der Kaiser hört so vieles, was ihm Minister und Höflinge verschweigen. Die unbestechliche Glocke, wie grell sie oft ins Ohr schreit, leistet ihm und dem Lande wichtige Dienste. Wohl jedem Lande, wo solche Glocken nicht verboten, sondern im Lande selber geläutet und gehört werden. An des alten Heß Stelle ist Feldzeugmeister Benedek, einer der verdientesten und populärsten Generase, der Sieger über die Piemontesen bei Solferino, Chef des Generulquartieimeisterstabes geworden.— Der Prinz=Regent hat Benedek und mehreren andern hohen österreichischen Offizieren hohe preußische Orden verliehen. Eine neue, in Paris erschienene Flugschrift empfiehlt Oesterreich die Aufgabe von Venedig, Fiume und sogar Triest. Jängst starb zu Greifenhagen(Pommern) im 86. Lebensjahre Frau v. Borcke, geb. v. Steinäcker, die das gewiß seltene Glück gehabt hat, ihre vier Söhne sämmtlich in der preußischen Armee bis zum Generalsrange avanciren zu sehen. Vor einigen Tagen gingen elf Kinder aus Wolde(an der mecklenburgisch=pommer'schen Grenze) nach dem Kirchdorf Kastdorf zum Confirmanden=Unterricht und nahmen der Zeitersparniß halber über den gefrorenen See ihren Weg. Als sie schon ziemlich weit auf dem Eise waren, blieb eines von ihnen zurück, um sich die Schuhriemen fester zu binden. Während dieser Beschäftigung hört es einen entsetzlichen Schrei, und aufblickend gewahrt es von seinen Genossen— nichts. Der See hatte alle zehn verschlungen. An der Loire in Frankreich liegt ein Dörflein La Celle und ein paar hundert Schritte seitwärts an einem Hügel wohnt der reiche Wirth„zur Giraffe.“ Plötzlich kam die Nachricht: die neue Eisenbahn führt an unsern Häusern vorüber. Die Leute freuten sich und(der Wirth lief in die Stadt, um alles genau auszufragen. Sie wird gebaut, hieß es, und der Hügel vor deinem Wirthshaus wird durchstochen und in drei Tagen wird angefangen.— Den Hügel nehm' ich auf mich, sagte der Wirth, die Gesellschaft soll Geld dabei spaaren und ich hab die Freude, mir selber eine Eisenbahn gebaut zu chaben.— Statt schriftlichen Bescheides kamen aber nach 3 Tagen Ingenieure, Schachtmeister und Arbeiter, quartierten sich in der Giraffe ein und begangen den Durchstich. Da kam's an den Tag, warum der Giraffen=Wirth den Hügel selbst übernehmen wollte; denn in dem Hügel fanden sich 25 Leichen verscharrt. Seit 30 Jahren war mancher Gast der Giraffe spurlos verschwunden und der Wirth ein reicher Mann geworden. Wie das zugegangen ist, untersuchen jetzt die Gerichte. Das von dem Wagenfabrikanten Neuß erfundene System, die Wagenlaternen nicht mehr am Kutschersitz, sondern an dem Geschirre der Pferde und an der Spitze der Deichsel zu befestigen, sieht man bereits auch in Berlin bei vielen Equipagen in Anwendung. Noch mehr als Dase, der berühmte Rechenkünstler, leistet ein junger Blinder aus Schlesien. Er erblindete im ersten Jahre, wuchs ohne viel Unterricht auf und überrascht Jedermann durch sein Zahlen=Genie. Chybiorz — so heißt er— löste in einer öffentlichen Prüfung in Leipzig u. a. die Aufgabe, 5 Zahlenreihen von je 28 Ziffern augenblicklich zu addiren und zu subtrahiren und zog während der Lösung zugleich die Wurzel eines 12stelligen Kubus aus. Mit derselben Raschheit löste Chybiorz die verwickeltsten Gleichungen. In Hannover hatte er ein Multiplikationsexempel in 3½ Minuten gerechnet. In Frankreich hat der Wahnsinn leider noch viel stärkere Ausbreitung. Nach statistischen Berechnungen des Gelehrten Legoyt kam im Jahre 1856 auf 796 Einwohner ein Geisteskranker. Innerhalb eines zwanzigjährigen Zeitraums hat sich nach statistischer Untersuchung mit Ausnahme des Cholerajahres 1850 alljährlich die Irrenzahl vergrößeet, mithin auch die Ausbreitung schädlicher Einflüsse zu solchem Ergebniß. Die französische Nation maßt sich zwar an, als erster Träger der Kultur und Civilisa= tion unter den Völkern zu gelten. Aber Legoyt gibt zu erwägen, daß nach zwanzigjährigen Erfahrungen alljährlich die Errichtung dreier neuen großen Irrenanstalten in Frankreich notbwendig würde, um einen jährlichen Zuwachs von 750 Irren aufzunehmen! Was wiegt hier schwerer, das Gewicht der ernsten Thatsachen und kalten Zahlenangaben oder der französische Jubel über politische Gaukeleien, siegreiche Adler und offizielle Phrasen von Humanität und Civilisation? Cassirer und Lehrling. Wahr und erzählt von Bernard Wörner. (Fortsetzung statt Schluß.) Aus der Ferne hallten, wie trauter lieber Klang, die Schläge der Domuhr in das Stübchen. Ruhig und entschlossen nahm Anton die Mappe mit allen Scheinen und trug sie auf das Comptoir seines Prinzipals. „Das Geld ist nicht richtig, Herr Maurer," bemerkte dieser, nachdem er die Papiere überflogen;„Sie bringen zehn Fünfthalerscheine zu viel. Woher kommt das? Haben Sie nicht am Platze die Summe selbst kontrollirt?“ „Nein!— ich hatte wohl damit begonnen, konnte aber nicht enden. Es muß ein Bankerott ausgebrochen sein, denn eine gewaltige„Masse Leute stürmten in das Zimmer zu wenige Mi tengasse p zu Hause „Ich ba der Kaufhei fügung. 2 „Ich wil Cassier Fle „Wie? zurück und bestrittenes „Das G es also ohn wieder zu e „Ganz r keine beson tragen. Id Sie aus ei schuldet zu vornweg in der Prinzipa „Nein!“ nicht zu die Andern gibt niemals Sel mit erhöhter der heute nac gab, vor ei Ducaten zu „Ist das Kaufherr un „Ja mein „So stellreichte dem 2 zeihen Sie. Zweifel und Andere wäre heute an steh dit, Niemand werde Sie für Stellen Sie überzeugt, de zu Gebote st wiederrechtlich Anton wuf und leichten Cassier," rie mir „Was?“f würdige Jung „Sie gaben „Nichts gal war richtig. verlange nichte einen Heller a „Sie haben „Nein, nein unbändige Man „Wer nicht z“ nach einer Stu nach Belieben beutel! Viellei gebraucht, wie „Pfui!— sprang einige geballte Faust. rein. Nicht zu fünfzig Thale Todtenbleich Cassier einige S sich noch unend tons Prinzipal Landwir C ung jetzt noch terlammung, un October erfolgt, Monats an die der Geburt eini kleinen Verschlag der Schaafe mi Saugen gehinde nöthig ausgezupf loren haben, wi oder mit Kuhmil gleicher Zeit fall Abtheilungen fü ihnen je nach ihr Zimmer zur Berathung, ich verlor meinen Platz und stand wenige Minuten später auf der Straße. In einer Seitengasse prüfte ich das Geld, und fand den Ueberschuß zu Hause nochmals und fand ihn wieder.“ habe nur 1230 Thaler zu bekommen,“ bemerkte der Kaufherr;„hier liegt der Mehrbetrag zu Ihrer Verfügung. Was werden Sie damit beginnen „Ich will ihn sofort seinem Eigenthümer, dem Herrn Cassier Flessa zurück erstatten.“ „Wie?— ich dachte, Cassier Flessa verlangt nichts zurück und ersetzt nichts: also sind die Scheine Ihr unbestrittenes Eigenthu „Das Geld wird und muß ihm fehlen. Er müßte es also ohne Zweifel ersetzen und wird sich freuen, solches wieder zu erhalten.“ richtig, aber er zeigte vor einigen Wochen gar keine besondere Freude und Lust, Ihren Ersatz mitzutragen. Ich dächte also, wenigstens den Betrag, welchen Sie aus eignen Mitteln und wie es mir scheint, unverschuldet zu leisten hatten, könnten Sie mit Fug und Recht vornweg in Abzug bringen. Bei diesen Worten warf der Prinzipal einen scharf prüfenden Blick auf den Lehrling. „Nein!“ entgegnete dieser bestimmt.“ Jener Fall zählt nicht zu diesem. Der Irrthum oder das Unrecht eines Andern gibt mir kein Recht zu Gleichem und rechtfertigt niemals Selbsthülfe. Aber so viel gewiß," fuhr Anton mit erhöhter Stimme fort,„daß derselbe unfehlbare Cassier, der heute nach zweimaligem Zählen fünfzig Thaler zu spiel gab, vor einigen Wochen in der Hast gerade so gut 4 Ducaten zu wenig zählte.“ „Ist das Ihr fester Entschluß?“ fragte nochmals der Kaufherr und trat einen Schritt näher. „Ja mein fester und der allein richtige. „So stellen Sie das Geld zurück,“ fuhr er fort und reichte dem Lehrling freundlich die Hand;„mir aber verzeihen Sie. Seit Wochen zog ich Ihre Rechtlichkeit in Zweifel und habe Ihnen durchaus Unrecht gethan. Jeder Andere wäre über diese gefährliche Klippe gefallen. Von heute an stehen sie wieder bei mir in gutem, vollem Credit, Niemand soll mehr eine Verläumdung wagen und ich werde Sie für die vergangenen Tage zu entschädigen wissen. Stellen Sie das Geld unbesorgt zurück und seien Sie überzeugt, daß ich meine Leute als Chef mit allen mir zu Gebote stehenden Mitteln zu schützen weiß, wenn sie wiederrechtlich gekränkt und benachtheiligt werden.“ Anton wußte nicht, wie ihm geschab, frohen Herzens und leichten Schrittes trat er den Rückweg auf„Herr Cassier,“ rief er schon beim Eintritte,„Sie haben mir „Was?“ fuhr dieser wild auf.„Wieder der liebenswürdige Junge!— Wer Sie?— was habe ich?—“ „Sie gaben mir vorhin...“ „Richts gab ich, sag ich Ihnen, gar nichts! Ihr Geld war richtig. Die Augen auf oder den Geldbeutel! Ich verlange nichts zurück, ersetze aber auch heute so wenig einen Heller als vor sechs Wochen.“ „Sie haben mir ja...“ „Nein, nein! ich habe nicht; durchaus nicht,“ tobte der unbändige Mann und drohte über die Barriere zu springen. „Wer nicht zählen kann, muß zahlen. Glauben Sie, nach einer Stunde läuft man daher und verlangt nur so nach Belieben Geld? Nur die Augen auf oder den Geldbeutel! Vielleicht haben Sie heute wieder einige Scheine gebraucht, wie vor Wochen.“ „Pfui!— wie schlecht!“ schrie Anton wüthend hinüber, sprang einige Schritte vorwärts und erhob drohend die geballte Faust.„Wer ohne Grund zeiht, ist selbst nicht rein. Nicht zu wenig, zu viel haben Sie mir gegeben, fünfzig Thaler zu viel!“ Todtenbleich vor Schrecken und sprachlos weicht der Cassier einige Schritte zurück. Seine Verlegenheit steigert sich noch unendlich mehr, als durch eine Seitenthüre Antons Prinzipal mit dem Herrn des Bankhauses eintritt. (Schluß folgt.) lassen zu können. Die säugenden Mutterschaafe sind ausreichend mit gutem, gleichmäßigem Futter zu füttern. Gesunde Lämmer fangen gewöhnlich schon an zu fressen, wenn sie kaum einige Wochen alt sind; man muß ihnen deshalb neben der Muttermilch fettes, gut eingebrachtes, aus gesunden Gräsern und Kräutern bestehendes Heu geben; sie dürfen aber davon nicht zu viel erhalten. Während des Fressens müssen die Lämmer von den Müttern abgeschieden werden; eben so umgekehrt. Schweine. Die zu Ende Januar geworfenen Ferkel werden Mitte gegenwärtigen Monats mit Milch und Gerste gefüttert und täglich nach dem Saugen von den Müttern abgesperrt, damit sie dieselben nicht fortwährend beunruhigen, letztere vielmehr Ruhe zum Fressen und zum Ansammeln der Milch haben. Die in den letzten Monaten des Jahres gepaarten Ziegen stehen jetzt als am Ende ihrer Trächtigkeit meistens trocken; doch gibt es auch solche, die noch jetzt Milch geben und gemolken werden können, resp. gemolken werden müssen. Bei solchen Ziegen muß man behutsam das Melken vermindern; man melkt täglich nur ein Mal, dann alle zwei Tage ein Mal und stellt endlich, wenn die Absonderung der Milch fast aufhört, das Melken ganz ein. Leiden die kräftigen Ziegen, wie dies oft geschieht, am Scheidevorfall, so muß man sorgfältig alles schlechte Fütter vermeiden, die Ziege vor Erkältung schützen und ihr das Lager so herrichten, daß sie hinten etwas höher liegt als vorn. Federvieh. Die Wohnungen des Federviebes sind zu reinigen, die Rester zu befestigen und auszubessern. Hühnerfutter zur Beförderung des Eierlegens sind gewärmte oder halb gar gekochte, in kleine Würfeln geschnittene, auf dem Ofen gedörrte Kartoffeln. Gluckende Hühner kann man zu Ende dieses Monats schon auf das Nest setzen, damit sie zeitig junge bringen. Auch Enteneier kann man den Hühnern unterlegen. Gegen Marder und Illisse, die dem Federvieh besonders jetzt nachstellen, muß man dieses sorgsam schützen.: Kapaunen werden gemästet. Bienen. Ist der Winter nicht besonders lang und streng, so erlaubt dieser Monat den Bienen den ersten Reinigungsausflug. Will man einzelnen Stöcken einen neuen Standort anweisen, was jedoch möglichst zu vermeiden ist, so muß dies vor dem ersten Ausfluge geschehen. Dasselbe gilt von den Stöcken, die man aus demselben Orte ankauft. Bei eintretender milder Witterung werden eingestellt gewesene Stöcke auf ihren Sonnenstand gebracht. Ist der Boden mit Schnee bedeckt und sind die Bienen nicht vom Ausfluge abzuhalten, so streue man Stroh vor den Bienenstand oder lege Bretter auf den Schnee, außer wenn derselbe eine Kruste hat. Die Kälte des Schnees ist den Bienen weniger schädlich als die blendend weiße Farbe, die sie in Verwirrung bringt, so daß sie ihr Flugloch nicht schnell genug treffen können. Man streue daher Asche oder Erde über den Schnee in der Nähe des Bienenhauses. Die erste Brut wird, wenn dies nicht schon Ende Januar geschehen ist, jetzt angesetzt. Nicht selten bringen die Bienen schon von der Haselnuß Höschen.= Sie fangen aber oft jetzt stärker zu zehren an, und es müssen deshalb die leichten Stöcke, welche nicht schon im Herbste mit Vorrath versehen wurden, jetzt gefüttert werden. Bei anbaltender Kälte hat aber die Fütterung mit flüssigem Honig Drang zum Aueflug, Verunreinigung der Arbeit, Ruhr und den Tod vieler Bienen zur Folge; deshalb füttere man bei solcher Witterung mit trockenem Candiszucker, den man in möglichst großen Stücken ins Haupt einsetzt. Bauernregel. Ist der Schalttag einmal da, Regiert er bis St. Francisca(9. März.) Agenda Auction und Verpachtung zu Wollseiffen. Am Dienstag den 7. und Mittwoch den 8. Februar., jedesmal Morgens 9 Uhr, wird der Notar Straßer aus Schleiden, auf Anstehen der Vormundschaft der minderjährigen Kinder ser zu Wollseiffen verlebten Eheleute Gerhard Thönessen zu Wollseiffen in der Wohnung dieser Minderjährigen, 1 silberne Taschenuhr, 1 Wanduhr, Gold= und Silberzeug, verschiedenes Schröpfzeug, 1 Partie Leinwand, Eschenrichel, 1 Partie Korn, Hafer, Saamhafer, Heu Roggenund Hafitstroh 2c., gegen Credit öffentlich meistbietend versteigern und hierauf die den genannten Minderjährigen zugehörigen, zu Wollseifen nebeneinander gelegenen Wohnhäuser, wovon das größere in 2 Wohnungen eingetheilt wird, und deren sämmtlichen, in den Bürgermeistereien Dreiborn und Heimbach gelegenen Grundgüter, gegen Zahlungsausstand auf längere Jahre öffentlich verpachten. T3en. und Nutzholz=Verlauf. 10 Ubr, u Neroth: 10 Eichen=, 4 Buchen und 78 LerchenNutzstämme. ae SHots en t7., Vermitags 10 Uhr, I1 62 Kiefern=Nutzstämme. den 18., Vormittags 10 Uhr, zu Pelm: 12 schwere Eichen=— einzelne Stämme von 190 cub. Fuß— und um 11 Uhr Vormittags, 29 Eichen=Baustämme. 23. d. Mts., Vormittags 10 47, und unmittelbar darauf zu Buscheich: 2 schwere Eichen=Baustämme. den 24., Vormittags 10 Uhr, zu Salm 6, und Wasesbora Nachanittags 1 Bbogi 36 Cichen= und 13 Buchenstämme. visngeni a. es. P5. Pemnthtzgs i ühr, s1. Ve15. Eichen und Tage Nachmittags 2 Uhr, zu 24 Eichen=Baustämme. Die Versteigerungen finden in den betreffenden Gemeinde=Waldungen an Ort und Stelle statt. Gerotstein, den 4. Februar 1860. 5 Der Bürgermeistser, 646 mitsgagus slag den 23. d. Mts., Nachwichebuch.— AUhr, werden im Geneiade=Walbe von (Februar.)— Fortsetzung. Bei der Sommerlammung kann die Paarung jetzt noch mit Vortheil erfolgen. Betreibt man Winterlammung, und ist(wie gewöhnlich) die Paarung Mitte October erfolgt, so fallen von Mitte des gegenwärtigen Monats an die Lämmer. Jedes Lamm muß gleich nach der Geburt einige Tage lang mit seiner Mutter in einen kleinen Verschlag(Kose) gesperrt werden. Ist der Euter der Schaafe mit Wolle bewachsen, so daß dadurch das Saugen gehindert wird, so muß die Wolle so weit als nöthig ausgezupft werden. Lämmer, die ihre Mutter verloren haben, werden entweder andern Müttern zugetheilt oder mit Kuhmilch aufgezogen. Da die Lämmer nicht zu gleicher Zeit fallen, so muß man in dem Stalle mehrere Abtheilungen für die neugeborenen Limmer bilden, um ihnen je nach ihrem Alter eine besondere Pflege angedeihen Vermischtes. Rigaud portraitirte eine Dame und bemerkte, als er an den untern Theil des Gesichts kam, daß sie die Lippen fest zusammenzog, um sich einen kleinen Mund zu machen.„Sein Sie unbesorgt,“ sagte er zu ihr sehr ernsthaft,„wenn Sie wollen, so male ich Ihnen gar keinen Mund. Kant pflegte seine Dienstboten bei ihrem Zunamen zu nennen. Weil er aber einst einen Bedsenten hatte, der Johann Kaufmann hieß und einige Kaufleute mitunter seine Tischgäste waren, so hielt er es nicht für schicklich ihn Kaufmann zu nennen, sondern nannte ihn gegen seine Gewohnheit Johann Kaufmann. Rigaud malte einst eine geschminkte Dame. Sie äußerte gegen ihn mit einer Art Vorwurf, daß seine Farben nicht lebhaft genug wären.„Ich glaube, Sie thun mir Unrecht, gnädige Frau!“ erwiederte er,„ich kaufe sie doch von dem nämlichen Farbenhändler, von dem auch Sie solche nehmen. 2 3400=99 50 Eichen=, Bau= und versteigert werden. Gerolstein, 7. Februar 1860. Der Bürgermeister, Bekanntmachung. Am Digstag den 28. Jebrnar d. J, Morgens 9 Uhr, lassen die Eu= und Ackersleute Joh. Breuer und Cath. Leim, auf dem Neuenweier bei Balesfeld wohnend, ihre sämmtlichen auf dem Banne Balesfeld, gelegenen Immobilien, bestehend aus 27 Morgen, wovon 10 M. Wiese und 17 M. Ackerland, einen zusammenhangenden Complex bildend, worauf ein neu gebautes Haus mit Scheune und Stallung sich befindet, und außerdem noch 9. M. Ackerland in 3 Parzellen öffentlich und freiwillig gegen mehrjährigen Zahlungsausständ daselbst versteigern!— Vor diesem Tage kann auch das Ganze aus feeier Hand anBesa, den f Feb. 186o. e g 10/1 Der Köngl. Rotar, G. Backes, Auction zu Niederhersdorf. den 25. Februar nächsthin, Morgens 9 Uhr, wird im Klemmer'schen Hause zu Niederbersdorf die ganze vorhandene Mobilarschaft, bestehend in Hausmobilien und Ackergerätben aller Art, nämlich: 4 große Jochochsen, 4 Kühe, 3 Rinder, 20 Mutterschaafe, 3 Schweine, eine vollständige Schmiede, Karre, Wagen, Pflüge, Eggen u. s. w Heu und Stroh öffentlich und freiwillig gegen Borg, theilungshalber daselbst versteigert. Prüm, den 7. Februar 1860. Der Königl. Notar, 67 G. Backes. Holzperstigerung. Am Samstag den 18. Februar., Vormittags 10 Uhr, läßt der zu Seiwerath wohnende Ackerer Herr Simon Haas und dessen Kinder in ihren Waldungen im Einzelbusch und Dreisseifen Bann Seiwerath, 25 Eichen=, Bau= und Rutzholzstämme, worunter sich einige zu Mühlenspellen eigenen, öffentlich und freiwillig gegen Borg versteigern. Bei günstiger Witterung findet die Versteigerung an Ort und Stelle, sonst aber in der Wohnung des p. Haas zu Seiwerath Stalt. Prüm, den 9. Februar 1860. Der Königl. Notar, 78 G, Backes. Mobiliar=Versteigerung zu Olzheim. Am Dienstag den 14. und Mittwoch den 15. Februar. 1860, lassen die Kinder des zu Olzheim wohnenden Ackerwirthes Hilarius Scheit, die sämmtlichen ihnen gemeinschaftlich zugehörigen Mobilien bestehend in Vieh, als: 3 Kühen, 1 Kälbin, 1 Rind, 3 Kälber, 4 Jochochsen, 4 Schreine, 20 Mutterschafe, 7 Mutterlämmer;— in Ackergeräthschaften als: 1 Wagen, 1 Karren, 1 Pflug, 2 Eggen, 1 Walze;— in Heu, Stroh, Korn, Hafer, Spelz, Kartoffeln, sodann in Hausmobilien aller Art, vor dem unterschriebenen Notar, in loco Olzheim, öffentsich auf Borg versteigern. Prün, den 1. Februar 1860. Ganser, Notar. Mobiliar=Versteigerung zu Kleinlangenfeld. Am Dienstag den 28. und Mittwoch den 29. Februar 1860, jedesmal Morgens um 9 Uhr, läßt der zu Kleinlangenfeld wohnende Ackerwirth Nicolaus Reusch, Wittwer von Maria Gans, mit seinen großjährigen Kindern und als Vormund seiner noch minderjährigen Kinder, daß sämmtliche Mobiliar und Wirtbschaftsinven tar, bestehend: in Vieh als: 4 Jochochsen, 4 Kühe, 3 Kälbinnen, 4 Rinder, 1 Kalb, 35 Mutterschafe, 4 Schweine,— in Früchten als: Korn, Hafer, Heidekorn, Kartoffel, Heu und Stroh,— sowie in Ackergeräthen als: Wagen, Karrn, Pflügen, Eggen, Blaswann, einem vollständigen Schmiedegeschirre, sodann in Haus= und Küchengeräthen aller Art— in seiner Wohnung daselbst vor dem unterschriebenen Notar öffentlich auf Kredit versteigern. Prüm, den 7. Februar 1860. 75 Ganser, Notar. Haupt=Expedition für Auswanderer. Regelmäßige Spper-( zwischen Antwerpen und New=York DAVID HOADLET ISAAC BELL JOHN RFYERSON J. B. GUT’TING ALICE TAINTER FANNT HOLMES E. C. SCRANTON John H. ELLIOT ELISABETH DENNISON GEORGES HURLBUT OORONDATES VULTRUC 99 9 ** 9 99 90 9 9 9 Obige Schiffe sind extra für Passagiere eingerichtet, besitzen ausgezeichnete schöne Dte Cajüten in Zimmer für Familien von 4, 6 und 8 Personen und sind die Preise der Ueberfahrt, mit vollständig zubereiteter Seekost bester Qualität, Kopfgeld 2c., auf's Billigste gestellt. Nähere Auskunft ertheilt die Haupt=Expedition, Adotph Strauss, Expediteur und Schiffsbefrachter, in Antwerpen. und van Muenen& Comp; Thurnmarkt 73 in Cöln. 12 62. Am Montag den 27. d. Mts., Morgnse 10 Uhr, läßt der Geschäftsmann Johann Faber in Waxweiler, in der Wohnung des Wirthes Thomas 2000 Fuß Eichenbretter, worunter mehrere Doppelstücke,— 50 Malter #eißer Hafer, 8 bis 10.000 Prund Heu und 6 Malter Wildkorn— auf Borg versteigern. Weizenmehl bester Qualität in jedem beliebigen Quantum ist fortwährend bei mir zu haben. Prüm, den 11. Februar 1860. 76 Zerwes. 72. Ein Mädchen aus anständiger Familie, mit den nöthigen Vorkenntnissen, namentlich im Rechnen versehen, wird für eins der größten Manufactur.Geschäfte Trier in die Lebre gesucht. Hierauf Reflectirende belieben sich in franco Briefen unter La. B. R. 68 an die Expedition d. Z. zu wenden. Am Fastnacht-Tonntag den 19. findet in unser'm Hause ein Innobiltar=Versteigerung. Auf Ersuchen der Erben Carl Pönsgen in Schleiden wird der unterzeichnete Notar am Monnerstag und Freitag den 16. und 17. Februar 1860, jedesmal Morgens 10 Uhr, zu Freilingen, in der Wohnung des Gutsbesitzers Herrn C. Klinkhammer, das den Requirenten zugebörige, zu Freilingen gelegene Ackergut Meyerhof, bestehend in Wohn= und Oekonomie=Gebäulichkeiten, 3½ Morgen Garten, 36 M. Wiesen, 109 M. Ackerland, 68 M. Schiffelland, 18 M. Mittelwald und 14 M. Haide und Gestrüppe, verzellenweise zum öffentlichen Verkaufe an den Meistbietenden ausstellen. Blankenheim, den 26. Januar 1860. r 67. Ein tüchtiger Schneidergeselle findet dauernde Beschäftigung, bei Schneidermeister Franz Klütsch in Prüim, Zu vermiethen oder zu verkaufen. Durch meine Bekanntmachung in Nr. 7 d. Bl. bot ich die Wohnung in meinem elterlichen Hause in der Stadt Prüm an der Brücke, die Hr. Friedensrichter Perrot bewohnt, zur neuen Verpachtung aus. Inzwischen hat es sich ergeben, daß auch die Wohnung in diesem Hause, die von dem Hrn. Obercontroleur Schneider bewohnt ist, mit dem 1. Mai d. J. vacant wird; mithin ist von da ab das ganze Haus miethweise zu haben. Reflectirende wollen sich direct an mich wenden. Auch ist das Haus mit seinem 1 Merg. 87 Rth. 20 Fuß großen Garten, unter angenehmen Bedingungen aus freier Hand zu kaufen. Außer dem großen Garten, worin sich ein bewohntes Gartenhaus befindet, enthält dasselbe 2 Ställe, 2 Keller, 15 Zimmer, 2 Küchen mit Spinde, Speicher und Raum zum Futter legen. Das Ganze würde sich sehr vortheilhaft zu einer Gastwirthschaft eigenen, da in früherer Zeit eine solche durch meine Eltern mit Vortheil darin betrieben worden ist. Durch die große Umgebung paßt dasselbe auch zu jedem anderen industriellen Geschäft, als Anlegung einer Gerberei, Bierbrauerei 2c. Schönecken, den 8. Februar 1860. 73 P. J. Wellenstein. In der Druckerei dieses Blattes und zu St. Vith bei Buchbinder F. Heinrichs sind stets vorräthig und zu haben: Schultagebücher, Schulversäumnißlisten, Schulstraferkenntnisse, 99 90 „„ Abbüßungsaufforderungen, Vorladungen in Schulversäumnißsachen, KatasterAuszüge, Communal-Kassen-Anweisungen, Bür germeistrei- Journal-Papier, Viehgesundheits und Arsprungsscheine, Feld- und LorstfrevelProtokoll-Register. Statt, wozu ergebenst einladet A. Haselange. Entré 15 Sgr. 50 Expedition nach den Goldminen des Mondes. Ladung dazu liegt der Schnellsegler Capitän Forster. Abfahrt am 20. Februar c. Man wende sich wegen Fracht und Passage an den Schiffsmäkler des„Jode heute Nachmittag 1 Uhr zu Niederprüm im Weidenbusch. eute Sonntag den 12.1. Mts. Nachmittags 4 Uhr, Sitzung. Mützen und Liederbücher sind mitzubringen. 61 Das Comité. Gedruckt, verlegt u. herausgegeben von C. Plaum in Prüm —