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Elwira Ernestine Allert: die 4 Letztgenannten noch minderjährig, geschäftslos bei ihrer Mutter und Vormünderin, der vorgenannten Wittwe Allert, gesetzlich domicilirt, sollen vor dem unterzeichneten, in der Stadt Köln wohnenden Königlich Preußischen Notar Justizrath Johann Peter Lauff in dessen Amtsstube Apostelnstraße No. 7 zu Köln am Mittwoch den 20. Februar 1889, des Nachmittags um 3 Uhr, die nachfolgenden, in der Stadtgemeinde Köln gelegenen Immobilien, mit Zugrundelegung der angegebenen Taxpreise, öffentlich an den Meistbietenden zum Verkauf ausgestellt und bei erreichter Taxe dem Meistbietenden definitiv zugeschlagen werden: l. in der Altstadt Köln l. Haus Weyerstraße Nr. 74—76 mit 3 Ar 26 Meter Grundfläche, taxirt zu M. 83,780; 2. Haus große Spitzengasse Nr. 69—71 mit 3 Ar 03 Meter Grundfläche, taxirt zu M. 49,950; 3. Haus Martiusfeld Nr. 11 mit 1 Ar 38 Meter Grundfläche, zu M. 38,230; 4. Haus Karlstraße Nr. 1 mit 83 Meter Grundfiäch? taxirt zu M. 11,310; ll. in der Neustadt Köln 5. Haus Aachenerstraße Nr. 46 mit 8 Ar 22 Meter Grundfläche, taxirt zu M. 86,080; 6. Haus Hausa=Ring Nr. 16 mit 1 Ar 90 Meter Grundfläche, taxirt zu M. 58.730; 7. Haus Hohenstaufen=Ring Nr. 20 mit 6 Ar 08 Meter Grundfläche, taxirt zu M. 123,800; 8. Haus Brabauterstraße Nr. 55 mit 1 Ar 39 Meter Grundfläche, taxirt zu M. 32,855; 9. Haus Salier=Ring Nr. 54 mit 5 Ar 52 Meter Grundfläche, taxirt zu M. 114,100; Ill. in den Vororten Niehl und Ehrenfeld 10. Villa in Riehl Villenstraße Nr. 137C mit 5 Ar 50 Meter Grundfläche, taxirt zu M. 16,000; 11. Haus Ehrenfeld Vogelsangerstraße Nr. 46 mit 4 Ar 29 Meter Grundfläche, taxirt zu M. 15,574; 12. Haus Ehrenfeld Vogelsangerstraße Nr. 48 mit 2 Ar 97 Meter Grundfläche, taxirt zu M. 12,232. Taxe und Bedingungen liegen vor dem Verkaufstermine in der Amtsüube des unterzeichneten Notars zu Jedermanns Einsicht offen. Köln, den 18. Januar 1889. * Der Königliche Notar Justizrath Lauff. rauerwaaren Stoffe und Besätze, Costüme, Mäntel, Shawls, Hüte, Morgenröcke, Unterröcke, Schirme, Tücher, Schürzen, Rüschen etc. sind stets in grosser Auswahl am Lager. Nach Mass werden vollständige Trauer-Ausstattungen innerhalb eines Tages geliefert. Billigste Preise. Nur garantirte Qualitäten. Martin Gielen& Köln 11 Hlohestrasse 11. Auctionen bei J. M. Heberle in Köln. 1. Die reichhaltigen und bekannten Autographen=Sammlungen des Herrn J. P. Backes in Köln und der Krau von.:.. Versteigerung am 18. bis 20. Februar. 2. Die nachgelassene, reichhaltige Sammlung von theils eigenhändigen Handzeichnungen, Kupferstichen, Radirungen 2c. des kgl. Professor Herrn Georg Osterwald in Köln. Versteigerung am 21. bis 23. Februar. Kataloge(1538 u. 873 Nrn.) sind zu haben. I. M. Heberle(H. Lempertz' Söhne). Dr. med. Lahmann's diätet. Nährmittel Nährsalz-Cacao- Pulver, leicht löslich, ohne schädliche Alkalien (Soda, Potasche), per Pfund 3 M. 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Maring. „Ehe ich Ihnen meine Mitwirkung zusage, verlange ich von Ihnen zu hören, ob Sie gewichtige Gründe für Ihr Vorgehen gegen einen meiner Leute vorbringen können?“ fragte endlich Adens. „Gewiß habe ich die," versicherte Linde,„aber meine Entdeckung darf ich Ihnen jetzt nicht verrathen. Hier meine Hand darauf, daß mein Vorgehen auf keinem flüchtigen Einfall beruht! Es ist dies meine letzte Karte, welche ich auszuspielen habe; schlägt sie nicht ein, dann brauche ich in der Angelegenheit nicht wieder bei Ihnen vorzusprechen. Und wie denken Sie über meinen Vorschlag, Herr Buchhalter?“ wandte er sich an diesen. „Ja, wenn mein Herr Chef Ihnen den Gefallen erweist, dann muß ich auch ein Mal aus der Sünde eine Tugend machen,“ entgegnete der Gefragte. „Ich habe mich zu diesem Komödienspiel nur deshalb bereit erklärt,“ sagte Adens,„weil ich Sie überzeugen will, daß Sie sich irren."—— Des Mittags gegen zwölf Uhr betrat Frank das Arbeitszimmer Linde's und überreichte ihm das verlorene Blatt mit den Worten: „Hier, Herr Obersecretair, ist der Zettel, auf welchem die Nummern der gestohlenen Banknoten verzeichnet stehen... Sie haben ihn in unserm Bureau vorhin fallen lassen.“ „Ah, so!“ versetzte Linde flüchtig.„Nun, war nicht der Mühe werth, daß Sie sich den Weg deswegen machten! Ihr Chef sollte sich nur die Nummern der Einhundert=Markscheine notirt haben. Auf dem verlorenen Zettel standen nur die Fünfhundert= und Tausend=Markscheine verzeichnet. Der Buchhalter scheint auch sehr vergeßlich zu sein," fügte Linde mit gut gespielter Entrüstung hinzu. „Da, nehmen Sie den Zettel, vielleicht treffen Sie ein Mal einen von den gestohlenen Scheinen an. Ich habe noch einen gleichen. Sie würden mir übrigens einen großen Gefallen erweisen, wenn Sie, der Sie doch auch mit verdächtigt waren, ein Augenmerk auf die Banknoten hätten, die Sie für das Geschäft bei den Kassen erheben. Nebenbei können Sie sich aber dann auch die Prämie für die Entdeckung verdienen.“ Gut, daß Frank Linde's Gesicht nicht beobachten konnte, sonst hätte er ein verächtliches Lächeln in den Mienen des sonst so höflichen Mannes bemerken können. „Jetzt, Himmel, steh' mir bei!“ sagte Linde zu sich, nachdem Frank gegangen war.„Der Schuft ahnt nichts, Gott sei Dank!“ Gleich nachdem Frank das Posthaus verlassen, trat Zeits zu ihm und überreichte ihm stumm eine eben aufgenommene Depesche aus K. von der Mutter Bäumer's an Droop. Linde fuhr auf. „Mein Gott, ist des Elends noch nicht genug in der Familiemuß auch noch die Mutter das Schreckliche erfahren!“ rief der Secretair traurig aus.„Arme, arme Frau! Wer mag der Vorwitzige gewesen sein, der ihr den Vorfall mittheilte? Vielleicht die da oben? Hat sie noch nicht ihren ganzen Vorrath an Gift und Haß gegen Bäumer verbraucht? Nun, ich komme wohl noch ein Mal unter vier Augen mit ihr zusammen; dann soll sie meine Meinung über sie noch ärger erfahren, die Schlange! Es ist in so fern noch für die Mutter gut, daß sie am on#undewanzahen bin Seite 2. Kölner Local-Anzeiger Nr. 41# Montag, 11. Februar 1889. Jede vierte Einrückung kostenfrei. Offerten-Annahme 25 Pfg. Schluss der Anzeigenannahme in der Expedition, Marzellenstr. 20, Abends 6 Uhr. Kleine Anzeigen. In dieser Abtheilung entweder: Jedes Wert(in der Ueberschrift bis zu zwei Worten fett) 3 Pfg. oder: jede Zeile 124 Pig. Jede vierte Einrückung kostenfrei. Offene Stellen. 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Nachdem der Gerichtsdiener die Thüre geöffnet, trat eine tief in Schwarz gekleidete alte Dame— die Mutter Bäumer's— ein. „Kann ich meinen Sohn, den Postsecretair Bäumer, jetzt noch sprechen?“ fragte die Eingetretene mit tiefem Weh in der Stimme. „Das geht nicht, Madame!“ gab der Gefangenenwärter zur Antwort. „Hier, bitte, nehmen Sie dieses Schreiben vom Richter!" „Ah so! Das ändert die Sache; ich bitte, mir zu folgen!“ Mit zögerndem Schritt, das Herz zum Zerspringen voll, folgte die unglückliche Frau dem Voranschreitenden. „Wie wird er aussehen, was wird er antworten auf die Anschuldigung?“ frug sie sich. Jetzt hält der Gefangenenwärter vor einer kleinen mit Eisen beschlagenen Thüre. Nachdem er aufgeschlossen, tritt er höflich zurück. Das ist zwar gegen seine Pflicht; allein auch ein abgehärteter Gefangenenwärter mag einer solchen Scene des Wiedersehens zwischen Mutter und Sohn nicht gern beiwohnen, deshalb lehnt er, nachdem die Frau eingetreten, die Thüre leise an und geht einige Schritte zur Seite. Der Verhaftete sitzt an einem Tisch; vor ihm steht eine kleine Lampe, bei deren schwachem Schein er in einem Buch liest. Die Mutter prallt entsetzt zurück und hält sich an der Thüre, dem Umsinken nahe. Der junge Mann ahnt nicht, wer in seiner Nähe weilt; er glaubt, es sei der Schließer, der da eintrat. Was bewegt wohl jetzt das treue Herz der Mutter? Was drängt ihr die Thräue in's Auge? Es ist die Gestalt des einzig geliebten Sohnes! Ist dieser Mann mit den eingefallenen Wangen und hohlen Augen, mit dem ungepflegten Haar und Bart, mit dem bleichen, kranken Aussehen ihr Sohn, ihr Kind, das sie mit wachsender Mutterlust halte aufblühen gesehen zu einem stolzen schönen Jüngling? Und doch, er ist es. Vergessen ist alles Leid und alle Trauer um ihn, nur ein Gefühl, das Gefühl, ihm jetzt nahe zu sein, ihm in die Augen zu schauen und auszurufen:„Komm' an meine Brust!" durchzittert das mütterliche Herz. „Hermann!" Der Angeredete blickte wie geistesabwesend um sich. Was ist das für ein Ton, woher kommt die, ach, nur zu gut bekannte Stimme? Ist es Phantasie?... Er springt auf und„Mutter! Theuere Mutter! Du hier bei deinem geächteten Sohn? O, daß wir uns so wiedersehen müssen!" ruft er mit zitternder Stimme. Heiße Thränen, die ersten seit langer Zeit. rollen uver seine bleichen Wangen, während er in den Armen der Mutter liegt. „Hermann! Hermann! Hast du in einem schwachen Augenblicke dich vergessen?“ fragt die Matrone und schaut ihn prüfend an. „Hast du das fremde Gut an dich genommen? Blicke in das Auge deiner in Schmerz um dich vergehenden Mutter!" Jetzt richtet der Sohn sich hoch auf und heftet sein thränenumflortes Auge fest auf dasjenige seiner Mutter. „Bei dem Andenken an meinen theuern Vater schwöre ich dir, daß ich unschuldig bin! Meine Hand soll verdorren, wenn ich das Geld an mich genommen habe,“ ruft er aus. „Das ist mein Sohn!“ jubelt die schwergeprüfte Frau.„Ich wußte es, daß du nicht theilhaben kannst am Gemeinen. Laß dich jetzt noch ein Mal umarmen, mein einzig geliebter Sohn und sei dann ruhig und trage dein Schicksal mit Fassung, ich werde für dich beten. Wenn du dann rein und fleckenlos zu uns zurückkehrst, dann wollen wir Alle in Liebe um dich wetteifern.“ Der Gefangenenwärter machte sich nach einer Weile bemerkbar. Die zur Unterredung bewilligten zehn Minuten waren bereits verstrichen. Die Mutter ist es, welche sich zuerst daran erinnert, daß der Augenblick des Scheidens gekommen. „Wir müssen uns jetzt trennen,“ sagte sie und kämpfte ihre Bewegung mit dem Muthe der Mutterliebe nieder.„Vielleicht bist du schon morgen um diese Zeit wieder im Kreise deiner Lieben, in der Nähe deiner fest an dich glaubenden lieben Bertha.... Lebe wohl!“ Nr. 41 n Montag, 11. Februar 1839. Seite 3. eilung irt(in der rei Worten ile 121 Pig. ickung ulengarten14. ren. 7, 1. Etage. t enwall 114. rlage 288 Nußkohlen, alter 3 M. 20 2 * Rick, Glas: stelle. erstraße 15. eilstraße 38. tner. der Umgebung nit einem nen=(spec. Rohstbaum=Zucht tlichem Geden. die Geschäftsen u. billigsten wo wird das zahlt? nalt jun., e 6. aus guter Faise eines kath. ung von dessen egenheit, in ch auszubilden. f. sub NX 329 Köln. Volksztg I Anzeiger. die Nummer bis Nachmitommen: Boetzkes. H. Loock. H. Schmitz. schw. Antoni 0 Olbrich. chenbach. rl Fritz. el. Jarke. vier=Frenger. M. Lacombe. nr. Dünn. Fritz Hennes Steinenböhmer. ac. Kraus. Meinen. 6: althausen. 5, Joh. Rick eld: Heesen. c H: Flock *: Neukirchen. 3: Heinr. Butry hal: Jos. Antoni, ru 5 Pfg. st. n Augenblicke prüfend an. zlicke in das 7 thränenumvöre ich dir, n, wenn ich Frau.„Ich en. Laß dich ohn und sei ch werde für is zurückkehrst, le bemerkbar. bereits verert, daß der ste ihre Beweleicht bist du Lieben, in der . Lebe wohl!“ „Lebe wohl, liebe Mutter, und Dank, vielen Dank für deine aufopfernde Treue! Möge Gott es fügen, daß ich dir alles ausgestandene Leid tausendfach mit Freuden wieder vergelten kann! Grüße undetröste meine Bertha; auch den andern lieben Freunden überbringe einen Gruß von mir und sage Allen, daß meine Unschuld nun bald erwiesen werden würde!“ Gefaßt betrat Frau Bäumer die Straße wieder, wo sie von Droop und Bertha in den Wagen gehoben wurde, der dann schnell dem Droop'schen Hause zurollte. Alle Personen, die dem Verhafteten näher standen, ja auch viele Andere waren gespannt auf die Ereignisse des nächsten Tages. Der Major glaubte steif und fest an die Freisprechung seines Neffen. Droop sah mit weniger Zuversicht der Gerichtsverhandlung entgegen, da er nicht einsehen konnte, daß ein anderer Richter anders über den Fall denken und handeln würde als der als tüchtiger Jurist berühmte Landgerichtsrath Korff. Wenn es jetzt nach seinem Willen gegangen wäre, dann hätte er lieber gesehen, daß dem Verhafteten noch Zeit dazu verblieb, etwaige Beweise gegen seine Anschuldigung durch den Vertheidiger aufzubringen. Er versprach sich freilich viel von der Tüchtigkeit des Letztern, aber anderseits konnte es leicht geschehen, daß alle Beredtsamkeit durch die nackten Thatsachen, die der Staatsanwalt derselben entgegenzuhalten hatte, zu nichte wurde. Auch Linde hatte bedenklich den Kopf geschüttelt. Mit der von ihm gestellten„Falle“ hatte er bis heute Abend noch keinen Erfolg aufzuweisen. Die Sachlage ist eine mehr als ungünstige, sagte sich der kluge Freund des Verhafteten. Es war eine große Anzahl Personen als Zeugen zur Gerichtsverhandlung vorgeladen, unter Andern auch das ganze Bureaupersonal des Adens'schen Geschäftes. Das Gericht in der kleinen Stadt D. war für den vorliegenden Straffall nicht competent. Dieser gehörte vielmehr vor das Schwurgericht der ProvincialHauptstadt W. 12. An demselben Abend, an dem Frau Bäumer ihren verhafteten Sohn im Gefängniß aufgesucht hatte, ging Linde in Begleitung des Doctor Ebert in die Gesellschaft„Eintracht". Linde schmerzte der Kopf von aller Aufregung der letzten Zeit. Was hatte er nicht alles versucht, um hinter die Schliche des oder der Bösewichter zu kommen, die so viel Unheil unter friedliebenden Menschen angerichtet hatten! Von dem Untersuchungsrichter hatte er erfahren, daß Frank mit einem gewissen Hecht in früherer Zeit Umgang gehabt habe. Linde vermuthete daher ganz richtig, duß die Lösung des freundschaftlichen Verhältnisses der beiden Comptoiristen vielleicht im ursächlichen Zusammenhange mit der Beraubung des Geldbriefes stehen könnte. Er ließ daher Beide durch einen Unterbeamten beobachten; auch er selbst nahm an den nächsten Abenden seinen Weg durch die Triftstraße an der Wohnung Hecht's vorbei. Er hatte eine Ahnung, daß sich hier demnächst noch der dritte Act des Drama's abspielen müsse. Aber so viel er auch spähte und insgeheim nachfragen ließ, nichts Verdächtiges wollte sich zeigen. Die beiden Männer schienen in offenbarer Feindschaft mit einander zu verharren. Das war das Ergebniß der Nachforschungen bis vor fünf Tagen. Am 20. October nun hatte er eine ganz unverhoffte und auch wichtige Entdeckung gemacht. Spät Abends in der Dunkelheit kam Linde von einer kleinen Postanstalt heim, bei der er eine Revision abgehalten hatte. Ungefähr eine halbe Stunde vor D. sah er zwei Männer, die lebhaft mit einander sprachen, in kurzer Entfernung vor sich. An der Stimme des Einen der beiden Männer erkannte er sofort Frank. Der Weg, auf dem sie gingen, führte an einer Schenke vorbei, über deren Thüre eine Laterne brannte, die einen großen Raum der Landstraße hell erleuchtete. Als die beiden Männer vor ihm diese erleuchtete Stelle passirten, konnte Linde auch den Begleiter Frank's erkennen. Es mußte Hecht sein, denn die Beschreibung, die er von dem Manne, den er nicht persönlich kannte, erhalten, stimmte mit der augenblicklichen Wahrnehmung Linde's überein. Um die voranschreitenden beiden Männer nicht auf sich aufmerksam zu machen, bog Linde kurz vor der Stadt in einen Seitenweg ein. In seiner Wohnung wieder angelangt, wollte er anfangs sofort zum Untersuchungsrichter eilen, um demselben von der Entdeckung Mittheilung zu machen; doch besann er sich unterwegs eines andern; denn, sagte er sich, wer weiß, wie der Richter wieder meine Entdeckung aufnehmen wird. Meine Vermuthung mit dem Streifen, der zu dem Depeschen=Formular gehörte, wurde damals von ihm widerlegt, das heißt nach seiner Meinung. Jetzt wird sie sich aber wohl bestätigen. Er machte sich daher selbst einen Plau zurecht, wonach, wie er meinte, es gelingen müßte, die Schurken in die Falle zu locken. Wie er den Plan auszuführen gedachte, davon haben wir schon einen Versuch beim Kaufmann Adens gesehen. Doch auch dies schien nicht gewirkt zu haben; denn, wie wir schon bemerkten, nach drei Tagen war er noch gerade so klug wie vordem, und das verstimmte ihn. Seinen Aerger über das Mißlingen des Planes und die Unvernunft des Majors wollte er daher heute Abend mit einem Glase Wein hinunterspülen. Als er mit Doctor Ebert in das Gesellschaftszimmer der„Eintracht“ eintrat, wurde er von den anwesenden Mitgliedern des Vereins verwundert angesehen; es war ja auch schon lange her, daß er in der Gesellschaft gesehen worden war. Einige Bekannte traten auf ihn zu und frugen neugierig nach dem Stande der Angelegenheit seines Freundes Bäumer; er gab etwas unwillig Antwort. Dann setzten er und der Doctor sich an einen Tisch, an dem mehrere ältere Herren gerade eifrig über die Auswanderungsfrage debattirten. Linde und der Doctor hatten keine Lust, an der Unterhaltung sich zu betheiligen. Sie sprachen mit einander über andere Gegenstände. Der Doctor Ebert brach die zweite Flasche an, und indem er Linde's Glas füllte, äußerte er dabei:„Sie scheinen heute Abend keinen Gefallen an der Unterhaltung mit mir zu finden. Wenn ich nicht irre, hören Sie mehr auf das Gespräch der andern Herren als auf meine Worte.“ Linde drückte dem kleinen erregten Doctor unter dem Tische die Hand und antwortete leise:„Stören Sie mich nur heute Abend nicht, Doctor. Ich erkläre Ihnen dann morgen meine Unaufmerksamkeit. Vorläufig bitte ich um Entschuldigung.“ Der Doctor mochte wohl etwas ahnen; allein er schwieg darüber. Man saß dann noch eine Viertelstunde beisammen. Einer von den Herren am Tische stand nun auf, um zu gehen. Gleichzeitig mit ihm erhob sich auch Linde, dem Doctor einen Wink gebend, daß er sitzen bleiben möge. Draußen vor der Thüre schloß er sich dem Manne, der gleichzeitig mit ihm aufgestanden war, an. Es war der Kaufmann und Auswanderungs=Agent Peters. „Gestatten Sie mir gütigst, Herr Peters," nahm Linde das Wort,„daß ich Sie eine Strecke begleite?“ „Mit Vergnügen, Herr Obersecretair! Ihre Begleitung ist mir sehr angenehm!“ erwiderte der Angeredete. „Sie sprachen da vorhin," fuhr Linde fort,„an Ihrem Tische über auswanderungslustige junge Leute aus hiesigen kaufmännischen Geschäften. Ich glaube verstanden zu haben, daß Sie eines jungen Mannes erwähnten, der morgen auszuwandern gedenkt. Da ich den Betreffenden kenne und mich für ihn interessire, so möchte ich gern etwas über seine Person erfahren. Wollen Sie mir gütigst den Gefallen erweisen?“ (Fortsetzung folgt.) = Der Schneesturm, welcher am Samstag die größte Heftigkeit erreichte, legte sich gegen Abend, so daß etwa um 10 Uhr die Luft ziemlich klar war und nur noch ein milder Wind wehte. Von der Gewalt des Sturmes gibt die Thatsache Zeugniß, daß Unter Fettenhennen am Rheinischen Hof, wo allerdings das Unwetter auch mit am schlimmsten wüthete, eine fingerdicke Spiegelscheibe eingedrückt wurde. Auch zahlreiche Unglücksfälle, welche der Schneesturm auf dem Gewissen hat, gelangen nachträglich noch zur Kenntniß. Dem BürgerHospital wurden sechs Personen zugeführt, welche Armbrüche erlitten hatten. Außerdem sind noch mehrere ähnliche Fälle zu verzeichnen, wobei die Verunglückten durch mitleidige Seelen nach Hause befördert wurden. Auf dem Bahnhofe waren gestern als Fahrgäste fast aus. schließlich Soldaten zu sehen. Beinahe jede Stunde langten neue Truppen=Abtheilungen an, welche, mit großen Schaufeln ausgerüstet, mit Sonderzügen nach den verwehten Stellen der Strecken Köln=Boun, Köln=Crefeld und Köln=Euskirchen befördert wurden, um die eingeschneiten Züge auszugraben. Die Bahnstrecke Köln=Crefeld wurde im Laufe des Spätnachmittags wieder frei, so daß um 8 Uhr 10 Minuten der erste Zug nach Neuß abgehen konnte. Gesperrt war bis gestern Abend noch Mülheim(Rhein)=Schlebusch(Elberfeld), Hadamar=Westerburg, Altenkirchen=Dierdorf, Montabaur=Staffel und Gerolstein=St. Vieth(Trier); Köln=Junkerath ist seit gestern Nachmittag frei. Um 8½ Uhr gestern Abend ging wiederum ein Commando von 200 Mann nach Brühl, um die Strecke Köln=Koblenz frei zu machen. D Unter der Unsitte des Schneeballwerfens hatten gestern und vorgestern namentlich Frauen und Mädchen zu leiden. SonntagNachmittag wurde auf der Venloerstraße eine junge Dame von einem solchen Ball, in welchem sich ein Stein befand, am Kopf getroffen, so daß sie blutüberströmt zusammenbrach. Nachdem in einem nahegelegenen Hause die Wunde untersucht und das Blut gestillt worden, brachte man die Dame nach ihrer Wohnung. Der Thäter machte sich aus dem Staube; sein Name ist indeß festgestellt. 4 Diebstahl. In einem Hause an der Ludwigsstraße hatte ein Klempner nach Vollendung einiger Ausbesserungsarbeiten sein Werkzeug sowie einiges Blei in den Hausgang gelegt. Ein Dieb benutzte die kurze Abwesenheit des Meisters und verschwand mit den Sachen. 9. Der Criminalpolizei gelang es, am Samstag Unter Krahnenbäumen einen der Diebe zu erwischen, welcher am Freitag an der Kreuzgasse an dem bereits gemeldeten Diebstahl theilgenommen hatte. Bei seiner Festnahme fand man noch Schinken, Würste sowie mehrere Flaschen Champagner vor. C Köln=Deutz, 10. Febr. Der Umsicht und Geistesgegenwart des Locomotivführers des Eilgüterzuges Deutz=Hamm verdankt der Musketier Schlüter von der 8. Compagnie des Infanterie=Regiments Nr. 16 sein Leben. Gestern Abend gegen 11 Uhr bemerkte der Locomotivführer im Bahnhofe Deutzerfeld, daß ein Mensch von der Maschine umgeworfen und fortgeschleppt wurde. In wenigen Augenblicken stand der Zug und bewußtlos hing der Musketier Schlüter an der Maschine. Derselbe hatte sich anscheinend in Folge des Schneegestöbers verirrt. Er zeigte keine Spuren äußerer Verletzung, der Waffenrock war arg zerrissen. In einer Tragbahre wurde der Gerettete in's hiesige Garnison=Lazareth Deutz geschafft. d Ehrenfeld, 10. Febr. In einem Hause an der Heribertusstraße entstand am Samstag=Abend ein Kaminbrand. Ungeachtet des Unwetters war die Feuerwehr rasch zur Stelle, fand aber keine Arbeit mehr vor, da der Brand durch die Hausbewohner bereits gelöscht war. Bei dem furchtbaren Sturm hätte ein Ausbruch des Feuers von schlimmen Folgen sein können. Zeitbild.„Was sind Sie?“—„Fahnenträger beim Gesang=Verein Lyra!“—„Nun, und sonst nichts?“—„In meiner freien Zeit bin ich Bindemeister.“(Fl. Bl.) Aus Vororten und R Mülheim a. Rh., 10. Febr. Der Schneesturm hat auch den Pferdebahnverkehr zwischen hier und Deutz stark gehemmt. Gestern Nachmittag dauerte eine Fahrt zwei bis drei Stunden. * Vom Rhein, 9. Febr. Eine erfreuliche Wirkung des am 1. April in Geltung tretenden Stempelgesetzes ist die Ermäßigung der Stempelgebühr für polizeiliche Führungs=Atteste von 1,50 auf 0,50 M. Jene Gebühr war in der That eine drückende, da diese Atteste einer großen Zahl von Bewerbern unentbehrlich und im Falle des Mißlingens der Bewerbung in der Regel nutzlos sind. Bisher wurde mit Rücksicht auf die hohe Gebühr die Ausstellung der Atteste häufig durch Anfrage von Behörde zu Behörde vermieden oder es wurden Atteste von Gemeinde=Vorstehern beigebracht und zugelassen, obgleich diese Atteste zur Ersetzung der polizeilichen keineswegs geeignet sind. Da diese Aushülfen fortan entbehrlich sind, so wird auch der Ausfall an der Stempelsteuer nicht bedeutend werden. Die Führungs=Atteste zum Eintritt in den einjährigen und dreijährigen freiwilligen Militairdienst bleiben auch fernerweit stempelfrei. Vereins-Nachrichten 8 Die Sattler=Innung feierte gestern das Fest der Fahnenweihe. Vormittags 9 Uhr fand in der St. Apostelnkirche ein feierliches Hochamt statt, in welchem das prächtige Banner die kirchliche Weihe erhielt. Trotz der ungünstigen Witterung betheiligten die hiesigen Innungen sich zahlreich am Gottesdienst und an dem Festzug, welcher nach beendigtem Hochamt unter den Klängen zweier Musik=Corps sich nach dem Pius=Bau bewegte. Hier fand die eigentliche Nagelung der Fahne statt. Die Pionier-Caelle leitete die Feier mit einem Festmarsch ein, worauf der Obermeister der tochondonJJuun. o O festgebenden Innung, Hr. Becker, die Versammlung in kurzen Worten begrüßte und ein dreifaches Hoch auf den Schützer und Förderer des deutschen Handwerkes, Kaiser Wilhelm II., ausbrachte. Hierauf sangen die Anwesenden die Volkshymne. Hr. Dreesen feierte nungen mit begeisterten Worten. Darauf sang der Männergesangdas Wiederaufleben der InVerein Arion:„Das ist der Tag des Herrn". Nun begann die Nagelung der Fahne. Als Vertreter der Stadt schlug Bürgermeister Sugg den ersten Nagel ein mit dem Wunsche:„Gott segne das ehrbare Hand werk". Weiterhin befestigten die Herren Obermeister der hiesigen In nungen die von diesen gestifteten Ehrennägel an das Banner. Hr. per manns hielt die eigentliche Festrede, in welcher er die Innungen zur Einigkeit und treuem Zusammenhalten ermahnte. Die Gesang=Vorträge des Vereins Arion, sowie die heitern Weisen der Capelle trugen zur Verschönerung des Festes erheblich bei. Die neue Fahne hat die Form einer Standarte, und zeigt auf der Vorderseite von dunkelrothem Sammt das kunstvoll in Gold und Seide gestickte Wappen der Sattler=Innung, bestehend in Schabracke mit aufliegendem Sattel. Die Rückseite ist in weißer Seide gehalten und trägt das Kölner Wappen mit heraldischem Schmuck und dem Namen der Innung. Das Banner stammt aus der iesigen Paramenten= und Fahnen=Sticke Ausführung gen seiner geschmackvollen Ausführung allgemein bewundert.— Am Abend versammelten die Innungsmeister sich zahlreich mit ihren Famihiesigen Paramenten= und Fahnen=Stickerei von Düster, und wurde we dert. # ihr lien und Freunden im Pius=Bau zu einer gemüthlichen Abend-Unterhaltung, bei welcher Musik=Vorträge, gemeinsame Lieder, gesangliche und komische Einzel-Vorträge in bunter Reihe mit einander abwechselten, die alle von Mitgliedern der Junung ausgeführt wurden. Einem Tbeaterstück folgte der übliche Festball. □ Große Carnevals=Gesellschaft. Das carnevalistische Menu, welches der Elserrath der Großen Carnevals=Gesellschaft zum gestrigen Damen=Comité zusammengestellt hatte, war so manchfaltig, daß die den großen Gürzenich=Saal füllende Schaar Närrinnen und Narren erst gegen 84 Uhr die ganze Faschingsspeisekarte durchgekostet hatte. Selbstverständlich wurde dem schönen Geschlechte reiches Lob gespendet; in zwei prächtigen Liedern wurden die Tugenden der Frauen und Mädchen besungen, und Hr. Kirchner feierte sie in den üppigsten Hüperbeln, welche unserer Poesie zu Gebote stehen, während Hr. Dederich in seinem Damengruß die Wirklichkeit in einer köstlichen Satire zum Ausdruck brachte und manchen wohlverdienten Tusch einerntete. Dann folgte ein drolliger Dialog mit allerlei ergötzlichen Fragen und Antworten, worauf Hr. Metz als urgelungener Coupletsänger auftrat und durch seine humoristischen Schnurren und närrischen Tänze Alle in die größte Heiterkeit versetzte. Hr. Mannheim stellte einen mit guten Witzen gewürzten Vergleich zwischen Singvögeln und Sängern an, und Hr. Weiser bestieg die „Bütt“ zu einer Rede über verschiedene Bacillen, welche jedoch auf das Zwerchfell die gewünschte Wirkung nicht auszuüben vermochte, indem manche geistvolle Ausführung des gedankenreichen Vortrages nicht zum vollen Verständniß gelangte. Ende gut, alles gut, dachte Hr. Präsident Mosler, als er Hrn. D. Hönig zum Schlußvortrag das Wort gab, und diese Erwartung erfüllte sich in vollem Maße; denn Hr. Hönig verstand es meisterhaft, durch humoristische Behandlung des Liedes„Ich weiß nicht, was soll es bedeuten", stürmische Heiterkeit hervorzurufen. Nicht wenig zum guten Gelingen der närrischen Veranstaltung trugen sowohl die witzigen Bemerkungen des Präsidenten über die Reden wie auch eine Reihe trefflicher Liederspenden bei. Nur dem Liede,„Ein Aquarellchen“, wozu der Stoff aus dem Schlafzimmer geholt worden, wurde namentlich von Seiten der Damen die wohlverdiente Ablehnung zu Theil, und mit vollem Rechte bezeichnete man dasselbe als Geschmacksverirrung. Auch einige hübsche Gesangvorträge hoben die gemüthliche Stimmung. O Große Kölner Carnevals=Gesellschaft. Die siebente Sitzung gestaltete sich überaus glanzvoll. Nachdem Hr. Wilcke die Ehrengäste in üblicher Weise begrüßt hatte, klang Rittmann's Lied„der Eintracht“ in begeisterten Tönen durch die weiten Hallen. Recht hübsch war das Protokoll des Hru. Wrede über die jüngste Sitzung.„Volalelilolupük“ hatte Hr. Antweiler sich zum Vorwurf seines eigenartigen Liedes genommen. Großen Beifall erntete Hr. Jos. Ziegler mit seinen humoristischen Wanderungen durch Köln, auf denen er gar Köstliches aufgefunden hatte. Hr. Schnorrenberg besang in seinem schönen Liede„das Alter“, welches durch Witz und Humor seine Würze erhalten hat. Stürmisch von der Narrenschaar begrüßt, bestieg nun Hr. Ebeler aus Mannheim den Römer und erfreute die Narren durch einen in echtem Pfälzisch gehaltenen Vortrag, in dem er seine„erste und letzte Eisenbahn=Vergneegungsreese“ Besten gab. Hr. Scholz besang die drei rheinischen Hauptstädte.„Was am Stammtisch alles besprochen wird“, wußte Hr. Marx in drolliger Weise zu erzählen. Eine hübsche Abwechselung bot ein Quintett der „Närrischen Meistersinger", das unter Leitung des Schulzen Gransöger eine uneingemeindete Dorfrathssitzung so natürlich wiedergab, daß des Lachens kein Ende werden wollte. Was der„Kölsche Fastelovend“ ist, that Hrn. Weidenfeld's Lied zu Aller Ergötzen kund. Hr. Flock brachte „Allerhands mit musikalischem Beihau". Auch das letzte Lied:„Eine Consultation", gedichtet von Hrn. Blumenau, erzielte großen Erfolg. Zum Schluß der prächtigen Sitzung führte Hr. Tiefenbach sich als Vertreter des Vereins„Schruuteköpp“ ein; seine urgelungenen Ausführungen waren anfangs etwas sehr drastisch, sonst aber höchst originell und erregten stürmische Heiterkeit. 1 Närrische Neustädter. Die sechste Sitzung dieser Gesellschaft im Eden=Garten war trotz des riesigen Schneegestöbers am SamstagAbend gut besucht. Zu den Verhinderten zählte auch leider der Präsident, Hr. W. Koch, dessen Abwesenheit allgemein bedauert wurde, zumal Hr. Aug. Wilcke, Präsident der Großen Kölner Carnevals=Gesellschaft, im Verlauf der närrischen Verhandlungen an der Spitze seines Kleinen Rathes erschien. Derselbe wurde von der fröhlichen Narrenschaar begeistert empfangen, wofür Hr. Wilcke sich in herzlichen Worten bedankte. Unter der Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden nahm die Sitzung den schönsten Verlauf. Reden und Lieder überboten einander an echt kölnischem Witz und Humor. Hr. Capellmeister Titzel erfreute die Versammlung durch ein hübsches Trompeten=Solo, sowie durch den Vortrag seines neuen, den„Närrischen Neustädtern“ gewidmeten Büttenmarsches, der stürmischen Beifall fand. Als Redner seien die Herren Scherrbach Kreutzer, Müller=Vollmer, Wörsdorf, Lazarus, Greven, Thelen und des Präsidenten W. Koch. Zum Schluß mußte die Capelle auf das allgemeine Verlangen der zahlreichen Närrinnen zum Tanz aufspielen. D Ehrenfeld, 10. Febr. Die zur Feier des 3. Stiftungsfestes des Jugendlichen Arbeiter=Vereins in der Ehrenfelder Villa veranstaltete Kinder=Vorstellung„Joseph in Aegypten“ war so zahlreich besucht, daß Viele keinen Platz mehr finden konnten. Nicht minder war die Abend=Vorstellung für Erwachsene zahlreich besucht. Für den Verein ist dieser Erfolg sehr erfreulich, da der starke Besuch seiner Veranstaltungen von der wachsenden Beliebtheit des Vereins in Arbeiterkreisen Zeugniß gibt. Sitzung haben heute Montag: Allg. Turnverein, Turnhalle, Humboldtstraße,—10 Uhr Abends. Briefmarten=Club Colonia, Restaur. Schatto, Breitestraße 187. Deutsch. Priv.=Beamten=Ver., Rest. Kränkel, Martinstr. 24, 84 A. Euphonia,.=.=., Rest. Basten, Severinstr. 164, Ab.—11 Uhr. Gemischter Chor Sangeslust, Rest. Schatto, Breitestr. 187,—10 A. Gem. Chor Philharmonia, Rest. Gereonsthorburg, Veuloerstr.,.49-410 Ges. Telephon, Rest. J. Gladbach, Cäcilienstr.., Ab. 8 Uhr. Gesellsch Thränenbrüder, Rest. Linden, Blaubach, Abds. 8 Uhr. Kölner Atbleten=Club, Rest. Schatto, Breitestr. 137. Kölner Billard=Club, Rest. Jansen, Vor St. Martin 14,—12 K. Kölner Fecht= u. Turn=Club, Rest. N. Welt, Breitestr., Ab. 81—104. Kölner Liedertafel,.=.=., Rest. Neue Welt, Breitestr., Ab.—11. Kölner Männer=Chor, Rest. Pius=Bau, Ab.—11 Uhr Seite Local-Anzeiger Nr. 41- Montag, 11. Februar 1339. Bekanntmachung. Es ist in mehrern Fällen zu unserer Kenntniß gekommen, daß bei Ueberführung von Kranken aus dem BürgerHospitale in das Hülfskrankenhaus an der Zülpicherstraße bei deren Angehörigen Beängstigungen entstanden Wirbringen demnach zur allgemeinen Kenntniß, daß das Hülfskrankenhaus nur zum geringsten Theile für an ansteckenden Leiden Erkrankte dient, deren sich zur Zeit auch nur wenige dort befinden, und welche in durchaus getrennten, nach Lage, Einrichtung und Betriebs=Anordnung jede Uebertragungsgefahr ausschließenden Ge bäuden untergebracht sind. Die vielen dort verpflegten andern Kranken sind entweder solche, für welche die Benutzung der in jeder Baracke getrennt befindlichen, besonders vollkommenen Bade=Einrichtungen Vortheile bietet, oder es sind solche, für welche die erhöhte Einwirkung der Luft, wie diese bei der Bauart der Baracken und bei der freien Lage derselben, sowie bei der ausgiebigen Gelegenheit zur Bewegung im Freien geboten ist, von Werth ist, weshalb namentlich auch Reconvalescenten dem Hülfskrankenhause überwiesen werden. Köln, 3. Februar 1889. Die Armen=Deputation: Zimmermann. Ein katholischer Lehrling gesucht für Colonial=, Material= und Farb waaren=Geschäft. Besitzer des Zeug nisses zum einjähr. Dienste bevorzugt. Fr.=Offerten unter N M 318 an die Geschäftsstelle der Köln. Volksztg. Hochfeine= Apfelgelée und Obstmarmelade. Gustav Busch, 8 Hohestraße 8. Alter per Flasche 2 K (sein) Eigelstein 81. orellen1 MARK eder Band eleg. gebd. Neue Serie: Bd. 21-40. * Im Abonnement Bd. 40 gratis. Im Verlage von J. P. 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Liers, Handlungs=Reis., Thürmchenswall 46.- Frieda Emilia Reg, T. v. Karl Grohé, Schlossermstr., Kr. Büchel 12.- Wilh. Carol. Hel., T. v. Rud. Segall, Glasermstr., Weberstr. 46.- Margar., T. v. Wilh. Thyssen, Schreiner, Benesisstr. 18.Joh. Anton, S. v. Anton Zumdick, Schneider, Gr. Brinkg. 2. Friedrich Wilhelm, S. v. Joh. Schwaab, Tagl., Holzgasse 23—25. Adolph, S. v Wilh. Spicknagel, Seidenweber, Vor den Siebenb. 20. Joh., S. v. Norb. Reuter, Tagl., im Eulengarten 17. Peter Hub, S. v. Jos. Hub. Blöming, Wirth, Klapperhof 41. Theodor, S. v. Peter Kinting, Tagl., Josephstr. 16. Sterbefälle. Franz Löw, 4 St, Spulmannsg. 52. Theodor Schumann, unverheir., Tagl., 42., zu Müngersdorf.= Wilh. Otto Jos. Opvermann, verheir., Ingen., 58., zu Bayenthal.- Hel. Künzler, geb. Heller, 57., Rosenstr. 5.- Marg. Schlegel, 3 J. 5., Annostr. 35.= Pet. Jos. Giesen, 2 M. 24., Luxemburgerstr. 15.- Henr. Guindert, Wwe. Krauß, 82., An St. Agatha 6.- Conrad Mathoni, 2 M. 18., Klingelp. 74.Paul Kenter,! I. Perlengr. 73.Joh. Hecker, unverh., Handelsm, 43 ., zu Sindorf.- Franz Kern, 1 T, Heinsbergstr. 30. Heirathen. Heinr. von der Weiden, Schrifts., und Sophia Peffgen, Beide v. hier.= Hub. Haag, Zimmerm., und Anua Schmitz, Beide v. Schönau. Locales. Gustav Brechtel, Buchb, v. hier, und Anna Höver, v. Oberstehohe. Wilh. Reisdorf, Eisenb.=Arb., v. hier, und Kath Goldschmidt, v. Kerpen: Jos Küpper, Gerichts=Actuar, und Maria Trippen, Beide v. hier.- Mich. Ulhaas, Wwr., Kutscher, v Nieder: Castenholz, und Marg. Krämer, v. hier.- Adolph Schlesinger, Artist, v Breslau, und Olga Baranowski, v. Danzig. Adrian Sieben, Conditor, v. Ververath, u. Kath. Figge, v. hier. - Joh. Schiffer, Stahlarb., v. Blumen thal, und Maria Brinkschulte, v. Buderich.- Jac. Schmitz, Wwr., Ele mentarlehrer, v. hier, u. Reg. Wewer, v. Sandebeck. Heiraths=Ankündigungen. Jac Berg, Wwr., Häutehdlr., zu Aldenhoven. und Ida Schlicher, Rothgerberbach 14.— Gottfr. Meuser, Hauokn, und Kath. Rottscheidt, Beide Mittelstraße 23.- Joh. Groß, Tagl., zu Kalk, und Apoll. Kranz. Hohenzollern=Ring 84.- Jos. Alscheid. Anstr., Schuurgasse 4, und Elisabeth Gerhards, Kl. Griechenmarkt 41. Peter Dor manns, Schlosser, Dreikönigenstr. 9, und Marg. Lesweng, Bayenstr. 53.Joh. Merten, Telegraphenbote. Gr. Griechenm. 20, und Kath. Mehrmann, Hildeboldplatz 3.— Rud. Dopheide, Kaufm. Urfulastr. 13, und Vernard. Pütz, Johannisstr., 36.- Joh. Haas Schreiner, Buschgasse 3B, und Carol. Münchhalsen, Glockenr. 15.- Mich. Becker, Fuhrm., und Anna Praß, Beide Gerconsw. 99.- Joh. Quan tius, gesch., Tagl., und Magd. Rosowe, Wwe. Kling, Beide zu Arnoldohöhe. Joh. Faßbender, Bäcker, Elsaßstr. 25, und Marg. Löwenstein. Pfeilstr. .- Joh. Hilgers, Bäcker, Im Eulengarten 15, und Elisab. Groß, Seve rinstraße 131.- Ludwig Buchkremer, 11. Wagenbauer. Friesenpl. 25, u. Maria Welmans, Josephstraße 17.- Peter Arnold, Schreiner, Blaub. 86, und Maria Baum, zu Troisdort. Gust. Jul. Schwiedland, Sergi. u. Bataillonsschr., hier, und Maria Elisab. Röhr. zu Düsseldorf. Herm. Giel, Fabrikarb., zu Niehl. und Henr. Holthausen, Eigelstein 53.- Peter Esser, Pferdeb.=Kutscher, zu Ehrenfeld, und Elisab. Liessem, Marienplatz 2.- Joh. Schafer, Schmied, zu Ehrenfeld, und Clara Pütz, Blindg. 26. Leuchtkraft des Gases am 10. Febr. 1889. Gasfabrik 15,7. Lab.—. Stadt—.“ Kölner Stadt=Theater. Direction: Jul. Hofmann. Montag den 11. Februar 1889: 147. Abonnements=Vorstellung.— 64. Schauspiel=Vorstellung. Zum 1. Male: Die wilde Lustspiel in 4 Aufzügen von Ludwig Fulda. Personen: Ferdinand Crusius, Banquier——— Ernestine, seine Frau————— Mila, seine Tochter————— Melanie Dalberg, Malerin———— Sanitätsrath Liebenau———— Helene, seine Tochter————— Ddr. Max Weiprecht, Privatdocent der Geschichte Baron Troll=Felsenstein———— Paul Krüger, Kaufmann———— Dr. Bar—————— Strupe——————— von Bendorf—————— Nach dem 1. Act findet eine längere Pause statt. Krank: Adolph Weiße. Einlaß 612, Anfang 7, Ende 93 Uhr. Emil Milan. Judith Schwarzenberg. Enimy Cronau. Antonie Reichenbach. Ludwig Zimmermann. Louise Stjerna. Hermann Heine. Otto Beck. Karl Leisner. Karl Stallmann. Max Hecken. Alfred Bocka u. s. w. Niue Kirche in Deutz. Durch die großartige Freigebigkeit der versterbenen Wittwe Neuhöffer ist bekanntlich die hiesige Gemeinde in den Besitz eines prächtigen Bauplatzes für eine neue Kirche gekommen, welche seit langem ein dringendes Bedürfniß ist. Es ist das an der Freiheitstraße gelegene, unter dem Namen Tempelhof bekannte Grundstück. Die Bausumme ist zum Theil schon durch reiche Beiträge der Gemeinde=Mitglieder aufgebracht. Der Rest wird wohl durch eine Umlage beschafft werden. Noch fehlt aber ein Fonds für die innere Ausstattung. Um den Grund zu einem solchen zu legen, hatte Hr. Ingenieur Franz Schultz sich bereit finden lassen, am Freitag=Abend im Gartensaale des Tempelhofs einen Vortrag zu halten, zu welchem eine Reise nach dem Orient und nach Palästina die Grundlage bildete. Hr. Schultz hat seiner Zeit die unter Leitung des Hrn. Löhnis in jene Gegenden unternommene Reise von Kaufleuten und Industriellen mitgemacht, welche den Zweck hatte, dem deutschen Unternehmungsgeist neue Gebiete zu erschließen. Von Triest aus ging die Reise um Griechenland herum, mehrere griechische Inseln anlausend, nach Salonichi und Constantinopel, dann zurück über Smyrna und Beirut nach dem Gelobten Lande. Ueberall wurden auf zahlreichen Ausflügen die commerciellen und industriellen Zustände des Landes in's Auge gefaßt, ohne jedoch die religiösen, humanitairen und künstlerischen Momente zu übersehen. Eine farbenprächtige Frucht dieser Reise war der erwähnte Vortrag. Mit der ihm eigenen wahren Begeisterung schilderte Herr Schultz jene Gegenden und ihre Entwickelung, die auf der einen Seite noch immer unsere Bewunderung, auf der andern aber tiefes Bedauern und Entrüstung über die Vernachlässigung hervorrufen, unter der das Land im Schatten des Halbmondes verkommt. Die Zuhörer, welche den Saal bis zum letzten Platze füllten(es waren über 400 Karten abgesetzt worden), hatten fortwährend Gelegenheit, den weiten und umfassenden Blick des vielseitig gebildeten Redners zu beobachten. Am Schlusse dankte der Vorsitzende unseres Kirchen=Vorstandes, Herr Ingenieur Stühlen, dem Redner mit einer kurzen Ansprache, welche von den Anwesenden in der wärmisten Weise anerkannt wurde. Bei einem als Schluß des Abends zu Ehren des Herrn Schultz veranstalteten Mahle im Bahnhofhotel Bellevue waren die Pläne der Kirche, von Baurath V. Statz entworfen, aufgelegt. Wir wünschen dem Herrn Pfarrer von Deutz und dem Kirchen=Vorstand Glück, daß sie ohne Bänglichkeit über die Beschaffung der Mittel zunächst ein auch in künstlerischer Beziehung seinen Zweck bekundendes Gotteshaus herstellen wollen. Gerichts-Verhandlungen. a Die Strafkammer verurtheilte vor einiger Zeit den Metzgergehülsen Joseph Manes aus Brühl wegen Unterschlagung zu drei Monaten Gefängniß. Ein 15jähriges Mädchen hatte am 12. September v. J. um die Mittagszeit in der Nähe des Brühler Bahnhofes ein Portemonnaie mit einem Hundertmarkschein und sechs Mark Silbergeld verloren. Der Metzgergehülfe wurde in damaliger Sitzung für überführt erklärt, dieses Portemonnaie gefunden und unterschlagen zu haben. Nach der Verurtheilung stellte sich heraus, daß ein achtjähriger Knabe das Portemonnaie gefunden und den Hundertmarkschein seinem Bruder gegeben hatte. Auf Betreiben der königlichen Staatsanwaltschaft wurde das Wiederaufnahme=Verfahren eingeleitet. In der vorgestrigen Sitzung bekundete ein 17jähriger. an der Sache völlig unbetheiligter Gärtnergehülfe, wie auch in der ersten Verhandlung, er habe gesehen, wie Manes am 12. September v. J. um die Mittagszeit am Bahnübergange in Brühl ein Portemonnaie gefunden, er habe demselben drei Mark entnommen und ihm gezeigt. Der Staatsanwalt hob hervor, daß dem gegenwärtigen Wiederaufnahme=Verfahren nicht etwa ein Irrthum des Gerichtes, sondern ein merkwürdiger Zufall zu Grunde liege. Auch jetzt sei noch als erwiesen anzunehmen, daß der Angeklagte an dem fraglichen Tage ein Portemonnaie mit mindestens drei Mark Inhalt gefunden und unterschlagen habe, und er werde sich wohl jedenfalls dieserhalb vor dem Schöffengericht verantworten müssen; in vorliegendem Falle beantrage er Freisprechung. Das Gericht hob das erste Urtheil auf und erkannte auf kostenlose Freisprechung. Dinstag den 12. Februar 1889. 148. Abonnements=Vorstellung.— 65. Schauspiel=Vorstellung. dritte Kopf. Posse in einem Act von Franz Wallner. Schwank in 3 Acten von Emil Neumann. Vororten und Umgebung. Cs Mülheim a. Rh., 9. Jan. Da bei der mit großer Schnelligkeit anwachsenden Bevölkerung unserer Industriestadt die beiden vorhandenen katholischen Kirchen seit langer Zeit nicht mehr dem thatsächlichen Bedürfnisse entsprechen, hatte die Gemeinde=Vertretung nebst dem Kirchen=Vorstand unserer Pfarre schon vor Jahren den Plan gefaßt, eine dritte Kirche im südlichen Theile der Stadt zu errichten. Wir wir vernehmen, hat dieser Plan nunmehr greifbare Gestalt angenommen, und ist dessen Verwirklichung in nicht zu weite Ferne gerückt worden. Geeignete Grundstücke sind zu diesem Zwecke bereits angekauft worden.— Am nächsten Sonntage feiern die Eheleute Johann Massong und Frau, geborene Blumenthal, von hier das seltene Fest der goldenen Hochzeit, an welcher 5 Kinder und 14 Enkel theilnehmen werden und der einzige noch lebende Bruder der Jubilarin, der bereits 79 Jahre zählt, Brautführer sein wird. Der Bräutigam ist 75. die Jubelbraut 73 Jahre alt, und Beide erfreuen sich noch seltener körperlicher und geistiger Frische. * Vom Rhein, 9. Febr. Die nachste Volkszählung wird voraussichtlich am 1. December 1890 vorgenommen. Wie verlautet, sind die Bedenken, welche einzelne Bezirksbehörden gegen den bisher üblichen Zähltag bei dem Minister des Innern zur Sprache gebracht haben, neuerdings einer eingehenden Prüfung unterzogen, und ist es nach dem Ergebniß derselben nicht für angezeigt erachtet worden, der Verlegung des Zähltermins vom 1. December auf einen andern Tag näher zu treten. Panorama international. Woche. Auf vielseitig ausgesprochenen Wunsch: Weg Hohenschwangau und Neuschwanstein. Schlösser König Ludwig's II. von Baiern. Geöffnet täglich v. Morg. 9 bis Abds. 10 Uhr. Entree 30 Pfg., Kinder 20 Pfg. Kölner Liederkranz. Donnerstag den 14. Februar, Abends 9 Uhr, im Carnevalistischer Fest=Abend. Karten für einzuführende Fremde sind Montag, Dinstag und Mittwoch, Abends von 9 Uhr ab, durch den Vorstand im Vereinslocale, Restauration Schatto, zu haben. Der Vorstand.* 1013 Reichstag. 17. Legislatur=Periode. Montag den 11. Februar, Abends punkt 8 Uhr: VII. Plenar-Sitzung(Damen-Ehrenabend) mit Ueberraschungen. Außerdem gelangt die Local=Posse in 1 Act von R..: Stadt-Anzeiger Nr. 333, Seufzerecke, zur Aufführung im Nach der Sitzung ein Karten zu K 1,00 a Person sind niedergelegt in den Cigarrenhandlungen der Herren: Schmitz, Schaafenstraße 43; Hackenbroich, Ehrenstraße 18; Werner, Breitestraße 126; Faßbender, Breitestraße 115; Graeber, Poststraße 1? in der Conditorei Bohrer, Breitestraße 173. Cassapreis M. 1,50. 13, und Der Kleine Rath. Rheinhöde 11. Febr., Morgens 7 Uhr 1,86 m—.26 m. XXIll. und Letzte vige Domban-Lotterie. Hauptgewinne 75,000, 30,000, 15,000 u. f. w. Ziehung am 21. Februar1889 zu 3 (Porto und Liste 30 Pfg.) bei 25 Loosen und mehr mit Rabatt, empfiehlt .I Duscanlt. 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