Abonnement . die Bonner Zeitung mit begenblatt in Bonn(einschließlich Traggeld) 4 Mark 50 Pfg. vierteljährlich; desgl. bei allen preußischen Post=Aemtern 4 Mark 50 Pfg. Die Bonner Zeitung erscheint Werktags zweimal, Sonntags einmal. Expedition: Rünsterplatz Nr. 12. 0 Einundachtzigster Jahrgang. in beiden Ausgaben pro Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg.; kleinere lokale Geschäftsanzeigen 15 Pfg.(ohne Rabatt); für Stelle= und ArbeitSuchende 10 Pfg. Bei Baarzahlung für 3mal das 4temal frei. Lokale Privat= und Geschäftsanzeigen, die im Hauptblatt gestanden, werden im nächsten Morgenblatt für 5 Pfg. pro Zeile wiederholt. Nr. 182. Jus und Baliz in P. Renßer(Hermann Neußer). Bonn, Mittwoch, 3. Juli Nachmittags. Verantwertlicher Redacteur: Hermann Reußer. 1889. Das geheimnißvolle Programm. X Die kleine Schrift„Auch ein Programm aus den 99 Tagen“(Berlin, Wilhelmi) zieht von Neuem die Aufmerksamkeit auf sich, seitdem die„Freisinnigen“ dazu übergegangen sind, an dem vermutheten Verfasser, dem Herzog Ernst von Coburg= Gotha, persönlich Rache zu nehmen. Die„Volks=Zeitung" druckt deshalb zunächst eine Anzahl Stellen aus Briefen der 60er Jahre ab, die von einem Vertrauten des Herzogs herrühren und des Letzteren Gegnerschaft gegenüber der Politik des Herrn von Bismarck darthun. Dieser Politik standen damals viele heute noch im Vordergrund stehende Männer gegenüber, die sich inzwischen überzeugt haben, daß Herr von Bismarck nicht nur kein unfähiger Junker, sondern ein weitsehender Staatsmann war, trotz der entgegenstehenden Versicherung des Herrn Prof. Virchow, daß„der Ministerpräsident keine Ahnung von nationaler Politik habe.“ In jenen kürzlich veröffentlichten Aeußerungen aus Coburg haben wir auch bis jetzt nichts angetroffen, was auf dem fittlichen Niveau heutiger„Freisinniger Taktik" stände. Insoweit hat es nur geschichtlichen Werth zur Beurtheilung von Personen und Meinungen. Weßhalb nun dies Geschrei und diese gerade nicht edle Art der Rache von Leuten, die noch kürzlich nicht genug Lärm machen konnten über gewisse andere briefliche Auszüge? Dieser Lärm kann nur dadurch erklärt werden, daß in der Broschüre„Auch ein Programm" thatsächlich ein wunder Punkt berührt worden ist. Die kleine Schrift sagt kurz und klar, jene sogenannte„Freifinnige Partei“ habe für die Regierungszeit Kaiser Friedrich's ein Programm fertig gehabt, welches auch die Ueberlieferung von Elsaß=Lothringen an Frankreich in sich befaßte. In der Broschüre wird dies allerdings beweislos hingestellt, und dies kann nicht scharf genug getadelt werden. So schwere Beschuldigungen dürfen unter keinen Umständen ohne Unterlage vorgebracht werden. Herr Richter und sein Anhang thun das freilich täglich, um so wenig sollten es sich Andere zu Schulden kommen lassen. Jene Partei=Führerschaft scheint nun darauf zu bauen, daß der unbekannte Verfasser seine Enthüllungen aus persönlichen Rücksichten vorerst nicht weiter treiben könne. Das ist der Grund, weßhalb man sich den Anschein der größten Sicherheit gibt. Man schreit nach Beweisen in der Hoffnung, diese könnten nicht geliefert werden. Als letztes Heilmittel besteht für jene Partei=Führer= schaft immer das alte„schöne“ Sprüchwort: Si fecisti, nega. Einstweilen wird nun so operirt, daß man den Verfasser wie seine Schrift möglichst zu„brandmarken“ sucht. Jede andere Partei, die rothe Internationale nur noch ausgenommen, hälte jene Bemerkung einfach als Verdächtigung kurz abthun können durch Berufung auf die Vergangenheit. Das kann aber diese Führerschaft nicht. Sie haben in allen letzten Entwickelungs=Stadien bedingungslos die Politik der Ausländer unterstützt, sie haben thatsächlich die Dienste des Auslandes gethan, es mag sich um Bulgarien, England, Frankreich oder die Schweiz gehandelt haben, daran ist gar nicht zu deuteln. Eben deßhalb das Geschrei von der angeblichen Verdächtigung ihrer Vaterlandsliebe. Eine wirklich nationale Partei=Führerschaft hätte dies nicht nöthig, sie könnte einfach auf ihre Thaten verweisen. Einige Schlagworte mögen aus den„Brandmarkungen“ herausgegriffen werden. Die„Vossische Zeitung" nennt die Broschüre „eine politische Schmäh= und Parteischrift in dunkelstem Sinne des Wortes“, sie spricht von den„zum Theil unsinnigen, zum Theil nichtswürdigen Behauptungen der Schmähschrift“(5. März), von einem„Lügengewebe der gröbsten Art“(„Breslauer Ztg.",„Vossische“ 9. März). Der Abg. Baumbach(„Freifinnige Zig.“, 27. März) sprach von einer„wahnwitzigen Broschüre",„unerhört sei es, daß man einer Partei mit solchen Infamien entgegentritt“,— der Abg. Alexander Meyer(„Vossische“, 1. März):„Was in Betreff der 99 Tage an Verleumdungen geleistet worden sei, gehe in's Ungeheuerliche.“ Kürzer drückt sich die„Freisinnige" aus(20. Februar), nach ihr handelte es sich um ein„Reptilienmachwerk". Am 5. März geht das würdige Organ des Herrn Richter unter Deckung vor: „Was verüben nun unsere Reptilien?"„Kann man niedriger und gemeiner von den deutschen Fürsten urtheilen, als indem man ihnen unterschiebt, daß dieselben sich herbeilassen könnten, unter dem Deckmantel der Anonymitä!“— bekanntlich sonst ein Palladium der Preßfreihelt, wenn es sich um freisinnige Verleumder handelt— „Schmähschriften verleumderischen Inhaltes gegen eine politische und parlamentarische Partei zu richten?"„Aber freilich noch weit dümmer verfahren die Mamelucken" u. s..,„wenn man von dem Charakter eines deutschen Fürsten so niedrige Anschauungen sich aneignen wollte, wie sie den Reptilien geläufig find.“ Unter dem Deckmantel der Redefreiheit sagte dann Herr Richter im Reichstage: „Der Verfasser wird wohl ein Lump gewesen sein.“ Nun kommt zuletzt Herr Theodor Barth mit seiner„Nation“ unter der Ueberschrift„La recherche de la paternité“. Der dieswöchentliche Artikel wirft mit folgenden Ausdrücken um sich: „Es empfahl sich vielmehr nun, an dem politischen Verleumder, mochte er sein, wer er wollte, die Strafe der öffentlichen Brandmarkung zu vollziehen.“„Dummheit und Gemeinheit" der„Handlanger der Cartellpresse",„Züchligung noch nicht ausreichend",„man hat es mit einem Nichtgentleman zu thun",„dunkler Ehrenmann". Das Interesse der politischen Moral verbietet es, ihn zu schonen, „bis das verleumderische Geschwür gänzlich ausgebrannt ist.“ Unsere Leser erinnern sich einer kürzlich von uns gebrachten Blumenlese aus diesem„vornehmsten“ Blatt der sog. DeutschFreisianigen. Gelegentlich gebraucht besagtes vornehmes Blatt die Sprache des Verbrecherkellers, gelegentlich hat es auch aus einem französischen Moralbuch folgende Sätze abgedruckt: „Die Zukunft der Republik ruht auf Euch. Wenn Jeder von Euch seine Pflicht thut, wird sie stark sein, stark genug, um uns glücklich leben zu lassen und uns eines Tages unsere Brüder wiederzugeben, die wir verloren haben, die Brüder von Elsaß=Lothriagen.“ „Die Menschen(Prussiens), welche die letzten Minuten(vor dem Waffenstillstande) benutzten, um Kinder und schlafende Frauen zu tödten, verdienen den ewigen Haß.“ Die„Bonner Zeitung"(8. Mai d..) fügte dem hinzu: Das französische Moralbuch verlangt die Rückgabe von Elsaß=Lothringen, es beschuldigt unsere Soldaten, Kinder und schlafende Frauen getödtet zu haben, es fordert auf zum ewigen Hasse gegen die Preußen— und was schreibt dazu das Blatt, welches sich„Die Nation“ nennt? Diese„Nation“(Nr. 34, 21. Mai 1887, Seite 513 ff.:„Die Moral als Lehrgegenstand in der französischen Volksschule") citirt gerade jene Sätze und findet nach ihrer Moral,„daß die Aufgabe durchweg mit Takt und Geschick gelöst wird".„Durchweg mit Takt und Geschick“: so urtheilt ein deutschgeschriebenes Blatt, wenn es sich um Zurückweisung der Vorbereitung von Angriffen auf unser Land handelt, so urtheilt man, wenn die Ehre der Armee verletzt wird. Man sieht, wie in dieser Sorte sog.„deutscher" Presse nationale Interesse vertreten werden gegenüber dem Auslande. Es ist das wieder ein würdiges Seitenstück zur Vertheidigung des Lügners und Fälschers Sir Morell Mackenzie. Weßhalb schreit denn gerade jetzt diese Partei=Führerschaft gegen jene Broschüre? Umgekehrt würde die vornehme freisinnige Ausdrucksweise etwa folgendermaßen lauten: Weßhalb spritzen die Reptile ihr Gift? weßhalb heult die losgelassene Meute laut auf? Hat der Peitschenhieb der Broschürenschreibers gesessen? Wir sind allerdings der Ansicht, daß das Geschrei nur bestimmt ist, die Aufmerksamkeit von der Sache der Freisinnigen auf die Person des Schreibers abzulenken. Wir unterbreiten den Lesern unserer Zeitung auf's Neue eine Stelle des„vornehmen“ Organs, welches sich„Die Nation“ nennt. Daselbst(Nr. 38, 16. Juni 1888, Seite 535; Abdruck:„Freifinnige Ztg.“ 22. Juni 1888, Seite 2, Spalte 2) ist„man“ in der Lage, den Brief„eines französischen Deputirten, Frédéric Passy, eines Mannes von bedeutendem Ansehen in Frankreich" zu veröffentlichen. An Wen von der deutschfreisinnigen Führerschaft der Brief gerichtet ist, wird nicht gesagt, ebenso wird nicht gesagt, ob sonst noch einige praktische Vorschläge zu einer„glücklichen Umgestaltung der Zustände in Europa“ gegeben werden. Nachdem der Briefschreiber vorausgeschickt,„daß man unseren Patriotismus nicht mit den deklamatorischen Tiraden Jener verwechsele, die sich den Titel der Patriotenliga angemaßt haben“, heißt es:„Wenn der Welt das Glück beschieden sein sollte, daß Ihr Kaiser(Friedrich) erhalten bliebe, für dessen Gesundheit man sich in Frankreich mehr interessirt als irgendwo sonst, dann glaube ich, daß wir von heute in ein paar Jahren zu einer glücklichen Umgestaltung der Zustände in Europa gelangen werden.“ Glauben diese deutsch frei=sinnigen Zeitungsschreiber wirklich, daß es der bloßen Friedensliebe und der Liebenswürdigkeit Kaiser Friedrich's gelungen sein würde, die Franzosen zur definitiven Verzichtleistung auf Elsaß=Lothringen zur bringen? Wir haben gesehen, wie dieses Blatt, welches sich„Die Nation“ neunt, ein Moralbuch, welches die Erstarkung der Republik und die Rückgewinnung der verlorenen Brüder als höchstes Ziel hinstellt, als„durchweg mit Takt und Geschick“ geschrieben bezeichnet, und nun kommen diese deutsch—frei— finnigen Zeitungsschreiber und präsentiren, wenn auch in versteckter Weise, den Wechsel auf Herausgabe von Elsaß=Lothringen. Denn mit der französischerseits vorgeschlagenen„glücklichen Umgestaltung" kann nichts anderes gemeint sein. Man weiß, wie vom Ministerpräsidenten bis zum Schusterjungen in ganz Frankreich nur Eine Melodie gepfiffen wird, wie die ganze Jugenderziehung und alle Rüstungen auf Ein Ziel hinauslaufen, und das soll auf einmal für immer wegfallen? In dem unvorsichtiger Weise veröffentlichten Brief wurde ein wunder Punkt deutschfreifinniger Politik einmal offen gedeckt. Hier ist etwas im Spiel gewesen, und so wie dieser Brief vorliegt, kann man Niemand hindern, noch weiter zu schließen, nicht nur, daß etwas im Plane lag, sondern daß sogar schon Verhandlungen geschwebt haben. Herr Eugen Richter fabelt mit Vorliebe von„dunklen Machenschaften". Wir fragen: Sind etwa in jenen Briefen des französischen Deputirten, „eines Mannes von bedeutendem Ansehen", nur harmlose Aeußerungen zu sehen, wenn er so einem„Freifinnigen“ gegenüber von der„glücklichen Umgestaltung der Zustände in Europa“ spricht? Amtliche Nachrichten. Berlin, 2. Juli. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Landgerichts=Rath Bessel zu Bielefeld den Rothen Adler=Orden gritter Klasse mit der Schleife, dem Kreisgerichts=Sekretär und Sparkassen„, un g. D. Kanzlei=Rath Fuhrmann zu Niedermarsberg im Kreise Brilon den Königlichen Kronen=Orden vierter Klasse, den Lehrern Lamberti zu Völklingen im Kreise Saarbrücken, Anacker zu Hersfeld und Reymann zu Beckum den Adler der Inhaber des Königlichen Haus=Ordens von Hohenzollern, sowie dem Regierungs=Hauptkassen=Buchhalter Friedrich Utermgnn zu Düsseldorf aus Anlaß seines Uebertritts in den Ruhestand den Charatter als Rechnungs=Rath zu verleihen. Berlin, 2. Juli. Das„Berl. Tageblatt“ vom 30. v. Mis. knüpft an die auch von uns gebrachte Zuschrift des Fürsten Bismarck an den Dr. Fabri in Godesberg, den Verfasser der schon jetzt in zweiter Auflage erschienenen Schrift„Fünf Jahre deutscher Colonialpolitik“ folgende Auslassung: „Wie man sieht, steht der Reichskanzler in den colonialen Dingen noch immer auf dem Standpunkte, den er in seiner großen Rede im Reichstage gelegentlich der Debatte über die Wißmann=Expedition eingenommen hat. Er constatirt ausdrücklich, daß eine thatkräftige Bewezung zu Gunsten der Colonialpolitik im deutschen Volke noch immer nicht vorhanden ist, und ab, die Finanz= und Militärkraft des Reiches mehr, als es bisher geschehen, für die Colonialpolitik zu engagirev. Unsere colonialen Schwärmer werden nun wohl endlich zu der Erkenntniß gelangen, daß sie für ihre Zwecke und Pläne von der Reichsregierung nichts zu erwarten haben und die Letztere bezw. den Fürstea Bismarck mit ihren offenen und versteckten Anzapfungen in Zukunft verschonen.“ Heißt das nicht den Sinn des Bismarck'schen Briefes geradezu auf den Kopf stellen? Geht nicht aus dem ganzen Schreiben Bismarck's klar und deutlich hervor, wie sehr die Regierung bedauert, daß die nationale Bedeutung überseeischer Colonien nicht allseitig gewürdigt wird? Und hier macht der„Deutschfreifinn" kurzer Hand den Fürsten Bismarck zu seinen Genossen. Sprechen denn nicht die Thatsachen deutlich genug für die Ansicht unserer Regierung Auf Bucheneck. 16) Novelle von S. v. d. Horst.(Nachdruck verdeten.) „Es ist zu spät, Leonore, zu spät für Alles. Laß das Todte todt sein und sage mir, ob Du hinabgebst oder nicht?“ Frau Leonore schauderte.„Nein!“ antwortete sie.„Nein, ich gehe nicht, ich mag keinen Menschen in das ewige Verderben schicken.“ Er schleuderte die Pistole von sich.„Gelogen hast Du nie, Leonore, Dein Wort gebrochen nie,— ich vertraue Dir ganz. Es ist Dein und mein Verhängniß, das uns trennt,— wahrlich, ich bin nichts weniger, als ein glücklicher Mensch.“ Sie sah ihn an; in ihren umflorten Augen schimmerten Thränen.„Weil Du, ohne es eingestehen zu wollen, selbst weißt, daß es eine Kokette, ein Herz ohne wahre Liebe und Treue ist, dem Du Dein Leben dahingeben willst, Robert, weil Du fühlst, daß Dir anstatt des Friedens vielmehr ein Kampf, ein aufreibender Zustand des Zweifels und der Unruhe bevorsteht.“ Er wandte erschüttert den Blick. War es ein prophetisches Wort, das ihm hier von den Lippen der einfachen, so vornehm übersehenen Frau entgenklang?— Secundenlang schwankte er, secundenlang sagte er sich, daß ihm diese Stunde den guten Engel seines Daseins entführen werde auf immer, dann aber siegte die Gewalt der Versuchung, er schüttelte den Kopf und sagte halblaut:„Laß uns in Frieden scheiden, es bleibt nichts Arderes mehr übrig, Leonore.“ Die unglückliche Frau nickte.„Richte Alles ein, wie Du wünschest, Robert.“ Er erfaßte den Thürdrücker.„Ich muß mich jetzt wieder zur Brandstätte begeben, es ist unerläßlich,— also Du versprichst mir, bis ich zurückkomme, in diesem Zimmer zu bleiben, Leonore? Du schwörst es mir?“ „Ja, Robert, ich schwöre es!“ „Gut denn. Sei überzeugt, daß ich Dich vollkommen hochachte und daß mir mit Bezug auf die Zukunft jeder Deiner Wünsche beilig sein soll. Von dem Kapitale, daß Du mir in die Ehe brachtest, beanspruche ich selbstverständlich keinen Pfennig.“ Sie winkte ihm nur, ohne ein Wort über die Lippen bringen zu können, ihre Kräfte waren vollständig erschöpft. Als er hinter sich die Thür geschlossen hatte, ging sie halbtaumelnd durch das Zimmer, um den Schlüssel zweimal im Schlosse zu drehen, dann sank sie ohomächtig in einen Sessel, blaß wie der Tod, mit fast offenen Augen und bläulich=weißen Lippen. Ein Bruchtheil der strobgedeckten Hütten im Dorfe war durch die Energie des Rittmeisters und seiner beiden Gefährten vor der Vernichtung bewahrt geblieben und aus den brennenden Gebäuden wenigstens das Hauptsächlichste gerettet worden. Man hatte Frauen und Kinder auf dem Schlosse in Sicherheit gebracht, das Vieh war nach Krellwitz getrieben und die Mobilien der Abgebrannten bei den Geretteten eingestellt,— jetzt konnte an die Rückkehr nach Bucheneck gedacht werden. Wie sie aussahen, die drei Helfer in der Noth! Am ärgsten Herr Romberg, dessen Gesicht schwarz war und dessen Rock in Fetzen herabhing. Aber gerade an diesem Abend hatte ihm Max wiederholt die Hand gedrückt und ihm im Herzen die Verachtung abgebeten, mit der er bisher auf den„unbehülflichen Fleischklumpen" berabgesehen. Der biedere Gutsbefitzer ging tapfer wie ein Löwe in die Flammen hinein, er schlug mit seinen wuchtigen Armen jedes Hinderniß zu Boden, sprach zu den schluchzenden Frauen in dem Dialekt ihrer Gegend und tröstete die Männer, denen er seinen thatkräftigen Beistand zusagte. Mehrere Lastwagen hatte er gleich im Bezinn der Rettungsarbeiten nach Krellwitz geschickt, um Ledensmittel herbeischaffen zu lassen, die Feuerwehr aus seinem Dorfe kam im Geschwindschritt herbei, und er stellte sich an die Spitze, um ihre Arbeit zu lenken, er kannte jeden Rettungsapparat und war vollständig vertraut mit allen Handgriffen. „Er ist doch ein guter Kerl“, dachte Max„Unter der Fettschicht schlägt ein warmes, menschenfreundliches Herz." Und dann wunderte er sich über die eigene Beobachtung. Das Wort „Herz“ hatte ihm bisher ein mitleidiges Lächeln erregt. Woher kam wohl die Veränderung? Seine Blicke suchten den Schloßthurm von Bucheneck. Kohlschwarze Wolken standen darüber,— das Unwetter kehrte nochmals und mit verdoppelter Stärke zurück. Alle drei Männer beschleunigten ihre Schritte, um so rasch als möglich nach Hause zu kommen. Im Schlosse selbst herrschte dumpfe Schwüle. Es war trotz des reichlichen Rezens nicht kühler geworden, die Luft drückte nach wie vor gleich einem Bleigewicht auf jede Stirn. Frau von Halden wazte kein lautes Wort; mit dem Taschentuch vor dem Gesichte lag sie in der dunkelsten Ecke des Salons auf dem Divan und zuckte bei jedem Donnerschlag wimmernd zusammen. Zweimal hatte sie halblaut den Diener gefragt, ob der Rittmeister zurück sei, und als die Antwort verneinend ausfiel, sich nur noch tiefer in die Polster vergraben. Jetzt wagte sie es nicht mehr, neue Erkundigungen einzuziehen. Fräulein von Ried und Cheilie unterhielten sich mit halber Stimme von den glänzenden Zukunftsaussichten, die sich der armen kleinen Malerin so plötzlich eröffnet hatten; sie waren auch schon nacheinander oben gewesen, um die Majorin aufzusuchen, aber die Thür zum Zimmer derselben war und blieb verschlossen, so daß von weiteren Schritten Abstand genommen wurde. Fräulein von Ried dachte an den Brief, der mit der Posttasche gekommen wor. Eine mnungenehme Balschast viellicht,— webalb alo die arme kleine Frau von Heimburg stören? Sie trug ohnehin so schweres Leid. Was endlich Magda betraf, so hatte sie für den Fall einer Feuersbrunst alle nöthigen Anordnungen getroffen. Das Vieh in den Ställen war von der Kette gelöst, das Silberzeug in einen feuerfesten Schrank gebracht und die ledernen Löscheimer bereit gestellt. Alle Dienstboten mußten ihre Habe zur schleunigen Flucht in Bündel packen, während die junge Dame selbst nur einen Gezenstand zum raschen Erfassen neden sich legte, die Kafsette mit dem Buche, das sie so sehr liebte. Angstroll schlichen die Dienstboten umber; weinend und schreckensbleich. Es wurde Alles gerüstet, um dem kommenden Verhängniß entgegenzutreten, — war das nicht, als rufe man es berbei, als müsse es ganz unbedingt eintraffen? Uederall erklang Beten und Schluchzen, selbst Mazde war nurubig zeworden. Ein so schweres Gewitter glaubte sie noch nicht erlebt zu Neben ihrem Tische brannte eine Lampe, und auf ihren Knieen schlief der kleine Mox, dessen zarte Constitution den Druck des schwülen Wetters nicht ertragen konnte. Wie dleich das Kind aussad, wie fieberhaft geröthet die Lippen,— es flüsterte im Schlafe fast fortwährend vor sich hin. Am Himmel lohte und brannte eine Gluth, die nicht mehr aus einzelnen Blitzen, sondern aus einer gewaltigen Feuersbrunst zu bestehen schien. In gelbe und rothe Flammen gehüllt, glich der Horizont einer riefigen Efse, aus der immer neue Funkenmassen emporwirbelten, um ebenso schnell wieder zu zerfließen und anderen, nachfolgenden Platz zu machen. Der Donner setzte kaum noch aus, sein Getöse ließ neben sich keinen Laut mehr aufkommen Und dann war es, als bebe das Schloß in allen Fugen. Einer der Erker war herabgeworfen worden, erstickender Schwefelgeruch füllte die Luft, Rauchwollen wallten auf, eine Art von Betöubung umnebelte die Sinne. Magda hatte nur halbes Bewußtsein, sie ergriff die Kassette, nahm das schlafende Kind fester in ihre Arme und ging schweren, unsicheren Schrittes zur Treppe. Ein Gefühl, wie das Herannahen des Todes beherrschte ihre Sinne; unfähig, sich aufrecht zu halten, sank sie mit dem Kleinen auf halber Höhe des ersten Stockes ohnmächtig zusammen. Das war der Moment, in dem die Herren, aus dem Dorfe zurückkehrend, dicht vor dem Portale des Schlosses den Blitz aus den Wolken fahren sahen und dann an dem Herabstürzen der Steinmassen den Punkt erkannten, an dem er eingeschlagen hatte. Einen Augenblick standen alle Drei wie betöubt, dann war es der Rittmeister, welcher sich zuerst ermannte. „Um Gottes willen— rasch!“ rief er, vollen Laufes die Stufen zur Veranda emporstürmend. Die beiden Anderen eilten ihm nach, während aus dem, jetzt schon lichterloh brennenden Schlosse eine weibliche Gestalt hervorstürzte und, beina## Nr. 182 Seite 718 Bonner Zeitung vom 3. Juli 1889. in Sachen der Colonialpolitik? War sie vielleicht genöthigt, die Wißmann=Expedition auszurüften? War fie genöthigt, die ostafrikanische Küste zu blockiren? Konnte sie, wenn ihr Leiter Bismarck der Ansicht des„Freisinns" war, nicht einfach gegenüber den Anforderungen, welche die Ereignisse in Afrika an sie stellten, sagen:„Non possumus“? Es gehört in der That mehr als„Freifinn" dazu, eine solche„Schlußfolgerung“ aus Bismarck's Schreiben an Dr. Fabri zu ziehen. + Berlin, 2. Juli. Wie wir hören, wird die Frage einer „eriminellen Bestrafung des Massen=Contractbruchs", welche anläßlich der jüngsten großen Arbeitseinstellungen in Westfalen nachträglich(von Dortmund aus) dem Reichskanzler in recht ungehöriger Form nahegelegt worden war, in den leitenden Kreisen nicht ernsthaft erörtert, da man allen Grund zu haben glaubt, an der praktischen Nützlichkeit bezw. Durchführbarkeit dieser Maßregel = Eine„historische Erinnerung“ bringt die forischritliche „Nation“ aus Anlaß des kürzlich eingetretenen Todes des Geh. Oberregierungsraths a. D. v. Wussow, dereinst vortragenden Raths im preußischen Cultusministerium. Es handelt sich um die Beseitigung des preußischen Cultusministers von Mühler, an welcher der damalige Kronprinz, später Kaiser Friedrich III. Antheil gehabt haben soll. Die„Nation“, welcher wir die Verantwortung für ihre Angaben überlassen, erzählt wie folgt: Die Stelle eines Kunstdecernenten im preußischen Cultusministerium war erledigt und neu zu besetzen. Der damalige Kronprinz, später Kaiser Friedrich, sprach dem Herrn von Mühler es als seinen dringenden Wunsch aus, daß diese Stelle entweder dem Professor Hittner in Dresden oder dem Professor Springer in Bonn ertheilt werde und der Cultusminister versprach, solches zu thun. Kaum hatte aber der Kronprinz eine Reise angetreten, da beantragte Herr v. Mühler beim König Wilhelm I. die Ernennung des Herrn v. Wussow— eines, wie es allgemein hieß, Verwandten der Frau Ministerin Adelbeid v. Mühler— zum vortragenden Rathe für die erledigte Stellung und König Wilhelm vollzog die entsprechende Cabinetsordre. Erst bei seiner Rückkehr erfuhr der Krouprinz das Geschehene, auf Mittheilung des Sachverhaltes durch den Kronprinzen schrieb König Wilbelm an den Cultusminister:„Ihr Verhalten gegen mein Haus ist ein illoyales.“ Herr von Mühler bat hierauf um seine Entlassung, indem er schrieb, daß er glaube, nach einem solchen Vorwurf nicht mehr im Amte bleiben zu können. Vergeblich harrte der Minister der allerböchsten Entscheidung außergewöhnlich lange Zeit. Gerade war es am 21. Januar 1872, daß das Ordensfest gefeiert wurde; der Wagen nisters war vor dem Ministerhotel vorgefahren, der Minister befand sich bereits in großer Uniform und stand eben im Begriff, die Stufen seiner Treppe hinabzusteigen, um demnächst nach dem Schlosse zu fahren. Da überbrachte der Diener aus der Kanzlei des Ministerpräsidenten Fürsten Bismarck ein Schreiben, dessen Inhalt war: das Entlassungsgesuch ist angenommen. Der Minister kehrte in sein Zimmer zurück:— auf dem Ordensfeste ward er nicht gesehen. * Prof. v. Treitschke ist, wie das„Volk“ erzählt, mit dem 1. Juli von der Redaction der„Preußischen Jahrbücher" zurückgetreten, und zwar in Folge von Meinungsverschiedenheiten mit Dr. Delbrück über die zukünftige Haltung der Zeitschrift. * Bekanntlich hatte der frühere Erzieher des Kaisers, Geh. Rath Dr. Hinzpeter, in dessen Auftrag während des Strikes das Ruhrkohlengebiet bereist. Der Bericht, den Herr Hinzpeter darüber dem Kaiser eingesandt, soll nicht ohne Einfluß auf die Antwort geblieben sein, welche der Kaiser der Deputation der Grubenbesitzer ertheilte und die wesentlich abstach von der vorher der Deputation der Bergleute ertheilten Antwort. Nunmehr hat, wie die„Barmer Zeitung meldet, Dr. Hinzpeter ein großes socialpolitisches Werk vollendet, in dem er die Ergebnisse seiner langjährigen Studien und Beobachtungen niedergelegt hat. * Kaiserin Friedrich wird sich im Monat August zu rem Aufenthalte nach England begeben, aber erst, nachdem die Festveranstaltungen zu Ehren des Kaisers Wilhelm beendet sein werden und der Königin Victoria verstattet ist, auf mehrere Wochen mit ihrer Tochter zu strengem Stillleben sich zurückzuziehen. Die Prinzessinnen Victoria, Sophie und Margarethe bleiben bei der Mutter, die nach Deutschland erst wieder zurückkehrt, sobald die letzten Vorbereitungen zur Vermählungsfeier zu treffen sein werden. Hierzu kommt die Kaiserin Friedrich auf kurze Zeit nach Berlin. Eine Reise nach Athen ist in Aussicht genommen und zwar werden auch auf ihr die Prinzessinnen Victoria und Margarethe in der Begleitung der Mutter sich befinden; es soll indeß noch fraglich sein, ob die Kaiserin Friedrich der Vermählung in Athen beiwohnen wird. Sie dürfte vorziehen, den griechischen Hof erst einige Wochen nach der Festlichkeit zu besuchen und dann in Athen einen etwas längeren Aufenthalt zu nehmen. Den Winter verlebt die Kaiserin Friedrich nach vorläufigen Bestimmungen in Italien. König Humbert hatte bei seinem kurzen Verweilen in Frankfurt a. M. auf der Reise von Berlin nach Rom das Versprechen erbeten, die italienische Königsfamilie zu besuchen, jedenfalls aber in einem ihrer Lieblingsorte Bohnung zu nehmen......henfalig, 6as.: breits. * Eine Ueberraschung bilder jebensaus dub(wie verens berichtet) vom Stuttgarter General=Commando nachträglich erlassene Dementi der Zeitungsmeldungen über die angebliche grobe irren Blickes, ins Freie zu gelangen suchte.„Max!“ rief sie, beide Arme ausstreckend,„Mox, hilf mir! Um Gottes willen, hilf mir!“ Es war Frau von Halden, deren weißes Kleid der Wirbelwind zerzauste, die inmitten lohender Blitze auf der Freitreppe stand und vor Furcht am ganzen Körper zitterte.„Mox!“ rief sie wie außer sich,„Max, komm zu mir!“ Aber er beachtete sie kaum.„Wo ist Magda?“ fragte er ungestüm.„War sie denn nicht mit meinem Kleinen bei Dir, Adeline?“ „Nein! Nein!— Max, was thust Du, was kümmert Dich Magda?“ Er eilte ohne ein weiteres Wort an ihr vorüber. Sie rief und rang verzweiflungsvoll die Hände,— er hörte es nicht. Nach ihr erschienen Fräulein von Ried, Cäcilie und die Dienstmädchen. Alles wehklagte durcheinander, Herr Romberg umfaßte mit einem Arme seine bebende Braut, mit der anderen Hand zog er Frau von Halden die Treppe hinab. Seine getreuen Krellwitzer kamen schon den Berg heraufgeklingelt, es war die allerhöchste Zeit, sich irgendwo in Sicherheit zu bringen. „Folgen Sie mir, gnädige Frau!“ rief er.„Im Pavillon ist wenigstens für den Augenblick ein Unterkommen zu finden.“ Aber sie riß sich gewaltsam los, es schien, als habe die zarte, angstbebende Frau alle Furcht vor den empörten Elementen jetzt völlig vergessen, als gehorche sie einer höheren Macht, die ihr gebieterisch befahl, an Anderes als die niedere, persönliche Furcht zu denken. Max und der Major eilten die Treppen hinauf. An ihnen vorüber trugen die Diener einzelne ihrer Genossen, die sich in dem betroffenen Theile des Schlosses befunden hatten,— tod# oder doch besinnungslos lagen die Leute, hie und da mit blaugefärbten Gesichtern, schrecklich anzusehen. „Magda!“ rief der Rittmeister.„Um des Himmels willen, Magda, antworte Sie mir doch!“ Aber kein Laut kam zurück. Mox nahm die erste Treppe in wenigen Sprüngen und gewahrte dann durch den immer dichter werdenden Rauch, im Winkel, nahe an die Wand gedrückt das junge Mädchen, dessen Arme sein Kleid schützend umschlossen. Magda war bewußtlos, ihr Kopf lag an der Mauer, sie glich einer Todten, so regungslos, so weiß zeichnete sich ihr liebes Gesicht von dem dunklen Hintergrunde ab. Der Rittmeister hob sie auf, alle Beide, das Kind und seine Beschützerin, aber er fühlte doch, daß ihm das Rettungswerk nicht mit den eigenen Kräften allein gelingen werde,— zu Vieles war heute bereits über ihn bereingebrochen, es flimmerte vor seinen Blicken, er rief mit lauter Stimme um Hülfe.„Herr Romberg! kommen Sie hierher, bitte, schnell, schnell!“— Und der gutmüthige Mann stürzte sich todesmuthig in das brennende Haus hinein, er ging, unbekümmert um die eigene Sicherheit, dem Schalle nach und erreichte die Treppe, auf welcher der Rittmeister mit der ohnmächtigen Magda und dem jetzt erwachten Kinde gleichsam gefangen war. Er konnte nicht beide Hülflose zugleich tragen. Taktlosigkeit eines russischen Offteiers in Stuttgart. Die „Köln. Ztg." erhält in dieser Angelegenheit folgende Berichtigung, welche wir wörtlich wiedergeben: Zur Richtigstellung des von vielen Blättern gebrachten Artikels betreffend die angebliche Weigerung der zu den Jubiläumsfeierlichkeiten in Stuttgart anwesenden Deputation des Russischen 9. Dragoner=Regiments in ein auf Deutschland ausgebrachtes Hoch einzustimmen resp. sich hierzu mit den übrigen Anwesenden zu erheben, erklärt das General=Commando XIII. (kömgl. württemb.) Armeecorps hierdurch, daß die Officiere dieser Deputation bei allen Regimentern der Garoison Stuttgart und bei dem DragonerRegiment Königin Olga(1. Württemb.) Nr. 25 in Ludwigsburg eingeladen waren, und sich hierbei in der liebenswürdigsten, vornehmsten Weise im Kreise der Officiercorps bewegt haben. Vorfälle wie der oben bezeichnete haben nicht nur nicht stattgefunden, sondern es haben sich die russischen Officiere da, wo Trinksprüche irgend welcher Art ausgebracht wurden, gleich allen Anwesenden daran betheiligt, und Keiner derselben hat diese kameradschaftlichen Vereinigungen vorzeitig oder ostentiös verlassen. v. Alvensleben, General der Cavallerie. Die„Kölnische Zeitung“ weiß„zur Zeit“ nicht, wie sie den „Widerspruch“ zwischen dieser Berichtigung und der„von mehreren sonst überaus zuverlässigen und von einander unabhängigen Seiten" bestätigten ersten Nachricht„aufklären“ soll. Des Weiteren gibt das genannte Blatt aber dann an, daß das betreffende Hoch auf die Deutsche Armee(nicht auf Deutschland)„nicht auf einen für alle anwesenden Gäste berechneten Trinkspruch zurückzuführen gewesen sei, sondern nur auf den einzelnen kleinen Tisch sich bezogen habe, an dem der jugendliche russische Hauptmann Platz genommen hatte“. * Von dem Emin Pascha=Comité wird mitgetheilt:„Bei dem geschäftsführenden Ausschuß des deutschen Emin Pascha=Comités sind neue Berichte eingegangen von Herrn Dr. Peters, die bis zum 1. Juni reichen. An diesem Tage stand Pekers im Begriff, Sansibar zu verlassen, um sich auf dem von ihm gecharterten Dampfer mit den ihn begleitenden Herren und den in seinen Diensten befindlichen Somalis, sowie den an verschiedenen Orten angeworbenen Trägern nach demjenigen Punkte der ostafrikanischen Küste zu begeben, von welchem er den Marsch in das Innere anzutreten beabsichtigte. Wegen Herausgabe der von englischer Seite confiscirten Waffen hatte Peters die Vermittelung des deutschen Generalconsuls in Sansibar nachgesucht. Da dieser Schritt erfolglos blieb, trat Peters in unmittelbares persönliches Benehmen mit dem englischen Admiral Freemaatle. Auf diesem Wege gelang es ihm, einen Theil der Waffen, und zwar den werthvollsten, ausgeliefert zu erhalten. Für den Rest wußte er sich anderweitig Ersatz in solchem Umfange zu verschaffen, wie es zur Ausführung der Expedition bei einer gewissen Verminderung des Personalbestandes nothwendig erschien. Auch in seinen neuesten Berichten zeigt sich der Führer der deutschen Emin Pascha=Expedition vom besten Wunsche beseelt, und hält an der Hoffnung fest, daß es ihm trotz aller englischen Quertreibereien und trotz des Manges jeder amtlichen Unterstützung von deutscher Seite doch gelingen werde, das patriotische Unternehmen erfolgreich durchzuführen.“ * Karlsruhe, 2. Juli. Während der Festtafel anläßlich der heutigen Vermählung des Erbprinzen von Anhalt mit einer badischen Prinzessin, brachte der Großherzog den Trinkspruch auf die Neuvermählten aus. In demselben knüpfte der Großherzog an die gemeinsamen Bestrebungen seines Ahnen und des Ahnen des Herzogs von Anhalt zur Einigung Deutschlands unter preußischer Führung in dem Fürstenbunde vor hundert Jahren an und sprach die Zuversicht aus, daß die endliche errungene Einigkeit des Reiches eine dauernde sein werde. Frankreich. * Paris, 30. Juni. Die Republikaner haben in der gestrigen Kammersitzung den Monarchisten und Boulangisten gezeigt, daß sie es ebenfalls verstehen, einen tüchtigen Skandal zu insceniren, und haben bewiesen, daß sie auch nicht davor zurückschrecken, vor aller Welt darzulegen, wie hier alle Parteien im Stande find, die gemeinsten Niederträchtigkeiten zu begehen, um ihre politischen Gegner zu schädigen. Der Herr Arthur Meyer, Direktor des„Gaulois", und sein würdiger Genosse, der belgische Exlieutenant Iwan de Woestyne, find gestern in der Kammer als solche gemeine Schufte entlarvt worden, daß man meinen sollte, die Kerle müßten sich in die Erde verkriechen und würden nicht mehr wagen, die öffentliche Meinung mit sich zu beschäftigen; statt dessen haben sie ihre ganze Unverschämtheit bewahrt, und der Direktor des„Gaulois" macht sich sogar selbst zum Ankläger, nachdem er mit einer verblüffenden Frechheit abgeleugnet, daß er dem Jacques Meyer irgendwelche Anerbietungen gemacht habe, um denselben zur„Anfertigung" von Briefen zu bestimmen, durch die der Justizminister Thevenet und andere namhafte Republikaner verdächtig werden sollten, bei den finanziellen Betrügereien des Jacques Meyer betheiligt gewesen zu sein. Der Justizminister hat gestern außer den Briefen des Woestyne an Jacques Meyer, deren Echtheit Niemand in Abrede stellt, auch mehrere Briefe des Letzteren an seine in Paris lebende Mutter verlesen, worin der damals in dem Brüsseler Gefängnisse seine Auslieferung erwartende Financier ausführlich über die Besuche Woestyne und des Arthur Meyer berichtet und mit allen Einzelnheiten die verbrecherischen Vorschläge mittheilt, welche ihm von den beiden Cumpanen gemacht worden sind. Diese Briefe sind bei der Mutter des Jacques Meyer von der Polizei aufgefunden und dem Untersuchungsrichter übermittelt worden, dessen Akten sie der Justizminister entnommen hatte. Die Behauptung des Direktors des„Gaulois"(und aller anderen boulangistischen Blätter) geht nun dahin, daß diese Briefe ad hoc und post festum von dem Jaques Meyer auf Anstiften der Polizei an seine Mutter geschrieben seien, damit die Polizei sie auffinde und damit dieselben dazu dienen sollten, die Briefe des Woestyne zu bestätigen und zu vervollständigen. Es ist nun richtig, daß diese Schriftstücke ganz den Eindruck machen, als ob sie nach reiflicher Ueberlegung und im Hinblick auf eine bestimmte Verwendung geschrieben seien, so daß also die Anschuldigung der Boulangisten nicht ganz unwahrscheinlich lautet, und zwar um so weniger, als die französische politische Polizei, wie alle Welt weiß, solche„Manöver“ in zahllosen politischen Pocessen angewendet hat. Wie dem auch sein möge, es wird dadurch nichts an der Thatsache geändert, daß die Boulangisten überwiesen find, dem Betrüger Jacques Meyer vorgeschlagen zu haben, Schriftstücke zu fälschen oder zufabrieiren, um mittelst derselben republikanische Notabilitäten an den Pranger zu stellen. Dem edlen Ritter Paul von Cassagnac hat gestern sein Eintreten für die ehrenwerthen Kampane Woestyne und Meyer die Strafe der Censur mit Ausschließung während eines Monats eingetragen, so daß dieser Klopffechter in dieser Kammer nicht mehr erscheinen wird. Als er nach dem Votum der Kammer den Saal verließ, schrie er der Majorität zu:„Ihr habt einen Justizminister, der nicht auf der Ministerbank, sondern im Zuchthause von Poissy sitzen müßte." Das war sein Abschiedsgruß. Eine nette Gesellschaft! Großbritannien. * London, 27. Juni. Das Unterhaus beschäftigte sich heute ausschließlich mit der Einzelberathung der Vorlage zur Verhinderung der gransamen Behandlung von Kindern. Nach Genehmigung einer Klausel, welche die Stunden, während welcher Kinder als Hausirer in den Straßen nicht beschäftigt werden dürfen, im Sommer zwischen 10 Uhr Abends und 5 Uhr Morgens und im Winter zwischen 8 Uhr Abends und 5 Uhr Morgens festsetzt, stellte der Generalanwalt einen Antrag, welcher die Beschäftigung von Kindern unter zehn Jahren in Theatern, Musikhallen und andern öffentlichen Vergnügungslokalen von dem Verbot ausnimmt. Dieser Antrag veranlaßte eine längere und lebhafte Erörterung. Mundella billigte denselben, weil Theaterdirektoren grausame Behandlung von Kindern nicht zum Vorwurf gemacht werden könne, während Henry Fowler, Samuel Smith und Sir R. Temple den Vorschlag beanstandeten aus dem Grunde, daß die Verwendung junger Kinder in Theatern ihren Schulbesuch beeinträchtige, ihre Gesundheit gefährde und dazu beitrage, sie zu demoralisiren. Schließlich wurde der Regierungsantrag unter dem Beifall der Opposition mit 129 gegen 80 Stimmen verworfen, worauf der Vorlage eine von Gedge beantragte Bestimmung einverleibt wurde, welche auch in Schanklokalen die Beschäftigung von Kindern in den erwähnten Abend= und Nachtstunden verbietet. * London, 1. Juli. Der Abgeordnete William'Brien wurde gestern in Cork verhaftet wegen Betheiligung an einem behördlich verbotenen Pächtermeeting in Clonakilty unweit Cork. Er widersetzte sich der Verhaftung, worauf die Polizei mit ihren Knütteln dreinschlug, wodurch viele Personen verletzt wurden, darunter der Abg. Patrick'Brien. Abends wurde'Brien unter starker MilitärEscorte nach dem Bahnhof gebracht, um nach Clonnel ins Gefängniß geführt zu werden. Auf der Reise dahin versuchte auf der Station Charleyville eine große Volksmenge, die sich auf dem Perron eingefunden hatte,'Brien gewaltsam zu befreien. Die den Gefangenen begleiteten Schutzleute feuerten, wodurch zwei Personen verwundet wurden. * Die gerichtliche Untersuchung über das Eisenbahnunglück bei Armagh in Irland, wo 75 Personen getödtet und 169, zumeist Kinder, verletzt wurden, ist, wie bereits kurz gemeldet, mit einem Verdikt der Jury wegen grober Fahrlässigkeit gegen mihrere Beamten der nord=irischen Eisenbahn abgeschlossen worden. Die fiebentägige Untersuchung hat Thatsachen an den Tag gefördert, welche auf die selbst von Engländern oft getadelten Zustände bei den englischen Eisenbahngesellschaften in der That ein grelles Licht werfen. Der Oberingenieur Parke wählte eine Lokomotive für den Zug, welche viel zu schwach war, um den Zug auch in seiner ursprünglichen Zusammensetzung über die Steigung zu ziehen. Der Lokomotivführer Me=Grath erklärte sich bereit, mit dieser schwachen Maschine den in Armagh von 13 auf 15 Wagen verstärkten Zug nach dem Bestimmungsort zu schleppen, und lehnte die ihm von dem Stationschef angebotene zweite Lokomotive ab, obschon er wußte, daß der Zug mit Passagieren über Gebühr belastet war. Als die Maschine vor der Haltestelle Hamilstonsbawn nicht mehr weiter konnte, war es die Pflicht des Zugführers Elliott, den Zug dort zu lassen, Detonatoren auf die Schienen zu legen, um den nachfolgenden Zug zu warnen und nach dem nar 2 Meilen(3 km.) entfernten Armagh zurückzugehen und Hülfe zu holen. Der eine halbe Stunde später abgehende Passagierzug hätte den stehenden Zug über den stoßen können. Statt dies zu thun, befahl Elliott seinem Kondukteur einige Steine unter die Räder des letzten Wagens zu legen, kuppelte selbst, trotz Moorheads Warnung und der Einrede vieler Passagiere, die 7 letzten Wagen los, bevor sie genügend gesichert waren, der Ruck der abfahrenden ersten Hälfte setzte sie in Bewegung, die Kieselsteine auf der Schiene wurden zu Staub zermalmt und das Unglück war da. Den Schaffner Henry, der im letzten Wagen war, trifft außerdem der Vorwurf, daß er die Bremse nicht oder nicht genügend und zeitig gebrauchte, um die entweichenden Wagen zum Stehen zu bringen. Er liegt noch schwerverwundet im Spitol. Die Eisenbahngesellschaft, welche sich durch ihren Fürsprecher zur vollständigen Haftpflicht den Verwundeten und den gesetzlichen Vertretern der Getödteten gegenüber ausdrücklich bekannt hat, trifft außerdem der Vorwurf, keine automatischen Bremsen zu befitzen, deren Anwendung das Unglück verhindert hätte. Nebensächlich, doch bemerkenswerth ist noch, daß die ursprünglich auf 800 festgesetzten und den Schülern zu 10 Pence berechneten Billete auf über 1000 vermehrt und dem Publikum 50 Proc. theurer verkauft wurden. Montenegro. * Wie der„Polit. Correspondenz" aus Cettinje über die Feier der Großjährigkeitserklärung des Erbprinzen Danilo von Montenegro gemeldet wird, wäre dabei der Wunsch und die Erwartung ausgedrückt worden, daß die großserbische Idee an dem Erbprinzen einen steten und unermüdlichen Förderer haben möge. Von wem dieser Wunsch ausgesprochen wurde, wird nicht gesagt; wir haben bereits des Oefteren betont, daß man auf russischer Seite wohl einen ergebenen Basallen in Cettinje wünscht, aber durchaus keinen Nebenczar im Stile der alten großbulgarischen und großser bischen Kaiser. Eine Bestätigung dieser Auffassung gibt die weitere Meldung der„Pol. Corr.“ wonach der Erbprinz den Eid der Ergebenheit leistete: dem Fürsten Nikolaus, dem Lande, der orthodoxen Kirche und dem Czaren Alexander III. Asien. * In Yeiko, einer der größten Städte Korea's, lebte ein reicher Mann Ramens Boku, welcher seinen Reichthum zu menschenfreundlichen Zwecken verwandte und deshalb von seinen Landsleuten fost als Heiliger verehrt wurde. Vor einigen Monaten legte die koregnische Regierung der Stadt eine Steuer auf. Die Einwohnerschaft verweigerte die Zahlung, und es wäre sicher zu einem Aufstand gekommen, wenn nicht Boku die gesammte Summe aus seiner Tasche bezahlt hätte. Um es thun zu können, mußte er einige seiner Grundstücke verkaufen. Dadurch wurde aber der Argwohn der Behörden rege, welche glaubten, Boku wolle sich eine persönliche Macht gründen. 400 Häscher umzingelten sein Haus, schleppten ihn auf die Straße und schlugen ihn zu Tode. Diese gegen ihren Wohlthäter verübte Grausamkeit erregte die Wuth der Einwohner Yeiko's; wie ein Mann griffen sie die Häscher an, tödteten viele und verwundeten die meisten übrigen. Afrika. * Aus Süd=Kamerun. Der Kanzler von Kamerun, Graf Pfeil, hat vom 2. bis 25. Februar eine Reise nach dem südlichen Theile des Schutzgebietes gemacht. Dem Berichte mag das Nachstehende entnommen werden:„In den Hinterländern der Küstengebiete von Batanga bis zum Kampo vollziehen sich gegenwärtig eigenthümliche Bölker=Verschiebungen. Wie früher die BassaStämme durch die Dualla verdrängt wurden, so werden jetzt diese von den Bakoko, von den Ibea und den Javo=Stämmen, welche ihrerseits zum Theil mit den Batangesen im Felde liegen, bedrängt; auf alle diese drücken insgesammt mit unwiderstehlicher Wucht die Mpangwe, ein kriegerischer, aber auch Viehzucht, Ackerbau und Handel treibender, mit großen Vorzügen der äußeren Erscheinung ausgestatteter Volksstamm, welchem wohl für längere Zeit eine Herrschaft über die Gebiete gesichert sein dürfte, in welchem er sich einmal niederläßt, wenn nicht auch ihm von den Sudanesen, wie vielfach behauptet wird, ein sicherer Untergang droht. Schon jetzt sind es zum Theil Mpangwe, welche den zur Zeit ausgiebigsten Handels artikel Gummi in die deutschen Faktoreien bringen, und ich habe sowohl in Klein= wie in Groß=Batanga Proben von Gummi, (Kautschuk) gesehen, von dessen Vorzüglichkeit sich selbst der Laie überzeugt halten durfte, und welcher auf dem Markte von Hamburg einen Preis von 2,35 bis 2,50 M. das Pfund erzielt. Heerwesen. 83 In Nr. 168, Morgenblatt vom 19. Juni, sprachen wir angesichts einer Mittheilung des„Berliner Tageblatts" beziehungsweise der„Badischen Landesztg.“ über die erfolgte Aufhebung der Festung Rastatt unsere Ansicht dahin aus, daß es sich nicht um eine Schleifung der Festungswerke, um eine Niederlegung der Wälle und Einebnung der Gräben, sondern vielmehr um Erleichterungen Nr. 182 Seite 719 in den Bau=Verordnungen für die Bewohner befestigter Städte handeln würde. Diese unsere Ansicht findet in der in Nr. 181, Hauptblatt dieser Zeitung enthaltenen Mittheilung über die Festung Saarlouis ihre Bestätigung, indem darin aus drücklich ausgesprochen ist, daß Saarlouis als Depot= und Waffenplatz erhalten bleibt, daß es jedoch in Kürze gestattet sein wird, im zweiten, sowie im ersten Rayon Bauten jeder Art ohne den bis jetzt üblichen Revers auszuführen. Aehnlich wird es sich auch mit der kürzlich gemeldeten Aufhebung der Festung Torgan an der Elbe verhalten. Man will der Entwickelung der Städte, welche durch das seitherige Befestigungswesen sehr wesentlich eingeschränkt wurde, möglichst wenig Hemmnisse bereiten. Die neuesten Anschauungen über das Befestigungswesen verbunden mit unserer heutigen Tages so weit vorgeschrittenen Waffen=Technik, welche gestattet, im Bedarfsfalle Panzerthürme, Schnellfeuer=Geschütze, Kanonen und Mörser aller Art aufzustellen, ohne seit langen Jahren vorbereiteie, das Baugelände und den Verkehr um die befestigte Stadt herum schon in Friedenszeiten einschränkende Erd= und Mauerwerke anzulegen, ermöglichen bedeutende Erleichterungen des Rayon=Gesetzes. Jede Festung wird nämlich von einem Mittelpunkte aus in Rayons, d. h. in eine Kreis= und mehrere Ringflächen eingetheilt, deren Halbmesser sich nach der Tragweite der Geschütze, Möglichkeit der Vertheidigung, voraussichtlichen Richtung des feindlichen Angriffs u. s. w. richtet. Das Rayon=Gesetz bestimmt nun, ob und an welchen Stellen der verschiedenen Rayons überhaupt gebaut werden darf und welchen Beschränkungen Diejenigen sich zu unterwerfen haben, die im ersten, zweiten, dritten Rayon bauen wollen. Solche Beschränkungen sind z..: Schriftliche Verpflichtung, also Revers, das betreffende Gebäude auf Befehl der Festungsbehörde sofort niederzulegen, die Wände nur in Fachwerk, Brettern aufzurichten, eine bestimmte Bauflucht einzuhalten, über eine bestimmte Höhe des Bauwerks nicht hinauszugehen, keine Keller, keine tiefen Kanäle u. dgl. anzulegen, welche dem Feinde bei seinen Angriffsbauten Vorschub leisten könnten. Wie weit diese Beschränkungen gehen, weiß nur Der, welcher in einer Festang gewohnt und mit dem Rayon=Gesetz Bekanntschaft gemacht hat. Daß unser heutiges fortgeschrittenes Kriegswesen die Wegräumung solcher Hindernisse für Handel und Wandel erlaubt, daß unsere Kriegsverwaltung sich beeilt, solche Fesseln nach Möglichkeit zu lockern, kann nur mit Freuden begrüßt 865. Vom Rhein und aus Westfalen. * Köln, 1. Juli. Der„Allg. Anz.“ schreibt: Ein außergewöhnlicher Mufikgenuß steht den vielen Freunden der Sommer=Concerte bevor. Es ist die Aufführung von Beethoven's neunter Sinfonie, natürlich mit Weglassung des Finale wegen Mangels an Chor und Soliften. Professor Dr. Wällner, der mit der neunten Sinfonie einen seiner glanzvollsten Trümpfe ausspielt, wird sich dem Publikum aufs Dankbarste verbinden, welches leider im Winter nicht den Aufführungen beiwohnen kann. Eine so große Schaar Zuhörer wird der Gürzenich in den Volks=Concerten noch nicht gesehen haben. * Köln, 1. Juli, Nachdem vereinzelt bereits vorige Woche Roggen geschnitten worden ist, hat man in den diesseitigen Gemarkungen heute ziemlich allgemein mit dem Schnitte begonnen, es ist dies etwa zehn Tage vor der durchschnittlichen Zeit. Die Weizenernte dürfte sich unmittelbar an diejenige des Roggens anschließen. Ueber den Weizen hört man dem„Allg. Anz.“ zufolge vielfach klagen. □ Mülheim am Rhein, 2. Juli. Am Sonntag kamen aus Elberfeld die Mitglieder des Bergischen Geschichts= Vereins um 10 Uhr Vormittags hier an, um das 26. Stiftungsfest zu feiern und nahmen ein Frühstück im„Hotel Magdeburg". Darauf folgte Rechenschaftsbericht und Vorträge über die Geschichte Bensberg's und Mülheim's von Geheimrath Dr. Harleß aus Düsseldorf. Dem schloß sich H. Schuhmacher an, der für die Erbauung der Beste Burg im Wupperthale sprach. So viel vorauszusehen, kann sogar der Aufbau als gesichert gelten, erfreulich, sehr erfreulich; denn die Ruine ist eine Zierde der Gegend. Nachher fuhr der Extrazug mit den Theilnehmern und ihren Damen nach Bensberg, das zum Theil geflaggt hatte. Die Aafnahme war eine warme und Bürgermeister Stabenow bot Alles auf, was zu machen war. Im Rheinischen Hof war das Mittagessen, das Major Meißner mit einer warmen Begrüßung und herzlichem Toaste auf Seine Majestät den Kaiser einleitete. Die würdigen Meister und Häupter des wissenschaftlichen Theiles des Geschichts=Vereins, Crecelius und Harleß, wurden— sie waren Beide da— verdientermaßen gefeiert. Der Tag schloß auf dem Bockenberge bei Wein, Bier und Kaffee. Um 8 Uhr Heimfahrt. * Mainz. 2. Juli. Die Geldsammlungen zur Beschickung des Arbeitercongresses in Paris wurden vom Polizeiamt auf Grund des Socialistengesetzes verboten. * Wiesbaden, 1. Juli. Das Schloß Reinhardtshausen, an der Hattenheimer Bahnstation gelegen, auf der einen Seite von der Rheingauer Heerstraße und der nassauischen Staatsbahn, auf der anderen vom Rhein begrenzt, ist heute durch Kauf an die Firma A. Wilhelmi übergegangen. Die Besitzung gehörte früher den Grasen von Schönborn, zuletzt der Gräfin von Benkendorf, geb. Prinzessin von Croy. Das Schloß, ganz neu restaurirt und wahr haft fürstlich ausmöblirt, zählt 51 Wohnungsräume, einschließlich der Säle. Dazu gehören 10 ½ Morgen feines Weingelände,„Pfaffenberg“ genannt, sowie 31 Morgen Park mit prächtigem, altem Baumschlage, ferner Obst= und Gemüsegärten 2c. Die Firma A. Wilhelmi beabsichtigt, wie wir erfahren, auf der Rückseite des Anwesens zwischen dem Rheine und der Rheingauer Chaussee neue großartige Kellereibauten zu errichten, die das gegenwärtige Wilhelmi'sche Etablissement zu Hattenheim an Größe und Sehenswürdigkeit noch weit übertreffen sollen.(Frkf. Ztg.) * Rheinhessen, 1. Juli. Die Traubenblüthe, begünftigt von den besten Witterungsverhältnissen, hat ihr Ende erreicht und hier und da fieht man schon Beeren in Erbsengröße.— Jetzt erst läßt sich voll übersehen, welchen überaus großen Schaden der Rebschädling Heu= bezw. Sauerwurm in vielen Gemarkungen angerichtet hat. Ganze Lagen sieht man, in welchen fast mehr als die Hälfte der Scheine abgefressen ist. So günstig auch der Verlauf der Blüthe sich gestaltete, so gering sind die Ausfichten auf einen der Menge nach guten Herbst. Hoffentlich wird der Ausfall durch die Güte einigermaßen ersetzt, was im Interesse der Weinbergbesitzer um so mehr zu wünschen wäre, als die letzten Jahre größtentheils geringe Ernten brachten. Augenblicklich ist von den Weinbergen noch zu berichten, daß das Laub in manchen Gemarkungen gänzlich gelb ist. * Trier, 2. Juli. Zu der heute stattfindenden feierlichen Eröffnung des Provinzialmuseums sind der„Tr. Zig.“ folge u. A. folgende Gäste eingetroffen: Fürst Wilhelm zu Wied von Neuwied, Landesdirektor Klein aus Düsseldorf, Freiherr von Solimacher=Antweiler von Wachendorf, Beig. Dietze aus Elberfeld, Graf v. Beißel=Gymnich aus Coblenz. Als Vertreter des Cultusministers ist der vortragende Rath und Generaldirektor der Königl. Museen Dr. Schöne aus Berlin angekommen. Von der Bonner Universität find die Professoren Geh. Reg.=Rath Dr. Bücheler und Dr. Schaaffhausen eingetroffen. An dem im„Trierischen Hof“ stattfindenden Festessen betheiligen sich 40 Herren. * Düsseldorf, 1. Juli. Bei dem Feste der Postunterbeamten, welches gestern in Obercassel stattfand, ist ein sehr bedauerlicher Unglücksfall vorgekommen. Ein Herr hantirte bei dem Preisschießen etwas unvorsichtig mit seinem Gewehr. Der Schuß ging los und traf einen Knaben in die Brust, so daß er bald darauf seinen Geist aufgab.(D..) Bonner Zeitung vom 3. Juli 1889. * Neuß, 1. Juli. Mit dem gestrigen Tage lief der Termin für die Meldungen zur Bürgermeisterstelle in Neuß ab. Wie die„N. Ztg.“ hört, sind im Ganzen 17 Bewerbungen erfolgt. * Dortmund, 2. Juli. In dem zweitägigen Schwurgerichtsprozeß gegen die Haupturheber des Bergarbeiter krawalls auf der Zeche„Schleswig“ wurde heute Bernhard Trautmann zu 5, Pfahl und Schwiel zu 4½, Otto Trautmann und Wowries zu 4 Jahren Zuchthaus, Doringhoff zu 3. Generotzky und Schnatmeier zu 1½, Krietenbrink zu 2¼ Jahren Gefängniß verurtheilt. Kunst und Wissenschaft. * Wien, 2. Juli. Der Schriftsteller Eduard Mauthner ist heute im Alter von 65 Jahren zu Baden bei Wien am Herzschlag gestorben. * Der literarische Nachlaß Schiller's wird jetzt bekanntlich dem Schiller=Goethe=Archiv in Weimar einverleibt. 20 Kisten haben die Kostbarkeiten nach der Stadt des großen Todten gebracht. Sie enthielten die Bibliothek Schiller's und seinen literarischen Nachlaß. Od im letzteren noch unbekanntes Werthvolle zu Tage treten wird, läßt sich noch nicht übersehen. Jedenfalls aber sind die Handschriften seiner Werke so rein und so wohl erhalten vorhanden, daß zur Entstehungsgeschichte derselben das sicherste Material gewonnen ist. Ein Theil der Handschriften war im Schlosse ausgelegt, u. A. die vollständigen Entwürfe zum DemetriusBruchstück. Vermischtes. ** Madrid, 28. Juni. Daß die Königin Maria Christina von Spanien eine unerschrockene Reiterin, geschickte Schwimmerin 2c., ist wohl allgemein bekannt, aber neu ist es, sie auch als Luftschifferin zu sehen. Bekanntlich hatte die spanische Regierung einen„Ballon Captif“ von dem Pariser Aeronauten Godard käuflich erworben, welcher vor Kurzem hier anlangte und sofort auf dem Landsitze der Regentin,„Casa del Campo“ mit Namen, von dem Telegraphisten=Detachement des IngenieurCorps aufgestellt wurde. Der für Kriegszwecke bestimmte Ballon wurde von einem 500 Meter langen Kabel gehalten, so daß er von der spanischen Hauptstadt aus gesehen werden kongte, und die Neugier veranlaßte die Bewohner zu einer wahren Auswanderung nach seinem Standorte. Gestern Nachmittag 4 Uhr langte die Königin, nur von einer Hofdame begleitet, auf dem Manöverfelde an und bestieg nach beendeter Füllung den Ballon in Gesellschaft des Brigadiers vom genannten Ingenieur=Corps. Ein„Vira la Reina!“ erscholl aus Aller Munde, als der Ballon majestätisch in die Höhe stieg, ein Ausdruck des Enthusiasmus der versammelten Menge, angesichts der Furchtlosigkeit und des Vertrauens der Königin zu einem Apparate, der zum ersten Male in der spanischen Hauptstadt verwandt wurde. Bei der Niederfahrt hielt der Bollon einige acht Meter über dem Boden und ein Officier des genannten Corps machte eine photographische Aufnahme. Zur Erinnerung an diese erste denkwürdige Auffahrt der Königin wird der Ballon„Maria Christina“ getauft werden. *.* In seinem hundertsten Levensjahre ist am 25. Juni zu Berggießhübel bei Pirna mit dem Militärarzt a. D. Gotthelf Trangott Küchler der älteste Beteran der sächsischen Armee aus dem Leben geschieden. Gevoren am 2. Mai 1790 zu Rosenthal bei Königstein, war der Verstorbene 1810 als Feldscheer beim Regiment„König“ eingetreten und hatte mit diesem und je nach Bedarf mit anderen Truppentheilen die Feldzüge bis 1815(in Rußland auch den Uebergang über die Berefina) mitgemacht. Zuletzt stand er beim Leihregiment, und 1850 nahm er seinen Abschied. Bon seinen 8 Kindern sind 6 vor ihm gestorben. und Sport. Neuß, 30. Juni. Der Neußer Reiter=Verein hält in diesem Jahre seine Rennen am 4. und 5. August ab. Die Summe der Preise, einschließlich der aus den Einsätzen und Reugeldern zu entnehmenden Beträge, beläuft sich auf 17,350 M. Darunter befindet sich ein Graditzer Gestütspreis von 2000 M. und ein Preis von 1000., gegeben vom Berbande der vereinigten Trab=Vereine Deutschlands. Zum ersten Male in diesem Jahre sind mit den Neußer Rennen drei Tradwettfahren verbunden, am ersten Tage eins um den Preis von 1500., am zweiten eins um den Preis von 1000 M. und ein drittes um einen Preis von 1000., um welch letzteren nur Pferde, die in der Rheinprovinz und Westfalen geboren und gezogen find, in zwei= oder vierräderrigen Wagen coneurriren können. Das eiste Pferd erhält von dem Preise 500., das zweite 250, das dritte 150 und das vierte 100 M. Die Anmeldungen müssen bis zum 20. Juli, Abends 6 Uhr, an den Vorstand des Neußer Reiter=Vereins unter Beifügung des Einsatzes von 20 M. erfolgen. Mannheim, 30. Juni. Bei dem heute hier stlattgehabten Wettfahren des hiefigen„Belocipedisten=Vereins" erhielt Herr August Lehr aus Frankfurt im Hauptfahren(10,000 Meter) den ersten Preis; außerdem hat dieser tüchtige Radfahrer den s. Z. in Erfurt gefabrenen Record(über 10.000 Meter), welcher 18 Min. 47 Sek. betrug, um nabezu 30 Sel. verbessert. Seine hiesige Fahrzeit beträgt nämlich 18 Min. 22 1/8 Sek. Neueste Nachrichten. * Berlin, 2. Juli. In Marinekreisen verlautet, daß der Kaiser vor der englischen Reise nicht nach Berlin zurückkehrt, sondern von den Lofoten nach Wilhelmshaven und von dort mit der ganzen Flotte nach Cowes geht. Der„Post“ zufolge findet die Begegnung des Kaisers mit der Königin von England im Schloß Osborne auf der Insel Wight Statt. Nach der„Kreuz=Zeitung" ist die Flotten=Parade bei Spithead von dem Anfangs geplanten Datum auf den 3. August verlegt worden, weil das Parlament den Wunsch ausgesprochen, den Deutschen Kaiser bei seiner Anwesenheit in England officiell begrüßen zu können. * D o r t m u n d, 2. J u l i. D e r A r b e i t e r= D e l e g i r t e S c h r ö d e r, Führer der Abordnung an Se. Majestät, auf der Zeche„Kaiserstuhl, ist entlassen worden. * Wien, 2. Juli. Im Heeresausschusse der ungarischen Delegation wurde bei der Berathung des Extraordinariums festgestellt, daß im Jahre 1890 sämmtliche Repetirgewehre für 13 Armeecorps beschafft fein werden. * Bern, 2. Juli. In der heutigen ersten Conferenz über den Simplonkunnel=Durchstich wurde derselbe für das nützlichste Weik des Jahrhunderts erklärt(?!) und der italienischen Delegation übertragen, nach erfolgtem Einvernehmen mit der Schweiz durch technische Sachverständige die Trace zu bestimmen, welche den Wünschen Italiens entspreche. Diese bilde die Grundlage für die Conferenz. Die schweizerischen Delegirten behielten sich ausdrücklich endgültige Entschließungen betreffs der Trace vor. * Paris, 2. Juli. Bei Pantin wurde gestern ein Deutscher als „Spion" verhaftet. Wie man heute erfährt, heißt derselbe Martin Kohn, ist 40 Jahre alt und aus Wärttemberg. Er soll ein mit zahlreichen Empfehlungen von Geistlichen ausgerüsteter Besucher von Wallfahrtsorten sein. In Aubervillers flog heute eine Feuerwerkerei in die Luft, wobei sieben Arbeiter getödtet wurden. * Rom, 2. Juli. Eine Correspondenz der„Riforma“ aus Massauah vom 17. Juni meldet die erfolgte Besetzung von Asmara. * Brüssel, 2. Juli. Der hiefige französische Gesandte Bourée soll wegen boulangistischer Intriguen abberufen werden. * Gent, 2. Juli. Der Bischof von Gent, Lambrecht, ist heute früh gestorben. Nachrichten. % Bonn, 3. Juli. Der Bonner Krieger=Verein widmete in seiger gestrigen Hauptversammlung einen Theil der Tagesordnung der Erinnerung an die glorreiche Schlacht von Königgrätz. Der Präsident, Herr Leber, schilderte in seiner Rede die politischen Verhältnisse des Jahres 1866 und hob hervor, daß die deutschen Kriegskameraden und mit ihnen das ganze deutsche Volk heute nicht mehr über die Siege des unvermeidlichen Krieges überhebend triumphiren, denn unsere damaligen Feinde seien jetzt unsere treuesten Freunde geworden. Wohl gezieme es aber, das Andenken an die ruhmreiche Schlacht von Königgrätz in dem Sinne wach zu halten, daß mit ihr die Morgenröthe der deutschen Einheit angebrochen und die Grundlage zu den Erfolgen von 1870/71 geschaffen wurde. Sein Hoch galt unserm geliebten Kaiser Wilhelm II. Mittheilungen mehrerer Kameraden, die„mit dabei gewesen“, über ihre Erlebnisse von 1866 bildeten den Schlut der ebenso anregenden als erhebenden Sitzung. O Bonn, 3. Juli. Gestern Abend zwischen 9 und 10 Uhr konnte man am hiesigen Rheinufer das gegenwärtig auf der Wahner Haide stattfindende Schießen der Artillerie mit Leuchtlugeln beobachten. Ununterbrochen stiegen die Kugeln in die Laft und verbreiteten über weite Strecken helles Licht. Eine große Anzahl Personen hatte sich am Rhein versammelt, um dem Schauspiel zuzusehen. & Bonn, 3. Juli. Vergangene Nacht ist hier im Rheine ein MoselBasaltkahn mit voller Ladung gesunken. Derselbe kam in der finsteren Nacht thalwärts und soll, wie behauptet wird, kein Licht am Mast gehabt haben. Die Fährleute der Ponte, welche sich an der Stadtseite befanden, bemerkten den Kahn deshalb zu spät und konnten nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Derselbe fuhr gegen die Kette der Brücke, welche den Stoß aushielt. Der Kahn aber sank und ragt nur noch mit der Spitze des Steuers aus dem Wasser. Den beiden Insassen gelang es, sich mittels eines Nothnachens zu retten. Von der Brückenkette hatten sich zwei Nachen gelöst, welche heute Morgen wieder befestigt worden sind. Die Ponte kann ihre Fahrten unbehindert ausführen, indem die Kette über die aus dem Wasser ragende Spitze, ohne sie zu derühren, hinweggeht. : Bonn, 3. Juli. Ja der verflossenen Nacht wurde am Bonnerthalweg wieder ein Akt der so oft hier leider zu Tage tretenden Zerstörungswutb ausgeführt. An einer vor einigen Jahren erbauten Mauer wurden die sämmtlichen mit Cement verputzten und befestigten Decksteine losgebrochen und dann in den Garten und auf die Straße geworfen. Meteorologische Beobachtungen auf der Sternwarte zu Vonn. Juli 2. Maximum der Tagestemperatur 19°.2 T. Juli 3. Minimum der Tagestemperatur 14°.3 C. 1 Uhr Nachm. Barometer auf“, reducirt 759.6 Millimeter. Temperatur 22°.4 C. Höhe des in 24 Stunden gefallenen Niederschlages.0 Millimeter Wasserwärme des Rheines 17½/8 Grad. Handel, Industrie und Verkehr. Berlin, 2. Juli. Cours=Notirung der Berliner Börse. * Berlin, 2. Juli. Die heutige Börse eröffnete und verlief im Wesentlichen in schwacher Haltung, die Course setzten auf speculativem Gebiet durchschnittlich etwas niedriger ein und unterlagen weiterhin nur unbedeutenden Schwankungen, da bei großer Zurückhaltung der Speculation Geschäft und Umsätze sich in enzen Grenzen bewegten, wie denn auch die von den fremden Börsenplätzen vorliegenden Tendenzmeldungen in keiner Beziehung geschäftliche Anregung darboten. * Ems, 28. Juni. Das mit 2,400,000 M. Actienkapital arbeitende Emser Blei= und Silberbergwerk erzielte nach dem Rechnungsabschluß für 1888 aus dem Betriebe der Gruben und der Hütten einen Ueberschuß von 398,755 M.(1887 257,961.). Der Reingewinn beträgt 280,977 M. gegen 152,262 M. im Vorjahre. * Die königliche Eisenbahn=Direction zu Hannover ist mit der Anfertigung allgemeiner Vorarbeiten für eine Eisenbahn untergeordneter Bedeutung von Geestemünde nach Curhaven beauftragt worden. * Hamburg, 2. Juli. Die Postdampfschiffe der Hamburg=Amerikanischen Paketfahrt=Actien=Gesellschaft„Hammonia" und„Sorrento“ find in New=York angekommen. Die Lebensversicherungs= und Ersparnißbank in Stuttgart hatte Ende 1888 einen Versicherungsstand von 56,981 Policen mit Mk. 289.689,870 und eine Prämien=Einnahme von Ml. 10,260.023. Davon entfallen auf Preußen 9737 Policen mit Mk. 65,314,196 und einer Prämien=Einnahme von Mk. 2,463,276. Dagegen bat die Bank in Preußen Mk. 37,308,300 gegen hypotbekarische Sicherheit angelegt. Dieses Verhältniß, welches dem Principe der Gegenseitigkeit, auf welchem die Bank beruht, in vollem Maße gerecht wird, stellt die Lebensversicherungs= und Ersparnißbank mit einem preußischen Institute auf vollkommen gleiche Linie. Die Kola=Pastillen mann beseligen sosleich den beftigsten Kopfschmerz, auch den durch Wein= und Biergenuß entstandenen. Schachtel 1 Mark in allen Apotheken. Zur Verbesserung von Sappen, Sancen und Gemüsen solle Bscher Kemmerich's Fleisch, Extract Das Beste ist stets das Billigete! Bekanntmachung. Das Beitschenknallen in den Straßen der Stadt ist bei Strafe verboten. Die Polizei=Officianten sind neuerdings angewiesen worden, Uebertretungen jenes Verdots zur Bestrafung anzuzeigen. Bonn, den 29. Juni 1889. Die Polizei=Verwaltung. v. o. Bornheim. Franz Heynen, Häuser-Agent, Münsterplatz 14. I Ziegelsteine, Feldbrand, in jedem Quantum frei Bord Bonn billigst abzugeben. Anfr. unt. Nr. 471. an die Exp. Seite 720 Bonner Zeitung vom 3 Juli 1889. Nr. 182 Grabmal für Peter Nachtsheim. Am 26. Februar ist Herr Peter Nachtsheim, Ordentlicher Lehrer am städtischen Realprogymnasium, zur ewigen Ruhe eingegangen. Ein Vierteljahrhundert hat er in unserer Stadt als Lehrer in unermädlicher Treue und Gewissenhaftigkeit sich der Erziehung der Jugend gewidmet und in den Herzen von Tausenden sich ein unvergängliches Denkmal der Liebe und des Dankes gesetzt. Wir glauben deshalb, daß es einer großen Zahl seiner Freunde und Schüler ein Herzensbedürfniß sein wird, den Gefühlen, welche sie beseelen, auch einen sichtbaren Ausdruck zu verleihen und dem theuren Entschlafenen ein würdiges Grabmal zu setzen, welches auch noch kommenden Geschlechtern verkünden soll, wie Treue und edler Sinn die Herzen der Menschen gewinnt, und wie Liebe und Dankbarkeit auch durch Tod und Grab nicht aufgehoben werden. Die Unterzeichneten haben es daher unternommen, die Ausführung dieses Gedankens sich angelegen sein zu lassen und für die Herstellung eines Grabmals in einer den eingehenden Mitteln entsprechenden, würdigen Form Sorge zu tragen. Sie richten daher an Alle, die mit ihnen einverstanden find, die ergebene Bitte, Beiträge zu dem angegebenen Zweck an Herrn Dr. Wende, Bonn, Bonnerthalweg 47, oder auch an einen andern der unterzeichneten Herren einsenden zu wollen. Ueber die Ausführung des Denkmals, die Aufstellung u. s. w. wird seiner Zeit Bericht und Rechenschaft gegeben werden. Bonn, den 1. Juli 1889. — Prof. Dr. Hölscher. H. Neußer. E. Dr. H. Röttgen. K. Waldeyer. B. Reb. Weber. Dr. M. Wende. Kurtion sindrr nicht Pralt auf der„Nau Inaria Der Verkauf von Kunstschätzen im Bildersaale dauert fort. August Haas, Bonn, Endenicher Allee. Hôtel Kalserhof, Bonn. 44 Donnerstag den 4. Juli 1889, Nachmittags 6¼ Uhr: VII. Thilharmönisches Concert des Kölner Städt. Orchesters unter Leitung des Herrn Concertmeisters Gustav Hollaender. bach ss hehane..#..50 uind in der Musikalienbandlung W. Suls. Entrée an der Kasse 75 Pig. Bei ungünstiger Witterung findet das Concert in den Sälen Statt. pronsonononansonannen Heidelbeeren MORSRRRRRE Bekanntmachung. Nachstehende Bestimmungen aus der Polizei=Verordnung, betreffend das Baden im Rheine. nämlich: § 1. Das Baden im Rheine im ganzen Bereich der Ober=Bürgermeisterei Bonn ist nur in den geschlossenen Bade=Anstalten, sowie in dem öffentlichen Badeplatze oberhalb der zweiten Fährgasse gestattet. Dieser Badeplatz ist durch zwei Tafeln, bezeichnet:„obere und untere Grenze der städtischen Bade=Anstalt", abgegrenzt. § 2. Am städtischen Badeplatze ist das Baden von Morgens 5 Uhr bis Sonnenuntergang gestattet; außerhalb dieser Zeit, sowie in Jahreszeiten, zu denen der Badeplatz nicht eröffget, ist das Baden verboten. § 3. Zur Beaussichtizung des Badens ist ein städtischer Bademeister, angestellt, dessen Anordnungen jeder Badende Folge zu leisten hat. Derselbe ist kennbar durch ein Schild an der Mütze, befestigt und bezeichnet mit dem Worte„Bademeister". § 4. Der Bademeister hat dafür zu sorgen, daß ein Nachen sowie Rettungsstangen zur Sicherheit der Badenden in Bereitschaft sind. § 5. Es ist verboten, auf eine die Sittlichkeit und den Anstand verletzende Weise an der Stadt vorbei zu schwimmen, ebenso sich in den an die Promenaden anstoßenden Bächen und Teichen zu baden, oder sich daselbst zu entkleiden. § 6. Alle nicht erwachsenen und minderjährigen Personen dürfen den Badeplatz nur mit Vorwissen und der Erlaubniß der Eltern, Vormünder oder Dienstherren besuchen. Wollen Eltern oder ältere Geschwister das Baden der Kinder überwachen, so kann das nur zu Zeiten geschehen, zu denen der Badeplatz wenig besucht ist. § 7. Während der besuchten Badestunden haben nicht badende Personen der Aufforderung des Bademeisters, den Badeplatz zu verlassen, Folge zu leisten. § 8. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Vorschriften werden mit einer Geldbuße bis zu 9 Mark, im Unvermögensfolle mit verhältnißmäßiger Haftstrafe geahndet; werden hierdurch zur genauen Beachtung in Erinnerung gebracht. Bonn, den 28. Juni 1889. Die Polizei=Verwaltung, v. c. Bornheim. : Geschäfts=Uebertragung. Mit dem heutigen Tage habe ich mein Sandkaule 3 Mit dem henigen Tage habe gelegenes Progen=, Rlaterial=, Farb= und in Herrn Gnste=c 2 an Heren Guscav Fuchstern übertragen. " Indem ich für das mir so reichlich bewiesene Vertrauen und Wohlwollen bestens danke, bitte ich höflichst, solches auf meinen Nachfolger übertragen zu wollen. 4 Bonn, den 1. , ven 1. Juli 1889. Gottfried Kleine. ∆ Bezugnehmend auf Vorstehendes werde ich das Geschäft in * gleicher Weise wie Herr Kleine weiterführen und sichere prompte und beste Bedienung zu. " Bonn, den 1. Juli 1889. Gustav Puchstein. ERSSSROEHRSHERGHEHER SHHHHGGGRGGE Des Versuches werth! Dr. Thompson's Seifenpulver ist anerkannt das beste, billigste und bequemste Waschmittel. Dr. Thompson's Seifenpulver macht die Wäsche blendend weiß, auch ohne Bleiche. Dr. Thompson's Seifenpulver spart Zeit und Geld unter Schonung der Stoffe. Dr. Thompson's Seifenpulver ist garantirt frei von allen ätzenden, die Wäsche angreifenden Bestanotheilen. Dr. Thompson's Seifenpulver mit heißem Wasser aufgelöst, gibt, wenn kalt geworden, eine schöne, weiche, weiße Seife und verleiht der Wäsche einen angenehmen frischen Geruch. Dr. Thompson's Seifenpulver ist der Hauptsache nach eine Kernseife bester Qualität. Dr. Thompson's Seifenpulver hat sich seit einer langen Reihe von Jahren in Tausenden von Familien unentbehrlich gemacht. Dr. Thompson's Seifenpulver ist in Bonn in allen besseren Colonial= und Material= waaren=Handlungen zu haben. Dr. Thompson's Seifenpulver wird in Original=Paketen von 1 Pfd. und ½ Pfd. verkauft. Beim Einkaufe achte man genau darauf, daß die Pakete den Namen „Dr. Thompson“ und die Schutzmarke den„Schwan“ tragen. Man fordere ausdrücklich Dr. Thompson's Seifenpulver und weise alle minderwerthigen Nachahmungen, welche unter ähnlich klingendem Namen angeboten werden, zurück. Vertreter für den Engros=Verkauf: Steinberg& Linden, Köln, Bachenerstraße 32. SOSSSSRGERGG MEGEGGHHGHSGHGGGE EOSSORSORGRGGE s gesammelt von armen S Eiselbewohnern, verkauft in großen Partien g der Bürgermeister von s Manderscheid. Ssesssess#sses Unterricht im Oel= und Aquarellmalen wird in Poppelsdorf, Reuterstr. 1, ertheilt. Anmeld. zw.—5 Nachm. Perfecte A Uchin mit langjährigen Zeugnissen für 1. September gesucht. Vierecksplatz Nr. 10, zwischen 10 u. 12 u. zwischen 2 u. 4 Uhr. Carl van Dorp, Bonn, Hauptvertreter für Bonn, Coblenz und Umgebung, übernimmt garantiemässige Ausführungen zu Originalpreisen, auch in Doppelpappdach. Fabrik-Lager von Holzcement, Dachpappe, Deckpapier, Klebemasse etc. Eölner Pildale der CÖLN für h Pr □ Hay ampächlta hültvoriächle: Special-Fabrikste der Commandit-Gesellschaft W. GARVENS, Hannover: UIDEN aller Arten(Saug., Saug u. Hebe-, einfach- und doppeltwirkende Saug- u. Druck-, Spritzpumpen etc., fest— stebend oder transportabel, für Hand- oder Kraftbetrieb) vams###riche;, zewerbliche und öffentliche Zwecke. —irthacgatt.„Hauten und Indastrie. TiefbrunnenFumpwerke. köhrenbrunnen. Hydraulische Widder. Inoxydirte(darch dus Bewer-Barfl-Verfahren vor Rost geschütste) Pumpen. Special-Fabrikste d. Wägemaschinen-Fabrik GARVENS& Co., Wülfel-Hannover: aagen ter Arten u. Grossen(verbess. Construct. aller Arten u. Grössen CJ(verhess C. ans Holz u. Eisen od. ganz Eisen, verschliedenste Anordnungen in Decimal-, Centesim.-, Laufgewichtsod.gleicharm. Syst., transportab. od.festst., versenkb., verlegb.) f. Handels-, Verkehrs-, Pabrik-, landw. u. andere gewerhl. Zwecke u. f. Hausgebrauch. * De Waggon- u. Fuhrwerkswaagen. Personenwaagen. Inoxydirte und galvanisirte(ur Rest geschttste) Waagen. Illustr. Preislisten, Auskunft etc. gratis u. portofrei. zu beziehen durch alle resp. Maschinen-, Elsenwaaren-, technischen und Wasserieltungs-Geschäfte, Brunnenbauer etc, berw. durch die Aichmeister. Belderberg Nr. 2. Brüdergasse Nr. 27. Möbel= und Bettwaaren=Handlung G.& C. Sieben empfehlen ihr reichhaltiges Lager Lebensmittel-Verein. Neue holl. Voll-Häringe. Neue holl. Matjes-Häringe. Umgehend Belderberg zu bekannt billigen Preisen. sera Nr. 2. Brüdergasse Nr. 27. 5 Panorama international. Fürstenstrasse Nr. 2, Diese Woche: TYROL. Tägl. geöffn. v. 9 Uhr Morg. bis 10 Uhr Abds. Entrée 30 Pf., Kinder 20 Pf. zu verkaufen: Ein Reitpferd, Fuchshengst, 7 Jahre alt, 4 Zoll groß, gezogen vom Vollbluthengst „Breadalm". Ein bunter Viererzug, zwei= und einspännig gefahren, zusammenhängend und einzeln. von der Laucken-Plüggentin, Bonn, Wilhelmsplatz 1. Fomilie(3 Persoven) sucht auf bald ein hübsch und gesund gelegenes Haus wit kleinem Garten und allen Bequemlichkeiten, mögl. mit Aussicht auf den Rhein, auf mehrere Jahre zu miethen. Lage zwischen Bonn und Coblenz; vorgezogen Königswinter, Honnef. Franco=Offerten mit genauer Beschreibung u. äußerster Preisangobe an K.., Aachen, Boxgraben 95. Schöne abgeschlossene Parterre=Wohnung, 4 Zimmer, Küche und Mansarde, Keller, Waschküche und Bleiche, in der Nähe der Münsterstraße, zu vermiethen. Näheres Remiginsstr. 3. Herrschaftl. Haus Hohenzollernstraße und Marstraße dillig zu verkaufen oder zu vermiethen. Näheres bei Geometer Cronenberg in Bonn, Sternthorbrücke Nr. 16. Bonnertbalwes 12, zu vermiethen. Gesucht zum 15. Juli für eine O kleine Familie eine Wohnung von—3 Zimmern, Küche 2c. Gefl. Off. unt. A. K. 3147. an d. Exped. Ein junges Mädchev, welches fein bügeln und nähen kann, auch Hausarbeit übernimmt, sucht pafs. Stelle. Näb. zu erfr. Friedrichstr. 19, 2. Et., Nebenthür, nicht Laden=Eing. II. Etage, Das Jahrgedächtniß für den verstorbenen Herrn Anton Perrin findet morgen Donnerstag 8 Uhr in St. Remigius Stat“, wozu hiermit freund lichst eingeladen wird. Eine hübsche Wohnung in guter Lage, mit 5 bis 6 bewohnbaren Zimmern, Küche, einigen Mansarden 2c., wird für 1. September oder October zu miethen gesucht. Off. u. H. B. 45. an d. Exp. rima neue holländ. VollHäringe Gast neuscgm.: Bet.5Dt., fständ. Meatzes=Häringe per Stück 20 Pfg. J. Elberskirchen, Brüdergasse 4. Bretter=Jalousien, Keuch;; leichteste Handhabung, liefert in kürzester Zeit zu den billigst. Preisen Ed. Steinhauer, Bonn, Stiftsgasse Nr. 4. Reparaturen sowie Umänderungen alter Jalousien billigst. Ein fast neuer Concertflügel umzugshalber preiswerth abzugeben. Wo, sagt die Exped. Gebrauchte Sättel zu kaufen gesucht, Kölnstraße Nr. 21. Mehrere geübte Maschinen=Näherinnen werden per sofort gesucht. Dauernde Beschäftigung bei gutem Verdienst. Bonner Fahnen-Iabrik. Klempner=Lehrling und ein ordentlicher junger Mann als Hülfsarbeiter gesucht. Bonner Metallwaaren=Fabrik Th. Jansen, Bonn, Sternstr. 56. Fein. Mödchen, in ollen Theilen des Haushalts, in Weißnähen u. Kleidermachen gründlich erf., sucht Stelle zur Führung eines Haush. od. zu größer. Kindern. Näh. i. d. Exp. Gesucht für sofort eine verfete Gefacht Köchin, welche nur die Küche zu besorgen hat. Hober Lohn. Offert. mit Zeugnißabschrift. unter E. H. postlagernd Bonn. Ein ordentliches Mädchen, welches E alle Hausarbeit gründl. versteht und gute Zeugnisse hat, sucht für 1. August Stelle in stillem Haushalt. Zu erfragen in der Exped. d. Bl. Eine Herrschaft sucht für sofort ein gemandtes Zweitmädchen gegen hoben Lohn. Offerten m. Zeugnißabschr. u. E. K. postlagernd Bonn. Gräulein wünscht Stelle als GeO sellschafterin oder zur Führung eines Haushalts. Gefl. Offerten Meckenheimerstraße 49. ges. Alters, welche in fein. bürgerl. Küche erfahren ist u. Hausarbeit übern., sucht Stelle in still. Hausb. Off. u. P. A. 29. Exp. eine tücht. Hotel= resp. ResiauraE tions= Köchin mit guten Zeugn. sucht Stelle. Zu erfr. in d. Exped. Köchin Aushülfe. Näheres in der Expediton d. Bl. Ein ordentl. Mädchen sucht Stelle E als Zweitmädchen in kleinem Haushalt. Näh. Coblenzerstr. 99. Mädchen, das selbstständ. kocht u. W Hausarbeit übernimmt, sofort gesucht. Näheres in der Exp. d. Bl. ut empf. Zweitmädchen, im Bügeln und Nähen erfahren, zum 15. August gesucht, Kaiserstroße 31. Gew. Zweitmädchen mit guten Zeugnissen sucht Stelle. Näh. Bornheim b. Roisdorf, Königstr. 156. Ein Küchenmädchen gesucht. Hotel Gold. Stern. Zuverlössiger Mann sucht BeO schäftigung, Rosenthal Nr. 51. Ordentliche Frau sucht Stuadenm arbeit, Moxstraße Nr. 233. Altes Blei, Zinn, Messing und Kupfer wird zum höchsten Preise angekauft. Bonn, Sternstraße 56. Himbeersaft garantirt rein, empfichlt Jos. Mülller Conditor, J0s. mullel, Acherstrasse 18. Ia Nachener Kräuterprinten, töglich frisch, per Pfund 50 Pfg., empfiehlt in bekannter Güte Jos. Müller, Conditor, Acherstr. 18. täglich frisch, Arndtstr. 35. Brüdergasse 28. Oberl. Brod, Pumpernickel, Priefmarken=Album zu verk. Auch werden einz. Marken billig abgegeben. Auskunft in der Exped. Möbel seden Art waden forwährend angekauft. Salz, Langgasse Nr. 3. Leichter Rollwagen, fast veu, zu verkaufen, Bornheimerstraße 19, Drei Teckelb., echte Rasse, 3 Monat alt, zu verk., Kessenich, Mechenstr. 19. Das mit der Agentur der Kölnlschen Zeitung für Bonn und Umgegend verbund. Insertions-Comptoir austav Cohen, 11 Markt, besorgt Inserate für alle Zeitungen und Zeitschr. auf's schnellsteu.pünktlichste. Eisenbahnfahrten vom 1. Juni 1889 ab: Von Bonn nach Köln.86, 14.50, .37,.20,.23,.17, 10.41 Morgene, 12.04,.41,.23 Nachm., .17,.31,.41,.28, 10,53 Abds. Von Bonn nach Mainz u. weiter 12.51 krüh,.48,.13,.43, 10.26 Morg.,.02,.51,.58 Nachm.; nach Coblenz.28 früh, 12.17 Mittags;.20,.55,.05 Abds.; nach Godesberg 17,06 Abds.: nach Rolandseck.55 Nachm. u..50 Abds.; uin Remagen .15 Nachmitt. Von Bonn nach Ahrweiler resp: Altenahr und Adenau.48, 10.26(nur bis Altenahr),.02, .51,.58(aur bis Altenahr), .55, 9,05(nur bis Ahrweiler). vos Bonn nach Niedermendig und Mayen.48,.13, 10.26, .51,.55. Von Bonn nach Euskirchen .26, 10.52, 22.39,18.15,.08,.41. Von Bonn nach rechtem Ufer .01,.15,.50, 12.19,f.00,.20, .25.00, 19.04,.30. Vom rechten Ufer in Bonn.00, .15, 10.86,.54,.10,.25,.86, 18.49, 110.32, 10.47. Von Beuel rheinabwärts.18, .47,.34, 10.13, 12.01,.11,.44, .00, 17.09,.58, 10.27. Von Beuel rheinaufwärts7.00,.04, 11.28, 12.37,.02,.52,.58,.37, 10.87. Fährt an Sonn- u. Festtagen nicht. 1 Extrarug an Sonn- und Festtagen. Rhein-Dampfschifffahrt Kölnische und Düsseldorfar Gosellschaft. Abfahrten von BONN vom 15. Mai ab: Für den Personen- und Güter-Vertehr. Zu Berg: Morgens 5 Uhr, 7¼ Uhr (Schnellfahrt), 9 Uhr, 10¼ Uhr (Schnellfahrt) nach Mainz; 11 Uhr nach Rolandseck; Mittags i2¼ Uhr nach St. Goar; Nachm. 2½ Uhr nach Remagen; 3¼ u. 6¼ Uhr nach Coblenz; Nachts 12¼ Uhr nach Mannheim. u Thal: Morgena 5½ Uhr, 9 Uhr, Mittags 12¼ Uhr, Nachmittags Uhr(Schnellfahrt), 43. Uhr(Schnellkahrt) u. 8¼, Uhr Abends nach Köln; Nachmittags 5% Uhr nach Köln, Düsseldorf, Rotterdam mit Anschluss nach London täglich ausser Samstags. Ausserdem fährt noch ein Boot Abends 8½ Uhr von Remagen, Ankunft desselben in Bonn 9½ Uhr. Täglich Güter-Beförderung nach Köln, Miilbeim, Düsseldorf, Arnheim, Rotterdam, London und allen Zwischenstationen. Ferner nach allen Stationen bis Ludwigshafen und Mannheim, sowie mit directem Frachtbriefe nach Frankfurt a. M. und allen Stationen der Mosel bis Trier. Niederländische Dampfschiff-Rhederei zur Beförderung von Persenen und Güterz. Tägliche Fahrten vom 15.April 1889. Von BONN nach:] 8 Coblenz, Mainz(Frankfurt)### Mannheim Nachts 12½ Uhr. 4 Köln, Düsselderf, Nymwegen,# Rotterdam(Amsterdam)Nach-** mitt. 2 Uhr ohne Uebernacht.„ Directe Billete nach London; Sonntags, Donnerstags, Freitags; nach New-York Mittwochs.— Täglich prompte und billigste Güterbeförderung nach allen Stationen zwischen Rotterdam und Mannheim, sowie mit direk. tem Frachtbrief nach Frankfurt und Amsterdam. Abgehende Pouen. Botenpost nach Beuel 7. Morgens, 1,, und 6/6 Nachmittags, nach Kessenich 7,, Morgens, 1,0 Mittags und.8 Nachm., nach Endenich.0,.8 Vorm., 12, Mittags und.0 Abends. Privatpersonen-Wagen aus Bonn*., Morgens, 112, Nachm. und 6,, Abends. aus Hersel 7 und 111., Morgens und 5 Uhr Nachm. Ausserdem Mittwoch und Sonntag Nachm. 2 Uhr ohne Post-Beförderung(vom Kölnthor). *) SourBonn, 10 und Feiertags.0 ab Hersel. Anikommende Posten. Botenpost von Beuel 7/0 Morgens,., und 6 Uhr Nachmittags, von Kessenich 7 Uhr Morgens, 12, Mittags und.0 Nachm. von Endenich.0,.8 Vorm. 12 Mittags und., Nachm. Prigstperganen-Wagen Bonn%% morgens, 1 12. Mittags und 5, Nachmittags. in Hersel.o Vorm., 12, Nachm. und., Abends. *) Sonn- und Feiertags 8 ab Hersel,., Bonn. #. Botenpost mit beschränkter Beförderung an den Wochentagen