Abonnement auf die Bonner Zeitung mit Morgenblatt in Bonn(einschließlich Traggeld) 4 Mark 50 Pfg. vierteljährlich; desgl. bei allen preußischen Post=Aemtern 4 Mark 50 Pfg. Die Bonner Zeitung erscheint Werttags zweimal, Sonntags einmal. Expedition: Münsterplatz Nr. 12. WonnerWe Einundachtzigster Anzeigenpreis in beiden Ausgaben pro Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg.; kleinere lokale Geschäftsanzeigen 15 Pfg.(ohne Rabatt); für Stelle= und ArbeitSuchende 10 Pfg. Bei Baarzahlung für 3mal das 4temal frei. Lokale Privat= und Geschäftsanzeigen, die im Hauptblatt gestanden, werden im nächsten Morgenblatt für 5 Pfg. pro Zeile wiederholt. Nr. 56. Dus und Berlag von B. Reuser(Samann Reuzer). Bonn, Montag, 25. Februar Rachmittags. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Neußer. 1889. Amtliche Nachrichten. Berlin, 24. Febr. Versetzt ist: der Amtsgerichtsrath Trutschler in Ottweiler an das Amtsgericht in Solingen. Dem Rechtsanwalt und Notar Hertz in Münster und dem Rechtsanwalt und Notar Bendirin Werden a. d. R. ist der Charakter als Justizrath verlieben.„, u6r6,—:.r Gerichts Gs,sa In die Liste der Rechtsanwälte ist eingerragen: der Gerichts=Affessor Risse bei dem Amtsgericht in Soest. Beutschland. * Berlin, 24. Febr. Nach dem Vorgange der Oppositions= blätter haben nun auch socialdemokratische Organe das Kaiserliche Wort: den Arbeitern müsse die Ueberzeugung, ein anerkannt gleichberechtigter Stand zu sein, verschafft werden und dann werde es gelingen, sie der Socialdemokratie zu entfremden, in dem Sinne aufgegriffen und verwerthet, als sei nun Hoffnung vorhanden, daß das Socialistengesetz ganz und ohne irgend welchen Ersatz beseitigt werde. Bei den Socialdemokraten ist diese Nutzanwendung insofern ganz begreiflich, als es zu ihrem agitatorischen System gehört, Arbeiter und Socialdemokraten als zwei gleichartige Begriffe hinzustellen und die Interessen beider für völlig identisch zu erklären. Für sie ist das Socialistengesetz arbeiterfeindlich, weil es den Wühlereien der Umsturzpartei Abbruch zu thun bestimmt ist; ihnen gilt die Beseitigung aller Ausnahmemoßregeln als eine Wohlthat für die Arbeiter, weil dann die Bahn wieder völlig frei wird für ihre Bearbeitung der Arbeitermassen gegen diesen Staat mit seiner königlichen Gewalt und der theoretisch schlechthin anerkannten, thatsächlich in staatsbürgerlicher Hinsicht bestehenden und in socialer und wirthschaftlicher immer mehr angestrebten Gleichberechtigung aller Stände und Klassen. Das„Berl. Volksbl.“ nennt zwar den kaiserlichen Ausspruch„goldene Worte"; das kann aber nicht vergessen machen, daß die Socialdemokratie gar nicht die Gleichberechtigung der Arbeiter, sondern die Herrschaft der Proletarier anstrebt. In der Logik des Ausspruches des Kaisers liegt, wie der„Hamb. Corr.“ vortrefflich ausführt, nicht die geringste Verurtheilung des Socialistengesetzes. Für den Kaiser steht die Gleichberechtigung des vierten Standes grundsätzlich fest, und er hält die Verbreitung des Bewußtseins dieser Gleichberechtigung in den Arbeitermassen für das einzige Mittel, sie der Socialdemokratie zu entfremden. Das ist nicht nur klar gedacht, sondern auch richtig geurtheilt, und wer so denkt, kann(und muß sogar) neben socialpolitischen Thaten, die den vierten Stand social und wirthschaftlich zu heben bestimmt find, auch den Erlaß von Ausnahmemaßregeln gegen die bewußten Störer einer friedlichen Entwickelung unter die Mittel zur Erreichung des vorgesetzten Zweckes zählen. Sociales Königthum und Socialdemokratie sind wie Feuer und Wasser geschieden. Die Socialdemokraten sind es gerade, welche das Gefühl der Gleichberechtigung im Arbeiterstande nicht aufkommen lassen wollen, indem sie nicht nur die bisherigen Arbeitergesetze, mit denen Deutschland allen anderen Staaten vorangegangen ist, als ernsthafte sociale Reformen nicht anerkennen, sondern auch den aufrichtigen Willen des socialen Königthums, zu helfen, ganz und gar leugnen. Was der König gewinnen und versöhnen will, das will die Socialdemokratie gerade entfremden. Deshalb stachelt sie die materiellen Bedürfnisse, welche mit dem Fortschritte der Cultur von selber sich einstellen, künstlich an und hetzt das gegenwärtige Geschlecht auf Kosten einer zukünftigen ungewissen Glückswelt geflissentlich in Unzufriedenheit, um das Staatswesen außer Rand und Band zu treiben und auf den Trümmern der bestehenden Cultur die Herrschaft der Proletarier zu errichten. Wer die kaiserlichen Worte gegen das Socialistengesetz verwerthen zu können glaubt, der hat sie nicht verstanden, oder er will sie nicht verstehen, wie die Socialdemokratie. * Verschiedentlich wird angenommen, Regierungsrath Dr. Hinzpeter, der ehemalige Erzieher und Lehrer des Kaisers, werde auch die Erziehung des Kronprinzen leiten und überwachen. * Das vorgestrige parlamentarische Mahl bei dem Reichskanzler ist nicht ohne Berührung der gegenwärtigen Politik verlaufen, und zwar war es die Colonialpolitik, welche der Reichskanzler streifte. Der Fürst gedachte der Beschwerden, welche ihm die neuen Colonien bereiteten; er schien einen Theil der Schuld dem Auftreten der Colonialbeamten beimessen zu wollen, weil sie nicht mit völliger Kenntniß der Verhältnisse aufträten und die Eingeborenen nicht zu behandeln wüßten. Deutschland dürfe sich nicht in kleinlichen Reibereien gefallen, es müsse jede Trübung des Verhältnisses zu auswärtigen Staaten vermeiden, die geringste Trübung würde den handelspolitischen Beziehungen schaden. Der Reichskanzler kam später auf die Friedensverhandlungen mit Frankreich zu sprechen und theilte Charakterzüge aus dem Leben des Kaisers Wilhelm I. mit. * Der italienische Ministerpräsident Crispi hat dieser Tage in der Deputirtenkammer erklärt, daß, falls die letzte französische Ministerkrifis nicht dazwischen gekommen wäre, viele Dinge zwischen Italien und Frankreich hätten geordnet werden können. Allem Anschein nach bezieht sich dieser Hinweis auf den längst geplanten Handelsvertrag zwischen Frankreich und Italien. Jedenfalls werden die friedlichen Absichten Crispi's und des italienischerseits von ihm vertretenen Dreibundes durch diese Ankündigung deutlich erwiesen, wie sich denn auch die von französischer Seite verbreitete Verdächtigung als völlig grundlos ergibt, daß die Tripel=Allianz eine Wiederannäherung Italiens an Frankreich in ökonomischer Hinsicht verhindere. Der Zufall fügte es, daß gerade in diesen Tagen der hervorragendste lyrische Dichter Italiens, Giosue Carducci, der von den italienischen Republikanern als Gefinnungsgenosse in Anspruch genommen wurde, den franzosenfreundlichen Widersachern der Tripel=Allianz derb die Meinung sagte. Mit aller Entschiedenheit tritt Carducci für die auswärtige Politik Crispi's ein. Er weist darauf hin, wie Crispi dem Bündnisse mit den Centralmächten zum Heile und zur Ehre des Vaterlandes durch die dem Deutschen Kaiser im Quirinal bewiesene Gastfreundschaft eine neue Weihe ertheilte, indem er zugleich die Freiheit im Jnnern in vollem Maße aufrecht erhielt. Giosue Carducci unterläßt andererseits nicht, die sogenannten„Friedensfreunde" zu verspotten, die, um den Frieden in ihrer Weise zu schaffen, zunächst der Hälfte der Welt den Krieg erklären möchten. Mit Recht perfiflirt er diese eigenthümliche Gesellschaft, deren Hauptorgan der Mailänder„Secolo“ ist, indem er betont, daß, nachdem die von Dante und Machiavelli ersehnte Einheit Italiens in unseren Tagen endlich ihre Verwirklichung gefunden habe, es doch thöricht wäre, dieselbe durch den„Frieden" im Sinne der Anarchisten wieder auf's Spiel zu setzen. Bei dem hohen Ansehen, in welchem Carducci bei der italienischen Bevölkerung steht, dürften seine vortrefflichen Ausführungen der Tripel=Allianz sich sehr nützlich erweisen. * In den hiefigen größeren Fabriken hat die Ankündigung des Kaisers, er werde demnächst unvermuthet die eine oder die andere Fabrik besuchen, große Erregung erzeugt. Niemand kann wissen, auf welches Etablissement die Wahl des Kaisers fallen wird, und so hält sich jeder bereit. Namentlich in Arbeiterkreisen ist die Wirkung der vom Monarchen gegebenen Andeutung stark zu spüren. Eine kaiserliche Inspicirung hat man bisher in diesen Kreisen noch nicht erlebt und die Arbeiter sehen mit großer Spannung dem Kommen des jungen Herrschers entgegen. * Wie schon kurz erwähnt, brachte der„Staatsanzeiger" letzter Tage ein Uebereinkommen der deutschen Regierungen, welches vom 1. März an in Kraft tritt. Die Reifezeugnisse eines deutschen Staates sollen danach gegenseitig überall so angesehen werden, als ob sie für den betreffenden Staat, für welchen Berechtigungen verlangt werden, ertheilt worden seien. Nur hinsichtlich der Reifezeugnisse der Realgymnafien gilt die Beschränkung, daß sie nur die Berechtigungen desjenigen Staates gewähren, in welchem das Zeugniß ausgestellt ist. Für Württemberg sind noch diejenigen Berechtigungen ausgenommen, für welche dort die Immatrikulation bei der staatswissenschaftlichen Fakultät vorgesehen ist.— Extraneer, d. h. junge Leute, welche nicht Schüler der betreffenden Anstalt find, können ein Reifezeugniß mit der Wirkung des Uebereinkommens nur erlangen an einer Anstalt desjenigen Staates, welchem sie durch die Staatsangehörigkeit oder durch den jeweiligen Wohnsitz ihrer Eltern, bezw. deren Stellvertreter angehören. Eine Ausnahme tritt nur ein, wenn die Unterrichtsverwaltung des Staates, welchem die Prüfungsbewerber angehören, vorher die Erlaubniß dazu gibt. Die Beschränkungen in Bezug auf die Extraneer finden Anwendung auch auf diejenigen Schüler der Anstalten, welche später als mit dem Beginn des drittobersten Jahrescursus(also später als mit dem Beginnen der Ober=Secunda nach weit verbreiteter Bezeichnung) in eine Anstalt eines Staates eintreten, welchem sie weder durch die Staatsangehörigkeit, noch durch den jeweiligen Wohnsitz ihrer Eltern bezw. deren Stellvertreter angehören. Die letztere Beschränkung findet auf diejenigen jungen Leute keine Anwendung, welche am Zeitpunkte der Veröffentlichung des Uebereinkommens bereits Schüler der Anstalt eines anderen Bundesstaates sind, als welchem sie durch Staatsangehörigkeit oder dem zeitweiligen Wohnsitz ihrer Eltern angehören. * Das Kriegsministerium soll auf Veranlassung Wißmann's sämmtliche Fußartillerie=Regimenter aufgefordert haben, ältere Unterofficiere, welche Handwerker gewesen und gewillt sind, vorläufig auf ein Jahr, nach Ostafrika zu gehen und der dortigen Colonialtruppe beizutreten, in Vorschlag zu bringen. Von den vorgeschlagenen Unterofficieren sollen 11 ausgewählt und diesen ein Oberfeuerwerker beigegeben werden. * Wie wir bereits in einem Telegramm aus Genua gemeldet, ist das deutsche Schulgeschwader nach Samoa beordert. Das Geschwader befand sich bekanntlich bereits auf der Heimreise und war im Begriffe, die italienischen Gewässer zu verlassen; jetzt hat es theilweise so ziemlich denselben Weg zurückzulegen, den es im Laufe der letzten vier Wochen durchfurcht hat. Das Geschwader traf am 13. Januar in Alexandrien ein, es blieb dort zehn Tage, ohne daß es dort, wie man vermuthete, Befehl erhalten hätte, durch den Suezkanal zu gehen; es wurde vielmehr am 23. Januar die Rückreise über Malta und an der italienischen Westküste entlang in langsamem Tempo angetreten. Die Aenderung der Segelanweisung wird Contre=Admiral Hollmann in Spezzia erhalten. Die vier Kreuzerfregatten seines Geschwaders,„Stosch",„Charlotte",„Gneisenau" und„Moltke“ haben zusammen 66 Geschütze und 1635 Mann Besatzung. * Premierlieutenant Freiherr v. Gravenreuth, welcher dem Geschäftsbureau Wißmanns hier vorsteht, dürfte in den nächsten Tagen zur Dienstleiftung in das Auswärtige Amt commandirt werden. Der von Wißmann außer fünf gekauften Schiffen noch gecharterte Dampfer„Martha" verläßt am 11. März Hamburg. Von den für die Beschaffung von Polizeitruppen und zur Geschäftsleitung angeworbenen Herren verließen Europa oder sind schon an der Oftküste von Afrika angelangt: Stabsarzt Schmelzkopf, der kaufmännische Beirath Wolff(Bayer), Premierlieutenant v. Bülow, v. Eberstein, Theremin, Secondelieutenant Schmidt und Dr. Bumüller. Später folgen Premierlieutenant Kremzler(Württemberger), v. Zelewski, Richelmann, Boehlau, Secondelieutenant End(Bayer), Johannes, Sulzer, v. Behr, Asfistenzarzt Kohlstock, ferner Dr. Schmidt, Zahlmeister Merkel(Bayer). Außerdem ist die Anwerbung einzelner Beamten der Ostafrikanischen Gesellschaft, beispielsweise des Herrn Leue, in Aussicht genommen. * Die Zunahme der Rechtsanwälte hat im Deutschen Reiche im Jahre 1888 ungefähr in demselben Maße stattgefunden wie in den Vorjahren. Es find im Ganzen 454 Eintragungen in die Anwaltsliste deutscher Gerichte erfolgt, denen 292 Löschungen gegenüberstehen. Es ergibt sich hieraus eine Zunahme von 162. Die Vermehrung der Anwälte entfällt zum größten Theil auf die Amtsgerichte, bei denen eine Zunahme um 107(im Vorjahre 106) Anwälte stattgefunden hat, während bei den Landgerichten nur eine solche um 49(45) und bei den Oberlandesgerichten um 8(14) festzustellen ist. * Eine erfreuliche Wirkung des am 1. April in Geltung tretenden Stempelgesetzes ist auch die Ermäßigung der Stempelgebühr für polizeiliche Führungs=Atteste von 1 M. 50 Pfg. auf 50 Pfg. Jene Gebühr war in der That eine drückende, da diese Atteste einer großen Zahl von Bewerbern unentbehrlich und im Der Stern der Anthold. 14) Von Adolf Streckfuß.(Nachdruck IV. Die Morgensonne sendete ihre ersten Strablen in die Fenster. Hermann sprang auf von dem Bett, in dem er ruhelos die Nacht verbracht hatte. Er hätte wohl noch eine volle Stunde Zeit gehabt, obgleich er mit dem Morgenzuge von F. nach D. zu reisen beabsichtigte, aber zu schlafen vermochte er doch nicht, sein Blut war durch die in bösen wachen Träumen verlebte Nacht in einer fieberhaften Aufregung, die ihn nicht im Bette duldete. Ein Spaziergang in dem thaufrischen Garten mußte ihm wohlthun, bei demselben konnte er auch ruhiger nachdenken über die traurige Vergangenheit seiner Familie, als während der Nacht. Er kleidete sich schnell an und verließ dann leisen Schrittes sein Zimmer. Noch schlief Alles im Schloß, und er wollte Niemand wecken. Es war ihm angenehm, daß er, von keinem Diener beobachtet, einen einsamen Spaziergang machen konnte; er suchte deshalb auch in dem parkähnlichen Schloßgarten die versteckten Wege auf, welche sich durch dichtes Gebüsch schlängelten. Hermann hatte sonst ein offenes Auge für jede Schönheit der Natur. Ein Thautropfen, in welchem die Morgensonne sich spiegelte, eine sich eben zur Blüthe entfaltende Rosenknospe entzückten ihn, der sonst so ernste, ja finstere Mann konnte sich kindlich freuen über jedes unscheinbare Blümchen, welches mit seiner farbigen Knospe über den grünen Rasen hervorschaut.; es war für ihn der höchste Genuß, durch Wald und Feld zu wandern, überall fand er verborgene Schönheiten der Natur, die sich ihm offenbarten; heute aber schweifte sein Blick achtlos über den fmaragdgrünen Rasen, über die im vollen Blüthenschmuck prangenden Gebüsche des geschmackvoll angelegten Schloßgartens. Langsam, mit gesenkten Augen wandelte er durch die verschlungenen Gänge; noch einmal ließ er vor seinem geistigen Auge die Bilder vorüberziehen, welche gestern Abend durch die Erzählung des alten Dubois sich vor ihm entfaltet hatten. Er hatte, während Dubois in seiner geschwätzigen Art erzählte, oft gezweifelt an der Wahrheit dessen, was er hörte. Zu abenteuerlich und seltsam erschien ihm das Schicksal der unglücklichen Sabine, für fast unmöglich hielt er es, daß der stolze Stammherr des Anthold'schen Geschlechts, der Wirkliche Geheimrath Baron von Anthold, unter dem Beistande des eigenen Sohnes zum frechen Betruge sich erniedrigt haben sollte; aber während der schlaflosen Nacht waren die Zweifel, die er gebegt hatte, geschwunden, mehr und mehr war er zu der Ueberzeugung gelangt, daß Dubois ihm nicht nur die Wahrheit erzählt hatte, sondern daß auch die Bermuthungen, welche der alte Diener mehr angedeutet als ausgesprochen hatte, auf Wahrheit begründet seien. Er war jetzt überzeugt, daß nicht die Leiche Sabinens, sondern die der verstorbenen Kammerfrau in der Kirche von Dorf Warnitz ruhe, daß der Oberst von Werneburg nicht ohne gute Gründe sein seltsames Teftament gemacht habe. Sabine war von dem Doctor Treu aus dem Schloß entführt, wohin aber war sie gebracht worden? Hatte der unnatürliche Vater die gehaßte Tochter, die er der Entehrung des Anthold'schen Namens beschuldigte, in Gefangenschaft gehalten? Hatte diese fortgedauert bis über seinen Tod hinaus? Oder war Sabine früher gestorben? Hatte sie— auch darauf deutete ja das Testament des Obersten Werneburg hin— vielleicht ein Kind hinterlassen, dem dann das Recht auf das Erbtheil der Mutter zustehen würde? Und wenn dies der Fall war, wenn ein Kind Sabinens lebte, war dann nicht die letzte Hoffnung trügerisch, welche Hermanns Vater auf eine Rettung vor dem Ruin hatte? Hermann hatte dem Vater nie nahe gestanden, die Liebe des Sohnes zum Vater war schon in früher Kindheit erstickt worden, trotzdem aber flößte ihm der Gedanke, daß das Lebensglück seines Vaters noch innerhalb der nächsten drei Monate scheitern könne, eine tiefe Besorgniß ein. Wenn wirklich ein Erbe Sabinens lebte, konnte er dann nicht noch im letzten Augenblick zur Kenntniß seines Rechtes kommen, dieses in Anspruch nehmen, und dann? Dann brach das künstlich aufrecht erhaltene Gebände des Ansehens und der Ehre des Anhold'schen Geschlechts zusammen. Was war daran gelegen? War es nicht begründet auf eitel Trug und Schein? Welche Berechtigung hatten heute wohl noch die Anthold, die Familienehre hochzuhalten und mit Hochmuth hinabzuschauen auf die Niedriggeborenen? Eine Tochter des alten Geschlechts hatte sich aus dem Vaterhause entführen lassen und hatte die Ehre des Namens geschädigt, der Vater hatte, um diese Ehre zu rächen, ein Verbrechen begangen, der älteste Sohn war ein wüster Spieler geworden, hatte an den Spielbanken sein Vermögen verschleudert, war zum Zuchthaus und Verlust des Adels verurtheilt worden, und der letzte Stammhalter des Geschlechtes kämpfte verzweifelt gegen den hereinbrechenden Ruin, die Familiengüter waren tief verschuldet; um sie vor der Subhastation zu retten, verlangte der Baron von Anthold, daß sein ältester Sohn sich verbinde mit der Tochter eines Wucherers! Konnte noch mehr Schmach auf diese Familie gehäuft werden? War es nicht gleichgültig, was ferner geschab? Nein, es war ihm doch nicht gleichgültig! In diesem Augenblick fühlte es Hermann, daß auch in ihm der Anthold'sche Familienstolz lebte. Er hatte geglaubt, frei von jedem aristokratischen Vorurtheil, gleichgültig gegen eine falsche Standesehre zu sein, hatte er sich doch ohne Bedenken entschlossen, als einfacher Doctor Authold sich einem bürgerlichen Erwerb zu widmen; es hatte ihm nicht den geringsten Kampf gekostet, auf den Adel zu verzichten; er hatte geglaubt, von seiner Familie vollständig gelöst zu sein, und jetzt fühlte er doch— „Endlich finde ich den Durchgänger!“ Hermann fuhr erschreckt zusammen, als der lustige Ausruf, mit welchem Haus ihn begrüßte, ihn aus seinen tiefen Gedanken erweckte. Als er sich jetzt umblickte und dem Bruder in das freundliche blaue Auge schaute, da wurde es ihm plötzlich klar, daß er durch ein unlösliches Band mit seiner Familie verknüpft sei. Die Liebe zu Haus bildete dies Band. Für Hans mußte die Familienehre rein gehalten, mußten die Flecke, welche schon auf derselben ruhten, verwischt oder wenigstens verborgen werden. Für die Zukunft des jungen Officiers war es nothwendig, das Truggebäude des Ansehens des Anthold'schen Geschlechts aufrecht zu erhalten. „Endlich finde ich Dich!“ wiederholte Haus, den Arm des Bruders ergreifend und ihn unter den seinigen ziehend.„Ich war auf Deinem Zimmer, wollte Dich wecken, aber siehe da, der Vogel war schon ausgeflogen. Da bin ich Dir in den Garten gefolgt. Ich muß noch ein halbes Ständchen mit Dir plaudern, Hermann, wir dürfen so nicht scheiden, wie wir gestern auseinander gegangen sind mit einem heimlichen Groll im Herzen!“ „Ich habe keinen Groll gegen Dich gefühlt, Haus!“ „Ich aber gegen Dich! Ich sage es Dir offen, ich habe Dir gezürnt. Du warst so hart und lieblos gegen den Vater, daß ich in tiefster Seele empört war; aber, Hermann, ich kann nicht über eine Nacht hinaus mit Dir grollen und dann gib mir die Hand, zwischen uns Beiden darf niemals auch nur ein unfreundlicher Gedanke liegen!" Hermann schlug freudig in die dargebotene Hand; er war tief bewegt, Haus hatte in seiner frischen, offenen Weise das ausgesprochen, was Hermanns ganze Seele in diesem Augenblicke erfüllte. Arm in Arm wandelten die Brüder durch den Garten, sie fühlten sich Beide von einer drückenden Last befreit, denn Beiden hatte gleich schwer die kurze, durch die gestrige Verhandlung erzeugte Entfremdung auf dem Herzen gelegen, jetzt war diese durch das offene, herzliche Entgegenkommen des jüngeren Bruders verschwunden. Zwei lange Jahre waren die Brüder getrennt gewesen; Hermann war unstät umbergereist, während Hans durch den Dienst in der Garnison festgebalten und außerdem auch durch ein ebenso starkes Band, durch die Liebe seiner Braut, an seinen Wohnort gesesselt war. Nur durch Briefe hatten sie in einem Verkehr miteinander gestanden, der in den ersten Monaten ihrer Trennung ein recht reger gewesen, dann aber nach und nach fast eingeschlummert war, denn der lebenslustige junge Offieter war ein nachlässiger Briefschreider. Er hatte Hermanns Briefe nur unregelmäßig beantwortet, diese waren deshalb im letzten Jahre auch seltener geworden und in den letzten Monaten hatten Beide sich gar nicht mehr geschrieben; um so mehr hatten sie sich zu erzählen. * Nr. 56 Seite 222 Bonner Zeitung vom 25. Februar 1889. Falle des Mißlingens der Bewerbung in der Regel nutzlos sind. Bisher wurde mit Rücksicht auf die hohe Gebühr die Ausstellung der Atteste häufig durch Anfrage von Behörde zu Behörde vermieden, oder es wurden Atteste von Gemeindevorstehern beigebracht und zugelassen, obgleich diese Atteste zur Ersetzung der polizeilichen keineswegs geeignet sind. Da diese Aushülsen fortan entbehrlich sind, so wird auch der Ausfall an der Stempelsteuer nicht bedeutend werden. Die Führungs=Atteste zum Eintritt in den einjährigen und dreijährigen freiwilligen Militärdienst bleiben auch fernerweit stempelfrei. * Aus Darmstadt, 23. Febr., schreibt man der„Frkf. Ztg.“: Die Wiener Nachricht über die hiesige Hofopernsängerin Fräulein Johanna Loisinger bedarf insofern der Richtigstellung, als diese Dame nicht aus Prag, sondern aus Preßburg stammt. Sie ist eine glänzende Bühnenerscheinung und besitzt eine ungewöhnliche musikalische Veranlagung. Vor etwa zwei Jahren wurde sie von Pollini für das Hamburger Theater engagirt; doch wurde der Vertrag rückgängig gemacht und die Sängerin blieb unserer Bühne erhalten. Ein Gastspiel am Berliner Opernhause hatte für sie nicht den gewünschten Erfolg. Gegenwärtig hält sie sich eines Lungenleidens wegen in Mentone auf. Als Fräulein Loisinger vor einigen Jahren in den Verband des hiesigen Hoftheaters trat, wurde sie von Oesterreich her an den jüngst verstorbenen Prinzen Alexander empfohlen; sie wurde von diesem, sowie von seiner Familie vielfach ausgezeichnet. Gerüchte über eine bevorstehende oder gar schon vollzogene Vermählung des Fürsten Alexander von Battenberg circuliren seit mehr als 8 Tagen in hiesiger Stadt und treten in den letzten 48 Stunden immer bestimmter auf. Dessen ungeachtet sind diese Gerüchte mit großer Vorsicht aufzunehmen. Sie werden genährt einerseits dadurch, daß Fürst und Sängerin in diesem Augenblicke von hier abwesend find und beide im Süden weilen; andererseits dadurch, daß für das kürzlich erfolgte Ausscheiden des Fürsten aus der deutschen Armee noch immer keine völlig ausreichende Erklärung gegeben worden ist. Mangels einer solchen ruft man in diesem, wie in so vielen anderen Fällen: Cherchez la femme!(Nach neueren Wiener Meldungen wäre die Vermählung bereits vollzogen.) * Der leitende Minister im Herzogthum Braunschweig, Graf Görtz=Wrisberg ist, wie bereits gemeldet, am 22. Februar gestorben. Graf Hermann von Görtz=Wrisberg wurde am 5. April 1819 zu Hannover geboren, studirte die Rechte und trat schon früh in den braunschweigischen Staatsdienst. Am 28. October 1876 erhielt er als Wirklicher Geheimer Rath seine Berufung in das Staats ministerium und wurde am 5. November 1883 mit dem Charakter Excellenz an Stelle des auf sein Ansuchen in den Ruhestand versetzten W. Schulz zum Staatsminister ernannt. Als am 18. October 1884 Herzog Wilhelm starb, wurde ein Regentschaftsrath eingesetzt, an dessen Spitze der Staatsminister Graf Görtz=Wrisberg als Präsident trat. Als solcher leitete er die Verhandlungen bezüglich der Regierungsfrage, die zur Wahl des Prinzen Albrecht zum Regenten von Braunschweig führte. Auch dankt der Staat dem Grafen Görtz=Wrisberg vorzugsweise die Erbauung mehrerer Bahnen, so der Harzbahn und der sogenannten Landesbahn, um deren Zustandekommen er sich viel bemüht hat. So ist die tiefe Trauer um den altbewährten und verdienten Staatsmann, der einem längeren schweren Leiden erlegen ist, im ganzen Lande wohlberechtigt. Gesterreich=Angarn. * Wien, 23. Febr. Sieben Studenten der Universität Czernowitz wurden relegirt wegen Beschimpfung des Kronprinzen Rudolf nach dem Eintreffen der Todesnachricht. * Wien, 23. Febr. Die„Narodni Listy“ gestehen zu, daß viele Czechen aus Rußland enttäuscht zurückkehren und dasselbe verdammen. Schon die Grenzplackereien seien geeignet, selbst die aufrichtigsten Freunde Rußlands zu erbittern. Frankreich. * Paris, 23. Fehr. In den Kammern verlas heute der neue Cabinetschef Tirard die ministerielle Erklärung. Sie besagt im Wesentlichsten: Dem Rufe des Präsidenten entsprechend, haben wir uns zwar die Schwierigkeiten der gegenwärtigen Stunden nicht verhehlt, aber wir haben uns auch auf die Erwägung gestützt, daß Sie Ihre Beihülfe Männern nicht versagen werden, die von gutem Willen und vom Entschluß beseelt find, ihre Pflichten zu erfüllen, welche die allgemeine Lage erheischt. Während der wenigen Monate, welche die gegenwärtige Legislatur vom gesetzlichen Ablauf ihres Mandats trennen, bleiben noch zwei große Aufgaben zu erfüllen. Das Budget für 1890 ist noch zu votiren, außerdem handelt es sich darum, durch eine großangelegte, duldsame, weise Politik den Erfolg der allgemeigen Ausstellung zu sichern, welche zeigen wird, welche Wunder in Kunst und Industrie die Arbeit aller Völker in dem arbeitsamen und friedlichen Frankreich aufgehäuft hat. Andere wichtige Gesetze, welche seit langer Zeit erwartet wurden, wie die Militärgesetze, befinden sich in Berathung. Wir rechnen darauf, daß Sie diese Gesetze zum guten Ende führen werden; aber wir betrachten es als die Hauptaufgabe der Regierung, unter den gegenwärtigen Verhältnissen für alle Republikaner, für alle der Sache der Ordnung und Freiheit ergebenen Franzosen das Feld zu bereiten, Für Hans war es ein besonderes Herzensbedürfniß, dem älteren Bruder, zu welchem er ein unbegrenztes Vertrauen fühlte, manche ernste Sorge anzuvertrauen, welche in der Zeit der Trennung an ihn herangetreten war. Er hatte wohl oft in dieser Zeit die Feder angesetzt, um Hermann seine Sorgen brieflich mitzutheilen, aber wenn er kaum begonnen, hatte er die angefangenen Sätze durchstrichen und das Papier zerrissen. Er konnte mit der Feder in der Hand die Worte nicht finden, die ihm nie gefehlt hatten, wenn er dem Bruder in das ernste, treue Auge schauen konnte. Das geschriebene Wort erschien ihm so trocken und dürftig, gab so wenig einen Ausdruck seines Gefühls, daß er sich nicht entschließen konnte, es abzusenden; jetzt aber, da er an Hermanns Arm einherwandelte, war der Zwang, der ihn beherrscht hatte, verschwunden, jetzt flossen ihm die Worte zu. Ja, recht eruste Sorgen waren es, die ihren dunkelen Schatten auf das Glück der Liebe warfen, welche das ganze Herz des feurigen jungen Mannes erfüllte. Seit anderthalb Jahren war Hans verlobt. Nicht ohne Widerstreben hatte der stolze Aristokrat Oberst Graf Redigau seine Einwilligung zur Verlobung seiner einzigen Tochter mit dem Baron Haus von Anthold gegeben; der Enkel des Kattonfabrikanten Söchting erschien ihm als kein ebenbürtiger Schwiegersohn; aber er hatte seinen Stolz befiegt, aus Liebe zu seiner Tochter— so hatte er selbst gesagt— die böse Welt wollte dagegen behaupten, weil er gehofft hatte, mit Hülfe des reichen Schwiegersohnes sich seiner drückenden Schuldenlast entledigen zu können. Es lebte damals noch der alte Söchting, der für unermeßlich reich gehalten wurde, und dessen einziger Erbe Hans werden mußte. Es war allgemein bekannt, daß der reiche Fabrikant, der mit seinem Schwiegersohn, dem Baron Robert von Anthold, auf sehr gespanntem Fuße lebte, erklärt hatte, er werde sein ganzes Vermögen nicht seiner Tochter, sondern seinem einzigen Enkel hinterlassen, sein Herr Schwiegersohn solle auch nicht eines Pfennigs Wertd erhalten. Diesem Vorsatz war der wunderliche alte Mann auch wirklich treu geblieben; als er etwa ein halbes Jahr nach der Verlobung seines Enkels starb, hatte er diesen in seinem Testament zum Universalerben eingesetzt, als aber die Erbschaftsmasse regulirt wurde, fand es sich, daß der Reichthum des alten Herrn eitler Schein gewesen war. Die Fabrik hatte schon seit vielen Jahren nicht mehr mit Verdienst, sondern mit Verlust gearbeitet und den größten Theil des ursprünglich recht bedeutenden Vermögens aufgezehrt, das Geschäft mußte liquidirt, die Fabrik verkauft werden, von dem geträumten Reichthum blieb endlich nur noch ein Kapital von fünfzigtausend Thalern übrig, und auch dieses erhielt Haus nicht ausgezahlt, er durfte über dasselbe nicht verfügen, so lange sein Vater lebte, nur die Zinsen erhielt er nach dem Testament des Großvaters. in einer energischen entscheidenden Action, welche darauf abzielt, die Herrschaft des Friedens, der Gerechtigkeit und des Fortschritts zu vertheidigen und zu befestigen, welche unser Land bei der Begründung der Republik herstellen wollte. Im treuen Geiste freier Institutionen werden alle unsere Anstrengungen dahin gerichtet sein, daß Frankreich in vollem Besitze seiner selbst inmitten eines Zeitpunktes der Beruhigung und Eintracht sich auf sich selbst besinne. Zu diesem nothwendigen Friedenswerke fordern wir Sie in dem höheren Interesse des Vaterlandes auf. Sie können um so mehr auf uns rechnen, als wir entschlossen sind, unsere Pflicht zu erfüllen, um so mehr, als wir strenge Richter der Fehler und Schwächen sein werden. Was unsere Wachsamkeit betrifft, so halten wir es für unsere gebieterische Pflicht, entschlossen alle Maßregeln zu ergreifen, welche die Aufrechterhaltung der gesetzmäßigen Ordnung und die Achtung vor der Republik sichern, indem wir aufrührerische Unternehmungen vereiteln und im Nothfalle unterdrücken. Im Senat verlas der Justizminister Thévenet die Erklärung. Dieselbe wurde beifällig aufgenommen, namentlich der gegen den Boulangismus gerichtete Schlußsatz. Den Eindruck des Neuen und Starken macht das soeben gebildete Cabinet auf Niemanden, nicht einmal auf die nächsten Angehörigen der an's Ruder Gelangten oder Zurückgekehrten. Neu als Mitglieder eines Cabinets sind nur die Abgg. Thévenet und Yves Guyot, der Erstere ein„Wilder“ in dem Sinne, daß er keiner Gruppe angehört, aber nach seinen Ueberzeugungen ein fortschrittlicher Opportunist; übrigens ist er seit einigen Monaten politischer Director des„Siéele". Letzterer ist ein Radicaler, ehemals eine Stütze der „Lamerne", deren gelegentlicher Mitarbeiter er übrigens noch ist, Verfasser der viel erwähnten Briefe eines„alten Subalternbeamten“ über die Polizeipräfectur. Er und der Conseilspräsident selbst sind die einzigen Radicalen des Cabinets, während die übrigen Minister sämmtlich der opportunistischen Richtung oder, wie der Marineminister Jaurés, dem linken Centrum angehören. Die Radicalen spotten denn auch, man hätte ihre Parteigenossen nur als„Garnitur“ genommen und werde sich im Rathe der Regierung wenig genug um ihre Ansichten kümmern. Italien. * Noch vor den jüngsten Arbeiterunruhen in Rom schilderte der liberale„Messagere" am 4 Februar das dort unter der Arbeiterwelt herrschende Elend folgendermaßen:„Das Elend in Rom ist wahrhaft schreiend. Wenn man die Arbeiterviertel durchwandert, sieht man nichts als Männer in der Blüthe der Jahre zu nichtgewollter Muße genöthigt, welche den Tag zubringen mit den Hän den in der Tasche und der Pfeife im Munde, um durch den Rauch das Knurren ihres Magens zu ersticken. Nicht um Hunderte von Arbeitern handelt es sich, sondern um Tausende und Abertausende, von denen die Mehrzahl Familienväter sind. Männer, Frauen und Kinder haben dort vollständig die Stunde des Mittagsmahls vergessen; sie essen, wann sie können, und wenn sie nichts haben, müssen sie sich nüchtern zu Bette legen. In der ersten Zeit der Krisis hatten sie ihre gewohnte Portion Wein und Fleisch eingestellt, dann mußte auch die Suppe aufgehoben werden, jetzt sind sie günstigstenfalls auf Brod angewiesen. Die kleine Anzahl Arbeiter, welche noch Beschäftigung haben, wird von ihren Genossen, welche sie nicht haben, bestürmt, ihnen wenigstens einige Centesimi für Brod zu schenken. Die Geschäftsleute, welche früher creditirten, können es nicht mehr; sie nehmen den Tag über kaum so viel ein, um die täglichen Ausgaben zu decken. Kurz, es ist wahrhaft trostlos! Die Armee der Hungernden wächst von Tag zu Tag, und die kühnsten revolutionären Theorien, welche die Arbeiter früher mit Achselzucken betrachteten, werden jetzt zur praktischen Ausübung erwogen.“ Belgien. * Brüssel, 23. Febr. Lieutenant Baert, der Sekretär Tippo Tip's, welcher soeben nach einjährigem Aufenthalte an den Stanleyfällen vom Congo hier eintraf, äußerte in einer Unterredung verschiedene Ansichten und Hypothesen über die StanleyExpedition. Baert schreibt Stanley weitaussehende Pläne zu, wie die Eroberung Khartums, vielleicht in Verbindung mit Emin, so daß er weder über Congo noch über Saufibar zurückkehren würde. Baert's Ansicht ist jedoch völlig vereinzelt. Als er die Stanleyfälle verließ, war dort ein neues Paket Briefe von Stanley eingetroffen, die dieser im Augenblick, als er von Banalya(Urenia) aufbrach, angeblich um von Neuem Emin aufzusuchen, geschrieben habe. Dieselben sind nach England bestimmt und sollen im März in Europa eintreffen. Ihr Inhalt ist nicht bekannt. Baert vermuthet, der Aruwimistrom sei ein Ausfluß des Albert=Nyanzasees. Ueber Tippo Tip's Charakter und Treue spricht er sich sehr günstig aus. Tippo habe deshalb dem Wunsche Stanley's, ihn auf seiner zweiten Reise von Urenia aus zu begleiten, nicht entsprochen, weil die Lage an den Stanleyfällen seine, Tippo's, Anwesenheit daselbst erheischte. Dafür sandte er ihm einen Verwandten, Selim ben Mohamed, einen Sanfibarer Kaufmann, mit einer Karawane und einigen hundert Mann Verstärkungen. Auf Tippo's Veranlassung wurde Sanga, der Araber=Chef, welcher den Major Barttelot getödtet hat, erschossen. Es war das die erstmalige Anwendung der Todesstrafe bei der Tödtung eines Weißen. Großbritannien. * London, 23. Febr. Die Sachverständigen=Commission hat dem Parlamente den Bericht über die vorjährigen Flottenübungen auszugsweise vorgelegt. Derselbe umfaßt nur 60 Seiten und betitelt sich„Auszüge aus dem Bericht der Commission über die Flottenübungen des Jahres 1888 nebst einer Schilderung der Operationen und der bei Führung derselben festgesetzten Regeln.“ Die Admiralität hielt es nicht für klug, den ganzen Bericht zu veröffentlichen, da derselbe durch seinen offenen scharfen Tadel der Zustände in der Marine zu viel Staub aufgewirbelt hätte. Beachtenswerth ist, daß die Commission keinen Tadel auszusprechen fand, daß das Blockadegeschwader seiner Aufgabe nicht gerecht wurde, weil demselben nach der Ansicht der Sachverständigen bei Weitem nicht genügend Schiffe zur Verfügung standen. Was den übrigen Inhalt des Gutachtens betrifft, so weit er vorliegt, erklären die drei Admirale der Commission, daß„England jeden Grund habe, so weit das Personal der Marine in Betracht käme, auf seine Marine stolz zu sein. Die Uebungen hätten ergeben, daß Kenntnisse, Geschicklichkeit und Pflichttreue in der Marine in demselben Grade zu finden seien, wie nur je, und daß das Land sich auf die Offieiere und Mannschaften seiner Flotte verlassen könne in der Stunde der Gefahr.“ Die Commission ist der Anficht, daß„keine Zeit verloren werden sollte, um die englische Marine so zu verstärken, daß sie den Flotten zweier beliebiger verbündeter Mächte überlegen sei.“„Sobald England die Beherrschung der See einmal verloren hat, braucht ein Feind keinen einzigen Mann zu landen, um England zu schimpflicher Capitulation zu bringen.“ Die Commission spricht sich daher besonders zu Gunsten des Baues einer stattlichen Anzahl neuer Panzerschiffe aus und empfiehlt viele von den jetzt existirenden, deren Mängel sich bei den Uebungen nur zu klar herausstellten, einem gründlichen Umbau zu unterziehen. Unter den letzteren werden die Schiffe:„Achilles",„Warrior“,„Hector",„Superb“,„Defence“, „Valiant" und„Minotaur“ namhaft gemacht. Dieser Tage brannte das auf der Clyde im Gareloch stationirte englische Schulschiff„Cumberland“ völlig nieder. Das Feuer brach am Abend zu später Stunde aus und brannte bis zum nächsten Morgen. Es wurden sofort Anstrengungen gemacht, das Feuer zu bewältigen, doch fanden die Flammen zu reichliche Nahrung an den trockenen Hölzern des alten Schiffes. Außerdem fachte eine starke Brise das Feuer an, bis es einen solchen Umfang erreichte, daß man die Löschversuche aufgeben mußte. Sofort nach Ausbruch des Feuers wurde die Lärmglocke geläutet, und die 400 Jungen, welche sich an Bord befanden, eilten aus ihren Kojen auf's Deck, wo große Verwirrung und Aufregung entstand. Der Kaltblütigkeit der zwölf Officiere gelang es aber bald, die Ruhe wiederherzustellen. Nach und nach wurden sämmtliche Zöglinge in die Boote gebracht, und auch die Schwierigkeiten, mit den Fahrzeugen vom brennenden Schiffe freizukommen, wurden glücklich überwunden, obschon die meisten Jungen unbekleidet waren. Einige ältere Zöglinge erlitten Brand wunden bei dem Versuche, die Flammen zu löschen. Einer der Officiere wurde nur mit Mühe, nachdem man die Kajütsthür eingeschlagen hatte, gerettet. Auch der Schiffskoch entrann mit knapper Noth dem Untergange. Auf Händen und Knieen maßte er durch eine dichte Rauchwolke von seiner Koje nach der Schiffswand kriechen, nachdem man vergeblich versucht hatte, ihn durch eine Pforte zu retten. Gegen 3 Uhr Morgens brachen die Flammen durch die Decks. Das brennende Schiff strömte eine solche Hitze aus, daß es unmöglich war, sich demselben zu nähern. Bevor der Tag graute, war die„Cumberland" bis zum Wasserspiegel heruntergebrannt und alles Eigenthum an Bord zerstört. Man glaubt, daß das Schiff von vier Jungen im Alter von 14 und 15 Jahren in Brand gesteckt worden. Das verunglückte Schiff hat eine nicht uninteressante Geschichte. Es war eine hölzerne Dreidecksfregatte und führte ursprünglich 74 Kanonen. Das Schiff betheiligte sich an Rodney's Sieg bei Cap St. Vincent im Jahre 1780. Vor etwa 20 Jahren wurde die Fregatte aus der Liste der englischen Kriegsschiffe gestrichen und von der Admiralität an die„Clyde Training Ship Association“ abgetreten. Rußzland * St. Petersburg, 24. Febr. Der„Regierungsbote“ hebt hervor, der Conflict zwischen dem sich„Ataman“ der freien Kosacken nennenden Aschinoff und den französischen Behörden sei durch willkürliche Handlungen Aschinoff's verursacht worden. Die russische Regierung habe der Expedition Aschinoff's vollkommen fern gestanden und als Aschinoff es wagte, dem französischen Consul in Port Said zu versichern, daß sein Vorgehen von der russischen Regierung gebilligt werde, habe letztere ihren diplomatischen Vertreter in Kairo, Cojander beauftragt, dem dortigen französischen diploma tischen Agenten mitzutheilen, daß die in dieser Beziehung von Aschi noff abgegebenen Versicherungen lügnerische seien. Am 24. Januar habe der russische Geschäftsträger in Paris nach der Mittheilung der französischen Regierung telegraphirt, daß nach der Landung Aschinoff's in der Tadjura=Bucht die dortigen französischen Localbehörden Aschi noff aufforderten, die überflüssigen Waffen abzuliefern. Aschinoff habe sich geweigert und sei nach Sagallo gegangen; dort habe er die russische Handelsflagge aufgepflanzt und erklärt, daß er das Gebiet auf Grund einer Uebereinkunft mit dem Häuptling der Trikus in Besitz genommen habe. Indessen habe sich Aschinoff fortdauernd geweigert, den Forderungen der französischen Behörden nachzukommen, welche sich darauf nach Petersburg mit der Bitte gewandt hätten, eine Pression auf Aschinoff auszuüben, und zugleich erklärten, wenn er(Aschinoff) die überflüssigen Waffen übergeben und die souveränen Rechte Frankreichs anerkennen würde, könne er in Sagallo verblei ben. Die Regierung habe sich damit einverstanden erklärt, allein im Hinblick auf die Entfernung und die neuerlichen Zwischenfälle seien die französischen Behörden gezwungen gewesen, einzuschreiten. Fünf Russen seien getödtet und ebensoviel verwundet worden. Die französische Botschaft habe erklärt, Frankreich widersetzte sich einer Niederlassung der Russen auf französischem Gebiete nicht, wenn solche in gesetzmäßiger Weise vor sich ginge und sei bereit, den Transport der Genossen Aschinoff's nach Suez zu erleichtern. Zu diesem Zwecke sei ein russischer Marine=Officier nach Suez gegangen, um den weiteren Transport nach Odessa ins Werk zu setzen. Der Artikel schließt, die Verantwortlichkeit des Zusammenstoßes falle ganz und gar auf Aschinoff; der Zwischenfall in Sagallo werde keinen Einfluß auf die Beziehungen zwischen Rußland und Frankreich haben. Amerikn. * Aus der Vereinigte Staaten=Marine. Das französische „Journal de la Marine“ reproducirt einen Artikel der„New=YorkTribune“, in welchem einer der alten Mitstreiter des Kampfes zwischen den Panzerthurmschiffen„Merimac“ und„Monitor“ erklärt, daß er nach einer genauen Inspection des neuen DynamitKanonenbootes„Vesuvius“ vollkommen bestürzt über den geringen Gefechtswerth dieses so hoch gepriesenen Fahrzeuges gewesen sei. Es ist von deutscher Seite bereits gegenüber den ersten Meldungen über dies so viel besprochene neue Mittel der Seekriegführung darauf hingewiesen worden, daß, um sich dies gefährliche Fahrzeug vom Leibe zu halten, seine Gegner die weit größere Präcision und Tragweite ihrer Artillerie ausnutzen und den Kampf auf Entfernungen führen müßten, auf welchen die pnieumatischen Rohre des„Vesuvius" ihre großen Dynamit=Geschosse nicht mehr, oder mit nicht mehr hin reichender Präcision schleudern könnten, bis jetzt also auf Entfernun gen von über 2000 Meter. Wird in solchem Falle eines der viele Meter langen, an Bord mitgeführten Geschosse auch nur von einem Sprengstück getroffen, so muß die Folge für das Schiff durch die entsetzliche Explosion eine Katastrophe herbeiführen. Die Wahrscheinlichkeit aber, daß in einem Kampfe gegen feindliche Schiffsartillerie der„Vesuvlus" jämmerlich zusammengeschmettert werden wird, gewinnt bedeutend durch die oben erwähnten Mittheilungen. Das lebende Werk des Schiffes soll keinen wirksamen Seitenschutz, kein Panzerdeck haben. Maschinen und Kessel liegen zum Theil über der Wasserlinie, und letztere sind nur durch Kohlenbunker einigermaßen gedeckt, durch welche übrigens Vollgeschosse glatt hindurch schlagen würden. So würde der„Vesuvlus" nur dann einige Wahrscheinlichkeit haben, eines seiner Geschosse bei einem Angriffe anzubringen, wenn es ihm gelänge, den Gegner vollkommen zu überraschen. Der amerikanische Kritiker äußert schließlich seine Verwunderung darüber, daß man nicht irgend ein schon vorhandenes Schiff gekauft und hergerichtet habe, anstatt einen so wenig entsprechenden Neubau mit großen Kosten zu unternehmen. * Eine Meldung des„New=York Herald“ aus San Francisco erklärt, daß der durch seinen völkerrechtswidrigen Ueberfall der deutschen Truppen auf Samoa bekannt gewordene Klein kein Deutscher ist. Er wurde in England geboren; sein Vater ist Däne, seine Mutter Engländerin. Er kam als Kind nach Amerika und erhielt eine amerikanische Erziehung. Landtag. Abgeordnetenhaus. *° Berlin, 23. Febr. In der heutigen Sitzung gelangte der Etat der Bauverwaltung zur Berathung. Es knüpfte sich wie gewöhnlich gleich an den ersten Titel der laufenden Ausgaben(Ministergehalt) eine allgemeine Debatte. Bei derselben handelte es sich zunächst hauptsächlich um die Weiterführung des Dort mund=Ems=Kanals bis an den Rhein und sodann um die Mosel=Kanalisirung. Im Hause maren die Ansichten über die Nothwendigkeit letzteren Kanals getheilt. Der Minister für die öffentlichen Arbeiten betonte, daß die Generalarbeiten für den Dortmund=Ems=Kanal dem Abschluß nahe seien und mit der Ausführung der Arbeiten alsbald begonnen werden solle. Abg. Dr. v. Achenbach(freicons.) wies darauf hin, daß es nicht billig sei, wenn hier immer die rheivisch=westfälische Industrie allein mit ihren Forderungen auftrete, daß auch andere Provinzen Berücksichtigung verdienten. Im Uebrigen knüpfte sich an das Ordinarium dieses Etats keine erhebliche Debatte. Alle Positionen wurden unverkürzt bewilligt und dann von dem Extcaordinarium dieses Etats aus dem ersten Nr. 56 Seite 223 Abschnitt desselben, welcher die Regulirung der Wasserstraßen und die Förderung der Binnenschifffahrt betrifft, noch die ersten fünf Titel erledigt. Es wurden dabei namentlich die Fulda=Kanalisirung und die Rheinregulirung von Bingen dis Cobleaz berührt. Vom Rhein und aus Westfalen. * Königswinter, 22. Febr. Heute Nachmittag wurde unterhalb Königswinter eine weibliche Leiche gelandet; man brachte sie in's hiesige Leichenhaus. * Mülheim a. Rh., 23. Fehr. Gestern Nachmittag kurz nach zwei Uhr kam ein mit Holzborden schwer beladenes Segelschiff zu Thal gefahren und wollte die hiesige Schiffbrücke passiren, zu welchem Zwecke zwei Joche der letzteren ausgefahren waren; unter halb der Brücke lag ein Schleppdampfer mit Anhang und wartete auf Durchfahrt. Als der Segler sich der Brückenöffnung bis auf eine kurze Entfernung genähert hatte, wurde er plötzlich von einem gewaltigen Windstoß, verbunden mit Schneegestöber, gepackt und mit solcher Wucht nach der Mülheimer Seite zugetrieben, daß er gegen das Endjoch der Brücke stieß, dieses, das nicht schnell genug mehr ausgefahren werden konnte, losriß und nicht unbeträchtlich beschädigte. Auch an den beiden ausgefahrenen Jochen lösten sich die Ketten und alle drei trieben abwärts, eines bis in die Nähe von Stammheim, wurden jedoch gleich wieder von einem Dampfer der Mülheimer Gesellschaft zurückgebracht. Wegen des hohen Wasserstandes ist das Aufsuchen der Ankerketten mit erheblichen Schwierigkeiten verknüpft und sehr zeitraubend.(Rh..) * Aus Biebrich, 22. Febr., meldet man der„Frankf. Ztg.": Der Besitzer der Kunstwollfabrik Herr Friedrich Gademann ist flüchtig gegangen und wird wegen betrügerischen Bankerotts und wegen Vergehen gegen den§ 171 des Str.=.=B. steckbrieflich verfolgt. Der in weitesten Kreisen als Lebemann bekannte Herr meldete schon vor fast einem Jahre seinen Concurs an, doch soll die Firma schon seit Jahren mit Unterbilanz gearbeitet haben. Das nicht unbedeutende Besitzthum des Herrn Gademann ist mit drei Hypotheken von etwa 125,000 M. belastet und werden bei der demnächst stattfindenden Versteigerung wohl diese Hypothekargläubiger gedeckt werden, während viele andere Gläubiger, darunter eine Anzahl kleiner Geschäftsleute, das Nachsehen haben werden. Gademann soll nach Rußland entflohen sein. * Frankfurt a.., 23. Febr. In Folge ergangenen Aufrufs fand im Rittersaal des Deutschherrenhauses eine große Versammlung von Katholiken behufs Gründung eines Antisklaverei=Zweigvereins für Frankfurt Statt. Am Schlusse der Versammlung traten 400 Anwesende dem Vereine bei. Vermischtes. ** Komische Clubs in England. England ist das Land der Clubs. Viele derselben sind nicht durch den Hang zur Geselligkeit entstanden, sondern weil ihre Gründer, von einer verrückten Marotte besessen, Genossen um sich zu versammeln wünschten, deren Verrücktheit mit der ihrigen im Einklange stand. Dies ist übrigens sehr leicht, denn Gleich und Gleich gesellt sich gern. Der erste komische Club war„The Cat and Fiddle Club"(Der Katzen= und Fiedel=Clud). Die demselben Angehörenden trafen sich einmal wöchentlich in dem Lokale eines Conditors und erfreuten sich an dem Genusse von Hammelfleischpasteten. Einen anderen Imbiß durften sie sich während der Clubstunden nicht gestatten. Im Jahre 1735 trat der„Beefsteak Club“ ins Leben. In diesem gab es weiter nichts zu essen als Beefsteaks. Die Getränke waren Portwein oder Punsch. Die Mitglieder trugen einen blauen Rock mit einem rothen Kragen, an welchem die Buchstaben B. S. eingestickt waren. Um den Hals trugen sie ein grünes seidenes Band, an welchem ein silberner Bratrost befestigt war. Der „Ugly Club“ oder Club der Häßlichen wurde von einem erschreckend häßlichen Geistlichen instituirt, damit sich die von der Natur gleich ihm mit Bezug auf Schönheit unbegünstigten Menschenkinder irgendwo treffen könnten, um sich im eigenen Kreise zu erheitern. Sie trafen sich in einer Taverne nahe Covent Garden, und wie ein Besucher erzählte, machten sie dem Namen des Clubs volle Ehre. Eine solche grausenhaft entsetzlich häßliche Gesellschaft war niemals vorher zusammengebracht worden. Die Karrikaturisten der damaligen Zeit suchten Einladungen zu den Sitzungen dieses Clubs zu erhalten, um sich Material für ihren Bleistift dort zu suchen. Dieser Club nahm leider bald ein böses Ende. Es wurde vorgeschlagen, daß der Häßlichste Präsident des Clubs werden solle. Die Mitglieder geriethen in Streit, da sich Keiner als Häßlichster bekennen wollte; es entstand eine großartige Hauerei und die Mitglieder saben sich niemals wieder. Der Club der Nasenlosen(„No Nose Club“) war auch so ein eigenthümliches Gewächs. Ein Engländer sad einmal einen nasenlosen Landsmann; da siel es ihm ein, es wäre doch schön, wenn die Nasenlosen einen Platz hätten, wo sie ungenirt zusammenkommen könnten. Den Mann sofort einladend, sandte er Emissäre aus, alle Nasenlosen zu suchen und ihm vorzuführen. Viele kamen; er ließ sie einzeln den Eid der nasenlosen Brüderschaft leisten und lud sie zu einem Banket ein, welches in einer Taverne nahe dem Covent Garden Market stattfinden sollte. Unter den komischen Clubs der Neuzeit ist vor Allem der aus Studenten bestehende „Monkey Club“, welcher in einem Lokale am Strand zweimal des Monats zusammenkommt, zu erwähnen. Der Monkey= oder Affen=Club ist literarischen Zwecken geweiht. Die Mitglieder tragen sämmtlich den Namen eines üffen. Der Gorilla bleibt aber stets Präsident, denn neben ihm befindet sich keine Ordnungsglocke, sondern ein dicker Knüppel, mit welchem er auf die Tafel schlägt, im Falle die Herren Affen zu viel Lärm machen und sich, was auch vorkommt, mal selber einen Affen kaufen. Um auf einen höheren Zweig des Affen=Clubthums zu kommen, müssen die Mitglieder eine literarische Arbeit einreichen. Nur wenn selbe gediegen ist, erfüllt sich ihr Wunsch, sonst bleiben sie elende Paviane. Der„Dreizehn=Club“ gründete sich seiner Zeit, um den Aberglauben in England und Amerika auszurotten. Die englische Brauche ging leider ein. Der Mutterelub in New=York zählt aber bereits 1300 Mitglieder. Die Mitglieder speisen zu 13 an kleinen Tafeln. Einer wirft stets das Salz um. Die Salzfässer bestehen aus kleinen silbernen Schädeln, während die Menus wie ein Sarg gezeichnet sind. Die Mitglieder lassen sich in jedem Hotel Zimmer Nr. 13 geben. * Ein Apparat zum Hinauswerfen. Der durch seine Originalität in der Stadt Oldenburg und weit über dieselbe hinaus bekannte Wirth Anton Meyn hat sich ein in seiner Art eigenthümliches Instrument zum Hinauswersen der ihm unbequemen Gäste angeschafft. Dasselbe ist eine reichlich einen Meter lange Zange, ähnlich einer Kneifzange. Ein lästiger Gast wird mit diesem Apparate etwas unsanft um den Oberkörper gefaßt, und ehe er sich's versieht, ist er an der Luft. Der Wirth soll diesen künstlichen Hausknecht sehr geschickt zu handhaben wissen. Aus Berlin, 22. Febr., schreibt man der„Frankf. Ztg.": Heute Vormittag gegen 8½ Uhr fand in der Königlichen chirurgischen Klinik, Ziegelstraße Nr. 5/9, auf bisher noch unaufgeklärte Weise, eine Explosion, wahrscheinlich durch Leuchtgas verursacht, Statt. Dabei sind leider zwei Personen erheblich verletzt worden. Der Anstaltsarzt Dr. med. Nasse nämlich erlitt schwere Verletzungen am Kopf und im Gesicht, während der in der Klinik beschäftigte Heizer Decker mit weniger schweren Kopfverletzungen davonkam. Schluß einer amerikanischen Theaterkritik über die„Cameliendame“:„Im letzten Akte stirbt Marquerite Gautier an der Schwindsucht. Das ist bedauerlich, aber es wäre ihr nicht passirt, wenn sie rechtzeitig den Syrop Thompson getrunken hätte, à 1 Dollar die Flasche.“ * Eugen Richter. „Das ist ein Mann! Er beugte nie Vor einem Mächtigen das Knie.“ Könnt' er nur aus dem eignen Felle, Bor diesem kniet' er auf der Stelle.(Filf. Journ.) Vom linken Niederrhein, 20. Febr., schreibt man der„Crefelder Zeitung": Sämmtliche Gemeinden, deren Jagden jetzt neu verpachtet wurden, haben gute, zum Theil glänzende Resultate erzielt. So wurden die Jagden der Gemeinden Stenden und Straelen zu 3170 und 7940 Mark verpachtet, die bisher 1150 und 3850 Mark ausbrachten. Hinsbeck erhielt diesmal für 3 Parzellen so viel Pachtgeld wie früher für 4. Die Gemeinden Wallach, Borth und Ossenberg(Kreis Mörs) erzielten 1655, 885 und 330 Mark, während sie vordem 400, 410 und 200 Mark eehielten. Süchteln erhält 3880, früher 2397 Mark. Pesch(Kreis Gladbach) 825, früher 400 Mark. Die Jagden haben sich in dem Maße nicht etwa verbessert, der Wildstand ist eher geringer geworden. Der Jagdliebhaber sind jetzt mehr gegen früher. So hat die Concurrenz die Jagdpreise zur Freude der Grundbesitzer verdoppelt und verdreifacht. Bonner Zeitung vom 25. Februar 1889. Reueste Nachrichten. * Wien, 24. Febr. Die Carl Ludwigsbahn, die galizischen Staatsbahnen melden große Verkehrsstörungen, ebenso die russischen Bahnen. Die Kolomecker Lokalbahn stellte den Verkehr gänzlich ein. In Folge von Weststürmen auf dem östlichen Mittelmeere und dem Adriatischen Meere wurden Segelfahrzeuge und zwei österreichische Kriegsschiffe, die Fregatte„Laudon“ und ein Kanonenboot stark beschädigt. * St. Petersburg, 25. Febr.(Telegramm.) Der bulgarische Oberverschwörer Zankoff, welcher bekanntlich vor Kurzem in Audienz beim Czaren gewesen, ist nach Wien abgereist und wird von dort aus nach Konstantinopel gehen. * Bukarest, 25. Fedr.(Telegramm.) Hier steht eine Ministerkrisis bevor, die Russenpartei macht große Anstrengungen an's Ruder zu kommen. Die hiefige bulgarische Verbannten=Colonie ist neuerdings sehr thätig und drängt zum Losschlagen. * Belgrad, 25. Fehr.(Telegramm.) In der Festungsstadt Nisch sind aus dem Zeughaus zahlreiche Waffen entwendet worden. Man glaubt höheren Ortes, daß der Diebstahl von politischen Banden ausgeführt worden sei. Die Regierung hat eine strenge Untersuchung eingeleitet. Lokal= Nachrichten. ** Bonn, 25. Febr. In der am 24. d. M. abgehaltenen geselligen Versammlung der hiesigen Altkatboliken entwarf der Vorsitzende, Herr Geh. Rath Professor Dr. v. Schulte ein warm empfundenes Charakterbild des verstorbenen Herrn Generalvicars Professor Dr. Knoodt, welches tiefen Eindruck auf die Versammelten machte. Er schilderte den Verstorbenen als akademischen Lehrer und Staatsbeamten, als Mann der Wissenschaft, als Priester, als Mensch und rühmte an ihm außer treuester Pflichterfüllung in allen amtlichen Stellungen seine Ueberzeugungs= und Glaubenstreue als Christ, seinen unermüdlichen Wohlthätigkeitssinn, seinen kindlich heiteren und harmlosen Charakter ohne Hehl und Falsch.(Die Synodal=Repräsentanz hat eine Lebensskizze über den Verstorbenen herausgegeben, die zum Preise von 25 Pfennig in der dischöflichen Kanzlei auf der Coblenzerstraße zu beziehen ist. Eive ausführliche Biographie desselben beabsichtigt Dr. Melzer zu schreiben). Am Schlusse des Vortrages erhoben sich die Anwesenden von den Sitzen, um das Andenken des Dahingeschiedenen zu ehren. Hierauf gab der Herr Vorsitzende einen kurzen Ueberblick über den Stand der hiesigen altkatholischen Gemeinde im abgelaufenen Jahre. Das Resultat ist sehr zufriedenstellend. Die durch Tod und Wegziehen von Mitgliedern entstandenen Lücken wurden mehr als ausgefüllt. In dem jetzigen Winter wurde in der Kirche die Heizung eingeführt, und demnächst soll auch das grelle Licht zweier Fenster beseitigt werden. Das Vermögen der Gemeinde hat zugegommen durch ein Legat des Herrn Prof. Dr. Knoodt in der Höbe von 10,000 M. und eine ansehnliche Gabe, welche der Herr Bischof Dr. Reinkens aus einem andern Vermächtniß anwies. Die Versammlung wurde geschlossen, nachdem der Herr Vorsitzende noch für den zahlreichen Besuch der geselligen Zusammenkünfte seitens der Mitglieder gedankt und für den nächsten Winter dreiwöchentliche Vereinigungen in Aussicht gestellt hatte. * Vonn, 25. Febr.(Assisen.) Die heutige Schwurgerichtsverhandlung hat eine Anklage wegen Körperverletzung mit tödtlichem Ausgange zum Gegenstandel, Angeklagt wegen dieses Verbrechens ist der Ackergebülfe Andreas Becker aus Boxhohn bei Altenrath. Derselbe hatte im vorigen Jahre zur Feier seines Namenstages verschiedene junge Leute eingeladen und zum Schluß ein Tänzchen arrangirt. Während dieses wurde er von Eifersucht gegen einen seiner Gäste erfaßt. Er eilte demselben auf dem Heimwege mit einem Zaunpfahl nach und schlug ihn auf den Kopf, so daß der Mißhandelte sofort zusammenbrach. Einige Zeit nachher starb der Ueberfallene. Becker hatte die That in der Voruntersuchung geleugnet, mußte sie aber im Hinblick der gravirenden Zeugenaussagen eingesteben. Heute will er in total betrunkenem Zustande gewesen sein, was aber nicht mit den Aussagen der Zeugen übereinstimmt. Die Geschworenen erklärten den Angeklagten unter Annahme mildernder Umstände für schuldig und der Gerichtshof verurtheilte denselben zu einer Gefängnißstrafe von 3 Jahren. Meteorologische Beobachtungen auf der Sternwarte zu Vonn. Febr. 23. Maximum der Tagestemperatur—°.0 C. Febr. 24. Minimum der Tagestemperatur—°.5 1 Uhr Nachm. Barometer auf“, reducirt 755 2 Millimeter. Temperatur—°.1 C. Höhe des in 24 Stunden gefallenen Niederschlages.4 Millimeter. Febr. 24. Maximum der Tagestemperatur—°.5 C. Febr. 25. Minimum der Tagestemveratur—°.9 C. 1 Uhr Nachm. Barometer auf“, reducirt 753.5 Millimeter. Temperatur—°.5 C. Höhe des in 24 Stunden gefallenen Niederschlages.0 Millimeter. Bekanntmachung. Die Könizliche Ersatz=Commission des Kreises Vonn=Land wird sich in diesem Jahre in den Tazen com 11. bis einschließlich 19. März im Saale der Eintracht, Sondkaule Nr. 15 hierselbst, versammeln, um die Musterung der Militärpflichtigen vorzunehmen. Es müssen erscheinen: am Montag den 11. März, Morgens um 7½ Uhr, alle Militärpflichtigen der Bürgermeisterei Herfel; um 9½ Uyr die Militärpflichtigen der Bürgermeisterei Vilich, die im Jahre 1868 geboren sind; am Dinotag den 12. März, Morgene um 7½ Uhr, alle Militärpflichtigen der Bürgermeisterei Vilich, die in den Jahren 1867 und 1369 geboren sind; am Mittwoch den 13. März, Morgens um 7½ Uhr, alle Militärpflichtigen der Bürgermeisterei Oedekoven; um 9½ Uhr alle Militärpflichtigen der Bürgermeisterei Waldorf, die in den Jahren 1867 und 1363 geboren sind; am Donnerstag den 14. März, Morgens um 7½ Uhr, alle Militärpflichtigen der Bürgermeisterei Poppelsdorf, die im Jahre 1367 geboren sind und deren Namen mit den Buchstaben—I. anfangen, ferner die im Jahre 1366 und 1363 Geborenen; um 10 Uhr die Militärpflichtigen der Bürgermeisterei Waldorf, die im Jahre 1369 geboren sind; am Freitag den 15. März, Morgens um 7½ Uhr, alle Militärpflichtigen der Bürgermeisterei Poppelodorf, die im Jahre 1367 geboren sind und deren Namen mit den Buchstaben A1—2 anfangen, sowie die im Jahre 1869 Geborenen; am Samstag den 16. März, Morgens um 7½ Uhr, alle Militärpflichtigen der Bürgermeisterei Villip; um 9 Uhr Morgens alle Militärpflichtigen der Bürgermeisterei Sechtem; am Montag den 13. März, Morgens um 7½ Uhr, alle Militärpflichtigen der Bürgermeisterei Godesberg. Auf Grund des§ 62 der Wehrordnung vom 22. November 1888 werden alle Militärpflichtigen, welche noch keine endaltitige Entscheidung durch die Ersitzbehörden erhalten haben oder von der Gestellung zur Musterung nicht ausdrücklich entbunden sind, hiermit aufgefordert, an den vorgenannten Tagen sich pünktlich zu gestellen. Die Loosung findet am Dinstag den 19. März, Vormittags um 9 Uhr, Statt, und bleibt es den Militärpflichtigen des Geburtsjahres 1869 überlassen, bei derselben persönlich zu erscheinen. Die Militärpflichtigen, sowie Personen, welche die Zurückstellung der Ersteren oder andere Begünstigungen rücksichtlich deren Militärverhältnisse beantragen wollen, sind verpflichtet, die zur Begründung derartiger Begünstigungen bestehenden Verhältnisse vor oder spätestens in dem Musterungstermine selbst zur Sprache zu bringen. Es werden hierbei diejenigen Eltern, welche glauben, mehrere Söhne nicht gleichzeitig entbehren zu können, auf die ihnen zustehende Befugniß zur Reclamirung des noch nicht eingestellten Sohnes mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, wie aus dem Grunde, daß der dienende Sohn nach zweijähriger Dienstzeit beurlaubt werden könne, die Reelamirung des noch nicht eingestellten Sohnes niemals unterlassen werden darf. Die Militärpflichtigen, welche im Termin nicht pünktlich erscheinen, werden nach§ 26,7 der Wehrordning, sofern sie nicht dadurch eine härtere Strafe verwirkt haben, mit Geldstrafe bis zu dreißig Mark oder Haft bis zu drei Tagen bestraft. Auch können ihnen die Vortheile der Loosung(566) entzogen werden. Ist die Versäumniß in böswilliger Weise oder wiederholt erfolgt, so können sie als unsichere Heerespflichtige behandelt und sofort zur Einstellung gebracht werden. Bonn, den 21. Februar 1889. Der Civil=Vorsitzende der Ersatz=Commission des Aushebungs. Bezirkes Bonn=Land, Königlicher Landrath(gez.) Dr. von Gandt. Bekanntmachung. Der alljährlich stattfindende Termin zur Klassifikation der Reservisten, See= und Landwehrmänner, Ersatz=Reservisten und der ausgebildeten Landsturmpflichtigen zweiten Aufgebots in Bezug auf die Abkömmlichkeit im Falle einer Mobilmachung der Armee ist auf Dinstag den 19. März d. J. bestimmt worden und wird derselbe Vormittags 3 Uhr im Ausbebungs=Lokale(Saal der„Eintracht", Sandkaule Nr. 15 hierselbst) abgehalten werden. Die Gesuche um Berücksichtigung bei eventl. Einberufung sind spätestens bis zum 10. März d. J. bei dem Bürgermeister des Wohnortes anzubringen. Personen, welche es unterlassen, bis zu dem vorbestimmten Termine zu reklamiren, werden im Falle einer Mobilmachung unnachsichtlich eingezogen, da dann keinerlei Reklamationen nachträglich angenommen werden. Bonn, den 21. Februar 1889. Der Civil-Vorsitzende der Ersatz=Commission des AushebungsBezirkes Bonn-Land, Königlicher Landrath Dr. von Sandt. ivilstand der Ober=Bürgermeisterei Bonn. Geburten. Den 15. Febr.: Franz Wilhelm, Sohn von Carl Badenheuer, Kaufmann, und von Anna Schuhmacher. Den 15. Genofeva, Tochter von Michael Holl, Anstreicher, und von Sophia Wilhelmine Jansen. Den 16. Wilhelm, Sohn von Carl Werter, Sattler und Polsterer, und von Magdalena Böhmer. Den 18. Sibylla, Tochter von Friedrich Seim, Schuhmacher, und von Catharina Steeg. Den 18. Caroline Wilbelmine Josephine, Tochter von Mathias Schrattenholz, Schuhmacher, und von Veronika Großgarten. Den 18. Elisabeth, Tochter von Jacob Hansen, WasserleitungsEinrichter, und von Maria Anna Hammerschlag. Den 18. Theodor, Sohn von N. N. fremd. Den 18. Wilhelmine, Tochter von N. N. fremd. Den 19. Johann Winand Maria, Sohn von Caspar Bertram, Tazelöhner, und von Gertrud Frenz. Den 19. Hermann, Sohn von N. N. fremd. Den 19. Gudrun Laura Clara, Tochter von Dr. Alfred Wiedemann, Privat=Docent, und von Hedwig Finkelnburg. Den 19. Maria, Tochter von Philipv Martin Gommelshausen, Militärinvalide, und von Beatra Seyfart. Den 19. Theodor, Sohn von N. N. fremd. Den 21. Maria Susanna, Tochter von N. N. fremd. Den 21. Maria Sybilla, Tochter von N. N. fremd. Den 21. Autonie Josephine Helena Maria, Tochter von Carl Eugen Eschbaum, Fabrikant, und von Maria Hellekessel. Den 21. Elisabetha Emma Chrifline, Tochter von Theodor Killy, Kaufmann, und von Auguste Hirz. Den 21. Ludwig, Sohn von Wilbelm Unkel, Tagelöhner, und von Anna Thomas. Den 21. Bernbard, Soha roa Johann Joserb Koch, Tagelöhner, und von Florentine Collin. Heirathsverkündigungen. Den 15. Febr.: Hubert Klein, Fabrikarbeiter, mit Gertrud Rondorf. Den 15. Carl Wilhelm Ortmano, genannt Kreyenbruch, Bergmann, mit Elisabeth Lammers. Den 16. Heinrich Schmitz, Metzzer, mit Anna Maria Elzer. Den 18. Venturin Bigilio Loß, Cementarbeiter, mit Anna Witte. Den 19. Friedrich Müller, Fabrikarbeiter, mit Maria Hillenbrand. Den 20. Heinrich Peters, Porzellanmaler, mit Hermine Johanna Caspari. Heirathen. Den 15. Joseph Pick, Schuhmacher, mit Margaretha Münster. Den 15. Johann Roth, Hälfsweichensteller, mit Catharina Hohnratb. Den 15. Christian Bayer, genannt Klein, Schreiner, mit Catharina Schmitz. Den 15. Peter Schmitz, Kaufmann, mit Amalia Knapstein. Den 15. Johann Dorenkamp, Obergärtner, mit Anna Huberta Knapstein. Den 16. Johann Wierig, Bahnwärter, mit Elisabeth Maria Froitzheim. Den 16. Karl Borchmann, Bäcker, mit Moria Catharina Decker. Den 21. Christian Rennen, Kupferschmied, mit Gertrud Schweinheim. Den 21. Johann Joseph Koch, Tagelöhner, mit Florentine Collin. Sterbefälle. Den 15. Fedr.: Dr. Heinrich von Dechen, Wirklicher Geheime Rath und Oberberghauptmann a.., Excellenz, Wittwer von Louise Gerbard, alt 88 Jahre 11 Mon. Den 15. Johann Heitgen, alt 6 W. Den 15. Ladwig Schmitz, alt 9 W. Den 15. Friederike Dreske, Ehefrau des Bergmannes Heinrich Limberg, alt 34 Jahre. Den 16. Rudolph Maria Hardung, alt 6 Monate. Den 16. Josephine Molberg, Privatin, alt 62 Jahre. Den 16. Caspar Joseph Rosenberg, alt 10 Monate. Den 16. Christine Adelheid Bowinkelmann, alt 5 Jahre. Den 16. Wilbelm Klaus, Eisenbahn=Packmeister, Ebemann von Anna Maria Spitz, alt 45 Jahre 11 Monate. Den 16. Wilbelm Marschner, Schneider, alt 19 Jahre. Den 16. Lena Mayer, Näherin, alt 50 Jahre. Den 17. Heinrich Georg Ney, alt 5 Jahre. Den 18. Anna von Söhnen, alt 10 Monate. Den 18. Ernst Schmitz, Kaufmann, Ehemann von Maria Louise Spicker, alt 62 Jahre. Den 18. Theodor Lescrinier, Privatmann, Wittwer von Josephine Engelhard, alt 85 Jahre 10 Mon. Den 18. Wilhelm Werther, alt 3 Tage. Den 18. Elise Koch, Wittwe von Johann Lochnitz, alt 80 Jahre 2 Monate. Den 18. Bernard Schneider, Tagelöhner, Wittwer von Catbarina Elisabeth Rungen, alt 80 Jahre. Den 19. Elisabeth Steimel, alt 34 Jahre. Den 19. Margaretha Schmitz, Ebefrau des Tagelödners Peter Thiesen, alt 79 Jahre 2 Monate. Den 19. Maria Josepha Kiel, alt 2 Jahre 8 Monate. Den 19. Christine Wallraf, Dienstmagd, alt 50 Jahre. Den 20. Oskar Holmström, alt 3 Jahre. Den 20. Elisabeth Wipperfürth, alt 14 Tage. Den 21. Gertrud Hengst, alt 4 Jahre. Den 21. Ursula Kickel, alt 5 Jahre 9 Monate. Gemäss§ 20 des für die Königliche Universitäts- Bibliothek gültigen Reglements ergeht hierdurch an alle Betheiligte die Aufforderung, behufs der vorgeschriebenen Revision sämmtliche entliehenen Bücher bis Preitag den 1. März d. J. zurückzuliefern. Bonn, 25. Febr. 1889. Kgl. Bibliothek-Verwaltung. Bekanntmachung. Durch einen vor dem Königlichen Notar Justizrath Hundt zu Crefeld am 4. Februar 1889 zwischen 1) Levi Schartenberg, Kaufmann zu Euskirchen, und 2) Helene Leyser, ohne besonderen Stand zu Mörs, errichteten Ehevertrag, wovon heute ein Auszug im Sitzungssaale des Königlichen Amtsgerichte hierselbst angeheftet und in die dazu bestimmte Tabelle eingetragen worden ist, haben die Contrabenten vereinbart: Betreffende Stelle. Artikel Eins: Zwischen den Contrahenten soll bei deren Verheirathung bezüglich ihrer gegenseitigen Vermögensverhältnisse nur eine auf die Errungenschaft beschränkte Gütergemeinschaft nach Anleitung der Artikel 1498 und 1499 des Bürgerlichen Gesetzduches eintreten. Euskirchen, den 18. Februar 1889. Nagel, Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts. Bekanntmachung. Die Lehrerinstelle an der gemischten Unterklasse der katbolischen Volksschule in Duisdorf ist mit Beginn des Sommersemesters neu zu besetzen. Gehalt: 750 Mark nebst freier Wobnung. Geeignete Bewerberinnen wollen sich binnen 14 Tagen beim Königlichen Kreis=Schul=Inspeetor Herrn Reinckens in Bonn, beim Schulvorstande in Duisdorf und bei dem Unterzeichneten persönlich melden. Poppelsdorf, den 16. Februar 1889. Der Bürgermeister, Bennauer. Münsterplatz 19 ist die erste “ E t a g e, b e s t e b e n d a u s 6 Z i m m., Küche, Keller, Wasserleit. u. s.., zum 15. Mai zu vermiethen. Wegen Einsicht(Morgens von 11—12 Uhr) und näheren Bedingungen sich zu melden Poppelsdorfer Allee 31. Herrschaftl. Haus, enthaltend 10— 12 Zimmer, mögl. mit Stall und Remise, mit Borkaufsrecht zu miethen gesucht.— Mietbpreis dis 2000 M. Fr.=Off. unter K. F. 38. an die Exp. d. Bl. Gesunder Lage 3 sehr schöne möblirte Zimmer auf der ersten Etage, 2 durcheinandergehend, sofort zu vermiethen. Hundsgasse Nr. 7, rechts. 2 Zimm., Parterre, z. Putzgesch., 4 Compt. od. dgl. geeign. u. Mans. z. verm. Näb. Kölnstr. 21, Hinterh. Elegante erste Etage zu vermiethen per 15. Mai. Näheres Sandkaule= u. 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Oetober 1888 ab: Von Bonn nach Köln.36,.37, 26.00,.20,.20, 10.41 Morgens, 12.04,.41,.23 Nachm.,.28, .41,.23 Abends. Von Bonn nach Mainz u. weiter 12.51 früh,.48,.13,.43, 10.26 Morg.,.02,.53,.43 Nachm.; nach Coblenz.23 früh, 12.17 Mittags,.55,.05 Abends; nach nemagen 13.15 Nachmitt. Von Bonn nach Ahrweiler resp: altenahr und Adenau.48, 10.26(nur bis Altenahr),.02, .53(Lur bis Altenahr),.55. Von Bonn nach Niedermendig und Mayen.48,.13, 10.26, .53,.55. Von Bonn nach Euskirchen .26, 10.52, 22 39,13.15,.08,.41. Von Bonn nach rechtem Ufer .01,.15,.50, 12.16,.20,.25, .00,.30. Vom rechten Uter in Bonn.00, .15, 10.86,.54,.10,.25,.36, 1047. Von Beuel rheinabwärte.18, .50, 10.29, 11.25,.14,.24, .01,.58, 10.27. Von Beuel rheinaufwärts7.07,.08, 12.35,.52,.58,.38, 10.22. * Fährt an Sonn- u. Festtagen nicht. 1 Extrazug an Sonn- und Festtagen. Rhein-Dampfschifffahrt Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft. Abfahrten von BONN vom 1. December ab: für den Personen- und Güter-Vertehr Zu Berg: Morgens 9¼ Uhr nach Mannheim mit Uebernachtung in St. Goar: Nachmittags 3¼ Uhr nach Coblenz; Nachts 12¼ Uhr nach Mainz. Zu Thal: Morgens 9½ Uhr nach Düsseldorf und weiter: Mittags 12¼ Uhr u. Nachmittags 5¼ Uhr nach Köln. Täglich Güter-Beförderung nach Köln, Mülheim, Düsseldorf, Arnheim, Rotterdam, London und allen Zwischenstationen. Ferner nach allen Stationen bis Ludwigshafen und Mannheim, sowie mit directem Frachtbriefe nach Frankfurt a. M. und allen Stationen der Mosel bis Trier. Niederlindische Dampfschiff-Rhederei zur Beförderung ven Perienen und Güterz. Tägliche Fahrten vom 1. Oet. 1888. Von BONN nach: Coblenz, Mainz(Frankfurt), Mannheim Morg. 7¼ Uhr. Köln, Düsseldorf, Nymwegen,# Rotterdam( Amsterdam)Nachmittags 2 Uhr. 5 Directe Billete nach London: Sonntag, Mittwoch, Donnerstag; nach New-York Mittwochs.— Täglich prompte und billigste Güterbeförderung nach allen Stationen zwischen Rotterdam und Mannheim, sowie mit dircktem Frachtbrief nach Frankturt und Amsterdam. Abgehende Posten. Botenpost nach Beuel 7. Morgens,.0 und .8 Nachmittags, nach Kessenich 7,8 Morgens, .0 Mittags und., Nachm., nach Endenich.0, 9. Vorm., 12,, Mittags und., Abends. Privatpersonen-Wagen aus Bonn*., Morgens, 112, Nachm. und., Abends, aus Hersel 7 und 111,, Morgenund 5 Uhr Nachm. Ausserdem Mittwoch und Sonntag Nachm. 2 Uhr ohne Post-Beförderung(vom Kölnthor). *) Sonr- und Feiertage., ab Bonn, 10., Hersel.