Abonnement ans die Bonner Zeitung mit Morgenblatt in Bonn(einschließlich Traggeld) 4 Mark 50 Pfg. vierteljährlich; desgl. bei allen preußischen Post=Aemtern 4 Mark 50 Pfg. Die Vonner Zeitung erscheint Werktags zweimal, Sonntags einmal. Expedition: Münsterplatz Nr. 12. onnerGe 3 Siebenundsiebenzigster Jahrgang. Anzeigenpreis in beiden Ausgaben pro Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg.; kleinere lokale Geschäftsanzeigen 15 Pfg.(ohne Rabatt); für Stelle= und ArbeitSuchende 10 Pfg. Bei Baarzahlung für 3mal das 4temal fret. Lokale Privat= und Geschäftsenzeigen, die im Hauptblatt gestanden, werden im nächsten 9 Zeile plicberboik.“ vre Nr. 245. Druck und Verlag von P. Neusser(Hermann Reusser). Bonn, 5. September Nachmittags. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Neusser. 1885. Ueberfluß an Gütern. §8 In den Jahresberichten der Handelskammern kehrt sehr häufig die Klage wieder: Absatz befriedigend, Preise in stetem Rückgange begriffen. Nur von wenigen Zweigen wird berichtet, daß der Absatz steigend und lohnend gewesen sei, während in anderen wieder die Magazine sich bereits gefüllt haben und der Absatz anfängt, recht schwierig zu werden. In der Eisenindustrie hat man schon zur Einschränkung der Production schreiten müssen. Hier ist also thatsächlich Ueberproduction als festgestellt zu betrachten; aber nach Lage der Dinge erscheint auch in der Mehrzahl der anderen wichtigen Gebiete Ueberproduction als Zeichen der Zeit. Einzelne Berichte machen den Versuch, diese Erscheinung zu begründen. So wird in dem Bericht für Reichenbach, Schweidnitz und Waldenburg darauf hingewiesen, daß die Einführung der Maschine an Stelle der Handarbeit erst jetzt, da sie allgemein geworden sei, ihre Wirkung ausübe; die gewerbliche Weltthätigkeit scheine an dem Punkt angelangt zu sein, wo die Bermehrung der Erzeugnisse die Verbrauchsfähigkeit der Menschen übersteige 2c. Gewiß haben wir es mit keiner, etwa auf Deutschland oder den Continent beschränkten Erscheinung zu thun. In England ist die Sorge wegen der eingetretenen Stockungen eine viel größere, was ganz natürlich, da dieser durch eine Arbeiterübervölkerung bedrohte Industriestaat mit nicht weniger als 20 Procent am gesammten Wellhandel betheiligt ist und immer mehr verschlossene Thüren findet, die ihm früher geöffnet waren. Wir erinnern nur an Awerika, das allmälig seinen heimischen Eisenmarkt selber zu versorgen im Stande war. Wenn bei uns zuerst im Eisenmarkt eine gewisse Krifis eingetreten ist, so mag das auch damit zusammenhängen, daß Englands Eisenindustrie ihre Erzeugnisse um jeden Preis abzusetzen versucht und das verstärkte Angebot die Preise auch bei uns unter die Herstellungskosten herabgedrückt hat. Abgesehen von besonderen Umständen, wie Kriege, Seuchen, scheinen die periodisch wiederkehrenden Handelskrisen einen gemeinsamen Grund zu haben; denn bei allen zeigen sich dieselben Erscheinungen. Jedes Wal, hauten die Fabriken ihre Productückt durch Einfährung neuer au.#rhöht(vergl. die neuen Verfahren zur Entphosphorung drs moheisens), war der Zinsfuß herabgegangen, waren die Löhne gestiegen, flossen die großen Geldbassins über von zuströmenden Werthen. Plötzlich geräth der Absatz in's Stocken; der Stoß, der zuerst einzelne Zweige trifft, setzt sich fort auf weite Kreise. Bei der Baumwollenkrifis standen 1842 in Manchester 116 Fackoreien nlmn, 5492 Wohnungen leer, 661 Läden waren geschlossen, Fleischer, Krämer und Weißzeughändler hatten 40 pCt. ihres Absatzes verloren. Nun wird die Krisis, die eintrat, weil die Kaufkraft geringer war als die Production, erst recht gcut. Das scheinbar Thörichte wird wahr, die Production würde reicher sein, wenn sie ärmer wäre, wenn von der Masse, in der sie zu ersticken droht, die Consumtion zahlungsfähiger gemacht werden könnte. Solche Krisen wirken mit der Kraft von Naturgesetzen, wie Krankheitsausbrüche, welche ein organischer Fehler im Körper von Zeit zu Zeit verursacht. Mit der Erweiterung der Gütererzeugung durch die Maschine, sind sie, wenn nicht schärfer, so doch häufiger geworden. heute nicht mehr die alleinige oder hauptsächliche Aufgabe der Volkswirthschaft, die Fruchtbarkeit des Bodens zu heben, die Werkzeuge zu verbessern, den Transport zu erleichtern, kurz zur Vermehrung der Güter beizutragen, sondern die Verbrauchsfähigkeit der Masse gleichen Schritt halten zu lassen. Wir haben nicht sowohl billige Preise für die Consumenten nöthig, sondern überhaupt gute Consumenten.— Freihandelspresse möchte gern der deutschen Schutzpolitik einen Theil der Schuld für die ungünstigen Absatzverhältnisse beimessen. Ist das schon unverständig im Hinblick auf die gleiche, wenn nicht noch schwierigere Lage der Industrie in dem Freihandelsstaat England, so liegt doch die Frage nahe, wie denn die deutsche Industrie die schwere Krisis des vorigen Jahrzehnts ohne Sicherung des heiwischen Marktes hätte überwinden sollen und in welcher Lage sie sich gegenwärtig befinden würde, wenn sie nicht bereits Dank den Schutzzöllen den heimischen Markt sich zurückerobert hätte. Wollten wir aber gar jetzt wieder zum Freihandel übergehen, wie jene Organe wollen, so würde dadurch natürlich die auf dem Weltmarkt sich zeigende Ueberproduction um kein Haar vermindert, unserer Nationalwirth= schaft aber ein Theil ihres Marktes entzogen und durch Einstellung von Betrieben, Arbeiterentlassungen, weiteren Druck auf den Landbau die Zahl der guten Consumenten erst recht verringert. Amtliche Nachrichten. Berlin, 4. Sept. der König haben Allergnädigst gerubt: Die Gerichts=Assessoren Bartolomäus, v. Lesecque, Meinhard und Sellnick zu Amtsrichtern zu ernennen. Notar Kaumanns in Daun ist in den Landgerichtsbezirk Coblenz, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Mayen, versetzt worden. Der Gerichts=Assessor Burghartz in Neuß ist zum Notar für den Keiserewerih, ernannt worden. Deutschland. G Berlin, 4. Sept. Herr Windthorst hat in einer Schlußbetrachtung in der Münsterer Katholikenversammlung auch die Landtagswahlen und die seitens des Centrums dabei zu beobachtende Taktik berührt. Es war das alte Recept, was er empfahl: „Es dürfen nur Leute gewählt werden, welche sichere Garantien bieten, aber keine Nationalliberalen und Freiconservativen.“ Die „kulturkämpferischen“, Mittelparteien sind unter allen Umständen verfehmt, was dieselben ebensowenig überraschen wie betrüben wird. Das Doppelspiel der Unterstützung von Hochconservativen auf der einen, von Deutschfreifinnigen auf der anderen Seite behält sich der Centrumsführer auch jetzt wieder vor. Wer von beiden die„besseren Garantien" bietet, hat die Hülfe der Centrumswähler in Wahlkreisen, wo diese mit ihren eigenen Candidaten nicht durchzudringen vermögen. Uebrigens hat die Münsterer Katholikenversammlung die Ziele, die den Ultramontanen gegenwärtig besonders am Herzen liegen, zum Schluß mit größter Offenheit in einer Reihe von Resolutionen niedergelegt: Es wurde beschlossen ein Protest gegen die Beraubung des päpstlichen Stuhles, eine Resolution für die Freiheit der Erziehung des Klerus, eine solche für die Erneuerung des principiellen Kampfes um die Schule und eine für Aufhebung des Ordensgesetzes. Wiederherstellung der weltlichen Herrschaft des Papstes, Aufhebung jeder, staatlichen Einmischung in die Erziehung der katholischen GeistBächsgeadge seu der geistlichen Herschaft in der Schule und #### der Ordensbrüder, namentlich der Jesuiten, bei deren Erwaynung die Versammlung jedesmal in lauten demonstrativen Beifall ausbrach: Das sind die Ziele, welche die ultramontane Versammlung als die wichtigsten bezeichnet hat. * Die„Germania“ hat wieder eine freudige Nachricht zu verzeichnen: Die Bischöse find übereingekommen, den katholischen Theologie=Studirenden zu eröffnen, daß die Einholung oder die annayme des in Art. 3 des Gesetzes vom 31. Mai ? g e d a c h t e n Z e u g n i s s e s( ü b e r Z u r ü c k l e g u n g e i n e s g e wissen Studiengangs und Hörung gewisser Vorlesungen, wodurch die wissenschaftliche Staatsprüfung ersetzt werden sollte), ebenso wie die Vorlage des etwa bereits erbetenen oder erhaltenen Zeugnisses bei dem Oberpräsidenten verboten sei, und daß Niemand, der ein solches Zeugniß erbitte oder vorlege, die heiligen Weihen erhalten werde. Damit wäre allerdings der Paderborner Erlaß gründlich verleugnet und die wohlwollende Absicht des Gesetzes, die Anstellung der Priester zu erleichtern, durchkrenzt. Die katholische Hierarchie sucht offenbar auf aue Weise den Kampf zu verschärfen; sie wird auch die Folgen ue agen ben. a4 de ag ##. Der Tag der Vermählung des Erbgroßherzogs von Taben mit der Prinzessin Hulda von Nassau ist nunmehr auf Sonntag, den 20. September, festgesetzt worden. Die Hochzeit wird bekanntlich zu Hohenburg bei Lenggries in Oberbayern, dem Schlosse des Herzogs von Nassau, stattfinden. „Wir hatten einen Sohn“, berichtete sie weiter,„Widukind hieß er, mein Aeltester, und schlank und kräftig war er emporgeschossen, wie die grüne Hasel im Walde. Siebzehn Jahre war er alt, als Heribert ihn mitnahm auf Heerfahrt, weit hinweg nach dem Norden, an die See. Wohl flehte ich ihn an, er solle mir den Sohn lassen, denn mir bangte um Widulind, daß im Kampf und Meersturm unter den harten Nordmännern ihm Leib und Seele verdürben. Heribert lachte und that, was ihm gut dünkte. Jahre lang waren Beide fort, dann brachte er mir den Sohn zurück; frisch und gesund war Widukind freilich geblieben, aber sein Gemüth war verwildert, er war ein Weinschwelg geworden und prahlte gleich seinem Vater mit den übelen Thaten, die sie auf ihrem Zuge geübt. Heribert gefielen Wesen und Gesinnung des Sohnes, die mir Kummer erregten, ohne Maßen: emir gleicht er jetzt und nicht Dire, sagte er, ewie ich ihn haben wollte, ist er gezogen, nicht ein Pfaffenknecht, sondern ein echter Wodansgeselle ist er geber verichiofen honn. „Bald nach der Heimkehr starb Heribert, und Widukind setzte trotz meiis die Winbschaft de Hese. und weil mein Erstgeborener untüchtig und unlustig, sein Gut zu verwalten, zog ich einen ferngradigen Verwandten zu mir, der hieß Charietto, war ein höfisch gebildeter Mann, wußte liebliche chger hoseligen Jand Der Bischof stieß einige unverständliche Worte zwischen den Zähnen hermochte an seine Mutter Athela denken; als Friederun überrascht und fragend ihn anschaute, sogte er:„Ich wollte Euch nicht unterbrechen, fahret nur ruhig fort.“ „Dies ist ein Aergerniß“, bekannte Jene,„ein einziges, aber schweres, weiches ich dem Sohne gegeben in all' meinen Tagen, daß ich die fündliche Flamme nicht erstickte, da es noch Zeit war, obschon ich klar erkannte, wie er mir um meines heimlichen Bundes willen zürnte und wie ihm der Groll am Leben nagte. In einer mondklaren, lauen Sommernacht saß ich mit uyarietto im Gärtlein; still war es rings, im Haus und Hof schlief das Gefinde, und durch die ruhige Luft mußte Widukind der Harfe Getön vernommen haben. Plötzlich stand er vor uns, in leidenschaftlichem Zorne 15.P5. Harite###ic, er zerschellte sie an dem Steintische, und nun ernoy sich dir Fluig swonungslos=höhnender Rede über uns von seinen Lipesie teigen dröneng.. 30 war ihm entzegengeeilt, ich von der Seite und dung aus(aru er fieh mich zurlick, nis ein Schwert Auschrei zusammen, Charteug uu dan brach er mit dumpien Girtelgesser bebende in das Her, gebobe. Marzen siec ea mshasia Tonnen, am andern Bioigen hieß es, Aiomino sei nicht heimgekehrt; alles Forschen war vergeslich und hald war er vergessen, von Alen vergessen, nur nicht von mir er wolle Widnlind such wuig tochmürhiungn dos fort und ist nicht wiederzelehrt. Das ist aues, dochwürviger Vater, es ist genug, übergenug, zu viel“— fuhr Friederun fort, und verhüllte ihr Antlitz,„nehmt den Hof, nehmt ihn hin, Loer Tomen i u 5 Dhr mir erzeigen,— drüben unter ich boße aa geig seht ein kleines, kleines Krenz daran eingeschnitten, ich habe ev jelon eingegraben, so sauer es mir wurde,— da— da laßt lprengen mit Weidwasser, wenn ich todt bin, und sprecht den Heillegen über dac Hochem, Wivi auche trockhete er die Stten der Pran und; mit seiem burtien Spiben. flackerte er ihr in das Odr: mit weichem Tone der Stimme „Ich nehme den Hof an und will an Euren Söhnen, an dem lebenden wie an dem gohten, bandeln, wie Ihr begebrt. Euch aber verspreche ich, nicht um der Schentung, sondern um Eurer tiefen Reue, um der langjährigen Gewissensangst willen, die ich wohl erkannt habe, den ewigen Frieden. Ihr habt viel gelitten, so wird Euch viel vergeben werden; seid getrost, Frau, wer seine Sünden bekennt, der versöhnt Gott.“ Ein friedliches Lächeln erhellte bei diesen Worten die schlaffen Züge der Kranken.„Ruft meinen Sohn und Thietmar herein“, bat sie,„damit die Schenkung verbrieft wird.“ Meinwerk that, was sie begehrte; Thietmar trat in das Gemach, Hildibert folgte ihm, scheu und verlegen blieb Letzterer an der Schwelle stehen, finsterer Trotz lag auf seinem Gesichte. Meinwerk winkte ihn zu sich heran und reichte ihm die Hand, die Hildibert pflichtschuldig küßte. „Mein Sohn, mein lieber Sohn!" begann der Bischof,„Schweres verlangt man heute von Dir, dennoch wirst Du das Verlangen erfüllen, und Hott, wird die Erfüllung Dir lobnen. Dir würde dieser Hof mit allem Huoevör anveimfauen, wenn Deine Mutter die Augen geschlossen, sie aber will ihn der Kirche zuwenden, und Du selbst sollst fortan der Kirche dienen.“ Mit gesenktem Haupte hatte Hildibert die Worte angehört:„Thietmar hat mir gesagt, warum Ihr hierhergekommen, hochwürdiger Vater!" erwiderte er;„wenn meine Mutter ein Recht hat, den Hof zu verschenken, der Birche werde ich nichte Wilen dierzn aebe i6 nicht und „Wer die Welt liebt, Hildibert, liebt ein flüchtig Ding!“ sagte mit freundlicher Ruhe,„Deine Mutter hat es gut mit Dir im Sinne, denn selig sind die Füße, die im Hause Gottes wandeln, und die Wissenschaft, der Du, forton ebliegen solliest, ist eine Leuchte der Sele auf dunllem Wege. Guw ich haue vur irdische Gut verlassen und dem himmlischen nachgestrebt, und nich ruet nicht, doß sich es gelhon. scen nechertrcht, Sishsbert, achnt, wes Peche, ian ain aucd nicht solgen!“ entzeguete ein Becht host wich nicht zu dem, wozn Ihr Leise, fast flehend klangen seine Worte, und wohlgefällig ruhten die Blicke * Die Regierung soll beabsichtigen, dem Reichstag ein neues Dampfersubventionsgesetz, betreffend eine Linie nach Sansibar, vorzulegen. Commission für die Ausarbeitung eines bürgerlichen esc, Raihe voye 5. Die Commisßan bestgn ihre erste Sitzung nach den Ferien —. ninon wirt nun wieder regelmäßig allwöchentlich Montags, Mittwochs und Freitags Sitzungen abhalten; sie hofft ihre gesammten Arbeiten binnen zwei Jahren zum Abschluß zu bringen. Die„Voss. Ztg.“ schreibt:„Das Börsensteuergesetz tritt schon am 1. Oktober in Kraft, eine beschleunigte Publikation der Ausführungsbestimmungen erscheint dringend geboten. Richt auein in Borsen=, sondern auch in anderen kaufmännischen Kreisen, welche von der neuen Steuer betroffen werden, müssen Vorbereitungen lar dies Ausfährung der gesetzlichen Vorscheiften getroffen werden, und lie## die Veröffentlichung der Ausführungsbestimmungen nicht * Der bekannte Kunsthändler Lepke hat sich heute erschossen. Das Motiv sollen zerüttete Vermögensverhältnisse sein. Der Anspruch der Ehefrau eines bei dem Eisenbahn=, Fabriks 2c. Betriebe getödteten Mannes auf Schadenersatz erstreut sich nuch einem reichsgerichtlichen Urtheil vom 31. Januar d. J. so weit als ihr durch den Tod ihres Ehemannes der Unterhalt, welchen ihr alimentationspflichtiger Ehemann ihr bei Lebzeiten zu gewähren verpflichtet gewesen, entzogen ist, auch wenn thatsächlich ihr Ehegatte nicht die Aufwendungen zum Unterhalt der Frau gemacht hatte, zu welchen er verpflichtet gewesen war. Der Haftpflichtige muß ferner die Frau in den Stand setzen, diejenige Lebensweise fortzusetzen, sie bei Leozeiten des Mannes führen zu können verlangen #sste, Je4 P8. wpenn dies dem Haftpflichtigen verhältnißmäßig mihr renden Etegalten. Leiur Frau einen gemeinsamen Haushalt sühwar seitens eines Berufsgenossenschafts Vorstandes die Absicht zu erkennen gegeben worden, bei der Aufstellung des Gefahrentarifs die Frage in Erwägung zu ziehen, ob es sich Geraochenscafteein verschenen Betriebe dersenigen Einessenschuftsmitglieder, welche einem bestimmten DampfkesselRevisionsvereine nicht angehören, einer höheren Gefahrenklasse zu die jenem Vereine angehörenden Betriebe. Das Reichs=Versicherungsamt hat aber diese Frage verneint, da die Nichtangeholigten zu einem derartigen Vereine noch keine höhere UnfallStenzen der Zunansis ####ndigten der Berufsgenossenschaften liegt, den Beium der Genossenschaftsmitglieder zu einem Dampfkessel=Revisionsvereine obligatorisch zu machen. wola Ssrschisgentlich ist amtlich darauf hingewiesen worden, daß ostaPersonen bei Abschließung von Geschäften über den Erwerb von Loosen, Prämienpapieren oder Antheilscheinen durch übertriebene Vorspiegelungen über die Wahrscheinlichkeit des Gewinnes Opfer ihrer Leichtgläubigkeit oder Unerfahrenheit geworden find, wie auch varauf, daß nach den Bestimmungen der Reichs=Gewerbeordnung som.., Jsl. 1883 der Ankauf und das Feilbieten von Staats= und jbüfnigen Werthpapieren, wie auch das Aufsuchen von Bestellungen dieselben bezw. auf Bezugs= und Antheilscheine, auf Werthpapiere und Lotterieloose vom Gewerbetriebe im Umherziehen ausgeschlossen ist. In Folge vorgekommener Uebertretungen ist diese Warnung aufs Neue eingeschärft worden. * Von dem Führer der letzten oftafrikanischen Expedition, Regierungsbaumeister Hörnicke, ist wie die„Post“ berichtet, hier ein interessanter Privatbrief eingetroffen: Die Expedition Hörnicke hatte den Auftrag am Tana=Flußsentlang in das geben. Hierbei hatte sie mit großen Terrainschwierigkeiten und mit Widerwärtigkeiten zu kämpfen, die durch die feindliche Haltung der Sultanstruppen verursacht wurden.“— Der Brief führt aus, wie von verneur verpflegt werden mußten. Nach vorgenommener Neu=Rekrutirung Roderer bügen fosteg „Ibika hat ihn draußen zum Widerspruch gereizt“, warf Thietmar ein. „slatter als Priesterzunge ist die Stimme des Weibes.“ Ivika's Wille ist auch der meine!“ rief Hildibert heftig,„laßt sie aus den, Spiele, denn ich weiß selbst, was ich will. und Keiner braucht es mir Worten richtete sich Friederun, die in großer Erschöpfung bis dahin jegliche drede und Gegenrede nur mit halbem Ohr gehört hatte, in Ghrec. n Paude emvor. An dem gereizten Tone, mit dem der Sohn geSschigente sies ge i. Meiawerk bei ihm auf Widerspruch gestoßen. is Sthi rief se mit schwacher Stimme,„komm hierher, mein traneilig zu ihr, gramvoll starrte er in das abgezehrte Gesicht der „Gib mir Deine Hand“, bat diese,„sage mir, Hildibert, bist Du mit dem, was der hochwürdige Bischof Dir entboten?“ wis an wich deun wirklich wahr, Reiolr Rägerte muden und den Hof verscheanken?“ den mmenseen sit; guicht arm, Hildibert, reich mache ich Dich, reich is tscher eid.— Oot. Schau' Dir den Herrn Bischof an, ichig wandeisgen uu aud Du dereinst werden, wenn Du Deine Steige „3ch, will solchen Reichthum nicht, Mutter“, wandte er schüchtern ein, Seheollen, und ich.... Oesi0 bat ja auch den Brankbof ame darben zz d nicht schlechter als er, warum soll ich meines Vater„Warum?" bemerkte Friederun verlegen.„Du bist ein Kind gewesen nd bist groß und stark geworden, hast allezeit gethan, was ich Dir geboten, und hast nicht gefragt, ewarume, weil Du glaubtest, daß das gut war, was shaube mir und bondie noch meinen Worten. aus Ibika werden, wenn der Hof nicht mehr Thielmar schaute bei diesen Worten den Bischof mit bedeutsamem Lächeln an, und dieser bewegte leicht das Haupt. „Sie wird nicht verlassen sein“, erwiderte Friederun,„Gott wird durch ihren Vater und den Herrn Bischof für sie sorgen. Du hast mehr Pflichten gegen die Mutter als gegen das Mädchen. Hildibert“, fuhr sie fort, Herben. Wenn Da danm higausgesn wiest Du mich bort nicht fnden. An Uaselgen, weilich einen Sohn in Dir u s ic kanermn bei den den Jerthämern. in denen.e up Dur datte, der Gatt nicht versöhnte mit den Gerthumern, in venen seine dutter gelebt „Haltet ein, Fran!“ unterbrach sie jetzt Meinwerk, und trat an Beide n 4. 5%hr verlangt zu viel von Eurem Sohne; ob er ein Priester wer## over nicht, das überlaßt mir und ihm, das kann er heute nicht enscheiden, gegen die Schenkung aber darfst Du nichts einwenden, Hildibert, denn sie geschieht zu Deinem und Deiner Mutter Heile.“ Seite 950 Bonner Zeitung vom 5. September 1885. Nr. 245 versuchte Herr H. auf Kähnen sein Weiterkommen zu ermöglichen. Er ließ fünf gewaltige Baumstämme aushöhlen und schiffte sich auf diesen mit 55 Mann und vielem Gepäck ein. Das überschwemmte Land unter Vermeidung der stark besetzten Araberplätze durchkreuzend, gelangte er oberhalb Ngao in den Tana=Fluß. Die Reise selbst forderte übermenschliche Anstrengungen. Auch während dieser Fahrt in den Böten folgte der Expedition eine Truppe Araber von etwa 100 Mann. Dieselben scheuten einen offenen Angriff mit Rücksicht auf die gute Bewaffnung der Expedition. Beim Anlegen einiger Boote an einer Insel wurden jedoch durch Ueberfall 30 Mann Neger gefangen und gebunden fortgeführt. Mit dem geringen Rest der Mannschaften trat Herr H. mit seinen Berliner Begleitern den Rückmarsch an und erreichte unter den größten Schwierigkeiten Lamu. * Aus Breslau wird gemeldet, daß am dortigen Platze, welcher namentlich Sprit und Spiritus nach Spanien exportirt, vom Abbruch der Handelsbeziehungen nichts bekannt ist. * Danzig, 3. Sept. Redacteur Bartsch vom Berliner„Reichsblatt“, der Correspondent der„Danziger Zeitung", wurde wegen Majestätsbeleidigung zu zwei Monaten Festung verurtheilt. * Heidelberg, 2. Sept. Ein für die Photographen speciell sehr wichtiger Beschluß in Betreff der amtlichen Untersuchung(Engukte) über die Sonntagsfeier, wie solche von der deutschen Reichsregierung ausgeschrieben ist, wurde hierselbst auf dem Photographentag mit Einstimmigkeit nach dem Antrage des Vorstandes gefaßt und hat folgenden Wortlaut:„Der deutsche Photographentag erklärt die Sonntagsarbeit als unentbehrlich für die Existenz der Photographen, soweit es sich dabei um die Herstellung der Aufnahmen und sonst etwa erforderlichen Nebenarbeiten handelt.“ * München, 4. Sept. Bei Großhesselohe fand gestern ein Pistolenduell zwischen zwei Medicinern Statt. Ein Duellant, ein Münchener, wurde getödtet. Der Thäter, ein Württemberger, stellte sich der Polizei. Großbritannien. * London, 2. Sept. Die englischen Blätter zeigen sich über den Empfang, den Sir Drummond Wolff von Seite des Sultans gefunden, im Ganzen erfreut und hoffen auf einen Erfolg. Charakteristisch ist, daß der Wortlaut des königlichen Briefes, welchen der englische Abgesandte dem Sultan vorlas, früher der Pforte mitgetheilt und von den türkischen Ministern beanstandet worden war. Es kam nämlich darin der Satz vor, die Königin fordere den Sultan zur Cooperation in Aegypten auf. Die türkischen Staatsmänner erklärten diesen Ausdruck für völlig unzulässig. Der Sultan sei der Sonverän Aegyptens, und er könne nicht von einer fremden Macht dazu aufgefordert werden, Ruhe und Ordnung in seinem eigenen Lande herzustellen. Daraufhin ward der Text des königlichen Schreibens abgeändert und deswegen verzögerte sich die Audienz Wolff's um vierundzwanzig Stunden. Der Konstantinopeler Correspondent der„Times“ meint, aus der übergroßen Empfindlichkeit, welche sie wegen des Wortes„Cooperation“ gezeigt habe, könne man auf die Haltung der Pforte schließen; man solle sich in London keinen allzu sanguinischen Erwartungen hingeben. * London, 3. Sept. Die englische Presse hat ihre vollständige Schwenkung in der Angelegenheit der Karolinen=Inseln auf die Seite Deutschlands vollzogen. Sowohl die„Times“ wie die „Daily News“ haben heute für das arme Volk der spanischen Don Quixote nur noch Worte des Mitleids. Die„Times" begrüßt den Vorschlag der deutschen Regierung, die Angelegenheit dem Schiedsspruche einer dritten Macht zu unterwerfen, mit Beifall, da dieselbe für einen Schiedsspruch durchaus reif sei. Von Seiten des Fürsten Bismarck sei es das Zeichen seines aufrichtigen Wunsches, den Streit friedlich und in einer für die spanischen Interessen würdigen Weise beizulegen. Der Streitgegenstand an sich sei von verschwindendem Werthe und berühre die Vertheidigungs= und Angriffsstärke der beiden Parteien in keiner Weise; daher gehöre er nicht zu den Dingen, welche die Staaten nicht einer dritten Partei unterbreiten dürfen. Griechenland. * Athen, 29. Aug. Durch die Fertigstellung der Eisenbahnlinie Athen Corinth ist eine neue Schifffahrtslinie, BrindisiKorinth, ins Leben gerufen worden, welche sowohl von griechischen und italienischen Gesellschaften, als auch vom österreich=ungarischen Lloyd befahren werden wird. Letzterer will diese Linie zweimal wöchentlich befahren lassen und in Brindisi und Athen directe Fahrbillete nach diesen beiden Punkten ausgeben. Die diesbezüglichen Unterhandlungen dürften bald zu Ende geführt werden. Afrika. * Capstadt, 13. Aug. Im Cap=Parlament wurde eine Bill angenommen, welche alle Waaren, die im Hafen von Walfisch Bay gelandet werden, von der Besteuerung befreit. Der Generalschatzmeister fügte zur Erläuterung der Vorlage hinzu, daß der Zweck der Maßregel sei, es zu verhindern, daß der Handel der Colonie mit jener Region ihr gänzlich entzogen werde und auf die Deutschen übergehe, von denen Walfisch Bay jetzt umzingelt sei. — In der Legislatur von Natal wurde ein Antrag angemeldet, daß jetzt die Zeit erschienen sei, um die Räthlichkeit einer Föderation der Capcolonie, des Orange=Freistaates, Transvaals und Natals in Erwägung zu ziehen. * Massanah, im August. In Folge eines zwischen der italienischen und der ägyptischen Regierung getroffenen Uebereinkommens ist die Leitung des hiefigen Zollamtes an Italien übergegangen und zum Director desselben Herr Stefanoni, ein höherer Zollbeamter, ernannt worden. Da schoß es plötzlich wie ein Blitz durch des Sohnes dumpfes, gedankenmüdes Hirn, daß auf der Seele der Mutter etwas laste, was sie nicht hinaufgelangen lasse in den Himmel; was es sei, danach fürchtete er zu fragen, schon das unsichere Gefühl, daß auch sie nicht schuldlos, die für ihn der Tugenden Inbegriff gewesen, wirkte beklemmend auf ihn. Er warf sich vor ihr nieder, er umfaßte ihre Kniee, und Thränen entstärzten seinen Augen. „Mutter!“ rief er,„ich frage nicht mehr ewarum?: Alles geschehe, wie Du und der Herr Bischof es geordnet habt.“ „Ich wußte es wohl“, flüsterte sie, und legte ihre Hand auf sein Haupt, als wollte sie ihn segnen,—„ich wußte es wohl,— Gott vergelte Dir Alles tausendfältig, wie dem armen Hiob.“ „Verleset die Schenkungsurkunde“, sagte Meinwerk zu Thietmar,„Zeit ist es, daß die Kranke zur Ruhe kommt.“ Thietmar nahm den Schenkungsbrief, der bereits aufgesetzt war, und trug ihn vor; Friederun hörte offenbar nichts mehr von den verlesenen Worten: als Meinwerk, da Thietmar zum Schluß gelangt war, mit lauter Stimme fragte: „Ist dies Euer Wille, edle Frau?“ nickte sie und undeutlich kam es von ihren Lippen:„Die Raben sind stumm geworden drüben bei den Tannen.“ Scharf späte der Bischof in das Gesicht der Frau.„Sie kann den Brief nicht mehr zeichnen, laßt sie in Frieden!“ raunte er Thietmar zu.„So zeichne und siegele ich als Mundwalt des Sohnes und als Zeuge!“ nickte dieser und schritt sofort zum Werke. Eifrig regten sich die Finger der Kranken in Hildibert's gelben Locken, huschten und tasteten über des Knieenden Haupt, wie im nichtigen Spiele; ten sich die bleichen Lippen, dann sank der Kopf zurück, fast unmerklich streckten sich die Glieder und die Blässe des Todes überschlich das Antlitz. Nur Meinwerk hatte das Alles bemerkt, er ging an die Thür und rief Ibika in das Gemach, dann trat er zu Hildibert, hob ihn vom Boden emvor, zog ihn an seine Brust und käßte ihn auf die Stirn. „Deine Mutter ist eingeschlafen“, sagte er milde,„ihre irdische Wallfahrt ist zu Ende, aber sei getrost, Du wirst sie dereinst wiederfinden.“ Anstralien. * Der Sydney Herald“ überbringt den Wortlaut der Erklärung des deutschen Reichscommissars bezüglich etwalger Landerwerbungen in Neu=Guinea. Das Schriftstück lautet: „Der Unterzeichnete ist durch die kaiserlich deutsche Regierung zu der öffentlichen Erklärung ermächtigt— daß im Gebiet des deutschen Protectorats über Neu=Guinea und im Neu=Britannischen Archipel neue Landerhebungen ohne Zustimmung der deutschen Behörden null und nichtig sein sollen und daß nur frühere wohlbegründete Rechte werden beschützt werden. Mioko, den 22. Mai 1885. G. von Oertzen, kaiserlich deutscher Commissar. Vom Rhein und aus Westfalen. * Köln, 4. Sept. Der Geh. Regierungsrath Rang ist vom Provinzial=Schul=Collegium zum Mitgliede des Verwaltungsrathes der Gymnasial= und Stiftungsfonds zu Köln ernannt worden. * Neuwied, 4. Sept. Der Delegirte des Comités für die Wiedbahn=Angelegenheit, Herr Bergwerks=Director F. W. Schöller dahier, hat die Interessenten zu einer Versammlung auf den 7. Sept. d. J. in den Gasthof Zum wilden Mann eingeladen. Wie die„Neuwieder Zeitung“ hört, soll die Vermessung der Linie Neuwied=Neustadt sofort beginnen; auch strebt man an, die Bahn über Asbach bis Hennef an der Sieg durchzubauen. * Coblenz, 4. Sept. Gestern wurden im hiesigen Freihafen aus dem havarirten Schiff„Vorsicht", welches unterhalb Urmitz sich Leckage gefahren hatte, ca. 2200 Ctr. Korn zum Preise von 70 Pf. pro Centner(ohne Zoll) nach Köln verkauft. Das Korn ist heute früh mit dem Schiff des Schiffers Phil. Schaden von hier nach seinem Bestimmungsort abgefahren. * Ems, 5. Sept. Morgen Sonntag Abend wird die Kurverwaltung ein venetianisches Nachtfest auf der Lahn veranstalten, während dem ein Doppelconcert gleichzeitig stattfindet, wozu außer dem Kurorchester die Capelle des Herrn Heyder aus Coblenz gewonnen wurde. * Düsseldorf, 5. Sept. Ein großer Menschenauflauf entstand gestern Morgen vor einem Hause an der Marktstraße, an welchem um 10 Uhr die Läden noch geschlossen waren. Die Herrschaft war allerdings auf Reise, allein das Mädchen hatte man am Tage vorher noch gesehen. Es verbreitete sich bald das von Marktweibern erfundene Gerücht, das Mädchen habe sich auf dem Schlafzimmer erhängt. Die Polizei wurde geholt, man verschaffte sich Eingang in's Haus, die Schlafzimmerthüre des Mädchens wurde erbrochen und als man in's Zimmer trat— welch ein Anblick! Ruhig schlummernd im Bette lag das Mädchen und ruhte von den Strapazen des Sedantages aus. Literatur, Aunst und Wissenschaft. 5s Die Verlagshandlung von Siegfried Cronbach zu Berlin gibt so eben folgende Werke heraus: 1.„Lustige Fahrten des Grafen von und zu Dattenberg.“ Für Freunde des Humors erzählt von Walther vom Berge. Preis .50 Mark broch. 2.„Affessor Kranich's(7 26. November 1884) Briefe aus dem Jenseits. Mitgetheilt vom Adressaten Mac. Clown.“ Preis.25 Mark. s„Drei Schwestern. Skizzen aus dem Leben einer hochoriginellen Familie. Von Elsa'Esterre=Keeling. So lautet der Titel einer kürzlich bei H. W. Müller in Berlin erschienenen, aus dem Englischen übersetzten Erzählung, deren Reiz mehr in der gelungenen Charakterisirung auftretenden Persönlichkeiten als in einer spannenden Handlung zu finden ist. Es steckt ein gut Theil wirklichen Humors darin, obwohl deutsche Leser, oder vielmehr die Leser dieser an sich trefflichen Uebersetzung ins Deutsche nicht gerade alles das lachenswerth finden werden, worüber von den handelten Personen selbst gelacht wird. Vielleicht nimmt sich Manches in englischem Texte doch besser aus. Immerhin ist das Buch dem Unterhaltung suchenden Lesepublikum als eine recht annehmbare Lectüre zu empfehlen. Vermischtes. ###* Der Häringsfang in Withby war letzten Samstag so ergiebig, daß die schönsten Häringe nur 15 Schillinge per Last von 10,000 Fischen erzielten. Viele Tonnen wurden als Dünger benutzt und der Rest ward buchstäblich verschenkt. ** Der Gelenkrheumatismus, welcher so viele im besten Alter stehende Leute nicht nur auf das Krankenlager wirft, sondern häufig für Lebenszeit verkrüppeln läßt, ist von einem Fuhrherrn in München auf besondere Weise geheilt worden. Der Mann hatte die berühmtesten Aerzte gehabt, Ameisen=, Lohbäder, Salicylsäure, kurz Alles gebraucht, aber ohne Erfolg. Er lag 6 Monate entsetzlich geschwollen und verkrümmt auf einer Stelle. Da wandte seine Frau auf den Rath einer Bekannten hin als Umschlag erwärmtes Kochsalz in großen Massen an. Nach acht Tagen fiel die Geschwulst, nach drei Tagen konnte der Mann sich rühren, und heute ist er ganz gesund. Der Versuch mit dem angegebenen Mittel kann auf alle Fälle nicht schaden. .*„Wie man Graf werden kann", erzählt die folgende ergötzliche Geschichte. Als Gustav III., König von Schweden, in Paris war, kam eine Deputation der Sorbonne zu ihm, um ihn zu gratuliren, daß der berühmte Chemiker Scheele sein Unterthan und Landsmann sei. Der König, der sehr wenig Interesse an den Erfolgen der Wissenschaft hatte, schämte sich, daß er nie etwas von einem so berühmten Manne gehört hatte, und schickte sofort einen Courier nach Schweden mit der lakonischen Ordre: „Scheele ist sofort in den Grafenstand zu erheben.“„Jawohl“, sagte sein Premier=Minister, als er die Devesche las.„Das soll geschehen— aber wer ist Scheele?“ Ein Sekretär mußte Erkundigungen einziehen. Er kam zum Premier zurück.„Sehr netter Kerl, Lieutenant bei der Artillerie, ein guter Schütze, spielt famos Billard.“ Am anderen Tage war der bürgerliche Lieutenant ein Graf— und der Gelehrte blieb ein simpler Bürgerlicher. Der Irrthum wurde erst entdeckt, als der König beimkehrte. Er war sehr entrüstet.„Aber wie kann man nicht wissen, wer Scheele ist", schalt er— er wußte es ja bereits seit vier Wochen. *.* Ein bemerkenswerthes Urtheil in einer Anklage wegen unbefugter Benutzung von Retourbillets wurde soeben vom Schöffengericht zu Frankfurt a. M. gefällt. Der Agent Ad. Horn aus Stettin hatte im Juni v. J. undefugt ein Rückreisebillet auf der Strecke nach Wiesbaden benutzt und war deshalb wegen Betrugs unter Anklage gestellt worden; er wurde für schuldig befunden und zu einer Geldbuße von 20 M. bezw. im Nichtzahlungsfalle zu einem Tage Gefängniß verurtheilt. Das Gericht habe, so wurde in dem Urtheil ausgeführt, nicht annehmen können, daß das Billet ein Inhaberpapier sei; es dürfe eben nur von dem benutzt werden, welcher es an der Kasse gekauft und auf der Hinfahrt benutzt habe. An der dolosen Absicht des Angeklagten, den Schaffner zu täuschen sei kein Zweifel, denn andernfalls würde derselbe nicht in Abrede gestellt haben, daß er das Billet von einem Dritten in Frankfurt gekauft habe. Angeklagter habe daher durch eine falsche Vorspiegelung sich einen Vermögensvortheil wiederrechtlich beschafft, indem er ein solches Retourbillet benutzte und dem Eisenbahnfiskus einen Schaden von 2 M. 20 Pf. zugefügt. Damit wäre in dieser, das große Publikum wesentlich interessirenden Frage in erster Instanz ein Präcedenzfall geschaffen. Das Urtheil erkennt hiernach die Gültigkeit der Tarifbestimmung vom 1. October 1880 IX, an, wonach ein Retourbillet nur von dem benutzt werden darf, welcher die Hinreise auf dasselbe gemacht hat, wie dies auch auf dem Retourbillet ausdrücklich vermerkt ist:„Nicht übertragbar“. ** Das Allerneueste des Neuen unter den Schmucksachen ist der oder das Udscha. Freilich war das Udscha schon einmal, vor 3000 Jahren, sehr in der Mode und wurde allgemein getragen, jedoch von Aegypterinnen. Es stellt ein weitgeöffnetes Auge dar mit starkem Oberlid, von dem, wie aus einer Quelle, ein Thränenstrom hervorbricht und sich spiralförmig über die Pupille legt. Das Auge ist von einem viereckigen silbernen Rahmen umgeben, der mittelst eines kleinen Metallbandes am Arme getragen wird. Alle Archäologen kennen das Udscha, welches bei allen Leichen in den Grabstätten zu Memphis und Theben gefunden wird. Bei den Aegyptern war es das geschätzteste Amulet, der stärkste Talisman; ihm wurde die Kraft zugeschrieben, Krankheiten fernzubalten, sowie Reichthum und Glück zu bringen. Das Udscha ist das symbolische Auge des Horus, welches die Welt erleuchtet, die Felder befruchtet, den Menschen Reichthümer, den Frauen Schönheit, den Königen Macht und Ruhm, den Kindern Stärke verleiht. Die große Thräne, welche unter dem Lid hervorbricht, ist der Nil, welcher befruchtet, Erde und Menschen bereichert, den Wöchnerinnen beisteht und den Kranken Gesundheit verleibt. Während 1800 Jahren war das Udscha der heilige Schmuck der Aegypter, von denen Keiner versäumte, dasselbe am Halse zu tragen. Kein Todter wurde ohne dasselbe begraben. Das Auge Jebovah's bei den Juden war gewissermaßen nur eine Nachabmung des Udscha, welches der älteste bekannte Schmuckgegenstand sein dürfte. Nach diesem Beispiele dürften wir uns noch auf ähnliche Nachahmungen uralter Schmucksachen gefaßt machen. . Die Erfinder des leukbaren Baklons, die französischen Hauptleute Krebe und Renard, haben, wie aus Paris gemeldet wird, vor einigen Tagen mit einer neuen elektrischen Maschine zum Treiben der Schraube Der Versuch, um den es sich handelte, war ein doppelter. Man wollte gegen eine ziemlich beftige Windströmung fliegen und dann sich zur Erde niederlassen, ohne gezwungen zu sein, das Ventil zu mn. Das Gelingen dieses Versuches schloß natürlich einen bedeutenden Fortschritt für die Benutzung des lenkbaren Ballons zu militärischen Zwecken ein. Seit einigen Tagen schwebte ein Ballon captif über Meudon, mit dem ein Instrument verbunden war, an welchem man die Geschwindigkeit des Windes in den verschiedenen Lufthöhen ersehen konnte. Am Dinstag um 6 Uhr stieg man auf. Der Wind, den man auf der Erde kaum spürte, wehte in einer Höhe von 300 Metern von Nordost mit besonderer Heftigkeit. In dieser Höhe wurde die Schraube in Bewegung gesetzt. Nachdem der Ballon sich eine Stunde gegen den Wind gehalten hatte, führte man verschiedene Bewegungen unter Zuhülfenahme eines Segels aus, welches die Form eines Trapezes hat, hinten über dem Gondel angebracht und eine wesentliche Verbesserung des Renard=Krebs'schen Systemes ist. Inzwischen hatte sich eine Abtheilung Militärarbeiter nach dem jenseits Belizy auf der Straße von Versailles nach Montrouge liegenden Landgute Villacoublay hegeben. Langsam bewegte sich der Ballon nach der im Voraus bezeichneten Localität. Bevor er sich zur Erde niederließ, machte er noch einige Coomit vollendeter Regelmäßigkeit und hielt sich darauf(obwohl der Wind sich in seiner Heftigkeit verdoppelt hatte) einige Minuten unbeweglich über dem Punkte, wo die Arbeiter bereit standen, ihn aufzunehmen. Schließlich ließ er sich unter dem Einflusse des an der Gondel angebrachten Gewichtes, indem er regelmäßige Bewegungen nach vorwärts und rückwärts machte, ohne Schwierigkeit und ohne Stöße herab. Da die Nacht hereinbrach, so machten die Erfinder die Rückfahrt nach Meudon nicht per Ballon, sondern ließen denselben durch die Arbeiter nach Hause schaffen, wobei diese mit den Besitzern der bestellten Runkelrüben=Ländereien, über welche die Reise ging, in Conflict gerietben, so daß schließlich die Gensdarmerie zum Schutze des Ballons einschreiten mußte. *.* Von der Küste von Saufibar, den 11. Aug. 1885, berichtet Wippchen den„Berliner Wespen“:„W. An Bord des Störsch. Die Fahrt durch den Indischen Ocean war herrlich. Unabsehbar zog der schwarze, schmale Aequator an unseren Blicken vorüber, während er ununterbrochen die Erdkugel in zwei gleiche Hälften theilte. Ich lag tagüber auf dem Verdecke ausgestreckt, da mich die Seekrankheit um keinen Preis kriegen sollte und mich denn auch wirklich nicht bekommen hat. So verbrachte ich eine geraume Zeit der Fahrt und ließ mir den Zenith in den Hals scheinen. Wir hatten prächtiges Wetter, nur dann und wann schüttelten die Cyklonen unsere Fregatte, und dann fiel uns allerdings das Herz in die Wasserhosen, die über Bord dahin brausten. Die Nächte waren von furchtbar schöner Romantik. Das Gebeul der Seehunde klang schaudervoll zu uns herüber, während Schwärme von fliegenden Fischen die kühle Luft durchschnitten und die Walrosse wieherten. Und über uns blickten Millionen Sterne durch die Nacht und drehte sich der Steinbock im ewigen Wendekreis um seine eigene Achse. An Bord war Alles voll Kampfeslust. Jeder war überzeugt, daß Said Bargasch(sprich: Said Bargasch)— so heißt der Sultan von Sausibar— weniger an den Ernst, als an den Spaß der Situation glauben würde und nicht daran denken würde, klein, wie wir ihn sonst kriegen mußten, beizugeben. Denn man wußte sehr wohl, daß er sich niemals die Hinterbeine in den Kopf gesetzt hätte, wenn er nicht glauben durfte, von England unterstützt zu werden. Da hatte nun allerdings der schwarze Herrscher den Sand, den ihm England in die Augen gestreut, dazu benutzt, um darauf zu bauen, und bald sollte er denn auch zu seinem Schaden einsehen, daß er an dem Stiche, in welchem er gelassen zu Grunde gehen mußte. Bünktlich trafen wir bei dem ostafrikanischen Geschwader ein und legten uns vor Anker. Durch unsere Nahund Fernrohre konnten wir die langgestreckte Küste von Sansibar überschauen. Wir bemerkten einen lebhaften Sklavenhandel und viele Elephanten, ohne deren Zähne die Sansibariten nichts zu beißen hätten. An der Küste lag auch, hinter Rosen und Gewürznelken versteckt, der prächtige Palast des Sultans. Am nächsten Morgen— Helios hatte eben den ersten Hahnenschrei vernehmen lassen— wurden alle Drehthürme scharf geladen. Die Kanonen gähnten, als hätten sie nicht ausgeschlafen, in die Küste hinein, die Mannschaften spannten die Zündnadel, bereit, jeden Augenblick den Angriff zu beginnen. Vom Ufer herüber hörten wir Rache, Hülfe et eceters Mordio schreien, während unsere Schiffsmannschaft die Wacht am Aequator anstimmte.„Nach Berlin!“ vernahmen wir die wahnsinnigen Eingeborenen drüben rufen und wir antworteten mit einem Gelächter, welches nicht auszulöschen war. Plötzlich erschien an der Pforte seines Palastes der Sultan im vollen Waffenschmucke, sonst aber nackt, wie ihn der Storch geschaffen hatte. Er war umgeben von seinem Generalstabe, gleichfalls in Paradenacktheit und so bewegte sich der Zug zum Ufer, wo unser Geschwader ankerte. Hier webte der Sultan mit dem einzigen Kleidungsstücke, welches er trug: mit dem Taschentuche, dann zog er die Krone und rief:„Deutsche! Ergebt Euch! Es ist kein Eatrinnen möglich!“„Feuer!“ rief da unser Commodore Paschen, und zündete sich, als das Feuer gebracht wurde, eine Cigarre an. Da geschab das Unerwartete. Der Sultan und seine Suite sprangen in ein bereit liegendes Boot und nach etlichen Minuten bestiegen sie unser Schiff und streckten die Lanzen. Wir standen einen historischen Moment wie betäubt. Dann eilte der Sultan von Sansibar auf einen kleinen Tisch zu und setzte seinen Namen unter den daliegenden Friedensvertrag.„Nur nicht nach Wilbelmshöhe!“ bat er nur noch. Dies wurde ihm gewährt, während unsere Schiffsmannschaft in ein Hurrab ausbrach, daß die Wellen erdröhnten. In der That, eine rasche und befriedigende Lösung! Morgen verlassen wir die Gewässer von Saasibar und jubeln heimwärts. Jagd und Sport. s Das neuliche Wagestück von acht Oxforder Studenten, in einem kleinen Ruderboot über den Kanal zu fahren, wurde in voriger Woche durch zwei junge Leute in Eastbourne erfolgreich nachgeahmt, die in einem 18 Fuß langen Boot in 22 Stunden von Eastbourne nach St. Valery ruderten. Die Rückfahrt, bei der die Strömung günstiger war, nahm nur 16 Stunden weg. Neueste Nachrichten. * Berlin, 4. Sept. Der Kaiser ist heute Nachmittag um fünf Uhr zu den Manövern bei Pritzwalk abgereist. * Pritzwalk, 4. Sept. Der Kaiser ist Abends 8¼ Uhr hier eingetroffen, von der Generalität und den Spitzen der Behörden empfangen. Auf dem Wege zur landwirthschaftlichen Bank, wo das Absteigequartier ist, wurde er von der dichtgeschaarten Bevölkerung mit begeistertem Jubel begrüßt. Die Stadt ist festlich geschmückt und illuminirt. * Bern, 4. Sept. Der Bundesrath hat das Subveationsgesuch der Schweizer Hagel=Versicherungsgesellschaft abgewiesen und beschlossen, gelegentlich die ganze Frage vor die Räthe zu bringen. * Paris, 4. Sept. Die katholischen Missionen melden die Niedermetzelung von drei Missionaren und anderer Europäer in Zimbebasien im südwestlichen Afrika.— Nach der„Liberté" unterhandelt Liuvinphoc, Führer der Schwarzflaggen, über die Unterwerfung. Er sei bereit, ein Commando annamitischer Truppen zu übernehmen und in Paris den Eid der Treue zu schwören. Die Schwarzflaggen sollen abseits von den großen Flüssen angefiedelt werden. * Paris, 4. Sept. Der Cultusminister Goblet hat ein Rundschreiben an alle Bischöfe und deren Untergebenen gerichtet, welches denselben Enthaltung vom Wahlkampf gebietet. * Madrid, 4. Sept. Der Colonialminister beabsichtigt, wie verlautet, eine Anleihe von hundert Millionen Pesetas für Kuba aufzunehmen. * Aus Suakin telegraphirt Oberst Chermside, Kassala habe sich nicht übergeben. Bestätigt wird diese Nachricht durch ein Telegramm der„Times“ aus Kairo, wonach dort durch den Bensamer Stamm die Nachricht eingegangen, daß in Kassala„Alles in Ordnung“ sei und die Garnison noch einen Vorrath an Vieh besitze. Desterreichische Credit=Reiten 471.25 bz. 5% Russen 95,86 bz. Lombarden 218.00 bz. Disconto=Commandit 192,38 bz. Laurahütte 91,75 bz. Dortmunder 53,00 bz. örse.) Lokal=Nachrichten. % Bonn, 5. Sept. Es ist schon oft darauf hingewiesen worden, daß unsere hiesigen Geschäftsleute keine Opfer scheuen, um stets das Neueste und Beste auf Lager zu halten und den Bonnern die verkehrte Meinung zu benehmen, als ob seltene und vornehme Artikel nur in der größeren Nachbarstadt zu haben seien. So möchten wir unsere Leser auf die seit mehreren Tagen im Schaufenster der Tapeten=Manufactur von Mainone Nr. 245 & Cie., Münsterplatz, ausgestellten berrlichen Wiener Wand=Decorationen u. s. w. aufmerksam machen. Es stellt sich hier dem Auge des Beschauers ein wirklich schöner Anblick dar und selbst wählerische Kunstliebhaber dürften ihre Freude daran haben. Die Zeichnungen sind nämlich von den ersten Professoren des k. k. österreichischen Museums für Kunst und Industrie in Wien entworfen und gemalt und dann in feinster Ausführung in Lithographie und Farbenzusammenstellung hergestellt worden. Es lohnt sich daher wohl, die Sachen in Augenschein zu nehmen. &a Benn, 5. Sept. Vergangene Nacht wurden in den Fischereien des Herrn W. Busch die ersten Sommer=Salme gefangen. ∆. Bonn, 4. Sept.(Strafkammer.) In der Nacht vom 25. bis 26. März d. J. war ein im Thurme auf dem Swisterberg befindlicher Opferstock, nachdem die Thüre des Thurmes ausgehoben, erbrochen und geleert worden. An einem am Fuße des Berges befindlichen Opferstock wurden ebenfalls Spuren von Einbruchsversuchen constatirt. Dieser Thaten dringend verdächtig, war der Tagelöhner G. R. aus Stotzheim gefänglich eingezogen worden. R. war zur fraglichen Zeit in Gemeinschaft mit einem unermittelt gebliebenen Menschen in der Gegend des Berges gesehen worden; des Weiteren trugen auch die Antecedentien des., welcher schon einmal wegen Beraubung einer Kapelle zu 4 Jahren Zuchthaus, ferner wegen Straßenraubes zu 5 Jahren Zuchthaus, außerdem noch in sieben anderen Fällen bestraft worden war sehr zu seiner Verdächtigung bei. Nach der heutigen Verhandlung der Sache trug die Staatsanwaltschaft auf eine Zuchthausstrafe von 7 Jahren gegen R. an, der Gerichtshof erkannte jedoch auf Freisprechung, weil kein überzeugender Schuldbeweis erbracht worden sei. Auf dem Hofe eines Hauses an der Victoriastraße war der 61jährige Handelsmann J. J. aus Maestricht Anfangs Juli betroffen worden, als er sich mit zwei Kindern von 3 und 4 Jahren zu schaffen machte. Er war damals sofort von den Hausbewohnern bemerkt und in seinem Begionen gestört worden. Die heutige Anklage legte ihm zwei unsittliche ndlungen zur Last. Wegen einer derselben wurden die Beweise als nicht genügend erachtet, wegen der anderen wurde J. zu einem Jahre Gefängniß verurtheilt, auf welche Strafe die in Untersuchungshaft verbrachten zwei Monate in Abrechnung kamen. Betreffs einer Gewerbe=Contraven= tion, deren J. gleichzeitig angeklagt war, wurde er freigesprochen. Die Anfangs Juni d. J. hier stattgehabte„Bauernfängerei“, welcher ein nach Bonn verschriebener junger Kellner beim sog.„Kümmelblättchen“ zum Opfer gefallen war(der Fall wurde s. Z. in diesem Blatte ausführlich mitgetheilt), führte den Urheber derselben, den Handelsmann B. und einen seiner Spießgesellen, den Färber Aug. B. aus Elberfeld, heute auf die Anklagebank. Eins der vier Mitglieder der Bauernfänger=Bande war bei der versuchten Verhaftung entsprungen, ein zweites konnte nicht ermittelt werden. G. H. B. hat wegen ähnlichen Betrugsverfahrens schon 3 resp. 2 Jahre Gefängniß verbüßt. Aug. B. ist noch nicht bestraft. Beide wurden heute überführt, und G. H. B. zu 4 Jahren Gefängniß und 5 Jahren Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurtheilt. Aug. B. kam mit einem Jahre Gefängniß, auf welche Strafe 2 Monate Untersuchungshaft abgerechnet wurden, davon. Bonner Zeitung vom 5. September 1885. Theater. * Bonn, 5. Sept. Das Lustspiel, mit welchem morgen Abend die Reihe oer Vorsteuungen in unserm Stadttheater eröffnet wird, gehört zu den älteren Stücken des Herrn von Schönthan und wurde erst auf die Bühne gebracht, nachdem später geschriebene schon den bekannten großen Erfolg gehabt. Das Hamburger Thaliatheater war es, auf dem„Das murde ea nsiu, i Fremde“ zuerst das Lampenlicht erblickte; dann .###um dem Gerliner dresidenztheater aufgeführt. Hier sab auch der # 45. geuilletomist Ludwig Pietsch das Lustspiel zum ersten Mole #derte bald darauf in einer seiner hübschen„Plaudereien“ den Inhalt desselben wie folgt: Die Heldin, Fräulein Rigault, ist eine jener Bühnenkünstlerinnen von der idealen Gaitung, denen man im Leben so selten und in unseren dramatischen, angeblichen Lebensbildern so häufig begegnet: durchaus zusammengesetzt aus den Eigenschaften, erhabenen Gefühlen, reinstem Wollen; ganz erfüllt mit einem geistig sittlichen Gehalt, welchen die selbstverständuiche Schönheit ver menschlichen Gefühles durchaus entspricht. Während ihres Ferienaufenthalts in einem kleinen Badeorte im Gebirge erreicht sie auf ihren Promenaden ein Dörfchen, das ihr mit seinen Bewohnern wie der Heimathsitz und die Verwirklichung aller idyllischen Poesie der Unschuld und einfachen Tugend erscheint. Es reizt sie, ungekannt dort die wohlthätige Fee zu spielen, das„Mädchen aus der Fremde“, das jedem Bedürftigen, und jedem einen Lieblingswunsch hegenden das spendet, wonach sein Herz verlangt. Von einem skeptischen menschenkundigen Freunde und loyalen Verehrer, dem Baron J. v. Ebers, wird sie vergebens vor dieser Rolle gewarnt und auf die unausbleiblichen, sehr realistisch unangenehmen Consequenzen vorbereitet, welche für sie aus diesem idealistischen Spiel nothwendig erwachsen müßten. Diese Folgen säumen nicht, sich einzustellen. Unverschämte habgierige, Bauerg, die gut und lebenswahr getroffenen Repräsentagten per„biederen Lanstem.“, kommen, als ihnen durch eine klatschsüchtige, Alles ausspionirende, hämische alte Jungfer das Geheimniß enthüllt und die Perin insolenter Manier zu belästigen und sie gründlich von ihrem Idealismus heilen. Ein paar kleine unschuldige Liebesromane gehen neben dieser Haupihandlung und neben der Entwickelung des von Beginn an innerlich entschiedenen und doch in seinem gegenseitigen Gestalten und Abschluß immer verzögerten, Verhältnisses zwischen der Schauspielerin und jenem edlen Ironiker, her. Eine kleine, für die Künstlerin schwärmende Rentiertochter wird von den romantisch überspannten Grillen und Träumen glücklich curirt und zur Erwiderung der ehrlichen treuen Liebe eines unromantischen braven Jünglings gebracht. Ein ziemlich miserabler, compromettanter und gewissenloser Mädchenumschwärmer wird entlorvt und der lächerlichen Strafe überantwortet. Und Alles endigt und löst sich gemäß den einmal angenommenen Gesetzen„der Gerechtigkeit des Schicksals". Die heimathlose Künstlerin bekommt einen klugen, erfahrenen, liebenden, adligen Mann und ein hübsches Haus; und wenn ihr die Lust zum Mädchen aus der Fremde Spielen vergangen sein sollte, so wird sie doch hoffentlich die wohlthätige Fee dieses eigenen Hauses werden und den Geschmack an den guten Werken für die Armen und Elenden ohne Rücksicht auf die vielleicht unbequemen Consequenzen durch jene Erfahrungen doch nicht ganz verloren haben. Beobachtungen auf der Sternwarte zu Vonn. Sept. 4. Moximum der Tagestemperatur 19°.5 C. Sept. 5. Minimum der Tagestemperatur 12°.6 C. 1 Uhr Nachm. Barometer auf°, reducirt 748.9 Millimeter. Temperatur 19°.1 C. Höhe des in 24 Stunden gefallenen Niederschlages.5 Millimeter. Wasserwärme des Rheines 14½, Grad. Handel, Industrie und Verkehr. Börse zu Düsseldorf. Amtlicher Coursbericht vom 3. Sept. 1885. N. 680 5138, U5d Coaks: 1. Gas= und Flammkohlen. u. Gaskoble d. Flammförderkohle M. 5,60—.20. c. Stückkoble 980.-70i. Pasurgesiehe 204 8. Ruskohle M. M. 4,00—.60. g. Gruskohle M. 2,60—3,.20. II. Fettkohlen: a. Förderkohle M. 5,20—.20. d. Stückkohle.20— Sagemeschene Rußkohle 30—90 mm M. 7,50—8,50, do. 20—45 mm m 400—465-20 mm M..80—6/40, d. gewaschene Coalskohle m' Ressra L oblen: a. Förderlohle M..00—.20. d. Stückoble M. 10.50 11.50,.-Gense 1050 11.50, 20-40 mm Ans. u. Siadlorte unter 20 mm M. 3,00—.60. a. Kleinegals M. 680-—750. 850-960, d. Coalts M. 760-— M. 1120-—1200 3 Somorrasireg.2“ Gerblieter Spateisenstein Siegener o. d. Rotterdam M. 12.75—13.00. scher Rotheisensein 290—.1000. 5. Rasanitrauco M. Oco, mit e. 50%, Eisen M. 80—820. 6. Rasenerze C. Roheisen: 1. Spiegeleisen I= M. 45,00—49,00. 2. Weißstrahliges Eisen: Rheinisch=Westfälische Marken I M. 42,00—43.00. 2305-hePos3 W. 37.00—39.00. Siegen=Nassanische Marken M. .00 40,00. J. Luxemburger Roheisen M. 32,00—33,60. 4. Holzkohlenroheisen M. 00,00—00,00. d. weutsches Gießereieisen Nr. I. M. 56,00— 57,00. 6. Deutsches Gießereieisen Nr. II. M. 54,00—55,00. ., Deutsches Gießereieisen Nr. III. M. 50,00—.51,.00. 8. Spanisches "„vereieisen, Marke„Mudela“ loco Ruhrort inel. Zoll M. 00,00—00,00. inai. Roheisen Nr. 31oco Ruhrort M. 51,00—51,50, 10. Englisches BesseBessemier cliegg Verschiffungshafen) M. 42.00—00.00, 11. Spanisches Deutsches Bessemer Eiser. 3y. ai: Rotterdam(00o—00go. 12. D. Stabel 4500-4600. 105.00, 2. Finf.ise); 1. Gewöhnliches Stabeisen M. 103,00— B. Bleche(corneisen M. 000.00. 2. Kefselbleche Juudvreise): 1. Gewöhnliche Bleche M. 140.00—000.00. F. Draht. Walzdraße 7200 00. 3. Feinbleche M. 145.—150.00. Stiftdrahtqualität) M. 000,00—000,00. Der Fohlenngrs. 1 Kilo und wo nicht anders bemerkt, 1o00 Werk. Wasserstand bebinderten unter der durch selten niedrigen ist das Geschäft sil; in Hagaß aud Rbein. In Industriekoblen ber mit nicht wesentlichem Gege a odlen versuchen die Zechen, freilich bishöhere Forderungen durchzusetzen. Das duction, Absatz und Nachfrage.1“ Iu Stabeisen ist ProRand eine Ausbestse.—. F lebhaft, doch hat dieser an sich günsige Zu„uns Ainr Aufbegerung der Preise noch nicht ermöglicht. Berlin, 4. Sept. Cours=Nottrung. Seite 951 Preuß., ausländ. Fonds und Loose. 4% Reichsanleihe 4½% Consols 4% Consols 3 1/2% Staats=Schuldscheine Brannschweiger 20- Thlr.=Loose Kurhesfische 40- Thlr.=Loose Badische 45=Fl.=Loose Köln=Minden. Präm.=Anl. Oesterreichische Papier=Reute " Silber=Reute " Gold=Rente " Lott.-Anl. 1884 4% Ungar. Goldrente 6% Rumän. Staats=Oblig. Russ. Nicolai=Odligationen 5%„ Bod.=Credit=Pfanddr. 5%„ Anleihe von 1871.. 5%„„„ 1877 4%„„„ 1880 5% Türkische Anleihe von 1865 1% Rem=Horker Stadt=Anleihe 6%„„ Gold=Anleihe 104,76 B 103.90 C 104.00 R0 99.90 C 93.75 B 295.00 □ 125.00 k 6 67 60 E 68.10 G 89.25 b B 290.00 bi 81 00 G 104,20# 84.60 B 90.50 K B 95,10 kr 98.00 bi. 81,80 k4 S 16.75 be 116,75 b2 132,25 b Bank=Actien. B1. T,. 84 Imsterdamer Bank Antwerp. Centralbank Barmer Bankverrin4 Brüsseler Bank4 Bank4 „ 599.-B. 60% Varmstädter Bank Darmstädter Zettelbank Köln. Wechsler=Bank# Disc.=Comm.=Actien 4 Luxemburger Bank.4 Reininger Credit.4 Hop.=B. in Meinlugen Oesterr. Credt Oefln Pr. Central=.=Cr.=B. Reichsbank Pr. Boden=Tr.=Act.=B. Schaafft. Bantverein.4 5¼ 121.60 B 100,75 G 104,60 k G 95,90 G 146,75 2 93.00 k. 127.70 KB 197,75 E 92.10 S 152 60 h. 2 133.75 b0 90.60 br. 91.00 470,00 M ¼ 129.50 k 0 6¼ 142 70 h8 6 104 60 k0 4 87.10 fl. Industrie=Actien. Zs. Dv. 84 Rechern. Berzw.=Ges. 4 12 Bochumer Gußstahl— Jérd. Baw. u. Hütteno. 4— Phönix 6— „ Ltt. B. 4— Harkort, Brückenb.=.4 4½ S. Maschinenfd. Chemn. 4— Aals ee er at! sener Bergda 4— Smpberisverein 4 5 Stolb. Zinkhütten ½ " Stamm=Prier. 5 5½ Aplerbedk Zech=Margar. 4 Dortm. Union St. Prior 6 „„ 5% Obl. 5 Königs- u. Lattrahütte 4 Eschweiler Bergw.4 Krupp'sche Anleide..5 Rhein. Stahl Lit. O. 6 Ziussuß * Berlin, 4. Sept. 133 25 K0 23.25 bE 69.75 E 18.15 G 47.00 40 126,00 k0 96.20 K0 80.00 G 112.50 22.00* 83.00 E 53.25 b# 13.10 K B 92.10 hE 42,00 u G 111.75 50 215.22 B Eisenbahn= Stamm=Actien. Bf. Cres.=Uerd. Lokalbahn4 Eudwigshasen=Bexdach 4 Matnz=Ludwigshafen4 Marienburg=Rlawka4 „„ St. Prior 5 Wacklend. Fr. Fr. Bahn.4 Ostpr. Südd. „„ St. Prior 5 msterdam=Korterdam 4 Böhmische Westbahn 5 Galizische=Carl=Ludwb. 4 Kronprinz=Rud.=Bahn. 5 Kursk=Kiem 5 Moskau=Brest— Oest. Nordwestbahn /5 „ Eldthalbahn.4 Rusl. Staatsdahn., gar. 5 Russ. Südwestb., gar. 5 Stdöst. Stsd.(Lomb). 4 Warschan=Wien4 Dv. 84 109,00 k. G 214, 30 br 102.60 5 73.50 b 118.75 5 191 10 h 144,00 K 125.00 h S 184.70 br 112.80 be 98.40 br 76.25 kr 161.00 62.20 b# 209.00 Eisenbahn=Prioritäts=Obligansur. Bergisch= Mürk. 3. Serte B. Buz 98.00 0 „ C. 8½ 98.00 E „ 6. Serie 4½ 100.30 E „ 7.„ 4½ 102 00 „ 9.„ 5 102.25 (Nordbahn) 4½ 101, 80 Emisfion4 102.00 E Köin- Minden 4 104.20 K Allsabrch Wesbahn steuerfrei. 4 99.49#### Oestrrruchtsche Franz., alte.3 402,00 te 90, Hoügalonen " 3. Um, von 58 u. 60 4½ 102.00 S „„ 62, 84,654½ 102 10 S " cnn. 1bl. 69, 71, 73 4½ 109 10 Std###. Bahn(Lomb.) alte 3 „ 5% Odligationen 5 St. Gotthardbahn 3. Serie 5 Große Russ. Eisend.=Oblig. 3 Warschan=Wiener 5. Em. 5 02 40 E 312 60 b. 812.50 kr 104.80 E 163.50 E 71.60 L 9 98.80 br. 101.20* 1c3.75* 120,10* Wechsel Ceurs. Amsterdam 8 Tage Landon 3 Mon u Belgisch: Ban#pl#tze. 8 Tage Wien, östrrr. Währung 8„ 14 Paris 6„ Prrsuns...1 Bacn 1 Seperdend... 2- Franes- Stück: Dollars Reichsdank für Wechsel 4, für Lambard 5 Brsern:. 2035 k. 16.17 K0 .17 □ I, 4. Sept. Die heutige Börse eröffnete in mäßig fester Haltung und mit zumeist wenig veränderten Coursen auf spekulativem Gebiet; sehr bald trat aber ziemlich allgemein eine Abschwächung der Tendenz ein, welche auf Realisationen und Exekutionsverkäufe zurückgeführt wurde. Im späteren Verlaufe des Verkehrs trat aber für viele Ultimowerthe stärkere Kauflust hervor, welche eine Befestigung der Stimmung im Gefolge hatte. Die von den fremden Börsenplätzen vorliegenden Tendenzmeldungen boten keine besondere geschäftliche Anregung dar. * Die Möglichkeit der Verschiebung von Briefen in Drucksachen ist durch entsprechende Maßnahmen der Postverwaltung zwar nach Kräften eingeschränkt, nicht aber vollständig beseitigt. Die Erfahrung lehrt, daß namentlich umfangreiche Zeitungen unter schmalem Streifband, sowie große offene Briefumschläge noch vielfach gefährliche Brieffallen abgeben. Eine möglichst ausgedehnte Verwendung der mit 3 Pfennigmarke versehenen breiten Poststreifbänder, welche in Mengen von 10 Stück für 35 Pf. von den Postanstalten verkauft werden, wäre dringend zu wünschen; mindestens sollte aber das betheiligte Publikum bei der Herstellung von Streifbändern im Privatwege die postseitig gewählten Maßverhältnisse zum Vorbild nehmen. Das Papierband muß überall etwa drei Viertel der Außenfläche bedecken und die möglichst schmal zusammengefalteten Zeitungen 2c. so fest umschließen, daß ein Spalt, in welchen Briefe oder Postkarten sich verlieren können, überhaupt nirgends vorhanden ist. Dem Ganzen ist zweckmäßig durch kreuzweise Umschnütrung mit Bindfaden noch vermehrte Festigkeit zu geben. Bei offenen Briefumschlägen ist zu empfehlen, die Ueberfallklappe nicht einzuschlagen, sondern in gewöhnlicher Lage offen zu lassen, zuvor aber, um das Zukleben zu verhindern, den gummirten Rand wegzuschneiden. * Das reisende Publikum setzt sich durch Angabe falscher Thatsachen bei Lösung von Kinderbilleten großen Gefahren aus. Nach dem Betriebsreglement wird nur für Kinder unter 10 Jahren Fahrpreisermäßigung gewährt. Die Anzabe, daß ein über 10 Jahre altes Kind noch nicht zehn Jahre alt ist, kann die Anklage wegen Betrugs zur Folge haben. Frei werden nur Kinder befördert, welche getragen werden müssen und ihre Stelle auf den Plätzen ihrer Angehörigen mitfinden. * Es ist angezeigt, nochmals darauf hinzuweisen, daß die 1874 ausgegebenen Noten der Reichsbank ohne den rothen Stempel bis zum 15. September d. J. bei den Reichsbankstellen einzulösen sind. Weizen à 100 Kilo 100 Kle Gerste Land- und Hauswirthschaft. * Die amtliche Berechnung des Ertrages der diesjährigen Ernte in Ungarn liegt nunmehr vor. Die einzelnen Ziffern haben natürlich keinen Anspruch auf unbedingte Berläßlichkeit, denn sie werden ermittelt aus der bekannten bebauten Hectarenzahl und den Schätzungen über den Ertrag in den einzelnen Bezirken. Demgemäß ergibt sich, daß die ungarische Weizen=Ernte 31,195, die Roggen=Ernte 12,29., die Gersten=Ernte 12.23, die Hafer=Ernte .813, endlich die Raps=Ernte 0,19, Millionen Meter=Centner erreichte, zusammen einen Ertrag in den Hauptkörnersorten(exclusive Mais) von 63,71. Millionen Meter=Centner, was weitaus der böchste Ertrag während der abgelaufenen zehn Jahre wäre, ein wahrhaft überwältigender Reichthum, dessen Verwerthung nur zu verminderten Preisen und mit sehr großen Schwierigkeiten möglich ist. * Kalkanstrich der Obstbäume. Das Bestreichen der Obstbäume mit Kall kann, zur rechten Zeit angewendet, sehr nützlich sein, anderenfalls aber nachtheilig werden. Welche Zeit ist nun die rechte? Den Beobachtungen und Erfahrungen nach ist die Zeit angezeigt, in welcher die Stämme das Laub abwerfen und damit zur Winterruhe sich vorzubereiten beginnen, denn nun gehen auch verschiedene Insecten zur Ruhe, darunter der Frostnachtschmetterling, welcher an den Stämmen hinaufkriecht, in die Risse der Rinde seine Eier niederlegt, aus welchem in der warmen Frühlingszeit die verderblichen Raupen entschlüpfen. Durch das Bestreichen der Bäume mit Kalk bis zu der Höhe, in welcher die Verzweigung beginnt, wird jenem Schmetterling der Weg erschwert und seine Brutnester werden verschlossen. Außerdem schützt die Kalldecke die Stämme gegen die rauhe Winterwitterung, zu welchem Zweck der Anstrich auf der Seite zu verstärken ist, auf welcher die Wetter am heftigsten anprallen. Dagegen bat der Anstrich der Obstbäume mit Kalk im Frühjahre manche Nachtheile zur Folge. Der Frühjahrskalkanstrich verhindert nicht das schädliche Aufkommen einer bekannten Ameisengattung an den Stämmen, verschließt aber die Poren der Rinden in der Begetationszeit, wodurch die Einflüsse der äußeren Luft ebenso erschwert werden, wie die Ausströmungen von innen. Dasselbe könnte man dem Herbstanstrich zum Vorwurf machen, wenn nicht, was thatsächlich aber doch der Fall, die Winterwetter allmälig bis zur neuen Lebensregung im Frühling die Kalkdecke abwüschen. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf die Amtsblatt=Bekanntmachung Königlicher Regierung zu Köln vom 15. April d.., betr. Prüfung der Husschmiede, bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß für das IV. Quartal d. J. ewerdes nachzuweisen beabsichtigen, bierselb Dinstag den 17. November d. und, wenn erforderlich, an den folgenden Tagen stattfindet. Meldungen zu diesem Prüfungstermin sind spätestens 4 Wochen vorher unter Beifügung eines Geburtsscheines und etwaiger Zeugnisse über die erlangte technische Ausbildung, sowie unter gleichzeitiger Einsendung der Prüfungsgebühr im Betrage von 10 Mark an den Unterzeichneten einzureichen. Bonn, den 4. August 1885. Der Vorsitzende der Prüfungs=Commission: gez. Schell, Departements=Thierarzt. Sparmarken=Verkauf für die Städtische Pfennig=Sparkasse bei: Adolph Clemens, Kölnstraße 20. Johann Lammerich, Acherstraße 11. Peter Breuer, Arndtstraße 34. Michael Foppen, Bonngasse 4. Anton Ester, Bornheimerstraße 27. Caspar Clasen, Breitestraße 19/21. Geschw. Munk, Brüdergasse 6. F. A. Mehlem, Coblenzerstraße 79. Maria Angeldis, Dorotheenstr. 39. Balth. Hub. Mirgel, Dreieck 2. Heinr. Heinrichs, Dreieck 18. Wilh. Hannesen, Endenicherstr. 1. Serv. Schäfer, Giergasse 5. Anton Ritter, Heerstraße 98. Lebensmittel=Verein, Am Hof 14. A. van Rietschoten, Hofgartenstr. 6. Jacob Junckersdorff, Josephstr. 3. J. G. Steiner, Josephstraße 15. Louis Angelbis, Josephstraße 54. Wwe. Peter Kröly, Josephstraße 66. Wwe. Joh. Wiegand, Judengasse 9. Peter Gerbards, Kaiserplatz 4. Christian Bianden, Kesselgasse 5. Jos. Gerikus, Kommanderiestraße 7. Th. Wienking, Kölner Chaussee 24. Michael Knieps, Kölnstraße 12. Joh. Heinr. Olzem, Kölnstraße 41. Peter Nobis, Kommanderiestr. 15. Paulus Wolter, Maargasse 13. Johann Schneider, Maxstraße 23. Jos. Kloeckner, Meckenbeimerstr. 86. Jos. Hartzem, Münsterplatz 22/24. Karl Badenheuer, Neugasse 3. Anton Schönebeck, Neugasse 11. Franz Klösgen, Rheingasse 4. Wilh. Herschel, Sternstraße 2. Joh. Ad. Eschbaum, Sternstraße 22. Joh. Schumacher, Sternstraße 23. Engelb. Radermacher, Sternstr. 61. Joseph Nobis, Stiftsgasse 13. Joseph Roeger, Sürst 2. Anton Schneider, Victoriastraße 4. Heinrich Morell, Viehmarkt 1. Johann Egens, Welschenonnenstr. 1. Albert Müllers, Wenzelgasse 57. Emil Meyer, Wilbelmstraße 2. Adolph Cramer, Dransdorf 18. Heinr. Frohn, Dransdorf 32. Christ. Bachem, Rheindorf 75. „„* zu Dasselvors. II. Fachschule, II. Abende Vor= und Fachschule haben Tagesunterricht. Die Vorschule umfaßt Freihandzeichnen, geometrisches Zeichnen, ornamentale Formenlehre und Modelliren. Die Fachschule zerfällt in fünf Fachklasfen: 1. Fachklasse für Architektur=Zeichnen(Bauschmuck, Möbel und Geräthe). 2. Fachklasse für Decorationsmaler. 3. Fachklasse für figurales Zeichnen und Malen. 4. Fachklasse für ornamentales und figurales Modelliren. 5. Fachklasse für ornamentales und figurales Holzschnitzen. Die Abendschule umfaßt Freihandzeichnen nach Flachornamenten und Körpern, ornamentales Gypszeichnen, figurales Gyps= und Actzeichnen, geometrisches Zeichnen, Fachzeichnen für Bauschmuck, Möbel und Geräthe, Modelliren. Vorträge über Stillehre und Anatomie sind für das WinterSemester vorgesehen. Die Unterrichtszeit ist von—12 Vorm., von—6 Nachm., von—9 Uhr Abends. Die Anmeldungen für das Winter=Semester finden am., 2. und 3. October, Vormittags von 9— 12, Abends von—9 Uhr in der Kunstgewerbeschule Statt. Beginn des Unterrichtes am 5. October. Das Schulgeld beträgt für die Fachschule 60 Mark, für die Vorschule 40 Mark, für die Abendschule 20 Mark jährlich. Programme werden kostenfrei verabfolgt. Düsseldorf, im August 1885. Der Director: Professor H. Stiller. Prämiirt Kochkunst- Ausstellung Berlin 1885 mit höchstem Preis seiner Klasse, silberner Medaille. SchutzMoBaufn! Marke. (Brown& Pelson’s Corn flour.) 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Nov. 1885 die Pfänder aus dem Monate Oet. 1884 bis incl. Nro. 40807— und am Mittwoch den 2. December 1885 die Pfänder aus dem Monate November 1884. FrischeAustern per 12 Stück 2½ Mark, frischen Rhein- Salm im Schnitt per Pfund Mk. 1,80, Ger. Rhein-Salm per Pf. M. 4, Delicatess-Schinken, Lachs-Schinken, Hamburger Rauchfleisch, Metzer Zungen, Cervelatwurst, Winterwaare, Cervelatwurst, frische, Sächs. Leber- u. Rothwurst, Braunschw. Zungen-„ „ Leber„ Roth„ „ Trüffel-„ „ SardellenAlles auch im Schnitt empfiehlt Jos. Müller, Wenzelgasse 36. Hothe Ereun P. Nr. 245 in Geldlotterie, Hauptgew. 150.000 M. Loose à 5 Mark, Nürnberger Kunst=Ausst.=Loose à 1 Mark. Ursula=Loose à 1 Mark, „ Frankf. Vlerde=Loose 4 3 Maik P. Piske-s Lotterte-Bureau, Hundsgasse 8. Hamburg-Amerika. Jeden Mittwoch u. Sonntag nach New-York mit Post=Dampfschiffen der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien- Gesellschaft Auskunft und Ueberfahrts=Verträge ertheilt die Direction in Hamburg, Deichstraße 7.(Nr. 570.) 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In stiller Hausholtung sofort ein ordentliches Mädchen für Küche und Hausarbeit gesucht; nur solche mit guten Zeugnissen wollen sich melden. Näheres Hofgartenstraße Nr. 12. Ein ordentliches Mädchen für alle Hausarbeit gesucht. Wenzelgasse Nr. 50. Gebild. ält. Fräulein, evang., s. erfahr, zuverläss. Haushälterin, s. z. Oct. St. in kleinerem Haushalt. Off. zub N. N. 9. an d. Exp. d. Bl. Braves Mädchen, welches nähen und büzein kann, sucht St. in Bonn oder Umgegend. Näh. Mauspfad 4. Eine reinliche Köhin, die auch Hausarbeit übernimmt, wied gesucht Coblenzerstraße 15. Rhein-Dampfschifffahrt Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft. Abfahrten von BONN vom 26. Aug. für den Personen- und Güter-Verkehr. Zu Berg: Morgens 9¼ Uhr nach Coblenz; Morgens 9¼ Uhr (Schnellfahrt) nach St. Goar, im Anschluss an den Zug 6“ ab St. Goar nach Mainz-Frankfurt a..; Mittags 1 Uhr nach Coblenz; Nachmitt. 2½ Uhr nach Remagen; 3¾ Uhr nach Coblenz; Nachts 12¼ Uhr nach St. Goar. Zu Thal: Morgens 5½ Uhr nach Köln, ausser Montags; Morgens 9½ Uhr nach Düsseldorf, Rotterdam täglich, ausser Samstags nur bis Düsseldorf; Mittags 12¼, Nachmittags 4 Uhr(Schnellfahrt), 4 Uhr und 5¼ Uhr nach Köln. Abends 7¼ Uhr ab Remagen, Ankunft in Bonn 8 Uhr, an Sonntagen weiter bis Köln. Täglich directe Güterverladung von und nach der Mosel.— Täglich Güterverladung nach Köln, Mülheim und Düsseldorf.— Directe Güterverladung nach unterhalb Düsseldorf bis Arnheim, Rotterdam u. London u. allen Zwischenstationen täglich ausser Samstags. Niederländische Dampfschiff-Rhederei nur Beförderung von Personen und Gütern. Tägliche Fahrten vom 4. Mai ab. von BONN nach:] 4 Coblenz, Mainz, Mannheim s: Nachts 12¼ Uhr.(75 Köln, Düsseldorf, Emmerich, Nymegen, Rotterdam(Am-st sterdam) Nachmittags 2Uhr. Directe Billete nach London: Mittwoch, Donnerstag u. Samstag; nach New-York wöchentlich.— Prompte und billigste Beförderung von Gütern nach allen Richtungen. Abgehende Posten. Botenpost nach Beuel 7* Morgens 1“ und 61 Nachm. nach Kessenich 7½ Morgens, 120 Mittags und•5 Nachm. nach Eudenich 7° Früh,°0 Mittags und 6! Abends. Privatpersonen-Wagen aus Bonn 981 Morgens,*#124 Nachm. und 6“ Abends, aus Hersel 7 und“11“ Morgenund 5 Uhr Nachm. *) Sonn- und Feiertags 9• ab Bonn, 10“ Hersel. Ankommende Posten. Botonpost von Beuel# Morgens, 11 und 6 Uhr Nachm. von Kessenich 7 Uhr Morgens, 12 Vorm. und 5* Nachm. von Endenich 7 Uhr Früh, 12•3 Mittags und 6 Uhr Abends. Privatpersonen-Wagen in Bonn##### Morgens,#12“ Mittags und 5* Nachm in Hersel°0 Vorm.,%2 Nachm. und 7“ Abends. *) Sonn- und Feiertags 899 ab Hersel, 9* Bonn. **) Botenpost mit beschränkter Beförderung an den Wochentagen.