Die neue Taktik des Reichskanzlers. * Aus Berlin schreibt man dem„Hamb. Corr.“: Der neue Reichstag ist noch nicht einmal complet, geschweige denn an der Arbeit, und doch gibt man sich in unseren politischen Kreisen darüber keiner Täuschung hin, daß seine Existenz nur eine ziemlich ephemere sein wird. Selbstverständlich kann gar nicht die Rede davon sein, daß die Auflösung unter den obwaltenden Verhältnissen etwa nach der Feststellung des Etats für das nächste Jahr stattfinden könnte. Eine solche Auflösung würde lediglich den Parteien zu Gute kommen, denen der Sieg bei dem letzten Wahlkampfe von officiöser Seite— um nicht mehr zu sagen— so sehr erleichtert worden ist. Daß der Reichskanzler Mißgriffe begehen kann, haben wir in den letzten Monaten gesehen, aber den Unverstand, denselben Fehler noch einmal zu wiederholen, wird ihm Niemand zumuthen. Von einer Auflösung kann in Wirklichkeit nur die Rede sein, wenn es dem Reichskanzler gelungen ist, eine neue Situation zu schaffen, freilich eine neue Situation, von der man annimmt, daß sie sich den alten Zielen günstiger erweisen werde. Daß der Reichskanzler auf seine Pläne nicht definitiv verzichtet, liegt auf der Hand; ebenso wie es zweifellos ist, daß er mit derjenigen Majorität, welche er in dem jetzigen Reichstage haben kann, seine Pläne durchzusetzen nicht im Stande sein wird. Auf der andern Seite ist eine neue Situation nicht zu schaffen, so lange der Reichstag vor die Fragen gestellt bleibt, welche sich bei der jüngsten Wahlagitation als so wenig populär erwiesen haben. Von dem Tabaksmonopol wird, so viel kann man jetzt schon sehen, in der nächsten Session des Reichstages nicht die Rede sein; die Projekte wegen Verstaatlichung des Versicherungswesens hat die„N. A. Ztg.“ neulich schon in einer ganz gelegentlichen, aber nicht unbemerkt gebliebenen Bemerkung bei Seite gesetzt. Ob der Reichstag ganz mit neuen Steuerprojekten verschont bleibt, mag dahin gestellt werden; aber um so zweifelloser ist es, daß das Centrum irgend erhebliche neue Steuern in keiner Weise bewilligen wird. Und auf dem socialpolitischen Gebiete ist diese kirchliche Partei allzu sehr Concurrentin der Staatsgewalt, als daß sie irgend eine Reform zulassen könnte, welche der Arbeiterbevölkerung eine wesentliche Verstärkung ihres Einflusses ermöglichen könnte. Die Gefahr, die dem Centrum und— fügen wir hinzu— der Socialdemokratie auf diesem Gebiete droht, ist so eminent, daß das Centrum durch eine rückhaltlose Begünstigung der reichskanzlerischen Politik geradezu einen Selbstmord begehen würde. Gleichwerthige Compensationen auf dem kirchenpolitischen Gebiete gibt es nicht und wenn es solche gäbe, würde Fürst Bismarck nicht im Stande sein, sie zu gewähren. Von socialpolitischen Vorlagen wird den Reichstag in seiner Frühjahrssession ohne Zweifel das Unfallversicherungsgesetz und vielleicht auch das Hülfskassengesetz beschäftigen, ob mit Aussicht auf Erfolg ist eine andere Frage. Eine neue politische Situation würde durch das Zustandekommen des ersteren dieser beiden Gesetze auf der in der vorigen Session festgestellten Bafis nicht geschaffen werden. Unter dieser neuen Situation ist freilich auch nichts weniger zu verstehen als eine Rückkehr zu der Politik wie vor 1878, wohl aber eine Wiederaufnahme des Versuchs, den Rest der nationalliberalen Partei, soweit dieselbe gewillt ist, sich auf den Boden der Wirth= schaftspolitik des Reichskanzlers zu stellen, anzuziehen. Vor Allem wird es dem Fürsten Bismarck darum zu thun sein, die Nationalliberalen von einer gefährlichen Annäherung an die entschieden Liberalen abzuhalten, nachdem er sich bei der Wahlagitation überzeugt hat, daß sie unter Umständen trotz allen Widerstrebens zu einer liberalen Coalition geneigt sind. Wenn eine solche zu Stande gekommen wäre, so hätte der Reichskanzler sich allerdings sagen müssen, daß er sie selbst geschaffen habe. Daß es in dem neuen Reichstag unmöglich ist, eine Majorität aus nationalliberalen und conservativen Elementen zu bilden, weiß der Reichskanzler natürlich so gut wie Andere auch; aber er weiß auch, daß er keine andere Wahl hat, als dadurch, daß er eine solche Annäherung befördert, einen festen Kern zu bilden, an den sich bei den nächsten Wahlen eine neue Majorität ansetzen könnte. Fürst Bismarck hat schon in der letzten Session kein Hehl daraus gemacht, daß er auf das politische Glaubensbekenntniß keinen Werth legt, desto mehr auf das wirthschaftliche oder sociale. Herr v. Bennigsen hat sich nun freilich in Magdeburg mit größter Klarheit über einen Theil der reichskanzlerischen Projecte ausgesprochen, er hat aber in Hannover, wo er ohne Zweifel ganz Bennigsen war, mit einer solchen Unumwundenheit den genialen Blick des Reichskanzlers für gewisse Unterströmungen anerkannt, daß über die Stellung des Redners zu den socialpolitischen Fragen Niemand mehr im Zweifel sein kann, auch Derjenige nicht, welcher nicht weiß, wie R. v. Bennigsen sich über diese Fragen im engeren Kreise auszusprechen pflegt. Dem Fürsten Bismarck wird das am wenigsten unbekannt sein, und gerade deshalb wird man gut thun, die Ausführungen der„N. A. Ztg.“ darüber nicht zu vergessen, daß die Combination Bennigsen in den Weihnachtstagen 1877 nicht an der Frage des Tabaksmonopols gescheitert sei. Der Reichskanzler hat nicht die Gewohnheit, dergleichen retrospective Betrachtungen ohne einen Ausblick in die Zukunft anzustellen oder anstellen zu lassen. Die Liberalen links von Herrn v. Bennigsen würden sich also sehr irren, wenn sie glauben sollten, der Reichskanzler habe sich mit der Solidarität aller liberalen Richtungen auf der Basis des Votums vom 27. October abgefunden. Nichts weniger als das... Bismarck weiß offenbar, daß er gar nicht daran denken kann, auf die Dauer(nicht blos bei Gesetzen ad hoc) mit einer Majorität zu regieren, in der die Herren Stöcker, v. Frankenstein u. s. w. die maßgebenden Politiker find und der gegenüber alle Liberalen von Bennigsen bis Richter in Opposition stehen. Er betrachtet die Wahlen vom 27. October als eine Durchgangsphase, aber nicht für eine neue liberale freihändlerische und manchesterliche Majorität, sondern für eine compacte, auf dem Boden seiner Wirthschaftspolitik stehende Majorität. Ob er darin irrt, das zu untersuchen, ist nicht unsere Sache. Die Erfahrungen des 27. October aber werden auch für den Reichskanzler nicht vergeblich gewesen sein. Die eigentliche Probe auf das Exempel steht noch bevor. Berlin, 7. Nov. Se. Majestät der König daben Allergnädigst gerubt: In Folge der von der Stadtverordgeten=Versammlung zu Duisburg getroffenen Wahl die Fabrikleiter Theodor Keetmann und Gottlieb Besserer daselbst als unbesoldete Beigeordnete der Stadt Duisburg für die gesetzliche Amtsdauer von sechs Jahren zu bestätigen. Dentschland. #t Berlin, 7. Nov. Die Vorgänge in Bayern können uns einen Vorgeschmack von dem geben, was die reactionär=klericale Allianz, wenn sie einmal zum Abschluß und zur parlamentarischen Majorität gelangt, im Reich und in Preußen erstreben würde. Der Annahme des Antrages betreffend die Aufhebung der Simultanschulen ist die Aufforderung an den Cultusminister und leitenden bayerischen Staatsmann Herrn von Lutz gefolgt, sein Entlassungsgesuch einzureichen. In derselben Richtung bewegt sich der Antrag auf Beseitigung der Civilehe, während ein anderer Antrag, auf Einführung der zweijährigen Dienstzeit, noch charakteristischer für die Bestrebungen der klerical=conservativen Allianz ist. Daß diese letztere in Kirche und Schule reactionäre Ziele verfolgt, dem Geiste der Unduldsamkeit und der hierarchischen Herrschsucht huldigt, kann nicht Wunder nehmen. In München ist aber die Action gegen das Ministerium Lutz unverkennbar auch gegen den nationalen Charakter der dortigen Regierung gerichtet; man braucht nur die Kammerverhandlungen zu lesen, um zu erkennen, daß die Stärkung des bayerischen Partikularismus, die Schwächung der Reichsgewalt den Münchener Klerical=Conservativen noch weit mehr am Herzen liegt als die Aufhebung der Simultanschule und Civilehe. Der Vorgang ist überaus lehrreich und kommt als Einleitung zu einer ReichstagsLegislaturperiode, in der auf eine ultramontan=conservative Majorität zu pofitivem Zusammenarbeiten mit dem Reichskanzler gerechnet wird, recht zeitgemäß. Der bayerische Ultramontanismus hat sich schon wiederholt das Verdienst erworben, durch seine Offenherzigkeit und Maßlosigkeit handgreiflich zu beweisen; wohin die unverrückbaren Ziele dieser Partei, wenn man sie auch anderwärts bisweilen etwas zu verschleiern liebt, im Grund doch überall gehen und wie gänzlich unmöglich es ist, mit solcher Unterstützung eine nationale Politik treiben zu wollen, auf die doch weder der Reichskanzler, noch die preußischen Conservativen jemals zu verzichten im Stande sein werden. Ob Herr Lutz dem Ansturm weichen wird, wissen wir nicht; die Verhältnisse in Bayern sind nicht derart, daß man es als wahrscheinlich annehmen müßte. Aber auch so verdient ; d i e s e r A n g r i f f m i t s e i n e r o f f e n g e g e n d a s R e i c h u n d e i n e n a t i o n a l e bayerische Politik gerichteten Spitze, als Warnung an die Eingangspforte zum neuen Reichstag geschrieben zu werden. der Nacht vom 6. zum 7. d. erlag der Generallieutenant Ottokar Alfred v. Tilly einem Lungenleiden. Der Verstorbene gehörte bis 1871 dem Militärcabinet an, trat dann in das Kriegsministerium als Chef des neugebildeten Departements für Invalidensachen über, dessen Organisation sein Werk ist. Einen Verlust erleidet durch sein Hinscheiden auch die Lebensversicherungsanstalt für die Armee und Marine, welcher der Verstorbene seit 1877 als Vorsitzender des Verwaltungsrathes angehörte. Wesentlich seiner Initiative war die 1879 erfolgte durchgreifende Aenderung des Statutes dieser Anstalt und die Errichtung der mit letzterer verbundenen Sparkasse zu danken. Das Befinden der Frau Erbgroßherzogin von Oldenburg (der Tochter des Prinzen Friedrich Karl) ist seit mehreren Tagen bedeutend besser, so daß die Befürchtungen gehoben sind. Die„N. Allg. Ztg.“ sagt: Bei Einführung des Tabaksmonopols sollte der Tabak, namentlich geringere Sorten, nicht theurer verkauft werden, als er gegenwärtig im Einzelverkauf den Consumenten geliefert wird; der gegenwärtig unverhältnißmäßig große Gewinnst von Händlern, Agenten und Detaillisten sollte Staatseinnahme werden; nach zuverlässigen Berechnungen würde ein Nettoertrag von über 150 Millionen aus dem Monopol erzielt werden. Die Abgeordneten v. Saucken= Tarputschen und Eugen Richter haben sich dahin entschieden, die auf sie gefallenen Wahlen in der Provinz anzunehmen und die Berliner Mandate abzulehnen. An die Candidatenfrage für die beiden Berliner Nachwahlen wird man erst herantreten, wenn die Stichwahlen im 4. und 6. Bezirk vorüber sind. Falls Albert Träger gegen Bebel unterliegen sollte, würde er unzweifelhaft im fünften Bezirk, den er früher vertrat, und nur zu Gunsten Richters abgegeben hat, gewählt werden. Die„Köln. Ztg.“ hebt wiederholt mit aller Entschiedenheit hervor,„daß in bestunterrichteten politischen Kreisen" Niemand von einem Besuch Gambetta's bei Bismarck wisse.„Wenn auch auf alle Fälle“— schreibt das gedachte Blatt—„ein etwaniger Besuch Gambetta's beim Reichskanzler in seiner politischen Bedeutung erheblich überschätzt werden würde, so würde die Sache doch an sich auf alle Fälle von einem so pikanten Reize und so merkwürdig sein, daß die dem Fürsten nahestehenden Persönlichkeiten etwas darum erfahren haben müßten. Das ist aber thatsächlich nicht der Fall; und es wäre doch gar zu wunderbar, wenn ein Geheimniß, von dem die nächste Umgebung nichts ahnt, gerade den Fernstehenden offenbar würde. Alles spricht vielmehr entschieden für das Gegentheil. Es ist eine Erfindung, daß Gambetta bei seinen sonderbaren Fahrten, die einen stark theatralischen Beigeschmack haben, den Reichskanzler auf seinem Landgute aufgesucht habe; und diese Erfindung wird dadurch noch nicht zur Thatsache, daß man nunmehr seit Wochen über den Sachverhalt im Unklaren geblieben ist. Wenn unsere officiösen Blätter schweigen, so erklärt sich dies ganz einfach daher, daß der Reichskanzler von der Nothwendigkeit, in dieser Sache das Wort zu ergreifen oder ergreifen zu lassen, nicht vollkommen durchdrungen ist; und wenn die Gambetta ergebenen Blätter das Gerücht eher schüren als ersticken und er selbst mit advokatorischer Gewandtheit die Frage in einer Weise behandelt, welche jede Deutung zuläßt, so wird es ihm wohl erwünscht sein, daß man an die Begegnung, die ihm womöglich noch ein gewisses Relief gibt, so lange wie möglich glaubt. Das geheimnißvolle Schweigen eines Mannes, der in der That 68) Infelice. Amerikanischer Roman von Augusta Evans Wilson. Aus dem Englischen ins Deutsche frei übertragen von Max v. Weißenthurm. Wie glücklich war ich, wie stolz auf meinen Gatten. Ich weiß nicht, ob er mich damals geliebt hat oder ob er mich schon zu jener Zeit nur als ein hübsches Spielzeug betrachtete, ich erinnere mich nur an das Gefühl des namenlosen Glückes, welches mich damaks beseelte. Wir kehrten heim, Kurt nahm seine Studien wieder auf, doch die Hülfe seines Freundes ermöglichte es ihm, einen großen Theil seiner Zeit bei uns zu verbringen. Peteg quälte mich und wußte allerlei Gerüchte in Umlauf zu setzen. Ich weiß nicht, ob es schon vorher die Absicht meiner Großmutter war, meine Heiratb so bald zu veröffentlichen, doch gewiß ist, daß sie Kurt nicht traute und Peteg in ihr Vertrauen zog und dieser mußte den General Laurance von dem ganzen Sachverhalt in Kenntniß setzen. Von jener Zeit an wurde Peteg mein gefährlichster und unermüdlichster Gegner. Von keiner Gefahr träumend, hatten Kurt und ich nur drei glückliche, selige Wochen verbracht, als ohne jedes Vorzeichen die Sonne meines Glückes plötzlich erlosch. Es kam ein Brief, dem sogleich ein Telegramm folgte, welches Kurt an das Krankenbett seines Vaters berief. Ich Närrin glaubte, der Himmel wolle meinen Kurt von einem unbarmherzigen Vater erlösen! Kurt war ruhelos, mißtrauisch und wollte mich nicht verlassen oder that wenigstens dergleichen, und als wir schieden, nahm er mich in seine Arme, küßte mir die Thränen von den Wangen, flebte zu Gott, er möge mich in seinen gnädigen Schutz nehmen und schwor hoch und theuer, daß er, sobald als nur irgend möglich, herbeieilen werde, um seine geliebte Minnie nur wieder umarmen zu können. O, das Glück, welches ich damals empfand, war übergroß!“ Sie sank auf ein Sopha und leidenschaftliches Schluchzen durchbebte ihren Körper, Regina kniete mitleidsvoll vor ihr nieder. „Ich sah, wie er in den Wagen stieg und fortfuhr. Dreizehn Jahre vergingen, bevor ich wieder sein Antlitz erblickt habe. Natürlich war die angebliche Krankheit seines Vaters nur eine List gewesen. Sein Vater empfing ihn mit einem Sturm von Anklagen und Vorwürfen. Er verhöhnte ihn, stellte ihm vor, daß er betrogen worden, einer listigen Gaunerin zum Opfer gefallen sei, welche nur nach seinem Gelde gefahndet habe. Ich erhielt nun einen Brief von Kurt, in welchem er mir die Verrätherei meiner Großmutter anzeigte, mir von der Verzweiflung und dem Ingrimm seines Vaters sprach, der ihn enterben, ihn verfluchen wolle, wenn er die Heirath nicht annullire, die ohnebin keine Gültigkeit habe, da er, Kurt, nicht großjährig sei. Er schrieb ferner, daß er für den Augenblick sich scheinbar den Wünschen seines Vaters fügen müsse, da er durch mindestens zwei Jahre noch vollständig von ihm abhänge; versicherte mir aber, daß an dem Tage, an welchem er die Erbschaft seiner Mutter antreten könne, er unter allen Umständen mich als seine Gattin anerkennen werde. Diesen Brief, den einzigen und letzten, den ich je von meinem Gatten erhalten habe, kannst Du nach Belieben lesen. Drei Tage darauf segelte er mit seinem Vater nach Europa und ist seitdem nicht mehr nach Amerika zurückgekehrt. Obwohl alles dies ein harter Schlag für mich war, ahnte ich damals nicht im Entferntesten das Schicksal, welches meiner harrte. Ich liebte, vertraute und hoffte noch! Mein Stolz war verletzt durch General Laurance's Mißachtung und ich beschloß, mich zu bilden, um eines Tages würdig zu sein, überall als Kurt's Gemahlin aufzutreten.— Meine Großmutter sprach gut französisch und mein Vater hatte manche Bücher zurückgelassen, diesen wandte ich mich mit Eifer zu. Drei Monate nach der Abreise Kurts schickte mein Onkel Geld zur Reise nach Californien. Die Großmutter, welche einsab, daß ich verlassen und betrogen sei, redete mir zu, sie zu begleiten. Ich wies dieses Ansinnen von mir, wir schieden in Unfrieden. Sie ging zu meinem Onkel, ich blieb; vor ihrer Abreise theilte sie mir noch mit, daß Peteg Peterson den Entschluß ausgesprochen habe, meine Heirath rückgängig zu machen, indem er meinen Charakter verdächtigen wolle. Nach der Abreise der Großmutter besuchte mich ein Mann, der im Auftrage des Generals Laurance mich aufforderte, in eine Scheidung von Kurt zu willigen und zugleich rieth er mir, ohne Widerrede darauf einzugehen, da der General mich sonst unbarmherzig bloßstellen würde, indem er alle meine schandvollen Liebeleien mit Peteg Peterson veröffentlichen wolle u. s. w. Er bot mir fünftausend Dollars und freie Ueberfahrt nach St. Francisco unter der Bedingung an, daß ich auf alle Ansprüche auf den Namen und das Vermögen meines Gatten verzichte.— Kurt habe einsehen gelernt, wie unrecht er gehandelt, er sei von meinem Unwerth überzeugt und wolle um jeden Preis von mir getrennt werden. Nicht einen Augenblick schenkte ich diesen Worten Glauben, und wies mit Entrüstung den Antrag zurück. Mr. André verließ das Collegium bald nach Kurts Abreise; meine Großmutter starb am Herzschlag. Peteg drang in mich, das Geld des Generals anzunehmen und ihn zu heirathen. Peteg versicherte mir, daß mein Mann mich hasse und verabscheue. Heimlich, wie ich wähnte, von Niemandem gesehen, floh ich und ging nach New=York. Meine spärlichen Mittel schmolzen rasch und ich verdingte mich als Nählehrerin in eine Familie. Selbst damals hielt ich den Glauben an meinen Gatten noch aufrecht. Eines Tages glitt ich auf der Treppe aus und that einen schweren Fall; ein Arzt wurde herbeigerufen und die Mittheilungen, welche dieser meiner Brodgeberin machte, waren derart, daß sie mich gleich in das Spital brachten. Ich hatte mir den Fuß verrenkt und den Tag, nachdem ich in's Spital gekommen, wurdest Du geboren. Dort umgeben von fremden Gesichtern, erblicktest Du zuerst das Licht der Welt— der Vater hieß Dich nicht willkommen. Die Mutter hatte keinen Blick für Dich. O, warum hat der barmherzige Gott uns nicht damals alle Beide zu sich beschieden? Und doch— Du bist geboren, um alles geschehene Unrecht zu rächen! Du bist der einzige Trost, welcher für mich noch lebt. Während ich noch im Hospital war, wo man mich unter dem Namen Minnie Merle kannte, entdeckte mich Peteg Peterson und nannte sich den Vater meines Kindes. Die Begegnuug mit jenem entsetzlichen Manne regte mich so sehr auf, daß ich von Neuem erkrankte. Einer der gütigen Schwestern, welcher ich meine Lebensgeschichte erzählt hatte, habe ich es zu danken, daß, als ich genesen war, mir eine Stellung angeboten wurde, in welcher ich Dich ein Jahr lang bei mir behalten konnte. Ich wußte, daß der einzige Schutz, welchen ich finden konnte, darin bestand, einen falschen Namen anzunehmen und so nannte ich mich denn nach einer Schwester meiner Großmutter: Odille Orphia Orme. Ich war kaum sechszehn Jahre alt, als Du das Licht der Welt erblicktest; während meiner Krankheit hatte ich alles Haar verloren und als mir nun neues kam, war es anstatt dunkelbraun, wie früher, von jenem lichten Goldblond, wie ich es noch jetzt habe. Ich theilte Kurt Deine Geburt mit und bat ihn, zu mir zurückzukehren; keine Antwort. Immer und immer wieder hat und flehte ich; umsonst. Eine Erwiderung fand ich nur dadurch, daß mir alle meine Briefe ohne eine Zeile der Aufklärung zurückgesendet wurden. Endlich fing ich an, zu begreifen, was meiner harrte. Der Gedanke daran trieb mich zum Wahnsinn! Als Du vierzehn Monate alt warst, brachte ich Dich ich ein Waisenhaus, wo ich Dich oft sehen konnte, und nahm eine Stelle als Kammerfrau an. Meine Pflichten waren gering, meine Dienstgeber gütig und rücksichtsvoll; man gestattete mir gerne, Bücher aus der Bibliothek zu nehmen, durch welche es mir gelang, gar Manches zu erlernen. Wie mübte ich mich; ganze Nächte hindurch saß ich über meinen Büchern; ich gab mich sogar dem Gedanken hin, daß, wenn ich recht fleißig wäre, es mir gelingen könnte, mich soweit zu bilden, daß selbst mein Schwiegervater stolz auf mich sein müßte. Die Damen des Hauses führten zeitweise Theaterstücke auf. Bei einer solchen Vorstellung wurde es einer derselben plötzlich unwohl; in der momentanen Verlegenheit wendete man sich an mich. Ich mußte für sie eintreten und mein Spiel befriedigte ungemein. Da sah ich denn einen neuen Weg vor mir. Ich widmete nun jeden freien Augenblick dramatischen Studien und machte große Fortschritte. Kurts Geburtstag nahte beran. Ich schrieb einen leidenschaftlichen, liebeglühenden Brief um den andern, flehte ihn an, ihn nur einmal noch sehen zu dürfen— nur eimnal möge er sein Kind ans Herz drücken— mehr verlange ich nicht. Wie zählte ich die Tage und Wochen, wie hoffte ich, daß jetzt, da er großjährig und frei geworden, er sein Versprechen erfüllen werde. Wieder vergeblich. Du warst gerade zwei Jahre alt, als ich Dich eines Sonntags besuchte. Ich erinnere mich noch genau jenes verhängnißvollen Tages. Du warst mir nie so lieblich erschienen, als gerade damals, ich küßte Deine zierlichen Finger und mein Herz schwoll von seligem Stolz. Es war mir unendlich schwer, von Dir zu scheiden. Du klammertest Dich an mich und wolltest nicht von mir lassen. Ich beschloß, daß, wenn Kurt nicht bald zu uns käme, ich Dich zu mir nehmen würde und wir vereint Deinen Vater aufsuchen wollten.— Welcher Mann sollte denn einem so anmutbigen Kinde, wie Du es warst, widerstehen können?“ Es war spät geworden, als ich heimkehrte und die Dame des Hauses hatte alle Hände voll zu thun, Gäste waren unerwartet angekommen, das Diner sollte aufgetragen werden, der Bediente war krank; die Frau des Seite 1244 nichts weiß, macht ja gewöhnlich den Eindruck einer besonderen Klugheit.“ Zur Lage schreibt der„Hannov. Cour.“: Ein Schreiben, in welchem Herr Windthorst so eben seinen Wählern für den„neuen Beweis fortdauernden Vertrauens seinen verbindlichen und herzlichen Dank“ sagt, schließt mit den Worten:„Nur das Bewußtsein, im Einverständniß mit den Wählern zu handeln, kann die Kraft und den Muth verleihen, in der schwierigen Lage auszuharren, in welcher wir uns befinden.“ Gegenüber der stolzen und ausschlaggebenden Stellung, welche das Centrum in Folge des Ausfalles der letzten Wahlen äußerlich einnimmt, ist man leicht versucht, dieser Aeußerung den Charakter jener salbungsvollen Ironie beizulegen, welche der ultramontane Führer nicht selten anzuwenden liebt. Nichts destoweniger liegen Gründe genug vor, den Worten eine ernstere Auslegung zu geben. Wenn im Vollbewußtsein des Sieges ein tonangebendes Centrumsblatt in Westfalen vor einigen Tagen die Losung für die künftige Reichspolitik mit den Worten ausgab, man dürfe die Rechnung nicht ohne den Papst machen, so macht sich doch, wie es scheint, jetzt in besonnenen Kreisen der Partei die Erkenntniß fuylbar, daß auch vielleicht der Reichskanzler ein Wörtchen mit in die Rechnung zu reden hat. Die ultramontanen Organe wiegen sich, was ihnen Niemand verdenken wird, in der stolzen Ueberzeugung ihrer politischen Bedeutung, sie wissen, daß nur eine Vereinigung, in welcher die äußersten Conservativen mit den Liberalen bis tief in die Fortschrittspartei hinein zusammengingen, der Partei jene ausschlaggebende Stellung rauben könnte, sie wissen, daß„das Centrum allen Ernstes das Centrum der deutschen Politik“ geworden ist, aber sie sagen sich auch im Stillen, daß die Macht der Partei eben nur auf dem Werthe beruht, den Fürst Bismarck in ihrer Bundesgenossenschaft finden kann. Daher die lavirende Politik, die die Ultramontanen den der Regierung gegenüber noch einnehmen, daher jenes Gefühl der Unsicherheit, welches trotz aller Siegesfanfaren sichtlich ihre Fühler aus, sie nicht die„Magd der Regierung" sein, sie erbietet sich „unter Umständen zu freier Mitarbeit“ auf dem Wege der Verwirklichung eines Programmes„ehrlicher christlich=conservativer Politik“, sie will die Regierung unterstützen, wenn letztere einmal den Culturkampf beendigt, sodann aber nur eine Unterstützung auf„Grund der wohlbegründeten Ueberzeugung freier Männer im Sinne des klericalen Programms“ fordert. Sie acceptirt die Forderung der liberalen Parteien nach einem festen Regierungsprogramm. Sie beklagt es, daß die Offieiösen noch keine Direckive empfangen haben und Eertheibigt sich doch gleichzeitig gegen die„Zudringlichkeit" dieser Organe, gegen die Unterstellung derselben, als besitze die Partei kein„sympathisches Verständniß“ für die von jenen mit der gewohnten Unbefangenheit gemachten Offerten. Gewiß braucht nun der Kanzler die Ultramontanen für seine Pläne auf dem Gebiete der socialen und finanziellen Reform. Aber Niemand weiß noch zur Stunde, b er diese Pläne wirklich für so dringlich hält, um für ihre Verwirklichung jeden Preis zu zahlen, den die Partei fordert. Unsere Hoffnung stützt sich unter Anderem auf die Unerfüllbarkeit der klericalen Bedingungen. Der Preis, den das Centrum fordert, ist eben derart, daß wir auch heute noch nicht glauben können, daß er von der Regierung acceptirt wird. Es dünkt uns schlechterdings unmöglich, daß Fürst Bismarck nach Canossa geht, um das abgehetzte Wort auch einmal zu brauchen; die Gründe dafür liegen ebensowohl in dens ganzen Aufban unseres Staates, wie in der Person des Kanzlers „es ist auch thatsächlich bis jetzt Nichts geschehen, was einen so schweren Verdacht rechtfertigen könnte. Das Centrum enmeem eseine Gegenleistung Aufgabe der in schveren Kämpfen Krungenen staatlichen Rechte auf kirchenpolitischem Gebiet. Es wird voraussichtlich nicht durchsetzen; dies um so weniger, und beschrinsn a seu Sesenleistung noch unscher rächlihen Schwierioteite agesichen von den dehlreichen und be e ee###ttetten, welche, wie oft gezeigt ward, ein klericalconserbundes Bundniß auf die Dauer in sich selbst finden würde, es würden selbst die weitestgehenden kirchlich=politischen Concessionen nicht ausreichen, zunächst nur einmal das Tabaksmonopol durchzusetzen, gegen das sich bisher mit Einmüthigkeit alle Parteien der Art erklärt haben, daß auch nicht einmal eine anständige Minorität sich würde zusammenbringen lassen. Und so bricht sich, je mehr man sich mit den Dingen beschäftigt, von Tag zu Tag mehr und mehr die Bahn, daß eine durch das Wahlergebniß in Aussicht gestellte klerical=conservative Reichstagsmehrheit, wenn sie natürlich auch in hohem Grade schädlich wirken müßte, doch nicht die Besorgnisse vollauf rechtfertigen wird, welche man bei der ersten Kunde hegen zu sollen glaubte. Auch hier ist dafür gesorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Und diese Erkenntniß ist es wohl auch, welche den für unser Volk so schmachvollen klericalen Erfolg rscheinen(ase, den Auger der Stieger selst ewas bescheidener * Berlin, 6. Nov. Gestern Abend fand im Kaiserhofe auf Anregung eines Kreises Großindustrieller, namentlich vom Rhein, ein Festmahl zu Ehren des Professors Fr. Reuleaux Statt. Gegen Aaustann,e au den Kreisen der hiesigen Hanbels= und Ge wot, viae Gaste des Camieg ensien Virmen, hauen sich vrsammeit. als Gaste des Comnes, an dessen Spitze die Geheimen Commerzienräthe Delbrück und Herz standen, waren erschienen der Staatsminister Delbrück, der Unterstaatssekretär a. D. Jacobi, der Ministerialdirector a. D. Weißhaupt, mehrere Vertreter der Presse dem Comité empfangen, wurde Geh. Rath Reuleaux in die Mitte der Versammlung geführt und hier überreichte ihm herr van der Zypen aus Köln unter begründender Ansprache eine von 700 Personen unterzeichnete Adresse, die in ihrer Ausführung als ein bemerkenswerthes Kunstwerk bezeichnet werden kann und veren Tuclbtatt ein meisterhaftes Aquarell von Röber in DüsselBenseaur dapte Huldigung, welche die Industrie dem heimliehrenden seinen Dant ang, wieg 41iche: Bewegung vor aich und erlarte und: Verdienste, weiche mon ihm anrühate, von sich und kannttr, nur seine Pflicht gethan zu haben. Die heute ihm geweihten Auszeichnungen entschädigten ihn für alle Mühe und unstrengung, für manche erfahrene Unbill und Verdrießlichkeit. Die Feier werde ihm unvergeßlich bleiben. Von den Toasten, welche das darauffolgende Festmahl begleiteten und durch Herrn Eugen Langen aus Köln mit einem Hoch auf den Kaiser eröffnet wurden, seien erwähnt eine Rede, in welcher Geh. Rath Dr. Werner Siegens in eindrucksvoller Weise Renleaux' Verdienste feierte, und die Dankesrede, in welcher Reuleaux unter Hinweis auf die Entwicklung deutschen Welt=Industrie und ihres jüngsten Anhanges, der Kunst=Industrie, deren Aufschwung zu fördern die Aufgabe Bonner Zeitung vom 8. November 1881. Hauses frug mich, ob ich sie wohl dadurch unterstützen wollte, daß ich bei Tisch servire. Ich willigte ein. Einer der Gäste war ein Neffe des ## der erst kürzlich von Europa zurückgekehrt war. Beim Defsert undwbrtele er auf eine an ihn gestellte Frage: ich hatte ihn nicht ungern. Wir sind Alle nicht fehlerlos und er hat seine tolle Zeit hinter sich. Die Ehe ist ein socialer Anker und sein beist des#, sewöhnlich anssehendes Wesen, wenn auch enorm reich. Name befrnden, zn Stande gebracht hat.:— Der Au2 Ran Sur dar n Derr des Hauses sagte: Von wem sprichst Du: Eon nutt Lanrance und seiner Heirath mit Alice Ames, der Tochter iue Ftesche ar. Meine Herrin befahl mir gerade in diesem Augenbüicke, Hochreitsfeiersches. dir 80 aler geschilberten Dracht aberiesh, a um besengen, des nichte von Laurene schensteg. Sie beiratbeten in Paris und Die Chamvamerfasche sial ltrenz zu Boden und ich sank bewußtlos in seines Lebens bleibe, seine Wünsche für das Gedeihen der Industrie aussprach.(K. Btg.) 88 * Berlin, 6. Nov. Der am Freitag Abend abgehaltene VirchowCommers im großen Festsaale des Central=Skating= Rink verlief in glänzender Weise. Mehr als 1000 Commilitonen waren der Einladung gefolgt. Auf der Balustrade der dem Präsidium gegenüber liegenden Loge hatte die lorbeerbekränzte Büste des Gefeierten Platz gefunden, in der Loge selbst wohnten seine nächsten Angehörigen dem Feste bei. Die medicinische Facultät war durch die meisten ihrer Koryphäen vertreten. An der Ehrentafel hatten die Professoren Bardeleben, Aug. Hirsch, Hofmann, Dubois=Reymond, Gurlt, Martin, Westphal, Christiani, Ascherson, Kronecker, Hirschberger, ferner Mommsen, sowie viele Docenten und Aerzte der Pepinière Platz genommen. Der Gefeierte selbst betrat unter den Klängen des Einzugsmarsches, begrüßt von rauschendem Beifall, den Saal. Der Präses des ständigen Ausschusses der Studentenschaft, cand. med. Mayländer, eröffnete nach alter Burschenweise die Feier mit einem Salamander, der dem Kaiser galt. Stehend wurde die Nationalhymne gesungen. Auch die Damen, welche alle Logen des Zuschauerraumes füllten, fielen in die Hymne mit ein. Dann feierte stud. Weismann, Mitglied des Vereins deutscher Studenten, den Jubilar. Sein Ruhm gehöre nicht blos dieser Universität, sondern der ganzen gebildeten Welt. Selbst in Asien hat man ihm bei seinem jüngsten Besuche Bewunderung gezollt. Darauf sei Berlin stolz. Möge er noch lange in unserer Mitte im Vollbesitz seiner Kraft wirken und lehren. Professor Virchow, von stürmischem Jubel begrüßt, antwortete nach der„Tribüne“ etwa Folgendes: Er sei etwas befangen, denn die Ansprache des Vorredners habe sich mit ihm persönlich ziemlich viel beschäftigt. Er aber sehe dieses Fest mehr als das des pathologischen Instituts an, dem er seit fünfundzwanzig Jahren angehöre. Denn seine Lehrzeit endete bereits im Jahre 1849, als er in Würzburg ordinirt wurde, vor demnach 32 Jahren. Insofern er allerdings mit der Lehranstalt zusammenhänge, acceptire er das Fest auch für sich selbst. Und dieses Institut glaube er um so mehr preisen zu können, als er erst vor wenigen Tagen die Männer um sich versammelt gesehen habe, die von der Anstalt als Jünger hinausgesendet wurden in die Welt. Das eben sei die Bedeutung des pathologischen Instituts, daß es in kleinem Kreise das ist, was die ganze Universität in großem Kreise. Im Laufe der Zeit sei es selbst zu einer alma mater geworden, welche nicht eine Schule, sondern viele Schulen gemacht hat. Diese Thatsache aber sei lehrreich, daß jetzt viele selbstständige Lehrer, frühere Schüler, einträchtig zusammenwirken, die als erfahrene Leute auch jetzt noch in der Hauptsache ein Herz und eine Seele sind. Möchten die Univerfitäten doch dies Gut, durch welches sie groß geworden, conserviren. Der Redner entwickelte nunmehr die Geschichte des pathologischen Instituts und die schweren Kämpfe, die es durchgemacht, um seine Lehrweise zu ändern. Die Schüler sollten fortan selbst eingreifen, die Möglichkeit eigener Forschung haben, eine Controle üben können, um das Gebiet des Wissens zu erweitern. Auf diese Weise sei man dahin gekommen, nicht die Lehre des Bestehenden als die Hauptsache zu betrachten, sondern das Streben nach der Wahrheit. Und wenn man über das Wahre in Zweifel gerieth, so mußte diese Methode es doch ergeben. So geschah es, daß er die Freude hatte, Schüler zu erziehen, die ihn selbst belehrten, und denen er dafür dankbar war. Es gibt dogmatische Lehren, nach denen jeder Zweifel an den Sätzen des Lehrers als Verbrechen gilt. Wir wissen, daß der Fortschritt der Wissenschaft das allein Richtige ist. So habe er sich gefreut, wenn Schritt für Schritt in dem Streben nach der Wahrheit Irrthümer aufgeklärt wurden. In der Einigkeit in diesem Streben lag die Stärke des Instituts. Und diese Einigkeit möchte er Allen recht dringend an's Herz legen. Allerdings setze das eine gewisse Bescheidenheit voraus. Als er vor einigen Tagen 40 frühere Schüler, jetzt selbst Lehrer von weitberühmten Namen, um sich gesehen, da sei ihm das Herz aufgegangen. Die Rechthaberei sei allen diesen Männern stets fern geblieben; sie beruhe auf falschem Stolz, den wir Alle abthun müssen. Der Redner schließt mit einer Mahnung an die Jugend, die deutsche Bildung, die edle Sitte verallgemeinern zu helfen und sich selbst als höchstes erreichbares Ziel die Wahrheit durch die Forschung vorzuzeichnen.— Abermals erbrauste der Jubel. Dann erfolgte nach dem Singen des Liedes „Stoßt an, Virchow soll leben“ die Verlesung herzlichster Glückwunsch= Telegramme aus Wien vom Deutsch=Oesterreichischen LeseVerein, aus Breslau und Greifswald von den Studirenden der Medicin. stud. Grawitz commandirte den Salamander auf die Familie Virchow, dann folgte der Salamander auf die Professoren, auf welchen Professor Bardeleben antwortete. Zwischen elf und zwölf Uhr hatte die Festesfreude ihren Höhepunkt erreicht; noch aber waren von den Festliedern wohl ein halbes Dutzend zu absolviren. * Breslau, 7. Nov. Bei den heute hier stattgehabten Stichwahlen wurde im Ostbezirk Hasenclever(Socialdemokrat) mit 8457 Stimmen gegen Beblo(Fortschritt) 6798 Stimmen gewählt; im Westbezirk wurde Kraecker(Socialdemokrat) mit 8359 Stimmen gegen Freund(Fortschritt) 7887 Stimmen gewählt. * Aus Culm wird der„Germania“ gemeldet, daß der dortige Weihbischof und Domprobst Jeschke am Hirnschlag gestorben ist. * Beusheim, 7. Nov. Bei der im 6. hessischen Wahlkreis stattgehabten Stichwahl erhielt nach den bisherigen Ermittelungen von Loew(liberal) 6479 Stimmen, Küchler(nationalliberal) 4968 Stimmen. Aus 50 Ortschaften fehlen die Resultate noch, doch kann die Wahl v. Loew's als zweifellos angesehen werden. * München, 7. Nov. Bei der Stichwahl ist hierselbst Rupert (Centrum) mit 8000 Stimmen gegen Schlör(nat.=lib.) mit 6500 Stimmen gewählt. Gesterreich-Angarn. * Wien, 7. Nov. In der heutigen Plenarsitzung der österreichischen Delegation erklärte Hübner, daß es ihm, als dem ältesten Diplomaten in der Versammlung, gestattet sei, dem zu Aller Leidwesen so früh abberufenen Baron v. Haymerle ein Wort der Anerkennung und des Dankes zu widmen.(Beifall). Der wichtigste von dem Dahingeschiedenen zu einem gedeihlichen Ende geführte Act sei die theilweise Modificirung der Berliner Beschlasse für Griechenland gewesen. Diese brennende, zu den ernstesten Besorgnissen Anlaß gebende Frage sei innerhalb weniger Monate gelöst worden, Dank der Weisheit und der Mäßigung der Mächte, Dank dem einmäthigen Zusammengehen der Cabinete von Wien und Berlin. Es sei dies ein neuer Beleg für sein(des Redners) Axiom, daß es eine ortentalische Frage nur gibt, wenn die Mächte es wollen, und daß, wenn sie nicht wollen, es keine gibt. Der Aufgabe der Beruhigung der Balkanhalbinsel, sowie der Erfüllung seiner übrigen schweren Berufspflichten habe sich Haymerle mit dem Aufgebote und der Anstrengung seiner geistigen, mit Zerrüttung und Erschöpfung seiner physischen Kräfte gewidmet. Er sei eines frühen Todes gestorben, aber nachdem er sich wohlverdient gemacht habe um den Kaiser und das Vaterland, wohlverdient um die Erhaltung des europätschen Friedens. Schweiz. * Dieser Tage hat in Luzern eine Verwaltungsrathssitzung der Gotthardbahn=Gesellschaft stattgefunden, in welcher alle Maßnahmen festgestellt wurden, um den Verkehr gemäß dem Beschluß der internationalen Conferenz am 1. Mai 1882 eröffnen zu können. Wie von competenter Seite mitgetheilt wird, bekundete sich allgemein in der Sitzung das Bestreben, dem internationalen Charakter der Gotthardbahn Rechnung zu tragen und die EisenbahnverwaltungsInstitutionen der Subventionsstaaten nach Maßgabe ihrer Nützlichkeit auf die Gotthardbahnverwaltung zu übertragen. Deutschland beNr. 305 scheint unter diesen Umständen dazu ausersehen zu sein, vielfach das Vorbild abzugeben. So genehmigte man in der Verwaltungsrathssitzung den Directions=Antrag, den Gütertarif auf Grundlage des deutschen Reformsystems festzustellen. Die Eröffnung am 1. Mai erscheint gesichert und wurde in der Sitzung beschlossen, die auf den 30. Juni 1882 ausstehende Restguote einzufordern. Die Sttuen der Stationsvorstände und Stations=Gehülfen, der Zugführer, Conducteure und Bremser sind bereits ausgeschrieben, wobei ebenfalls dem internationalen Charakter Rechnung getragen und der Grundsatz der freien Bewerbung zugelassen wird, mit der Maßgabe allerdings, daß die künftigen Beamten der Gotthardbahn, namentlich das Bahnhofs= und Fahrpersonal, mindestens zwei Sprachen, deutsch zu, sprechen verstehen. Die Personenwagen sind ise Bege eseut, und es ist von Interesse hervorzuheben, daß.####ittlungen zum großen Theile an deutsche Etablissements vergeben wurden. Die ersten Probewagen sind kürzlich bereits auf dem Umwege über Frankreich und Italien an der Endstation des Tunnels auf italienischer Seite in Airolo angelangt. Krankreich. .“ Paris, 5. Nov.„La Rep. Frang.“ veröffentlicht an erster Steue einen Artikel über die parlamentarische Situation Frankreichs. Am Schluß seiner Untersuchung über die Beschaffenheit der Majorität in der neuen Kammer sagt das genannte Blatt: it wird sich herausbilden und befestigen in dem Maße, wie das neue Ministerium, welcher Art es auch sein möge, sich selbst von Veistengpgrt, umg, Stärke beselt, zeigt. Alles das braucht noch einige Tage Viermirrung g. di ohne Ungeduld und ohne die geringste Spur von heute Zeuge genn wir haben die kleinen Mißverständnisse, von denen wir Nale Glug. sind,. nur zu bestimmt vorhergeseben. Die Wahlen vom 21. Agust, und vom 4. September haben eine Majorität geschaffen, deren freilich nicht in allen Punkten ein absolut klares ist, aber welche wartiche Peiorsts. Mir sind sicher, daß dieses a, Kesierunss=, und Reformmasoritäit zu sein. En sind sicher, ung Elsts Mandat begriffen worden ist und ausgeführt esden aich und bant ie euis dieg: am uad auigichr Der neue Präsident der französischen Kammer, Heuri Brisson, ist, wenn nicht eine der größten Capacitäten, so doch eine der geachtetsten und achtungswürdigsten Charaktere der republikanischen Partei. In seiner Selbstlosigkeit, echt demokratischen Einfachheit und Sittenstrenge, in seinem von keiner persönlichen Rücksicht beirrten Pflichtgefühl und in der Geräuschlosigkeit seines ganzen Auftretens gleicht Herr Henri Brisson viel weniger seinem unmittelbaren als seinem zweiten Vorgänger Herrn Jules Gréoy; mit ihm werden wieder strenge Unparteilichkeit und ein von allem theatralischen Prunke freies Präsidium in den Sitzungssaal und schlichte republikanische Gewohnheiten in die Privaträume des Palais Bourbon einziehen. Der Präsident der Deputirtenkammer wird nichts weiter sein, nicht weniger aber auch nicht mehr als eben Präsident der Deputirtenkammer. Wie der„Temps“ hört, hat Heuri Brisson diesen Posten dem des Siegelbewahrers vorgezogen, welchen Gambetta ihm angetragen hatte. Für das letztere Amt soll jetzt der Senator Dauphin, Generalprokurator am Pariser Appellhofe, der s. Z. eifrig für das Listenscrutinium eingetreten war, die meisten Aussichten haben. * Paris, 7. Nov. Der„National“ widmet den deutschen Wahlen folgenden Epilog:„Was uns betrifft, so müssen wir, wie übrigens alle Staaten, welche Grund zu Mißtrauen haben, die innere Politik Deutschlands hauptsächlich in ihrem Verhältniß zu der äußeren Politik des Reiches studiren. Nicht wenn wir frivol der Stimme des Grolls und der Leidenschaft Gehör schenken, werden wir unsere Interessen am besten vertheidigen; nicht wenn wir uns in unserer Unschuld über die persönlichen Schlappen des Herrn v. Bismarck freuen, werden wir das Werk unserer moralischen Revanche fördern; es liegt ein großes Maß von Kinderei in diesem unwahrscheinlichen Bündnisse zwischen den französischen und germanischen Liberalen. Wir werden die Tragweite der letzten Wahlen richtiger ermessen, wenn wir in ihnen keinen Grund zu chimärischen Hoffnungen erblicken, wenn wir uns hüten, auf die Zerrüttung der Politik des Deutschen Reiches und auf die Verlegenheiten des Kanzlers zu zählen. Wir gehen sogar noch weiter und behaupten, daß eine vollständige Niederlage des Fürsten Bismarck im Parlament ein schweres Unglück für Europa wäre; denn er behielte dann noch immer Einfluß genug, um die Nation gegen ihre eigenen Vertreter zu kehren, wenn die Idee des Vaterlands und der nationalen Einheit zufällig einmal wieder bedroht wäre." * Paris, 7. Nov. Bei Fortsetzung der Discussion über die Interpellationen bezüglich Tunis warf Naquet in der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer dem Ministerium vor, in der Kammer nicht die Wahrheit gesagt zu haben. Redner kritisirte das Mobilifirungssystem, welches die Armee zu Wahlzwecken desorganifirt habe und hob schließlich hervor, daß nach der parlamentarischen Tradition kein Mitglied des gegenwärtigen Cabinets in das künftige Cabinet eintreten dürfe. Le Faure sprach sich wißbilligend über die Leitung der Militärangelegenheiten seitens des Kriegsministers Farre und über die Sanitätsverwaltung aus. Nachrichten aus Tunis bestätigen, daß zahlreiche Stämme der Aufständischen ihre Unterwerfung angeboten haben. Großbritannien. * London, 6. Nov. Der bekannte parlamentarische Kampf mit den irischen Obstructionisten, welcher die jüngsten Sessionen des britischen Parlaments so unfruchtbar machte, hat der herrschenden Majorität des Unterhauses endlich den Gedanken nahegelegt, die veraltete und verschnörkelte Geschäftsordnung über Bord zu werfen und durch eine den heutigen Bedürfnissen mehr entsprechende zu ersetzen. Mit dieser keineswegs unwichtigen Reform beschäftigt sich gegenwärtig der Premier gemeinsam mit dem Sprecher und dem Schriftführer des Hauses eifrig. Der Entwurf, welchen sie ausarbeiten, wird dem Unterhause nach seinem Wiederzusammentritte unterbreitet werden. Es heißt jetzt, die Session des Parlaments solle bereits am 19. Januar k. J. wieder eröffnet werden, während dieselbe, der Regel nach, erst zu Anfang des Februar beginnt. Amerika. * Aus Mexiko kommt die Nachricht, daß Don Carlos, der bekanntlich aus Frankreich ausgewiesen wurde, zwei einflußreiche Mexikaner ersucht habe, sich bei der Regierung der Republik zu erkundigen, ob diese es ihm gestatten wolle, mit seiner Familie seinen dauernden Aufenthalt in der Hauptstadt jenes Landes zu nehmen. Die dem Prätendenten telegraphisch übermittelte Antwort habe gelautet, daß in einem freien Lande wie Mexiko alle Diejenigen, welche unter dem Schutze der einheimischen Institutionen und Gesetze daselbst leben wollen, willkommen seien, aber unter der ausdrücklichen Bedingung, nicht gegen die Ruhe der Republik zu conspiriren. In Folge hiervon werde Don Carlos mit seiner Gemahlin, der Prinzessin Margarita, und seinen Kindern binnen Kurzem die Reise über den Atlantischen Ocean antreten,„da seine Gegenwart unmöglich den Frieden Mexikos stören könnte". Afrika. * Einer der Hauptzwecke der jüngst nach Aegypten gesendeten türkischen Commission soll darin bestanden haben, vom Khedive eine vollkommene Anerkennung der Suzeränetät des Sultans über Aegypten zu erlangen und insbesondere dem Khedive das Versprechen abzunehmen, daß er nach Konstantinopel kommen werde, um dem Sultan zu huldigen. Der Khedive hätte sich, wie man der„Daily News" telegraphirt, in dem von der Commission begehrten Sinne verpflichtet. Nr. 305 Bonner Zeitung vom 8. November 1881. Vom Rhein und aus Westfalen. * Boun, 8. Nov. Die Kaiserin hat ihre Herbstkur in Baden beendet, wird aber noch einige Tage daselbst verweilen und sich dann, wie alljährlich, zunächst nach Coblenz begeben. * Köln, 5. Nov. Ein Ehepaar aus Frankreich suchte in den letzten Tagen das Publikum dadurch zu beschwindeln, daß es chen mit einer Flüssigkeit, welche zur Versilberung von Gegenständen aus Kupfer und Messing dienen sollte, verkaufte. Da durch die giftige Flüssigkeit wirklich ein augenblicklicher weißer Glanz erzeugt wurde, gelang der Schwindel in mehreren Fällen. Gestern Abend wurde dem saubern Ehepaar das Handwerk gelegt, indem die Polizei Beide festnahm.(K..) * Von der Mosel, 4. Nov., schreibt man der„Köln. Volksztg.“: Die Eichen=Lohrinde, deren Cultur an der Mosel in ziemlicher Ausdehnung betrieben wird, wurde in diesem Jahre allenthalben ziemlich schnell verkauft und verladen. Auch mit den erzielten Preisen ist man allenthalben zufrieden, und sind durch das diesjährige flotte Geschäft in Eichenlohe die im vorigen Jahre laut gewordenen Befürchtungen, daß durch sog. amerikanische Schnellgerberei ohne Eichenlohe diese sowie die Schälwaldungen im Preise sinken würden, geschwunden. * Saarlonis, 4. Nov. Als ein seltenes Jagdglück wird dem „Journal“ aus Dillingen berichtet, daß ein dortiger Jäger, der bereits vor 14 Tagen an einem Tage zwei schwache Sauen erlegte, am letzten Sonntag vermittelst einer Doublette zwei grobe Sauen, die beide im Feuer blieben, erbeutet hat. * Eine für Oberlahnstein sehr wichtige Frage, nämlich die der Anlegung eines größern mittelrheinischen Sicherheishafens, ist nunmehr zur Entscheidung geführt. Es hat nämlich laut der„Cobl. Volksztg.“ der Minister der öffentlichen Arbeiten, Herr Maybach, folgenden Bescheid an die Handelskammer ergehen lassen:„Mit Bezug auf die Vorstellung vom 10. October benachrichtige ich die Handelskammer, daß mit Zustimmung des Herrn Finanzministers eine erste Rate der Kosten der Erweiterung des Sicherheitshafens in Oberlahnstein in den Entwurf des Staatshaushalts=Etats pro 1882/83 aufgenommen worden ist.“ * Neuß, 6. Nov. Die„Neuß. Ztg.“ schreibt: Als ein in einer hiefigen Papierfabrik schon seit sieben Jahren beschäftigtes Mädchen aus Hoisten am Freitag Abend wie alltäglich nach ihrem Heimathdorfe zurückkehrte, gesellte sich auf der Chaussee vor dem Zollthore ein ziemlich großer Mensch zu ihr und ging mit ihr, ein Gespräch anfangend, denselben Weg. In der Nähe der Holzheimer Barrière fiel der Kerl plötzlich über sie her, warf sie zu Boden und wollte ihr Gewalt anthun. Als das Mädchen sich energisch zur Wehr setzte, wurde sie von dem Unmenschen in der fürchterlichsten Weise mißhandelt. Mit voller Kraft preßte er sie mit dem Gesichte auf den Boden, schlug sie mit Fäusten auf den Kopf, daß ihr das Blut aus Nase und Mund herauslief. Durch das anhaltende Hülfeschreien des Mädchens bange gemacht, ließ der Kerl endlich von ihm ab und lief in der Richtung nach Holzheim davon. Nachdem das Mädchen die hiefige Polizei von dem Ueberfalle in Kenntniß gesetzt, bot diese sofort Alles zur Ermittelung und Verfolgung des Menschen auf. In dem Gespräch, welches der Bursche vor dem Ueberfalle mit dem Mädchen gepflogen, hatte er bemerkt, daß er mit einer von ihm namhaft gemachten Dienstmagd zusammen im vorigen Jahre auf der Lauvenburg gewohnt habe. Auch wurde festgestellt, daß er kurz vorher bei der Wittwe Neuhausen an der Barrière eingekehrt war. Mit Hülfe dieser beiden Anhaltspunkte gelang es der Polizei, festzustellen, daß der Thäter der 29jährige Knecht Hubert Jakob E. aus Holzheim war, welcher vor Kurzem erst, nachdem er sich längere Zeit beschäftigungslos umhergetrieben, in Grimlinghausen wieder in Dienst getreten war. Dort wurde er noch gestern Abend spät von dem Feldhüter Lüpschen aus dem Kuhstalle seines Dienstherrn herausgeholt und geschlossen nach Neuß gebracht. Heute Morgen wurde er dem Mädchen gegenübergestellt und von diesem sofort und auf das Bestimmteste wiedererkannt. * Düsseldorf, 5. Nov. In der Schützenstraße turnte gestern Nachmittag ein 16 Jahre alter Knabe im elterlichen Hause, blieb mit seinem Halstuche hängen und starb den Erstickungstod. Man fand ihn als Leiche. * Solingen, 4. Nov. Gestern wurde, wie die„Sol. Ztg." berichtet, eine hiesige Familie durch die Nachricht erfreut, daß ihr aus der sächsischen Lotterie ein Gewinnantheil an dem großen Loose von 500,000 Mark zugefallen ist. Der Antheil beläuft sich auf 84,000 Mark. Eine Betrachtung zu den Wahlen. „Wer die Wahl hat, hat die Qual“— sagt ein Sprüchwort. Das Wählen im politischen Leben nicht als die Ausübung einer bürgerlichen Pflicht, der sich Niemand entziehen darf, anzusehen, sondern als Last und Qual, der man sich leichten Sinnes entzieht, scheint, nach den letzten Wahlen zu urtheilen, jetzt leider die Stimmung vieler Mitbürger zu sein. Diese Erfahrung muß vor Allen bei Denjenigen, denen die jedenfalls noch viel größere Qual oblag, für die rechte Wahl vorbereitend mit zu sorgen, sehr ernste Bedenken für die Zukunft erregt haben. Soll es schließlich dahin kommen, daß auch bei uns wie in Amerika die besonneneren Elemente in Folge dieser Lauheit und Flauheit ihrer Mitbürger dieses öffentlichen Treibens müde, sich zurückziehen und die Wogen sich auf= und abwälzen lassen nach dem Druck der zufällig peitschenden Winde?— Die Erfahrung, die Göthe einmal treffend in dem Spruch ausgedrückt hat: Wer dem Publikum dient, ist ein armes Thier, Plagt sich ab und Niemand dankt ihm dafür; macht naturgemäß ein Jeder, der einen Theil seiner Kräfte in den Dienst des öffentlichen, besonders des politischen Lebens stellt. Der Menschenkundige wird das nicht anders erwarten und sich darum nicht gleich abbringen lassen von Dem, was zu thun er für seine Pflicht hält. Aber es gibt doch auch für ihn eine Grenze des noch Ertragbaren, über die hinaus solche Pflichterfüllung für ihn zur Pflichtvergessenheit gegenüber seinem sonstigen Lebensbedürfniß und seiner besonderen Berufspflicht werden kann. Man hat leider Grund zu fürchten, daß manche brauchbaren Männer unseres Landes heute schon bei der Grenze angelangt sind, wo sie sich diese Frage vorlegen und daß die Neigung in ihnen wächst, die Dinge einmal laufen zu lassen, wie sie wollen oder richtiger, wie es die dann sich aufwerfenden Parteiführer der verschiedenen Extreme wollen werden. Können wir Das wünschen oder dürfen wir durch flaue Unthätigkeit solche Entwickelung unseres öffentlichen Lebens befördern? Wie diese Fragen sich heutzutage gewiß viele ernste Männer im Lande vorlegen, so hoffentlich auch bei uns in der Stadt, denn im Kleinen verhält es sich damit bei uns ganz ebenso wie im Großen zur Zeit überall in Deutschland. Ein Mahnwort aus warmem Interesse für Stadt und Land dürfte daher auch hier wohl am Platze sein. Es ist Sitte, daß immer der Vorsitzende des letzten Wahlcomites die Bildung des folgenden einleitet durch Berufung aller Wähler zur Einsetzung eines neuen Comités. Diesem ersten Rufe folgten in den letzten Jahren immer weniger Wähler. So hängt schon die Einsetzung des Comités vom Zufall ab. Dem Comité ist gewöhnlich das Recht der Cooptation zugestanden. War dasselbe nun bemüht dieses Recht thunlichst weitherzig im Sinne der Parteivereinigung zu verwerthen, so minderten die eingehenden Weigerungen den guten Erfolg dieses Bemühens. Viele gaben nur ihren Namen her und nur Wenige ihre Arbeitskraft. Nun kamen die Raisonneurs und Krittler beim Schoppen Wein oder auch am gemüthlichen Ofen zu Hause, deren zarte Gesundheit den Tabaksqualm einer Versammlung nicht verträgt oder die den Muth nicht haben, ihre Ansicht öffentlich zu vertreten, und tadeln und mäkeln an Allem. Die Wahlen— so klagen sie— liegen immer in den Händen weniger Parteiführer! — Wenn dem so wäre, wessen Schuld wäre es dann?— Doch gewiß nur Derer, die ihre weise Stimme nicht zur rechten Zeit und am rechten Orte erhoben haben, eben in der öffentlich berufenen allgemeinen Wähler=Versammlung.— Nun kommt die Candidatenliste! Wie thöricht!— flüstern die Krittler nun wieder in ihren Winkeln. Gegen den einen Candidaten haben sie Dieses und gegen den andern haben sie Jenes einzuwenden, und natürlich weiß nun Jeder auch einen anderen, viel besseren Candidaten. Wer hinderte sie denn, ihren Vorschlag offen vorzubringen in der Wahlversammlung und für denselben mit Gesinnungsgenossen dort einzutreten, um die Majorität zu gewinnen?— Nun ist der Vorschlag ohne ihr Mitthun erfolgt, sie verzichteten auf das Recht, zu rechter Zeit mitzusprechen. Man sollte denken, jetzt geböte doch die einfachste Taktik der Partei, das Raisonniren zu lassen. Mit nichten, raisonnirt und gekrittelt wird nun erst recht, und diese Raisonneurs verbreiten dabei einen solchen Dunst um sich, daß man gar nicht mehr klar sehen kann, wie Viele oder wie Wenige denn eigentlich ihrem Raisonnement andächtig lauschen und gläubig zustimmen. Ihr Raisonniren mindert aber jedenfalls die Lust und den Muth zum Wählen und gefährdet dadurch unter Umständen den glücklichen Ausgang für die Partei, der sie doch selbst eigentlich nicht schaden wollen. Am Tage der Wahlen sieht man dann Viele, die nicht da sind. Soll das so fortgehen, dann werden schließlich auch die bisher Pflichttreuesten im freiwilligen Dienste des öffentlichen Lebens Muth und Kraft dazu verlieren und ferner die Mühewaltung Denen überlassen, die sie ergreifen wollen. Wer den Vortheil davon haben wird, ist leicht vorauszusehen— Diejenigen, die verstehen, trotz aller Differenz in ihrer eigenen Mitte doch zu rechter Zeit zusammenzuhalten. Ein Vaterlandsfreund. Literatur, Kunst und ch Bremen, 7. Nov. Der geographischen Gesellschaft ist folgendes Telegramm der Gebrüder Krause vom 6. d. M. zugegangen: Wir sind wohlbehalten in San Francisco angekommen und haben gute naturwissenschaftliche und ethnographische Sammlungen mitgebracht. Wir haben die Tschuktschen=Halbinsel an mehreren Punkten besucht und gedenken den Winter im nördlichen Alaska zumbringen. c München, 3. Nov. Die Hofkunstanstalt von Fleischmann dahier hat das neueste Gemälde des Directors der Akademie, Herrn v. Piloty,„Die sieben klugen und die sieben thörichten Jungfrauen" um den respektablen Preis von 60.000 M. angekauft. #. Die schöne Marmorstatue„Eine Hexe“ von Karl Cauer, welche auf der letzten Pariser Weltausstellung eine der besten Skulpturen in der deutschen Abtheilung war und großen Beifall gefunden hat, ist für die Berliner Nationalgalerie erworben worden. * Michel Stapleaux, der Nestor der belgischen Maler, der in seiner Jugend noch den Unterricht Louis David's genossen hat, ist zu Gien im Alter von 82 Jahren gestorben. Aus Amerika. Es wird interessiren, zu erfahren, was aus dem stolzen Weltausstellungs=Gebäude in Philadelphia geworden. Dasselbe ist vor einiger Zeit auf den Abbruch verkauft worden. Das Gesammtgewicht der an dem Gebäude verwendeten Eisenconstruction betrug .860.000 Kilogramm. Gezahlt wurde 364,000., d. b. etwa 6 pCt. der Bausumme, die sich s. Z. auf 6,000,000 M. belief. Das Kilogramm Eisenconstruction stellt sich also für den Ankäufer auf.5 Pfe. ** Einen seltsamen Fund machte nach der„Frankf. Zig.“ Ende voriger Woche Herr Steinbruchbesitzer Wilhelm Opitsch von Pappenheim auf seinem in der Lanzenaltheimer Haardt gelegenen Steinbruch. Der Fund besteht in einem versteinerten Fisch in vier Stücken. Der Fisch ist über 2 Fuß lang und 6 Zoll breit. Metz. 3. Nov. Seit einigen Abenden ist der Platz vor dem Bahnhofe mit electrischem Lichte erleuchtet, das eine mächtige Wirkung erzielt. Gerade dort ist diese Neuerung mit besonderem Danke zu begrüben, denn die bisherige Gasbeleuchtung war sehr dürftig und genügte in keiner Weise für einen Platz, auf welchem auch zur Nachtzeit so viel Fuhrwerk aller Art verkebrt. *. Die Lübecker Polizei zeichnet sich durch ganz besonderes Zartgefühl aus. Auf Anordnung der dortigen Polizei sind, wie es heißt, die auf öffentlichen Anschlagtafeln von den sich bekämpfenden Parteien angehefteten Plakate überklebt worden, damit nicht jetzt nach geschlossenem Wablkampfe dadurch eine unangenehme, den häuslichen Frieden störende Erinnerung wachgerufen werde. *.* Ein eifriger Belocipedist befindet sich unter den neugewählten Mitgliedern der französischen Kammer; er ist der Dr. Fréry aus Belfort. Er verschmäht die Eisenbahn und bat die Reise von seiner Heimath nach Paris auf dem Bichele zurückgelegt. Ebenso existirten für ihn auch nicht die Droschken. Er erschien bei der ersten Sitzung auf dem Hofe des Palais Bourbon auf seinem Belociped. * Bonn, 8. Nov. Der Reichstags=Abgeordnete Franssen ist nach kurzer Krankheit gestern Abend hier verstorben. Er hatte sich bei einem Begräbniß vor einigen Tagen eine Lungenentzündung zugezogen. * Bonn, 8. Nov. Wie unsere Leser aus dem Inseratentheil vielleicht schon ersehen haben, ist mit dem heutigen Tage im großen Saale des Goldenen Stern ein Bazar eröffnet worden. Damen unserer Stadt verkaufen Gegenstände mancherlei Art, zu deren Sammlung und Fertigung sie schon seit langer Zeit in der Stille thätig gewesea. Der Erlös soll einen Beitrag liefern zu den ziemlich bedeutenden Kosten zweier Oelgemälde, welche dem Maler Professor Carl Müller in Düsseldorf für die biesige Pfarrkirche St. Remigius(Minoritenkirche) in Auftrag gegeben sind. Wir ließen uns durch den schönen Zweck bestimmen, den Bazar zu besuchen und waren überrascht, so viel nützliche und auch schöne Sachen da vereinigt zu finden, so daß ein Besuch des Bazar schon an sich sehr lobnend und interessant sein wird. Kauflustige werden gewiß auch ihre Rechnung finden, so mäßig schienen uns die Preise norwirt, und die ausgestellten Gegenstände sind so mannigfaltig, daß Jeder leicht etwas findet, was ihn anspricht und zum Kaufe einladet. Wie wir bören, beginnen Abends um 5 Uhr im Anschluß an den Bazar musikalische Vorträge, zu denen sehr namhafte Künstler unserer Stadt witwirken werden. Meteorologische Beobachtungen auf der Sternwarte zu Vonn Nov. 7. Maximum der Tagestemperatur 14.°3 C. Nov. 8. Minimum der Tagestemperatur°0 C. 1 Uhr Nachm. Barometer auf 0“ redacirt 763 3 Millimeter. Temperatur.°8 C. Höhe des Niederschlages in 24 Stunden.7 Millimeter. Handel, Industrie und * Berlin, 7. Nov. Die heutige Börse eröffnete in mäßig fester Haltung bei großer Reservirtheit der Spekulation; die von den fremden Börsenplätzen vorliegenden Notirungen lauteten im Allgemeinen günstig, aber abgesehen hiervon mangelte es an jeder geschäftlichen Anregung. Hier bewegten sich denn auch die Umsätze Anfangs in sehr bescheidenen Grenzen. Im späteren Verlaufe des Verkehrs machte sich eine Besserung der Stimmung geltend und zu theilweise etwas anziehenden Coursen gewann das Geschäft auf spekulativem Gebiet an Belang. * Postfreimarken sollen, wie aus London berichtet wird, jetzt auch in England zur Frankirung der Telegramme zugelassen werden; ferner ist bestimmt, daß frankirte Telegramme in die Briefkasten gelegt werden können und dann der nächsten Telegraphen=Betriebsstelle zur Beförderung zugeführt werden. Die englischen Zeitungen zollen dem General=Postmeister für diese Anordnung besondere Anerkennung und rühmen die dadurch von ihm bewiesene Einsicht. In Deutschland bestebt die gleiche Einrichtung schon seit sechs Jahren und noch in weiterem Umfange, da hier auch die Briefkasten der Eisenbahn=Postwagen zur Aufgabe von Telegrammen benutzt werden können. * Eine neue Petroleum=Compagnie mit 400.000 Mark bereits gezeichnetem Kapital wird in Hamburg errichtet. Dieselbe hat Bohrgerechtsame auf 1400 Morgen Land in der Gemeinde Dollbergen und Terrains in OedesseAbbensen zusammen für 300,000 Mark erworben. X Börse zu Düsseldorf. Coursbericht vom 7. November 1881. A. Kohlen und Coaks: 1. Förder=Gaskohle M. 6,80—7,50. 2. Flammkohle M. 6,00—7,00. 3. Fettkohle M. 6,00—6,40. 4. Magerkohle M..40—6,00. 5. Flammstückkoble nominell M. 9,00—10,00, Fettstückkoble M. 9,50—10,00. 6. Gewaschene Nußkohle I. M. 8,50—9,00, II. M. 7,00—8,00,(Fett=) III. M. 6,00—6,80. 7. Gruskohle M. 4,60—4,80. Seite 1245 8. Coakskoble M. 5,80—6,20. 9. Coaks I. Qual. M. 12,00—14,00. 10. Coaks II.(Kleincoaks) M. 9,00—11,00. B. Robeisen: 1. Spiegeleisen 1= M. 75.00—76,00. 2. Weißstrabliges Eisen I. Qual. M. 62,00—64,00. 3. Luxemburger Roheisen M. 40,00. 4. Holzkoblenroheisen M. 80,00—84,00. 5. Gießereieisen I. Qual. M. 75,00. 6. Gießereieisen II. Qual. M. 70,00. 7. Gießereieisen III. Qual. M. 60,00. 8. Englisches Roheisen Nr. 3(loco Ruhrort) M. 61,00—62,00. 9. Englisches Bessemer Eisen(loco Verschiffungshafen) M. 61,00—63,00. 10. Deutsches Bessemer Eisen M. 70,00—72.00. C. Stabeisen(Grundpreise): 1. Gewöhnliches Stabeisen M. 125,.00— 128,00. 2. Feinkorneisen M. 155,00—158,00. D. Bleche(Grundpreise): 1. Gewöhaliche Bleche M. 190,00. 2. Kesselbleche M. 200,00. 3. Dünne Bleche M. 180,00. E. Drabt. Walzdraht(Stiftdrabtqualität) M. 150,00—152,00. Berechnung in Mark pro 1000 Kilo und wo nicht anders bemerkt, loco Werk. Die Nachfrage nach Kohlen bleibt eine außerordentlich starke, so daß, abgesehen von den durch die Transportnoth geschaffenen Calamitäten, gegenwärtig die Production dem Bedarfe kaum zu genügen vermag. Demgemäß sind die Preise schnell in die Höhe gegangen. Da die Vorräthe an den Hochöfen fast vollständig geräumt sind und auch die Production meistens für die nächste Zeit verschlossen ist, so sind auch auf diesem Gebiete die Preise weiter im Steigen begriffen. Daß unter diesen Umständen auch die Preise für fabricirtes Eisen die steigende Tendenz fortsetzen, ist natürlich, namentlich da Aufträge in erfreulicher Weise einlaufen. Die Stimmung auf der sehr stark besuchten Börse war eine durchaus zuversichtliche. * Plymouth, 7. Nov. Der Hamburger Postdampfer„Lessing“ ist heute hier eingetroffen. * New=Hork, 7. Nov. Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd„Elbe“ und der Dampfer der National=Dampfschiffs=Company(C. Messing'sche Linie)„Egypt“ sind hier eingetroffen. * Berlin, 7. Nov. Conrs=Notirung. Preuß., ausländ. Fonds und Loose. 4% Reichsanleihe 4 1/2% Consols 4% Consols 3 ½% Staats=Schuldscheine 3 1/2% Köln=Minden. Präm.=Anl. Oesterreichische Bapier=Reute " Silber=Reute „ Gold=Rente " Lott.= Anl. 1864 wog Kus. Rienla=Okligationen " Bed.=Credit=Psanddr. " Anleihe von 1871.. „„ 1877 „„„ 1880 Jag Türkische Anleihe von 1863 Amerik. 5% fund. Anleide 7% New=Yorker Stadt=Anleihe „ Gold= Anleihe 101.40 h. 105,60 d 101.10 M 99.00 M. 100,80 fl. 314.75 5 S 212 00 M 130.80 b 66.25 0 66.75##. 81.00 837.50 b 102.50 0 79,00 h. 85.80 u B 89,87 52. 92.37 M 74.50 hr 15,00 B Ansterdamer Bauk 4 Antwerp. Centralbank4 Barmer Bankverein Brüsseler Bank4 Deutsche Bank4 „ Hrn.=B. 60% Dermstädter Bank Darmstädter Zettelbank Tüln. Wechsler=Bank4 . Coum.=Actien irger Bank..4 er Credit Hro.=B. in Eestte.* Oesterr. Credit Pr. Central=.=Cr.=.4 Reichsdank. 4½ Boden=Cr.=Act.=B. 4 .r. 8 7¼ 124.75 e S 109.25 0 61/8 106.90 M 9 148.00 0 10(170.75# 5¼ 91.00 B 9½ 168.60 b 5½ 110.50 5 96.00 b G 10 225.25 h 8½ 141.00 u S 5 106.00 M 4½ 94.50 b S 11¼ 638.50 b 8½ 124.00 k 6 152.60## 6½ 112.90 b 3½ 93.10 k S Industrie=Actien. Mechern. Bergw.=Ges. Bochumer Gußstahl Hörd. Bgm. u. Hüttenv. 4 Phöur 4 „ Lit. B. 4 Harkort, S. Basch Köln= Müsener..4 Stolb. Zinkhütten4 " Stamm=Prior. 5 Krupp'sche Anleihe..5 190.00 78.50 K 70.50 Ml 85.75 b. S 44.00 K B 110.50 33.50 B 97.75 5 B 130.25 K 111.60 k S 31.25 k S 25.50 kr 86.75 B 109.90 B Staats=Eisenbahnen. 31. Berlin= Stettiner4¾ 116,10##S Magdeburg= Halberstädter B. 3½ 88.50# B „„.5 125.25# 9 Rheinische 6½ 162.70# S „ Lit. B. 4 100,70 B Eienbahn=Stamm Katrn. =82 Amsterdam=Rotterdams4 7 1½ Bergisch= Märkische 4 Berlin= Anhalter Kas. Statsbahn. gar. 5 Südöst. Stsd.(Lomb.)4 Warschan=Wien..4 140.10 123.00 M 136.00 G 200.25 bS 98.30 br 245.00 b 579,00 kr 16.00 K. 6 62.00 kr 136.00 K B 255.50 b sedan k. 8 Eisenbahn=Prioritäts=Obligationen. Berzisch=Märk. 3. Serie Lig.00 ue " R. 3½ 88,00 ke „ O. 3½ 88.00 be „ 4. Serie 4½ 103,80 u 7.„ 4½ 102.60 b „ 2.„ 5 166,50 h B (Nordbahn) 41/2 102.50 h. Köln= Miuden 2. Emission 4.„„ 5„„ Eilat: 100.50 B 100.50 B 100.50 B 86.90 G 380.50 b. E gebaut 194.30 k EE inzungsueh Rhaiuische..... „ k. Em. von 58 u. 60/4½z 164.75 6 „„„ 62 u. 64/4½ 102.75 S „„" 1865 4½ 102.75 „ con. Obl. 69, 71, 73/4½ 102.75 5 S Rhein=Nahe vom Staate gar. 4½ 103.60 h.# Südöst. Bahn(Lomb.) alte.3 281.25 h „„" neue 5 281.50 hr. „ 5% Odligationen 5 99.70 KB Mosco=Rjäsan 5 103,00 KB Cenrral= Bacisie... 416 112.75 4 Wechsel= Cours. Baris Serstun s Tap 1— 3 Monat— 8 Tage— 8„ 172.60 L 8„— a Sachn 11545 Soverrigus 20.37 C 20= Fraucs- Stücke 16.18 5. B Dollars.26 h Ziusfuß der Reichsbank für Wechsel 5½z, für Lombard 6½/8 Proceut. * KAn, 7. Nov.(Amtliche Notirungen der vereideten Produktenmäkler.) Wetter: trübe.— Weizen Nov. und März niedriger, eff. biesiger 24.75— 25,50., fremder 24.75—25,50.; per Nov. 24,70, 60 bz., 24.65., 24.60 .: per März 23.35 bz., 23,50., 23,40.; per Mai 23,15, 10, 20 bz., 23,20., 23,15 G. Roggen matter, eff. biesiger 19.25—21,50., fremder 19.25—21.50.; per Nov. 19.25 bz. u.., 19,20.; per März 18,15, 10 bz., 18,15 B. u. .; per Mai 17.60 bz. u.., 17,55 G. Hafer, eff. hiesiger 16.50—17.50B., fremder 16,50—17,50 B. Rüböl unverändert, eff. in Partien 30,80.; per Mai 29.70B., 29.60G. Landmarkt. Weizen 23—25., Roggen 20.25—21,25., Gerste 17—19., Hafer, neuer 14—16., alter 17 M. per 100 Kg. Preise unverändert. Zufuhren schwach. * Fruchtpreise zu Neuß am 8. Nov. Mi. Pf. 1. Qual. 2.„ 3.„ Weizen 4 100 Kilo Landroggen à 100 Kilo Gerste Winter= à 100 Kilo SommerBuchweizen à 100 Kilo 1. Qu. Buchweizen à 100 Kilo.Qu. 26 24— 2. 21 60 20 60 Hafer, alter p. 100 Kilo 17 20 Hafer, neuer„.Qu. 15 50 Hafer,„ Rüdsen(Aveel) Raps 4. Ou. Kartoffenn 5 Her 2 30 Küo. 6 „crob v. Schock à 600 Kilo 50 14— 26 50 28— Bekanntmachung. In Gemäßbeit des Gesetzes vom 25. Mai 1873, die Einführung der Klassensteuer betreffend, wird zum Zwecke der Klafsensteuer=Veranlagung pro 1882/83 eine Aufnahme des Personenstandes der Stadtgemeinde Bonn nach Maßgabe des§ 12 des Gesetzes vom 1. Mai 1851 stattfinden. Den Hauseigenthümern und Haushaltungsvorständen werden zum Zwecke der Personenstands=Aufnahme geeignete Aufnahme= Zettel am 9. und 10. d. M. behufs Ausfüllung zugestellt, deren Richtigkeit und Vollständigkeit durch Namensunterschrift zu bescheinigen ist. Mit der Wiedereinziehung der Zettel wird am 11. d. M begonnen und soll am folgenden Tage zum Abschlusse gelangen, weshalb dieselben zur Vermeidung von Unzuträglichkeiten rechtzeitig auszufüllen und zur Abholung bereit zu legen sind. Zur Beseitigung von Zweifeln wird noch bemerkt, daß für die Aufnahme einzelner Personen nicht die Arbeitsstelle, sondern lediglich die Wohnung oder Schlafstelle maßgebend ist. Bezüglich der Richtigkeit und Vollständigkeit der gemachten Angaben wird auf die Bestimmungen des oben erwähnten§ 12 noch besonders hingewiesen, welche alsö lauten: § 12. a. Jeder Eigenthümer eines bewohnten Grundstücks oder dessen Stellvertreter haftei der Behörde, welche das Verzeichniß der steuerpflichtigen Hausbaltungen und Einzelsteuernden aufnimmt, für die richtige Angabe derselben; d. jedes Familienhaupt ist für die richtige Angabe seiner Angebörigen und aller zu seinem Hausstande gehörigen steuerpflichtigen Personen verantwortlich; c. jede bei der Aufnahme des Verzeichnisses oder auf sonstige desfallsige Anfrage der Steuerbebörde im Laufe des Jahres unterlassene Angabe einer steuerpflichtigen Person soll, außer der Nachzahlung der rückständigen Steuer, mit einer Geldbuße bis zum vierfachen Jahresbetrage derselben belegt werden; d. die Untersuchung gegen Diejenigen, welche sich einer Uebertretung dieser Bestimmungen schuldig machen, gebührt dem Gericht, insosern der Steuerpflichtige nicht binnen einer von der Behörde zu bestimmenden Frist die Zahlung der verkürzten Steuer, des von derselben festgesetzten Strafbetrages, sowie der durch das Verfahren gegen ihn entstandenen Kosten freiwillig geleistet. Die mit der Aufnahme beauftragten Personen sind angewiesen, über etwaige Anfragen hinsichtlich Ausfüllung der Zettel die erforderliche Auskunft zu ertheilen. Bonn, den 7. November 1881. Der Oberbürgermeister, Deetsch. Seite 1246 die glückliche Geburt eines Töchterchens wurden erfreut Jacob Schmidt und Frau. Dr. Eginhard Bertrand, Henriette Heinen, Vermählte. Coblenz und Bonn, 8. Nov. 1881. Todes= Anzeige. Gestern Abend 10½ Uhr verschied in Folge eines Herzschlages unser theurer Vater, Schwieger= und Großvater, Herr Beter Jonann Beters, gew. Fuhrmann, im Alter von 62 Jahren, welches Verwandten und Freunden hiermit anzeigen die trauernden Hinterbliebenen. Bonn, 7. Nov. 1881. Die Berdigung findet Mitwoch den 9. Nov., Nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehause Kasernenstraße 34 aus Statt. Die Exequien sind Donnerstag den 10. Nov., Morgens 8 Uhr, in der Gymnasialkirche. Durch einen vor dem Königlichen Notar Münster zu Brühl vom 30. October d. J. zwischen Johann Breuer, Bierbrauer zu Brühl, und Maria Anna geborene Recht, Risme Franz Parschau, „unwirthin, zu Keldenich wohnend, abgeschlossenen Ehevertrag, wovon heute ein Auszug in dem Audienzsaale des hiesigen Königlichen Amtsgerichts in der dazu bestimmten Taangeheftet und öffentlich ausgestellt worden ist, haben die genannten Contrahenten vereinbart: 1. Artikel. Die Ebe wird abgeschlossen unter dem Rechtsverhältnisse der gesetzlichen Gütergemeinschaft, wie solches die Art. 1400 und folgende des im Bezirke des Königlichen Over=Landesgerichts Köln jetzt geltenden Bürgerlichen Gesetzbuchs näber bestimmen. Für die Richtigkeit des Auszuges: Bonn, den 8. November 1881. Der Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts. Kanzleirath Sommerkorn. Gerichtliche Versteigerung. Am Mittwoch den 9. Novbr. 1881, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Römerplatze zu Bonn gegen baare Zohuns 32 fülberne Löffel, 18 dito SA, 1 Serviettenring und verschiedene Mobilien durch den Unterzeichneten versteigert werden. Kreisch, Gerichtsvollzieher. Oeffentliche Versteigerung im städtischen Leihhause zu Bonn. Todes=Anzeige. Heute Nachmittag 5 Uhr verschied sanft und gottergeben Grader und Trledter Vater, Großpater, Schwiegervater, En un Shuger, der Her Suutstur, J. J. Zartmann, der Gansch=atzelscen Lirtze, ut ien Heldutg Um stille Theilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen. Bonn, Schleswig, Löwenberg, Aachen, Morenhoven, KleinAltendorf und Köln, den 7. November 1881. .„Die Beerdigung findet Donnerstag den 10. Nov., Nachm. ½5 Uor, vom Sterbehause(Sternthorbrücke 10) aus Statt. I nerbruderschaft Montag den 14. Nov., Morgens ½9 Uhr, und 905 Fentends Stifts=Chors Montag den 21. Nov., Morgens BALAN im großen Saale des Goldenen Stern. Geöffnet Mittwoch, Donnerstag und Freitag vom 9. bis 11. November von Morgens 9 bis Abends 6 Uhr gegen Entrée von 25 Pfg. Gegenstände aller Ort werden zu sehr mäßigen, im Voraus festgesetzten Breisen verkauft. sich interesstren, baben auch den Verlauf derseiben übernommen. Mittwoch den 9. November, Nachmittags von—6 Uhr, Musikalische Vorträge aus dem St. Nemigius=Gesangperein. — Neuheiten= in Knaben=Anzügen und Paletots in großer Auswahl. S. D. Steinfeld, Eim Hof Kro. 18, gegenüber der Universität. In der am Donnerstag den 3. d. M. stattgefundenen VerTaustrlgpont, u chiung Brie cen Srewel. chenz böhr Stadtverardnet, ,#. Loffmeister, Ober=Bürgermeister a.., als Smuviverordneten= Candidaten aufgestellt. ersucht alle Wähler II. Abtheilung, am Freitag den 11. November.. Morgens von 8½ bis 1 Uhr, ur prinigen Herren ausgechehe. zugesandt, auch am Wahllokal Das liberale Wahl-Comité. der Buchhandlung Max Cohen& Sohn(Fr. Cohen) Kaiserplats 18. ##mann sQuartett aus Köln. Samstag den 12. November 1881, Abends 6½ Uhr, im Saale des„Goldenen Stern“ in BONN „Zweite Soirée für Kammermusik mnn Streich-Quartetten von Brahms, Mendelssohn, Beethoven. des Sanzen Orelge 7 10 Mlh. Lalienhandlung von W. Sulzbach, Fürstenstrasse. Neue chemische Gesellschaft. Freitag den 11. Novbr.„Ausserordentliche Sitzung, Revision der Statuten. Der Vorstand. Tagesordnung: 1881, Nachmittags 2½ Uhr, werden die im Monate October 1880 und früher versetzten, nicht eingelösten Pfänder, bis incl. Nro. 38241 im Leibhause dahier versteigert. Desgleichen am Mittwoch den 7. Decbr. 1881 die Pfänder aus dem Pangte Novbr. 1880 bis incl. Rro. — und am Mittwoch den 4. Januar 1882 die Pfänder aus dem Monate December 1880. Für Füllösen. Gewasch, mag. Würfelkohlen, sowie Fett= und Schrottgeriß supfieblt in 31. ½ und ¼, Waggonravungen und im Detail die Vertr. Gesellschaft zu Kohlscheid für Bonn: A. Pieler, Bornbeimerstr. 3. Bestes oberrubrsches Schrott= und Fettgeriß aus dem Schiffe zu beziehen von Wilh. Streck, Kölner Chaussee 51. Ich habe mich hierselbst als Arzt niedergelassen. Homöopathische Behandlung der Krankheiten. Sprechstunden Vorm. von 10—12, Nachm. v.—4 Uhr. Dr. med. J. Becker, Bahnhofstr. 19. Zur Fermigenn-Termaltung, selbst in schwierigen Verhültnissen,— zum Beischreiben laufender Notizen, namentlich auch zur Führung kaufm. Bücher empflehlt sich gegen mässiges Honorar der I. Buchhalter eines hiesigen(grossen) Geschäfts, welcher im Rechnungswesen u. Buchhaltung wohl bewandert ist und darüber die besten Empfehlungen besitzt. die Frpedition d. Bl. Feuer=Anmeldestellen: Peter Auweiler, Hauptmann der freiwill. Feuerwehr, Vivatsgasse 3. Engellbalerstraße 15. 3usührer, Kälnstroße 9r. Zusfährer, I. A. Schädler, Markt 14. 95#„Hornisten: Jos. ruowig, Peterstr. 12. Jos. Schäfer, Bonngasse 16. Jos. Wißkirchen, Kasernenstr. 64. Jac. Esser, Marstraße 35. Jac. Striefler, Dreieck 8. Joh. Lammerich, Acherstraße 11. Nlur echt, wenn die vorgedruckte Schutzmarke auf den Etiquetten steht. Malz-Extract u. Caramellen“) v. L. H. Pietscht Co., Breslau. Seil länger als fünfzehn Jahten habe ich an Brustschmerzen und fürchterlichem Husten geKuren blieben erfolg95„Durch die Anwendung Ihres Rurz=Extractes bin ich von meinem so langen Leiden ziemlich befreit. Zeisdorf bei Poststiation Wiese. Friedrich Brecht. *) Extract à Flasche Mk..00, .75 und.50. Caramellen à Beutel 30 und 50 Pfg..— Zu haben in Bonn bei Emil Meyer, in Wipperfürth bei W. Beckmann. Eine englische Dame, in Edinburgh geprüfte u. mit Diplom versehene Lehrerin, wünscht in einer deutschen Familie eine ihrem Fache entsprechende Stellung zu finden. Off. sub M. N. an die Exp. d. Bl. Bestes oberruhr'sches Schrott= und Fettgeriß Schie zu beziehen von A. H. Stein, Breitestraße 1. In der Gegend der Lenné= od. Coblenzerstr. für den 15. April geräumige Wohnung gesucht, womöglich mit Garten. Offerten mit näberer Angabe unter M. P. 6. an die Expedition d. Bl. Herrsch. Haus Colmantstr. mit Garten, Stall. u. 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Schaner gen fndet Mittwoch .." Aovvl. vie Schauspiel= und Freitag den 11. Novbr. die Opern=Vorstellung Statt. den 9. November 1881.(11. Abonnem.=Vorstell.) Zur Vorfeier svon Schiller's Geburtstag und Liebe. Bürgerliches Trauerspiel in fünf Akten von Friedrich von Schiller. Regie: Herr Oberregisseur Jendersky. Personen: Präsident von Walter Herr Ad. Men Ferdinand, sein Sohn, Major....... Herr Hillm Hofmarschall von Kalb............. Herr Valero. „„ der Ladhe Her ltecht. Dienerschaft des Präsidenten und der Lady. Gerichtsdiener. Schauspiel=Preise: I. Rang und Parquet M..50, Fremdenloge M..75, II. Rang M..25, Billets werden bis 4 Uhr Nachmittags des betr. Tages in der MusikalienDie Karten sind nur für den Tag gültig, für welchen sie gelöst werden. Theater die Billas vorzeigen zu wolen. Einlaß 5½ Uhr. Anfang 6 Uhr. Ende gegen 9 Uhr. Mittwoch den 9. November Hauptprobe für das Orchester um 5 Uhr, für den Chor um 6½ Uhr. „Der Zutrit zum Zuhörerraum ist nur den inactiven Mitgliedern gegen Vorzeigen ihrer Mitgliedskarte gestattet. Der Vorstand. Städtischer Gesang-Verein. Die Abonnenten werden gebeten, die Concertkarten nebst Platzanweisungen in der Musikalien-Handlung Gustav Cohen in Empfang zu nehmen. Der Vorstand. Aerztliche Sprechstunden: 10—12 Vormittags. Dr. Wolff, praktischer Arzt, Kaiserplatz 4, erste Etage. Das mit der Agentur der Kölntschen Zeitung für Bonn und Umgegend verbund. Insertions-Comptoir Gust. Cohen, 11 Markt, besorgt Inserate für alle Zeitungen und Zeitschr. aufs schnellste u. pfnktlichste. Vom 15. October ab: Von Bonn nach Köln 4“ 6, J#.%%“, 10“ Morgens; 12“, „, 475 Nachmittags; 6½ 819 92 Abends. Von Bonn nach Mainz u. weiter 1283 früh: 6½, 818, 941, 10 Morgens; 12“ Mittags; 34 5“ Nachmittags; nach Coblenz 6“ und 9° Abends. Von Bonn nach Ahrweiler 6“ 100, 384, 96. Von Bonn nach Niedermendig und Mayen“, 81%, 10“, 1240 Von Bonn nach Euskirchen “, 235(an Wochentagen), 315 (nur Sonn- und Feiertags), 9% Von Bonn nach rechtem Ufer 658, 842, 104, 124, 320, 7, 920. Vom rechten Ufer in Bonn 724, 104, 12, 22, 4½, 82, 101 Ab Bonn weiter nach Köln 7% 843, 10“, 1½, 425, 62. 8W. Von Beuel rheinabwärts%, 10“ 11,“, 85.(825 u. 11“ Morg. u 62 Nachm. nur bis Siegburg.) Von Beuel rheinaufwärts 96, 118, 1234, 71, 94 Abende. * Fährt an Sonn- u. Festtagen nicht. Rhein-Dampfschiffahrt Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft. Abfahrten von BONN vom 18. Oetbr Für den Personen- und Güter-Verkehr. Zu Berg: Morgens 9¼ Uhr nach Mannheim mit Uebernachtung in St. Goar; Mittags 12¼ und Nachm. 3¾ Uhr nach Coblenz; Abends 12¼ Uhr nach Mainz. Zu Thal: Morgens 9¼, Nachm.3¼ u. 5% Uhr nach Köln; Mitt. 12½ Uhr nach Köln, Düsseldorf, Arnheim, Rotterdam und London via Harwich. Täglich directe Güter-Verladung von und nach der Mosel.— Directe Güter-Verladung nach Köln, Düsseldorf, Arnheim, Rotterdam und London und allen Zwischen-Stationen: Sonntags, Montags, Mittwochs, Donnerstags und Samstags. Biederläudigeh Klederläudlsche Dampfschiff-Rhederei zur Beförderung von Personen und Güterz. Tägliche Fahrten vom 1. Oet. ab von BONN nach:# Coblenz, Mainz, Mannheim s# Morgens 7¼ Uhr, Köln, Düsseldorf, Nymegen,#E Emmerich, Rotterdam(Am-IEß sterdam) Nachmittags 2 Uhr. S Directe Billete nach London: Mittwoch, Donnerstag und Samstag; nach New-York wöchentlich.— Prompte und billigste sechen mine Gaieeneg aschost uch kum Aisberngen De. Dien Mlstsägren u 8. vels, J. alsataurt, Dr. Knot, Vel. Serhest, J. B. Biesz, Auiommende Posten. E. Becker, F. Teul.“ In Godesberg bei J. E. Dia. bei J. F. Link.— In Coblenz bei J. Herschel und A. Neurohr. 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