Abensement, Bierteljährlich pränumer. für Bonn (einschließl. Traggeld) 4 Mark 50 Pf., desgl. bei allen preuß. Post=Remtern 4 Mark 50 Pf. Die„Souuer Zeitung“ erscheint töglich. Inserate. Gebühren für die 6gespaltene Petitzeile oder deren Raum 20 Pf. pränumer. Reclame für die 3gespaltene Petitzeile 60 Pf. pränumer. Erpeittten Münsterplatz Nr. 12. Dreiundsiebenzigster Jahrgang. Nr. 51. Druck und Verlag von P. Reusser(Hermann Nrusser). Bonn, Dinstag, 22. Februar Nachmittags. Verantwertlicher Redacteur: Hermaun Reusser 1831. Die Meislbegünstigungsklausel und unser Handel mit Frankreich. * Der Reichskanzler hat neulich über das zwischen Deutschland und Frankreich bestehende Meistbegünstigungs=Verhältniß eine Ansicht geäußert, welche von sehr genauer Kenntniß unserer Handelsbeziehungen zu Frankreich Zeugniß ablegt und beweist, daß unser leitender Staatsmann nicht pro forma Handelsminister geworden ist, sondern sich über die wichtigeren handelspolitischen Fragen eingehend orientirt hat. Die im Frankfurter Frieden für ewige Zeiten stipulirte Meistbegünstigung zwischen Deutschland und Frankreich ist namentlich der deutschen Schutzollpartei lange Zeit ein Dorn im Auge gewesen. Man war und ist zum Theil heute noch der Meinung, daß die Frankreich gewährleistete Meistbegünstigung uns hindere, mit anderen Ländern, insbesondere mit Oesterreich=Ungarn, in innigere Handelsbeziehungen zu treten; denn die Verkehrserleichterungen, welche man Oesterreich=Ungarn gern gewähren möchte und ohne Gefahr für unsere Industrie auch gewähren könnte, würden bei ihrer vertragsmäßigen Ausdehnung auf Frankreich hinsichtlich der Einwirkungen derselben auf die Concurrenzfähigkeit unserer heimischen Industrie großen Bedenken unterliegen. Fürst Bismarck erwiderte jedoch auf eine diesen Erwägungen Ausdruck gebende Anfrage, daß Frankreich an der Klausel der Meistbegünstigung eigentlich wenig gelegen sei und es sich sofort mit Freuden zur Aufhebung derselben verstehen, dann aber auch in die Lage kommen würde, in seinem Zolltarif Revanche an uns zu nehmen und etwaige Differenzialzölle unsererseits mit noch höheren Differenziallzöllen zu erwidern. Die Auffassung, welche diese Bemerkungen über unsere handelspolitischen Beziehungen zu Frankreich bekunden, scheint uns durchaus begründet zu sein, denn der Charakter unseres Handels mit Frankreich ist ein derartiger, daß wir eher auf die möglichste Erschließung des französischen Marktes für unsere Industrie=Erzeugnisse, als auf die Abwehr der französischen Concurrenz Bedacht nehmen sollten. Die uns für das verflossene Jahr zum ersten Male exact vorliegende Statistik unseres Handels mit Frankreich zeigt nämlich, daß der Import von Industrieartikeln aus diesem Lande ein ziemlich geringer ist, wogegen wir recht bedeutende Mengen von Fabrikaten nach Frankreich exportiren. Von größerer Bedeutung in der Einfuhr sind außer Wein nur Seiden= und Modenwaaren. Außerdem werden ziemliche Qnantitäten Branntwein, Mehl, Leder, Wollengarn, einiges Getreide, namentlich Gerste, und Eisenwaaren eingeführt, nirgends erreicht der Import indeß eine irgendwie bedenkliche Höhe. Dagegen ist unser Export nach Frankreich in manchen Artikeln von großer Bedeutung, was sich zum Theil daraus erklärt, daß die Frabrikate der elsässisch= lothringischen Industrie in Frankreich einen großen Markt bis heute behauptet haben. In einigen Industrien geht nicht weniger als ein Viertel unseres ganzen Exports nach diesem Lande. Bei Baumwollgarnen und Baumwollgeweben ist dies erklärlich wegen der großen Bedentung Elsaß=Lothringens in diesem Industriezweige, aber auch in Thonwaaren, Blei und Bleiwaaren, in Roheisen und Steinkohlen ist der Export sehr bedeutend; Eisenerze werden in großen Massen nach Frankreich überführt, die Hälfte unseres ganzen Bierexports geht dahin und unser Holzhandel würde eine große Beeinträchtigung erfahren, wenn er seinen sehr beträchtlichen Export nach Frankreich ganz oder zum Theil einbüßte. Und dies find nur die Industrien, für welche die Aufrechterhaltung des Exports nach Frankreich ein Lebens=Element ist; andere haben an demselben kaum ein geringeres Interesse. So sind die Exporte von Soda, Pottasche, Anilinfarben für unsere chemische Industrie von großer Bedeutung, und Glaswaaren, Tischlerarbeiten und feine Holzwaaren, Maschinen, Leder, Wollengarn und Wollenwaaren werden gleichfalls in nicht unerheblichen Quantitäten nach Frankreich ausgeführt. In Summa ist jedenfalls der Export deutscher IndustrieErzeugnisse nach Frankreich ein mehrfach größerer, als der entsprechende Import Frankreichs nach Deutschland. Es begreift sich nach Vorstehendem leicht, daß unserer Industrie weniger daran gelegen sein kann, sich vor der französischen Concurrenz zu schützen, als den französischen Markt zu behaupten, und dies um so mehr, als der Rückgang des Exportes nach Frankreich die inländische Concurrenz auf dem einheimischen Markte in gewissen Industrien sehr verschärfen würde. Beispielsweise würde die elsässische Baumwollindustrie ohne ihren beträchtlichen Export nach Frankreich ihre ganze Production auf den deutschen Markt werfen und die dadurch entfesselte Concurrenz den altdeutschen Spinnereien und Webereien großen Schaden bringen. Es scheint also in jedem Betracht rathsam, Frankreich keine Veranlassung zu Zoll=Repressalien zu geben, vielmehr durch handelspolitisches Entgegenkommen unseren Export nach diesem außerordentlich consumtionsfähigen Lande möglichst zu steigern. Richtsdestoweniger bleibt es immer noch eine offene Frage, ob wir Frankreich nicht auch in anderer Weise zollpolitisch entgegen kommen können, als gerade durch Aafrechterhaltung der Meistbegünstigungsklausel. Daß letztere, mag sie auch für Frankreich nicht besondere Vortheile involviren, für uns doch sehr störend sein kann, wenn wir dazu übergehen sollten, ein Differenzialzollsystem zu etabliren, ist nicht ohne Weiteres zu verneinen, denn England wird, im Falle wir seine Importe höher besteuern wollten, als die Importe aus Frankreich, einfach seine Waaren durch französische Vermittelung auf den deutschen Markt spediren und damit wäre die beabsichtigte Wirkung des Differenzialzollsystems vollständig illusorisch gemacht. Uns scheint es deshalb, im Falle eine innigere handelspolitische Verbindung zwischen Deutschland und Oesterreich=Ungarn die wesentliche Ermäßigung unserer Industriezölle bedingt, jedenfalls nothwendig, die Frankreich gewährte Meistbegünstigung zu beseitigen und an deren Stelle Frankreich andere Vergünstigungen in der Ermäßigung der Weinzölle oder dgl. zuzugestehen. Daß Frankreich hieraus Anlaß zu Repressalien nehmen würde, ist kaum zu befürchten, denn— abgesehen von dem großen Effect einer diesseitigen Ermäßigung der Weinzölle, kann auch den französischen Politikern wenig daran gelegen sein, unsere Industrie schlechter zu behandeln als beispielsweise die englische, da der französischen Industrie von letzterer die größere Gefahr droht. Fürst Bismarck hat nun im Hinblick auf Oesterreich Ungarn erklärt, daß wir diesem Lande nur die Beseitigung der Getreide=, Biehund Holzzölle zu concediren brauchten, um einen für unsere Industrie günstigen Handelsvertrag mit demselben zu erlangen. Wenn dem wirklich so ist, was wir jedoch bezweifeln möchten, dann wäre die Aufhebung der Meistbegünstigung Frankreichs allerdings gar nicht nöthig, da weder unsere Industrie noch unsere Landwirthschaft bei Aufhebung der Getreide=, Vieh= und Holzzölle von Seiten Frankreichs oder Englands große Gefahr laufen würde. Wir glauben indeß, wie gesagt, nicht an diese optimistische Beurtheilung der Sachlage, denn die Schutzollpartei ist in Deutsch=Oesterreich zu mächtig und einflußreich, als daß sie zur Aufgabe ihrer durch den autonomen Zolltarif errungenen Pofition gezwungen werden könnte. Aentliche Nochrichten. Verstn, 21. Febr. Se. Majestät der König haben Alleransdiest gerubt: Dem Regierungs= und Baurath Borggreve zu Düsseldorf den Charakter als Geheimer Regierungs=Rath und dem praktischen Arzt 2c. Dr. med. Franz Servaes in Köln den Charakter als Sanitäts=Rath zu verleihen. Deutschland. ##r Berlin, 21. Febr. Das allgemeinste Interesse wandte sich heute der Sitzung des Herrenhauses zu, in welcher man Aufklärung über die Krisis im Ministerium des Innern erwarten durfte. Das Herrenhaus hatte bekanntlich in Folge der überraschenden Erklärung des Ministerpräsidenten vom Samstag das Zuständigkeitsgesetz auf's Neue in die Commission verwiesen, und diese stellte, ungeachtet der Bismarck'schen Erklärung, den Antrag, den entscheidenden§ 17 von der Aufsicht über die Landgemeinden nach den Beschlüssen des anderen Hauses anzunehmen. Der Ministerpräsident Fürst Bismarck war von Anfang an in der Sitzung anwesend und ergriff alsbald das Wort, um sich über die Vorlage und die daran sich anknüpfenden kritischen Ereignisse zu äußern. Fürst Bismarck suchte die Consequenzen seiner letzten Erklärung abzuschwächen; er versicherte, sie habe unrichtige Auslegungen erfahren; sie sei nur zur Instruction des Commissars, nicht zur Vorlesung bestimmt gewesen. Der Ministerpräsident ging dann zu längeren Ausführungen über betreffs der Art und Weise, wie der Ministerrath zu den Gesetzvorlagen und den verschiedenen Stadien ihrer Durchberathung Stellung nimmt, und erklärte die hervorgetretene Differenz aus der Unmöglichkeit, in den wenigen Tagen, die zwischen den Entscheidungen der beiden Häuser liegen, im Ministerrathe zu einer Verständigung über wichtige Abänderungen zu gelangen. Eine Aenderung in den geschäftlichen Dispositionen zwischen den beiden Häusern, bei denen das Herrenhaus höchst unbillig verkürzt werde, bezeichnete Fürst Bismarck als sehr wünschenswerth; jede dahin zielende Anregung werde er eifrig unterstützen. Die Auffassung, als ob innerhalb der Staatsregierung derartige Meinungsverschiedenheiten obwalteten, daß eine Veränderung im Bestande des Ministeriums nothwendig sei, bezeichnete Fürst Bismarck als unrichtig. Er sei mit dem Minister des Innern darin einverstanden, daß das Gesetz auch nach der Fassung des Abgeordnetenhauses für jetzt annehmbar sei; er habe nur den Haken einschlagen wollen, an dem bei einer künftigen Revision angeknüpft werden müsse; sie stimmten Beide dem Paragraphen zu, wenn auch der beiderseitige Gedankengang vielleicht dabei nicht ganz derselbe sei. So im Wesentlichen die Ausführungen des Fürsten Bismarck, der nachher noch einmal Gelegenheit nahm, sich lebhaft gegen den Vorwurf einer„Kanzlerüberhebung“ zu rechtfertigen.— In wie weit diese Erklärungen geeignet sind, die Ministerkrifis als gänzlich geschlichtet erscheinen zu lassen, entzieht sich augenblicklich der Beurtheilung. Das Entlassungsgesuch des Grafen Eulenburg ist eingereicht. Ob es durch die Genugthuung in der zunächst vorliegenden Streitfrage als erledigt betrachtet wird, ob die allem Anscheine nach tiefergehenden Differenzen dem Minister eine fernere Wirksamkeit nicht ersprießlich erscheinen lassen, ob der Rücktritt vollzogen oder vertagt wird oder überhaupt zunächst nicht mehr in Frage steht: darüber können wir heute keine Vermuthungen aufstellen. Es finden offenbar lebhafte Bemühungen Statt, den Minister zur Fortführung seines Amtes zu bewegen, und wir wünschen, daß sie von Erfolg sein möchten.— Der Paragraph wurde schließlich mit 50 gegen 45 Stimmen in der vom Minister des Innern empfohlenen Fassung des Abgeordnetenhauses angenommen, auch Fürst Bismarck stimmte dafür. Es besteht sonach zwischen den beiden Häusern nur noch die Differenz in der Frage der Bestätigung von Communalvorständen. Im Abgeordnetenhause, das sich heute nur mit Petitionen von untergeordnetem Belang beschäftigte, wird das Zuständigkeitsgesetz morgen aufs Neue zur Berathung kommen. (9 Berlin, 21. Fehr. Ueber die Schlußsitzung der Commission für das Verwendungsgesetz wird uns berichtet: Der Entwurf des Verwendungsgesetzes ist in der Commission vorläufig zu Grabe getragen worden. Nachdem am Freitag§ 2 sowohl in der Regierungsvorlage als in der Fassung der verschiedenen Ankräge abgelehnt worden, brachten am Samstag die Confervativen einen Antrag ein, wonach das Gesetz sich auf die Feststellung des Principes beschränken sollte, daß die Ueberweisungen aus den vom Reiche etwa neu zu bewilligenden Steuern ausschließlich zu Erlassen an Staatssteuern und zur Verminderung der Communalsteuern verwendet werden sollten. Der Abg. v. Bennigsen führte jedoch aus, daß ein solches Gesetz nur Hoffnungen erwecke, deren Erfüllung zweifelhaft sei. Er habe aus den Verhandlungen den Eindruck erhalten, daß eine gesetzliche Regelung der Erlasse und Ueberweisungen im gegenwärtigen Augenblick unmöglich sei, weil dieselbe in engem Zusammenhange stehe mit der Reform der directen Steuern und der Communalsteuerfrage. Erst wenn man festeren Boden in diesen Fragen gewonnen habe, könnten die Verhandlungen über die Art der Verwendung fruchtbar werden. Der anwesende Finanzminister erklärte unter dem Eindrucke dieser Ausführungen, daß auch er von weiteren Berathungen sich keinen Erfolg verspreche und persönlich auf dieselbe verzichte. Die Staatsregierung halte jedoch an den Grundzügen ihres Entwurfes fest und werde denselben im Wesentlichen unverändert dem nächsten Landtage wieder vorlegen. 35) Durch Frauenschuld. Roman von Mary Agues Fleming. Frei bearbeitet von Max v. Weißenthurn. Achtes Kapitel. Ein flüchtiger Besuch. Ein schöner April=Abend ist's, die leuchtende Sonnenkugel taucht nieder in die Fluthen der Bucht Chalette und verleiht den Wellen einen röthlichen Schimmer, der ihnen sonst nicht eigen zu sein pflegt. In der Villa des Anges wird zum Angelus geläntet. Der Leuchtthurm der Insel Perdrix hat bereits sein Licht aufgesteckt, das mit glänzendem Strahle die See erhellt. Ein Fremder steht am Hafenplatz von St. Gildas und harrt des Fährbootes, das ihn hinüberführen soll nach dem Eiland. „Es besteht eben kein regelmäßiger Verkehr zwischen St. Gildas und Perdrix“, erklärte ihm die Wirthin des kleinen Gasthauses, in welchem er abgestiegen.„Es wohnt dort nur die Familie des Arztes und der alte Tim und die rudern sich, wenn es ihnen eben einfällt, oft zehn Mal des Tages herüber und hinüber. Wir geben ein Hornsignal, so oft Fremde ankommen, die nach Perdrix wollen, und wenn dann der alte Tim nicht zu beschäftigt ist, kommt er wohl herüber; ich werde jetzt gleich das Zeichen geben, vielleicht nützt es.“ Der Fremde lacht und läßt es geschehen; er harrt in sichtlicher Spannung des Resultats.„Wird man aber auch kommen, mir scheint es noch immer fraglich.“ „Das ist es auch, Herr, wir müssen eben den Versuch wagen, doch der Leuchtthurm ist bereits angezündet, folglich dürfte er nicht mehr gar so beschäftigt sein. Warten Sie nur ein wenig, wenn er Lust hat, zu kommen, muß er in fünfzehn Minuten hier sein, gebricht es ihm an gutem Willen, so nützen alle Hornsignale der Welt nicht.“ „Hm“, entgegnete der Fremde,„primitive Gewohnheiten habt Ihr hier, das muß ich sagen.“ Ungeduldig harrt er der Dinge, die da kommen sollen, gar manches Boot gleitet an ihm vorüber, doch keines macht Miene, halten zu wollen. Eine kleine Barke zieht endlich seine besondere Aufmerksamkeit auf sich, so weiß, so hübsch, so makellos ist sie. In goldenen Lettern prangt der Name an der Spitze, der Fremde aber vermag ihn nicht zu lesen. Zwei Knaben und ein Mädchen befinden sich in dem Boote, das Mädchen und einer der Knaben rudert, der zweite Knabe lenkt das Steuer, alle Drei singen. Bei dem Klang des Hornsignals hatten sie sofort ihr Boot in der Richtung nach St. Gildas gelenkt, sie befinden sich nun ganz nah und der Fremde hat nun Gelegenheit, das junge Mädchen, welches das Ruder mit einer Geschicklichkeit handhabt, die nur jahrelange Uebung zu verleihen im Stande ist, eingehend in Augenschein zu nehmen. Es ist ein hübsches, blondlockiges Wesen in dunkelblauem Flanellkleid, der Seemannshut von grobem Stroh ist nach rückwärts auf den blonden Locken aufgestülpt. Sie wirft einen einzigen Blick auf den Fremden und wendet sich dann zu dem Steuermann. Ein kurzes Zwiegespräch folgt, die beiden Rudernden vertreten offenbar eine andere Ansicht als der Steuermann, und wie gewöhnlich trägt die Majorität den Sieg davon. Instinktiv fühlt der Fremde, daß er Gegenstand des Gespräches sei, vielleicht ahnen sie, daß er das Eiland zu besuchen wünscht und wollen gutmüthig den alten Tim ersetzen. Seine Muthmaßung erweist sich als richtig, das hübsche weiße Boot wendet sich dem Ufer zu, es landet, der Steuermann richtet seine hohe Gestalt empor urd ruft ihn an: „Darf ich bitten, mein Herr, wünschen Sie vielleicht nach dem Eiland zu fahren?“ „Wenn ich dorthin gelangen kann, gewiß, ja, die Wirthin hier am Strande hat ein Hornsignal ertönen lassen, das die Todten erwecken sollte, doch den Fährmann hat es nicht hierhergebracht.“ „Wenn Sie mit uns kommen wollen, so sind wir bereit, Sie aufznnehmen.“ „Ab, ich danke vielmals“, rief der Fremde erfreut.„Sie sind sehr gütig, doch wird es Sie nicht von Ihrem Wege abführen?“ „Im Gegentheil, wir kehren eben nach dem Eiland zurück; mache das Boot los, Hans. Wenn Du steuern willst, Flocky, so überlaß mir Dein Ruder, Du solltest doch schon müde sein.“ Flocky! Der Fremde zuckt zusammen und setzt sich mit mehr Hast als Eleganz in dem Boote nieder. „Ich danke Dir, liebster Rens“, entgegnet das bübsche Mädchen ernst, „lieber sollen mir die Arme abfallen, vor Mattigkeit, als daß Du Dir Deine theuern, so heilig gehaltenen Muskeln anstrengst. Nein, Haus und ich wir bringen schon die„Boule de neige“ nach Hause; vorwärts, Hans!" Hans leistet dem Geheiß Folge und das Boot durchstreift mit großer Geschwindigkeit die Wellen. „Ein herrlicher Sonnenuntergang, Flocky“, ruft der mit dem Namen Haus angeredete Knabe, ein großer, stämmiger, schöner Jängling von beiläufig siebzehn oder achtzehn Jahren, mit munteren, seelenvollen, grauen Augen.„Ihr werdet morgen einen herrlichen Tag zu Eurem Ausflug nach der Moosbank haben. Ist auch Innocente Desereaux von der Partie?“ „Ja“, entgegnete das junge Mädchen,„und Armand natürlicherweise.“ „Weshalb natürlicherweise“, forscht barsch der andere der jungen Männer, der um einige Jahre älter sein mag als Hans,„die Gesellschaft von Narren muß Dir ganz besonders erwünscht sein, Flocky, weil Du den Verkehr von Armand Desereaux beständig suchst.“ „Gleich und gleich gesellt sich gern“, entgegnet Flocky mit unerschütterlichem Ernst,„ich werde mit Geist und Gelehrsamkeit so überfüttert, Rene, wenn Du zu Hause bist, daß Armand's sanfter Blödsinn mir als positive Wohlthat erscheint; überdies ist er sehr, sehr hübsch, der arme Kerl, hast Du jemals seine dunklen pathetischen Augen gesehen?“ Rene stößt einen unartikulirten Laut des Unwillens aus, während Hans mit Müde das Lachen verbeißt. „Gerade wie die Augen eines pathetischen Pudels, wenn er auf den Hinz terbeinen steht und aufwartet“, ruft er.„Ich habe seine dunklen pathetischen Augen beachtet, Flocky, und fühle mich stets versucht, ihn zart und fauft beim Kragen zu packen und zum nächsten Mezzer zu schleppen! Seine Augen haben ganz denselben Ausdruck, wie diejenigen von Tim's altem Wächterhunde!" Flocky belohnt die Standrede Hansens mit ihrem süßesten Lächeln, nur um René dadurch zu ärgern— und ihr Lächeln gilt als sehr süß, sie ist ohne Ausnahme das hübscheste Mädchen, welches der Fremde jemals gesehen, das muß er sich mit innerem Bangen zugestehen. Was immer man sonst für Meinungen über Flocky Trillon hegen möge, hinsichtlich ihrer Schönheit kann es nur eine Stimme geben. Kaum ließ sich ein Augenpaar finden, welches geneigter wäre, mit schroffer Kälte zu kritifiren, als dasjenige des Fremden; doch trotz des besten Willens vermag er keinen Makel zu entdecken an ihrer äußeren Erscheinung; er hat volle Muße, sie zu betrachten und nach seiner Bequemlichkeit anzustarren, denn sie beachtet ihn so gar nicht, als ob er nicht da wäre. Das Haupt ist klein und zierlich und sitzt mit vollendeter Anmuth auf dem schneeigen Nacken. Goldige Locken fallen bis tief in den Rücken herab und sind von einer Fülle, wie der Fremde sie noch niemals gesehen. Die Gestalt ist hochgewachsen, schlank und geschmeidig, das Antlitz oval, die Augen tiefblau, furchtlos, muthwillig. Dem Fremden ist es mit einem Male, als sei eine Todte erstanden, die er vor dreizehn Jahren gesehen und er schaudert unwillkürlich in sich zusammen. Während er Flocky anstarrt, ahnt er gar nicht, daß ein Anderer ihn mit immer bedenklicher sich furchender Stirne unausgesetzt beobachtet; es ist dies der junge Mann, welcher das Steuer lenkt. „Hol der Teufel den Kerl“, denkt Rene zornig,„man sollte meinen, sie site ihm Porträt.“. H 5. „Flocky," ruft er mit großer Entschiedenven,„Du vast uim lange geung gerndert, komm und nimm meinen Platz ein, während ich an Deine Stelle Flocky fiebt ihn an und erkennt sofort in seinen Zügen, daß er gebieterisch Gehorsam beischt; an seiner Stelle wird sie außerhalb das Seebereiches jenes ungezogenen Fremden sein, wenn er nicht etwa auch am Hinterhaupte Augen haben sollte. Es gibt einen gewissen Klanz in René's Stimme, dem Flocky sich niemals wiedersetzt, soeben hatte er ihn in Anwendung gebracht. Sie erhebt sich folgsam, lächelt und nimmt seinen bisherigen Platz ein. Bane Valentine kommt sofort zu sich, er siebt ein, daß er den gestrengen Monsieur Rene durch sein auffallendes Benehmen verletzt hat und beeilt sich durch liebenswürdiges Geplander den begangenen faur pas wieder in Vergessenheit geratben zu lassen. „Sehr interessante Stadt, dieses St. Gildas, ist es ein Befestigungsthurm, der sich dort drüben auf dem jenseitigen Hügel erhebt? Man tage so selten derartige Baulichkeiten, er stammt vermutblich noch aus der Zeit der französisch=britischen Krieger.". 61, Smerie ir.# Dann zu Hans gewendet, erzählt er ihm, daß vie Scenerie ion an Oinan in England erinnere, daß er überhaupt seit Jahren viel gereist sei, doch selten eine malerischere Gegend geschaut habe. Schließlich wünscht er zu wissen, ob jenes kleine Eiland, auf welchem man einen Leuchtthurm sehe, die Insel Perdrix sei und ob die geehrte Gesellschaft jenen Ort gut keane. Un Seite 202 Bonner Zeitung vom 22. Februar 1881. Nr. 51 G Berlin, 21. Fedr. Es scheint jetzt festzustehen, daß der Landtag übermorgen geschlossen, nicht vertagt wird und daß auch eine Nachsession nicht im Plane der Regierung liegt. Es wird dies gewiß auf allen Seiten des Abgeordnetenhauses mit Zustimmung vernommen werden; denn unter den Verhältnissen, wie sie heute liegen, ist in den zwei Fragen, mit denen sich eine Nachsession zu beschäftigen haben würde, dem Verwendungsgesetz und den Verwaltungsgesetzen, ein ersprießliches Resultat in einer übermüdeten, unmittelbar vor den Wahlen stattfindenden Nachsession nicht mehr zu erwarten. Zudem hat es nicht den Anschein, als ob aus den Verhandlungen des Reichstags über die Steuervorlagen pofitive Resultate von sehr weittragender Bedeutung hervorgehen sollten, welche die dringliche Nothwendigkeit in sich schlössen, in aller Eile ein neues Verwendungsgesetz zu vereinbaren. * Berlin, 21. Febr. Die Zolldefrauden im Jahre 1879 bis 1880. Als im vorigen Jahre der Zolltarif revidirt und in einigen Positionen die bestehenden Zölle erhöht, in anderen neue Zölle eingeführt wurden, war naturgemäß zu erwarten, daß die Zahl der Zolldefrauden mit dem Inkrafttreten des neuen Tarifs sich vermehren würde, da einerseits die Zollerhöhungen den Anreiz zum Schmuggeln steigern mußten, und andererseits die Neueinführung von Zöllen den Schmuggel bei Artikeln hervorrief, wo er vordem des zollfreien Eingangs wegen keinen Boden haben konnte. Es hat denn auch, wie aus der Statistik der Zoll= Straffälle geschlossen werden kann, eine Vermehrung des Schmuggels im Jahre 1879 bis 1880 stattgefunden. Im Grenzaussichtsdienste sind in diesem Jahre 7390 Contravenienten ergriffen worden und 1334 entsprungen, gegen das Vorjahr eine Zunahme von 565 und 700 Contravenienten= 13 pCt. Auf die Ausdehnung des Schmuggels selbst läßt sich hieraus ein unmittelbarer Schluß allerdings nicht ziehen, indessen wird man zugestehen müssen, daß eine Vermehrung desselben thatsächlich stattgefunden hat. Aus einer Zusammenstellung der im Jahre 1879 bis 1880 wegen Zolldefraudation beschlagnahmten Waaren läßt sich ferner ersehen, daß insbesondere bei denjenigen Artikeln, welche neu mit Zöllen belegt worden sind, Defrauden in größerem Maßstabe versucht worden find. So find an Eisen und Eisenwaaren über 1000 Doppelcentner beschlagnahmt worden, der größte Theil in den Provinzen Hannover und Rheinland. Bau= und Nutzholz ist gleichfalls in größeren Mengen sistirt worden und zwar im Königreich Sachsen, vermuthlich beim Transport auf der Elbe. Größer sind sodann die Beschlagnahmen bei Salz, Kaffee, Oelfetten, insbesondere aber bei Tabak, welcher ja, wie bekannt, bereits im Jahre 1879 eine größere Zollerhöhung erfahren hat. Muß hiernach auch zugegeben werden, daß der Schmuggel durch den neuen Zolltarif gefördert worden ist, so kann dies natürlich kein Grund sein, den neuen Tarif zu verdammen, denn der Schmuggel wird existiren, wenn auch nur ein oder wenige Artikel mit Zöllen belegt sind, und es ist nicht so sehr die Zahl der berufsmäßigen Schmuggler, welche sich vermehrt hat, als die Zahl und Menge der Objecte, die diese Schmuggler mit Gewinn über die Grenze schaffen können. Eine wirksame Schranke wird dem Schmuggel deshalb nur durch verschärften Aufsichtsdienst gezogen werden können und hierfür mag die Verwaltung mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln sorgen. Officiös wird geschrieben: Se nothwendig es ist, daß die Provinzialbebörden und deren Organe ven Verhaltnissen, welche die Sicherstellung der Ernährung der Bevölkerung bedingen, unausgesetzt ihre besondere Aufmerksamkeit und fördernde Fürsorge zuwenden und über alle Erscheinungen, welche auf eine Bedrohung des Nahrungsstandes hinweisen, der Centralstellung rechtzeitig Mittheilung ist es, daß Anträge auf die Gewährung von Staatshülfe auf das unabweisbare Bedürfniß beschränkt werden. Nachdem in neuerer Zeit aus Anlaß von ungünstigen Ernte=Ergebnissen, sowie von Schäden, welche durch elementare Ereignisse herbeigeführt waren, von den Provinzialbehörden mehrfach Anträge auf ein helfendes Eingreifen des Staates gestellt worden sind, denen nach näherer Prüfung der Sachlage nicht stattgegeben werden konnte, haben die Minister des Innern, der Finanzen und sorgsamsten und eingehendsten Prüfung aller in Betracht kommenden Verhältnisse zu befürworten und bei eintretenden Kalamitäten mit Entschiedenheit Bestrebungen nach ungerechter Inanspruchnahme von Staatshülfe entgegenzuwirken. Es ist dabei zu beachten, daß Unterstützungen aus Staatsmitteln überhaupt nur gewährt werden können, wenn die Bevölkerung ganzer Ortschaften oder größerer Distrikte in ihrem Nahrungsstande gefährdet ist, sowie daß auch in solchen Fällen eine Aufwendung von Staatsmitteln nur insoweit in Frage kommen kann, als die zur Erhaltung der nothleidenden Bevölkerung im Nahrungsstande erforderlichen Beibülfen nach Lage der Verhältnisse von den nächstbetheiligten communalen Verbänden nicht verfügbar zu machen sind. Außerdem ist daran festzuhalten, daß die Frage, ob ein Nothstand als vorhanden oder drohend anzuerkennen ist, nach gleich streugen Grundsätzen zu prüfen und zu beantworten bleibt, mag im einzelnen Falle directe Unterstützung oder die Eröffnung von Arbeitsstellen oder sonstige mittelbare Beihülfe begehrt werden. Der„Essener Ztg.“ schreibt man aus Berlin, 18. Febr.:„In parlamentarischen Kreisen gilt es als gewiß, daß Graf ArnimBoitzenburg nicht allein wegen der Wahl des Freiherrn zu Frankenstein seine Wahl zum ersten Präsidenten des Reichstags abgelehnt hat. Wie erinnerlich, hielt man es, als im vorigen Jahre die Reichspartei unter Herrn v. Barnbüler's Aegide den Pakt mit der ultramontan=conservativen Coalition schloß, für angezeigt, sich zu vergewissern, ob die Wahl des Grafen Arnim nicht aus naheliegenden persönlichen Gründen bei dem Fürsten Bismarck Anstoß erregen würde. Der Reichskanzler erklärte damals, er würde gern Herrn v. Bennigsen wegen dessen bewährter Sicherheit in der Geschäftsleitung den Präsidentenstuhl einnehmen sehen, er habe aber auch selbstredend nichts dagegen, wenn die Mehrheit des Reichstags dem Grafen Arnim den Vorzug gebe. Der ultramontan=conservative Parteieifer hielt sich durch diese etwas delphische Ausdrucksweise für vollständig gedeckt, während Andere hinterher wissen wollten, Fürst Bismarck habe sich seufzend in der Lage des Philosophen befunden, den nur Einer— und dieser Eine falsch verstand. Graf Arnim glaubt nun seinerseits inzwischen Erfahrungen gemacht zu haben, welche ihm die letztere Deutung näher legen— man erinnert sich, daß Fürst Bismarck während der ganzen vorjährigen Session bis auf die vorletzte Sitzung fernblieb— und als er letzthin seine Erklärung abgab, mochte er annehmen, daß der regierungsseitig geübte Nachdruck bezüglich der Wiederwahl des Freiherrn zu Frankenstein für ihn ein sicherer Maßstab des Werthes sein werde, den man auf die Fortdauer seiner Präsidentenstellung lege. Es wird nun versichert, daß von hoher Stelle aus versucht worden sei, den Grafen Arnim zur Annahme der auf ihn gefallenen Wahl zu bewegen. Mag dem immerhin so sein, so macht doch Graf Arnim persönlich kein Hehl daraus, daß ihm eine derartige Ermuthigung von Seiten des leitenden Staatsmannes nicht zu Theil geworden ist. Von liberaler Seite allerdings erscheint durch diesen Ausgang der hohen Körperschaft die facies hippocratica aufgedrückt und man ist überzeugt, daß bis zur Auflösung des Reichstages nicht mehr Zeit vergehen wird, als nöthig ist, um das Budget und die Aussichtslosigkeit der Steuervorlagen festzustellen.“ Erkrankungen an der Trichinose. Einem in der„Stat. Corr.“ enthaltenen Aufsatz über die Erkrankungen an Trichinose und die Untersuchung der Schweine auf Trichinen entnehmen wir die wenig erfreuliche Nachricht, daß 1879 die Trichinose in verschiedenen Regierungsbezirken, und, wie es scheint, zum Theil recht heftig, aufgetreten ist. Im Regierungsbezirk Königsberg sind 55 Fälle, im Regierungsbeziek Frankfurt 93 Fälle angemeldet und in Berlin ist bis zum 1. October, dem Tage der Einführung der obligatorischen Fleischschau, die Erkrankung von 66 Personen, nach diesem Zeitpunkt noch die von 16 Personen zur amtlichen Kenntniß gelangt. Doch können, wie der Aufsatz hervorhebt, weder die amtlichen Berichte noch die von den Heilanstalten erhaltenen Mittheilungen ein richtiges Bild von der Ausbreitung der Trichinenkrankheit geben. Vor den Standesbeamten ist Trichinose als Todesursache im Jahre 1877 in 27 Fällen, in 1878 in 48 und 1879 in 26 Fällen angegeben. Es ist aber auch aus diesen Zahlen nicht viel zu entnehmen, weil nicht überall die Todesursache von den Standesbeamten in die Sterbeurkunde aufgenommen wird. Bemerkenswerth ist, daß auch solche Personen erkrankt sind, die untersuchtes und angeblich trichinenfreies Fleisch gegessen hatten, was lediglich auf eine schlechte Untersuchung der Fleischbeschauer, deren es ohne Berlin 17,413 gibt, zurückzuführen ist. Untersucht sind 1879 3,213,155 Schweine, wovon 1975 als trichinös befunden sind; es kommt also auf 1630 Schweine ein krankes, während 1879 erst auf 2000 eins kam. An amerikanischen Speckseiten und Schweinefleischpräparaten sind 3129 trichinös befunden, und zwar in Stettin allein 468. Das macht je eins von 88 untersuchten. Frankreich. * Paris, 21. Febr. In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer richtete Deves(Linke) folgende Interpellation an den Minister des Auswärtigen, Barthélemy St.=Hilaire, und den Kriegsminister Farre. In dem englischen Blaubuch seien Depeschen veröffentlicht, in denen auf das Versprechen einer Sendung französischer Waffen nach Griechenland angespielt werde: Er verlange Aufklärungen von der Regierung, ob ein derartiges Versprechen gemacht worden sei und weshalb dasselbe in dem Gelbbuche noch nicht erwähnt werde; er frage ferner an, ob eine Waffenlieferung gemacht worden sei oder ob sie noch fortdauere; er verlange pofitive von der öffentlichen Meinung geforderte Erklärungen darüber, ob es wahr sei, daß über Marseille und Havre Waffen expedirt worden seien, die für ein griechisches Schiff bestimmt gewesen wären; er verlange, daß, wenn diese Thatsachen nicht wahr seien, sie richtig gestellt würden, um diese Frage endgältig zu beseitigen. Der Ministerpräsident Ferry beantwortete diese Interpellation dahin: Weder der Kriegsminister, noch überhaupt die französische Regierung hätten jemals Griechenland die Zusendung von 30,000 Gewehren versprochen. Wohl aber habe Griechenland um eine solche Sendung gebeten. Der Minister verliest die betreffende Depesche der griechischen Regierung, in der diese Bitte ausgesprochen wird. Dieses Gesuch Griechenlands falle in die Zeit, wo von der Mission des Generals Thomassin die Rede war. Es wurde an den Minister des Auswärtigen gerichtet, von diesem dem Kriegsminister mitgetheilt, welcher darüber im Ministerrathe referirte. Der Ministerrath war der Ansicht, auf die Angelegenheit nicht einzugehen. Eine Waffenlieferung durch dazwischengeschobene Personen habe auch nicht stattgefunden. Wenn eine solche stattgehabt hätte, so würde es sich nicht um eine Interpellation, sondern um die Erhebung einer Anklage handeln, welche man hätte anmelden müssen. Es sei Kriegsmaterial unter den gesetzlichen Bedingungen verkauft worden, dasselbe habe bestanden in Gewehren und Munition, die als unbrauchbar zurückgesetzt worden seien. Einigen Personen sei es gelungen, eine Anzahl verbesserter Gewehre mit angepaßten Patronen zu erwerben. Sobald aber die Regierung Kenntniß von diesem Kaufe erlangt hätte, habe sie die Weiterbeförderung der Waffen verhindert und die betreffenden Waggons anhalten lassen. Er(Ferry) hoffe, daß die Kammer die Loyalität des Verfahrens der Regierung anerkennen werde. Der Deputirte Pascal=Duprat erwähnte der umlaufenden Gerüchte über eine heimliche Nebenregierung und meinte, die Debatte müsse die Situation aufklären. Gambetta erklärte, er habe niemals, weder durch einen Rath noch durch eine Pression bei irgend einem Minister intervenirt, er habe die ganze Verantwortlichkeit des gegenwärtigen und des vorhergehenden Cabinets intact gelassen. Das Ministerium allein leite die auswärtige Politik. Das Ministerium sei nach Berlin gegangen, das Ministerium habe die ganze Politik hinsichtlich Griechenlands bestimmt. Gambetta kam auf seine Cherbourger Rede zurück und behauptete, er habe sich sorgfältig jeder kriegerischen Anspielung enthalten, er habe keine aggressive Politik empfohlen, er habe weder Theil gehabt an der Mission des Generals Thomassin, noch an der Flottendemonstration wegen Dulcignos. Er habe sich jeder Kritik über die Politik der Regierung enthalten, er habe keine Agitation weder in der einen Richtung, noch in der anderen betrieben. Er weise die Verantwortung für das gegenwärtige Verfahren auf die Parteien zurück, welche der Republik feindlich seien. Aber das Spiel werde vereitelt werden. Die Nation werde zu unterscheiden wissen zwischen Denen, welche sie irreführen wollten, und Denen, welche das Vaterland liebten bis zum Tode.(Lebhafter Beifall auf der Linken.) Cassagnac(Bonapartist) meinte, die Interpellation Deves sei nur zu Wahlzwecken vereinbart worden. Dreolle(Bonapartist) fand die abgegebenen Erklärungen unvollständig; die Linke beantragte den Schluß der Debatte. Hierauf wurde die einfache Tagesordnung angenommen. Croßbritannien. * London, 21. Febr. Parnell hat London am Samstag wieder verlassen und gestern in Clara in Irland vor einer von 12,000 bis 15,000 Personen besuchten Versammlung eine Rede gehalten. Auf der Fahrt nach Clara wurde Parnell an mehreren Stationen von der Bevölkerung mit Ovationen empfangen. Parnell rieth der Bevölkerung und namentlich den Pächtern, fest zu bleiben und hob hervor, daß durch die Obstruction im Parlamente die Suspendirung der Habeascorpusakte sieben Wochen lang verhindert worden sei. Er und seine Collegen würden sich gerne einsperren lassen, wenn die Pächter fortführen, die Zahlung des Pachtzinses zu verweigern. Wenn dem Zwange nur passiver Widerstand entgegengesetzt werde und wenn man es vermeide, Gewalt mit Gewalt zu vertreiben, würden die Zwangsmaßregeln schließlich mit verstärkter Wirkung auf die Häupter ihrer Urheber zurückfallen. Amerika. vorliegenden Berichten aus verschiedenen Quellen, bei denen eine Collusion nicht wahrscheinlich ist, daß die jetzt im Indianergebiet lebenden Poncas(521 an der Zahl) mit ihrer neuen Heimath zufrieden und in gutem Gesundheitszustande sind, und daß ein anderer Theil des Stammes, etwa 150 Personen stark, es vorzieht, in seinen bisherigen Wohnsitzen in Dakota und Nebrasca zu bleiben, von wo er noch nicht entfernt worden ist. Thatsächlich ist damit die Poncafrage gelöst, aber um ihr Wiederaufleben zu verhindern, empfiehlt der Präsident, daß der Minister des Innern durch ein Gesetz autorifirt werde, jedem einzelnen Ponca=Indianer als Privatbesitz ein Stück Land zu geben, auf welchem er sich ernähren kann, und ihm sonst noch möglichst Vorschub für sein Fortkommen zu leisten. Die Absicht ist jedenfalls gut, und es ist zu erwarten, daß die im Congreß jetzt schwebende, auf die Indianer im Allgemeinen bezügliche Bill betreffend die Verleihung von Land als individuellen Besitz an sie, angenommen und so dem Wunsche des Präsidenten entsprochen wird. Werden Bestimmungen in diese Bill aufgenommen, wie sie als Amendements beantragt sind, daß mit der Uebernahme des Landes und der Einrichtungs=Facilitäten, die ihm die Regierung geben soll, der Indianer auch die Rechte und Pflichten eines Bürgers der Vereinigten Staaten übernimmt, also anstatt eines Mündels der Nation ein Mitglied derselben wird, so ist dies vielleicht der langgesuchte Weg, allmälig das leidige Indianerproblem zu lösen, viel Geld zu sparen, Verantwortlichkeit los zu werden und nebenbei auch eine Klasse schwer controlirbarer Beamten, die bisher größtentheils ihren Vorgesetzten Verlegenheiten bereitet und den Vereinigten Staaten keine Ehre gemacht haben. Afrika. * Dem„Reuter'schen Bureau“ wird aus Cape Coast Castle vom 10. d. M. gemeldet: Die Schaaren der Ashantis befinden sich nur noch drei Meilen weit von hier, es herrscht hier große Aufregung. Von Benin ist ein Transport mit 100 Mann Truppen aus Lagos und Quitta, sowie mit einigen Gattlingkanonen angekommen, aus Sierra Leone sind 350 Mann Truppen eingetroffen, die Mannschaft des Kanonenbootes„Flirt“ wurde bei dem Fort Elmina ans Land gesetzt, um bei den militärischen Operationen am Lande verwendet zu werden. * Nach einem Telegramm der„Times" aus Durbau, 21. Febr., hat der Volksraad des Oranje=Freistaates eine Resolution angenommen, durch welche der Präsident ermächtigt wird, die Truppen des General Clarke auf dem Wege nach dem Basutolande das Gebiet des Orange=Freistaates passiren zu lassen. * Aus Newcastle, 20. Febr., wird gemeldet, daß General Wood am Samstag mit einer Schwadron Husaren und zwei Geschützen den Buffalon überschritt und bis 10 Meilen von Wakkerstroom eine Recognoscirung ausführte, ohne auf die Boeren zu stoßen. Das Lager der Boeren wurde verlassen gefunden. Der Orient. * Der„Diritto“ läßt sich aus Konstantinopel vom 20. d. melden: In der heutigen Versammlung der Botschafter wurde beschlossen, die Note der Pforte vom 14. Januar mittelst einer Collectivnote zu beantworten, in welcher von der Erklärung der Pforte, sich von der friedlichen Haltung nicht zu entfernen, Akt genommen wird. Die Collectivnote soll am 21. d. M. überreicht werden. In einer weiteren Sitzung werden die Botschafter die von der Pforte zu verlangende Grenzlinie festsetzen und gleichzeitig werden die Mächte Griechenland auffordern, sich während der Verhandlungen jeder Feindseligkeit zu enthalten. * New=York, 4. Febr. Nur vier Wochen trennen uns noch von dem vorläufig wichtigsten Ereignisse dieses Jahres, der Inauguration General Garfields als Präsident der Vereinigten Staaten für die nächsten vier Jahre. Es ist nür natürlich, daß unter den Personen, welche mit der Regierung der Vereinigten Staaten etwas zu thun haben oder zu thun haben möchten, der Glanz des aufgehenden Sterns mehr Anziehungskraft besitzt als das Blinken des finkenden. Das Städtchen oder Dörfchen Mentor in Ohio, in dessen Zurückgezogenheit sich der zukünftige Regent der Union auf seine große Aufgabe vorbereitet, hat selten in kurzer Aufeinanderfolge so viele distinguirte Besucher gesehen wie in den letzten Tagen, und das Motiv zu einer solchen Pilgerfahrt, die in diesem harten Winter wahrlich nicht zu den Annehmlichkeiten des Lebens zählt, war in jedem einzelnen Falle selbstverständlich der Wunsch, dem Manne der Zukunft Ansprüche von Personen, Parteien oder Staaten auf einflußreiche Stellungen in der neuen Verwaltung persönlich ans Herz zu legen. Der Rest des einst mächtigen Indianerstammes der Poncas, der bekanntlich gegen seinen Wunsch aus der ihm vertragsmäßig angewiesenen Reservation in Dakota nach dem Indianer=Territorium versetzt wurde, hat den Congreß und die Executive in der letzten Zeit ziemlich in Athem gehalten; Demokraten und einer gewissen Sorte von Nativ=Republikanern war die angebliche Mißhandlung dieser Rothhäute eine willkommene Gelegenheit zu Angriffen auf Herrn Schurz, der als Minister des Innern Chef des Indianer=Bureaus ist. Er hat sich, wie wir es von Anfang an erwartet haben, für seine Person vollständig zu rechtfertigen verstanden, indessen blieb es bestehen, daß gegen die Poncas eine Ungerechtigkeit verübt war, die möglichst gut gemacht werden mußte. Am Mittwoch wurde dem Repräsentantenhause eine Botschaft des Präsidenten übersandt, worin derselbe sich über die Sache ausspricht. Er constatirt nach den ihm Preußischer Landtag. Herrenhaus. #* Berlin, 21. Febr. Das Herrenhaus setzte heute die Berathung des Zuständigkeitsgesetzes fort. Der Minister des Innern Graf zu Eulenburg war nicht anwesend, sondern seine Commissarien. Die Commission beantragte, den§ 17 nach der Fassung des Abgeordnetenhauses anzunehmen, also sich Standpunkt des Grafen Eulenburg zu stellen, wonach die Aufsicht über die Landgemeinden dem Kreisausschusse obliegen solle. Ehe noch der Berichterstatter der Commission, Landrath von Winterfeld, das Wort ergreifen konnte, erhob sich der Ministerpräsident Fürst von Bismarck und erklärte etwa Folgendes: Man habe seine Erklärung vom Samstag, die übrigens lediglich als Instruction für den Commissar, nicht zur wirklichen Verleiung aufgesetzt war, falsch aufgefaßt. Die einzelnen Minister seien an eine mit königlicher Sanction eingebrachte Vorlage gebunden und könnten gegen dieselbe keinen Widerspruch erheben; anders sei es bei einer Vorlage, die mit Aenderungen zwischen beiden Häusern hinund hergehe. Da seien Meinungsdifferenzen zwischen den Ministern wohl zulässig. Wenn es dann, wie jetzt bei der bedrängten Geschäftslage, an Zeit fehle, sich zu verständigen, so könnte auch eine solche Differenz offentlich zum Austrag kommen. Denn es sei nicht möglich, über die wichtigen Vorlagen, nachdem das Abgeordnetenbaus sie so lange behalten, sich in. erei###r pier Tagen zu verständigen. Wenn eine Aenderung der jetzigen Geschuftsfuhrung vom Herrenhause beantragt werde, werde er als Staatsminister und als Mitglied des Hauses bei der Aenderung mitwirken. Darauf erklärten sich Referent von Winterfeld, von Simpson(Georgenburg) für die Annahme der Fassung des Abgeordnetenhauses; nur Adams befürwortete die Annahme des früheren Herrenhausbeschlusses. Bemerkung des Grafen Brühl hin, daß doch eine Meinungsverschiedenheit zwischen dem Ministerpräsidenten und dem Minister des Innern bestehe, erklärte Fürst Bismarck, daß von einer solchen Meinungsverschiedenheit absolut keine Rede sei; über die Motive, weshalb er mit dem Minister des Innern einig sei, habe er keine Auskunft zu geben. Gegen den vom Grafen Brühl gebrauchten Ausdruck„Kanzlerbotschaft“ protestirte der Ministerpräsident, weil man namentlich in der fortschrittlichen Presse schon lange davon spreche, daß er sich„überhebe“. Eine Botschaft gehe nur vom Könige aus, er sei aber der getreueste und unterthänigste Diener des Königs, dem seine Familie so lange unterthan sei, als die Hohenzollern überhaupt Landesherren in der Mark seien. Wenn der Vorredner das auch von sich sagen könnte, so würde er das Verletzende des Ausdruckes emfinden. In namentlicher Abstimmung wurde darauf der Antrag v. Kleist=Retzow mit 50 gegen 45 Stimmen abgelehnt und§ 17 nach den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses angenommen. Das Herrenhaus erledigte den Rest der Vorlage nach den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses, so daß nur die Differenz hinsichtlich des gestrichenen § 7 besteht. Abgeordnetenhaus. Berlin, 21. Febr. Das Mandat des Abg. Filbry wurde wegen seiner mit einer Gehaltserhöhung verbundenen Versetzung an das Landgericht zu Coblenz für erloschen erklärt. Den Rest der Sitzung nahmen Petitionen in Anspruch. Vom Rhein und aus Westfalen. * Köln, 22. Febr. Aus Berlin wird der„Köln. Ztg.“ telegraphisch gemeldet: Das Abkommen, durch welches die zwischen dem Kriegsministerium und der Stadt Köln streitig gewesenen Punkte ihre Ausgleichung gefunden haben, ist in einem mehrfach ausgefertigten Protokolle heute Mittag vollzogen worden. Der Minister der öffentlichen Arbeiten hofft seinen Plan zur Erweiterung des Central=Personenbahnhofes in Köln unmittelbar nach Ostern vorzulegen. Die Aussichten für die Herstellung einer Haltestelle an der Westseite der Stadt gestalten sich günstig. * Iserlohn, 18. Febr. Zum Falliment Haarmann schreibt die„Iserl. Zig.“:„Es ist nicht zu leugnen, daß der Fall Haarmann in ganz Iserlohn ein ungeheures Aufsehen und ein ungemeines Interesse hervorgerufen, weil Haarmann als ein solider, ehrenhafter und außerordentlich tüchtiger Geschäftsmann galt und als solcher allenthalben beliebt und geachtet dastand. Daß es ihm gelingen konnte, in raffinirtester Weise alle Diejenigen zu täuschen, die Nr. 51 Bonner Zeitung vom 22. Februar 1881. Seite 203 ihm unbedingtes Vertrauen schenkten, hat seinen Grund in nicht geringem Maße darin, daß die ersten und besten Kreise im steten Verkehr mit ihm lebten, wodurch es ihm leicht wurde, die Fernstehenden in der denkbar ordinärsten Art zu hintergehen. Um so angenehmer berührt es, wenn jetzt Alles aufgeboten wird, die seinetwegen in Verluste gerathenen beiden hochachtbaren Firmen J. H. S. S. und Z. aus der bereiteten Verlegenheit zu befreien und bietet hiermit namentlich das thatkräftige Eingreifen des Herrn Commerzienrath E. unbedingte Gewähr dafür, daß die ganze Angelegenheit einen günstigen Ausgang nimmt. Es kann diese Intervention aber auch vom allgemeinen Standpunkte aus nicht hoch genug geschätzt und gewürdigt werden, wenn berücksichtigt wird, daß dadurch den so überaus gesunden Verhältnissen des reichen gewerbefleißigen Iserlohner Platzes das auf einen Augenblick geschwundene Vertrauen wieder zugeführt und bewiesen wird, daß die momentane Panik nicht vollberechtigt war. Deshalb hat sich der um das Wohl des Iserlohner Platzes ohnehin schon hochverdiente Intervenient den Dank nicht nur aller direct Betheiligten, sondern auch der Fernerstehenden, namentlich der Bank= und Handelskreise, wie der sonst schwer betroffenen Arbeiterbevölkerung in vollstem Maße erworben und ebenso kann constatirt werden, daß auch das Vertrauen zu den gesunden und soliden Grundlagen unserer Geschäfts= und Bankverhältnisse wieder zurückgekehrt ist. Nicht mindere Anerkennung verdient das Verhalten der Reichsbank, die, wenn auch selbst verhältnißmäßig kaum betheiligt, durch ihr Eingreifen doch wesentlich dazu beitrug, die Schwierigkeiten sofort zu beseitigen und das Vertrauen zu stärken.“ Schädlichkeit des Waarenborgs für Arbeiter. * Die Zeitschrift„Gewerkverein“ veröffentlicht„aus Beamtenkreisen“ einen längeren Artikel, worin die schädlichen Folgen der Creditgewährung für den Arbeiter geschildert werden. Es heißt da: „In allen Industrie=Orten Oberschlesiens gibt es Kaufleute, welche bei der starken Arbetterbevölkerung ausschließlich von dieser leben, d. h. sie verabfolgen ihnen die Waaren gegen Credit. Diese Kaufleute sind mit den Lohnverhältnissen der Arbeiter genau vertraut, sie wissen, daß dieselben den Credit haben müssen, und benutzen diese Gelegenheit, ihre Waaren, deren Qualität mitunter noch sehr viel zu wünschen übrig läßt, bestmöglichst zu verwerthen. Ei In 9* Die Verkaufspreise einzelner Artikel sind bei den hier in niede stehenden Kaufleuten in folgender Weise normirt:„„ gegen Bahrzahlung gegen Credit Preisunterschied Brod das Stück Mehl das Pfund Zucker(Farin)„ Zucker(hart)„ Kaffee Petroleum„ Kartoffeln der Centner Das macht bei einem Be45 Pf. 18 40 43 160 19 25 275 50 Pf. 20 42 45 180 20 30 30 5 Pf. 2„ 2„ 2„ 20„ 1„ 5„ 25„ Lokal-Nachrichten. Bonn, 22. Febr.(Ein Teller Napoleon's.) Die KunstAuction, welche am 7. und 8. März d. J. durch die Lempertz'sche Antiquariatshandlung hierselbst— im Hôtel belle vue— abgehalten werden wird, verspricht eine sehr reichhaltige zu werden. Unter den vielen Gegenständen, die zum Verkaufe kommen, verdient aber ein silberner Teller besonders hervorgehoben zu werden. Dieser Teller gehörte nämlich dem Kaiser Napoleon., und befand sich derselbe in dem Küchenwagen, der bekanntlich in der Schlacht von Belle=Alliance durch das Füsilier=Bataillon des 1. Rheinischen Infanterie=Regiments Nr. 25 (siehe Stawitzky, Geschichte des Königl. Preuß. 25. Infanterie=Regiments. Coblenz 1857. Seite 102) erbeutet worden ist. Der an sich einfache, mittelgroße Teller ist mit dem kaiserlichen Wappen versehen, und liegt ihm eine Bescheinigung des früheren Besitzers— eines Mitkämpfers jener Schlacht — über Echtheit und Herkunft dieses Beutestücks bei. Es wäre schade, wenn dieses denkwürdige Beutestück bei der öffentlichen Versteigerung ins Ausland wanderte. Das Berliner Museum oder eine der andern deutschen öffentlichen Sammlungen wird wohl diese Trophäc erwerben. * Bonn, 22. Febr. Um vielen unserer Mitbürger einen Fehlgang nach dem Steuer=Amte zu ersparen, sei an dieser Stelle darauf aufmerksam gemacht, daß die Königliche Steuerkasse auf der Meckenheimer= straße, welche bekanntlich bis jetzt nur am 11. und 12., sowie an dem letzten Wochentage jeglichen Monats geschlossen war, von nun ab auch jeden Samstag, wenn dieser Samstag nicht auf den ersten Tag des Monats fällt (was in diesem Jahre nur am 1. October vorkommt), geschlossen bleibt. □ Boun, 22. Febr. Die Zahl der Droschken=Halteplätze wird vom 1. März ab um drei weitere vermehrt werden. An der Meckenheimerstraße nächst der Baumschuler Allee wird ein solcher für vorläufig zwei Wagen eingerichtet. Die zweite neue Haltestelle wird in der Lennestraße an der Weberstraße ebenfalls für zwei Wagen und die dritte Haltestelle für vier Wagen am Kölnthor gegenüber dem St. Johannes=Hospital eingerichtet. Diese Maßregel unserer Polizeibehörde verdient gewiß den Dank des Bublikums.„„.. ,. Eammarst uuf#. g.. * Bonn, 22. Febr. Der diesmalige Kramcurtt#uf dem Meunsterplatz ist von Verkäufern wenig besucht. Landleute aus der Umgegend sind ebenfalls in geringerer Anzahl wie sonst zum Besuch des Marktes gekommen. Auf dem Viehmarkt entwickelte sich dagegen heute Morgen ein sehr reges Leben. Hauptsächlich in jungem Schweinevieh, welches in reichlicher Anzahl vertreten war, wurde lebhaft gehandelt. ∆ Bonn, 22. Febr. Ein Gaunerstückchen wurde gestern Abend in der Brüdergasse einer biederen Bürgersfrau gespielt. Dieselbe sieht, ihres Weges gehend, auf dem Trottoir einen glänzenden Gegenstand liegen; ehe sie denselben aufheben kann, ist ihr ein Fremder rasch zuvorgekommen und hat sich des Gegenstandes, eines goldenen Ringes, bemächtigt. Natürlich behauptet die Frau ihr Anrecht an dem Funde, und der Fremde, der wenig Zeit zu haben vorgibt, erklärt, gegen Zahlung von einer Mark ihr den Ring überlassen zu wollen,„um den Strett zu theilen". Die Frau zahlt die Mark in dem Gedanken, der Verlierer werde aus ihrer Hand leichter zu seiner Sache gelangen und ihr die Mark ersetzen. Bei zu Hause angestellter näherer Untersuchung erweist sich aber der„goldene Ring" als 2 Bonn, 22. Febr. Einer im Inseratentheile dieses Blattes enthaltenen amtlichen Bekanntmachung des Bürgermeisters von Hersel zufolge ist daselbst unter dem Rindvieh des Bierbrauers Gerh. Schumacher die Maul= und Klauenseuche ausgebrochen. Man hat sofort die erforderlichen gesetzlich vorgeschriebenen Vorsichtsmaßregeln getroffen. 21. Febr. Das Hamburger Postdampfschiff„Suevia“ am . Januar von Hamburg abgegangen, ist am 11. d. Mts. in New=York eingetroffen;„Frisia“, am 2. d. M. von Hamburg abgegangen, ist am 19. d. M. in New=York eingetroffen:„Gellert“, am 27. Januar von New=York abgegangen, ist am 9. d. M. in Hamburg eingetroffen;„Herder“, am 3. d. M. von New=York abgegangen, ist am 16. d. M. in Hamburg eingetroffen. Das Schiff überbrachte 64 Passagiere, volle Ladung und 5400 Doll. Contanten. * Trier, 19. Fehr. Die mögliche Gerbung der Häute mittelst Eisensalzen(anstatt mittelst Lohe) hat auch in Oesterreich die Aufmerksamkeit vieler Interessenten erregt. Man hat deshalb die neue Erfindung an die Versuchsstation für Leder= Industrie in Wien verwiesen, damit diese ein sachkundiges, wahrheitsgetreues Urtheil abgeben soll. Das Gutachten dieser Station lautet der„Tr. Ztg.“ zufolge wie folgt: „Durch die in neuester Zeit immer zahlreicher auftauchenden Patentwerbungen für Schnellgerberei=Methoden, insbesondere für solche, bei welchen mineralische Stoffe als Gerbmaterial benutzt werden, sab sich die Versuchsstation veranlaßt, die Mineralgerbung gründlich durchzustudiren, eine Aufgabe, welche weit weniger Schwierigkeiten bietet, als Untersuchungen über die Gerberei mit vegetabilischen Stoffen. Sie kam dabei zu dem Schlufse, daß es nie gelingen wird, mit Mineralsalzen ein Leder herzustellen, welches bezüglich aller Eigenschaften dem mit vegetabilischen Substanzen gleichkommt, daß demnach die Lohgerbung durch die Mineralgerbung so lange nicht verdrängt werden kann, als das consumirende Publikum Leder in den bisherihen Qualitäten begehrt. Durch Combinirung der Mineral= und Fettgerbung jedoch gelang es der Versuchsstation, eine neue Ledersorte zu erzielen, welche sich durch einige Eigenschaften vor den bisherigen Gattungen vortheilhaft auszeichnet und für gewisse Zwecke vom Consum und von der Fabrikation aufgenommen werden dürfte, da die Erzeugung eine sehr rasche und dabei billige ist.“ * Köln, 21. Febr.(Amtliche Notirungen der vereideten Produttenmäkler.) Wetter: mild.— Weizen matter, efs. biesiger 21,50—22,50B., fremder 21,50—22,50.; per März 21,10, 05, 10bz., 21,15., 21,10.; per Mai 21,40, 45bz., 21,50., 21,45.; per Juli 21,50., 21,45 G. Roggen matter, eff. hiesiger 20,50—21,00B., fremder 20,50— 21,50.; per März 20.50, 45 bz., 20,50., 20,45., per Mai 20,10 bz., 20,15B., 20.10.„„ Hafer, eff. hieniger 14.00—15,00., frember 15,00—10,00.; per März 15.308.; per Mai 15,708. g Rüböl unverändert, eff. in Partien 29,00., per unm 28,20., 28,00 .: per Oet. 28908.,.709.„„ gn Garst.— Landmarkt. Weizen 20,50—21,00., Roggen—., Gelste—., Hafer 14.50—15,15 M. per 100 Kg. Preise nomnell; Stimmung geschäftslos. Keine Zufuhren. * Fruchtpreise zu Neuß am 22. Fedr. trage von..... 625 Pf. gleich 62 Pf. Entmmmt nun ein Arbeiter bei einer mittelstarken Familie monatlich Waaren im Betrage von 50 Mark, so erleidet er durch die Vertheuerung einen Schaden von 4,97 oder jährlich rund 60 Mark. Dieser Verlust ist für einen armen Arbeiter gar kein geringer. Angenommen, ein Kaufmann hat 50 solcher Kunden— mancher hat aber die vier= und fünffache Zahl — so wirft das für ihn monatlich einen extraordinären Gewinn von 247,50 oder jährlich von 2970 Mark ab und dies geschieht auf Kosten der geprellten Arbeiter.“ So weit der erwähnte Artikel. Wenn der„Kaufmann“ in dieser Darstellung als ein„Preller“ erscheint, so ist dabei das Risico vergessen, welches er bei dem Creditgeben an die Arbeiter läuft und welches jährlich ganz gut 3000 Mark betragen kann. Dabei soll der schwere Nachtheil, den der Arbeiter bei diesem System erleidet, nicht geleugnet werden. Die Consumanstalten vieler Bergwerke und Fabriken haben dem geschilderten Unwesen ein glückliches Ende gemacht. Wo die Werke für eigene Consumanstalten zu klein sind, würden längst überall Consumvereine für die Arbeiter eingerichtet worden sein, wenn die ZwangsSolidarhaft nicht dazwischengetreten wäre. In dieser Hinsicht verdient die v. Mirbach'sche Novelle die volle Beachtung aller gesetzgebenden Factoren. * London, 22. Febr.(Telegramm). Bei der Einzelberathung der irischen Zwangsbill im Unterhause wurde der Antrag, die Dauer des Gesetzes bis zum 1. Januar 1882 anstatt bis zum 30. September 1882 festzusetzen, mit 211 gegen 68 Stimmen abgelehnt. Um Mitternacht unterbrach der Vorsitzende die Debatte mehrerer Zusatzanträge, welch letztere er für unzulässig erklärte. Die Einzelberathung wurde alsdann erledigt. Vermischtes. Mit Bezug auf den Synagogenbrand in Neustettin wird der Berliner „Nat.=Ztg. gemeldet:„Nach den bisherigen Ergebnissen der gerichtlichen Untersuchung gilt es als feststebend, daß das Feuer nicht angelegt ist. Die Thür wurde bei Beginn des Brandes verschlossen, das Schloß unversehrt gefunden, ebenso waren die Fenster sämmtlich unversehrt und sind alle so eingerichtet, daß sie nur von innen zu öffnen sind. Die Untersuchung hat dagegen die Wahrscheinlichkeit nahegelegt, daß irgend eine bei der Reinigung stattgefundene Unvorsichtigkeit den Brand veranlaßt hat.“ *. Aus Köslin, 19. Febr., berichtet man der„Magd. Ztg.": Scharfrichter Krauts aus Berlin, welcher s. Z. den Attentäter Hödel hingerichtet, vollzog heute Vormittag 8 Uhr im Hofe des hiesigen Central= gefängnisses das vom Schwurgericht am 27. October v. I. gesprochene Todesurtbeil gegen den Arbeiter früheren Nagelschmied, Heinrich Ludw. Gehrke aus Ernsthof bei Bublitz. Gehrke batte sich am 4. Juli v. J. des Gattenmordes schuldig gemacht, indem er Nachts aus dem Bette aufstand und seiner schlafenden Frau mit einem Messer den Hals durchschnitt. Am 8. d. M. traf hier beim Ersten Staatsanwalt die Cabinets= ordre ein, in welcher Se. Majestät den Entschluß ausspricht, gegen Gehrke der Gerechtigkeit freien Lauf lassen zu wollen. Die Hinrichtung wurde aber erst heute vollzogen, weil, wie es heißt, erst ärztliche Zweifel an der geistigen Verfassung des Verurtheilten überwunden werden mußten.— Zu der heutigen Hinrichtung war auf den an den Weg nach Jamund stoßenden Theil des Gefängnißhofes ein etwa 2½ Meter im Geviert messender, 1 Fuß hoher Erdhügel aufgeworfen, aus welchem der Block etwa 2 Fuß hervorragte. Die Urtheilsvorstreckung wurde von dem Königlichen Ersten Staatsanwalt Herrn Rüling unter Beisein zweier Richter des Gerichtsschreibers und mehrerer Civilbeamten geleitet. Militärischerseits war der Hof von einem unter Gewehr stehenden Commando besetzt und außer einigen Personen des Offizierstandes waren etwa 50 auf von der Staatsanwalt ausgegebene Karten eingelassene Civilpersonen anwesend. Einige Minuten nach 8 Uhr wurde der Verurtheilte, von zwei Gefängnißbeamten und von Herrn Pastor Rauschke begleitet, zur Richtstätte gebracht; der Erste Staatsanwalt trat auf ihn zu und verkündete ihm, daß die Stunde gekommen sei, in welcher er zu fühnen habe, was er verbrochen, wiederholte ihm die bereits vor 24 Stunden gemachte Anzeige, daß Se. Majestät der Gerechtigkeit freien Lauf lasse und ordnete die Verlesung des Todesurtheils und der königlichen Cabinetsordre durch den Gerichtsschreiber an. Nach geschehener Verlesung hielt Herr Staatsanwalt Rüling dem Scharfrichter die Cabinetsordre vor, überreichte ihm die schriftliche Autorisation der Staatsanwaltschaft, übergab ihm den Verurtheilten und richtete an diesen noch die Worte:„Gott sei Ihnen gnädig. Auf einen Wink des Scharfrichters ergriffen die drei Gehülfen desselben den total binfälligen und nur stumpfsinnig dreinschauenden Todescandidaten. Derselbe wurde mit wenigen Griffen am Halse entblößt, auf den Bock geschnallt und im nächsten Augenblick hatte der mit dem Beil herangetretene Scharfrichter die Execution vollführt. Der Leichnam wurde in einen sofort herbeigebrachten schwarzen Sarg gelegt. Auf rothen, an den Straßenecken angeklebten Plakaten verkündet der Erste Staatsanwalt unter der Ueberschrift„We den Vollzug der vor dem Gefän des 7. pommerschen Infanterie=Regiments aufgeboten, um die Ruhe auf recht zu erhalten.— Der Scharfrichter Krauts ist am Samstag Abend 6 Uhr auf dem Stettiner Bahnhof in Berlin wieder eingetroffen, und es wurde der übliche„Richtschmaus“ am selbigen Abend in dem F. Brauerschen Restaurant, Joachimstraße 3, gehalten. ** Gernsbach, 20. Febr. Aus dem nahen Ottenau berichtet man der „B..=Zig.“ folgenden Fall: Vor 15 Jahren erbängte sich daselbst der Gemeinderechner wegen eines Kassenmangels von 1800 fl., nachdem er entschieden seine Unschuld betheuert hatte. Kürzlich nun gestand ein dortiger Einwohner auf dem Sterbebett, daß er selbst das Geld gestohlen habe. Meteorologische Beobachtungen auf der Sternwarte zu Vonn. Febr. 21. Maximum der Tagestemperatur.°2 C. Febr. 22. Minimum der Tagestemperatur.°9 C. 1 Uhr Nachm. Barometer auf 0“ reducirt 759.4 Millimeter. Temperatur 10.°8 C. Höhe des Niederschlages in 24 Stunden.9 Millimeter. Heubei., Zudusrte und * Berlin, 21. Febr. Cours=Notirungen. Weizen à 100 Kilo .S 3. Ml. Pf. 21 80 20 80 Landroggen 1.„ 20 60 à 100 Kilo) 2.„ 19 60 Gerste Winter=—— à 100 Kilo) Sommer=—— Buchweizen à 100 Kilo 1. Qu.—— Buchweizen à 100 Kilo 2. Qu. Hafer, neuer p. 100 Kilo Rübsen(Aveel) Raps( 3. Qu. Kartoffeln Heu à 50 Kilo. 15— 27— 25 50 5— 5 50 Stroh p. Schock à 600 Kilo 43 Preuß., auslind. Fonds u. Loose. Eilber. 2. De Nan., Hrier Sad=luiche. 101.25 k. * 100.40 k. 284.50 C 175.50 K. B 134.50.B .37 4. 6711#. 74.15 a. 35e S0 d. 97.75 k. 31.20 k. 85.80 L. S 94.00 f. 97.50 fl. 13.75 k. 100.00 k. 52.26 L. O 124.90* Bank= Actien. - tr chr!. Beuiunger Kratt Hon.=B. in Mr Oesterr. Credit Nr. Smmt.- B. r. 8. Foo 8 140,00 2 156,00 fl. 91.40 f. 145,00 A. B 106.26 E 177.62 a. 93.40 k. 137,60 B 97.50 KS 91.00 B 627.90 a. 125.40 K. O 146.50 E. S 100,00 K. 88.06 L. S Eisenbahn= Stamm=Actien. Wirdeim=Premsich=Salusturn Pottrig=Techm Nacharn. Berzu.=Ges. 4 Bochumer Gutstahl4 #ed. Bym. u. Hüttenn.4 " 8t. n. Harkort, Brückenk Derimender Arihen.— 69, 00.0 85.90 1. O 47.50 d. B 23,00 f. 8 110,25 4. S 30,00 D 101,00.O 111,00 E 102.75 P 17.80 C 30.60 b. 90,10 CO 21.55 B 108, 80 a. Verptsch=Mürk. I. Gerie "(Ra##s In=Rtuden 1. Euässion „*.„ Ellsabeth Westbats 1873 ger. 5 Oesterreichtische Franz., alte# „ I. Em. om 58 u. 60 92.50 K. S 99.25 k. S 89/46 k. 104.60 fl. 104,50 106.40 k. B 106,20 k. Freiwilliger Verkauf. Am Donnerstag den 24. Februar., Nachmittags 2 Uhr, sollen auf dem Hofe Endenicherstraße Nro. 13 hierselbst eine Partie Grabsteine, Monumente, Madonnenund Christus=Figuren, Kränze, Spülsteine mit Geschränken, Niedermendiger Hausteine und Marmorblöcke, ein Marmorkamin, eine Stein= und eine Handkarre, div. Steinhauergeräthe 2c. 2c. öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Kleinschmidt, Gerichtsvollzieher. Freiwiniger Verkauf. Mittwoch den 23. Februar d.., Morgens 10 Uhr anfangend, werde ich im Saale der Herren Gebr. Wolter zum„Römer“. hierselbst nachverzeichnete, aus einem Concurse herrührende Waaren= Vorräthe, als: Tuche, Burkius, Cachemires und sonstige Mannfacturwaaren, zu jedem annehmbaren Preise gegen Baarzahlung verkaufen. Gerichtsvollzieher. Beammahung Mit Genehmigung der Königlichen Regierung zu Köln bleibt die Königliche Steuerkasse zu Bonn von jetzt ab an jedem Samstag, sofern nicht der erste des Monats auf einen Samstag fällt, geschlossen. Bonn, den 21. Februar 1881. Der Königliche Steuer=Empfänger, Wuerst. undd 16.19 k. .115# .=Präart. 5 Bergm.=Act. 6 Krüwposae Uniache..5 Zinsfuß der Reichsbank für Wechsel 4, für * Berlin, 19. Febr. Die heutige Börse eröffnete in recht fester Haltung und mit meist höheren Coursen auf speculativem Gebiet; in dieser Beziehung waren namentlich die günstigen Meldungen und theilweise höheren Notirungen der fremden Börsenplätze von Einfluß; auch der Verlauf des Verkehrs vollzog sich im Wesentlichen in fester Haltung und bei sehr zurückhaltendem Angebot konnten die Course sich theilweise noch etwas heben. Das Geschäft entwickelte sich besonders Anfangs recht lebhaft; besonders hatten die Ultimowerthe gute Umsätze für sich. Börse zu Düsseldorf. Coursbericht vom 21. Februar 1881. A. Kohlen und Coaks: 1. Förder=Gaskohle M. 7,00—7,60. 2. Flammkohle M. 5,40—6,00. 3. Fettkohle M. 5,00—5,60. 4. Magerkohle M. 4,60—5,40. 5. Flammstückkohle M. 7,60—.40, Fettstückkohlen M. 6,80—7,20. 6. Gewaschene Nußkohle I. M. 7,40—8,20, II. M. 6,20—6,80,(Fett=) III. M. 5,60—6,00. 7. Gruskohle M. 3,40—4,00. 8. Coakskohle M. 4,50—5,40. 9. Coaks I. Qual. M..60—11,00. 10. Coaks II.(Kleincoaks) M. 7,80—.00.„„ B. Roheisen: 1. Spiegeleisen l= M. 74,00—10,00. 2. Weißstravuges Eisen I. Qualität M. 62,00—64,00. 3. Weißstrabliges Eisen II. Qual. M. 00,00—00,00. 4. Luxemburger Roheisen M. 39,00—41,00. 5. Holzkohlenroheisen M. 85,00—88.00. 6. Gießereieisen I. Qualität M. 75,00— 78,00. 7. Gießereieisen II. Qual. M. 67,00—72,00. 8. Gießereieisen III. Qual. M. 63,00—64,00. 9. Englisches Roheisen Nr. 3(loco Rudrort) M. 60,00—62,00. 10. Englisches Bessemer Eisen(looo Verschiffungshafen) M. 65.00. 11. Deutsches Bessemer Eisen M. 73,00—74,00. C. Stabeisen(Grundpreise): 1. Gewöhnliches Stabeisen M. 120,00. 2. Feinkorneisen M. 145.00—150,.00. Mt m 10 D. Bleche(Grundpreise): 1. Gewöhnuche Gleche M. 100, 0v. 2. Kesselbleche M. 190,00. 3. Dünne Bleche M. 170,00. E. Draht. Walzdraht(Stiftdrahtqualität) M. 145,00—148,00. Berechnung in Mark pro 1000 Kilo und wo nicht anders bemerkt, loco Werk. Kohlen ruhig, Coaks fest, Roheisen ohne wesentliche Veränderung, Stabeisen, Bleche und Draht gut gefragt. * Triest, 21. Febr. Der Lloyddampfer„Theiis“ ist heute früh mit der ostindisch=chinesischen Ueberlandpost aus Alexandrien hier eingetroffen. Vom 1. März ab werden noch weitere drei Halteplätze für Droschken=Fuhrwerk eingerichtet werden und zwar: 1) in der Meckenheimerstraße, nächst der Baumschuler Allee, vorläufig für zwei Wagen: 2) in der Lennestraße, nächst der Weberstr., für zwei Wagen, u. 3) Vor’m Kölnthor, dem Johannes=Hospital gegenüber, für vier Wagen. Bonn, den 21. Februar 1881. Der Polizei=Inspector, Volizei=Rath Vornheim. Bekanntmachung. Der Ausbruch der Maul= und Klauenseuche unter dem Rindvieh des Bierbrauers Gerhard Schumacher zu Hersel ist durch den beamteten Thierarzt festgestellt. Folge diesem wird auf Grund des§ 20 des Gesetzes vom 25. Juni 1875 die Sperre für das Gehöfte des 2c. Schumacher mit der speciellen Maßgabe angeordnet, daß fremden Personen, besonders Viehhändlern, Metzgern das Betreten dieses Gehöftes strengstens verboten ist. Vor dem Genusse roher ungegekochter Milch von den seuchekranken Thieren wird gewarnt. Hersel, den 19. Februar 1881. Der Bürgermeister, Klein. Verkauf alter Akten. Am Samstag den 26. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr, sollen in dem Sitzungssaale des hiesigen Kgl. Amtsgerichts eine Partie zum Einstampfen bestimmter alter Akten an den Meistbietenden öffentlich verkauft werden. Bonn, den 21. Februar 1881. Königliches Amtsgericht. Der Gerichtsschreiber, Kanzleirath Sommerkorn. II. Etage, 5 Zimmer, Küche, Wasserleitung, Gartenprom., ganz oder geth. zu vermiethen, Endenicherstraße 25. Heute wurde meine liebe Frau Henriette geb. Friedrichs einem gesunden Mädchen glücklich mbmten. Bonn, den 21. Feornar 1881. A. Morsbach., Rettsumat. Peter Schaab, Gerichts-Assessor, Christine Schaab, gen. Leonen. Vermählte. Trier und Endenich, den 19. Februar 1881. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 24. Februar 1881, Mittags 12 Uhr, soll auf dem Römerplatz zu Bonn gegen baare Zablung dem Meistbietenden verkauft werden: 1 Buffet von Eichenholz. Kleinschmidt, Gerichtsvollzieher. Für Bäcker. Ein großes, schönes Haus für Bäckerei geeignet, in unmittelbarer Nähe des Kaiserplatzes, in welchem Quartiere es bis jetzt gänzlich an einem Bäckergeschäft fehlt, steht unter sehr günstigen Beding, zu verkaufen durch H. Jos. Abels, Nr. 6. Zu vermiethen eine I. Etage von 4 Räumen an stille Einwohner, Endenicherstraße 14. hübsche Etage per 15. Mai an ruhige Einwohner ohne Magd zu vermiethen. Ein Student sucht möbl. Zimmer außerh. der Stadt pro Monat vom 8. März ab. Offerten zud J. K. an die Exped. d. Bl. Eine einzelne Dame sucht—3 freundliche unmöblirte Zimmer. Näheres Wenzelgasse 58. Freundl. Wohn, von 4 Zimmern mit Gartengenuß zum 15. Mai zu vermiethen. Rheindorferweg 41. 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Tagesordnung: Bericht über die Thätigkeit des Jahres 1880, Neuwahl des Vorstandes, Rechnungsablage, Prozete für das nächste Jahr. Der Vorstand. Landwirthsch. Verein, Loc.=Abth. Bonn. Mittwoch den 23. d.., Nachmittags 4 Uhr, findet im Lokale des Herrn H. Röttgen, Kölner Chaussee, die Besichtigung und Vorführung der bei der hiesigen Beschälstation aufgestellten DeckHengste Statt, wozu die Mitglieder des Vereins und des Local= Pferdezucht Vereins höflichst eingeladen werden. Bonn, den 22. Februar 1881. Die Direction. Schell. Vaterländischer Frauen=Verein. Wir laden die Mitglieder unseres Vereins zu einer General=Versammlung am Mittwoch den 23. Jebruar, Mittags 12 Uhr, im großen Saale des Rathhauses ein. Tagesordnung: Berichterstattung über die Verwaltung des Vereins im vorigen Jahre.— Bericht und Rechnungs=Vorlage, betreffend die Arbeitsanstalt für Näh= und Strickarbeit.— Neuwahl von vier Mitgliedern des Vorstandes. Bonn, 18. Februar 1881. Der Vorstand. " Nur Arten * Weißwaaren, # als: Bielefelder, Schlesisches, Herrn-# s hufer uud Hausmacher Leinen, Gebild, bedecke, raschentücher, Piqué, Sateen, * Snirting, echte elsasser Hemdentuche, * Madapolam, Mull, Jaconet, Batiste, sowie sächsische, englische und schweizer * bardinen* in großer Auswahl u. billig bei Gebrüder David, * * * Kntnnttnlttttt Markt 30. Bomm Markt 30. S Ich beehre mich anzuzeigen, daß Herr Joh. Rieck, Restauration„zum goldenen Hahnen den Allein=Verkauf meines Bieres für Bonn seit dem 1. Rövember 1879 übernommen hat. Geehrte Aufträge auf Original=Fässer bitte sich an genannten Herrn zu richten. Gabriel Sedlmayr, Bierbranerei„zum Spaten“ in München. unser Preisverzeichniß für 1881 über Gemüse=, Feld=, Gras= und Blumen=Samen nebst Pflanzen wird frei auf Verlangen zugesandt und kann auch in unserm Geschäfte Endenicherstraße Nro. 7 am Kirchhose gratis in Empfang genommen werden. Gebrüder Biesing, uns Gärtaerei. Bonn, im Februar 1881. 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Laura, deren Pflegetockter Frau Keßler. General Rieger, Commandant des Hohenaspergs..... Herr Pfeil. Hauptmann von Silberkalb, Kammerherr....... Herr Telchmamn. Agran Bleistift Herr Eckert. Friedrich Schiller, Regiments=Feldscheer Herr Kester. Anton Koch, genannt Spiegelberg, Herr Idali. v. Scharpstein, genannt Schweitzer, Herr Simoneit. v. Hover, genannt Ratzmann, Karlsschüler Herr Hagen. Pfeiffer, genannt Roller, Herr Funk. Peters, genannt Schufterle, Herr Richter. Christoph Bleistift, genannt Rette, Hundejunge...... Fräul. Stelzer. Ort und Zeit: Schloß zu Stuttgart vom 16. bis 17. September 1782. Preise der Plätze: Erster Rang, Sperrsitz und Fremdenloge 2 Mark 50 Pfg. Zweiter Rang 1 Mark 25 Pfg.— Parterre 1 Mark.— Gallerie 50 Pfg. Billets werden bis 4 Uhr Nachm. des betr. Tages in der Musikalien= Handlung von Herrn W. Sulzbach ausgegeben. Die Karten sind nur für den Tag gültig, für welchen sie gelöst werden. Kassenöffnung 5 Uhr.— Anfang 6 Uhr. St. Remigius-Gesang-Verein. Fastnacht-Montag den 28. Februar., Abends 8 Uhr, Grösser-Habfer Ban im Grand Hôtel de Belle vue(Kaiserhof). Karten à Person 1 Mark sind vorher zu haben bei den Herren Mohr, Wenzelgasse, Schädler, Markt, Hartzem, Münsterplatz. Kassenpreis erhöht. Die Mitglieder werden ersucht, ihre Karten Fastnacht-Sonntag von 11—1 Uhr in der Restauration Thiesen(Hundsgasse) in Empfang zu nehmen. Der Vorstand. CONCORDIA. Die Theilnehmer am Masken-Balle müssen maskirt, oder mit carnevalistischen Abzeichen versehen erscheinen. Louis Franke, Spitzenhandlung, aus Crottendorf in Sachsen.— Bepot: Wiesbaden und Bad Ems, zum gegenw. Jahrmarkt in Bonn, Münsterpl. an der Pumpe, empfiehlt sein Lager in echten Points, Duchesse= und Applications=Spitzen, große Auswabl in Crème=Schleifen à 1 Mark, Points=Blumen, Duchesse=Westen, Barben à 2 Mk. 50 Pf., Guipure=Barben, Fanchons, Schleiern, sowie spanischen Spitzentüchern, extra sein, von 16 Mk. 20 Pf. per Stück, spanische Echarpen, Andalousen und Zichus. 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Täglich directe Güter-Verladung von und nach der Mosel.— Dtrecte Güter-Verladung nach Düsseldorf, Arnheim, Rotter dam und London. Niederländische Dampfschiff-Rhederei nur Befürderung ven Verssnen und Gütern Tägliche Fahrten7 von BONN nach:##### Coblenz, Mainz, Mannheim8 Uhr Morgens.### Köln, Nymegen, Rotterdam 4 u. Amsterdam 2 Uhr Nachm. s Directe Billete nach London: Mittwochs Donnerstags u. Samstags. Ankommende Posten. Botenpost von Beuel 71 Uhr Morg., 1½ Mittags, 6 Nachm. 8“ Abends, von Kessenich 7 Uhr Morgens und 5% Nachmittags. von Endenich 7 Uhr Früh und 6 Uhr Abends. Privatpersonen-Wagen aus Hersel 8 Uhr Morg. u. 5 Nachm. in Bonn 85 Uhr Morg. u. 5“ Nachm. Abgehende Posten. Botenpost nach Beuel 7“ Morg.,“; Nachm. 615 Abends, nach Kessenich 7½ Morgens und 615 Nachmittags. nach Endenich 715 Uhr Früh und 615 Uhr Abends.