Abonnement. Bierteljährlich pränumer. für Bonn (einschließl. Traggeld) 4 Mark 50 Pf., desgl. bei allen preuß. Post=Aemtern 4 Mark 50 Pf. Die„Bonner erscheint täglich. Inserate. Gebühren für die 6gespaltene Petitzeile oder deren Raum 20 Pf. pränumer. Reclame für die 3gespaltene Petitzeile 60 Pf. pränumer. Expedition Münsterplatz Nr. 12. Jahrgang. Nr. 96. Druck und Verlag von B. Reusser(Hermann Reusser). Bonn, Mittwoch, 7. April Nachmittags. Verantwortlicher Redacteur: Hermann Neusser. 1380. * Das Entlassungsgesuch des Reichskanzlers, von dem gestern Abend der Telegraph die Meldung gebracht hat, kam diesmal im höchsten Grade überraschend, da Niemand ahnte, daß irgend ein schwerer Conflict in der innern oder äußeren Polik heraufbreche. Die Sache dürfte aber keineswegs so ernst zu nehmen sein, als das große Publikum sie bei der blos kurzen Benachrichtigung über die Thatsache des Entlassungsgesuchs wohl aufgefaßt haben wird. Es handelt sich offenbar um einen plötzlichen, aber wohl vorbereiteten und entscheidenden Schachzug des Reichskanzlers gegen den deutschen Particularismus, dem es leider durch die Verfassung des Deutschen Reiches leicht gemacht worden ist, einen Theil des unheilvollen Einflusses weiter zu üben, der über Deutschland durch die Kleinstaaterei so lange mächtig war. Das schreiende Mißverhältniß zwischen der Bevölkerungsziffer der die Abstimmungsmehrheit bildenden Staaten und der Zahl der von ihnen abgegebenen Stimmen zeigt am deutlichsten, daß den Kleinstaaten ein Spielraum gegeben worden ist, das Reich zu majorisiren und zu nergeln, der je nach dem Gebrauch, welcher davon gemacht wird, zu einer unerträglichen Calamität führen kann. Wenn Fürst Bismarck sein Abschiedsgesuch an eine inhaltlich so unbedeutende Beschlußfassung im Bundesrathe wie diejenige über Postanweisungsstempel u. s. w. geknüpft hat, so ersieht man deutlich, daß es nur die höchste Ungereimtheit des Stimmenverhältnisses sein kann, was ihn bewog, durch einen so ernsten Schritt einen längst gehegten Plan der nothwendigen Reform seiner Ausführung näher zu bringen. Schwere Conflicte müssen schon längst hinter den Coulissen gespielt haben, so daß dem Reichskanzler der Entschluß reifte, die Majorisirung durch eine Coterie der Kleinen nicht länger zu ertragen und bei einer passenden Gelegenheit die Nation zum Richter aufzurufen. Es ist keinem Zweifel unterworfen, daß er die Stimmung der letzteren bei einer weisen Eindämmung des neuen Ueberschänmens particularistischer Ueberhebung ganz und voll für sich hat. Der Kaiser dürfte, so ist zu vermuthen, das Entlassungsgesuch des Reichskanzlers nicht annehmen, und man wird auf Mittel der Abhülfe finnen müssen durch entsprechende Aenderung der Reichsverfassung. Hier liegt aber der schwierige Punkt, da die in so übertriebener Weise durch das Festhalten des„Historischen" bevorzugten Kleinstaaten wohl starr an ihren Privilegien festhalten dürften. Freilich vermag dieser Eigensinn auf die Dauer nichts gegen den klaren Willen der Nation, aber der Weg zur Erreichung des Zieles dürfte doch weit sein und nur mit Unterbrechungen zurückgelegt werden. Wir lassen hier den Wortlaut des Artikels der„Norddeutschen Allgemeinen Zeitung", den unser Extrablatt auszüglich brachte, folgen: entmoris Petres S dn bei Feststellung des Gesetzentwurfs, betreffend die Erbebung von Reichs=Stempelabgaben, über die Frage, ob Quittungen über Postanweisungen und Postvorschuß=Sendungen der Stempelabgabe zu unterwerfen seien, eine Abstimmung stattgevon 30 Stimmen eine Bevölkerung von 7½„Millionen, die Minorität von 28 Stimmen eine Bevölkerung von über ##. Millionen repräsentirte. Im Wege der Substitution befanden sich 16 Bundesraiden4teineren Staaten in den Händen zweier Mitglieder des olge dieser Vorgänge hat der Reichskanzler sein Entlassungsgesuch bei Sr. Majestät dem Kaiser amtlich eingereicht mit der Motivirung, daß er den gegen Preußen, Bayern und Sachsen gefaßten Majoritätsbeschluß weder vertreten noch in seiner Stellung als Reichskanzler von dem Beneficium, welches Art. 9 der Reichsverfassung der Minorität gewähre, Gebrauch machen könne. Amtliche Nachrichten. Berlin, 6. April. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: —Sr. Königlichen Hoheit dem Fürsten von Rumänien den Schwarzen Adler=Orden zu verleihen. Deutschland. 9 Berlin, 6. April. Der Reichstag ist heute nach den Osterferien wieder zusammengetreten. Vorsichtigerweise hatte der Präsident 1 Furio. Eine Novelle von Edmondo de Amicis. Mit Autorisation des Verfassers aus dem Italienischen übersetzt von J. Lütz.*) I. Es war einmal ein schöner und dabei nicht dummer, ja, was noch seltener ist, nicht einmal eitler junger Mann; doch halt, eitel war er wohl, aber in einer gewissen ihm eigenen, offenen und drolligen Weise, die einem Jeden gefiel. Und seine Schönheit war nicht etwa der Art, die der Eine soso findet und die dem Andern gar nicht vorhanden erscheint, Alle fanden ihn schön. Man hätte ihn mit einem der jungen Männer vergleichen können, die so häufig in französischen Romanen geschildert werden, im Leben ücklicherweise so selten sind, vie Aberall, wo sie hinkommen, eheliche Zwiste, überworfene Liebespaare und melancholische junge Damen zurücklassen, und auf die der Romandichter bei jeder Bewegung, die sie machen, von irgend woher einen Mond= oder Sonnenstrahl fallen läßt und die er gern mit irgend einem berühmten Porträtbilde in Vergleich bringt. Wenn man bedenkt, daß er von Kind auf daran gewöhnt war, die weißen Hände schöner Damen unter seinem Kinn zu fühlen, von den Mädchen abgeschmatzt, von den Eltern angebetet zu werden und sich für jeden Schelmenstreich durch eine anmuthige Geberde Verzeihung zu schaffen, dann war’s in der That zum Verwundern, daß er so ohne alle Aufgeblasenheit und Ziererei geblieben, vielmehr ein gutmüthiger, offenherziger, gefälliger Junge geworden war, den Alle gern leiden mochten, der wenigstens Keinem mißfiel. Machte man einen Scherz über seine Schönheit, so scherzte er selbst mit darüber, ohne daß aus irgend einem seiner Worte auch nur ein Schimmer von Eitelkeit hervorleuchtete, und er gab dann wohl mit vieler Ungezwungenheit einige seiner Don Juan= Künste zum Besten, deren Effect, wie er behauptete, erprobt und unfehlbar sei; dann karikirte er mit vieler Anmuth seine eigene Haltung und seine Bewegungen und trieb den Spaß bis zu einem solchen Grade des Lächerlichen, daß in der That jeder Argwohn des Gekünstelten ausgeschlossen werden mußte. Eines Abends, bei einem Souper unter Freunden, wurde behauptet, die Schönheit eines Mannes gelte nichts, denn der Geist sei Alles, und das sei eben, um die Wahrheit zu sagen, die schwache Seite des schönen Freundes; er solle es leugnen, wenn er könne. Da rief er voller G La, ja, das sagen Alle; allein was siebt man in Wirklichkeit? vas gerave Gegentheil davon. In allen Romanen werden die Männer, die elwas Großes oder etwas Gutes vollbringen, als schön geschildert; alle Frauen wollen schöne Kinder haben; zu Adjutanten nimmt man nur schöne Leute, die Schauspieler, die Redner, die Könige müssen schön sein. Und von einem noch so tüchtigen aber häßlichen Dichter sagt man: eden hätte ich mir anders vorgestellt!e Byron war mehr um sein hübsches Gesicht als um seinen Ruhm besorgt; Leopardi hätte all sein Griechisch für ein *) Der Nachdruck ist nicht gestattet. eine Tagesordnung gewählt, auf welcher sich nur Gegenstände befanden, die zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten keinen Anlaß bieten konnten. Zu diesen gehörte die zweite Lesung des Gesetzes betreffend die Revision in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten, einige Wahlprüfungen u. s. w. Dem Hause wurde somit der Anlaß zu einer Auszählung erspart, bei der allerdings constatirt worden wäre, daß an Stelle der zur Beschlußfähigkeit erforderlichen Zahl von 197 Mitgliedern davon nur 133 anwesend waren, wie auf privatem Wege ermittelt wurde. Das Haus entbehrte nicht blos wegen seiner dürftigen Besetzung, sondern auch wegen der Interesselosigkeit seiner Verhandlungen jener anregenden Momente, welche sonst den Abgeordneten zum privaten Ideenaustausch Gelegenheit bieten. Man beschränkte sich darauf, die neuesten Vorkommnisse in der auswärtigen Politik, insbesondere die englischen Wahlen und was sich daraus an Constellationen für Deutschland ergibt, zu besprechen. In Bezug auf die Geschäftslage des Hauses und die Aussichten der einzelnen Gesetzgebungs=Materien gaben sich je nach dem Parteistandpunkte verschiedene Auffassungen kund. Die Militär=Novelle und das Socialisten=Gesetz machen allerdings hiervon insofern eine Ausnahme, als auch die Gegner dieser beiden Vorlagen nicht daran zweifeln, daß eine genügende Majorität für dieselben gesichert ist. Zwar hören wir, daß einige Mitglieder der Mehrheitsfractionen, welche sich nicht von ihren politischen Freunden trennen wollen, es vorziehen dürften, sich in der einen oder der andern Weise der Abstimmung zu entziehen. Aber die Anzahl dieser Abgeordneten dürfte eine sehr geringfügige sein. Uebrigens werden in den Fractionen noch die endgültigen Beschlüsse über die einzubringenden Amendements gefaßt werden, und in einzelnen derselben dürfte es nicht an lebhaften Discussionen fehlen. Was das Socialisten=Gesetz betrifft, so glaubt man, daß das Amendement, welches eine Herabsetzung der Geltungsdauer auf 3½ Jahre bezweckt, Aussicht auf Annahme hat. Unter denjenigen Abgeordneten, die mit dem Reichskanzler Fühlung haben, wurde heute bestätigt, daß dessen Irritation über die Behandlung der Steuervorlagen im Bundesrath und im Reichstage keine geringe sei. Der Bundesrath hat zwar in Bezug auf die Stempelsteuer eine Correctur der Beschlüsse eintreten lassen, die in seinen Ausschüssen gefaßt worden waren. Anders stehen die Dinge mit der Brausteuer. Trotz des Appells, den die letzte Nummer der„Prov.=Corr.“ zu Gunsten der Brausteuer an den Reichstag richtete, hat dieselbe diesmal keine günstigeren Aussichten als im vorigen Jahre und vor vier Jahren. Die Fortschrittspartei wie das Centrum wollen geschlossen gegen die Vorlage stimmen, von den Nationalliberalen soll nur eine kleine Minderheit dafür sein und selbst in den Reihen der deutschen Reichspartei soll die Steuererhöhung viele Gegner haben. Bei dieser Lage der Dinge ist die Ablehnung der Bransteuervorlage wohl zu erwarten. Ebenfalls wird sich eine Majorität, wenn auch nicht eine so beträchtliche, gegen die Stempelabgaben erklären, und es ist möglich, daß selbst die Steuer auf Börsenpapiere fällt, weil sie zusammen mit der Quittungssteuer zur Berathung gestellt wird. Allerdings herrschen darüber noch Meinungsverschiedenheiten, und von Majoritätsmitgliedern wird behauptet, daß nicht abzusehen sei, weshalb die Börsensteuer nicht genehmigt werden sollte, auch wenn die Quittungssteuer falle. Das letztere gilt unter den Conservativen übrigens nicht für gewiß, denn sie leugnen, daß die in der Presse circulirenden Mittheilungen über eine Oppofition innerhalb ihrer Partei begründet seien. * Berlin, 6. April. Die Berathung der Militärnovelle wird nunmehr nicht am Dennerstag, sondern, wie heut in dem Präfidium des Reichstags beschlossen ist, am künftigen Freitag bestimmt erfolgen. Der Entwurf eines Gesetzes betreffend die Küstenfrachtfahrt ist vom Bundesrathe gestern in folgender Form beschlossen worden: § 1. Das Recht, Güter in einem deutschen Seehafen zu laden und nach „erschefe driz bfördern, um sie daselbst auszuladen steht ausschließlich deutschen Schiffen zu.§ 2. Ausländischen Schiffen kann dieses Recht durch Staatsvertrag oder durch kaierliche Verordnung mit Zustimmung des Bundesraths eingeräumt werden. F ochueder Fesngen ein ausländischen Schiffes, welcher unbefugt KüstenGece##e, srrreibt, wird mit Geldstrafe bis 3000 M. bestraft; neben der Seibstrafe kann auf Einziehung des Schiffes und der unbefugt beförderten Güter erkannt werden ohne Unterschied, ob sie den Verurtheilten gehören Paar schöner Augen hingegeben, womit er seine Nerina hätte fesseln können, und Petrarca sagt von sich selbst: forma non glorior excellenti, sed... aber ich bin ein schöner Mann; Guerrazzi sagt durch den Mund seines Orazio geradezu, daß die Mädchen ihre Köpfe zurückwandten, um ihm nachzublicken; Murat dachte, als die Flinten schon auf ihn angelegt waren, nur daran, auch nach dem Tode noch schön zu erscheinen. Und es gibt Städte, wo man keinen häßlichen Bürgermeister haben will; Christus wird als schöner Mann dargestellt, auch die Engel malt man, weil es so besser gelingt, sie zu lieben, groß und frisch wie die Chevauxlegers von Saluzzo oder rundlich und rosig wie Aepflein. Ewig häßlich, in den Romanen sowohl wie auf den Bildern und in der Phantasie des Volkes sind nur die Blödsinnigen, die Schurken und Kerls wie Ihr!“ Eine sonderbare Eigenthümlichkeit hatte er, nämlich die, zuweilen verdrießlich, ja mehr wie verdrießlich, fast voll Scham über seine äußern Vorzüge zu sein; aber auch das ist noch nicht die richtige Bezeichnung; er hatte ein Gefudl wie Geringschätzung gegen sich selbst, und zwar deshalb, weil, wie die Freunde ihm gesagt hatten, seine geistigen Vorzüge hinter seinen körperlichen zurückstehen mußten, oder die Leute wenigstens nicht so viel davon hielten. Und dennoch hatte er einen offenen und geweckten Kopf, dem es nicht an jener Lebendigkeit und Schärfe fehlte, die man eben Geist nennt. Aber dieser hätte doch noch ganz anders sein müssen, um Gesicht und Gehirn ins Gleichgewicht zu bringen. Dies Mißverhältniß nun kam ihm lächerlich, zuweilen demüthigend vor und er sagte sich oft:„Meine Seele gleicht einer rohen Bäuerin, welche die Kleider einer eleganten Dame trägt.“ „Verliebt?“ frug ihn eines Tages die alte Hauswirtbin, sein trauriges Gesicht beobachtend;„dummes Zeug! Schlagt's Euch aus dem Sinn. Ihr seid ein hübscher Junge....“ „Ich bin eine hübsche Puppe!“ erwiderte er. Und diese seine schlechte Meinung von sich selbst überfiel ihn zuweilen ganz unvermuthet, wie Kopfschmerzen über Einen kommen, inmitten eines Schwarmes guter Bekannter, besonders wenn Damen darunter waren, und dann verstummte er plötzlich, griff nach seinem Hute und machte sich fort. Es kam ihm dann vor, als habe er bereits so viele Dummheiten, so viel Albernheiten und so viel Absurditäten geredet, daß sie das Maß der größten Duldsamkeit überstiegen. Uebrigens sprachen alle diese Schwächen gerade dafür, daß er weit mehr in seinem Kopfe trug, als er selbst glaubte, wenigstens ein gesundes Hirn und ein liebenswürdiges Herz; er war ein wenig toll, wenn er vergnügt, und ein wenig sauertöpfisch, wenn er traurig war, aber im Grunde war er ein guter Junge. Er war 28 Jahre alt und blond; er bekleidete die Würde eines Advokaten, hatte etwas Vermögen und einen höchst sonderbaren Namen, den er selbst nicht leiden mochte, er hieß Riconovaldo. Und nun beginnt unsere Erzählung. II. Es war um die sechste Morgenstunde. Furio warf die beiden Flügel seines Schlafzimmerfensters weit auf, und mit dem ersten warmen Sonnenstrahl oder nicht; der§ 42 des Strafgesetzbuches findet entsprechende Anwendung. § 4. Bestehende vertragsmäßige Bestimmungen über die Küstenfrachtfahrt werden durch dieses Gesetz nicht berührt.§ 5. Dieses Gesetz tritt am 1. Januar 1880 in Kraft. Nach den Erfahrungen, welche bei den zufolge des Erlasses vom 16. Januar d. J. bezüglich der Abkürzung der Lieferungsfrist von den Kgl. Eisenbahnverwaltungen angestellten Versuchen gewonnen worden sind, läßt, wie der Minister der öffentlichen Arbeiten in einem Erlaß vom 27. März an die Kgl. Eisenbahn=Directionen bemerkt, der Stückgutverkehr mit der Beförderung von Bahn zu Bahn in vielen Fällen noch die erforderliche Regelmäßigkeit und Beschleunigung vermissen, um z. Z. schon eine allgemeine Einschränkung der Lieferfristen zu gestatten. Nachdem inzwischen das Netz der vom Staat verwalteten Bahnen eine erhebliche Erweiterung erfahren hat und es hierdurch ermöglicht ist, den bisher so vielfach zersplitterten Verkehr in geregelte Bahnen zu lenken, erwartet der Minister, daß auch die Beförderung der Stückgüter im direkten Verkehr mehrerer Verwaltungsbezirke an Schnelligkeit und Regelmäßigkeit gewinnen werde. Die Kgl. Directionen werden bei Erledigung des allgemeinen Erlasses vom 27. Fedruar d. J. auch diesem wichtigen Transportzweige die gebührende Beachtung zu schenken haben. Der Minister behält sich vor, demnächst auf diese Angelegenheit zurück zu kommen und über das für eine promptere Stückgutbeförderung Veranlaßte genauere Erhebungen anzustellen. Dem Reichstage ist eine:„Ehrerbietigste Vorstellung und Bitte des Freien Deutschen Hochstiftes für Wissenschaften, Künste und allgemeine Bildung in Goethe's Vaterhause zu Frankfurt a. M. nach Beschluß vom 15. Hornungs= und 14. Lenzmonats 1880 betreffend: die Schreibung der deutschen Sprache" zugegangen, welche folgendermaßen lautet:„Dem Hohen Reichstage erlaubt sich die unterzeichnete Genossenschaft ehrerbietigst die Bitte vorzutragen: Derselbe wolle beschließen, des Fürsten Reichskanzlers Durchlaucht zu ersuchen, die Beordnung der Gleichförmigkeit in der Schreibung der deutschen Sprache, soweit solche für das Bedürfniß des Schulunterrichts unerläßlich ist, in freier Vereinbarung mit den sämmtlichen deutschen Bundesregierungen, sowie mit der Kaiserlich österreichischen Regierung, und, durch Vermittlung des Hohen Bundesrathes der schweizerischen Eidgenossenschaft, mit den deutschen Cantonen dieser letzteren anzubahnen und, auf Grund einer Berathung und Begutachtung Sachverständiger, jedoch nicht blos Sprachgelehrter und Schulmänner, sondern unter angemessener Zuziehung von volkswirthschaftlich vorbereiteten und umsichtigen Vertretern der allgemeinen Bildung, zu bewerkstelligen, unter möglichster Schonung des in überwiegender Allgemeinheit eingebürgerten und in dem reichen Schriftenschatze des deutschen Volkes verkörperten und fruchtbringend angelegten herkömmlichen Gebrauches und unter Fernhaltung des unnöthigen Einflusses bloßer lehrhafter Liebhabereien, sowie unter Wahrung der freien Bewegung gemäß der Ueberzeugung des Einzelnen und des wissenschaftlichen Fortschrittes auf diesem, der Geistesthätigkeit angehörigen und somit unbedingt dem Zwange widerstrebenden Gebiete.— Wir beehren uns, zur Begründung dieser unserer gehorsamsten Bitte im Folgenden die geschichtliche Entwickelung der gegenwärtigen Sachlage darzustellen und an dieselbe eine Erörterung der letzteren und der dieser entsprechenden Erfordernisse anzuknüpfen. — Thatsächlich ist die seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts im Wesentlichen durch die Gesammtbestrebungen der deutschen Schriftsteller erzielte Uebereinstimmung, welche glücklicherweise auch heute noch herrscht und hoffentlich weiterer Befestigung unter allmäliger Vervollkommnung entgegengeht, dermalen bedenklich gefährdet durch gewagte, mindestens höchst unvorsichtige und zu unabsehbaren Schwierigkeiten und Verwirrungen führende Versuche voreiliger Lehrhaftigkeit auf Grund streitiger Meinungen, sowie zwar wohlgemeinte, aber ungeeignete Maßregeln einzelner Regierungsbehörden verschiedener am deutschen Sprachgebiete betheiligter Staaten. Ein Rückschritt in der herrschenden Uebereinstimmung, eine Vermehrung der Verwirrung, eine Befestigung neuerungsweise dem deutschen Schriftthume aufgedrungener Abweichungen nach verschiedenen Richtungen hin, würde zwischen der Schule und dem Leben— non scholae sed vitae discimus!— höchst peinliche Zwiespältigkeiten hervorrufen, aber auch drang eine mit Woblgerüchen getränkte Luftwelle in das Gemach, die den Knaben von süßem Behagen erfüllte. Er schaute hinauf nach dem Himmel, nach den Bergen und in den Garten des Landhauses, schlug mit der Hand auf die Fensterbrüstung und rief aus:„Wie schön!“— Er war fünfzehn Jahre alt und liebte das Leben mit allen Kräften seiner Seele. Ein Insekt kroch aus einer Ecke des Fensterladens vor ihn hin; er streckte die Hand aus, um es hinabzuwerfen; aber„nicht doch“, sagte er, sich besinnend,„heute ist ein Tag der Gnade,— lebe!“ Er lachte, lehnte sich zum Fenster hinaus, um die Landschaft zu betrachten und begann leise ein Liedchen zu trällern. In diesem Augenblick erschien unter seinem Fenster ein leerer Wagen; eine alte Dienstmagd trat aus der Hausthüre und öffnete den Schlag. Drei lange, schmale Füße berührten nach einander den Wagentritt, drei lange, schmale Personen stiegen nach einander ein und setzten sich zurecht. Sein Vater, seine Tante und seine Schwester. Furio hatte sich ein wenig zurückgelehnt. „Innerhalb zweier Stunden kehren wir zurück“, rief der Vater dem Dienstmädchen zu. „Kommt die Signora auch?“ versetzte diese mit dem Ausdruck schüchterner Freude. „Die Signora Schwiegertochter kommt mit“,— erwiderte der Hausherr würdevoll und herablassend. Er winkte dem Kutscher und das Fahrzeug setzte sich in Bewegung. „Halt!“ rief die Tante mit einer Stimme, die dem beim Hobeln entstebenden Geräusche glich. Der Kutscher zog an, und aus dem Innern des Wagens tauchte ein langer, dürrer Arm mit knotenreichen Fingern hervor, der, nachdem er eine Zeit lang wie der Stiel eines Kirchenlöschhörnchens in der Luft bin und her geschwankt hatte, sich gegen Furio's Fenster richtete, während seine Besitzerin rief: „Zieh Dich an und komm sofort herab!“ Furio verschwand. „Ach was!“ sagte der Vater in beschwichtigendem Tone.„Laß ihn zu Hause, es ist eine Last weniger.“ „Ich will, daß er mitkommt!“ „Fort, laß uns keine Zeit verlieren, es ist schon spät.... Vorwärts, Kutscher." Der Wagen fuhr fort. Furio lehnte sich wieder zum Fenster hinaus und sah noch von ferne jenen langen, furchtbaren, wie einen Pfeil auf ihn gerichteten Finger sowie eine Reihe Zähne, die den Tasten eines Klaviers glichen. Endlich war die Kutsche verschwunden; der Knabe blieb einige Minuten still, die Augen zu Boden geheftet; er fühlte sich beleidigt. Plötzlich aber drang ein angenehmer Duft von Rauchtabak zu ihm herauf, den des Kutschers Pfeife hinterlassen hatte. Er erhob sich, eilte in eine Ecke seines Zimmers, zog aus einem in der Wand angebrachten Versteck eine Cigarre hervor, zündete sie an und ging im Zimmer auf und ab. Seine Gedanken beschäftigten sich mit einer Verwandten, die innerhalb zweier Stunden ankommen sollte, der Frau seines Stiefbruders, die er noch nie Seite 384 Nr. 96 außerdem von so großer Tragweite sein, daß die ernstesten Folgen in volkswirthschaftlicher Beziehung mit Recht zu befürchten sind. Wir zweifeln daher nicht, ein Hoher Reichstag werde der fraglichen Angelegenheit die verdiente volle Aufmerksamkeit zuwenden, und verharren ehrerbietigst und gehorsamst die Verwaltung des Freien Deutschen Hochstiftes: Dr. G. H. Otto Volger gen. Senekenberg, Mr. F. D. H. d. z. Obmann, Georg Stadler, G. F. D. H. d. z. Stiftsrath und Verwaltungsschreiber. (0 Berlin, 6. April. Bei der Berathung der Reichstags=Commission für die Militärnovelle ward von dem Abg. Richter (Hagen) der Einwand erhoben, daß die Motive zu der Vorlage, soweit sie der militärischen Organisation unserer Nachbarstaaten entnommen, nicht auf das Jahr 1871, sondern auf das Jahr 1874 zurückzugreifen hätten. Werde aber der Ausgangspunkt von letzterem Jahre genommen, so könne als eine wesentliche Aenderung der Heeresorganisationen von Frankreich und Rußland im Wesentlichen nur die anderweite Eintheilung der Compagnien in Bataillone geltend gemacht werden. Hierauf gab der als Vertreter der Militärverwaltung anwesende Major v. Funk einen eingehenden Ueberblick über die Verhältnisse der deutschen Heeresorganisation zu derjenigen von Frankreich und Rußland, welcher höchst interessant ist und den wir deshalb seinem Wortlaut nach hier folgen lassen: Herr v. Funk führte aus: Die Bedeutung der Bildung vierter Bataillone liegt nicht in einer Erhöhung der Friedenspräsenz, sondern darin, daß hierdurch Frankreich die Absicht und zugleich sein Vermögen, eine Erhöhung der Kriegsstärke um 144 Linien=Bataillone eintreten zu lassen, in überzeugender Weise dargethan hat. Denn, daß Frankreich die unzweifelhaften Nachtheile, welche schwache Friedens=Cadres für die Ausbildung mit sich bringen, in Kauf nehmen würde, wenn die Completirung dieser Friedens=Cadres auf die Kriegsstärke nicht außer Zweifel gestellt wäre, liegt auf der Hand. Wenn ferner noch im Jahre 1874 innerhalb und außerhalb Frankreichs der Zweifel berechtigt war, ob die Territorial=Armée als eine wirklich lebensfähige Schöpfung sich erweisen werde, so sind seitdem durch Niederlegung von Beständen, durch Ernennung von Offizieren, durch Uebungen so wirksame Schritte zur Organisation jener Armee geschehen, daß erstgedachter Zweifel nicht mehr berechtigt erscheint. Armee und Land sind dort einig in der Ueberzeugung, daß die Territorial=Armee ein wesentlicher Factor der Wehrkraft Frankreichs geworden ist. In Rußland datirt bekanntlich das Gesetz über die allgemeine Wehrpflicht vom 1. Januar 1874; in Durchführung dieses Gesetzes ist dort seit 1874 der gebildetere Theil des Volkes in das Heer aufgenommen, sind die Rekruten=Contingente erhöht, die Friedens=Cadres vermehrt, Lokal= und Reservetruppen völlig umgestaltet, überall die früher zahlreichen Nichtcombattanten zu Gunsten der Combattantenzahl vermindert. Resultat ist, daß seit 1874 Infanterie und Feldartillerie der Armee des europäischen Rußlands in der Kriegsformation mehr als verdoppelt sind. Die Zahl der als Combattanten in der Front stehenden Mannschaften ist bei der Infanterie von 523,300 auf 1,172,600 Mann, bei der Feldartillerie von 41,300 auf 98,810 Mann gesteigert worden. Wie verhält sich gegenwärtig die Wehrkraft von Deutschland zu derjenigen von Frankreich? 1) Die Rekruten=Quote von Frankreich ist thatsächlich mindestens gleich der deutschen. Die deutsche Infanterie=Rekruten=Quote einschließlich Nachersatz und Dreijährig=Freiwillige beträgt etwa 98,000 Mann. Dem stehen auf Seiten Frankreichs gegenüber zunächst 82,000 bis 87,000 Mann erster und zweiter Portion nach Abzug der Nonvaleurs. Hiervon betrug die zweite Portion bei der letzten Aushebung etwa 6000 Mann. Diesen Ziffern sind aber für Frankreich hinzuzurechnen die Dreijährig- Freiwilligen(der größere Theil von etwa 11,000 Mann), die Angeworbenen der Fremdenlegion, jährlich etwa 1500 Mann, Schreiber und Ordonnanzen der höheren Stäbe (in Deutschland aus den Truppen entnommen, in Frankreich besonders rekrutirt), die Rekruten=Quoten von 22 Bataillonen Marine= Infanterie und Marine=Füsilieren, welche zur französischen FeldArmee voraussichtlich herangezogen werden würden. Endlich kommt in Betracht, daß bei Abrechnung der Nonvaleurs für Frankreich, bei Hinzurechnung des ganzen Nachersatzes für Deutschland der Vergleich insofern unrichtig und zwar zu Ungunsten der französischen RekrutenQuote sich gestaltet, als ein Theil der Nonvaleurs in denjenigen Mannschaften besteht, welche bei der Einstellung als unbrauchbar sich erweisen. Diese auch in Deutschland vorkommenden Nonvaleurs sind in obiger Rechnung von der französischen Rekruten=Quote abgerechnet, bei der deutschen sammt Nachersatz eingerechnet. 2) Zahl der verfügbaren Jahresklassen nach den Angaben des Herrn Abg. Richter in Deutschland 22—25, in Frankreich 20. Es kann jedoch der deutsche Landsturm nicht in der Weise, wie es die Gegenüberstellung thut, in Rechnung gestellt werden. Derselbe ist nach seiner Organisation nicht geeignet, weder diejenigen Heerestheile zu verstärken, welche die großen kriegerischen Entscheidungen im offenen Felde zu geben haben, noch die Vertheidigung der großen Waffenplätze zu übernehmen, welche, sei es an der Mosel und am Rhein, sei es in den östlichen Grenzgebieten, das Vordringen feindlicher Streitkräfte aufhalten oder abschwächen sollen. Die Aufgaben des Landsturms sind bescheidenere, wie die Regierungen bei Berathung des Landsturmgesetzes gegenüber weitergehenden, insbesondere an§ 5 dieses Gesetzes geknüpften Erwartungen und Befürchtungen ausgesprochen haben. Seit zehn bis zwanzig Jahren sind die Mannschaften des Landsturms aus dem activen Dienst geschieden. Die zwei zwölftägigen Uebungen, welche der Mann in den ersten Jahren nach dem Ausscheiden aus dem activen Dienst erfüllte, können eine nachhaltige Wirkung bei dem Eintritt in den Landsturm nicht mehr äußern. In den Krieg 1870/71 rückte Preußen allerdings mit einer Anzahl von Jahresklassen, welche künftig dem Landsturm angehören werden, aus. Aber diese Klassen gehörten damals noch der Landwehr an. Sie waren demgemäß nicht nur in militärischer Controle, sondern vor Allem auch in militärischer Uebungspflicht verblieben. Sie waren noch vier Jahre vorher in dem Kriege 1866 während mehrerre Monate zu activem Dienste einberufen gewesen. Der Landsturm ist dem Waffendienst entfremdet und es besteht nicht die Möglichkeit, ihm einen Berufsoffizier oder ihm einen solchen des Beurlaubtenstandes zuzuweisen. In weit günstigerer Lage befindet sich Frankreich hinsichtlich seiner Reserve der Territorialarmee. Dieselbe befindet sich in militärischer Controle, ihre Mannschaften haben nach dem Ausscheiden aus dem Dienste bei den Fahnen häufiger und längere Uebungen im Beurlaubtenstande zu erfüllen gehabt. Vor Allem aber besitzt Frankreich allein bei der Infanterie ein Mehr von etwa 1500 Berufsoffizieren, eine genügende Zahl, um die Reserve der Territorialarmee in ganz anderem Maße, als dies hinsichtlich des deutschen Landsturms möglich, militärisch nutzbar machen zu können. Mithin ist die französische Heeresorganisation der deutschen überlegen: a. durch Verfügung über eine größere Zahl von Jahresklassen, b. durch den Besitz einer weit größeren Zahl von Berufsoffizieren. Die durchgesehen und die, wie man im Hause sich erzählte, eine schöne, große, blonde, sich elegant kleidende Dame sein sollte. Und es freute ihn, daß sie kam. Aber es war keine ungemischte, ruhige Freude, die er empfand, denn er war schüchtern und ein wenig bärenartig, wie seine Schwester sagte, oder vielmehr tölpelhaft und unerlaubt dumm, wie die Tante versicherte; und der Gedanke, vor dieser Dame zu erscheinen in Gegenwart Anderer und am hellen Tage, und ihr ins Gesicht sehen, sie begrüßen und ihr antworten zu müssen— er, der bei solchen Gelegenheiten stets die Fassung verlor und keine zwei Worte über die Lippen brachte— der Gedanke beunruhigte ihn in etwa und er fühlte, daß er schon jetzt erröthe, da er doch noch allein in seinem Zimmer war; was sollte das erst in dem feierlichen Momente werden! Bonner Zeitung vom 7. April 1880. schnittliche active Dienstzeit ist in Frankreich etwas größer als in Deutschland. Sie muß größer sein, weil bei ungefähr gleicher Rekruten=Quote die Friedenspräsenzstärke an Mannschaften in Frankreich größer als in Deutschland ist. Etats= und Effectivstärke Frankreichs übertreffen die gleichen Stärken von Deutschland um mehr als 30,000 Mann, die der Infanterie um etwa 8000 Mann. Von den Samoa=Inseln. Am 23. December v. I. erfolgte bekanntlich auf der Rhede von Apia an Bord der deutschen Corvette „Bismarck“ und in Gegenwart des neuernannten deutschen Generalconsuls für den Südsee=Archipel, des Kapitän Zembsch, die Proclamirung der samoanischen Grundrechte und sodann die Anerkennung des Häuptlings Malietoa als lebenslänglicher König der SamoaInseln. Ein vom„Hamb. Corr.“ veröffentlichtes Schreiben aus San Francisco theilt über diesen interessanten Vorgang, der für das Uebergewicht des deutschen Einflusses in der Südsee jedenfalls sehr bezeichnend ist, folgende Einzelheiten mit: „In Bezug auf die samoanischen-Grundrechte= sei nur bemerkt, daß die Regierung constitutionell sein soll, daß ein Parlament mit einem Oberhause und Unterhause gebildet werden muß und daß während der Vertagung desselben ein Parlaments=Ausschuß dem Könige die Bürde der Regierung tragen helfen soll. Auch über eine Flagge einigte man sich: den Danebrog(weißes Kreuz auf rothem Grunde) mit einem weißen Stern in der oberen Ecke. Wichtiger als alles das ist aber die Bestimmung, daß alle Forderungen der fremden Ansiedler direct zwischen dem König und den Consuln erledigt werden sollen. Auch sollen die Fremden nicht der samoanischen, sondern ihrer Consulargerichtsbarkeit unterworfen werden. Nachdem die Repräsentanten des samoanischen Volkes unter dem Rath und Beistand ihrer deutschen Freunde, welche auch für das nöthige, in einer samoanischen Haushaltung nicht zu findende Schreibmaterial sorgten, ihre constituirende Arbeit vollendet hatten, begaben sie sich auf „Bismarck", um Malietoa feierlich als lebenslänglichen König von Samoa zu proclamiren. Das Volk am Ufer jubelte, und als nan gar der„Bismarck“ mit einundzwanzig Schüssen die Flagge Malietog's salutirte, da war auch im Königslager die Freude groß. lietoa schrieb auf den 28. December eine große Heerschau, verbunden mit einem Volksfeste, aus, zu dem er auch seine deutschen Freunde, das will sagen den deutschen Generalconsul und die Marineoffiziere, einlud. Man hatte ihnen die Ehrensitze beim Könige eingeräumt. Von allen Inseln waren sie gekommen, die Krieger und die friedlichen Bürger; man aß, trank, lachte, scherzte, spielte und bewunderte den Nationaltanz, welchen ein Häuptling mit einer buntgeschmückten gelben Maid in einem von der Königsgarde gebildeten Kreise ausführte. Damit endete die Festlichkeit und nun begann, nach dem alten samoanischen Herkommen, die Vertheilung von Geschenken. Auch die deutschen Freunde wurden bedacht, jedem waren 100 Cocosnüsse und eines jener gelb und weißgefleckten polynesischen Schweinchen, das den Schwanz gradaus trägt, zugetheilt worden.“ Oesterreich- Ungarn. * Wien, 5. April. Die europäische Presse beginnt allgemach die nahe Eventualität der Bildung eines Whig=Cabinets in England in Erwägung zu ziehen. Sie thut dies keineswegs mit frohem Muthe, und auch Oesterreich sieht der neuen englischen Regierung nicht gerade in hoffnungsfreudiger Stimmung entgegen. Lord Hartington hat zwar jüngst Anlaß genommen, zu erklären, daß die liverale Partei keine Sympathien für die russische Regierung besitze und daß eine liberale Regierung ehrgeizige Pläne oder aggressive Tendenzen Rußlands nicht gutheißen würde, allein das bezieht sich doch nur auf Rußland, während es eine constatirte Thatsache ist, daß die Whigs die Aspirationen aller jener Stämme der BalkanHalbinsel, welche der türkischen Herrschaft feindselig gegenüberstehen, so weit es in ihrer Macht gestanden, ermuntert haben. Für die Bulgaren und Griechen werden also jetzt wohl gute Zeiten kommen, und die Türkei wird eines mächtigen Protectors, den sie freilich auch in früheren Tagen nicht zu nützen verstanden, entbehren müssen. Für die Niederlage der Conservativen werden tausend Gründe angegeben. Der letzteingetroffene„Standard“ meint, daß meist lokale Ursachen maßgebend waren, der Familieneinfluß und die persönliche Popularität der Candidaten, die eben mehr für die Liberalen als für die Conservativen gesprochen haben. Der„Standard“ geht so weit, zu sagen, daß der Durchschnittswähler in den meisten Wahldistricten Englands mehr den Mann als seine Maßnahmen ins Auge faßt, mehr an die Person als an die Politik denkt. Andere Londoner Berichte bezeichnen die finanzielle Frage als die Hauptursache des Niedergangs der conservativen Partei. Der praktische Engländer habe eben die zwei Thatsachen miteinander verglichen, daß das liberale Regime im Jahre 1874 mit einem Ueberschuß von 6 Millionen abschloß, während das conservative Regime von heute ein Deficit von 8 Millionen zurückläßt. Der Eintritt Gladstone's in das Cabinet wird allgemein als unzweifelhaft angesehen, wahrscheinlich wird er die Rolle des Schatzkanzlers zugewiesen erhalten, wodurch sein Einfluß auf die auswärtige Politik einigermaßen eingedämmt würde, allerdings nicht in hinreichendem Maße, um alle Besorgnisse in Oesterreich= Ungarn vor diesem Manne und seiner Politik vollkommen zu zerstreuen. Das Jubiläum des Benedictiner=Ordens, welches gestern, am Geburtstage Benedicts von Ursia, in allen Stiften des um die Cultur hochverdienten Ordens festlich begangen wurde, hat auch dem großen Publikum Gelegepheit gegeben, seine Sympathie für diese allenthalben in hohem Ansehen stehende geistliche Gesellschaft kundzugeben. Vierzehn Jahrhunderte sind verflossen, seitdem der heilige Benedict, der Patriarch der Mönche des Abendlandes, geboren wurde. Sein Name leuchtet auf aus der Nacht der Zeiten wie ein glänzender Stern, der die Wege zu den Schätzen der Alten in der Vergangenheit und zu den Wissenschaften der Zukunft weist. Der Orden, den er gründete, hat sich um die Cultur Verdienste erworben, wie kaum eine andere Vereinigung von Sterblichen, und wohl verlohnt es der Mühe, die nach so vielen Jahrhunderten zählende Thätigkeit des Ordens heute zum Gegenstand des eingehendsten Studiums zu machen. Der Gedanke, zur bleibenden Erinnerung an das Benedictiner=Jubiläum eine Quartalschrift zu gründen, ist daher ein glücklicher und für die Wissenschaft fruchtbarer zu nennen. Der erste Band der„Wissenschaftlichen Mittheilungen aus dem Benedictiner=Orden“, mit deren Redaction der Archivar des Benedictiner= Stiftes, Raipern, P. Maurus Kinter, betraut ist, wurde bereits ausgegeben und bringt außer einem Programm=Artikel des Redacteurs und dem Verzeichnisse der bisher angemeldeten 77 Mitarbeiter Aufsätze über den universalen Charakter des Benedictiner=Ordens, über die Pflege der Musik im Benedictiner=Orden 2c. 2c. Frankreich. 4 Paris, 6. April. Noch immer weiß man nicht, wie die Congreganisten dem ihnen drohenden Unheil zu begegnen gedenken. Ein gestern im„Officiel" erschienenes Decret ordnet auch sämmtliche französischen Colonien der Wirkung der Decrete vom 29. März unter. Diese Verordnung bezieht sich hauptsächlich auf die Jesuitenhäuser der Inseln St. Marie de Madagascar und Réunion. Die über ganz Frankreich verbreiteten klericalen Arbeiter=Vereine haben den Congregationen ihre Dienste zur Verfügung gestellt, um die Agitation zu Gunsten derselben im Lande zu nähren. Ob der von den französischen Bischöfen beabsichtigte Protest gegen die MärzDecrete wirklich zur Veröffentlichung gelangt, ist noch sehr zweifelhaft. Die Regierung könnte in einem solchen Protest eine Verletzung der Vorschriften des Concordats finden und sich zu einem streugen Vorgehen gegen die Prälaten veranlaßt halten. Die officiöse Mittheilung, daß eine große Anzahl von Congregationen bereits Anstalten treffe, die Autorisation einzuholen, und daß dieselbe auch allen Congregationen, die darum einkommen(mit Ausnahme der Dominikaner), vorbehaltlich der Genehmigung der Kammer, ertheilt, werden wird, ist optimistisch gefärbt. Die Decrete haben diejenigen Congregationen, deren Obere auswärtig residiren, eo ipso von der Autorisation ausgeschlossen, und dieselben zählen allein 2000 Mitglieder. Dufaure und Jules Simon sollen übrigens einen neuen Gesetzentwurf über die Congregationen vorbereiten. Die Wahlperiode zur partiellen Erneuerung der Generalräthe wird voraussichtlich am 3. Juli eröffnet werden und die Wahl am 18. Juli stattfinden. Zur selben Zeit würde das Parlament seine Berathungen schließen. Es wird wahrscheinlich eine außerordentliche Parlamentssitzung im November nöthig, um dem Senat die nöthige Zeit zur Berathung des Budgets zu geben. Der„France" zufolge hätte der Unterrichtsminister Ferry die Absicht, den Bischöfen die Vorschriften in Erinnerung zu bringen, welche die synodalen und provinzialen Vereinigungen ohne vorherige Genehmigung verbieten. * Paris, 4. April. Der Minister des Innern hat, wie der „Siecle“ meldet, an die Präfecten zwei Rundschreiben erlassen. dem einen bezeichnet er die Instructionen, welche sie den Unterpräfecten und Maires für ihren Verkehr mit den nicht anerkannten Congregationen zu ertheilen hätten; das zweite hat einen streng vertraulichen Charakter und bestimmt die Regeln, nach welchen sie im Falle von Schwierigkeiten bei der Durchführung der Decrete zu verfahren hätten. Die Regierung antwortet in diesem zweiten Circulare auf die Einwendungen und Kritiken, welche gegen die Decrete erhoben worden sind und in denen sie namentlich beschuldigt wird, den Rechten der katholischen Kirche zu nahe zu treten und eine Klasse von Bürgern zu verfolgen. Die Rechte der Kirche, entgegnet die Regierung, beruhen auf dem Concordate und den organischen Decreten; in beiden ist die Existenz geistlicher Genossenschaften in Frankreich gar nicht einmal vorgesehen. Man hat zur Zeit der Entstehung des Concordates anerkannt, daß sie nicht zu dem Wesen der Kirche gehörten und außerhalb ihrer Hierarchie ständen, daher auch nur auf Grund einer besonderen Ermächtigung der öffentlichen Gewalt existiren könnten. Die Regierung achtet die Lage aller anerkannten Congregationen, will sich aber streng auf dem Boden des Concordates halten. Ebenso unbegründet sei der Vorwurf, daß sie eine Klasse von Bürgern verfolge. Die Mitglieder der aufgelösten Congregationen werden sich lediglich in die Lage der anderen Bürger zurückversetzt finden und dieselben Rechte genießen, wofern sie sich nur den Gesetzen unterwerfen. Es könne unmöglich eine Verfolgung genannt werden, wenn man ihnen nicht gestattet, was allen Anderen verboten ist. Der radicale„Mot'Ordre“ meldet mit der gebührenden Entrüstung:„Der Marineminister hat telegraphisch die Anzeige erhalten, daß, nachdem Herr Jerome Bonaparte, bekannter unter dem Namen Plon=Plon, zu Besuch in Toulon eingetroffen war, der Befehlshaber des Admiralsschiffs„Colbert“ dem bonapartistischen Prätendenten sein eigenes Boot zur Verfügung gestellt hat. Es ist zu unserer Kenntniß gelangt, daß der Minister, Herr Jauréquiberry, sogleich an den Commandanten des„Colbert" telegraphirt hat, um von ihm Aufschlüsse über diesen scandalösen Vorgang zu verlangen; aber wir haben bis jetzt nicht gehört, daß irgend eine ernstliche Maßregel gegen diesen Offizier ergriffen worden wäre, der sich ohne Zweifel einbildet, noch in der Zeit zu leben, da der Vetter des Mannes von Sedan die Krim=Armee durch seine unerhörte Feigheit in Erstaunen setzte und sich erst in Sicherheit fühlte, als die weite See zwischen den russischen Kugeln und seiner kostbaren Person lag.“ Italien. * Wie der„Independance Belge“ aus Rom gemeldet wird, soll sich der Papst gegenwärtig in einer diplomatischen Verlegenheit befinden. Die Ankunft des Herrn Desprez aus Paris, der, wie es heißt, beauftragt ist, Unterhandlungen wegen Reformen am Concordat einzuleiten, hat die Ruhe etwas gestört, der man sich im Vatikan hingegeben hatte. Der Papst wird, wie der Correspondent meint, gewiß den Eröffnungen des Botschafters keine entschiedene Weigerung entgegensetzen, da er recht gut weiß, daß die französische Republik ganz einfach das Concordat kündigen und eintretendenfalls selbst ihre diplomatische Vertretung beim heiligen Stuhle aufheben würde. Der Staatssekretär Cardinal Nina sei vollkommen in Einklang mit dem Papste über die Aufnahme, welche dem französischen Botschafter zu Theil werden soll. Leo XIII. und sein Kanzler werden sich darauf beschränken, die Unterhandlungen bis auf bessere Zeiten hinauszuziehen. Für seine Person ist Herr Desprez dem Papste keine persona grata. Es ist herkömmlich, daß Frankreich beim Vatikan durch ein Mitglied der hohen Aristokratie vertreten sei. Die größten Namen Frankreichs waren nach und nach beim Heiligen Stuhl. Leo XIII. war deshalb etwas unangenehm berührt, als er erfuhr, daß der Präsident Grévy an die Stelle des Marquis Gabriac einen Diplomaten gesetzt habe, der sich ganz einfach„Herr Desprez“ nenne. Er ließ selbst durch den Nuntius Vorstellungen machen, daß eine neue Wahl getroffen werde, aber die Republik wollte sich darauf nicht einlassen. Als Ersatz hat Herr Freycinet dem Botschafter zwei Attachés gegeben, die vom Scheitel bis zur Zehe Aristokraten sind. Rußland. * St. Petersburg, 6. April. Gegenüber den über die Absichten China's umlaufenden alarmirenden Zeitungsmeldungen kann das „Journal de St. Pétersbourg“ mittheilen, daß die letzten aus Peking eingegangenen Nachrichten den Wunsch der chinesischen Regierung bekunden, die Verhandlungen über die Provinz Khuldscha wieder aufzunehmen, da der durch Tschoung=Hon in Petersburg abgeschlossene Vertrag nicht sanctionirt werden könne. Der chinefische Gesandte in Paris, Tseeng=Kee=Tzee, Marquis von=yong, solle zur Führung der neuen Verhandlungen hier eintreffen. Asten. * Aus Kandahar, 5. April, wird der„Times" telegraphirt: Die Königin hat Schir Ali zum souveränen Herrscher von Kandahar ernannt. In Kandahar sollen eine britische Garnison und ein britischer Agent stationirt werden. Reichstag. #* Berlin, 6. April. Unter sehr schwacher Betheiligung seitens der Mitglieder fand heute die erste Sitzung des Reichstages nach den Osterferien Statt. Neben einigen andern Vorlagen sind die Gesetzentwürfe, betreffend die Besteuerung der Dienstwohnungen und betreffend die Küstenfrachtschifffahrt, eingegangen. Es wurde zunächst die Kaiserliche Verordnung vom 28. September 1879, betreffend die Begründung der Revision in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten, nach den Anträgen der Commission debattelos genehmigt, worauf Wahlprüfungen folgten. Schließlich wurde die Zusammenstellung der Liquidationen über die auf Grund des Artikel 5 des Gesetzes vom 8. Juli 1872 aus der französischen Kriegsentschädigung zu ersetzenden Beträge an die Rechnungs=Commission überwiesen. Nächste Sitzung morgen 12 Uhr. Tagesordnung: Antrag Stephani, betreffend die deutsche Rechtschreibung und Viehseuchengesetz. Rheinland und Westfalen. * Köln, 6. April. Seit einigen Tagen ist man im Dom die Scheidewand zwischen dem Langschiff und dem südlichen Thurm niederzulegen. Auf den Thürmen haben die Versetzarbeiten ihren Anfang genommen. Nunmehr ist auch die neue Uhr Nr. 96 Bonner Zeitung vom 7. April 1880. im südlichen Thurm bis auf einige Regulirungen fertiggestellt. Dieselbe hat ein kleineres Schlagwerk, welches im Innern, und ein größeres, welches der Außenwelt die Stunden verkündet. * Köln, 7. April. Die gestern und vorgestern stattgehabte zweite Aufführung des Goethe'schen„Faust“ in der Devrient'schen Bearbeitung war wiederum sehr zahlreich besucht und fand oft rauschenden Beifall. Einige der Mängel, welche bei der ersten Vorstellung sich bemerkbar machten, waren abgestellt. Für morgen und übermorgen, an welchen Tagen bekanntlich die dritte Aufführung vor sich geht, sind die Billete zum Balkon, zu den Balkonlogen, dem Parquet und den Parquetlogen bereits vergriffen. Eine vierte, unbedingt letzte Wiedergabe des„Faust“ findet Sonntag den 11. und Montag den 12. c. Statt. Am 18. oder 20. April wird dann Wagner's„Siegfried", der dritte Theil des Nibelungenringes, zur Darstellung gelangen. * Aus Lechenich, 4. April, schreibt man der„Euskirchener Zeitung":„Die vergangene Woche war für unsere nächste Umgebung, mit Rücksicht auf die in derselben stattgehabten traurigen Ereignisse, eine wahre Unglückswoche. Ein Schrecken folgte dem andern und verursachte den betreffenden Kreisen große Aufregung. Zunächst war es ein unverheiratheter vierzigjähriger Mann aus Gymnich, der, momentan an Trübsinn leidend, in der Erft seinen Tod fand. Ob der Unglückliche das nasse Grab selbst gesucht, ob ein verhängnißvoller Zufall ihn in den Tod geführt, ist bis jetzt noch nicht ermittelt. Tags darauf fiel ein Ackerer desselben Orts so unglücklich unter die Räder seiner Fuhre, daß er eine derartige schwere Verletzung davontrug, welche das Aufkommen des Ueberfahrenen in Frage stellt. Am Schlusse der Woche machte eine junge, rüstige Frau von hier, Mutter zweier Kinder, welche in ihrem engsten Familienkreise manches herbe Leid zu ertragen hatte, in einem Anfall von Verzweiflung ihrem Leben ein Ende. Die Selbstmörderin hatte schon vor einigen Monaten dem eigenen Heerde den Rücken gewendet und im elterlichen Hause zu Conradsheim Aufnahme gefunden. Am Freitag trieb sie ihr Geschick in die Fluthen der Erft und wurde nun die Ertrunkene in ihr verlassenes Heim wieder zurückgebracht. Das kleine Eifelflüßchen hat somit binnen wenigen Tagen zwei Menschenopfer gefordert, immerhin eine auffallende Begebenheit.— Wie verlautet, soll die Spur der Mörder der Eheleute Amfaldern auf die Aussage eines Bahnwärters der Station Liblar entdeckt worden sein. Der betreffende Beamte will nämlich in der Nacht des fraglichen Verbrechens drei verdächtige Männer mit einem Hundskärrchen den Uebergang der Bahnsperre im Liblarer Walde passirt gesehen haben, und sollen diese Individuen denn auch wirklich, nach den bei ihnen vorgenommenen amtlichen Ermittelungen, mit dem gedachten Verbrechen in Beziehung stehen. Ob diese Mittheilung als bloßes Gerücht oder als Thatsache aufzufassen sei, lassen wir dahingestellt; wir enthalten uns vorsichtigerweise einer jeden Auseinandersetzung und um so mehr, als die früheren lautbar gewordenen Verdächtigungen und Anschuldigungen sich immer als Irrthümer erwiesen hatten.“ * Aus Coblenz, 4. April, schreibt man der„Köln. Ztg.“:„Einer aus der„Magdeb. Ztg.“ in viele andere Blätter übergegangenen Notiz, wonach der commandirende General des 8. Armee=Corps, v. Göben, nach Beendigung seines Urlaubes in Italien aufs Neue sein Abschiedsgesuch dem Kaiser zu unterbreiten gedächte, wenn der Aufenthalt in den südlichen Klimaten den gewünschten Erfolg für seine Gesundheit nicht gehabt, können wir bestimmt widersprechen. Herrn v. Göben's Abschiedsgedanken sind durch ein besonders gnädiges Handschreiben des Kaisers völlig beseitigt worden.“ * Trarbach, 6. April. Die Vertheilung der für die Brandbeschädigten in Traben gespendeten baaren Geldbeiträge unter die Letzteren ist durch das Comité derart erfolgt, daß der jedem Einzelnen zukommende Unterstützungsbetrag festgestellt ist und je nach dem Bedürfnisse zur Auszahlung kommt. Durch die ungemein reichlich gespendeten Gaben an Kleidern, Nahrungsmitteln und anderen Naturalien, durch die von dem Herrn Minister bewilligten Kohlen und durch die aufopfernde Privatwohlthätigkeit der Mitbürger der Brandbeschädigten ist es möglich gewesen, während des Winters jede Noth von den Letzteren fern zu halten und die gespendeten baaren Gelder für sie bis zu dem Augenblicke zu reserviren, in welchem der Mangel derselben am schwersten empfunden werden wird, nämlich bei dem Wiederaufbau der abgebrannten Häuser und der Neubeschaffung der vernichteten Mobilien. Nach sorgfältigen Ermittelungen ist ein Gesammtschaden von 134,500 Mark festgestellt worden, welcher durch die Versicherungen keine Deckung gefunden hat. Gespendet ist eine Summe von etwa 40,000 Mark und es ist durch dieselbe möglich gewesen, den Beschädigten nach Maßgabe ihrer Bedürftigkeit eine Beihülfe von 10 bis 60 pCt. ihres nicht gedeckten Schadens zu gewähren. * Merzig. 2. April. Dieser Tage hat eine hiesige Einwohnerin ihren 10Osten Geburtstag gefeiert. Die hohe Greisin besorgt bei voller Rüstigkeit des Körpers nach wie vor ihre häuslichen Arbeiten und beschäftigt sich auch zuweilen noch mit Nähen und Stricken. * Düsseldorf, 4. April. Am 26. ds. beginnen vor der Strafkammer die Verhandlungen in einem Monstreproceß gegen 32 Angeklagte wegen Diebstahls von Eisenbahn=Frachtgut. Die„D. Zig.“ berichtet, daß 14 Diebstähle Gegenstand der Verhandlungen sein werden, über welche 84 Belastungszeugen zu vernehmen sind. Unter den Angeklagten befinden sich Personen, welche gegenwärtig noch eine 8jährige Zuchthausstrafe verbüßen. Ein an den Diebstählen Betheiligter, vielleicht der Hauptheld, der im Besitze eines Schlüssels zu den Eisenbahn=Colliwagen war, befindet sich gegenwärtig im Zuchthause zu Löwen, wo derselbe eine 15jährige Zuchthausstrafe wegen zweifachen Mordversuchs verbüßt. Derselbe wird erst nach verbüßter Strafe hierher ausgeliefert. * Wattenscheid, 3. April. Auf eine eigenthümliche Weise ist vorgestern der Fabrikarbeiter Eckscheid in Steele ums Leben gekommen. Da derselbe sich seit einigen Tagen unwohl fühlte, verschrieb ihm ein Arzt Medicin und zwar zweierlei, zum Einnehmen und Einreiben. Die zum Einreiben verordnete Medicin nahm., wahrscheilich aus Versehen, ein. Alsbald trat heftiges Erbrechen ein und der Bedauernswerthe gab bereits nach zwei qualvollen Stunden trotz der Bemühungen zweier herbeigerufener Aerzte, ihn am Leben zu erhalten, seinen Geist auf. E. hinterläßt eine Frau und vier Kinder. * Aus dem Kreise Ahaus schreibt man der„W. Ztg.“: Hier grassirt erstaunlich, trotz verstärkter Grenzbewachung, daß SchmuggelGeschäft. Meilenweit ins Land hinein werden des Nachts holländische Waaren, in specie Tabak, nicht pfundweise, sondern in Säcken und Fuhren zum Nachtheil unserer Kleinhändler durch Schleichhändler importirt und besonders an Bauern abgesetzt. Vorzugsweise werden die um das den Schleichhandel äußerst begünstigende Venn liegenden Orte Allstätte, Ottenstein, Wessum, Wüllen, Ahaus, Nienborg, Heek, Epe, Gronau mit Schmuggelwaaren versorgt. Einen nicht unerheblichen Hebel des Schleichhandel bildet die oft eigensinnige Thorheit unserer Bauern. Einsender dieses sprach jüngst einen Amsterdamer Grossisten, der ihm interessante Einzelheiten aus seinem Tabakgeschäfte mittheilte. In Amsterdam hat der Grossist für seine schlechtesten Tabake, für Abfall und Unrath, gerade durch den Schleichhandel eine günstige Abnahmequelle gefunden. Den meist aus nicotinreichen Stengeln, die per Maschine plattgewalzt und zerschnitten werbestehenden Unrath, den man früher oft genug en masse draußen gleich Schutt abwarf, verkäuft er an die an der Grenze wohnenden holländischen Kleinhändler für 15 Pfg. à Pfund, obschon der wirkliche Werth nur 3 Pfg. beträgt. Von diesem kaufen die Schleichhändler für etwa 30 Pfg. und setzen für 50 oder 60 Pfg. hier wieder uo. Das ist das elende, schädliche und stinkende Kraut, welches unsere Bauern, weil es billig scheint, unter Lobsprüchen verqualmen. Seite 385 Neueste Nachrichten. * Berlin, 7. April.(Telegramm.) Die von hiesigen Zeitungen gebrachte Nachricht, daß der Reichskanzler Fürst Bismarck schon vor drei Tagen um seine Entlassung gebeten, der Kaiser aber mit Verweigerung der Demission geantwortet habe, worauf Fürst Bismarck sein Demissionsgesuch aus Gesundheitsrücksichten erneuert habe, ist vollständig unbegründet. Der Reichskanzler reichte erst gestern(Dinstag) sein Demissions= Gesuch ein, und zwar unter der von der„Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" gebrachten Motivirung. Die Entscheidung des Kaisers liegt bis jetzt noch nicht vor. Literatur, Kunst und Wissenschaft. ch. In Moskan ist am 2. d. M. der berühmte Biolinvirtnose Henri Wieniawski nach längeren Leiden gestorben. Als Componist für sein Instrument war er nicht ohne Erfolg bemüht, den Virtuosen zu Gunsten des Musikers im besseren Sinne des Wortes zurücktreten zu lassen; seine beiden Concerte, die Fantaisie=Caprice, die Legende und die Polonaise geben von einem Talent Kunde, das neben dem virtuosen Elemente auch solideren Ansprüchen gerecht zu werden bemüht war. ir Deutsches Familienblatt. Vierteljährlich M. 1,60.— In Heften zu 50 Pfg. Verlag von J. H. Schorer in Berlin. Von Nummer zu Nummer wird uns dieses neue Blatt lieber. Die Redaktion hat großes Glück im Heranziehen neuer Taleute und der populären Behandlung von Zeitfragen. Der Leser wird im Familienblatt wie in keinem anderen ähnlichen Blatte über die großen Fragen der Zeit und ihr Für und Wider unterrichtet. Die neuesten Nummern enthalten z. B. Artikel über Hypnotismus und Aberglaube von Julius Stinde,— Die Weltpost von Friedrich Kiehn, — Louis Schneider und das Jahr 1848 von Joseph Kürschner,— Die Gotthardbahn und ihre Bedeutung, mit zwei Karten und einem Bilde von Karl Stichler,— Der Einfluß der Vegetation auf die Gesundheit des Menschen von F. Arndt,— Die Entstehung des Nibilismus von Ernst Francke,— Pariser Berühmtheiten der Gegenwart von Schmidt=Weißenfels,— Die Befestigung der Schweizer Westgrenzen und ihre Bedeutung. Nr. 14 mit welcher das April=Quartal beginnt, bringt den Anfang eines spannenden, humoristischen Romans aus dem letzten Kriege„Konrad Eisendecker“ von Veit Ried, ferner einen Artikel über die Frauen Oesterreichs und insbesondere Ungarns von F. Schifkorn, der viel Staub aufwirbeln wird. Eine Perle des Humors ist die kleine Erzählung„Ein Reise=Erlebniß“ von Heinrich Seidel.— Die Fortsetzung des großen Hopfen'schen Romans„Mein Onkel Don Juan“ ist von Friedrich's Meisterhand wieder mit einigen jener köstlichen Bildchen geziert, die diesem Roman einen so eigenen Reiz verleiben. Wahrhaft künstlerisch ist die Ausführung des großen, von der NationalGallerie zu Berlin angekauften Bildes von O. Kirberg's„Ein Opfer der See“.— Einen glücklichen Griff hat die Verlagshandlung in der Wahl des neuen Titelkopfes gethan. Vermischtes. Wie aus Brannschweig, 2.., mitgetheilt wird, sind dort wieder eine Anzabl Personen an der Trichinosis erkrankt in Folge des Genusses rohgehackten Schweinefleisches. Die Untersuchung ist eingeleitet. „*.* Eine exemplarische Strafe traf am Samstaz einen Baumfrevler, den scossathen Hermann Penk zu Dubraucke bei Spremberg, der in der Nacht vom 22. zum 23. Juni pr. in dem Garten des Pfarrhauses jenes Ortes eine Anzahl prachtvoller Rosensträuche durchschnitten und abgesägt hatte und zwar nicht einmal aus Rache oder dem Gefühl irgendwelcher Rancüne gegen den Pfarrer, sondern lediglich aus Zerstörungssucht.„Was kann darauf kommen?“ sagte Penk(der sich übrigens bei der frevelhaften Handlung nicht unbedeutend verletzt hatte) zu Bekannten, welche ihm Vorwürfe machten—„höchstens 2 bis 3 Tage. Er täuschte sich aber, denn der erste Richter verurtheilte ihn wegen der qu. Sachbeschädigung, die er übrigens noch im Civilprozeß mit schwerer Entschädigung zu büßen haben wird, zu 3 Monaten Gefängniß, eine Strafe, welche das Berliner Kammergericht, an welches Penk wegen Milderung appellirt hatte, lediglich bestätigte. kostet es, ein M. P. zu werden? Unter dieser Ueberschrift veröffentlicht die„Gegenwart“ folgende interessante Zusammenstellung in Bezug auf die Kosten, welche die Candidaten bei englischen Parlamentswahlen aufzuwenden pflegen. Das englische Unterhaus enthält 652 Sitze. Bei den letzten allgemeinen Wablen, im Jahre 1874, waren hiervon unbestritten 187 Sitze, bestritten 465 Sitze. Es traten auf 1081 Candidaten. Jeder Wahlcandidat ist, nach der Wahl, verpflichtet, dem Unterhause ein Verzeichniß der von ihm aufgewandten Wablkosten einzureichen. Die gewählten Mitglieder haben alsdann bei ihrem Eintritte in das Haus die Richtigkeit ihres Verzeichnisses eidlich zu erhärten. Der Zweck dieser Einrichtung ist: Bestechung der Wähler und andere indirecte unberechtigte Beeinflussung derselben, z. B. Tractiren an offenen Schanktischen, zu verhindern. Die Ansolcher verbotener Mittel(corrupt practicis= etwa verführerische Schliche) wird mit Cassirung der Wahl bestraft. Was dahin zu rechnen ist, steyt nicht unbedingt fest; noch in den letzten Tagen des alten Parlaments ging eine Bill durch, nach welcher die Vergütung von Fuhrkosten an die wähler gesetzlich erlaubt ist. Fragen wir nun: Was kostet es, ein (die offictelle Abkürzung von„Member of Parliament“) zu werden? so fällt die Antwort sehr verschieden aus, je nachdem die Wahl bestritten oder nicht bestritten ist. Die gesammten, im Jahre 1874 beim Unterbause angemeldeten Wahlausgaben betrugen 21 Millionen Mark. Die 652 gewählten Candidaten liquidirten 12.800,000 Mark. Die 429 durchgefallenen Candidaten liquidirten: 8,200,000 Mark. Jene 652 erfolgreichen Candidaten zerfallen in 350 Conservative, jeder verausgabte durchschnittlich 21,800 Mark;— 250 Liberale, jeder verausgabte durchschnittlich 19,600 Märk;— 52 Home=Ruler, jeder verausgabte durchschnittlich 5100 Mark. Von den durchgefallenen Candidaten bezahlten: 161 Conservative, ein jeder 21.320 Mark; 254 Liberale, ein jeder 18,400 Mark; 14 Home=Ruler, ein jeder 3844 Mark. Nimmt man alle Candidaten nach Parteien zusammen, so bezahlten die 510 conservativen Candidaten zusammen 11,041.100 Mark, die 504 liberalen Candidaten zusammen 9,574,000; 66 Home=Ruler=Candidaten zusammen 325,000 Mark. Die unbestrittenen ländlichen Wahlen kosteten durchschnittlich jedem M. P. 6600 Mark. Eine in den Aunalen des Parlaments unvergessene Wahl in Northumberland, im Jahre 1826, kostete damals jeden der vier Candidaten, es waren vier der reichsten Grundbesitzer: zwischen 800,000 und 1,400,000 Mark. Eine andere berühmte im West Riding von Yorkshire wurde zwischen den beiden größten Magnatenfamilien ausgefochten: den Fitz=Williams für den ältesten Sohn Lord Milton und dem Lord Harnwood für die Lascelles. Die Ersteren kostete ihr Sieg über zwei Millionen Mark. Die Lascelles bezahlten ihre Niederlage nicht viel niedriger, jedenfalls so hoch, daß ihr Vermögen dadurch dauernd„derangirt“ wurde. Meteorologische Beobachtungen auf der Sternwarte zu Vonn. April 6. Maximum der Tagestemperatur 12.°0 C. April 7. Minimum der Tagestemperatur.°5 C. 1 Uhr Nachm. Barometer auf 0° reducirt 746.6 Millimeter. Temperatur 10.°8 C. Höhe des in 24 Stunden gefallenen Regens.7 Millimeter. Handel, Industrie und Verkehr. * Berlin, 6. April. Die heutige Börse eröffnete und verlief im Wesentlichen in ziemlich fester Haltung. Die von den fremden Börsenplätzen vorliegenden Notirungen boten keine Anregung dar und blieben ohne Einfluß auf die Stimmung. Die Speculation verhielt sich sehr reservirt und das Geschäft bewegte sich im Allgemeinen in engen Grenzen. Nur vereinzelt hatten Ultimowerthe etwas größere Regsamkeit für sich. Die Course setzten auf speculativem Gebiet ziemlich unverändert ein und konnten sich weiterhin zumeist etwas bessern. * Köln, 4. April.(Amtliche Notirungen der vereideten Produktenmäkler.) Wetter: schön.— Weizen besser, eff. hiefiger 24,00—25,00B. fremder 25,00—26,00B.; per Mai 23,00, 22,90, 85bz., 22,90B., 22,85.; per Juli 22,50 bz., 22,35B., 22,30.; per Nov. 21,00., 20,65 G. Rogzen stiller, eff. biesiger 18—19., fremder 18—19.; per Mai 17,90, 95 bz., 17,95., 17,90.; per Juli 17,20B., 17.15.; per Nov. 16,00 B. Hafer eff. hiesiger 15—16., fremder 15—16.; per Mai 15,90., 15,65 G. Rüböl niedriger, eff. in Partien 29,00B.; per Mai 27,70bz. u. B. 27,60.; per Oct. 29,00bz. u.., 28,90G. Landmarkt. Weizen unverändert still, 22—23,50., Roggen in steigender Tendenz, 18,25—19,60., Gerste—., Hafer auch sehr fest und leicht verkäuflich, 15,40—16,40 M. per 100 Kg. Zufuhren etwa 100 Sack. Marktpreise. Eier per Viertel 1,40.; Butter per Pfd. 1,40.; Kartoffeln, weiße 4,70., rothe 4,80., Nieren 5,70., Aepfel 15,00 100 Pfd.; Zwiebel 10 Pfg. per Pfd.: Hasen 0,00., Kaninchen 1,00., Truthahnen 12,00., Gänse 0,00., Hübner 1,80., Enten 2,50., Schnepfen 4,50 M. per Stück, Hinkel 4,00., Tauben.00 M. per Paar, Ochsenfleisch 60 Pfg., Kalbfleisch 60 Pfg., Hammelfleisch 70 Speck, geräuchert 80 Pfg., gesalzen 80 Pfg., Schmalz 80 Pfg., Nierenfett 50 Pfg., Salm 4,20., Aal 1,60., Hecht 90 Pfg., Karpfe Schleien 60 Pfg. per Pfd. * Berlin, 6. April. Cours=Notirungen. Preusz., auflind. Fonts u. Laose. 4% Krichsanleihe 4½ Confols 3 12% Staats=Schuldscheine Badische 35=Fl.=Loose 3 1/2% Köln=Minden. Präm.=Anl. Oesterreichische Papter=Rente „ Silder=Rrnte " Gold=Reut: „ Lott.=Anl. 1864 4% Kuss. Nicolat=Odligationen. 5%" Bod.=Credit Pfanddr. " Anleihe von 1871.. 5„„ un. 5% Türkische Anleihe von 1865 6% Amerik. per 1881... Amerik. 5% sund. Anleihe 7% Nrw=Tersey=City=Anleihe 7½ Rew=Forter Stadt=Anleihe S 12— Gold=Enlate 9270 96.00 fl. 97.40*. 231.75 B 173.25 132.90 b. 0 61.25 d. 62.75 k. 75,75 v. 310.50 B 79 C0 4. 87.80 b. 39,75 d. 19,25 k. 100,80 □ 105,20.0 Bank Amsterdamer Bank Antwerp. Centralbank4 Barmer Bankverein4 Brüfseler Bank4 Deutsche Bank „ Hyp.=B. 689% Darmstädter Bank Darmstädter Zetteldank Disc.=Comm.=Actien4 Köln. Wechsler=Bank. Euxemburger Bank Meininger Credit..4 Hop.=B. in Meiningen Oesterr. Credit 4 Pr. Central=.=Cr.=O. Reichsbank 4½ Pr. Boden=Cr.=Act.=B. 4 Schaaffh. Bankverein4 Actien. 116,50* 105,15 □ 106,00 □ 130,00 D 138.50 u. S 91. 75 B 145.75 K. B 106 50 b. B 179.30 fl. 99.40 k. 135,00 f. 0 99,10 k. O 91.19 L. O 489.50 d. 129.20 k. 149.75 b. O 92.00 f. 98.25 A. B Industrie=Actien. Nachern. Bergm.=Ges. 4 Bochumer Gußstahl 7515 4 Sr. 8. 83.00 k.# Hartart, Brückend.=.4 S. Maschinensdk. Cheum. 4 Dortmunder Union..4 Harpener Bergbau..4 Köln. Bergwerksderein 4 2 Köln=Müsener 4— Stold. Zinkdütten4 0 " Staum=Priorit. 5 3 Wissener Bergw.=Act. 6— Krupp'sche Anleihe.. 5— .00 f. S 50.00 b. 104.25 k. 22.50 B 122.25 A. B 110.00 *. 2 33.00 B Eisenbahn=Stamm=Acten. Wensc enich Bertin= Andalter Berlin=Stettiner -# Sch. N 6 7/08 111.46 4. 4 106.25 4 5 114.80 4 B 3½ 99.50 u. S 4%.66 11476 4. *E 6 1/10 144.25#. 4 199.10 4 9½ 146.10 4. Magdch.=Heibers. B. 3½ 4½ 86.50 „„./5 1S 120.75 Mainz=Ludwigshafen 4 4 102.25 Oberschleßische Lu. A. O. 3½ 3½ 183.00 fl. Oest.=Franz. Staatsd. 4 6 479,00 4. Rheinische.4 7 158,20 f. " At. n. 4 4 99.40 f. Rhein=Nahebahn.4 o 14.70#. Rumänter....4 2 63.27 4. 7,625 140.25 □ 0 142.90 9,165 251,50 fl. 13 Rufs. Staals bagn., gar. 6 Südöst. Stsd.(Lomd.) 4 Warschan=Wim... Eisenbahn= Prioritäts=Obligationen. Bergisch=Rürk. 3. Serie „„" 1865 „ 5% Odl. 69, 71, „ 5% Odl. 74 „ 5% Odl. 77 Kdein=Ruhe v. Staate gar. Südögt. Bahn(Lomb.) alte 3 91.40.B 3½ 91.40 AD 3½ 88.10 L. 4½ 105.00 A. B 4½ 106,00 B 5 106.56 5 102.90 4. 99.55 B 99.25 B 277.20 C. O 259.25 K. 104.80 C 101.90 4 4½ 191.90 k. O 4½ 101.80 E S 4½ 101.90 C 5 101.10 5 101.10 C 4½ 104.00 4. D s 275.50 C. 273.00 k. 97.75 b. 110,20* Wechsel=Cours. Amsterdam.... 8 Tage Landon..... 3 Monat Belgische Bankplätze. 8 Toge Wien, österr. Währung 8„ 19315 a. 20.83 k. 81,00 b. 170.80 k. 81.66 u. 213.75 S Severeigus 20=Francs=Stücke Dollars 20.37 C 16.23 d. .24 □ Ziusfuß der Reichsbank für Wechsel 4, für kombard 5 Procrut. * Fruchtpreise zu Neuß am 7. April. Mr. Pl. Weizen 100 Kilo 1. Qual. 2.„ 3.„ Landroggen 1.„ à 100 Kilo 2.„ Gerste Winter4 100 Kilo SommerBuchweizen à 100 Kilo 1. Qu. 18 24 19 20 18 20 16— Hafer, neuer p. 100 Kilo Rübsen(Aveel)„ Raps 1 Qu. Kartoffeln„ Heu à 50 Kilo. Roggenstroh 4 100 Kilo nl. B6. 15 30 24— 25 50 24— 8— 4 20 4 80 Bekanntmachung. Wegen vorzunehmender PflasterReparaturen wird die Sürst von Donnerstag den 8. April curr. ab bis auf Weiteres für Fuhrwerk und Reiter gesperrt. Bonn, den 6. April 1880. Der Polizei= Inspector, Muß. Am Freitag den 9. April, Morgens 9 Uhr, findet in Dietkirchen eine Jahrgedächtnißmesse für die verstorbene Frau Friling Statt, wozu Verwandte und Bekannte höfl. eingeladen werden. Die vorzüglich in Oelfarbendruck ausgeführten Portraits des Deutschen Kronprinzenpaares, 37½ Ctmtr. breit, 47½ Ctmtr. hoch, à Paar M..— empfiehlt unter Gewährung hohen Rabattes für Wiederverkäufer Dresden. Alexander Köhler, Verlagshandlung. Gütertrennung. Die Ehefrau Johann Rösgen, Catbarina geb. Bohlscheid, ohne Gewerbe zu Köttingen bei Eitorf, vertreten durch Rechtsanwalt Humbroich zu Bonn, klagt gegen ihren Ehemann Johann Rösgen, Ackerer zu Köttingen, wegen Gütertrennung mit dem Antrage: „die zwischen den Eheleuten „Rösgen bestehende eheliche „Gütergemeinschaft für aufgelöst „zu erklären.“ Zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor der II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Bonn ist Termin auf den 20. Mai 1880, Vormittags 9 Uhr, anberaumt. Vorstebender Auszug wird in Gemäßheit des Artikel 11 des Preußischen Ausführungsgesetzes zur Deutschen Civilprozeß=Ordnung bekannt gemacht. Douner, Gerichtsschreiber des Königlichen Lundgerichts. Am Donnerstag den 8. April 1880, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Römerplatze zu Bonn gegen Baarzahlung verkauft werden eine vollständige fast neue Baschmangel. Kreisch, Gerichtsvollzieher. Am Freitag den 9. April d.., Morgens um 10 Uhr, werde ich auf dem Römerplatze hierselbst ein zum Fahren u. Reiten geeignetes meistbietend gegen Baarzahlung verkaufen. Bonn, den 6. April 1880. Kreisch, Gerichtsvollzieher. Freiw. Mobilar=Verkauf. Bei dem Gastwirth Erkelenz in Beuel an der Fähre sollen am Freitag den 9.., von Morzens 10 Uhr ab, folgende Mobilien gegen baare Sorrmosen Stühle, ramoden„Waschcommod., Küchenund kieiderschrank, Betten u. s. w. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 8. April 1880, Nachmittags 2 Uhr, wird der Unterzeichnete am Gemeindehause zu Billip meistbietend gegen gleich baare Zahlung versteigern: drei Pferde, zwei Schweine, einen Frachtwagen, verschied. Wirthschaftsutensilien u. s. w. Rheinbach, den 6. April 1880. Bogel, Gerichtsvollzieher k. A. Herrschaftliche Häuser und Villen sowie Geschäftshäuser zu verkanfen und zu vermiethen durch h. Jos. Abels, PrrgkrBauplatz von circa 23 Fuß Fronte im Preise von—3000 Mark gegen Baar zu kaufen gesucht. Offerten bis Donnerstag Abend an die Exped. d. Bl. unter A. Z. 113. In angenehmster Lage Düsseldorfs, ganz nahe dem Hofgarten, sind schöne möblirte Wohnungen mit Pension zu vermiethen. Mäßige Preise bei vorzüglicher Verpflegung. Gefl. Offerten zu richten an Frau Tannert, Rosenstraße 26. Auch Mr. Broadbent, engl. Consul, wird nähere Auskunft gern ertheilen. Gesucht ein möblirtes Zimmer Grjachl von einem Geometer, der sich Studirenshalber zwei Semester in Poppelsdorf aufhalten will; wenn möglich verbunden mit ganzer Pension.(Ansprüche sehr gering.) Adressen mit genauer Kostenangabe 2c. erbeten unter F. Dippe, Bitterfeld, Prov. Sachsen. In einem feinen ruhigen Hause Wohnung von 2 Zimm., eleg. möbl., Parterre oder I. Etage, mit Pension für event. 2 Personen sofort gesucht. Off. sub F. L.+ 10. an die Exped. Die am Bonnerthalweg Nro. 47 gelegene Villa mit großem Garten steht unter günstigen Bedingungen zu verkaufen oder zu vermiethen. Näheres Fürstenstraße 2, I. Etage. Zu vermiethen fünf Zimmer nebst Küche u. so Bequeml. Näheres Grabengasse sonst. 19. Erste Etage nebst allen Bequemlichkeiten zu vermiethen, Breitestraße Nr. 7. Der Haus Josephstraße Nr. 50 soll unter der Hand verkauft werden. Bescheid im Hause. I. Etage, 2 Zimmer mit Allove, an einen Herrn od. Dame per 15. Mai zu vermiethen. Näh. in der Exp. d. Bl. Schöne trock. Räume zum Aufbewahr. v. Möbeln zu verm., bish. auch dafür benutzt. Zu erfr. in der. Exp. eer üir sich als eonessionirt im von Pfandstücken für in wie aus dem städtischen Pfandbause. Frau Christina Graff, 21 Acherstraße 21, 2. Etage. nahe am Dreieck. Seite 386 Bonner Zeitung vom 7. April 1880. Nr. 96 Concurs=Ausverkauf sämmtlicher Manufactur=Waaren, Tuche und Bouxkins, Josephstraße Nro. 70, Bonn. In der Joh. Georg Schuitz'schen Verlagsbuchhandlung in## erscheint mit Beginn des neuen Schuljahres in zwei Ausgaben: Sechenbuch für Volrsschuten von A. Richter& J. Grönings bearbeitet von 8. Mundt, Geminarlehrer in Cornelimünster. Ausgabe A für einklassige Schulen in 3 Heften. Ausgabe B für mehrklassige Schulen in 4 Heften. (Heft 3 und 4 in einem Theile.) Das 2. Heft(für beide Ausgaben) ist bereits erschienen und durch alle Buchhandlungen(in Vonn durch A. Henry, Münsterplatz 6) zu beziehen. Die übrigen Hefte nebst Antworten dazu folgen in kürzester Frist nach. Die bisherige Ausgabe vorstehenden Rechenbuches(in drei Theilen) ist noch fortwährend zu beziehen. Mevvilar=Verkauf in Bonn. Die guterhaltenen Hausmobilien aus dem Nachlasse des verlebten Geheimraths Herrn Professor Dr. Walter werden am Donnerstag den 3. April und nöthigenfalls am folgenden Tage, jedesmal von Morgens 9 Uhr ab, im Hause Lennéstraße Nro. 12 hierselbst öffentlich gegen baare Zahlung verkauft.— Am ersten Tage kommt auch eine Vorstecknadel mit einem Brillanten von 2 19/64 Karat zum Verkaufe. Die Gegenstände sind zwei Tage vor dem Verkaufe Morgens von 10—12 Uhr zur Ansicht ausgestellt. Justizrath Gansen, Notar. Großer Ausverkauf wegen Verlegung meines Geschäftes nach Münsterplatz 2B Petrol-Tisch- und Hänge-Lampen, Wandarmen, Liskres und ameli, Gaslustres, Landelabern, Ampeln, Wandarmen etc., Fontainen, wasch-Tolletten, Baue-Einrichtungen, Spültischen etc. zu bedeutend heruntergesetzten Preisen. Chr. Bungarten, Münsterstraße 2. We-en?! Max Cohen& Sohn(Fr. Cohen), Kaiserplats 18. Freiwilliger Mobilar=Verkauf. Verziehungshalber läßt Frau Wittwe Dr. Karmrodt am Freitag den 9. d. Mts., Morgens 9 Uhr, in ihrer Wohnung— Kaiserstraße Nr. 40 hier— ganz gut erhaltene Mobilien, als: Betten, Kleiderschränke, Tische, Stühle, Sopha, Spiegel, Kommoden 2c. 2c. durch den Unterzeichneten gegen gleich baare Zahlung verkaufen. L. Laufenberg, Taxator. Freiwitliger Wedvitar=Verkäuf. Am Dinstag den 13. und Mittwoch den 14. April, jedesmal Morgens 9 Uhr anfangend, werden verziehungshalber im Saale der Herren Gebrüder Wolter(Zum Römer) hier gut erhaltene Mobilien, bestehend in Bettstellen nebst completter Einlage, Tischen, Stühlen, Sopha, Chaise longue, Spiegeln mit Consolen, Commoden, Kleiderschränken, Bilder, Mantel= und Säulenöfen, Porzellan und sonstigen Haus= und Küchengeräthen durch den Unterzeichneten gegen gleich baare Zahlung verkauft. Die Mobilien sind Montag den 12. d. M. im obigen Lokale zur Ansicht ausgestellt. L. Laufenberg, Taxator. Damlen Schechen von Gebr. David. Grösstes Lager in Umhängen, Paletots, Regenmänteln, Costumes, vom einfachsten bis elegantesten Genre: Anfertigung von Costumes und allen andern Confections nach Pariser und Berliner Modellen in kürzester Frist. Gebr. David, Markt 30. Empfehle in feinster frischer Waare: Aachener Printen, Mandel=Speculatius, Makronen, alle Sorten Honigkuchen, Pfefferkuchen zum Aufschneiden auf Pumpernickel 2c. 2c. Jos. Victor, Hundsgasse am Vierecksplatz. Nach Auswärts versende franco. Bayerische Brauerei an f. Schonacher in Endenich empfiehlt seines Flaschenbier 22 Flaschen à ½2 Liter oder 15 Flaschen à 3/4 Liter zu 3 Mark exel. Glas frei an's Haus. UniversalReinigungs- Salz. Von allen Aerzten als das einfachste Hausmittel empfohlen gegen Säurebildung, Aufstossen, Krampf, Verdauungsschwäche und andere Magenbeschwerden, in Paketen à 25 Pf., 50 Pf. u. 1 M. zu haben bei M. Velten Nachf., in Bonn, Peter Gerhard, Kaiserplatz, Zach. Müller, Hundsg.-Ecke, J. G. Steiner& Co., Josephstr., H. T. Schmidt, Sternthorbrücke, P. Graf, Meckenheimerstrasse, Peter Lüts in Obercassel, Frau Fenzel in Obercassel. Möbel=Ausverkauf wegen Aufgabe des Détail=Geschäfts. Gänzlicher Ausverkauf von Buffets, Kleider=, Silber=, Gallerieschränken, Tischen, Stühlen, Polster=Möbeln, Wasch= und andern Commoden, ferner zwei Hobelbänke 2c. 9 Vierecksplatz 9. Wegen Abreise des Eigenthümers ist eine schöne, sieben Jahre alte Nappstute, 1 Met. 67 Ctm. hoch, eleg. Figur, geritt. u. gefahr., zu verkaufen. Näh. Vonn, Meckenbeimerstr. 4, b. Seivert. Hund zu verkaufen. Ein kleines schneeweißes Affenpinscherchen von seltener Schönheit, ein Jahr alt, männlichen Geschlechts, welches stubenrein und böchst wachsam ist, steht zu verkaufen, Heerstraße Nr. 132. Ein Vernhardinerhhund, selten schön, zwei Jahre alt, zu verkaufen. A. Igel in Soest. In allen Gartenarbeiten empfiehlt sich Johann WolffI, früher in Kessenich, jetzt Rtheing. 24, Stadt Frankfurt. 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Wir beehren uns hiermit, unsere Herren Actionäre zur diesjährigen XXVII. ordentlichen General=Versammlung auf den 24. April a.., Morgens 11 Uhr, im Gasthofe zum„Goldenen Stern“ in Bonn einzuladen. Tagesordnung: 1. Bericht des Aufsichtsrathes resp. des Vorstandes über die Lage des Geschäfts und über die Resultate des verflossenen Jahres unter Vorlegung der Bilanz. 2. Bericht der Revisoren und Decharge=Ertheilung für Aufsichtsrath und Vorstand. 3. Beschluß über die Gewinnverwendung nach§ 31 des Statuts. 4. Wabl eines Mitsliedes des Aufsichtsrathes. 5. Wahl dreier Revisoren zur Prüfung der Bilanz pro 1880. Unter Bezugnahme auf S 21 unserer Statuten machen wir darauf aufmerksam, daß zur Theilnahme an der General=Versammlung und zur Ausübung des Stimmrechtes in derselben erforderlich ist, daß die Actionäre ihre Actien spätestens acht Tage vorher bei dem A. Schaaffhausen'schen Bank-Verein in Köln, beim Bankhause Jonas Cahn zu Bonn, oder bei unserm Verein auf der Cementfabrik b. Obercassel b. Bonn, unter Beifügung eines Nummern=Verzeichnisses deponiren und bis nach abgehaltener General=Versammlung deponirt lassen oder die anderweitige Deposition auf eine dem Aufsichtsrathe genügende Weise bescheinigt haben. Gegen Vorzeigung der Depot=Quittungen werden eine Stunde vor Beginn der General=Versammlung die Eintrittskarten nebst Stimmzettel am Versammlungsorte verabfolgt. Cementfabrik bei Obercassel bei Bonn, den 5. April 1880. Der Aussichtsrath. Hierdurch bringe ich mein Flaschen=ier Crport= Heichäft Brauerei 12 Flaschen des beliebten Exportbiers 3 Mark) grei gn# 15„ Bayerisch Bier 3„ H. Raaf, in Poppelsdorf Nro. 3. Frischen Spargel, Möhrchen, Bluhmenkohl, Radiesen, Kopfsalat, Mandarinen, Apfelsinen, sowie feinsten russischen Astrachan-Caviar empfiehlt G. ROTHGEN, Neuthor 8. Schumann-Feier. Horgen Deunerstag 6½2 Uhr Probe in der Beethovenhalle. Eine junge gebildete Engländeein von guter Familie wünscht Aufnahme in einem feinen deutschen Hause als Erzieherin.— Durchaus befähigt, gründlichen Unterricht in der englischen Sprache, auch im Französischen und Clavierspiel zu ertheilen. ist ihr Hauptzweck, im Deutschen sich zu vervollkommnen; bescheidene Ansprüche. Näh. Auskunft ertheilen die Herren William Hellmers jun., Königl. Großbritann. Vice=Consul in Köln, sowie Fr. Hellmers, Coblenzerstr. 134 in Bonn. Lotterie Baden=Baden, Loose 1. Klasse à 2 Mark, Casseler Pferde=Lotterie, Loose à 3 Mark bei P. Piske, Münsterpl. 21. Anstreicher gesucht. Ein tüchtiger selbstständiger Anstreicher findet dauernde Beschäftigung in meinem Etablissement. Verheiratheten Bewerbern wird der Boriss., Leechen und werden nur schriftliche Offerten mit Beigabe von Zeugnissen und Referenzen angenommen. Jacob Hllgers, Rheinbrohl. Eine Haushälterin, evang., welche längere Jahre dem Haushalt sowie der Gärtnerei eines mittelgroßen Oekonomiegutes selbstständ. vorstand, sucht Stelle gleicher Branche. Näheres in der Expedition d. Bl. Eine anst. Person mit gut. Zeugn. sucht Mitte April Stelle als Zweitmädchen oder zu größ. Kindern, sowie Köchinnen, Küchen= u. Zweitmädchen ges. d. Frau Wedemeyer, Belderb. 13. Eine Köchin, welche die feinere Küche versteht, und ein mädchen zum baldigen Eintritt gesucht. Gute Zeugnisse erforderlich. Näheres in der Exped. d. Bl. Ein Mädchen, im Nähen u. Bügeln erfahren, sucht pass. Stelle, am liebst. nach ausw. Näh. in der Exp. d. Bl. Modes. Eine zweite Arbeiterin für sofort gesucht. Näh. in der Exped. d. Bl. Ein junger gewandter Kellner wird gesucht. Nur solche mit guten Zeugnissen versehene wollen sich melden. Näheres in der Exped. d. Bl. 6 Zimmergesellen sofort gesucht von P. Kronauer, Honnef am Rh. Dienstmädchen für alle Arbeit gesucht, Kaiserstraße Nr. 36. Zuverlässig. Dienstmädchen zu baldigstem Eintr. ges., Kessenicherweg 30. Ein gew. Kellner mit guten Zeugn. sucht Stelle. Näh. in der Exp. d. Bl. Eine Frau sucht Kund. im Waschen und Puten. Bescheid Giergasse 16. Köchin und Zweitmädchen gesucht durch Frau Strunk, Kasernenstr. 14. Mädchen z. Kleiderm. in die Lehre gesucht, Ecke der Max= und Herstr. Billige Wohnungen zu vermiethen, Bahnstraße Nr. 12. Zwei Zimmer zweiter Etage zu vermiethen, Bachstraße 34. Ein einfaches möbl. Zimmer ges. Oferten unter B. postlag. Kessenich. Möbl. Zimmer zu vermiethen Grabenweg 28b bei R. Block. Handels= und GewerbeVerein zu Bonn. Bei dem leider überhandgenommenen längeren Creditgeben hat der Verein es für begründet gebalten, seine Mitglieder zu veranlassen, statt der halbjährlichen Rechnungen von jetzt ab vierteljährlich dieselben ihren Kunden zuzustellen. Bonn, den 27. März 1880. Der Vorstand. Une dame française, diplömée, désire donner quelques legons particulières.’adresser au burean de ce jourmal. A lady wiehes to give Eoglich lessons. Apply by letter, A. C. offige of this paper. Das mit der Agentur der Kölnischen Zeitung für Bonn und Umgegend verbund. Insertions-Comptoir Gust. Cohen, 11 Markt, besorgt Inserate für alle Zeitungen und Zeitschr. aufs schnellste u. püinktlichste. Rheinische Eisenbahn. Von Bonn nach Köln*, 6, 2624, 741, 83, 1027 Morgens; 12“, 142, 426 Nachm.; 622, 828, 927, 1049 Abds. Von Bonn nach Mainz u. weiter 1233 früh; 64, 824, 941 101 Morg.; 1246 Mittags; 311, 5t: Nachm.; nach Coblenz“, 9“ Abds. Von Bonn nach Niedermendig 6e=, 101, 124, 544. Von Bonn nach rechtem Ufer 528, 849, 12“, 37,%, 925. Vom rechten Ufer in Bonn 72, 104, 1229, 425, 8N. 1025. Ab Bonn weiter nach Köln“, 1027, 12“, 428, 82, 1040. Von Beuel rheinabwärts 77, 10½, 421. 82. Von Beuel rbeinaufwärts“, 111, 729, 943 Fällt an Sonn- und Festtagen an Rbein benoschisschrt Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft. Abfahrten von BONN vom 1. März: Für den Personen- und Güter-Verkehr. Rheinaufwärts: Morgens 9¼ Uhr nach St. Goar; Mittags 12¼ Uhr u. 3¼ Uhr nach Coblenz; Abds. 12¼ Uhr nach Mannheim. Rheinabwärts: Morgens 9 Uhr, Nachm. 3¼ Uhr nach Köln; Mittags 12½ Uhr nach Köln, Düsseldorf; Abends 5¼ Uhr nach Köln, Düsseldorf, Arnheim, Rotterdam und London via Harwich. Täglich directe Güterverladung nach der Mosel. Directe Güterverladung und Personenbeförderung nach Arnheim, Kotterdam und London und allen Zwischenstationen: Sonntags, Montags, Dinstags, Donnerstags und Freitags, Mittags 12½ Uhr. Niederländische Dampfschiff-Rhederei zur Beförderung von Personen und Güterz. Tägliche Fahrten von BONN nach:#### Coblenz, Mainz, MannheimlF 8 Uhr Morgens.##E Köln, Nymegen, Rotterdam Es u. Amsterdam 2 Uhr Nachm. Directe Billete nach London: Dinstags, Mittwochs und Samstags. Ankommende Posten. Botenpost von Beuel 71 Uhr Morg., 6 Nachm., 819 Uhr Abends, von Kessenich 7 Uhr Morgens und 510 Nachmittags. Personenposten von Rheinbach.pr. Meckenheim 9“ Vm. Siegburg in Beuel 1230 Mittags. Dheinhash Ir jPf. Mechenheim Rheinbach II.) und von nae a Altenahr Mestenbeimn abb 7“ Ab sombinirt. Privatpersonen-Wagen aus Hersel 8 Uhr Morg. u. 5 Nachm. in Bonn 85 Uhr Morg. u. 59e Nachm. Ausserdem Mittwoch u. Sonntag Nachm. 1 Uhr ohne Post-Beförderung(am Kölnthor). Abgehende Posten. Botenpost nach Beuel 7½ Morg., 1“ Nachm., 61 Abends, nach Kessenich 7“ Morgens und 615 Nachmittags. Personenposten nach Inbsst. y(pr. Meckenbeim) Rheinbach.) und bis(geey Altenahr Meckenbeim“Vm. „combinirt. Siegburg ven Beuel 5 Nachm. Rheinbach ll. pr. Meckenheim 6“ Ab. Privatpersonen-Wagen aus Bonn 9 Uhr Morg. u. 639 Abds. in Hersel 1018 Uhr Vm. u. 7“ Abds. Ausserdem Mittwoch u. Sonntag Nachm. 2 Uhr ohne Post-Befördsrung(vom Kölnthor.)