Abonnement. Vierteljährlich pränumer. für Bonn (einschließl. Traggeld) 4 Mark 50 Pf., desgl. bei allen preuß. Post=Aemtern 4 Mark 50 Pf. Die„Bonner Zeitung" erscheint täglich. Nr. 97. TonnerG Druck und Verlag von P. Reusser(Hermann Neusser). Siebenzigster Jahrgang. Bonn, Sonntag, 7. April Morgens. Inserate. Gebühren für die 6gespaltene Petitzeile oder deren Raum 20 Pf. pränumer. Reclame für die 3gespaltene Petitzeile 60 Pf. pränumer. Expedition Münsterplatz Nr. 12. Für die Redaction verantwortlich: Hermann Neusser. 1878. Die neueste Phase der österreichischen Orientpolitik wird von einem geachteten österreichischen Blatte, der„Grazer Tagespost“, folgendermaßen charakterisirt: Endlich werden— so schreibt das Blatt— wenn auch in schwachen Umrissen, die Pläne unseres auswärtigen Amtes erkennbar. An die Stelle unbestimmter Redensarten treten die Linien eines bestimmten Programmes, nach welchem Oesterreich in der Orientfrage vorgehen will. Dasselbe ist zwar noch lange nicht in seinen Einzelheiten definirt worden, kann auch nicht definirt werden, so lange die gesammt=europäischen Verhältnisse so unklar liegen; aber es gestattet mindestens im Allgemeinen ein Urtheil. Wir ersehen zunächst mit Beruhigung, daß kostspielige und gefährliche Annexionen auf der Balkanhalbinsel vorläufig nicht geplant werden. Graf Andrassy sucht vielmehr die in Folge der russischen Siege nothwendig gewordene Erstarkung Oesterreichs in einem Systeme von Verträgen, welches einen beträchtlichen Theil der Halbinsel nicht nur für uns ungefährlich, sondern geradezu nützlich und fruchtbar machen soll. Ferner drängt sich dem aufmerksamen Beobachter die angenehme Wahrnehmung auf, daß Oesterreich endlich einmal gesonnen ist, bei Neugestaltungen und großen politischen Actionen nicht allein die Vermehrung seiner politischen und militärischen Macht in's Auge zu fassen, sondern auch die so lange und gewissenlos vernachlässigten wirthschaftlichen Lebensbedingungen der Monarchie gebührend zu berücksichtigen. Wir glauben vor Allem einen frischen, kräftigen Zug in unserem auswärtigen Amte zu verspüren, ein Lebenszeichen nicht traditionell=legitimistischer, sondern modern=praktischer Politik— und an einem solchen hat es lange genug gefehlt. Nach den bisher zu Tage getretenen Andeutungen nimmt unsere Monarchie augenblicklich folgende Stellung ein: Sie verlangt eine beträchtliche Einschränkung des durch den Frieden von San Stefano stipulirten Gebietes von Bulgarien, insoferne sie insbesondere eine allzu große Ausdehnung des Fürstenthums gegen Süden und Westen verwirft. Aber auch gegen die Machtvergrößerung, welche Rußland durch das Entstehen selbst eines kleineren Bulgarien einerseits, durch die Lähmung der Türkei andererseits zu Theil wird, verlangt Oesterreich Sicherstellung und Bürgschaft. Dieselbe soll dadurch geschaffen werden, daß ein großer Theil der Balkanländer Oesterreichs Ober= hoheit anerkennt und dessen Interessen dienstbar gemacht wird. Als die Form, in welcher dies auszuführen wäre, wird eine Militär= und eine Zollconvention genannt: die in Rede stehenden kleinen Staaten hätten zu Oesterreich in ein ähnliches Verhältniß zu treten, wie etwa die deutschen Mittelstaaten zum Deutschen Reiche, das heißt österreichische Besatzungen aufzunehmen, Oesterreich im Kriege Heeresfolge zu leisten, ihre Truppen dem Kaiser von Oesterreich den Fahneneid zu leisten. Die wirthschaftliche Vereinigung wäre nach demselben Plane herzustellen: durch ein gemeinsames Zollgebiet, welches insbesondere unseren Fabrikanten leichteren Absatz gewährt, durch eine Eisenbahn=, Post= und Telegraphen=Convention, kurz, durch alle jene Abmachungen, welche der österreichische Handel nicht allein für seine Verbindung mit den Suzeränstaaten, sondern noch mehr für den unvergleichlich wichtigeren Weltverkehr als nöthig erachtet. Von großer Wichtigkeit ist selbstverständlich die Beantwortung der Frage, welche Territorien für ein solches Verhältniß zu gewinnen wären. Zunächst handelt es sich um jene angeblich bulgarischen Gebietstheile, welche Rußland für seinen großen Schützling in Anspruch nimmt, wahrscheinlich aber im letzten Augenblicke preisgibt. Eine zweite Gruppe wäre die eigentlich albanische. Als dritte, namentlich deshalb für Oesterreich sehr wichtige, weil durch ein solches Arrangement alle Annexionsgelüste erstickt würden— als dritte Gruppe hätte Bosnien mit der Herzegowina zu gelten. Gerade ausschlaggebend für die Bedeutung dieser Combination ist naturgemäß der Beitritt oder Nichtbeitritt Serbiens und Rumäniens. Noch vor wenigen Jahren wäre vielleicht der Gedanke an eine derartige Verbindung dieser Länder mit Oesterreich als Ausgeburt einer kranken Phantasie verlacht worden. Heute hat der russische Uebermuth eine Aenderung der Gesinnungen hervorgebracht, daß Ristic und Bratiano selbst nach Wien gehen, um über die Bedingungen des Anschlusses zu verhandeln. Wohl hat unser auswärtiges Amt alle Ursache, die Ankömmlinge recht gut zu empfangen und ihnen zu gewähren, was irgendwie nur thunlich erscheint. Trotzdem aber wird es zähe an dem Gedanken festhalten müssen, daß es sich hier nicht ausschließlich um ein Kaufgeschäft, sondern um eine politische Action handle, in welcher der Wille und das Machtwort eines Großstaates gleichfalls in die Wagschale geworfen werden muß. Es läßt sich nicht verkennen, daß unser Reich mit der Ausdehnung seiner Machtsphäre in der erwähnten Richtung eine sehr ernste und folgenschwere Aufgabe auf sich nimmt. Oesterreich wird vor Allem dort unten tüchtig arbeiten, es wird sich vor der Versuchung hüten müssen, diese Länder einfach wirthschaftlich auszubeuten— ein Fehler, welcher gleichbedeutend wäre mit der Heranziehung des russischen Einflusses bis zur Adria. Auch muß die Möglichkeit scharf im Auge behalten werden, daß durch eine derartige Angliederung die Stellung der Verfassungspartei noch schwieriger wird, als sie es dermalen schon ist. Trotz aller dieser Bedenken und— sagen wir es nur— Gefahren kann Oesterreich seine orientalische Erbschaft in keiner anderen Richtung suchen als in der angedeuteten. Heute, wo wir Geschehenes nicht mehr zu ändern vermögen, ist eine derartige Politik, wie sie jetzt in Wien geplant wird, noch immer unvergleichlich vernünftiger als thatenloses Geschehenlassen einerseits, ein zielloser Krieg gegen Rußland andererseits oder Annexionen. Deutschland. * Berlin, 6. April. Der neue Minister des Innern, Graf Eulenburg, hat die interimistische Wohnung seines Vorgängers im Staatsministerial= Gebäude bezogen. Der bisherige stellvertretende Minister des Innern, Dr. Friedenthal, hat sich in einer Plenarsitzung des Ministeriums mit bewegten Worten von den versammelten Räthen verabschiedet. Nach einem kurzen Rückblick auf seine Stellvertretung sprach er seine Befriedigung darüber aus, das Amt wiederum der bewährten Hand eines Grafen Eulenburg übergeben zu können. — Reichsfonds. Wie man der„Magdeb. Ztg.“ mittheilt, hat der Fonds zur Errichtung eines neuen Reichstagsgebäudes die Höhe von 29,066,701 M. 77 Pf. erreicht.— Der Bestand des Reichs=Festungsbaufonds beträgt im Ganzen 151,858,977 M. 21 Pf.; er setzt sich zusammen aus Eisenbahn=Prioritäten und Schuldverschreibungen deutscher Bundesstaaten, aus ausländischen Staatspapieren(im Werthe von 928,550 Pfd. St.) und aus 2,647,500 Doll.— Der Reichs=Invalidenfonds besteht aus 560,562,924 M. 38 Pf.; der weitaus größte Theil dieser Summe, nahezu 537 Mill.., ist in Schuldverschreibungen und Eisenbahn=PrioritätsObligationen angelegt. Der Reichs=Festungsbaufonds schuldet dem Reichs= Invalidenfonds 519,015 M. 51 Pfg. und an Baarwerthen enthält der letztere 4,837,030 M. 8 Pf.— Der ReichsKriegsschatz behält seinen Bestand von 120 Mill.., die im Juliusthurm der Citadelle zu Spandau baar verwahrt sind. Er ist auch der Natur der Sache nach der einzige, der, unter Verzicht auf Zuwachs, vor Verlusten gesichert bleibt. Der Festungsbaufonds besitzt z. B. Russisch=Englische Anleihe aus den Jahren 1862, 1871 und 1872, für welche 908,550 Pfd. Sterl. bezahlt wurden; heute würden diese Schuldverschreibungen nur mit großen Verlusten veräußert werden können. Aehnlich ergeht es dem Invalidenfonds und dem Reichstagsfonds mit den Prioritäten ohne Staatsgarantie; ersterer hat Prioritäten für 162,867,000 M. und letzterer solche für 28,487,700 M. Der Coursverlust ist augenblicklich bedeutender, als der Erlös aus den Zinsen. Die Anlegung der Gelder ging vor sich im Einvernehmen zwischen der Reichsregierung und dem Reichstage, so daß beide für die Verwendung gleichmäßig verantwortlich sind. Soll einmal ein neues Reichstagsgebäude errichtet werden, so werden die deutschen Börsen dies sehr empfinden, denn sie haben dann aufzunehmen Berlin=Görlitzer Prioritäten im Kaufwerth von 11½ Mill.., Berlin=Hamburger für 11 Mill., Magdeburg=Hal= berstädter für nahezu 2 Mill. und Bergisch=Märkische für einen beinahe gleichen Betrag. — In der Geschäftsordnung für das Obersecamt, welches 17 Paragraphen umfaßt, ist nach der„Nat.=Ztg.“ Folgendes festgesetzt: Das Oberseeamt hat seinen Sitz in Berlin, kann jedoch in einen deutschen Hafenort berufen werden, wenn in demselben oder in seiner Nähe eine Beweisaufnahme erforderlich ist. Leitung und Beaussichtigung des Geschäftsganges bei dem Oberseeamte liegt dem Vorsitzenden ob. Der Vorsitzende und der ständige Beisitzer des Oberseeamtes werden im Verhinderungsfalle durch Beamte vertreten, welche der Reichskanzler hierzu beruft. Der Vertreter des Vorsitzenden muß die Fähigkeit zum Richteramte besitzen; der Vertreter des Beisitzers muß der Schifffahrt kundig sein. Der Reichskanzler übermittelt von 3 zu 3 Jahren nach Vorschlägen der Bundesseestaaten dem Vorsitzenden des Oberseeamtes die Liste der zu seinen nichtständigen Beisitzern bestimmten Personen. Subaltern= und Unterbeamtenpersonal des Oberseeamtes ernennt der Reichskanzler. Die Aufrechterhaltung der Ordnung in der Sitzung liegt dem Vorsitzenden ob. Bei Widerstand gegen die Weisungen zur Wahrung der Ordnung kann auf Beschluß des Oberseeamts Entfernung aus dem Sitzungszimmer erfolgen. Alles Uebrige schließt sich theils der Strafproceßordnung, theils dem Civilproceß an. Zulässig ist auch für den betheiligten Schiffer oder Steuermann die Hinzuziehung eines rechts= oder sachkundigen Beistandes.— Auf Beschwerden über die Verurtheilung von Beisitzern, welche ihren Obliegenheiten sich entzogen haben, entscheidet der Reichskanzler. — Unter den hiesigen Japanern gibt es— so schreibt die„Voss. Ztg.“— hervorragend intelligente Köpfe! Nachdem vor einiger Zeit der japanesische Oberlieutenant Masumitzu eine constructive Veränderung des Mauser Systems ersonnen, welche ganz vorzügliche Vortheile der Vereinfachung bietet, hat jüngst der hier studirende Japaner Diro Kitao einen optischen Apparat construirt, Leukoskop genannt, mittelst dessen gewisse Licht= und FarbenperceptionsProcesse des Auges sich streng wissenschaftlich manifestiren lassen. Der talentvolle, noch sehr junge Japaner hat sein physikalisches Instrument und eine Reihe von Beobachtungsresultaten, die unstreitig für die physiologische Optik von Wichtigkeit sind, in einer InauguralDissertation mit Entwicklung klarer Erkenntniß und scharfer mathematischer Spekulation geistvoll erörtert. Es ist nicht zu leugnen, daß diese Doctorschrift den allerbesten, von Deutschen geschriebenen, völlig gleichkommt. Der Diener des verhafteten englischen Correspondenten Bishop, Namens Weber, ist seit Kurzem ebenfalls gefänglich eingezogen. Derselbe soll von einem Verhöre aus, das er in Angelegenheiten der Untersuchung wider Bishop bestanden, zur Haft gebracht worden sein. Frankreich. * Paris, 5. April. Ein Erlaß des Ministers für Handel und Ackerbau verbietet die Einfuhr und den Transit der grauen sogenannten Steppenrinder, sowie der frischen Häute und Abfälle dieser Thiere aus Rußland, den Donaufürstenthümern, der Türkei und Oesterreich=Ungarn. Folgendes sind die Hauptziffern des soeben in der Kammer eingebrachten Budgets von 1879: Einnahmen 2,714,692.014, Ausgaben 2,713,145,548 Francs, folglich ein voraussichtlicher Einnahme=Ueberschuß von 1,546,466 Francs. Für das Kriegsministerium werden 553,043.150(14 Millionen mehr als im Vorjahre), für die Marine 192,327,012(2,700,000 mehr), für den Unterricht 57,673,114, für die Culte 53,973,048, für die öffemlichen Arbeiten 156.266,798 Francs erfordert. Nachdem das Amnestiegesetz nunmehr promulgirt worden, ist der, wie man sich erinnert, wegen Beleidigung des Marschalls zu 15 Monaten Gefängniß verurtheilte Herr Bonnet=Duverdier, der inzwischen schon die größere Hälfte seiner Strafe abgebüßt hatte, heute Mittag auf freien Fuß gesetzt worden. Großbritannien. * London, 6. April. Bei Lloyds werden jetzt täglich Handelsschiffe in Anbetracht der kriegerischen Aussichten gegen Wegnahme auf der See versichert. Amerika. * Washington, 6. April. Die amerikanische Regierung befahl ihren Kriegsschiffen, Handelsfahrzeuge, welche Sclavenhandel treiven, mit Beschlag zu belegen. Unter den Birken. Novelle von H. Clementi. der Knabenzeit, wo Udo die Ferien bei den Großeltern zu sbracht, schienen zurückgekebrt. Er nahm die Flinte und schoß Vögel in umder, ruhzie dann Sb. treiste halbe Tag starte in die Glutz Paosa,; müdet im Schaukelstuhl am Komin aus un andere trauten We „elodien, welche die Großmutter mit eiwas zitternden Här den auf dem auten Clavier spielte. Aber er rührte keine Taste an. E boater am wissenschaftlicheg. e om bad nicht ue aregen versuchte, dann vermochte iym daio nicht zu folgen, fuhr mit der Hand über die Stirn, seufzte tie gu und, scloß wie ein Todtmider die Augen. So verzingen Monate. De us., der ihn früher beyanvelte, besuchte ihn und schüttelte den Kopf als er den Zustand des Patienten unverändert fand. Er rieth, ihn in ein zu thun. Baron Bornstein und seine Frau schreckten davo zurück. Verschiedene berühmte Aerzte wurden consultirt, keiner wußte eine andern Ratb; alle vertrösteten auf die Zeit. Als die Gesundheit der Frau von Bornstein sich wieder mehr gekräftig hatte, ward beschlossen, eine Reise zu machen. Ein junger Arzt, der sic unter den berathenden Aerzten befand und für den„interessanten Fall“ warm des Frütziaheg gi“; ward zum Bezleiter gewonnen. Mit dem Erwachel ####urs brach die Familie auf. Die Schweiz ward nach allen Rich Friedlichen meihr gefiche emeden, die sillen „do bekam körperlich dieses Reiseleben vortrefflich. Seine Glieder stählter eines gekungen. uelkraft. Sein Aussehen ward wieder da der Stirn lagerte die s. sein Gans straff und elastisch. Aber übe alte Schwermuth und die Augen behielten denselber anstrengendsten Touren unternahn Ssc aemnennen. E samen jungen Frenden alle raset Dhr iu kennen. Nur, sohag uoder Gewandtheit und schien keine Ge ich. Als er einst dicht an. i— Wasser entlang ging, warder Füße nesten, überstel ign eiuem Se vorbei mußte und die Welen sein an einen Führer an. Zittern und er klammerte sich fef war herangelommen. Erschöpft von dem Wanderlebel und mutbloser geworven, beschlossen die alten Bornstein's, noch einen län senthelt iv Interlolen zu nehmen, bevor sie, leider wie sie fürch ien gußten, gpue Erfolg ihre Reise beschlossen. Sie wählten dazu ein der mueren pensionen umern Interlakens, die wundervoll mit der Aus1. g# die Jungfrau lag. Die Geselschaft bestand dort nur aut rungen veutschen Familien. Man führte das gebräuchliche Pensionsleben, nur daß dies bei der kleinen Zahl der Theilnehmer einen noch gemüthmcheren Charakter annahm, als es gewöhnlich der Fall zu sein pflegt. Abends fand man sich im Salon zusammen, dessen Thüren auf die Terrasse hinausgingen, plauderte, musicirte oder las einander vor. Das liebenswürdige alte Paar ward bald der Mittelpunkt des kleinen Kreises. Jung und Alt schaarte sich um dasselbe voller Theilnahme. Udo's Zustand konnte natürlich nicht verborgen bleiben, aber er flößte Niemand Schrecken und Furcht, sondern nur tiefes Mitleid ein. Ueberdies war der junge Arzt stets in seiner Nähe, wenn ldo in der Gesellschaft erschien, was außer bei den Mahlzeiten nur felten der Fall war. Er war nach wie vor nicht mittheilsamer und theilnehmender geworden. Nur mit den Kindern verkehrte er bisweilen, lehrte die Knaben nach der Scheibe schießen und verfertigte den Mädchen tüchtige Alpenstöcke oder sonst ein Spielzeug. Eines Abends, wo die Gäste wieder im Salon versammelt waren und man sich in bergebrachter Weise unterhielt, war Udo gegen seine Gewohnheit bei der Gesellschaft geblieben. Er war lange auf der Terrasse hin und her gewandert und hatte die Schönheit eines Abends im Gebirge, wie es schien, mit vollen Zügen genossen. Die Linden blühten. Ihr Duft mischte sich mit dem der Rosen. Ueber die Wipfel der Bäume strich leise ein lauer Westwind. Eine Nachtigall sang im nahen Gebölz. Da begann man drinnen zu musiciren. Die jungen Damen und einige von Zürich zum Besuch herübergekommene Studenten, Brüder und Vettern, sangen fröhliche Volksweisen, auch wohl hin und wieder ein Commerslied. Udo war still eingetreten und lehnte mit verschränkten Armen in einer Fensternische. Niemand bemerkte, daß er die Lippen bewegte und ganz leise die Melodie mitsang. Niemand als die Großmutter und der Arzt, die einen Blick des Einverständnisses wechselten. Jetzt hatten die Sänger geendet. Lautes Klatschen lohnte ihre Leistung. Ein kleines blondes Mädchen war indeß zu Udo herangetreten und hatte seine Hand erfaßt. Er bog sich zu ihr. Ein Paar große, braune Augen sahen unschuldig zu ihm auf. „Warum bist Du nur immer so traurig?“ fragte sie mitleidig:„Mama hat es zwar verboten, aber ich mußte Dich doch einmal danach fragen.“ Da neigte er den Kopf auf den blonden Scheitel und weinte bitterlich. Es waren die ersten Thränen seit Adda's Tod.—— „Er ist gerettet!“ sagte am anderen Tage der Arzt zu Frau von Bornstein.„Aber kehren Sie nun heim, gnädige Frau, und lassen Sie mich allein mit ihm weiterreisen. Die Natur wird auch ferner sein bester Arzt sein. Aber wir müssen sein Gemüth und seinen Geist schonen. Nur allmälig wird beides erstarken. Ihnen aber thut nun die Ruhe daheim gut. So trennten sich die Reisegefährten. Das alte Paar kehrte dankerfüllten Herzens in die Heimath zurück; die jungen Männer wandten sich dem Süden zu. An den italienischen See'n genaß Udo völlig. Wie Doctor Gilbert es vorausgesagt, kehrten nicht sehr schnell, nur ganz allmälig alle seine geistigen Kräfte zurück. Immer günstiger lauteten die Nachrichten, die der Arzt den Großeltern sandte. Endlich schickte er ihnen auch den Bericht über die entsetzliche Katastrophe, wie er ihn von Udo selbst vernommen. Bis in das Kleinste erinnerte er sich derselben jetzt wieder. Er stand ihm treu zur Seite, als der Schmerz und das Furchtbare seines Geschicks Udo noch einmal zu übermannen drohte. Längst war er ihm ein treuer Freund geworden. Wie er stets ein wahrer Seelenarzt war, so wählie er auch jetzt das einzige Heilmittel, das hier helfen konnte. Indem er ihn zur Arbeit hinleitete, lehrte er ihn resigniren. Er verstand es endlich, in Udo einen Jünger der Wissenschaft, für die er selbst allein lebte, anzuwerben. Noch war Udo jung genug, neue Studien zu beginnen, die sein Dasein ausfüllen konnten. Es gab noch eine Aufgabe in seinem Leben, obwohl er auf kein Glück mehr hoffen durfte.„Auch dem zerstörten Liebesmai kann im Leben des Mannes ein früchtereicher Herbst folgen!“ war Gilbert's Ansicht, und Udo nahm willig seine Lehren auf. Nur in einem Punkte gestattete er dem Freunde keinen Einfluß. Das war in Bezug auf die Erbschaftsangelegenheit. Gilbert konnte ihn nicht bewegen, einen Prozeß gegen Maximiliane anzustrengen, denn der Gedanke, in den Besitz von Buchenheim zu kommen, erfüllte ihn mit Entsetzen. Das strenge Rechtsgefühl des jungen Arztes und die Liebe für den Freund ließen ihn nur ungern davon abstehen; doch gab er es endlich auf, in denselben zu dringen. Auch würde die Sache, da die Documente im See verloren gegangen waren, ihre großen Schwierigkeiten gehabt haben, wie Gilbert und die Großeltern sich überzeugen mußten. Wie nichtig aber erschien diesen der Gedanke an irdischen Besitz, als sie den geliebten Enkel, völlig hergestellt, in ihre Arme schließen durften. Auf der Stirn freilich blieb ihm ein leichter Schatten. Ganz heiter wurde sie nicht mehr. Aber der Mund konnte doch wieder lächeln, wenn auch nicht oft. Die Naturwissenschaft hat einen treuen Forscher in ihm gefunden. An ihren reinen Quellen hat er sich gesund getrunken und er hat auf diesen Gebieten etwas Tüchtiges geleistet. Herrliche wissenschaftliche Reisen haben ihn in weite Ferne geführt. Er hat an den interessantesten Expeditionen mit großem Erfolg Theil genommen. Auch durch„des Orinoco Wildniß“ ist er gewandert. Ihre granitnen Feisen hat er erklommen, die Höhle hat er durchschritten, welche der Begräbnißplatz des vertilgten Volksstammes der Aturen ist. Träumerisch hat er dort in einer heitern Tropennacht unter den Palmen geruht und auf das Rauschen des mächtigen Stromes gehorcht. Der Mond, von farbigen Ringen umgeben, hat auf ihn herniedergesehen. Duftende Vanille und Bignonien haben ihn berauscht, röthlich leuchtende Insecten haben ihn umstimmert, wie wenn die Sterne sich herniedergesenkt hätten auf die Erde, und dem einsamen Wanderer ist es gewesen, als sagte ihm eine liebe, unvergessene Stimme das schöne Gedicht vom Aturen=Papagei. *** In Buchenheim wächst ein junges Geschlecht stolz empor, ahnungslos daß es in unrechtmäßigem Besitz Wurzel schlägt. Aber das Glück sucht man dort vergebens. Der See ist längst zugeschüttet. Ueppiges Schilf wuchert aus dem Boden. Die ganze Umgebung ist verwildert. Ein Gewirr von Schlingpflanzen rankt emvor und webt ein Netz von Baum zu Baum. Die Natur schafft rastlos neues Leben, unbekümmert um das Schicksal der Menschen. Kaum ein Fuß betritt jene Stätte und Abends eilt Jeder, der in die Nähe kommt, mit klopfendem Herzen vorüber. Es ist todtenstill unter den Birken! Ende. Seite 418 Bonner Zeitung vom 7. April 1878. Nr. 97 * Ueber die große Feuersbrunst, von welcher Panama am 6. März heimgesucht und durch welche die Häuserreihen an der östlichen und nordöstlichen Seite der Plaza nebst mehreren anderen Gebäuden zerstört und ein Gesammtschaden von 500,000 Doll. verursacht wurde, werden folgende Einzelheiten mitgetheilt: Das Feuer brach in der unter dem Grand Central Hotel gelegenen Apotheke von Herburger& Co. durch die Unvorsichtigkeit eines Knaben aus, der ein brennendes Streichholz in eine Quantität Rum fallen ließ. Es verbreitete sich rasch durch das ganze Gebäude, griff nach anstoßenden Häusern über, legte das alte Grand Hotel und den ganzen unter dem Namen„Commercial Block“ bekannten Häusercomplex in. Asche, verbreitete sich durch mehrere Straßen und konnte erst an der Callejon Chicheme bewältigt werden. Das neue Grand Hotel auf der Südseite der Plaza blieb erhalten. Die Löschanstalten der Stadt erwiesen sich als gänzlich unzulänglich: es fehlte nicht blos an einer organisirten Feuerwehr, sondern auch an Spritzen und in Folge des trockenen Wetters sogar an dem nöthigen Wasser. Ein Theil der Bemannung des amerikanischen Kriegsdampfers„Adam“ und der deutschen Fregatte„Elisabeth“, die gerade im Hafen lagen, machten sich bei der Unterdrückung des Feuers sehr verdient. Der Orient. * Die„Times“ melden aus San Stefano, daß gestern und heute 3000 Russen daselbst nach ihrer Heimath eingeschifft worden seien; und aus Bukarest, daß die Russen Contracte für Lieferung von Proviant und Transportmitteln erneuerten, welche nach Unterzeichnung des Friedens aufgehoben worden waren. Rustschuk, 28. März. Der neuernannte General=Gouverneur von Bulgarien, General=Adjutant Fürst Dondukoff=Korsakoff, sieht sich veranlaßt, Maßregeln zu ergreifen, die nicht nur von sich reden machen, sondern auch geeignet erscheinen, der Bevölkerung den vollen Ernst der Lage zum Bewußtsein zu bringen. In einer Proklamation an das Volk„ohne Unterschied der Religion und Nationalität“ wird zum Gehorsam gegen die Gesetze und Behörden in strenger Weise aufgefordert. Ueberdies wurde das Standrecht für folgende Verbrechen proklamirt: Aufstand, Verschwörung, Anstiftung zu Unruhen, Ueberfall der Wachtposten, Mord, Raub, Diebstahl, Brandstiftung, Vernichtung fremden Eigenthums, Plünderung von Kriegsgegenständen aller Art, Beschädigung der Telegraphenleitungen, Eisenbahnschienen, Brücken und Communications= mittel überhaupt. Daß man es für nöthig hält, so drakonische Verordnungen jetzt zu erlassen, beweist, daß die Verwaltung beunruhigenden Vorgängen im Schooße der Bevölkerung auf die Spur gekommen zu sein scheint. Man spricht in der That von Wühlereien fremder— wie man behauptet englischer— Emissäre unter der mohamedanischen Bevölkerung in Bulgarien. Wenn auch die unter den furchtsamen Bulgaren circulirenden Gerüchte über eine von den Mohamedanern vorbereitete ficilianische Vesper auf phantastischer Uebertreibung beruhen dürften, so ist es anderseits nur zu gewiß, daß die Luft nicht ganz rein ist. Aus Allem scheint hervorzugehen, daß den begreiflicher Weise keine Begeisterung für die neue Ordnung der Dinge an den Tag legenden Mohamedanern von irgend einer in mysteriöses Dunkel sich hüllenden Seite die Hoffnung beizubringen versucht wird, daß die russischen Eroberer bald durch eine fremde Macht aus dem Lande gefegt werden würden, und daß sie verpflichtet seien, diesem sich vorbereitenden Ereignisse nach Möglichkeit die Wege zu ebnen. Bei der großen Umsicht, welche alle Beamten, namentlich aber der Gouverneur des Rustschuker Guberniums, General Solotareff, bekunden, und bei der eisernen Energie, welche die Polizei= und Kreischefs entfalten, läßt sich jedoch erwarten, daß es zu einer ernstlichen Störung der Ordnung kaum kommen dürfte.— Trotz des Friedens von San Stefano herrscht hier eine bemerkenswerthe militärische Thätigkeit. Die Festung wird durchgehends verstärkt, namentlich aber von der Wasserseite, welche allerdings den schwächsten Punkt der Befestigungen darstellt. Die Armirung wird mit Beschleunigung betrieben und zwar werden dazu aus Rußland gebrachte Feuerschlünde verwendet. Wenn man nach der auf 180 Piecen zu veranschlagenden Anzahl von Geschützen, nach der colossalen Menge von Munition, von welcher alle belegbaren Festungsräume überfüllt sind, und den großen, continuirlich hierhergeschafften Proviantmassen urtheilen soll, müßte man annehmen, daß die russische Heeresleitung sich auf die Eventualität einer Belagerung von Rustschuk vorbereite. Diese Annahme könnte auch durch die Stärke der Garnison unterstützt werden, welche sich zur Stunde hier befindet und innerhalb der nächsten acht Tage noch bedeutend vermehrt werden soll. Man spricht davon, daß dieselbe auf zwei volle Divisionen gebracht werden soll. Außerdem sind russische Ingenieure mit der Aufgabe betraut, einige strategische Bahnlinien mit Raschheit zu traciren. Es sollen mehrere Millionen für den Bau solcher Bahnen in Bulgarien ausgeworfen sein. Der frühere russische Generalconsul in Konstantinopel, Herr Hitrowo, ist mit einer Mission nach Macedonien betraut worden, wohin er auch bereits abgereist ist. Die äußeren Fortificationen von Malta. La Valetta, 29. März. Im vorletzten Berichte wurde eine Beschreibung derjenigen Fortificationen gegeben, welche, die äußerste Contour der Insel Malta bildend, dieselbe wie eine Kette umziehen. Auf der Wanderung, welche wir vom Norden nach Nordwesten begonnen haben, sind wir bis nach der westlichsten Spitze gekommen, wo sich das starke Fort St. Agathe befindet. Diese westliche Partie, wo bereits ganz schmal ist, begrenzt den Kanal, welcher Malta von ihren Dependenzen, den Inseln Cumin und Gozzo trennt.(Diese beiden Inseln, d. h. deren kriegerische Bedeutung, wollen wir später erwähnen.) Diese westliche Partie ist von folgenden Fortificationen vertheidigt: Tour de Harac(8 Kanonen), Batterie Espinasse(8 Kanonen), Redoute Louviers, Redoute de la Caniere, Batterie Vendöme (16 Kanonen), Redoute Hossiliet, Redoute Ta Wied Mussa, Batterie Stevin=Baudeville(16 Kanonen). Diese verschiedenen Fortifications= werke sind durch das zwischen der Batterie Stevin=Baudeville und der Redoute Fedeau gelegene Fort St. Agathe geschützt, und zwar in der Verzweigung der Wege, welche auf einer Seite von der Cale Cerkeva nach der Cale de la Melleha, und von der anderen Seite auf die Thürme, Redouten und Batterien gegenüber der Insel Cumin führen. Die Seite, welche sich gegen Süden von der Cale von Cerkeva bis an die Spitze von Benisa im Osten dehnt, stellt keine Fortificationswerke dar. Die hohen steilen Felsen und Schluchten dienen dieser Seite zur natürlichen Vertheidigung. Von Benisa ausgehend und die Wanderung bis nach Osten zum Fort Ricasoli fortsetzend, finden wir wieder folgende Kette von Fortificationen vor: Die Tour von Benisa an der Landspitze gleichen Namens, welche den Eintritt in die Cale de Marsa=Scirocco bildet(4 Kanonen); ein Retranchement an der Spitze von Benisa, von ungefähr 600 Meter Ausdehnung, die Tour von Benisa und die Batterie Balbani untereinander verbindend; die Batterie Benisa ou Balbani an der Spitze, welche den Eintritt in die Cale Franca bildet(16 Kanonen); die Redoute der Cale Franca ou Du=Frenoy. Das Fort Figueras über der Landenge von Elminiech am Eintritt der Cale Franca gelegen; es ist durch eine Linie von Retranchements von 1400 Yards gedeckt und vertheidigt zur selben Zeit wie die Batterie Balbani, mit der es sein Feuer kreuzen kann, die Cale Franca und den Eintritt in den Hafen von Marsa=Scirocco; es enthält 24 Kanonen. Der Thurm Spinola, welcher sich an die Retranchements des Fort Figueras lehnt. Auf diesen Thurm folgt die Batterie Pinto(16 Kanonen), die Redoute St. Giorgo und die Batterie Feretti(10 Kanonen). Das Fort St. Lucien, an der Spige von Marnisi gelegen (12 Kanonen). Die Redoute Vendôme de Krail(12 Kanonen). Die Redoute del Fango, über dem Revers des Hügels della Mare, gegenüber dem Fort St. Lucien, mit welchem sie ihr Feuer kreuzt. Die Batterie Vielgra, zwischen der Redoute von Fango und der Spitze des Hügels della Mare(8 Kanonen). Das Retranchement de Tumbrel, welches sich von der Spitze della Mare bis zur Spitze de Tal Bia über eine Fläche von 1800 Yards ausdehnt. Der Thurm von St. Paul an der Spitze von Schawopologan, geschützt durch eine Linie von Retranchements von 390 Yards Ausdehnung. Die Batterie von Ricama ou Du Cluseau(16 Kanonen). Ein Retrachement im Grunde der Cale von St. Thomas von 500 Meter Ausdehnung. Der Thurm St. Thomas gegenüber der Batterie Cluseau(12 Kanonen). Das Fort St. Thomas an der Spitze einer Landenge(24 Kanonen). Der Thurm von Zoncor an der entgegengesetzten Spitze, wo sich das Fort St. Thomas befindet; sein Feuer mit demselben kreuzend, vertheidigt derselbe den Eintritt in die Marsa=Scala. Retranchements von 700 Meter Ausdehnung umgeben hier den Fond dieser Cale und der Seite, wo sich der Thurm von Zoncor erhebt. Der Thurm'Ennandor la Grazia, gegenüber vom Casal Zabbar. Die Retranchements von Ghamieh, welche ¾ Meilen Ausdehnung haben und die Seite nach dem Thurme'Ennaudor bis zum Fort Ricasoli umgeben. Hiermit endigt unsere— etwas detaillirte, aber wohl nicht ganz uninteressante— Beschreibung der Contour der Insel. Es ist nur noch zu erwähnen, daß die sämmtlichen Fortificationswerke, welche schon zu Zeiten des Ordens de Saint Jean de Jérusalem.von diesem Orden erbaut wurden, nicht weniger als 30,000 Mann zur Besatzung nothwendig haben, daß aber im Falle eines Angriffes eine weit größere Anzahl untergebracht werden kann. Die größeren Forts haben gedeckte unterirdische Wege und sind minirt. Man kann sich nach allem Vorgesagten eine Idee von der mensen Stärke der Position Malta machen. Versmold, 4. April. Eine seltene Feier fand dieser Tage hier unter großer Betheiligung Statt; Commerzienrath C. W. Delius, einer der ersten Industriellen des Ravensberger Spinnerländchens, beging festlich den Tag, an welchem er vor 50 Jahren sein jetzt so weit bekanntes Segeltuchgeschäft(Fabrikation von Schiffssegeln) begründete. Von den Küsten der Ost= und Nordsee, wie aus dem Binnenlande brachten die vielen Geschäftsfreunde ihrem Lieferanten in Briefen und Telegrammen ihre Glückwünsche dar. Ein besonders sinnreiches Geschenk unter den vielen Gaben hatten die Hechler Fabrik gespendet; eine Flachsausstellung im Kleinen; Proben von 42 verschiedenen Flachssorten, sehr geschmackvoll gruppirt und eingefaßt. Rheinland und Westfalen. * Köln, 3. April. Mit lebhaftem Interesse folgte gestern Nachmittag ein zahlreiches Publikum einer Verhandlung am Zuchtpolizeigericht. Ein hiesiger Kaufmann war auf einmal in der Klassensteuer von M. 24 auf M. 48 erhöht worden. Nachdem derselbe hier erfolglos den Instanzenweg erschöpft hatte, wandte er sich mit einer Denunciationsschrift an das Finanzministerium. Diese Schrift war gerichtet gegen ein Mitglied der Einschätzungscommission, von welchem der Kaufmann speciell eingeschätzt worden war, nämlich einen hiesigen Spezereihändler. Letzterer war früher einmal in Folge einer Denunciation des Kaufmanns wegen einer Polizeicontravention (Versperrung des Trottoirs) bestraft worden. In Folge dessen bestand zwischen Beiden ein feindseliges Verhältniß, das zu allerlei Reibereien führte. In der Denunciationsschrift hatte der Kaufmann auszuführen gesucht, daß der Spezereihändler unrichtig einschätze, und eine Menge Beispiele dafür angeführt. Unter Anderem hatte er sich darüber beschwert, daß ein Mann, dessen Geschäft so glänzend gehe, daß seine Frau einen„falschen Haarwuchs in Form einer Plakatensäule" tragen könne, nur M. 36 Klassensteuer bezahle. Dann hatte der Kaufmann in der Denunciationsschrift auseinandergesetzt, daß kleine Geschäftsleute(Detaillisten) nicht die geeigneten Personen zur Einschätzung seien. Schließlich hatte er den Spezereihändler einen Mordandroher genannt und ihm vorgeworfen, daß er schon wegen Gewerbesteuercontravention bestraft worden sei, daß man bei ihm unrichtige Maße confiscirt habe, und daß er in seiner Eigenschaft als Steuereinschätzer Leute durch Drohungen gezwungen habe, bei ihm zu kaufen. Vom Finanzministerium war die Denunciationsschrift, welche nach der Angabe des Präsidenten einen ganzen Folianten erreicht, der hiesigen Oberprokuratur eingeschickt worden. In Folge der Schlußbeschuldigungen hatte sich der Denunciant, der Kaufmann, wegen verleumderischer Beleidigung des Spezereihändlers zu verantworten. Er machte geltend, daß er sich in der Wahrung seiner Rechte befunden habe, und trat den Beweis der Wahrheit an. Es gelang ihm dies bei dem zweiten Punkt der Anklage vollständig. Der Spezereihändler und Steuereinschätzer mußte selbst zugeben, daß er schon wegen Gewerbesteuercontravention bestraft worden sei, und daß man bei ihm nicht nur unrichtige Maße confiscirt habe, sondern daß er auch schon wegen Führung unrichtiger Maße verurtheilt worden sei. Die Vertheidigung meinte, daß ein Steuereinschätzer integer vitae sein müsse. Ferner sagte ein Zeuge aus, daß er glaube, durch den Spezereihändler in der Klassensteuer heraufgeschraubt worden zu sein. Der Beschuldigte vermochte dagegen nicht den Beweis der Wahrheit für die beiden anderen Beschuldigungspunkte, namentlich nicht für die Behauptung zu erbringen, daß durch den Spezereihändler in seiner Eigenschaft als Steuereinschätzer Leute gezwungen worden seien, bei ihm zu kaufen. Das Gericht nahm aber an, daß der Angeklagte in seiner exaltirten Weise Aeußerungen und Geberden des Spezerethändlers für Mordandrohungen gehalten, und daß er nicht wider besseres Wissen gehandelt habe. Es verurtheilte ihn nur auf Grund des§ 186 des St.=.=., und zwar wegen einfacher Beleidigung zu einer Geldbuße von M. 100.(„K..=.“) * Köln, 5. April. Es ist vielfach aufgefallen,— sagt der „Allg. Anz.“— daß die heutige Vorstellung der„Alda“ im Stadttheater als letzte in Köln bezeichnet ist. Der Grund ist der, daß Meister Verdi beliebt, solche unerschwingliche Honorare für das jedesmalige Aufführungsrecht zu fordern, daß es den Theater=Direc= tionen unmöglich wird, dabei bestehen zu können. Man sieht, auch bei den Italienern kommt der Appetit über dem Essen. * Köln, 5. April. Gestern starb zu Fühlingen der bis zur vorigen Legislaturperiode dem Centrum angehörige Abgeordnete, Gutsbesitzer Herr Fr. A. Frenger, im Alter von 71 Jahren. * Von der Ahr, 3. April. Die Söhne eines armen verwittweten Familienvaters zu Dernau hatten schon seit längerer Zeit Streitigkeiten untereinander über ihr geringes Erbe. Nach Vornahme einer Theilung am 24. v. M. begegnete der älteste Sohn demjenigen jüngeren Bruder, bei welchem der Vater in Pflege ist, an der Ahr. Sofort greift jener seinen jüngeren Bruder an, und ohne vieles Kämpfen und Ringen stürzten Beide über die Schutzmauer in die Fluth. Man behauptet, daß der ältere Bruder den jüngern absichtlich über die Mauer geworfen und, von letzterem festgehalten, mit hinübergestürzt ist. Das Ende der Schreckensscene war ein unerwartetes. Der Angreifer fand alsbald in den Wellen seinen Tod, während der Angegriffene gerettet wurde. * Neuwied, 5. April. Die„N. Ztg.“ schreibt: Der Schwindel der stigmatisirten Jungfer von Rheinbreitbach hatte sich schon soweit ausgedehnt, daß eine Broschüre nebst Zeichnung der Mühle, worin die Schwindlerin ihre Wunden bluten ließ, von einem sehr raffinirten und öfters bestraften Subject erscheinen sollte, natürlich um ein Geldgeschäft damit zu machen. Glücklicherweise hat sich nun der Schwindel entpuppt, so daß dem bethörten Publikum das Geld in der Tasche bleibt. * Wesel, 4. April. Daß trotz aller Warnungen vor Auswanderung sich noch immer Leute finden, die ihre Heimath mit der unsicheren Fremde vertauschen, zeigte in der vorigen Woche wieder ein Transport von ca. 350 Auswandern, die auf dem Wege von Westpreußen nach Brasilien unter Leitung eines Auswanderungsagenten unsere Nachbar= Stationen passirten. Die Gesellschaft bestand aus Männern, Frauen und Kindern, meist dem Arbeiterstand angehörend. * In Dortmund, wo das Theater wegen schlechter Geschäfte geschlossen werden mußte, arbeiten fünf Tingel=Tangel an der Demoralisation der Jugend. Literatur, Kunst und Wissenschaft. 2 Dr. Katz, Augenarzt in Berlin, der sich seit Jahren gründlich mit Untersuchungen von Blinden beschäftigte, hat in allgemein verständlicher Darstellung eine Schrift:„Die Ursachen der Erblindung, ein Droh= und Trostwort“(Berlin bei Paul Czihatzky), veröffentlicht, worin er Augenkrankheiten vorführt, wie sie auf den einzelnen Lebensstufen zur Erblindung führen können; dabei sucht er zum Troste nachzuweisen, daß sich ein gutes Drittel aller Erblindungen verhüten lasse, wenn rechtzeitig die richtige Behandlung eintritt. Diese Schrift erlebte in kurzer Zeit bereits die zweite Auflage. = Berlin, 4. April. Auf der Pariser Ausstellung wird die deutsche Bildhauerkunst nur durch drei Arbeiten des Herrn Reinhold Begas vertreten sein, nämlich durch die jetzt in der Nationalgallerie ausgestellte Gruppe Mercur und Psyche, die Büste Menzel's und der Raub der Sabinerinnen(in Bronze), welcher als Stizze auf der vorletzten Berliner Academie=Ausstellung großes Aufsehen erregte. * Germania. Von Johannes Scherr. Verlag von W. Spemann in Stuttgart. 15. bis 17. Heft. Die gegenwärtigen drei Hefte dieses illustrirten Prachtwerkes deutscher Culturgeschichte behandeln das ReformationsZeitalter, dessen Vorwehen und Folgen bis zu dem Frieden von Osnabrück. Unter den zahlreichen Text Illustrationen dieser Hefte erregen die Portraits der hervorragenden Männer der Reformationszeit, nach den Originalen von Albrecht Dürer und Sebald Behaim, ein ganz besonderes Interesse. Es sind die Portraits von Erasmus von Rotterdam, Wilibald Pirkheimer, Ulrich von Hutten, Franz von Sickingen, Martin Luther, Ulrich Zwingli, Kaiser Maximilian und Kaiser Karl V. Von den Vollbildern in Tondruck, welche bekanntlich ohne Rücksicht auf den Text je nach Fertigwerden beigegeben werden, sind zu erwähnen: die Einmauerung einer Nonne, von Otto Knille; ein Stadtbild aus dem 16. Jahrhundert, von Paul und Lorenz Ritter; Luther im Kreise seiner Familie, von G. Spangenberg; die Darstellung, wie im 17. Jahrhundert aus einem Fuchs ein Bursch wurde, von Ferdinand Barth; die Entscheidung bei Fehrbellin, von Julius Gschgoer, und Pestalozzi unter den Waisenkindern von Niedwalden(1798) von Eugen Klimsch. =„Wippchen's sämmtliche Berichte vom Kriegsschauplatz“, herausgegebur von Julius Stettenheim, auf welche wir unsere Leser vor einiger Zeit aufmerksam machten, sind nun bereits in zweiter(unveränderter) Ausgabe, mit Wippchen's Portrait von Gustav Heil geschmückt, im Verlage von B. Brigl zu Berlin erschienen. Diese„Kriegs=Berichte" der Berl. „Wespen“ sind während ihrer ersten Veröffentlichung in dem genannten Witzblatt von Tausenden mit vielem Vergnügen gelesen worden, und so werden sie auch in dem neuen Gewande gewiß viele Liebhaber finden. * In Holland ist vor Kurzem eine große internationale architektonische Concurrenz zu dem Universitätsgebände in Leyden entschieden worden. Die fünf in gleicher Linie stehenden Sieger, denen Preise von je 1500 Fl. zuerkannt wurden, unter vielleicht 50 Bewerbern sind: die Gebrüder Mengelberg in Utrecht, geborene Kölner, der Baumeister Spenzler in Bochum. die Architekten Bockelbaum und Wiegand in Hamburg, ein englischer und ein französischer Architekt. Vermischtes. Stettin, 4. April. Die Maßregel der Einziehung der von der Preußischen Bank ausgegebenen Hundertmarkscheine hat einem Seefahrer Lüder aus Peenemünde das Leben gekostet. Derselbe segelte am Samstag Abend nur zu dem Zwecke, sieben solcher Stheine auszuwechseln, von seinem Wohnorte nach Wolgast, ging aber bei der Rückfahrt bei Hollendorf mit seinem Boote unter. Der Leichnam des Verunglückten wurde am Sonntag von seinem Bruder, der gleichfalls in Peenemünde wohnt, gefunden, auch das Boot und ebenfalls auch das Jacket des Verunglückten, jedoch die 700 Mark in Reichsgeld umgewechselten Banknoten, welche sich in einer Brieftasche in jenem Jacket befunden haben, waren verschwunden. #* Berlin, 4. April. Der bei dem Königlichen Polizei=Präsidium beschäftigte Polizei=Sekretär Streichert war behufs seiner Vereheligung auf 8 Tage beurlaubt. Er fuhr nach Herzberg, dem Wohnorte seiner Braut, feierte den Polterabend und ging nach der Feier wohlgemuth in seine Wohnung. Beim Auskleiden wollte er seine Uhr, die an einer langen Kette um den Hals bing, abnehmen, als diese, jedenfalls in Folge einer schnellen Bewegung, gegen seine Stirne schlug und ihm eine Wunde beibrachte. Er fühlte sich am Hochzeitsmorgen in Folge diese Wunde sehr unwohl, konnte das Bett nicht verlassen und wurde im Bette am 26. vorigen Monats seiner Braut angetraut. Er verließ das Bett nicht wieder. Die Rose trat zu seiner Wunde hinzu und am 2. d. M. war er eine Leiche. * Metz, Anfangs April. Eine auch für weitere Kreise nicht uninteressante Erbschafts=Angelegenheit, welche voriges Jahr in hiesiger Stadt spielte, ist dieser Tage vor dem Appellhof in Kolmar verhandelt worden. Ein hiesiger allein stehender Rentner hatte kurz vor seinem Ableben sein gesammtes Vermögen im Werthe von ca. 150,000 Fr. unter Umgehung eines Verwandten dem Küster der hiesigen Liebfrauenkirche testamentarisch vermacht. Da der Erbe zu dem Verstorbenen in keiner näheren Beziehung stand, so wurden Nachforschungen angestellt, welche ergaben, daß der Küster von einem Geistlichen, der dem Erblasser in seiner Sterbestunde beigestanden und der deshalb nach französischem Gesetz nicht erbfähig war, als Stroberbe vorgeschoben worden war. Die Beweisaufnahme ergab, daß das Testament, während der Erblasser bereits im Todeskampfe lag, ausgenommen wurde, so wie daß der Küster für seine Dienste 100 Fr. erhalten habe. Unter solchen Umständen konnte der Appellhof nur das Urtheil des hiesigen Gerichtes bestätigen, wonach offenbar Erbschleicherei vorliegt, und deshalb die ganze Erbschaft dem natürlichen Verwandten auszuhändigen ist. Begreiflicher Weise bildet diese Angelegenheit das allgemeine Tagesgespräch. * London, 3. April. In Cardiff ist ein alter Bekannter eingetroffen, der Coloradokäfer. Eine Frau fand ihn nebst einer großen Zahl von Eiern in einer Kartoffel, die sie durchschnitten hatte. Im dortigen Hafen soll eine Ladung neu angekommener Kartoffeln sich befinden, von der jenes Exemplar entnommen worden. *.* Die kleine historisch merkwürdige böhmische Bergstadt Klostergrab ist dieser Tage von einer Finanzkatastrophe betroffen worden, welche in ihrer Art ein würdiges Seitenstück zu dem berüchtigten Falle Spitzeder abgibt. Die Frau eines armen Tischlers, welche notorisch keinerlei Vermögen besaß, hat es nämlich verstanden, die niemals aussterbende Leichtgläubigkeit und Gewinnsucht für sich auszubeuten, indem sie vorgab, die ihr übermittelten Gelder einer hohen Fructificirung entgegenführen zu können. Da sie nun einen Theil der einlaufenden Geldeinlagen dazu verwendete, anderen Einlegern hohe Dividenden auszuzahlen, erschwindelte sie ein großes Vertrauen, welches dieser Tage einer um so größeren Enttäuschung Platz machen sollte. Ein größeres Anlehen von 4000 fl., mische Spitzeder nicht zurückzuzahlen im Stande war, brachte den Schwindel an's Tageslicht und die enttäuschten Gläubiger zur Ueberzeugung, daß sie von der geriebenen Gaunerin um nicht weniger als 120,000 fl. geprellt *. Aus Dresden wird gemeldet, daß die im neuen Hoftbeater erzielten materiellen Erfolge sich durchaus nicht günstig gestalten. Die Beleuchtung des großartigen Hauses verursacht allein per Abend eine Gasrechnung von 500 M. Einige Zeit hindurch hatte man den Versuch gemacht, am Gas zu sparen. Aber die Schönheiten des Gebäudes kamen dadurch nicht recht zur Geltung, und so ordnete der König an, daß nach wie vor, trotz der colossalen Kosten, jeden Abend die volle Beleuchtung des Hauses stattfinden solle. Nun hatte schon im vorigen Jahre das Hoftheater ein Deficit von vierbundertvierundvierzigtausend., und diese Summe hat sich in der Zeit seit Eröffnung des neuen Hoftheaters um volle 30 Procent pro rata temMan schreibt dem„Fr. Journ.“ aus Wiesbaden: Laut einem Berichte aus Bern liegt unser„Original=Mitbürger", der Gesundheitsapostel Ernst Mahner, im dortigen Cantonsspitale an einem Bruch des linken Schenkelhalses darnieder, den er sich durch einen Fall auf dem Eis zugezogen. Dem gesunden Alten war es mithin noch immer so wohl, daß er 2. Geisenheim, 2. April. Herr Nikolaus Burgeff dahier verkaufte heute wohl eine der interessantesten Partien Weine, die seit langer Zeit in den Handel kamen. Es waren dies ca. 19 Halbstück Geisenheimer, Rüdesheimer, Schloß Vollraths, aus den Jahren 1842, 1846, 1848, 1855 in feinen und feinsten Qualitäten. Käufer ist Herr A. Tvorndike hierselbst. *.* Dem„Nürnb. Corr.“ wird aus München gemeldet: Bei verstorbenen Doctorbäuerin in Mariabrunn waren für beuer 7 Russen angesagt, darunter Polizeiminister Trepow, General Totleben und Fürst Imeritinski. Die Schwester der Verstorbenen, Ottilie, gedenkt die Leitung der Anstalt zu übernehmen. Nr. 97 Frankfurt, 2. April. Nach den Propositionen des Rbeinischen Rennvereins für die am 12. Mai hier abzubaltenden Pferderennen findet an diesem Tage, Nachmittags 3 Uhr, das Eröffnungsrennen Statt, für welches der landwirthschaftliche Verein einen Preis von 800 M. ausgesetzt hat. Es ist dies ein Herren=Reiten, zu dem nur Pferde zugelassen sind, welche nie in Trainers Händen gewesen, nie unter einem Jockei gestartet sind und nie ein Rennen im Nettowertbe von 600 M. oder mehr gewonnen haben.— Um 3½ Uhr: Flachrennen, Preis 500 M. Herren=Reiten. Für Pferde aller Länder, die noch kein Rennen im Werthe von 1000 M. oder darüber gewonnen haben.— Um 4 Uhr: Officiers=Hürden=Rennen, Preis 750 M. Für Pferde im Besitz von Officieren im activen Dienst der deutschen Armee und von solchen zu reiten.— Um 4½ Uhr: Officiers=Jagd= Rennen, Preis 1000., ebenfalls für Pferde im Besitz von Officieren im activen Dienst der deutschen Armee und von solchen zu reiten.— Um 5 Uhr: Große Steeple=Chase. Ehrenpreis Sr. Maj. des Kaisers und Königs— und 1800 M. Herren=Reiten. Für Pferde aller Länder. *.* London, 4. April. In der Zeitschrift„Engineer“ findet sich die Besprechung eines Projects zu einer Luft=Pferde=Eisenbahn, welches ein Herr Stephenson in Wantage entworfen und der britischen Gesellschaft für Naturwissenschaften unterbreitet hat. Nach demselben sollen Pferdebahnwagen in Betrieb gesetzt werden, welche die Räder nicht unten, sondern auf dem Dache haben, und zwar nur je ein Vorder= und ein Hinterrad. Diese Räder sollen, wie bei den Drahtseilbahnen, auf einer in der Höhe befestigten Schiene fortrollen, während der Wagen in der Luft schwebt. Die vorgespannten Pferde sollen auf der Straße laufen. Die Einrichtung ist namentlich für den Verkehr innerhalb der großen Städte berechnet. Es soll durch den Betrieb dieser Bahnen der übrige Verkehr weniger gehindert werden, ferner soll in Folge der verminderten Reibung eine Ersparniß an Pferdekräften eintreten. Endlich würde nach den Berechnungen des Herrn Stephenson die Anlage weniger Kosten verursachen als die einer anderen Pferdebahn. 2* Berlin, 4. April. Welchen bedeutenden Geldumsatz das Rennwesen bervorbringt, ergibt sich aus einem Einblick in die pro 1877 vorliegende Rennstatistik. Nach derselben hat Deutschland während des Rennjahres 1877 an Rennpreisen, Einsätzen und Reugeldern 1,013,039 Mark an die Gewinner ausgezahlt und zwar participiren daran 331 Pferde im Besitz von 199 Herren. Obenan steht von den Besitzern größerer Rennställe Fürst Hohenlohe=Oebringen mit 80,500., Prinz Hatzfeldt mit 79,900., Baron Oppenheim mit 70,800., Frhr. von Langen mit 32,000., das Hauptgestüt Graditz mit 31,700 M. Unter den 150 Gentleman, welche bei den vorjährigen Wettrennen als Sieger figurirten, steht Lieutenant von Treskow l. an der Spitze, der in 46 Rennen 20 Siege errang und 11mal als Zweiter placirt wurde. ** Ueber seine neueste Schwimmleistung schreibt Kapitän Boyton: „Gibraltar, 27. März. Die Meerenge von Gibraltar war ein sehr schweres Stück Arbeit. Ich verließ Tarifa am 20., 7 Uhr Morgens, und kam in Tanger am 21., 1 Uhr Morgens, an: 18 Stunden im Salzwasser. Während der Schwimmfahrt, die wegen der zahlreichen Strömungen weit schwieriger war als die über den Kanal, sah ich viele Haifische. Ich litt arg von der Sonne und vom Salzwasser, das mir in die Augen kam, so daß ich bei der Landung fast blind war. Als ich mich Tanger näherte, wo ich nicht erwartet wurde, blies ich in mein Horn. Einige Mauren kamen an's Ufer; als sie mich aus dem Meere kommen sahen, weckten sie die ganze Stadt und sagten, der Teufel sei gekommen.“ *.* Zu Prenzlau hat vor einigen Tagen ein Duell zwischen einem Hauptmann und einem Premierlieutenant des dort garnisonirenden 8. Brandend. Inf.=Regts. Nr. 64 stattgefunden, wobei Letzterer in die Brust geschossen wurde und sofort todt niederstürzte. Der Hauptmann hat sich der Behörde gestellt. Ueber die Veranlassung laufen verschiedene Gerüchte ein. Theater. Bonn, 6. April. Als letzte Abonnements=Vorstellung dieser Saison gab man gestern ein hübsches Stück aus jener guten alten Schule, deren Mitbegründer der seit nun vier Jahren heimgegangene Autor gewesen ist: „Ein Lustspiel", Lustspiel in 4 Acten von Roderich Benedix. Vor unzähligen modernen Eintags=Fliegen zeichnen sich die Lustspiele unseres Benedix aus durch die ihnen eigenthümliche Innigkeit des Gefübls; sie appelliren in erster Reihe, und zwar nie vergeblich, an das deutsche Gemüth, und wenn auch fast alle seine Charactere dem bürgerlichen, ja spießbürgerlichen Mittelstande entnommen sind, so sind sie doch mit einer Sauberkeit gezeichnet und meist mit einem so glücklichen, anspruchslosen Humor und so viel reizender poetischer Kleinmalerei ausgestattet, daß sie gewiß noch lange zu den Lieblingen des Publikums gehören werden. Es ist eine stattliche, aus mehr denn bundert Lustspielen bestehende Reihe, die mit dem„Doctor Wespe“ beginnt und aus der, um nur einige wenige zu nennen,„Der Störenfried“,„Die zärtlichen Verwandten“,„Der Vetter“.„Die relegirten Studenten",„Die Dienstboten",„Das Gefängniß",„Das Lügen“, auch den hiesigen Theaterfreunden seit langer Zeit liebe Bekannte sind. Tiefe Gedanken, einen Dialog voll sprudelndem Witz und die Lösung großer Probleme sucht man freilich vergebens in diesen dramatischen Erzeugnissen, wie sich ja Roderich Benedix auch in seiner besser ungeschrieben gebliebenen„Shakespearomanie“ keineswegs als wissenschaftlichen Kritiker erwiesen hat, allein dies thut dem großen Werth seiner Lustspiele, die nichts weiter sein wollen als treue Spiegelbilder des alltäglichen Lebens, wenig Abbruch. Nicht nur beim Publikum, auch bei den darstellenden Künstlern sind die meisten der Benedix'schen Lustspiele, da sie viele„dankbare" Rollen enthalten, sehr beliebt, und man wird selten finden, daß dieselben von einer nur halbwegs eingeschulten Gesellschaft geradezu schlecht gegeben werden. Unsere so vortrefflich eingespielten Kölner Künstler haben gestern das„Lustspiel“ par excellence in ganz ausgezeichneter Weise zur Darstellung gebracht. Der„Musikdirektor“ des Herrn Bergmann, der„Gerichtsrath“ des Herrn Eckert, die„Franziska“ des Frl. Mariot, der„Tümpel“ des Herrn Bartsch waren wirkliche Musterleistungen, die auf jeder Bühne ersten Ranges mit Ehren hätten bestehen können. Die Zuschauer sparten demzufolge auch nicht mit ihrem Beifall, der um so herzlicher war, als man den wackeren Künstlern in dieser Abschiedsvorstellung wohl auch für das viele Gute und Schöne danken wollte, welches sie uns in der nun abgelaufenen Saison gespendet haben. Auch wir schließen uns diesem Danke freudig an und wollen hoffen, recht Viele von ihnen im nächsten Winter hier wiederzusehen. Wie an anderer Stelle dieses Blattes bereits mitgetheilt, verlassen uns u. A. Herr Bergmann und Frau Lewinsky; Ersterer hat ein ehrenvolles Engagement an der Königlichen Bühne zu Wiesbaden, Letztere ein solches am deutschen Theater in Prag erhalten. Das echt künstlerische Streben, welches Beide sowie die meisten andern Mitglieder des Köln=Bonner Theaters beseelt, wird ihnen überall ein rühmliches, gedeihliches Wirken erleichtern. Die Direction hat im Allgemeinen den Wünschen des hiesigen kunstsinnigen Publikums ein bereitwilliges Entgegenkommen gezeigt und dabei mehrere Novitäten zur Aufführung gebracht. Waren die letzteren nicht immer solche, die zur Bereicherung der deutschen Bühnenschätze beitragen, so ffällt dies nicht der Leitung des Theaters zur Last. Für das, was sie uns geboten, gebührt auch ihr unser Dank. Bonner Zeitung vom 7. April 1878. 2 Berlin, 5. April. Cours=Rotirungen. Preutz., ausländ. Fonds u. Loose. Eisenbahn=Stamm=Actien. 4% Reichsanleihe..... 96.4 4 1/2% Consols 104.4 4% Consols 96.1 3½% Staats=Schuldscheine 92, Braunschweiger 20-Thlr.=Loose 40- Thlr.=Loose Badische 35=Fl.=Loose 3½% Köln=Minden. Präm.=Anl. Oesterreichische Papier=Rente " Silder=Rente „ Gold=Rente 5% Russ..=Bod.=Cred.Psanddr. 5%„ Anleihe von 1871.. 5%„„„ 1877 5% Türkische Anzethe von 1865 6% Amerik. per 1881... Amerik. 5% fund. Anleihe 7% New=Jersey=City=Anleihe 7% New=Yorker Stadt=Anleihe 6%„„ Gold=Anleihe Bank=Actien. ## 20. m 239.00 d. 138.75 k. 111.00 B Amsterdam=Rotterdam4 Bergisch=Märkische 4 Berliu= Anhalter Verl.=Potsd.=Magdeb. 4 Berlin=Stettiner Koln=Mindener Ludwigsdasen= Berd. Magdeburg=Halderst. Magded.=Halberst. B. 3½ „ C. 5 Mainz=Ludwigshasen 4 Oderschlefische Lit. A. C. 3½ Oest.=Frunz. Staatsb. 4 Rheinische4 „ Lt. B. Rhein=Nahebahn4 Rumänter 4 Russ. Staatsbahn., gar. 5 Südöst. Stsd.(Lomd.) Warschau=Wien...4 114,00 k. 71.50 G 86.50 b. — 180.50 108,75 6. 114,00 b. 150,00 b. Eisenbahn=Prioritäts=Obligationen. Bergisch=Märk. 3. Serie 3½ 86.00 B 3½ 86.00 B 3½ 77.70 b. Oesterreichische Ergänzungsney Obligationen 5 152.80 v. G 92.25 b. G 52.90 G Industrie=Actien. -9 Db. 77 Mechern. Bergw.=Ges. Boch. Verein s. Bergb. 4 Hörd. Bgw. u. Huttenv. 4 Phönig4 Hariort, Brückenb=G. S. Maschmensdk. Chemn. 4 Tortmunder Union 4 Harpener Bergvau4 Köln=Müsener4 Siegrhein. St.=Priorit. 6 Stold. Zinkdutten " Stamm=Priorit. 5 Wissener St.=Pr.=Act. 6 Krunp'sche Anleihe.5 122.00 G 25.40 b. G 23.50 G 40.00 ö. G 24,00 B 10733 2. 14845 „ 5% Obligationen Rhein=Nahe v. Staate gar. Südöst. Bahn(Lomd.) alte „„„ neue „ 5% Obligationen Mosco=Rjäsan Central=Pacific 4½ 106.50 B 44½ 100.50 B 4½ 190.50 B 5 105.80 b. B 4½ 101,70 G 3 234.00 k. 3 234,00 b. 5 77,75 d. 5 98.00 b. G 6 100,40 k. Amsterdam 8 Tage London 3 Monat Belgische Bankplätze. 8 Tage Wien, österr. Währung 8„ Paris 8„ Petersburg 3 Wochen S old. Sovereigus Napsleonsd'or Zinsfuß der Reichsbank für Wechsel 4, für Lombard 5 Brocent. Verannimachung. Nachdem durch Verfügung der Herren Minister des Innern und des Krieges vom 31. October v. J. eine allgemeine Vormusterung des Pferdebestandes angeordnet worden ist, bringe ich nachstehend die zur Vornahme derselben im Kreise Bonn bestimmten Orte und Termine zur Kenntniß der Pferdebesitzer: Ober=Bürgermeisterei Bonn, am Montag den 8. April cr., Morgens 8½ Uhr, in der Baumschule; Bürgermeisterei Poppelsdorf, am Montag den 8. April cr., Nachmittags 2 Uhr, zu Poppelsdorf vor dem chemischen Laboratorium; Bürgermeisterei Sechtem, am Dinstag den 9. April cr., Morgens 9 Uhr, zu Sechtem an der Wendelinuskapelle; Bürgermeisterei Waldorf, am Dinstag den 9. April cr., Morgens 11 Uhr, in Bornbeim am Wege von der Burg nach Roisdorf; Bürgermeisterei Oedekoven, am Dinstag den 9. April cr., Nachmittags 2 Uhr, bei Alfter; Bürgermeisterei Godesberg, am Mittwoch den 10. April cr., Morgens 9 Uhr, zu Godesberg auf der Chaussee nach Meblem; Bürgermeisterei Villip, am Mittwoch den 10. April cr., Morgens 12 Uhr, zu Berkum auf der Essig=Meblemer Bezirksstraße: Bürgermeisterei Hersel, am Donnerstag den 11. April cr., Morgens 9 Uhr, zu Widdig an der früheren Barrière; Bürgermeisterei Vilich, am Donnerstag den 11. April cr., Nachmittags 2 Uhr, an der Augustenbütte. Zugleich mache ich darauf aufmerksam, daß jeder Pferdebesitzer verpflichtet ist, zu obigem Termine seine sämmtlichen Pferde zu gestellen, mit Ausnahmen: a) der Fohlen unter 3 Jahren, b) der Hengste und c) der Stuten, die entweder hochtragend sind oder noch nicht länger als S Tage abgefohlt haben. In beiden Fällen ist eine vom Ortsvorstande ausgefertigte Bescheinigung vorzuzeigen. Von der Verpflichtung zur Vorführung ihrer Pferde sind nur ausgenommen: 1) Mitglieder der regierenden deutschen Familien. 2) Die Gesandten fremder Mächte und das Gesandtschaftspersonal. 3) Beamte im Reichs= oder Staatsdienste binsichtlich der zum Dienstgebrauch, sowie Aerzte und Thierärzte hinsichtlich der zur Ausübung ihres Berufes nothwendigen Pferde. 4) Die Posthalter hinsichtlich derjenigen Pferdezahl, welche von ihnen zur Beförderung der Posten contractmäßig gehalten werden muß. Bonn, den 9. März 1878. Der Königliche Landrath, von Sandt. Verlauf von Baustellen. Montag den 29. April curr., Nachmittags 3 Uhr, im Gasthause„Zum Schwanen“ Sternstraße Nr. 54 hierselbst, läßt Herr Oberstlieutenant von Suter 33 Baustellen, gelegen neben der Victoriastraße, der Rheinischen Eisenbahn, einem Parallelwege der alten Heerstraße und dem Jagdwege, unter günstigen Bedingungen zum Verkaufe ausstellen. Die Karte kann bei dem Herrn Verkäufer und dem unterzeichneten Notar vorher eingesehen werden. Bonn, den 5. April 1878. v. Monschaw, Justizrath. Oeffentliche Versteigerung im städtischen Leihhause zu Bonn. Am Mittwoch den 1. Mai 1878, Nachmittags 2½ Uhr, werden die im Monate October 1876 versetzten, nicht eingelösten Pfänder, — Nr. 33005 bis incl. Nr. 34506— im Leihhause dahier versteigert. Am Mittwoch den 5. Juni 1878 kommen die Pfänder aus dem Monate Novbr. 1876— Nr. 34507 bis incl. Nr. 36274— und m Mittwoch den 3. Juli 1878 die Pfänder aus dem Monate Decbr. 1876 zum Verkaufe. Submission auf Pflaster=Arbeiten. Offerten auf Ausführung der zu 5710 Mark veranschlagten PflasterArbeiten in der Geschoß= Fabrik werden in unserem Bureau bis Dinstag den 16. April curr., 10 Uhr Vormittags, entgegengenommen und an diesem Termine in Gegenwart der erschienenen Submittenten eröffnet. Bedingungen und Kostenanschlag sind hier einzusehen oder abschriftlich zu beziehen. Siegburg, den 3. April 1878. Direction der Geschoß= Fabrik. Baustelle, Zur Ueberweisung an das Hülfs-Comité in Agram zur Unterstützung der Flüchtlinge aus Bosnien und der Herzegowina sind ferner bei der Exped. der„Bonner Zeitung“ eingegangen: 133) F. B. 3 M. Für die Familien der verunglückten Lootsen in Emden sind bei der Expedition der„Bonner Zeitung“ eingegangen: 16) F. B. 3 M.— 17) Dr. M. 6 M. on" Handel, Industrie und Verkehr. num, o. April.(Amtliche Notirungen der Handelsmäkler.) Wetter: trüb.— Weizen niedriger, eff. hiesiger 25,50B, fremder 23,50B; u. B. 22.8 56: Juli 90 85bz. 22 05B 22 70G. per Mai 22,905z. u. T, A,ese, Juli 22,800j., 22, 109, aL, 10G. fremder 15—20B; Hafer niedriger, eff. hiesiger 15,50B, fremder 15,50B; Mai 15,30G. Rüböl matter, eff. in Partien 37,70 B; Mai 36,50 B, 36,40G; Oct. 35,40 B, Landmarkt. Bei höchst unbedeutender Zufuhr erlitten Preise keine Aenderung. Wochenzufuhr etwa 750 Sack. Weizen 4 100 Kilo Gerste 4 100 Kilo Immobilar-Versteigerung. Am Freitag den 12. lauf. Monats, Vormittags 10 Uhr, sollen auf Anstehen des zu Schwarz=Rheindorf wohnenden Wirthes Herrn Lambert Broel in dessen Wirthslokale daselbst durch den Unterzeichneten nachbeschriebene, in der Gemeinde Holzlar, Bürgermeisterei Menden, und in der Gemeinde und Bürgermeisterei Vilich gelegene Immobilien versteigert werden, nämlich: A. Immobilien in der Gemeinde Holzlar gelegen. 1) Flur 2 Nr. 142/109, im Verboth, Holzung, 1 Hectar 36 Ar 29 Meter. B. Immobilien in der Gemeinde Bilich gelegen. 2) Flur 2 Nr. 322, auf'm Liebstück, Ackerland, 14 Ar 95 Meter. 48, auf'm kleinen Plan, Holzung, 17 Ar 45 Meter. 49, daselbst, Holzung, 5 Ar 8 Meter. 52, auf'm großen Plan, Holzung, 1 Ar 79 Meter. 53, daselbst, Ackerland, 13 Ar 58 Meter. 242, auf'm kleinen Plan, Holzung, 7 Ar 29 Meter. 250, daselbst, Holzung, 4 Ar 97 Meter. 258, daselbst, Holzung, 4 Ar 18 Meter. 393, im Stüttchen, Holzung, 77 Meter. 216, auf'm kleinen Plan, Holzung, 6 Ar 78 Meter. 736/37, daselbst, Holzung, 23 Ar 18 Meter. 326/18, am Liebberg, Ackerland, 54 Ar 91 Meter. 160, am Schänzchen, Ackerland, 12 Ar 68 Meter. 174, daselbst, Ackerland, 44 Ar 80 Meter. 155b, daselbst, Ackerland, 16 Ar 17 Meter. 156, daselbst, Ackerland, 3 Ar 55 Meter. 157, daselbst, Ackerland, 3 Ar 66 Meter. 159, daselbst, Ackerland, 14 Ar 53 Meter. 158, am großen Plan im Niederfeld, Ackerland, 2 Ar 17 Met. 39a, auf'm Hirschberg, Ackerland, 1 Ar 92 Meter. 42, daselbst, Ackerland, 1 Ar 87 Meter. 317/1, Rheindorferhof, Garten, 6 Ar 17 Meter. 322, daselbst, Garten, 21 Ar 48 Meter. 323, daselbst, Garten, 10 Ar 13 Meter. 324, auf'm Dixberge, Ackerland, 21 Ar 77 Meter. 943/30, im Röhrfeld, Ackerland, 58 Ar 44 Meter. 646/75, im Gerbardsstall, Ackerland, 52 Ar 57 Meter. 275/35, in der sauren Wiese, Wiese, 20 Ar 64 Meter. 602/451, auf'm Rosenberg, Ackerland, 5 Ar 63 Meter. 663/301, auf'm Dix, Ackerland, 50 Ar 77 Meter. 302, am Walter, Ackerland, 36 Ar 87 Meter. 305/1, daselbst, Ackerland, 10 Ar 67 Meter. 303/1, daselbst, Hofraum, 5 Ar 86 Meter, (amm den auf letzterer Parzelle aufstehenden Gebäuden, bestehend aus Wohnhaus, Tanzsaal, Schuppen, Stallung, Kelterhaus und allem An= und Zubehör. Bonn, den 6. April 1878. Der Königliche Notar, Eiler. die dem Hofgarten nächstgelegenste, 58° Fronte mit schönster Obstoflanzung, ganz oder theilweise zu verkaufen. JOS. KTalL, Kaiserstr. 18. 1 herrschaftl. Haus, Arndtstraße Nr. 22, enthaltend 11 Zimmer, 2 Mansarden, Gas= und Wasserleitung 2c., unter den günstigsten Bedingungen zu verkaufen oder auch zu vermetben. Näheres Arndtstraße Nr. 32. Herrschaftl. Haus mit Garten, Wasserleitung und allen Bequemlichkeiten, in schönster Lage, billig zu verkaufen event. zu vermietben. Näheres Reuterstraße 5, am Poppelsdorfer Schloß. Die Wohnhäuser Lennestraße 32, Meckenheimerstr. 104 und Münsterstraße 17 stehen unter günstigen Zahlungsbedingungen zu verkaufen. Näheres Lennestraße Nr. 32. Herrschaftliches Haus mit grossem Garten Kölner Chausse Nr. 145 per 15. Mai zu vermiethen. Näh. Vierecksplatz Nr. 10. Zu vermiethen. I. und II. Etage des Hauses Lennéstraße Nro. 32 zu vermiethen und gleich zu beziehen. Näb. bei Morell, Viehmarkt 1. 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Mai sehr günst. zu verkauf. od. billig zu verm. d. H. Jos. Abels, Münsterpl. 21. Seite 419 Anerkennung. Bereits acht Jahre litt ich an einem furchtbaren Magenuber, welches sich immer mehr steigerte, Anfangs Magenschmerz, mit Erbrechen, Eingenommenheit des Kopfes und beständiger Schwindel, wogegen ärztliche Bemühung ohne Erfolg blieb. Meine Kräfte schwanden immer mehr dahin, konnte fast nichts mehr genießen, weil der Magen nichts vertragen und ich mich eines Abscheues und Widerwillens nicht erwehren konnte. Ich wandte mich an Herrn J. J. F. Popp in Heide(SchleswigHolstein), durch dessen einfaches Pulver ich schon nach 8 Tagen merkliche Besserung empfand und nun nach 2 Sendungen mit Gott gänzlich von meinem Leiden befreit bin u. s. w. Frau Gausmann, Bau=Aufsehers=Gattin. Daß Frau Gausmann vorstebendes Zeugniß geschrieben, bescheinigt L. K. Fabricius, Pfarrvicar. Sprendlingen(Rheinhessen), den 18. Mai 1876. Weitere Atteste aus allen Provinzen, sowie alles Nähere sendet ähnlich Leidenden franco und gratis J. J. F. Popp; Specialist für Magen= und DarmKatarrh, Heide(Holstein). Schachtel mitNamenszug A. W. Bullrich's Universal-ReinigungsSalz, ein altbewährtes Mittel gegen Magenleiden aller Art, verpackt zu ½, ½ und ¼ Pfund allein echt und unverfälscht zu haben in Bonn bei Peter Brohl, in Meckenheim bei Th. Steffens, in Godesberg bei H. J. Fassbender in Rheinbreitbach bei Aegid. Wierig. Wegen Errichtung neuer Niederlagen wende man sich an das Generaldepôt für Rheinland- Westfalen und Holland J. W. Becker in Emmerich.Rh. Hunderte neue billige Sachen in Galanterie-Waaren vom feinsten weissen Holz, zum Bemalen oder Bespritzen bei Franz Röttgen. Leçons de Conversation française et anglaise für Anfänger und Geübtere, von einem Herrn, der an 30 Jahre in Paris und London als Lehrer gelebt hat. Breitestraße 74. Ein gebild. Mädchen aus anständ. 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April 1878. Guane der Verdanischen-Köglerung. Wiederholt mache ich darauf aufmerksam, von den jetzigen Concessionairen der Peruanischen Regierung das alleinige und ausschliessliche Recht für Holland und die deutschen Rheinlande erworben zu haben, den Peru-Guano zu mahlen und aufzuschliessen. Keine andere Firma, wer es auch sein möge, hat die Berechtigung, als soiche aufzutreten, worauf ich die Herren Käufer in ihrem eigenen Interesse, um sie vor Täuschung möglichst zu schützen, ausdrücklich hinweise. Ich werde wie bisher meinen Nr. O rohen gemahlenen Peru-Guano, mit 7% Stickstoff und 15% Phosphorsäure, Nr. 1 aufgeschlossenen Peru-Guano, mit 7% Stickstoff(geger Verflüchtigung geschützt) und 9½% leicht löslicher Phosphorsäure, unter Garantie des Gehaltes in Form von Peru-Guano, ohne jede Beimischung und unter Controle der landwirthschaftlichen Versuchsstationen in den Handel bringen. Ueber Bezugsbedingungen ertheile auf Wunsch gern Auskunft. Peru-Guano mit garantirtem Gehalt ist mit einer Plombe und Karte versehen, auf letzterer ist der Inhalt nebst meiner gesetzlich deponirten Schutz.(.3) Marke angegeben, was zu beachten bitte. Rotterdam und Emmerich, im Januar 1878. M. H. Salomonson, durch die jetzigen Concessionaire allein autorisirter Fabrikant des gemahlenen und aufgeschlossenen Peru-Guano für Holland und die deutschen Rheinlande. Jeder Ballen meines Zur gefl. Beachtung. Da die Concurrenz das Bedürfniss fühlt, ihre Annoncen mit für den Uneingeweihten verfänglichen Schlussbemerkungen zu schmücken, so erkläre hiermit, dass alle meine bisherigen Veröffentlichungen auf begründeten Thatsachen beruhen. Ich werde fortfahren, den Kampf mit den gewesenen Monopolisten auch weiter durchzuführen und habe ich deshalb die Preise meiner roh gemahlenen und aufgeschlossenen Peru-Guano bei bisheriger Gehaltsgarantie wiederum bedeutend ermässigt, indem ich der Concurrenz auch weiterhin begegnen verde. 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Niedermendiger, Aachener Export-, Dortmunder Löwen- und Münchener DOck-Bier, sowie seinstes Braun-Bier(Knupp) empfichlt Peter Brohl, Sternstrasse 64. Die Dampfsäge und Holz=Handlung zu Vonn in der Gronau von Jacob Dahm& Söhne liefert in kürzester Frist alle Dimensionen Tannen Rundholz und Bauholz, hält Lager in trockenen süddeutschen und nordischen Fußbodenbrettern, Weißholz und Rothholz 2c. Bestellungen werden befördert durch Herrn Jacob Dahm, Lennéstraße 42 und Herrn Anton Dahm, Eisenbandlung, Stockenstraße 20. Strohhut=Fabrik. Bitte die geehrten Damen um Einsendung der Waschhüte. Ein Hut zu waschen, resp. Färben und Fagonniren wird mit nur Mark 1 bis Mark 1,20 berechnet. Große Auswahl eleganter Frübjahrshüte für Damen und Kinder. Schulhüte(garnirt) von Mark 1,50 an. F. Th. Kuhoff, Modes, Franziskanerstr. 12, gegenüber dem neuen Hofgartenthor. Beethoven- Verein. Mittwoch den 10. April cr., Abends 7 Uhr: Symphonie(Cdur, op. 34) von Mozart. Concert(Nr. VIII in Form einer Gesangscene) für Violine von Spohr, vorgetragen von Herrn Richard Gompertz aus Berlin. Ouverture zu„Fidelio“ von Beethoven. Eintritt 1 Mark. Verloren gestern Nachmitag in einem offenen Couvert Bau=Zeich= nungen. Gegen gute Belohnung abzugeben Sternstraße Nr. 66. Eine geprüfte Lebrerin erbietet sich Instituten und Privaten zur Ertheilung von Musikunterricht. Off. sub A. Z. 50. an die Exped. d. Bl. Den geehrten Herrschaften werden ord. Dienstmädchen sowie Letzteren Stellen nachgewiesen durch Frau Hoffmann, Kapuzinerstr. 8. Ein junges starkes Mädchen sucht Stundenarbeit oder für halbe Tage. Bescheid Endenicherstr. 25, 3 Tr. Gesucht ein erfahr. Drittmädchen, welches schneidern und bügeln kann, Coblenzerstraße Nr. 59. Eine Frau sucht Kunden im Waschen und Putzen, Theaterstraße 17. Eine Köchin gesucht. Beethovenstraße Nr. 26. Ein Knabe für leichte Arbeit gesucht, Hundsgasse Nr. 22. Tapez.=Lehrling ges. Hundsg. 22. 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Botenpost nach Beuel 7“ Morg., 1“ Nachm. 618 Abends, nach Kessenich 715 Morgens und 619 Nachmittags. Personenposten nach pr. Meckenheim) Rheinbach Altenahr und bie 740 Meckenheim combinirt. Siegburg 4* Nachm. Rheinbach II. pr. Meckenheim 6“ Ab. Privatpersonen-Wagen nach Hersel 9 Uhr Vm. und 6“ Ab. Ausserdem Mittwoch u. Sonntag Nachm. 2 Uhr ohne Post-Beförderung(vom Kölnthor)