Abonnemen: Bierteljährlich präunm. für Bonn(einschließlich 12½ Sgr. Stempel und 5 Sgr. für den Träger) 1 Thlr. 15 Sgr.; desgl. bei allen preuß. Postämtern 1 Thlr. 15 Sgr. Insertionsgebühren: pro Petitzeile oder deren Raum 1½ Sgr. prümmerande. Fünsundsechszigster Jahrgang. Druck und Verlag von P. Neusser. Erstes Blatt. Verantwortlicher Redacteu J. Neusser. Die Bonner Zeitung erscheim täglich zweimal.— AnzeigenAnnahme von 8 Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends. Expedition: Münsterplatz Nr. 12. Nr. 233. Geignete Veltrüge und Correspondenzen, so wpie gediegene Romane werden gut honorirt.— Anonyme Einsendungen bleiden unberücksichtigt. Bonn, Samstag, 30. August Morgens. Die Expediion— Minckerplatz 12.— is gesfaet an Wochentagen von 8 Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends, Sonntags von—12 Uhr Morgens. 1873. Deutschland. * Berlin, 29. August. In Betreff der neuen Maaß= und Gewichtsordnung sind seit Einführung derselben so viele Anfragen wegen unbestimmter, und Beschwerden wegen belästigender Bestimmungen derselben seitens der davon betroffenen Gerwerbtreibenden bei den Reichsbehörden eingegangen, daß man nicht umhin können wird, zu diesem Reichsgesetz eine Reihe von Ausführungsbestimmungen zu erlassen, welche die nöthige Einheitlichkeit und Klarheit in diese Angelegenheit zu bringen im Stande sind. In einzelnen Staaten Deutschlands sind allerdings derartige Ausführungsbestimmungen bereits erlassen worden; da sie aber nicht conform sind, so verfehlen sie in der Hauptsache ihren Zweck und rufen sogar Zustände hervor, welche die Verwirrung vermehren und dem Gesetz geradezu widersprechen. So haben z. B. in einzelnen Theilen des Reiches die Behörden streng auf Beschaffung der Litermaaße für Trinkgefäße gehalten, während andere wieder mit Rücksicht auf die finanziellen Unkosten der betreffenden Gewerbtreibenden bisher noch Abstand davon genommen haben. Um die auf solche Weise entstandenen großen Ungleichheiten zu beseitigen ist demnächst eine hierauf bezügliche Anordnung zu erwarten. Eine nicht minder wichtige Frage in dieser Beziehung ist die, ob die Bierfässer, die ganzen, halben, viertel u. s. w. Tonnen zu eichen sind. In der deutschen Maaß= und Gewichtsordnung ist die amtliche Eichung und Stempelung der zum Versand bestimmten Bierfässer nicht vorgeschrieben, während sie für die Weinfässer allerdings vorgeschrieben ist. In Bayern, Sachsen und Preußen hat man die amtliche Eichung nur insofern für geboten gehalten, als daß davon die Rückvergütung der Biersteuer für ausgeführtes Bier abhängig erscheint. In anderen Staaten ist das noch eine ossene Frage. Wie wir hören, wird demnächst auch diese Angelegenheit durch einen allgemeinen Erlaß geregelt werden. — Zum Treiben der lutherischen Agitation, welche es der ultramontanen womöglich glaubt zuvorthun zu sollen, liefert die welfische „Deutsche Volksztg.“ einen neuen Beitrag. In derselben erlassen eine Anzahl lutherischorthodorer Pastoren in dem diesen Herren eigenen Styl einen Aufruf zur Bildung eines Agitationsfonds, der so lautet: „Schon vor längerer Zeit ist uns die Pflicht aufs Herz und Gewissen gefallen, für diejenigen Geistlichen unserer lutherischen Kirche Sorge tragen zu müssen, welche wegen ihrer Treue gegen das Bekenntniß und die Ordnung derselben in Noth gerathen werden. Wenn wir dennoch bisher gesäumt haben, zu der Bildung eines Unterstützungsfonds für dieselben die Hand zu bieten, so ist das nur in der Hoffnung geschehen, daß sich Männer an die Spitze dieses Unternehmens stellen möchten, deren Namen in den lutherischen Kirchen Deutschlands allgemein bekannt und angesehen sind. Indessen kommt's ja nicht auf die Namen an, wenn nur die That geschieht, und seitdem die am 26. Juli geschehene Amtsentsetzung des Pfarrers Kötz zu Eichelsdorf in HessenDarmstadt die Reihe„erschütternder Katastrophen“ eröffnet hat, wagen wir es nicht mehr, ferner zu zögern, sondern bitten Alle, die zu solchen Unterstützungsfonds steuern wollen, ihre Gaben uns anzuvertrauen und an den mit der Rechnungsführung beauftragten, mitunterzeichneten Superintendenten(zie!) Brodkorb einzusenden. Wir werden dieselben als eine besondere Abtheilung unseres Gotteskastens verrechnen und verwalten, von Zeit zu Zeit über sie quittiren und später über ihre Verwendung Rechenschaft ablegen.— L. Wollf, Superintendent in Halle a. d. Weser. v. Grone, Probst in Westerbroek. G. Stützer, Pastor in Beltheim. C. Guthe, Superintendent in Königslutter. Ueltzen, Pastor in Hehlen. Brodkorb, Superintendent in Benzingerode bei Blankenburg am Harze." — Umgestaltung des Reichskanzleramtes. Alle Nachrichten, welche in Bezug auf Pläne über eine Umgestaltung des Reichskanzleramtes resp. des Bundesrathes in den letzten Wochen verbreitet worden sind, und nach welchen man einerseits eine Einführung von Reichsministerien und andererseits die Einführung von einer Art von Neben=Bundesrath zur größeren Theilnahme der Kleinstaaten an der Vorbereitung der Gesetze beabsichtigen sollte, werden der„Elberf. Zig.“ als bis jetzt noch vollständig in der Luft schwebend bezeichnet. Hier in den Berliner Bureaux sind solche Pläne nicht ausgearbeitet worden, und Fürst Bismarck hat in Varzin sich auch nicht mit solchen Organisationsplänen beschäftigt. — Zur Feier des 2. September. Es wird von verschiedenen Seiten darauf aufmerksam gemacht, daß der 2. September kein officieller Festtag ist, demnach Wechselzahlungen z. B. geleistet werden müssen. — Das Briefgeheimniß. Nach§. 5 des Postgesetzes vom 28. October 1871 ist das Briefgeheimniß unverletzlich. Die bei strafgerichtlichen Untersuchungen und in Concurs= und civilprocessualischen Fällen nothwendigen Ausnahmen, welche in den Gesetzgebungen der einzelnen deutschen Staaten in ganz verschiedener Weise angeordnet worden, sollen durch ein Reichsgesetz festgestellt werden. Der Reichstag wird sich, wie die„Elb..“ hört, in seiner nächsten Session wahrscheinlich hiermit zu beschäftigen haben. — Bei der Remonte=Verwaltung waren zu Beginn der diesjährigen Remonte=Ankäufe Besorgnisse vorhanden, daß es schwer werden dürfte, den Bedarf an Pferden für die deutsche Armee aus dem vorhandenen Pferdebestande des Inlandes zu decken. Nachdem nun das Remontegeschäft aber im vollen Gange ist und von den einzelnen Commando's bereits briefliche Nachrichten über den Verlauf desselben eingegangen sind, läßt sich schon jetzt constatiren, daß jene Besorgnisse vollkommen unbegründet sind. Die bis jetzt abgehaltenen Märkte waren nicht nur von Pferdezüchtern und Pferdebesitzern stark beschickt, sondern es war auf denselben auch ein durchaus brauchbares Material und in reichlichem Maße vorhanden. Die Preise, welche von den Remonte=Ankaufs=Commissionen gezahlt werden, sind allerdings bei den veränderten Geld= und Verkehrsverhältnissen höher als in früheren Jahren, indessen verbleiben sie immer noch in dem Maße der Billigkeit und steigen namentlich nicht zu der bedeutenden Höhe hinan, welche sie bei Beginn des Remontegeschäfts anzunehmen drohten, wo von einzelnen Züchtern, besonders aber Händlern, Forderungen von ganz exorbitanter Höhe gestellt wurden. — Französische Kriegsschuld. Der„Magd. Ztg.“ wird von hier geschrieben: Vor einigen Tagen wurde gemeldet, das deutsche Reich habe in Brüssel für 200 Millionen Francs Wechsel auf England angekauft. Die Nachricht hat Widerspruch erfahren, ist aber trotzdem von französischen Journalen aufrecht erhalten. Die Behauptung und der Widerspruch haben nach zuverlässigen Jaformationen fast gleichen Werth; die Wahrheit liegt in der Mitte. Frankreich hat bekanntlich nach dem Friedensvertrage das Recht, einen Theil seiner Kriegsschuld an Deutschland in Noten der belgischen Nationalbank abzutragen. Frankreich hat von diesem Rechte Gebrauch gemacht und in Folge davon hatte sich ein nicht unerheblicher Posten belgischer Banknoten hier angesammelt. Um die zinslose Anlage in eine zinstragende überzuleiten, wandte sich die Finanzverwaltung an die belgische Nationalbank und sie erhielt darauf, wie der„Actionär“ meldet, eine Offerte auf den Umsatz in Wechsel auf England. Die Offerte ist diesseits acceptirt und das Geschäft dieser Tage realisirt. Dasselbe enthält offenbar an sich nichts Auffälliges; am wenigsten aber ist davon die Rede, daß dasselbe einen Betrag von 200 Mill. Francs zum Gegenstande gehabt habe. Aus dem Elsaß. Bei uns hat sich seit einiger Zeit eine junge partikularistisch=politische Partei constituirt, deren Hauptsitz Straßburg ist, wo auch ihr politisches Organ, das„Elsässer Journal“ erscheint. Die junge Partei verdient in so fern Beachtung, als sie sich offen von Frankreich lossagt und Elsaß für ihr wahres Vaterland ansieht. Hat man doch schon lange vorausgesehen, daß die Elsässer, um Deutsche zu werden, erst wirkliche Elsässer werden müssen. Mögen sich die Elsässer nur recht als solche fühlen— wir sind überzeugt, dann fühlen sie sich eben als Deutsche. München, 27. Aug. Die für die Stadt München erlassenen Anordnungen in Bezug auf die Abhaltung von Messen und Märkten sind durch Entschließung der Kreisregierung für ganz Oberbayern in Geltung gesetzt worden, und ist demnach im ganzen Regierungsbezirk die Abhaltung von Messen und Märkten bis auf Weiteres untersagt, und zugleich den Districtspolizeibehörden zur Pflicht gemacht worden, veranlaßten Falls alle sonstigen außerordentlichen größeren Ansammlungen von Menschen, insbesondere Feste und ähnliche Versammlungen, die Fremdenzüge in Aussicht stellen, sowie öffentliche Aufzüge und Tanzmusiken zu verbieten. Schreig. * Geuf, 28. Aug. Der große Rath hat das Gesetz über den katholischen Eultus mit Abänderungen im liberalen Sinne in dritter Berathung angenommen. Amerika. * Die Indianer=Schlacht in Nebraska. Die neuesten amerikanischen Blätter enthalten Berichte über die große und blutige Schlacht, welche unlängst zwischen den Pawnees= und den Sioux=Jadianern in Nebraska stattfand. Die Pawnees, die etwa 300 Köpfe stark mit ihren Weibern und Kindern und 600 Ponies der jährlichen Büffeljagd im Republikanerthale nachgingen, wurden von 1500 Sioux unter dem Commando von Young Spotted Tail plötzlich überfallen und angegriffen. Während die Pawnees nur Bogen und Pfeile, sowie Revolver bei sich führten, waren ihre Gegner mit der Henrybüchse bewaffnet. Die Siour mordeten mit entsetzlicher Barbarei, sie scalpirten die Weiber, erstachen die Kinder und warfen sie in die prasselnden Flammen der Lagerfeuer. Der Kampf dehnte sich über 25 Meilen aus und dauerte 10 Stunden. Die Pawnees verloren 100 Mann, darunter ihren Häuptling mit seiner Frau und seinem Kinde. Die New=Yorker Zeitungen enthalten den Bericht der Commission, die zur Untersuchung gewisser Unregelmäßigkeiten eingesetzt wurde, welche sich die amerikanischen Commissäre der Wiener Ausstellung zu Schulden kommen ließen. Die Commission spricht sämmtliche Commissäre von den gegen sie erhobenen Beschuldigungen frei, mit Ausnahme des Generals Van Buren und seines Freundes Herrn Mayer. Die Erklärungen dieser Herren über die Anleihen, die sie von Buffet=Concessionären erhielten u. s. w. werden als unbefriedigend erachtet. Im Weiteren empfiehlt die Commission, daß die neuen Commissäre den General=Director der Ausstellung benachrichtigen sollten, daß dergleichen Concessionen in ungebührlicher Weise erzielt wurden und daß den sogenannten„American bars“ nicht gestattet werden wird, der nationalen Farben sich zu bedienen. Rheinland und Westphalen. Unter den Zustimmungs= Erklärungen zu der patriotischen Adresse des Herzogs von Ratibor verdienen, wie der„R. u. St..“ hervorhebt, diejenigen aus den Städten Neuß und Quisburg besondere Beachtung. In Neuß haben 70 der angesehensten Bewohner— darunter mehrere, welche bisher Anhänger der extremkatholischen Richtung gewesen sind— und in Duisburg über hundert Burger sich der Adresse angeschlossen: Mit den Erklärungen der Letzteren ist zugleich die Versicherung abgegeben worden, daß es in Duisburg noch Tausende staatstreuer, fest zu Sr. Majestät und zum Reiche stehender Katholiken gebe, und daß nur die Kürze der Zeit es nicht gestattet habe, diese Gefinnung der übrigen katholischen Bürger einzeln zu documentiren. Vom Rhein, 25. Aug. wird der„Elberf. Ztg.“ geschrieben: Während sich in unserer Gegenwart die Erkenntniß von der Bedeutung des Lehrerstandes allgemein Bahn gebrochen hat, während man ebendeshalb auch ihre Stellung möglichst zu verbessern sucht, und namentlich der jetzige Kultusminister Dr. Falk ein warmes Interesse für die Hebung des höheren, wie des niederen Schulwesens bethätigt, muß es um so mehr auffallen, daß die Rangverhältnisse der Gymnasiallehrer noch keineswegs geregelte sind. In der Rangliste des Preußischen Staates find die Gymnasiallehrer keiner bestimmten Rangklasse zugewiesen, sondern sie stehen in der Mitte zwischen den Räthen der letzten(5) Klasse und den Subalternbeamten zweiter Klasse. Das mochte bisher angehen; die Gymnasiallehrer mochten denken, daß für sie, die auf idealen Gebieten arbeiteten, das Aeußerliche einer bestimmten Rangstellung nicht in Betracht komme. Durch den Erlaß des Gesetzes über die Wohnungszulagen der Beamten ist das jedoch anders geworden. Dadurch haben die Gymnasiallehrer eine Herabdrückung ihrer seitherigen Stellung erfahren, indem ihre Mittelstellung aufgehoben, sie nun aber nicht etwa mit den Räthen 5. Klasse, sondern mit den Subalternbeamten 2. Klasse zusammengenommen wurden, eine Thatsache, gegen die im„Kladderadatsch" und„Wespen“ schon mehrfach mit den Waffen des Humors und Witzes angekämpft wurde, die aber auch eine ernste Betrachtung verdient. Es haben sich denn auch seit dem Erlaß des Servisgesetzes Lehrercollegien aus allen Provinzen in Adressen an das Kultusministerium mit der Bitte um Abhälfe gewandt, und unsere Rheinprovinz ist darin nicht zurückgeblieben. So liegt uns eine Adresse der Oberlehrer und ordentlichen Lehrer des Gymnasiums zu Essen vor, in welcher es heißt: „In Erwägung, daß von den Gymnafiallehrern dieselbe akademische, in Anbetracht der Forderungen beim Examen durchgängig faktisch länger noch als drei Jahre dauernde Vorbildung gefordert wird, wie von dem Eishigte der Schützengesellschaft und Bruderschaft zum h. Sebastianns zu Bonn, von den ältesten Zeiten an bis zum Schlusse der Befreiungskriege. (Schluß.) Am 11. April ließ die Stadt, als vorläufiges Friedensfest, ein solennes Hochamt in der Münsterkirche abhalten, wozu auch die Schützengesellschaft eine Einladung empfing. Letztere beschreibt die im Laufe dieses Tages stattgefundenen Festlichkeiten wie folgt: „Unter dem Läuten aller Glocken der Stadt Bonn(welches mit dem Abdonnern der Böller und dem anhaltenden Geknalle der kleinen Gewehre aus Häusern und Fenstern in allen Straßen des Nachts um zwo Uhr schon angefangen und den Tag mit der folgenden Nacht unaufhörlich unterhalten worden) stellte Herr Hauptmann Marder um 9 Uhr die Herren Schützen in ganzer Parade unter fliegenden Fahnen mit türkischer und Feldmusik vor dem Stadthause auf, kommandirte eine Salve aus den gezogenen Büchsen, wornach er das Korps vor der Wohnung des Stadtkommandanten Herrn de Claer anführte, eine Salve machen, von da nach der Wohnung des Kreisdirektors Herrn Boosfeld abmarschiren und abfeuern ließe. Nach diesem wurden am Hofe des Oberbürgermeisters Grafen von Belderbusch, sowie am Hofe des Herrn von Weichs, wo der Commandant der preußischen Truppen einquartirt ist, die Freudensalven gemacht, die wohl nie schöner gemacht werden können, und diesemnach am Josephsthor aus=, am Rheinthor ein= und am Stadthause wieder aufmarschirt. „Gegen 10 Uhr begann unter dem Vortritte der Stadtschulen, der Männer=Sodalität, einer Abtheilung preußischer Lanzenträger, mit bloßen Säbeln in den Händen, dann eine Abtheilung der Herren Schützen vor den öffentlichen Autoritäten, sowie die andere Hälfte als Schluß hinter denselben, die Prozession mit ihren gehörigen Fahnen nach der Münsterkirche, um Gott dem Geber alles Guten für die so lang entbehrte Herbeiführung des Friedens durch eine feierliche Dankmesse mit Te Deum laudamus ein Dankopfer zu bringen; wozwischen die Schützengesellschaft vor der Kirche aus ihren Büchsen die herrlichsten Salven zum Lobe des Allmächtigen geopfert hat. Nach geendigtem Gottesdienst gienge die Prozession über den Münsterplatz, Dreieck, Sternstraß und Markt nach dem Rathhause in schönster Ordnung zurück. Um diesem Tage noch mehr Herrlichkeit zu geben, wurde beschlossen, heute Nachmittag in größter Parade in den Graben zum Vogelschießen auszurücken, welches dann auch mit Fahne, Ehrenschilden, türkischer und Feldmusik geschehen, und da wegen zu spätem Anfang nur drei Preise abgeschossen worden, so wurde bei eintretendem Abend der Rückmarsch in die bereits beleuchlete Stadt angetreten, um Aug und Herz und Ohr sich ergötzen zu lassen, an den Freuden, die die Wiederkehr des die Welt beglückenden Friedens mit sich bringen muß, die der infame lange, alles verderbende pestilenzische französische Krieg aus unseren Gegenden so fern und lange verscheucht gehabt. „Gottes Barmherzigkeit, Gnade und Segen komme mit dem Frieden über uns, und wohne in unserer Mitte. Allelnja! Allelgja! Alleluja! Amen. Gottl. Marder. Schunk. Wild. Deutschmann. Schrey. Martin Schmits. Holler.“ Am 19. Mai wohnte das Schützenkorps auf Einladung des Oberbürgermeisters, auf dem Rathhause der Einsetzung des neu ernannten Kreisdirektors, Gouvernementsrath Rehfues bei. Unzählige Mal in den folgenden Monaten zog es in Parade auf oder stellte Ehrenwachen bei Gelegenheit der Anwesenheit fürstlicher und sonstiger Personen von Bedeutung, so u. a. zu Ehren zweier preußischer Prinzen und des Staatskanzlers Fürsten Hardenberg(28. Juni), sowie des russischen Kaisers Alexander(7. Juli). Die vielen Ehrenbezeigungen, welche in dieser bewegten Zeit den Schützen, ihres rühmlichen und aufopfernden Benehmens wegen, von allen Seiten zu Theil wurden, trugen nicht wenig dazu bei, den Glanz und die Anzahl des Corps zu vermehren. Als im Jahr 1815 das Gouvernement durch Beschluß vom 15. Januar die Bürger=Miliz einführte, zu welcher Bonn sechs Compagnien“) stellte, meldete sich eine ungewöhnlich große Zahl Dienstpflichtiger zur Aufnahme in die Schützengesellschaft, welche eine besondere Miliz=Compagnie zu bilden bestimmt war. Damals erreichte sie fast die Stärke von hundert Mann. Am 20. April zog die Schützen=Compagnie in Uniform vor dem Stadthause auf, um der feierlichen Bekanntmachung des königlichen BesitznahmePatents beizuwohnen. Der Tag der Huldigung zu Aachen(15. Mai) wurde, wie überall, so auch zu Bonn überaus festlich begangen. Zu dem bei dieser Gelegenheit von den Schützen veranstalteten Vogelschießen stellte die Stadt fünf Preise; der Hauptpreis war ein werthvoller silberner Becher, ausschließlich für die SchützenCompagnie bestimmt als Anerkennung ihrer aufopfernden Dienste in den Tagen der Noth. Nachwort. Eine so ehrwürdige und verdienstvolle Gesellschaft, wie die der bonner Schützen, darf gewiß mit Recht die Gunst der Behörden und ihrer Mitbürger beanspruchen. Wenn ihr nun das offenbare Interesse der letzteren am Schützenwesen bisher noch immer nicht in erwünschtem Maße fruchtbringend war, so tragen gleichwöhl weder jene, noch auch, unter den augenblicklichen Verhältnissen wenigstens, diese die Schuld; sie ist vielmehr in der Gestaltung unserer socialen und politischen Verhältnisse zu suchen. Es kann nicht geleugnet werden, daß sich, zumal unter den höheren Ständen, ein flacher Materialismus, ein gewisses blasirtes Wesen breit zu machen beginnt, welches harmloser Lust und unschuldigem Vergnügen, wie die Schützenvereine sie bieten, durchaus abhold ist. Andere hinwiederum, die sich ihnen gerne anschließen möchten, finden ein Hinderniß in dem großartigen Aufschwunge des Handels und des politischen Lebens, kurz, der Ernst der Zeit verbietet ihnen fast jegliche Zerstreuung. Sind schon diese Verhältnisse dem Gedeihen vieler Vereine hinderlich, so gesellt sich ihnen noch ein im Inneren des Schützenwesens selbst liegendes Uebel hinzu, welches jenes ernstlich zu bedrohen scheint und wohl einer näheren Besprechung bedarf. Wir leben in der Zeit des Vereinswesens. Überall schaaren sich Männer zusammen, um mit vereinten Kräften gemeinnützige Zwecke zu verfolgen, überall lautet ihre Parole: Hebung des Volkssinnes und der Vaterlands40) Jede Compezuie, eingetheilt in jünf Corporalschaften zu je 16 Mann, wurde von einem Feldwebel und 5 Unteroffizieren befehligt, welche die Compagnie seldst wählte. Ehef des Bataillone Vonn war der Krrisdirektor. liebe, Bildung des Geistes und Körpers durch Wort, Schrift jund That! Überall, zumal da, wo die Kräfte des Staates nicht ausreichen, treten diese Männer ein und suchen ihre Kenntnisse auf das Volk zu übertragen. Jene befruchtenden Vereine verdanken ihr Entstehen dem herrschenden Zeitgeiste. Er ist ernst; heftige Parteikämpfe beunruhigen das kaum erstandene deutsche Reich und rütteln an seinen Grundvesten. Um so mehr ist es daher geboten, das vielfach irregeleitete und verblendete Volk mit Rath und That zu unterstützen, besonders auch die Jugend in echt vaterländischem Geiste zu erziehen und zu diesem Zwecke bildeten sich hauptsächlich jene nur mit volksthümlichen Fragen sich befassenden Vereine. Der Unterschied nun zwischen diesen modernen und den aus älteren Zeiten auf uns überkommenen Vereinen, zu welchen jedoch die Turnvereine nicht zu rechnen sind, liegt klar zu Tage. Während jene von dem frischen Hauche zeitgemäßer Ideen durchweht werden, nicht an einzwängende Formen gebunden sind, ihre Kräfte frei entfalten können und sie mit lohnendem Erfolge nach Innen und Außen wirken lassen, mangeln diesen solche Eigenschaften fast gänzlich. Die verbreitetsten der letzteren, die Schützenvereine, wirken als in sich abgeschlossene Genossenschaften, nur zu ihren eigenen und durchaus nicht zu gemeinnützigen Zwecken. In diesem Ausspruche soll keineswegs ein Tadel liegen— sind doch die Schützen streng an jene meist noch aus dem Mittelalter herübergekommenen, schon durch ihr ehrwürdiges Alter Achtung gebietenden Normen gebunden, über welche hinaus es für sie keine Wirksamkeit gibt— sondern es soll durch ihn nur auf die dem Schützenthum aus diesem unzeitgemäßen Zustande drohende Gefahr aufmerksam gemacht werden. Das Wesen und Wirken der deutschen Schützen und der sie durchgehends beseelende patriotische Geist wird hier als bekannt vorausgesetzt und bedarf daher keiner weiteren Besprechung; es bleibt demnach nur noch die sich von selbst ergebende Frage zu erledigen: Wie ist es zu ermöglichen, die Kräfte so vieler tüchtiger Männer, wie das Schützenthum sie besitzt, auch außerhalb seiner Sphäre derart produktiv zu verwerthen, daß die ihm aus den dargestellten Gründen drohende Gefahr nicht nur abgelenkt, sondern, daß auch gleichzeitig sein alter Glanz wieder erneuert werden könntes. Die Beantwortung lautet: Indem die Schützen vereine die aus ihren Schießübungen sich ergebenden Kenntnisse und Erfahrungen auf die heranwachsende dienstpflichtige Jugend übertragen. Einstens übten sich die Schützengilden in den Waffen auch zu dem Zwecke, sich ihrer nöthigen Falls gegen den Feind zu bedienen; die Organisation der stehenden Heere hat indessen schon längst ihrer Wehrhaftigseit in Kriegszeiten den Rest gegeben und der letzte Krieg gegen Frankreich hat vollends die Ohnmacht sich zur Wehr setzender Bürger gegen wohldisciplinirte Truppen erwiesen. Wenn also die Schießübungen der Schützen in dieser Beziehung kein fruchtbares Resultat mehr liefern, so soll gleichwohl der Nutzen derselben nicht in Abrede gestellt, er soll vielmehr erst zur richtigen Würdigung gebracht werden, denn bisher ist er weder hinreichend erkannt, noch ausgebeutet worden. Um ihn aber in vollem Maße zu ziehen, müßten die Schützenvereine, die meist aus älteren, mit militärischer Vorbildung begabten Männern bestehen, ihre auf den Gebrauch des Schießgewehres bezüglichen Kenntnisse auf die Ingend, auf die einstigen Vertheidiger der vaterländischen Grenzen, zu übertra Richterstande, daß weiterhin die Berufsthätigkeit des Lehrers, weit entfernt, seine Zeit und Kraft weniger in Anspruch zu nehmen, in erheblichem Grade aufregender sein dürfte, als die des Juristen, daß aber im Gegensatz hierzu, die Aussichten auf Avancement in unserem Stande weit geringer und beschränkter sind, erlauben wir uns, Ew. Excellenz gehorsamst zu bitten, die Gymnasiallehrer mit den Richtern erster Instanz in Rang und Gehalt gleichstellen und nach diesem Gesichtspunkte auch die ebenfalls auf die Gymnasien gemischten Patronats auszudehnenden Serviszulagen bemessen zu wollen, um auf diese Weise einestheils uns vor einer unverdienten Zurücksetzung im Rang und in materieller Beziehung hinter Beamte desselben Bildungsganges zu bewahren, anderntheils zu verhüten, daß in den Augen des Publikums unser Stand in die Kategorie der Subaltern=Beamten hinabgedrückt erscheine, wodurch unsere Berufsfreudigkeit auch bei den pflichteifrigsten Naturen in peinlichster Weise beengt und so eine erfolgreiche Lehr= und Erziehungsthätigkeit gar zu leicht gelähmt und schließlich auch das Staatsinteresse an einer in ihrer Wichtigkeit nicht zu unterschätzenden Seite geschädigt werden würde.“ Auch die Lehrer des Gymnasiums zu Elberfeld haben eine Petition an den Kultusminister Dr. Falk abgesandt. Köln, 28. Aug. Die Nachricht über das Verunglücken des Gusses der großen Kaiserglocke ist der„K. V..“ zufolge als verfrüht zu bezeichnen. Es geht dieses, sagt das genannte Blatt, aus den Mittheilungen hervor, welche gestern in der Vorstands=Sitzung des Central= Dombau=Vereins gemacht wurden. Danach wäre auf Grund der bis dahin vorgenommenen Untersuchung der Guß der eigentlichen Glocke als gelungen zu bezeichnen. Allerdings sei in Folge einer Gas=Explosion die Krone, ein unwesentlicher Theil der Glocke, nicht gefüllt worden. Sollte sich nun bei Entfernung des Mantels nur die Krone, wie man annimmt, als schadhaft erweisen, so bleibt zu erwägen, ob die Krone nicht anderweitig zu ersetzen und somit ein Umguß nicht nöthig sei. Barmen, 28. Aug. Die„Barm. Ztg.“ erzählt: Ein Arbeiter auf der Leimbacherstraße, Nebenarbeiter des vor ca. 8 Tagen verhafteten Mörders seines Schwiegervaters in spe, versuchte verflossene Nacht sich zu erhängen und zwar aus folgenden Gründen: Der Betreffende war durch die ruchlose That und deshalb erfolgte Verhaftung seines Nebenarbeiters, an welcher er gar nicht betheiligt war, so verwirrt worden, daß er sich gleichsam als Mitschuldigen betrachtete, und wiederholt die Meinung aussprach, er werde wohl noch gar statt des wirklich Schuldigen zu mehreren Jahren Zuchthaus verurtheilt, damit die Befürchtung verbindend, daß dann inzwischen seine von ihm sehr geliebte Frau einen anderen heirathen würde. Seit jener Verhaftung hat der Mann gar nicht mehr gearbeitet, und gestern den ganzen Tag die Advocaten Elberfelds behelligt, um von ihnen eine Durchsicht der Acten seines früheren Nebenarbeiters zu erlangen. Beim Nachhausekommen gestern Abend versuchte er in freundschaftlicher Weise mit seiner Frau dahin eine Einigung zu Wege zu bringen, daß er dieselbe zuerst, und dann sich erhängen wollte. Die Frau flüchtete indessen und rief die Nachbarn zu Hülfe. Inzwischen hatte sich der Mann schon an einen Thürpfosten aufgehängt, wo er dann sofort abgeschnitten und mit vieler Mühe wieder zum Leben gebracht wurde, um sodann ins Krankenhaus geschafft zu werden. Vogesenclubs u. A. die Wege gezeigt, es sollten alte Routen beschrieben, neue aufgeschlossen werden und drittens sollte der geschichtlichen Bedeutung der Thäler, Berge, Burgen, Dörfer, Klöster und Städte ihr Recht werden. Auf dem Vielen noch ganz unbekannten Terrain sollte dem Fragenden ein Cicerone erscheinen, der in kurzen Zügen Naturgeschichtliches, Historisches und Aneldotenhaftes von Land und Leuten berichtet. Der von den Fremden zumeist befahrenen Linie Weissenburg=Straßburg=Schlettstadt=Colmar=MülhausenBasel ist im Anhang eine besondere Beschreibung gewidmet. Die 4 Karten sind nach den Karten des französischen Generalstabes hergestellt— das Vorwort gibt die Gründe hierfür an— und sind ganz besonders bestimmt, dem Fußwanderer zu dienen, und es überflüssig zu machen, was sonst so oft nothwendig wird, daß der Reisende sich zu seinem gedruckten Führer noch eine Karte erwerbe. Wir verweisen nur auf einzelne Capitel, wie das über den Odilienberg, den Bluttenberg(Bressoir), den Belchen, den weißen und schwarzen See, Hoheneck— um klar zu machen wie dieser„Führer" im Gebirge selbst, auf unablässigen Wanderungen, nicht in der Stube oder Fremde entstanden ist. Die typographische und kartographische Ausstattung kann mit Recht als reich und elegant bezeichnet werden. Telegraphische Depeschen. Leipzig, 29. Aug. Der gestrige Abend und die verflossene Nacht sind vollständig ruhig verlaufen. Eine Menschenansammlung hat nicht stattgefunden. Das Militär blieb in der Kaserne consignirt. Regensburg, 29. Aug. Gestern Abend 7½ Uhr traf der deutsche Kaiser, von Salzburg kommend, hierselbst ein. Die dicht mit Menschenmassen bedeckten Straßen von Stadt a. Hof und Regensburg waren reich beflaggt. Der Kaiser nahm wie gewöhnlich Absteigequartier im Gasthof zum goldenen Kreuz. Heute früh 9 erfolgt die Weiterreise. Wien, 29. Aug. Meldungen der Blätter aus Salonichi zufolge werden auf der Grundlage einer zwischen der Pforte und Griechenland abgeschlossenen Convention die türkischen und griechischen Truppencommandanten gemeinschaftlich gegen die Räuberbanden in Thessalien operiren. Wien, 29. Aug. Die Königin von Griechenland trifft heute Abends in Wien ein. Agram, 29. Aug. Die Regierung brachte im Landtage einen Gesetzentwurf bezüglich der Emancipation der Juden ein. Paris, 29. Aug. In einer gestern bei dem Handelsminister stattgehabten Conferenz der Directoren der bedeutendsten Eisenbahnen wurde über die zeitweilige Herabsetzung des Frachttarifs für den Cerealientransport Berathung gepflogen. Dem Vernehmen nach beabsichtigt die Regierung, den Getreide=Eingangszoll provisorisch aufzuheben. Paris, 29. Aug. Der Maire von Nancy hat gestern den dortigen Municipalräthen die Mittheilung von dem demnächstigen Besuche Thiers' gemacht. Madrid, 28. Aug. Die amtliche„Gaceta“ publicirt das Gesetz über die Deckung des Deficits.— Dem„Imparcial“ zufolge hat die Regierung Aussicht, gegen Verpfändung der Erträgnisse der außerordentlichen Steuern 500 Millionen Realen aufnehmen zu können, welche zur Deckung der Kriegskosten und Zahlung der fälligen Coupons hinreichen. Mit der durch das Gesetz über das Deficit verfügten Emission von 1200 Millionen Realen wird wahrscheinlich die Bank von Spanien beauftragt. Madrid, 29. Aug. Der„Correspondencia“ zufolge würde die Einlösung der fälligen Schatzcoupons im September beginnen und heute eine Berathung des Schatzgläubiger=Syndicats bei dem Finanzminister stattfinden.— Die Insurgentenfregatte„Numancia“ ist heute nach Carthagena zurückgekehrt. Man hofft die ausländischen Schiffe werden ein Wiederauslaufen nicht gestatten. Admiral Lobo ist mit der Flottille nach Gibraltar in See gegangen.— Der Angriff auf Carthagena sollte heute beginnen. Bukarest, 29. Aug. Fürst Carl ist mit Familie von seiner Reise zurückgekehrt und hat die Sommerresidenz Sinai bezogen. Literatur, Kunst und * In die Bogesen, Ein Führer von Dr. August Schricker, Schriftführer des provisorischen Central=Ausschusses des Vogesenclubs. Mit 4 Specialkarten in Photographiedruck, einer Uebersichtskarte und den Eisenbahn=Fahrplänen. Dem Vogesenclub gewidmet. Verlag von Karl J. Trübner. 1873. Ein dreifacher Zweck ist in diesem neuen Buche des Verfassers der„Geschichte der Universität Straßburg“ verfolgt. Zuerst sollte dem Fremden, dem Touristen die Uebersicht erleichtert, er sollte mit dem Eintritt in das Land auf die wesentlichsten Schönheiten aufmerksam gemacht sein. Das Waldgebirge auf der linken Seite des Rheines ist für den Touristen noch so zu sagen unaufgeschlossen; im Schwarzwald sind die Hauptrouten längst fixirt, in den Vogesen ist das noch nicht der Fall. In einem Verzeichniß von 134 Routen, die sich über das ganze Land von Weißenburg bis Maßmünster erstrecken, sind dem Touristen die Hauptrouten kenntlich gemacht, und die Wahl ist ihm durch die bezüglichen Winke des Buches erleichtert. Sodann sollten Denjenigen, welche längere Zeit das Land bereisen oder von einzelnen geeigneten Punkten Ausflüge machen wollen, den Mitgliedern des gen suchen. Wenn ein Heranziehen derselben zu den Schießübungen der Schützen ermöglicht werden könnte, wenn es gelänge, das Schützenthum, welches sich wie ein Netz über die deutschen Lande ausdehnt, derartig zu organisiren, daß es nach Art der verdienstvollen Turnvereine, zur Ausbildung der heranwachsenden dienstpflichtigen Jugend seine Kräfte hergäbe, dieselbe in den ersten Anfangsgründen zur Handhabung des Schießgewehres unterrichtete, sie schon frühzettig an ein sicheres Auge, an Ruhe und Kaltblütigkeit beim Gebrauch dieser wichtigsten aller Waffen gewöhnte, so würden die Schützen durch ein solches Eintreten dem Vaterlande und sich selbst den größten Dienst leisten. Denn durch solche Vorübungen würden nicht nur die Kräfte zur Vertheidigung des Vaterlandes erheblich vermehrt, sondern es wäre auch eine abermalige, wichtige Veranlassung zur Verkürzung der Dienstzeit gegeben. Sich selbst aber würden sie, indem sie an der Spitze der Jugend marschirten, den ihnen mehr oder weniger abhanden gekommenen Charakter wahrer Volksthümlichkeit rasch wieder sichern und stets aus der Schaar ihrer zu Männern herangereiften Schüler, willige und tüchtige Mitglieder ihren Reihen einverleiben können. Vermischtes. ** Braunschweig, 22. Aug. Bei'm Tode des Herzogs Karl in Genf erinnert man sich auch wieder des ehemals kostbarsten Schatzes unseres Museums, welcher seit der Flucht des Fürsten aus Braunschweig verschwunden ist. Ueber das Kleinod selbst schrieb Herzog Ferdinand Albrecht in sein Andachtsbuch: .... Damals er(Herzog Franz Albrecht zu Sachsen=Lauenburg) auch überkommen ein pretiös Geschirr eines Onyx, varauf allerhand künstliche Figuren erhaben ausgearbeitet zu sehen, und seind etliche der Meinung, es sei das Oelgefäß im Tempel Salamonis gewesen, aus welchem die jüdischen Könige gesalbet worden. Ist von den entferntesten Liebhabern der Antiquitäten und Curiositäten auf 150,000 Reichsthaler ästimiret und der Fraw Muhme Seliger von einem vornehmen Potentaten 24,000 Reichsthaler geboten worden. Welche es aber Fraw Mutter Seliger in der Erbschaft gelaßen, die solches Mantuanisch Geschirr als einen sonderbaren Schatz wohlverwahrlich aufhebt. Als unsere Fraw Mutter den 12. Juli in unserer Anwesenheit in Luchow im Jahre Christi 1676 selig verschieden, haben wir das Mantuanisch Geschirr als ein Praelegatum ex Materno geerbet. F. A. mpr. Das Geschirr besteht aus einem Stück Onyx und zeigt in Krugform drei Abtheilungen. An der oberen Einfassung sind Zweige, Blumen, Früchte und Thierköpfe angebracht. Auf dem Bauche ist ein Opferzug, auf dem Untertheile sind Opfergeräthe dargestellt. Deckel, Handgriff und Fuß sind in Gold gefaßt. Wahrscheinlich dürste das Gefäß als römischer Opferkrug gedient haben. Es stammt aus der mantuanischen Schatzkammer, gerieth im dreißigjährigen Kriege in die Hände der Plündernden und soll von einem Soldaten dem obengenannten Herzog Albrecht von Sachsen=Lauenburg für 100 Dukaten veräußert sein. Des Letzieren Gemahlin vermachte es ihrer Schwester und diese ihrem Sohne, dem Herzog Ferdinand von Braunschweig, welcher es in seinem Kunstsaale in Bevern aufbewahrte. Von dort gelangte es später in das herzogliche Museum. Darüber, daß Herzog Karl das unschätzbare Geräty kurz vor seiner Flucht aus dem Museum erhalten hat, soll ein Document vorliegen: von dem Geräth selbst hat man seither nichts mehr gehört, und es wäre interessant zu erfahren, ob es sich in der Nachlassenschaft des Herzogs Karl mit befindet. Prozeß Tichborne. London, 22. Aug. Der Vertheidiger des unter der Anklage des Meineides und der Fälschung stehenden Tichborne=Prätendenten, Dr. Kenealy, beendigte gestern sein Plaidoyer, das nicht weniger als 21 Tage in Anspruch genommen hat. Er wies zuletzt darauf hin, daß obwohl die ganze Familie gegen den Prätendenten sei, seine Anerkennung durch Lady Tichborne, Rogers Mutter, als ein überwältigender und überzeugender Beweis zu seinen Gunsten angesehen werden müßte. Mütterlicher Instinkt könnte nicht betrogen werden, und im Namen dieses mütterlichen Instinkts forderte er am Schlusse seiner Rede die Jury auf, durch ihr Verdikt— ein Verdikt, welches das ganze Reich England entzücken würde— zu erklären, daß der Angeklagte Roger Tichborne sei. Hierauf wurde zur Vernehmung der Entlastungszeugen übergegangen. Der erste Zeuge war ein Werbe=Sergeant der Jäger=Brigade, welcher bekundete, den Angeklagten am 15. d. M. gemessen zu haben. Er maß zur Zeit 5 Fuß 9 Zoll, was ½ Zoll höher als Roger Tichborne's Körpergröße und ½ Zoll kleiner als die Arthur Orton's ist. Der Vertheidiger wollte durch diesen Zeugen beweisen, daß des Prätendenten Körpermaß eher dem Roger Tichborne's als dem Orton's gleichkomme; aber auf Befragen des Klage=Anwalts erklärte der Zeuge, daß dicke Personen nicht so leicht zu messen seien wie düune, und daß es überdies leicht sei, sich beim Messen einen Zoll oder zwei zu strecken, oder einzuziehen.— Herr Whalley, das englische Parlamentsmitglied, ist, wie ein New=Yorker Telegramm meldet, nach England zurückgekehrt. Er sagt, daß er den Zweck seiner Reise nach Amerika— Sammlung von Mitteln für die Vertheidigung des Tichborne=Prätendenten— erreicht habe. Telegrapgischer Börsenbericht. Berlin.(Schlußcourse.)—. 4 ½/% Pr. A. Oesterr. Cred.=A. Staatsbahn Lombarden.... Silberrente.... Papierrente... 1860r Loose 1882r Amerik. Italien. Anl. Rumänen Russen von 1871.. Neueste Russen Russ. Bod.=Er. Ung. Anl. Magdeburg=Leipziger Berlin=Potsdam Magdeb.=Halberst. Bergisch=Märk. Köln=Mind..-A. Hess. Ludwigsb. Berbacher Oberschlefische. Rhein. Eis.=A. Rhein=Nahebahn Gotthardbahn. Elisabethbahn... Franz Joseph.... Galizier Nordwestbahn Nordwestbahn B. Amsterdam. B. Badische Bank Berliner Bankverein Wechslerbank Centralbank für Bauten(alte) 149½, ditto(junge) 117¼. Quistorp 105. Westend 104. Deutsche Centralbauverein 85½. Handel, Industrie und Verkehr. * New=York, 28. Aug. Der Dampfer„Silesia“ ist hier angekommen. * Köln, 29. Aug. Frucht=Preise. Weizen steigend., effectiv hies. 10½ Thlr., eff. fremder 9 Thlr. 22 Sgr., per November 9 Thlr. 7 Sgr., per März 1874 9 Thlr. 1 Sgr., per Mai 9 Thlr. 1 Sgr. Roggen höher, eff. hies. 7 Thlr. 15 Sgr., per Nov. 6 Thlr. 11 1/8 Sgr., per März 1874 6 Thlr. 15 Sgr., per Mai 6 Thlr. 15. Rüböl fester, effectiv 11 Thlr. 12 Sgr., per October 11 Thlr. 10½ Sgr., per Mai 1874 11 Thlr. 10½ Sgr. Leinöl— Thlr.— Sgr. * Berlin, 29. Aug. Producten=Börse. A per April=Mai 84¼. Roggen per Sept.=Oct. 61### per u Rüböl per Sept.=Oct. 19½, per April=Mai 22 1/13. Spiritus per Septbr.= Octbr. 22 Thlr. 28 Sar. per April=Mai 21 Thlr. 5 Sgr. Weizen per Sept.=Oct. 89⅛, 61 7/81 per uptil-Mai—. Köln. Geldeaurs. Briese. Preuß. Friedrichsd'or.20. 9 Ausländische Pistolen/5.15.20=Franken=Stücke..10, 3 Wilhelmsd'or.19.Fünffranken=Stücke.10.— Livre=Sterling....22. 3 Imperials.15. Ducaten...... 3..Gold=Dollars.11. Herrschaftl. Wohnhäuser mit sehr schönen Gärten und Aussicht, einige mit Stallung und Remise; verschiedene Häuser Coblenzerstraße zu verkaufen beauftragt. Näheres Jos: Kratz, am Belderb. Dienstmädchen gesucht, Wenzelg. 35. An- und Verkauf von Immobilien empfiehlt sich als Vermittler Moritz Baum, Commissions=Bureau, Meckenheimerstraße Nr. 24. Portrait des Herrn Bischofs Reinkens. Die photographische Anstalt von R. Schlegel in Elberfeld=Barmen hat ein in großem Format gehaltenes Portrait des hochwürdigsten Herrn Bischofs Reinkens veranstaltet, welches auf photographischem Wege vervielfältigt werden wird. 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Abgehende Posten. Botenpost nach Bouel 7“ früh und 615 Abends. Personenposten nach Euskirchen zum Anschluss nach Trior 5“ Vorm. Altemehr(p. Meokenhofm Alonant and die ge#V Rheinbach.) Meckenheim sombinkrt. Siegburg 1“ Nachm. Rheinbach II. p. Meckenheim 6“ Ab. Privat-Personen-Wagen nach Hersel““ Vorm.; 61 Abds. Ausserd. Mittw. u. Sonntag Nm. 2 U. eüns Posbeitrt,(gon Küiucher) Fünsundsechsziester Jahrgang. Abonnement: Bierteljährlich, pobnum. für Bonn(einschließlich 12½ Sgr. Stempel und 5 Sgr. für den Träger) 1 Thlr. 15 Sgr.; desgl. bei allen preuß. Postämtern 1 Thlu 15 Sgr. Insertionsgebühren: pro Petstzeile oder deren Raum 11 Sgr. präummerando. oiener=Ge9 Druck und Verlag von P. Neusser. Zweites Blatt. Verantwortlicher Redacktem I. Neusser. Die Beuner Zeitung erschein täglich zweimal.— AuzeigenAnnahme von 8 Uhr Morgens bis 7 Uhr Abende. pedition: Rünsterplotz Nr. 12. Nr. 238. Gertgate Veitrite und Corrspondengen, se wie gedigen: Romane werden gut honorirt.— Ananyare Einsendungen bleiben unberücksichtigt. Bonn, Samstag, 30. August Abends. Die Sxpaition— Mäakaplaz 12.— is güsfsat an tagen von 8 Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends, von—12 Uhr Morgens. 1873. Tagespolitik. h Sobald das preußische Staatsministerium wieder vollzählig versammelt sein wird,— und es ist ja bekannt, daß dieser Fall mit Beginn des nächsten Monats eintritt— wird dasselbe ohne Verzug an die Berathung und Erledigung der während der Ferien angesammelten Gegenstände gehen. Als erster Gegenstand dieser Conferenzen wird die Frage wegen der Abhaltung der Wahlen zum Abgeordnetenhause bezeichnet. Es dürfte übrigens die höchste Zeit sein, mit den Vorbereitungen auf diesem Gebiete vorzugehen. Wie es heißt, soll es in der Absicht des Ministers des Innern liegen, die Urwahl in den ersten Tagen und die Abgeordneten=Wahlen um die Mitte resp. in dem letzten Drittel des Monats October vorzunehmen. Mit Recht wird Seitens der preuß. Rezierung ernstlich an eine Regelung der Verhältnisse der ländlichen Arbeitgeber zu den Arbeitnehmern gedacht. Es kommt dabei hauptsächtlich in Betracht, die Abschließung rechtskräftiger Verträge zwischen beiden Theilen zu ordnen und solche strafgesetzliche Bestimmungen zu tressen, welche es einem jeden der beiden Theile erleichtern, vorkommenden Falles von dem andern Ersatz für Vertragsbruch zu erlangen. Das einzuschlagende Verfahren wird ein sehr schwieriges sein, weil ja bekanntlich das Verhältniß der ländlichen Arbeitnehmer zu den Arbeitgebern(je nach den Provinzen ünseres Landes) ein sehr verschiedenes ist. Doch wellen wir hoffen, daß es trotz aller Schwierigkeiten durch praktische Gesetzesbestimmungen gelingen werde, einerseits dem drückenden Mangel an ländlichen Arbeitskräften abzuhelfen, andererseits Letzieren selbst eine rechtlich garantirte Stellung zu sichern, welche hinter der der Fabrik= und Gewerbe=Arbeiter auch materiell nicht zurückbleibt. Wie viel Mühe man sich klerikalerseits gibt, die„Staatskatholiken“ in den Schooß der römischen Kirche zurückzubringen, zeigen die hier und da vorkommenden Zurückziehungen von Namensunterschriften der Ratibor'schen Adresse. Recht so! Es wird immer deutlicher, daß den Staatskatholiken nichts Anderes übtig bleibt, als entweder zur römischen Hierarchie zurückzutrelen, oder sich offenbar zu denjenigen zu bekennen, zu denen sie innerlich hinneigen, zu den Altkatholiken. Der Standpunkt eines sog. Staatskatholiken ist nun einmal absolut unvereinbarlich mit den am 18. Juli 1870 sanctionirten Principien des Syllabus! Das reformatorische Projekt Deutschlands, eine internationale PostConferenz einzuberufen, scheint gescheitert zu sein. Welche Ursochen dies herbeigeführt haben, wird die Zukunft lehren. Nachdem vor längerer Zeit bereits bestimmt behauptet wurde, daß Frankreich auf dem Congresse vertreten sein werde, erklärte die im Allgemeinen sehr wohl unterrichtete „Landsberz'sche Correspondenz“ in Paris, daß die französische Regierung aus finanziellen Rücksichten die Theilnahme an dem Congresse abgelehnt habe. Die telegraphischen Nachrichten aus Bern sind sehr unklar gehalten und geben über die Vertagung des Congresses keinen zensgenden Aufschluß. In amerikanischen Blättern wird die Vermuthung ausgesprochen, daß England gegen den Zusammentritt des Congresses intriguire. Wir haben bisher noch keine Bestätigung dieses Gerüchtes gefunden. Es ist sehr zu bedauern, daß der Antrag Deutschlands nicht ausgeführt und ein einheitliches Postsystem angenommen worden ist. Die englische Regierung nimmt die Umgestaltung der Armee=Organisation nach dem Vorgange fast aller übrigen Länder ernstlich in die Hände, und zwar gleichzeitig für die indische und für die englische Armee. Daß die Engländer ihre Handelsnatur, mögen sie auch noch so sehr mit dem Bölkerrechte in Conflict gerathen, bei Gelegenheit des Krieges der Republikaner und Carlisten in Spanien eben so wenig verleugnen, als sie es im deutschefranzösschen Kriege gethan, zeigt die jetzt in bestimmter Gestalt uns vorliegende Affaire des spanischen Dampfers„Buenavenkura“ mit dem englischen Dampfer„Deerhound“. Letzterer ist in flagrantt erlappt werden, als er den Carlisten an der spanischen Küste Munitionen ablieferte, konnte jedoch von dem spanischen Schiffe„Buenaventura“ nicht an der Küste, sondern erst 7(nach auderer Aussage 10) englische Meilen von derselben entfernt gefangen genommen werden. Die Frage ist nun, ob die Gefangennehmung des englischen Schiffes, wie der englische Capitän behauptet, auf franzssischem, oder wie der spanische, auf neutralem Seegebiete erfolgt ist7 Daß die Carlisten durch den„Derrhound“ schon seit längerer Zeit großartigstem Maßstabe mit Munition versorgt wurden— wird von dem Capitän des„Deerhound“ frank zugestanden. Uebrigens bektagt sich die regierungsfreundliche spanische Presse bitter auch über den Vorschub, der den Carlisten vor Frankreich aus und unter den Augen der französischen Behörden geleistet weide. Was nun die Sache der Carlisten in Spanien selber anlangt, so scheinen dieselben in letzter Zeit sich hauptsächlich darauf zu beschränken, größere entscheidende Gesechte zu vermeiden, und sich statt dessen zu verstätken und auf Kosten der Provinzen zu verpflegen. Der Zustand der Provinzen Biscaya, Guipuzcog, Navarra, Alava und Catalonien ist geradezu ein jammervoller. Die Madrider Regierung legt, so weit sie im Besitze dieser Provinzen ist, Contributionen über Contributionen auf, um dadurch die Verbreitung der Insurrection zu hemmen, was ihr übrigens trotz alledem nicht gelingt, und die Carlisten plündern, welche Orte sie immer erreichen können, damit nur die Regierungstruppen dort nichts mehr vorfinden sollen! In Madrid endlich scheint sich neben der Kriegsnoth auch die Finanznoth wieder empfindlicher fühlbar zu machen; der Finanzminister ist mit auswärtigen Kapitalisten wegen einer Anleihe in Verhandlung getreten. Es ist übrigens sehr die Frage, ob sich irgendwo in Ergopa Kapitalisten finden, die dem bankerotten Lande einen neuen Nothgroschen vorstrecken. Sollte dies aber doch geschehen, so müssen die unglücklichen Spanier sich Bedingungen gefallen lassen, die kaum zu ertragen sein werden. In ganz Italien thut sich eine Bewegung zu Gunsten Deutschlands kund. Selbst einzelne Jourvale, wie die„Perseveranza“, welche früher die Solidarität der französischen und italienischen Interessen zu beweisen sich bemühten, sehen allgamnach ein, daß Italien in der Haltung seiner äußeren Politik auf Deutschland hingewiesen ist. Beschleunigt haben diese Einsicht selbstverständlich die letzten Ereignisse in Frankreich, die immer bestimmter und dreister auftretende Agitation des ultramontanen Clerus und der legitimistischen Presse zu Gunsten eines Kreuzzuges gegen Italien und für die Wiedereinsetzung des Papstes in seine weltliche Herrschaft. Italien muß allerdings angesichts solcher Thatsachen nothgedrungen zu der Einsicht kommen, daß es von Frankreich Alles, von Deutschland Richts zu befürchten hat. In diesem Sinne ist auch wohl die definitiv beschlossene Reise des italienischen Königs nach Wien und Berlin zu beurtheilen. ie Altkatholiken und ihre Bischofswahl. Voneinem Kanonisten. 1I. Die Berechtigung der preußischen und übrigen deutschen Regierungen, den am 11. August 1873 in Rotterdam von dem Bischofe von Deventer consecrirten Bischof Joseph Hubert Reinkens als Bischof der Altkatholiken anzuerkennen, und zwar im Berwaltungswege ist unbestreitbar. Der Staat darf, aber er muß nicht prüfen, ob vom rein inneren katholischen Standpunkte aus die Altkatholiken berechtigt sind, einen Bischof überhaupt und in der angewandten Form zu wählen; er hat sich an die Frage zu halten: steht ein Hinderniß entgegen, den von den Altkatholiken, welche staatsrechtlich Mitglieder der verfassungsmäßig anerkannten katholischen Kirche sind, gewählten Bischof staatlicherseits als katholischen anzuerkennen? Diese Frage ist vom Standpunkte des preußischen Rechts aus schlechthin zu verneinen. Für die übrigen deutschen Staaten sprechen analoge Gründe, wie im Einzelnen leicht auszuführen ist. Zur größeren Klarstellung mögen die Gegengründe hervorgehoben werden, welche geltend gemacht werden könnten. Sie sind; ist durch Vertrag mit der Curie für Preußen eine bestimmte Anzahl von Bisthümern(Diöcesen) errichtet und eine bestimmte Form der Besetzung festgestellt. Der altkatholische Bischof ist nicht auf die in diesen Verträgen festgesetzte Weise erwählt bezw. eingesetzt worden. In jenen Verträgen ist für den Bischof die päpstliche Bestätigung stipulirt, welche der Bischof Reinkens nicht erhalten hat. Für jede Diöcese und ihre Institute ist eine Dotation vereinbart und in, die Staatsbudgets ausgenommen, für den altkatholischen existirt keine solche. Der Bischof hat nach dem katholischen Kirchenrechte eine bestimmte Diöcese und ganz bestimmte Rechte; der altkatholische hat keige bestimmte Discese und wird in anderer Weise beschränkt als die übrigen deutschen Bischöfe.“ Alle diese Argumente zerfallen bei näherer Untersuchung als nicht stichhallig. Man hat offenbar auszugehen davon, daß die Altkatholiken sich in einem Nothstande befinden. Es ist notorisch, daß die factischen Inhaber der deutschen Bischofssitze sich den vaticanischen Beschlüssen, gegen welche sie früher meist die heftigste Opposition erhoben, unterworfen haben, die Altkatholiken als aus der Kirche ausgestoßen betrachten und behandeln, indem sie dieselben nicht blos als„Neuprotestanten“, „Neuketzer“ u. dergl. bezeichnen, sondern ihnen die Spendung der Sacramente, selbst das kirchliche Begräbniß verweigern, sogar deren Meßopfer als eine sacrilegische Handlung erklären. Den factischen Bischöfen haben sich die Capitel und der größte Theil des Clerus angeschlossen. Somit sind die Altkatholiken in der Nothlage, daß ihnen unmöglich gemacht wird, ihre kirchlichen Rechte auszuüben. Wenn sie nun, um dieses zu ermöglichen, jene Mittel und Wege ergreifen, welche nach dem fundamentalen Rechte der katholischen Kirche zulässig sind, so ergibt sich für den Staat, der sie als Katholiken betrachtet, die Berechtigung und Verpflichtung, die gewählten Mittel und Wege als staatsrechtlich zulässige anzuerkennen. Unzweifelhaft ist das bischöfliche Amt ein solches, das in der anerkannten katholischen Kirche als wesentlich gilt; worin das Wesen dieses Amtes liege, und wie es erlangt werden Iönne, darüber kann kein Zweifel sein. Wenn die Altkatholiken in ihrem Vorgehen die wesentlichen Sätze des kutholischen Rechts befolgt haben, so ist der Staat schon zufolge allgemeiner Rechtssätze befugt, die staatliche Anerkennung zu gewähren. Es kann nun gar nicht bestritten werden, daß es erstens keine bestimmte Form gibt, in der eine Person designirt werden müsse, um Bischof zu werden. Thatsächlich gibt es noch heute eine ganze Anzahl der verschiedensten Formen, nämlich Ernennung durch den Landesherrn(Bayern, Oesterreich, Frankreich, Spanien u. s..), Wahl, der Kapitel(Preußen, theilweise Oesterreich, Baden, Hessen, Württemberg), Präsentation und Bestätigung eines Erzbischofs, Einsetzung durch einen Erzbischof, Vorschlag des Clerns und Ernennung durch den Papst, Einsetzung des Papstes. Die Altkatholiken dursten folglich zurückgehen auf jene Form der Personenbezeichnung, welche die naturgemäßeste, älteste und beste ist: Wahl durch Clerus und „Wohlan, Ihr sollt sicherlich fürstlich belohnt werden, wenn Euter Rath gut und Eure Hülfe ausreichend ist; ich war nie ein Knauser.“ „Run denn, man bedroht Sie, Sennor, heut Abend mit Verhaftung, und ein Detectiv ist auf Ihrer Spur, dem sonst nicht leicht ein Wild entgeht. Hier diese Papiere, die ich mit so viel eigener Gefahr Ihnen bringe, werden Ihnen den Beweis liefern, daß meine Worte keine leeren Drohungen, sondern eines guten Theils des leicht erworbetten Goldes wertd sind.“ „Fürwahr, ich danke Euch; hier nehmt; also ist die Anwesenheit des Herrn von Goldau wirklich keine zufällige!“ setzte er leise hinzu. „Sie müssen den heutigen Postdampfer denutzen, der nach Vera=Eruz Nachmittags abgeht.“ „Das war so wie so meine Absicht“, siel Jener ein. „Würde Ihnen, Sennor, wenig helfen, wenn Mr. Brown auf Ihrer Spur ist und Sie heute Abend im Garn zu haben hofft: glauben Sie, daß er Sie den Tag über aus den Augen lassen würde?“ „Aber, was thun“ wie soll ich fortkommen: Sie versprachen mir Hülse!“ „Was ich verspreche, halte ich auch, und da ich Mr. Brown nicht nur versprochen, sondern geschworen habe, mich an ihm zu rächen, so werde ich ihn so lange von Ihrer Fährte abbringen, bis Sie den Ocean zwischen sich und ihm haben.“ „0, wenn das erst. gelungen und ich den Verfolger auf meiner Spur weiß, dann fürchte ich mich nicht vor allen Detectios der Welt“, fiel der Betrüger ein, dem mit der Aussicht auf Rettung schnell wieder die alte Unverschämtheit kam. „Na, na“, entgegnete der Kleine,„suchen Sie nar dem Einen für die Folge zu entkommen; es wird Ihnen Mühe genug kosten.“ Es wurde nun zwischen Beiden das Nähere wegen der Flucht verabredet, die von dem Flüchtling unter angemessener Verkleidung ausgeführt werden sollte, während um die Zeit des Abgangs des Dampfers der Kleine es übernehmen wollte, den Verfolger irre zu führen. Bis dahin sollte Ersterer sich wie gewöhnlich geriren, um keinettet Argwohn zu erwecken.— Im Lauf desselben Vormittags wurde die gesammte Bevölkerung von Havanna in eine eigenthümliche Aufregung versetzt. Ein preußisches Kanonenboot, der„Meteor“, war gegen 9 Uhr Morgens im Hafen geankert, und eine halbe Stunde später lief der framöstsche Kriegsdampfer„Bouvet“ ebenfalls in den Hafen ein. Der Krieg zwischen Deutschland und Frankreich war in sein hartnäckigstes Stadium getreten, aber die beiberseitigen Flotten waren noch zu keinem Zusammenstoße gekommen, und hauten sich preußischerseits die Operationen derselben nur auf die Bennruhigung der in der Ost= und Nordsee stationirten feindlichen Fletten beschränkt, denn die wenigen Schiffe der norddeutschen Seemächte waren zu sehr in der Minderzahl, um offensio vorgehen zu können; die Beschränkung auf die Defeusive sicherte auf alle Fälle den wichtigen Vortheil, daß die franzssischen Schiffe in Schach gehalten, die Hafenstädte vor Brandschatzung bewahrt wurden, während nach dem voraussichtlichen Unterliegen, wenn der Angriff deutscherseits erfolgte unter Preisgedung der Defensio=Stellungen, dem Feinde Thür und Thor geöffnet war und blieb, um beliebig seine Schläge nach allen Richtungen hin zu führen. 64 lug also umsontehe Lit Wahtscheinlichtest wote, daß er goischen den beiden gegnerischen Schiffen zu einem Zweikampf kommen könnte; nur frug man sich, ob das bedeutend kleinere preußische Kanonenboot mit dem schönen, schnellen französischen Dampfer den Kampf würde aufnehmen können. Nicht wenig war man nun verwundert, daß das preußische Kanonenboot um 1 Uhr Mittags, nachdem der Commandant seine Meldungen abgemacht, wieder aus dem Hafen dampfte, sich drei Sekmeiten von der Küste— wo die Neutralitätsgrenze aufhört— entfernte und dann langsam auf und ab dampfte, so daß das französische Schiff diese Mandver sehen konnte, um demselben in solcher Weise eine Herausforderung zum Kampf zugehen zu lassen. Beim Auslaufen passirte das Kanonenboot den französischen Postdampfer der Compagnie générale transatlantique, welcher, um nach Vera=Ern; abzugehen, soeben die Anker gelichtet hatte. Zögernd folgte dieser dem Kanonenbost, doch, nachdem er, auf die Rhede gekommen, die herausfordernde Haltung des Kanonenboots sah, hielt er es für gerathener, wiederum in den Hasen zurückzugehen.“) Gegen Sonnenuntergang lief der Meteor wieder in den Hafen ein und legte sich auf seine frühere Stelle. „Alle Teufel,“ fluchte unser Flüchtling in sich hinein, als der Dampfer, auf dem er sich befand, in den Hafen zurückdampfte,„da scheint der tückische Zufall mich doch meinen Verfolgern in die Hände geben zu wollen. Waz thue ich da, doch halt! Ja, ja, so wird es gehen, meine Legitimation alt Kundschafter für Frankreich muß mir aus der Klemme helfen.“ Er winkte eins der vielen Boote, welche die einpassirenden Schiffe zu umgeben pflegen, heran, und schwang sich unbemerkt hinein, nachdem er eine kleine Reisetasche aus seiner Cajüte geholt! „Wohin!“ frug der Bootsführer. „Nach dem französischen Aviso.“ „Aha, Senor wollen wohl hören, wie der die Herausforderung aufnehmen wird. Caracho! das muß man dem kleinen Preußen lassen: Conrage besitzt er...642— unt uum Fch Es wurde dem Flüchtling nicht schwer, ourch seine vom Conful ausgestellten Papiere sich dem Commandanten des Bouvet gegenüber zu legitimiren, und Aufnahme an Bord unter dem Vorgeben zu finden, daß das deutsche Consulat um seine Bemühungen im französischen Interesse erfahren und deshalb seine Verhaftung angeordnet habe, der er heute nur mit Mühe entgangen sei. Dem Commandanten kam sogar dies in so fern ganz erwünscht, als er hoffte, in einigen Tagen den Meteor, der ihn so kühn herausgefordert, vernichtet, und den geretteten Theil der Besatzung an Bord bei sich zu haben, wober ihm ein Dollmetscher sehr willkommen sein würde. Am folgenden Tage um 1 Uhr lief der Bouvet aus dem Hafen und da es nach den in neutralen Häfen gektenden Bestimmungen nur erlaubt ist, daß das gegnerische Schiff 24 Stunden später auslaufe, so mußte der Meteor bis zu diesem Zeitpunkt warten. In derselben Minute, wo diese 24 Stunden abgelaufen waren, ging die Maschine des Meteor vorwärts und eilte das Fahrzeug nach See zu, wo nach Verlauf einer halben Stunde der Bouvet in Sicht kam. Ein großer Theil der Bevölkerung von Havanna, namentlich die dort wohnenden Franzosen und Deutschen, hatten sich am Strande aufgestellt auf einer Höhe, welche eine bedeutende Fernsicht bot, um dem Kampfe zuzuschauen und über den Ausfall des Gesechts sich zu vergewissern. Von Seiten der spanischen Behörden foigten der Raddampfer Hernan Cortez mit der spanischen Flagge im Vortopp, sowie ein spanisches Kanonenboot dem plii worche eueen wuhn Man und Meteor und gingen bis zur Neutralitätsgrenze vor. Der Generalgouverneur von Cuba, sowie der dort befehlende Admiral mit ihren Stäben, ebenso viele andere hervorragende Persönlichkeiten, Offiziere und Aerzte der Flotte hatten sich dem Gefolge angeschlossen, um dem Kampfe zuschauen zu können. Eine freudige gehobene Stimmung herrschte am Bord des Meteor, auf allen Gesichtern las man die Kampfeslust, und mit stolzem Vertrauen blickte Jeder auf die in freudiger Erregung glühenden und lächelnden Mienen des jugendlichen Commandanten, die ebenso viel Entschlossenheit als Zuversicht und Vertrauen auf glücklichen Erfolg verriethen. Von allen Seiten hier rief man vom Lande aus Grüße und Glückwünsche hinüber nach dem Fahrzeug, dessen Besatzung in lautloser Stille der kommenden Commandos harrte. Indessen noch darf keine Vorbereitung getroffen werden, um die erwarteten Manöver ausführen zu können, und doch ist der Blick jedes Einzelnen schon auf die verschiedenen Gegenstände gerichtet, die er alsbald herbeizuschaften haben wird, um das Fahrzeug gesechtsbereit zu machen. Der Tampour hat seine Trommel schon vorher leise gestimmt, er schielt ab und zu nach dem Instrument, indeß sein Blick an dem Munde des Commandanten hängt. Da endlich wendet sich der Letztere an den ersten Offizier, der so ehen nochmals jeden Raum ditrchmustert bat und salutirend die Meldungen davon macht. „Lassen Sie klar Schiff machen.“ „Tambour! Klar Schiff!“ ertönt das Commando aus dem Munde des jungen Riesen, welcher als erster Offizier fungirt, und der so lange alle Manöver zu leiten hat, bis der Commandant selbst das Commando übernimmt, was indessen nur während eines Gefechts oder in besonders dringenden Lagen der Fall ist. Der Tambour stürzt sich auf die Trommel, aber noch darf Niemand sich rühren, bevor nicht der erste Trommelschlag ertönt ist, doch jede Muskel ist gespannt, um alsdann im Sprunge sich fortzustürzen. Da rasseln die ersten Trommelschläge des„Generalmarsch", und nun läuft und starzt es in lautem Gewühl durcheinander. Nachdem die Handwaffen geholt und diese in der Nähe der Geschütze niedergelegt sind, werden die Geschütze losgemacht: in wenigen Minuten löst sich das wirre Durcheinander in die größte Ordnung auf, und die Meldungen treffen zusammen, daß die weschütze geladen, die Palver= und Bozztgglenanerg, gebffart, die Pumpen in Ordnung Gespounmien Blics bafen die Alagen an dem sendlichen Fahezug, das an allen seinen Toppen(Mastspitzen) die Nationalflagge wehen hat, wie dies während eines Gefechtes Brauch zu sein pflegt, und das mit überlegener Schnelligkeit sich nähert. Da fällt ein Schuß von diesem, dem ein lauses Hurrad, ein allseitiges Schwenken der Mützen an Bord des Meteor antwortei: doch weit vor ihm sinkt die Kugel, nachdem sie verschiedene Aufschläge und das Wasser in dohem Strahl aufwritzen gemacht hat, in die Flut. Weitere sieden Schüsse noch folgen dem ersten, ohne daß der Meteor antwortet. „Es lohn nicht, Lieutenant., ohne Wahrscheinlichkeit des Treffens zu schießen,“— mit diesen Worten beantwortet der Commandant die fragenden Blicke, ob diesseits das Feuer nicht beginnen könne;„wie weit sind wir noch ab?“ wendet er sich altdann zu dem neben ihm stehenden Steuermann, der mit dem Sextanten in der Hand den Höhenwinkel mißt. „Noch 1400 Scheitt.“ „Gut, mit 1200 Schritt wollen wir das Feuer beginnen.“ „Melden Sie, sobald wir soweit heran sind.“ „Zwölfhundert Schritt! fertig zum Feuer klar bei den Toppflaggen!“ etinte bes Sommantes! K Volk. Daß eine Person nicht durch die päpstliche Bestätigung, welche für Deutschland erst seit 1448 allgemein vorgeschrieben worden ist, sondern durch die Weiße(Consecration) Bischof werde, daß die Bischofsweihe gültig von jedem Bischof ertheilt werden könne, steht nach dem Rechte und Glauben der katholischen Kirche fest. Ferner sind die Bischöse der Utrechter Kirche, insbesondere der Consecrator des Bischofs Reinkens, Bischof Heykamp von Deventer, wirkliche, gültige katholische Bischöfe. Da die Weihe des Bischofs Reinkens genau nach dem im Poutlficale Romanum enthaltenen Ritus— den Eid des Gehorsams gegen Pius IX hat er nicht abgelegt, dieser hat mit der Weihe nichts zu thun, da bekanntlich solche Eide überhaupt erst spät aufgekommen sind— stattgefunden hat, so ist derselbe ein wirklicher katholischer Bischof. Ein bestimmter Titel ist zur Gültigkeit der Weihe nicht erforderlich, und ist überhaupt erst eine spätere historische Einrichtung, die auch nicht immer stattfand. Bonifacius z. B. hatte anfänglich keine bestimmte Diöcese. Uebrigens ist ein solcher, wie zeigen wird, vorhanden. Bischof Reinkens ist von den gesammten katholischen Priestern, Gemeinden, Gläubigen Deutschlands gewählt und anerkannt; er ist ebenso anerkannt von der Utrechter Kirche und auch von den Altkatholiken anderer Länder freudig begrüßt worden. Die ganze an der alten katholischen Lehre haltende abendländische katholische Christenheit erkennt ihn an. Aus der Anerkennung der Altkatholiken als Katholiken folgt also für den Staat die Berechtigung, ihn als wirklichen Bischof zu betrachten. Amtliche Nachrichten. Berlin, 29. August. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem KammerPräsidenten des Landgerichts in Aachen, Carl Anton Salm, die Erlaubniß zur Anlegung des ihm verliehenen Königlich bayerischen Verdienstkreuzes für die Jahre 1870/71 zu ertheilen. Deutschlaud. * Berlin, 29. August. Die Kaiserin ist heute früh hierher zurückgekehrt. — Die Ausrüstung der preußischen Cavallerie wird in Zukunft noch mehrfache Ergänzungen erfahren. So soll dieselbe nicht nur mit Dygamitpatronen, sondern auch mit Schraubenbrechern und Schraubenschlüsseln zur Abnahme und Zerstörung von Eisenbahnschienen versehen werden und ferner Hebelbohrer und eiserne Klammern zum Erklettern der Telegraphenstangen behufs Abnahme der Leitungen erhalten. — Nickelmünzen. In den Ausführungen des neuen Münzgesetzes, schreiben die„D. Nachr.“, tritt eine, wenn auch nicht unerwartete Schwierigkeit insofern zu Tage, als die Beschaffung des für die neuen Scheidemünzen erforderlichen Nickels nur mit großer Mühe zu ermöglichen ist. Die deutsche Regierung hat 1½ Millionen Pfund Nickel, deren sie bedarf, das Pfund zu fünf Thaler bestellt; die Aufträge befinden sich größtentheils in den Händen englischer Geschäftsleute. Norwegen, das Lund, welches den meisten Nickel besitzt, hat doch nur vier Nickelwerke. Schweden hat deren zwei, von denen eins in die Hände eines Berliner Consortiums übergegangen ist. Außer in diesen beiden Lindern findet sich Nickel nur noch in Nordamerika, doch ist der dortige Gehalt ein so geringer, daß der Nickelbau in nur äußerst beschränkten Dimensionen betrieben wird. Derselbe ist an sich übrigens ein ungemein mühsamer, was schon daraus erhellt, daß auf circa 100 geförderte Tons etwa 2 Tons Nickel kommen. Die Beschaffung von 1½ Millionen Pfund dieses auch zu anderen gewerblichen Arbeiten sehr gesuchten Metalls erfordert daher die größten Anstrengungen, namentlich seitens der norwegischen Industrie, an welche bereits die Frage herangetreten ist, ob unter diesen Umständen das bisher befolgte Bergbausystem nicht mit einem schnelleren Ausbeutungsmodus zu vertanschen ist. — Deutsches Versicherungswesen. Wie die„Voss. Zig.“ von wohlunterrichteter Seite erfährt, gilt es jetzt als zweifellos, daß die gesetzliche Regelung des deutschen Versicherungswesens zu den Aufgaben gehört, deren Lösung der nächsten Reichstagssession vorbehalten ist. Daß die Herbeiführung einheitlicher Bestimmungen mit großen Schwierigkeiten verbunden, ist leicht begreiflich, wenn man erwägt, daß in Deutschland allein 32 staatlich abgegrenzte Gesetzgebungen und 67 principiell örtlich abgegrenzte öffentliche Feuersocietäten und Brandcassen existiren. Die Herbeischaffung des erforderlichen Materials nahm geraume Zeit in Anspruch, namentlich die Beschaffung einer vollständigen Statistik der in jedem einzelnen deutschen Staate vorhandenen Gesellschaften 2c. Außerdem hielt das Reichskanzleramt eine erschöpfende Auskunft über die in Großbritannien und den Vereinigten Staaten bestehenden Bestimmungen und über die mit denselben gemachten Erfahrungen für nothwendig, weshalb die Generalconsuln in New=York und London mit Auftrag versehen wurden. Erst im Sommer 1870 war die Zusammenstellung des Materials vollendet, und nach dem letzten Kriege mußte das Material durch das der süddeutschen Staaten vervollständigt werden. Alsdann erst konnte die Bearbeitung des Gegenstandes in Angriff genommen werden. „Was meinst Du, Paul,“ sagte sein Nebenmann zu diesem, von dem wir wissen, daß er an Bord des Meteor in Dienst getreten, indem Beide den Aufschlägen der feindlichen Kugeln folgten:„Die Kerls schießen wie die Nachtwächter: treffen is nicht.“ am Gaude mit. Der Meteor war jetzt ungefähr zehn Seemenen vom Lande entfert, es war halb drei Uhr. Die Sonne brannte heiß, doch war der Himmel leicht bedeckt; eine nördliche Brise hatte die See lebhaft erregt, so daß das Kanonenboot stark zu schlingern begann, wodurch das gute Zielen sehr erschwert „Fertig! Feuer!“ ertönte endlich das sehnsüchtig erwartete Commando, und in demselben Augenblick entfalteten sich stolz die Flaggen an den oberen Mastspitzen, die bis dahin eng zusammengerollt dem ungeübten Blick verborgen gewesen waren. Schnell sind die Gegner unter stetem Feuern bis auf 4000 Schritt einander nahe gerückt; da hält der Bouvet plötzlich auf das Kanonenboot ab und kommt mit fast doppelter Geschwindigkeit auf dasselbe zu. Der Commandant des Meteor ist der Ansicht, der Bouvet wolle vor dem Bug vorüber lausend das Kanonenboot enfiliren, und läßt das Ruder backbord legen, dieser Absicht zu begegnen: doch schnell und rechtzeitig genug noch wird es ihm klar, daß der Feind das Kanonenboot zu überrennen und in den Grund zu bohren beabsichtigt.,„, Stmerkart.2 um Er „Steuerbord das Ruder, hart Sieuervoro: lar zum entern!“ lautet sein schnelles Commando. Kaum hat das Fahrzeug angefangen, dem Ruder zu gehorchen und den Bug dem Gegner wieder zuzukehren, als die Fahrzeuge aufeinander treffen, doch so, da der Bouvet durch das Gegenmanöver des Kanonenboots zur Veränderung seiner Ruderlage gezwungen wurde, daß sie ohne starken Stoß aneinander entlang schwammen. Das französische Fahrzeue, mit seiner hohen Reling hoch über das Kanonenboot hinausragend, ickt einen Hagel von Flintenkugeln von seinem Deck und aus den Marsen, unterstützt durch das Feuer seiner Drehbassen, auf das Deck des Meteor. Der zur Seite des Commandanten stehende Steuermann fällt tödtlich getroffen, neben diesem sinkt ein anderer Matrose todt nieder, ein dritter wird schwer verwundet durch eine Kugel in den Kopf. „Donnerwetter, jetzt wird's Ernst, Paul,“ meinte dessen gesprächiger Kamerad, als beide in Enterdivisionen angetreten durch Schnellfeuer aus ihren Zündnadelbüchsen das feindliche Flintenfeuer erwiederten, während die Gegner aneinander vorbeischwammen und in das Knallen der Flintenschüsse sich das Krachen brechender Masten und Ragen mischt. Plötzlich schreckte Paul zusammen, blickte einen Augenblick sprachlos vor Erstaunen nach dem Franzosen hinüber, riß dann schnell die Büchse von seiner Schulter und war im Begriff abzudrücken, als ein ebenso plötzliches Befinnen seinen Entschluß andern und ihn ein anderes Ziel wählen ließ. „Mein Gott, wie kommt der Schuft dort an Bord!“ murmelte er für sich;„ich erkenne ja ganz demtlich den Dieb, dem mein junger Herr nachspürt. Häue ich doch beinahe eine Dummheit begangen und dem Hallunken eine Kugel zugeschickt: Recht wäre ihm damit schon geschehen, aber von dem todten Schurken hatte mein Herr wohl kaum die Beweise von dessen Schuld rlangen Lönnen: Aus Baden, 27. Aug. Bei den gegenwärtigen Uebungen der Truppen wird in Folge der hochbedauerlichen Erfahrungen von Sedan und Rosenfeld in Beziehung auf die Märsche von den Commandeuren die größte Vorsicht in Anwendung gebracht. Italien. Rom, 25. Aug. Unsere Regierung scheint der wachsenden Keckheit der Clerikalen endlich wirklich einen Zügel anlegen zu wollen. Ein Correspondent der„Gazzetta“ von Livorno schreibt nämlich: Der Minister des Innern, Herr Cantelli; ist wieder nach Rom zurückgekehrt, nachdem er in unserem Seebade seine Kräfte gestärkt hat. Er hat die eben so delicate wie schwierige Aufgabe, die zunehmende Keckheit der Clerikalen zu zügeln und ihre Ausschreitungen zu unterdrücken. Sie kennen mich und wissen, daß Niemand von Priesterfurcht freier ist als ich, aber ich muß auch zugestehen, daß eine Regierung, welche ihrer Pflicht und Würde eingedenk ist, die Sachen nicht so fortgehen lassen kann. Ich will Ihnen nur das Schlimmste mittheilen. Aus dem Vatican gehen tagtäglich 5 bis 6 Kisten unter päpstlichem Wappen und Siegel nach Civitavecchia, um dort verschifft zu werden. Und was enthalten sie? Die kostbarsten Schätze der Kunst und Wissenschaft aus den aufgehobenen Klöstern. Es ist ein Diebstahl, der großartiger nicht betrieben werden kann und nun schon über ein halbes Jahr unter päpstlichem Wappen und Siegel fortgetrieben wird. Andere Kisten kommen dafür an, ebenfalls versiegelt und für die italienische Regierung unberührbar. Und was enthalten sie, etwa auch gestohlenes Gut? Nein, Waffen und Munition und Alles, was ein nicht unbedeutendes Heer braucht. Man kennt in Rom und zeigt mit Fingern auf die Häuser, wo Uniformen für alle Truppengattungen, Zuaven und Antiboiner nicht ausgeschlossen, verfertigt werden. Die Vereine für die katholischen Interessen arbeiten Tag und Nacht, die clerikalen Journale werden alle Tage frecher und unverschämter. Es werden Triduen, dreitägige Gottesdienste, abgehalten, worin für den Untergang des Königreichs Italien und für die Wiederherstellung der weltlichen Herrschaft des Papstes gebetet wird. Man quält die Gewissen und versagt die Tröstungen der Religion nicht allein allen Liberalen, sondern selbst denen, die für Freunde derselben gelten. Man vertheilt große Geldsummen, streut überall den Samen der Unzufriedenheit mit den gegenwärtigen politischen Zuständen aus und schürt den Haß gegen die italienische Regierung. Man hetzt die Römer auf, keine Steuern zu bezahlen, nicht in der Nationalgarde oder als einjährige Freioillige zu dienen, und raunt sich schließlich in die Ohren:„Die Franzosen kommen bald, und ehe das Jahr um ist, gehört Rom wieder dem Papste.“ Der Minister des Innern begreift, daß die Regierung auf ihrer Hut sein muß, und er hat bereits mit dem Präfecten von Rom die Maßregeln verabredet, welche zu ergreifen sind. Die Vereine für die katholischen Interessen und die andern ihr nachgebildeten geheimen Gesellschaften werden auf das sorgfältigste überwacht und bei erster Gelegenheit werden sie aufgelöst. Geistliche aber, welche die vom Gesetz vorgeschriebene Linie überschreiten, sollen sofort verhaftet und den Gerichten überliefert werden. Im nächsten Monat, sobald alle Minister nach Rom zurückzekehrt sind, wird Herr Cantelli dem Ministerrathe eine ins Einzelne eingehende Denkschrift über die materiellen, moralischen und politischen Folgen des Garantiegesetzes vorlegen, und dann wird die Regierung prüfen, ob es nicht gerathen ist, dem Parlamente im Jateresse des Staats und seiner Würde einen neuen darauf bezüglichen Gesetzentwurf zu empfehlen. Herr Thiers soll einem seiner hiesigen Freunde geschrieben haben, daß er sich die Arbeiten am Gotthard=Tunnel besehen und dann nach Italien und auch nach Rom kommen will. Die hier lebenden liberalen Franzosen wollen ihm dann eine glänzende Ovation bereiten. Frankreich. Marschall Bazaine. Gegenüber dem vielfach auftretenden Gerücht von einer Erkrankung des Marschalls Bazaine erklärt die„Presse“ nach zuverlässigen Quellen, daß der Marschall Bazaine weder krank noch auch leidend ist. Der Marschall beschäftige sich den ganzen Tag mit den umfangreichen Akten seines Prozesses und beantworte dieselben Paragraph für Paragraph, im Uebrigen äußere er sich gegen Niemand über den Prozeß und trage nur die vollkommenste Rahe zur Schau. Sehr häufig fahie er des Abends in einem geschlossenen Wagen aus; dann sei er von dem mit seiner Bewachung betrauten höheren Offizier begleitet und kehre immer zur Stunde der Retraite zurück. Der „Temps“ behauptet aufs Neue, daß der Prozeß Bazaine wahrscheinlich in Versailles, aber jedenfalls nicht in Compézne geführt werden würde und übrigens einen neuen Aufschub erleiden dürfte. Der Herzog v. Aumale hat soeben einen seiner intimsten Jugendfreunde, Herrn Charles Poisson, durch den Tod verloren. Herr Poissen war der Sohn eines reichen Notars von Paris und besuchte das College Heuti IV, gleichzeitig mit dem königlichen Prinzen, der sich lebhaft an ihn anschloß und seitdem durch die wärmste Freundschaft an ihn geknüpft war. Charles Poisson heirathete später die Tochter des Abgeordneten Lacoudrays, Generalsekretärs im Marineministerium unter der Julimonarchie, und gehörte mit Leib und Seele der orleanistischen Partei an. Er starb zu Honfleur im Alter von 52 Jahren. Der„Figaro“ meldet, daß seit einiger Zeit und unter den verschiedensten Formen geheimnißvolle Bestechungsversuche in der Armee gemacht würden; es sei bis jetzt nicht möglich gewesen, der Quelle dieser ohne jede Forderung einer Gegenleistung angebotenen Gaben auf die Spur zu kommen. Wie die„Union“ im Zusammenhange hiermit erfährt, hätte der General von Geslin aus poluischen Gründen sämmtlichen Militärs von der Garnison von Vincennes verboten, das in der Nähe des Ferts gelegene Café de Paris zu besuchen. Rutzland. Aus St. Petersburg, 19. Aug. wird der„Nordd. Allg. Zig.“ I. geschrieben: Das große Werk der Militär=Reorganisation ist ohne Unterbrechung im Gange und verschiedene neuere Anordnungen bezeugen ein wesentliches Fortschreiten der riefigen Arbeit. Was zunächst die Heeres=Eintheilung im Allgemeinen anbetrifft, so soll sich die Regierung für ein gemischtes System entschieden haben, welches zwischen der deutschen Corpseintheilung und den franzöfischen Territorial= Bezirken die Mitte hält. Wenigstens will die„M. Z. aus sicherer Quelle erfahren haben, daß die Eintheilung Rußlands in fünf große Militärbezirke beschlossene Sache sei. Diese Eintheilung werde indessen nur nach und nach erfolgen. Mit der Garde solle die Reorganisation beginnen.— Unter dem 2. August hat der Kaiser befohlen, daß mit dem Ablauf der fünfjährigen Frist, für welche das Reglement vom 30. Juni 1868 über die Stellvertretung im Militär versuchsweise eingeführt war, die Annahme von Stellvertretern in Armee und Flotte sowohl aus der Zahl der Privatpersonen als Soldaten einzustellen und das Reglement außer Kraft zu setzen sei. Ferner ist angeordnet, daß die im europätschen Rußland stationirten Reserve=Infanterie=Bataillone aufzulösen seien, sobald sie die letzten Commandos der jungen Soldaten zu den Truppen abgefertigt haben. Auf die bevorstehende Einführung der allgemeinen Wehrpflicht bezieht sich auch ein Dekret des Dirigenden Senats über einen neuen Modus für die Kompletirung der Polizei= und Feuerwehr=Kommandos. Endlich wird aus Saraisk gemeldet, daß die Stadtbehörden durch den Gouverneur von Rjäsan in Kenntniß davon gesetzt seien, es werde im Herbst 1874 die erste Rekrutirung nach dem neuen System stattfinden. Es scheint also die nahe Einführung jener wichtigen Reform keinem Zweifel mehr zu unterliegen. Auch übt die Aussicht auf ihre Verwirklichung schon im Voraus einen höchst wohlthätigen Einfluß auf das Interesse für die Schulen und auf den Lerneiser in allen Schichten der Bevötkerung. Vor Kurzem hat das Kriegsministerium verfügt, daß alle gegenwärtig unweit von Eisenbahnen zusammengezogenen Truppen das Ein= und Ausschiffen wenigstens einmal als obligatorische Uebung vorzunehmen haben. Die Gesetzsammlung enthält das vom Kaiser bestätigte Reglement über die Aufstellung, Prüfung und Ausführung der Ausgaben=Anschläge im Kriegsministerium für das Quinquennium 1874— 1878. Von anderen das Militärwesen betreffenden Nachrichten ist noch erwähnenswerih, daß die Hauptingenieurverwaltung mit dem Plan umgeht, auf der Spitze von Hangöndd am finnischen Meerbusen in der Nähe der im Bau begriffenen Eisenbahn eine neue Festung anzulegen. Asten. In China war es, wie bekannt, früher erlaubt, neugeborene Kinder weiblichen Geschlechts, wenn die Eltern sich außer Stande fühlten, sie zu ernähren, ohne Weiteres in die Ströme zu werfen und zu ertränken. Die Missionen in Hongkong haben viele dieser armen Geschöpfe noch lebend aus dem Wasser errettet und christlich erzogen. Jetzt hat auch die Chinesische Regierung endlich das Tödten weiblicher Kinder auf das Strengste verboten. In der betreffenden Bekanntmachung heißt es: „Des Himmels Vergeltung ist gewiß, und Fälle sind häufig, daß zahlreiche Mädchengeburten da sich wiederholt haben, wo die Kinder ertränkt worden sind; das heißt die Menschen tödten gerne, was der Himmel zu erzeugen liebt, und Diejenigen gehen zu Grunde, welche sich dem Himmel widersetzen, wie die auch sterben, welche Menschen ihres Lebens berauben. Auch werden sie verfolgt von den Geistern der ermordeten Kinder und können so nicht nur nicht die Geburt eines Sohnes beschleunigen, sondern laufen Gefahr, die Opfer ihres Betragens zu werden. „Der frühere Gouverneur machte, als er vor einiger Zeit von dem Ueberhandnehmen.eser ruchlosen Gewohnheit in Huepi hörte, strenge Verbote und Proklamationen kund; aber trotzdem wollen sich viele Armenbezirke und abgelegene Plätze nicht belehren lassen über das, was recht ist, sondern sie klammern sich hartnäckig an ihre alte Gewohnheit. „Hia Chin=gin, ein Gelehrter aus Kianghia und andere haben letzthin petitionirt, daß nochmals eine dieses Verfahren streng untersagende Proklamation erlassen werde. „Der Schatzmeister hat nun folgende Proclamation zur Information und Belehrung von Civil und Militär in der ganzen Provinz zu erlassen: „Dieweil seid Ihr nun gebeten und ersucht, Euch damit bekannt zu machen, daß, da männliche und weibliche Kinder von eurem eigenen Fleisch und Blut sind, Ihr von irgend einem ungeheuren Unglück befallen werden könnt, wenn ihr die Söhne nur aufzieht, die Töchter aber ertränket. „Laßt denn alle sich hinfort aufraffen aus ihrer täuschenden Lethargie und ihre Nachbarn ermahnen, diesen schrecklichen Abscheu zu vermeiden; laßt sie denn ihre Familien und Nachbarn von seiner schrecklichen Natur erfüllt werden und mit einem festen Willen sich von seinem verderblichen Einflusse losreißen. „Wenn diese Ermahnungen von irgend Jemandem noch als bloße Worte betrachtet werden und wenn irgend Jemand mit bewußter Verruchtheit sich weigert, ein neues Blatt anzufangen, dann werden sie(mit einem Grade größter Strenge) nach dem Gesetze über die Bestrafung der„absichtlichen Tödtung von Kindern und Enkeln" behandelt werden. Verwandte, die mit solchen Verbrechern wohnen und es verabsäumen, die Kinder zu retten oder absichtlich die Eltern zum Ertränken der Kinder anreizen, werden ebenfalls schwer bestraft werden. „Nehmt Euch in Acht und gehorcht! Nehmt Euch in Acht.“ Rheinland und Westphalen. Köln, 29. Aug. Die nach unserer diesfälligen Notiz schon vorgestern eingeleiteten Festlichkeiten zur Feier des 25jährigen Bestehens des A. Schaaffhausen'schen Bankvereins hatten am gestrigen Tage ihren Fortgang. Sie begannen mit einem den Directoren Wendelstadt und Movius dargebrachten Morgenständchen. Später erfolgten zahlreiche Besuche, Gratulationen und Darbringung von Ehrengeschenken. Den Schluß des Festes bildete ein solennes Souper in den oberen Räumen des Rheinischen Central=Bahnhofes.(K..) Düsseldorf, 29. Aug. Bei der kürzlich stattgefundenen Preisvertheilung für die Wiener Weltausstellung ist auch Düsseldorf reichlich bedacht worden. Wir nennen blos vorläufig: Breuer u. Comp. für Liqueure das Anerkennungsdiplom; Hallensleben u. Comp. für Teppiche die Verdienstmedaille; Breidenbach u. Comp. für Oelfarbendrucke, Brendamour u. Comp. für Holzschnitte, A. W. Schulgen für religiöse Kupferstiche, sämmtlich die Fortschrittsmedaille; Carl Weyer u. Comp. für Güterwaggon, und Wittwe Klems für Pianoforte die Verdienstmedaille. Folgende hiesige Künstler haben die Kunstmedaille erhalten: Andreas Achenbach, Oswald Achenbach, Eduard Bendemann, Bockelmann, Agnes Börjessor, E. Bosch, W. Camphausen, Alfred Chavannes, Hugo Crola, Fr. Fagerlin, Ernestine Friederichsen, Eduard Gebhard, Julius v. Geertz, Friedrich Hiddemann, Carl Hoff, Emil Hänten, Sophus Jacobsen, A. Jernberg, Rudolph Jordan, C. Irmer, Carl Jungheim, Carl Jutz, Joseph v. Keller(.), L. Kolitz, Bincenz Lerch. Carl Ludwig, Alfred Metzener, Carl Müller, Müller=Morten, L. Munthe, Nordenberg, Nordgren, Georg Oeder, Julius Röting, Hubert Salentin, H. G. Schanche, A. Siegert, W. Simmler, R. Stang, A. Tidemand, R. Vautier, A. Weber, Wittig. Witten, 25. Aug. Vom schönsten Wetter begünstigt und unter Theilnahme unseres verehrten Abgeordneten Dr. Löwe, der Spitze unserer Bürgerschaft, des Magistrats= und Stadtverordneten Collegiums, der Turn Vereine von Bochum, Barop, Dortmund, Elberfeld, Essen, Hagen, Haspe, Hörde, Steele, sowie eines großen Theiles unserer Bürgerschaft, wurde gestern das 25jährige Jubelfest unserer Wittener Turngemeinde, verbunden mit der feierlichen Grundsteinlegung zu der neuen Turnholle nach dem veröffentlichten Programm gefeiert. Dem Feste ging eine Vorfeier am Samstag Abend im Festlocale bei Herrn Borgmann vorauf.— Das ganze Fest nahm den schönsten Verlauf.(W..) Telegraphische Depeschen. Berlin, 24. Aug. Kaiser Wilhelm ist heute Abend 8¼ Uhr auf dem Anhalter Bahnhofe angekommen, wo die Prinzen Carl und August von Württemberg, die Minister, der Stadtcommandant General v. Schwarzkoppen und der Polizeipräsident zur Begrüßung erschienen waren. Der Kaiser sah sehr rüstig und vergnügt aus, ertheilte dem General v. Schwarzkoppen als Vorsitzendem der Subcommission für die Enthüllungsseier noch einige Befehle und fuhr dann durch die Königgrätzer=Straße nach dem Palais. Die Umgebung des Bahnhofs und die Straßen waren mit dichten Menschenmassen besetzt, welche den Kaiser mit enthusiastischen Zurufen begrüßten. Straßburg, 29. Aug. Das„Elsässer Journal“ veröffentlicht einen Brief des früheren Redakteurs des„Niederrheinischen Kurier" und späteren Mitglieds der Nationalversammlung, August Schneegans, welcher erklärt, daß er seine Stelle als Chefredakteur des„Lyoner Journals“ wegen der schweren Kränkungen und Schmähungen, die ihm seit 2 Jahren als Republikaner, Protestanten und Elsässer in Frankreich widerfahren, niederlege. Schneegans sagt der politischen Laufbahn für immer Lebewohl. Genf, 29. Aug. Das Leichenbegängniß des Herzogs von Braunschweig fand heute mit großer Feierlichkeit unter dem Andrange einer großen Menschenmasse Statt. Paris, 29. Aug. Der Minister des Innern, Beulé, schärft den Präfecten ein Circular seines Vorgängers ein, welches am 4. September jedwede öffentliche Kundgebung verbietet. Paris, 30. Aug., Morgens. Ein Artikel John Lemoinne's im „Journal des Débats“ erklärt, daß er kein göttliches Recht anerkenne. Nachdem die Republik unmöglich geworden, sei für Frankreich eine liberale Monarchie nöthig. Da nun das Wahlkönigthum durch den Geasen von Paris abgedankt habe, sei der Graf von Chambord der einzige mögliche König von Frankreich, er sei es aber auch nur unter Bedingungen, die er mit der Nation unterhandeln werde, welche nicht geneigt sei, die öffentlichen Freihei#en preiszugeben. Graf Chambord könne nach dem Beispiel Ludwigs XVIII. die Bürgschaften einer Charte geben; falls er dies nicht thäte, würde er sich unmöglich machen, wie die Republik. Literatur, Kunst und Wissenschaft. * Münster, 27. Aug. Professor Dr. Heis schreibt dem„W..“ über einen neuen Kometen mit elliptischer Bahn: Am 3. Juli d. J. wurde von dem zur Zeit aus Frankreich ausgewiesenen, nun auf der Mailänder Sternwarte wirkenden deutschen Astrogomen Tempel ein neuer Komet entdeckt, der nach den Untersuchungen der Herren Schulhof in Wien und Hind in London zu den periodischen Kometen von kurzer Umlaufszeit(6½ Jahren) gehört. onti lebt nd seß die Ein ese wir stets Vermischtes. ** München, 27. Aug. Der hiesige Domprediger Herr Ehrler ist bei der Besteigung der 8300 Fuß hohen Eiderspitze verunglückt, indem er an ingefährlichen Stelle abglitt und eine weite Strecke den Berg herabfiel; rirde zwar noch lebend, aber schwer verwundet nach Terrenten bei Unterain das Curatenhaus daselbst gebracht. * Berlin, 27. Aug. Ein Heer von Störchen, 1000 bis 1200 an der 1, zog am 22. August in drei großen, phalanxartig formirten Kolonnen 1 Berlin fort dem Süden zusteuernd. Im vergangenen Jahre wanderdie langbeinigen Sommergäste schon am 18. und 19. August aus, während Schwalben am 31. desselben Monats abzogen. Jetzt passiren auch bedie Schwäne in Familientrupps den Unterbaum, und trotz der ungelichen Hitze dieser Tage könnte man daraus folgern, daß die Vorboten Winters nun nicht mehr lange auf sich warten lassen.(Freilich hat sich was man den Instinkt oder Naturtrieb der Zugvögel nennt, keineswegs .: Prag, 26. Aug. Außerhalb des Prager Weichbildes, in der Richtung den Süden, ist vorgestern um 6 Uhr Abends eine nach vielen hlende Schaar Schwalben geflogen. Die Vogelwolke befand sich nicht her als eine gewöhnliche Kirchthurmspitze über der Erde., Dieser geizige lbzug der Schwalben während der großen Hitze wird allgemein als var Vorsichen eines früh eintretenden strengen Winters gehalten. Auch aus Schleen wird gemeldet, daß die Störche bereits ihre Wanderung ngetreten ben. Am 22. und 23. d. zogen drei lange, aus mehreren burkert## estehende Züge über Breslau südwärts. Sonst pflegen die Stör#ge#####nde sepiemder noch füdlichen Gegenden zu Lieben., Eaurnose eregesen. *.* Ein weiblicher Brigant. Die italienischen Jvurnatr erzacten, vaß die mgebung von Catanzaro in Calabrien von einer Brigantenbande, unter er Führung einer jungen Frauensperson, unsicher gemacht wird. Dieselbe sterst 20 Jahre alt und von großer Schönheit. Ihr Name ist Maria, die Pittwe Pietro Monico’s, eines Banditenhauptmannes, der in einem Rensontre mit den Gensdarmen getödtet wurde. Nach seinem Tode nahm sie einen Carabiner auf und schwur, ihn zu rächen. Einige Zeit darauf vershebte sich ein junger Mann, der Sohn eines wohlhabenden Pächters, in sie ind trat in ihre Bande, um ihr den Hof machen zu können. Sie wies inseß seine Anträge peremptorisch zurück, und aus Rache verrieth er sie an ie Obrigkeit. Sie wurde arretirt, vor Gericht gestellt, und zu 30jähriger Einsperrung verurtheilt. Während sie ihre Strafe verbüßte, verliebte sich ein Befangenwärter in sie; er begünstigte ihre Flucht und begleitete sie, wurde ber, nachdem sie ihre Bande wieder erreicht hatte, auf ihren Befehl unverjüglich erdolcht. Seitdem wüthet sie noch weit furchtbarer; ihre Kühnheit und Thätigkeit hat sich verdoppelt, und sie ist der Schrecken der Provinz geworden. Sie brennt Pachthöse nieder, schleppt das Vieh fort und legt Zwangscontributionen auf. Der geringste Ungehorsam gegen ihre Befehle #vird mit dem Tode bestraft. Ihre Bande ist zahlreich und durch die Bauern ra wrte Reteorologische Beobachtungen auf der Sternwarte zu Bonn. August 29. Maximum der Tagestemperatur 14.°4 R. August 30. Minimum der Tagestemperatur 8. 5 R 1 Uhr Nachm. Barometer auf 0“ reducirt 27 Z..46 L. Temperatur 15.91 R. Höhe des in 24 Stunden gefallenen Regens.96., oder 23.5 Cubik=Zoll auf einen Quadrat=Fuß. Eivilsand der Ober=Bürgermeisterei Bonn. Geburten. Den 14. Aug.: Andreas Joseph, Sohn von Johann Gierlich, Wirth, und von Anna Maria Manner. Den 14. Antonie Elfriede, Tochter von Rudolph Klostermann, Oberbergrath, und von Agnes Schornstein. Den 15. Agnes, Tochter von Bernhard Mertens, Ackerer, und von Gertrud Schmitz. Den 15. Agnes Theodora Clara, Tochter von Gottfried Röthgen, Kaufmann, und von Margaretha Richter. Den 15. Carolina, Tochter von briel Radermacher, Steinhauer, und von Julie Ditges. Den 15. Auguste, Tochter von N. N. fremd. Den 16. Heinrich Otto, Sohn von Carl Behre, Kaufmann, und von Dorothea Reeb. Den 17. Gertrud, Tochter von Jacob Frings, Schneider, und von Anna Barbara Völckner. Den 17. Maria Magdalena, Tochter von Joseph Auweiler, Musiker, und von Maria Magdalena Bounach. Den 17. Auguste Helene, Tochter von N. N. fremd. Den 17. Johanna Margaretha, Tochter von Jacob Sohn, Schuster, und von Johanna Cöllen. Den 18. Hermann, Sohn von Johann Friedrich Marthe, Amtsdiener, und von Catharina van Hees. Den 18. Heinrich, Sohn von N. N. fremd. Den 18. Louise, Tochter von Heinrich Jungbluth, Schneider, und von Louise Rosen. Den 19. Caroline, Tochter von N. N. fremd.„. Sohn Wasserwärme des Rheines: 17 C Handel, Industrie und Verkehr. * Bonn, 29. Aug. Berliner Notirungen für 150 Stück österr. Gulden= Thlr. 95⅝. 1„„„— 19 Sgr. 3/10 Pfg. * Wittener Getreidebörse vom 28. Aug. Die Stimmung war heute eine recht flaue. Käufer zeigten sich, in Erwartung billigerer Preise bei regelmäßiger Zufuhr neuer Waare, sehr zurückhaltend und wurde veshalb nur wenig umgesetzt. Es galt alter Westfälischer Weizen 10½—10½ Thlr., neuer 10—10 ½ Thlr., Roggen, alter, 6 2/—7 ½ Thlr., neuer Westfälischer 7½—7½ Thlr., Hafer, alter, 6½—6½ Thlr., neuer 5½—5 7/ Thlr., per 100 Kilo, frei bis hier.— Wetter: warm mit Regen. Die nächste Börse wird, der hiesigen Herbstmesse wegen, Freitag den 5. Sept. stattfinden. Land= und Hauswirthschaft. * Mannheim, 28. Aug. Die Fabrik landwirthschaftlich=chemischer Producte von G. C. Zimmer hierselbst hat auf der Wiener Weltausstellung zwei Prämien erhalten, und zwar die Fortschrittsmedaille für ihre künstlichen Düngemittel und die Verdienstmedaille für ihre sonstigen Semichen Broducte. Bekanntmachung. Mit dem Reichs= und Staats=Anzeiger erscheint allmonatlich, in der Regel am 15., unter der Bezeichnung„„Postblatt“ eine Beilage, welche außer Bekanntmachungen von allgemeinem Interesse für den Verkehr des Publikums mit der Post auch eine tabellarische Uebersicht der Portosätze für Briefpost=Sendungen nach dem Inlande und dem Auslande enthält. Um die Verbreitung dieses Materiols im Interesse des correspondirenden Publikums zu fördern, werden einzelne Exemplare des„Postblatts“ zu dem Preise von 2½ Sgr., bz. 9 Kr. für das Stück käuflich abgelassen.— Bestellungen auf das„Postblatt“ sind an die nächst belegene Postanstalt zu richten. Berlin, den 11. April 1873. Kaiserliches General=Postamt. Bekanntmachung. Erweiterung des Fahrpostverkehrs mit England. Vom 1. Septbr. ab können zur Beförderung nach Großbritannien und Irland auf dem Wege über Ostende außer den bisher zulässigen Päckereisendungen ohne und mit Werthangabe auch solche Pakete zur Beförderung angenommen werden, deren Inhalt aus: Gold oder Silber(in Barren gemünzt oder verarbeitet), Plattgold und Silber, Quecksilber, Platina, Werthpapieren, Bijouterien oder Edelsteinen besteht. Der declarirte Werth der einzelnen Sendung darf 100,000 Francs oder 26666“, Thlr. nicht überseigen. ten dis M. Ueber die zur Anwendung kommenden Taxen geven die Postanstalten auf Verlangen die erforderliche Auskunft. Berlin, 26. August. 1o/ggiser sliches eirathen. Den 22. Aug.: Wilhelm May, Schlosser, mit Anna Maria Mirgel. Den 22. Karl Knabe, Kaufmann, mit Louise Auguste Sommer. Den 22. Johann Hieronymus Bartelmann, Tapezierer, mit Gertrud Pohl Den 23. Jacob Trimborn, Fuhrknecht, mit Catharina Werker. Den 25. Robert Felix Emil Schleicher, Kaufmann, mit Clara Julie Schleicher. Den 28. Peter Krämer, Ackerer, mit Sibylla Henseler. Den 28. Franz Radermacher, Maurer, mit Agnes Dünwald. Den 29. Wilhelm Böhner, Kaufmann, mit Juliana Wilhelmine Griesheim. Sterbefälle. Allen Kranken Kraft und Gesundheit ohne Medicmn und ohne Kosten. „Revalescière Du Barry von London.“ Allen Leidenden Gesundheit durch die vorzügliche Rovalescière du Barry, welche sich ohne Anwendung von Medicin und ohne Kosten bei den nachfolgenden Krankheiten bewährt: Magen=, Brust=, Lungen=, Leber=, Drüsen=, Schleimhaut=, Athem=, Blasen= und Nierenleiden, Tuberculose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieder, Schwindel, Blutaufsteigen, Ohrenbrausen, Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. Auszug aus 80,000 Certificaten über Genesungen, die aller Medicin widerCertificat Nr. 73,928. Waldegg, Steiermark, 3. April 1872. Durch Ihre Revalescière, die ich— 50 Jahr alter Mann— zwei Jahre ununterbrochen genossen habe, bin ich von meinem 10jährigen Leiden: Lähmung an Händen und Füßen, beinahe wieder, wie in den besten Zeiten, meiner Beschäftigung nach. Für diese mir erwiesene große Wohlthat spreche ich Ihnen hiermit den herzlichsten Dank aus. Br. Sigmo. Certisicat Nr. 73,268. Trapani, Sicilien, 18. April 1870. Meine Frau, ein Opfer von schrecklichen nervösen und biliösen Leiden, mit furchtbarer Geschwulst des ganzen Körpers, Herzklopfen, Schlaflosigkeit und Hypochondriasis im höchsten Grade, war von den Aerzten als verloren angesehen, als ich mich entschloß, meine Zuflucht zu Du Barry's unbezahlbarer Revalescière zu nehmen. Dieses köstliche Mittel hat, zum Erstaunen aller Freunde, in kurzer Zeit jene furchtbaren Leiden beseitigt und meine Frau so völlig hergestellt, daß, obgleich 49 Jahre alt, sie thätigen Antheil an Tanzvergnügen nehmen kann. Ich mache Ihnen diese Mittheilung pflichtgemäß im Interesse aller ähnlich Leidenden und mit innigstem Danke. verrrne..„ Atanasio Barbera. Nahrhafter als Fleisch, erspart die Revalescière bei Erwachsenen und Kindern 50 Mal ihren Preis in anderen Mitteln und In Blechbüchsen von ½ Pfund 18 Sgr., 1 Pfund 1 Thlr. 5 Sgr., 2 Pfund 1 Thir. 27 Sgr., 5 Pfund 4 Thlr. 26 Sgr., 12 Pfund 9 Thlr. 15 Sgr., 24 Pfund 18 Thlr.— Revalescière Biscuiten: Büchsen à 1 Thlr. 5 Sgr. und 1 Thlr. 27 Sar.— Revalescière Chocolatée in Pulver und Tabletten für 12 Tassen 18 Sgr., 24 Tassen 1 Thlr. 5 Sgr., 48 Tassen 1 Thlr. 27 Sgr. Zu beziehen durch Barry du Barry& Comp. in Berlin, 178 Friedrichsstraße, und in allen Städten bei vielen guten Apothekern, Droguen, Spezerei= und Delicatessenhändlern. In Vonn: P. Brohl, W. J. Sondag. In Köln: Joh. Bomm, I. M. Rehe, E. König jun, Heinr. Klein, Herm. Gerhartz, Einborn=Apotheke. In Mühlheim a. Ny.: Joh. Strung. In Deutz: Phil. Schaefer. Den 19. Friedrich Withelm von N. N. fremd. Den 19. Johann Andreas, Sohn von Hubert Andreas Homann, Commis, und von Emilie Wilhelmine Elise Stockmann. Den 20. Catharina, Tochter von Franz August Altenburg, Bierbrauer, und von Gertrud Braun. Den 20. Peter Joseph, Sohn von N. N. fremd. Den 22. Gottlieb, Sohn von Johann Heinrich Gottlieb Hellweg, Ziegelarbeiter, und von Johanne Wilhelmine Cardinal. Den 22. Anna Maria Sibylla Hubertina, Tochter von Johann Joseph Bürvenich, Maurer, und von Sibylla Hammerschlag. Den 22. Wilhelmine Catyarine Amalie, Tochter von Friedrich Wolf, Sattler, und von Barbara Engels. Den 23. Johann August, Sohn von August Dernbach, Figurenfabrikant, und von Agnes Haubrich. Den 23. Georg, Sohn von Michael Wolf, Schlosser, und von Anna Eva Schnitzler. Den 23. Alwine Auguste, Tochter von N. N. fremd. Den 24. Peter, Sohn von Johann Lutz, Schreiner, und von Anna Maria Kurscheid. Den 24. Maria Elise Wuhelmine, Tochter von Wilhelm Reuters, Bauführer, und von Jofephe Fränziska Schönenber g. Den 25. Margaretha, Tochter von N. N. fremd. Den 25. Friedrich Lorenz Peler, Sohn von Friedrich Wilhelm Görtz, Schuster, und von Margaretha Cajetan..„„„ Den 25. Gottfried Franz Peier Hubert, Sohn von Franz Peter Huber! Dolff. Rentner, und von Anna Hubertina Dolff. Den 26. Anna, Tochter von Bernhard Sostmann, Sattler, und von Amalia Tüttenberg. Den 26. Christina, Tochter von Phili vv Roder, Schuster, und von Gertrud Langen. Den 26. Anna Gertrud maria, Tochter von N. N. fremd. Den 27. Anna, Tochter von N. N. Den 27. Margaretha Magdalena Elisabeth, Tochter von Adam Metz, Fabrikarbeiter, und von Louise Den 27. Hermann, Sohn von N. N. remd. Den 27. Elisabeth, Tochter von Joseph Wilhelm Horstmann, Schreiner, und von Catharina Greuel. Den 28. Petronella, Tochter von N. N. fremd. Den 28. Paul, Sohn von N. N fr. Den 28. Anna Maria, Tochter von Johann Wetter, Schneider, und von Maraaretha Wipperfürth. Den 28. Wilhelm Hubert, Sohn von N. N. fremd. Den 28. Peter Hubert, Sohn von Hubert Emmerich Galden, Colporteur, und von Christine Hohn. Den 29. Peter Joseph Jacob, Sohn von Joseph Imbach, Hefehändler, und von Jacobine Nogari. Den 24. Wilhelm Stirmlänger, Stuccaturer, mit Anna Kinzig. Den 31. Peter Wiescheid, Schlosser, mit Anna Catharina Mohr. Den 31. Hermann Käufer, ohne Gewerb, mit Elisabeth Kremer. Den 31. Mathias Kohlbecher, Schneider, mit Gertrud Polcher. Den 31. Carl Anton Hubert Kuhoff, Goldleistenarbeiter, mit Franziska Schmitz. Den 31. Carl Eppert, Techniker, mit Maria Antonia Hubertina Peters. Den 31. Friedrich Kalscheuer, Kutscher, mit Johanna Oebel. Den 31. Ferdinand Jülich, Schuster mit Margaretha Krupp. Den 31. Sebastian Friedrig, Tuchmacher, mit Anna Maria Heuriette Schöneseiffen. Königliche Lehranstalt für Obst- und Weinbau zu Geisenheim im Rheingau. Das Wintersemester beginnt am 1. October. Neue Zöglinge werden bis dahin angenommen. Lehrgegenstände: Obstbau, Landschaftsgärtnerei, Blumenzucht; doppelte Buchhaltung, kaufmännische Correspondenz werden vorgetragen vom Unterzeichneten; Planzeichnen, Früchte= und Blumenmalen vom Obergärtner Teichler; Botanik, Theorie des Seidenbaus und der Bienenzucht vom Dr. David; Chemie vom Professor Dr. Neubauer; Mineralogie und allgemeiner Pflanzenbau vom Dr. Frhr. v. Canstein; Mathematik(Stereometrie und Trigonometrie) vom Herrn Meyer; Weinbau und Weinbereitung vom Dr. Umber. Kursus für Hospitanten. 3. Termin vom 28. September bis 25. October. Honorar 2 Thlr. Schullehrer und Baumwärter frei. Nähere Auskunft ertheilt und die Unterkunft der Zöglinge in Geisenheim vermittelt für die Direction der Kgl. Lehranstalt, O. Hüttig. Ackerbauschule in Cleve. Beginn des Winterhalbjahrs: Dinstag den 14. October. Es ertheilen 7 ordentliche und 5 Hülfs=Lehrer den Unterricht an der Anstalt. Eltern, welche wünschen, daß ihre Söhne auf das Examen zum einjährig Freiwilligendienst vorbereitet werden, haben dieses bei der Anmeldung der Schüler dem Unterzeichneten zu erklären. Nähere Auskunft ertheilt Dr. A. Fürstenberg, Director. Den 15. Aug.: Margaretha Kluth, alt 5 Monate. Den 16. Ludwig Ferdinand Schubert, Ehemann der Gertrud Wassermeyer, Maler, alt 53 Jahre. Den 16. Gertrud Weber, Haushälterin, unverheirathet, alt 27 Jahre. Den 16. Joseph Schlaeger, Bierbrauer, unverheirathet, alt 38 J. Den 16. Catharina Esser, alt 10 J. Den 17. Simon Bernhard, alt 15 T. Den 17. Gertrud Josephine Muth, alt 5 Monate. Den 17. Franziska Jessé, Wittwe von Friedrich Wilhelm Lehmann, Rentnerin, alt 69 Jahre. Den 18. Heinrich Schurz, Maurer, unverheirathet, alt 27 Jahre. Den 19. Margaretha Rosemann, alt 5. Jahre. Den 21. Johann Hermes, au! J. Den 21. Anton Mathias Mertens, Wittwer von Gertrud Godderz, Schneider, alt 40 Jahre. Den 22. Johann Wipperfürth, alt 2 Monate.„.. 00 Den 22. Jacob Museler, an W. Den 23. Anton Hubert Adalbert Augustin, Kappenmacher, unverheirathet, alt 21 Jahre. Den 23. Michael Mathonet, alt 9 M. Den 24. Franziska Jungbluth, alt Den 25. Susanna Reichart, alt ½ Jahr. Den 25. Maria Elisabeth Grün, alt 14 Monate. Den 25. Clara Schorn, Ehefrau von Franz Heinrich Schorn, alt 41 J. Den 26. Franz Joseph Werres, Witwer von Susanna Büchlen, Privatsekretär, alt 60 Jahre. Den 26. Wilhelm von der Dick, Commis, unverheirathet, alt 20 J. Den 27. Joseph Pieck, Ehemann der Christine Harth, Dienstmann, alt 30 Jahre. Den 27. Gertrud Eusavety Stephan, alt 3 Monate. Den 27. Daniel Ommerborn, Ehemann der Catharina Köcher, Sprachlehrer, alt 51 Jahre. Den 28. Anna Maria Lautenschläger, Ehefrau von Christian Kann, alt 59 Jahre. Den 28. Maria Louise Roth, unverheirathet, ohne Gewerb, alt 20 J. Den 28. Martin Dünwald, alt 10 Monat. Thomas Francis& Cie. in Birmingham älteste Fabrikanten von schmiedbaren Sohlen= und Absatznägeln(auch unter dem Namen„neue Patent= Schuhnägel bekannt), haben auf der Wiener Weltausstellung wegen der vollendeten Form und vorzügl. Qualität ihrer Fabrikate die Fortschritts=Medaille, die einzige Auszeichnung für schmiedbare Nägel erhalten. Frühere Prämiirung: Paris 1867.— Havre 1868. Als alleiniger Depositair des genannten Hauses für den ganzen Zollverein unterhalte ich von dessen Artikeln bedeutendes Lager und empfehle dieselben zur geneigten Abnahme. Ich mache noch besonders darauf aufmerksam, daß zum Unterschiede von anderen ähnlichen Fabrikaten jedes Paket dieser Nägel eine Etiquette mit der Fabrikmarke(Gekrönter Löwe mit Kugel, worauf die Buchstaben CT) trägt. Proden, Zeichnungen und Preis=Courante werden prompt versandt. Köln, im August 1873. C. Türffs. Heirathsverkündigungen. Den 17. Aug.: Lehmann Alsberg, Kaufmann, mit Sophie Rosenbaum. Den 24. An reas Dederich, Wittwer von Maria Catharina Kessel, Schuster, mit Maria Franziska Pehle. Den 24. Johann Schwingen, Steinhauer, mit Elisabeth Ringhausen. Den 24. Gottfried Friedrich Wilhelm Schmidt, Sergeant, mit Anna Maria Elisabeih Weix. Den 24. Dr. Carl Rudolph Schaaffhausen, praktischer Arzt, mit Hedwig von Griesheim. Den 24. Peter Schneider, Fabrikarbeiter, mit Elisabeth Breuer. Den 24. Johann Joseph Emanuel Bach, Buchhalter, mit Elisabeth Moehlen. Den 24. Johann Peter Heinz, Schriftsetzer, mit Catharina Krumm. Den 24. Dr. Wilhelm Joseph Hubert Bischof, Professor, mit Ida Cornelig Franziska Hubertina Becker. Den 24. Carl Joseph Jansen, Schreiner, mit Catharina Tapper. Heute beschenkte mich meine liebe Frau, Louise geborne Hertel, mit einem kräftigen gesunden Mädchen. Berlin, 29. August 1873. W. Heyden. Portrait des Herrn Bischofs Reinkens. Die photographische Anstalt von R. Schlegel in Elberfeld=Barmen hat ein in großem Format gehaltenes Portrait des hochwürdigsten Herrn Bischofs Reinkens veranstaltet, welches auf photographischem Wege vervielfältigt werden wird. Dasselbe zeichnet sich durch große Naturtreue vortheilhaft aus und ist zum Subscriptionspreise von 2 Thlr. 15 Sgr. zu haben. In allen hiesigen Buch- und Musikalienhandlungen ist zu haben: Robert Schumann als Kritiker. Zur Erinnerung an die Bonner Gedächtnissfeier Robert Schumanns Josef Schrattenholz. Preis 10 Sgr. Ein kleineres Haus mit Garten, angenehm gelegen, am lieb. sten in der Koblenzerstraße, wird zu kaufen gesucht. Offerten abzugeben Beethovenstraße Nr. 16. Rothweine, reingehaltene, zu 44 Thlr. p. Ohm, Bordeaux zu 68 Thlr. p. Oxhoft, weiße Rheinweine zu 26 Thlr. p. Ohm. Proben stehen zu Diensten. Weinhandlung en gros Linz am Rhein. P. I. Obermann. „ und Branntweine: Pfeffermünz, Kümmel, Hamb. Tropfen, Trester, Wachholder, Korn von—8 Sgr.; Parfait’Amour, Vanille, Cognac, Punsch, Arrge, Cardinal=Bitter 18 Sgr.; Cholera=Bitter, bewährtes Schutzmittel(ärztlich attestirt) per Krug 12 Sgr. Destillerie= u. Sprit=Fabrik von P. I. Obermann zu Kripp, vis.-vis Linz. zum Einmachen und Sprit von Thlr. 6, 8, 10 und 12 per Ohm, in der Essig= und Sprit=Fabrik von P. I. Obermann zu Kripp, vis--vis Linz. Zwei herrschaftliche Gilser mit Garten, im südlichen Stadttheil, zu verkaufen. Das erste Haus enthält 11 Zimmer, 2 Mansarden, Souterrain und alle Bequemlichkeiten, das zweite 13 Zimmer, 2 Mansarden 2c. Näheres beim Eigenthümer E. Peters, Hundsgasse 9. Ein Agent sucht für Duisburg, Essen 2c. den Verkauf von Portland=Cement zu übernehmen. Näheres bei Fritz Klapp, Duisburg, Sect. XIV, 43. Zum sofortigen Eintritt suche einen zuverlässigen und mit guten Zeugnissen versehenen Dr. L. C. Marquart. Ein für Conditorei, Café, Bäckerei, Metzgerei, Colonialwaarenhandlung 2c. sehr geeigneter Bauplatz für 2 Häuser, in der südlichen Vorstadt, am Kreuzungspunkte von 4 Straßen, mit geringer Ablage zu verkaufen. Näh. bei H. Morell, Biehmarkt 1. Restauration „Die Wacht am Rhein“ Coblenzerstr. 224. Möbl. Zimmer mit Pension. Eine hiesige Buchhandlung sucht für einen Herrn ein anständ. möblirtes Zimmer, wenn möglich mit Verköstigung im Hause. Offerten unter A. M. 18. mit genauer Angabe der Bedingungen an die Exped. d. Bl. Erste Etage von 6 Zimmern nebst Küche, Mansarde und allen häuslichen Bequeml. per 1. Octdr. zu vermiethen. Mügsterstr.(Sürst) 14 bei Fr. Weder. Eine möblirte Bel=Etage mit Küche ist Anfangs October zu vermiethen, Poppelsdorfer Allee 84. Eine II. Wohnung von 2 Zimmern nebst Mansarde zu vermiethen bei Fr. Weber, Münsterstraße(Sürst) 14. Ein hiesiges Comptoir hat unter günstigen Bedingungen eine Lehrlingsstelle zu besetzen. Offerten sub B. C. 14. besorgt die besorgt die Exped. d. Bl. Für das Comptoir und Lager eines hiesigen Fabrik= und Engros=Geschäftes wird ein mit guten Schulkenntnissen versehener Knabe als Lebrling gesucht. Offerten zub X. L. 5. besorgt die Expedition d. Bl. Ferien=Unterricht wird ertheilt Kapuzinerstraße Nro. 7. Mehrere Maurer und Handlanger an den Neubau der Bonner Actien= Brauerei gegen hohen Lohn gesucht. Tüchtige Maurer und Handlanger gesucht von Hubert Ruland in Endenich. Zwei Dienstmädchen für alle häusliche Arbeit, eins für nach Köln, gleich gesucht, Brüdergasse Nr. 44. Ein Mädchen für Küche und Hausarbeit und ein Kindermädchen gesuchzt, Münsterplatz Nr. 2. Ein Küchenmädchen gesucht, Markt Nr. 33. Ein Mädchen zum Nähen für einige Tage in der Woche gesucht, Hundsg. 8. Dienstboten mit guten Zeugnissen gesucht. Frau Strunk, Kölnstraße 3. Ein schöner Garten vor dem Kölnthore zu verkaufen. Näh. Kölnstr. 4. Gummischuh=Reparat. werden dauerhalt ausgef. von A. Fester, Acherstr. 23. Schlossergeselle gesucht von Schlossermeister Faßzbender, Grabengasse 12 Zwei Gas=Kronleuchter billig zu verkaufen, Baumschuler Allee 25, Vorterre. Feier des Tages von Sedan. Dinstag am 2. September, dem Jahrestage der Gefangennahme Napoleons bei Sedan, wo die Einigkeit und Tapferkeit des deutschen Volkes unter der Führung unseres erhabenen Königs und Kaisers Wilhelm des Siegreichen in gerechter Abwehr eines übermüthigen Feindes den glänzendsten Sieg errungen hat, feiert der # Bonner Krieger-Verein# sein Vereinsfest und ladet alle patriotischen Mitbürger ein, durch ihre Betheiligung und Mitwirkung zu einer würdigen Feier dieses nationalen Festtages beizutragen. Programm. Montag 1. Sept., Abends 8 Uhr: Ankündigung des Festes durch Kanonendonner, Zapfenstreich und Fackelzug, darauf kameradschaftliche Zusammenkunft im Vereinslokale(„Römer"). Dinstag 2. Sept., Morgens 6½ Uhr: Reveille und Kanonendonner. Morgens 8½ Uhr: Versammlung der Kameraden im Vereinslokale zum Kirchengange. In der Münsterkirche feierlicher Trauergottesdienst für die in den Feldzügen gefallenen Kameraden.— Nach Beendigung des Gottesdienstes in den verschiedenen Kirchen(10 Uhr) Abholen der auswärtigen Kameraden an der Eisenbahn und Zug mit Musik zum Lokale des Herrn Nettekoven, daselbst Morgen=Concert bis 1 Uhr. Entree für Nichtmitglieder 2½ Sgr. Nachmittags 3½ Uhr: Antreten der Kameraden im Vereinslokale zum Abholen der Fahne; Festzug durch die Stadt zur festlich geschmückten Beethovenhalle und Anfang des Concertes daselbst. Die Musik wird ausgeführt durch das Stadt=Bonner Musik=Corps. Karten zur Feier in der Bethovenhalle sind bis Dinstaa Mittag zu haben(4 Person 10 Sgr.) bei den Herren: H. J. Breuer, Markt, Funk, Restaurateur, Am Hof, F. Heinrich, Sandkaule, Rettekoven, Restaurateur, Neugasse, Boß, Hof=Restaurateur, Wenzelgasse, sowie im Vereinslokale bei Gebr. Wolter, Römerplatz, woselbst auch die Karten für Mitglieder Samstag von—10 Abends, Sonntag und Montag von 11—1 Mittags ausgegeben werden.— An der Kasse selbst 15 Sgr. à Person. Der Vorstand des Bonner Krieger=Vereins. Bonner Krieger-Verein. Samstag den 30. August, Abends 8½ Uhr, Versammlung. Eintheilung des Fackelzuges. Um zahlreiches Erscheinen wird deshalb gebeten. Der Vorstand. BONNER Männer-Gesangverein. Der für morgen projectirte Ansflug findet der eingetretenen ungünstigen Witterung halber, nicht Statt. Der Vorstand. Diebstahl. In der Nacht vom 28. zum 29. dieses Monats ist hierselbst ein MainFischernachen gestohlen worden. Derselbe ist daran kenntlich, daß die Maßbank 2 Löcher enthält, ein eckiges in der Mitte und ein rundes an der Seite; auch war derselbe mit einer Drahtkette und sämmtlichen Fahrutenstlien versehen. Remagen, 29. August 1873. Engelbert Schneider, Ssütr. IlluminationsLaternen, Ballons und Fackeln, so wie Feuerwerk empfiehlt billigst A. Schuhmacher, Bonngasse Nr. 1. Oberländische Bäckerei& Conditorei von Leopold Frohwein, Boungasse Nr. 25. Ich ersuche Denjenigen, der vor etlichen. Wochen eine Reise=Tasche bei. Stäl 7g#liehen hat dieselbe zurück zu geben. C. Kirberger, Rheingasse 8. Kauler Kirmeß bei Max Clouth. Telding von Banarbeiten. Nachdem zu dem Vergantungstermine vom 23. Juni curr. keine annehmbaren Offerten eingegangen, werden die nachfolgenden Arbeiten und Lieferungen zum Neubau eines Tropenhauses im botanischen Garten zu Poppelsdorf neuerdings zur Verdingung im Wege schriftlicher Submission ausgestellt: Thlr. Szr. Bf. 1) Erd= und Maurerarbeiten incl. Beilieferung der Nebenmaterialien für Deckenputz und Windelboden, veranschlagt zu.... 2710 23 7 Blendziegel und Klinker, veranschlagt zu.. 1261 12— Gewöhnliche Ziegelsteine, veranschlagt zu.. 2600—— Kalk, veranschlagt zu...... 808 10— Sand, veranschlagt zu 225—— Werksteine und Platten, veranschlagt zu. 1882 14 1 Zimmerarbeiten incl. Materiallieferung, veranschlagt zu 558 15 9 Unternehmungslustige wollen von den Plänen, Anschlägen und Bedingungen, die von heute ab während der gewöhnlichen Bureaustunden in meinem Bureau(Wilhelmstraße 30) offen liegen, Einsicht nehmen und ihre Offerten schriftlich und versiegelt vor dem auf Montag den 8. September curr., Vormittags 10 Uhr, angesetzten Eröffnungstermine an mich einreichen. Bonn, den 27. August 1873. 42 Der Königliche Bau=Inspector, Neumann. Kirmeß in Grav=Rheindorf. Zur Feier der diesjährigen Kirmeß Sonntag den findet 31. August, Montag den 1. den 2. September 1873 und Dinstag Großes Tanzvergnügen Statt. Seitens der hiesigen Schützen=Gesellschaft findet Sonntag den 31. August 1873, Nachmittags 4 Uhr, Preis Vogerschießen und Mittwoch den 3. Sept. 1873, Nachmittags 3 Uhr, Königsschirzen Statt. Zu diesen Festlichkeiten ladet unter Zusicherung prompter und reeller Bedienung freundlichst ein Adolph Dahm. NV. Wagen stehen am Köluthore bereit. Kirmeß in Restauration„Erholung.“ Sonntag den 31. August und Montag den 1. September Tanzvergnügen. Die Musik wird ausgeführt von Mitgliedern des Stadt=Bonner Musik=Corps. den 4. September Israelitische Hochzeit nebst Concert und Ball. Zu diesen Festlichkeiten ladet freundlichst ein Herm. Thiebes. „Zur schönen Aussicht“ in Beuel. Bei Gelegenheit der Kirmeß Sonntag den 31. August und Montag den 1. September Ei Grosses Tanzvergnügen.# Hierzu ladet freundlichst ein D. Busch. Beueler Kirmeß. Sonntag 31. August und Montag 1. Sept.### ## Großes Canzvergnügen.0 Unter Zusicherung prompter und reeller Bedienung ladet freundlichst ein Fr. C. Sonderegger. (Zunächst an der Landungsbrücke.) Submission. Die für den Neubau des Dreherei=Gebäudes der Geschoßfabrik auszuführenden Steinhauer=Arbeiten, so wie die benöthigten ppr. 2500 Hectoliter Wasserkalk und 400 Cubikmeter Mauersand sollen am Samstag den 6. Sept.., Mittags 12 Uhr, in öffentlicher Submission sichergestellt werden. Die Bedingungen, so wie Zeichnungen und Kosten=Anschlag liegen in unserem Büreau zur Einsicht aus, werden auch, exel. der Zeichnungen, auf Verlangen gegen Erstattung der Copialien abschriftlich mitgetheilt. Desfallsige Offerten sind versiegelt und mit entsprechender Aufschrift bis spätestens zu dem angegebenen Termine franco an die unterzeichnete Direction einzusenden. Siegburg, den 25. August 1873. Königliche Direction der Geschoßfabrik. Villeroy& Boch, Mettlach. Niederlage in Ehrenfeld bei Köln. Einfache Muster 2. Sorte von Thlr. 1 an pro Quadratmeter sind zu Fabrikpreisen stets vorrüthig. Das Legen der Platten wird auf Verlangen übernommen. Die Mettlacher Platten tragen auf der Rückseite den Namen der Firma. Endenicher Kriegerverein feiert Sonntag den 7. September in den Lokalen der Herren Krämer, Schumacher und Hartzheim das Fest seiner Fahnenwrihr. Alle Freunde des Vereins werden zu diesem patriotischen Feste ganz ergebenst eingeladen. Der Endenicher Kriegerverein. Kirmeß zu Brausdorf. Sonntag den 31. August, Montag den 1. und Dinstag den 2. September 1873: Großes Tanzvergnügen, wozu unter Zusicherung der Verabreichung guter Speisen und Getränke freundlichst einladet= P. Pauli. bei Heinr. Röttgen. Gasthof zum Adler. Stations=Gebäude in Rolandseck. Sonntag den 31. August SchCER!! Anfang 3½ Uhr. Entree àp Person 2½ Sgr. Die Table dhôte und Tafelmusik beginnt 1½ Uhr. Die Concerte finden regelwäßig an Sonn= und Feiertagen Statt. Bei schlechtem Wetter in den prachtvollen Sälen. Carl Hoch, Restaurateut. Anzeigen für alle Zeitungen und Zeitschriften übernimmt und#### fördert auf's schnellste und pünktlichste die mit Insertions=Büreau verbundene Agentur der„Kölnischen Zeitung" für Bonn, Gustav Cohen, 11 Markt. Rheinische Eisenbahn. Von Bonn nach Köln 430, 6, *6 45, 7 49,—8 4%-10 40 Morgena; 125, 145, 4 ½ 4“ Nachm.: 6%% 758, 813, 91, 1955 Abends. Von Bonn nach Kainz u. weiter 640 829, 94%, 1010 Morgens; 12 50 Mitt.;%, 5“ Nachm. und 1289 früh; nach Koblenz“, 10• Abends; nach Remagen 112, 126 Nachm.; nech Rolandseck 27, 142 Nachm.; 6“ Abends. Von Bonn nach rechten Ufer 74, 10 48, 1234, 320 645, 920. Vom,rachten Ufer in Bonn 746, 10%, 19, 440, 740, 915. Ab Bonn weiter nach Köln 7% 104% 145 445 765, 920. Von Beusl rheinabwärts“, 101 4½ 728, 347. Von Beugl rheinaufwärts 7* 108,%, 7½, 997. Faltz an Sonn- und Pesstagen aps: t Extrasug an Sonn-und Festtagen. Kölnische und Düsselderfer Gesellschaft. ähfährten von Bonn vom 15. Mäl: Zu Berg: Morgens 8¼ und 10¼ Uhr nach Maine; Morgens 9¼ Uhr nach St. Goar: Mittags 12¼ 3% Uhr nach Koblenz; Abends %, 12¾ Uhr nach Mannheim. 2 u Thaf: Morgebs 9, Nachnt 8, 8½, 4% und Abends 8 Uhr nsch Köln; Mittägs 12½ Uhr nach Düsseldorf; Nachm. 5¼ Uhr nach Düsseldorf-RotterdamLondon. Extraboot an Sonn- und Feiertagen Nachm. 2½ Uhr nach Linz und Abends 8¼ Uhr nach Köln. Ankommende Posten. Botenpost von Beuel 7 Uhr früh und #e Nachmittags. Personenposten von Rheinbach.pr. Meckenheim 91 Vm. Siegburg 11“ Vorm. altamtt(p. Meckenheim Altenanr and von Rheinbach II.) Mookenheim #ab ecmblnirt. Euskirchen per Miel 111 Abds, Privat-Personen-Wagen von Hersel 8 Vorm., 5“ Nachm. Aussord. Mittw. u. Sonntag Nm. 10. OHHE POREDRTUrder.(am Komnthor.) Andehantte Bötenpost nach Beuel 7“ früb und Personenposten duch Euskirchen zum Anschluse nach Trier 540 Vorw. P. Myekenholn Altonahr ed'eien##### RheinbachI.) Mockenheim Siegborg. 1“ 8A abggtecteg aubagk, V. p. Mockenkoin 61##b. Paivet-Porsonen-Wagen nach Hersel“° Vorm.; 61# Abds. Anssero. Aegae onh Berliner Cours=Notirungen vom 29. August. Runtist, ue gusl. Gendt. 2. Stmnts=Scudichen.. 991#0 Schadd. d. Kme u. Narm. 1 99 9 So u. Woisit Natanache.:.801 8 Sreusch#... 221 5) 1034 Kurh e0=Thr.= D. Scheo Soher. Smmenic: Ockerr. Logier=Rate do. do.(um)—— Finnländ. 10=TUr.=Locse 10 2 Italienische Rente...... 624 5 61, Ital. Tokak=Obllgattonen e3 Nufsische Prlm.=Anl. v. 1864 Prnk Sr.=Tolche uch. Bilensto= Benti Apberu gr. Pasi. 1933 7% New=Versch=Cith=Ankeihe. 2½ Ben=Horter Stadt=Enkeihe 8%„ Geld=Anleihe .; Thlnsche Anlade von 3 Dürk. 400 Fhrrs, Pr5.—4 1t 9 1sis 80 1869 620 .=Anl. 1464 Harliuer Bancdardin.5 Dasche Bans... Urion=Baui; brmh. Berichaus tien4 Genassenschafts=Bank Sothaer Grundcredit. Purmst../g Sgr# Pr. Contr.=.=Er.=O. Bad= Nr. Kel.- B. Kr. 8 Sentrn Sat se. e1. e. u. un 9 5 94 5 Actien. 123 510 1054 101 □ 1271 8 1314 8 184 51 0 921 50 1941 5 804 110 1446 150 bie Sebr r. (RUm) der-58 Ragzo. sfeuen.=.=6. Magded. Rückvers.=G. 5 Wrchern. Vergw.=Ges. 5 4 Sschfichesücherst=.4 WGA Sesceseschr 1. 77 N 49 191 5 Beiin=-chelen Berlin=Hamburg Bri.=Prich.==lmtel. Seruich, Beizen, Prst. Schweidil. Köln=Mindener 2u. H. Brsche Binmg. bo.— 111.2. Wirssaim Priarih, Sülnstunns 1771 5 2244 5 124 610 119.60 1514 60 9318 * 5 undrgescehm idan Orzsch=mact. f. Gat 130 8 5 ## 3 74 58 # 98 1011 905 Semssruen. u. 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