Abonnement: Vierteljährlich prlnum. für Vonn(einschließlich 12½ Sgr. Stempel und 5 Sgr. für den Träger) 1Thir. 15 Sgr; desgl. bei allen preuß. Postämtern 1 Thlr. 15 Sgr. Insertionsgebühren: pro Petitzeile oder deren Raum 1½ Sgr. pränumerando. Fünfundsechszigster Jahrgang. oiener Gce Die Bonner Zeitung erscheint üäglich zweimal.— AnzeigenAnnahme für das Mittags erscheinende Blatt bis 9 Uhr jeden Morgen. Expedition: Münsterplatz Nr. 12. Druck und Verlag von P. Neusser. Verantwortlicher Redacteur J. Neusser. Gedonctr Bahnitgr und Vornsdondmen, in wie goinne Romane werden gut honorirt.— Anouyme Einsendungen bleiben underücksichtigt. Bonn, Montag, 6. Januar Morgens. Dlte Eepeiian.=Mchantentiat.-uich uusthnat in Bachenetagen von 7 Uhr Morgens bie 7 Uhr Abends, Sonntags eät 1373. Nr. 6.——— Hleiben unberücsichigt. Adresse der Vonner Bürgerschaft an Se. Maj. ener, Baterstadt ahnleshnen. Ei handel sch, hühe er fortz un den Kaiser Wilbelau.(Kinen anststaulen Gegenst(Hear Wrde ist selbt Kathgel), Sie den Kaiser Withelm. haben gesehen, daß die Unterzeichner des Aufrufs zu dieser Versamm: Gaug, 8. Jannar. lung aus allen Consessionen und aus allen Ständen gemischt sind. Die gestern Nachmittag in unserer Beethovenhalle abgehaltene Volks= land oder ultra montes in Rom haben. versammlung dat den elatenten Veweis gelüifert, daß de Bürgershaft Her Oberbüre der Kausmann, seit Jahren der Stadt Vomn das berüchigte Telgramm dreier theinischer Barone, Grandsatz treu, wegen e den waiches grade 8 Tage dather in dasciten Mäamen zum Stzäch dauer seiger Aet, auser dun gsitäalen Kadgeche ie Seidgung ius Sauräig und Keud Ger. sgenunten ashelscen Wandenuersgnntung geichmicdet warden vu, aunterschelen, ur aus disen Grate ich u sicst eic eriezt Kit.,(Eutzesehlitger Beiacl) Sp ersicht dos die Vonner Bürgeschaft tise Tlgramm als einen Hehn somcht Versammlung nicht batzeligt, wost osber s Galskrung Pe, eiuer aueer Acungz emn beriten alb aus iere Bitalsche deuliche Gesnung, als eine ggen das hecherchte mihitgt haite, daß a..: Sest dier ud de der Gilitung, koal=Sie waden unds, die wir Ner berihanmat sad, mit der ihren. eihen Oerhaut msers Siates, Sr. Maseikt Kaser Witeim, geisheatete Lebhate g. der das Telegramm der drei GaroneKinlichen Ar der Palamt, uict al Batister ander Arscht 5e Beledigung ausgesaßzt hat.(lung von ganzem Herzen zuktimme Here.ad. aus.g ssem Kornuter zu riten 6e2.., Altatgelten, Auskatze politischen Parteien sein dürfte. Es ist ein auswärtiger Angriff auf die Ehre unserer Nation, und ein Dank für diesen Angriff hier, von dieser Stätte, welchen mit Nachdruck abzuweisen nach unserer Meinung die Pflicht jedes deutshen Patrioten ist, möge er über die Fragen unseres inneren Zustandes denken wie er wolle. Es ist ein schlechter Vogel, der sein Nest beschmutzen läßt; es ist ein schlechter Bürger, der durch eine formelle Beleidigung seines Souveräns und seines Gemeinwesens nicht selbst verletzt fühlt.(Enthusiastischer Beifall.) Es verstebt sie dasß unsre Geauer auch hierüber ganduex Mbain.. e. haft bedauere und dem Zwecke dieser VersammDds unr maltlücher, als buch shert eise Näße von Vaner Vür darok d. denzem Herzen Jusimme Har Wrcdk krls gemn usammentrat, um eiue Versannlung anzurgen, weiche der in geau den elgenten Enturs einer Adressean allen hiesigen Kreisen so tief empfundenen Entrüstung und der unerschütterlichen Treue zu Kaiser und Reich einen feierlichen Ausdruck rerleihen sollte. In der kurzen Spanne Zeit konnten nur ganz unzureichende VorMaj. den sten beranter u rien. tiren herunter zu reißen suchen; es bleibt jedem von Ihnen überlassen, aus bicer Aiste dn Ehrenlitck sich den ihm gasanig. Hile Gige er. urn 3 4s bleibt jedem von Isnen überlak.. aus dieser Liste der Ehrenkkkei sich ven iym passendsten herauszusuchen; ich denke, keiner von uns wird sich durch solche Angriffe gekränkt fühlen, zumal es bekannt genug ist, wie die Presse unserer Gegner es liebt, immer die Dinge am Eifrigsten äußerlich zu preisen, von denen sie am Wenigsten etwas wissen will.(Lebhafte Heiterkeit und Allerdurchlauchtigster Kaiser, Allergnädigster Kaiser, König und Herr! uchungen getasen werden. Udex die gestige, se Aderaus zchlreiche ungemnnmeu gn Tapen hat eine in Vomn veransalte Wander Zesinnung,) Die eue iher Zetugen neaunt sich vom Reiche, und begeisserte Versammlung hat gezeigt, daß es nur der leisesten Ans versammlung ein französisches, von drei rheinischen Edelleuten von deutschen Reiche, obmoßl ihr das deutsche Reich die widerrezung bedurste, um Männer aus allen Schichten der Vevölterung zu unterzeichnetes Telegramm beschlossen und abgesandt, um Sr. würtioste Sache von der Welt ist. Andere nemen sich vom Volke, sener Ehrenreitung des Namens unserer Stadt zu vereinigen. Heiligkeit dem Papste für die Alloaution vom 23. Detember sals dag Wogi izuen nichts höher stände, eate ai aiten aile aier aenune Kunide, ie din. ui un Geharhe. Sersihnenr Ganhe e Aer ie Aanrdeane un auhen Aahe earüie“ sammlung— es waren an 2000 Thelluechmer— dot ein ersten, Vlt. vent i. Peisternt Schmuguugen aberzuust. Nun, was dies im Ernste auf sich hat, darüber fund wir so ebe e esi esgade Lid Aaithaish gsianter Manak aus Kon, Delintezechnten, Bonar Vitgrausalen Cansonen, vn ister Eile eultsecden bicht wunn. et ue Badta ie est ste Soeaen eiscies und dan die al ius duch saun Laengag aun des Sechuagziche un Haun matde Guade ie Veria enr ie daithen Gdar un 2. ae. u we in Kantese rskee sesstens üichen Gesäche beräht, halen 8 für ein Chrmsahze, hr Hprachenen Brihen der Zetagen scer Bürgerschaft gesprocen hat, drei der Stadt Vonn geu degzen Em. Majestät und ihr. Liebe zum deutschen, Arstakalie, geliert, Rdedk und Slerus seien die ganz und gar fremde Parone, weiche frunzssche Zasin, Vaterlande öffentlich zu bekunden. Ilimm bestelt sei e um die Köaige, die sich auf das pasck esie Bsrgie belets=Pierige resetene Taseng, Dr wsa, lud en. Raziäktkiezieung nüchs fener lo, Hiesten ge ide ie eschaite uekeuue ue Banr ir Aus ue eaiemn eisen auche un den Gariceh eaise aun die Bertdgung duer ausdantn Aahe us berun Gr ichen Mien ger uit i ie e ier u ie aute aus Hesheicher dis Baicen Rädce Ghgagen, duzun muder ie ihen anden Zuck haber, ais Abuchr ürchicher Uebder, ur Eikung ien Bozsch heiten die dui Haunn ud ihe Tite Saeg. bat 3 uhze Bunde de Lasanntang gasat und Hen Fase in den giehzichen Vicktangstrais ds Stats und inlsonm, a hten der ucz lie frsehnsanten Geribe Schenr Mascskaelt Brede da Aedadten gamn Besgheaten geuzgn, die prkasangsmnisge Reihgonsfaihel der Binger Dirshom 8he bosha. De der Peäschet ushar ie Ssier Gosgraechemnichg Hag aun winichen und hosen, daß Gm. Mazesiäk Bezsenung berschreusetaen Wonten saige S uchun. 65 Le.lense, eltestr, Paett=eetstPeez enschene en ien Bucte Ghadalshz ut wher Aotsan, Aisten Gashen gasder eihen ui her ef ehice lix von Loe, Freißere Carl von Böselager, Graf unser unerschiltelg uir Em. zichsetit, de Verschenung garter Lpstehe, Eegsbeae Lelal) E. kendad 68 8 b ven Houpesch, un dus basehen Sr. Heitigteit denl eaict uuzsgzurughen und parratischen Anhingichleit mittontien Srrie nuict iun Beizin, usth best, de use Bhrch Sast ier Sat Br enanans, ar nan, gasdhan adr augenr a ahag ui anun auer Auunz un. uu es eanitg die Heftigster Kageilsfe eger die denlsge Soni 5. Juur 1673. Reichsrezierung aunzshpathen und disehbe ds IHanlessher Praselsor“ adher i Muiiun eusienr uite und Gesene bier. ten md Aeste u6 19om)., Hagageazessor u. Spbel ut Bot, un san weld Ginen) Her Brede Lemalie, a sei nist msene Sache, dos Vahalen Rihzt. a. Auliun die Verstenten iu eihren. des Posis u Klüisten, der als Oderzaupe der Klrche in valer Uo u— se begam ud esoisien Cansesouen wid Ner gtähr astngigseit scin Verthalten uzgein nig. Wean aber auf duschemn seine vortegge deae uier den lethosten Setal der Vesaunniung Boden dine Versanmlung buscher Büger seterlich dante für eine inliahenden, de Prsen des Vorstenden Seseuieg e ece euehelich ve hschen und ir sich eing sosert durch orselles Schnarchen madirt wurde. Doetor Naue sichr fortlicht. Aber halle ich alle die unangenchnen Proeduren, Kanstgrisse und vorausgesehen, welche eine solche Täuschung unvermeidlich mit Sesche enbes fensce d- ich aun be Jaihe os ic beisteschaeste s de gane Nact vlaungen, Hauslsächich, daridber, wie sie Vorlor—8 „wo ste beben selle, Als der Morgen lan, war se durch die— 1 wache, zusammen mit der Schwäche, welche ihre Kransheit zurüchgelas kommen erschöpst. Wir hatten verabredet, daß sie Mauigkeit und eine Neies eme eehege ud e un son Keioch niemals in meinem reven om ig soschläfrig gewesen, unterbrach bnaut zur meiner Freau und sagte idr, Jaß de dsuis ort war, ding i5 wäre: suhr Doetor Naue sort.„Sadann ain ei zum Handeln gekomnen der Nachzich, duos mesge Pert ge adun aug i mu. Setliez Kraber ui zu veigen, den ich empfunden halte, wenn es ud e den Kummer kus dem Rückoage traf ich Frant Dallarg und igd Jul gemesen würe, lung. Als ich zurückan, sagte ich zu Benty: aud Sigg dieselbe est uns aun gug G u Die. Bich unds seite. Sld u lu Sean ur. Sie sich, Mr. North, wie ich bemüßzt war, Ihrena Hepburn 8. Erimnern — wie ich beständig von Hoffnung sprach, obgleich Sie Fraut e chwichztigen? konnten, daß noch Hoffnung da wari“ frage Doetor Rane, wendet.„Ich wagie nicht, deutlich zu sprechen, obaleich ich geden ienen de“ suchung dazu fühlte."n, vogleich ich die größe Vererchich un, dob netge Pra in aun schen sanse.. Mel 6 nie Nie hauns ein iur de bashel is shen. 21.2d Ze Sichen thür war ossen geblieben, so daß das Licht auf den Fiur siel. Zufälig entwurf sagr, unserer megierung ferner, als die Verfolgung einer anerkannten Kirche. Wohl wird auf der rlerikalen Seite immerfort von Verfolgung geredet: wissen Sie, meine Herren, worin in Wahrheit diese Verfolgung bestehl? Sie besteht darin, daß der Staat diese Klagenden hindert, ihre andersdenkenden Kirchengenossen selbst zu verfolgen. Die Rufe der Zustimmung aus tausend Kehlen hallten bei diesen urtesihen Bann gunih in Sule aicher. euin ur Man klagt— fuhr Redner fort— über die Verletzung heiliger wie es niche e— der sct niähts anbere u dier die Schalut, rcäiten Sete de g. de=Srnaerung und Bekristung le shat. rechtlichen Satzes, der in Preußen gegolten hat, so lange ein preußischer Staat eristirt, daß die Schule des Staates, und nicht der Kirche, ist, Alstise, Sie hiähte eimosteng. din. die Aut. 646 ui. 64ä4, Er beagte ich iber se und lühe se Brich, chz, mit Enphasebinzu.„Ich lonnte es nicht ertragen, sie aus dem Herrenhause stage Aichard, der set um eisten Paie prah. mochen. Wenn meine Frau sfur joz.. 20s war as henr Sezaise ie hein. Shes Hibeniue dier eir gionung un nommen haben. Es war mitr füchtrlich, und ich beiemne daß ich niche ch wüshie erlegen und ut meiner Schnag., Emn poaur Ral weine 146, Lohn empfangen werden., was es uich geloset, ihren mit spiaternden Auagen. est Wimal gschen“, bemerite Mrk. bscbses seilbh, wie ch Euch sage um sie sich zu hoslen Jich donge I a, ie dulch, uot Ssese— 4, Haigre u unr So aut, eige ug Hause. Ich wole nur einen Abschiedsich due witlich Schfucht nach Alles in so wirer Eilse verlassen. Es führte aber dazu. daß Jely mich sah. ud wie Konden uns dicht aegensher Jchpase un C, onden Jelo, achtfr heane he. Bari.„Dsen se dr duthchse de zur But r. niche wangentge. Sie kanen und mur als Nr ud Ara. Fod. Sie ud sch sche schnach sahie, ugn von Ven und fühnte lass alt ob bie die Schuldige set. date nicht die ensermnest Wean, daß sie Der Jusgeigr n Dir Jeizli“ suhr sie fort. boden, und donmn meine, ur. Hale, imuf und damn wicder aunf den Haubes war wirlich nätzig. Wade, Licht müßte wohl griutt werden— und se die Patschere niehe si9 der Sache an und sagt, indem wolie Wemnnyi scharser Stimme, daß sie sich verabschieden sandigungen wid Bleden und diese umnerhirten Ververmöche ae pichende elten, Käünde es ihnen frei— se, für ihr Thell, ..— Sie stand, wie immer, hoch aufgerichtet mit zurückgeworfenem Kopfe da, ihre ganze angeborne Unverschämtheit war wiedergekehrt. Als sie der Thür ausieg, aunen ie Daede Kan, Duitg den Ug. 4. uis he ie Aa „Verzeihen Sie, Mrs. North“, sagte er,„wenn ich Sie bitte, mir, ehe Sie gehen, einen kleinen Aufschluß zu geben, denn es ist sicher das letzte Mal, daß wireinander sehzen. Was ist der Grund der langen, darmnachigen Feindschaft gewesen, die Sie gegen, mich gezeigt haben. gemno„.— Feinschasft gegen Siel emtegnete Madame spötisch.„Ich weiß von muig und seht.„Sise haiden die Vearic von uie dern gehgaltener— Nane grbon, un uih uch uftommm: eines Satzes, der erst in den letzten Jahrzehnten, nicht durch ein Gesetz, sondern durch eine reactionäre Verwaltung theilweise verdunkelt worden ist. Nein, meine Herren, nicht um Religion handelt es sich, und nicht um verletzte Rechte der Kirche; es handelt sich bei den Anforderungen der clericalen Partei um ein großes und süßes Ding, um die Herrschaft. Wir ehren den Geistlichen auf seinem Felde, vor dem Altar, auf der Kanzel, in der Seelsorge; hier ist sein Gebiet, und es wäre schlimm, wenn hier die Achtung vor seinem edlen Berufe jemals verschwände. Aber wir können nicht annehmen, daß weil Jemand Theologie studirt hat, er dadurch auch geschickt werde, die Welt und den Staat, die Schule und die Wissenschaft zu beherrschen. Wer es lernen will, was diese Herrschaft bedeutet, kann es an keiner Stelle besser, als hier in unserem schönen Rheinlande, das heute unter preußischem Scepter eine Perle der deutschen Provinzen geworden ist, und das einst nach der Menge seiner geistlichen Staaten des hl. Römischen Reiches Pfaffenstraße genannt wurde. Noch leben ältere Männer, welche die Ueberbleibsel der früheren Zustände gesehen haben. Sie können Ihnen erzählen, wie in den Sitzen der heutigen Industrie das Gras auf den Straßen wuchs, wie die Schaaren des niedern Volkes, die jetzt als rüstige Arbeiter wirken und schaffen, damals durch magere Bettelsuppen der Klöster ernährt wurden, wie kein Buch und keine Zeitung ohne die doppelte Censur der weltlichen und geistlichen Polizei das stille Vegetiren der Unterthanen stören durfte, wie elend die Schule, wie versumpft das geistige Leben dieser Landschaften war. Das war die gerühmte Herrschaft des Krummstabs, welche das Land nach innen todt, nach außen wehrlos ließ. Und die Lobredner dieser Zustände sind es, die öffentlichen Dank aussprechen für eine gegen das Oberhaupt Deutschlands geschleuderte Injurie, wenige Jahre nach den deutschen Siegesglorien ohne Beispiel in den Jahrhunderten, wenige Jahre nach der heiß ersehnten, jubelnd begrüßten Vereinigung der Nation. Wir, meine Herren, wir halten an Kaiser und Reich. Der Beifall, welcher diesen tiefbewegt gesprochenen und von Allen ebenso empfundenen Worten folgte, wollte gar nicht enden. Wir sind es zwar gewohnt, Herrn von Sybel bei patriotischen Anlässen, wie der gestrige, so recht aus dem Herzen des Volkes sprechen zu hören; Wenige wissen in solchen Momenten der Alle entflammenden Begeisterung einen gleich beredten Ausdruck zu geben;— aber in der gestrigen Versammlung fühlte man es doppelt freudig und stolz, diesen verdienten Patrioten rheinländischer Geburt seit Jahren in Bonn den Unsern nennen zu können. Die Versammlung verzichtete auf eine Discussion über die Fassung der ihr vorgeschlagenen Adresse, und schritt sodann der Präsident zur Abstimmung durch Aufheben der Hände. Alle Anwesenden, mit Ausnahme von drei jungen Herren, wie man hört katholische Convictoristen, welche in einem Eckchen auf der Gallerie Platz genommen hatten, gaben ihre Zustimmung zu erkennen. Es erfolgte sodann Gegenprobe, bei welcher dasselbe einstimmige Resultat sich ergab. Mit einem begeisterten Hoch auf Se. Majestät den Kaiser, dessen Büste vor der Rednertribüne aufgestellt war, ging die für Bonn denkwürdige Versammlung auseinander. Da der Saal behufs anderweitiger Verwendung bald geräumt werden mußte, so war es nicht möglich, daß alle Anwesenden die Adresse sofort unterzeichneten. Dieselbe wird deshalb bis Mittwoch, den 8. d. Mts., Abends, in der Expedition der „Bonner Zeitung" zur fernern Unterzeichnung offen liegen. Die Zahl Derjenigen, welche bei dem allgemeinen Gedränge um die Zeichnungstische im Saale ihre Unterschrift geben konnten, beträgt 700. Tagespolitik. h Die gestrige Versammlung der Bonner Bürgerschaft in der Beethovenhalle ist in der That ein Ereigniß für unsere Stadt zu nennen. Der weite Raum war dicht mit Männern gefüllt, welche zusammengekommen waren, um gegen das unpatriotische, ja antideutsche Gebahren jener schon von uns charakterisirten Versammlung des 29. December vorigen Jahres Protest zu erheben, welche letztere von den jesuitisch geschulten Leitern des Mainzer sogenannten Katholikenvereins in Scene gesetzt, besonders aus den von ihren geistlichen Hirten herbeigeführten Heerden des Landvolks bestanden hatte. Die Adresse an des Kaisers Majestät, welche von dem Comite vorgeschlagen war und verlesen wurde, fand allgemeinen Beifall, so daß nach einer kurzen Ansprache des Vorsitzenden und einer mit vielem Applaus aufgenommenen Rede des Herrn v. Sybel sie votirt und von den Anwesenden unterzeichnet wurde, um demnächst nach Berlin gesendet zu werden. Wir heben bei dieser Gelegenheit aus der Ansprache des Vorsitzenden besonders die Mittheilung hervor, daß Herr Oberbürgermeister Kaufmann, vom Comite zur Mittheilnahme aufgefordert, sich entschieden mißbilligend über das französische Telegramm jener sogenannten Katholikenversammlung an den Papst ausgesprochen, dagegen ihm, dem Comite, seine volle Beistimmung zu der Adresse an den Kaiser ausgedrückt habe. So gewiß wir auch erwartet hatten, daß das Haupt unserer Commune so und nicht anders denken würde, so sehr sühlen wir uns doch veranlaßt, dies sein Votum als das eines streng kirchlich gesinnten Katholiken, der aber seiner Pflichten gegen Kaiser und Reich eingedenk bleibt, rühmend hervorzuheben, damit auch Niemand fortan sich unterstehe, unsern verehrten Herrn Oberbürgermeister zu der vaterlandslosen Partei Derjenigen zu zählen, welche in schamloser Verleugnung nationalen Ehrgefühls, Gesinnung und Parole von jenseits der Alpen, ultra montes, beziehen. Die gestrige Versammlung hat davon Zeugniß abgelegt, daß die Umtriebe jener Partei an dem Kern der Bonner Bevölkerung zu Schanden geworden sind, und daß diese mit gerechter Entrüstung jene Umtriebe, wenn sie mit offener Unverschämtheit hervortreten, wie gerade gestern vor acht Tagen, zurückzuweisen versteht. Deutschland. * Berlin, 5. Jan. Die Vermählung des Prinzen Albrecht wird am 15. April stattfinden. — Dem Herrenhause sind während der Weihnachtsferien eine Anzahl von Gesetzentwürfen zugegangen, welche das Grundbuchwesen in Schleswig=Holstein, in der Rheinprovinz, in Neu=Vorpommern und Rügen 2c. einführen. — Das Expropriationsgesetz, welches bekanntlich schon in der vorigen Session eingebracht wurde, aber unerledigt blieb, ist dieser Tage mit den Motiven dem Abgeordnetenhause wieder zugegangen. — Das preußische Staatsministerium zählt jetzt acht Ressortchefs, einen Ministerpräsidenten und zwei Minister ohne Portefeuille, den Präsidenten von Delbrück und den Chef der Admiralität von Stosch; augenblicklich gehören ein Feldmarschall, Graf Roon, und zwei Generale, v. Kameke und v. Stosch, dem Ministerium an. Dem bestehenden Gebrauch gemäß unterzeichnen die Staatsminister in derjenigen Reihenfolge, welche durch das Datum ihres Ministerpatents gegeben ist, wobei der Präsident des Staatsministeriums natürlich voransteht. Die Reihenfolge wird also jetzt die nachstehende sein: Graf Roon, Fürst Bismarck, Graf v. Itzenplitz, v. Selchow, Graf v. Eulenburg, Leonhardt, Camphausen, Falk. — Verkehrsministerium. Die„Berliner Wochenschrift“ erfährt, daß das Bundeskanzleramt die Absicht hat, ein Verkehrsministerium zu gründen, dem sämmtliche deutsche Eisenbahnen unterstellt werden sollen. An die Spitze des neuen Ministeriums soll, dem genannten Blatte zufolge, der General=Postdirector Stephan berufen werden. — Die„D..=.“ knüpft hieran die Mittheilung, daß schon seit einiger Zeit in gewissen Kreisen die Nachricht coursirt, daß es in der Absicht des Fürsten=Reichskanzler liege, Bundesminister für gewisse Ressorts zu ernennen. Wir haben auf eine derartige Mittheilung umsoweniger Gewicht gelegt, als uns bekannt ist, daß dieselbe Idee bereits bei den 1871 in Versailles stattgehabten Verhandlungen der deutschen Minister zum Vorschein kam, als es sich darum handelte, in Gemeinschaft mit den Ministern der süddeutschen Staaten den Entwurf für das neue deutsche Reich zu berathen. Damals schon waren es die Minister der norddeutschen Staaten, welche sehr warm für diesen Vorschlag eintraten, während wiederum die Minister der Südstaaten demselben entschieden entgegentraten, weil sie fürchteten, dadurch den Partikularinteressen ihrer Staaten und den Rechten ihrer Souveräne etwas zu vergeben. Wir glauben nicht, daß bei den Ministern der süddeutschen Staaten resp. an den Höfen ihrer Souveräns inzwischen eine andere Ansicht Platz gegrissen hat. — Berlin=Kiel. Unter den zahlreichen, gegenwärtig vorliegenden Eisenbahnprojekten hat, wie das„Dtsch. Wochenbl.“ vernimmt, das der Linie Berlin=Kiel zunächst Aussicht auf Verwirklichung. Frankreich. Paris. Das Blatt der Orleanisten,„Journal de Paris“, eifert sich gegen die liberale französische Presse, weil dieselbe nicht für den Vatikan Partei nimmt gegen Deutschland: „Man weiß, daß ein Conflict von ausnahmsweiser Wichtigkeit zwischen dem Batikan und dem Berliner Hofe, zwischen dem Papst und Herrn von Bismarck zum Ausbruch gekommen ist. Der Infanterie=Lieutenant, der beim heiligen Vater die Functionen eines preußischen Gesandten ausübte, wurde plötzlich(brusquement) nach Berlin zurückberufen: der Bruch ist vollständig. Füc wen, meinen Sie nun, hat die demokcatische Presse Frankreichs in diesem Falle Partei genommen? Für den Vatikan oder für den Berliner Hof? Für die Macht, welche Frankreich so eben in einem großen Kriege geoemüthigt hat, die uns zwei Provinzen und fünf Milliarden entriß, die noch drei unserer Departements besetzt hält und ein eisernes Joch auf unsunglücklichen Landsleute im Elsaß und in Lothringen drücken lux:? Oder vielmehr für den machtlosen und verehrten Greis, gleichzeitig mit uns und wie wir geschlagen, Souverän ohne Land und beraudter Papst, der seine persönliche Noth vergessend, stets nur Worte des Muleids für die Leiden Frankreichs hatte? Ja wohl, gegen den Papst und für Herrn von Bismarck hat die demokratische französische Presse mit ihrer gewöhnlichen Intelligenz und Vaterlandsliebe Partei genommen. Für Preußen und für Herrn von Bismarck führt sie auch diesen Feldzug. Welche Meinung man auch immer von der garstigen Blindheit dieses Theils der französischen Presse haben möchte, die Sache wird immerhin unglaublich erscheinen. Und dennech ist es so. Die unqualifizirbare Thatsache besteht. Es gibt heute noch bei uns, trotz all' unserem Unglück, nach allen unseren Verlusten, nach dem Bombardement unserer Städte, französische Journalisten, welche in sich selbst wenig genug Stolz und Patriotismus haben, um den Unternehmungen des Herrn von Bismarck Beifall zuzurufen und um sich zu Mitschuldigen derselben zu machen. „Journal des Debats" und„Republique frangaise“ sind ebenfalls dabei.„Journal des Debats“ findet die Haltung des heiligen Stuhles Deutschland gegenüber in hohem Grade provozirend, meint, die deutsche Regierung sei rücksichtslos angegriffen worden und der Papst habe sie ungerechter Weise mit dem Titel„unverschämt“ belegt. Die„Republique frangaise“ reproducirt wohlgefällig einen Artikel der„Nordd. Allg. Ztg.“, welcher dem heiligen Vater auf das heftigste zu Leibe geht, und offenbar hegen „Journal des Debats“ wie„Republique frangaise“, den eifrigen Wunsch, es möge Herrn von Bismarck gelingen, einen abermaligen Erfolg davonzutragen. Man kann weder mehr Franzose, noch mehr Patriot noch besser inspirirt sein.“(N. A..) die diese Anklage gegen mich geschürt haben— der beste Beweis für meine Behauptung. Ohne Sie würde sie vielleicht niemals erhoben worden sein.“ Madame war ein wenig in die Enge getrieben, man sah ihr die Verlegenheit an. Sich aber schnell wieder fassend, trat sie Doctor Rane entgegen und sagte, daß sie keine große Meinung von ihm als Arzt hätte und ihn persönlich nicht möchte; wenn sie ihn daher nicht begünstigt hätte, so rühre es davon her— von nichts anderem. Das war wieder eine ihrer schlauen Lügen, und Alle wußten, daß es eine war. Aber es war nichts anderes aus ihr herauszubringen. Das Factum war dies: Madame hatte gefürchtet, Mrs. Cumberland könnte und würde vielleicht einiges Licht auf eine gewisse Periode ihrer Vergangenheit werfen, und diese Möglichkeit hatte sie mehr gefürchtet, als sonst etwas auf Erden. Aus diesem Grunde hatte sie gewünscht und gehofft, Mrs. Cumberland aus dem Orte zu vertreiben, und geglaubt, daß wenn sie Oliver Rane vertriebe, seine Mutter ihm folgen würde. Das war der eigentliche Zusammenhang, aber Niemand als Madame hatte davon eine Ahnung. Mit jener Lüge auf den Lippen verließ sie die Stube, wohl wissend, daß ihre Situation keine gerade sehr vortheilhafte für sie wäre. Für die schleichende Art, in der sie den Andern heut' gefolgt war, hätte selbst sie mit all ihrer Sophistik keine Entschuldigung vorzubringen gewußt. Man ließ sie gehen. Selbst der Inspector hatte nicht so viel Aufmerksamkeit für sie, ihr die Thür zu öffnen oder ihr die winklige, alte hölzerne Treppe hinunterzuleuchten. Es war Betty, welche hinzusprang, dies zu thun. „Warum haben Sie nicht die Wayrheit entdeckt, als Sie fanden, daß die Sache eine solche Wendung nahm?“ fragte der Inspector Doctor Rane. „Weil ich wußte, daß in dem Augenblick, wo ich die Wahrheit entdeckte, alle Hoffnung auf das Geld der Tontine ein Ende hätte, daß Alles, was ich gethan, umsonst gewesen wäre“, antwortete Doctor Rane.„Richard Norih übernahm es, mir bei Zeiten einen Wink zu geben, im Falle es zum Aeußersten käme; aber er wurde verwundet, wie Sie wissen, und konnte es nicht. Erst als man schon dabei war, das Grab zu öffnen, erfuhr ich davon.“ Eine Pause folgte auf diese Antwort. Doctor Rane fuhr fort: „Es war, als ob wir von Anfang an Unglück dabei haben sallten, und vielleicht war es nicht anders zu erwarten. Daß Jelly meine Frau sehen mußte, war ein großes Unglück. Und dann nun noch diese Verzogerung mit dem Gelde. Hätten die Bankiers es sofort gezahlt, wären Betty und ich längst fort und in Sicherheit.“ „Wo da?“ fragte Mrs. Gaß. „In Amerika, wohin wir auch jetzt auf alle Fälle gehen. Wenn ich nicht soviel Geld habe, mich Doctor Jonas als Partner anzutragen, so wird er, denke ich, doch froh sein, mich zum Assistenzarzt zu bekommen.“ „Hören Sie, Doctor“, sagte Mrs. Gaß,„ich will durchaus nicht sagen, daß das, was Sie gethan haben, nicht ein großes Unrecht gewesen ist, aber es hätt' schlimmer kommen können und ist, mit dem verglichen, was ein Hausen Narren geträtscht hat, ein reines Kinderspiel. Ich hatt' schon mal die Absicht, Ihnen ein Bischen Geld anzubieten. Wie ich sah, daß Sie und Ihre Frau das Tontinengeld nicht kriegen konnten, was ich, wie ich schon sagte, für'ne wahre Schande hielt, da nahm ich mir vor, Ihnen die Summe vorzuschießen. Der Tod von Mrs. Rane kam dazwischen oder vielmehr das Gerücht davon. Jetzt werden Sie's erst recht nicht von den Ticknell's herauskriegen, da sie doch die Wahrbeit erfahren müssen. Na, und so sollene Nshren mussen.“ Na, und sb jduen Ste 2 von mir haben. Zweitausend Pfund liegen bereit und stehen Ihnen zu Diensten. Ein rother Fleck, der in Doctor Rane's bleichem Gesicht aufflammte, verrieth seine innere Bewegung. Er sah Mrs. Gaß unverwandt an, als ob er fragen wollte, ob es wahr sein könnte. „Es ist schon so, Doctor“, sagte sie.„Sie sind meines Seligen Reffe, wissen Sie, und alles Geld war sein's. Sie werden sich und Ihre Frau mit was Ordentlichem in meinem Testament bedacht finden, und wenn zweitausend Pfund davon Ihnen jetzt nützen können, so sollen Sie sie haben. Betty stahl sich zu Mrs. Gaß hin und fiel ihr weinend um den Hals. Es waren glückliche, dankbare Thränen. Der Doctor, dessen rother Fleck noch dunkler geworden war, nahm Mrs. Gaß' Hand und drückte sie. „Und ich wünschte von Herzen, daß ich das Anerbieten nicht auf die lange Bank geschoben hätt““, sagte Mrs. Gaß.„Es soll mir ewig’ne Warnung sein, nicht auf morgen zu verschieben, was heut gethan werden kann. Und Doctor, das Geld liegt also bereit. Und Betty, mein Kind, ich seh' nicht ein, warum Ihr Euch nach Amerika zu verbannen braucht. Sie können vielleicht eine gute Praxis kriegen, ohne weiter zu gehen als bis London. „Ich muß nach Amerika gehen, ich muß“, gab der Doctor haftig zur Antwort.„Weder ich noch Beity würden jetzt gern in England bleiben.“ „Na, vielleicht mögt Ihr recht haben“, stimmte Mrs. Gaß bei. „Aber es ist so weit von hier“, sagte Mr. North. „Es ist vielleicht nicht für immer“, bemerkte Doctor Rane heiter.„Ich weiß, ich werde dort viel verdienen, und wenn es mir gelingt, mir ein Vermögen zu machen, kommen wir vielleicht zurück und leben in London, niemals wieder in Dallory. Aber wenn nicht, um dort zu leben, so doch zum Besuch. Die alte und neue Welt sind jetzt nicht mehr so weit von einander getrennt, Papa.“ Hätte es irgend welchen Zweck, die Zusammenkunft bis zum Schluß zu verfolgen? Als sie zu Ende war und die Gesellschaft das Haus verließ, fuhr Madame's Equipage eben erst ab. Ihr Kutscher hatte seine Pferde irgendwo eingestallt, und weder dieser noch er selbst konnten sogleich aufgefunden werden. In dem primitiven Dorf war anscheinend kein Haus offen, und Madame hatte das Vergnügen, in einem richtigen, gesunden Landregen ein bis zwei Stunden lang herumzusuchen. „Ich werde bei der Obrigkeit Alles in's Gleiche zu bringen haben; und ich denke, Hepburn könnte die Särge behalten für seine Bemühungen", bemerkte der Inspector Jekyll nicht ohne Absicht zum Schluß. Aber der Wagen nahm Einen weniger mit, als er hergebracht hatte, denn Doctor Rane kehrte nicht wieder nach Dallory zurück. * Stuttgart. In einer Aufführung des Vereins für classiche Kirchenmusik kam am 15. Dec. in der Stiftskirche Prof. J. Faißts dem Deutschen Kviser gewidmeter„Siegespsalm“ dahier zum erstenmale, und zwar mit durchgreifendem Erfolg, zu Gehör. Das imponirende Werk auf die Choralmelodie„Herr Gott dich loben wir“ gebaut, steht auf der Höhe der Zeit, und ist nicht nur reich an harmonischen und contrapunktischen Schönheiten, wie man sie von dem Autor ohnehin erwarten konnte, sondern auch an melodischer Erfindung und pöetischer Begeisterung, so daß es sich weit über die Gelegenheitscompositionen der Kriegszeit erhebt. Rheinland und Westphalen. Saarlouis, 27. Dec. Lehrer Seiwert veröffentlicht im hiesigen Journal“ nachstehende Mittheilung aus Ihn(Kreis Saarlouis):„Was mag wohl die Ursache davon sein?“ Diese Frage hören wir in unserem Dorfe Ihn von Jedermann auswerfen. Wir stehen nämlich hier an einem seltsamen Naturereignisse. Schon lange ist es her, daß der westliche Theil des bei unserem Dorfe gelegenen Herrenberges angefangen hat, sich zu senken, ohne daß die Erscheinung besonders beobachtet worden wäre. Seit drei Jahren jedoch und besonders auffallend in diesem Jahre vom 21. auf den 22. d. Mts. hat sich der Berg in einer kreisförmigen Ausdehnung von 270 Meter Durchmesser derart gesenkt, daß die meisten in diesem Beringe gelegenen Weinberge total vernichtet sind und das eingeschlossene Ackerland nicht wohl mehr zu bebauen ist. Einsenkungen, tiese Risse und Spalten des Bodens zeigen dem Beschauer das Bild einer entsetzlichen Verheerung. Die Senkung am nördlichen Ende beträgt mindestens 8 Meter. Da man nun nicht weiß, daß dort jemals Bergbau betrieben worden wäre, wodurch der Boden unterhöhlt sein könnte, so fragt man sich mit Recht:„Was mag wohl die Ursache dieses Ereignisses sein?“ Zwar kommt hier viel Muschelkalk vor, und es wäre nicht unmöglich, daß gerade in der letzten so regenreichen Zeit tiefer gelegene Erdschichten ausgewaschen worden wären, und nun plötzlich ein Nachrücken der übergelagerten Massen stattgefunden hätte. Aber dann müßte man doch auch die Stellen auffinden, wo das ausgespülte Erdreich sich wieder abgelagert hatte. Naturfreunde hätten daher hier eine schöne Gelegenheit, interessante Forschungen anzustellen. Und wenn auch die Wißbegierde nicht befriedigt werden sollte, so dürfte doch der gewaltige Eindruck den das schauerlich schöne Chaos hervorruft, Keinen bereuen lassen, einen Ausflug hierher unternommen zu haben. Mögen daher nur recht viele Freunde der Natur sich hier einfinden, und zwar recht bald! Crefeld, 28. Dec. Die Ultramontanen klagen so sehr, daß die katholische Kirche in Deutschland nicht frei sei, daß sie grausam verfolgt werde. Und doch ist sie besser daran, als zur vielgepriesenen Zeit des weiland heiligen römischen Reichs. Zum Beweise dessen führen wir drei Rescripte an, in welchen geistliche Souveräne sich gegen päpstliche Anmaßungen energisch verwahrten. Die Rescripte lauten:„Bonn, 3. März 1645. Ferdinand, Erzbischof und Churfürst. Demnach Wir im werck empfinden, daß der Heyl Stuell zu Rom, so woll in gratlosis als sonsten, vielmahls gefehrlich hintergangen, von den impetranten allerhand practicken, betrug und partiallteten(damit sie nur zu ihrem intent gelangen) gebraucht werden: Wohdurch vorerst die anhaltende ihr gewissen beschweren, ihrer Heyl. und den Papstlichen ministris verkleinerliche nachreden zuwachsen und in partldas viel irrung und spaltungen unter den Partheyen entstehen, und dann solchen sub-et-obreptitionidus, und den daraus fliessenden scandalls zur erhaltung der Päpstl. Heyl. als Geistlichen Oberhaubt gebürenden respects, vorzukommen, Unsere löbliche Vorfahren Walramus und Wilhelmus Eitzbischove zu Cöllen in ihren Statutis Synodalibus S. 130 132 und 156 wollverordnet, daß keine Mandata gratiae oder Litterae Apostollcae, ohn eines zeitlichen Ertzbischoven oder desselben Officialis vorwissen, und schriftlichen consens publicirt oder exequirt werden sollen: Massen wir auch solchen Unserer wollbedächtlichen verordnungen per specialia Nostra rescripta mehrmahlen inhaerirt haben. Als ist nochmahlen Unser gnädigster will und bevelch, daß ihr(der erzstiftliche Official zu Köln) daran seyet, damit deme also mehrers als bishero parirt, auch dieser Unser gnädigst erwiederter befelch jeder menniglichs nachrichtung, insonderheit aber Eweren Consistorialibus gebürendt publicirt, und daß dagegen ichtwas attentirt werde, weder denselben noch keinem andern nachgebet, wie Wir uns dessen zu Euch also unfehlbarlich versehen.“—„Bonn, den 19. December 1785. Erzstift Kölnisches General=Vicariat. In Folge eines auf ein kaiserliches Rescript vom 12. October d. J. gegründeten Befehls des Erzbischofs und Churfürsten, welches erstere, unter Aufhebung der päpstlichen Munciaturen in Deutschland, die ursprünglichen bischöflichen Gerechtsame wieder herstellt, wird der sämmtlichen erzstiftlichen Geistlichkeit jeder Recurs an die päpstliche Nunciatur zu Köln untersagt.“—„Cöln, den 19. December 1786. Der General Vicur des Erzstifts Cöln. Zufolge kurfürstlichen Befehls sollen die sämmtlichen Pfarrer ein gedrucktes Schreiben, welches ihnen von einem fremt schofe, als angeblichen päpstlichen Nuncius zu Cöln, zugesandt werden möchte, uneröffnet und mit erster Post demselben zurückzuschicken und die desfallsige Bescheinigung unverzüglich einsenden. Zugleich selben unter Androhung schwerer Strafen angewiesen, sich nicht zu unterfangen, irgend ein Schreiben, Breve, Bullr, Dispensation 2c. 2c. vom römischen Hofe anzunehmen, bevor diese dem General=Vicariate präsentirt sind, und zu deren Umschickung oder Pablikation die schriftliche Erlaubniß ertheilt werden ist.“ Bemerkung. Dasselbe General=Vicariat hat am 15. März 1787 ein kaiserliches, an den Churfürsten gerichtetes Schreiben vom 27. Februar es. a. der Pfarrgeistlichkeit mitgetheilt, wodurch die von dem päpstlichen Nunclus Pacca eigenmächtig geschehene Verbreitung eines päpstlichen Circularschreibens improbirt und in Rücksicht der zum Theil darin behandelten weltlichen Gegenstände als ein Eingriff in die landesherrlichen Gerechtsame der Reichsstände qualificirt wird, sodann auch unter kaiserlicher Aufhebung und Cassation des gedachten päpstlichen Circular=Schreibens das von dem Churfürsten=Erzbischof dagegen angewendete Verfahren genehmigt wird. Aus Westphalen, 25. Dee., schreibt die„Westf. Zig.“: ben Leute, Adelige und Geistliche, welche die Welt durch den Mainzer „Katholiken“=Verein beglücken wollen, stiften und cultiviren die BauernVereine, um die Bauern speciell in ihre Hände zu bekommen und zu ihren Zwecken, bei Wahlen 2c. verwenden zu können. Jedes Mitglied muß jährlich 10 Sgr. Beitrag zahlen und diese kommen den Füh rern vortrefflich zu Statten, z. B. zum Ankauf der Actien der„Germania“ in Berlin und zur Subvention destructiver Winkelblätter. Wir hätten nichts dagegen, wenn eine solche Verwendung der Geldbeiträge in den Statuten vorgesehen wäre. Um die Bauern zu locken, wird denselben plausibel gemacht: daß sie zusammenhalten müßten, damit irgend eine der bestehenden Feuer=Versicherungs=Gesellschaften die bäuerlichen Gebäude und Inventarstücke gegen niedrigere Prämien versichere! Als wenn darauf zu rechnen wäre, daß jemals eine Versicherungs=Gesellschaft so kurzsichtig sei, ihre Gewinne, ohne alle äußere Nöthigung, preiszugeben. Dann wird in den Vereinsversammlungen die neue Hypotheken= und Grundbuchordnung besprochen. Auch wir haben nach diesem Gesetze nicht verlangt, weil wir in Westphalen schon eine uns genügende Hypotheken=Verfassung halten; aber verschlechtert ist diese durch das reue Gesetz gewiß nicht, da wir es für eine Verbesserung halten, wenn sowohl der Besitzwechsel als die Bestellung der Hypothek und Beschaffung nöthiger Gelder beim Hypothekenbuche erleichtert wird. Es ist zum Lachen, welche Ansichten unsere Bauern=Vereins=Professoren über das neue Grundbuchrecht entwickeln. Haben sie gehört, daß sich auch der eine oder andere Notar darüber mißliedig geäußert hat(da man jetzt ohne gerichtlichen oder notariellen Vertrag, also mit Ersparung von Kosten und Stempel den Besitztitel umschreiben lassen kann), so ist das Gericht über das=Gesetz und die liberale Regierung, welche den Bauernstand verlassen hätte, um so leichter. Am ergötzlichsten ist aber die Vorspiegelung: der Bauernstand müsse sich durch Erlangung eines andern bäuerlichen Erbrechts gegen die Zersplitterung und Ruinirung der Bauerngüter schützen. Kein Besitzer eines Bauerngutes ist in der Verfügung über sein Gut durch Vertrag oder Testament beschränkt. Bei einer Disposition durch Vertrag ist von einem Pflichttheil niemals die Rede. Bei einem Testamente, oder einem Todesfalle ohne Disposition ist in Westphalen durch 0 das bäuerliche Gesetz von 1856 genügend für die Zusammenhaltung des Guts und für mäßige Pflichttheils=Abfindungen der nicht zur Succession in das Gut gelangenden Kinder gesorgt. Für die Thätigkeit unserer Bauernvereins=Agitatoren ist demnach eigentlich hier gar kein Feld mehr vorhanden. Unsere Bauern sollten sich doch hier nach den ### Personen und Verhältnissen näher umsehen. Würden sie sich wohl um Juden versammeln, die doch Manchem„geholfen“ haben? Haben nicht Adel und geistliche Corporationen Jahrhunderte lang durch Leibeigenschaft, Dienst= und beschränkende Colonats=Verhältnisse dem Emporkommen der Bauern entgegengestanden? Wer anders hat sie befreit, als die hessische und preußische Regierungs=Gesetzgebung? Wer hat vor mehreren Jahren auf dem westphälischen Provinzial=Landtage einer besseren Gemeinde= Ordnung Widerstand geleistet und noch neulich bei der Kreisordnung der gebührenden Stellung des bäuerlichen Standes sich widersetzt? Es ist ein offenes Geheimniß, daß der Bauer, der an die Spitze der Bauernvereine berufen, Gesundheit und Vermögen eingebüßt haben soll. Niemand jammert mehr über die Ungunst der gegenwärtigen Zeitverhältnisse als der feudale Adel und die Geistlichkeit. Dagegen wissen sie die alten Zeiten nicht genug zu rühmen, wo dem Bauer der Hof nicht gehörte; wo er als Leibeigener weder veräußern noch Schulden contrahiren konnte; wo er persönlich dienen und Sizs Kiunge. ausen mußte. Unsere Bauern sollen doch Augen und ###enug haben, um zu überlegen, von welchen Peisonen und Standen sie sich führen lassen wollen. Wenn sie von den vorhandenen Bildungsmitteln Gebrauch machen, werden sie sehr bald ihre eigenen Führer haben und dabei doch gute Christen bleiben können. Eine Winternacht auf der Locomotive. Von Max Maria von Weber. heut den Nachtschnellzug?“ fragte der Inspector, kurz vor der Thür seines behaglichen Cabinets in die Abfahrtshalle 22######## heraustreieno, in die ein schneidender Nordostwind seines Schnergenvver hereinwehte und die lange Perspektive der Gasflammenreihen bald aufflackern ließ, bald halb verlöschte. Der Schnellzug stand vor dem breiten, staltlichen Perron, die Thüren der wenigen eleganten Wagen erster Wwein: Klasse, aus denen der Zug bestand, waren geöffnet und ließen beleuchteten Innern der Coupe's die wunderlichen Pelz= und Faltenmassen halb erkennen, welche die Sitze der Nachtschnellzüge im Winter aabmender Mand den uur dier und da eine rothgefrorene Nase oder ein bimselnde Gesich, de schaut, und noch sellener das verschlasene, um sich der im Zweisel. agu erwachenden, verdrossenen Passagiers sich erbebt, Schafner nach Dei.110 in Prag, Dresden oder Hannover befinde, den * Hen, u und dem Grunde fragt,„warum so lange gehalten . ur wenige Passagiere hatten am Ort den Zug verlassen, noch weniger waren vazu gekommen, nur hie und da schob sich eine dunkle, dick vermummte Gestalt mühsam durch die Wagenthür, während die Handkarren mit nervenerschütterndem Rollen die wenige Bagage nach dem Gepäckwagen 120 estaute. Genac. und sob am mit Laterne Hammer an den Wagengestellen hinkrochen, jede Achse, jede Feder beleuchteten, oder mit dröhnendem Hammerschlag prüften; denn nur ein durchaus revidirter Schnellzug darf seinen Lauf forteulang schreiten fragte der Inspecktor, der am Zuge und müt glodend eine Anhoß, geschicht au der geöffneten Feuertzür angestrahltem Dampf, an den Zug legt.„Der alte Zimmermann," tönt die um Lor ein Psemen.. sic eine kurze, dick in einen Lederpel), Geläander der Maschine durt geschnalt, ist, getalle Gestalt zwischen den eller Simmie und dem Tender hervor und salutirt den Inspector. Zimmermann int ein Mann im Lebensalter der höchsten Mannesrüstigkeit, aber ein alter Locomotivführer, denn während eines Vierteljahrhanberts auf der rüttelnden tobenden Maschine stehend, in Wetter und Sturm, Hitze und Kälte und Regen einen Weg zürückzulegen, der zwanzigmal um den Erdball reicht, das ist eine Arbeit, die schneller zum Greise micht, als mit der Feder am warmen Ofen Akten lesen. Zimmermann hebt bei den schwankenden, matrosenartig breitspurigen Schiilen, mit denen er herankommt, beschwerlich die vom Stehen auf der Sechnender, Besctine schwach gewordenen Beine, die in dicken Filzstiefeln Genick und Haie üder die Ohren gezogen und ein Zuch um ner Theil eines gemunden. Aus den unbehülflichen Hühlen schaut ein tleijovialen, dunkel von der Kälte bronzirten Gedie dier geitige Gaetrengn Nase zeigt troßdem leine Spur der Lichter, schwollen PHasiag di Augenlider sind ver, das Weiße der levyanten Augen gereizt und gerdthet. entgegnete dieser,„hab' mein Directions=Warmbier schon im Le sch meinen„Greisf= noch einmal rewdire undu rend Nordot wird heute der Schne stehen, als umae: Veutel gegen dieiten dick beschneit, läust in der That mit einem Handkorbe eilends über den Verihm einschenlt, während er seine mächige Schnen uu desen Iutalt sie gluhzenden Aagen ihrer großen Laternen seindlich hinaus due u u des der start, die Oelanne in der Hand, nochmale uu di Schueigete mals besahslt, sich aberzeugt, ob Oel in allen Schmiergesäten, der Rost rig von Schlacke gereinigt, die Siederohre des Kessels von Asche locker und nichts zu klamm angezogen und sein„Greif“ im Stande sei, seine Riesenglieder geschmeidig spielen zu lassen, seine 150 Pferdekräf wickeln und seinen gewaltigen Leib mit der darum hängenden Last, 2000 Centner schwer, mit Adlerschnelligkeit durch die Sturmnacht fortzufübreg:„Ihr müßt barbarisch da vorn in einer solchen Winternacht leiden.“ Schnenordost schmeigerr dr Sesionszimmer wissen's nicht, wie eir dumpf beraus. Lund aumariete der Führer aus seinen dicken Tücher b man wohl besser mit'sg uir dörten und sahen nichts in dem Häuschen. Augen sichef“ setzte er lachend binzu,;f seinen Jo: uit so entzändeten Ferlig, Herr! Sie könnens Zeichen aL Topf dentend, und dann: die tobende Perronglas,: Zeichen, geven dassen. Der Inspector winkt, in den Wagen empar die Schlaser die Maschine sett sch in Bemegung, söhnend, wie widerwillg, folgen ihr die Wagen, puffend bläst sie die erste Dampfwolke gegen das Dach der Halle, die zweite schon in das Schneegestöber, daß die Flocken, wie entsetzt emporEärilseg, zuseinandersieben, Heulend fallt der schneidende Sturm die beiden schuligenden Männer auf der Maschine, den Lokomotivführer und den Heizer, an, und schießt ihnen, wie Eisnadeln, horizontal fast, die im Scheine der Lokomotivlaternen glitzernden und wie Millionen kleine, kalte Quälgeister tanzenden Schneeflocken ins Gesicht. Der Führer sieht sich um, ob auf dem Zuge alles recht und in Ordnung. Der Schein der beleuchteten Wagenfenster gleitet über den Schnee.— Wie behaglich muß es im gepolsterten warmen Coupé sein!— Auf den Wagen, wie schwarze Klumpen, sitzen die Schaffner in Pelze und Mäntel vergraben; der Sturm fährt mit wüstem Zischen zwischen Rädern und Wagen durch. Die rothen Lichter der Signale an den Ausweichungen gleiten langsam Iäener Plohn. freier, Rabenfinster, sturmtobend, schneedurchrieselt liegt die Nacht vor dem Führer, kaum den Schornstein seiner Maschine kann er sehen. Welche Gefahren birgt diese Finsterniß für ihn? Hat ein Arbeiter eine Hacke auf der liegen lassen? Hat der Sturm einen Signal=Baum umgelegt, oder Guue##gen, von einer Station auf die Bahn hinausgetrieben? Hat der Druck der Signeewehen die Telegraphenleitung gestürzt? Oder ist nur eine Semöces, ggicht auf dem rechten Geleise? Hat eine aus dem Boden surrnbe Turur einen Eisklumpen auf dem Geleise gebiloet? und wenn er iete den Reoulalge iu dichter Gesahr des Leibes und Lcbens, und eum er fhr ern biegumter weiter öffnet und die Maschine schneller und schneller puffend und keuchend in die compakte Finsterniß der Nacht, in der len des Sturmes auch jeden Warnruf der Signale verschlingt, hineinund schneller, bis ihre dröhnenden Räder kaum mehr die Schienen zu berühren scheinen, so rast er derselben blindlings entgegen. Ganz Hand„.„nichts steht ihm zur Seite, als sein Muth, seine Wachsamkeit und Entschloffenen. Und so steht er denn auf der dahinjagenden Maschine, den Blick, trotzdem der Sturm und Schnee seine entzündeten Augen geißeln, auf den engbegrenzten Schein gerichtet, den die Laternen der Locomotive mit zitterndem, blau hingezogenem Strahl auf die Bohn wersen, und der beim windschnellen Laufe der Maschine die Pfähle der aer wgsserteatun iu gerade herabschießende Blitze wandelt, und Bahnhäuss tteugge, Gevisch, gelswände, Brücken wie in wilder Haft auf ihn ende Phantasmagorien, aus der Nacht emportauchen und eilends wieder versinten macht. .. Zuweilen blinken wie roth auftauchende, freundliche Sterne Lichter aus Halten nahegelegener Dörfer herüber.—„Wie warm und sicher und traulich muß es um diese herum sein!“— doch da sind sie schon wieder verMassen Dampf, die die Moschige Su. oder wusigen Sagen Tump,, die vie Muschine windabwärts schleudert, und die sie wallend und wälzend begleiten wie die Dämonen ihrer eigenen Hast und Eile. Vorbei! Vorbei! Vorwärts! Er öffnet den Regulator weiter, rascher noch wird bus Lempo per rasselnden Schläge, eilender noch schießt der Zug in die Nach: ruft er, nachdem der Flug eine Viertelstunde gedauert, seinem Heizer durch den Sturm zu, der, durch den Lauf der Maschine vergehrt, der Schall vom Munde jagt, so daß das noch dazu von Prasseln, Fechen, Klappern und Heulen übertäubte Wort kaum das Ohr des Nächststehenden zu erreichen vermag. träumend vor sich starrend, am Hemmapparat(der Bremse) des Tenders und hört iyn nicht.„Gärtner! Feuern!“ schreit ihm da Zimmermann zu, ihm die Hand auf den Arm legend. Dieser fährt emvor und greift nach der Kohlenschaufel, während der Führer die Thür der Locomotiv=Feuerung aufreißt. Ein ungeheurer glänzender Lichtbündel fährt Siemes rmrngn di dür fast sentrecht nach dem G# vei, verwandelt die Dampfmasse in eine wilde, rothglühende Jagd der Houi und berührt mit seinem Strahlenbüschel das tiefhinziehende Schneegewölk. In dem Gluthlichte duckt sich die dunkle Gestalt des Heizers etwa canset Hillengen gun dem Tender die mächtige schwere Kohlenschäufer fauens und sie in die Feuerung ausstürzend. Er hat etwa 2 Centner neues Brennmaterial in die weißglühende Masse geworfen. Der Locomonbfuhrer schließt die Feuerthür, das Strahlenbündel, das aus ihr schoß, erlischt, und erhitzt und aufathmend tritt der Heizer an seinen Posten zurück, während eine ungeheure, prachtvolle Funkenmasse, wie die schönste Feuerwers= Girandvie, dem Schornstein entströmt, dessen gewaltiger, künstlicher Zug die leichteren Theile des frisch aufgeworfenen Brennstoffs, rasch entzünvei, als zischende Funken in den Schneesturm hinausschleudert. haven Sie denn, Gärtner?“ schreit der Führer dem Heizer in's Ohr,„Sie sehen und hören ja heute nicht! Passen Sie auf!“—„Ach, Herr Zimmermann“, schreit Gärtner zurück,„mir geht's schlecht! meine Frau liegt zu Hause in schweren Kindesnöthen halb todt, die Schwester, die sie pflegt, ist krank geworden— jetzt ist sie mit der zehnjährigen Hedwig ganz allein— und ich mußte fort zum Dienst— Gott allein kann helfen!“— cersnach emiger Zeit des Perrons der Staion. Zus unter das Eilend umschreitet er hier seine Locomotive, ihre dicht mit Schneschlicker, .. in den Ecken und Vertiefungen des Apparats zu dicken Massen anzehaust hat, bedeckten Theile prüfend beleuchtend, von denen er oft mit der Hand erst die kalte Decke wegstreichen muß, um sie sehen zu können. Da rust der während dem unter der Maschine mit Ausharken der Schlacken aus bem vir,#### Feuerung beschäftigte Stationsheizer:„Herr Zimmermann, der Rost des„Greif“ ist so dick heut verschlackt, ich komme nicht durch damit in den pier Minuten Aufenthalt!“ Rasch springt der Führer, mit dickem Pelz und Mutze angethan, in die Schürgrube hinab, packt die schwere Feuerkrücke git, und sie in die Feuermasse des Rosts, die weißglühende Hitze herabstrahlt, yminstoßend, arbeitet der schwerbekleidete Mann angestrengt und hastig, bis das Feuer wieder in vollkommen regelrechtem Zustande ist. Nach wenig Minuten steigt er keuchend und schweißtriefend aus der Grube.—„Abfahrt!“ ruft der Oberschaffner. Es läutet. Auf die Maschine klimmt der Mann, fliegen und dem der Schweiß Grad kalter, schneidender Zugluft die schweißVert= igrn Hggse Pargis, Fecunden in starrende Eisnadeln verwandelt. Der Sturm hat aufgefrischt. Von unten nach oben stürzenden Catarak= ten ähnlich, jagte er von den großen Flächen der Dammböschungen den staubtigen feinen, kalten Schnee empor, der auf der Fläche der Bahn wie in Vogen dahmiggt, deren Prandungen an die eilende Maschine anschlagen und, hoch über ihren Schornstein hinwirbelnd, die stillen Männer an windeie Deien Heimrag, stechenden Eisnadeln überströmen, oder sich an winoniuen Orten heumaaisch zu lockeren Windwehen zusammenlagern. Im voraneilenden Lichte der Lucomotiv=Laternen prallen diese plötzlich wie weiße, über die Bahn liegende Mauern gespenstisch aus der Nacht empor und jagen dem beherztesten Führer jedesmal, wenn er mit seiner Locomotive weiche, unheimliche Masse hineinstürmt, einen Schauder durch die Seele. Hoch bäumen sie sich nor der wilddurchbrechenden Maschine auf, die54 am Gesanden die Männer auf derselben Gereadgeschlendert zu werden.e un nicht durch ihren wuchtigen Schlag „Es schneit stark!“ sagen die Passagiere, die im Wagen einen Augenblick erwachen und, sich streckend, ein Fenster, an das sie den Schnee knisternd anschlagen hören, mit der Wagenquaste zu säubern suchen.„Wir fahren schlecht“, fügen sie, gähnend nach der Uhr sehend, hinzu,„verflucht beschwerlich das Nachtreisen im Winter!“— wickeln sich in die weichen Pelze und drücken die Köpfe in die weichen Wagenecken. Vorwärts! Vorwärts! Die Theile der Locomotive tropfen, aus dem Schornstein, von den SiGerTeius hentisgopz; Lir. Pfeise, den Pumpen spritzt Wasser sein zertheilt ab, das . ann der Maschine verabrieselt und an ihren außenliegenden Organen gestien over vom Sturm weggeblasen wird, dort aber Pelz und Mütze und Gesicht der Männer übersprüht, die schweigend auf dem Trittbrett stehen. nach vehängt sich die Maschine mit schweren Eiszapfen, dicke Sirs organen asieeb“ n idren schnellstgedrenten, am raschesten schwingender Bich in die Theile der anue uten uic mit hartgefrorenem Schne, und elguhe, die m. eschine wird schwieriger und unsicherer. " vir sumpen frieren zu bei dem Wetter, sagt Zimmermann.„Wir wollen sie ein wenig spielen lassen. ässt## die Hand nach den Griffen ausstrecken, den Kopf dahin wenden, ##e oge, träftige Faust am Körper festgehalten und empfindlichen Schmer; um Kinn. Die nasse Kieidung der Männer hat sich in einen starren Eispangr, Pergamste Ddar und Pelz sind in eine Eismasse zusammengeronnen, vir viar Pelzmuße ist zu einem drückenden Helme geworden, an den AugenSiasiam im fonsend ale e garben spielen. Sie reißen die am Rock festgefrornen am Lippenharte hangenden Seigz u usternd die Glieder, sie ihauen die nur schwierig Worte artikaultr. elst halb erstarrt, schaterten, durchdrohnten Güeder, Schuterm lastende Kleidung, made die er der Ermadung u wachsen. V anssam ab, die Entsernungen scheinen mit Unaussprechliche Schlassucht beschleicht die Männer.—„Ja, gleich, Malgus e er hate siebend gerier Vürmer plöhlich in die Schnesturmnacht bir (reisenden Weibe.— und geichumt, er seit daheim bei seinem armen #„Härtner! Gärtner!“ fährt ihn der Führer an, dem es selbst vor einer war, als verwandelte sich das Heulen des Nordost in das Stiftungs####ngvereins zu Lindennedt, dessen eifriges Müglied er ist.—— is aunbende enmer reißen die müden entzändeten Augen auf, entsetzt über vie empfundenen gefährlichen Anwandlungen, die sich dennoch unwiderstehStunde=——.Gotlob, es ist bald vorüberl noch eine halbe .# Es ist, ein ganz polizeiwidrig scheußliches Wetter, Baronesse!“ sagt beim eisten trubseligen Tages=Grauen der Garde=Capitän Graf Pressel im geheizten Batardcoupé erster Klasse, indem er sich mit einem kleinen zierlichen Kamm vor dem Spiegel durch den Bart und das dünne Haupthaar fährt, jungen Dame, die, neben ihrem schnarchenden, im Zobelpelze en Papa sitzend, eben erwacht, ein rosiges Gesichichen von einem schwarzseidenen, dichten Schleier befreit, die durch den unruhigen Schlaf in reizende Unordnung gerathenen, dichten blonden Locken mit sein behandschuhter Hand unter eine blauseidene Hermelin=Kapuze zurückdrückt, und sich dann mit den kleinen Fäusten den Schlaf aus den Augen reibt.„Mir ist zu Sie warsngsderie diese,„als hätte ich die ganze Nacht geranst“—„Sehen .. g e d n e s s e, d i e s S c h n e e t r e i b e n; m a n k a n n n i c h t d r e i S c h r i t t w e i t s e h e n, gui, oaß ich befohlen habe, daß der„Mahomet“ auf keinen Fall heut auswerden soll! Wenn die Burschen vorn auf der Maschine nur tüchtig iufpassen, sonst kann bei solchem Wetter, weiß Gott, Malheur passiren!“— „ach, diese Leute sind das wohl gewohnt“, sagte die kleine Baronesse gäh„Es passirt aber doch immer noch Teufelei genug auf diesem verdammten„Werkzeuge des Zeitgeistes“, wie es irgend so ein infamer Scribifax nennt. Die Eisenbahn=Direktion sollte noch weit strenger gegen diese Maschinenkerls sein.“—„Ja wohl, Graf, das sagt Papa auch immer. Die Strenge fehle jetzt gegen die Dienstleute, und Güte, Vorsorge und HerabGsher Sargecheeg Zit Ihr Fräulein Schwester diesen Winer bei Vorwärts! Vorwärts! „Alter Greif“, sagte Zimmermann zu seiner Maschine, die, dick beeist, mit Schnee inkrustirt, mit verschlacktem Roste schwerer und schwerer ihre Pslicht erfüllt,„wir kommen heute beide wie die Eisbären an, beide erstarrt, durchfroren, todtmüde— das war eine böse Nacht für uns beide— du sollst Pflege haben, sauber gemacht werden von Rad zu Schornstein, und ich— #e# nicg wärmen und austhauen!— Gott sei Dank, da ist Hochfeld, die steifgefrorenen Aermel, um zu Mintermorgeng idte eines mit hier und da noch in den Fenstern glimmenden Lichtern, dicken Eiszapsen an den Dächern und mit all ihrer Oede und Andehaglichten zum Vorschein kamen. Dröhnend rollt der Zug mit den letzten Athemzügen der fast verlöschen.Maschine in die nur spärlich erleuchtete Halle. Der Inspektor steht im S Sestgengg i im zi. Per Mühsam sich bewegend, starr 20 minuten“ reicht ihm Simmermann die Cursuhr herab.„Sie kommen „ zu spät“, knurrte der Inspektor,„Sie haben die Fahrprämie ver„Es war eine böse Nacht, Herr Inspektor“, sagt der halb erfrorene Füh..„Ja es thut mir leid“ erwiderte der Jespektor,„Gaussig's Maschine holben Ssende ue rung Sie den alten„Greif' in Ordung, in einer huwen Stunde mussen Sie den Schnellzug zurück übernehmen. Todtmüde, durchfroren, sofort den ganzen Weg zurück, und der Schneesturm tobt nach wie vor!— Das ist der Lokomotivführerdienst im Winter.(Essener Ztg.) Telegraphische Depesche. London, 4. Jan. Dem„Globe“ zufolge hätte die Regierung der geographischen Gesellschaft die Mittheilung gemacht, daß sie die jüngst nachgesuchte Unterstützung der Nordpolexpedition ablehnen müsse. Der Zustand des Kaisers Napoleon ist unverändert. Literatur, Kunst und Wissenschaft. p. ap sa t, Jen. Die Prosessoren Dr. F. X. Neumann in Wien und in Halle a. d. S. haben einen Ruf an die hiesige Hochschute iür Zodeneultur erhalten und denselben auch angenommen; die Lehrkanzer für Ncationalökonomie, letzterer für Mechanik, seben nach benon Iugenteurwesen. Andere unden bad fnoh an der Westäiste Afrikas bebei der Berliner Gesellschaft für Erdkunde eingelauf) am Camerun angekommen, von wo sich Herr Dr. Buchholz gach Bimhia begeben hat, während die Herren Dr. Reichenow und Dr. Luyder Gelegenheit zu erlangen hoffen, in das Innere vorzugehen. Documente. Die königl. Commission, setzt worden ist um in den Bibliotheken und Archiven des Lan855., nach Manuseripten zu suchen, die Auskunft über Geschichte, Wissenschaft, Mahrerdgu d geden hat ihren dritten Jahresbericht veröffentder brei Jahre ihres Bestehens hat sie 280 Sammlungen und eine reiche Ernte gehabt. Im letzten Jahre sind 100 Sammlungen untersucht und wichtige Manuseripte ans Licht gezogen worden. Eine interessante Sammlung ist im Besitze des Herzogs v. Northumber## der sug viele Handschriften aus dem 14. und 15. Jahrhundert beund dem Groten or P. 808 Malstngham, datirt 155hd den Jahre 1389, ein Briek von Elsabeth beitress der schotischen er den vom Varlamente der Röniomn heit. Die werthwolste Privutgn arua gegebenen Ratz ausützrlich mitMarauis of Salisburn. Si.,—ung im ganzen Reiche jedoch besit der Eenigute e, Snntugung. Sir besteht aus einer großen Anzahl sehr alter Vereamentmangscripte, aus einer Correspondenz, welche die Zeit von Hein##h VAI. bis Karl II. umfaßt. Die bloße Aufzählung der Briefe der Souveräne wie anderer bedeutender Persönlichkeiten unter Elisabeth und Jakob allein nimmt dens bechade sich eine Sopie Sonst enthaltdese S., der ersten Ausgabe von Gowers Vor Clamantis. wals Wollen nach seinem nemals verdhentlichte Briesedes CardiMaria Stuart, Lady Arad Teuart ug der Rönigim Ellsabeth, —, Aravella Stuali, des Herzogs von Anjou, Bewerbers Maranis uf Baie hog dem 14. Jahese.=gradseripie, sowie einige Werke derts geschriebenen Band u— die Mite des 15. Jahrbunserner einen langen Brief Plde Ledichte von Ehauer und Lodgate emtalt, in Frankreich, Si. John Walan a den englischen Gelandten der Shesched=. die Hinrichung den solle. Ferner fnden sich in der Saumu un Sir Thonas Moore rechterigen Sir Walter Ralesah Ceril— Sriefe von den beiden Karls, Mantgane u. S a. Lord Bacon, Pope, Swift, Locke, Gibbon, Lady s. w. zluch ein Tagebuch der Lady Arabella Stuart ist da, Senanioire mmnr Iu der Sammlung des hersags von im Vetrage ver 70. cggg er geigndeg, die dgrtbun, daß Geldgeschente anben Hobheg 1 S.. und 20 2 im Jahre 1655 dem Vhilogemacht worden sind.— Wir haben natürlich nur wenige wosrehutgen wahe. Snen aus denen sich aber auch schon viel sie zur Aufhellung von Irrthümern, zur Feststellung namenlich bereffs Irlands erwartet. Bodeutende Enthzilungen wrthen Vermischtes. wie oichs gehecte H. e ie die„Bad. Landes=Zag,; meldet, breite die ushörten. Den:. au haue des biesgen Hauptbahnposes am 81. Dec. einLesfen Si# bis Morgens 4 Uhr gemachten Anstrengungen gelang es inbessen, vieselden insoweit zu stützen, daß vorerst jede Gefohr beseinigt ist. Lokal=Nachrichten. Jan. Heute Morgen gegen 9 Uhr entgleiste in der Nähe der Poxpelshorfer, Allez der Packwagen eines vom Traject kommenden Gaterzugev. Der kleine Unsau hatte eine nur kurze Sperrung des Geleises zur Darmstadt, 5. der Gewinn von 60.( Industrie und Verkehr. 90 f. aunf Nr. d1.738. Zehung der 50=.=Laose fiel Für die Hülfsbedürftigen am Ostseestrande sind in der Expedition der„Bonner Zeitung“ eingegangen: 33 Von I, Feusgergag 120) Von fröhlichen Weinrinkern 2 Thlr. 15 Si; on der mezugengcht in einer kleinen Gesellschaft gesammelt 1 Tdlr. 6 Sar. 8 pf. 22) 1a m wokesbrg 8 Thlr.— 123) 6. v. 1 Thlr. 2 Tsse. 8 Sor. 3 B3. Ueberschuß von der Schloser= Gesetlschaft Vonn's war“##— 125) Gesammelt bei einer Abendunterhalung des Bonner Dunner=Eesungvereins 12 Thlr. 10 Sgr. 4 Pf. Stiftungsfest des Bonner Bildungsvereins. * Das war ein schönes und heiteres Fest, mit welchem unser Bonner Bildungsverein am Sonnabend den 4. d. M. das erste Jahr seines jungen, aber schon so überaus lebendigen und wirksamen Lebens beschloß. Kaum hatten die Männer, welche vor nun Jahresfrist die allgemeine Versammlung zur Gründung des Bildungsvereins beriefen, damals erwarten dürfen, daß der Verein sofort mit einem Mitliederbestande von 200 seinen ersten Eintritt in's öffentliche Leben nehmen werde; ebensowenig durfte man aber auch die kühne Erwartung hegen, daß die Zahl sich alsbald vervierfache, und wir jetzt uns einer Mitgliederzahl von 850 rühmen dürfen. Vereinigung, in welcher verschiedene Reden mit musikalischer Unterhaltung, Männergesang u. s. w. abwechselten. Erwähnt sei nur noch, daß des Vereines„zur Eintrecht", der durch seinen verehrten Präsidenten, Geh. Sell vertreten war, mit besonderer Freundschaft gedacht wurde. Wir schließen mit dem Wunsche, daß der Bonner Bildungsverein in seinem lebendigen Wachsthum, in seinem Streben, die vorgesteckten Ziele, intellectuelle und sittliche Bildung unablässig in einer Vereinigung zu fördern, welche Männer aller Stände umschließt, fortfahren möge. Dann wird seine Gründung als ein Segen für unsere Stadt und ihre Umzebung gepriesen werden können. Professor Bona Meyer, der Vorsitzende, eröffnete die Versammlung durch eine längere Rede, in welcher er das gesammte Leben und Streben des Bildungsvereins, wie es sich bisher gestaltet hat, schilderte, des intimen Verhältnisses zum bewährten Verein„zur Eintracht“ gedachte, und über die Theilnahme unserer Delegirten am Barmer Verbandstage referirte. Wir werden diesem Vortrage nächster Tage einen eingehenden Bericht widmen, und können uns daher heute darauf beschränken, nur auf denselben hinzudeuten und der gehobenen Stimmung Erwähnung zu thun, mit welcher derselbe von den Vereinsgenossen entgegengenommen wurde. Es schloß sich an diesen Haupttheil des Festabends eine gesellige Erste Glanzsitzung des Vonner Carnevals-Comite's. schon in diesen Blättern mitgetheilt wurde, war die CarnevalsSitzung am verflossenen Sonntag zumeist den Geschästen gewidmet. Gestern nun begann unser Carneval seine gemüthliche Seite zu entfalten. Ein zahlreiches Publikum von Kappenbrüdern hatte sich in der Beethovenhalle eingesunden. Bald nach 5 Uhr hielt der Schultheiß und der Schöppenrath, vorauf 2 Negerknaben und 2 stattliche Hellebardiere, seinen Umzug durch der Saal zur Tribüne. Ein Lied des ewig jungen W. Sturm eröffnete die Sitzung. Dies Lied, so wie ein zweites vom Kölner Gefinnungsgenossen Beckenthal erwarben sich rauschenden Beifall. Herr Hugo Belke trug in recht drastischer Weise ein Protokoll der bisherigen Sitzungen vor, worauf Herr Carl Friling in die Bütt“ trat und die Erlebnisse eines Bauernburschen, welcher zum ersten Mal das Theater besuchte, in recht drolliger Weise erzählte. Doch siehe dal auf der Tribüne wird plötzlich ein verschleiertes Bilt enthüllt. Ein freudiges Abl entsteigt allen Kehlen. Es ist die wirkliec geniale Schöpfung des Kappenbruders Maler Thiel. Prinz Carnträgt in entsprechender Atitäde Bacchus auf den Schultern. Amor schweb vorauf und Bacchanten, köstliche Gestalten wahrhaft künstlerischer Composi Heszuggspen den Primen Carneval. Dies Büd erfreute sich des lebhaster Hoer weig der, gacdtreichen Geselschaft. Von der Hand dieses Künstlers wer mehrere Bilder folgen. Rauschenden Beifall fand noch das Lied sanst s, Pöhligers Herrn Hand„Politische Rundschau.“ Vorträge hiellen lo Baries Röhre ir., Weznholl, Schumacher der Leitung seines Schaleiben Hax ug d Vonmer Carneval unter und unter der Mithülfe bewährter Kräfte seinen alten Ruf in diesem Jahre wieder erlangen wird. Noch aber bleibt zu wünschen, daß sich einige unserer begüterten Mitbürger auch bei dieser Gelegenheit, von jener Generositcät anwandeln lassen,(welche sie sonst so oft an den Tag legen), um dem Prinzen Carner l in Bonn das Halten eius würdigen Vostats zu erniglichen. u iut Ooten er Gemüthliche Versammlung des Vonner Ränner=Gesangvereins. . Am gestrigen Sonntage hielt der oben genannte Verein im Hotel Rheineck eine gemüthliche Sitzung ab, der auch Damen beiwohnten, und in welcher manche schöne Gesangesgabe und manch schwungvolles wie heitereWort dargeboten wurden. Es zeigte sich auch hier, wie das rheinische Völkchen es versteht, sich die Feierabende ohne Kostenaufwand zu verschönern, und wie der Sinn für Alles, was das Dasein verschönert, im Volke pulsirt. Damit aber auch bei dem Schönen nicht das Gute sehle, so wurde eine Sammlung für unsere durch die Sturmfluth beschädigten Brüder an der Ostsee veranstaltet, welche als Resultat circa 13 Thaler ergab. Die Abresse un Se. Rajestal den Kuiser, welche von der gestrigen Versammlung in der Beethoven=Halle beschlossen worden ist, liegt behufs fernerer Unterzeichnung bis 2#torntz, 8. Zanuar, ir der„Expedition der Vonner Zeitung“ osen. Keüick-huscht. Es hat dem Allmächtigen gefallen unsern lieben Gatten, Vater, Bruder und Schwiegervater, den Herrn Joseph Müsch gestern Abend 8½ Uhr, nach 4jährigen schweren Leiden, in Folge wiederholter Schlaganfälle zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um stille Theilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen. Die Bedigung sindet Statt am Dinstag, Nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehause Josephstr. 43. # Attest, Die von dem. Herrn. August Andernach in Hamm in Wessalen bereiteten Bundes=Tropfen*) werden als beilwirkendes, Frauon Povoin vorzüglichstes, wissenschaftlich bewährtestes Mittel gegen Cholerine, Durchfall, Brechruhr, Leibschmerzen, Magenkrämpfe, zur Blutreinigung und Fratten=Bereit. Krankheiten.(415 enpsohlen und(1..)“, Hr.-Johamnes Müller, Mediziunalralb in Verlin. 2I s Scme i m„(u. S) Dr. Hess in Berin, Ehemiter und approbirter Apotheker I. Classe. Auch bestätigt von Dr. F. L. Sonnenschein, Professor der Chemie an der Königl. Universität in Berlin und gerichtlich ver*) Zu haben in=Quart=Flasche à 25 Sar., ½= Ort=Fl. à 15 Sgr., ¼ Ort.=Fl. à 10 Sgr. bei P. Fischenich, A. Dreesen, Sternstraße, §. Hinsen, Josephstraße, Wag. F. Dahlhausen, Dreieck, N. J. Müller, Rheingasse, in Bonn; J. Hinterkäuser in Sechtem; F. J. Lauten, Wwe. Pannier in Brühl; G. Aßbach, Wwe. J. Weber J. Schopp in Fischenich; P. J. Hermülheim, in Godesberg. So eben erschien im Verlage der P. Neusser'schen Buchdruckerei und in der Expedition der„Bonner Zeitung“ zu haben: Bonner Wanblatender auf das Jahr 1873. Preis 3 Sgr. Holz=Verkauf. Freitag den 10. Januar, Mittags 12 Uhr, läßt der Unterzeichnete beim Wirthe Nettesheim in Waldorf 18 Loose Eichen=Stammholz Distrikt Deutzhoveracker, 30 Loose Eichen=Stammholz Distrikt Kreuzpfad, öffentlich gegen Zahlungsausstand versteigern. Die Loose im Deutzhoveracker wird der Förster Schäfer aus Botzdorf und diejenigen am Kreuzpfad der Förster Wolter aus Waldorf auf Verlangen anzeigen. Bonn, 5. Januar 1873. J. Rock. Dombau=Loose““r Bachem=Stein, Sternthorbrücke. Peter Berg, am Neuthor. J. Junckersdorf, Josephstraße. J. A. Schädler, Markt. Mit Januar 1878 beginnt ein neues Abonnement auf die Perlimer klinische Wochenschrift. Organ für praktische Aerzte mit besonderer Berücksichtigung der Preuss. Medicinal-Verwaltung und Medicinal-Gesetzgebung, nach amtlichen Mittheilungen. Redacteur: Prof. Dr. L. Waldenburg. Wöchentl. 1½ Bog. gr..-Format. Abonnem.-Preis vierteljährl. 1% Thlr. Abonnements nehmen alle Buchhandlungen und PostIstalten an, in Bonn die Marcus'sche Sortim.-Buchhandlung Anstalten Emil Strauss. Berlin, December 1872. Bonner Carneval=Gesellschaft. Die Damenkarten für den Ball sind gegen Vorzeigung der Mitgliederkarten an der Kasse, Beethovenhalle, von—3 Uhr in Empfang zu nehmen. Schultheiß und Schöppenrath. Zu bevorstehendem Mas### kenball bringe ich sämmt□□ liche Fastnachts=Artikel in ### empfehlende Erinnerung. 3 WIlh. Engels, Marit 25. Dritte Verlag von August Hirschwald. escer eiche. Ein Dienstmann verlor Samstag bei dem Begräbniß ein rothes Portemonnaie mit circa 4 Thlr.; sollie es ein Taschendieb haben, dann kann er sich lustig machen. Näheres in der Expedition d. Bl. SOIKEL für Kammermusik Ein Nachwort als Vorwort mit zu der neuen Auflage meiner Schrift Der alte und der neue Glaube von David Friedrich Strauss. Ein Gebetbuch silbernem Haken, gez. C.., vom Dreieck bis auf den Mänsterplatz verloren. Gegen Belohn. abzugeben Dreieck 4. Preis 10 Sgr. Bonn. Verlag von Emil Strauß. (Marcus'sche Sort.=Buchhandlung.) In der Restauration Hagemann gestern Abend irrthümlich ein schwarzer Filzhut verwechselt. Abzugeben bei Hagemann. Ein Regenschirm in der Badeanstalt, Poppelsdorf,. Alle, steh. gebl. Näh. dal. Das erste Quartal dieses Jahres der„Deutschen Roman=Zeitung“ mit dem Roman:„Die Erlöserin“ von Fanny Lewald liefern für 1 Thlr. alle Buchhandlungen und Postämter, in Bonn die Buchhandlung Max Cohen& Sohn. —8000 Thlr. gegen doppelte Sicherheit als erste Hypothek auf ein herrschaftliches Haus gesucht, ohne Zischenhändler. Offerten aub G. Nr. 18. nimmt die Expedition d. Bl. entgegen. Einem geehrten Publikum empfehle ich mich hiermit in allen vorkommenden Maschinenbau= u. Blecharbeiten, unter Zusicherung prompter und reeller Bedienung bestens. Hein. Büßgen, Schlossermeister, 32. Vonngasse 32. Bestes oberruhr'sches Schrott= und Fettgeriß aus dem Schiffe zu beziehen von Gebrüder Schmelz. 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Behre. im Saale des Goldenen Stern Municrehni. a an Anfang 6½ Uhr. Programm. 1. Streichquartett von W. A. Mozart(Nr. 5 A dur). 2. Streichquartett von Rob. Schumann(op. 41 II. Fdur). 3. Streichquartett von L. v. Beethoven(op. 18. VI. Bdur). O. von Königslöw. G. Japha. Gr. Jensen. J. Hr Dinstag Nachmittag 3 Uhr Versammlung auf dem Rathh. Aus Biebrich 5 Tblr. heute erhalten. Bonn, 6. Januar 1873. G. S. Stadttheater in Bonn. Unter Direction von Heinr. Behr. Dinstag, 7. Januar: 11. Abonnem.=Vorstellung.— Serie II. Maie, oder die Regimentstochter. Komische Oper in 2 Akten von Donizetti. Im 2. Akt Einlage: Variationen von Proch, gesungen von Frl. v. Terée. Opernpreise. Der Text der Gesänge ist in der Musikalien=Handlung von W. Sulzbach so wie Abends an der Kasse à 8 Sgr. zu haben. Billets zu allen Plätzen sind in der Musikalien=Handlung von W. Sulzdach, so wie Abends an der Kasse zu haben. Aufang 6 Uhr. Rheinische Eisenbahn. Von Bonn nach Köln 4““, 26 4, 74, 10“ Morgens: 1274, 14, 44, 44 Nachm.; 658, 82, •# Abends. Von Bonn nach Mainz u. weiter 64e, 82, 94e, 1025 Morgens; 1249 Mitt.; 34, 542 Nachm. und 12“ früh; nach Koblenz:- Abends. Einsrittskarten à 25 Sgr. sind in der Musikalien-Handlung von Gustav Cohen, Markt 11, zu haben. Bettflocken, Concordia. Federn und Daunen billigst bei F. Herminghaus, Bonng. 24. Ein junger Seidenpudel oder Rattenfäuger zu kaufen gesucht, Poppelsdorfer Alle Nr. 2. Morgen Dinstag Abend 8½ Uhr Probe zur Liedertafel. Eine gesetzte Person, von anständiger Familie, zu zwei kleinen Kindern auf Lichtmeß gesucht. Adressen in der Expedition d. Bl. abzugeben. Als Ausläufer findet ein solider und braver Mann dauernde Stelle. Derselbe muß auch einige Hausarbeit versehen. Näheres Markt Nr. 11. Bonner Krieger-Perein. Dinstag den 7. Januar 1873, Abends 8½ Uhr, Versammlung im Vereinslokale. Versteigerung der übrig gebliebenen Weihnachtsgegenstände. Der Vorstand. Casinostraße 44. 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Näheres Sternstraße Nr. 4. 44 Ein Mädchen für Käche und Hausarbeit verlangt, Meckenheimerstraße 51. Für Lichtmeß ein Mädchen gesucht, von H. Schmitz, gegenüber dem Johannis=Hospital. Eine gesunde Amme für gleich gesucht, Mänsterplatz 25. Schuhmachergesellen gesucht, Kapuzinerstraße 6. Ein braver Junge zum Auswarien gesucht. Näh. in der Exped. d. Bl. in Poppelsdorf. Heute Montag den 6. Januar (Dreikönigen) Grösses Ccheert ausgeführt von der„Bonner Capeue“ unter Leitung ihres Dirigenten Herrn A. Schumacher. Anfang 3 Uhr.— Entrée 2½ Sar. Hierzu ladet ergebenst ein Ph. P. Sonderegger. Von Bonn nach rechtem Uter 645, 1028, 1283, 329 645, 82. Vom rechten Ufer in Bonn 746, 102, 1229,%, 74, 915. Ab Bonn weiter nach Köln 7“ 1040, 12.24, 445, 82., 92. Von Beuel rheinabwärts 1“ 101, 424, 716, 846. Von Beuel rheinaufwärts“, 102,%, 72, 87. Fällt an Sonn- und Festtagen au Rhein Dampfschiffahrt Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft. Abfahrten von Bonn vom 15. Ootbr.: Zu Berg: Mergens 9¼ Uhr nach Mannheim mit Uebernachtung in St. Goar; Nachmittags 3% Uhr nach Koblenz; Abends 12¾ Uhr nach Mainz. Zu Thal: Morgens 9½, Nachmittags 4 Uhr nach K öln: Mittags 12½ Uhr nach Köln, Düsseldorf. Rotterdam, London. Ankommende Posten. Botenpost von Beuel 7 Uhr früh und Nachmittags. Personenposten von Rheinbach.pr. Meckenheim 91 Vm. Siegburg 11• Vorm. Allanst-.Meckenheim Altenahr und von(74#Ah. Rheinbach II.) Mookenheim( 40 1 ab combinirt. Euskirchen per Miel 11•5 Abds. Privat-Personen-Wagen von Bersel 8 Vorm., 5“ Nachm. Ausserd. Mittw. u. Soantag Nm. 1 U. ohne Postboförder.(am Kölnthor.) Abgehende Posten. Botenpost nach Beuel 7“ früh und 615 Abends. Personenposten nach Euskirchen zum Anschluss nach Trier 5te Vorm. Allanstr#.Meckenheim) Altenahr und bb(72-Vm. Rheinbach.) Meckenheim combinirt. Siegburg 1“ Nachm. Rheinbach II. p. Meckenheim 6“ Ab. Privat-Personen-Wagen nach Hersel 840 Vorm.; 615 Abds. Ausserd. Mittw. u. Sonntag Nm. 2 U. ohne Postbeförd.(vom Kölnthor),