Abonnement: Bierteljährlich prän. für Bonn(einschl. 10 Sgr. Stempel und s Sgr. für den Träger) 1 Thlr. 12 1/8 Sgr.; bei allen preuß. Postämtern 1 Thlr. 121/3 Sgr.— Die Vonner Zeitung erscheint täglich. Die Abonnenten erhalten das jede Woche einmal erscheinende Sonntagsblatt gratis. — Insertions=Gebühren: für die Petitzeile oder deren Raum 1 Sgr. 6 Pfg. pränumeraudo; bei Wiederholungen Rabatt.— Anzeigen=Annahme für das Mittags erscheinende Blatt bis 10 Uhr jeden Morgen. Die Abonnenten erhalten das jede Woche einmal erscheinende Sonntagsblatt gratis. Nr. 326. Manuscripte können nicht zurückgegeben werden.— Anonyme Einsendungen finden keine Berücksichtigung. Bonn, Mittwoch den 1. December, Mittags. Die Expedition ist geöffnet an Wochentagen von—12 und Einundsechszigster Jahrgang. von—7 Uhr, Sonntags von—12 Uhr Morgens. 1369. Die französische Thronrede. O Bonn, den 1. December. Die Thronrede Napoleons findet in Frankreich selbst die verschiedensten Beurtheilungen. Von den Regierungsblättern mit Begeisterung begrüßt, wird sie von den Journalen der Opposition aufs Heftigste befehdet. Die Wahrheit liegt hier wohl in der Mitte. Es ist natürlich, daß ein Mann, der sich ver Kurzem noch in dem vollen Glanze des persönlichen Regimentes sonnte, nicht heute schon zu seinen Kammern in einem Tone spricht, wie wir ihn nur in constitutionellen Staaten zu hören gewohnt sind. Daher trägt die Rede noch größtentheils das Gepräge des liberalen Cäsarismus und obwohl fortwährend die Aufrichtigkeit und Offenheit der kaiserlichen Gesinnung betont wird, so begegnen wir doch an nicht wenig Stellen jener verhängnißvollen Zweideutigkeit, mit welcher der Kaiserliche Autor von jeher seine Staatsreden auszuschmücken liebte. Das Erste, worauf der Kaiser unsere Aufmerksamkeit lenkt, ist die freiheitliche Regung, welche im Laufe des letzten halben Jahres ganz Frankreich durchzitterte. Napoleon gesteht dieser Bewegung ihre volle Berechtigung zu, so lange sie die Schranken der gesetzlichen Ordnung beobachte und nicht in„verbrecherische Uebertreibungen“ ausarte.„Frankreich will die Freiheit, aber mit der Ordnung. Für die Ordnung stehe ich ein, helfen Sie mir die Freiheit zu schützen.“ Man sieht das alte Spiel, durch das die Tuilerien so lange Jahre hindurch den unter ihren Füßen gährenden Vulkan zu zähmen und die Bewunderung der europäischen Fürsten einzuernten verstanden, ist noch nicht aufgegeben. Der Kaiser„verneint seine Vergangenheit“ nicht, er fühlt sich trotz aller Krankheit noch stark genug, als„Retter der Gesellschaft" aufzutreten. Allerdings sind die Mittel, durch die er sein Ziel zu erreichen sucht, nicht mehr ganz die nämlichen wie in der Zeit des brutalen Staatsstreiches. Die Chassepots zwar sprechen noch immer ein gewichtiges Wort, allein sie stehen nicht mehr im Vordergrund der Bühne, sie bilden im Gegentheil die Staffage, welche erst lebendig zu werden verspricht, falls die„Aera der Versöhnung und des Fortschritts" auf friedlichem Wege mißglückte. Aera der Versöhnung und des Fortschritts, das ist ein weiter Mantel, in das sich Vieles fassen läßt. Und wie eng weiß ihn nicht der Kaiser zu falten! Die Maires sollen aus dem Kreise der Gemeinderäthe, der Pariser Gemeinderath von dem gesetzgebenden Körper gewählt, Cantonalräthe eingesetzt, neue Vorrechte den Generalräthen bewilligt werden— das ist der ganze Inhalt der so pomphaft angekündigten Communalreformen. Den Wirkungskreis der Cantonalräthe näher zu bestimmen, vermeidet die Rede ebenso ängstlich, wie die genauere Angabe der den Generalräthen zu gewährenden Rechte. An derselben Unbestimmtheit der Fassung leidet auch der von den Colonien handelnde Abschnitt. Sie sollen, heißt es, gleichfalls an der allgemeinen Dezentralisationsbewegung Theil nehmen. Wenn in dieser Beziehung von französischen Colonien die Rede ist, richten sich die Gedanken unwillkührlich auf Algier. Denn daß Cayenne von diesen Segnungen auf alle Fälle ausgeschlossen ist, steht wehl nicht in Frage. Algier hat seit der französischen Eroberung nur die Schattenseiten der eurepäischen Civilisation zu kosten bekommen. Weder Louis Philipp noch auch der Kaiser wußten die Bevölkerung für Bildung und Gesittung empfänglich zu machen. Die arabischen Bureaur haben sich nicht bewährt, was thatsächlich herrscht, ist der Säbel und nicht das Gesetz, das freie Wort ist geknebelt, eine unabhängige Presse eristirt nicht, weil sie nicht darf. Die Colonisten sind ebenso unbefriedigt wie die arabischen Stämme, welche der Kaiser bei seiner Anwesenheit im Jahre 1865 auch durch den Hinweis auf die Sprüche des Korans nicht für sich zu gewinnen vermochte. Erst in dem jüngsten Frühjahr mußte ein wiederholter Aufstand mit den Waffen unterdrückt werden. Eine Besserung dieser grauenwellen Lage wäre der armen Provinz gewiß zu gönnen; wird der Kaiser hiezu wohl die richtigen Maßregeln ergreifen oder nicht rielmehr auf halbem Wege stehen bleiben? Man ist fast versucht das Letztere zu glauben, wenn man bedenkt, wie wenig Berücksichtigung der Wunsch nach einem neuen Wahlgesetz und der Entfernung des berüchtigten Artikel 75, welcher bekanntlich die Unsehlbarkeit der Beamten feststellt, im Mutterlande selbst gefunden. Ein entschieden glücklicherer Geist leitete den Kaiser bei der Auswahl derjenigen Reformen, die, wie er sich ausdrückt,„von einem für die Bevölkerung unmittelbaren Interesse" sind. Die Verminderung der Gerichtskosten, die rasche Entwicklung der Unentgeldlichkeit des Volksunterrichts und der Nachlaß des auf den Einregistrirungsgebühren ruhenden Kriegszehnten in Erbschaftsangelegenheiten werden im ganzen Lande freudig aufgenommen werden und die Aufbesserung der kleinen Gehälter das große Heer der Subalternbeamten noch fester mit der Dynastie verknüpfen. Zweifelhaft scheint uns dagegen, ob Napoleon bei der Landbevölkerung durch die unbehindertere Benutzung der Sparkassen und Erleichterung des Zuganges zu denselben sein Prestige erhöhen und die Blusenmänner durch die humanere Regelung der Arbeit der Kinder in den Fabriken auf's neue an sich fesseln werde. Es ist wohl etwas wenig, was der Kaiser ihnen bietet; wie verlockend klingen dagegen nicht die Verheißungen der Unversöhnlichen, von Rochefort ganz zu schweigen! Was aber die erstere Maßregel betrifft, so dürfte diese, abgesehen von der Geringfügigkeit der Concession nur von einem gebildeten Bauernstande begriffen und gewürdigt werden; Sparkassen pflegen, wie die Erfahrung lehrt, nur in Gegenden, in welchen auch die geistige Cultur ihren Einzug gehalten, zu gedeihen, und daß es deren außer den großen Städten in Frankreich ,nur verschwindend wenige gibt, das haben die Wahlen zu der Kammer gewiß zur genüge gezeigt. Zu einer beinahe constitutionellen Haltung erhebt sich die Rede bei der Erwähnung des englischen Handelsvertrages. Freilich sind es nicht constitutionelle Erwägungen, sondern hauptsächlich die Rücksicht auf die Erhaltung seiner Dynastie, welche den Kaiser hierzu veranlassen. In Frankreich macht sich bereits seit einem Jahre eine ziemlich heftige Agitation gegen den Freihandel überhaupt geltend. Der Hauptführer derselben ist der bekannte protektionistisch gesinnte Großhändler Ponher=Quertier. Eine bequeme Gelegenheit, den Schutzoll wieder zur allgemeinen Anerkennung zu bringen, bietet der gerade heuer ablaufende englische Vertrag. Der Kaiser hat durch Abschluß desselben dem Lande ohne Zweifel große Wohlthaten erwiesen und neue Erwerbsquellen eröffnet, der Weinbau, die Seiden=Industrie, die speziell Pariser Geschäftsthätigkeit und der Kleinhandel hat von Jahr zu Jahr an Absatz gewonnen und der Verkehr seit 1859 sich geradezu verdoppelt. Zu leiden haben allerdings die Baum= und Schafwoll=, so wie die Leinenfabrikanten sammt den Eisenbezirken Reuen, Lille und Mühlhausen. Daß von dieser Seite Alles geschieht, um eine Erneuerung des Vertrages zu hintertreiben, versteht sich wohl von selbst. Indeß auch die Freihandelsstädte bleiben nicht zurück und die Kundgebungen zu Gunsten des Vertrages mehren sich von Tag zu Tag. Der Kaiser hatte 1859 den Fehler begangen, den Vertrag aus eigner Machtvollkommenheit einzugehen, ohne vorher die Vertreter der einzelnen Industriezweige zu Rathe gezogen zu haben. Heute geht er vorsichtiger zu Werke, er will erst dann Anträge an die Kammer gelangen lassen, nachdem er sich alle Aufschlüsse verschafft hat, die in die Berathungen des gesetzgebenden Körpers Licht bringen könnten. Wohin sich die Wage schließlich neigen wird, ob zu Schutzoll oder Freihandel, ist kaum zu bezweiseln. Der Kaiser ist übrigens nicht so sehr Freihändler, um nicht in gewissen Fällen den Protectionisten das Feld zu räumen, wenn er sieht, seine Dynastie steht auf dem Spiele. Die Finanzlage ist in der Napoleonischen Darstellung stets von einem fast blendenden Zauber umflossen.„Die indirecten Steuern haben sich um 30 Millionen erhöht und die laufenden Budgets weisen erhebliche Ueberschüsse auf.“ Bei einer näheren Prüfung verflüchtigte gewöhnlich diese Schönfärberei in ein eitel Nichts, die Kammer fand in der Regel nur Deficits und die Schuldenlast um so und so viel Millionen gewachsen. Auch diesmal wird der hinkende Bote nicht ausbleiben. Die übermäßig große Anzahl von Soldaten, von deren Verminderung wir nicht das Geringste vernehmen, zehrt noch immer zu sehr am Marke des Volkes. Es ist wahr, es geht ein Zug des Friedens durch Europa, die Fürsten nicht minder wie die Völker wünschen denselben und beschäftigen sich mit den Fortschritten jener Civilisation, die Napoleon so begeistert preist. Um wie viel herrlicher würde diese emvorblühen, würde nur ein Viertel jener theilweise wenigstens unproduktiven Summe, welche die gesammten Heere unseres Continents Jahr für Jahr verschlingen, auf die Errichtung von Bildungsanstalten verwandt! Entwaffnung ist aber namentlich für uns Deutsche ganz unmöglich, so lange der Kaiser bis an die Zähne gerüstet an unseren Grenzen lauert. Politische Uebersicht. Bonn, 1. December. In unserem Abgordnetenhause kam es gestern bei der fortgesetzten Berathung des Cultus=Etats zu sehr häßlichen Scenen, wie sie sich in der Kammer zum Glücke bisher nur selten ereigneten. Die Veranlassung hierzu boten die durchaus maßvoll gehaltenen Anklagen, welche die Herren Miquel und Bennigsen in der vorigen Sitzung gegen den Cultusminister wegen seiner auffallenden Begünstigung der welfisch=partikularistisch=orthodoren Partei gerichtet hatten. Windthorst=Meppen, immer bereit wenn es gilt seinen nationalliberalen Landsleuten einen Schlag zu versetzen, ließ sich natürlich auch diese Gelegenheit nicht entschlüpfen und verstieg sich in seiner Verbissenheit soweit, seinen Gegnern die Bekanntschaft mit dem Krückstocke der alten preußischen Könige zu wünschen. Rief schon diese Aeußerung eine ziemlich bedeutende Aufregung hervor, so steigerte sich dieselbe nech, als der bekannte Wantrup sich erhob und die Herren Miquel und Genossen in einer Weise angriff, die gebührend zu charakterisiren uns alle Worte fehlen. Die National=Liberalen ließen sich auf ein im solchen Tone geführtes Wortgefecht nicht weiter ein; vielmehr erklärten sowohl Lasker als Miquel, daß sie es unter ihrer Würde hielten, auf diese Ausfälle zu erwiedern. Es verräth in der That eine Verblendung sonder Gleichen, Männer, die wie unsere hannoverschen Parteigenossen, ihr ganzes Streben der Ehre und dem Ruhme unseres Staates widmen, vor öffentlichem Hause mit Ausdrücken zu bedienen, die in den Mund zu nehmen jedem gebildeten Manne schon das Gefühl der Schicklichkeit und des Anstandes verbietet. Die Parteibildung im gesetzgebenden Körper in Frankreich ist noch im Flusse. Wie das Journal des Debats mittheilt, hat die Thronrede die Dissidenten des Tierspartie wieder in die Reihe der Anhänger Oliviers zurückgeführt. Derselbe verfügt in Folge dessen über eine geschlossene Phalanr, an die sich möglicher Weise auch die mehr liberalen Mitglieder der Rechten anschließen werden. Die Linke wird sich wahrscheinlich in drei Fractionen abzweigen, in den Club des Berges unter Raspail und Rochefort, in die eigentliche Linke unter Jules Favre und in das Linke Centrum unter Picard. Die Männer des Berges steuern auf die Errichtung der Republik zu, dagegen acceptiren sowohl die Linke als das knke Centrum die gegenwärtig bestehende Regierungsform; worin sie sich unterscheiden, ist eigentlich nur das Maß der dem Volke zu bewilligenden Freiheiten. Linke und linkes Centrum werden daher in den meisten Fragen Hand in Hand gehen. Ganz anders stellt sich die Sache bei den rothen Clubisten, die es namentlich dem Führer des linken Centrums nicht verzeihen können, daß er ebenso tressend als wahr den Radikalismus eine Attitude nannte. Politische Attituden haben bekanntlich zu allen Zeiten und bei allen Völkern nur der Reaction die Arbeit erleichtert. Der Empfang, welcher dem König von Belgien bei seiner jüngsten Anwesenheit von der Londoner Bevölkerung zu Theil würde, dürfte die Tuilerien gerade nicht angenehm berührt haben. Napoleon liebt es nicht, von Sympathien eines mächtigen Volkes für das kleine, aber constitutionelle Nachbarländchen zu hören, welches er schon längst zu anneriren bestrebt ist. Eine zweite Auflage der bekannten Eisenbahngeschichte vom Frühlinge dieses Jahres werden wir unter diesen Umständen sobald nicht erleben. In Madrid sind die der republikanischen Partei angehörigen Deputirten wieder in die Cortes eingetreten, obwohl die Regierung die von ihnen gewünschten Garantien der Freiheit nicht gegeben hat. Die Königswahl hat dadurch jede Aussicht auf Verwirklichung verloreu. Seitdem übrigens der Knabe Thomas unmöglich geworden, hat Prim sein Augenmerk auf den Herzog von Aosta geworfen. Die Hindernisse, welche diesen Prinzen bisher im Wege standen, sind nämlich seit der Geburt seines Neffen gehoben. Seine Chancen sind indessen eben so gering, wie diejenigen aller früheren Candidaten. Amtliche Nachrichten. Berlin, 30. November. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Commerzienrath Albert Borsig zu Berlin und dem Fabrikbesitzer August Carl Justus Heckmann ebendaselbst den Charakter als Geheimer Commerzienrath, und dem Fabrikbesitzer Franz Hermann Egells, ebenfalls in Berlin, den Charakter als Commerzienrath zu verleihen. 20 Per Frauen Königreich. Roman vom Verfasser des„John Halisax 2c.“ Aus dem Englischen. Still saßen sie dann beieinander. Als Edna endlich, geängstigt durch die tiefe Stille in der Küche, aufstand und hinging, fand sie Julius dort allein beim Feuer sitzend, das fast niedergebrannt war und nur ab und zu aufflammte und dadurch einen fast gespenstischen Anstrich der sauberen, behaglichen Küche verlieh, die, wie Julius behauptete,„der hübscheste Raum im Hause“ sei. Er war so in sich versunken, daß er Edna nicht bemerkte, bis sie die Hand auf seine Schulter legte. „Wo ist die Skizze?“ fragte William. „Und wo ist meine Schwester?“ „Hinaufgegangen. Holla, Will! bist Du es? Ich gehe nach Hause!“ „Noch nicht, nicht vor dem Abendbrod!“ bat Edna. „Abendbrod! Ich habe das meinige genossen. Gleich Macbeth bin ich „„von Schrecknissen satt"“ gemacht.“ „Jetzt zu Bett— zu Bett— zu Bett! Edna, können Sie einem armen Menschen nichts geben, wonach er schliefe— für ewig?“ „Julius, was ist mit Dir?“ fragte William.„Du scheinst mir jetzt schon halb im Schlafe, wache auf, lieber Junge!“ „Das will ich!“ rief Julius, mit Heftigkeit aufspringend.„Ich habe geschlafen— doch bin ich nun erwacht. Gib mir meinen Hut, ich will ins Freie und mich dort vollends ermuntern, zum Abendbrod bin ich wieder hier, Fräulein Edna!“ Er kehrte aber nicht zurück. Letty kam aus ihrem Zimmer, erhitzt und erregt aussehend, und auf William's scherzhafte Frage, ob sie sich mit Julius gezankt, gab sie eine so scharfe Antwort, daß der Gegenstand nicht weiter berührt wurde. Still und unbehaglich verfloß dieser letzte von so vielen fröhlichen Sonntagabenden, die sie in dem kleinen Hause verlebt, von dem Edna jedes Plätzchen in liebender Erinnerung behalten würde. Als sie William bis zur Hausthür begleitete und die Nacht so dunkel und feierlich vor ihr lag, kein Stern am wolkenbehangenen Himmel leuchtete, beschlich Edna— trotzdem ihre Hand in der ihres Verlobten ruhle, und sein starker Arm sie schützend umfaßt hielt— eine Vorahnung kommender Trübsal. „O, William, wenn schwere Sorgen kämen!“ „Was auch hereinbreche, wir tragen es zusammen.“ Als er dies sagte und sie fester an sich zog, als sie sein warmes, treues, liebevolles Herz gegen das ihrige schlagen fühlte, da wußte sie, daß sie mit ihm Alles zu tragen vermöchte. Nachdem Doctor Stedman fort war, rief Letty Edna in das Wohnzimmer und, noch ganz erregt von ihrem Geheimniß, sagte sie: „Du brauchst nicht gleich dieselbe Minute, in der Du Deinen Verlobten weggeschickt, hinauf zu gehen. Du könntest wohl etwas Sympathie für anderer Menschen Liebesangelegenheiten haben— für die meinigen zum Beispiel.“ „Letty!" „Ja, sieh nur nicht so empört aus; es ist nun doch so weit gekommen. Ich habe es lange befürchtet. Sehr unangenehm. Eine ganz dumme Geschichte! Wie vermochte der arme Mensch so einfältig zu sein, obgleich ich glaube, er konnte nicht anders.“ Letty versuchte, ernst auszusehen, indessen ein leichtes, befriedigtes Lächeln doch in ihren Mundwinkeln zuckte. „Du konntest es abwenden, wenn es das ist, was ich befürchte", rief Edna tief betrübt.„Wie war es möglich, daß Du es dahin kommen ließest? Denn natürlich, es ist Julius— der arme Julius!" Letty nickte.„Ich versprach, es Niemand zu sagen, und ich werde mein Wort halten. Du mußt zugeben, daß ich nicht seinen Namen nannte und Dir nie davon sprach, obgleich ich es seit Monaten vermuthete. Der arme Mensch, er liebt mich bis zur Verzweiflung!“ „O. Letty!" Edna vermochte nicht mehr zu sagen. Sie sah noch einmal Julius vor sich, wie er aussprang, seinen Hut ergriff und aus dem Hause stürzte, mit jenem wilden, grimmigen, fast wahnsinnigen Gesichtsausdruck, in dem sich eine so überwältigende Leidenschaft aussprach, halb den Sinnen, halb der Einbildungskraft entsprungen, von der junge Leute und besonders Künstlernaturen zuweilen erfaßt werden. Sie spielen in ihrer frühen phantastischen Jugend oft mit der Liebe, bis diese sie zuletzt in so ernster, gewaltiger Art ergreift, daß sie entweder durch dieselbe erhoben werden oder ganz untergehen. Julius war eine dieser liebevollen, schwachen Naturen, die an Etwas hängen, irgend Jemand lieben müssen. So war seine Liebe auf Letty gefallen, gewiß die Letzte, welche er hätte erwählen sollen, wie jeder Unparteiische sagen würde. Zuweilen aber täuscht man sich doch in solchen Urtheilen, und Edna erfaßte, trost alles dessen, was dagegen sprach, einen hereinbrechenden Hoffnungsschimmer. „Ich vermuthe, Du magst Julius gern, Letty?“ „Gern mögen? O ja, recht sehr— in schwesterlicher Weise. Ich sagte ihm das und versprach ihm ferner auch die beste Schwester zu sein, wie ich sie ihm stets gewesen bin. Aber heirathen?— Das ist ja etwas Anderes. Er hat ja keinen rothen Heller außer dem, was er verdient, und das wird nicht viel sein. Genies werden nie reich. Er wird sein ganzes Leben lang ein armer Mensch sein. Und von der Armuth habe ich doch genug gelitten,“ sagte sie mit einem Achselzucken, das sie in dieser Art in ihrer Pension zu Paris gelernt. „Ihr könntet aber warten.“ „Warten— bis mein Aeußeres verblüht wäre. Er ist ein Künstler und hat Augen für dergleichen,“ sagte Letty, mit jenem ernsteren Anstrich, der zuweilen durch all' ihre Oberflächlichkeit hindurchschimmerte, in dem Bewußtsein, daß Schönheit vergänglich und eitel sei und die allgemeine Bewunderung leicht wechselt.„Warten bis ich alt und häßlich bin, und die gute Zeit, wenn sie käme, nicht einmal mehr genießen könnte. Nein, Edna, das geht nicht! Es ist für den jungen Mann selbst besser, wenn ich ihn nicht heirathe; trotzdem er wahnsinnig in mich verliebt ist. Ich hatte früher keine Idee, daß er etwas so ernst und so gewaltig erfassen könnte. Willst Du es glauben, daß er mich erschreckte?“ Letty saß, während sie so sprach, ruhig am Heerdfeuer, ihre schönen Füße wärmend, und blickte halb triumphirend, halb nachdenklich auf ihre Schwester, deren Herz immer schwerer ward. Denn vergebens suchte sie in diesen schönen Augen eine Spur von Gefühl, möge man es Liebe, ja selbst Leidenschaft neunen, das, wenn es auch unerwidert bleibt, sobald es ernst und wahr empfunden wird, jede Frau adelt; während der Gegensatz: das kleinliche Vergnügen am Erobern, die Gefallsucht, die Eitelkeit, geliebt zu werden, sie nur herabsetzt und entwürdigt. „Wie blind, wie unbedachtsam bin ich gewesen,“ rief Edna fast schluchzend. „Du aber, Letty, hast mit zweischneidigen Waffen gespielt. Du weist es, daß Du es gethan. Der arme Julius! Du ahntest es, und ließest ihn ruhig weiter gehen, wie vermochtest Du das? Aber es ist noch nicht zu spät, vielleicht bist Du Dir selbst nicht klar— und liebst ihn doch.“ Letty lachte.„Wie soll ich das wissen? Wenigstens liebe ich ihn nicht nach Euren Begriffen von Liebe. Ich mag ihn sehr gern leiden, das sagte ich ihm, aber nur als Bruder. An etwas Anderes zu denken, wäre für jetzt Thorheit; wenn wir uns verloben wollten in unseren Verhältnissen, es wäre lächerlich— vollkommen lächerlich.“ Mit einer besonderen Schärfe, die ihr nachher leid that, doch schien sie Letty nicht zu berühren, antwortete Edna:„Ja, Du hast Recht, es wäre vielleicht noch schlimmer, als nur lächerlich. Sobald Julius erst mein Schwager ist, werde ich ihm sagen, daß das Unpassendste, was er thun könne, eine Heirath mit meiner Schwester wäre.“ „Siehst Du, den Punkt habe ich auch bedacht,“ erwiderte Letty, Edna durchaus mißverstehend.„Zwei Brüder Schwestern heirathen, das thut selten gut, sie stehen sich meist schlecht. Auch würde da wieder die Geldfrage Schwierigkeiten verursachen. Julius wünscht nur mit mir verlobt zu sein, er verlangt mich nicht eher zu heirathen, bis er ein eigenes Einkommen hat und ganz unabhängig von seinem Bruder ist. Darauf kann ich nicht warten, Du mußt es einsehen, Edna! Es ist so am besten, wie es ist. Er wird es schon überwinden, das gelingt allen Männern,“ fügte Letty hinzu und sah dabei aus, als hege sie die angenehme Ueberzeugung vom Gegentheil.„Im Ganzen war es doch eine kleine Aufregung in dem langweiligen Leben. Ich sehe, daß ich noch kein altes Mädchen bin.“ Ohne Edna's tiefes Schweigen zu beachten, löste Letty die Flechten und Locken ihres goldblonden Haares, daß sie wie Wellen niederrollten, und wäh Der Notariats=Candidat Herlet in Köln ist zum Notar für den Friedensgerichts=Bezirk Lutzerath im Landgerichts=Bezirke Koblenz, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Lutzerath, ernannt worden. Deutschland. Berlin, 30. November. X Die heutige Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde von dem Präsidenten von Forckenbeck nach 10 Uhr eröffnet. Tagesordnung: Fortsetzung der Berathung über den Etat des Cultusministeriums und zwar zunächst die am Sonnabend nicht beendete Debatte über den Antrag der Commissarien des Hauses wegen Aufhebung der in Hannover bestehenden Provinzial=Consistorien. Von dem Abg. Bieck ist sodann noch der Antrag gestellt:„die Staatsregierung aufzufordern, darauf Bedacht zu nehmen, daß die Verwaltung des Volksschulwesens in der Provinz Hannover sobald als möglich den Provinzial=Consistorien abgenommen und, wie in den übrigen Provinzen des Staats, nicht=kirchlichen Verwaltungs=Behörden übertragen werde.“— Zunächst nimmt das Wort der Abg. Dr. Windhorst(Meppen) gegen den Antrag der Commissarien, da nach seiner Meinung ein Bedürfniß zur „Aufhebung der Consistorien, welche nach Gesetz und Kirchenordnung die eigentlichen Organe der evang.=lutherischen Kirche in Hannover bildeten, nicht vorhanden sei. Redner ergeht sich in einer Reihe leidenschaftlicher Aeußerungen. Dem Abg. Miquel sagt er u.., daß wenn die Könige, von welchen er gesprochen, heute aufleben sollten, und ihn gehört hätten, der historische Krückstock gewaltige Arbeit bekommen hätte. Der Herr Cultusminister erklärt, daß er mit der Majorität in den Hannover'schen Synoden keineswegs sympathisire und hebt hervor, daß gerade diejenigen Männer, welche sich in den Synoden in Opposition mit der Regierung setzten, unter seiner Mitwirkung aus ihren sehr einflußreichen Stellungen entfernt worden seien. Abg. v. Mallinckrodt erklärt, er sei auch der Ansicht, daß die Abgg. Miquel und Bennigsen, der Verfassung zuwider, an die Gewalt appellirt hätten. Was den Wunsch betreffe, eine deutsche Nationalkirche zu gründen, so möchte er darauf antworten; daß er und seine Freunde das auch wollten; er wünsche und bete auch sogar dafür, daß Alle wieder zur allgemeinen Mutterkirche zurückkehren möchten.(Große Heiterkeit). Abg. Dr. Wantrup kennzeichnet zunächst seine persönliche Stellung zu der vorliegenden Frage, indem er erklärt, daß er selbst Lutheraner sei, aber nichtsdestoweniger die Ausschreitungen, zu welchen seine Glaubensgenossen in Hannover sich hätten hinreißen lassen, aufs tiefste beklage, namentlich insofern, als sie den Gehorsam gegen die Obrigkeit verletzten. Nächstdem wendet sich Redner in einer sehr langen Rede gegen das Auftreten der Abgg. Miquel und v. Bennigsen vor der Annerion Hannovers und wirft denselben vor, daß sie ihr politisches Glaubensbekenntniß wie einen Rock mit dem Regierungswechsel geändert. Es kümmere ihn freilich nicht, daß aus Demokraten National=Liberale geworden, denn in der Politik sei er nicht so strenge, auch stimme er nicht ein in das scharfe Wort Lord Byrons: Sie haben Königsmördern Ruhm verlieh'n Und später alle Könige gelobt, Sie haben„Hoch der Republik!“ geschrien Und später gegen Republik getobt. Jetzt sind sie liberal— doch stets erbötig Den Rock zu wechseln.... (Stürmische Unterbrechung der Linken. Rufe: zur Ordnung!) Präsident v. Forckenbeck erklärt, daß er hierzu keine Veranlassung sehe, da der Redner nur citirt habe. Abg. Dr. Wantrup fortfahrend: das Verhalten dieser Herren in Hannover habe selbstredend böses Blut gemacht; die preußische Regierung habe sich aber bei der Annerion auf diese Männer stützen müssen, da diejenigen, welche eigentlich von Rechtswegen dazu berufen gewesen seien, schmollend im Winkel gestanden hätten. Redner vertheidigt nun noch das System Mühler, dem man gegenüber den Vorgäugen beim Humbeldtsfest in Berlin und dem Auftreten des Schneiders Miericke gegenüber schwerlich den Vorwurf machen könne, daß er den Gewissenszwang befördere. Nach dieser Rede des Abg. Wantrup spricht Abg. Lasker, indem er das Benehmen des Vorredners characterisirt. Er müsse die Entrüstung darüber zum Ausdruck bringen, daß ein Mitglied des Hauses es nicht unter seiner Würde gehalten habe, diejenigen Männer, welche es sich zur Aufgabe ihres Lebens gemacht hätten, den nationalen Gedanken zu verwirklichen, zu schmähen und ihnen einen Vorwurf daraus zu machen, daß sie sich bei der Annerion rückhaltslos an Preußen angeschlossen hätten. Dieses Auftreten aber kennzeichne sehr genau den Standpunkt des Abg. Wantrup. Abg. Miquel erklärt, daß wenn er auf die Rede des Abg. Wantrup näher eingehen wollte, er befürchten müßte, die Würde des Hauses zu verletzen. Er halte es aber auch unter seiner persönlichen Würde, darauf zu antworten. Bei der Abstimmung werden sowohl der Antrag der Commissarien, wie der des Abg. Bieck vom Hause angenommen. Bei Tit. 9 werden sodann 4800 Thlr. für das Consistorium in Marburg gegen rend sie dieselben kämmte und bürstete, sprach sie dabei unaufhörlich von Julius, was er gesagt, gethan, wie er leidenschaftlich um Liebe gefleht, wie bitter und wild seine Verzweiflung gewesen; bis Edna an das Herz denkend, welches für jede Julius beigefügte Wunde mitbluten würde,— in einem Sturme von Zorn, Leidenschaft, Gram und Beschämung aufsprang. „Letty, schweige still, ich will nicht länger zuhören! Als Du zuletzt in dieser Weise redetest, war ich ein unerfahrenes Mädchen und ich verstand es nicht, achtete kaum darauf. Jetzt habe ich Vieles gelernt; und ich sage, Du hast schlecht gehandelt. Jede Frau, die glaubt, ein Mann liebe sie, und läßt ihn ruhig weiter gehen, bis er sie zur Ehe begehrt, und ihm dann ein kaltes, wohlbedachtes herzloses Nein als Antwort giebt, handelt schlecht. Ich bin tief beschämt über Dich, obwohl Du meine Schwester bist.“ Letty blickte Edna mit großen, erstaunten Augen an. Sie wurde nicht ärgerlich— das wäre eher eine Wohlthat gewesen,— aber sie schmollte ein wenig und brach dann in Thränen aus. „Ich konnte es nicht verhindern, und Du hast kein Recht mich zu schelten. Es ist theilweise auch Deine Schuld: Du hättest uns nicht so viel allein beisammen lassen oder mich gewarnt haben sollen. Du weißt, ich höre stets auf Dich, Edna. Du bist sehr, sehr unfreundlich, aber natürlich jetzt in Deinem Glück ist es Dir gleichgültig, was aus mir wird.“ Mit der seltsamen Tyrannei der Schwäche, der die Stärksten sich oft traurig fügen, erweichte sie der Schwester Herz, und trotz ihrer besseren Einsicht, ihres Gewissens, ihres großen Schmerzes für Julius und dessen Bruder, küßte Edna die weinende Letty und schalt sie nicht mehr, wie diese es nannte. Statt dessen sprach sie ernst und innig mit ihr über den vorliegenden Fall und darauf Bezügliches, wie sie es früher schon oft gethan, bis sie es als erfolglos aufgab. Jetzt aber waren ihre Meinungen nicht wie damals der Theorie entnommen, die Letty stets als„romantisch" und„unmöglich“ verwarf; Edna sprach aus der Fülle ihrer eignen gesegneten Erfahrung, von der Heiligkeit der Liebe, mag sie gegeben oder empfangen werden, von dem schweren Unrechte, damit zu spielen, und der hohen Verantwortlichkeit, die sie auferlegt; alles Dinge, welche Edna Kenderdine schon früher geahnt, aber jetzt als William's Braut und baldige Gattin klar und deutlich einsah, und an welche sie mit einem Eifer glaubte, der sie ganz furchtlos gegen Spott oder Widerspruch machte; sie mußte ihre Ansicht aussprechen, möchte darauf gehört werden oder nicht. Letty lauschte den Worten— wie fast immer, so lange Edna sprach— und diesmal, mochte es von der Aufregung des Vorganges kommen, oder Julius' hingebende Liebe sie wirklich gerührt haben, sie hörte mit einem ernsten Gesichtsausdruck zu, daß Edna fast zu glauben begann, sie verstehe sie ganz. „Was Du sagst, mag Alles wahr sein, Edna, ich hoffe es sogar; aber Du scheinst der Meinung zu sein, die Liebe sei das einzige im Leben, ich meine, es giebt außerdem noch viel Beachtenswerthes.“ den Widerspruch des Finanzministers und des Cultusminister welche die Beschlußfassung über diese Position bis zur Schlußberathung über den Etat ausgesetzt wissen wollten, nach dem Antrage des Abg. v. Hennig abgesetzt; ebenso auf den Antrag des Abg. Dr. Virchow die bei Tit. 12 für die Schloßkirche in Hannover geforderten Unterhaltungskosten von 2055 Thlr. Die Sitzung wurde hierauf auf morgen vertagt. * Wie sehr auch die Vereinsthätigkeit in neuerer Zeit in Anspruch genommen wird, so gibt es dennoch viele Gebiete des Wissens und der Kunst, worauf sie noch erstreckt werden kann, in welche sie aber bisher noch nicht oder nur sehr unvollkommen eingedrungen ist. Ein solches ist das der Beobachtung und Aufzeichnung der socialen Thatsachen. Die meisten Menschen glauben, daß dies die Aufgabe der Statistik und zwar der amtlichen oder der sogenannten statistischen Büreau's sei. Nun wird aber gerade von dem Direktor eines der bedeutendsten dieser Bürcau's— des preußischen— ein„Aufruf zur Gründung eines statistischen Vereinsnetzes für die Länder deutscher Zunge“ erlassen und darin nachgewiesen, daß die amtliche Statistik sich seit geraumer Zeit gleichsam im Zustande offenen Geschäftsbankerotts befinde und ebensowenig daran denken könne wie auch geeignet sei, der Erforschung der jetzt so bedeutungsvollen socialökonomischen Thatsachen die gebührende Aufmerksamkeit zuzuwenden. Sie ruft deshalb ihre Schwester, die Privatstatistik, zu Hülfe und wünscht, daß sich letztere zu einem Vereinsnetz organisire und durch dasselbe folgende Zwecke anstrebe und erfülle: 41) Selbständige Beschaffung statistischer Notizen aus allen Gebieten des Staats= und Volkslebens, zur Beantwortung von Fragen der Wissenschaft, der Gesetzgebung und Verwaltung und des öffentlichen Interesses; 2) werkthätige Unterstützung der Staats= und Gemeindebehörden bei allen größeren statistischen Operationen, namentlich aber bei den periodischen Volkszählungen, bei den Gebäude= und Viehzählungen, bei den Aufnahmen für die landwirthschaftliche, gewerbliche, Handels= und Verkehrsstatistik, ferner bei statistischen Untersuchungen(sogenannten Enquêten) über einzelne Zeitfragen 2c.; 3) Verbreitung richtiger Ansichten über den Nutzen der Statistik und der Darlegung des rechten Gebrauchs ihrer Resultate durch Wort und Schrift; 4) mündlichen Gedankenaustausch und gegenseitige Belehrung über statistische Fragen und Angelegenheiten und 5) gedeihliches Zusammenwirken der amtlichen mit der privaten Statistik. Der vorgelegte Plan verdient umsomehr Beachtung, als er ganz auf dem Prinzipe der Selbsthülfe beruht. Auch deshalb ist es dringend zu wünschen, daß er in dem von seinem Urheber erdachten großen Stile verwirklicht werde, d. h. daß der Aufruf eine lebhafte Betheiligung aller hierzu geeigneten Kräfte zur Folge habe. *(Parlamentarische Nachrichten.) Die Abg. v. Bonin (Genthin), v. Kardorff, v. Benda und Frech haben, unterstützt von 118 Mitgliedern aller Parteien des Abgeordnetenhauses folgenden Antrag eingebracht: Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen, zu erklären: Die Abänderung der mit der Herzoglich Brannschweig'schen Regierung abgeschlessenen Staatsverträge bezüglich der Anlage und des Betriebes der zum Theil auf Preußischem Gebiete belegenen Herzoglich Brannschweig'schen Staats=Eisenbahnen, insbesondere die Verzichtleistung, auf die vermöge dieser Verträge für den Fall eines beabsichtigten Verkaufes der betreffenden Bahnen dem Preußischen Staate vorbehaltenen Rechte, bedarf der Zustimmung der Preußischen Landesvertretung. In der Petitions=Commission kam dieser Tage die Klosterfrage zur Sprache. Die Majorität war der Ansicht, daß nach dem Wortlaute der Verfassung Religions=Gesellschaften, also Orden und Klöstern, nur auf Grund eines noch nicht eristirenden Gesetzes Corporationsrechte zu geben seien, nicht aber, wie der Culinsminister meint, schon auf Grund des Vereinsrechtes. Vergangenen Montag begann die Budget=Commission die Berathung des Consolidations=Gesetz=Entwurfs. Der Finanzminister erklärte, er werde, wenn das Gesetz nicht angenommen würde, nicht in der Lage sein, andere Deckungsmittel des Deficits vorzuschlagen. Er werde die Verwendung von Aktiven des Staates oder von Fonds der Seehandlung niemals empfehlen können. Wie die Börsenzig, vernimmt, ist in den letzten Tagen ein bis in alle Details ausgearbeiteter Plan, die Preußischen Staatsschulden in eine dreiprozentige Rente umzuwandeln, vorgelegt und daran das Anerbieten, die ganze Durchführung des Planes zu übernehmen, geknüpft worden. — Der bisherige Vicepräsident des Appellgerichtes zu Kiel, Malmros, ist als Mitglied des Herrenhauses auf Lebenszeit und zugleich als Kronsyndikus berufen worden. — In einer vergangenen Sonntag im Universum gehaltenen Arbeiter=Versammlung zing es wieder wild her. Die Lassalleaner waren wieder in hellen Haufen erschienen, besetzten das Bureau und octoyirten der Versammlung zwei Resolutionen, von denen die eine den Abg. Dr. Löwe für die neulich im Concerthause bei dem Abrüstungsmeeting vorgefallenen Störungen verantwortlich macht, die andere alle diejenigen, welche durch Lärm oder unreelle Geschäftsführung Versammlungen stören, für ehrlos und Attentäter am Versammlungsrecht erklärt. — Die jetzt hier anwesende diplomatische Vertretung Chinas hat nicht den Charakter einer Botschaft, sondern den einer Gesandtschaft. Am Donnerstag soll sie bekanntlich von Sr. M. dem Könige empfangen werden. Sie beabsichtigt namentlich eine Revision des bestehenden Handelsvertrags; voraussichtlich wird dabei der zwischen China und den Vereinigten Staaten von Nordamerika abgeschlossene Vertrag zum Vorbild dienen. München, 29. Novbr. Die Ministerkrisis dauert fort. Ein Kabinets=Secretär ist von Hohenschwangau hierhergekommen und hat im Auftrage des Königs mit den einzelnen Ministern conferirt. Der König wünscht, daß Fürst Hohenlohe im Amte verbleibe. München, 30. Novbr. In der gestern stattgehabten Versammlung der vereinigten liberalen Parteien wurde mit Acclamation eine Resolution angenommen, wonach der König ersucht werden solle, auch Angesichts der gegenwärtigen Lage die Entlassung des Kabinets nicht zu bewilligen. Frankreich. Paris, 27. Novbr.(Freihandelsbestrebungen.) Der Fabrik= und Handelsstand von Paris hat folgende Adresse in Bezug auf den Freihandel an den Handelsminister erlassen: „Die protectionistischen Kundgebungen, welche in mehreren Mannfakturdistrikten erlassen werden, verpflichten uns, nachdrücklich und laut zu erklären, daß wir den Principien des Freihandels durchaus huldigen und gegen jeden Versuch nach der retrograden Richtung hin protestiren. Unsere Väter haben für uns die Freiheit der Arbeit erworben und haben sie zu vertheidigen gehabt gegen reactionäre Bestrebungen; unserer Zeit war es vorbehalten, die Freiheit des Handels zu begründen, eine Freiheit, die nie verloren gehen wird. Der Zeitraum von neun Jahren, während welchem Handelsverträge existiren, hat hingereicht, um Frankreich in commercieller Hinsicht unter den Nationen einen Rang zu sichern, so hoch, wie es ihn vorher nie inne gehabt hatte. Wir anerkennen sehr wohl, ebenso wie die Urheber jener bedauerlichen Manifestationen, die Krisen und die traurigen Zustände, unter welchen Industrie und Handel gelitten haben und zum Theil noch leiden; aber haben ähnliche Krisen nicht zu allen Zeiten, in allen Ländern stattgehabt vor dem Abschluß der letzten Handelsverträge? Sonderbar, die Baumwollmanufakturen klagen ebenso in England, wie in Frankreich! Wenn man uns um unsere Meinung über die Ursachen der letzten Krisen gefragt hätte, würden wir sie ohne Zögern den Deutschen und Oesterreichischen Kriegen, den schlechten Ernten und den exaltirten Rüstungen der Europäischen Armeen zugeschrieben haben. Noch mehr, die bei uns getroffenen Maßregeln zur Wiederherstellung des Freihandels haben mehr als einmal den Handel vom Verderben gerettet, wie dies auch noch kürzlich auf der Tribüne von den Repräsentanten des Ackerbaues auerkannt wurde. Erlauben Sie uns, Herr Minister, hinzuzufügen, daß die, welche eine Verstärkung des Protectionistensystems verlangen, vergessen, daß jede Tarif=Erhöhung nur dazu führen könnte, unsere Erportziffern zu reduciren, und daß dieselben, weit entfernt von einer Vermehrung des Consums im Innern, unvermeidlich durch die Vertheuerung der Producte eine Verminderung des Umsatzes auf unseren nationalen Märkten zur Folge haben würde. Das Interesse des Producenten selbst bedingt, den legitimen Rechten des Censumenten Rechnung zu tragen. Wir fügen noch hinzu, daß eine Erhöhung der auf ausländischen Produkten ruhenden Lasten, alle die Maaßregeln, welche in neuerer Zeit getroffen sind, um den internationalen Güterverkehr zu erleichtern und zu heben, überflüssig und unnütz machen würde. Ein intelligentes Land, wie Frankreich, dürfte sich ein so eclatantes Dementi nicht geben. Schließlich wollen wir nicht zu erwähnen vergessen, daß seit dem Abschluß der letzten Handelsverträge viele industrielle Unternehmungen ins Leben gerufen worden sind, die unvermeidlich ruinirt sein würden, wenn die protectionistischen Tarife erhöht würden, geschweige denn von der Gefahr der Repressalien zu reden, deren Wirkungen überaus traurig sein würden. Wir hoffen daher, daß die Freihandelspolitik, inaugurirt im Jahre 1860, ausrecht erhalten werden wird, im Interesse des ganzen Landes, und zu dem Zwecke, mit allen Vökkern gute geschäftliche, friedliche und freundschaftliche Beziehungen aufrecht zu erhalten. Genehmigen Sie 2c. Paris, Rovember 1869.“ Aus Paris, 29. Nev., wird telegraphirt: Als der Justizminister Rochefort zur Eidesleistung aufrief, ertönte von allen Seiten der Ruf:„Es lebe der Kaiser!" Rochesort war nicht anwesend, von den Deputirten der Linken war nur Bethment zugegen. Rheinland und Westphalen. Köln, 30. Nov. Der Herr Erzbischof Melchers hat vor gestern von hier aus die Reise nach Rom angetreten. Die Eröffnung des Suez=Kanals. (Aus der„Nordd. Aulg. Port Said, 15. November. Ich würde mit dem Bericht über die Einweihung des Kanals zu spät kommen, wollte ich Ihnen all' die Eindrücke dieses wunderbaren Landes schildern, das ich seit zehn Tagen durchkreuzt habe. Ich überlasse daher eine solche Schilderung einer spätern Zeit und werde Ihnen von heut ab der Reihenfolge nach die Festlichkeiten erzählen, welche die Eröffnung des Kanals begleiten, eines Ereignisses, dessen politische und culturhistorische Bedeutung von so großem Interesse für die ganze Welt ist. Am 14. schifften wir uns in Alexandrien auf dem„Fayoum“, einer egyptischen Fregatte, ein und ließen nach einer sehr stürmischen Ueberfahrt heut um 2 Uhr Anker in Port Said fallen, wo man die Ankunft Sr. kgl. Hoheit des Kronprinzen erwartete, während der Kaiser von Oeuerreich bereits heute Morgen eingetroffen und von dem Vicekönig am Bord der„Mahrousa" empfangen worden war. Alle Schiffe im Hafen, alle Häuser der Stadt prangten im bunten Flaggenschmuck; mit den Triumphbogen am Hafen schien man bei unserer Ankunft noch nicht fertig zu sein; die Araber kümmern sich eben wenig um die Zeit. Port Said bildet bekanntlich die Einfahrt in den Kanal vom Mittelmeer her. Die Stadt liegt auf einer sehr schmalen Landzunge und hat daher wenig Hoffnung, einer bedeutenderen Zahl von Einwohnern Raum gewähren zu können; gegenwärtig zählt der Ort etwa 8000 Seelen. Ismailia dagegen dürfte die Stadt der Zukunft sein. Im gegenwärtigen Augenblicke gewährt Port Said das Bild der Städte, die in Amerika aus der Erde wachsen. Sie hat bereits alle möglichen Straßen und Plätze, nur fehlen noch viele Häuser, und den wenigen, die vorhanden, sieht man an, daß sie in kurzester Zeit entstanden sind. Die weiße Bevölkerung überwiegt natürlich die arabische. Die Kaufläden enthalten meistentheils europäische Waaren, unter denen der Revolver als ein sehr nützliches Hausgeräth in allen möglichen Formen und Größen repräsentirt war. In Port Said traf ich die Mitglieder der internationalen Commission, welche den Kanal bis Suez befahren hatten und die besten Nachrichten über das Gelingen des Werles mit zurückbrachten. Die Mitglieder des Norddeutschen Bundes bestiegen, als wir ans Land kamen, grade einen Aviso, um Sr. kgl. Hoh. dem Kronprinzen entgegen zu fahren, dessen Schiff man in Sicht glaubte. Es war indessen nicht die„Hertha“, auf der sich der Kronprinz befindet, sondern die„Arkona“, die salutirend in den Hafen einlief und sich grade neben unser Schiff legte, so daß wir die Freude hatten, unseren Landsleuten ein herzliches Willkommen hinüberrufen zu können. Diese Freude war um so größer, als uns Depeschen in Alexandrien die Mittheilung gemacht, die„Arkona“ sei mit schweren Havarien in Malta einzulaufen genöthigt gewesen und werde nicht zur Einweihung des Kanals erscheinen, so daß die norddeutsche Flotte nur durch die„Grille“, der„Telphin“, die beide bereits im Hafen lagen, und die„Hertha“ repräsentirt gewesen wäre. Doch müssen die Beschädigungen hart genug gewesen sein, denn die„Arkona" war nur mittelst der Segelkraft hierher gelangt. Erst spät am Abend traf Se. k. Hoh. der Kronprinz mit der„Hertha“ ein, und mußte das Schiff während der Nacht auf der„Rhede" bleiben. „Grille" und„Delphin" aber waren schon früher eingetroffen und lagen im Hafen vor Anker, wo es uns, die wir des Treibens im Hafen unkundig, Mühe kostete, die kleinen Schiffe unter der großen Zahl von Kriegsfahrzeugen und Dampfern aller Nationen, die hier vor Anker lagen, aufzufinden. Abends waren der Hafen und die egyptischen Schiffe prächtig illuminirt. Gleichzeitig war Empfang und Ball beim Vicekönig auf dem Mahronsa, wohin wir gegen 9 Uhr hinüberfuhren. Man tanzte auf den darin übereinander liegenden Decken; die Musik war auf dem Mitteldeck, wo auch das Buffet aufgestellt war. Die Damen, Europäerinnen, waren theils in Ballkleidern, theils in der Toilette, wie sie der Augenblick gab. Der Khedive bewegte sich unter seinen Gästen mit großer Leutseligkeit. Ich weiß nicht, wie lange das Fest dauerte, denn wir kehrten frühzeitig zu unserm Schiff zurück. 16. November. Kanonendonner von sämmtlichen im Hafen liegenden Schiffen meldet die Einfahrt der„Hertha"; alle Fahrzeuge hatten die Ragen bemannt und das Hurrah der Matrosen lief von S.iff zu Schiff, um den hohen Gast, der sich an Bord der„Hertha“ befand, zu begrüßen. Erst später, gegen 10 Uhr, traf die Kaiserin Eugenie auf der kaiserlichen Yacht, dem „Aigle“, ein und wurde in der gleichen Weise empfangen. Der Vormittag verging unter gegenseitigen Besuchen der hohen Gäste. Der Vicckönig, der Kaiser von Oesterreich und Se. kgl. Hoh. der Kronprinz statteten der Kaiserin Besuche ab, welche von derselben erwiedert wurden. Nachmittägs um 2 Uhr empfing Se. k. Hoheit die Mitglieder der internationalen Commission und die anwesenden Norddeutschen. Um 3 Uhr begann die kirchliche Feier der Einweihung. Auf dem öden Strande von Port Said, gegen das Meer hinaus, dessen Springfluthen einen Theil der flachen Küste unter Wasser gesetzt hatten, waren drei Papillons erbaut, deren Fronten derart einander gegenüber lagen, daß der eine größere die eine Spitze eines Dreiecks, die beiden anderen die anderen Spitzen bildeten. Der erste Pavillon war zur Aufnahme der fürstlichen Gäste und ihres Gefolges bestimmt, in dem Pavillon linker Hand sollte der Gottesdienst nach muhamedanischem, in dem dritten nach christlichem Ritus stattfinden. Wenige Minuten nach 3 Uhr verkündete der Donner der Geschütze, daß die Barken mit den hohen Gästen gelandet. Auf einem mit rohen Brettern bedeckten Wege, neben welchem egytische Infanterie Spalier gebildet hatte begab man sich nach dem oben erwähnten Pavillon. Zuerst sahen wir die Prinzessin der Niederlande, dann einige Minuten späler die Kaiserin, geführt vom Kaiser von Oesterreich. Unmittelbar hinter ihnen Se. k. Hoh. der Kronprinz an der Seite des Vicekönigs, Prinz Friedrich von Hessen und der Prinz Thronfolger Wilhelm der Niederlande. Hinter den Fürstlichkeiten die anwesenden Diplomaten(unter ihnen Nubar Pascha, Graf v. Beust), die höheren Offiziere der Kriegsschiffe, Herr v. Lesseps, unser Landsmann Professor Brugsch, Direktor des egyptischen Museums zu Cairo, und viele andere Persönlichkeiten. Die Kaiserin sah, trotz der angreifenden Reise der letzten Tage, sehr frisch und anmuthig aus. Sie trug ein reich mit Spitzen besetztes, blaßblaues Seidenkleid. Auch der Kaiser von Oesterreich schien sich vollständig von dem Ungemach einer schweren Ueberfahrt erholt zu haben. Daß das wettergebräunte Gesicht Sr. k. Hoh. unseres Kronprinzen freundlich und frisch in das bunte fremdartige Gedränge dreinschaute, brauche ich wohl kaum zu sagen; die stattliche Figur mit der wehenden schwarzweißen Helmzier ragte schon von Weitem über die Mitglieder des Zuges heraus. Der Dankgottesdienst für das glücklich vollendete Werk fand in der Weise statt, daß zuerst der türkische Geistliche ein Gebet sprach, dann der französische Bischof in partidus Migr. Bauer in einer längeren Ansprache die Bedeutung des Werkes betonte und endlich der Archimandrit aus Alexandrien ein Gebet nach griechischem Ritus verrichtete. In dem Pavillon hatten die Kaiserin Eugenie und der Kaiser von Oesterreich etwa die Mitte der ersten Fauteuils eingenommen. Neben dem Kaiser saß der Kronprinz, zur Rechten der Kaiserin der Vicekönig. Aber ein tiefernstes Bild, das, im Gegensatz zu den glänzenden Uniformen des Occidents die große civilisatorische Bedeutung der Feierlichkeit dem Zuschauer vorführte, gewährte eine hohe Gestalt mit ausdrucksvollem arabischen Gesicht. die in schneeweißen Bournous gehüllt, unmittelbar hinter der Kaiserin stehend, bald auf die umgebende Menge, bald auf das weit wogende Meer hinausblickte, das seine brandenden Wellen an die Küste heranwälzte, wo jetzt der Hafendamm ihnen Halt gebietet. Es war Abdelkader! Welche Gedankenfluth mußte sich bei diesem Anblick dem Zuschauer aufdringen. Da stand der letzte Repräsentant einer untergehenden Zeit, der zwanzig Jahre hindurch in hundert Schlachten und Gefechten die Fahne des Propheten seinen fanatisirten Schaaren vorantragen mit dem Rufe: Tod den Christen! Da stand er, der ritterliche Held, der Kocziusko Arabiens, der nicht durch die Waffengewalt der französischen Armeen besiegt worden, sondern endlich freiwillig den Säbel seinem Gegner überliefert hatte, nachdem er dessen Unbesiegbarkeit eingesehen— dem Fortschritt der Civilisation, welche dankt dem Aufenthalte des Erzherzogs Max, nachmaligen Kaisers von Mexiko, seine schöne und einfache Ausstattung, eine Bronce-Statuette, einige Platten schönen Marmors, die den Altar verkleiden, das Wappen des Erzherzogs und in schlichter Goldschrift eine Zeile der Erinnerung an den Stifter. Am Tage der Anwesenheit des Kaisers in der Kirche wurde eine heilige Messe an dem Altare gelesen. Reichskanzler Graf Beust und Minister v. Plener machten an dem Tage des Ausrittes Sr. Majestät des Kaisers mit mehreren Mitgliedern der Suite ihrerseits einen Ausflug nach Betblehem, welcher insofern als ein geschichtliches Ereigniß verzeichnet zu werden verdient, als der Reichskanzler seit König Salomo der Erste war, der die Stadt im Wagen besuchte. Die Fahrstraße war erst zu Ehren der Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers angeiegt worden und der Wagen des Kanzlers, wie gesagt, der erste, der mit den französischen Waffen in Algerien gegen ihn kämpfte. Und wenn sie passirte. Am 13. d. M. erfolgte die Rückreise von Jerusalem. Wiederum man dann den Blick von der Gestalt des ehemaligen arabischen Häuptlings, setzte sich die ungebeure Paramane mie hei dom Ausritte von Jaffa von der bunten Menge, die der Festlichkeit beiwohnte, zum Meere wendete und daran dachte, daß dasselbe eine Küste umspült, welche all' jene versunkenen Herrlichkeiten einer untergegangenen Civilisation trug, die wir jetzt aus ihren dürftigen Ueberresten kaum zu schätzen verstehen, einer Zeit, deren Geschichte wir nicht nach Jahrhunderten, sondern nach Jahrtausenden messen, so drängte sich uns unwillkürlich der Gedanke der Nichtigkeit des Individuums auf, selbst des Mächtigsten, welchen wir heut bewundern, und im Gegensatz dazu der Gedanke an die erhabene Allmacht, vor der diese Jahrtausende vorübergegangen sind, wie eine Stunde.——— Nach der Rückkehr von der Ceremonie war Diner bei dem Kaiser von Oesterreich. Die egyptischen Schiffe im Hafen erleuchteten abermals, und auf dem schmalen Strande wurde ein brillantes Feuerwerk abgebrannt. Noch lange saßen wir in der lauen Novembernacht auf dem Deck, einen Anblick zu genießen, den man nicht beschreiben kann, der sich aber nie vergißt. 17. November. Noch in der letzten Stunde hatten gestern Abend allerlei beunruhigende Gerüchte die Runde gemacht. Schon in Alexandrien wollte man von mehreren Stellen des Kanals wissen, die noch nicht zu passiren seien und gestern Abend hieß es, ein Schiff, das zum Sondiren ausgeschickt, sei auf den Grund gefahren und versperre die Passage. Alle diese Gerüchte erwiesen sich grundlos. Um acht Uhr lichtete der„Aigle“ die Anker und lief in den Kanal ein, ihm folgte in der vorgeschriebenen Distanz von einem Kilometer der„Greif", das Schiff des Kaisers von Oesterreich, dann ein österreichisches Transportschiff, mit Arbeitern an Bord, was wieder zu den verzweifeltsten Bemerkungen Veranlassung gab, dann kam Se. königl. Hoheit der Kronprinz mit„Delphin" und„Grille“ und etwa fünfundzwanzig Schiffe mochten den Hafen verlassen haben, als sich der„Fayoum“, an dessen Bord wir uns befanden, in Bewegung setzte, nicht ohne eine kleine Collision mit der„Arcona“ auf Kosten unseres Räderkastens. Endlich liefen wir in den Kanal ein. Nichts kann einförmiger sein, als diese Fahrt auf einer etwa 175 Fuß breiten Wasserstraße, auf der links die asiatische, rechts die afrikanische Küste, eine graue, sterile Sandebene, ohne einen Baum, einen Strauch, oder auch nur einen Grashalm. Dennoch hat auch diese grauenhafte Einöde ihr Erhabenes, und das Auge schweift nicht ohne Interesse über diesen unermeßlichen Horizont, der sich in die Unendlichkeit auszudehnen scheint. Wir kamen ohne Unfall bei den ersten Stationen Ras=El=Ech und Kantera vorüber, aber Alles sollte doch nicht ohne einige Schicksalsschläge vorübergehen. Etwa gegen 8 Uhr Abends, als wir eben vom Mittagessen aufgestanden, fühlten wir, wie unsre Fregalte den Grund streifte und gleich darauf saßen wir fest. Den geschickten Dispositionen unseres Kapitäns gelang es indessen, nach einer halben Stunde die Fregatte wieder flott zu machen, wir fuhren weiter, aber es scheint, daß weiter vor uns irgend einem Schiffe ein ähnlicher Unfall passirt ist, denn wir liegen, während ich diese Zeilen schreibe, seit zwei Stunden still, ohne einen Fuß breit weiter zu kommen. go.. 4,. 9an1e Nacht nar Vni18. November. Wir hatten die ganze Nacht vor Anker gelegen, erst gegen 8 Uhr Morgens setzte das Schiff seine Fahrt fort, und um 10 Uhr ließen wir vor Ismailia Anker fallen. Die erste Hälfte und zwar die wichtigste des Kanals war also glücklich zurückgelegt, da die Strecke von hier bis Suez, mit Ausnahme an einer Stelle bei Serapeum, weniger Schwierigkeiten darbieten soll. Der Timsah=See, der vor Ismailia den Kanal ersetzt, bietet mit seinem großen blauen Wasserspiegel ein freundlicheres Bild, wenn auch Ismailia, wenigstens in seiner Umgebung, nur erst dürftig gegen die Wüste absticht. Nahezu gegen vierzig Schiffe lagen im Hafen, als wir Anker warfen und eine Barke bestiegen, um ans Ufer zu fahren. setzte sich die ungeheure Karawane wie der dem Anstille von Jasia zusammen: die Truppen, die Kameelreiter, die zahllosen Beduinen und Drusenhäuplinge, welche dem Ganzen ein so reiches, pittoreskes Ansehen gaben. In Abn=Gosch unserer Lagerstätte auf dem Herwege, wurde ein kurzes Dejeuner eingenommen, in Ramseh Nachtstation gehalten. Se. Majestät und ein großer Theil des Gefolges übernachteten in einem auf freier Höhe aufgeschlagenen Lager, der Rest der Suite war in dem Orte Ramleh, insbesondere in dem Convent der Franziskaner untergebracht. Das eigenthümlichste und seltsamste Schauspiel war uns indessen erst vorbehalten. Die Drusen und Beduinen, die aus weiter Ferne, zum Theil bis von Damascus, zur Begrüßung des Kaisers herbeigeeilt waren, führten ihre nationalen Tänze und Spiele vor dem Kaiser auf. Man denke sich die Scenerie. Vor dem großen grünen Zelte des Kaisers war eine Reihe von Fackeln oder vielmehr Pechpfannen auf hohen Ständern aufgepflanzt und warf rothdüsteres Licht auf den Plan, auf welchem sich Hunderte von Menschen, lauter malerische phantastische Gestalten, drängten. Und nun die Scenen selbst, die sich da abspielten: Tänze, Gefechte, Spiele. Für das Nachtlager in Ramleh war entsprechend und ausreichend gesorgt. Obwohl der Aufbruch übrigens erst um acht Uhr Morgens erfolgte, war schon mit dem ersten Morgengrauen Alles auf den Beinen. Von Ramleh nach Jaffa sind nur ca. 3 Stunden Ritts, wir hatten also ein in dieser Beziehung wenigstens verhältninmäßig leichtes Tagewerk vor uns. Se. Maj. der Kaiser benutzte, wie am Tage vorher, das langsamere Vorwärtsschreiten der Karawane, um ein wenig zu jagen. Schon am Tage früher hatte Se. Majestät zwei Steinhühner und eine Gabelweihe geschossen, am 14. schoß der Kaiser einen sehr schönen Wanderfalken. Unmittelbar vor Jaffa sammelte sich die Karawane wieder, und der Einzug gestaltete sich zu einem äußerst festlichen. Tausende von Menschen standen an den Ufern und beobachteten die Einschiffung. Nur der absoluten Weigerung der Araber, zu fahren, war es übrigens zuzuschreiben, daß nicht die ganze Suite(von etwaigen Unglücksfällen natürlich abgesehen) die betreffenden Schiffe erreicht. Nachdem der Versuch mit der dritten Barke mißlungen war, konnte kein Preis die kundigen Fuhrleute der Rhede mehr bewegen, einen erneuten zu wagen. Mit welcher Freude daher am folgenden Morgen das Gelingen der Einschiffung und die Abfahrt von Jaffa Den Trägern der Hauptpersonen: Sarastro(Herr Egli), Tamino (Herr Franke), Pamina(Fräul. Rosetti), Papageno(Herr Grebe), Papagena(Frau Kullack=Riedel), herzliche Anerkennung ihrer trefflichen Darstellungen. Herr Egli entfaltete in„In diesen heiligen Hallen" so schön seines„Basses Grundgewalt“, daß er die Arie wiederholen mußte. Die größeren Ensemblestücke kamen sehr präcise und anmuthig zur Geltung. Allerdings wäre zu einer vollkommenen Ausführung des Werkes sowohl eine Ablegung des Tremolirens seitens Frl. Rosetti's wie auch ein schwärzerer echterer Mohr und eine singende Königin der Nacht nöthig gewesen. In einem klassischen, echt deutschen Tonwerke ist jene Gewohnheit unserer werthen Norma=Sängerin nicht am Platze und was die Rolle der Königin betrifft, so erfordert dieselbe allerdings eine Sängerin, die gleich Mad. Hofer (für welche Mozart bekanntlich verschiedene Coloraturstellen in sein Werk einflocht) das hohe k in ihrer Gewalt und überhaupt eine bedeutende Technik des Soprans erlangt hat. Was mag Frl. Kuhn, welche in dieser Rolle in Köln so sehr gefallen haben soll, verhindert haben, dieselbe nochmals hier zu übernehmen? Die Chöre würden vortrefflich gewesen sein, wenn alle Mitglieder sie gesungen hätten. Leider sind der Choristen sehr wenige und noch weniger, welche singen können. Hoffentlich wird das überfüllte Haus Herrn Kullack zu einer dauernden Verbesserung seines Repertoirs veranlassen, und uns dadurch die zweite Serie für die oft ungenießbaren Genüsse der ersten schadlos halten. Meteorologische Beobachtungen auf der Sternwarte zu Bonn. Nov. 30. Maximum der Tagestemperatur°.6 R. Dec. 1. Minimum der Tagestemperatur 03.2 R. 1 Uhr Nachm. Barometer auf 0° reducirt 27 Z..09 L. Temperatur 29.3 R. Höhe des in 24 Stunden gefallenen Regens.14., oder.7 Cubik=Zoll auf einen Quadrat=Fuß. Handel, Industrie, Landwirthschaft. Nach Berichten aus Wiesbaden über den Weinertrag im vergangenen Jahre hatte der Herbst von 1868 große Aehnlichkeit mit dem 1865er. Im ersten war die Quantität, im letzteren die Qualität besser, so daß der schließliche Erlös aus beiden Weinlesen ein ziemlich gleicher sein wird. Die Weinernte hat in dem vormaligen Herzogthum Nassau im vorigen Jahre 77,332 Ohm weißen und 3596 Ohm rothen Wein, im Jahre 1865 im Ganzen 57,769 Ohm ergeben. Nimmt man den Werth des 1868er begrüßt wurde, können Sie sich leicht vorstellen. Von eigentlichen Unglücks= Weins zu 55—60 fl. per Ohm an, so berechnet sich ein Geldbetrag für den fällen ist während unseres Aufenthaltes im Heiligen Lande innerhalb der Weingewinn von cu. 4,500,000—4,800,000 fl.— Die bedeutendste WeinLiteratur, Kunst und Wissenschaft. y Der Nothstand unter den Frauen und die Abhülfe dessel(Neapel, 28. Novhr.) stößt weiße, mit Asche vermischte von Carl Weiß, Vorsteher des Victoria=Bazars in Berlin. Von allen Fragen, welche gegenwärtig die Geister beschäftigen und die Gemüther mehr und mehr erregen, dürfte keine brennender sein, als die sociale, die Frage von der Gleichberechtigung aller menschlichen Individuen zur Arbeit und menschenwürdigen Existenz, eine Frage, von deren günstiger Erledigung tief, es abhängt, ob in Zukunft die schwere Last der Nahrungssorgen von den Wiener„Presse.“ Häuptern vieler menschlichen Wesen hinweggenommen werden wird. Wer immer auch einen Geistesstrahl zur Aufklärung dieser dunklen Angelegenheit entsendet, verdient warmen Dank. Herr Carl Weiß liefert in genannter Schrift einen sehr werthvollen Beitrag zur Lösung dieser socialen Frage, indem er darlegt, wie die schlummernden geistigen Fähigkeiten in so vielen Frauen und Mädchen, welche ihr Leben mit nichtssagenden Beschäftigungen vergeuden, zur Vermehrung des Unterhalts der Familie und gleichzeitig zu ihrer eigenen inneren Befriedigung zu verwenden sind. Der Verfasser gibt gar manchen praktischen Wink in Betreff der Bestimmung und Erziehung des Mädchens. 4er im 9erlag, m m.: 7 Wir können uns nicht versagen, aus oviger, im Verlage von B. Brigl in Berlin erschienenen Schrift einige sehr der Beachtung werihe Sätze hier „Es ist ein ganz gewöhnlicher Zuruf an frische weibliche Gemüther, die sich in turnerischer Ausgelassenheit und Munterleit ergehen:„Das schickt sich nicht für Mädchen!“ Für Mädchen schickt sich Alles, was sich für Knaben paßt, sofern es gesund und selbstständig macht. Darum soll man die Erziehung der Geschlechter nicht ängstlich sondern; die Kindereien verfliegen, aber die gewonnene Kraft bleibt. Der Jungen froher Sinn, die kernige Initiative übt im Umgang einen sehr wohlthätigen Einfluß auf die Mädchen aus, und kommt der Jungfrau und Frau künftig zu gut. Wie Kant sagt: Man wird keinen großen Mann sehen, der nicht in seiner Jugend ein Gassenjunge war, kann man behaupten: die kernigsten Frauen werden die, welche in ihren Kinderjahren mit wilden Knaben aufgewachsen sind. Was kann aus Mädchen werden, die nicht auch einmal die Kraft haben, ungezogen zu sein! Ausschreitungen lassen sich leicht bessern, wo überhaupt Fond und Kern vorhanden ist. Es gibt Frauen, deren ganze Erscheinung wie eine Entschuldigung ist, daß sie überhaupt da sind; solche arme Wesen sind ein ewiger Vorwurf für die Eltern, die sie in salscher Liebe zu Leid und Elend erzogen. Sie beanspruchen fortwährend Nachsicht und besondere Berücksichtigung seitens ihrer Umgebung; nimmer gelingt es ihnen, aus ihrer Passivität heraus einen heilsamen Einfluß auf die Angelegenheiten des Hauses zu üben. Stehen sie dann einst allein, so wissen sie sich nicht zu rathen und zu helfen. Väter und Gatten, die von der Sorge des Lebens schwer heimgesucht werden, verbergen oft aus falscher Scham und übertriebener Zärtlichkeit der Frau oder den Töchtern die wahre Lage ihrer Verhältnisse, als ob die Frau nicht berufen sei, Freude und Leid des Mannes zu theilen, und als ob es guten Töchtern nicht ein Herzensbedürfniß wäre, die Sorgen des Vaters zu mildern! Die ganze Familie würde sich dann daran gewöhnen, zeitig an die Zukunst zu denken und das vorzubereiten, was später doch geschehen muß. Anders beim Gegentheil. Der Vater hat steis allein gesorgt, er hat immer noch einen Nath gewußt, sich fortzuhelfen; Mutter und Töchter hielten sich für wohlhabend; da aus einmal wechselt die Scene und das Elend ist da. Welches aber auch die Wechselfälle des Lebens sein mögen, Frauen, deren Wille und Charakter gebildet ist, werden sich aus allen Verlegenheiten herausarbeiten, ihre Würde bewahren und sich in der Welt behaupten.“ „Die weibliche Bildung vollendet sich, wenn man die Frauen zur Arbeit erzieht und sie zeitig vor dem warnt, was die Welt gewöhnlich Glück nennt.“ Soviel aus dem Schriftchen des Herrn Carl Weiß. Möge es genügen, um viele Leier dafür zu interessiren. Es ist darin manches Samenkorn zu häuslicher Glückseligleit und nationaler Wohlfahrt enthalten. * Berlin, 30. Nov. Der Pastor Steffann an der Bartholomäuskirche hierselbst ist mit Bezug auf den von ihm versaßten Roman„Leokadie" zur Versetzung von hier verurtheilt. Die Angabe hiesiger Blätter über den Ort seiner neuen Bestimmung werden der Kreuzzeitung, welcher wir diese Nachricht entnehmen, als voreilig bezeichnet. * Köln, 30. Nov. Professor Ludwig Eckhardt aus Wien hielt gestern Abend im Kasinosaale einen Vortrag über Napoleon und Washington. Vermischtes. *.(Reise des Kaisers von Oesterreich im Orient.) Wir haben bereits einen Bericht der„Wiener Abendpost“ über den Aufenthalt des Kaisers in Jerusalem gebracht. Nachträglich schreibt der Spezial=Correspondent des genannten Blattes noch Folgendes: Wie schon berichtet, unternahm Se. Majestät einen Ausflug nach Jericho, dem Jordan und dem Todten Meere, der von dem günstigsten Wetter begleitet war. Den Ausflug machte indeß nur ein Theil der Suite mit, der Rest begnügte sich damit, nachzuholen, was noch in der Besichtigung der Merkwürdigkeiten von Jerusalem übrig war. Die Besuche galten vor Allem der Heiligen=Grab=Kirche und der berühmten, noch vor wenigen Jahren, Christen ganz unzugänglichen Moschee kaiserlichen Suite keiner vorgekommen. Sektions=Chef von Hofmann hatte allerdings das Mißgeschick, gleich am ersten Tage nach unserer Ankunft durch einen Riß des Sattelgurtes vom Pferde zu stürzen, allein die Verletzungen, die er erlitt, waren zwar schmerzliche, glücklicherweise aber unerhebliche. Ein ernster Unfall traf den General=Consul v. Wegbecker am folgenden Tage. Während eines ziemlich starken Galopps auf der Tour nach Bethlehem riß ihm der Zügel, er stürzte und erlitt nicht unbedeutende Coniusionen. Bei unserer Abreise von Jerusalem schien die Gefahr einer eintretenden RippenfellEntzündung noch nicht ganz ausgeschlossen zu sein. Ganz unbedeutend in den Folgen war ein Sturz des Rittmeisters Baron Löhneisen mit dem Pferde. *.* Limburg an der Lahn hat wieder seinen alten Bürgermeister! dieses weltbewegende Ereigniß feiert der dortige Stadt=Poet in folgendem Hymnus: Bis zu jenen lichten Sternen— Schall' dein Jubel, Bürgerschaft!— Strahlet heller, Gaslaternen,— Brunnen springt mit neuer Kraft.— Laßt den Draht der Welt verkünden,— Welches Glück uns ward zu Theil,— Rufet aus nach allen Winden:— Limburg blüht in neuem Heil! Laßt die Fest=Kanonen knallen,— Bis die Rohre dampfend glühn:— Laßt die Freuden=Hymne schallen— Und wer Durst hat— lösche ihn.— Spielt mit Geigen und mit Flöten,— Schlagt dazu die große Trumm,— Stoßt mit Kraft in die Trompeten,— Blast die alten Häuser um. Denn des Himmels kluge Geister— Lenkten heut die Wählerschaar,— Und es bleibt als Bürgermeister— Hartstein, der bisher es war. *(Turin, 28. Novbr.) Seit dem 24. d. ist der Verkehr auf der Fell'schen Mont=Cenis=Bahn durch Schneefall unterbrochen. Bei San Martino bat eine Lawine, 300 Meter lang, 4 Meter hoch, einen Zu und in der Nacht vom 25. d. eine neue Lawine abermals 45 Passagier verschüttet. Der Schnee auf der ganzen Linie ist von 1¼ bis 2 Meter die Straße nach Briangon unfahrbar. So meldet ein Telegramm der Der Vesuv ist wieder in Thätigkeit und Rauchwolken aus. Sasesehesche F Bonn, 1. December. Auf hiesiger Universität studirt gegenwärtig ein directer Nachkomme Luther's, der einjährige Freiwillige im KönigsHusaren=Regimente, Georg von Kunheim aus Juditten im Reg.=Bezirk Königsberg. Er ist der Sohn des Herrn Wilhelm von Kunheim, welcher die Stadt Königsberg bei der Enthüllungsfeier des Luther=Denkmals in Worms am 24. Juni vorigen Jahres vertrat. ∆ Bonn, 1. Decbr. In verschiedenen auswärtigen Blättern ist die Nachricht verbreitel, ein Handwerksmann, welcher vor etwa 20 Jahren in einer Stadt an der Ruhr wohnhaft gewesen, zu dieser Zeit aber Frau und Kinder verlassen habe, sei plötzlich in Vonn in neuer Familie lebend aufgefunden, deshalb der Bigamie angeklagt und verhaftet worden. Wir können auf das Bestimmteste versichern, daß alle diese Angaben grundlos sind. Der fragliche Mann hat sich bereits im Jahre 1840 in hiesiger Stadt verheirathet und bis heran mit Frau und Kindern ununterbrochen hier gewohnt. Eine zufällige Aehnlichkeit mit dem Verschwundenen soll zu dem Mißverständnisse Veranlassung gegeben haben. * Bonn, 1. Dec.(Vonn vor 61 Jahren.) Zufällig fiel uns dieser Tage ein altes Buch in die Hände in welchem kurze Mittheilungen über den Gemeindecanion Bonn im Jahre 1808 gegeben werden. Der Titel dieses Buches lautet:„Handbuch für die Landleute vom Rheinund Moseldepartement für das Jahr 1808“, und ist darin u. A. Folgendes Geiagt“.#u G. ährämb#A unf 9 m* Der Gemeinoecanion Vonn beschrant sich auf die Mairie dieses Naus, oder auf die Stadt Vonn mit einigen nahe gelegenen Ortschaften. So eng auch sein Umfang ist, so groß ist seine Fruchtbarkeit, so mannigjaltig sind seine Erzeugnisse. Man bauet alle mögliche Getreidearten, als: Weizen 1600, Roggen 3400, Hafer 2600, Gerste 2000 Hectoliter, Kartoffeln, Klee und andere Futterkräuter, Wein 600 Hectoliter und betreibt hauptsächlich den Obst= und Gartenbau mit vielem Eifer. Auch der Viehstand ist ganz ansehnlich, und das Vieh durchgängig von schönem Schlage. Der Canton enthält drei Ortschaften mit einer Bevölkerung von 9143 Seelen; Bonn 1159 Häuser, 8418 Einwohner. Zu der Gemeinde gehören noch die Weiler: Drausdorf, von 35 Häusern und 212 Einwohnern, Rheindorf von 513 Einwohnern, 104 Häusern; überhaupt 1298 Häuser, 9143 Einwohner.— Vorhanden ferner 123 Pferde, 9 Stiere, 424 Kühe, 36 Ochsen, 33 Kälber, 520 Schafe, 240 Schweine, 24 Ziegen, 60 Bienenstöcke. menge wurde im Amte Rüdesheim mit beinahe 30,000 Ohm gewonnen. Hierauf folgen die Aemter Eltville mit beinahe 20,000 Ohm, St. Goarshausen mit mehr als 11,000 Ohm, Braubach mit beinahe 10,000 Ohm 2c. Köln, 30. November.(Notirungen der Handelsmäkler.) Rüböl per 100 Pfd. mit Faß effectiv in Partien von 100 Ctr.— bz. 13 5/10 B.—.; per Mai— bz. 13¼ B. 13 3/10.; per October— bz. 12%/0 B. 12 6/10 G. Leinöl per 100 Pid. mit Faß effectiv in Partien von 100 Ctr.— bz. 10 9/10 V.— G. Weizen o. Sack per 200 Pfd. eff. hies. Thlr. 6,20.; do. fremder— bz..—.; mit Gewicht von 82 Pid. per Scheffel per Nov..29 bz..— B..27½.; per März— bz. 63 B. .2½.; per Mai— bz..4½ B..3½.; per Juni— bz.—.— G. Roggen o. Sack per 200 Pfd. eff. hies. Thlr. 5,20.; gedörrter— bi. 5,15.; fremder— bz. 5,15.; mit Gewicht von 75 Pfd. per Scheffel per Nov. 5,2 bz. 5,2 B. 1.; per März— bj. 5,2½ B..2.; per Mai 5,1½ bz..2 B. 1½.; per Juni 5,3½ bz.—.— G. Gerste ohne Sack per 200 Pfd. eff. hies. Thlr. 5,15.; do. oberländische— bz. 6,5 B. Hafer ohne Sack per 200 Pfd. eff. Thlr..— B. Spiritus 80% Tr. 100 Quart mit Faß eff. in Partien von 3000 Quart 18¾ B. Rüböl, Leinöl, Gerste, Hafer und Spiritus unverändert, Weizen niedriger, Roggen per Frühjahr höher. (Notirungen der Kölner Productenhändler.) Weizen eff. hiesiger Thlr. 6,10—15.; fremder 6,—.; per Nov. 5,.29 bz..—.— .; per März— bz. 6,3½ B. 63.; per Mai— bz. 6,5 B. 6,4.; per Juni— bz. 6,6 B. 6,4½.; Roggen eff. hiesiger Thlr. 5,15.; fremder —5,15.; per Novbr. 5,1½ 2,2½ 1 bz. G. 5,2.; per März.2 bz. G. .2½.; per Mai 5,1½ bz. G. 5,2.; per Juni.3½ bz. B..2½.; Gerste hiesige Thlr. 5,15.; Brauer=.—.; Hafer eff. Thlr..—.; Rüböl Thlr.— bz. 13½.; per Mai— bz. 13¼ B. 7/10.; per October— bz. 12¾ B. 12 5/0 G. Weizen per November niedriger, Roggen per Frühjahr höher, Rüböl unverändert. Oelnotirung der hiesigen Oelmüller und Oelhändler: Rüböl 14 3/10, raffinirt 14 3/16 Thlr.— Von den Oel= und Colonialwaaren=Händlern wird Leinöl faßweise 11 3/4 Thlr. notirt.— Zufuhr am Landmarkt ca. 50 Sack. Bezahlt wurde per 200 Pfd.: Weizen Thlr. 6,5—6,14, Roggen Thlr. 5,2½ —5,11, Haser Thlr. 4,25—5,1. Weizen besser verkäuflich und höher bezahlt, Roggen und Hafer flau. Berliner Börse vom 30. November 1869. Die Stimmung der heutigen Börse war still und geschäftslos. Von Speculations=Effecten nur Credit=Actien zu ermäßigtem Course lebhaft gehandelt. In Amerikanern bedeutender Umsatz. Bahnen ohne Leben. rühmten, noch vor wenigen Jahren, Christen ganz unzugänglichen Moschee, gessen zu Omar's. Einer der Altäre, die in den Souterrains der Kirche stehen, ver= hauchen Theater. + Bonn, 30. Nov.„Die Zauberflöte.“ So sprach der Theaterzettel und nie haben wir in diesem Winter freudigere, dankendere Blicke auf ihn geworfen, wie heute. Bemächtigte sich unser auch bei der Erinnerung an frühere Enttäuschungen ein gewisses Mißtrauen über die bevorstehende Aufführung des genialen Mozart'schen Meisterwerkes, unsere Begeisterung für dasselbe und die Bürgschaft der Namen, welche auf dem Zettel figurirten, trieben uns dennoch ins Theater und verschafften wir uns in der That einen Genuß, den wir nicht erwartet hätten. Die Art, wie die Oper executirt wurde, zeugte von einem sehr sorgfältigen und liebevollen Studium derselben. Das Orchester hielt sich recht brav. Zudem gab uns der Abend Gelegenheit, Gesangskräfte kennen zu lernen, deren Vortrefflichkeit selbst den höchst gegriffenen Ansprüchen genügen dürfte. Wir nennen nur die Herren Grebe, Franke und Egli, sowie die Tamen Scherbarth=Flies und die erste Sopranistin des Knabenterzeits. Wenige Opern stellen höhere Anforderungen an die Sänger und sind gleichsehr geeignet, die Fähigkeiten derselben zur Beurtheilung zu bringen, wie gerade die Zauberflöte. Mozart vollendete das Werk in seinem Sterbejahre. Von dem Libretto konnte seiner Composition nur wenig als Basis dienen; denn der Text ist trotz des freimaurerischen Spuls, den Schitaneder unter die Mysterien der Isis versteckt hat, und trotz der großen Bühnengewandtheit, mit welcher er geschrieben ist, eine elende Reimerei. Um so mehr ist das Genie zu bewundern, dessen Kraft fähig war, das Unwahre und Triviale der Dichtung uns vergessen zu machen und den puppenhaften Textfiguren göttliches Leben einzuPreußische Fonds. 95¼ G 4% St.=Anl. von 1850.52 84¼ bz 1862 83½ bz, v. 1868 83½ bz Staatsschuldsch. 80¼ bz bz 57% Pr.=A. v. 1855 113 7/8 b3 93h, Kurthestische Loose 09 93 bz Rhein. und Westph. Ribr. 90¼ B 5 Frw. Staats=Anl. von 1859 101 3/8 bz G 4% v. 1862 831 von 185455 93 bi 91.18 " von 1856 93“ 5 St.=Anl. von 1867 5 Anleihe von 1868 3 ½% ½ bs 3½ Preußische und ausländische Bank=Actien und ausländische Fonds. Preuß. Bank=Anth. Disconto=Comm.=Anth. Darmstädter Bank do. Zettel=B. Oesterr. Credit=Anst. Oesterr. 4 1/8% Papierrente Oesterr. Silberrente Oesterr. 5% 1860r Loose Oesterr. Banknoten 142½ B Badische 35=Fl.=Loose 32¼ B 137⅛ bz G Bad. Eisenb.=Prior.=Anl. 103 bz 125½ bz G Baier. 4% Präm.=Anl. 104¾ b; 102¾ bz G Braunschw. 20 Thlr.=Loose 17½ bz bz Finnl. 10-Rbl.=Loose 7½ 5; bz Ital. Rente 52¾-½ b bz Ital. Tab.=Obl. 88½ bz B bz Russ. Pr.=Anl. 1866 115½ bz bz Amer. 1882 St.=A. 90¼-½ bi 131½483 565 81¼ Aachen=Mastrichter Bergisch=Märkische Berlin=Anhalt Berlin=Hamburg Köln=Mindener Ludwigshafen=Bexbach Magdeburg=Halberstadt In= und ausländische Eisenbahn=Stamm=Actien. 35 bz Mainz=Ludwigshafen 132 bz Münster=Hamm 186¾#esterr.=Franz. 143 ¼ bz Oberschies. A. C. 120½ bz Rheinische G/ do. Prior.=St. 205 1/¾ 185 114¼ 145-145 bz 7% Rockf. Rock Isl. 69% bz G In= und ausländ. Eisenbahn=Prioritäts=Actien. Aachen=Düsseld. 4 1/2% Aachen=Mastricht 4 1/8% Bergisch=Märkische 4½ do. 4½% 2. S. do. 3½% 3. S. do. 4½% 4. S. do. 4 1/2% 5. S. do. 4½% 6. S. do. Düsseld.=Elberf. 4 do. 4½% do. Dortm.=S. 4% do. do. 4½ do. Nordbahn 5% Köln=Mind. 4 1/% Köln. Geldcours. Preuß. Friedrichsd'or Ausländische Pistolen 20 Franken=Stücke Wilhelmsd'or. Fünffranken=Stücke. 76¼ bz 88¼ G 88 bi 86¼ b3 80¾ G 88 bi Köln=Mind. 5% 2. do. 4% 2. E. do. 3. E. do. 4½% 3 E. do. 4% 4. E. do. 4% 5. E. Oest.=Franz. 3% Oest. Süd. 3% Rhein. 4% priv. do. 3½% gar. do. 4½% 3. E. do. 41 E. 98 7 b3 B Rhein=Nahe gr. 4 ½% 100 G 80 bz B 90% B 80 B 80 b; 278 ¾ G 243 bi 82 G 79 G 87½ B 87½ B 88¾ G Geld. .17.— .16.— .24.— Wasserstands=Nachrichten. * Bonn, 2. December. Das rasche Wachsen des Rheines hat seit heute Morgen etwas nachgelassen. Nachdem das Wasser um 8 Uhr Vormittags eine Pegelhöhe von 16 Fuß 10 Z. hatte, also seit gestern Nachmittag 2 Uhr ein Zuwachs von beinahe 3 Fuß zu constatiren war, ist das Wasser seitdem im Verlauf von drei Stunden nur noch um 2½ Zoll gewachsen, woran die Hoffnung geknüpft werden kann, daß Ueberschwemmungen nicht zu befürchten sind. Das Wasser steht in diesem Augenblick auf 17 Fuß hies. Pegel. Das amtliche Verzeichniß der Docenten, Beamten und Studirenden der hiesigen Universität für das Winter=Semester 1869—70 ist im Druck erschienen und zu dem Preise von 6 Sgr. bei dem ersten Pedellen Herrn Opitz so wie auf dem Univ.=Sekretariat zu haben. Auf Anmeldung ist heute in das hiesige Handels=(Gesellschafts=) Register unter Nr. 179 eingetragen worden die Commandit=Gesellschaft auf Actien unter der Firma: „Neue Porzellan=Mauufactur bei Bonn Cyrus& Comp.“ Der Gesellschafts-Vertrag ist notariell beurkundet am 20. November 1869. Der in Bonn wohnende Kaufmann Emil Gustav Ludwig PastiniCyrus ist der alleinige persönlich haftende Gesellschafter. Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 40,000 Thaler, zerfallend in 200 Antheile von je 200 Thaler. Alle von der genannten Gesellschaft ausgehenden Bekanntmachungen erfolgen durch den Geranten unter der Gesellschafts=Firma, eventuell durch den Aufsichtsrath unter dessen Benennung mit der Unterschrift eines seiner Mitglieder, und werden durch die „Kölnische", die„Bonner" und die „Berliner Handels=Zeitung", und, im Falle eines dieser Blätter eingehen sollte, durch ein von dem AufsichtsRathe zu bestimmendes, und den Betheiligten durch die verbliebenen Blätter bekannt zu machendes anderes Blatt veröffentlicht. Sodann ist heute in dem ProkurenRegister unter Nr. 70 die Eintragung erfolgt, daß die vorgenannte Commandit=Gesellschaft auf Actien unter der Firma„Neue Porzellau=Manufactur bei Bonn, PastiniCyrus& Comp.“, den zu Bonn wohnenden Kaufmann Felix Otto Hedding zum Prokuristen bestellt hat. Bonn, den 30. November 1869. Der Landgerichts=Sekretär, Heimsoeth. Weihnachts=Geschenke. Außerordentliche Preisherabsetzung sehr schön und fein ausgestatteter neuer Oelfarbdruckbilder auf Leinwand und Blendrahmen, sämmtlich mit Pracht=GoldbaroqueRahmen: Murillo, Maria mit Kind, 3“ 2½" hoch, statt 5 Thlr. zu 2 20 Sgr.— Joseph mit Kind, 3 b. 2½°., statt 5 Thlr. zu 2 Thlr. 20 Sgr.— Christus am Kreuz, 3 h. 2., statt 5 Thlr. zu 2 Thlr. 20 Sgr.— Ecce homo, 2 h. 1¾., statt 4 Thlr. zu 2 Thlr.— Mater dolorosa, 2 h. 1¾., statt 4 Thlr. zu 2 Thlr. — Joseph mit Kind, 2“ h. 1¾., statt 4 Thlr. zu 2 Thlr.— Murillo, Maria mit Kind, 2° h. 1¾ ., statt 4 Thlr. zu 2 Thlr.— Königsee bei Berchtesgaden, 3 b. 2½., statt 6 Thlr. jetzt 2 Thlr. 20 Sgr.— Zell am See, 3 b. 2½., statt 6 Thlr. jetzt 2 Thlr. 20 Sar.— Schmiede im Gebirge, 3 b. 21., statt 6 Thlr. jetzt 2 Thlr. 20 Sgr.— Thor von Meran, 3 b. 2½°., statt 6 Thlr. jetzt 2 Thlr. 20 Sgr.— Berchtesgaden, 3 b. 2½., statt 6 Thlr. jetzt 2 Thlr. 20 Sgr.— Salzburg, 3 b. 2½°., statt 6 Thlr. jetzt 2 Thlr. 20 Sgr.— Guter Hirt, 3 b. 2½., statt 8 Thlr. zu 3 Thlr. 10 Sgr.— Schutzengel, 3 b. 2½., statt 8 Thlr. zu 3 Thlr. 10 Sgr.— Mariahilf, 2 h. 1¾ b. statt 4 Thlr. zu 2 Thlr. 10 Sgr. Sämmtliche Bilder sind mit Pracht=Goldbaroque=Rahmen versehen. Emballage wird billigst berechnet. Bei Entnahme von 20 Thlr. erfolgt FrankoZusendung. Bei Franko=Remission versende auf Verlangen zur Ansicht. Passau in Bayern. Subhastation des „Bentgerhofes“ in der Gemeinde Birresdorf, Bürgermeisterei Gelsdorf, Kreis Ahrweiler. Mittwoch den 29. Decbr. d.., Vormittags 11½ Uhr, wird beim Friedensgerichte zu Uhrweiler das obige Ackergut, bestehend in Wohn= und Oekonomie=Gebäulichkeiten und einem Areale von 184 Morgen 114 Ruthen 40 Fuß, Alles in gutem Zustande befindlich, subhastirt und dem Letztbietenden zu jedem Preise definitiv zugeschlagen. Tiser Anction. Auf Anstehen von Joseph Schwippert, Schiffer in Honnef, und auf Grund Verfügung des Königlichen Handelsgerichtes dahier vom 27. November curr., soll am Rheinwerfte zu Bonn in dem dort liegenden Schiffe des Requirenten, genannt„Marja“, eine große Partie geschütteter Haser, welche Requirent von Moses Löb, Handelsmann in Boppard, zur Ablieferung an die Magazin=Rendantur zu Bonn eingeladen hat, deren Annahme jedoch von der letztern verweigert worden ist, am Donnerstag den 2. December d.., tags 1 Uhr, öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden. Der Gerichtsschreiber, März. Die Wunder-Camera von Opticus Krüss, nicht unter Thlr. 12½ à Thlr. 16½ zu beziehen, ist in der Rheinprovinz nur bei mir zu haben à Thlr. 7¾.— Bis Ende dieses Monats nehme ich jedoch Bestellungen darauf entgegen à Thlr. 6¾, weil später voraussichtlich der intcressante Apparat, womit man jedes photographische Album- Porträt in Lebensgrösse auf einer weissen Fläche erscheinen lassen kaun, gar nicht mehr vor Weihnachten zu beschaffen ist Franz Röttgen. Restauration Sommer, (Sandkause Nr. 15.) Donnerstag den 2. December, Abends 8 Uhr, u E M= um MAT von der Bonner Capelle unter Leitung des Herrn A. Schumacher. Räichon Poter: W. Balzbach MOSRKALIEN-HANDEUNGT „ 0 und Musikalien-Leih-Anstalt. Reichhaltig assortirtes Lager. S Collection Litolff. Herrsch. Häuser Gären, Sauplatze ge den schönsten Lain nächster Umgebung, Villas Geschäftshäuser Stroßenst zu verkaufen durch D. Delimon, Commissions= und Speditionsgeschäft. Ad. Deiters Kunsthandl. Um den Wünschen unserer geehrten Kunden genügend zu entsprechen, bitten wir gefl. Bestellungen auf Buntstempelung von Papieren, Enveloppes 2c. zeitig aufgeben zu wollen, da wir die betreffenden Aufträge, welche kurz vor den Festtagen einlaufen, nicht mehr rechtzeitig ausführen können. Bonn, Anfangs December 1869. Max Cohen& Sohn, Markt Nro. 24. Die Buchhandlung Max Cohen& Sohn empfiehlt sich zu prompter Besorgung von Inseraten für sämmtliche in= und ausländ. Zeitungen. Donnerstag den 2. December Bücher=Auction bei M. Lempertz. Heute Nro. 1101—1500. 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Unterzeichneter erlaubt sich beim bevorstehenden Jahreswechsel an seine geehrten Kunden die ergebene Bitte zu richten, die ihm etwa bestimmten Bestellungen Rechnungs- und Wechsel-Formulare 2c. zukommen zu lassen, damit eine prompte Effectuirung ermöglicht wird. Bonn, 1. December 1869. A. Henry. LIEBIGS TLLISUI-EATKAU! aus FRAT-BENTOS(Süd-Amerika) Liebigs FbEisch-ExTRAer Comt AtktE, London. Grosse Ersparniss für Haushaltungen. augenonckliche Herstellung von kräftiger Fleischbrühe zu ½ des Preises derjenigen aus frischem Fleische. Bereitung und Verbesserung von Suppen, Saucen, Gemüsen etc. Stürkseng für Schwache und Hranke. Zwei gold. Medaillen, Paris 1eor, Gold. Bedaille, Havrel866. Detail-Preise für ganz Deutschland. 1 engl. Pfd.-Topfl½ engl. Pfd.-Topfl¼ engl. Pfd.-Topff½ engl. Pfd.-Topf à Thlr. 3. 5. Sgr.;à Thlr. 1. 20 Sgr. à 27½ Sgr. à 15 Sgr. WARNUNG. Um den Consumenten vor Täuschung und Missbräuchen sicher zu stellen, dass man ihm statt des ACHTEN LIEBIG'schen FLEISCHEXTRACTS, nicht anderes Extract UNTERSCHIEBE, befindet sich auf ALLEN Töpfen ein Certificat mit der Unterschrift der Herren Professoren Baron J. von LIEBIG und Dr. M. von PETTENKOFER als BURGSCHAFT für die REINHEIT, ACHTHEIT und GUTE des LIEBIG's FLEISCH-EXTRACT. Nur wenn der Käufer auf DIESE Unterschriften achtet, ist er sicher, das von obigen Professoren analysirte und controlirte ACHTE LIEBIG's FLEISCH-EXTRACT zu empfangen. Mittwoch den 1. December 1869: Zum bevorstehenden Nicolai=Feste empfiehlt Aachener Printen, Lebkuchen und Spekulatius in großen und kleinen Figuren Franz Lauffs, Dreieck. Beethoven-Verein. Städt. Gesang-Verein. Donnerstag den 2. Dec., Abends 6 Uhr, Probe. BONNER Männer-Gesangverein. Heute Mittwoch Abend Probe. St. Martins=Verein. Versammlung: Mittwoch den 1. December, Abends 8½ Uhr, bei Frau Wwe. Brewer im„Rhein. Hofe.“ Wichtige Berathungen wozu ergebenst einladet der Vorstand. St. Peter=Verein. Morg. Donnerst. Abd. 8 u. 5. Clouih. Anzeige. Der Bazar zum Besten des Frauen=Vereins wird am ., 4. und 5. December im großen Saale des Goldenen Stern von Morgens 9 Uhr bis Nachmittags 5 Uhr abgehalten werden. Um recht zahlreichen Besuch, so wie um die gefällige Zusendung der uns gütigst zugedachten Gaben bittet dringend der Vorstand. Stadttheater in Bonn, s unter Direction von F. Kullack. Zu haben in den meisten Handlungen und Apotheken. Aerztliche Begutachtung. Die Chokoladen des Hauses Franz Stollwerck& Söhne in Köln habe ich nach eingehender Prüfung bei Kranken, Reconvalescenten und Schwächlingen mit ausgezeichneten Erfolgen angewendet. Dieselben sind nicht allein frei von jeglicher Beimischung, sondern unterscheiden sich von andern Fabrikaten durch größern Cacaogehalt, feinere Verarbeitung, erhöhtes Aroma und stete Gleichheit der Qualitäten. Mein auf langjähriger Erfahrung beruhendes Urtheil geht dahin, daß diese Chokoladen in sanitätlicher Hinsicht vor allen andern empfohlen zu werden verdienen. Dr. Stark, Königl. Stabs=Arzt. Man findet diese allgemein anerkannten Chokoladen in Originalpackung in Bonnbei..Manns, Engelthstr. in Godesberg bei H. Klein. „„„ Fr. M. Elberskirchen.„„„ B. Wershoven. „„„ Heinr. Cassel, Neugasse. P. Hagen. „„„ J. G. Maaß, Viehmarkt „„„ E. Radermacher, Strustr. „„„ Jac. Müller, Achterstr. „„„ Ph. Fischenich, Sternstr. „„„ Th. Mohr, Franziskstr. „„„ J. Ropertz, Wenzelgasse. „„„ G. Röthgen, Neuthor. „„„ H. Vianden, Sternstr. „„„ Geschw. Weber, Wenzelgasse und Stockenstraße. „„„ J. Roeger, am Münster. „ Beuel„ Peter Becker. „ Euskirchen bei B. J. Bois. „„ Joh. Scherfgen. „ G. Gondorf. „ Honnef bei H. Dix. „„„ Gottfried Stang. „ Königswinter bei J. J. Ittenbach. „ Meckenheim„ Th. Steffens. „ Mchlem„ Peter Thiebes. „ Münstereifel„ H. Bollenrath. „„„ P. Löwenfosse. „ I. Ridder. „„„ M. Gerhardts. Jac. Kreutzberg. Wwe..Becker. P. I. Dreesen. M. Ruland. Pohl. " Obercasse!„ „Oberdollendorf„ „ Rheinbach „ Wesselingen„ Hämorrhoiden=Beseitigung. „Berlin, 1. November 1869. Kein Freund voreiliger Urtheile, kann ich erst jetzt mich über die Heilwirkung Ihres Malzextrakts aussprechen. Jetzt, nachdem ich sehe, daß es auf mein eingewurzeltes Hämorrhoidalleiden heilend gewirkt, meinen Appetit wieder hergestellt, meine Verdauung verbessert und meinen geschwächten Körper merklich gekräftigt hat, kann ich meinen Dank und meine Anerkennung nicht länger zurückhalten. Ich erbitte mir neue Zusendung, auch von Ihrer so stärkenden Malz=Gesundheits=Chokolade. Ludwig, Königlicher Gerichts=Assessor.“—„Elsenborn bei Büttgenbach, 31. October 1869. Senden Sie mir für 2 Thaler von Ihrer besten Malz=Chokolade gegen mein mehrjähriges Nerven= und Magenleiden. Frau Förster Peiffer.“—„Coesfeld, April 1369. Die Nachfrage nach Ihrem Malzextrakt ist wegen der täglich mehr anerkannten Wirtung desselben eine steigende. Franz Istwann, Buchhändler.“ Des Hoflieferanten JohannsHoff's Filiale in Köln. Niederlage in Bonn bei Peter Brohl, Sternstraße 290. „„„„ Friedr. Brinck, Koblenzerstraße. grossen Saale der Lese- und Erholungs- Gesellschaft. PPOGA Me Symphonie(-dur ohne Mequett) von Mozart. Vorsplel zum V. Act der Oper„Manfred“ von Relnecke. Ouverture zur„Euryanthe“ von Weber. Anlang 7 Uhr. Billets à 15 Sgr. sind bei Herren Max Cohen& Sohn und Abends an der Kasse zu haben. Die Mitglieder werden gebeten, die Quittung für’'s IV. Quartal am Eingange vorzuzeigen. Friedrich=WilhelmStiftung. Das Curatorium dieses Hospitals erlaubt sich mitzutheilen, daß die für das Jahr 1869 gezeichneten Abonnements zur Aufnahme erkrankter Dienstboten auch für das kommende Jahr 1870 als fortbestehend angesehen werden, wenn nicht Veränderungen oder die Abmeldung vor dem 25. December erfolgt. Nach diesem Tage sollen die Abonnementskarten einkassirt werden. Zugleich werden Nichtabonnenten so wie neu zugezogene Familien gebeten, ihre Anmeldung zum Abonnement baldigst zu machen, um des Vortheils theilhaftig zu werden, durch Zahlung von 1 Thlr. à Person die sechswöchentliche Pflege erkrankter dienstboten zu sichern. Bonn, im December 1869. Der Rendant: F. A. Spies. Ein Thlr. Belohnung. Gestern wurde auf dem Wege von der Weberstraße über die Lennestraße nach der Maarflach ein Paket verloren, enthaltend ein Paar Strümpfe und zwei große Schlüssel. Der redliche Finder erhält gegen Rückgabe obige Belohnung; wo, sagt die Expedition d. Bl. Coak, bestes und billigstes Brennmaterial, ist täglich vorräthig zu dem seit längerer Zeit ermäßigten Preise von acht Sgr. pro Centner in der Gas=Erleuchtungs=Anstalt von Alex. Oster. Gasthaus zur Eisenbahn in Königswinter empfiehlt bestes Dortmunder Bayerisch und feinstes Dortmunder Löwenbier, so wie gute Weine und Speisen. Wittwe J. Rings. Federweißer Pinner Berger, eigenes Wachsthum, bei Poppelreuter. 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