Abonnement: Vierteljährlich prän. für Bonn(einschl. 10 Sgr. Stempel und 3 Sgr. für den Träger) 1 Thlr. 12 1/3 Sgr.; bei allen preuß. Postämtern 1 Thlr. 12 1/8 Sgr.— Die Vonner Zeitung erscheint täglich. Die Abonnenten erhalten das jede Woche einmal erscheinende Sonntagsblatt gratis. .. Insertions=Gebühren: für die Petitzeile oder deren Raum 1 Sgr. 6 Pfg. pränumerando.— Anzeigen-Annahme für das Mittags erscheinende Blatt bis 10 Uhr jeden Morgen. Die Abonnenten erhalten das jede Woche einmal erscheinende Sonntagsblatt gratis. Nr. 299. Manuscripte können nicht zurückgegeben werden.— Anonyme Einsendungen finden keine Berücksichtigung. Bonn, Donnerstag den 4. November, Mittags. Einundsechszigster Jahrgang. Die Expedition ist geöffnet an Wochentagen von—12 und von—7 Uhr, Sonntags von—12 Uhr Morgens. 1869. Amtliche Nachrichten. Berlin, 3. November. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruhl: Dem Ober=Tribunalsrath Dr. jur. Voswinckel zu Berlin den Stern zum Rothen Adler=Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub zu verleihen, und die Geheimen Justiz=Räthe Horstmann und Deneke, vortragende Räthe im Justizministerium, zu Geheimen Ober=Justizräthen zu ernennen. Der Gerichts=Assessor Jungeblodt in. Dorsten ist zum Rechtsanwalt bei dem Kreisgerichte in Dorsten und zugleich zum Notar im Departement des Appellationsgerichts zu Münster, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Dorsten, ernannt worden. Deutschland. Berlin, 3. November. Im Abgeordnetenhause führte die von uns bereits früher mitgetheilte Petition der sog. Immanuel=Synode lutherischer Confession wegen Ertheilung der staatlichen Anerkennung als besondere Religionsgesellschaft event. Einführung der obligatorischen Eivilehe zu einer mehrstündigen Debatte über die Civilehe. Die Petitions=Commission hatte die Beschwerden der Petenten als begründet erachtet und deßhalb nachstehenden Antrag zur Beschlußfassung empfohlen:„Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen, die Petition der Immannel=Synode der Königl. Staatsregierung wiederholt zur Abhülfe mit der Erklärung zu überreichen, daß diesen und den damit zusammenhängenden Beschwerden nur durch allgemeine Einführung der Civilehe abzuhelfen sein wird.“ Von conservativer Seite wurde zwar der Beschwerdepunkt der Petenten als der Abhülfe bedürftig anerkannt, die Einführung der Civilehe für das ganze Land deßhalb aber nicht für nothwendig gehalten. Der Abg. Strosser war der Ansicht, daß wenn sich auch der Heidelberger Juristentag für die Civilehe ausgesprochen habe, dies für ihn nicht maßgebend sein könne. Abg. Dr. Wantrup hält das vorgeschlagene Heilmittel für schlimmer, als das Uebel selbst. Dasselbe würde die größte Verwüstung in Kirche und Staat herbeiführen. Abg. v. Mallinckrodt will den deutschen Juristentag ebenfalls in der verliegenden Frage nicht als Autorität anerkennen. Hier habe nur die große Masse des Volks zu entscheiden, und diese, das ist seine Meinung, sei gegen die Civilehe. Von liberaler Seite wurde dagegen die Einführung der Civilehe als das einzige Mittel bezeichnet, um den vielfachen Beschwerden, die auch in der vorliegenden Petition ihren Ausdruck gefunden, abzuhelfen. Abg. Dr. Löwe suchte in längerer Rede nachzuweisen, daß der Akt der Trauung als ein rein bürgerlicher aufzufassen sei, der mit der Kirche gar nichts zu schaffen habe. Er freue sich, daß dies selbst lutherische Pastoren, also eine streng kirchliche Partei, bereits erkannt hätten, so daß man hoffen dürfe, daß die Regierung nicht mehr länger mit der Einführung der Civilehe zögern werde und könne.— Abg. Richter(Sangershausen) hebt hervor, daß allein in der Provinz Brandenburg im Jahre 1865 177 Personen, im Jahre 1866 153 und im Jahre 1867 128 Personen aus der Landeskirche nur deshalb ausgeschieden seien, um eine Ehe eingehen zu können. Angesichts dieser Thatsachen lasse sich doch gewiß nicht die Behauptung aufstellen, daß ein Bedürfniß zur Einführung der Civilehe nicht vorhanden sei. Abg. Windhorst(Lüdinghausen) wirft dem Abz. v. Mallinckrodt vor, daß er sich auf den Standpunkt des Syllabus stelle und von diesem aus die Frage beurtheile. Ein liberaler Katholik könne aber diese Meinung nicht theilen und sehe in der Civilehe kein Uebel. Nach seiner Meinung verletze derjenige Abgeordnete, welcher sich gegen die Einführung der Civilehe erkläre, den auf die Verfassung geleisteten Eid.(In Folge dieser Aeußerung wird Redner vom Präsidenten zur Ordnung gerufen; er wiederhelt dieselbe indeß, worauf auf der rechten Seite des Hauses große Unruhe entsteht und der wiederholte Ruf: zur Ordnung, laut wird.) Redner erklärt, daß er falsch verstanden worden sei, und bemerkt, daß die Regierung nur deshalb gegen die Civilehe sei, um den alten Geisteszwang auf die Gemüther immer fort auszuüben. Nach einem sehr eingehenden Referat des Abg. Dr. Gneist wurde zur Abstimmung geschritten und bei derselben der oben erwähnte Commissions= Antrag mit großer Majorität angenommen.(Für denselben stimmte auch ein Theil der Conservativen und der Freiconservativen; gegen denselben die Katholiken und die Polen.) Der Minister v. Mühler, welcher der ganzen Verhandlung beiwohnte, hüllte sich in tiefes Schweigen, so daß man über die Aufnahme, welche dieser Beschluß bei der k. Staatsregierung finden wird, nicht zweifelhaft sein kann. Die nächste Sitzung ist auf morgen Vormittag 10 Uhr anberaumt. — Die heutige„Prov.=Corresp.“ schreibt: Der Finanz=Minister wird nach bereits erfolgter Verständigung innerhalb der Staatsregierung in der Lage sein, dem Abgeordnetenhause unverweilt die erwarteten weiteren Mittheilungen zu machen. — Der Bundesrath wird sich gleich bei seinen ersten im Laufe dieses Monats zu gewärtigenden Sitzungen mit der Vorlage der Preußischen Regierung beschäftigen, welche sich auf den Erlaß gemeinsamer Normativ=Bestimmungen für Actien=Gesellschaften im Bundesgebiete bezieht. — Das Unterrichtsgesetz, welches nach der in der Thronrede bei Eröffnung des Landtags enthaltenen Ankündigung das gesammte Gebiet des Unterrichtswesens(von der Volksschule bis zu den Universitäten) umfaßt, ist in dem vom Kultusministerium ausgearbeiteten Entwurfe nunmehr vom Staatsministerium genehmigt worden und wird nach ertheilter Allerhöchster Ermächtigung unverweilt im Abgeordnetenhause vorgelegt werden. — Der Groß=Sultan hat(wie telegraphisch gemeldet wird) auf Verwendung des Kronprinzen das ganze Gebiet der alten Kirche der Johanniter=Ritter in Jerusalem dem Könige von Preußen als Eigenthum abgetreten. Die betreffenden Befehle sind bereits nach Jerusalem abgegangen. — Das„Berl. Corr.=Bür." und die„Kreuzzeitung" streiten sich darüber, ob Graf Bismarck in nächster Zeit nach Berlin kommen wird oder nicht. Heute schreibt das genannte Büreau:„Die Kreuzzeitung bestreitet die Richtigkeit unserer Mittheilung über die baldige Ankunft des Ministerpräsidenten. Wir können dem gegenüber diese Mittheilung vorläufig nur aufrecht erhalten und werden, falls die Kreuzzeitung auch ihrerseits bei ihrer Ansicht verharren sollte, unsere Beweise beibringen.“ Dresden, 3. Nov. Die Abgeordneten Schreck, Wigard und 11 Mitglieder der Fortschrittspartei beantragen: Die Regicrung wolle mit allen gebotenen Mitteln beim Norddeutschen Bunde auf Herabminderung des Militäraufwandes und auf eine allgemeine Abrüstung hinwirken. Die Kammer beschloß über diesen Antrag Plenarvorberathung. Oesterreich. Wien, 2. Nov.(Der Aufstand in Dalmatien.) Die Nachrichten vom Schauplatze der Insurrection in Dalmatien lauten heute günstiger. Das Unwetter und der Entschluß, vor Eintreffen von genügenden Verstärkungen und Organisation guter Verbindungen und entsprechender Verpflegung nichts mehr zu unternehmen, haben in den letzten Octobertagen eine thatsächliche Waffenruhe herbeigeführt. Die diplomatische Unterhandlungen, welche vom Grafen Beust veranlaßt wurden, um die Pforte zu Maßregeln auf ihrem Gebiete zu veranlassen, scheinen vom besten Erfelge begleitet zu sein. Die Pforte soll bereits die Absperrung der Grenze von Albanien und der Herzegowina angeordnet haben. Auf den Kopf des Rebellen=Chefs Luka Vukalovich wurde von türkischer Seite ein Preis von 1000 Ducaten gesetzt, und die auf türkisches Gebiet übertretenden Insurgenten sollen entwaffnet und gefangen genommen werden. Von den Bewohnern der Zupa sind, wie vom gestrigen Tage telegraphirt wird, Unterwerfungs=Anerbietungen gemacht worden. Das wirft einiges Licht auf die Stimmung der Insurgenten in dieser Gegend. General Graf G. Auersperg, welcher heute nach Dalmatien abgehen sollte, um den Befehl über die Truppen zu übernehmen, findet also wesentlich günstigere Verhältnisse vor. Die Sicherheits=, Cernirungs= und Absperrungsmaßregeln der Pforte werden bereits zu wirken beginnen, und da der General aus zehnjährigem dienstlichen Aufenthalte in Dalmatien das Land gut kennt und nicht blos die Stärke der Truppen bedeutend erhöht ist, sondern auch die übrigen Vorkehrungen getroffen sein werden, so wird man bald befriedigenderen Nachrichten aus Dalmatien entgegensehen dürfen. Wegen Montenegro's scheint man auch in Konstantinopel keineswegs beruhigt zu sein. — Von einem Correspondenten in Mostar(in der Herzegowina) erhält die„Presse“ folgende Mittheilungen: Der Aufstand in Cattaro hat hier plötzlich eine große Situations=Aenderung hervorgerufen. Jetzt haben auch die Herzegowinger Courage, offen Klagen und Drohungen auszustoßen. Die Grenzorte sind in einer geradezu bedenklichen Gährung. Die Jugend will ihre Kräfte in einem neuen Kampfe erproben und Viele gehen über die Grenze, um zu den Aufständischen zu stoßen. Die Zahl der nach Cattaro zum Zwecke der Theilnahme am Kampfe hinübergegangenen Herzegowinaer wird verschieden angegeben; die Einen schätzen dieselbe auf einige Tausend, die Anderen blos auf mehrere Hundert Individuen. Die türkische Grenzwache ist weder ausreichend noch verläßlich; eine Controlle über die Geflüchteten ist daher unmöglich zu halten. Die Türken sind factisch auch kaum im Stande, die Grenze streng zu beobachten, weil im ganzen Vilajet(Bosnien, Herzegowina und Bassadzicker Kreise) kaum 4500 Mann Truppen aufzutreiben sind. Nun ist auch Montenegro ziemlich kriegerisch gestimmt und kann auch dies Gebiet nicht außer Acht gelassen werden. Das Bielopavlitzer Lager macht dem Safet Pascha nicht geringe Sorgen. Bis Truppen von Konstantinopel ankommen, kann also Ali Pascha die Grenze nicht genügend absperren. Es läuft das Gerücht um, daß die Behörden einer Verschwörung auf die Spur gekommen seien, die seit lange geplant und ziemlich weit verzweigt sein soll. Bei 50 Arretiruugen sollen vorgenommen worden sein. Man sagt, der bekannte Luca Vukalovich soll sich im Lande befinden. Das letztere glaube ich allerdings nicht, da Luca Vukalovich erst vor einigen Tagen aus Odessa einen Brief an seine Landsleute gerichtet, in dem er sie auffordert, die Phanarioten zu verjagen und nationale Geistlichkeit an ihre Stelle zu setzen. Sie können sich denken, daß diese Aufforderung in diesem Momente auf einen fruchtbaren Boden fiel und daß jetzt unter allen Gemeinden gegen die Konstantinopeler Söldlinge des Patriarchen agitirt wird. Ob diese Bewegung sich auf den kirchlichen Boden beschränken lassen wird, ist noch sehr fraglich. Blum Pascha, ein Preuße von Geburt, ist jetzt mit Aufführung von Thürmen an der montenegrinischen Grenze eifrig beschäftigt. Rußland. Aus Warschau, 28. October, wird der„Breslauer Ztg.“ geschrieben: Zur Charakteristik der sogenannten liberalen und nationalen russischen Presse mögen folgende Worte des„Golos“, eines der größten Petersburger Blätter, angeführt werden. Nachdem nämlich der„Golos“ über die Erfolglosigkeit des Regulirungscomites in Betreff der Russifikation Polens Klage geführt, findet er es schrecklich, daß die Gerichte noch immer polnisch verhandeln und daß in allen Aemtern noch Personen polnischer Nationalität anzutreffen sind. An letzterem Uebelstand, meint das würdige Blatt, sei der Umstand Schuld, daß im Augenblick, da der Aufstand von 1863 niedergeworfen wurde, zur Zeit, wo das Standrecht noch in schönster Blüthe stand, nicht genug Energie entwickelt worden sei.„Damals“, lauten die Worte,„war es Zeit, mit den polnischen Beamten mit einem Male ein Ende zu machen. Vor jedem Amte in Polen müßte ein Galgen errichtet werden, durch dessen Anwendung jene Menschen vernichtet worden wären, die unsern Bestrebungen entgegenwirkten.“— Zu constatiren ist das Eingeständniß der ganzen russischen Presse, daß die Russifikation in Polen kaum eine oberflächliche und daß der Widerwille der Polen gegen das Russenthum im Grunde nur noch größer als je zuvor ist. Wir sahen es voraus, daß all die Maßregeln, die im Namen der Russifikation getroffen wurden, dieses Resultat herbeiführen würden, und haben noch jetzt die Ueberzeugung, daß, je länger das jetzige System dauert, um so unhaltbarer die Stellung der russischen Regierung hier werden wird. Die ultrarussischen Blätter, die dieses nun auch einsehen, kommen freilich darüber zu einem anderen Schluß als wir. Sie schließen ihre Klagen hierüber mit der Mahnung: die Polen mit Stumpf und Stiel— auszurotten! — Aus der Rede des neuen(russischen) Rectors der hiesigen Universität heben wir noch den Satz hervor, in welchem er für die Wissenschaft angeblich die freie Forschung fordert; wie er das meint, darüber gibt der Schluß des Satzes Aufklärung, indem er von der freien Forschung sagt, daß sie die Gebiete der Religion, Moral und Gesellschaft nicht berühren dürfe. Für die philesophische Fakultät z. B. mißt der Mann sonach ein weites Feld für die freie Forschung ab.— Es mögen diese Worte hinreichen, um den Segen vorauszusehen, den die reorganisirte Lehranstalt uns bringen wird. Rheinland und Westphalen. Koblenz, 3. Nov. Gestern Nachmittag entgleiste die Locomotive des um 2 Uhr 26 Minuten von Vallendar abgelassenen Personenzuges eine kurze Strecke oberhalb des Bahnhofes in Ehrenbreitstein. Der Unfall, wobei die Passagiere mit dem bloßen Schrecken davonkamen, ward durch eine an dieser Stelle geschehene Senkung der Wellen resp. des Schienengeleises veranlaßt. * Der Frauen Königreich. Roman vom Verfasser des„John Halisax 2c.“ Aus dem Englischen. Solche Männer sind je nach den Verhältnissen, welche ihre innere Entwicklung befördern, die Engel, die Dämonen oder die Märtyrer dieser Welt. Ruhelos lag Julius auf seinem Bett, doch sichtlich bemüht, geduldig zu sein. Als das Tageslicht erlosch, hörte der Doctor mit seinem Vorlesen auf, das auch gerade nicht allzu interessant gewesen war, da er in einer etwas förmlichen Weise und monoton vorlas, wie die meisten Menschen, welche an diese Beschäftigung nicht gewöhnt sind. „Jetzt ist's genug, William. Es ist wirklich zu gütig von Dir, diesen ganzen Abend an meiner Seite im engen Zimmer zuzubringen. Ich möchte, Du gingest aus. Fort mit Dir an den Strand! Ist der Strand hier schön?“ „Herrlich. Du wirst ihn ja bald selbst sehen.“ „Nein, mein Rollstuhl würde nicht diese steilen Klippen hinab können.“ „Meinst Du, es sei meine Absicht, Dich Dein Leben in einem Rollstuhle zubringen zu lassen? Ein seltsamer Gedanke, mein kleiner Julius!" „Ach, Will, werde ich jemals seiner entbehren können? Sage mir, glaubst Du wirklich, aber sprich offen und ehrlich, wie es Deine Weise ist — Du bist fast zu aufrichtig für einen Arzt, mein alter Junge— glaubst Du also, daß ich noch einmal wieder im Stande sein werde, zu gehen?“ Der Doctor wandte sich um, sanft die Schulter des Leidenden berührend, dieses Bruders, der fünf bis sechs Jahre jünger war als er. Jetzt, da sie beide Männer waren, konnte dieser Altersunterschied kaum gerechnet werden, einst aber war er bedeutend, und William hatte aus jener Zeit die„välerliche Art“ beibehalten. Um seinen Mund, der, obschon groß und fest, doch einen weichen, sreundlichen Ausdruck hatte, zuckte es seltsam. Er schien noch nachzudenken, ehe er die Frage beantwortete, dann sagte er ernst: „Ja, Julius, ich glaube, daß Du den Gebrauch Deiner Füße wieder erlangst. Ich kann es nicht versichern, aber ich glaube es. Möglich, daß Du nie wieder ganz so kräftig und frisch wie früher wirst, ein so starkes rheumatisches Fieber läßt meist eine große Schwäche nach verschiedenen Richtungen hin zurück, aber ich habe schlimmere Fälle gekannt, als der Deine, in denen doch vollkommene Herstellung möglich war.“ „Daß mir dies Glück zu Theil würde— auch schon um Deinetwillen! Welche Last muß ich Dir gewesen sein, nicht einmal von den Ausgaben zu sprechen! Und Du bist doch auch erst ein Anfänger im Sammeln von Schühen! „Mein lieber Junge, laß Dich das nicht kümmern; ich hatte ja auch nur für mich zu sorgen. Wenn ich schon eine Frau gehabt oder ein halbes Dutzend kleiner Bälge, da wäre es schlimmer gewesen. Aber ich habe ja Niemand— nicht eine„Verantwortlichkeit". Dich ausgenommen.“ „Ich dächte, Du hättest deren vollkommen genug. Seit Deinem fünfzehnten Jahre an habe ich Dir Mühsal und Schwierigkeiten aller Art bereitet.“ „Doch auch Freude und Scherz. Es ist mir wirklich eine Belustigung, Dich Deiner Grillen und Schrullen wegen auszulachen, wenngleich ich sie nicht damit vertreiben kann. Fange nur nicht wieder an, Alles tragisch zu nehmen. Wir wollen fröhlich sein!" Die Heiterkeit trat etwas schwerfällig bei dem Doctor zu Tage, dessen natürlicher Gesichtsausdruck ein ernster— ein Feind möchte gesagt haben, ein düsterer, finsterer— war. Doctor William Stedman sah wohl aus wie Einer, der, nicht ohne sich Feinde und Widersacher zu schaffen, den Weg des Lebens gehen würde, wenn auch nur vermöge der sehr größen Aufrichtigkeit, von der Julius gesprochen, und eines Mangels an Geschmeidigkeit und Nachgiebigkeit, der ihn zu seinem Bruder in einem scharfen Gegensatz stellte. Deswegen stieß er auch zuweilen mit diesem zusammen, wie ja die treuesten und besten Freunde aneinander gerathen, nicht mit Absicht, nein, doch ohne es vermeiden zu können. „Ich vermag nicht lustig zu sein, Will“, sagte Julius sich abwendend. „Auch Du würdest es nicht können, fühltest Du meine Schmerzen. O, Himmel, da fangen sie wieder an— es wird Nachts immer schlimmer! Wenn Dante jemals solch rheumatisches Fieber gehabt, so hätte er für seine„Hölle" eine neue Qual beschreiben können. Welcher Wahnsinn von mir, im Schnee zu sitzen und zu malen!" „Laß doch ruhen, was nicht zu ändern ist! Niemals ruse die Vergangenheit zurück, es sei denn, um daraus für die Zukunft zu lernen. Das ist meine Maxime und ich halte daran fest, obwohl ich nur ein dummer Mensch bin— Du warst stets der Klügere von uns Beiden.“ „Wozu hat mir meine Klugheit genützt? Hier liege ich, fast gelähmt, aus meinem Berufe gerissen, wenn anders man mein Malen einen Beruf nennen konnte, da Niemand meine Bilder kaufte. Was wäre ohne Dich aus mir geworden, William? Was soll ferner geschehen? Nun, es ist mir gleichgültig.“ „Herr Gleichgültig wird gehängt“, sagte der ältere Bruder sentenziös, „und Du wirst auch im nächsten Jahr und zwar sehr schön aufgehängt werden,— in der königlichen Akademie der Künste." Dieser sinnreiche Witz, so feierlich ernst hervorgebracht und mit kindischer Freude belacht, verfehlte seine Wirkung nicht, indem er die trüben Gedanken des Leidenden in eine andere Strömung führte. Seine feurige und leicht erregbare Phantasie, welche selbst die Krankheit nicht zu dämpfen vermochte, begann Pläne zu entwersen, was er thun wolle, sobald er gesund sei, und welches Bild und wo er es malen werde. Seine Hoffnungen waren jetzt viel mehr gesunken, als sein Ehrgeiz! sein Streben ging nach dem Höchsten in der Kunst, aber seine Mittellosigkeit verbot ihm, diesen Weg zu verfolgen. Nebenbei war sein Talent— kaum konnte man es Genius nennen— mehr ein würdig nachahmendes, sich an große Vorbilder anlehnendes, denn ein schöpferisches, originelles. Aber er liebte seine Kunst mit der Wärme, mit welcher er Alles umfaßte, und im Sprechen darüber vergaß er fast seine Schmerzer. „Wenn ich gesund würde, ja selbst nur ein Wenig wohler, so könnte ich in dieser hübschen Gegend wohl Skizzen zeichnen zu meinem nächsten Bilde. Vielleicht malte ich ein Seestück— nicht allzu groß, einen Strand mit Figuren, einen Fischer mit seinem Kinde. Hier könnte man nach dem Leben malen, Modelle finden, ohne so schwer dafür zu zahlen, wie es in London gebräuchlich. Da fällt mir ein, ich sah heute einen prächtigen Kopf, echt griechisch, fast so schön wie Clytia.“ !“ „Hier— an jenem Fenster drüben.“ William lächelte.„Du entdeckst an den Fenstern der Häuser stets Göttinnen, die sich nachher in gewöhnliche Sterbliche verwandeln.“ „Mit den Thorheiten bin ich fertig“, erwiederte Julius gekränkt; und fügte fast sentimental binzu:„Mein Frühling ist entschwunden,— ich werde mich niemals mehr verlieben.“ „Nicht früher als das nächste Mal. Und jener griechische Kopf? Ich vermuthe, er war lebend, und eine Frauengestalt gehörte dazu.“ „Höchst wahrscheinlich; doch sah ich nur den Kopf. Sind hier im Hause außer uns noch andere Miether?“ „Zwei Damen— möglicher Weise junge Mädchen, aber ich dachte nicht daran, danach zu fragen. Du weißt, ich bin kein Damenherr. Soll ich in Deinem Interesse Erkundigungen einziehen, junger Lothario?“ „Ja, thu' es; ich möchte wohl den edlen Kopf wiedersehen. Er würde sich prachtvoll zum Malen eignen. Hätte ich doch das Glück, dies thun zu können,— wenn ich wieder gesund werde!“ „Wenn ich gesund werde“— diese trübe, inhaltreiche Aeußerung, wie oft ist sie gemacht, wie oft ward ihr mit Bangen und Hoffen gelauscht, obwohl der Sprecher sowohl, als der Hörer, wie durch eine instinktmäßige Vorahnung fühlen, das„Wenn" bedeute so viel als„niemals.“ Doctor Stedman wurde auch vielleicht von einem gleichen Empfinden berührt, trotz seines vorigen festen:„Ich glaube es!“ denn in dem Zwielichte sah sein ernstes Gesicht noch ernster aus. Trotzdem behielt er den scherzenden Gesprächston bei. „Du könntest um die Gunst bitten, ihr Porträt zu malen. Die junge Dame würde es gewiß nicht abschlagen. Mir scheint, keine thäte es. Die weibliche Eitelkeit und Deine eigene Anziehungskraft füllen ja Dein Skizzenbuch steis mit Bildern. Morgen will ich mir aber Mühe geben, diesen Deinen neuen Engel auch zu sehen.“ „Ihr Angesicht hat durchaus nichts Engelhaftes, nicht einmal viel Durchgeistigtes. Es ist eine rein irdische Schönheit, der Clytia gleichend, wie ich üsseldorf, 2. Nov. Zur Kreisordnung schreibt die„Düss. Ztg.“: Nach dem Entwurf der Kreisordnung sind Städte, welche mit Ausschluß der aktiven Militärpersonen eine Einwohnerzahl von mindestens 30,000 Seelen haben, befugt, für sich einen Kreisverband(Stadtkreis) zu bilden und zu diesem Behuf aus dem bisherigen Kreisverbande auszuscheiden. In denjenigen Kreisen, welche nur aus einer Stadt bestehen, werden die Geschäfte des Kreistages und des Kreisausschusses von den städtischen Behörden nach den Vorschriften der Städteordnung wahrgenommen. Die Städte Brandenburg und Elbing haben petitionirt, die Zahl von 30,000 Seelen auf 20,000 herabzusetzen, und nach den Vorberathungen, welche im Schoße des Abgeordnetenhauses gepflogen werden, scheint dieser Antrag Aussicht auf Annahme zu besitzen. Wird derselbe von dem Landtage und der Krone angenommen und der Entwurf auf die westlichen Provinzen ausgedehnt, so würden von 17 Kreisen des Regierungsbezirks Düsseldorf 6 neue hinzuwachsen, nämlich die Stadtkreise Crefeld, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Gladbach und Remscheid. Münster, 2. Nov. Am 28. Oct. starb hier der AppellationsGerichts=Präsident Dr. Rintelen. Er bekleidete die Präsidentenstelle seit 1849, nachdem er vorher einige Zeit lang Justiz=Minister gewesen war. Zu Hause und in der Fremde. Die lebende Generation liebt die scharfen Contraste. Einen neuen Beleg für diese Thatsache bilden die Reisen europäischer Fürsten nach dem Orient im gegenwärtigen Augenblicke. Man sollte meinen, daß man nur dann den heimathlichen Herd zu verlassen geneigt wäre, wenn man der festen Zuversicht lebt, daß man bei der Rückkehr Alles so wieder finden werde, wie man es verlassen hat. Wer eine Reise thut, pflegt, besonders wenn sie längere Zeit in Anspruch nimmt und ihr Ziel fern liegt, wenn anders Vergnügen der Hauptzweck ist, nicht mit dem bangen Gefühl der Sorge in der Brust, der Heimath den Rücken zu wenden, jeder ernste Zweifel an dem Wohlergehen der Seinigen und der Sicherheit des heimischen Besitzes dient dann als unbedingtes Hinderniß der Ausführung; kann er nicht leichten Herzens und frischen Muthes reisen, dann bleibt er eben zu Hause. Sehen wir uns aber die Reisenden an, die jetzt nach Egypten eilen, so bemerken wir zu unserem Erstaunen, daß diese Voraussetzungen bei einem Theile derselben nicht nur nicht zutreffen, sondern daß sie im Gegentheil die Reise unter Umständen begonnen und fortgesetzt haben, die gewöhnliche Sterbliche vom Antritte derselben zurückgehalten oder doch zu baldiger Umkehr veranlaßt haben würden. Ein Räthsel für den schlichten Menschenverstand bleibt zunächst die Reise der Kaiserin Eugenie. Es ist wahr, die Vorbereitungen für die Wallfahrt in das Land der Ungläubigen waren lange zuvor betrieben worden und die öffentliche Aufmerkfamkeit war darauf als auf ein mit Bestimmtheit zu erwartendes Ereigniß hingelenkt worden, so daß es schon sehr zwingender Gründe bedurfte, um den Plan wieder aufzugeben. Aber solche Gründe sind auch wirklich in Hülle und Fülle vorhanden. Da ist zunächst die Krankheit des Kaisers, die Eugenie wochenlang in Aufregung erhalten hat, und deren verderbliche Wirkungen auf die Lebenskraft Napoleon's III. so sichtbare Spuren hinterlassen haben, daß Alle, die den Reconvalescenten gesehen haben und sein Aussehen vor der Krankheit kannten, geradezu erschrocken sind. Indeß, die Versicherungen der Aerzte mögen so beruhigend ausgefallen sein, daß jede ernste Besorgniß für das Leben des Kaisers nach menschlicher Berechnung für die nächste Zukunft unbegründet erscheinen mag, ein ängstliches weibliches Gemüth würde dem doch nicht so unbedingten Glauben geschenkt haben. Aber, auch abgesehen davon, hat die jüngste Vergangenheit so vielfach Anlaß zu Befürchtungen in Bezug auf die Sicherheit der Napoleonischen Dynastie gegeben, der 26. October war ein so bang erwarteter Tag, daß eine andere Frau sich bei so drohender Gefahr nicht leicht von ihrem Gatten, eine Mutter unter keiner Bedingung von ihrem Kinde getrennt haben würde. Die Kaiserin Eugenie mußte die Sorge um das Schicksal der Ihrigen in ihrem Busen verschließen, die Rücksichten der Politik(?) brachten jede andere Stimme zum Schweigen. Wollten wir nun auch wirklich wohl oder übel die Annahme gelten lassen, der Politiker an der Seine hätte durch die Orientreise seiner Gemahlin der Welt den Beweis liefern wollen, daß nicht nur seine Gesundheit, sondern auch sein Thron völlig unerschüttert und nach wie vor im Stande sei, allen Stürmen Trotz zu bieten, so suchen wir doch vergeblich nach einem ähnlichen Vorwande für die Reise des Kaisers von Oesterreich, denn so verzweifelt stehen doch die Sachen in Oesterreich nicht, daß man schon zu außergewöhnlichen Mitteln seine Zuflucht nehmen müßte, um die öffentliche Meinung über den Ernst der Situation zu täuschen. Wir sehen die Dinge nicht so schwarz gefärbt, daß wir glauben sollten, der Aufstand in Dalmatien könne den Fortbestand der österreichisch=ungarischen Monarchie in Frage stellen, im Gegentheil, wir glauben zuversichtlich, daß es bald gelingen wird, die Empörung zu unterdrücken und die Ruhe dauernd wieder herzustellen; aber darüber kann man nicht im Zweifel sein, daß diese Bewegung viel bedeutender und gefährlicher ist, als man Anfangs glaubte, und daß sie immerhin ein Ereigniß darstellt, welches der österreichischen Regierung vollauf zu thun und zu denken gibt und so viele Verlegenheiten und Verwickelungen in seinem Gefolge hat, daß seine Wirkungen noch lange Zeit fühlbar sein werden. Zu der Zeit, wo der Kaiser den Entschluß zur Reise faßte, war der Aufstand erst im Entstehen begriffen und seine Tragweite war noch lange nicht hinreichend erkannt. Zwischen dem Entschluß und der Ausführung lagen aber noch Wochen und als die Reise angetreten wurde, war das Dunkel der Bewegung bereits völlig gelichtet, so daß von keiner Seite daran hätte Anstoß genommen werden können, wenn die Reise unter diesen Verhältnissen unterblieben wäre. Oder sollte das Motiv der trotzdem angetretenen Reise in dem Wunsche zu suchen sein, das gemeinsame Vorgehen Oesterreichs und der Türkei gegen die Aufrührer durch schon erwähnt. Sie würde sich prachtvoll zu einer Ariadne oder einer Dido eignen— nur fehlt doch etwas, der pathetische Ausdruck.“ „Die junge Dame ist vielleicht fröhlicher Natur.“ „Möglich, mir übrigens ganz gleich. Welche Thorheit von uns, über Frauen zu sprechen. Wir sind nicht so gestellt, um uns verlieben oder heirathen zu können— ich wenigstens kann es nicht.“ „Ich gleichfalls nicht“, sagte der Doctor ernst. „Uebrigens war es auch nicht meine Absicht, thöricht oder leichtfertig über diese jungen Mädchen zu sprechen— wenn sie nämlich jung sind— die Wirthin erzählte mir, sie hätten kaum eine schwere Zeit der Sorge überstanden; sie sind Lehrerinnen und mußten ihre Schule schließen, weil eine der Schwestern am Scharlachfieber auf den Tod darnieder lag.“ „Das ist lange nicht so schlimm, als rheumatisches Fieber. Ich erinnere mich, daß ich mich ordentlich behaglich dabei fühlte, weil ich recht viel Bücher während dessen lesen durfte. Welche Schwester war krank— Clytia? Dieser so seltsame Typus der Schönheit ist oft Familieneigenthum. Vielleicht besitzt die andere junge Dame auch einen so herrlichen Kopf.“ „Ich glaube nicht.“ „Uethalb!“ „Ich vermuthe, ich habe sie vorhin, ehe ich herauf kam, gesehen. Ein kleines, blasses Wesen— durchaus keine Schönheit,— das mit sorgenvollem, bestürztem Gesichte bei einer Rechnungslegung saß. Es schienen nur kleine Summen, dennoch mußte es eine schwere Aufgabe für sie sein. Ich glaube, sie ist arm, oder etwas einfältig— im Rechnen sind die Frauen beinahe alle keine Genies. Trotzdem sah sie durchaus nicht dumm aus.“ „Wie genau Du sie beobachtet haben mußt.“ „Ich fürchte, ich that es; denn ich hielt sie Anfangs noch für ein Kind, sie ist so klein und zart, und ich wunderte mich, was des Kindes Aufmerksamkeit so fesseln könnte. Bald aber sah ich, daß es ein erwachsenes Mädchen sei, mit einem recht sorgenvollen Ausdruck, aber einem angenehmen Gesicht. Es scheint, die beiden Schullehrerinnen sind gerade so arm wie wir; das thäte mir leid für sie; ein solches Leben ist für Frauen noch schwerer, als für uns Männer.“ die persönliche Intervention des Souveräns zu beschleunigen? Obwohl ein solches Verfahren ziemlich ungewöhnlich sein dürfte, so würde eine derartige Erklärung der Reise doch nur in dem Falle möglich sein, wenn sie nach Erreichung dieses Zweckes abgebrochen würde. Davon ist jedoch keineswegs etwas verlautet, obwohl die Pforte ihre Bereitwilligkeit, das ihrige zur Dämpfung des Aufstandes beizutragen, durch die Gestattung des Uebertrittes Oesterreichischer Truppen auf ihr Gebiet in unzweidentiger Form zu erkennen gegeben hat. Der Kaiser von Oesterreich gibt sich den Zerstrenungen, wie sie das Programm einer Vergnügungsreise mit sich bringt, anscheinend in der ungestörtesten Weise hin und ist vollständig zufriedengestellt, wenn ihn der Telegraph über die wichtigsten Momente der Insurrection in Kenntniß erhält. Die Befürchtung liegt nahe, daß die Völker Oesterreichs der Harmlosigkeit ihres Kaisers im Hinblick auf den Ernst der Lage nicht das gehörige Verständniß abgewinnen werden. Der Dritte im Bunde der hohen Reisenden mit der Wunde im Herzen würde, falls der Plan zur Ausführung gelangt, der Sultan sein, der ja seinerseits jetzt fest entschlossen sein soll, den Feierlichkeiten in Suez beizuwohnen. Doch ist seine Stellung zu der Angelegenheit offenbar weit schwieriger, wie die seiner beiden Gäste. Bleibt er der Feier fern, dann triumphirt sein übermüthiger Vasall und übt selbst die Pflichten des Wirthes, die der Oberherr für sich in Anspruch nimmt. Begibt sich aber der Sultan nach seiner afrikanischen Provinz, so bleibt ihm die unerhuickliche Begegnung mit seinem ungehorsamen Vasallen nicht erspart, weil er in dem gegenwärtigen Moment, wo sich die Fürsten Europa's anschicken, der Einladung des Vicekönigs Folge zu leisten, doch nicht die Festesfreude durch Absetzung desselben trüben kann, und die völlige Versöhnung, die er so gern vermieden hätte, durch die Vermittelung der hohen Gäste kaum zu umgehen ist. Zu allem Unheil kommt nun noch der Aufstand in Dalmatien hinzu, der für die Türken wo möglich noch bedenklicher ist, wie für Oesterreich, und räth dem Sultan Stambul nicht eher zu verlassen, als bis der letzte Flintenschuß in Dalmatien und den angrenzenden Donaufürstenthümern verhallt ist. Vielleicht siegt bei ihm wenigstens die bessere Meinung, er bleibt fein säuberlich zu Hause und denkt:„Was soll ich in der Fremde thun, es ist ja hier so schön.“ Elf Briefe von H. C. Carey an den Präsidenten Ulysses Graut. Kurze Zeit. nachdem General Ulysses Graut zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden war, richtete der bekannte Nationalökonom H. C. Carey elf Briefe an ihn, die unter dem Titel: „Werden wir Frieden haben?— Finanziellen und politischen Frieden? (Shall we have Peace?— Peace Ilnancial and Peace polilical?)“ zu Philadelphia in Druck erschienen. Anknüpfend an das schöne Wort, womit Grant seinerseits im Jahre 1868 den Präsideutenwahlkampf eröffnete:„Let us have peace! Lasset uns Frieden haben", sucht Carey in diesen Briefen dem Präsidenten der nordamerikanischen Union die national=ökonomischen Mittel und Wege anzudeuten, welche seiner Ansicht nach der Republik sowohl politischen wie finanziellen Frieden gewähren dürften. In dem ersten Briefe vergleicht Carey die entgegengesetzten Systeme, welche in Preußen und in den Vereinigten Staaten seit 1830 in Bezug auf den Handel herrschten und nach seiner Ansicht dazu beigetragen haben, Preußen zu dem Leiher(tender) und die Union zu dem Borger(vorrower) unter den Nationen der Erde zu machen. Der Verfasser verfolgt die Entstehung und Fortentwickelung des Zollvereins und des preußischen Eisenbahnwesens und leitet daraus die steigende Einigung und Kräftigung des ganzen Deutschlands ab; er behauptet, daß Deutschland jetzt die erste Macht in Europa sei, die hinsichtlich des finanziellen Gedeihens und politischen Fortschrittes im Großen und Ganzen von keiner andern europäischen Nation übertroffen werde. Um dieselbe Zeit, wo die segensreichen Wirkungen des Zollvereins zu Tage traten, verließ man in den Vereinigten Staaten das Schutzzellsystem, welches man dort seit 1828 adoptirt hatte, und gab sich, den Sklavenhaltern zu Liebe, freihändlerischen Prinzipien hin. Von dieser Zeit an stockte in dem größten Theile der Union, wie Carey melnt, das Emporblühen des Fabrikwesens und des innern Handels, vor Allem aber trat die Trennung zwischen dem Norden und dem Süden der Union von Jahr zu Jahr schärfer hervor, bis endlich der Secessionskrieg die Existenz derselben in Frage stellte. Während Preußen durch den schutzzöllnerischen Prinzipien nicht feindlichen Zollverein den innern Handel immer mehr hob und das zersplitterte Deutschland einigte, erschwerte das Freihandelssystem in den Vereinigten Staaten den heimischen Handel und lockerte die Zusammengehörigkeit der einzelnen Staaten. In seinem zweiten Briefe bemüht sich Carey zu zeigen, daß die Freiheit überall nicht sowohl durch positive Gesetzgebungsacte und Proclamationen, als durch Nachfrage nach Arbeit, durch Hebung der verschiedenen Industriezweige und durch ein richtiges Verhältniß zwischen Producenten und Consumenten, zwischen Käufer und Verkäufer gefördert werde. Die ganze Frage der menschlichen Freiheit wird nach ihm vornehmlich durch eine weise, natur= und vernunftsgemäße Regulirung der Gesetze der Concurrenz, des Angebots und der Nachfrage gelöst. Mit bewundernswerthem Scharfsinn weist er nach, wie das gegenwärtige Eisenbahnsystem in den Vereinigten Staaten mehr dem äußern, als dem innern Handel förderlich sei,„alle Eisenbahnen des Landes weisen auf den Weg nach Liverpool hin, man sollte darauf bedacht sein, den Norden und den Süden, den Nordosten und den Südwesten, den Norwesten und den Südosten der Union einheitlicher durch Communicationswege zu verbinden, als es bisher geschehen.“ So allein kann eine zweite Rebellion und ein zweiter Secessionskrieg vermieden werden. Im dritten und vierten Briefe sucht Carey den Beweis zu führen, daß eine Nation, welche ihre Rohproducte erportirt und Manufacturgüter importirt, niemals lange Eigenthümer der Schiffe sein kann, auf denen dieser Transport geschieht, namentlich meint er, kann eine solche Nation auf die Erhaltung der dauernden Herrschaft des Handels auf dem Ocean durch Dampfschiffe keine Hoffnung hegen. Er führt zur Bestärkung seiner Ansicht eine Menge statistischer Thatsachen an und kommt zu dem Schlusse, daß die Vereinigten Staaten in dieser Beziehung große Fehler begehen, da ihr Transporthandel viel zu theuer sei, schon weil die erportirten Rohproducte viel billiger seien und doch mehr werthvollen Raum auf den Schiffen einnähmen, als die theueren und weniger Raum einnehmenden Importartikel auf den Schiffen fremder Nationen. Der fünfte Brief ist dazu bestimmt, nachzuweisen, daß der Schutz der einheimischen Industrie für die nordamerikanische Union die Einwanderung hebt und die Einnahmen vermehrt. Die übrigen sechs Briefe behandeln die Geldfrage in den Vereinigten Staaten, sie befürworten die Limitirung des Credits der Einzelbanken und die Förderung und Freimachung des nationalen Banksystems. Der uns zugemessene Raum gestattet es nicht, auf eine nähere Kritik der Ansichten des geistreichen Schutzzöllners einzugehen; so sehr wir den Scharssinn Carey's bewundern und so viel wir von ihm zu lernen im Stande sind, so wenig können wir doch in vielen wesentlichen Punkten seine Ansichten theilen. Wir wollen uns hier nur noch die kurze Bemerkung erlauben, daß sich in Amerika wiederholt das Gerücht verbreitet hat, Präsident Grant sei den an vielen Orten der Union einen kräftigen Aufschwung nehmenden Freihandelsbewegungen nicht abhold. Vermischtes. *(Frankfurt, 3. Nov.) Gestern Abend 9 Uhr 27 Min. wurde unsere Stadt abermals von einem vehementen Erdstoß heimgesucht. Es war der stärkste von allen noch beobachteten, von einer solchen Intensität, daß Thüren aufsprangen und die Häuser wahrhaft geschüttelt wurden. Nach genauer Berechnung dauerten die Stöße 25—30 Secunden. Begreiflicherweise hat sich der Gemüther eine gewisse Beunruhigung bemächtigt, da dieses Phänomen in so steigender Proportion hier zu Lande noch nicht wahrgenommen worden ist. Einigen Trost zu geben, ist nachfolgender Artikel des Frankf. Journ.“ bestimmt: Die Theorie von Rud. Falb in Graz, von der neuerdings vielfach die Rede war, weil sie die großen Erdbeben in Südamerika im September und October vorausgesagt, beruht auf der Annahme einer Fluthbewegung des heißflüssigen Erdinneren, die durch die Attraction von Sonne und Mond hervorgebracht wird. Diese Fluth kann durch das Zusammenwirken verschiedener Momente hervorgerufen und sehr verstärkt werden: wenn nämlich 1) der Mond in der größten Erdnähe ist(Perigäum); wenn 2) eine Mondwelle mit einer Sonnenwelle zusammentrifft; 3) wenn der Mond im Himmelsäquator steht und 4) wenn die Declination(Abstand vom Aequator) des Mondes gleich der der Soune ist. Es werden also heftigere Erderschütterungen eintreten: zur Zeit des Perigäums, bei Neu= oder Vollmond, beim Stand des Mondes im Aequator und im vierten Falle. Nun treffen in den Tagen des 2. bis 4. November der erste, zweite und vierte Fall zusammen. Ist also die Falb'sche Theorie begründet, so liegt hier die Wahrscheinlichkeit heftiger Erdbeben für unsere Gegenden nahe. Das Perigäum, die Zeit der stärksten Attraction, war gestern Abend 7 Uhr, von da an nimmt seine Kraft ab; der Eintritt des Neumondes ist am 4. November, 12 Uhr 25 Minuten früh, und die ungefähr gleiche Declination von Sonne und Mond gegen den 4. November. Sonach ist das stärkste Moment der Gefahr bereits im Abnehmen und seine Wirkung vielleicht in dem gestern Abend erfolgten Stoße hinter uns. Die beiden übrigen wirken weiter und werden sicher noch fernere Stöße, wenn auch hoffentlich im abnehmenden Grade erzeugen. (Koblenz, 3. Nov.) Gestern Abend gegen 9½ Uhr ward hier abermals ein ziemlich heftiger Erdstoß verspürt. Derselbe ist zu derselben Zeit nach eingelaufenen telegraphischen Mittheilungen auch in Boppard, St. Goar und den anliegenden Ortschaften wahrgenommen worden. **(Wien, 2. Novhr.)(Von den Friedhöfen.] Wie alljährlich— schreibt die„Presse“— gedachte auch heuer das pietätvolle Wien seiner Todten und schmückte die Ruhestätten theurer Angehöriger und jener Verblichenen, für die Alle trauern, und die im Herzen des Volkes fortleben. Das düstere Grau des Himmels, welches an den beiden Gedenktagen über der Stadt lagerte, mochte das Gemüth für stille schwermüthige Erinnerungen noch empfänglicher stimmen. Die Gräber Haydn's, Mozark's. Beethoven's und Schubert's sah man von Künstlern und Kunstfreunden reich geschmückt; Mühlfeld's hatten am Währinger Friedhofe zahlreiche Verehrer gedacht. Der Ruhestätten von Hebbel, von Julie Rettich und Beckmann war eben so wenig als des Grabes von Zelinka vergessen worden, auf welches die Familie und viele Freunde Kränze niedergelegt hatten. Die Kaisergruft bei den Kapuzinern war vom Publikum, das besonders lange bei dem blumengeschmückten Sarge des Kaisers Max verweilte, massenhaft besucht.— Am Schmelzer Friedhofe sah man das Grab der März= gefallenen von stillen Besuchern fortwährend umgeben; Nachmittags wanderten gestern en masse 1500 Arbeiter zu diesem Grabe. **(Kaiserin Charlotte.) Der Pariser„Figaro" erhält über den Zustand der Kaiserin Charlotte folgende, wie er versichert, sehr zuverlässige Angaben: Die Witwe Maximilian's, welche nur noch sehr selten lichte Augenblicke hat, bewohnt noch immer das Schloß Tervueren. Man bewacht sie sehr streng und wagt kaum mehr, ihr die langen Promenaden zu gestatten, welche sie sonst im Parke zu machen pflezte, weil sie schon mehrmals versucht hat, die Wachsamkeit ihrer Begleitung zu täuschen. Noch kürzlich hatte man alle Mühe, sie zu verhindern, daß sie auf dem Pferde eines Soldaten vom Guiden=Regiment, welcher Depeschen von Brüssel gebracht hatte, die Flucht ergriff. Reiten war stets ein Lieblingsvergnügen der unglücklichen Prinzessin gewesen, und der ihr beigegebene Oberst Van de Velde mußte alle seine Autorität anwenden, um sie von der Ausführung ihres Vorhabens zurückzuhalten. Sie erträgt nur mit großer Ungeduld diese strenge Ueberwachung und hat bisweilen Zornesausbrüche, welche nahe an Tollwuth grenzen. In Tervueren ist ein telegraphisches Bureau. Dort verbringt die Kaiserin einen großen Theil ihres Tages damit, Depeschen an alle europäischen Souveräne zu schicken, um sich über ihre Gefanzenschaft zu beklagen. Diese Depeschen werden stets an den Brüsseler Hof befördert, und sie verläßt das Burean nicht eher, als bis sie eine Antwort erhalten hat. Eine der seltsamsten Eigenthümlichkeiten ihres Wahnsinns ist, daß sie sich niemals zu Tisch setzen will, um ihre Malzeit zu nehmen. Sie läßt sich das Diner auf ihrem Nachttische serviren, und der dienstthuende Officier muß am Kamine speisen. Ihre fixe Idee ist noch immer, daß man sie vergiften will, und man muß von jeder Speise kosten, ehe sie von derselben zu sich nimmt. Ihre Nächte sind sehr unruhig; nur gegen Morgen hat sie allenfalls einige Stunden Schlaf. Die Aerzte haben jede Hoffnung, sie zur Vernunft zurückzubringen, aufgegeben. * Am vorletzten Sonntag hatte das Kloster zu Einsiedeln(Schwytz) einen kuriosen Besuch. Ein„Graf von Meudon“ inspizirte die prachtvolle Benediktinerkolonie und besagter Graf war kein anderer als—— Prinz Napoleon, welcher unter dem erwähnten Inkoguito, nur von seinem Adjutanten begleitet, eine Wallfahrt nach Einsiedeln außer der Jahreszeit gemacht hatte. Kaiserliche demokratische Hoheit logirten im„Pfauen und setzten am Montag die Reise nach Rapperschwyl am Zürichersee fort. Lokal=Nachrichten. * Vonn, 4. Nov. In Beuel feierte gestern(Hubertus) ein dortiger 92jähriger rüstiger Veteran im Kreise seiner zahlreichen Familie den Namenstag, und hatten sich zur Beglückwünschung zwei Veteranen aus Bonn, der eine von 81, der andere von 80 Jahren, eingefunden. Die 3 alten Herren, welche sich mit jugendlicher Frische und Gedächtnißschärse ihre Kriegserjahrnisse mittheilten, zählten also zusammen 253 Lebensjahre. Meteorologische Beobachtungen auf der Sternwarte zu Bonn. Nov. 2. Maximum der Tagestemperatur 99.6 R. Nov. 3. Minimum der Tagestemperatur.90 R. 1 Uhr Nachm. Barometer auf 0° reducirt 27 Z..58 L. Temperatur°.9 R. Höhe des in 24 Stunden gefallenen Regens.22., oder 26.7 Cubik=Zoll auf einen Quadrat=Fuß. Nov. 3. Maximum der Tagestemperatur°.8 R. Nov. 4. Minimum der Tagestemperatur 39.5 R. 1 Uhr Nachm. Barometer auf 0° reducirt 27 Z..98 L. Temperatur°.0 R. Höhe des in 24 Stunden gefallenen Regens.52 L. oder 30.2 Cubik=Zoll auf einen Quadrat=Fuß. Handel, Industrie, Landwirthschaft. Luzern, 28. Oct. An der Rigibahn arbeiten seit letzten Montag 500 Italiener; man hofft, bei der geschützten Lage der Baulinie, die Erdarbeiten den ganzen Winter fortsetzen zu können. In Bern war am 31. October Morgens die Kälte auf 9° Reaumur gefallen. Es wurde an diesem Tage Schlittschuhe gelaufen, das erste Mal seit Menschengedenken. Berlin, 3. November. Der Berliner Verein der Gewerblichen Schutzgemeinschaft beschloß in seiner gestrigen Sitzung nach längerer Debatte nach dem Vorbilde des Leipziger Meß=Auskunfts=Bureau für Berlin ebenfalls ein Erkundigungsbureau innerhalb der gewerblichen Schutzgemeinschaft zu errichten und den Vorstand zu beauftragen, der nächsten Generalversammlung eine Vorlage darüber zu machen. Düsseldorf, 2. Novbr. Unser Rheinverkehr wird von Tag zu Tag lebhafter: Holz(große Floße), Kohlen, Colonial=Waaren, Eisensteine u. s. w. passiren täglich in großen Lasten die Rheinbrücke. Am Kohlenthor liegen eine Menge mit feinem Obst beladener Schiffe, an der Dammstraße solche mit Kartoffeln.— Heute Morgen war die Rheinschifffahrt durch einen starken Nebel mehrere Stunden lang unterbrochen. Wien, 2. Nov. In der heutigen Gewinnziehung der 1860r Loose sielen folgende Gewinne: auf Serie 7890 Nr. 5 300,000 fl., Serie 15,556 Nr. 14 50,000 fl., Serie 7990 Nr. 11 25.000 fl., Serie 3083 Nr. 2 und Serie 12,378 Nr. 5 je 10,000 fl. Das schwedische Männergesang-Quartett. Gutem Vernehmen nach wird uns in diesen Tagen ein Kunstgenuß bereitet, der als ebenso selten wie hervorragend bezeichnet werden kann. Dus berühmte schwedische Männergesang=Quartett, welches bekanntlich während der Pariser Weltausstellung 1867 durch seine Concertvorträge große Anerkennung sand, und später während einer Kunstreise durch Deutschland, Frankreich und England sich einen Weltruf erwarb, befindet sich gegenwärtig in unserer Nähe und veranstaltet am 13. d. hierselbst ein Concert. Die Leistungen dieser Herren werden in allen musikalischen Kreisen als außerordentlich gerühmt, und als etwas Maßgebendes möchte ganz besonders gelten, daß das Quartett in einem Leipziger Gewandhaus=Concert sang und die dortige Kritik Folgendes daruber bemerkte: „Einen durchaus eigenartigen Eindruck machten die Vorträge der schwe„dischen Männerquartette durch die Herren Lutteman, Köster, Ellberg und „Ryberg aus Stockholm, ebensowohl durch die Fremdartigkeit des specifisch „nordischen Colorits, welches nicht allein den schwedischen Volksweisen, son„dern auch den Compositionen von Lindblad, Kjerulf u. A. innewohnt, als „auch vermöge der durchaus virtuosen Wiedergabe derselben, wie man sie in „diesem Genre wohl nie gehört hat. Die Stimmen passen so trefflich zusam„men, das Ensemble der vier Sänger ist nach jeder Seite hin ein so un„übertreffliches, namentlich aber ist die Intonation eine so tadellos reine, „daß man mit dem größten Vergnügen diesen Vorträgen lauschte und nicht „eher ruhte, als bis die Sänger zu wiederholtem Male einige Lieder zugaben.“ In London wurde diesen Herren die Ehre zu Theil, bei Ihrer Majestät der Königin von England zu concertiren und bei ihrem Aufenthalt in Paris in letzter Saison wurde ihnen dieselbe Ehre bei dem Kaiser der Franzosen. GAAlan der Scheinesche, , den Neieberkanden und Subbeutschland k. vom 1. November In der Richtung von Bingen nach Köln, Zevenaar und Herbesthal. Wien München Basel(via Straßburg) Basel(via Darmstadt) Straßburg Darmstadt Wiesbaden..... Frankfurt a. M. Mainz Bingen, Hess. Zeit. Bingerbrück, Rhein. Zeit. Bacharach Oberwesel St. Goar Boppard Capellen(Stolzensels) Coblenz Wiesbaden.. Wetzlar Limburg Ems Oberlahnstein Coblenz Coblenz Ehrenbreitstein Vallendar Bendorf Engers Neuwied(rechtes Ufer) Coblenz Neuwied(linkes Ufer) Andernach.... Brohl...... Sinzig Bad Neueno Remagen Rolandseck swinter) 8 Mehlem(Königsw Godesberg Bonn: Brühl Köln. Köln.. Neuß Neuß Bedburg Düren Düsseldorf Osterath Uerdingen.. Mülheim an der Essen Wattenscheid Crefeld Kempen.. Venlo Geldern Cleve Nymegen. Elten Utrecht... Amsterdam Rotterdam Köln Düren Euskirchen... Call Call. Euskirchen... Aachen..... Aachen Herbesthal Rhein. Z. Eupen Eupen Herbesthal, Belg. Z. Lüttich... Brüssel Antwerpen Ostende Paris(via Erquel.) Calais London(via Ostende) London(via Calais) Abf. Abf. Abf. Abf. Abf. In der Richtung von Herbesthal, Zevenaar nach Köln und Bingen. London(via Calais). London(via Ostende) Calais Paris(via Erquel.) Ostende Antwerpen.... Brüssel..... Lüttich...... Herbesthal, Belg. Z. Eupen. Eupen.... Herbesthal, Rhein. Z. Aachen..... Nachen...... Euskirchen... Call Call Euskirchen.. Düren Köln Rotterdam Amsterdam Utrecht...... Elten Nymegen Cleve Geldern Venlo Kempen Crefeld Wattenscheid Essen...... Mülheim a. d. Ruhr Uerdingen Osterath Tüsseldorf Düren Bedburg Neuß Neuß Köln Köln Brühl..... Bonn..... Godesberg Mehlem(Königswinter) Rolandseck Sinzig Bad Brohl Andernach Neuwied Coblenz Neuwied(rechtes Ufer) Engers Bendorf Vallendar Ehrenbreitstein Coblenz Coblenz, Rhein. Z. Oberlahnstein, Nass. Ems Limburg Wetzlar Wiesbaden.. Eoblenz Capellen(Stolzenfels) Boppard St. Goar Oberwesel Bacharach Bingerbrück, Rhein. Zeit. Bingen, Hess. Zeit. Mainz Frankfurt a. M. Wiesbaden Darmstadt Straßburg Basel(via Darmstadt) Basel(via Straßburg) München Wien Die speciellen Fahr=Bedingungen sind aus den großen Fahrplan=Plakaten ersichtlich. Die doppelt eingerahmten Fahrzeiten bedeuten die Nachtstunden von 6 Uhr Abends bis vor 6 Uhr Morgens. Die Direktion. 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Armee=Corps soll die Lieferung des muthmaßlichen Bedarfs an Victualien pro 1870 für das diesseitige Königliche Garnison= Lazareth im Wege der Submission an qualifizirte Unternehmer verdungen werden, und zwar beträgt derselbe ca. 800 Pfund Weizenmehl(Vorschuß), „ 300„ Fadennudeln, „ 200„ trockne Erbsen, „ 200„ Graupen(geschliffene, mittlere), „ 200„ Bohnen, „ 200„ Reis(Carolina), „ 150„ Hafergrütze, „ 200„ Linsen, „ 200„ Weizengries(sein, gedörrt), „ 30„ Pflaumen(geback.), „ 50 Stück Citronen, „ 6000 Pfund Kartoffeln, „ 8000„ gebeuteltes Roggenbrod, „ 800„ Semmel, „ 200„ gerösteten Zwieback, „ 2000„ Ochsenfleisch, „ 500„ Hammelfleisch, „ 200„ Kalbfleisch(Cotelettes) „ 500„ Schweinefleisch, „ 50„ Schweins=Carbon= naden, „ 50„ Schinken(rohen), „ 150„ Beefsteak, „ 4000 Quart Bier, „ 400 Pfund Butter und „ 500 Stück Eier. Die Lazareth=Commission hat zu diesem Zwecke einen Termin auf den 14. November d.., Vormittags um 11 Uhr, in ihrem Geschäfts=Lokale im Garnison=Lazareth=Gebäude, Kölnstraße, neue Nr. 32, anberaumt, woselbst auch die Lieferungs=Bedingungen täglich von 9 Uhr Vormittags bis 6 Uhr Abends eingesehen werden können. Hierauf Reflectirende wollen ihre Submissionen bis zu dem gedachten Termine ebendaselbst abgeben. Bonn, den 3. November 1869. Königliche Garnison=Lazareth= Commission. Solide und gewandte Buch= und Kunsthandlungs=Reisende und Agenten werden in ihrem Interesse ersucht, schleunigst ihre Adresse franco an die Herren Haasenstein& Vogler in Frankfurt a. M. unter Chiffre C. D. Nr. 40. einzusenden, worauf ihnen unentgeltlich ein äußerst absatzfähiger Artikel mit außergewöhnlich hoher Provision nachgewiesen wird. Spielwerke von 4 bis 72 Stücken, worunter Prachtwerke, mit Glockenspiel, Trommel und Glockenspiel, mit Himmelsstimmen, mit Mandolinen, mit Expression u. s. w. 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Bei jeder Vorstellung auch Fütterung der sammtlichen Thiere. Erster Rang 5 Sgr., zweiter Platz 2½ Sgr., Militär zweiter Platz 1½ Sgr. Crombach's Museum ist täglich auf dem Römerplatze in Bonn zu sehen. i ie Khache ir Khche Aus der Fluth schöngeistiger Erzeugnisse, welche eine Zeit bervorbringt, die den Zweck der Literatur vorzugsweise im Reiz der Unterhaltung suchte, ragen einzelne Erscheinungen hervor, welche durch Form und Inhalt sich den Werken unserer klassischen Periode anreihen dürfen. Dem Privatbesitz der Gebildeten, jedes nach Bildung Strebenden, allmälig, ohne großen Kostenaufwand, einen Schatz solcher durch die schlagende Beweisführung der Zeit, durch das noch jetzt nachwirkende lebendige Interesse zu einem bleibenden Nationaleigenthum gewordenen Werke zuzuführen, ist die Aufgabe der in meinem Verlage erscheinenden *enr 4her neuer deutscher Dichter, welche, obschon sie erst seit Kurzem ihre Mittheilungen begonnen hat, sich doch bereits in allen Gauen des Vaterlandes, ja über den Ocean hinaus, des lebhaftesten Anklangs zu erfreuen hat. Den Reigen, den mit der Zeit die beliebtesten Werke(wir, nennen einstweilen Otto Ludwig's dramatische Werke, darunter„Der Erbförster",„Die Makkabäer“, so wie dessen erzählende Schriften, darunter„Heiterethei“ 2c.— Willibald Alexis'„Isegrimm.“— L. Schneider's „Der böse Blick“ oder„Die Queiße in den Jahren 1538, 1638, 1738 und 1838.“— Alfred Meißner's„Sansara.“— 2c. 2c. 2c. fortführen werden, eröffneten Karl Gutzkow's Ritter vom Geiste, ein Werk, das durch die fünfte Auflage, welche die NationalBibliothek darbietet, schon allein den Beweis führt, daß es ein Lieblingsbuch des deutschen Volkes geworden und noch immer mehr zu werden berechtigt ist.— Fünf Lieferungen, jede zu 3 Sgr., sind bereits erschienen und folgt alle 8 Tage ein neues Heft. Mit 20 Lieferungen(also um den Preis von nur 2 Thalern) ist das vollständige, jetzt in 4 Bände zusammengedrängte, früher aus 9 Bänden bestehende und enorm theuer gewesene Werk in den Händen der Abonnenten. Das Abonnement verpflichtet nur zur Abnahme eines vollständigen Werkes.— Jede Buchhandlung nimmt Bestellungen an. Berlin, im October 1869. Die Verlagsbuchhandlung von Otto Janke in Berlin, Anhaltstr. 11. Unterricht od. Nachhülfe in allen Gymnasialfächern ertheilt ein erfahrener cand. phil. Ausk. i. d. Exp. Ein stuck, theol, sucht im Latein. und andern Fächern Privatunterricht zu ertheilen. Näh. in der Expedition. Ein stud, theol, wünscht PrivatUnterricht in Gymnasialfächern zu ertheilen. Näheres in der Exp. d. Bl. Geübte Schuhmachergesellen(Frauenarbeiter) gesucht, Neugasse 33. Eine Köchin und ein Zweitmädchen gegen guten Lohn für gleich gesucht. Näheres in der Exped. d. Bl. Dienstmädchen ges., Kasernenstr. 18. Große herrsch. Wohnung, an der evang. Kirche gelegen, zu vermiethen. Carl Becker. Anstreichergehülfen gesucht von J. Schäfer. Fr. Schellf., Seem., Bückl. z. Rohessen u. Lachsforellen bei Joachim, Brüberg. Fr. Seemuscheln bei M. Muß. Weißer Weinmost Strauscheid. Süßer Weinmost Ph. Fischenich, Sternstraße. Heute Donnerstag den 4. Nov., Abends ½7 Uhr, im Sommer'schen Lokale (Sandkause) Erster Vortrag über das neue Maaßsystem. Neumann. Dr. J. Mordannt-Sigismand, American Dentiste (Zahnarzt) Frankf. a.., Zeil 45, 1. Et., wird vom 15.—25. November Iu HOTEE HOTLL MBONN zu consultiren sein. Concordia. Freitag den 5. November, Abends 8½ Uhr, PROBE. Rateronen=Verein. Freitag Abend 7 Uhr Versammlung. Deutscher Familien=Bund. Organisation des ganzen Commissions= und Placirungs=Wesen durch vermanente Bureaux in Stadt und Land im Interesse einzelner Personen, wie ganzer Familien,(nach dem Muster des Kathol. Gesellen=Vereins) ist zunächst der Zweck und die Aufgabe obigen Vereins. Das Nähere auf dem Central=Bureau, Rheingasse 1. Hôtel Stadt Bonn. Die Direction. Vorläufige Anzeige. Samstag den 13. November, Abends 6½ Uhr, im Saale der Lese- und Erholungs-Gesellschaft Scheert des Schwedischen MännerGesang-Quartetts, bestehend aus den Herren Lutteman, Köster, Ellberg und Ryberg. Bornheimer Hof Freitag den 5. und Samstag den 6. November: Nur zwei große Vorstellungen der orientalischen Zauberei ohne Apparate, ohne Gehülfen und bei ungedeckten Tischen, dargestellt durch Ch. Steugel, Wirklicher Hofzauberkünstler von Sr. Hoheit des Herzog Ernst II. zu SachsenCoburg=Gotha. Anfang präcise 8 Uhr. Entree 5 Sgr. Stadtheater in Bonn, unter Direction von F. Kullack. 7. Abonnements=Vorstellung. Seriel. Freitag den 5. November: Martha. Romant. Oper in 4 Akten von Flotow. Kasseneröffnung 5 Uhr. Anfang 6 Uhr. Preise der Plätze: Erster Rang und Sperrsitz.. 20 Sgr. Kronenloge 12½ Zweiter Rang und Parterre. 10„ Gallerie. 5„ Billets zu allen Plätzen sind in der Musikalien=Handlung bei Herrn W. Sulzbach von Morgens—12 Uhr und Nachmittags von—4 Uhr, so wie Abends an der Kasse zu haben. Rhein-Dampfschiffahrt Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft. Abfahrten von Bonn vom 3. Novbr.: Zu Berg: Morgens 9¾ Uhr nach Mainz, mit Uebernachtung in St. Goar; Mittags 12¾ Uhr und Nachmittags 3¾ Uhr nach Koblenz; Abends 12½ Uhr nach Mainz. Zu Thal: Morgens 9 Uhr nach Köln, Düsseldorf- RotterdamLondon; Mittags 12¼, Nachm. 3¼ u. Abends 6 Uhr nach Köln. Rheinische Eisenbahn. Von Bonn nach Köln 48, 61%,6½, 788, 104 Morgens; 1255 Mittags; %, 4½ Nachmittags; 61, 8½8, •0 Abends. Von Bonn nach Mainz und weiter 64%, 94% Morgens; 1250 Mittags; 3“ Nachm.; 5“ Abends und 12•5 früh; nach Koblenz%, 10%% Morg. und 818 Abends. Druck& Verlag der P. Neusser'schen Buchdruckerei. Redigirt v..Neusser. Expedition an Hof Nr. 14(41).