rschule und =Anstalt mine Ritter cherhof.) emester beginnt r S p r a c h l e h r e r, en Sprache vollind hier in den rrichtet, wünscht in in der Woche eben ihre r A. K. in der slattes gefälligst Unterricht ern wird von einem Lehrer ertheilt. Exped. d. Bl. inscht Unterricht zu der Erped. d. Bl. ss buns ridayat Conditor. ige Fruchleidende. he Kurmethode des Zrucharztes, KrüstKanton Appenzell, inn bei der Exped. mit Belehrung und in Empfang nehmen. oren einem Stahlringe. wiederzubringen in straße, Vonn. der auch etwas bernehmen hat, ril eine Stelle. nüssen vorgelegt t die Exp. d. Bl. Landlung von ennen wird ein Lehre gesucht. i erhalten tüchtige Dienstboten, guten Zeugnissen, ommissions-Bureau , Giergasse 945. ses nähen u. bügeln Schneidern versteht, die Exped. d. Bl. auf halbe Tage zu ngase 905. ienstmädchen gesucht. omgasse 513. kupfer und Messing Vonugasse. irbaum(Palm) ed. d. Bl. sagt, wo. ölnische Zeitung geund(undresirt) zu die Exped. d. Bl. Dienstboten besorgt ergasse 1031. Eisenbahn. Köln 6, 618, 0 Nr. 82. Abonnemen:: Viertalschelch prkammerando für Dann mit Botenlohn 1 Thlr. 5 Sgr.; auswärts bei allen preuß. Postämtern 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. Die Bonner Zeitung erscheint täglich. Vonn, Dannerstag, den 25. Müri Mittags. Einundsechszigster Jahrgang. Iusereions=Gebüähren: für die Baithzelle oder deren Rann 15 Pig. pränumerando. Anzeigen-Annahme für das Mittags erscheinende Blatt bis 10 Uhr jeden Morgen. 1869. Amtliche Nachrichten. Berlin, 24. März. Der Notar Winkens in Aachen ist in den Bezirk der Friedensgerichte in Köln mit Anweisung seines Wohnsitzes in Köln versetzt worden. Deutschland. Berlin, 24. März. Zu Königs Geburtstag schreibt die„Prov.=Corr.“: König Wilhelm hat am 22. März sein zweiundsiebenzigstes Jahr vollendet, ein Greis an Jahren, aber an Körper und Geist noch in rüstiger Kraft. Das preußische Volk begeht den Königlichen Fesitag nicht in lauten Freudenbezeigungen, weil der Tag in die stille Woche geistiger Sammlung fällt, aber der lauten Zeichen bedarf es nicht, um überall die Gewißheit zu geben, daß die Herzen des Volkes unserem Könige in Liebe, Vertrauen und Ehrfurcht schlagen. Wie sollte auch die Verehrung des Volkes einem Fürsten vorenthalten bleiben, welcher für sein Land so Großes gethan hat, wie es König Wilhelm in der kurzen Zeit seiner Regierung beschieden war! Kaum sind es zehn Jahre, daß unser Fürst als PrinzRegent die Geschicke Preußens in seine Hand nahm, kaum acht Jahre, daß er als König der Thron seiner ruhmvollen Ahnen bestieg. ist jetzt vor Allem unsers Königs Bestreben, und wenn nicht alle Zeichen trügen, so wird auch dieses Streben von Erfolg gekrönt sein. Vom ersten Augenblicke an hat König Wilhelm die Ueberzeugung und den festen Willen bekundet, daß die wiedergewonnene nationale Macht ihre Bedeutuug vor Allem darin haben müsse, daß die Segnungen des Friedens durch sie eine neue höhere Bürgschaft erhalten. Diese Königliche Zuversicht hat in den jüngsten Jahren bereits reiche Bestätigung erhalten und wird sich gewiß je länger, je mehr erfüllen. Möge es unserem Heldenkönig beschieden sein, die Früchte seiner glorreichen Thaten fortan als Friedensfürst immer segensreicher reifen zu sehen. — Der Direktor des Friedrich=Wilhelms=Gymnasiums, Professor Ranke, tritt in den Ruhestand. Ueber seinen Nachfolger ist noch nicht entschieden. — Mehrere vergleichende Artikel über den Werth und KostenLokal selbst sieht im Innern und Aeußern entsetzlich, wie ein halb eingestürztes Haus aus. Vom Keller bis zum obersten Dachsparren ist Alles ruinirt, kein Glas, kein Faß ist heil geblieben. Nach circa anderthalb Stunden Zerstörung— natürlich wehrte sich zuletzt von den Gästen Alles, was sich wehren konnte— kam endlich eine Patrouille, die Ruhe herstellte.— Wie wir hören, ist heute Morgen vom Commandeur des Regiments sofort eine strenge Untersuchung eingeleitet, er war persönlich beim erkrankten Wirth. Was uns aber noch mehr erfreut zu hören, ist, daß eine Deputation Wandsbecker, von Denjenigen, welche gestern so behandelt wurden, sich heute Abend direkt zum König nach Berlin zur Beschwerdeführung begeben will. Karlsruhe, 23. März. In der heutigen Sitzung der Strafkammer wurden die Polytechniker v. Scheele aus Petersburg und F. Fuhse von Eschweiler wegen eines PistokenDuells Ersterer in contumaclam zu 9, Letzterer zu 3 Monaten in der Festung zu erstehendes Kreisgefängniß verurtheilt. Fuhse punkt der Armstrong= und der Krupp=Gußstahlgeschütze, in der Festung zu erstehendes Kreisgesungniß verurrhettt. Fuyse enschieber füir Krups Kauonen eingetreten. Der Verst, de Verwendbarkeit und Dauerhaftigkeit der letzteren wird besonders anerkannt mit dem Bemerken, daß sie die Armstrong'schen in jeder Beziehung übertreffen. Bekanntlich nimmt Rußland ausschließlich nur noch Krupp'sche Geschütze. — Die hiesige„Zukunft" empfiehlt sich zum Abonnement für das neue Quartal mit folgenden Sätzen:.1867 begründet rungen hat, kommt den größten Ergelnissen gleich, die irgend stand betraut!— 1869 durch öffentliche Subscription ihrer ein preußischer Fürst für Preußen, die je ein deutscher Fürst Freunde in und außerhalb Deutschlands neu fundirt.“ für Deutschland gewonnen hat,— Köng Wilhelms Regierung!— Das Hamburger Fremdenblatt vom 20. März berichtet: hat für Preußens Größe und für Teutschlands Macht die Im„Schwarzen Bären“ war gestern die Wandsbecker Lieder= Duell München, 22. März. Die Anklage gegen den Redakteur des„Volksboten“, Dr. Sigl, gelangte heute vor dem Schwurgrößerung ihrer Staaten sinnen; das Güick und Gedeihen der er als Mitglied aufgenommen werden wolle, in welchem Falle Umstände an seiner Fürsorge anvertrauten Völker ist, für ihn das höchste Ziel er nur die Staturen zu unterschreiben habe, wurde abseiten des behörde eine fürstlichen Strevens und Wirkens. Nichr Eroberungslust hat Offiziers nicht beachtet und er konnte erst durch energische Wei= von zwei M ihn in der entscheidenden Stunde das Shwert ziehen lassen, gerung abseiten des Vorstandes an einem Eindringen in den theidiger gbe rfolgung gegen Dr. Sigl beantragt, und zwar wegen einiger in den Nrn. 248 und 255 des Volksboten von 1868 enthaltener Artikel. In denselben wird die Beschlagnahme des Vermögens des Königs von Hannover und des Kurfürsten von Hessen durch die preußische Regierung besprochen, und werden Vergleiche gezogen mit dem Räuberhauptmann Schinderhannes u. s. w. Die Anklage, durch den königlichen Staatsanwalt Barth vertreten, lautet auf ein Vergehen der Beleidigung des Königs von Preußen und drei Vergehen der Beleidigung der preußischen Regierung. Die Vertheidigung, vom königl. Advokaten Dr. v. Auer geführt, plaidirte auf Freisprechung. Die auf Beleidigung der preußischen ReGeschworenen Beleidigung mildernde angenommen. In Folge dessen beantragt die Staatseine auf einer Festung zu erstehende Gefängnißstrafe Monaten, Tragung der Kosten 2c. Der Herr Ver113 Abende; nach 0• Morgens und pischiffahrt Düsseldortef schaft. v. 10. März 1869: ens 8¼ Uhr nach 12¾ Uhr nach Uebernachtung in m. 3¾ Uhr nach nds 7 Uhr nach Uebernachtung is 12¼ Uhr#### sondern nur die tiefe, gewissenhafte Ueberzugung, Wahrung der Ehre seines Volkes und zur Sicerung vollen Entwickelung Deutschlands nicht aners handeln Und als ihm durch Gottes Beistand der Seg und des Sieges zu Theil geworden, da wurde in ihm m fühle demüthigen Dankes nur das Bewußtsen der Königlichen Pflicht lebendiger, welches er bei seiner Thoubesteigung feierlich ausgesprochen, das Bewußtsein, daß sein Hand das Wohl und das Recht Aller in allen Schichten de Bevölkerung zu hüten, schützend und fördernd über dem reihen Leben seines Volkes zu walten habe. Mit der Befestigung der neugewonnenen Grundlagen der Macht ging gleichen Schrttes die Fürsorge des Königs für eine neue segensvolle Gestaltung des Volkslebens in Ordnung und Freiheit. Wenn nach den unruhigen Jahren des esten Uebergangs erst neues Vertrauen auf einen gesicherten Frieda einkehrt, dann werden die neu gelegten Keime allgemeiner Whlfahrt sich vollends fruchtbringend entwickeln. Eine solche friedliche Entwickelung seinem Lolke zu sichern, Bittere Früchte. Roman nach dem Englischen von Miß E. Bradon. Erstes Kapitel. Ganz allein. Das marmorne Standbild des Malers Hubert van Eyck hob sich von dem warmen blauen Himmel ab und sein Schtten zog eine dunkle Linie auf dem sonnenbeschienenen Pflaster. Er Juliabend neigte sich seinem Ende zu. Die sinkende Sonne verwayelte die Kanäle von Villebrumeuse und alle westlich gelegenen Fener in Spiegelflächen von Gold. Diese Fenster, die auf die stillen straßen und einsamen Plätze der schläfrigen belgischen Stadt herabssauen, sind nicht von gewöhnlicher Art. Keine Arbeit moderner Bumeister ist unter dieser großartigen alten Architektur sichtbar, keine eschnörkelte Villa des neunzehnten Jahrhunderts erhebt ihr flitterhaftes saupt zwischen diesem mitelalterlichen Glanze, kein gothischer Bastrdstil aus bunt zusammengefügten Backsteinen beleidigt das Auge. In Villebrumeuse zu leben, heißt im sechszehnten Jahrhunderte leen. Die kühige Stille einer großen Vergangenheit weht in diesen schattigen Straßen. Grüne Bäume spiegeln sich in den stillen Gewäsern des langsam dahinfließenden Kanals, welcher die Stadt durchzht, und an der Seite desselben befinden sich angenehme, von alten Liden beschate und mit hölzernen Bänken besetzte Spazierwege, wo de frieds arger sich des Abends ergehen und ausruhen können Trotz reiner friedlichen Ruhe ist dieses Villebrumeuse keineswegs eintrauri##. Aufenthaltsort. Wenn es auch nicht mehr zu den gesäftigen Plazen dieser Erde gehört, wenn auch der brausende Ocean ds moene, Fortschritts von seinen Gestaden zurückgewichen ist unds auf eine, geisen= und Sandwüste zurückgelassen hat, so ist es sich jenigstens gleich geblieben, während die tosende Fluth mit all ihrem Lärm von erfolgreichen und mißlungenen Wagnissen vorüberstürmt. Der Friede, welcher in Villebrumeuse herrscht, ist die Ruhe des Scummers, nicht die Stille des Todes. Ein althergebrachter Wohland, ne Behäbigkeit, welche wohlthuend auf das durch das Treiberder belt ermüdete Gemüth wirkt, durchdringt das Leben an diesem Pitze; aber das Kämpfen und Ringen des modernen Handels ist unterseieastachen gusteg Ihnen genügt es vollommen, für die sarag..5 fnisse ihrer Mitbürger auf die einfachste Weise Vrzu treffen. Und doch war diese Stadt in früheren Zeiten n Ssas ian Schiasge siche den dir Schcher vürde vierzehntägiges Gefängniß dieser mehr entsprechen. der Gerichtshof erkannte auf Gefängniß von zwei Monaten, Tragung der betreffenden Kosten zugs, Einrückung des Urtheils in rnichtung der Nr. 255 dieses Blattes. ch abzuspielen. Zwischen die ent=(A. A..) setzten flüchtenden Gäste, die kreischenden, ohnmächtigen Damen Frankreich. hieben die Ulanen mit abgebrochenen Stuhlbeinen; Tische, Stühle, In der dinstägigen Sitzung des französischen StaatsSpiegel, Schenke. Uhren, Kronleuchter, Garderobe: Alles kurz frathes hielt der Kaiser eine längere Rede und klein schlagend. Die blutenden Gäste in zerrissenen Klei= streng da dern, im Frack, ohne Kopfbedeckung, flohen durch Fenster und gesichts Weltmarkt, wo die Handelsgüter aus allen Zonen zusammenströmten, und diese alten Plätze und Straßen waren einst von den lauten Stimmen einer geschäftigen Menge erfüllt. Ein junger Engländer ging an dem erwähnten Juliabend auf dem gepflasterten Platze, über den die Bildsäule des Malers ihren dunkeln Schatten warf, mit langsamen Schritten auf und ab. Er war Lehrer der englischen Sprache und der Mathematik an einer in der Nähe befindlichen öffentlichen Lehranstalt und hieß Eustace Thornburn. Seit drei Jahren bekleidete er diese Lehrstelle in Villebrumeuse, seit drei Jahren hatte er mit Ruhe und Ernst seine Pflicht erfüllt zur Zufriedenheit Aller, die bei der Anstalt betheiligt waren. Dies ist besonders deshalb erwähnenswerth, weil er etwas von einem Enthusiasten und Dichter an sich hatte und manche von den Eigenschaften besaß, welche, wie man gewöhnlich annimmt, einen Freibrief für die Vernachlässigung der Pflichten des alltäglichen Lebens bilden. Es war ein feuriger und ehrgeiziger Geist, welcher aus Eustace Thornburn's grauen Augen leuchtete; aber wenn auch das scharfe Schwert während des dreijährigen Lehramts und des einförmigen Lebens in Villebrumeuse die Scheide etwas abgenutzt hatte, so war doch der junge Mann dabei geduldig und zufrieden geblieben. Es befand sich eine öffentliche Bibliothek in Villebrumeuse, zu der der Lehrer unbehinderten Zutritt hatte und in den mittelalterlichen Räumen derselben brachte er seine freie Zeit zu. Dieses träumerische Nichtsthun zwischen guten Büchern hatte für ihn einen besondern Reiz; seine Aufgabe an der Lehranstalt war, wenn auch langweilig und anstrengend, doch erträglich und er hatte, ohne sich davon Rechenschaft zu geben, für die sonderbare alte Stadt, für die von grünen Bäumen beschatteten Kanäle, für das einfache Volk und seine altväterischen Gewohnheiten eine gewisse Vorliebe gefaßt. So hatte sich der junge Lehrer, wenn es auch Zeiten gab, wo sein feuriger Geist gerne höhere und schönere Regionen aufgesucht hätte, doch nicht ganz unglücklich gefühlt, seit ihn sein Geschick nach diesem Orte geführt, um unter Fremden sein Brod zu erwerben. Unter Fremden? Waren die Bewohner dieser belgischen Stadt ihm fremder als alle anderen Inwohner dieser übervölkerten Erde, mit Ausnahme des einen Mannes und Weibes, welche seine ganze Verwandtschaft und Freundschaft ausmachten? Unter Fremden? Hätte das Standbild van Eycks von seinem Piedestal herabsteigen können, um in den Straßen der Stadt zu wandeln, das belebte Bild würde kaum vereinsamter gewesen sein als der junge Mann, welcher an diesem Juli=Abend vor demselben auf= und abging. Blickte er zurück in die Schatten der Vergangenheit, wie viele derjenigen Bilder, welche den meisten Menschen vertraut sind, fehlten in der Erinnerung von Eustace Thornburn! Sein Gedächtniß, mochte er es auch noch so sehr anstrengen, vermochte ihm aus den Tagen seiner Kindheit auch nicht die schwächste Spur eines väterlichen Antlitzes oder irgend eines Gegenstandes, der mit dem Namen Vater verknüpft war, zurückzurufen. Es gab einmal eine Zeit, wo er wegen dieses abwesenden Vaters Fragen an seine Mutter gestellt hatte, aber das war schon lange her. Eine frühreife Klugheit hatte seine Fragen abgeschnitten und er hatte längst gelernt, daß die Erwähnung des väterlichen Namens ein Gegenstand sei, den seine Lippen vor allen andern am sorgfältigsten vermeiden müßten. Er war jetzt dreiundzwanzig Jahre alt und man hatte ihm von seines Vaters Namen oder von dessen Stellung in der Welt nie etwas gesagt. In den letzten zehn Jahren seines Lebens hatte er oft genug an diesen unbekannten Vater gedacht und wenigstens zu wissen gewünscht, ob er noch am Leben oder todt sei. Es war ihm bekannt, daß er keinen Anspruch auf den Namen hatte, den er trug, und daß er eben so gut das Recht besaß, sich Guelph oder Plantagenet, als Thornburn zu nennen. Wie viele kinderlose Männer auf dieser Erde würden froh gewesen sein, Eustace Thornburn Sohn nennen zu dürfen! Wie viele Großen, der Erde wären entzückt gewesen, der Nachwelt einen solchen Erben zu hinterlassen! Wenige schönere Gesichter hatten jemals in das edle Antlitz des verstorbenen Malers geschaut, als das, welches heute mit träumerischem Blicke zu seinem Standbilde aufblickte. Die Züge des jungen Mannes glichen dem Gesichte der Statue, nur waren sie schöner durch ihren edlen Ausdruck als durch ihre vollkommene Regelmäßigkeit. Es ist etwas Anderes, eine klassische Gestalt der Nase, der Stirne, der Lippen und des Kinns zu haben, und etwas Anderes, ob diese klassischen Züge durch das Licht der Intelligenz verklärt sind. Wo dieses fehlt, kann von einer Schönheit im höhern Sinne des Wortes kaum die Rede sein. In Eustace Thornburns Gesicht überwog der geistige Ausdruck so weit die physische Schönheit, daß diejenigen, welche ihn zum ersten Mal sahen, von dieser so sehr eingenommen waren, daß sie, wenn sie ihn verließen, sich keine Rechenschaft darüber geben konnten, wie seine Nase oder sein Mund geformt waren. Es ist nur ein undankbares Geschäft, ein solches Gesicht zu be Um auch dem Arbeiterstande etwas Tröstliches zu sagen, verheißt die Rede die Abschaffung der Arbeitsbücher als Schlußstein derjenigen Maßregeln, die bereits im Interesse der Arbeiter getroffen sind. 6. 3 2 Die Erfahrung der letzten Jahre hat genugsam gelehrt, was man in Frankreich unter der Krönung des Gebäudes der Freiheit versteht, und so wird man auch die neuen Verheißungen auffassen müssen. Daß Napoleon entschlossen ist, auch nicht ein Titelchen mehr zu bewilligen, als ihm gerade paßt, drückt er selbst deutlich genug dadurch aus, daß die strafbaren Neigungen mit Festigkeit bekämpft werden müssen. Was der Cäsarismus unter strafbaren Neigungen versteht, wenn es sich um Ideen politischer Freiheit handelt, hat die Napoleonische Regierung oft genug dokumentirt. Wenn der Kaiser an einer andern Stelle sagt, er hoffe nicht, alle Vorurtheile schwinden zu machen, allen Haß zu entwaffnen und seine Popularität zu vergrößern, so ist damit eine große Wahrheit gelassen ausgesprochen, die gewiß unter den Liberalen in Frankreich auf keinen Widerspruch stoßen wird, eine Wahrheit, die im ganzen Lande ihren Widerhall finden wird, denn das französische Volk fängt auch in dem entfernsten Winkel an, sich klar über das zu werden, was Napoleon unter Freiheit versteht. Spanien. beamten, aule Personen, weiche den erwähnten Volschriften sich nicht fügen, zu denunciiren, um sie einer strengen Verantwortlichkeit zu unterziehen. Von dem wirthschaftlichen Ruin des Landes, in Folge des Russificirungssystems, finden sich täglich Beweise. Die Entwerthung des Grundbesitzes überhaupt und der Häuser in den Städten insbesondere ist im Steigen. Sachkundige Augenzeugen erzählen auch, daß in den litthauischen Provinzen der Thierstand aller Art bei Gutsbesitzern wie bei Bauern auf Null gesunken ist. Polizei, sondern auch an die Friedensrichter und Gemeinde= lungsweise sichtlich überraschte General erklärte sich zur Annahme beamten alle Versonen welche den erwähnten Vorschriften sich des Hauses für seine Familie und die Erziehung seiner Kinder Madrid, 18. März. Die am letzten Sonntag von der republikanischen Partei unter Betheiligung der Arbeiterinnen der Tabaksmanufaktur veranstaltete Manifestation auf sofortige Abschaffung des Conscriptionswesens und das erbitterte Gezänk, welches sich in den Cortes daran reihte, gaben der„Epoca“ zu folgenden Reflexionen Anlaß:„Die sociale Auflösung schreitet mit Raschheit voran und binnen Kurzem wird, wenn das so fortgeht, es unnütz sein, über die Form der Regierung und der politischen Institutionen zu discutiren. Der lärmenste und erregbarste Theil der spanischen Gesellschaft wird von einem Geist erfüllt sein, welcher auch nicht die geringste Regierung mehr zuläßt; dem Scheine nach wird die Föderativpolitik triumphiren, und in Wahrheit die Anarchie. Heute schon macht man sich fast lächerlich, wenn man von einem Throncandidaten spricht, in einem Monat wird man vielleicht nicht mehr von der Monarchie reden dürfen, in zwei Monaten nicht mehr vom einheitlichen Staat und noch später wird vielleicht auch der Föderalismus durch etwas Neues ersetzt werden, etwa durch den Munizipalismus oder sonst eine Form, die jedem zu thun gestattet was er will.“ Diese Klagen der„Epoca“ sind nicht ohne Grund, denn die republikanische Fraction benimmt sich in einer ob sie mit Absicht auf eine allgemeine Desorganisation hinarbeitete. Sie fühlt ihre Schwäche, sie hat das Bewußtsein nur eine geringe Minderheit der Bevölkerung zu repräsentiren, und nun sucht sie den Triumph ihrer Sache in immer erneutem Aussäen von Zwietracht unter die Mehrheit. Das divide et impera ist ihr alleiniger Grundsatz, der sich auch bewähren zu wollen scheint, aber ob sich mit demselben etwas von Bestand schaffen läßt, muß sich erst erweisen. Ihre Taktik ist darauf gerichtet, durch alle möglichen Chicanen die Regelung der Grundfrage, Monarchie oder Republik, zu verschleppen so lange es angeht, in der Hoffnung, die Nation werde an dem gegenwärtigen Zustande, den sie Republik zu nennen beliebt, so großes Gefallen finden, daß sie nichts anderes mehr wünschen werde. Eine Republik, welche von lauter Monarchisten regiert wird und in der die Leute, welche sich Republikaner nennen, eine geringe Minderheit bilden, ist gewiß eine seltene Erscheinung. Rußland. Dieser Tage wurde wiederum in Warschau eine neue amtliche Maßregel gegen die polnische Sprache in Litthauen getroffen. Es ist dies ein Circular des Gouverneurs von Wilna, worin derselbe, an die Murawieff'schen Vorschriften erinnernd, um dem Einfluß der katholischen Geistlichen, Gutsbesitzer und anderer Personen polnischer Nationalität zu steuern, ein Verbot gegen den Besitz von polnischen Elementarschul= und Lesebüchern erläßt und selbst Vätern und Müttern es untersagt, ihre Kinder im polnisch Lesen zu unterweisen. Ferner heißt es in dem Circular, daß das Verbot polnisch zu sprechen sich nicht nur auf die Gubernialstädte beschränkt, sondern auch auf dem flachen Lande in seiner ganzen Strenge angewendet werden müsse. Schließlich ergeht die Aufforderung nicht nur an die New=York, 5. März. A. Johnson hielt am 2. d. M. Abschieds=Empfang. Der Zudrang von Frauen wie Männern zum Capitol war so ungeheuer, daß, wenn man von der Zahl der Gäste auf die Popularität„des scheidenden Mannes“ schließen dürfte, er ein so gutes Andenken hinterlassen müßte, wie nur die Ausgezeichnetsten seiner Vorgänger. In Wahrheit jedoch ist Johnson so vollständig„a doowed man“(ein dem Schicksal verfallener Mann) als seine erbittertsten Gegner es irgend hoffen konnten zu der Zeit, da der Anklageproceß die beste Aussicht auf Erfolg hatte. Er hat Sorge dafür getragen, als historische Figur lange in der Erinnerung der Amerikaner fortzuleben; als Persönlichkeit aber wird er der Vergessenheit in einem Grade versallen, wie keiner seiner Vorgänger, und wie es in der That bei einem Expräsidenten der Vereinigten Staaten kaum möglich erscheinen sollte. Wirkliche Freunde und Anhänger hat er so gut wie gar nicht. Es dürften sich wenige Demokraten, ja, selbst wenige Exrebellen finden, die nicht im Grunde ihres Herzens lieber Grant im Weißen Hause sehen, als ihn. Beide Parteien, jede von ihrem Standpunkte aus, sind vollkommen zu der Ueberzeugung gekommen, daß auf dem von ihm eingeschlagenen Wege niemals eine auch nur provisorische Lösung der schwebenden Fragen möglich gewesen wäre. Des unfruchtbaren Zerrens und Nergelns von hüben wie von drüben aber ist man überdrüssig. Die Fäden des Knotens, den das Schwert durchhauen, sollen mit fester Hand entwirrt, aber nicht von Neuem versitzt werden. Dem fieberhaften Agitiren, sei es nun der alten Streitfragen oder neuer, welche die extremen Elemente der einen wie der andern Richtung dem Volke aufzuzwingen suchen, soll ein kategorisches Halt entgegengerufen werden. Ruhe ist es, wonach fast mit Einstimmigkeit verlangt wird, damit man ungestört und nachhaltig an die Heilung der Wunden gehen könne, die der Krieg dem Wohlstande des Landes geschlagen hat. Von der neuen Regierung aber erwartet man vor Allem, daß sie ihre ganze Energie auf den einen Punkt richte, die Corruption, die sämmliche Gebiete des politischen Lebens in erschreckendem Maße überwuchert hat, in einigermaßen erträgliche Schranken einzudämmen.— In der deutschen Welt New=Yorks war der Besuch Karl Schurz' das Ereigniß der letzten Woche. Zu wiederholten Malen erklärte er öffentlich, daß sich diejenigen in ihm getäuscht finden würden, die in ihm den speciellen Senator der Deutschen sehen; zum Senator der Vereinigten Staaten sei er gewählt und werde demgemäß handeln, wenn er gleich stets seiner Abstammung eingedenk bleiben würde. Den Beifall der Denkenden und Uneigennützigen hat er sich durch das Wort verdient und auch erhalten.— Um dem General Sherman, der Grants bisherige Armee=Charge ausfüllen und in Washington wohnen wird, einen Beweis ihrer Hochschätzung zu geben, sind mehrere Freunde desselben, an deren Spitze General Butterfield und Mr. A. T. Stewart, zu einem Comite zusammengetreten. Man beschloß, für den tapferen, aber wenig bemittelten General ein passendes Grundstück mit vollständiger Einrichtung in Washing= ton zu erwerben und es ihm, der bereits eine bescheidene Räumlichkeit zu miethen im Begriff stand, zum Geschenk zu machen. Von den 100,000 Dollars, die zu diesem Behufe aufgebracht werden sollten, zeichneten die Comite=Mitglieder innerhalb weniger Minuten 40,000 Doll. und ein paar Tage später erreichte die Subscriptionsliste in New=York 80,000 und in Boston 15,000 D. Als Grant von dem Vorhaben erfuhr, bot er dem Comite ein Wohnhaus mit allem Zubehör, das auf den Werth von 100,000 D. geschätzt wird, für 65,000 D. an; man griff mit Freuden zu und die Vertreter des Comite's erschienen in dem Bureau des Generals, dem sie den Besitztitel des Eigenthums übergaben und anzeigten, daß der vorhandene Ueberschuß an Kapital ihm zur Verfügung stände. Der von des Hauses fül seine Humitie und die Erziehung feiner Kinder bereit, über diese Zwecke hinaus wollte er für sich durchaus nichts annehmen. Er bat, daß allen seinen Subscribenten sein Dank mitgetheilt werde, und äußerte den Wunsch, daß jeder von ihnen, wenn in Washington anwesend, sein Gast sein möge, damit er sie willkommen, gleichsam in ihrer eigenen Behausung, heißen könne und sie sich gegenseitig näher kennen lernen. Das Comite wurde dann vom General Grant, der demselben vorher den auf reich verziertem Pergament von ihm und Mrs. Grant unterschriebenen Besitztitel übergeben hatte, in seine oder nunmehr General Shermans Behausung geladen, die er wegen vorzunehmender Reparaturen im Weißen Hause noch einige Wochen inne haben wird. Rheinland und Westphalen. Köln, 24. März. In naher Zeit, am 5. k. Mts., wird hier ein höchst seltenes Fest gefeiert werden, das der diamantenen Hochzeit eines würdigen Ehepaares, des Dampfschiff=Capitäns Johann Ries und seiner treuen Lebensgefährtin Anna Maria, geborne Fuchs, hierselbst an Lyskirchen wohnend. Der Jubelbräutigam ist am 10. November 1784, die Braut am 13. Mai desselben Jahres geboren; ihre Hochzeit feierten sie am 5. April 1809. Herr Ries fungirt noch fortwährend im Dienste der Düsseldorfer Dampfschifffahrts=Gesellschaft und ist rüstig genug, um hin und wieder in Verhinderungsfällen anderer Capitäne zur Führung eines Dampfers einzutreten. Da er 30 lange Jahre hindurch den Dienst als Capitän versah, so hat er eine Unzahl von Rheinfahrern stromauf und stromab befördert, und mancher von ihnen erinnert sich vielleicht noch des alten freundlichen Herrn. Herr Ries ist aber auch eine localhistorische Persönlichkeit, denn er gehörte, wie uns berichtet wurde, zu den Schiffern, die im Januar des Jahres 1814 die ersten Kosaken in Kähnen von Deutz herüberholten. Das Jubelpaar bringt den Abend seines Lebens ziemlich einsam zu, indem seine drei Söhne, alle im Mannesalter, den Eltern vorausgegangen. Einige Entschädigung werden dieselben in der Theilnahme ihrer zahlreichen Freunde finden, die ihnen schon 1859 bei Gelegenheit der goldenen Hochzeit rächlich zu Theil geworden. Damals hatte die Königin die Gnade, dem ehrenwerthen Paare eine prächtige Ausgabe des Thomas von Kempen als Hochzeitsgabe zu verehren. Die Nachforschungm zur Ermittlung der Ursache des Theaterbrandes, insbesondere ob demselben eine vorsätzliche Brandstiftung zu Grunde geegen, haben noch ihren Fortgang, ohne daß, unseres Wissens, bedeutsame und mehr oder weniger entscheidende Anhaltspunkte bis jetzt hätten festgestellt werden können. Obgleich die sich selbst als Brandstifterin anklagende Ursula Schmitz in Bezuz auf die Thatumstände u. s. w. mancherlei sich widersprecherde und zum Theil augenscheinlich unwahre Erklärungen heute algegeben und morgen zurückgenommen hat, so bleibt dieselbe doh, wie verlautet, in der Hauptsache dabei stehen, daß sie das Feuer angelegt habe. Köln, 24. Närz. Gestern Mittag verschied nach nur viertägigem Krankeilager in Folge einer Lungenentzündung der königliche Appellatons=Gerichtsrath, Ritter des Rothen Adler= Ordens III. Klasse, Anton Pelman im Alter von 69 Jahren. Der Verstowene zählte zu den hervorragendsten AssisenPräsidenten der Povinz, und hat als solcher häufig die schwierigsten und verwikeltsten Verhandlungen geleitet; zuletzt in der Mordprocedur gegn Claßen und Krings, die im vorigen Jahre in Aachen spielte. Die Ruhe und Klarheit, mit welcher er dabei stets zu Weke ging, waren bewunderungswürdig. Der Verstorbene erfrüte sich auch in jeder anderen Beziehung einer sehr großen Belebtheit und wird sein unerwartet schnelles Hinscheiden in allen Kreisen tief betrauert. Elberfeld, 24. März. Eine große Lücke unter den Literaten im bagischen Lande ist durch den Tod des gestern zu Nachrodt bei Grune in Westphalen plötzlich am Herzschlag verstorbenen Hern F. W. von Zuccalmaglio entstanden. Unter dem pseudonynen Namen Wilhelm von Waldbrühl dehnte sich die literarische Thätigkeit des Dahingeschiedenen vorzüglich auf historische und Naurwissenschaften aus und zeugen zahlreiche Werke von seiner reihen Begabung; seine praktische Thätigkeit entfaltete Der von dieser Hand=ler dagegen ii der Pädagogik in engeren Kreisen als Lehrer schreiben: die dunkelgrauen Augen, welche für schwarz gelten, der bewegliche Mund, der in dem einen Augenblicke nur dazu gemacht zu sein scheint, um einen unbändigen Stolz und unbeugsamen Willen auszudrücken und in dem andern sich zu einem solchen Lächeln gestaltet, daß man ihn eines andern Ausdrucks als männlicher Zärtlichkeit und spielenden Humors für unfähig halten kann, das braune lockige Haar, die fast weibliche Zartheit seines Teints mit seiner tiefen Färbung, welche mit jeder innern Bewegung erscheint und verschwindet— alles das gibt nur ein sehr unvollständiges Bild von der Individualität des jungen Engländers, der während der halbstündigen Zwischenpause in seinen trockenen Lehrstunden auf dem einsamen Platz auf= und abgeht. Außer dieser halben Stunde hatte er täglich für seine eigenen Studien noch zwei Stunden frei, die er gewöhnlich in der öffentlichen Bibliothek zubrachte, denn sein Ehrgeiz hatte eine greifbare Gestalt angenommen, und er hatte sich bereits einen Plan für seine künftige Laufbahn gemacht. Er wollte sich der Literatur als Lebensberuf widmen. Wäre er ein reicher Mann gewesen, so wäre er ein Dichter geworden; da er aber nur ein armer und namenloser Mensch war, der durch Arbeit sein Brod erwerben mußte, so hatte er kein Recht, sich dem Luxus des Versemachens zu ergeben. Das weite Feld literarischer Arbeit lag vor ihm offen und es blieb ihm keine andere Wahl, als sich eine Stellung durch dieselbe zu erkämpfen. Das Geschick mochte aus ihm machen, was es wollte, einen Journalisten, einen Novellisten, einen Dramatiker, einen Zeitungsreporter, jedenfalls mußte es ihm sehr hart mitspielen, ehe es das Feuer seines jungen Ehrgeizes löschen oder den Muth beugen konnte, mit dem er der Welt entgegenzutreten bereit war. Er hatte die Literatur als Lebensberuf gewählt, hauptsächlich weil es das einzige Geschäft war, das beim Beginn kein Kapital verlangte, einigermaßen aber auch, weil der einzige Verwandte, den er in der Welt besaß, ein Mann war, der von seiner Feder lebte und sich dadurch Reichthum und Auszeichnung hätte erwerben können, wenn er es nicht vorgezogen, anders zu handeln. Die halbstündige Ruhezeit war vorüber und das Läuten einer Glocke in der nahegelegenen Lehranstalt rief die Schüler zum Abendunterricht. Das Zeichen galt auch für den Lehrer und Mr. Thornburn eilte über den Platz nach dem Akademiegebäude. Beim Eintritt in dasselbe übergab ihm der Hausmeister einen Brief, der während seiner kurzen Abwesenheit eingetroffen war. Ein kalter Schauer überlief ihn beim Anblick des Schreibens, denn es war schwarz eingefaßt und von der Hand des Bruders seiner Mutter, der nur selten an ihn schrieb. Seine Mutter hatte seit langer Zeit gekränkelt und dieser Brief konnte nur eine verhängnißvolle Bedeutung haben. Seit Monaten hatte er sehnsüchtig seinen Augustferien entgegen gesehen, die ihm erlauben würden, nach England zu gehen und einige Wochen bei dieser geliebten Mutter zuzubringen— und jetzt kamen die Ferien zu spät. Er trat in den Hof, wo die Schüler ihren Spielplatz hatten und durchflog seinen Brief. Seine Thränen fielen, während er las, in großen Tropfen auf das Papier. Vor zehn Minuten hatte er sich, als er im Sonnenschein auf und abging, über seine Einsamkeit beklagt, indem er daran dachte, daß er nur zwei Freunde in der Welt hatte. Nun aber wußte er, daß er diejenige von diesen beiden, die ihm die Theuerste war, verloren hatte. Der Brief meldete ihm den Tod seiner Mutter. „Du brauchst Dich nicht zu beeilen, hierher zurückzukehren, mein armer Junge. Das Leichenbegängniß wird morgen stattfinden und vorüber sein, wenn Du diesen Brief erhältst. Ich sah Deine Mutter eine Woche vor ihrem Tode und sie sagte mir damals, daß sie nicht den Muth finden könne, Dir zu melden, daß ihr Ende so nahe sei. Es trat endlich ganz plötzlich ein und ich befand mich um diese Zeit nicht hier, aber man sagt mir, daß ihr Tod sehr ruhig und schmerzlos eingetreten ist. Ihre letzten Worte waren Dir gewidmet. Sie sprach, wie mir Mrs. Bone sagt, von Deiner Liebe und Anhänglichkeit. Die letzten zwei Tage brachte sie im Gebete zu, die arme unschuldige Seele, und ich, der ich solches viel nöthiger hätte, kann mich keine halbe Stunde dazu bringen. Die arme gute Seele! Bone glaubt, daß sie für Dich gebetet hat. Sie hat Deinen Namen so oft wiederholt, zuweilen in ihrem Schlafe, zuweilen wenn sie ruhig in einem matten Zustand zwischen Schlafen und Wachen lag. Aber sie wünschte nicht, daß man nach Dir sendete.„Es ist besser, daß er nicht da ist,“ sagte sie.„Ich glaube, er weiß es, daß dieser Tag sehr bald eintreten muß.“ „Und nun, mein lieber Junge, suche dieses Unglück wie ein braver und muthiger Bursche, der Du immer warst, zu ertragen. Ich spreche nicht davon, was ich selbst fühle. Du weißt, daß ich meine Schwester geliebt habe, aber Gott weiß es, daß ich nicht eher daran dachte, wie sehr ich sie liebte, als bis ich gestern erfuhr, was sich zugetragen. Vergiß nicht, Eustace, daß, so lange ich eine Kruste Brod erwerben kann der Sohn meiner Schwester niemals seiner Antheil daran entbehrn soll und wenn ich auch nicht gerade die ehrenwertheste Bekanntschaft bin, so kann ich doch ein treuer Freund sein. Wenn Du dieser aken langweiligen Stadt in Belgien müde bist, so kehre nach Englans zurück. Wir wollen dafür Sorge tragen, Dich hier in irgend eine saufbahn zu bringen. Der unpraktische Daniel hat einen gewissen Eiffluß und obgleich er selten daran denkt, ihn zu seinen eigenen Votheil zu benutzen, da er ein so schlimmer Geselle ist, daß er sich keinen ehrbaren Charakter beizulegen wagt, so wird er ihn doch für eiten tadellosen Neffen aufs Beste zu verwenden wissen.“ „Komni also, lieber Junge, eine Art Sehnsucht hat mich ergriffen und ich minsche das freundlichste Gesicht, das ich in dieser Welt keitte, und das änzige Gesicht, das ich liebe, wieder zu sehen. Kontilk.“es sind Brifse und Papiere Deiner armen Mutter vorhanden“ io rüber Du verfügen mußt. Meine profane Hand soll sie nicht rühren.“ Dei junge Mann steckte den Brief in seine Brusttasche und gin einige Zeit auf dem Spielplatze langsam auf und ab, über den Ver lust, de ihn betroffen, nachdenkend. In einem der großen Schul räume warteten seine Schüler auf ihn, verwundert über das lang Ausbleben des pünktlichsten unter allen Lehrern. Seine Thränes warenfreichlich auf den Brief gefallen, jetzt aber waren seine Augen trocken) Das dumpfe Weh, das seine Brust erfüllte, war mehr ein Gefühs der Verlassenheit als ein scharfer Schmerz. Er hatte, notz ehe en nach Belgien abgereist, die traurige Wahrnehmung gemann# daß sine Mutter langsam hinwelkte und sein bitterstes Leid war gewesen, daß ihn die Armuth zur Trennung von ihr gezwungen. Schatten dieses herannahenden Unglücks hatte schon längst den zont seines jungen Lebens verfinstert. Die traurige Wirklichkeit i etwes früher eingetreten als er erwartet hatte und das war MlsEr beugte sein Haupt und trug mit Ergebenheit diese schwere Hei suchung; aber es lag etwas in derselben, worüber er sich nicht!“ trösten vermochte und dies war die Art seines Verlustes. „Allein in einer gemietheten Wohnung mit einer armen, schley bezahlten Frau der arbeitenden Klasse als ihre Gesellschafterin Trösterin! O Mutter, Mutter, Du warst ein zu zartes und her liches Wesen für ein so trauriges Geschickl“ Und dann erschien vor den Augen des jungen Mannes eine jener Bilder, welche ihn ohne Unterlaß verfolgten, das Bild desse was sein und seiner Mutter Leben hätte sein können, wenn ihre sich zur Annahme ung seiner Kinder für sich durchaus subscribenten sein ch, daß jeder von st sein möge, dajenen Behausung, nen lernen. Das demselben vorher und Mrs. Grant seine oder nunie er wegen voroch einige Wochen 5. k. Mts., wird as der diamantedampfschiff=Capisgefährtin Anna wohnend. Der ie Braut am 13. eierten sie am 5. frend im Dienste und ist rüstig geen anderer CapiDa er 30 lange ), s o h a t e r e i n e ib befördert, und des alten freundcalhistorische Perwurde, zu den ie ersten Kosaken Jubelpaar bringt indem seine drei vorausgegangen. Theilnahme ihrer 9 bei Gelegenheit zorden. Damals rthen Paare eine als Hochzeitsgabe Ursache des Theaorsätzliche Branda Fortgang, ohne der weniger entstellt werden könu anklagende Uru. s. w. mancherscheinlich unwahre ückgenommen hat, Hauptsache dabei erschied nach nur zenentzündung der es Rothen Adler= ter von 69 Jahsagendsten Assisenhäufig die schwietet; zuletzt in der im vorigen Jahre nit welcher er dauugswürdig. Der n Beziehung einer rtet schnelles HinLücke unter den Jod des gestern zu im Herzschlag verentstanden. Unter rühl dehnte sich die rzüglich auf histon zahlreiche Werke Thätigkeit entfaltete Lreisen als Lehrer emals seiner Antheil de die ehrenwertheste Freund sein. Wenn müde bist, so kehre tragen, Dich hier in che Daniel hat einen senkt, ihn zu seinen mer Geselle ist, daß igt, so wird er ihn erwenden wissen. cht hat mich ergriffen in dieser Welt teithe, u sehen. Kontilkotes er vorhanden“ ibo d soll sie nicht be Brusttasche und ginz ab, über den Ver n der großen Schulert über das lang ern. Seine Thränen r waren seine Augen üllte, war mehr ein erz. Er hatte, noc ahrnehmung gemacht, tterstes Leid war# ihr gezwungen. chon längst den Hol“' rige Wirklichkeit# und das war it diese schwere Heill' rüber er sich nicht Verlustes. einer armen, schlech Gesellschafterin zu zartes und her“ jungen Mannes eine en, das Bild innen, wenn ihre Ver u. A. in der russischen Fürstenfamilie Gortschakoff, zu Frankfurt a.., Elberfeld, Oberlahnstein und Nachrodt. Paderborn, 20. März. Der Herr Bischof Dr. Conrad Martin hat Pius IX. mittels Schreiben vom 18. d. die Ehren= und Liebesgaben der Diöcese zur Feier des goldenen Priester=Jubiläums übermittelt, nämlich 17,500 Thlr. Ein Mitglied des Vorstandes der St. Michaels=Bruderschaft, Freiherr v. Brenken zu Wewer(bei Paderborn), welcher am 18. die Reise nach Rom antrat, wird im Namen der Diöcese diese Gaben dem h. Vater an seinem Jubeltage überreichen. Der Börsenschwindel in Oesterreich. Wien, im März. Längst hat die Börse die ihr gezogenen Schranken durchbrochen und Kreise der Gesellschaft in sich aufgenommen, die ihr bisher fremd gewesen. Die Jagd nach leichtem Gewinn ohne entsprechende dafür geleistete Arbeit, die Gier nach Gold, sei es auch in der Form schmutziger Staatsnoten, treibt ihr täglich neue Schaaren zu. Wie vor kaum drei Jahren, als Oesterreich gegen Preußen rüstete, Wien ein großes Heerlager war, so ist es jetzt eine große Börse geworden; Cisleithanien ist ebenso leidenschaftlich mit Börsengeschäften und Cursen beschäftigt, wie das benachbarte Ungarn mit Politik und Wahlen. Es ist längst kein Geheimniß mehr, daß unsere Aristokratie unter die Börsenspieler gegangen ist; sie gründet und verwaltet nicht nur, sie spielt auch; ist ja doch der Jockey=Club eine bekannte Succursale des Etablissements in der Strauchgasse. Die Herren haben es dort längst aufgegeben in Ecarté und hohem Whist große Summen zu riskiren, sie spielen jettz statt mit Karten mit Tausenden von Theißbahn= oder FrankoBank=Aktien. Sie hatten glücklich die Theißbahn=Aktien durch Massenkäufe auf 230 hinaufgetrieben; als nun die Realisirung des Gewinns nicht so leicht von statten ging, bildeten sie, rasch entschlossen, als ob sie in Differenzgeschäften ergraute Börsenmänneer wären, ein Syndicat, gaben alles Gekaufte zusammen, und realisirten es vortheilhaft durch planmäßigen langsamen Verkauf. Da die gesammte junge Diplomatie diesem Club angehört und theilweise mitspielt, so ist wenig Gefahr, daß ein politisches Ereigniß die Spieler überraschen könnte, denn so sehr wird selbst der discreteste Diplomat nicht Feind seines eigenen Beutels sein, daß er noch immer in der Hausse bliebe, wenn ihm schon gefahrdrohende Wolken am politischen Horizont zu stehen scheinen. Doch nicht blos die Aristokratie, die am Ende immer „noble Passionen“ haben muß, sondern auch das Bürgerthum, bis in das Kleingewerbe hinab, nimmt lebhaften Antheil an dem wüsten Treiben der Börse, und zwar nicht nur hier, sondern auch in den Provinzen. Aus Krakau, Lemberg, Brünn laufen täglich massenhafte Aufträge ein zum Kauf und Verkauf. Mit einem Optimismus, der einer bessern Sache würdig wäre, folgt das Publikum der von den Matadoren der hiesigen Börse geleiteten aufwärtsstürmenden Bewegung, und mögen auch die Zeitungen täglich ihre warnenden Stimmen erheben, und vordemonstriren, daß dieses Treiben unfehlbar zu einer traurigen Katastrophe führen müsse— freilich fruchten die guten Lehren nichts, wenn, wie es nur zu oft geschieht, jede neue Unternehmung von denselben Zeitungen angepriesen und das Agio derselben als völlig gerechtfertigt hingestellt wird— so bleiben doch die Börsenspieler ihrer Fahne getreu, lassen, selbst wenn, wie in der ersten Märzwoche, der politische Horizont sich plötzlich verdüstert, die Curse nur wenig fallen, wenig im Vergleich zur thurmhohen Hausse, meinen die Krisis sei noch fern, und indessen müsse noch jedermann von der Gunst der Verhältnisse Nutzen ziehen. So geht das Geschäft fort, jede Woche sieht ein Dutzend neuer Unternehmungen erblühen, begrüßt von einem Agio, welches die zukünftigen Gewinnste, also Hoffnungen und Aussichten, escomptirt. Das Publikum nimmt alles, und weiß in vielen Fällen gar nicht, um was es sich handelt; es kauft Vicinalbank für Vicinalbahnen, und hält die„Orientalen“ für türkische Eisenbahnen, statt für eine ägyptische Bank. Es läßt sich nicht behaupten, daß die auftauchenden Unternehmungen selbst schon schwindelhaft seien; noch sind wir nicht in dem Zustande, wo man Mississippi=Aktien auf den Markt bringen könnte, wenngleich wir schon beim Orient angelangt sind; doch dürfte die Gleichheit oder Gleichartigkeit vieler Unternehmungen(drei Banken z. B. zur Ausbeutung von Egypten) die Rentabilität derselben gefährden und was insbesondere als unbegründet und schwindelhaft bezeichnet werden muß, das ist das jedem Unternehmer anhaftende obligate Agio. Wir glauben nicht, daß speziell für Oesterreich schon um einige Banken zuviel gegründet seien und sind überzeugt, daß dieselben, wenn einmal die Sturmfluth sich verlaufen haben wird, dem Verkehr, dem Handel und dem Credit vorzügliche Dienste leisten, das Kapital wohlfeiler und zugänglicher machen, sich aber dabei natürlich mit einem mäßigen Gewinn von 8 bis 10 Prozent werhältnisse anders gewesen. Er dachte sich als das geliebte und anerkannte Kind eines braven und ehrenwerthen Mannes, er dachte sich seine Mutter als ein glückliches Weib. Ach wie gänzlich verändert würde Alles gewesen sein! Krankheit und Tod wären allerdings auch nicht ausgeblieben, denn es gibt keine irdische Schranke, welche diese gefürchteten Gäste aus glücklichen Familien auszuschließen vermöchte. Sie wären ebenfalls gekommen, die dunkeln Heimsucher, aber wie verschieden wären die Verhältnisse gewesen! Er machte sich eine Vorstellung von zwei Todbetten. An dem einen knieete eine Gruppe liebender Kinder, leise um die sterbende Mutter weinend, während ein betrübter Gatte alle äußeren Zeichen seines Schmerzes unterdrückte, um die scheidende Seele, deren irdische Hülle von seinen zärtlichen Armen unterstützt wurde, nicht zu beunruhigen. Und das andere Todbett! Welch' ein Contrast zwischen den beiden Bildern! Eine Frau, allein in einer elenden Kammer liegend, verlassen und vergessen von allen Wesen in der Welt mit Ausnahme ihres Sohnes und selbst dieser von ihr entfernt! „Und dies, so wie alles Andere haben wir ihm zu verdanken!“ Sein Gesicht, das bis jetzt nur den Ausdruck eines ruhigen Traumes getragen hatte, verfinsterte sich plötzlich, als er dies sagte. Es war nicht das erste Mal, daß er mit solcher Bitterkeit einen namenlosen Feind anredete. Mehr als einmal hatte er sich Rachegedanken gegen denselben hingegeben. Ihm schrieb er nicht allein sein eigenes Leid, sondern auch alle die geheimen Sorgen und stillen schmerzen zu, die seine Mutter mit solcher Geduld ertragen hatte. Dieser namenlose Feind, den er niemals gesehen und dessen samen er vielleicht niemals entdecken sollte, war sein Vater. den begnügen müssen; wir reden nicht von den hohen Coursen allbewährter Institute, die, wie die Creditanstalt und die AngloBank, dieses Jahr große Dividenden zahlen; was aber durch nichts gerechtfertigt werden kann, das ist das Agio von 30 bis 40 Gulden, welches Banken entgegen gebracht wird, die kaum ihre Büreau's geöffnet haben, Unternehmungen aller Art, die im günstigsten Fall in 6 bis 8 Monaten in Thätigkeit treten können, wie die verschiedenen Baugesellschaften, das Unternehmen der Vicinalbahnen, das der Docks und Freilager, oder die, nach analogen Einrichtungen anderer Hauptstädte beurtheilt, sich wenig rentabel erweisen dürften, wie der„Lokaltelegraph.“ Dieses Agio wird im besten Fall langsam schmelzen; bei Einbruch einer politischen oder Handelskrisis aber plötzlich in nichts zerrinnen, wobei manche junge industrielle Unternehmung oder manche Bank, die ihren Kräften zu viel aufgebürdet hat, mit in den Abgrund gezogen werden kann, und in dieser Beziehung kann die jetzige Ueberspekulation die traurigsten Folgen für den Volkswohlstand haben. Berechnet sich doch das Agio aller bis jetzt am Markte befindlichen jüngeren Unternehmungen, ohne z. B. der Aktien der Creditanstalt und der anglo=österreichischen Bank zu gedenken, in denen allein ein Agio von nahezu 45 Millionen steckt, auf 50 Millionen.*) dieses für eigentlich nur fictive Werthe gezahlte Agio verbunden mit der Art und Weise, wie bei der Gründung der verschiedenen Gesellschaften vorgegangen wird. Der Gebrauch, einen Prospekt oder ein Programm zu veröffentlichen, einen Theil der Papiere in offener Subscription dem Publikum anzubieten, ist längst außer Uebung gekommen. Die Gründer — Private oder Banken— vertheilen die Actien unter sich und betrauen ein Syndikat, welches der Börsenwitz bereits„Schwindlikat“ getauft hat, mit dem Verschleiß der Stücke an der Börse. Die erste Aufgabe desselben ist, sich der Journalistik zu versichern, dann werden die eifrigsten Börsen=Agenten mit Aktien oder Syndikatsbriefen betheilt, Prämien für den Rückkauf, wenn das Papier plötzlich fallen sollte, festgesetzt und an einem schönen Tage das Papier mit einem beliebig fixirten Agio an die Börse gebracht. Die bezahlten Agenten nehmen es und schreien es hinauf, die Börsenberichte rapportiren die Course, und so wird dem naiven Publikum das vorerst ganz fictive Agio als ein wirkliches hingestellt; das Publikum geht darauf ein und kauft, bis das Syndikat fertig ist. Was dann? Dies geht Niemanden so recht an. Hätte Daud Pascha vor den exorbitanten Forderungen der hiesigen Banquiers nicht das Weite gesucht, so würde man auch die türkischen Bahnen dem Publikum als ein höchst rentables Anlagepapier aufgeschwatzt haben, und doch antwortete ein Börsenmatador, befragt, wer denn den Bestand des türkischen Reichs und im besten Fall die pünktliche Zahlung der Zinsen garantire, wenn die Bahnen, wie zu vermuthen, die ersten Jahre wenig eintrügen:„Für uns muß die Sache in drei Monaten abgewickelt sein, so lange wird wohl das türkische Reich noch stehen, das Uebrige mögen die Leute besorgen, welche die Aktien besitzen werden.“(!!!) Daß freilich den Gründern nicht aller Gewinn in die Tasche fällt, beweist der beträchtliche Unterschied der oft zwischen dem Agio und dem zur Vertheilung kommenden Syndicatsgewinn per Aktie besteht. Die Hälfte des Agio's verschlingen wohl die Kosten der Gründung und„Lancirung“ wie der technische Ausdruck lautet. Auch wenn der Ballon bereits lustig in die Höhe treibt, muß er noch behütet werden, damit er nicht plötzlich und zu jähe falle, ehe ein hülfreicher Arm ihn auf halber Höhe aufgefangen hat. Wehe dem Institut, welches derlei versäumt. So stürzten die Aktien des von der Handelsbank patronisirten„Lokaltelegraphen“ ohne Grund in einer unbewachten Viertelstunde von 56 auf 8 Gulden Aufgeld herunter, damit auch die Aktien der Bank von 116 auf 100, und seitdem weicht der echte Börsenspieler der Handelsbank ängstlich aus. Die Banken sind mit ihren Töchtern— den Instituten die sie gründen— solidarisch verbunden; der Umstand, daß eine Bank etwas gründet— das Was ist Nebensache— erhöht bereits den Cours der eigenen Aktien, sowie dann jeder Druck auf das Agio des noch im Entstehen begriffenen Tochterinstituts wieder auf die Aktien der gründenden Bank im umgekehrten Sinne reagirt. Es ist jetzt förmlich Mode geworden für den herrschenden Börsenschwindel das große Publikum verantwortlich zu erklären; die eigentlichen Börsenleute waschen sich die Hände in Unschuld und schieben die Schuld auf diejenigen, welche fortwährend kaufen und aufwärts treiben. So wird denn einmal das gefoppte Publikum nicht nur den Schaden, sondern auch den Spott haben und für die Folgen dieses finanziellen Cancan herhalten müssen. Ohne die geldgierige Menge im geringsten entschuldigen zu wollen, weise ich nur darauf hin, daß das große Publikum erst in die Haussebewegung eingetreten ist, als die Werthe bereits durch die eigentliche Börse stark in die Höhe getrieben waren, und daß es auch jetzt durch eine Reihe von Gerüchten, Notizen und namentlich fictiven Coursen in einem fortwährenden Taumel erhalten wird. Es ist gut spotten: das Publikum bestehe darauf, wider alle Gepflogenheit um 4 Uhr Morgens auf den Ball zu gehen, aber den Ball der zur Orgie geworden, hat doch wohl die Börse gegeben. Wir können nicht ganz die Ansicht derer theilen, die es vollkommen recht finden, daß der Staat diesem Treiben mit verschränkten Armen zusieht. Es ist gewiß am allerbesten, wenn der Staat Handel und Industrie so wenig als möglich beeinflußt, und wir würden nichts dagegen einzuwenden haben, wenn man die Bildung der Aktiengesellschaften völlig freigäbe. In Oesterreich ist dies jedoch nicht der Fall; hier tritt jeder Unternehmer so zu sagen mit der Signatur des Staates vor die Oeffentlichkeit, indem Programme und Statuten jeder zu bildenden Aktiengesellschaft dem Staate vorgelegt, und von demselben geprüft und gutgeheißen werden müssen. Noch ist aber für den größten Theil der Bevölkerung Oesterreichs der Staat alles, selbst zu denken und selbst zu handeln scheint ihr weder wünschenswerth noch nothwendig, und einer staatlichen Entscheidung oder Gutheißung wird größtentheils mit Vertrauen entgegengekommen. Warum könnte der Staat nicht, weil er und solange er das Recht der Concessionirung besitzt, bei Ertheilung von Concessionen gewisse Bedingungen stipuliren, die für das große Publikum von Vortheil wären, wie z. B. Auflegung eines Theils des Capitalbetrags zur öffentlichen Subscription, größere Einzahlungen bei Unternehmungen, die sich in wenigen Wochen vollständig abwickeln müssen, Beschränkung der Tantiémen 2c.? Was dem Staate nach Gesetz und Recht zusteht, das *) Um nur einige Beispiele anzuführen, haben die Aktien der mit je 60 Gulden eingezahlten General-, Handels= und Franco=Oesterreichischen Bank 45, 40 und 100 fl. Aufgeld, die der Vereinsbank, mit 80 fl. eingezahlt, 50 fl., der erst im Entstehen begriffenen Baugesellschaft, der Oriental= und International=Bank je 40, 25 und 30 fl., der verschiedenen Landesbanken je 20 fl., der Ziegeleien, der Papiermühle 80 und 50 fl. Aufgeld u. s. w. soll er ausüben zum Wohle des Ganzen, mögen hier auch finanzielle, dort geistliche Coterien verletzt werden. Etwas weniger Leichtfertigkeit in den Concessionirungen würde nicht zur Lähmung des Unternehmungsgeistes führen, sondern im Gegentheil bewirken, daß die Unternehmungen selbst eine festere Grundlage gewinnen; nicht ihre Qualität ist am Ende gefährlich, sondern die Quantität in der sie erscheinen. Noch hat Ungarn die ihm gebührende Stelle in dem österreichischen Börsentreiben nicht eingenommen. Die Politik hat jenseits der Leitha die Gemüther bis jetzt zu sehr in Anspruch genommen; auch sind die Lehren des vorigen Sommers, wo in Pesth ebenfalls viel in Schwindel gemacht wurde, vielleicht nicht ganz spurlos vorübergegangen. Bis jetzt hat man in Ungarn nur eine liebliche Vermählung von Gründungsgeschäften und Wahlmanövern wahrgenommen. Neu entstehenden Instituten werden durch Einfluß der Regierung Magnaten von bisher zweifelhaft deakistischer Gesinnung als Präsidenten vorgesetzt, was natürlich einen merkwürdigen Einfluß auf ihre politische Gesinnung ausübt; in der Pesther Theresienstadt, wo Minister Gorove candidirt, wird urplötzlich eine Sparkasse errichtet; dem entgegen gründet die Gegenpartei eine Volksbank, die Preßburger erhalten die längst begehrte Hypothekenbank, und— wählen dankbar den Finanzminister zu ihrem Deputirten. Nachgerade scheint es aber den Ministern hier wie dort etwas bange zu werden. In Wien wird an einem Gesetz über Aktiengesellschaften gearbeitet, und in Pesth erklärt der Handelsminister: er könne die Verantwortung für die Concessionirung der verschiedenen Institute nicht allein tragen, und wünsche, daß feste Normen aufgestellt würden. Es wäre nur zu wünschen, daß die Feuerspritzen nicht nach dem Brand ankämen. Tod des Erfinders Ericsson. Februar starb in Richland im Staate New=York der weltberühmte Ingenieur Ericsson, der Erfinder der calorischen Maschine und des Monitors, an der Wasserschen in Folge eines vor mehreren Monaten erhaltenen Hundebisses. Er wurde 1803 in Vermeland, der Eisen=Region Schwedens, geboren; sein Vater war Bergwerksbesitzer und der junge Ericsson zeichnete sich schon im 10. Jahre so durch sein mechanisches Genie aus, daß Graf Platen ihn in das Ingenieur=Corps brachte und er im 12. Jahre Inspektor am großen Schiffskanal Schwedens wurde, wo er 600 Mann zu commandiren hatte. Im 17. Jahre trat er in die Armee und erhielt den Auftrag, den Norden Schwedens zu vermessen. Im Jahre 1826 besuchte er England, um Studien in der Mechanik zu machen, und 1829 erhielt er den von der Liverpool und Manchester Eisenbahn=Gesellschaft ausgesetzten Preis für die beste Lokomotive; die von ihm construirte machte 50 Meilen in der Stunde. Schon früher machte er Versuche, durch welche er nachzuweisen gedachte, daß auch erhitzte und comprimirte Luft als bewegende Kraft gebraucht werden könne. Es gelang ihm endlich, eine Maschine dieser Art herzustellen, welche einer Dampfmaschine von 10 Pferdekraft gleichkam. Im Jahre 1833 legte Ericsson der wissenschaftlichen Welt Englands seine Erfindung— die calorische Maschine, bei welcher das bewegende Medium erhitzte atmosphärische Luft ist— vor. Die Erfindung erregte großes Aufsehen, doch verzögerte die ungünstige Meinung, welche einzelne hervorragende Fachmänner von derselben hegten, ihren Erfolg außerordentlich. Der nie rastende Erfindungsgeist Ericssons warf sich jetzt auf Schraubenpropellers. Trotz dem Erfolge seines Modellschiffes von nur 40 Fuß Länge, das 10 Meilen in der Stunde machte und Schooner von 140 Fuß Länge die Themse hinaufschleppte, fand die Erfindung keine Anerkennung bei den Ingenieuren und die englische Admiralität zeigt sich gleichgültig dagegen. Er wandte sich nach Amerika; Francis B. Ogden, amerikanischer Consul zu Liverpool, und Commodore Robert L. Stockton empfahlen seinen Schrauben=Apparat der Regierung der Vereinigten Staaten, 1839, kam er nach New=York und 1841 baute er den Kriegsdampfer„Princeton", der von Kennern als ein vorzüglich construirtes Kriegsschiff gepriesen wurde. Die Regierung der Verein. Staaten aber hat ihm niemals seine darauf verwendeten Kosten und seine Zeit und Mühe vergütet. Inzwischen suchte er seine calorische Maschine zu vervollkommnen und brachte sie 1853 auf dem großen Schiff„Ericsson" von 2000 Tonnen an. Es zeigte sich jedoch, daß die Maschine nicht kräftig genug war für ein solches Seeschiff. Die Erfindungen, welche Ericsson im Laufe der Zeit an allen möglichen Arten von Maschinen machte, sind sehr zahlreich und bedeutend. Am wichtigsten und großartigsten ist aber seine Erfindung des Monitor, mit welchem er in dem Moment auf dem Kriegsschauplatze erschien, wo die Rebellen mit ihrem Panzer=Ungethüm Merrimac zum Vorschein kamen. Mit dieser Erfindung gab er dem ganzen Kriegsschiffsbaue eine neue Wendung. Die alten hölzernen Schiffe kamen in Miscredit und alle Seemächte der Welt construirten Panzerschiffe nach dem Muster des Monitors. Wäre Ericsson nicht schon ohnedies berühmt, die Erfindung des Monitor allein würde seinen Namen auf alle Zeiten vererben. In den letzten Jahren beschäftigte er sich mit Construction einer Maschine, wobei die Concentration der Sonnenhitze die bewegende Kraft sein sollte. Einer der größten Männer des 19. Jahrhunderts ist in Ericsson dahingeschieden. Geniale und hochwichtige Erfindungen erinnern die Völker der Erde täglich an ihn; eben so bewunderungswürdig ist sein Fleiß und seine Ausdauer; er hinterläßt der Wissenschaft und dem Erfindungsgeiste große Ideen zu weiterer Forschung und Ausführung.(Baltimore Wecker.) Vermischte Nachrichten. ** Zur Charakteristik Richard Wagner's theilt die Bresl. Zig. im Nachstehenden den wortgetreuen Auszug aus einem Briefe mit, den Wagner im Jahre seiner Berufung nach München an Frau v. Kalergis, jetzige Frau Muchanoff, gerichtet hat. Der Leser wird daraus zur Genüge ersehen, wie schwer der Mann schon damals von der Krankheit der Selbstvergötterung befallen war. Der nach dem Originale copirte Auszug lautet:„Seitdem hat mein Schicksal eine ungeahnte, unerhört schöne Wendung genommen. Ich war am Vergehen; jede Bemühung für mein Gedeihen war fehlgeschlagen; das sonderbarste fast dämonische Mißgeschick vereitelte jeden meiner Schritte: ich war entschlossen, für alle Zeiten mich in eine Zuflucht zurückzuziehen und für immer jeder künstlerischen Unternehmung zu entsagen. In den Wochen, wo dies Alles reifte, ließ der junge König von Bayern, kaum zur Regierung gelangt, mich überall da aufsuchen, wo ich nicht zu finden war. Endlich in Stuttgart traf mich sein Abgesandter, der mich zu ihm führte. Was soll ich Ihnen nun sagen? Das Undenklichste und doch einzig mir Nöthige ist eine volle Wahrheit geworden. Im Jahre der ersten Aufführung meines„Tannhäuser“ gebar mir eine Königin den Genius meines Lebens, der, einst in tiefster Noth, mich in das höchste Glück bringen sollte. Als fünfzehnjähriger Jüngling wohnte er einer Aufführung meines„Lohngrin bei; seitdem gehört er mir! Er'stennt mich seinen einzigen Lehrer und Erzieher, das Theuerste für ihn auf der Welt! Liszt sah Briefe von ihm an mich und erklärte: Dieser königliche Jüngling sei als Receptivität ganz das, was ich als Productivität sei. Freundin, hier ist kein Zweifel! Mit jedem Tage bewährt sich das Ungeheure, Schöne! Er ist mir vom Himmel gesendet, durch ihn bin und verstehe ich mich. Ihn liebe ich! Ich bin frei und schwebe über der Gemeinheit im weiten Gewölk. Nichts habe ich mehr zu thun, als meine Werke zu vollenden, zu schaffen und vollkommen auszuführen. Die„Nibelungen" sind wieder begonnen, ganz nach meinem Plane. Im Mai nächsten Jahres„Tristan und Isolde“ mit Schnorr und dem Besten, was vorhanden ist. Mein holder König hat meine intimsten Freunde mir zuliebe hiehergezogen; im November ziehen Bülows für immer nach München; Cornelius(?) habe ich in diesen Tagen seine Berufung mittheilen dürfen. Nie, nie hat die Geschichte etwas so wunderbar Schönes, Tiefes und Wonniges zu berichten gehabt, als das Verhältniß meines Königs zu mir. Vielleicht konnte nur mir dies wiederfahren! In diesem herlichen Jüngling lebt meine Kunst wie mit sichtbaren Trieben; er ist mein Vaterland, meine Heimath, mein Glück! Ein interessanter Civilprozeß gelangte jüngst im Staate Ohio zur Entscheidung. Ein gewisser Bradshaw wurde wegen Verletzung eines Eheversprechens verklagt, das er Mary Ferguson einer Putzmacherin zu Springborough gegeben hatte. Zu seiner Vertheidigung führte er an, daß afrikanisches Blut in den Adern der Klägerin fließe, und daß nach den Staatsgesetzen von Ohio eine Ehe mit ihr ungesetzlich sein würde. Gegen diese Gründe wurde seitens der Klägerin eingewendet, daß das vierzehnte Amendement zur Vereinigten=Staaten Constitution oder die Civilrechts=Akte das Staatengesetz als ungültig verwerse, aber der Gerichtshof ließ dieses Plaidoyer nicht gelten und hielt das Staatengesetz aufrecht. Die Gerichtsverhandlung nahm hierauf die Form einer Untersuchung des angeblichen afrikanischen Blutes der Klägerin an. Zeugen wurden vernommen um nachzuweisen, daß sie in Virginien geboren, dort mit ihrer Mutter, einer unverheiratheten Mulattin seit Jahren gelebt und daß ihr Vater ein weißer Virginier sei. Drei Aerzte, welche sie während einer Krankheit behandelt hatten, erklärten, in den Adern ihrer Patientin afrikanisches Blut entdeckt zu haben, andere ärztliche Zeugen wiederum sagten das Gegentheil aus, und diese erzielten schließlich die Majorität. Nach achttägiger Verhandlung gab die Jury das Verdict zu Gunsten der Klägerin und sprach ihr eine Schadenersatzsumme von 10,000 Dollars zu. ** Frankfurt, 24. März. Der Absatz der Loose zum kommenden Frühjahrspferdemarkt ist heuer in hiesiger Stadt ein ganz ungewöhnlich guter, wozu namentlich die Messe das Ihrige beiträgt; denn dadurch, daß die Pferdemärkte seither vor die Messe sielen, ging eine der besten Platzgelegenheiten für den Absatz der Loose verloren. samen p. Scheffel 3 Thlr. 27 Sgr.; dito 2 Qual.— Thlr.— Sgr. Kleiner Samen per Scheffel 3 Thlr. 21 Sgr. Rübkuchen per 2000 Stück 57 Thlr.— Sgr. Preßkuchen per 2000 Pfund 54 Thlr.— Sgr. Branntwein per Ohm zu 123 Quart zu 47 pCt.(ohne Maklergeld) 12 Thlr. 20 Sgr. Meteorol. Beobachtungen auf der Sternwarte zu Bonn. März 24. Maximum der Tagestemperatur 59.7 R. März 25. Minimum der Tagestemperatur—.90 R. 1 Uhr Nachm. Barometer auf 0° reducirt 27 Z. 11.02 L. Temperatur°.8 R. Höhe des in 24 Stunden gefallenen Reifes.01 L. oder.1 Cubik=Zoll auf einen Quadrat=Fuß. Handels=Nachrichten. Köln, 22. März. Die Transport=Versicherungs=Gesellschaft Agrippina wird dem Vernehmen nach ihren Actionären 20 Thlr. per Actie oder 20 pCt. des Einschusses als Dividende für das Jahr 1868 zahlen. Elberfeld, 22. März. In der General=Versammlung der Aktionäre der Vaterländischen Hagel=Versicherungs=Gesellschaft hier am 20. c. wurde beschlossen, von dem Reingewinn des abgelaufenen Geschäftsjahres 12,409 Thlr. der Kapital=Reserve zu überweisen und 12,000 Thlr.(6 pCt. der Einzahlung) als Dividende zu vertheilen. Neuß, 23. März.(Fruchtpreise.) Weizen per 200 Psd. 1 Qual. 6 Thlr. 20 Sgr., 2. Qual. 6 Thlr. 9 Sgr., 3. Qual. 5 Thlr 26 Sgr. Roggen neuer 5 Thlr. 8 Sgr.; alter 4 Thlr. 26 Sar; dito— Thlr.— Sgr. Wintergerste 5 Thlr. 12 Sgr. Sommergerste— Thlr.— Sgr. Buchweizen 6 Thlr. 8 Sgr. Hafer 5 Thir 14 Sgr. Erbsen— Thlr.— Sgr. Heu per 100 Pfd. 1 Thr. 14 Sar. Stroh per 200 Pfd. 1 Thlr. 24 Sgr. Kartoffeln per 200 Pfd. 1 Thlr. 10 Sgr. Rüböl per Ohm zu 100 Pfd. ohne Faß 11 Thlr. 9 Sgr. Gereinigtes Oel per 100 Pfd. ohne Faß— Thlr.— Sgr. RappKöln. Geldeours. Briefe. Preuß. Friedrsd'or— Ausländische Pistolen— 20=Franken=Stücke Wilhelmsd'or— Fünffranken=Stücke— Nach den Analysen des berühmten Chemikers M. Payen zählt die Cacao=Pflanze zu den nahrhaftesten Produkten der Erde. Dieser Gelehrte sagt, daß eine' gute Tasse Bouillon von Rindfleisch 28 Gramm Nährstoff enthalte, während sich in einer Tasse mit Milch zubereiteter reiner Chocolade 188 Gramm nährende Bestandtheile vorfänden. Nach einem englischen Blatte hätte eine ärztliche Untersuchung der Chocoladen 70 verschiedener Fabriken von London und Paris eine Verfälschung der Waare in 39 derselben erwiesen, ein gewiß trauriges Resultat! Da auch in Deutschland eine unverfälschte Chocolade zur Seltenheit geworden ist, so verdient besonders hervorgehoben zu werden, daß sämmtliche Cacao=Präparate des Hauses Franz Stollwerck& Söhne in Köln als durchaus frei von jeder Beimischung garantirt sind und wegen dieser Eigenschaft von den Aerzten vielseitig empfohlen werden. In den hauptsächlichsten Geschäften Deutschlands sind diese Chocoladen vorräthig. Die glänzenden langjährigen Erfolge der Stollwerck'schen Brust=Boubons, welche nach Vorschrift des Professors der Mediein Dr. Harleß gefertigt sind, haben diesem Hausmittel, ungeachtet aller Anfechtungen von Feinden der sichern und raschen Selbsthülfe, einen Weltruf erworben. Bis heute steht dieses Fabrikat noch vollkommen unerreicht da und verdient allen Brustleidenden auf das Gewissenhafteste empfohlen zu werden.. Todes=Anzeige. In Folge wiederholten Schlaganfalles entschlief heute Nachmittag sanft und gottergeben unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater Friedrich Oelbermann Pastor emeritus, im 69. Lebensjahre. Bonn, Köln, Gersweiler und Sellnow, den 24. März 1869. Die Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Samstag den 27. März, Nachmittags 3½ Uhr, vom Sterbehanse Grünerweg 140 aus Statt. Bürger=Verein zur Eintracht. Die Vereinsgenossen werden gebeten, sich an dem Begräbniß des gestern verstorbenen Mitgliedes Herrn Pastor Friedrich Oelbermann, welches Samstag den 27.., Nachmittags 3½ Uhr vom Sterbehause, Grünerweg Nr. 140 aus stattfinden wird, recht zahlreich betheiligen zu wollen. Der Vorstand. Auf Anmeldung ist heute in das hiesige Handels=(Firmen)=Register unter Nr. 688 eingetragen worden, die in Bonn wohnende Handelsfrau Louise von Stein, Ehegattin des daselbst wohnenden Schäftenfabrikanten Johann Adam Sommersberg, welche in Bonn eine Handels=Niederlassung errichtet hat, als Inhaberin der Firma„Sommersberg= von Stein.“ Bonn, den 24. März 1869. Der Landgerichts=Sekretär, Heimsoeth. An der Rheinfähre zu bei Düsseldorf sind eine schwere, bisher als Buchtkette benutzte Stabkette, 1900 Fuß lang, ganz und in Stücken, und vier fast neue Buchtnachen, auch zur Anlage einer Bade=Anstalt geignet, billig zu kaufen. 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Messer und Gabeln, ord. und sein, mit Ebenholz= und Elfenbeinstielen, desgl. mit versilberten Heften; ferner Tranchir=Bestecke, Dessertmesser, Kinder=Bestecke, Gemüsemesser, Eß=, Thee= und Vorlegelöffel, dauerhaft versilbert, desgl. in Neusilber und in Britannia=Metall, in dem Crystall= und Porzellan=Geschäft von Friedr. van Hauten, Sternstraße 191& 192.8 Neu angekommen: Reich decorirte Kaffee= und Tafel=Service. G i Gees von der Gesellschaft vereinigter Weinbesitzer zu Bordeaux, DE LABORDERE, Directeur, Würzburger Champagner (moussirende Frankenweine) von J. OPPMANN. Agentur und Lager bei Wm. Leyh in Bonn, Neuthor Nr. 55 b. Ein im Unterrichten erfahrener und auf's beste empfohlener Studirender der Philologie wünscht Unterricht in den Gymnastalfächern zu ertheilen. Näheres in der Expedition d. Bl. Ein Franzose(Pariser) gibt Privatunterricht zu mäßigen Preisen. Näheres in der Expedition d. Bl. Ein stud. phil. wünscht Unterricht zu ertheilen. Näheres in der Exped. d. Bl. 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Ein zuverlässiges Mädchen wird gesucht, as die Sorge für 2 größere Kinder zu das die Sorge für 2 größere Kinder zu übernehmen hat und nähen und bügeln kann. Gute Zeugnisse erforderlich. eberstraße Nr. 14. Ein mit guten Zeugnissen versehenes Küchenmädchen, das ganz selbstständig kochen kann und etwas Hausarbeit übernimmt, wird zu Anfang Mai gesucht. Poppelsdorfer Allee Nr. 17. Es wird Anfangs Mai ein evangel. Zweitmädchen gesucht. Anmeldungen zwischen—6 Uhr. Näheres Koblenzerstraße Nr. 4. Zur Aushülfe für einen Monat wird ein braves Mädchen für Küche und Hausarbeit gesucht. Näh. in der Exp. d. Bl. Rheinische Eisenbahn. Von Bonn nach Köln 6, 618, 75 10• Morgens; 1228 Mittags; 1“ 418 Nachm.; 615, 828, 920 Abends. Von Bonn nach Mainz und weiter 640, 940 Morg.; 1280 Mittags; 3“ Nachm.; 6“ und 111° Abends; nach Koblenz 820, 10°0 Morgens und 815 Abds. Rhein- Damptschifffahrt Kölnische und Düsseldorfef Gesellschaft. Abfahrten von Bonn v. 10. März 1869: Zu Berg: Morgens 8¼ Uhr#ch Mainz; Mittags 12¾ Uhr nach Mannheim, mit Uebernachtung St. Goar; Nachm. 3¾ Uhr Koblenz; Abends 7 Uhr### Mainz, mit Uebernachtung Neuwied; Abends 12¼ Uhr#00 Mannheim. Zu Thal: Morgens 9 Uhr nach Kölbj Mittags 12¼ Uhr nach Köln, Düsser. dorf; Nachm. 3¼ Uhr nach Kölbj Nachm. 5 Uhr nach Köln, Düsseldorf-Rotterdam- London; Aben 7 Uhr nach Köln. Druck und Verlag der P. Neusser'sch Buchdruckerei. Redigirt von.NeussekExpedition an Hof Nr. 41.